01.09.2019 Aufrufe

Inspirationen für Sinne und Seele - Herbst 2019

Mit 1. September steht der Herbst in den Startlöchern und verabschiedet den Sommer Stück für Stück. Deshalb widmen wir uns hier auch dem Thema „Abschied nehmen“. Eins vorweg: Wir lieben alle Jahreszeiten und freuen uns jetzt auf den prächtigen Herbst, der uns mit reicher Ernte und goldenem Blattwerk verwöhnt. Nehmen wir uns die Zeit, hinaus in die Wälder zu gehen. Gerade der Wald hält viele zauberhafte Überraschungen für uns bereit, lässt uns aufatmen, auftanken und entspannen. Waldbaden ist längst ein Begriff, es werden darüber sogar Bücher geschrieben, weil die Wirkung des Waldes auf uns Menschen sehr heilsam und wohltuend ist. Wir nehmen uns auch wieder Zeit für uns selbst, gehen nach innen und nehmen unser inneres Kind an der Hand, um uns selbst das zu geben, was wir brauchen, Liebe und Aufmerksamkeit.

Mit 1. September steht der Herbst in den Startlöchern und verabschiedet den Sommer Stück für Stück. Deshalb widmen wir uns hier auch dem Thema „Abschied nehmen“. Eins vorweg: Wir lieben alle Jahreszeiten und freuen uns jetzt auf den prächtigen Herbst, der uns mit reicher Ernte und goldenem Blattwerk verwöhnt.
Nehmen wir uns die Zeit, hinaus in die Wälder zu gehen. Gerade der Wald hält
viele zauberhafte Überraschungen für uns bereit, lässt uns aufatmen, auftanken
und entspannen. Waldbaden ist längst ein Begriff, es werden darüber sogar Bücher geschrieben, weil die Wirkung des Waldes auf uns Menschen sehr heilsam und wohltuend ist. Wir nehmen uns auch wieder Zeit für uns selbst, gehen nach innen und nehmen unser inneres Kind an der Hand, um uns selbst das zu geben, was wir brauchen, Liebe und Aufmerksamkeit.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Platz lädt zum Rasten <strong>und</strong> Wahrnehmen<br />

ein. Es sind Blumen gepflanzt, eine Gießkanne<br />

zeugt davon, dass hier regelmäßig jemand vorbei<br />

kommt. Ein bunter Blumenstrauß im Becken der<br />

Quelle regt meine Fantasie an: Hat hier jemand<br />

um Heilung gebetet? Oder um ein W<strong>und</strong>er?<br />

Vielleicht wollte sich jemand einfach nur bedanken<br />

<strong>für</strong> das W<strong>und</strong>er Leben. Ich bin gefangen von<br />

diesem Ort <strong>und</strong> seiner friedvollen Ausstrahlung.<br />

Zwei Spaziergängerinnen kommen mir entgegen<br />

- fröhlich grüßen sie mich <strong>und</strong> wandern weiter.<br />

Ich gehe bergab, vorbei an der Rosaquelle, die<br />

Erdung <strong>und</strong> Lebenskraft vermittelt, weiter zum<br />

Wunschstein. Man sagt dem Wunschstein nach,<br />

dass er Wünsche erfüllt. Ich hab es versucht:<br />

Draufsetzen, Augen zumachen <strong>und</strong> den Wunsch<br />

visualisieren. Noch warte ich auf die Wunscherfüllung,<br />

aber man muss auch Wünschen Zeit<br />

geben sich zu realisieren... Die hölzerne Duschanlage,<br />

gleich hinter dem Wunschstein, soll gute<br />

Heilerfolge bringen. Aber Quellwasser mit einer<br />

gefühlten Temperatur von fünf Grad - brrrrr, das<br />

ist nicht meine Sache.<br />

Trotzdem, ganz lässt mich die Idee vom Kneippen<br />

nicht los <strong>und</strong> so ziehe ich bei der Wassertretstelle<br />

kurz unterhalb des Wunschsteins die<br />

Schuhe aus <strong>und</strong> steige durch das eiskalte Wasser.<br />

Ordentlich treten, Knie hochziehen <strong>und</strong> ein paar<br />

Mal auf <strong>und</strong> ab gehen. Nach einer halben Minute<br />

- länger war es nicht - spüre ich meine Füße nicht<br />

mehr, ich fühle mein Herz klopfen <strong>und</strong> will nur<br />

mehr aus dem kalten Wasser. Füße an der Luft<br />

trocknen lassen <strong>und</strong> dann wieder ab in Socken<br />

<strong>und</strong> Schuhe. Nachdem das Kältegefühl nachgelassen<br />

hat, fühle ich mich frisch <strong>und</strong> belebt.<br />

Natürlich probiere ich auch den Armguss aus, das<br />

ist viel angenehmer - anscheinend bin ich auf den<br />

Armen nicht so kälteempfindlich.<br />

Ich gehe am Bach entlang, der mit seinem<br />

Gurgeln <strong>und</strong> Glucksen nach wie vor die<br />

Geräuschkulisse bestimmt. Steinpyramiden<br />

stehen an seinen Rändern. Wer hat sie wohl<br />

aufschichtet? Spielende Kinder, Wanderer bei der<br />

Rast? Ich weiß es nicht. Diese Steinpyramiden<br />

wirken auf mich wie Denkmäler auf Zeit. Wenn<br />

der Bach das nächste Mal über seine Ufer steigt,<br />

wird er sie umwerfen <strong>und</strong> so Platz <strong>für</strong> Neues<br />

schaffen. Eigentlich ist es wie im Leben: Manchmal<br />

muss man Platz schaffen, um Neues kreieren<br />

zu können.<br />

Plötzlich schrecke ich aus meinen Gedanken<br />

hoch, als neben mir ein Vogel aus dem Gebüsch<br />

hochfliegt. Es ist so, als ob er mich daran erinnern<br />

will, dass ich weitergehen soll. Vorbei an der<br />

Pollakquelle, vorbei an der Demelius-Quelle.<br />

Der Pollakquelle wird nachgesagt, dass sie <strong>für</strong><br />

Kopf <strong>und</strong> Augen Heilung bringt. Ich habe<br />

gelesen, dass man, wenn man damit die Augen<br />

benetzt, besser sehen soll. Ich habe vergessen es<br />

auszuprobieren...<br />

Und dann stehe ich wieder am Rande des Waldes.<br />

Vor mir eine Wiese mit den Blumen des Spätsommers,<br />

Obstbäume säumen den Weg, der mich<br />

zu meinem Auto bringt. Die Realität hat mich<br />

wieder. Und auch die Geräusche des Alltags.<br />

Schon wenige Schritte nachdem ich den Wald<br />

verlassen habe, hört man das ferne Rauschen<br />

der Autos. Aus einem Fenster höre ich Musik.<br />

Wolken am Himmel verdecken das Blau <strong>und</strong> ein<br />

leichter Wind bringt die Blätter der Obstbäume<br />

zum Tanzen. Ich schaue hinauf zum Schöckl <strong>und</strong><br />

sehe drei, vier, nein, fünf Paragleiter. Sie drehen<br />

ihre R<strong>und</strong>en, es sieht aus wie ein himmlischer<br />

Tanz. Die Turmuhr der Kirche schlägt zwei Uhr.<br />

Es ist Zeit nach Hause zu fahren.<br />

St. Radeg<strong>und</strong><br />

15 km von Graz entfernt liegt St. Radeg<strong>und</strong> am Fuße des Schöckls<br />

<strong>und</strong> ist damit der perfekte Ausgangspunkt <strong>für</strong> Wanderungen <strong>und</strong><br />

Ausflüge.<br />

Nähere Informationen: www.radeg<strong>und</strong>.info<br />

Text <strong>und</strong> Fotos: Karina Schneider<br />

16 <strong>Inspirationen</strong> <strong>für</strong> <strong>Sinne</strong> <strong>und</strong> <strong>Seele</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!