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sporting hamburg SEPTEMBER 2019

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© Foto: Altona93/MSSP-Sportphotografie<br />

Altona 93<br />

© Foto: Altona 93<br />

Das Stadion mit Kultfaktor (links: Graffiti am Eingang, unten: Gegengerade) muss 2026 geräumt werden.<br />

© Foto: Altona93/Noveski.com<br />

gewaltig.“ Das sagt Berkan. „Wir müssen auch lernen, Frustration hinzunehmen.“ Also haben<br />

sie dieses Mal ihr Team neu aufgestellt. Neun Jungs durften bleiben, dazu kamen Spieler, die bei<br />

anderen Vereinen schon gezeigt haben, dass sie Regionalliga können, und schließlich schlossen<br />

sich vier große Talente aus A-Jugend-Bundesligateams der Truppe an. „Ich bin felsenfest davon<br />

überzeugt, dass wir es in diesem Jahr schaffen“, sagt Andreas.<br />

© Foto: Altona93<br />

Gekommen<br />

um zu bleiben<br />

Und dann? Was geht noch? Dritte Liga vielleicht, irgendwann? Nein, davon wollen sie nichts<br />

hören. „Wir sind derzeit am absoluten Limit“, erklärt der Manager, „selbst die Regionalliga wird<br />

immer mehr zur Profiliga, es werden schon Spiele live im Fernsehen oder im Internet-TV gezeigt,<br />

alles wird immer anspruchsvoller.“ So nebenbei geht das alles nicht mehr, die Spieler müssen voll<br />

mitziehen, vier Mal Training in der Woche ist angesagt. „Wir treiben Amateur-Leistungssport, das<br />

muss jedem klar sein“, meint Coach Berkan. Und dann hat er noch einen Wunsch für die laufende<br />

Saison: „Dass wir auch etwas mehr Glück haben als vor zwei Jahren.“ Also: Daumen drücken.<br />

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Nächster Anlauf – und dieses Mal soll es bitte keine blutigen Nasen geben.<br />

Dieses Mal ist Altona 93 gekommen um zu bleiben. „Unser Ziel und<br />

Anspruch ist es, dauerhaft in der Regionalliga zu spielen“, betont Manager<br />

Andreas Klobedanz.<br />

Aber tatsächlich, da gehören sie hin. Vereinsgeschichte, Umfeld, Fanbasis<br />

– es gibt in Hamburg und Norddeutschland wenige Clubs, die mehr „Kult“<br />

sind. Altona darf sich deswegen nicht zwischen Dassendorf, Süderelbe,<br />

Meiendorf und Tornesch tummeln, sondern soll sich bitte mit Flensburg,<br />

Hannover, Lübeck und Oldenburg messen. So sehen sie das selbst an<br />

der Griegstraße, so sehen wir das auch. Dann mal los. Vor zwei Jahren<br />

hatten sie schon einen ersten Anlauf genommen, sind letztlich kläglich<br />

gescheitert. Die neue Liga war eine Nummer zu groß. Punkt. Wiederabstieg.<br />

Dann haben sie sich kräftig geschüttelt, ihre Lehren gezogen, sind nicht<br />

den üblichen Mechanismen des Geschäfts gefolgt. Trainer Berkan Algan<br />

durfte weitermachen, wurde eben gerade nicht gefeuert. „Es lag nicht am<br />

Trainer vor zwei Jahren, die Mannschaft hatte schließlich immer an ihrem<br />

Limit gespielt“, erklärt Andreas Klobedanz den doch ungewöhnlichen<br />

Schritt. Außerdem: „Unser Verein ist speziell, und mit diesem Charakter<br />

muss sich ein Trainer voll und ganz identifizieren.“ Das kann Algan,<br />

Hamburger Jung, aus Altona. Hat selbst für den AFC gespielt. Mit seiner<br />

Sportsbar ist er in Ottensen verwurzelt, kennt die Nachbarschaft, Gott<br />

und die Welt. Der gehört dahin, ist anerkannt auch bei den Anhängern,<br />

einer aus ihrer Mitte. „Unsere Fans sind der Grund, warum wir das Projekt<br />

Regionalliga nochmals angegangen sind“, sagt er, „unsere Fans sind das<br />

Fundament.“ 850 im Schnitt kamen in der letzten Oberligasaison in die<br />

Adolf-Jäger-Kampfbahn an der Griegstraße,<br />

beim Regionalliga-Heimspiel zu Saisonbeginn<br />

gegen den Aufstiegsfavoriten VfB Lübeck<br />

waren es 2.500!! „Wir hoffen auf 1.200 im<br />

Durchschnitt“, sagt Andreas. Damit ist der<br />

Club klar die Nummer drei in der Stadt, und<br />

wer weiß, vielleicht geht ja noch mehr, wenn<br />

es sportliche Erfolge gibt.<br />

Das gute alte Stadion jedenfalls, ein lebendiges Stück Hamburger Fußball-<br />

Geschichte, ist bereit, die nötigen Umbauarbeiten für die Regionalliga<br />

wurden schon vor zwei Jahren erledigt. Damit besteht nun die Chance,<br />

mehr Geld in den Kader zu stecken. Schon vor zwölf Jahren wurde das<br />

Gelände für knapp zwölf Millionen Euro an einen Investor verkauft, erst<br />

2026 muss der Verein die traditionsreiche Anlage endgültig räumen.<br />

Ein neues Vereinszentrum und Stadion sollen entstehen. Vereinsheim<br />

und Jugendabteilung kommen in der Baurstraße unter, das neue<br />

regionalligataugliche Stadion ist an der Memellandallee/Diebsteich<br />

geplant. Das wird dann sicher ganz cool mit allem Schnick und Schnack.<br />

Ob es den Flair und die Tradition der alten, seit 1908 genutzten Adolf-<br />

Jäger-Kampfbahn mit der „Meckerecke“ und dem „Zeckenhügel“ ersetzen<br />

kann, fragt sich.<br />

Egal, bis 2026 kann in Ottensen noch viel Fußball gespielt werden. Am<br />

liebsten dauerhaft in der Regionalliga. Algan und Klobedanz haben aus<br />

dem schnellen Abstieg vor zwei Jahren ihre Schlüsse gezogen. „Wir haben<br />

damals 17 Verträge mit Spielern verlängert, die den Aufstieg geschafft<br />

haben“, erklärt Andreas, „auch aus Dankbarkeit. Das war aber vielleicht<br />

nicht richtig.“ Denn: „Der Sprung von der Oberliga in die Regionalliga ist<br />

Bewerben Sie sich bis zum 31. Oktober für den<br />

10. Werner-Otto-Preis im Behindertensport<br />

Preiswürdig sind Projekte, die zur Inklusion und Förderung behinderter Menschen im<br />

Hamburger Sport beitragen. Insgesamt ist eine Preissumme von 30.000 Euro ausgesetzt.<br />

Neben dem Gewinner werden weitere Projekte ausgezeichnet und mit einem Preisgeld bedacht.<br />

Die Ausschreibungsunterlagen finden Sie unter www.alexander-otto-sportstiftung.de<br />

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