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Berliner Kurier 15.09.2019

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REISE 35<br />

Mit steilen Bergen und üppigen Regenwäldern<br />

ragen die Marquesas aus dem Pazifik. Die<br />

entlegensten Inseln der Welt kann man am besten<br />

mit einem Kreuzfahrt-Frachtschiff entdecken<br />

Die Container sind verstaut,<br />

die Passagiere an<br />

Bord. Die Aranui legt<br />

ab. Papeete, die Hauptstadt Tahitis<br />

verschwindet am Horizont<br />

und der Pazifik schimmert<br />

im gleißendenSonnenlicht. Gemeinsam<br />

mit den Gästen bestaune<br />

ich auf dem Pooldeck<br />

großgewachsene Männer mit<br />

prallem Bizeps, beeindruckenden<br />

Tattoosund starke Frauen,<br />

die sich mit lautem Gesang zum<br />

Rhythmus der Trommeln bewegen.<br />

Einst Teil ritueller Zeremonien<br />

ist Tanzen und Musik<br />

tief in der Kultur Polynesiens<br />

verwurzelt –mal lieblich<br />

mit Baströckchen, mal kriegerisch.<br />

Auch die Crew-Mitglieder<br />

greifen gerne zur Ukulele.<br />

Nach einem Badestopp in türkisblauem<br />

Meer auf dem Atoll<br />

Fakavara hält die Aranui Kurs<br />

in Richtung Marquesas. Mit dabei<br />

ist die kalifornische Archäologin<br />

Sidsel Millerstrom, die<br />

uns über die Inselninformiert.<br />

Mehr als 1500 Kilometer<br />

nordöstlich von Tahiti entfernt,<br />

erreichte sie als erster Europäer<br />

Alvaro de Mendaña de Neya<br />

1595. Er benannte sie nach seinem<br />

Gönner, dem damaligen<br />

spanischen Vizekönig von Peru,<br />

dem Marques de Mendoza,<br />

in „Las Islas Marquesas“. Zwölf<br />

Inseln und zahlreiche kleine Eilande<br />

vulkanischen Ursprungs<br />

mit knapp 10.000 Einwohnern<br />

gehören dazu. Schroffe Felswände,<br />

tiefe Täler und üppige<br />

Regenwälder prägen die wilden<br />

Landschaften. Sie zählen<br />

zu den insgesamt 118 Inseln<br />

Französisch-Polynesien, die<br />

sich auf einer Meeresfläche der<br />

Größe Westeuropas verteilen.<br />

Die ersten Siedler kamen aus<br />

Südostasien. Im 18. Jahrhundert<br />

gingen die Seefahrer<br />

Louis-Antoine deBougainville,<br />

James Cook und<br />

William Blight auf<br />

verschiedenen Inseln<br />

an Land. Anschließend<br />

ließen<br />

sich britische und<br />

französische Missionare<br />

und europäische<br />

Siedler in der<br />

Südsee nieder. Frankreich begann<br />

1842die Inselnzuannektieren<br />

und erklärte sie schließlich<br />

zur französischen Kolonie.<br />

Heute ist Französisch-Polynesien<br />

ein französisches Überseeland,<br />

das teilweise von Frankreich<br />

regiert wird.<br />

Am nächsten Morgen<br />

herrscht im Frachtbereich<br />

Hochbetrieb. Der erste Hafen<br />

der Hauptinsel Nuku Hiva ist<br />

erreicht. Freudig begrüßen die<br />

Insulaner die Mannschaft, die<br />

Container für Container mit<br />

Kränen vom Schiff transportieren.<br />

Autos, Waschmaschinen,<br />

10.000<br />

Einwohner<br />

leben auf<br />

zwölf Inseln<br />

Säcke mit Baumaterialien füllen<br />

den kleinen Hafen. Die Aranui<br />

versorgt die Marquesas mit<br />

allem, was die Menschen dort<br />

zum Lebenbrauchen.<br />

Für viele ist die Südsee ein<br />

Sehnsuchtsort, Synonym für<br />

das Paradies. Paul Gauguinund<br />

Jaques Brel ließen sich auf der<br />

Marquesas-Insel Hiva Oa nieder,<br />

Henri Matisse inspirierte<br />

sechs Wochen Tahiti und Marlon<br />

Brando kaufte das kleine<br />

Nachbaratoll Tetiaora.<br />

Er verliebte sich<br />

währendder Dreharbeiten<br />

zu „Die Meuterei<br />

auf der Bounty“<br />

in eine Tahitianerin<br />

und die Inselwelt.<br />

Wir schippernweiter<br />

von Insel zu Insel<br />

und bestaunen die Überreste<br />

vorchristlicher Tempelanlagen<br />

namens „Marae“, heilige Banjanbäume,<br />

zu deren Füßen<br />

einst die Schädel von Menschenopfern<br />

vergraben wurden<br />

und die Jahrhunderte alten Tikis<br />

aus Stein, in denen die Ahnen<br />

weiterleben sollen. Berühmt<br />

sind die Marquesas auch<br />

für ihre Tattoo-Kunst. „Die<br />

Motive drückten Stammeszugehörigkeit<br />

und Statusaus und<br />

galten als besonders attraktiv“,<br />

erklärtdie Archäologin.<br />

Wir besuchen Märkte, probieren<br />

Monoi aus Kokosöl und<br />

dem Duft der typischen Tiare-<br />

Blüte und bewundern kunstvolle<br />

Schnitzereien aus Knochen<br />

und die berühmten Tahiti-Perlen.<br />

Die Küche bietet<br />

köstliche lokale Spezialitäten<br />

wie „Poisson cru“, roherThunfisch<br />

mit Kokosmilch, Schwein<br />

aus dem Erdofen, Brotfrucht<br />

und reife Mangos, Papayas und<br />

Ananas.<br />

Als das Schiff vor der Küste<br />

Fatu Hivas liegt, kommen wir<br />

aus dem Staunen nicht heraus:<br />

Eine weite, dicht bewachsene<br />

von Bergen umrahmte Bucht,<br />

als wäre sie nicht von dieser<br />

Welt. „Diese Aussicht auf die<br />

Hanavave-Bucht ist immer<br />

atemberaubend“, sagt der Kapitän<br />

Farairé Faaora auf der Brücke.<br />

Nach elf Tagen verlassen wir<br />

die Marquesas. „Es ist eine faszinierende<br />

Fahrt ans Ende der<br />

Welt“, sagt Anna Havemann<br />

aus Köln,die sichfür die Aranui<br />

entschieden hat, weil das Schiff<br />

nicht so groß und die Reise keine<br />

gewöhnliche Kreuzfahrt ist.<br />

Doch bevor wir Tahiti erreichen,<br />

genießen wir noch einmal<br />

den Südseezauber der türkisblauen<br />

Lagune von Bora Bora.<br />

Katja Gartz<br />

Die Reise wurde unterstützt vonTahiti<br />

Tourisme (tahititourisme.de/de-de/)<br />

und der Aranui.<br />

DANKE<br />

Fürüber70Jahre Engagement<br />

und Vertrauen. Bitte helfen<br />

Sie uns auch weiterhin<br />

notleidene Kinder und<br />

Familien zuunterstützen.<br />

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