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GR_05 2019-Ausschnitt

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©BLE, Bonn/Foto: Thomas Stephan<br />

sollte man besonderen Wert auf hoch widerstandsfähige<br />

Züchtungen legen.<br />

Weiterhin gibt es Sorten, die besonders für<br />

die Saft- und Mostherstellung geeignet sind.<br />

Diese werden vor allem auf den klassischen<br />

Streuobstwiesen meist als Hochstämme gezogen.<br />

Sie tragen reichlich und die Früchte enthalten<br />

besonders viel Fruchtsäure, sind aber<br />

direkt verzehrt oft wenig schmackhaft. Süßere,<br />

meist großfrüchtigere Sorten mit weicherem<br />

Fruchtfleisch bezeichnet man als Tafelobst.<br />

Zu den empfehlenswerten, ebenso leckeren<br />

wie robusten Tafeläpfeln zählen beispielsweise<br />

‘Gerlinde‘, ‘Rebella‘, ‘Rubinola‘ und ‘Topaz‘. Ein<br />

weiterer wichtiger Aspekt der Sortenwahl ist<br />

die Lagerfähigkeit. Wer über ideale Lagermöglichkeiten<br />

(2–3 °C bei einer Luftfeuchtigkeit<br />

von ca. 90 %) verfügt, ist mit frühen Sommeräpfeln,<br />

mittelfrühen Herbstäpfeln und spät<br />

reifenden, lagerfähigen Züchtungen nahezu<br />

ganzjährig mit eigenen Äpfeln versorgt.<br />

Birnen (Pyrus communis)<br />

Birnen verlangen mehr Wärme als Äpfel und<br />

stellen auch etwas höhere Ansprüche an den<br />

Standort. Feuchte und staunasse Böden<br />

werden sehr schlecht vertragen. Insbesondere<br />

spätreifende Birnensorten benötigen sehr<br />

mildes Klima, damit die Früchte im Herbst<br />

ausreifen und ihr volles Aroma entwickeln. Die<br />

Blüten sind noch stärker frostgefährdet als<br />

beim Apfel, da Birnbäume oft bereits 10 Tage<br />

vor den Äpfeln blühen.<br />

Auch für Birnen gibt es schwachwachsende<br />

Unterlagen, etwa Quitte A und Quitte C. Diese<br />

sind aber weniger winterhart, die Bäume werden<br />

nicht so alt und neigen auf kalkhaltigen<br />

Böden zu Chlorosen (Blattaufhellungen meist<br />

durch Eisenmangel). Vorteilhaft sind der frühere<br />

Ertragsbeginn und die höhere Fruchtqualität.<br />

Da das Wurzelsystem der Quittenunterlage<br />

eher flach ist, sollten die Bäume nach dem<br />

Pflanzen bei Trockenheit häufig gewässert<br />

werden. Ebenfalls wichtig ist ein niedriger<br />

pH-Wert des Bodens (unter pH 6,5). Starkwachsende<br />

Birnen werden auf die ‘Kirchensaller<br />

Mostbirne’ veredelt. Diese Bäume wachsen<br />

kräftig, sind sehr langlebig und winterhart,<br />

tragen dafür aber erst im vierten oder fünften<br />

Standjahr Früchte. Da Birnen einen kräftigen,<br />

senkrechten Mitteltrieb bilden, eignen sie<br />

sich gut für die Erziehung am Wandspalier.<br />

Südwände bieten auch in weniger günstigen<br />

Lagen ausreichend Schutz und Wärme.<br />

Säulenbirnen<br />

machen sich<br />

schmal<br />

Die im Birnenanbau hauptsächlich auftretenden<br />

Krankheiten werden durch die Erreger<br />

des Birnengitterrosts und Birnenschorfs verursacht.<br />

Zudem sind Birnen anfällig für Feuerbrand,<br />

eine meldepflichtige Bakterieninfektion.<br />

Bei Befall verfärben sich die Äste dunkel,<br />

krümmen sich und wirken wie verbrannt. Bei<br />

feuchtem Wetter bildet sich oft Bakterienschleim<br />

an den befallenen Stellen. Als weniger<br />

anfällig gelten Sorten wie ‘Harrow Delight‘,<br />

‘Harrow Sweet‘ und ‘Pierre Corneille‘. n<br />

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