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©BLE, Bonn/Foto: Thomas Stephan<br />
sollte man besonderen Wert auf hoch widerstandsfähige<br />
Züchtungen legen.<br />
Weiterhin gibt es Sorten, die besonders für<br />
die Saft- und Mostherstellung geeignet sind.<br />
Diese werden vor allem auf den klassischen<br />
Streuobstwiesen meist als Hochstämme gezogen.<br />
Sie tragen reichlich und die Früchte enthalten<br />
besonders viel Fruchtsäure, sind aber<br />
direkt verzehrt oft wenig schmackhaft. Süßere,<br />
meist großfrüchtigere Sorten mit weicherem<br />
Fruchtfleisch bezeichnet man als Tafelobst.<br />
Zu den empfehlenswerten, ebenso leckeren<br />
wie robusten Tafeläpfeln zählen beispielsweise<br />
‘Gerlinde‘, ‘Rebella‘, ‘Rubinola‘ und ‘Topaz‘. Ein<br />
weiterer wichtiger Aspekt der Sortenwahl ist<br />
die Lagerfähigkeit. Wer über ideale Lagermöglichkeiten<br />
(2–3 °C bei einer Luftfeuchtigkeit<br />
von ca. 90 %) verfügt, ist mit frühen Sommeräpfeln,<br />
mittelfrühen Herbstäpfeln und spät<br />
reifenden, lagerfähigen Züchtungen nahezu<br />
ganzjährig mit eigenen Äpfeln versorgt.<br />
Birnen (Pyrus communis)<br />
Birnen verlangen mehr Wärme als Äpfel und<br />
stellen auch etwas höhere Ansprüche an den<br />
Standort. Feuchte und staunasse Böden<br />
werden sehr schlecht vertragen. Insbesondere<br />
spätreifende Birnensorten benötigen sehr<br />
mildes Klima, damit die Früchte im Herbst<br />
ausreifen und ihr volles Aroma entwickeln. Die<br />
Blüten sind noch stärker frostgefährdet als<br />
beim Apfel, da Birnbäume oft bereits 10 Tage<br />
vor den Äpfeln blühen.<br />
Auch für Birnen gibt es schwachwachsende<br />
Unterlagen, etwa Quitte A und Quitte C. Diese<br />
sind aber weniger winterhart, die Bäume werden<br />
nicht so alt und neigen auf kalkhaltigen<br />
Böden zu Chlorosen (Blattaufhellungen meist<br />
durch Eisenmangel). Vorteilhaft sind der frühere<br />
Ertragsbeginn und die höhere Fruchtqualität.<br />
Da das Wurzelsystem der Quittenunterlage<br />
eher flach ist, sollten die Bäume nach dem<br />
Pflanzen bei Trockenheit häufig gewässert<br />
werden. Ebenfalls wichtig ist ein niedriger<br />
pH-Wert des Bodens (unter pH 6,5). Starkwachsende<br />
Birnen werden auf die ‘Kirchensaller<br />
Mostbirne’ veredelt. Diese Bäume wachsen<br />
kräftig, sind sehr langlebig und winterhart,<br />
tragen dafür aber erst im vierten oder fünften<br />
Standjahr Früchte. Da Birnen einen kräftigen,<br />
senkrechten Mitteltrieb bilden, eignen sie<br />
sich gut für die Erziehung am Wandspalier.<br />
Südwände bieten auch in weniger günstigen<br />
Lagen ausreichend Schutz und Wärme.<br />
Säulenbirnen<br />
machen sich<br />
schmal<br />
Die im Birnenanbau hauptsächlich auftretenden<br />
Krankheiten werden durch die Erreger<br />
des Birnengitterrosts und Birnenschorfs verursacht.<br />
Zudem sind Birnen anfällig für Feuerbrand,<br />
eine meldepflichtige Bakterieninfektion.<br />
Bei Befall verfärben sich die Äste dunkel,<br />
krümmen sich und wirken wie verbrannt. Bei<br />
feuchtem Wetter bildet sich oft Bakterienschleim<br />
an den befallenen Stellen. Als weniger<br />
anfällig gelten Sorten wie ‘Harrow Delight‘,<br />
‘Harrow Sweet‘ und ‘Pierre Corneille‘. n<br />
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