Lankwitz Journal Oktober/November 2019
Journal für Lankwitz und Umgebung
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<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
Kleingartenvereine bereits aus<br />
16 Bezirksverbänden, die Zahl<br />
städtischer Kleingartenflächen<br />
wuchs stetig. Aber auch Parzellen-<br />
und Lauben-Form änderten<br />
sich. So wurde bald ein Verbot<br />
für ganzjähriges Wohnen in den<br />
Lauben erlassen, das lediglich<br />
die Nutzung in den Sommermonaten<br />
zuließ. Erste Dauerkleingartenanlagen<br />
entstanden<br />
mit Pachtverträgen über 10 Jahre.<br />
Richtlinien bestimmten die<br />
Mindestgröße von Lauben (20<br />
Quadratmeter), setzten Maßstäbe<br />
für Spielplätze und Brunnen.<br />
Die empfohlene Parzellengröße<br />
lag zwischen 300 und 400 Quadratmetern.<br />
Mit dem 2. Weltkrieg wurde in<br />
Hinsicht auf drohende Nahrungsengpässe<br />
auch die Tierhaltung<br />
neben Gemüse- und<br />
Obstanbau gestattet, ebenso das<br />
Dauerwohnen auf den Parzellen.<br />
Dazu wurde 1939 sogar eine<br />
Kündigungsschutzverordnung<br />
für Kleingartenland erlassen.<br />
Nach dem Krieg, dessen Bombenhagel<br />
auch an vielen Kleingartenanlagen<br />
reichlich Zerstörung<br />
verursacht hatte, wurden ab<br />
1949 wieder erste Pachtverträge<br />
Sie stehen für den Erhalt der Kleingartenanlagen: (v.l.n.r.) Herbert Weber, Cerstin Richter-Kotowski, Ralf-Jürgen Krüger und Norbert Kopp.<br />
<br />
Foto: Verlag W. Wächter/Klaus Pranger<br />
ihre Rechte gesichert sein. 1911<br />
erhielt dieser Verein den Namen<br />
„Verband der Laubenkolonisten<br />
Berlins und Umgebung“. Endgültige<br />
Hoffähigkeit erlangten<br />
die bis dahin eher belächelten<br />
„Laubenpieper“ aber mit dem<br />
1. Weltkrieg, auf dessen Kanonendonner<br />
bittere Hungersnot<br />
folgte. Die Erträge der Kleingärten<br />
wussten diese Not wenigstens<br />
etwas zu lindern. Mit dem<br />
ersten Kleingartengesetz wurden<br />
im Jahr 1919 nun auch die ersten<br />
offiziellen Bezirksverbände und<br />
Kolonien ins Leben gerufen. Das<br />
Gesetz beinhaltete den Kündigungsschutz<br />
für Kleingartenland<br />
ebenso wie soziale, wirtschaftliche<br />
und gesundheitliche Ziele.<br />
1926 bestand der Provinzialverband<br />
Groß-Berlin der<br />
vergeben. – Aus den ehemaligen<br />
„Versorgungs-Laubenpiepern“<br />
wurden nun „Wochenenderholungs-Laubenpieper“.<br />
Gärtnern mit der Natur<br />
und für die Umwelt<br />
Heute steht in den Kleingartenanlagen<br />
das Gärtnern unter<br />
sozialen, ökologischen und ge-