Taxi Times München - Juli 2019
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Von der Kooperation zwischen Sixt und den beiden Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
sollen alle profitieren – auch die Münchner <strong>Taxi</strong>fahrer.<br />
SIXT-KOOPERATION<br />
MIT MÜNCHNER<br />
TAXIZENTRALEN<br />
Kaum hat sich mytaxi vom <strong>Taxi</strong> verabschiedet, steht mit Sixt schon der Nächste<br />
bereit. Entsprechend groß ist die Skepsis. Bei einer Informationsveranstaltung<br />
machten die Partner die Unterschiede deutlich.<br />
Ein Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
machte seinem Ärger bei der Veranstaltung<br />
im Löwenbräukeller<br />
Luft: An eine Zusammenarbeit zwischen<br />
den beiden Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen Isar-<br />
Funk und <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG und der Firma<br />
Sixt sei erst dann zu denken, wenn der<br />
Autovermieter zweifelsfrei nachweisen<br />
kann, dass es keine Berührungspunkte mit<br />
Mietwagenunternehmen mehr gebe, die für<br />
Uber fahren. Dabei ging es doch um eine<br />
Sixt-Manager Johannes Boeinghoff erläuterte<br />
die Eckpunkte der Zusammenarbeit.<br />
intensivere Zusammenarbeit zwischen Sixt<br />
und <strong>Taxi</strong> und nicht um Uber.<br />
Die Verkündung der Kooperation kam<br />
zu einem schwierigen Zeitpunkt: Die Politik<br />
setzt das <strong>Taxi</strong>gewerbe immer stärker<br />
mit Modernisierungsplänen des PBefG<br />
unter Druck und der App-Vermittler<br />
Free Now – ehemals mytaxi – wird mit seinem<br />
neuen Mobilitätsangebot Millionen<br />
klassische <strong>Taxi</strong>kunden ins Mietwagengewerbe<br />
absaugen. Der Schaden für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
ist noch gar nicht abzusehen.<br />
Deshalb ist es verständlich, dass das Kooperationsangebot<br />
von Sixt jetzt besonders kritisch<br />
unter die Lupe genommen wird – ob<br />
zu Recht oder nicht – und nach Makeln und<br />
Fallen gesucht wird, die man bei mytaxi<br />
erst viel zu spät entdeckt hat.<br />
Dabei dürfte jedem klar sein, dass ein Großteil<br />
der Vermittlung in der Personenbeförderung<br />
bald über Apps erfolgen wird. Der<br />
Kunde hat sein Smartphone immer dabei,<br />
liebt das Bestellen per Knopfdruck, während<br />
er Telefonwarteschleifen hasst, er<br />
möchte möglichst unkompliziert bestellen<br />
und bezahlen und möchte dabei gerne zwischen<br />
verschiedenen Mobilitätsangeboten<br />
wählen können – alles Leistungen, wie sie<br />
Free Now, Uber & Co. anbieten oder das<br />
zumindest suggerieren. Zum Leidwesen<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes will dieses Angebot bei<br />
den Apps von taxi.eu und <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />
nicht so recht wahrgenommen werden.<br />
20 MILLIONEN KUNDEN<br />
In diese Bresche will nun Sixt springen. In<br />
der über einhundertjährigen Geschichte<br />
brachte es das einst von Martin Sixt<br />
gegründete Familienunternehmen zum<br />
Global Player. Rund 20 Millionen Kunden<br />
weltweit bestellen bei Sixt Limousinen mit<br />
Fahrer, viele davon Geschäftsleute, also<br />
eine auch bei <strong>Taxi</strong>fahrern begehrte Zielgruppe.<br />
Der Ausflug mit „Sixt Mydriver“<br />
in ein Vermittlungsgeschäft, wie es Uber<br />
und seit Kurzem auch Free Now betreiben,<br />
soll nicht verschwiegen werden. Doch nach<br />
Auskunft des Unternehmens wird dieses<br />
Experiment in den nächsten Monaten komplett<br />
eingestampft. Auch weil sich dieses<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
8 JULI / <strong>2019</strong> TAXI