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AUTOINSIDE Ausgabe 10 – Oktober 2019

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FAHRZEUGWARTUNG<br />

Solera-Audatex<br />

Digitale Schadenabwicklung lohnt sich<br />

Strukturierte Daten, passende Schnittstellen, das Vermeiden von Medienbrüchen. In der Schadenabwicklung liegt viel<br />

Potenzial, um die Effizienz mit digitalen Tools zu verbessern.<br />

Eines haben die Lösungen gemeinsam: Sie<br />

basieren auf strukturieren Daten, die unternehmensübergreifend<br />

ausgetauscht werden<br />

können. Dadurch können Garagen schon<br />

durch den Kundendienst-Mitarbeiter Schäden<br />

aufnehmen und berechnen. Bei schwerwiegenderen<br />

Schäden kann die Schadenaufnahme<br />

unmittelbar an einen Spezialisten<br />

weitergeleitet, dort finalisiert und wieder<br />

zurückgesendet werden. Die B2B-Schnittstelle<br />

zum Dealer-Management-System stellt<br />

sicher, dass der eingespielte Prozess beibehalten<br />

werden kann.<br />

Die heute etwas umständliche Kommunikation<br />

zur Versicherung kann nun elektronisch<br />

erfolgen. Nach erfolgter Reparaturfreigabe <strong>–</strong><br />

teils innert 30 bis 60 Sekunden <strong>–</strong> kann der<br />

Auftrag an den ausführenden K+L-Betrieb<br />

versendet werden, sei dieser nun intern oder<br />

ein externer Partner. Doppelerfassungen<br />

entfallen auf jeden Fall. Medienbrüche gehören<br />

der Vergangenheit an.<br />

«Qapter» ist ein professionelles Schadenbearbeitungs-Toolset der Solera-Audatex.<br />

sco/pd. In etwas mehr als 50 Jahren entwickelte<br />

sich die Schadenerfassung und -berechnung<br />

vom analogen Typenbogen bis hin<br />

zur intelligenten und grafischen Erfassung<br />

von Carrosserieschäden. Webbasierte Plattformen<br />

sind heute Standard. «Den nächsten<br />

evolutionären Schritt im Schadenmanagement<br />

definieren Technologien wie die Fotoerkennung,<br />

die Berücksichtigung von Telemetriedaten<br />

und die künstliche Intelligenz»,<br />

sagt Robert Hasler vom Schweizer Software-<br />

Anbieter Audatex. Aktuell befinden sich<br />

diese in einem Beta-Stadium.<br />

Die Research-Abteilung des Audatex-Partners<br />

Solera forscht und entwickelt an der<br />

Fotoerkennung mit künstlicher Intelligenz<br />

(KI). Die ersten Ergebnisse sind laut Hasler<br />

vielversprechend: «Erste Produkte werden<br />

bereits in produktiven Pilotprojekten<br />

eingesetzt. Optimistisch bis realistisch betrachtet,<br />

werden in zwei bis drei Jahren die<br />

meisten kleinen bis mittleren Schäden an<br />

der Fahrzeug-Aussenhülle automatisch berechnet.»<br />

Die Solera-Lösung generiert dabei<br />

automatisch eine Schadenkalkulation mit<br />

strukturierten Daten, die nach Bedarf nahtlos<br />

mittels «Qapter», dem professionellen<br />

Schadenbearbeitungs-Toolset der Solera-Audatex,<br />

weiterbearbeitet werden kann. Aktuell<br />

bietet Solera-Audatex verschiedene<br />

Verfahren für die Schaden-Erstaufnahme an:<br />

1. Qapter Online, eine webbasierte<br />

Anwendung für die Schadenerfassung<br />

und -kalkulation.<br />

2. Qapter Go, eine Tablet-basierte App,<br />

die im 3D-Modus den Mitarbeiter<br />

der Kundenannahme einer Garage<br />

befähigt, einfache Schäden selbstständig<br />

zu erfassen und zu bewerten.<br />

3. Qapter Sync, eine Smartphone-<br />

App, die grössere Schäden fotografisch<br />

dokumentiert.<br />

4. Audasmart, ein Weblink für das<br />

Smartphone, der den Fahrzeughalter<br />

ermächtigt, den Schaden fotografisch<br />

zu dokumentieren, ohne dass er das<br />

Fahrzeug der Garage vorführen muss.<br />

Einer der ersten Schritte im Reparaturprozess<br />

ist die Teilebestellung. Da die Schadenkalkulation<br />

von Solera-Audatex auf den Daten<br />

der Hersteller basiert, sind die zu ersetzenden<br />

Teile weitgehendst komplett aufgelistet.<br />

Voraussetzung ist die korrekte Definition<br />

der Ausführungsvarianten. Die Geschäftsbeziehungen<br />

zwischen dem Lieferanten, der<br />

Garage und dem K+L-Betrieb werden einmal<br />

gespeichert und können pro Auftrag abgerufen<br />

werden. Robert Hasler: «Unsere bisherigen<br />

Erfahrungen und Aufzeichnungen<br />

zeigen Zeitgewinne von 15 bis 20 Minuten je<br />

Schadenfall bei der Nutzung der Bestellplattform<br />

Global InPart <strong>–</strong> und zwar für Lieferant<br />

und K+L-Betrieb.»<br />

Die Digitalisierung bringt nebst dem monetären<br />

Nutzen durch Zeitgewinn, Aufwandreduktion<br />

und geringe Fehlerraten<br />

auch einen immateriellen Nutzen, nämlich<br />

Kundenzufriedenheit durch raschere Reaktionen<br />

auf Anfragen,<br />

In den nächsten Jahren werden zwei ganz<br />

wichtige Fortschritte im Bereich Schadenabwicklung<br />

erwartet: Internationale Gremien<br />

(unter anderen die EU) werden gegen<br />

die Widerstände der Hersteller dafür sorgen,<br />

dass die im Betrieb eines Fahrzeuges gewonnenen<br />

Daten viel breiter gefächert genutzt<br />

werden dürfen. Und der technologische<br />

Fortschritt (insbesondere KI) wird die Schadenregulierung<br />

nochmals verändern, indem<br />

die Mehrheit der Schäden automatisiert berechnet<br />

werden können. <<br />

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<strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>

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