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Berliner Zeitung 21.09.2019

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B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 220 · 2 1./22. September 2019<br />

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Mobile Welten<br />

Keine<br />

Rutschpartie<br />

auf zwei Rädern<br />

Fahrtipps fürs Pedelec im<br />

Herbst und Winter<br />

Kalt, dunkel, glatt: Auch wenn es<br />

nicht immer ein Vergnügen ist,<br />

radeln viele Menschen im Herbst und<br />

Winter mit ihren Pedelecs auf Arbeit<br />

oder zum Sport. Wie gelangen sie sicher<br />

ans Ziel?<br />

Hartgesottene Radfahrer lassen<br />

sich von schneebedeckten oder von<br />

Laub glitschigen Straßen nicht aufhalten.Werdabei<br />

jedoch Motorunterstützung<br />

hat, fährt diese auf rutschigen<br />

Untergründen lieber ein wenig<br />

zurück. „Man sollte nicht im höchsten<br />

Modus starten, weil dann das Antriebsrad<br />

etwa beim Anfahren durchdrehen<br />

kann“, erklärtThomas Geisler<br />

vomPressedienst Fahrrad (pd-f).<br />

Außerdem ist zu beachten, dass<br />

Pedelecs in der Regel schwerer sind<br />

als übliche Fahrräder. Das wirkt sich<br />

auf das Bremsverhalten aus.Wer hier<br />

unsicher ist, übt etwa die Fahrt auf<br />

Schnee lieber zunächst auf einer abgesperrten<br />

Fläche,bevor man sich in<br />

den Straßenverkehr traut. Beider Gelegenheit<br />

kann man auch das langsame<br />

Fahren mit dem schweren Rad<br />

üben -denn wenn es rutschig ist, gilt:<br />

lieber Tempo rausnehmen.<br />

Ansonsten gelten die gleichen<br />

Tipps wie beim Fahrrad ohne Motor:<br />

AufSchnee oder nassem Laub ist vor<br />

allem in den Kurven Vorsicht geboten,<br />

weil dort die Auflagefläche der<br />

Reifen geringer ist und man dadurch<br />

leichter wegrutschen kann.<br />

Generell sollten Pneus für den<br />

Wintereinsatz ausgelegt sein –Hersteller<br />

setzen hier beispielsweise auf<br />

mehr Profil, spezielle Lamellen und<br />

besondere Gummimischungen. Eine<br />

weitereOption: Etwas Luft herauslassen.<br />

Dassorgt für mehr Aufstandsfläche.<br />

An den Reifenflanken ist eine<br />

Spanne angegeben, wie viel Luftdruck<br />

minimal und maximal sein<br />

darf. Auf Eis bieten Spikes besonders<br />

guten Halt. Allerdings ist zu beachten:<br />

„Bei S-Pedelecs sind sie nicht zugelassen“,<br />

sagt Geisler.Diese bieten Motorunterstützung<br />

bis zu einer Geschwindigkeit<br />

von 45km/h und gelten<br />

als Kleinkrafträder.<br />

Für den Akku gibt es im Handel<br />

Schutzhüllen, die ihn während der<br />

Fahrt vor eisigen Temperaturen<br />

schützen sollen. Dies kann aus Sicht<br />

von Geisler nicht schaden. Über den<br />

tatsächlichen Nutzen des Zubehörs<br />

gebe es aber unterschiedliche Meinungen.<br />

Die Idee dahinter ist, dass<br />

der Schutz die Leistungsfähigkeit des<br />

Akkus unterstützt. Sie nimmt bei<br />

Kälte nämlich besonders ab.<br />

Wasauf jeden Fall und vor allem<br />

auch im Winter wichtig ist: BeilängerenPausen<br />

sollte man die Batterie immer<br />

abnehmen. Für das Aufladen ist<br />

Zimmertemperatur am besten. (dpa)<br />

Französische Fahrtins Ungewisse: Autos wie der Twingo könnten es künftig schwer haben, sagt Hersteller Renault.<br />

Große Hürden für kleine Autos<br />

Glaubt man den Prophezeiungen der Hersteller,ist die Zukunft der Kleinwagen finster<br />

VonThomas Geiger<br />

Eigentlich sind sie die perfekte<br />

Übergangslösung.<br />

Wer sich kein Elektroauto<br />

leisten kann, fährt mit einem<br />

Kleinwagen noch am sparsamsten<br />

und umweltfreundlichsten.<br />

Eigentlich, denn ausgerechnet<br />

diesen Sparbüchsen droht jetzt das<br />

Aus.<br />

Wenn man Herbert Diess auf die<br />

Zukunft des Up anspricht, legt sich<br />

die Stirndes VW-Chefs in Falten: Angesichts<br />

kommender Schadstoffhürden<br />

haben die Autos im sogenannten<br />

A- oder A0-Segment in seinen<br />

Augen gar keine Zukunft mehr.<br />

Kleinwagen würden durch zusätzliche<br />

Spritspartechniken so teuer,<br />

dass sie sich kaum einer mehr leisten<br />

könne oder wolle, sagte Diess dem<br />

dpa-Themendienst.<br />

Er schätzt den Preisaufschlag auf<br />

rund 3500 Euro. Der Up, der aktuell<br />

ab 10 625 Euro in der Liste steht,<br />

werde dann ein Drittel teurer. „Damit<br />

ist er tot“, so der VW-Chef und<br />

setzt selbst hinter den Polo ein dickes<br />

Fragezeichen. Und weil der Up<br />

im Verbund mit anderen Konzernmodellen<br />

gebaut wird, sind die Aussichten<br />

für Skoda Citigo oder Seat<br />

Miikaum besser.<br />

Keine Nachfolger geplant<br />

Diess ist mit seinem Pessimismus<br />

nicht allein. Opel etwa hat das Einstiegsmodell<br />

Karl und den Lifestyle-<br />

Flitzer Adam bereits vom Markt genommen<br />

und will dafür keine Nachfolger<br />

mehr entwickeln.<br />

Bei Ford ist der Ka bald Geschichte,<br />

über die Zukunft der Drillinge<br />

Toyota Aygo, Peugeot 107 und<br />

Citroën C1 hörtman vonden Unternehmen<br />

sehr unterschiedliche Gerüchte.Renault-Chef<br />

ThierryBolloré<br />

warnte im Frühjahr auf der Motorshow<br />

in Shanghai ebenfalls davor,<br />

dass es für Autos wie den Twingo<br />

künftig schwer werden könnte. Erst<br />

recht, nachdem die Partnerschaft<br />

mit Daimler und dem in weiten Teilen<br />

baugleichen Smart nicht verlängertwurde.<br />

Der Grund für das drohende Aus<br />

der Kleinwagen sind die eigentlich<br />

hehren Absichten der EU-Kommission.<br />

Siehat den Autoherstellernvorgeschrieben,<br />

dass sie den Kohlendioxid-Ausstoß<br />

von Neuwagen bis<br />

2030 um 37,5 Prozent imVergleich zu<br />

2021 reduzieren müssen. Bis 2025<br />

müssen immerhin schon 15 Prozent<br />

minus erreicht sein.<br />

Für jedes Gramm zu viel müssen<br />

die Hersteller proAuto 95 Euro Strafe<br />

zahlen. Das läppert sich. Und als<br />

wäre das nicht schon schwer genug,<br />

müssen sie auch einzelne Modelle fit<br />

für die Schadstoffnormen Euro 6d<br />

und Euro 7machen -und dafür aufwendig<br />

die Emissionen drücken.<br />

Das Leben retten wird den Stadtflitzern<br />

kurzfristig die Elektrifizierung.<br />

Nicht umsonst hat der VW-<br />

Konzern gerade ein Update für den<br />

elektrischen Up angekündigt und<br />

die neue Technik in den Schwestermodellen<br />

vonSeat und Skoda schon<br />

präsentiert. Nicht ohne Grund gibt<br />

es Kleinwagen-Neuheiten wie den<br />

Peugeot 208 oder den Opel Corsa<br />

vom Start weg auch elektrisch. Und<br />

es ist auch kein Zufall, dass Smartgerade<br />

die Verbrenner ausmustert und<br />

Fortwo wie Forfour nur noch mit E-<br />

Maschinen anbietet.<br />

Doch die Koexistenz vonVerbrennern<br />

und Akku-Autos wird immer<br />

schwieriger, je mehr dezidierte E-<br />

Autos entwickelt werden, die sich<br />

alle Vorteile der alternativen Antriebstechnik<br />

zunutze machen. Das<br />

beste Beispiel dafür ist der Renault<br />

K-ZE, der ausschließlich als E-Auto<br />

mit knapp 300 Kilometern Reichweite<br />

gerade in China eingeführt<br />

werden soll. Obwohl nur 3,74 Meter<br />

kurzbietet er deutlich mehr Platz als<br />

der 3,60 Meter lange Twingo -und ist<br />

zumindest in China nicht einmal viel<br />

teurer.<br />

Das sind Vorteile, die sich auch<br />

andere Hersteller sichern wollen.<br />

Mini etwa lässt gerade in China einen<br />

elektrischen Kleinwagen entwickeln.<br />

Und Daimler hat die Verantwortung<br />

für den nächsten Smart als<br />

reines E-Auto an den chinesischen<br />

Großaktionär Geely abgetreten.<br />

Insgleiche Horn stößt auch Automobilwirtschaftler<br />

Ferdinand Dudenhöffer.<br />

Zwar glaubt auch er, dass<br />

es für konventionelle Kleinwagen<br />

künftig schwerer wird. Doch diese<br />

Fahrzeugkategorie deshalb abzuschreiben,<br />

wäre völlig falsch, ist der<br />

Professor an der Universität Duisburg-Essen<br />

überzeugt. „Kleinwagen<br />

sind prädestiniert, um als Elektroautos<br />

einen wichtigen Teil unserer Mobilität<br />

abzubilden“, sagt der Experte<br />

und sieht vorallem Vorteile im niedrigeren<br />

Gewicht und den geringeren<br />

Ansprüchen. Anders als von einem<br />

elektrischen Premium-Geländewagen<br />

mit E-Motoren erwarte von einem<br />

elektrischen Kleinwagen niemand<br />

eine Reichweite von 700 oder<br />

800 Kilometern.„350 bis 400 Kilometer<br />

sind ein guter und praktikabler<br />

Wert, den man mit 40-kWh-Batterien<br />

gut darstellen kann“, sagt Dudenhöffer.<br />

Die Zukunft ist elektrisch<br />

DPA<br />

Wenn man dann noch die bis zum<br />

Jahr 2030 verlängerte Elektroprämie<br />

mit einkalkuliere, sollte man solche<br />

Autos für 18 000 Euro, abetwa 2025<br />

sogar für um die 15 000 Euro auf die<br />

Straße bringen können. Von den<br />

niedrigeren Kraftstoff- und Werkstattkosten<br />

ganz zu schweigen. „Das<br />

wird spannend und ich bin sicher,<br />

dass wir in Zukunft die Elektromobilität<br />

durch die Kleinwagen gut forcierenkönnen.“<br />

Doch offenbar sehen das nicht<br />

alle Hersteller so.Denn allen Unkenrufen<br />

zum Trotz wird esauch noch<br />

ein paar neue Kleinwagen in diesem<br />

schwierigen Segment geben - den<br />

nächsten schon auf der IAA im September<br />

in Frankfurt. Dort zieht<br />

Hyundai nach Informationen aus<br />

Unternehmenskreisen dasTuch vom<br />

neuen i10. (dpa)<br />

NACHRICHTEN<br />

So teuer ist die Haftpflicht<br />

für Vanund SUV<br />

Günstige Familienkutschen? Von<br />

wegen! Laut einer aktuellen Auswertung<br />

liegt der seit Jahren nicht nicht<br />

mehr als Neuwagen verfügbareKia<br />

Carnival bei den Kosten für die Haftpflichtversicherung<br />

ganz vorne. Und<br />

auch Modelle wie der Ford Galaxy<br />

oder der VW Sharan fallen in eine<br />

hohe Haftpflichttypklasse –und kosten<br />

entsprechend viel. So liegt der<br />

durchschnittliche Jahresbeitrag für<br />

die Haftpflicht beim Carnival 2.9<br />

CRDibei stolzen 553 Euro.Das ist<br />

deutlich mehr als bei den Premium-<br />

SUV Audi Q7, BMW X5 oder der ML-<br />

Klasse vonMercedes,die zwischen<br />

519 und 458 Euro rangieren. (mid)<br />

Jetzt im Herbst:<br />

Vorsicht Wildwechsel<br />

DerHerbst hat es aus Sicht der Autofahrer<br />

in vielfacher Hinsicht in sich.<br />

Denn zu den Behinderungen durch<br />

Nebel, Regen und die früher einsetzende<br />

Dämmerung kommt noch die<br />

steigende Gefahr vonWildunfällen.<br />

Größte Vorsicht und die Beachtung<br />

der einschlägigen Warnschilder sind<br />

laut des Automobilclubs ACEschon<br />

mal gute Voraussetzungen, die Risiken<br />

auf der Straße zu mindern. „Nähertman<br />

sich einem Waldgebiet<br />

oder den Rändernvon Wiesen und<br />

Feldern, sollte die Geschwindigkeit<br />

verringertund der Straßenrand im<br />

Blick behalten werden“, so der Ratschlag.<br />

SeiinStraßennähe oder sogar<br />

auf der Fahrbahn Wild erkennbar,unbedingt<br />

abblenden und die<br />

Hupe betätigen. (mid)<br />

Kindersitz oder Anhänger:<br />

Auf DIN-Normen achten<br />

Nicht jeder Anhänger lässt sich an jedes<br />

Fahrrad montieren.<br />

DPA<br />

Wollen Elterneinen Kindersitz oder<br />

Anhänger fürs Fahrrad kaufen, achten<br />

sie besser auf DIN-Normen. Die<br />

wichtigsten Kriterien für die Sicherheit<br />

regeln die Normen „DIN EN<br />

14344“ bei den Sitzen und „DIN EN<br />

15918“ bei den Anhängern, so der<br />

Tüv Rheinland.Diese sollten sich auf<br />

dem Sitz oder dem Kinderanhänger<br />

aufgedruckt finden lassen. Dassei<br />

auch bei gebrauchten Modellen<br />

wichtig, genauso wie eine Betriebsanleitung.<br />

Dieist nötig, weil sich<br />

nicht jeder Anhänger an jedes Fahrradmontieren<br />

lässt. (dpa)<br />

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