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6<br />

KOSTEN<br />

Was heißt hier<br />

Betriebskosten?<br />

Abrechnung Die Betriebskostenabrechnung birgt jede Menge Konfliktpotential zwischen<br />

Vermieter und Mieter. Doch warum eigentlich? Von Anne Meßmer<br />

1 Definition<br />

Betriebskosten sind Kosten,<br />

die durch Eigentum oder Erbbaurecht<br />

an einer Immobilie<br />

laufend entstehen. Entscheidend<br />

ist hierbei das kleine<br />

Wörtchen „laufend“. Es handelt<br />

sich um Kosten, die regelmäßig<br />

anfallen.<br />

2Was zählt zu den<br />

laufenden Kosten?<br />

Details, welche Kosten darunter<br />

fallen, regelt §2 der Betriebskostenvereinbarung.<br />

Dazu gehören<br />

zum Beispiel:<br />

Grundsteuer,<br />

Versicherungen,<br />

Kosten für<br />

die Wasserversorgung,<br />

Kosten für Personen- oder Lastenaufzüge,<br />

Straßenreinigung,<br />

Müllgebühren, Beleuchtung<br />

oder Gartenpflege.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der Mieter<br />

darf die<br />

Abrechnungsbelege<br />

mit ausreichend<br />

Zeit einsehen, um<br />

sie auf Richtigkeit<br />

zu prüfen.<br />

<br />

<br />

Wer muss die Betriebskosten<br />

3 bezahlen?<br />

Grundsätzlich muss der Eigentümer<br />

diese bezahlen – auch,<br />

wenn er seine Immobilie vermietet.<br />

Aber er kann die Kosten<br />

auf den Mieter umlegen, sofern<br />

dies im Mietvertrag vereinbart<br />

wurde. Wichtig ist dabei, dass<br />

nicht allgemein drinsteht: „Es<br />

sind Betriebskosten zu zahlen.“<br />

Denn es muss genau aufgelistet<br />

sein, welche Kosten auf den<br />

Mieter umgelegt werden.<br />

Gibt es Ausgaben des Eigentümers,<br />

die nicht auf den Mieter<br />

4<br />

umgelegt werden können?<br />

Ja, Verwaltungskosten und Instandhaltungs-<br />

und Instandsetzungskosten<br />

können nicht auf<br />

den Mieter umgelegt werden.<br />

FOTO: © UFABIZPHOTO/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Wie sind die Betriebskosten zu<br />

5 entrichten?<br />

Hier hat man zwei Möglichkeiten,<br />

die im Mietvertrag festgeschrieben<br />

werden können. Entweder<br />

zahlt der Mieter eine<br />

Pauschale oder er entrichtet<br />

eine Vorauszahlung an den Vermieter.<br />

Wurde diese vereinbart,<br />

muss über die Betriebskosten<br />

jährlich abgerechnet werden.<br />

Gibt es eine Frist, die der Vermieter<br />

bei der Vorauszahlungs-<br />

6<br />

vereinbarung für die Abrechnung<br />

der Betriebskosten beachten<br />

muss?<br />

Ja. Die Betriebskostenabrechnung<br />

muss dem Mieter spätestens<br />

bis zum Ablauf des 12. Monats<br />

nach Ende des Abrechnungszeitraums<br />

mitgeteilt worden<br />

sein. Wurde die Frist<br />

verpasst, muss der Mieter Nachforderungen<br />

nicht bezahlen.<br />

Diese vier Punkte muss die Abrechnung<br />

der Betriebskosten<br />

7<br />

mindestens beinhalten<br />

• Zusammenstellung der Gesamtkosten<br />

für die gesamte<br />

Liegenschaft<br />

• Angaben/Erläuterungen des<br />

zugrundeliegenden Verteilerschlüssels<br />

der Abrechnung<br />

• für jede Betriebskostenart die<br />

Berechnung des Anteils, den<br />

der Mieter tragen soll<br />

• Abzug der durch den Mieter<br />

bereits geleisteten Vorauszahlungen<br />

• Um sich von der Richtigkeit<br />

der Angaben des Vermieters<br />

zu überzeugen, darf der Mieter<br />

die Abrechnungsbelege<br />

einsehen und der Vermieter<br />

muss ihm für die Durchsicht<br />

ausreichend Zeit einräumen<br />

Was ist der Verteilerschlüssel?<br />

8 Er wird manchmal auch als<br />

Umlageschlüssel bezeichnet<br />

und legt fest, wie die Betriebskosten<br />

auf die einzelnen Mieter<br />

umgelegt werden. Dafür gibt es<br />

vier Varianten: nach Verbrauch,<br />

nach Wohnfläche, nach Anzahl<br />

der Personen oder nach Wohneinheit.<br />

Besonderheiten bei vermieteten<br />

Eigentumswohnungen<br />

9<br />

Bei Eigentumswohnungen, die<br />

vermietet sind, gibt es in Sachen<br />

Betriebskostenabrechnung<br />

ein paar Unterschiede.<br />

Denn im Wohnungseigentumsrecht<br />

existiert das „Abflussprinzip“.<br />

Das bedeutet, dass<br />

Ausgaben in dem Jahr steuerlich<br />

zu erfassen sind, in dem sie<br />

auch tatsächlich geleistet worden<br />

sind. Daher sind sie auch<br />

im Jahr ihrer Verwendung in<br />

die Abrechnung des Hausgeldes<br />

miteinzubeziehen.

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