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BERLIN<br />
Viper (12)<br />
Berlin trauertum<br />
Tierheim-Hund<br />
SEITE 6<br />
DER<br />
ROTE<br />
TEPPICH<br />
Ehre, wemEhregebührt!<br />
Mary<br />
Hartwig<br />
wurde für<br />
ihre<br />
Fotografien<br />
geehrt.<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />
(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />
10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />
E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />
Abo-Service: Tel. 030/232777<br />
Foto: camcop media/Klug<br />
Die blinde Fotografin<br />
Marion Hartwig (✝ 69)<br />
aus Müggelheim, die unter<br />
dem Künstlernamen Mary<br />
arbeitete (der KURIER berichtete),<br />
wurde jetzt kurz<br />
nach ihrem Tod für ihre<br />
Werke geehrt. Sie erhielt<br />
gemeinsam mit ihren Kollegen<br />
Susanne Emmermann,<br />
Silja Korn, Gerald Pirner<br />
und Karsten Hein aus dem<br />
Schöneberger Fotostudio<br />
für blinde Fotografen den<br />
Jurypreis (1500 Euro) der<br />
Wiesbadener Fototage.<br />
„Wir freuen uns sehr. Die<br />
Veranstaltung ist eines der<br />
hochkarätigsten Fotofestivals<br />
in Deutschland“, sagt<br />
der Fotograf Karsten Hein<br />
(55), der das Fotoatelier an<br />
der Crellestraße im Juni<br />
2018 mitgegründet hatte.<br />
Mary konnte wie ihre Kollegen<br />
trotz ihrer Erblindung<br />
fotografieren. Ihre<br />
ausgezeichneten Bilder<br />
entstanden per Lightpainting.<br />
Bei der Technik werden<br />
mit Langzeitbelichtung<br />
Aufnahmen im Dunklen gemacht<br />
und mit einer Lichtquelle<br />
gegen die Kamera geleuchtet,<br />
damit Linien entstehen<br />
können. Die Jury<br />
sagte über Marys Werke:<br />
„Sie arbeitete in ihrer Arbeit<br />
„Der Vogel“ in einer<br />
altmeisterlichen Manier. In<br />
einer Aureole aus Goldtönen<br />
liegt ein Wesen in verletzlicher<br />
und friedvoller<br />
Haltung.“<br />
KH<br />
Foto: Richard, dpa<br />
Auf den Spuren der<br />
Wilde Schießerei in der Kantstraße, zwei Männer verletzt,Mordkommission ermittelt<br />
VonP.DEBIONNE und<br />
E. RICHARD<br />
Berlin – Ein lauter Streit zwischen<br />
mehreren Männer, der<br />
eskaliert. Plötzlich zieht mindestens<br />
einer der Streithähne<br />
eine Waffe, zielt auf seine<br />
Widersacher und drückt ab.<br />
Immer und immer wieder.<br />
Am Ende liegen zwei Männer<br />
blutend auf dem Bürgersteig.<br />
Worum es bei der Schießerei<br />
ging, ist noch völlig unklar.<br />
Die fünfte Mordkommission<br />
hat die Ermittlungen übernommen.<br />
„Gegen 5.45 Uhr hörten Anwohner<br />
der Kantstraße in<br />
Kl. Foto: Hier<br />
wurden die<br />
Männer<br />
niedergeschossen.<br />
Gr.Foto:<br />
Polizisten auf<br />
Spurensuche.<br />
Kl. Foto: Eine<br />
Spezialistin der<br />
Spurensicherung<br />
sammelt nach<br />
der Schießerei<br />
Patronenhülsen<br />
ein.<br />
Charlottenburg mehrere<br />
Schüsse und setzten einen Notruf<br />
ab“, so ein Polizeisprecher.<br />
Nach Angaben von Augenzeugen<br />
sollen mindestens sechs<br />
Schüsse abgefeuert worden<br />
sein. Der Polizeisprecher weiter:<br />
„Die zum Ort gerufenen<br />
Einsatzkräfte stellten im Verlauf<br />
der Maßnahmen zwei 25-<br />
jährige Männer mit Schussverletzungen<br />
fest. Rettungskräfte<br />
brachten die beiden Verletzten<br />
zu stationären Behandlungen<br />
in Krankenhäuser“. Lebensgefahr<br />
soll nicht bestanden haben.<br />
Die Polizei rückte bereits kurz<br />
nach der Schießerei mit einem<br />
Großaufgebot an. Worum es bei<br />
der blutigen Auseinandersetzung<br />
ging und wie viele Personen<br />
beteiligt waren, ist derzeit<br />
noch unklar. Bislang sei nur bekannt,<br />
dass die Schüsse von der<br />
Kantstraße an der Ecke zur<br />
Wielandstraße abgegeben worden<br />
seien, hieß es am Samstagmorgen<br />
am Tatort.<br />
Die Opfer der blutigen Attacke<br />
sollen sich kurz zuvor in einem<br />
Club aufgehalten haben,<br />
der sich ebenfalls in der Kantstraße<br />
befindet. In dessen Eingangsbereich<br />
wurden sie dann<br />
von den Kugeln getroffen.<br />
Was genau vor den Schüssen<br />
geschah und ob auch die späteren<br />
Täter in dem Club waren,<br />
wird derzeit ermittelt. Am Vormittag<br />
hatte die Polizei das<br />
Areal noch großräumig abgesperrt,<br />
Spezialisten der Kriminaltechnik<br />
suchten akribisch<br />
nach Spuren.<br />
Auf der Straße vor dem Lokal<br />
wurden mehrere Verkehrskegel<br />
aufgestellt, damit wurde offenbar<br />
der Fundort von Patronenhülsen<br />
markiert.<br />
Nachdem die Spurensicherer<br />
alle gefundenen Beweismittel<br />
akribisch fotografiert hatten,<br />
wurden die Patronenhülsen sowie<br />
einige kleine und stark deformierte<br />
Metallstücke, bei denen<br />
es sich möglicherweise um<br />
Projektile handelt, sichergestellt.<br />
Sie werden jetzt im Labor<br />
untersucht. Nach derzeitigem<br />
Kenntnisstand sind die Täter<br />
noch flüchtig. Auch eine mögliche<br />
Clan-Verbindung der Beteiligten<br />
wird geprüft.