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OKT./NOV. <strong>2019</strong><br />
ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />
MATSCH<br />
MOOR FUN II<br />
JETZT WIRD’ S UNGEMÜTLICH<br />
DOPING<br />
DARUM<br />
WIE LANGE NOCH?<br />
SKI AM GLETSCHER<br />
HERBST<br />
DURCHSCHNAUFEN<br />
€ 4,-<br />
€ 4,-<br />
FIT<br />
RUN<br />
BIKE OUTDOOR<br />
PRO<br />
FOTO: VAUDE, ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 03Z034992M, RETOUREN AN POSTFACH 100, 1350 WIEN<br />
TOP TIMES MEDIEN GMBH, GADOLLAPLATZ 1, 8010 GRAZ
EDITORIAL<br />
KLAUS MOLIDOR<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />
klaus.molidor@styria.com<br />
HUPF IN<br />
GATSCH<br />
Foto: Thomas Polzer<br />
Spulen wir doch einmal vor dem geistigen Auge zurück in unsere Kindheit:<br />
Der Spaß, den wir im Freien hatten, war doch direkt proportional<br />
zum Grad der eigenen Verschmutzung. Mit dem Rad durch Wasserlacken<br />
flitzen, mit dem BMX im Wald kurven, Schweiß, Staub, Gatsch, Gras,<br />
Schnee. Über die Jahre ist uns die Unbeschwertheit abhandengekommen,<br />
das „Ja, aber ...“ bestimmt viel zu oft unseren Alltag. Die gute Nachricht:<br />
Es ist nie zu spät. Daher unser Titel, der Film zu deinem Herbst: „Matsch<br />
Moor Fun II – Jetzt wird’s ungemütlich.“ Die Schlagzeile, deutsch und<br />
englisch zugleich, soll euch animieren, gerade in der Zeit von Nebel, Niesel,<br />
Morgenfrost wieder die Verbindung zu spüren zu dem, was uns einst<br />
so viel Freude bereitet hat, als im Dreieck Körper Geist Seele die Energie<br />
noch konventionsfrei geflossen ist. Matsch, Moor, Fun für Spaß im<br />
Schmutz, oder komplett englisch gelesen „Viel mehr Spaß“.<br />
Zum Beispiel beim Biken in der Dunkelheit, beim täglichen Laufen,<br />
das die Generation Instagram „Streak Running“ nennt, oder bei Wandertouren<br />
im Spätherbst. Jahreszeitentypisch widmen wir uns aber auch<br />
dem, was wir alle ununterbrochen tun, ohne ihm auch nur die geringste<br />
Aufmerksamkeit zu schenken: dem Atmen. Was da mit ein paar einfachen<br />
Übungen alles möglich ist, zeigen wir auf Seite 24.<br />
Und wir beschäftigen uns auch mit einem ganz, ganz schlechten Film, der<br />
da heißt: „Doping im Hobbysport“. Was Leute fernab von Profi-Gehältern<br />
und weltweitem Ruhm dazu treibt, haben wir rundum beleuchtet.<br />
So gilt am Ende für die Gatsch-Gaudi-Gruppe im positiven Sinne, was<br />
für die Doping-Partie im negativen Sinne gilt und wie es Georg Danzer in<br />
drei Worten so treffend ausgedrückt hat: „Hupf in Gatsch.“<br />
Bleibt fit,<br />
Euer Klaus<br />
Contrast<br />
Boosting<br />
Lens<br />
SEE ALL<br />
DETAILS<br />
+<br />
SHRED. wide<br />
SEE<br />
EVERYTHING<br />
AROUND<br />
=<br />
SEE MORE.<br />
GO FROM<br />
VHS TO HD.
Welchen<br />
Fußabdruck hat<br />
dein Pullover?<br />
Die Zeiten haben sich<br />
geändert. Kleidung, die<br />
ewig hält, ist eigentlich keine<br />
gute Sache. Plastik ist nicht<br />
fantastisch. Die Natur weiß<br />
nicht, was sie damit machen<br />
soll. Wenn Kleidungsstücke<br />
aus Merinofasern das<br />
Ende ihrer Lebensdauer<br />
erreicht haben, lassen sie<br />
sich biologisch abbauen<br />
und erneut als Rohstoff<br />
einsetzen. Ein gesundes<br />
Ökosystem erfordert Geben<br />
und Nehmen. Es ist Zeit, in<br />
die Zukunft zu investieren.
100% Merino.<br />
Biologisch<br />
abbaubar.<br />
Ein Pullover aus natürlichen<br />
Merinofasern hat eine<br />
begrenzte Lebensdauer.<br />
Und das ist eine gute<br />
Sache. Am Ende seiner<br />
Lebensdauer lässt er<br />
sich unter den richtigen<br />
Bedingungen biologisch<br />
abbauen und erneut als<br />
Rohstoff einsetzen. So<br />
kannst du von der Natur<br />
etwas borgen und es ihr<br />
wieder zurückgeben.
Welchen<br />
Fußabdruck hat<br />
dein Pullover?<br />
Strickwaren aus 100%<br />
Merino.<br />
Von Natur aus biologisch<br />
abbaubar*<br />
Von Natur aus atmungsaktiv<br />
Von Natur aus erneuerbar.<br />
#movetonatural<br />
The Vortex Swim x icebreaker<br />
sammelte über 45.000<br />
Teile Mikroplastik und<br />
entnahm durch synthetische<br />
Mikrofasern verschmutzte<br />
Meerwasserproben.<br />
*NZ Merino third-party tests show that icebreaker merino fibers degrade more than 90% over the space of nine months when buried in soil.
INHALT<br />
TOP-STORY<br />
FIT<br />
16 DOPING: DARUM<br />
Warum Freizeitsportler zu verbotenen Substanzen greifen<br />
24 TIEF DURCHATMEN<br />
Widme dem Atem täglich ein paar Minuten Aufmerksamkeit<br />
32 ZÜNDSTOFF FÜR DIE ZELLE<br />
Wie Ubiquinol all unseren Zellen Energie gibt<br />
40 SCHNAUFEN ODER BLUTEN?<br />
Selbstversuch an zwei Varianten einer Leistungsdiagnostik<br />
44 AUSPROBIERT<br />
Im Testeinsatz: eine Sportuhr, ein Kühlgerät und der Gymstick<br />
RUN<br />
50 GEFÜHLSBETONTE ZEITEN<br />
Warum es sich jetzt lohnt in den Körper hineinzufühlen<br />
54 GESETZ DER SERIE<br />
Streak Running: Sinn oder Wahn des täglichen Laufens<br />
60 ES GRÜNT AM EVENT-SEKTOR<br />
Was eine Veranstaltung zum Green Event macht<br />
64 AUSPROBIERT<br />
Licht aus der Hüfte, mitwachsende Jacke, neuartiger Schuh<br />
BIKE<br />
68 BLOGGER, BLASE, BATTERIE<br />
Wir haben uns auf der Eurobike die Trends für 2020 angesehen<br />
74 BEI NACHT UND NEBEL<br />
Herz und Hirn unterhalten sich über die Faszination Niteride<br />
16<br />
80 WENN IN CHINA EIN RADL UMFÄLLT<br />
Unsere Tokio-Biker Fabio und Elias radeln bereits durch China<br />
84 AUSPROBIERT<br />
Cooler Helm, ein Trikot zum Verlieben und ein LED-Fluter<br />
OUTDOOR<br />
88 GLETSCHER - WIE LANGE NOCH?<br />
Österreichs Skigebiete starten mit Elan in die Saison<br />
96 BEAM ME UP, GERHARD<br />
Live dabei beim Hike and Fly in Salzburg<br />
104 WENN ES HERBST WIRD AM BERG<br />
Was du bei Touren im Spätherbst bedenken musst<br />
108 AUSPROBIERT<br />
Holzkegel, Hüttenschlapfen und eine feine Windjacke<br />
PRO<br />
112 ES GIBT KEIN LIMIT<br />
Olympiahoffnung Lemawork Ketemas bewegende Story<br />
122 WIR GEGEN DIE STARS<br />
Markus Geisler im Fechteinsatz gegen Lilli Brugger<br />
126 DIE LINZER GIPFELSTÜRMER<br />
LASK-Goalie Schlager über seinen Auftieg und den der Linzer<br />
Fotos: Fabio Trenn, Elias Lang, istock<br />
80
30L<br />
Ergiebigkeit<br />
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SKITOURENCAMP<br />
16.–19. JÄNNER 2020<br />
in der Nationalpark-Region<br />
Hohe Tauern Osttirol.<br />
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HELISKIING-CAMP<br />
29.–22. MÄRZ 2020<br />
in Livigno in Italien.<br />
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FREERIDE-CAMP<br />
23.–26. JÄNNER 2020<br />
12.–15. MÄRZ 2020<br />
am Kärntner Nassfeld<br />
Mehr Info: www.sportaktiv.com<br />
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8 <strong>SPORTaktiv</strong>
SCHAU MIR<br />
IN DIE AUGEN,<br />
KLEINES<br />
Die Wüste Gobi, Alaska, Himalaya,<br />
Mongolei, Island. Auf der<br />
Visitenkarte von Eliott Schonfeld<br />
(Bild) steht als Adresse zwar<br />
Paris, aber der junge Franzose<br />
ist ganz woanders daheim. „Den<br />
Sinn in meinen Erforschungen<br />
sehe ich im Willen, die Natur<br />
besser zu verstehen“, sagt er,<br />
wenn er wieder einmal für ein<br />
paar Monate in die Wildnis<br />
abzieht. Zurück kommt er mit<br />
neuen Erkenntnissen, neuen<br />
Erfahrungen und neuem Bildmaterial.<br />
Lust auf mehr? Die<br />
European Outdoor Film Tour<br />
hat den Franzosen heuer im<br />
Programm. „Le Minimaliste –<br />
An Himalayan Adventure“ zeigt<br />
den Abenteurer beim Durchqueren<br />
des Himalayas, zuletzt<br />
ohne Zelt, Schlafsack und<br />
Feuerzeug. Insgesamt umfasst<br />
das Programm der Tour neun<br />
verschiedene Outdoor-Filme mit<br />
einer Gesamtlaufzeit von 120<br />
Minuten. In Österreich gastiert<br />
die EOFT von 10. <strong>Oktober</strong><br />
bis 1. Dezember mit 20 Stopps<br />
zwischen Wien und Wolfurt bei<br />
Dornbirn.<br />
Tickets, Infos und Tourdaten<br />
in Österreich unter:<br />
www.eoft.eu<br />
ANZEIGE/Foto: Eliott Schonfeld<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
9
EINS, ZWEI,<br />
DREI – RAUF<br />
AUF DIE PLANAI<br />
Nicht nur Skibergsteiger, auch<br />
Läufer und Wanderer sind<br />
beim Snowrun auf der Schladminger<br />
Planai (St) am 14. Dezember<br />
richtig. Es besteht also<br />
freie Wahl der Mittel – die<br />
Aufgabe ist für alle gleich:<br />
1080 Höhenmeter sind vom<br />
Tal aus auf der legendären<br />
„Nightrace“- bzw. FIS-Abfahrtsstrecke<br />
zu bewältigen –<br />
bis zum Ziel bei der Schafalm.<br />
Klingt anstrengend, ist es<br />
auch – aber geil. „Snowrun“-<br />
Schnuppern kann man auf der<br />
kurzen Wanderstrecke (500<br />
Höhenmeter ab der Mittelstation)<br />
oder als Zweierstaffel.<br />
Die Jugend-Tourenskiklasse<br />
geht auch auf kurzer Strecke<br />
in Szene.<br />
www.snowrun.at<br />
Foto: Snowrun Planai<br />
10 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
11
12 <strong>SPORTaktiv</strong>
WEITER LAUFEN<br />
ALS JE ZUVOR<br />
Energie sparen beim Laufen:<br />
Damit haben sich die Experten<br />
im Asics-Labor in Kobe<br />
intensiv auseinandergesetzt.<br />
Herausgekommen ist jetzt nach<br />
dem erfolgreichen Launch des<br />
neuen Ride-Konzepts durch<br />
das Konzept-Modell Metaride<br />
das neueste Ride-Modell, der<br />
Glideride.<br />
Die geschwungene Mittelsohlenkonstruktion<br />
hilft, die<br />
Ermüdung hinauszuzögern. Eine<br />
Sprengung von 5 mm unterstützt<br />
die einzigartige Abrollbewegung<br />
und das Gefühl müheloser<br />
Fortbewegung. Nicht bloß<br />
Gefühl, sondern wissenschaftlich<br />
nachgewiesen sind folgende<br />
Effekte des Glideride: weniger<br />
Energieverlust am Sprunggelenk<br />
während der Landephase,<br />
verbesserte Dämpfung, weniger<br />
Gewicht bei anhaltender Stabilität,<br />
um Leistung und Schutz auf<br />
langen Strecken zu bieten. Oder<br />
wie es Asics-Präsident Yasuhito<br />
Hirota nennt: „Diese Innovation<br />
ist ein Meilenstein.“<br />
www.asics.com<br />
ANZEIGE/Foto: ASICS<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
13
20. OKTOBER<br />
48. INT. WOLFGANGSEELAUF<br />
Vom 5,2-km-Panoramalauf als perfektem<br />
Einstieg über den Klassiker,<br />
die 27 km lange Seenrunde, bis hin<br />
zum genussreichen Salzkammergut-<br />
Marathon wird Laufbegeisterten<br />
beim Internationalen Wolfgangseelauf<br />
das volle Programm geboten.<br />
www.wolfgangseelauf.at<br />
6. NOVEMBER<br />
FREERIDE-FILMFESTIVAL<br />
Das Freeride Filmfestival tourt heuer<br />
zum zehnten Mal durch Kinos<br />
in Österreich, Deutschland und<br />
der Schweiz und zeigt eine feine<br />
Auswahl der besten Ski- und Snowboardfilme<br />
des Jahres. Premiere ist<br />
am 6. November in Innsbruck.<br />
www.freeride-filmfestival.com<br />
TOP<br />
EVENTS<br />
OKTOBER | NOVEMBER | DEZEMBER<br />
5. BIS 6. OKTOBER<br />
CMP TRAIL BASSANO DEL GRAPPA<br />
Der CMP Trail in Bassano del<br />
Grappa, Italien, am südlichen<br />
Alpenrand gelegen, ist ein<br />
Trailrunning-Event für alle:<br />
Von Jung bis Alt, für Wettkampf-<br />
und Spaßläufer, für<br />
Sportler und Genießer dank<br />
dem „Kulinarik Lauf“.<br />
www.cmptrail.it<br />
6. BIS 8. DEZEMBER<br />
NORDIC OPENING RAMSAU<br />
In Ramsau am Dachstein (St)<br />
wird am Wochenende von 6. bis<br />
8. Dezember die Langlaufsaison<br />
feierlich eröffnet. Dank Snowfarming<br />
mit Schneegarantie. Von<br />
Anfänger bis Profi sind alle nordischen<br />
Sportler willkommen.<br />
www.ramsau.com<br />
9. BIS 10. NOVEMBER<br />
24-STUNDEN-SCHWIMMEN<br />
In der Parktherme Bad Radkersburg<br />
(St) findet zum 14. Mal das Benefiz-Schwimmevent<br />
zugunsten von<br />
Licht ins Dunkel statt. Jede Länge<br />
bringt 5 Cent und jeder kann mitschwimmen:<br />
Egal, ob als Einzelstarter<br />
oder Staffel mit bis zu fünf<br />
Schwimmern.<br />
www.parktherme.at<br />
14 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fotos: Wolfgangseelauf/Horst von Bohlen, Ski Opening Planai /charinger, Graz-Marathon/GEPA Picturres, Freeride Filmfestival/MArc Weiler, CMP Trail, Ramsau Opening/Steiner, Veranstalter<br />
28. NOV. BIS 1. DEZ.|<br />
SKIOPENING OBERTAUERN|<br />
Am 30. November läutet<br />
Deutsch rapper CRO in Obertauern<br />
(S) die Skisaison auf<br />
1740 m Höhe ein – rund um<br />
dieses Highlight feiert der<br />
schneereichste Ort Österreichs<br />
von 28. November bis 1. Dezember<br />
den Winterstart.<br />
www.obertauern.at<br />
26. OKTOBER|<br />
ST. JOHANNER OKTOBERLAUF|<br />
In St. Johann im Pongau (S) geht<br />
am Nationalfeiertag traditionell<br />
der <strong>Oktober</strong>lauf über die Bühne.<br />
Der feine 6-km-Lauf ist auch für<br />
Staffeln offen. Tipp: Mitlaufen<br />
und das Wochenende für einen<br />
kurzen Herbsturlaub nutzen.<br />
www.aufiowi.at<br />
9. BIS 10. NOVEMBER<br />
ALPINMESSE INNSBRUCK<br />
Workshops, Impulsvorträge,<br />
Multivisionen und 200 namhafte<br />
Aussteller: Die Alpinmesse<br />
Innsbruck wird Anfang<br />
November zum Dreh- und<br />
Angelpunkt der alpinen Szene.<br />
Im Blickpunkt steht heuer<br />
„Nachhaltigkeit“.<br />
www.alpinmesse.info<br />
11. BIS 13. OKTOBER<br />
GRAZ-MARATHON<br />
6. DEZEMBER|<br />
SKI-OPENING SCHLADMING|<br />
Legendär ist das jährliche Skiopening<br />
auf der Schladminger<br />
Planai (St). Am 6. Dezember verwandeln<br />
die Top-Star-DJs Dimitri<br />
Vegas & Like Mike gemeinsam<br />
mit Lost Frequencies, W&W und<br />
Mike Williams das Planai-Stadion<br />
in einen Dancefloor.<br />
www.planai.at<br />
Der Herbst-Marathonklassiker für die<br />
ganze Familie ist der „Kleine Zeitung<br />
Graz Marathon“. Am Samstag stehen<br />
Familien-, Jugend- und Kinderläufe<br />
auf dem Programm, dazu City Run<br />
und Nordic Walk. Am Sonntag geht’s<br />
beim Viertel- und Halbmarathon sowie<br />
Marathon durch die Stadt.<br />
www.grazmarathon.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
15
er 27. Februar <strong>2019</strong> war<br />
der Tag der „Operation<br />
Aderlass“ bei der nordischen<br />
Ski-WM in Seefeld.<br />
Sieben Monate sind seither vergangen,<br />
in denen sich unter anderem zeigte, dass<br />
nicht nur Berufssportler die Dienste des<br />
Netzwerkes in Anspruch genommen haben,<br />
sondern auch solche, die man in<br />
die Kategorie des (leistungsorientierten)<br />
Freizeit sports einordnen kann.<br />
Am 7. Juli des Jahres wurde „Aktion<br />
Viribus“ durchgeführt. Bei der bislang<br />
größten Anti-Doping-Razzia<br />
von Europol wurden in 33 Ländern<br />
Europas 234 Menschen<br />
festgenommen, Geheimlabore<br />
aufgedeckt, 3,8 Millionen<br />
Dopingpräparate<br />
und 22 Tonnen<br />
Steroidpulver sichergestellt.<br />
Als Drehscheibe<br />
des<br />
Netzwerkes wurde<br />
Wien genannt. Zielgruppe<br />
der Präparate:<br />
Breitensportler.<br />
Die Info, dass auch im Freizeitsport<br />
gedopt wird, ist nicht neu<br />
– trotzdem steht bei jeder dieser Meldungen<br />
immer wieder eine simple Frage<br />
im Raum. Während die Motiv lage im<br />
Berufssport zumindest mit ökonomischen<br />
Motiven nachvollziehbar ist, sieht<br />
das im Freizeitsport anders aus. Da wird<br />
viel Geld in Doping investiert, es werden<br />
schwerwiegende mögliche Gesundheitsfolgen<br />
in Kauf genommen – für Altersklassensiege,<br />
einen gefinishten Wettkampf<br />
oder einen Waschbrettbauch.<br />
Warum?<br />
Die Studienlage<br />
Der deutsche Sportwissenschafter<br />
Pavel Dietz kann<br />
zumindest die Größenordnung<br />
des Problems gut einschätzen.<br />
Er kennt die internationale<br />
wissenschaftliche<br />
Studienlage und hat<br />
selbst jahrelang über Doping<br />
im Freizeitsport geforscht.<br />
2013 ließ er 3000 Teilnehmer<br />
(Nichtprofis) bei zwei Ironman-Veranstaltungen<br />
und einem<br />
Ironman 70.3 in Deutschland einen<br />
Fragebogen anonym ausfüllen. Eine<br />
der Fragen war, ob die Sportler im Jahr<br />
vor dem Wettkampf zumindest einmal<br />
eine Substanz zur Leistungssteigerung<br />
eingenommen hätten, die „es nur in der<br />
Apotheke, beim Arzt oder auf dem<br />
Schwarzmarkt gibt (z.B. anabole Steroidhormone,<br />
EPO, Wachstumshormone,<br />
Aufputschmittel)“? 13 Prozent bejahten<br />
die Frage, beim Ironman in<br />
Frankfurt waren es sogar 20 Prozent.<br />
Für Dietz keine Überraschung. „Es<br />
gibt in zwei Bereichen des Freizeitsports<br />
eine recht gute Studienlage: Zum einen<br />
im Ausdauersport, etwa im Marathonlaufen.<br />
Zum anderen im Fitnesssport.“<br />
WER IST GRÖSSER,<br />
REICHER, HAT EIN<br />
SCHÖNERES HAUS<br />
ODER EINEN BES<br />
SEREN OBERKÖR<br />
PER: DER SOZIALE<br />
VERGLEICH IST<br />
EINE MENSCH<br />
LICHE GRUND<br />
KOMPONENTE.<br />
Im Outdoorsport etwa gebe es dagegen<br />
kaum Untersuchungen.<br />
10 bis 20 Prozent dopende Freizeitsportler<br />
sei ein immer wieder auftauchender<br />
Wert, der in Studien ermittelt<br />
werde. Dietz hat auch untersucht, ob<br />
Schachspieler sogenanntes Neuro-Enhancement<br />
betreiben, also Mittel (wie z.<br />
B. Ritalin) einnehmen, um ihre Geistesleistung<br />
zu steigern. Immerhin acht Prozent<br />
bekannten sich zum „Hirndoping“.<br />
Der soziale Vergleich<br />
Es sei ein Irrtum, dass es im Hobbysport<br />
nur um die „goldene Ananas“ geht, sagt<br />
der Sportpsychologe Alois Kogler. „Vom<br />
Kinderwagen an geht es um den sozialen<br />
Vergleich. Wer ist größer, reicher, hat ein<br />
schöneres Haus oder einen besseren<br />
Oberkörper“, spricht der Psychologe<br />
aus, was viele vielleicht bloß denken.<br />
„Das ist eine menschliche Grundkomponente.“<br />
Der Vergleich sei ein wesentlicher<br />
Faktor, der Sport attraktiv mache. Ein<br />
erfolgreicher Vergleich wirke aufs Belohnungssystem<br />
im Gehirn. Noch stärker in<br />
einem Zustand höherer Erregung, also<br />
etwa unmittelbar nach einer körperlichen<br />
Anstrengung. Die Tendenz zum sozialen<br />
Vergleich sei wohl in unseren Gehirnen<br />
verankert, erklärt Kogler.<br />
Der Psychologe sagt auch: „Es gibt<br />
keine gesellschaftliche Struktur, in der es<br />
den sozialen Vergleich nicht gegeben<br />
hätte. Ohne würde es auch keinen Fortschritt<br />
geben.“ Kogler sieht zahlreiche<br />
Parallelen zwischen den „Erfolgsregeln<br />
der Wirtschaft“ und dem Leistungsvergleich<br />
im Sport.<br />
Die Doping-Persönlichkeit<br />
„Wir registrieren ganz klar, dass Doping<br />
im Breitensport angekommen ist“, sagt<br />
Foto: iStock<br />
16 <strong>SPORTaktiv</strong>
DOPING:<br />
DARUM<br />
WENN PROFISPORTLER DOPEN, LÄSST SICH DAS<br />
MIT STICHWORTEN WIE „KARRIERE“, „EXISTENZ“<br />
ODER „FINANZIELLER ERFOLG“ WENIGSTENS IM<br />
ANSATZ ERKLÄREN. UMGANGSSPRACHLICH:<br />
„WEIL’S UM WAS GEHT.“ WARUM ABER DOPEN FREI-<br />
ZEITSPORTLER? VERSUCH EINER ANNÄHERUNG.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG UND CHRISTOPH HEIGL<br />
David Müller von der österreichischen<br />
Anti-Doping-Agentur NADA (siehe<br />
Folgegeschichte). Wobei er präzisiert,<br />
dass in diesem Bereich „Medikamentenmissbrauch“<br />
oft das treffendere Wort ist.<br />
Im Hobby- und Breitensport sieht Müller<br />
salopp formuliert einen für Doping<br />
anfälligen Typen: „Der Mann im mittleren<br />
Alter, der es noch einmal beweisen<br />
will.“ 80 Prozent der NADA-Fälle sind<br />
männlich. „Man könnte grundsätzlich<br />
also festhalten, Doping ist ein männliches<br />
Phänomen.“<br />
Für Müller ist es zum einen das<br />
Ego, das Bestreben, schneller und<br />
stärker zu sein als der Nachbar, der<br />
Kollege. Dafür wird viel investiert:<br />
Zeit, Geld, Ressourcen. „Es gibt im<br />
Breitensport Fanatiker, die trainieren<br />
auf Fast-Profiniveau.“ Wenn es nicht<br />
die pure Leistung ist, kann es zum<br />
anderen im Hobbysport auch das<br />
reine Körperbild sein, das zu unerlaubten<br />
Mitteln greifen lässt. „Der<br />
sportliche, athletische Körper ist das<br />
Ziel.“ Das betrifft hier speziell jugendliche<br />
Burschen und Männer, die<br />
etwa schnell einen ansehnlichen Bizeps<br />
antrainieren wollen, aber auch<br />
Frauen, die im Streben um den fitten<br />
Körper zu Schlankheitspillen,<br />
Fatburner und Co. greifen. „Wobei<br />
wir da nicht von verbotener Leistungssteigerung,<br />
sondern eher von<br />
einem Gesundheitsproblem sprechen,<br />
wenn Menschen mit schädigenden<br />
Mitteln ihren Körper<br />
formen wollen.“<br />
Die Einschätzung bestätigt auch<br />
der Psychologe Kogler: „Das Verhältnis<br />
zwischen dopenden Männern<br />
und Frauen beträgt nach meiner<br />
Erfahrung 4:1.“ Warum? „Weil<br />
Frauen sich mehr um ihre Gesundheit<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
17
WENN DU EINMAL<br />
AUF STEROIDEN<br />
BIST UND SIEHST,<br />
WIE DAS TRAINING<br />
WIRKT, WENN DU<br />
MIT EPO DEUT-<br />
LICH SCHNELLER<br />
FÄHRST, WILLST DU<br />
NICHT MEHR OHNE.<br />
kümmern, eher einen Zusammenhang<br />
zwischen Aussehen und Gesundheit erkennen,<br />
sozial fürsorglicher und daher<br />
auch zu sich selbst fürsorglicher sind.“<br />
Anfällig für Doping sieht Kogler: einerseits<br />
Jugendliche, wobei es sich öfters<br />
um unsichere Persönlichkeiten handle,<br />
in Kombination mit einer starken „Körper-Leistungs-Orientierung“<br />
und<br />
manchmal auch einer „Körperbildstörung“.<br />
Im Ausdauersport seien es oft<br />
sehr leistungsorientierte Persönlichkeiten,<br />
die auch im Beruf entsprechend<br />
agieren, „deutlich mehr als 40 Stunden<br />
arbeiten und zusätzlich im Sport erfolgreich<br />
sein wollen. Und das geht sich halt<br />
irgendwann nicht aus.“<br />
PD DR. PHIL.<br />
PAVEL DIETZ<br />
ist Sportwissenschafter, lehrt<br />
und forscht an der Universitätsmedizin<br />
Mainz (D).<br />
DR. ALOIS<br />
KOGLER<br />
ist Sportpsychologe in Graz.<br />
www.teamspirit.at<br />
MAG. DR. DAVID<br />
MÜLLER<br />
ist Leiter der Abteilung<br />
Information und Prävention<br />
bei der österreichischen Anti-<br />
Doping-Agentur NADA Austria.<br />
www.nada.at<br />
Verdrängte Folgen<br />
Sportpsychologe Alois Kogler kannte einen<br />
Freizeitsportler, der mit 45 an den<br />
Folgen von Doping verstorben ist. Nebenwirkungen<br />
von Dopingpräparaten<br />
sind oft beträchtlich. Was ist mit Folgen<br />
und Gefahren – werden diese ignoriert<br />
oder sind sie zu wenig bekannt? „Es wird<br />
von beidem etwas sein“, glaubt Pavel<br />
Dietz, „man weiß auch, dass Rauchen<br />
tötet und raucht trotzdem.“ Dietz sieht<br />
auch eine große Suchtkomponente:<br />
„Wenn du einmal auf Steroiden bist und<br />
siehst, wie das Training wirkt, wenn du<br />
mit EPO deutlich schneller fährst, willst<br />
du nicht mehr ohne – so schilderten es<br />
Dopinguser in Interviews.“<br />
Für Kogler spielt eine Art Verdrängungsmechanismus<br />
mit, die Psychologie<br />
nennt es „Fusion“. „Man will daran<br />
glauben, dass es keine Folgen hat. Auch<br />
Donald Trump glaubt, was er sagt,<br />
wenn er von Fake News spricht“. Kogler<br />
sagt auch: „Der Wert von<br />
Gesundheit ist bei uns allen<br />
ein hoher – aber sobald es<br />
ans Eingemachte geht, Geld<br />
oder Schönheit im Spiel<br />
sind, ist er nicht mehr an<br />
oberster Stelle.“<br />
Spiegel der Gesellschaft<br />
Nicht nur unter Schachspielern<br />
hat Pavel Dietz den<br />
Missbrauch von Aufputschmitteln<br />
erforscht. Sondern<br />
auch herausgefunden, dass Neuro-<br />
Enhancement, um die kognitive Leistung<br />
zu verbessern, etwa auch unter<br />
Studierdenden verbreitet ist. Die ermittelten<br />
Zahlen stimmten fast exakt mit<br />
denen von Doping im Freizeitsport<br />
überein – 13 bis 20 Prozent. Kein Zufall,<br />
meint Dietz. Eine ähnliche wissenschaftliche<br />
Datenlage gebe es mittlereile<br />
für verschiedenste Berufszweige, wo es<br />
um Geistesleistungen geht – akademische<br />
Berufe, Wirtschaftswissenschafter,<br />
Ärzte ...<br />
Was es nicht gibt, ist offenes Bekenntnis.<br />
Doping ist wie jede Form von Medikamentenmissbrauch<br />
ein Tabuthema.<br />
Gedopt wurde immer schon, sagt Sportpsychologe<br />
Alois Kogler, doch stets im<br />
Geheimen. Das „Geheimnis“ wäre dabei<br />
sogar eine wesentliche Komponente:<br />
„Geheimwissen wird über Generationen<br />
weitergegeben.“ Wer dopt, gehört zu einem<br />
eingeweihten Kreis. Eine Beziehungssituation<br />
zwischen den Eingeweihten<br />
entsteht, die auch attraktiv ist.<br />
Sportwissenschafter Dietz hat auch die<br />
Kommunikation in Online-„Dopingforen“<br />
erforscht und war immer wieder erstaunt,<br />
wie viel Fach- und Detailwissen<br />
dort ausgetauscht wird. Seine generelle<br />
Einschätzung: „Es gibt Menschen, die<br />
sehr leistungsorientiert sind und bereit,<br />
als Mittel zum Zweck den einfachsten<br />
Weg zu nehmen.“<br />
Für Kogler ist das Dopen im Freizeitsport<br />
ebenfalls ganz klar ein Spiegelbild<br />
WOBEI WIR NICHT VON VER-<br />
BOTENER LEISTUNGSSTEI-<br />
GERUNG, SONDERN EHER<br />
VON EINEM GESUNDHEITS-<br />
PROBLEM SPRECHEN, WENN<br />
MENSCHEN MIT SCHÄDI-<br />
GENDEN MITTELN IHREN<br />
KÖRPER FORMEN WOLLEN.<br />
der Gesellschaft. Auch er ist überzeugt,<br />
dass in vielen Berufsgruppen in ähnlichem<br />
Ausmaß wie im Freizeitsport pharmazeutisch<br />
nachgeholfen wird. Die Beschleunigung<br />
in einer auf permanentes<br />
Wachstum ausgerichteten Gesellschaft<br />
sieht Kogler dabei genauso als Verstärker<br />
wie die Möglichkeit, „Erfolge“ über Social<br />
Media sichtbar zu machen. „Ich bin<br />
überzeugt, dass das Phänomen Doping<br />
im Freizeitsport dadurch deutlich zugenommen<br />
hat und weiter deutlich zunimmt.“<br />
18 <strong>SPORTaktiv</strong>
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HANWAG ALVERSTONE II GTX<br />
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den wir je gebaut haben: Für Alpenüberquerungen<br />
mit Gipfelambitionen. Für Trekking in anspruchsvollem<br />
Terrain und mit Gepäck. Für alle, die auf<br />
der Suche nach einem stabilen, flexiblen und<br />
obendrein leichten Trekkingschuh sind.
9FRAGEN<br />
AN DIE<br />
NADA<br />
2,1 MILLIONEN ÖSTERREICHER KÖNNEN VON<br />
DER NADA BEI WETTKÄMPFEN KONTROLLIERT<br />
WERDEN. UND SELBST HOBBYSPORTLERN<br />
1<br />
Was ist die NADA Austria und<br />
was macht sie eigentlich ?<br />
Die NADA Austria ist die Nationale<br />
Anti-Doping-Agentur Austria GmbH<br />
mit Sitz in Wien. Selbstdefinition: „Der<br />
Schutz der sauberen Sportlerinnen und<br />
Sportler ist das oberste und wichtigste<br />
Ziel.“ Das betont auch Dr. David Müller,<br />
Leiter der Abteilung Information<br />
und Prävention. „Anti-Doping-Kampf<br />
klingt so negativ, es ist kein Kampf, wir<br />
sind keine Jäger. Die Sprache macht viel<br />
aus. Ich sehe uns als Servicestelle für den<br />
sauberen Sport. Unsere Arbeit funktioniert<br />
nur, wenn die Sportler mitziehen.“<br />
2<br />
Ist <strong>2019</strong> mit Seefeld und Co. ein<br />
gutes oder schlechtes Jahr für<br />
den sauberen Sport?<br />
„Für den Sport an sich nicht gut, weil jeder<br />
Dopingfall einer zu viel ist“, meint<br />
Experte Müller. „Die sauberen Sportler<br />
sehen aber, dass Doping in Österreich<br />
kein Kavaliersdelikt ist und es schwere<br />
Konsequenzen bis hin zu strafrechtlichen<br />
Folgen hat. Die sehr gute Zusammenarbeit<br />
von österreichischer Polizei,<br />
Zoll und Staatsanwaltschaften mit der<br />
NADA Austria hat auch international<br />
Vorbildwirkung für moderne Anti-Doping-Arbeit.“<br />
DROHT BEI VERGEHEN EINE SPERRE.<br />
3<br />
Wo setzt die Prävention an?<br />
„In Österreich haben wir eine Tablettenmentalität“,<br />
konstatiert Müller.<br />
„Das beginnt – überspitzt formuliert<br />
– bei den Bachblüten für die Kinder vor<br />
Schularbeiten. Im Laufe der Jahre haben<br />
viele gelernt, dass sie gegen kleinere oder<br />
größere Probleme ein ,Wundermittel‘<br />
nehmen. Im Sport können das Schmerzmittel<br />
oder Nahrungsergänzungsmittel<br />
sein, auch wenn es nicht nötig wäre. Bei<br />
Schulungen in Akademien machen wir<br />
Rollenspiele, damit sich Jugendliche<br />
früh der Frage stellen: Wie reagiere ich,<br />
wenn jemand mit einem zweifelhaften<br />
Angebot auf mich zukommt? Aus der<br />
Anti-Doping-Arbeit wissen wir: Es gibt<br />
Non-Responder, die weder auf Prävention<br />
noch auf Abschreckung ansprechen.<br />
Die müssen mit zielgerichteten Ermittlungen<br />
überführt werden.“<br />
4<br />
Wie erreicht die NADA<br />
Hobbysportler?<br />
„Wir haben mit dem Gütesiegel für<br />
Fitnesscenter ein eigenes Aufklärungsund<br />
Schulungsprogramm für die Fitnessbegeisterten<br />
geschaffen. Wenn wir in<br />
Sportschulen Vorträge halten, erreichen<br />
wir auch künftige Hobbysportler, denn<br />
nur wenige schaffen es in den Profisport“,<br />
sagt Müller. „Wir unterscheiden<br />
in der Arbeit auch nicht zwischen Profiund<br />
Hobbysportlern, der Kontrollbereich<br />
der NADA erstreckt sich über den<br />
gesamten organisierten Sportbetrieb.<br />
Überallhin, wo angemeldete Sportbewerbe<br />
stattfinden, also auch bis in die<br />
unterste Fußballliga. Ich sehe unsere<br />
Kontrollfunktion bei Verdachtsmomenten<br />
gezielt auch im Breitensport. Für<br />
uns schwer zu erreichen ist nur der reine<br />
Hobbysportler, der in keinem Verein ist<br />
und bei keinen Bewerben mitmacht.“<br />
Auf der Website der NADA abrufbar:<br />
Verbotslisten, Sperren, Empfehlungen,<br />
Infos zur MedApp.<br />
5<br />
Wie hoch ist die Dunkelziffer bei<br />
dopenden Hobbysportlern?<br />
Aus Deutschland kursieren Zahlen<br />
von 200.000 bis 1 Million dopender,<br />
deutscher Freizeitsportler. Gibt es Dunkelziffern<br />
in Österreich? „Bei diesem<br />
Thema – wie generell beim Thema Dopingverdacht<br />
– ersuche ich um größtmögliche<br />
Sachlichkeit“, sagt Müller.<br />
„Von der Volksmeinung ,Es tut eh jeder‘<br />
bis zur Expertenanalyse muss man sagen:<br />
Keiner weiß es ganz genau, Vermutungen<br />
sind oft sogar kontraproduktiv,<br />
weil sie jungen Sportlern ein falsches<br />
Bild der Realität vermitteln könnten.<br />
Ich kommentiere keine Dunkelziffern<br />
und gehe, wenn wir unsere Präventionsaktivitäten<br />
durchführen, immer von sauberen<br />
Sportlern aus.“<br />
6<br />
Kann ich als Hobbysportler<br />
auch gesperrt werden?<br />
Bei Veranstaltungen, die beim<br />
Fachverband gemeldet sind und die sich<br />
der Anti-Doping-Arbeit verschreiben,<br />
kann jeder kontrolliert werden. Dazu<br />
unterschreibt jeder oder akzeptiert mit<br />
einem Klick die Bestimmungen und die<br />
Möglichkeit einer Kontrolle. „Wenn wir<br />
dann kommen, können wir die Top-3<br />
testen oder Platz 500. Das kann jeder<br />
x-beliebige Freizeitsportler sein.“ Bei einem<br />
schweren Dopingverstoß können<br />
selbst Hobbysportler suspendiert und<br />
von Wettkämpfen ausgeschlossen werden.<br />
Die stehen dann zwar mangels Prominenz<br />
nicht am nächsten Tag in der<br />
20 <strong>SPORTaktiv</strong>
Zeitung, aber auf einer Liste von gesperrten<br />
Sportlern, auf die die Veranstalter<br />
Zugriff haben. Wer das ignoriert und<br />
weitermacht, bekommt eine Verlängerung<br />
der Sperre. Im organsierten Sportbetrieb<br />
aktiv sind 2,1 Millionen Österreicher,<br />
die potenziell von der NADA<br />
kontrolliert werden können. In den letzten<br />
Jahren hat sich diesbezüglich auch<br />
das Whistleblower-System bewährt.<br />
„Wir bekommen gar nicht so wenige<br />
Hinweise aus der Szene selbst, dass sich<br />
manche leistungsmäßig ,verdächtig‘ entwickeln.<br />
Die schauen wir uns gezielt<br />
an.“ Neu: Viele stellen ihre Leistungsdaten<br />
ins Internet (Websites, Facebook,<br />
Strava). „Was freiwillig zu haben ist,<br />
schauen sich unsere Experten natürlich<br />
genau an.“ Und sei es, um normale und<br />
atypische Leistungsdaten abzugleichen.<br />
7Helfen strengere Strafen?<br />
Zwei Jahre Sperre, vier Jahre Sperre,<br />
lebenslang, der Strafenkatalog<br />
sieht einiges vor. „Noch härtere Konsequenzen,<br />
wie die oft geforderte lebenslange<br />
Sperre schon beim ersten Mal, erachten<br />
wir nicht als sinnvoll. Bei Sportlern<br />
zerbricht ohnehin grad das Leben<br />
und meistens sind es ja junge Leute. Es<br />
braucht eine gewisse Verhältnismäßigkeit.<br />
Es ist Sport und es ist Betrug und<br />
ich bezeichne es als Form von Wirtschaftskriminalität.<br />
Der Gebrauchtwagenhändler,<br />
der die Tachos frisiert, bekommt<br />
auch seine Strafe, ist im besten<br />
Fall geläutert und darf wieder arbeiten.“<br />
8Was bringen mediale „Dopingbeichten“<br />
von gefallenen Engeln?<br />
Welche Signale senden sie?<br />
Nach Dopingfällen sind reuige Sportler<br />
genauso gefragte Interviewpartner wie<br />
Zielscheiben heftiger Kritik. Sie sollten<br />
in den Medien keine Bühne mehr bekommen,<br />
meinen Hardliner. „Da ist sicher<br />
eine differenzierte Sichtweise wichtig“,<br />
meint Müller. Das Thematisieren<br />
von Doping, Strafen und dem „Danach“<br />
in den Medien findet er grundsätzlich<br />
nicht schlecht, aber gewissen Aussagen<br />
dürften nicht unkommentiert bleiben.<br />
„Wenn ein Ex-Doper im großen Interview<br />
mit treuherzigem Gesicht sagt, es<br />
dopen eh alle, ist das ganz schlecht für<br />
die Signalwirkung auf z.B. Nachwuchssportler.<br />
Leider wird diesen Aussagen oft<br />
Glauben geschenkt, sie spiegeln aber nur<br />
die subjektive Sichtweise wider. Das ist<br />
so, wie wenn ich einen korrupten Politiker<br />
oder Geschäftsmann frage, ob seine<br />
Mitbewerber auch korrupt sind.“<br />
9Welche Wünsche hat die NADA?<br />
Müller wünscht sich die Anti-Doping-Bestimmungen<br />
flächendeckend<br />
und plakativ in den Ausschreibungen<br />
von Wettkämpfen. „Ein zentrales<br />
Thema, das muss ins Bewusstsein der<br />
Veranstalter.“ In dieser Hinsicht gibt es<br />
positive Beispiele. Dass aber Riesenevents<br />
wie der Ötztaler Radmarathon als<br />
„Tourismus-Veranstaltung“ den Anti-Doping-Bestimmungen<br />
nicht unterliegen,<br />
zählt nicht dazu. „Die Veranstalter<br />
könnten generell noch viel aktiver<br />
und offener kommunizieren, dass sie<br />
klar für Anti-Doping sind. Denn als<br />
Sportler habe ich ein Recht auf sauberen<br />
Sport und die Informationen dazu.“<br />
DOPING<br />
AKTUELL<br />
Nach 2008 und dem Skandal<br />
um Humanplasma in Wien<br />
(Kohl, Hoffmann, Totschnig,<br />
Botwinow, Pumper, Graf, Rottmann,<br />
Tauber, Pinter etc.) ist<br />
das Jahr <strong>2019</strong> der zweite negative<br />
Höhepunkt. Die Operation<br />
Aderlass in Seefeld erwischte<br />
wieder den Profisport<br />
(Hauke, Baldauf, Dürr, Preidler,<br />
Denifl). Das Thema Doping<br />
strahlt aber auch erstmals<br />
weit in den Breiten- und Amateursport<br />
hinein, mit den<br />
überführten Christina Kollmann-Forstner<br />
(MTB), Florian<br />
Lienhart, Emanuel Moser (beide<br />
Triathlon), Jürgen Teichtmeister<br />
(Leichtathletik) und<br />
zuletzt mit dem Masters-Skibergsteiger<br />
Gerhard Tritscher.<br />
Komplette Liste aller in<br />
Österreich gesperrten oder<br />
suspendierten Sportler auf<br />
www.nada.at<br />
Fit im Herbst<br />
mit Vitamin D!<br />
Für ein starkes Immunsystem<br />
benötigt der Körper<br />
unter anderem eine ausreichende<br />
Versorgung mit<br />
Vitamin D.<br />
Wissenschaftliche Studien zeigen<br />
den Zusammenhang zwischen<br />
Vitamin D-Mangel und Erkrankungen<br />
wie z.B.<br />
• Grippale<br />
Infekte<br />
• Müdigkeit<br />
• Entzündungen<br />
• Bluthochdruck<br />
Zu einem Vitamin D-Mangel<br />
kommt es, wenn die mit der<br />
Nahrung aufgenommene oder im<br />
Körper gebildete Menge für die<br />
Versorgung nicht ausreicht. Durch<br />
eine gezielte Vitamin D-Zufuhr<br />
kann der Mangel ausgeglichen<br />
werden.<br />
Denken Sie deshalb an eine optimale<br />
Versorgung mit Vitamin D<br />
– das ganze Jahr über.<br />
D3 Kwizda<br />
• Muskelschwäche<br />
• Diabetes<br />
• Rheuma<br />
• Osteoporose<br />
• 3.000 I.E. Vitamin D3<br />
• zum Schlucken, Lutschen, Kauen<br />
• gelatine- und fructosefrei<br />
• 28 od. 56 Minitabl. pro Packung<br />
• exklusiv in Ihrer Apotheke<br />
Das österreichische Vitamin D3 –<br />
entwickelt und produziert in Wien<br />
Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke<br />
(bilanzierte Diät) zum Diätmanagement bei Vitamin D-<br />
Mangel. Nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden.
61%<br />
geben an, dass sich Sport positiv auf die Stimmung<br />
im Berufsalltag auswirkt. Für 51 Prozent erhöht sich<br />
dadurch sogar die Belastbarkeitsgrenze.<br />
59%<br />
der sportlichen Aktivitäten üben Herr<br />
und Frau Österreicher im Freien aus.<br />
Der beliebteste Ort der Freizeitsportler<br />
ist dabei der Wald. Für satte 90 Prozent<br />
ist die Natur die „Energietankstelle“.<br />
SO SPORTELT<br />
ÖSTERREICH<br />
DER SPORTREPORT VON INTERSPORT IST WIEDER DA. 5000 LEUTE IN ÖSTERREICH, DEUTSCHLAND,<br />
TSCHECHIEN, UNGARN UND DER SLOWAKEI WURDEN DABEI ZU IHREM SPORTVERHALTEN BEFRAGT.<br />
FÜR ÖSTERREICH KOMMT DABEI HERAUS: 67 PROZENT DER BEFRAGTEN BETREIBEN MINDESTENS<br />
EINMAL PRO WOCHE SPORT. DAZU NOCH EIN PAAR INTERESSANTE DETAIL-ERGEBNISSE<br />
48%<br />
der Befragten fahren zumindest<br />
fallweise mit dem Fahrrad – wodurch<br />
Radfahren den Sieg bei<br />
der beliebtesten Sportart einfährt.<br />
Gefolgt übrigens von<br />
Schwimmen (46 %), Wandern<br />
(45 %) und Laufen (31 %).<br />
5der Befragten machen<br />
der Umfrage zu Folge<br />
gar keinen Sport.<br />
%<br />
%<br />
der Kinder zwischen<br />
6 und 17 sind in<br />
einem Sportverein<br />
aktiv. Dennoch sind die<br />
Hälfte der Eltern mit dem<br />
Vereinsangebot ihrer<br />
Umgebung unzufrieden.<br />
22 <strong>SPORTaktiv</strong>
FIT<br />
Training – Gesundheit – Ernährung<br />
Fotos: iStock, privat<br />
GESUNDHEITSMESSE<br />
Am 18. <strong>Oktober</strong> findet im Amtshaus<br />
des 7. Wiener Gemeindebezirks die<br />
Messe für Gesundheit und Prävention<br />
statt. Auf einer „Gesundheitsstraße“<br />
kann man seine Fitness<br />
kostenlos überprüfen lassen.<br />
www.wiener.hilfswerk.at<br />
EISIGER REKORD<br />
Josef Köberl hat in einer Glaskabine<br />
in Wien einen Weltrekord aufgestellt.<br />
2:08 Stunden saß der als<br />
„Eis-Schwimmer“ bekannte Steirer<br />
in Eiswürfeln. Nächste Idee: Donau<br />
und Nil längs durchschwimmen.<br />
www.7minds.at<br />
STARKE LEBEN LÄNGER<br />
Eine US-Studie belegt: Muskelkraft hat<br />
bei Menschen mit kritischer oder chronischer<br />
Erkrankung einen Einfluss auf<br />
die Lebenserwartung. Ernährung und<br />
Training sind demnach fast so wichtig<br />
wie Medikamente.<br />
medical-media-consulting.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
23
TIEF<br />
DURCH-<br />
ATMEN<br />
Fotos: iStock, Klaus Landauf<br />
24 <strong>SPORTaktiv</strong>
DER HERBST IST DIE ZEIT ZUM DURCHSCHNAUFEN. WEIL<br />
IN UNSERER HEKTISCHEN WELT VIELE CHRONISCH AUSSER<br />
ATEM SIND, OHNE ES ZU WISSEN, LOHNT ES SICH, DEM<br />
ATMEN ETWAS AUFMERKSAMKEIT ZU SCHENKEN.<br />
MIT EIN PAAR MINUTEN TÄGLICH IST SCHON VIEL GETAN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
uch wenn man sich in Ruhe glaubt,<br />
kann man außer Atem sein. Die<br />
meisten Menschen in unserer Zeit<br />
sind das auch, ohne es zu wissen. Manche hyperventilieren<br />
sogar chronisch, auch wenn sie<br />
es selbst gar nicht bemerken. Das erklärt der<br />
Grazer Mentaltrainer Klaus Landauf, der nicht<br />
nur mit Sportlern arbeitet, sondern sich auch<br />
dem Faktor Stress in der heutigen Arbeits- und<br />
Freizeitwelt in besonderem Maß widmet.<br />
„Für Burn-out-Betroffene ist es ganz typisch,<br />
nur noch flach und kurz zu atmen“, weiß<br />
Landauf – der aber auch betont, dass kaum jemand<br />
einen langsamen, gesunden Atemrhythmus<br />
hat, es sei denn, er beschäftigt sich bewusst<br />
damit. Das Hetzen von Termin zu Termin, das<br />
durchgetaktete Leben spiegelt sich nämlich in<br />
der Atmung wider. Dass sich so ein ständiges<br />
„Außer-Atem-Sein“ auf die Leistungsfähigkeit<br />
im Sport und Alltag wie auch auf die so wichtige<br />
„Regulations- und Regenerationsfähigkeit“<br />
auswirkt, kann man sich leicht ausrechnen.<br />
15.000 Mal pro Tag atmen wir ein und wieder<br />
aus, wobei vor allem der Qualität der<br />
Atemvorgänge große Bedeutung zukommt:<br />
„Wir nutzen unsere Lungenkapazität nicht,<br />
wenn wir nur flach atmen“, betont Landauf.<br />
Zur Veranschaulichung: Mit jedem Einatmen<br />
strömt im Schnitt ein halber Liter Luft in die<br />
beiden Lungenflügel, pro Minute sind es also 5<br />
bis 6 Liter. Aber: Bei einem tiefen, entspannten<br />
Atemzug holen wir sechs bis zehn Mal mehr<br />
Luft in unsere Lungen als bei einem schnellen,<br />
flachen Atemzug.<br />
Der Unternehmensberater hält seinen Klienten<br />
– vielfach Führungskräfte – auch gern mit<br />
diesem Argument die Bedeutung des Atmens<br />
vor Augen: Man kann mehrere Wochen ohne<br />
Essen überleben, vier bis fünf Tage ohne zu<br />
trinken – aber nur vier bis fünf Minuten ohne<br />
zu atmen. Warum also schenkt man Ernährungsfragen<br />
oder jener der richtigen Flüssigkeitsaufnahme<br />
(zu Recht) viel Aufmerksamkeit,<br />
dem Atem aber kaum?<br />
Wer weiß außerdem schon, dass die Lunge<br />
unser größtes inneres Organ ist – und das<br />
Zwerchfell der flächenmäßig größte Muskel? In<br />
der Physik wisse man, dass größere, übergeordnete<br />
Systeme kleinere harmonisieren. Stellt<br />
man vier Metronome, die in unterschiedlichen<br />
Rhythmen schwingen, auf eine Schaukel, dann<br />
führt die Bewegung der Schaukel die Metronome<br />
nach kurzer Zeit in einen absoluten Gleichklang.<br />
So ähnlich könne man sich das auch mit<br />
den Körperfunktionen vorstellen – und der Atmung,<br />
die über allen Dingen steht, weil sie die<br />
Funktionsweise der Organe harmonisiert.<br />
Das Zwerchfell wiederum ist neben seiner<br />
Größe auch stark von parasympathischen, also<br />
für die Entspannung zuständigen Nervenbahnen<br />
durchzogen, nennt Landauf einen weiteren<br />
interessanten Punkt. Eine ruhige tiefe „Bauchatmung“,<br />
die in Wahrheit übers Zwerchfell passiert,<br />
wirkt sich auch aus diesem Grund positiv<br />
auf den Entspannungszustand aus. Diese tiefe<br />
Bauchatmung zu erlernen (siehe die Übungen<br />
hinten), ist deshalb auch ein erster wichtiger<br />
Schritt zum besseren, harmonischen Atmen.<br />
Sauerstoff und Kohlendioxid<br />
Es gibt noch mehr gute Argumente dafür, sich<br />
ein paar Minuten täglich mit seiner Atmung zu<br />
beschäftigen. Natürlich geht es dabei auch um<br />
den Sauerstoff, unser eingeatmetes Lebenselixier.<br />
Aber auch der ist nur ein Teil dessen, was<br />
wir über unsere Atmung regulieren können.<br />
„Die Art zu atmen verändert auch unseren<br />
Kohlendioxid-Haushalt – und gerade der ist für<br />
die optimale Leistung in Alltag, Beruf und<br />
Sport das Maß der Dinge“, sagt Klaus Landauf.<br />
Noch einmal das Stress-Beispiel: In Drucksituationen<br />
neigt der Mensch also dazu, kurz<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
25
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
ÜBUNGEN ZUM<br />
DURCHATMEN<br />
TIEFE BAUCHATMUNG<br />
In Rückenlage auf den Boden<br />
legen und für vier Sekunden<br />
ein- und sechs Sekunden ausatmen.<br />
Zur Kontrolle die Handinnenfläche<br />
auf den Bauchnabel<br />
legen um zu überprüfen, ob<br />
sich der Bauch beim Atmen<br />
wirklich hebt und senkt.<br />
ATEM ANHALTEN<br />
Ausatmen, zählen, bis der<br />
Drang einzuatmen groß wird –<br />
dann wieder einatmen. Werte<br />
ab 20 Sekunden zeugen von einem<br />
guten Atemverhalten –<br />
darunter empfiehlt sich unbedingt<br />
ein Atemtraining.<br />
GEHEN UND ATMEN<br />
Im Gehen 3 bis 4 Schritte einatmen,<br />
dann 5 bis 8 Schritte lang<br />
ausatmen. Diese Rhythmik hilft<br />
dabei, im Atmen nicht zu<br />
schnell zu werden und auf die<br />
10 bis 12 Atemzüge pro Minute<br />
zu kommen.<br />
SPÜR DICH<br />
Ruhig atmen und dabei auf<br />
eine Körperstelle fokussieren,<br />
zum Beispiel jenen Punkt, auf<br />
dem der Körper am intensivsten<br />
den Boden berührt.<br />
BEIM TRAINING<br />
Während einer ausdauersportlichen<br />
Betätigung: ausatmen, so<br />
lange nicht einatmen, bis der<br />
Drang zu atmen groß wird,<br />
dann einatmen. Danach gut<br />
durchatmen, den Atem harmonisieren<br />
und die Übung während<br />
fünf bis zehn Minuten<br />
wiederholen.<br />
und flach zu atmen. Wenn Stress- und<br />
Druckphasen nun über längere Zeiträume<br />
vorherrschen, verändert sich der<br />
CO2-Zustand im Organismus. „Wird<br />
CO2 nicht vollständig ausgeatmet und<br />
sammelt sich an, muss es in der Nacht<br />
abgebaut und das wirkt sich auf die<br />
Schlafqualität aus.“ Wer sich trotz ausreichender<br />
Schlafstunden morgens gerädert<br />
fühlt, hat also vielleicht ein Problem<br />
mit seinem CO2-Haushalt. Auf jeden<br />
Fall ist dann die körpereigene Erholungsfähigkeit<br />
beeinträchtigt. Wer Sport<br />
macht, kennt den „inneren Schweinehund“<br />
– und auch dieser meldet sich<br />
umso kräftiger zu Wort, je schlechter wir<br />
erholt sind, ist Landauf überzeugt.<br />
Kohlendioxid ist aber, und auch das<br />
soll nicht unerwähnt bleiben, nicht nur<br />
ein Schadstoff, der aus dem Körper raussoll.<br />
In der richtigen Konzentration ist<br />
es wichtig, um Sauerstoff aus den roten<br />
Blutkörperchen zu lösen – und ihn damit<br />
optimal nutzbar zu machen.<br />
Zwölf Atemzüge pro Minute<br />
Wie kann man nun konkret an seiner<br />
Atmung arbeiten? Schon erwähnt haben<br />
wir, dass Klaus Landauf als Basis die tiefe<br />
Bauchatmung empfiehlt, die man<br />
möglichst täglich ein paar Minuten<br />
üben und sich anstatt der verbreiteten,<br />
flachen Brustatmung angewöhnen sollte.<br />
Und es gibt auch eine wichtige Faustregel,<br />
die besagt, dass 10 bis 12 Atemzüge<br />
pro Minute für fast alle ein idealer<br />
Atemrhythmus sind. Hier gilt es, einmal<br />
zu registrieren, welchen Atemrhythmus<br />
und welches -tempo man tatsächlich in<br />
unterschiedlichen Alltagssituationen an<br />
den Tag legt. „Wenn ich mich zwei-,<br />
drei- oder viermal pro Tag für ein paar<br />
Minuten zurücknehme und die Atmung<br />
in den optimalen Bereich bringe, bin ich<br />
auf einem guten Weg“, rät Landauf.<br />
Ausdauersportlern empfiehlt er, auch<br />
in Grundlageneinheiten immer wieder<br />
darauf zu achten, in den idealen Rhythmus<br />
mit zehn bis zwölf Atemzüge pro<br />
Minute zu kommen. Darüber hinaus<br />
gibt es eine Menge von Übungen wie die<br />
links beschriebenen, die man, so oft man<br />
möchte und Zeit findet durchführen<br />
kann. Anregungen kann man sich auch<br />
in den Seminaren holen, die der Experte<br />
regelmäßig anbietet – und dabei lässt sich<br />
auch der unmittelbare Wohlfühlwert der<br />
Übungen besonders gut erfahren.<br />
Falls jemand meint, keine fünf Minuten<br />
täglich erübrigen zu können, dem<br />
empfiehlt Landauf die beschriebene Geh-<br />
Atem-Abung: Kurze Gehstrecken sind<br />
nun wirklich Teil jedes Alltags, die<br />
Übung wirkt ungemein beruhigend. Generell<br />
sollte die eine oder andere Atemübung<br />
Alltagsroutine werden, „wie duschen<br />
oder Zähne putzen“, sagt Landauf.<br />
Auch das sind Tatsachen: 20 Prozent<br />
der Schadstoffe im Körper werden über<br />
die Haut abgegeben, 10 Prozent über<br />
den Darm – aber 70 Prozent abgeatmet.<br />
Ruhiges, tiefes Atmen verzehnfacht die<br />
Lymphreinigung und die Hormone Adrenalin,<br />
Cortisol, Dopamin und Endorphin<br />
werden ins Positive reguliert.<br />
„Somit wird durch die Atmung wichtige<br />
Psychohygiene in Gang gesetzt, der<br />
Stoffwechsel forciert und die Schlafqualität<br />
verbessert“, fasst Klaus Landauf zusammen<br />
– „und das sind lauter wesentliche<br />
Mosaiksteine, die sich auf die Leistungs-<br />
und Regenerationsfähigkeit auswirken“.<br />
Gute Gründe also, jetzt im<br />
Herbst wirklich auch im wörtlichen<br />
Sinn richtig durchzuschnaufen.<br />
KLAUS LANDAUF<br />
ist Unternehmensberater und<br />
Mentaltrainer in Graz und arbeitet<br />
mit vielen internationalen und<br />
österreichischen Sportlern.<br />
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GEGEN STRESS<br />
Die Wettkampfsaison neigt sich für<br />
Läufer, Biker, Triathleten dem<br />
Ende zu und auch Hobbysportler<br />
treten gerne kürzer, wenn die Nächte<br />
wieder länger werden. Zeit also, Körper<br />
und Geist zur Ruhe kommen zu lassen<br />
und das Hauptaugenmerk auf die Regeneration<br />
zu legen. Das steckt schon im<br />
Wort regenerieren selbst drin. „Mit neu-<br />
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30 <strong>SPORTaktiv</strong>
er Kraft versehen“ beschreibt es der Duden.<br />
Besonders Thermen eignen sich mit<br />
warmem Wasser, Sauna und Massageangeboten<br />
dazu, einmal mit allen Sinnen<br />
zu entspannen.<br />
Hatte das Baden im Thermalwasser<br />
lange Zeit ein eher verstaubtes, passives<br />
Image, haben einige Thermen mittlerweile<br />
die Sportler als neue Zielgruppe<br />
Ab <strong>Oktober</strong> möglich:<br />
erst Skifahren am<br />
Kitzsteinhorn, dann<br />
relaxen im nahen<br />
Tauern Spa.<br />
entdeckt. Besonders viele Sportler trainieren<br />
immer wieder im „Tauern Spa“ in<br />
Kaprun. Denn dort kann man sich nicht<br />
nur im Warmwasser treiben lassen. Das<br />
25-Meter-Sportbecken eignet sich bestens<br />
zum Schwimmtraining. „Wir bieten<br />
auch seit einigen Jahren Sportcamps für<br />
Triathleten an“, sagt Petra Hofmann<br />
vom Tauern Spa. Lauf- und Radstrecken<br />
sind WM-erprobt, 2015 fand in der Region<br />
Zell am See Kaprun die Ironman-<br />
70.3-Weltmeisterschaft statt.<br />
Täglich werden auch Fitnesskurse angeboten.<br />
Die genießen offenbar einen<br />
mehr als guten Ruf, denn nicht nur<br />
Spa-Gäste nutzen das Angebot, auch die<br />
einheimische Bevölkerung bringt sich<br />
dort in Form. „Die Kurse sind auch jahreszeitlich<br />
abgestimmt“, erklärt Petra<br />
Hofmann. Jetzt im Herbst steht spezielles<br />
Zirkeltraining auf dem Programm als<br />
Vorbereitung auf die Skisaison.<br />
Apropos Skifahren. Das kann man in<br />
Kaprun schon ab <strong>Oktober</strong> vor der Regeneration<br />
im Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn,<br />
das ab Dezember auch noch<br />
besser vom Ort aus zu erreichen ist,<br />
wenn der Seilbahnlückenschluss fertig<br />
ist. Dann geht es aus Kaprun erst mit<br />
der 2018 eröffneten Maiskogelbahn auf<br />
1570 Meter und von dort mit der<br />
brandneuen „K-onnection“ auf den<br />
Langwiedboden und damit direkt ins<br />
Gletscherskigebiet.<br />
Ganz wichtig ist aber auch die bewusste<br />
Entspannung. Das warme Wasser<br />
tut nicht nur Muskeln, Bändern und<br />
Sehnen gut. Nachweislich reduzieren<br />
schon 20 Minuten im Thermalwasser<br />
den Stress deutlich. Danach schläft es<br />
sich besser und auch der Schlaf ist ein<br />
wesentlicher Faktor in der Regeneration.<br />
Neben ausreichender Quantität (rund<br />
sieben Stunden pro Nacht) spielt aber<br />
auch die Qualität eine Rolle. Die lässt<br />
sich übrigens steigern. „Indem man vor<br />
dem Schlafengehen meditiert, über den<br />
Tag reflektiert und ihn so nicht in den<br />
Schlaf mitnimmt“, rät der Grazer Mentaltrainer<br />
Klaus Landauf.<br />
Nur jetzt im Herbst auf die Regeneration<br />
zu achten ist freilich zu wenig, da<br />
sind sich Experten einig. Aber die Jahreszeit<br />
kann als Initialzündung dienen,<br />
auch das bewusste Loslassen und das Bestreben,<br />
Körper und Geist eine Pause<br />
gönnen zu gönnen, in den Alltag zu integrieren.<br />
Denn immerhin sollten 40<br />
Prozent des Trainingsaufwandes der<br />
Regeneration gelten.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
31
osmetik und Leistungssteigerung<br />
– wie passt das zusammen?<br />
Über das Coenzym Q10,<br />
das schon in den 1990ern-Jahren<br />
in vielen Anti-Aging-<br />
Cremes enthalten war. Es<br />
sollte den Alterungsprozess der Haut<br />
verhindern. Und um dieses Coenzym<br />
Q10 dreht es sich bei Ubiquinol, das<br />
derzeit in aller Munde ist. „Vereinfacht<br />
gesagt liefert es den Mitochondrien, also<br />
den Kraftwerken der Zelle, Energie“,<br />
sagt Dr. Robert Fritz, Sportmediziner<br />
und Experte für Orthomolekularmedizin.<br />
Und es kommt in jeder Zelle des<br />
Körpers vor, egal, an welcher Stelle. Daher<br />
auch der Name Ubiquinol, abgeleitet<br />
vom Lateinischen „ubique“, zu<br />
Deutsch „überall“. Bei Ubiquinol handelt<br />
es sich um die reduzierte Form des<br />
Coenzyms Q10. Das produziert der<br />
Körper im Prinzip selbst, nur nimmt<br />
DR. ROBERT<br />
FRITZ<br />
ist Sport- und Ernährungsmediziner<br />
in Wien und begeisterter<br />
Hobbysportler<br />
www.sportordination.at<br />
diese Fähigkeit mit zunehmendem Alter<br />
ab. „Manche sagen schon zwischen 20<br />
und 30 Jahren, andere meinen erst im<br />
Alter zwischen 40 und 50 und das<br />
kommt eher hin“, sagt Fritz. „Das heißt<br />
aber nicht zwingend, dass man einen<br />
Mangel bekommt. Es reagiert ja nicht<br />
jeder gleich.“<br />
Bemerken kann man den Mangel<br />
auch ohne Arzt. Müdigkeit ist zum Beispiel<br />
ein Indikator. Oder wenn man<br />
konsequent nach einem individuell erstellten<br />
Trainingsplan trainiert, sich die<br />
Leistung aber nicht steigert. „Das kann<br />
mehrere Gründe haben“, erklärt Fritz.<br />
„Eisen- oder Magnesiummangel, zu wenig<br />
Vitamin D oder eben das Coenzym<br />
Q10. Klarheit kann dann eine Vollblutanalyse<br />
schaffen, die in fast jedem Labor<br />
durchgeführt werden kann. „Am besten,<br />
man geht zuvor zu einem Sportmediziner<br />
oder spricht seinen Hausarzt oder<br />
Internisten einmal darauf an.“ Zeigt sich<br />
im Blut dann ein Mangel, kann man das<br />
Coenzym Q10 über Kapseln zuführen.<br />
Aber dieses ist zweierlei Präparaten enthalten:<br />
im Ubiquinon und im Ubiquinol.<br />
„Das Ubiquinon muss der<br />
Körper mit einem chemischen<br />
Prozess noch umwandeln, das<br />
ZÜNDSTOFF<br />
FÜR DIE ZELLE<br />
ÜBERALL DAHEIM, NUR MANCHMAL NICHT AUSREICHEND VORHANDEN.<br />
UBIQUINOL GIBT ALLEN KÖRPERZELLEN ENERGIE UND BREMST<br />
DADURCH DEN ALTERUNGSPROZESS.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
32
Vitamine<br />
Ubiquinol ist dagegen schon die aktive<br />
Form“, erklärt Fritz. Ganz billig sind<br />
die Präparate meistens nicht. „Im Monat<br />
kostet das bei einer Kapsel pro Tag<br />
schon so zwischen 80 und 100 Euro.<br />
Ubiquinol sogar noch eine Spur<br />
mehr.“ Trotzdem rät er zur teureren<br />
Form. Weil nämlich nicht alle Menschen<br />
das Ubiquinon gleich gut in die<br />
aktive Form umwandeln. „Ich hatte in<br />
den letzten zehn Jahren einige Leute,<br />
bei denen das der Fall war. Bei Ubiquinol<br />
weiß ich dagegen, dass es sehr gut<br />
funktioniert.<br />
Das Gute an der Sache: Selbst wenn<br />
man zuviel nimmt, Schaden richtet<br />
man damit keinen an. Anders als etwa<br />
beim Eisen, das der Körper nicht selbst<br />
Wie erkennt man nun aber das richtige<br />
Präparat? Wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln<br />
sollte der erste<br />
Blick auf die Kölner Liste fallen. Was<br />
dort drauf ist, ist unbedenklich – nicht<br />
nur weil es nicht unter Doping fällt.<br />
„Weiters würde ich auf hochwertige<br />
Qualität achten. Also: Dass das Ubiquinol<br />
in Reinform vorhanden ist,<br />
vielleicht mit zwei, drei Trägersubstanzen,<br />
aber nicht mit noch 25 weiteren<br />
Vitaminen.“ Im Zweifelsfall gilt sowie-<br />
Bleib‘<br />
gesund!<br />
Beste<br />
Bioverfügbarkeit<br />
Fotos: iStock, Dr. Fritz<br />
ausscheiden kann. „Aber selbst wenn<br />
man einen Mangel hat und den dann<br />
behebt, muss das nicht die Ursache für<br />
Müdigkeit oder zu geringe Leistungssteigerung<br />
sein. „Kann es aber.“ Bei<br />
Spitzensportlern würde Fritz den Status<br />
in jedem Fall überprüfen lassen,<br />
„weil es da um viel geht und sehr oft<br />
Kleinigkeiten den Unterschied machen.“<br />
Hobbysportler schickt er dagegen<br />
nur bei Leidensdruck zur Blutabnahme.<br />
„Wer dann Ubiquinol nimmt, hat vielleicht<br />
auch wieder mehr Spaß am Sport<br />
und an der Bewegung. Das ist das<br />
Wichtigste – dass sich möglichst viele,<br />
möglichst lange bewegen können und<br />
aktiv sind.“<br />
so: am besten einen Experten fragen.<br />
„Es gibt schon einige große Hersteller,<br />
die sehr gute Präparate herstellen.“<br />
Und was hält Experte Fritz von all<br />
den wundersamen Versprechungen<br />
und Wirkungen, die dem Ubiquinol<br />
zugesprochen werden: Leberschäden<br />
soll es verhindern, in der Krebstherapie<br />
helfen, die Gesundheit von Neugeborenen<br />
fördern, ja, sogar gegen<br />
männliche Unfruchtbarkeit helfen. „Es<br />
gibt zu wenig seriöse und aussagekräftige<br />
Studien dazu“, meint Fritz. „Aber<br />
bei Krankheiten, die mit der Energieproduktion<br />
von gewissen Zellen zu<br />
tun haben – das sind nicht alle, aber<br />
doch einige – probieren wir es. Hilft’s<br />
nix, schadet’s nix.“<br />
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dass bereits ein 25-minütiges Thermalbad<br />
stresslindernd wirkt? Oder aber du nutzt die<br />
ausgedehnte Saunalandschaft – denn dass ein<br />
Saunagang müde Muskeln wunderbar löst und<br />
entspannt, dürfte ohnehin wohlbekannt sein.<br />
Natürlich finden Sportbegeisterte in der<br />
Parktherme Bad Radkersburg auch ideale Trainingsbedingungen<br />
vor – Schwimmer zieht es in<br />
das 50-m-Sportbecken mit seinen konstanten<br />
25 Grad. Andere nutzen die angrenzenden<br />
Murauen und die ausgedehnten Radwege der<br />
Umgebung für unterschiedliche Trainingseinheiten<br />
– ehe sie sich in der Therme der Entspannung<br />
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Heilmittel (wie Moorpackungen oder dem „Long<br />
life“-Mineralwasser) offen.<br />
Herzstück des Vita med Gesundheitszentrums<br />
ist das „Medizinische Trainingszentrum“ (MTZ).<br />
Neben modernen Trainingsgeräten für Ausdauer,<br />
Kraft und Beweglichkeit findet man dort auch<br />
spezielle Faszien-Trainingsgeräte. Diese unterstützen<br />
zielgerichtet dabei, die Eigenschaften des muskulären<br />
Bindegewebes positiv zu beeinflussen und<br />
Verklebungen, Verspannungen und Verhärtungen<br />
zu lösen. Also: Ob im Thermal- und Sportbecken,<br />
in den Relaxräumen oder in den kundigen<br />
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Parktherme Bad Radkersburg fühlen sich Sportler<br />
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Abstände zwischen den Herzschlägen.<br />
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Stress, Regeneration, biologisches Alter<br />
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36 <strong>SPORTaktiv</strong>
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
39
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SPORTLICHES ZIEL ERREICHEN WILL, WER EFFIZIENT<br />
TRAINIEREN WILL, WER WISSEN WILL, WO ER AUF<br />
DER LEISTUNGSKURVE STEHT, DER KOMMT UM EINE<br />
SPORTWISSENSCHAFTLICHE DIAGNOSTIK NICHT<br />
HERUM. STELLT SICH NUR DIE FRAGE: RAMPE ODER<br />
STUFE, ERGOMETER ODER LAUFBAND, ATEMMASKE<br />
ODER OHRSTECHEN? WIR HABEN UNS BEIDE<br />
VERSIONEN ANGESEHEN UND ERKLÄREN DIE<br />
UNTERSCHIEDE UND GEMEINSAMKEITEN VON<br />
SPIRO-ERGOMETRIE UND LAKTATTEST.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
DIE AUSGANGSLAGE<br />
Spiro-Ergometrie steht für den Test auf<br />
dem Fahrrad-Ergometer. Dabei hat man<br />
eine eng sitzende Maske über Mund und<br />
Nase. Über den Atemausstoß werden die<br />
Leistungsfähigkeit gemessen und die<br />
Schwellenwerte ermittelt. Also in welchem<br />
Leistungsbereich das Training aerob<br />
oder anaerob ist.<br />
Beim Laktattest, den wir auf dem<br />
Laufband absolviert haben, wird zwischendurch<br />
immer wieder Blut aus dem<br />
Ohrläppchen abgenommen und als Indikator<br />
für die Schwellen der Laktatwert<br />
gemessen. Wenn also kein Sauerstoff im<br />
Muskel benötigt wird, wird Zucker in<br />
Milchsäure umgewandelt, als „Abfallprodukt“<br />
entsteht Laktat, das Salz der<br />
Milchsäure. Ein weiterer Unterschied:<br />
Bei der Spiro-Ergometrie machen wir einen<br />
Rampentest, bei der Laktat-Diagnostik<br />
einen Stufentest.<br />
DIE BELASTUNG<br />
„Du radelst jetzt bitte mit einer Frequenz<br />
von rund 80 Umdrehungen pro<br />
Minute“, erklärt Patrick Koller vom<br />
Sportresort Hohe Salve. „Die Belastung<br />
wird dabei ständig und gleichmäßig stärker.<br />
Sie steigt also wie eine Rampe an.<br />
Und du sprichst bitte nicht mehr, sondern<br />
nickst oder hebst den Daumen zur<br />
Verständigung“, sagt Koller. Sprechen<br />
würde das Ergebnis verfälschen. Am<br />
Monitor vor dem Ergometer sieht man<br />
die Trittfrequenz und die Leistung in<br />
Watt. 50, 60, 70 – alles kein Problem,<br />
der Atem geht ruhig. Erst über 100 wird<br />
es dann anstrengend. Dazu kommt langsam<br />
die Sorge, ob man durch die Maske<br />
eh genug Luft kriegt. „Das ist ein gewisser<br />
Nachteil“, sagt auch Koller. Weil die<br />
Situation ungewohnt ist und die Maske<br />
ein wenig einschränkt. Der Vorteil ist<br />
für ihn die Handhabung. Keine Nadeln,<br />
kein Blut, keine Unterbrechung. Er<br />
kann alles alleine durchführen und hat<br />
sofort Ergebnisse. Mir dem „move and<br />
relax“-Konzept will das Sportresort<br />
Fotos: Thomas Polzer<br />
40 <strong>SPORTaktiv</strong>
Wellness mit Training verbinden. Koller<br />
bietet Trainings mit Körpergewicht und<br />
Hanteln an, Gymnastik und eben Leistungsdiagnostiken.<br />
„Viele verbinden<br />
Sport und Urlaub und wollen dabei einfach<br />
einmal wissen, wo sie stehen.“<br />
Anders ist das beim Laktatstufentest.<br />
Bevor das Laufband loslegt, kommt erst<br />
einmal eine durchblutungsfördernde Salbe<br />
auf das rechte Ohr. „Damit wir das<br />
Blut leichter abnehmen können“, erklärt<br />
Sportwissenschafterin Natalie Mentel<br />
von der Sportordination in Wien. Dann<br />
geht es erst einmal fünf Minuten im forscheren<br />
Spaziertempo dahin. In der ersten<br />
kurzen Pause wird dann aus dem<br />
Ohr Blut herausgequetscht, um den Laktatwert<br />
zu bestimmen. In der Folge wird<br />
das Tempo in Stufen gesteigert: 8 km/h,<br />
10, 12, 14, 16 km/h. Jeweils drei Minuten<br />
und in den Pausen Blutabnahme.<br />
„Willst die 18 auch noch probieren?“,<br />
stichelt Natalie. „Ist der Papst katholisch?“,<br />
schnaufe ich schweißgebadet zurück.<br />
Die Herausforderung dabei ist<br />
auch das Laufband. Bei hohem Tempo<br />
immer an der richtigen Stelle zu laufen,<br />
ist gar nicht so einfach, wenn man diese<br />
Geräte nur aus der Ferne kennt. Bei 18<br />
km/h und in schwerer Sauerstoffschuld<br />
keimt auch ein wenig Angst auf, vorne<br />
drüberzukippen und in den Fernseher<br />
einzuschlagen, der zur Motivation einen<br />
herrlichen Waldweg zeigt.<br />
Auch die Abwicklung ist beim Laktattest<br />
schwieriger als bei der Spiro-Variante.<br />
Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu<br />
bekommen, darf sich kein Schweiß mit<br />
dem Blut mischen.<br />
Ausbelastet fühlt man sich am Ende<br />
nach beiden Versionen. Beim Radeln ist<br />
das Gefühl am nächsten Tag deutlich angenehmer<br />
als nach dem Laufbandtest.<br />
Weniger Muskelkater, dafür mehr Lust<br />
gleich wieder Sport zu machen.<br />
Die Ergebnisse sind großteils deckungsgleich.<br />
Allerdings: Mit der Ergometrie<br />
bekommt man nicht nur Pulswerte<br />
geliefert, sondern auch die Leistung<br />
in Watt. Für Radfahrer ist das<br />
schon lange DIE Währung, Wattkurbeln<br />
gehören zur Grundausstattung ambitionierter<br />
Rennradler. Aber auch in den<br />
Laufbereich sickert die Wattmessung<br />
langsam ein. Über Pulsuhren und eigene<br />
Sensoren, die man wie einen Zeitmesschip<br />
am Schuh montieren kann. Der<br />
Vorteil daran: die Leistung lässt sich<br />
vom ersten Schritt an exakt messen,<br />
während der Pulsbereich immer ein wenig<br />
verzögert ist. Die allerletzten Prozent<br />
kann man so also herauskitzeln und<br />
noch genauer trainieren. Das mag für<br />
Profis etwas bringen, für den Hobbysportler<br />
ist es dagegen völlig egal.<br />
„Eine spannende Entwicklung ist das<br />
trotzdem“, sagt Robert Fritz, der überzeugt<br />
ist, dass sich in diesem Bereich<br />
noch einiges tun wird. Aktuell hat Polar<br />
als einziger Sportuhrenhersteller eine<br />
Uhr mit Wattmessung im Programm –<br />
gemessen wird aber nur über das Handgelenk.<br />
Die Werte haben daher wohl<br />
eher mit Mathematik als mit Physik zu<br />
tun. Sprich, sie werden hochgerechnet<br />
und nicht über Sensoren gemessen. Eigene<br />
Sensoren wie der Stryd-Footpod<br />
sind noch nicht massentauglich.<br />
Natürlich werden Radfahrer eher den<br />
Ergometertest machen und Läufer das<br />
Laufband bevorzugen. Aber: Die Werte<br />
sind wirklich vergleichbar. Und ein wenig<br />
Abwechslung kann ja nie schaden.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
41
DIE TESTS IM<br />
VERGLEICH<br />
Foto: Ferienregion Hohe Salve<br />
Der LAKTATSTUFENTEST hat mir einen<br />
Maximalpuls von 206 Schlägen pro Minute<br />
bestätigt. Der optimale Bereich für das<br />
Grundlagen-Ausdauertraining liegt zwischen<br />
126 und 145 Schlägen – beim Laufen.<br />
Weil beim Radfahren weniger Muskelgruppen<br />
beansprucht werden, muss man<br />
dafür rund 10 Schläge abziehen.<br />
Der RAMPENTEST bei der Spiroergometrie<br />
ergab eine maximale Leistung von 305<br />
Watt und einen Grundlagenausdauerbereich<br />
von 115 bis 135 Schlägen – beim<br />
Radfahren. Fürs Laufen sind rund 10 Schläge<br />
zu addieren.<br />
Auch die aerobe und anaerobe Schwelle<br />
sind deckungsgleich gewesen<br />
HERBSTLICHE FAMILIENWOCHEN<br />
Während der „FamilienHerbstWochen“ ist die Ferienregion<br />
Hohe Salve in Tirol noch attraktiver als gewohnt.<br />
TIROL. In der Ferienregion Hohe Salve schlägt jedes Wanderherz<br />
höher. Bis 10. November sind die Bergbahnen und<br />
ihre sieben Bergerlebniswelten geöffnet und Kinder bis 15<br />
Jahre fahren in dieser Zeit bei den „FamilienHerbstWochen“<br />
kostenlos. Auch in der Wörgler Wasserwelt haben – bei<br />
Kauf einer 4-Stunden- oder Tageskarte – alle Kinder bis 15<br />
freien Eintritt. Dank hervorragender Bahnanbindung kann<br />
das Auto daheim bleiben. Vor Ort nutzen Sie die kostenlose<br />
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Patrick Koller<br />
erklärt die<br />
Ergebnisse der<br />
Spiro-Ergometrie.<br />
Fazit: gute<br />
Werte, aber<br />
auch gut Luft<br />
nach oben.<br />
Bei der Spiro-Variante bekommt man gleich noch mitgeliefert,<br />
wie gut es um die Atemfrequenz bestellt ist, wie<br />
gut die maximale Sauerstoffaufnahme ist und ob man an<br />
der Ein- und Ausatemkapazität noch arbeiten sollte. Sie<br />
zeigt auch, ob man sich wirklich voll verausgabt oder vielleicht<br />
doch ein bisschen vor der eigenen Grenzen aufgehört<br />
hat. „Du bist in die Hyperventilation gekommen.<br />
Also keine Sorge, das war Ausbelastung“, beruhigt Patrick<br />
Koller, als die Maske weg und der Atem wieder normal ist.<br />
Beim Laktattest läuft man mit Pulsmesser oder die ganze<br />
Zeit angehängt ans EKG und unter ärztlicher Aufsicht.<br />
Das ist vor allem für Einsteiger sinnvoll, damit man sehen<br />
kann, ob es unter Belastung zu Auffälligkeiten kommt<br />
und ob man sich überhaupt bis zum Maximalpuls ausbelasten<br />
soll. „Schaut gut aus, hau rein“, hat Dr. Robert<br />
Fritz noch reingerufen, als die 18 km/h schon seit 45 Sekunden<br />
anliegen. 30 Sekunden später war Schluss mit einem<br />
Maximalpuls von 206. Und das in meinem Alter.<br />
DER TAG DANACH<br />
Im ersten Moment fühlt sich die Ausbelastung bei beiden<br />
Versionen ziemlich ähnlich an. Schnaufen im roten Drehzahlbereich,<br />
Herzschlag on fire, brennende Muskeln in<br />
den Beinen und Schweiß, Schweiß, Schweiß. Erholen<br />
sich Atem und Puls, kommt die Zufriedenheit dazu, alles<br />
gegeben zu haben. Und zwar nicht nur subjektiv, sondern<br />
wissenschaftlich bestätigt.<br />
Der Tag danach gestaltet sich dann schon anders. Nach<br />
dem Ergometertest am späten Nachmittag geht in der Früh<br />
schon wieder problemlos ein lockerer Lauf. Im selben Zeitabstand<br />
nach dem Vollgas am Laufband hält sich die Lust<br />
aufs Laufen deutlich in Grenzen. Klar – durch die höhere<br />
Muskelbelastung beim Aufprall miaut der Muskelkater viel<br />
lauter.<br />
Am Ende des Tages wird es eine Geschmacksfrage bleiben,<br />
wie man seine Leistung überprüfen lässt. Wer aber<br />
weder in der einen noch der anderen Sportart Profi ist<br />
oder große Ambitionen hat, kann ruhig beides einmal<br />
probieren. Wichtig ist nur, eine Kontrolldiagnostik nach<br />
einigen Monaten sollte in der selben Version gemacht<br />
werden.<br />
42 <strong>SPORTaktiv</strong>
Wir schreiben<br />
nicht, um zu<br />
gefallen.<br />
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Rhythm Stick kenn ich aus der Nummer „Hit me with your<br />
Rhythm stick“ von Ian Dury and The Blockheads. Aber GYM-<br />
STICK? Hat mir erst einmal nichts gesagt. Das Teil mit der<br />
Stange (sprich: Stick) und den flexiblen Bändern hat sich dann<br />
aber als echter Allrounder für Fitness- und Kräftigungsübungen<br />
entpuppt. Füße in die Schlaufen und los geht‘s. Entweder<br />
Bizepsübungen oder Latissimus-Kräftigungen, Brustmuskel-Übungen,<br />
Kniebeugen, Bauchmuskeltraining und, und, und.<br />
In der Anleitung sind Dutzende Übungen beschrieben, wem<br />
das nicht reicht, der schaut sich Youtube-Tutorials an. Das<br />
beste daran: Der Widerstand und somit der Trainingsreiz lässt<br />
sich stufenlos verstellen. Für mehr Intensität rollt man die Bänder<br />
einfach am Stick entlang auf.<br />
Der Gymstick ist bei Physiotherapeuten beliebt und auch mir<br />
längst zum treuen Begleiter geworden – weil er vielseitig und<br />
gleich bei der Hand ist. Eine super Alternative zu Krafttraining,<br />
Beweglichkeits- und Koordinationsübungen. Ein kleines Fitnessstudio<br />
quasi, in dem man immer trainieren kann. Und in<br />
dem es immer meine Lieblingsmusik spielt. Hit me with your<br />
Gymstick, Mister Dury.<br />
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QUALITÄT ERKLÄREN: DAS<br />
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VON CHRISTOPH HEIGL, KLAUS MOLIDOR UND<br />
BERTRAM TAFERNER<br />
Fotos: Thomas Polzer<br />
44 <strong>SPORTaktiv</strong>
SCHLAF, SUUNTO, SCHLAF<br />
„Guten Morgen!“, sagt die freundliche SUUNTO 5 in der Früh beim<br />
ersten Tastendruck. Am Display leuchtet die Auswertung der letzten<br />
Nacht: Einschlafzeit, Aufwachzeit, Abweichung von der einstellbaren<br />
„Soll-Zeit“, Schlafqualität in Prozent, Durchschnittspuls,<br />
Zeit im Wachzustand sowie Zeit im Tiefschlaf. Abgespeichert im<br />
Wochenprofil. Vielen Dank und guten Morgen zurück.<br />
EISBECKEN TO GO<br />
Der positive Effekt von Kälte auf die Regeneration ist längst<br />
bekannt. Auch am eigenen Leib. „Steig in einen Kübel mit<br />
Eiswürfeln“, hat mir Marco, mein Physiotherapeut, geraten,<br />
als die Wadeln nach Läufen immer Probleme gemacht haben.<br />
Logistisch ein bisserl schwierig. Entmüdungsbecken<br />
hab ich daheim auch keines herumstehen, also musste bislang<br />
die kalte Dusche herhalten. Bis das FIBULA-System<br />
von „EMCOOLS“ hereingeflattert ist, einer Firma die aus dem<br />
Medizinbereich (Emergency Medical Cooling Systems)<br />
kommt. In zwei Neoprenmanschetten mit Klettverschluss finden<br />
sich Netztaschen für spezielle flexible Cool-Akkus. Die<br />
schnallt man sich um Waden oder Oberschenkel. Der Effekt:<br />
sehr gut. Die punktgenaue Kühlung beanspruchter Areale<br />
funktioniert optimal, die Erholung geht damit tatsächlich<br />
schneller. Damit geht sich auch nach 25 Kilometern Lauftraining<br />
noch eine Tischtennisrunde mit den Kids aus. Zweittester<br />
Alfred Brunner vergibt für die Produktinnovation „made in<br />
Austria“ sogar einmal mehr den Brunner Award.<br />
Vorweg: Die Finnen von Suunto haben mit der Suunto 5 eine<br />
Top-Sportuhr am Markt, die alle relevanten GPS-, Puls- und Sportfunktionen<br />
blind beherrscht. Das darf beim UVP von 329 Euro auch<br />
erwartet werden. Sie kann aber mehr. Sie zeichnet rund um die<br />
Uhr alle Aktivitäten auf, z.B. Schritte, Kalorien, allgemeine Belastung<br />
und eben den Schlaf. Wie das geht? Über den Bewegungssensor<br />
und den Puls am Handgelenk. Es funktioniert! Gefühlt<br />
„schlechte“ Nächte weisen einen höheren Puls auf, mit weniger<br />
Tiefschlafzeit und mehr Wachphasen. Dass man im Schnitt kaum<br />
auf seine acht, neun Stunden Schlaf kommt, sieht man schwarz auf<br />
weiß. Die zwei Weizenbier vom Vorabend auch: Puls höher, weniger<br />
Tiefschlaf, weniger Qualität. Auch wenn es keine medizinisch<br />
genaue Diagnose ist und Suunto bewusst von „Schätzungen“<br />
spricht – die Richtung stimmt. Auch Stress und Energieressourcen<br />
werden angezeigt und helfen bei der Selbsteinschätzung.<br />
Sonst? Die Suunto 5 ist angenehm flach und klein, funktioniert mit<br />
Brustgurt, kann aber auch ohne verwendet werden. Diese Messung<br />
des Blutflusses via LED bezeichnet Suunto ehrlicherweise als<br />
„geschätzter Handgelenkspuls“, in der Praxis war mir das viel zu<br />
ungenau. Also beim Sport doch besser mit Brustgurt. 80 Sportmodi<br />
bietet die Uhr, alle sind via App frei konfigurierbar, tadellos.<br />
Erfreulich: sehr lange Batterielaufzeit.<br />
Unerfreulich: einige Display-Modi bei Tageslicht zu dunkel.<br />
Fazit: Top-Sportuhr mit lehrreichen Zusatzfeatures.<br />
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CHRISTOPH<br />
SUMANN<br />
war als Biathlet<br />
viele Jahre<br />
Weltklasse<br />
und ist jetzt<br />
leidenschaftlicher<br />
Freizeitsportler.<br />
Den Profisport hat das Thema Doping<br />
wieder voll im Griff. Von Langlauf bis<br />
Radsport vergeht keine Woche ohne neue<br />
Hintergründe und Meldungen, welche strafrechtlichen<br />
Konsequenzen drohen. An der Spitze<br />
des Leistungssports geht es um Macht, Kohle<br />
und Erfolg. Da ist immer betrogen worden und<br />
da wird immer betrogen werden. Man lebt in<br />
der Hoffnung, dass man nicht erwischt wird und<br />
davonkommt, alleine oder als Teil eines Systems.<br />
Im Profisport wird man Doping nur schwer in<br />
den Griff kriegen. Was würde helfen? Prävention<br />
und die Androhung von Strafen. Wobei ich bei<br />
allem Verständnis für Geldstrafen und Sperren<br />
sage: keine Haftstrafe. Das sind Sportler und keine<br />
Verbrecher.<br />
Dass Doping auch im Hobbysport ein Thema<br />
ist, liegt auf der Hand, ich gehe von einer großen<br />
Dunkelziffer aus. Anders als vor 30, 40 Jahren ist<br />
das ja kinderleicht. Hinter deinen verschlossenen<br />
Türen klickst du ein bissl herum, zwei Tage später<br />
bringt die Post ein Paket und am Wochenende<br />
bist du beim Er&Sie-Lauf drei Plätze weiter<br />
vorne. Bravo!<br />
Aber warum dopen Hobbysportler, bei denen<br />
es nicht um Gold, Silber und Bronze, um<br />
Prämien und Sponsorenverträge geht? Wahrscheinlich,<br />
weil man den Kollegen in der M45<br />
in die Schranken weisen will oder den endlich<br />
einmal abhängen, der dich jetzt schon drei Jahre<br />
herbrennt. Aber ob du Platz 165 belegst oder<br />
99. wirst, ist doch völlig egal. Erklären kann ich<br />
es mir nur damit, dass Hobbysportler gleich wie<br />
Profis enorm viel Geld und Aufwand investieren.<br />
Und dabei reizen sie eben alles aus. Profis sind<br />
ein schlechtes Vorbild.<br />
Foto: Thomas Polzer
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bei John Harris auch Yoga, Rückenund<br />
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Wien auf 2400 Quadratmetern!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
47
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niedriger und die Tage kürzer<br />
werden, zeigt sich die Natur oft von<br />
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Jahreszeit, die mit traumhaften<br />
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Nebelschwaden im Tal und<br />
oft noch wunderbar milde Temperaturen.<br />
Gerade diese machen den Herbst<br />
zur idealen Wanderjahreszeit, in der<br />
die niederen und mittleren Höhenlagen<br />
meist noch hervorragend begehbar<br />
sind und auf den Bergen traumhafte<br />
Ausblicke und die letzten kräftigen<br />
Sonnenstrahlen des Jahres warten.<br />
Damit es bei deiner Herbstwanderung<br />
nicht zu bösen Überraschungen<br />
kommt, solltest du bei der Planung<br />
einige grundlegende Dinge beachten.<br />
Die Wanderroute sollte bei Tageslicht<br />
abgeschlossen werden können.<br />
Wenn es auf den Berg geht, solltest<br />
du unbedingt auch die Zeit für Aufund<br />
Abstieg mit einplanen. Robuste<br />
Wanderstiefel für einen sicheren Tritt,<br />
der Zwiebellook mit mehreren Kleidungsschichten,<br />
eine wasserdichte<br />
Wanderjacke, Wanderstöcke und eine<br />
Stirnlampe sollten in keiner Ausrüstung<br />
fehlen.<br />
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du auch im Herbst ausgedehnte<br />
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48 <strong>SPORTaktiv</strong>
RUN<br />
Training – Menschen – Material<br />
Fotos: Graz Marathon, Valencia Marathon, inov-8 Descent Race<br />
AB IN DEN SÜDEN<br />
Wenn bei uns die Saison zu Ende<br />
ist, gehen im Süden Europas noch<br />
einige feine Marathons über die<br />
Bühne. Wie etwa jener in Valencia<br />
am 1. Dezember.<br />
www.valenciaciudaddel<br />
running.com<br />
HAHNENKAMM-DOWNHILL<br />
Den Hahnenkamm in Kitzbühel runterlaufen<br />
können Kurzentschlossene<br />
am 5. <strong>Oktober</strong>. Anmeldungen beim<br />
„inov-8 Descent Race“ waren bei<br />
Redaktionsschluss noch möglich.<br />
www.inov8.com/descent<br />
LASS DICH ZIEHEN<br />
Beim Herbstklassiker am 13. <strong>Oktober</strong><br />
in Graz haben Läufer wieder die<br />
Möglichkeit, sich von den <strong>SPORTaktiv</strong>-Pacemakern<br />
auf ihre persönliche<br />
Bestzeit ziehen zu lassen.<br />
www.sportaktiv.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
49
GEFÜHLSBETONTE<br />
ZEITEN<br />
aten sind heutzutage die besten<br />
Freunde vieler Läufer. Auch als<br />
Digitalisierungs-Skeptiker und<br />
zum Beispiel Strava-Verweigerer<br />
muss man zugeben, dass das<br />
Aufzeichnen und Auswerten der<br />
persönlichen Trainingsdaten ein Motivationsfaktor<br />
sein kann („drei Wochen Sommerurlaub,<br />
158,7 Laufkilometer – hui, stolz :-)“).<br />
Speziell für alle, die zielgerichtet trainieren und<br />
sich weiterentwickeln wollen, ist die Vermessung<br />
des Läufer-Ichs per GPS-Uhr sowie die<br />
nachfolgende Auswertung am Computer sowieso<br />
von unbestritten hohem Wert.<br />
Der <strong>SPORTaktiv</strong>-Experte für den Lauf- und<br />
Triathlonsport Herwig Reupichler ist gewiss<br />
keiner, der das Datensammeln kritisch sieht.<br />
Dennoch lautet sein herbstlicher Ratschlag an<br />
alle leistungsorientierten Hobbyathleten, jetzt<br />
bewusst einmal nicht auf Kilometerzeiten,<br />
Herzfrequenz und Co. zu achten, und stattdessen<br />
das Gefühl für seinen Körper in den Mittelpunkt<br />
zu stellen.<br />
Wie genau das gemeint ist? Nun, der Sportwissenschafter<br />
und Trainer unter anderem von<br />
Marathonprofi Eva Wutti stellt zunächst einmal<br />
eine Langzeit-Beobachtung in den Raum:<br />
„Trotz immer ausgefeilterer technischer Hilfsmittel<br />
gehen die meisten Hobbyläufer ein Rennen<br />
zu schnell an – und verfehlen so das Optimum,<br />
das für sie möglich wäre. An diesem<br />
Phänomen hat sich seit Marathon-Urzeiten, als<br />
es lediglich die Stoppuhr als technisches Hilfsmittel<br />
gab, nichts geändert.“<br />
WARUM ES SICH IM<br />
HERBST BESONDERS LOHNT,<br />
KILOMETER UND KILOME<br />
TERZEITEN, HERZFREQUENZ<br />
UND SCHRITTFREQUENZ<br />
AUSSER ACHT ZU LASSEN<br />
UND STATTDESSEN AUF<br />
DER LAUFRUNDE IN DEN<br />
EIGENEN KÖRPER HINEIN<br />
ZUFÜHLEN. DAS GILT AUCH<br />
FÜR ALLE LEISTUNGS<br />
ORIENTIERTEN LÄUFER.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
50 <strong>SPORTaktiv</strong>
MAG. HERWIG<br />
REUPICHLER<br />
ist Sportwissenschafter, Lauf- und<br />
Triathlontrainer. Neben Spitzenathleten<br />
und -athletinnen wie<br />
z. B. Eva Wutti betreut er auch viele<br />
Hobbysportler im „SpoWiMed“ der<br />
Sportunion Steiermark.<br />
www.spowimed.at<br />
„Schuld“ am zu schnellen Wegrennen<br />
bei Massenstarts sei aber nicht die Technik,<br />
sondern der Mensch: „In der Starteuphorie<br />
ignorieren fast alle das, was die<br />
Uhr anzeigt, und vertrauen plötzlich auf<br />
ihr Gefühl. Das trügt aber in dem Moment<br />
und die Leute lassen sich von der<br />
Meute mitreißen“, analysiert Reupichler.<br />
Seine Überzeugung: Starke Läufer<br />
brauchen beides – ein gutes Gefühl für<br />
ihren Körper genauso wie die Daten, die<br />
GPS-Uhr und Co. liefern. Mit dem Fokus<br />
auf den messbaren Parametern leidet<br />
aber bei vielen das Körpergefühl. Und<br />
genau für die Entwicklung dieses Gespürs<br />
ist im Herbst, wenn die Wettkampfsaison<br />
vorbei ist und der Wiederaufbau<br />
beginnt, der ideale Zeitpunkt.<br />
Fotos: iStock<br />
Lückenloses Tracking<br />
Doch bleiben wir kurz beim Datensammeln:<br />
Das ist für viele reine Spaßläufer<br />
heute ein wichtiger Motivationsfaktor<br />
und für leistungsorientierte Läufer heute<br />
zu Recht nicht wegzudenken, daran gibt<br />
es nichts zu rütteln. Nicht umsonst wird<br />
auch im Profisport praktisch lückenlos<br />
jede Trainingseinheit „getrackt“. Zwei<br />
Gefahren gibt es dabei aber dennoch im<br />
Datendschungel – die kleinere: In der<br />
Fülle der heute aufgezeichneten Parameter<br />
geht der Blick fürs Wesentliche verloren.<br />
Herzfrequenz, Pace und Schrittfrequenzmessung<br />
seien die „großen drei“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
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BESSER LAUFEN<br />
BEI KÄLTE<br />
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bei kalten Temperaturen<br />
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im Winter. Um beides zu<br />
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für leistungsorientierte Hobbyläufer, erklärt<br />
Reupichler dazu (siehe auch im<br />
Kasten rechts).<br />
Die zweite, größere Gefahr ist eben,<br />
dass das Gefühl für den Körper beim<br />
ständigen Blick auf die technischen Helfer<br />
flöten geht. Die Folge sieht man<br />
dann in den Rennen, Marathons, Halbmarathons<br />
und Co. – und nicht nur wie<br />
schon beschriebenen in der Starteuphorie.<br />
„Rennsituationen sind nie wie in einem<br />
Labor. Es gibt Steigungen und Gefälle,<br />
Gegenwind oder es ist heißer als<br />
erwartet und vieles mehr. Da hilft es<br />
dann nicht, nur auf die Anzeige am Display<br />
zu achten, sondern man muss ständig<br />
mit sich selbst Feedback halten, in<br />
den Körper hineinhören. Wie geht es<br />
mir, bin ich im Rhythmus, wie erschöpft<br />
bin ich, wie fühlen sich die Beine<br />
an? Diese Signale des Körpers sind<br />
immens wichtige Ratgeber“, sagt Reupichler,<br />
der auch überzeugt ist: „Auch in<br />
der Weltspitze sind jene vorne, die das<br />
beste Körpergefühl haben.“<br />
BRUSTGURT<br />
ODER HAND-<br />
GELENK?<br />
Eine (empirisch freilich nicht<br />
belegte) Beobachtung der<br />
SPORT aktiv-Redaktion deckt<br />
sich mit jener von Trainer<br />
Herwig Reupichler und vieler<br />
der von ihm trainierten Sportler:<br />
dass nämlich die heute<br />
übliche Pulsmessung per LEDs<br />
am Handgelenk von Generation<br />
zu Generation zwar besser<br />
wird, jedoch an die Zuverlässigkeit<br />
der bewährten Brustgurt-Systeme<br />
noch nicht<br />
herankommt. Unser Rat: Wer<br />
im Training nicht nur eine<br />
grobe Kontrolle wünscht,<br />
sondern wirklich leistungsorientiert<br />
trainieren möchte,<br />
sollte den kleinen Aufpreis für<br />
einen zusätzlichen Brustgurt<br />
investieren.<br />
Gefühlsentwicklung<br />
Das Gefühl für den Körper, das in der<br />
technisierten Zeit vielen fehlt, holt man<br />
sich am besten jetzt im Training, sobald<br />
der Saison-Neuaufbau begonnen hat.<br />
Reupichler rät, so vorzugehen:<br />
Sich eine Trainingsaufgabe vornehmen,<br />
zum Beispiel: im Grundlagenbereich<br />
bleiben und dann unterwegs bewusst<br />
nicht auf die Uhr schauen. Wer<br />
sich schwertut, weil der regelmäßige<br />
Blick aufs Display schon automatisiert<br />
ist, kann es auch abkleben. Die Uhr<br />
ganz daheim zu lassen, empfiehlt der<br />
Coach aber nicht – im Nachhinein solle<br />
man nämlich die Daten auswerten, um<br />
dann wertvolle Schlüsse über den Zustand<br />
seiner „inneren Sensoren“ zu ziehen.<br />
Ist es mir gut gelungen, in dem angestrebten<br />
Zielbereichen zu bleiben?<br />
Oder hat das Gefühl komplett getrogen?<br />
Alles, was die Aufmerksamkeit ablenkt,<br />
soll man bei diesen Trainingsrunden<br />
weglassen, Musik zum Beispiel.<br />
Läufe zur Körpergefühlsschulung soll<br />
man auch allein und nicht mit Partner<br />
oder in der Gruppe laufen.<br />
Bewusst in der Dämmerung oder bei<br />
schlechter Sicht zu laufen, ist ebenfalls<br />
wertvoll. Man macht jetzt sozusagen aus<br />
der jahreszeitbedingten Not eine Tugend.<br />
Wird der Sehsinn „zurückgefahren“,<br />
schärfen sich automatisch die anderen<br />
Sinne: „Man hört besser – seinen<br />
Atem, die Schritte. Man spürt den Fußaufsatz<br />
oder den Fußabdruck viel genauer.“<br />
Logisch: Beim Laufen bei Dunkelheit<br />
soll man eine bekannte Strecke<br />
laufen und darauf achten, von anderen<br />
Verkehrsteilnehmern gut gesehen zu<br />
werden (helle Kleidung, Reflektoren).<br />
Fahrtspiele, also freie Läufe „nach<br />
Lust und Laune“ im hügeligen Gelände,<br />
eignen sich für eine Körperwahrnehmungsschulung<br />
ebenfalls sehr gut. Und<br />
genauso Geländeläufe. Für Fortgeschrittene:<br />
„Man setzt sich zum Beispiel zur<br />
Aufgabe, einen Pulsbereich auch bei<br />
Bergauf- und Bergabpassagen möglichst<br />
einzuhalten, indem man bergauf entsprechend<br />
langsamer, bergab entsprechend<br />
schneller läuft. Und immer darauf<br />
achten: Was macht meine Atmung,<br />
wie fühlt sich der Lauf an – das ist ge-<br />
52 <strong>SPORTaktiv</strong>
Funktionskleidung<br />
für ein optimales<br />
Körperklima.<br />
ORIENTIERUNG IM<br />
DATEN DSCHUNGEL<br />
Streckenlänge, Geschwindigkeit und Pace dank GPS-Empfang; Herzfrequenz<br />
sowieso; Schrittfrequenz und Schrittlänge durch Bewegungssensoren;<br />
Kalorienverbrauch, Regenerationszeiten und vieles<br />
mehr: Moderne Trainingscomputer liefern eine Fülle von Daten. Was<br />
davon wirklich wichtig ist? Unser Coach Herwig Reupichler rät Läufern,<br />
vorrangig auf diese Leistungsparameter zu achten:<br />
+ In Grundlageneinheiten ist die Herzfrequenz der entscheidende<br />
Faktor, um das Ziel, Stoffwechsel und Sauerstoffaufnahme zu trainieren,<br />
zu erreichen.<br />
+ In Tempoläufen, wo man etwa im angepeilten Renntempo unterwegs<br />
ist, orientiert man sich am besten an der Pace-Angabe.<br />
+ Intervalltrainings läuft man am besten wie in alten Zeiten bloß mit<br />
der Stoppuhr.<br />
+ Eine Schrittfrequenz-Analyse ist darüber hinaus ebenfalls wertvoll:<br />
Das Ziel, 180 Schritte pro Minute zu laufen, erreichen nur wenige<br />
Hobbyläufer, weil die Schrittlänge bei den meisten zu groß ist.<br />
nau das, was ich später in Wettkämpfen<br />
brauche.“<br />
Und noch einmal: Puls, Pace oder<br />
Schrittfrequenz unterwegs nicht kontrollieren,<br />
aber daheim auslesen. „Zu<br />
versuchen, möglichst lang einen Pulsbereich<br />
oder etwa Schrittfrequenz 180<br />
einzuhalten; im Nachhinein zu schauen,<br />
ob es gelungen ist, und es beim<br />
nächsten Mal besser zu machen: aus<br />
diesen Aufgaben kann man spielerische<br />
Challenges machen, die Spaß machen<br />
und zum Training motivieren“,<br />
sagt Herwig Reupichler.<br />
Das Schöne, das Unberechenbare<br />
Warum bei aller Messbarkeit von Leistungs-Parametern<br />
das Körpergefühl<br />
nach wie vor unverzichtbar ist, erklärt<br />
Reupichler letztlich auch so: „Es gibt<br />
so viele Variablen, die die Leistung<br />
beeinflussen, die man unmöglich alle<br />
messen kann.“ Für das letzte „Alzerl“<br />
zum persönlichen Erfolg sei daher immer<br />
das Körpergefühl ausschlaggebend<br />
und das gelte für Profis genauso wie<br />
für Hobbysportler. Und: „Es ist doch<br />
das Schöne, dass der Sport trotz aller<br />
Messgrößen unberechenbar ist – man<br />
weiß nie, wie es ausgeht, und das wird<br />
auch immer so bleiben. Ebenso, dass<br />
ein gut entwickeltes Körpergefühl immer<br />
die Chance erhöhen wird, das<br />
eigene Potenzial auszureizen“ – bei<br />
allem Wert, den Daten bieten.<br />
Scandic Outdoor GmbH<br />
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54 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
GESETZ<br />
DER<br />
SERIE
DAS ZEITALTER DER SELBSTDARSTELLUNG<br />
HAT EINEN NEUEN TREND HERVORGEBRACHT:<br />
STREAK RUNNING. ODER AUF DEUTSCH:<br />
JEDEN TAG LAUFEN GEHEN. WIE<br />
SINNVOLL DAS IST UND WARUM ES<br />
DIE MEISTEN TROTZDEM LIEBER<br />
NICHT MACHEN SOLLTEN.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Fotos: iStock<br />
Jeden Tag laufen. Wochen-,<br />
monate-, jahrelang. Das kennen<br />
wir aus dem Filmklassiker<br />
Forrest Gump. Drei Jahre,<br />
zwei Monate und 14 Tage ist<br />
der gelaufen. Seit geraumer Zeit hat dieses<br />
Jeden-Tag-Laufen einen Namen:<br />
Streak Running. Je länger der Streak,<br />
also die Serie, desto besser. Um sich in<br />
sozialen Medien oder sonstwo auch<br />
wirklich als Streak Runner inszenieren zu<br />
können, gibt es sogar Regeln, ab wann<br />
ein Lauf ein Lauf ist. Aufgestellt von der<br />
United States Running Streak Association.<br />
„Der Lauf muss zwischen 0 und 24<br />
Uhr stattfinden, mindestens eine Meile<br />
lang sein und ohne die Unterstützung<br />
anderer Personen absolviert werden.“<br />
So weit, so gut. Aber jeden Tag laufen<br />
bedeutet auch eine tägliche Belastung<br />
für Bänder, Sehnen und Gelenke. Ist das<br />
wirklich sinnvoll? „Es kann sinnvoll<br />
sein, um einen Rhythmus zu bekommen,<br />
um regelmäßig Sport auszuüben“,<br />
sagt Sportwissenschafter Stefan Arvay,<br />
der selbst Läufer und Triathlet und aktuell<br />
auch Konditionstrainer des Fußball-<br />
U21-Nationalteams ist. „Es kann helfen,<br />
die Bewegung in den Tagesablauf zu integrieren.“<br />
Allerdings lauern auch viele<br />
Gefahren. Laufanfänger, die vielleicht<br />
noch mäßig sportlich bis übergewichtig<br />
sind, laufen sehr schnell in eine Überbelastung.<br />
„Für solche Leute sind 15 Minuten<br />
bei einem Schnitt von 7:20 Minuten<br />
pro Kilometer schon eine große<br />
Anstregung. Wenn man das jetzt über<br />
einen längeren Zeitraum jeden Tag<br />
macht, bekommt man sehr schnell Probleme.“<br />
Besser wäre in diesem Fall sanft<br />
zu starten, etwa mit drei Minuten Laufen<br />
und zwei Minuten Gehen und das<br />
dreimal zu wiederholen, damit sich der<br />
Körper langsam an die Belastung gewöhnen<br />
kann.<br />
Wer dagegen schon besser trainiert ist,<br />
läuft buchstäblich Gefahr, es zu übertreiben<br />
und es nicht bei kürzeren Einheiten<br />
zu belassen. „Bei solchen Leuten hat das<br />
tägliche Laufen eigentlich auch gar keinen<br />
Sinn. Denn ein, zwei Kilometer<br />
bringen fortgeschrittenen Läufern trainingstechnisch<br />
gar nichts, sie nehmen<br />
ihnen nur die Regenerationstage.“ Es<br />
schadet dann vielleicht zwar körperlich<br />
nicht, aber man vergibt sich sein volles<br />
Potenzial, „denn die Verbesserung der<br />
Leistung findet in der Regeneration<br />
statt“, erklärt Arvay. „Training besteht<br />
nun einmal aus dem Wechsel zwischen<br />
Be- und Entlastung.“<br />
Richtig gefährlich wird es, wenn man<br />
den Streak über alles stellt, nicht mehr<br />
auf seinen Körper hört und auch die<br />
Laufschuhe schnürt, wenn man krank<br />
ist und Fieber hat. „Der Körper sagt dir<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
55
über den Schmerz, dass er eine Pause<br />
braucht. Darauf sollte man hören.“<br />
Wenn der Streak dann aber vielleicht<br />
schon 98 Tage anhält, ist die Versuchung<br />
groß, die Stimme des Körpers<br />
zu überhören oder medikamentös<br />
zum Schweigen zu bringen. Auch<br />
Sportmediziner Robert Fritz stößt im<br />
Interview mit dem „Standard“ in dieses<br />
Horn. „Jeden Tag eine Stunde auf<br />
Anschlag zu laufen wird nicht funktionieren.“<br />
Schwieriger Absprung<br />
Jeden Tag eine Stunde oder mehr ist<br />
Philipp Grill aus Oberösterreich gelaufen.<br />
Viereinhalb Jahre lang, zumindest<br />
acht Kilometer pro Tag. Länger<br />
als Forrest Gump. „Das war aber nie<br />
mein Ziel. Ich bin gelaufen, weil es<br />
mir gutgetan hat. Er hat auch gelernt<br />
auf seinen Körper zu hören. „Ich hab<br />
keine Medikamente genommen.<br />
Wenn ich mir in der Früh nicht sicher<br />
war, ob ich krank werde, bin ich losgelaufen.<br />
Mein Körper hätte mir dann<br />
schon gesagt, was los ist.“ Passiert ist<br />
nichts, bis auf eine kürzere Phase mit<br />
Knieschmerzen hatte Philipp Grill<br />
auch keine Probleme. „Und da hab<br />
ich dann einfach die Intensität reduziert.“<br />
STEFAN<br />
ARVAY<br />
ist Sportwissenschafter und<br />
Konditionstrainer des Fußball-<br />
U21-Nationalteams<br />
arvay-sportconsulting.com<br />
sportpark-athletik.at<br />
Aufgehört hat er dann aber trotzdem<br />
vor rund einem Jahr. „Es war<br />
schon ein innerer Stress, das Laufen<br />
jeden Tag zu integrieren.“ Auf Reisen<br />
zum Beispiel – Grill ist während seines<br />
Streaks in 40 Ländern gewesen –<br />
oder wenn er eine Bergtour gemacht<br />
hat und den Lauf davor oder danach<br />
noch zusätzlich zu absolvieren hatte.<br />
Den Absprung hat er dann vor rund<br />
einem Jahr in Vorarlberg im Wanderurlaub<br />
geschafft. „Einfach so, an einem<br />
normalen Tag aufzuhören – das<br />
hab ich nicht geschafft.“ In Mellau<br />
bot sich dann aber die Gelegenheit.<br />
„Wie in dem Lied bin ich dann von<br />
Mellau bis nach Schoppernau gelaufen.<br />
Die Füße haben mir zwar nicht<br />
wehgetan, ein schöner Abschluss war<br />
das aber trotzdem.“ Und der Tag danach?<br />
„Schwierig. Das Loslassen war<br />
nicht leicht.“ Jetzt fühlt er sich befreit.<br />
Laufen gehört nach wie vor zu<br />
seinem Leben. „Aber nicht mehr um<br />
jeden Preis und jeden Tag.“<br />
Sein Resümee zum Streak Running<br />
fällt dann ähnlich aus wie jenes von<br />
Sportwissenschafter Stefan Arvay. „So<br />
wie es jetzt gehypt wird, einen oder<br />
zwei Kilometer pro Tag – das kann<br />
man ja in der Jean laufen. Eine Serie<br />
mit jedem Tag Laufen würd ich nicht<br />
empfehlen. Ich sag Leuten, die mich<br />
um Rat fragen, immer: Nehmt euch<br />
vier, oder fünf Tage die Woche vor.<br />
Dann müsst ihr nicht jeden Tag laufen,<br />
wenn es wirklich nicht geht. Und<br />
wer vier Tage nicht unterbringt, der<br />
gibt dem Laufen keine Priorität.“<br />
Arvay empfiehlt auch Abwechslung.<br />
Rad fahren, schwimmen, wandern.<br />
„Immer nur eine Sportart so intensiv<br />
auszuüben ist wegen der einseitigen<br />
Belastung nicht gut. Abwechslung<br />
trainiert andere Muskelgruppen und<br />
tut auch dem Kopf gut.“ Denn am<br />
Ende des Tages sollte der Sport Spaß<br />
machen. „Wenn du dich zum Sport<br />
nicht mehr überwinden musst, sondern<br />
dich darauf freust – dann hast<br />
du es geschafft.“ Nur so schafft man<br />
es in eine Regelmäßigkeit und in einen<br />
gesünderen Alltag.<br />
EINFACH SO,<br />
AN EINEM<br />
NORMALEN<br />
TAG AUFZU-<br />
HÖREN –<br />
DAS HAB<br />
ICH NICHT<br />
GESCHAFFT.<br />
56 <strong>SPORTaktiv</strong>
Mehr Impressionen<br />
und alle Ergebnisse:<br />
www.kaernten laeuft.at<br />
ZEHN BEWERBE UND<br />
JEDE MENGE SIEGER<br />
„KÄRNTEN LÄUFT“ LUD AN DEN<br />
WÖRTHERSEE UND DIE LAUFGE-<br />
MEINDE KAM IN SCHAREN. IN ZEHN<br />
BEWERBEN KONNTE DAS „LAUFEN<br />
MIT URLAUBSFEELING“ GENOSSEN<br />
WERDEN.<br />
Fotos: Markus Traussnig, Helmuth Weichselbraun<br />
Sonne, See und Urlaubsfeeling.<br />
Kein Laufevent vermag das so zu<br />
vermitteln wie Kärnten Läuft. Beim<br />
traditionellen Laufwochenende am<br />
Wörthersee Ende August waren dann<br />
auch wieder jede Menge strahlende<br />
Gesichter zu sehen.<br />
Sportlich im Blickpunkt steht<br />
traditionell der Sonntag, wenn der<br />
Viertel- und der Halbmarathon<br />
entlang des Sees gelaufen werden.<br />
Den „Halben“ entschied Streckenrekordhalter<br />
Geoffrey Ronoh (links im<br />
großen Bild) in 1:02:28 Stunden im<br />
Zielsprint vor seinem kenianischen<br />
Landsmann Emanuel Kemboi für<br />
sich. Auch bei den Damen war mit<br />
Joyline Chemutai (1:12:01 h) eine<br />
Läuferin aus Kenia Spitze.<br />
Stefan Herzog (im kleinen Bild<br />
unten) jubelte besonders ausgelassen,<br />
der Salzburger schaffte es mit<br />
der starken Zeit von 1:03:53 h zum<br />
besten Österreicher (und insgesamt<br />
auf Platz 7). Victoria Schenk tat es<br />
Herzog in 1:15:58 bei den Damen<br />
gleich, ebenfalls Platz 7 – und beide<br />
sicherten sich damit den Titel bei<br />
der heuer in Kärnten ausgetragenen<br />
Halbmarathon-Staatsmeisterschaft.<br />
Ein stolzes Resümee<br />
Knapp 7000 Anmeldungen wurden<br />
in allen zehn Bewerben verzeichnet –<br />
vom Wörthersee-Nightrun über den<br />
Dogging-Hundelauf, Familienlauf,<br />
Frauenlauf und Junior-Marathon bis<br />
hin zu den Highlights Viertel- und<br />
Halbmarathon. Auch die Neuerungen<br />
wie das neue Maskottchen<br />
oder die Gemeinde-Wertung kamen<br />
sehr gut an. Veranstalter Michael<br />
Kummerer zog nach drei Tagen ein<br />
höchst zufriedenes Resümee: „Ich<br />
bin stolz auf ein tolles Wochenende,<br />
damit kann sich Kärnten weiterhin<br />
als Top-Laufland positionieren. Besonders<br />
stolz bin ich auf die gesamte<br />
Kärnten-Läuft-Crew, die wieder<br />
für perfekte Rahmenbedingungen<br />
gesorgt hat.“<br />
Fazit: Die 18. Auflage von Kärnten<br />
Läuft war wieder ein tolles Lauffest<br />
für alle – und der Termin für die 19.<br />
Auflage im nächsten Jahr steht auch<br />
schon fest. Zum Vormerken: 21. bis<br />
23. August 2020!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
57
DER KLASSIKER<br />
STEHT VOR DER TÜR<br />
Zum 26. Mal steigt vom 11. bis 13. <strong>Oktober</strong> der<br />
Kleine Zeitung Graz-Marathon. Der Herbst-Klassiker<br />
lädt zum Laufen und Shoppen in der Altstadt ein.<br />
Längst sind es nicht mehr die 42,195 Kilometer<br />
alleine, die Läufer anlocken – auch<br />
das Drumherum an einem Marathon-Wochenende<br />
muss stimmen. Und da<br />
kann der Herbstklassiker in Graz ordentlich<br />
punkten. Nicht nur mit buntem Laub und<br />
Start und Ziel vor der malerischen Kulisse der<br />
Grazer Oper. Sondern auch mit Kultur und<br />
Sightseeing in der Altstadt, die von der Unesco<br />
zum Weltkulturerbe geadelt worden ist. Dort<br />
kommt auch das Shoppingerlebnis nicht zu<br />
kurz. Dank zahlreicher Innenstadt-Partner gibt<br />
Fotos: GEPApictures/Graz Marathon<br />
58 <strong>SPORTaktiv</strong>
Ein Event von<br />
MJK Sportmarketing<br />
PROGRAMM<br />
12. <strong>Oktober</strong> : Maskottchenlauf,<br />
Bambinisprint, Junior-Marathon,<br />
City Run (ab 14.15 Uhr)<br />
13. <strong>Oktober</strong>: Start Kleine-Zeitung-<br />
Marathon und Frutura-Staffel<br />
Marathon (10), Gigasport-Halbmarathon<br />
(10.10) und Garmin-<br />
Viertelmarathon (10.30)<br />
Infos und Anmeldung:<br />
www.grazmarathon.at<br />
Egal ob Bambinisprint, Marathon oder Halbmarathon.<br />
Glückliche Gesichter sind beim Kleine Zeitung<br />
Graz-Marathon immer garantiert<br />
es wieder zahlreiche Aktionen, die aus dem<br />
Wochenende auch einen Shopping-Erlebnis-Marathon<br />
machen. Schon am 10. <strong>Oktober</strong><br />
kann man kulturell in das Wochenende starten,<br />
bei der Aufführung von Charles Gounods „Romeo<br />
et Juliette“.<br />
Am Rennsonntag selbst dürfen sich die Läufer<br />
dann über lautstarke Anfeuerung an den<br />
zehn Hotspots entlang der Strecke freuen.<br />
Rennluft für jedermann<br />
Insgesamt werden an diesem Wochenende wieder<br />
an die 10.000 Läuferinnen und Läufer dabei<br />
sein. Somit kann auch wirklich jeder Rennluft<br />
schnuppern und die besondere Atmosphäre<br />
eines großen Laufevents aufsaugen. Etwa beim<br />
Gigasport-Halbmarathon, der auch in Graz voll<br />
im Trend liegt, oder beim Garmin-Viertelmarathon.<br />
Besonders beliebt ist auch immer die<br />
Staffel, bei der vier Läufer die gesamte Marathonstrecke<br />
absolvieren. Lauferlebnis kombiniert<br />
mit Teamspirit.<br />
Schon einen Tag davor, am Samstag, wird gelaufen.<br />
Die Allerkleinsten starten beim Maskottchensprint<br />
um 14.15 Uhr, danach folgen<br />
der Bambinisprint und der Junior-Marathon,<br />
bei dem sich 1200 Kinder und Jugendliche auf<br />
Distanzen zwischen einem und vier Kilometer<br />
messen werden. Auch einen Familienlauf gibt<br />
es, bei dem zwei bis sechs Familienmitglieder<br />
eine 600 Meter lange Strecke gemeinsam absolvieren.<br />
Der 5 Kilometer lange City Run und<br />
der Nordic-Walking-Bewerb beschließen dann<br />
den sportlichen Samstag.<br />
Der Höhepunkt ist dann der Sonntag mit<br />
dem Startschuss für Marathon und Staffelmarathon<br />
um 10 Uhr, gefolgt von Halb- und Viertelmarathon,<br />
die um 10.10 bzw. 10.30 Uhr<br />
starten.<br />
Ab 12.10 Uhr wird dann gefeiert, wenn der<br />
Sieger des 26. Graz-Marathon über den roten<br />
Teppich ins Ziel läuft.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
59
ES GRÜNT<br />
AM EVENT-SEKTOR<br />
KLIMASCHUTZ IST DAS THEMA DES JAHRES. BEI<br />
IMMER MEHR LAUFEVENTS WERDEN MASSNAHMEN<br />
GESETZT, UM DEN ÖKOLOGISCHEN FUSSABDRUCK<br />
ZU VERKLEINERN. WAS BRINGEN DIESE – UND WAS<br />
IST EIGENTLICH EIN „GREEN EVENT“?<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
100<br />
Millionen Becher<br />
werden pro Jahr bei<br />
europäischen Laufveranstaltungen<br />
exakt einmal verwendet<br />
und landen dann im Müll. Diese Zahl<br />
war heuer beim Vienna City Marathon<br />
im April zu hören, weshalb die Veranstalter<br />
von Österreichs größtem Lauf<br />
erstmals wiederverwendbare Becher organisierten.<br />
Beim Wachau-Marathon<br />
Ende September gab es keine Goodiebags<br />
und Regenponchos aus Plastik<br />
mehr, der Transport mit „Öffis“ zu den<br />
Startorten ist an der Donau schon seit<br />
Jahren im Startgeld inbegriffen; Begleitfahrzeuge<br />
fuhren heuer emissionsfrei<br />
zwischen Emmersdorf, Spitz und Krems,<br />
und die Plastikbecher an den Labestationen<br />
sind ebenfalls schon seit einigen<br />
Jahren durch Pappbecher ersetzt.<br />
Bei unseren deutschen Nachbarn hat<br />
der TÜV für den Köln-Marathon 2018,<br />
mit rund 22.000 Teilnehmern einen<br />
ökologischen Fußabdruck von 140 Tonnen<br />
CO 2 errechnet (zur Einordnung:<br />
Der Durchschnittsösterreicher verbraucht<br />
11 bis 12 Tonnen CO 2 pro Jahr<br />
– um die Erderwärmung bei 2 Grad<br />
zu stoppen, sollten Menschen in der<br />
westlichen Welt möglichst rasch auf<br />
rund 2,5 Tonnen CO 2 -Jahresverbrauch<br />
im Schnitt herunterkommen, sagen Klimaforscher).<br />
Für den 13. <strong>Oktober</strong> haben<br />
die Kölner Veranstalter deshalb umgeschwenkt,<br />
es gibt T-Shirts aus Holzfaser<br />
statt Polyester, die Finisher bekommen<br />
regional produzierte Holzmedaillen umgehängt.<br />
Allein die neuen Medaillen sollen<br />
in Köln 30 Tonnen CO 2 einsparen.<br />
Beispiele gäbe es noch einige – es<br />
scheint, dass in dem Jahr, in dem der<br />
Klimaschutz wie nie zuvor im Blickpunkt<br />
der Öffentlichkeit steht, auch<br />
Veranstalter von Lauf- und generell<br />
Sportevents ihr grünes Gewissen entdecken.<br />
Aber bringt das auch was – außer<br />
einem beruhigtem Gewissen?<br />
Größte Flurreinigung Europas<br />
Der Gedanke, dass Veranstaltungen einen<br />
Fußabdruck in der Umwelt hinterlassen,<br />
der nicht gerade klein ist, und die<br />
Idee, diesen möglichst klein zu halten,<br />
sind grundsätzlich nicht neu. In Österreich<br />
gibt es seit 2006 die beim Bund angesiedelte<br />
Initiative „Green Events Austria“,<br />
und mittlerweile gibt es auch in den<br />
Bundesländern Stellen, die Veranstaltern<br />
dabei helfen, möglichst ökologische<br />
Events auf die Beine zu stellen. Eine<br />
Auszeichnung als „Green Event“ wird<br />
jährlich – unter anderem in der Kategorie<br />
Sportveranstaltungen – vergeben.<br />
Als einer von drei „grünen“ Sportevents<br />
wurde heuer die „24-Stunden<br />
Burgenland Extrem Tour“ prämiert, der<br />
winterliche Lauf- und Outdoorevent am<br />
Neusiedlersee, der wieder am 24. und<br />
25. Jänner 2020 stattfindet. „Der nach-<br />
Fotos: iStock, Burgenland Extrem<br />
60 <strong>SPORTaktiv</strong>
haltige Gedanke war von Start weg vor<br />
neun Jahren mit dabei“, erzählt Tobias<br />
Monte, einer der drei „Burgenland Extrem“-Veranstalter.<br />
Die Startersackerl<br />
habe man von Beginn weg bewusst nur<br />
mit hochwertigen und sinnvollen Produkten<br />
bestückt, um keinen unnötigen<br />
Müll zu produzieren; mit dem burgenländischen<br />
Müllverband gibt es eine Kooperation;<br />
Teilnehmer werden im Vorfeld<br />
dazu aufgerufen, Fahrgemeinschaften<br />
zu bilden, weil die Versorgung mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln im Burgenland<br />
nicht gerade ideal ist; Verpflegung<br />
stammt aus der Region: das nur einige<br />
Beim „24-Stunden Burgenland<br />
Extrem“ bekommen<br />
alle Starter ein Mistsackerl<br />
mit auf den Weg für Europas<br />
größte Flurreinigung.<br />
KRITERIEN FÜR<br />
GRÜNE EVENTS<br />
KLIMASCHONENDE MOBILITÄT:<br />
Der Eventort soll mit öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />
zu Fuß oder mit dem<br />
Fahrrad gut erreichbar sein. Der Veranstalter<br />
soll die Möglichkeiten klimaschonender<br />
An- und Abreise rechtzeitig<br />
und möglichst gut kommunizieren.<br />
VERPFLEGUNG:<br />
Überwiegend saisonale und regionale<br />
Lebensmittel und Getränke, die biologisch<br />
produziert werden, ausgeben.<br />
Vegetarische/vegane Gerichte anbieten.<br />
ABFALLVERMEIDUNG<br />
Mehrweggeschirr, -becher usw.<br />
verwenden, in Ausnahmefällen (z. B.<br />
wegen Sicherheitsbestimmungen)<br />
aus Pappe oder nachwachsenden<br />
Rohstoffen.<br />
ABFALLTRENNUNG<br />
In allen Veranstaltungsbereichen die<br />
jeweils anfallenden Abfallarten unter<br />
Berücksichtigung des regionalen Abfalltrennsystems<br />
sammeln. Genügend<br />
Abfallbehälter für alle Abfallarten zur<br />
Verfügung stellen.<br />
RESSOURCENSCHONUNG<br />
Auf effizienten Einsatz von Wasser,<br />
Strom, Wärme und die Verwendung<br />
umweltfreundlicher Materialien achten.<br />
Strom, Wärme aus erneuerbaren Quellen<br />
bzw. Eigenversorgung, z.B. per<br />
Photovoltaik.<br />
BARRIEREFREIHEIT<br />
Achten auf Barrierefreiheit in allen<br />
Bereichen und die entsprechenden<br />
Angebote frühestmöglich aktiv<br />
kommunizieren.<br />
AKTIVE KOMMUNIKATION<br />
Green-Events-Maßnahmen intern<br />
und der Öffentlichkeit frühzeitig und<br />
um fassend, vor und während der<br />
Veranstaltung kommunizieren.<br />
Quelle: Green Events Austria<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
61
der Ideen, die die Burgenländer im Lauf<br />
der Jahre umsetzten, erzählt Monte. Sicher<br />
das Highlight: Es wurden zuletzt an<br />
alle 5100 Starter Mist sackerl ausgegeben,<br />
mit der Aufforderung, Müll auf der<br />
Strecke rund um den Neusiedlersee aufzusammeln<br />
und mitzunehmen. Heraus<br />
kam Europas größte und dazu länderübergreifende<br />
Flurreinigungsaktion.<br />
Den „Green Event“-Preis haben die<br />
Burgenländer trotzdem nicht wegen der<br />
Landschaftssäuberung allein bekommen.<br />
Es gibt ein Punktesystem, wo in sieben<br />
Bereichen (siehe Kasten vorne) die<br />
Nachhaltigkeit der eingereichten Events<br />
bewertet wird. Die Bereiche dienen für<br />
Organisatoren auch als Leitfaden und<br />
Checkliste. Aber auch Laufteilnehmer<br />
können sich daran orientieren und so<br />
selbst ihren Teil zu einer möglichst grünen<br />
Veranstaltung leisten – zum Beispiel<br />
bei der Anreise oder Müllvermeidung.<br />
Tu Gutes und sprich darüber<br />
Die in der Liste zuletzt genannte „Kommunikation“<br />
ist kein Selbstzweck. Denn<br />
EIN PAPIERBECHER<br />
HAT KEINEN BESSEREN<br />
CO 2 -FUSSABDRUCK<br />
ALS PLASTIK.<br />
natürlich hängt der Öko-Fußabdruck<br />
von Veranstaltungen auch wesentlich<br />
vom Verhalten der Teilnehmer ab. Die<br />
sind durchaus sensibel, ist auch Jürgen<br />
Smrz von „Fairsport Events“ überzeugt.<br />
Er hat bis 2018 den „Fairness Run“ in<br />
Wien organisiert, Österreichs ersten<br />
Sport event, der mit dem strengen „Österreichischen<br />
Umweltzeichen“ ausgezeichnet<br />
wurde. Smrz sagt aber auch, dass das<br />
Empfinden manchmal trügt, „so hat ein<br />
Papierbecher keinen besseren Fußabdruck<br />
als ein Plastikbecher. Wer nachhaltig<br />
sein will, sollte auf ein Mehrwegbechersystem<br />
zurückgreifen ...“<br />
Smrz, der auch den Lindkogel-Trail veranstaltet,<br />
ist überzeugt, dass Läufer sensibel<br />
in Sachen Nachhaltigkeit sind. Im<br />
Trailrunning etwa hat sich das Mitführen<br />
des eigenen Trinkbechers und „Selberzapfen“<br />
bei den Labestationen bewährt<br />
und durchgesetzt.<br />
Nicht jeder Event könne in allen Bereichen<br />
vollständig nachhaltig gestaltet<br />
werden, weil die Voraussetzungen überall<br />
anders sind, erklärt der Wiener auch.<br />
Ob es das Vorzeigebeispiel „Fairness<br />
Run“ 2020 wieder geben wird, steht übrigens<br />
noch nicht fest.<br />
Was man final festhalten kann, ist das,<br />
was in Sachen klimafreundlicher Lebensführung<br />
generell gilt: Einzelne<br />
Schritte können nicht die Welt retten –<br />
aber jeder gesetzte Schritt, jede Sensibilisierung<br />
hilft auf dem langen Weg.<br />
SUPPORT &<br />
PERFORMANCE<br />
Raffinierte Tech-Features, smartes<br />
Design und die richtigen Details<br />
an der richtigen Stelle – das alles<br />
hat der brandneue „Anita active<br />
performance“- Sport-BH zu bieten.<br />
„Maximum Support“ ist seine Aufgabe.<br />
Der Sport-BH „performance“<br />
von „Anita active“ geht pünktlich zur<br />
Herbst/Winter-Saison <strong>2019</strong> an den<br />
Start. Für perfekten Tragekomfort sorgt<br />
neben dem breiten Unterbrustband,<br />
den atmungsaktiven Netzeinsätzen auf<br />
der Rückenpartie und den ergonomisch<br />
geformten, partiell gepolsterten Trägern<br />
vor allem die innovative Gestaltung der<br />
vorgeformten Cups. Sie sind außen aus<br />
gelochtem Stoff gearbeitet und innen<br />
mit feinem Piqué kaschiert.<br />
Im Zusammenspiel garantieren beide<br />
Materialien perfekten Feuchtigkeitstransport<br />
und Temperaturausgleich<br />
– und damit ein angenehmes Hautklima.<br />
Der farblich abgesetzte Innencup<br />
und die kontrastreichen Bänder an den<br />
Trägern setzen modische Akzente und<br />
bringen zusätzlich das stylishe Lochmuster<br />
besonders zur Geltung. Erhältlich<br />
von Cupgröße A bis G.<br />
ALLE INFOS<br />
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62 <strong>SPORTaktiv</strong>
AUFATMEN<br />
Das „OSP22® Pro Aktiv Vital<br />
Spray“ hat einen kühlenden und<br />
spontan vitalisierenden Effekt<br />
nach sportlichen Anstrengungen<br />
oder Missgeschicken. Seine<br />
natürlichen Bestandteile Kampfer,<br />
Kiefernnadelöl und Lavendelöl sind<br />
seit jeher für Ihre regenerativen<br />
Eigenschaften bekannt.<br />
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ENERGIE SPAREN<br />
ASICS setzt seine Entwicklung energiesparender<br />
Laufschuhe fort und präsentiert nach dem<br />
revolutionären MetaRide ® jetzt den GlideRide ® .<br />
Im Mittelpunkt steht die speziell geformte<br />
Sohle, die wissenschaftlich bestätigt besonders<br />
ökonomisches Laufen erlaubt.<br />
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RUN<br />
LEICHTER LAUFEN<br />
MIT LEICHTER SOHLE<br />
NEWS<br />
RETROLOOK<br />
Von CEP kommen die<br />
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Kompressions-Laufsocken<br />
im coolen Retro-Look. Das<br />
spezielle Druckprofil aktiviert<br />
die Durchblutung und<br />
steigert die Versorgung mit<br />
Nährstoffen – für leichte Beine<br />
mit „Feel-Good“-Effekt.<br />
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Die VIBRAM-Litebase-Sohle reduziert<br />
das Gewicht von Trailrunningschuhen<br />
deutlich, ohne Abstriche bei der<br />
Performance. Gerade im Trailrunning<br />
ist Gewicht ein bestimmender Faktor.<br />
Immer mehr Hersteller verwenden die<br />
Sohle – etwa Kailas beim Fuga Pro.<br />
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Österreich entwickelt und<br />
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Ginseng, Süßholzwurzel und<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
63
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
RUN<br />
DER HERBST IST DA! PASSEND<br />
ZUR JAHRESZEIT: EINE JACKE<br />
(NICHT NUR) FÜR TRAILRUN-<br />
NER SOWIE EIN HÜFTLICHT.<br />
UND EIN SPANNENDER NEUZU-<br />
GANG AM LAUFSCHUHMARKT.<br />
EIN HAUCH VON GLOCKNER<br />
Seit DYNAFIT vor etwa zehn Jahren sein Sortiment in Richtung<br />
Trailrunning erweitert hat, macht die Marke mit dem Schneeleoparden<br />
auch hier ultraviel richtig. Abgesehen davon, dass<br />
sich das lässige Trailrunning-Image seit damals noch einmal<br />
deutlich weiterentwickelt hat, schaffen es die Dynafitler immer,<br />
Teile zu präsentieren, die optisch auffallen, etwas ausstrahlen<br />
und den „Will-haben-Reflex“ auslösen.<br />
Auch bei mir, der auf Wanderwegen normalerweise bloß wandert<br />
und nur Stadt vor der Wohnungstür hat. Die „DYNAFIT<br />
Ultra GTX Shakedry 150“ ist ein blauer Wetterschutz mit orangen<br />
Akzenten, mit 150 Gramm extraleicht und nimmt auch in<br />
kleinen Trailrunning-Rucksäcken kaum Platz weg. Beim Stichwort<br />
„Rucksack“ kommt auch eine hervorstechende Eigenschaft<br />
der Jacke zum Tragen: Öffnet man den Reißverschluss<br />
am Rücken, passt ein 10- oder 15-l-Trailrunning-Rucksack locker<br />
drunter, ganz ohne störendes oder enges Gefühl.<br />
Bei morgendlichen September-Testläufen zwischen trockenen<br />
5 und nassen 13 Grad hat auch das Körperklima gestimmt. Die<br />
Atmungsaktivität bei voller Dichtheit und Leichtigkeit des Gore-<br />
Tex-Shakedry-Materials ist erstaunlich gut, Nässe staut sich<br />
nirgendwo (außer natürlich unterm Rucksack, wenn man einen<br />
trägt). Ein Hauch von Glockner-Feeling kommt dank Dynafit-Jacke<br />
auch schon – zum Beispiel – beim Jungfernsprung-Felsen<br />
200 Höhenmeter über Graz auf. Bloß den Grammpreis rechnet<br />
man, bei 330 Euro für 150 g, lieber nicht so genau aus ...<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Fotos: Thomas Polzer<br />
64 <strong>SPORTaktiv</strong>
AUS DER HÜFTE GELEUCHTET<br />
MIT FRISCHEM SCHWUNG<br />
Als die ersten Rocker-Ski auf den Markt gekommen sind,<br />
wurden diese auch mit ähnlich fragenden Blicken bedacht.<br />
Der ASICS GlideRide mit seiner spannenden Biegelinie in<br />
der Sohle ist seit Ende September im Handel (UVP € 160,–),<br />
wir durften vorab schon ein Paar ausprobieren. Der rote<br />
Schuh fällt jedenfalls sofort auf, ist aber genau genommen<br />
nach dem exklusiven MetaRide, der heuer im Frühling erschienen<br />
ist, der zweite Asics, der das energiesparende<br />
Konzept fortführt.<br />
Asics hat ein ganzes Team beschäftigt, um besonders energiesparendes<br />
Laufen dank der „GuideSole“ genannten<br />
Technologie zu ermöglichen. Im Zentrum steht die geschwungene<br />
Mittelsohlenkonstruktion, die helfen soll, Ermüdung<br />
hinauszuzögern, weiter und länger zu laufen. Eine „Reduktion<br />
des Energieverlusts im Sprunggelenk während der<br />
Landephase“ wurde laut Asics in wissenschaftlichen Tests<br />
ebenso nachgewiesen wie ein „reduziertes Gewicht bei anhaltender<br />
Stabilität, speziell auch über lange Strecken“.<br />
Was spürt man jetzt? Zunächst, dass der Schuh (übrigens<br />
mit 5-mm-Sprengung) sich anders anfühlt als Otto-Normal-Laufschuh,<br />
eine Tendenz zum Nach-vorne-Kippen ist im<br />
Stand nicht zu verleugnen. Die Gewöhnung an das Phänomen<br />
tritt aber rasch ein. Beim Laufen ist das „rollende“ Gefühl<br />
dank der Biegung zunächst ebenfalls ungewohnt, wird<br />
aber schnell vertraut. Der Rückumstieg auf die alten Laufschuhe<br />
fällt gar nicht leicht. „Anders“ ist der GlideRide also<br />
sicher. Empirische Studien, ob ich nach Läufen jetzt frischer<br />
bin als mit anderen Schuhen, hab ich aber noch keine geschafft.<br />
Der Halbmarathon im Rahmen des Graz-Marathons<br />
am 13. <strong>Oktober</strong> wird die erste echt Bewährungsprobe für<br />
mich und den roten Asics.<br />
SPANNINGA kommt aus den fahrradfreundlichen Niederlanden<br />
und hat neben Bikebeleuchtung jetzt auch den S-Run<br />
(UVP: € 69,90) im Programm. Ein Hüftgurt für Läufer mit Frontund<br />
Rücklicht, wobei das weiße Licht 350 Lumen entwickelt<br />
und das rote bis zu 1 Kilometer weit gesehen wird, so verspricht<br />
es der Hersteller. Eine Alternative zu Stirnlampen?<br />
200 Gramm wiegt der Gürtel samt Lichtern bloß und trägt sich<br />
sehr angenehm, kaum spürbar. Der Lichtkegel ist beachtlich,<br />
das Frontlicht lässt sich aufkippen und so die Leuchtweite regulieren<br />
(zum Beispiel beim Bergauflaufen).<br />
Was auffällt, ist, dass der Lichtkegel sich beim Laufen stärker<br />
als jener von Stirnlampen bewegt. Vielleicht haben Kollege<br />
Klaus und ich, die es beide ausprobiert haben, auch Bedarf<br />
nach einem Lauftechniktraining oder stabilisierenden Hüftübungen.<br />
Abends in der Stadt hat mich das Gewackel nicht gestört,<br />
als passive Beleuchtung trägt der S-Run gerade auf gemischten<br />
Rad-Geh-Wegen sehr zum sicheren Gefühl bei. Klaus<br />
im dunklen Tann hat sich doch nach einer Stirnlampe gesehnt.<br />
Ein interessantes Konzept ist das Hüftlicht aber allemal.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
65
WANDERN WAR<br />
NOCH NIE SCHÖNER<br />
DIE ROUTENPLANUNGS- UND NAVIGATIONS-APP VON KOMOOT IST IN EUROPA<br />
DIE FÜHRENDE APP UND BIETET BEIM WANDERN TOLLE FEATURES.<br />
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Komoot ist Europas Nummer 1,<br />
wenn es um Navigation und Routen beim<br />
Wandern und Radfahren geht. Bereits<br />
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Route, komoot plant genau deine Route.<br />
Wähle im Menü einfach Wandern als deine<br />
Sportart aus, lege Start- und Zielpunkt<br />
fest und komoot plant die Route zwischen<br />
diesen Punkten entlang offizieller Wanderwege<br />
oder auch ruhiger Waldwege,<br />
je nachdem, in welchem Gebiet du dich<br />
befindest. Sobald du deine Route geplant<br />
hast, siehst du ein interaktives Profil mit<br />
Informationen zur Art der Wege und ihrer<br />
Beschaffenheit sowie das Höhenprofil der<br />
gesamten Route, sodass du schon vorher<br />
genau weißt, wie viele Berge du rauf und<br />
auch wieder runter musst. Beim Wandern<br />
wird zudem immer versucht, die Route so<br />
weit wie möglich nicht über Asphalt, sondern<br />
über schöne Wanderwege zu führen.<br />
Das Besondere an komoot sind die<br />
Highlights: von der Community erstellte<br />
Empfehlungen, die als kleine rote Punkte<br />
auf der Karte markiert sind und die du<br />
einfach deiner Route hinzufügen kannst.<br />
Oder du lässt dich von den komoot Collections<br />
inspirieren – diese werden z.B. von<br />
Redakteuren erstellt und du wirst selbst in<br />
deiner Heimatregion dank der Collections<br />
Neues entdecken.<br />
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66 <strong>SPORTaktiv</strong>
BIKE<br />
Technik – Menschen – Material<br />
Fotos: iStock, Ötztal Tourismus/Gstrein, Facebook/UCI<br />
REKORD BEIM „ÖTZI“<br />
Neuer Streckenrekord beim legendären<br />
Ötztaler Radmarathon: Mathias<br />
Nothegger (V, 40) verbesserte<br />
die alte Bestzeit aus 2001 gleich<br />
um zehn Minuten und gewann in<br />
6:47 Stunden. Damen: 1. Christina<br />
Rausch (GER, 7:45).<br />
oetztaler-radmarathon.com<br />
NEUE REGELUNGEN<br />
Österreich führt den weltweit<br />
ersten Kollektivvertrag für Fahrradzusteller<br />
ein. Ab 1. 1. 2020 gilt<br />
ein Basislohn von 1506 Euro brutto.<br />
Damit soll im Boom der Paket- und<br />
Essenszusteller auch die Scheinselbstständigkeit<br />
bekämpft werden.<br />
www.sozialpartner.at<br />
SCHNELLE GIRLS<br />
Starke rot-weiß-rote Bilanz bei der<br />
Mountainbike-Weltmeisterschaft<br />
in Kanada: Vali Höll (Bild) flog zu<br />
Downhill-Gold bei den Juniorinnen,<br />
im Cross-Country gab es WM-<br />
Silber für Laura Stigger (U23) und<br />
Mona Mitterwallner (Junioren).<br />
www.radsportverband.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
67
inderwagen, Strumpfhosen und<br />
Strampler sind auf der Eurobike<br />
ein eher seltenes Bild. In den<br />
Hallen der größten Fahrradmesse der<br />
Welt regiert das große Bling-Bling. Carbon<br />
wohin das Auge blickt, E-Bikes,<br />
LED-Helme mit Abbiegelicht, Hightech<br />
pur. Doch es gibt im Gewühl der<br />
Massen ein paar dieser kleinen Inseln,<br />
auf denen die kleinen Menschen am<br />
Wort sind. „Wir lassen keine Erwachsenenräder<br />
schrumpfen, sondern fragen:<br />
Was will ein Kind?“ Mit diesen Worten<br />
eröffnet Christian Bezdeka die Präsentation<br />
der nächsten Evolutionsstufe von<br />
Woom Bikes, einer jungen österreichischen<br />
Marke, die in den letzten Jahren<br />
den Markt für Kinderbikes ganz schön<br />
aufgemischt hat. Es ist hier bunt und rosarot,<br />
Giro del Gelato steht auf den<br />
Shirts der Mitarbeiter. Tatsächlich sieht<br />
man hier leibhaftige Kinder herumwuseln<br />
sowie Händler und Medien, für die<br />
das Thema Kinderbikes mehr als eine<br />
Nischenrolle einnimmt. „Wir sind wohl<br />
die einzige Firma, die digitale Kinder-Dummys<br />
hat, um Geometrien auszuprobieren.<br />
Unsere Daten sind mittlerweile<br />
genauer als jene von Kinderärzten“,<br />
erzählt der Woom-Gründer.<br />
Schnulleralarm in Friedrichshafen!<br />
Der Anlass: Woom präsentiert das erste<br />
Kinder-E-Mountainbike der Firmengeschichte.<br />
„Zuerst haben wir gesagt:<br />
E-Bike? Sicher nicht!“, gesteht Bezdeka,<br />
aber bei reiflicher Überlegung überwogen<br />
beim Entwickler genauso wie beim<br />
zweiten Führungskopf Marcus Ihlenfeld<br />
BLOGGER,<br />
BLASE,<br />
BATTERIE<br />
EUROBIKE <strong>2019</strong> ODER: JEDER FINDET,<br />
WAS ER SUCHT. E-MOBILITY, CARGO,<br />
GRAVEL, E-FALTRÄDER UND MIETBIKES.<br />
WIR HABEN UNS DIE BESTEN TRENDS<br />
FÜR 2020 ANGESEHEN UND SOGAR ETWAS<br />
ÜBER POSTKUTSCHEN ERFAHREN.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
die Argumente pro. Kurz gesagt: Mit<br />
dem kindgerechten E-Bike kriegt man<br />
die Kids eher von Playstation und Handy<br />
weg, also positiven Anreiz schaffen.<br />
Was in einer Garage als Bastelprojekt<br />
zweier Papas begann, bringt 2020 das<br />
erste Kinder-E-Mountainbike in 24 und<br />
26 Zoll auf den Markt, wird die Philosophie<br />
„leicht und günstig“ aber ein wenig<br />
ausreizen. 15,3 Kilogramm sollen<br />
die Bikes mit Fazua-Antrieb wiegen und<br />
2890 bzw. 2990 Euro kosten. „Wir wollen<br />
uns den Spirit eines Start-ups bewahren,<br />
etwas ausprobieren und Fehler<br />
machen dürfen“, sagt Bezdeka. „Wir<br />
schauen, wie der Markt reagiert.“ Zuletzt<br />
hat man die Zahl der Mitarbeiter<br />
verdoppelt, so rasant wuchs Woom. Neu<br />
sind ab 2020 auch ein Kinder-Mountainbike<br />
mit spezieller, mit RST entwickelter<br />
Federgabel und die entzückende<br />
Modelinie „Worn to be wild“. Um die<br />
Radfahrer von morgen kümmern sich<br />
auch Marken wie Puky Bikes, Early Rider<br />
und das gewitzte Konzept von<br />
„leg&go“, bei dem zusammensteckbare<br />
Module aus Birkenschichtholz ein ständig<br />
mitwachsendes Lauf- und Kinderrad<br />
ermöglichen. Acht Varianten für Kinder<br />
von 6 Monaten bis 6 Jahre – aber immer<br />
dasselbe Grundrad.<br />
Und sonst in der Szene?<br />
Erfreulicherweise wieder in Friedrichshafen<br />
vertreten: die ZEG-Gruppe mit<br />
Ständen von Flyer, Bulls, Hercules und<br />
Kettler. Dafür entsagte mit Scott der<br />
nächste Bike-Gigant der Messe die<br />
Treue. Simplon, KTM und Co. tragen<br />
Fotos: Eurobike Friedrichshafen, Christoph Heigl, Simplon<br />
EUROBIKE-SPLITTER<br />
Am Stand von SQlab sah man die<br />
neuen Radhosen und superleichte<br />
Sättel der 612er-R-Serie.<br />
68 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Augenweide: Simplon präsentierte<br />
die neuen E-Modelle<br />
Rapcon Pmax , Kiaro Pmax<br />
und Inissio Pmax.
nun die Bürde, die verbliebenen Topmarken<br />
zu repräsentieren, denn Megaseller<br />
wie Specialized, Trek, Giant, Cannondale,<br />
Cube oder Haibike und Onlinemarken<br />
wie Canyon, Rose, Radon<br />
und YT werden weiter schmerzlich vermisst.<br />
Feine Gustostückerl wie Colnago,<br />
Yeti und Van Nicholas sowieso. Die entstehenden<br />
Lücken füllen zwar Bekleidungsriesen<br />
wie Deuter und Ortlieb<br />
(auch Vaude war nicht mehr da), die Sicherheitsexperten<br />
von Abus und Zubehörgrößen<br />
wie SKS aus, dennoch ist ein<br />
„Aufrücken“ der chinesischen und<br />
taiwanesichen (Billig-)Konkurrenz aus<br />
den hinteren Hallenregionen in Richtung<br />
Hallenmitte und damit zu mehr<br />
Auf in die Zukunft: Die<br />
Eurobike will Schnittstelle<br />
für Radhandel, E-Mobilität,<br />
Tourismus, Medien und<br />
Endverbraucher sein – ein<br />
schwieriger Spagat.<br />
Kettler startet<br />
bei den<br />
Mountainbikes<br />
wieder<br />
voll durch.<br />
Das Scarpa<br />
FS 1.0 LTD<br />
Gold beeindruckt<br />
schon<br />
im Stand.<br />
Safety first: Die<br />
Sicherheitsexperten<br />
von Abus präsentierten<br />
neue Helmmodelle und<br />
Schlösser.<br />
Pivot-Tech, Rotor, Ceramic<br />
Speed und Co. basteln an<br />
Konzepten, Shimano und<br />
Sram bleiben beim Antrieb<br />
aber wohl unantastbar.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
69
Christian Bezdeka<br />
zeigt uns das erste<br />
Kinder-E-Mountainbike<br />
von Woom.<br />
Größere und zweiteilige<br />
220-mm-Bremsscheiben<br />
für E-Mountainbikes<br />
von Magura.<br />
Im Trockenen: Virtual<br />
Training dank neuem<br />
Wahoo Kickr Bike.<br />
Nachhaltig: Aus alten<br />
PET-Flaschen fabriziert<br />
Pearl Izumi die Fasern<br />
dieses Trikots.<br />
Greyp aus Kroatien setzt<br />
auf futuristisches Design<br />
und Software aus dem<br />
Reich von Mate Rimac.<br />
Aufmerksamkeit nicht zu übersehen.<br />
Die besten News für E-Biker in der<br />
Gretchenfrage Reichweite: Die Akkus<br />
werden potenter, mehr Kilometer und<br />
Höhenmeter werden möglich. Dank<br />
Kopplung von zwei Akkus stehen bei<br />
Bosch bis zu 1125 bzw 1250 Wattstunden<br />
zur Verfügung (Dual Battery), Brose<br />
bietet 630 Wh, Anbieter wie BMZ<br />
schon 725 Wh. Parallel zum absoluten<br />
Powertrend gibt es auch die kleineren,<br />
leichteren Lösungen für Rennräder, zum<br />
Teil auch mit schlankem Nabenmotor<br />
am Hinterrad. Apropos Sport: Die hitzige<br />
Emotionalität um E-Motoren im<br />
sportiven Bereich sind auf der Eurobike<br />
kein Thema, bleiben aber weiter Zündstoff<br />
für Stammtisch- und Forendiskussionen.<br />
Und während man nach Promis wie<br />
Hans Rey, Danny MacAskill und Romain<br />
Bardet Ausschau hält, diskutieren<br />
oben im ersten Stock beim „Travel Talk“<br />
Blogger und Experten zum Thema Radtourismus,<br />
Digitalisierung und Verkehr.<br />
„Der Autoverkehr in den Städten hat<br />
<strong>2019</strong> wieder das Geschwindigkeitsniveau<br />
von Postkutschen erreicht“, konstatiert<br />
Kommunikationsprofi Markus<br />
Lobis. Und als Folge dessen die Prophezeiung:<br />
„Der wahre Boom des Radfahrens<br />
kommt erst noch.“ Deshalb gibt es<br />
viele Projekte wie den Radweg München–Venedig,<br />
Biketrails, die aus dem<br />
Boden schießen, und wegen der teils hohen<br />
Anschaffungskosten neuer Räder<br />
erstmalig Angebote für E-Bike- Mieten<br />
wie bei „ebike-abo.de“ mit einem<br />
Abo-Modell und monatlichen Kosten.<br />
Bunte Welt<br />
Woom macht es vor. Wenn man kleine<br />
Nischen kompetent und konsequent besetzt,<br />
können sich kleine Anbieter behaupten<br />
und so der Eurobike den bunten<br />
Touch geben, den sie so dringend<br />
braucht. Wer genau schaut, findet genau<br />
das, was er sucht, fast wie in einer Social-Media-Blase.<br />
Wer will, sieht überall<br />
Cargobikes und Menschen, die ganz verrückt<br />
sind auf Lastenräder abenteuerlichster<br />
Machart. Mountainbiker 2.0 sehen<br />
überall die neuesten Powerräder mit<br />
Elektroschub von Bosch, Brose und Co.<br />
Aparte Stadtradler sind erfreut zu sehen,<br />
dass es plötzlich elegante Mode für die<br />
Fahrt ins Büro und zur Verhandlung<br />
gibt. Schicke Blazer und winddichte<br />
Mäntelchen kombiniert mit edlen Helmen<br />
sorgen im Sektor der Urban- und<br />
Pendler-Konzepte für neuen Look.<br />
Damit kann man auch in die Oper.<br />
Die schnellste<br />
Trinkflasche der Welt<br />
wie immer am Lambo<br />
von Namedsport.<br />
Rennrad- Aficionados stehen mit offenen<br />
Mündern vor den Schönheiten von Wilier,<br />
Vaaru, Tommasini und dem handsignierten<br />
Tour-de-France-Siegerrad von<br />
Egan Bernal. Abenteurer freuen sich,<br />
dass die Bikeszene das Draußensein<br />
ernst nimmt und Packtaschen mittlerweile<br />
überall anbringen kann, wo nur irgendwie<br />
ein Velcro-Tape Halt findet.<br />
Gepäck für zwei Wochen Urlaub am<br />
Rad? Null problemo. „Self-supported<br />
race“ als Nischentrend, auch das gibt es<br />
auf der Eurobike. Gravelbikes als Hoffnungsträger<br />
für das ehemalige Niemandsland<br />
zwischen Rennrad und<br />
Mountainbike sowieso, Niner setzt auf<br />
Gravel mit 50-mm-Fullsuspension und<br />
Dropper Seat Post. Da biegt ein Pärchen<br />
um die Ecke. Zwei vollgepackte Reiseräder<br />
mit Anhängern hinten dran, tausend<br />
Taschen und Hund. „Wo kommt ihr<br />
grad her?“, fragt eine Bekannte. „Na ja“,<br />
überlegt der Mann mit langen grauen<br />
Haaren. „Losgefahren sind wir in Russland.“<br />
Diese Anekdote unterstreicht das<br />
Fazit von Messe-Geschäftsführer Klaus<br />
Wellmann: „Angetrieben vom besonderen<br />
Schub der Elektrifizierung wurde<br />
klar: Das Fahrrad spielt eine zunehmend<br />
wichtige Rolle – ob in der Stadt oder auf<br />
dem Land, in der Freizeit oder auf dem<br />
Weg zur Arbeit.“<br />
EUROBIKE<br />
<strong>2019</strong><br />
Info: größte und bedeutendste<br />
Zweiradmesse der Welt,<br />
28. Auflage in Friedrichshafen,<br />
1400 Aussteller, 99 Nationen,<br />
39.800 Fachbesucher, 21.200<br />
Fans am Publikumstag.<br />
70 <strong>SPORTaktiv</strong>
KOPFSACHE<br />
CARPE DIEM<br />
PETER<br />
GURMANN<br />
Sport- und Gesundheitspsychologe<br />
sowie<br />
Beratungs lehrer in<br />
Klagenfurt. Kontakt:<br />
peter.gurmann@aon.at<br />
Was verbirgt sich hinter dem oft verwendeten<br />
Spruch? „Nutze den Tag“ oder<br />
„Genieße den Tag“ sind gängige Übersetzungen.<br />
Dieses lateinische Zitat zielt darauf<br />
ab, sich seiner begrenzten Lebenszeit bewusst zu<br />
werden, dadurch dem eigenen Leben mehr Bedeutung<br />
zu geben.<br />
Der Schweizer Schriftsteller Rolf Dobelli<br />
schlägt für dieses Denken die „Via negativa“ vor.<br />
Mit diesem Weg, den bereits die alten Griechen<br />
und Römer gekannt haben, sind der Verzicht, das<br />
Weglassen und das Reduzieren gemeint. Es geht<br />
darum, Probleme erst gar nicht entstehen zu lassen,<br />
sie bereits im Vorfeld zu ersticken.<br />
Er untermauert diese Art des Vorgehens mit einer<br />
Anekdote über Michelangelo, den berühmten<br />
italienischen Bildhauer. Der römische Papst fragte<br />
Michelangelo: „Verraten Sie mir das Geheimnis<br />
Ihres Genies. Wie haben Sie die Statue von David<br />
erschaffen – dieses Meisterwerk aller Meisterwerke?“<br />
Michelangelos Antwort: „Ganz einfach. Ich<br />
entfernte alles, was nicht David ist.“<br />
Gleichzeitig erfordert der persönliche Lebenskompass<br />
ein ständiges Nachjustieren. Lebensfreude<br />
zeigt mir, ob ich auf dem richtigen Weg<br />
bin, meine Prioritäten passen.<br />
Eine kleine Geschichte: Marcel Hirscher, das<br />
Skisportidol einer ganzen Nation, ist zurückgetreten.<br />
Er holte sich selbst vom Denkmalsockel,<br />
bevor es andere tun konnten. „Ich bin nicht<br />
mehr bereit, den Preis zu zahlen!“, erklärte er<br />
bei der Verkündung seines Karriereendes! Was<br />
meinte er damit? Spitzensportler/-innen leben<br />
zumeist in einer abgeschlossenen Blase, in der<br />
es nur trainieren, essen und schlafen gibt. Carpe<br />
diem – die Wertigkeiten von Hirscher haben sich<br />
verschoben. Sein Leben ist nicht mehr völlig auf<br />
den Skirennlauf ausgerichtet. Verständlich, wenn<br />
man sportlich alles erreicht hat.<br />
AKKU SCHEINWERFER<br />
STRIKE 1000 - BLS-132<br />
Nie wieder von der Dunkelheit überrascht<br />
Diese Lampe garantiert unter allen Umständen<br />
eine perfekte Sicht, ob im regen Stadtverkehr<br />
oder auf einer pechschwarzen Landstraße.<br />
Eine multifunktionale Lampe mit umkehrbarem<br />
Kopf, sodass sie problemlos auch unter<br />
dem Lenker befestigt werden kann.
UNTER DER SONNE<br />
DES PELOPONNES<br />
HUERZELER BICYCLE HOLIDAYS GOES GRIECHENLAND!<br />
DER SCHWEIZER RADREISEANBIETER ENTDECKT DEN<br />
SÜDLICHEN PELOPONNES UND FINDET DORT TRAUMHAFTE<br />
LANDSCHAFTEN UND ANGEBOTE FÜR RADSPORTLER.<br />
WASSERFÄLLE, TRAUMBUCHTEN, KULTUR PUR –<br />
UND DIREKTFLÜGE AUS ÖSTERREICH.<br />
Seit sich das Rad dreht, steht der<br />
Name Huerzeler Bicycle Holidays<br />
für Radreisen und Trainingslager in<br />
höchster Qualität. Huerzeler? Mallorca!<br />
Eng verbunden ist das Auftreten der<br />
Schweizer vor allem mit den Destinationen<br />
auf Mallorca, Lanzarote und<br />
in Andalusien. Weltweite Radreisen<br />
mit Huerzeler lassen Radsportler im<br />
entspannten Thailand radeln, durchs<br />
sonnige Kalifornien oder sie tauchen in<br />
die Schönheiten Südafrikas ein.<br />
Ganz neu poppt bei Huerzeler ein<br />
absoluter Geheimtipp für die Herbstmonate<br />
am Monitor auf: Griechenland,<br />
Süd-Peloponnes. „Völliges Neuland,<br />
radtouristisch kaum erschlossen“,<br />
macht Michael Widmer Gusto auf die<br />
Region. Als Stationsleiter kennt er die<br />
Gegend bestens. Mit ihren einsamen<br />
Landstraßen, den fast unberührten<br />
Küstenlandschaften, den urtümlichen<br />
Bergdörfern und einem Reichtum an<br />
historischen Sehenswürdigkeiten hat die<br />
Provinz Messenia alles zu bieten, was<br />
Radfahrer beim Kurbeln lieben, ein echtes<br />
Paradies. Weingärten, Olivenhaine,<br />
versteckte Wasserfälle, menschenleere<br />
Traumbuchten – wen packt da nicht die<br />
Sehnsucht auf einen Aktivurlaub? Und<br />
die Gastfreundschaft der Menschen dort<br />
ist legendär. Vorweg: Nonstop-Flüge<br />
aus der Schweiz, aus Deutschland und<br />
Österreich (jeweils montags ab Wien)<br />
bringen Radurlauber direkt zum Regionalflughafen<br />
Kalamata.<br />
ANZEIGE / Fotos: Huerzeler Bicycle Holdidays<br />
72 <strong>SPORTaktiv</strong>
Geschichte und<br />
Kultur begegnen<br />
einem in Griechenland<br />
auf Schritt<br />
und Tritt. 4500<br />
Jahre alt sind<br />
die Spuren am<br />
Peloponnes.<br />
INFOS<br />
• Die Station: Die neue<br />
Huerzeler-Radsportstation-Süd<br />
Peloponnes befindet sich auf<br />
dem Gelände des „The Westin<br />
Resort Costa Navarino“ in der<br />
Bucht von Navarino; mit Vermietung,<br />
Radkeller, Werkstatt,<br />
Waschstation und Boutique.<br />
• Anreise: vom Flughafen<br />
Kalamata in 50 Autominuten<br />
zum Westin Resort und Zoe<br />
Seaside Resort, vom Flughafen<br />
Athen direkter Transfer in 3:45<br />
Stunden.<br />
• Radsportsaison: heuer noch<br />
bis 30. November, dann<br />
wieder 13. März bis<br />
21. November 2020.<br />
www.huerzeler.com/de/<br />
radsportstationen<br />
MICHAEL<br />
WIDMER<br />
Der Schweizer ist<br />
Stationsleiter auf dem<br />
Süd-Peloponnes. Widmer<br />
ist Ethnologe, Religionsund<br />
Islamwissenschafter<br />
und lebt seit 2012 mit seiner<br />
Familie in Kalamata.<br />
Heuer dauert die Radsaison bei<br />
Huerzeler auf dem Süd-Peloponnes<br />
noch bis 30. November, bevor es im<br />
März wieder losgeht. „Im <strong>Oktober</strong> ist es<br />
bei uns noch angenehm warm mit 20,<br />
22 Grad, manchmal auch noch darüber“,<br />
erzählt Widmer vom idealen Klima<br />
fürs Radfahren. „Selbst im November<br />
kann man mit 16 bis 20 Grad rechnen<br />
und die Sonne ist noch richtig stark.“<br />
Da frösteln in Mitteleuropa die Radfahrer<br />
schon im Zwiebellook.<br />
Drei Top-Hotels stehen Huerzeler-Kunden<br />
an dieser neuen Station zur<br />
Verfügung: das Westin Resort Costa Navarino,<br />
ein Fünf-Sterne-Paradies mit 445<br />
Zimmern und Suiten in traumhafter<br />
Lage am Strand, das Zoe Seaside Resort,<br />
ein Drei-Sterne-Superior-Hotel in Gialova<br />
am Ionischen Meer, und im selben<br />
Ort das Hotel Imathoessa (drei Sterne).<br />
Die Nähe zum Meer macht für Widmer<br />
diese Region auch so attraktiv. „Wir haben<br />
sehr schöne Strände.“<br />
Wie immer bei Huerzeler kann man<br />
sich Guides und Gruppen in unterschiedlichen<br />
Niveaus anschließen, so<br />
kommen Hobbyradfahrer genauso auf<br />
ihre Kosten wie ambitionierte Rennradfahrer.<br />
Huerzeler-Kunden stehen auf<br />
dem Süd-Peloponnes Carbon-Leihräder<br />
von Centurion zur Verfügung.<br />
Für Individualisten<br />
Das Angebot an Touren ist abwechslungsreich<br />
und das Terrain zeichnet<br />
sich durch variantenreiche, hügelige<br />
Strecken aus. „Wir sprechen damit Radsportler<br />
an, die sich im tendenziell hügeligen<br />
Gelände wohlfühlen“, sagt der<br />
Schweizer. „Für echte Anfänger ist es<br />
wohl eher anspruchsvoll.“ Am interessantesten<br />
ist der Peloponnes aber für die<br />
Individualisten. „Für jene, die einmal<br />
etwas anderes sehen wollen, die auch die<br />
Stille suchen.“ Denn touristisch überlaufen<br />
ist die Region nicht. Dafür sind<br />
Kulinarik und Gastfreundschaft umso<br />
stärkere Argumente.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
73
BEI NACHT<br />
UND NEBEL<br />
WENN ES LÄNGER FINSTER IST UND MOUN-<br />
TAINBIKER NICHT AM ERGOMETER UND AUF<br />
DER WALZE STRAMPELN WOLLEN, FAHREN<br />
SIE MIT POWERFLUTERN DURCH DIE NACHT.<br />
EIN NICHT UNUMSTRITTENES VERGNÜGEN,<br />
WENN ES IN SENSIBLES GELÄNDE GEHT. WAS<br />
NUN? EIN ZWIEGESPRÄCH ZWISCHEN HERZ<br />
UND HIRN ÜBER DIE FASZINATION NITERIDE.<br />
PROTOKOLLIERT VON CHRISTOPH HEIGL.<br />
Die Tage werden kürzer, die Finsternis greift Raum und<br />
Biker kriegen ein Problem. Das Tageslicht geht uns<br />
aus. Für viele Radfahrer endet spätestens jetzt die Saison.<br />
Wenn es dunkel, nass und ungemütlich wird. Das<br />
Bike kommt in den Keller und wird am ersten sonnigen<br />
Aprilsonntag wieder rausgeholt. Oder? Wer sich nach dem<br />
Arbeitstag noch etwas abstrampeln will, kann sich jetzt im Wohnzimmer<br />
auf den Ergometer setzten oder auf der Walze im Stand<br />
fahren. Na ja, Biken ist das nicht.<br />
Mach das Magazin kurz zu. (Und wieder auf). „Matsch Moor<br />
Fun II“ steht bei uns auf dem Cover. Also raus aus der Komfortzone,<br />
rein in diese Natur, in der es gerade schmutzig, ungemütlich,<br />
finster wird.<br />
Spätestens an der Waldgrenze gibt es aber ein Dilemma: Mountainbiken<br />
in der Nacht mit starken Lampen spaltet die Gemüter<br />
selbst unter Enthusiasten und Hardcore-Bikern. „Geht gar nicht“,<br />
sagen die einen. „Warum denn nicht?“, ätzen die anderen. Wir<br />
lassen Herz und Hirn sprechen und hören in uns hinein.<br />
Herrlich, die Niteride-Saison beginnt.<br />
Mountainbiken bei Nacht und<br />
Nebel eröffnet eine neue Dimension, das<br />
schärft die Sinne, öffnet die Augen für<br />
das Unsichtbare. Was gibt es Schöneres,<br />
als nur im Licht seiner eigenen Lampe<br />
auf den Berg zu kurbeln? Stille, nur dein<br />
Schnaufen, ein Traum! Und dann die<br />
Singletrails wie in einem Lichttunnel heruntersurfen,<br />
super nice. Hirn, was<br />
willst du mehr?<br />
Geht’s noch? Bei Finsternis hast du<br />
im Wald nix mehr verloren. Das ist sensibelster<br />
Naturraum, da haben andere<br />
ihre Ruhe verdient. Wenn du Wild verschreckst,<br />
hat das schlimmste Folgen.<br />
Das weiß doch jedes Kind!<br />
Ach Hirni, nimm nicht alles gleich<br />
so ernst. Wir brettern ja nicht mitten<br />
durch die Fütterungsstellen. Ich muss<br />
dir ja nicht sagen, dass es auch in der<br />
Nacht normalen Verkehr gibt: Autos,<br />
Busse, Lkw, Pistenraupen, Forstarbeiten,<br />
Züge. Auch sie fahren in der Nacht<br />
durch bewaldetes Gebiet, über Passstraßen,<br />
durch einsame Landschaften. Motorenlärm<br />
und LED-Lichter des Verkehrs<br />
müssen Tiere also gewohnt sein,<br />
da kann ein einsamer Mountainbiker<br />
alle heiligen Zeiten ja wohl kein Problem<br />
sein.<br />
Fotos: Christoph Heigl<br />
74 <strong>SPORTaktiv</strong>
Wie naiv, Herzchen. Dann frag<br />
einmal einen Jäger oder Förster!<br />
Hab ich!<br />
Und?<br />
Na ja ...<br />
Was?<br />
Also. Ich habe da einen coolen Jäger<br />
kennengelernt, ein super Typ. Und<br />
der ist auch leidenschaftlicher Mountainbiker.<br />
Ja, so was gibt es! Ich sage seinen<br />
Namen nicht. Nennen wir ihn<br />
Andi. Der kennt sich aus. Der sagt:<br />
Beim Wild muss man unterscheiden. Da<br />
gibt es das schlaue, das sich längst an<br />
den Menschen und seine blöden Autos<br />
und Marotten gewöhnt hat. Die schauen<br />
kurz auf, wenn tagsüber ein Mountainbiker<br />
auf bekannten Strecken unterwegs<br />
ist, kriegen keinen Stress und fertig.<br />
Tagsüber null Problem …<br />
Und in der Nacht?<br />
(Ganz leise) Mein Jägerfreund Andi<br />
sagt, seit er Mountainbiker und Jäger ist,<br />
sind Niterides für ihn tabu. Das macht<br />
er nicht mehr.<br />
Siehst du?! Und du emotionengeleitetes<br />
Organ findest diesen völlig richtigen<br />
Grundsatz nicht vernünftig? Erstens<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
75
gibt es ein Forstgesetz und zweitens gibt<br />
es so was wie Hausverstand. Der Andi<br />
sollte dir ein Vorbild sein.<br />
Wer sagt, dass ein Herz keine Ratio<br />
kennt? Aber beim Abwägen der Argumente<br />
pro und contra kommen mir halt<br />
immer ein paar Emotionen in die<br />
Quere.<br />
Ach, du immer mit deinem Flow<br />
und deinen Bikeremotionen. Was<br />
bringst du vor, was gegen Vernunft und<br />
gesetzliche Regelungen spricht?<br />
Hör zu, Spaßbremse. Als Mountainbiker<br />
verstößt man in Österreich fast<br />
auf jedem Meter gegen irgendein Gesetz,<br />
zumindest im Osten. Die Tiroler sind da<br />
eh besser dran. Was bei Tag schon illegal<br />
ist, wird bei Nacht nicht verbotener.<br />
Bravo, Herz, willst du den Rechtsstaat<br />
untergraben?<br />
Nein, im Ernst. Ich sehe nicht ein,<br />
dass man andere Sportarten in der<br />
Nacht erlaubt und das Radfahren nicht.<br />
Skitourengeher starten auch mit Stirnlampen<br />
los oder fahren über Pisten ab,<br />
Trailrunner und sonstige Läufer genauso,<br />
auch Wanderer, Schwammerlsucher<br />
und Geo-Cacher. Und der Biker darf<br />
nicht? Also Schluss mit der Scheinheiligkeit.<br />
Erklär mir das und komm mir<br />
nicht mit dem Forstgesetz aus 1975.<br />
Doch. Vurschrift is Vurschrift, daran<br />
kannst du nix ändern.<br />
Eh nicht, aber ich weiß auch, dass<br />
ich kein Kapitalverbrechen begehe,<br />
wenn ich über die eine oder andere<br />
rot-weiße Verbotstafel hinwegsehe, mich<br />
fit halte und eben nicht mit Chips und<br />
Bier auf dem Sofa Germany’s Next<br />
Heulkrampf schaue. Denn weißt du,<br />
was ich erlebe?<br />
(Gähnend) Erzähl.<br />
Mein bestes Niteride-Erlebnis ever:<br />
Ich mit meinen drei Kumpels auf 1000<br />
Meter Seehöhe, 20 Zentimeter frischer<br />
Pulverschnee, 21.30 Uhr. Beim Runterfahren<br />
über die Wiese hat es im Licht<br />
der 2000-Lumen-Lampen aufgestaubt<br />
wie beim Tiefschneefahren unter Discokugeln.<br />
Überall Glitzer und Feenstaub,<br />
märchenhaft, unvergesslich. Du fahrst<br />
heim, gehst duschen und bist für die<br />
nächsten drei Tage energiegeladen bis<br />
unter den Deckel. Volksgesundheit, du<br />
verstehst?<br />
Nicht einmal im Ansatz. Was sagt<br />
der Grundbesitzer?<br />
Gut, dass du fragst. Wir fahren in<br />
der Nacht nur in Stadtnähe, meiden<br />
Problemzonen. Wenn ein Bauer sagt, bei<br />
Tag stören ihn die Biker nicht, bei<br />
Nacht will er uns nicht erwischen, wird<br />
das respektiert. Alles schon erlebt. Man<br />
kann sich ja alles ausreden. Außerdem<br />
gibt es sogar legale Angebote, wo etwa<br />
auf beleuchteten Rodelbahnen und Pisten<br />
gefahren werden kann.<br />
Du bist ein Freak, Herz!<br />
Nein, nur leidenschaftlich. Du<br />
musst das einmal erlebt haben. Im Finstern<br />
radeln schärft die Sinne. Du schaust<br />
nicht auf Puls, Watt, Uhrzeit, Ganganzeige<br />
oder sonst was am Display. Man<br />
sieht nur mit dem Herzen gut. Kennst<br />
du den Spruch? Dieser Antoine muss ein<br />
Niterider gewesen sein. Die erleuchteten<br />
30 Quadratmeter vor dir, du achtest auf<br />
Starkes Licht am Lenker,<br />
zusätzlich die Helmlampe, der Rest<br />
zappenduster. Das Vergnügen kann<br />
starten. Wenn es nur nicht oft am<br />
Grat der Legalität wäre.<br />
jede Wurzel, versuchst zu spüren, ob sie<br />
rutschig und eisig oder nur rutschig ist<br />
oder spielst dich damit, im Schnee am<br />
Fatbike das Gleichgewicht zu halten.<br />
Gar nicht leicht, wenn rundherum alles<br />
finster ist …<br />
und das Hirn nicht mitspielt….<br />
… und du vielleicht unten die<br />
Lichter der Stadt siehst. Du riechst besser,<br />
du hörst besser, weil alle Sensoren<br />
auf 100 Prozent sind. Und das reine Bikeerlebnis<br />
ist beim Niteride ja sowieso<br />
fantastisch. Mit gutem Licht schafft man<br />
auch schwere Trails. Ja, auch wenn das<br />
Vergnügen nur halblegal ist, dieses bisschen<br />
Mikro-Abenteuer hat noch keinem<br />
geschadet.<br />
Ich versteh’s trotzdem nicht.<br />
Ich hab noch einen Spruch: Hör<br />
auf dein Herz, dein Verstand wird dich<br />
niemals glücklich machen.<br />
Noch so ein Spruch: Rahmenbruch.<br />
Ach was, ich nehm dich einfach<br />
einmal mit.<br />
76 <strong>SPORTaktiv</strong>
LESER<br />
AKTION<br />
E IN SOMMER<br />
MIT E-POWER<br />
FÜR CENTURION UND SPORTAKTIV HABEN SECHS LESER DEN GANZEN SOMMER<br />
LANG EIN CENTURION NO POGO TESTEN KÖNNEN. IHR FAZIT ZWISCHEN TIROL,<br />
PETZEN, TRAUNSEE, LEITHAGEBIRGE UND SÜDSTEIERMARK? HERVORRAGEND!<br />
HERBERT HASLINGER<br />
Sechs Leser von <strong>SPORTaktiv</strong> hat Centurion<br />
über seine Fachhändler mit dem E-Mountainbike<br />
No Pogo E R 2500 ausgestattet.<br />
Sie konnten das Rad nach Herzenslust testen und<br />
mussten es nicht schonen. Den zum Teil ausführlichen<br />
Testprotokollen unserer Leser entnehmen<br />
wir eine tatsächlich adäquate Nutzung zwischen<br />
hügeligen Ausfahrten und Endurotrails. Allen hat<br />
es Spaß gemacht und einige überlegen jetzt ernsthaft,<br />
selbst das erste E-Mountainbike zu kaufen.<br />
Hier das Best-of der Testberichte:<br />
1A-QUALITÄT<br />
BEI AKKU<br />
UND MOTOR<br />
„Mir wurde das Bike bei<br />
Sports&More Stadler in<br />
Texing übergeben, echte<br />
Vollprofis, das habe ich<br />
gleich gesehen. Ich bin<br />
1400 Kilometer mit dem<br />
Bike gefahren und vollauf<br />
zufrieden. Keine Mängel<br />
und 1a-Qualität bei Motor,<br />
Akku und Handling. Ein<br />
verlässlicher Wegbegleiter,<br />
ob im hochalpinen Gelände<br />
oder vor der Haustür<br />
im Ötscherland. Auch als<br />
Ersatz für das Auto!“<br />
ERST KRITISCH, ABER<br />
DANN VOLL ÜBERZEUGT<br />
„Ich war vorher noch mit keinem E-Bike<br />
unterwegs und eher kritisch eingestellt. Das<br />
hat sich nach der Übergabe bei Tyl4Sports in<br />
Villach sehr schnell geändert! Nach meinen<br />
ersten Touren war und bin ich immer noch<br />
begeistert. Das macht einfach nur Spaß! Ich<br />
war rund um Wolfsberg, auf der Koralpe und<br />
am Endurotrail „Thriller“ auf der Petzen. Der<br />
satte Federweg und die breiten Reifen lassen<br />
es bergab richtig knallen. Die Fahreigenschaften<br />
sind echt super. Ich fahre zu 99 Prozent<br />
nach der Arbeit und auf der schnellen<br />
Runde nach 18 Uhr spielt das E-Bike für mich<br />
seine große Stärke aus.“<br />
BERNHARD HOFER<br />
Fotos: Privat<br />
78 <strong>SPORTaktiv</strong>
CHRISTIAN REIFAUER<br />
BIKEPARK, UPHILL-FLOW<br />
UND STUFEN BERGAUF<br />
„Das No Pogo hat jetzt 900 Kilometer auf dem Tacho<br />
und hat keinerlei Probleme gemacht. Hauptsächlich<br />
war ich auf unseren Hausstrecken unterwegs<br />
(Traunsee, Attersee, Hausruck). Ich war im Bikepark<br />
Geißkopf, habe im Uphill-Flow-Trail alle Unterstützungsfunktionen<br />
durchprobiert und bin im urbanen<br />
Gelände sogar Stufen hochgefahren. Erstaunlich, wie<br />
leicht das geht. Ja, mit dem Bike geht fast alles. Danke<br />
an <strong>SPORTaktiv</strong> für die coolen Centurion-Dressen<br />
und die Unterstützung bei Radpoint in Vöcklabruck.“<br />
CHRISTIAN REICH<br />
FANTASTISCHE<br />
UNTERSTÜTZUNG<br />
UND FREIHEIT<br />
„Zuerst Abholung bei Fahrrad<br />
Migschitz in Rust, dann ab in den<br />
Wald damit, auf die Mountainbikestrecken<br />
des Leithagebirges.<br />
Das Rad meistert alle Schwierigkeiten<br />
der nicht zu unterschätzenden<br />
Trails hier. Der Motor ist<br />
in jeder Stufe eine fantastische<br />
Unterstützung. Ein einzigartiges<br />
Gefühl, das süchtig macht. Dieses<br />
Bike gehört in den Wald, in die<br />
Berge, auf unbefestigtes Terrain,<br />
dort spielt es seine Stärken aus.<br />
Dort fühlst du die Freiheit.“<br />
HERVORRAGEND FÜR AUSFLÜGE,<br />
EGAL MIT WELCHER STEIGUNG<br />
„Ich habe mich sehr über den Gewinn des Centurion-Testbikes<br />
gefreut und es noch am selben Tag ausprobiert, an dem ich es bei<br />
Bike Total Radsport in Hartberg abgeholt habe. Ich war sehr überrascht,<br />
welche Schubkraft das Bike bergauf hat! Es eignet sich<br />
hervorragend für Ausflüge mit jeder Steigung, speziell in unserer<br />
Südsteiermark. 60 km, 700 Höhenmeter? Kein Problem.“<br />
HANSJÖRG HACKL<br />
ZEIT FÜR DEN<br />
WECHSEL<br />
„Der Umstieg vom<br />
Top-Hardtail auf ein<br />
Top-E-Fully öffnete<br />
eine neue Welt. Der<br />
Federweg von 150 mm,<br />
der absenkbare Sattel,<br />
die breiten DT-Swiss<br />
Laufräder oder die<br />
Zee-Bremse lassen<br />
keine Wünsche offen.<br />
Bei meinem Händler<br />
2Rad Hummel haben<br />
sie mir das No Pogo<br />
auch perfekt angepasst.<br />
Ich habe große<br />
Fortschritte gemacht<br />
und werde mit meinen<br />
58 Jahren jetzt fix vom<br />
Hardtail zum E-Fully<br />
wechseln.“<br />
SILVIA ERKINGER<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
79
WENN IN CHINA<br />
EIN RADL UMFÄLLT<br />
DANN SOLLTE ES NICHT DAS VON FABIO ODER ELIAS SEIN.<br />
DENN DIE BEIDEN WOLLEN HEUER NOCH DEN WEG VON GRAZ NACH<br />
TOKIO FERTIGRADELN. IM IDEALFALL. JETZT IN CHINA ZWICKT ES EIN<br />
BISSCHEN, DIE ERSTE KRISE. EIN INTERVIEW MIT DEN BEIDEN ÜBER<br />
WASSER, WÜSTE UND WHATSAPP.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
80 <strong>SPORTaktiv</strong>
und Wasser gegeben. Man wird überall<br />
eingeladen und bekommt Wasser<br />
geschenkt, eigentlich total schön.<br />
Fotos: Fabio Trenn, Elias Lang<br />
Erstaunlich. Die Kommunikation<br />
mit Fabio Trenn und Elias<br />
Lang ins hinterste Kirgisistan<br />
oder ins tadschikische Bergdorf<br />
funktioniert besser, als wenn man versucht,<br />
jemanden in Wien zu erreichen.<br />
Die jungen Steirer haben Laptop und<br />
verschiedene SIM-Karten mit, sind regelmäßig<br />
online, schreiben einen Blog<br />
und posten auf Instagram. Jetzt sind<br />
sie allerdings in China angekommen<br />
und alles ist anders. Sie haben die erste<br />
große Krise ihrer Radreise von Graz<br />
nach Tokio. Der Überwachungsstaat<br />
macht ihnen das Leben schwer, überall<br />
Kontrolle und Polizei. Grund genug,<br />
bei ihnen näher nachzufragen<br />
nach Motivation, Krisenbewältigung<br />
und Heimweh. Um der Staatsmacht<br />
und ihrem Zensurwahn ein Schnippchen<br />
zu schlagen, wurde das Interview<br />
nicht am Telefon, sondern per Whatsapp-Sprachnachrichten<br />
geführt. Auch<br />
für uns ein Novum.<br />
Nach sechs Monaten seid ihr<br />
von Graz mittlerweile bis China<br />
geradelt. Was waren bislang die<br />
Highlights eurer Reise?<br />
Fabio: Das mit Abstand schönste Erlebnis<br />
war der Pamir-Highway, die<br />
zweithöchste Fernstraße der Welt.<br />
Zwei Wochen sind wir darauf in Tadschikistan<br />
die afghanischen Grenze<br />
Autobahn?<br />
Der Pamir-Highway<br />
führte Elias Lang<br />
(links) und Fabio Trenn<br />
bis auf 4600 Meter<br />
Seehöhe.<br />
entlanggefahren, immer nur einen<br />
Fluss, quasi einen Steinwurf, von Afghanistan<br />
entfernt. Da wird einem<br />
bewusst, wie weit man schon ist. Man<br />
hört in den Medien „Afghanistan“,<br />
denkt sich „wow, sooo weit weg“ und<br />
assoziiert sofort viele negative Dinge.<br />
Und jetzt sind wir doch tatsächlich<br />
mit den Rädern aus Graz hergefahren.<br />
Der Pamir-Highway in Tadschikistan<br />
bedeutet auch mehrere Pässe über<br />
4000 Meter Seehöhe, der höchste<br />
Pass war 4633 Meter hoch. Aber diese<br />
Landschaft – einfach traumhaft! Und<br />
die Menschen sind unglaublich nett.<br />
Beeindruckend war auch, als sich im<br />
Süden Russlands erstmals die Landschaft<br />
zu ändern begann und es steppenartiger<br />
geworden ist. Wenn sich<br />
die Umgebung ändert, motiviert uns<br />
das immer, weil es bedeutet, dass wir<br />
vorankommen.<br />
Ihr radelt durch zum Teil abgelegene<br />
Regionen, beschreibt in eurem<br />
Blog aber die Menschen als unglaublich<br />
gastfreundlich. Ist man zu<br />
Reisenden besonders freundlich?<br />
Elias: Die Menschen sind eigentlich<br />
überall extrem freundlich zu uns. In<br />
der usbekischen Wüste ist uns das<br />
Wasser ausgegangen. Da sind zwei<br />
Lkw-Fahrer stehen geblieben, haben<br />
uns mitgenommen und uns Essen<br />
Was waren die brenzligsten<br />
Situationen?<br />
Fabio: So viele gab es nicht. An der<br />
Grenze von Russland zu Kasachstan<br />
hatten wir kein Geld gewechselt und<br />
der nächste Ort war Hunderte Kilometer<br />
entfernt. Also haben wir vier<br />
oder fünf Tage nur Reis und Salz gegessen,<br />
das war nicht sehr angenehm.<br />
Und als uns eben mitten in der Wüste<br />
das Wasser ausgegangen ist und uns<br />
die usbekischen Lkw-Fahrer geholfen<br />
haben. Sonst wäre es echt brenzlig geworden.<br />
Die chinesische Grenze war<br />
auch nicht einfach, weil uns in den<br />
Unterlagen etwas gefehlt hat. Also<br />
sind wir zurück nach Kirgisistan, haben<br />
die Dokumente heruntergeladen<br />
und sind wieder zum chinesischen<br />
Posten. Lebensgefahr hatten wir nie.<br />
In China sieht das jetzt ein wenig<br />
anders aus. Wie geht es euch seit<br />
der Einreise?<br />
Elias: Mittlerweile wieder gut. Aber<br />
nach der Einreise in China war es<br />
schwierig, weil im Westen Chinas die<br />
Regierung den totalen Polizeistaat testet.<br />
In der Proving Xinjiang ist alles<br />
überwacht, überall ist Polizei, überall<br />
gibt es Checkpoints. Wir mussten täglich<br />
drei, vier Polizeikontrollen überstehen.<br />
Wir konnten nicht mehr frei<br />
Rad fahren, nicht mehr campen. Oft<br />
sind wir erwischt worden und mussten<br />
weiterziehen. In dieser Phase hatten<br />
wir beide zum ersten Mal keinen Bock<br />
mehr auf diese Reise. Dann haben wir<br />
eine Woche Pause gemacht, das war<br />
echt nicht lustig. Aber das hat uns gutgetan,<br />
wir haben uns wieder neu motiviert.<br />
Jetzt sind wir endlich aus dieser<br />
Provinz draußen, wieder frisch und das<br />
Radfahren taugt uns wieder. Aus der<br />
Provinz Xinjiang sind wir aber mit<br />
dem Zug raus, weil wir dort keine Lust<br />
mehr auf Radfahren hatten.<br />
Fabio: Insgesamt war die Pause sogar<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
81
Von Land und Leuten sind die jungen Grazer stets begeistert. „Man<br />
sieht, wie groß und schön unsere Welt ist, schwer in Worte zu fassen.“<br />
So sind die 14.000 Kilometer gleich leichter zu ertragen.<br />
82 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
zweieinhalb Wochen lang. Wir haben<br />
zwei Deutsche mit einem Wohnmobil<br />
getroffen und mit ihnen einen achttägigen<br />
Ausflug nach Chengdu unternommen<br />
und sind dann zurück zum<br />
Ausgangspunkt. Das war total erholsam.<br />
Ihr seid am 10. März in Österreich<br />
aufgebrochen. Was vermisst ihr am<br />
meisten, wenn ihr an zu Hause<br />
denkt?<br />
Elias: Mir fehlt das abwechslungsreiche<br />
Essen, weil die Mahlzeiten speziell<br />
hier in China jetzt sehr eintönig<br />
sind. Ganz gut eigentlich, aber eben<br />
immer nur Reis und Nudeln. Da vermisse<br />
ich die Gemüselasagne von der<br />
Mama. Auch die Kaffeehauskultur<br />
geht uns beiden extrem ab. In die<br />
Sonne setzen, einen Kaffee trinken,<br />
das gibt es seit unserer Abreise halt<br />
nicht mehr (lacht). Familie und<br />
Freunde vermisse ich natürlich auch,<br />
aber man weiß ja, dass man wieder<br />
heimkommt. Vorfreude ist die<br />
schönste Freude.<br />
Fabio: Kaffee! Natürlich fehlen mir<br />
Familie und Freunde auch. Aber ganz<br />
ehrlich? Jetzt wäre es mir noch zu<br />
früh, wenn ich schon daheim wäre.<br />
Ich bin innerlich noch nicht bereit,<br />
jetzt nach Hause zu fahren.<br />
Noch einmal ganz ehrlich: Habt ihr<br />
euren Abenteuermut und die ganze<br />
Reise je bereut?<br />
Elias: Auf keinen Fall, das ist das<br />
geilste Erlebnis meines bisherigen Lebens.<br />
Auch wenn es oft hart ist oder<br />
noch wird, aber davon werde ich<br />
mein ganzes Leben lang erzählen.<br />
Eine super Lebenserfahrung! Man<br />
sieht, wie groß und schön unsere<br />
Welt ist. Das ist auch schwer in Worte<br />
zu fassen, das muss man selber erlebt<br />
haben. Man lernt, nicht immer<br />
nur das Negative zu sehen, wie es in<br />
unserer westlichen Welt halt üblich<br />
ist, sondern bekommt die Augen geöffnet<br />
für diese Freude der Menschen<br />
und das Schöne in der Welt.<br />
Fabio: Also in Westchina hat es mich<br />
ehrlicherweise voll angezipft. Aber ich<br />
habe es noch keine Sekunde bereut,<br />
dass ich aufgebrochen bin.<br />
Wie schaut euer weiterer Zeitplan<br />
aus? Bei unserem Gespräch vor<br />
dem Aufbruch wolltet ihr „etwa im<br />
Spätherbst“ in Tokio angekommen<br />
sein?<br />
Elias: Schwer zu sagen, das wissen wir<br />
gar nicht genau. Wir haben noch ca.<br />
4000 Kilometer in China vor uns.<br />
Und weil wir die paar Kilometer mit<br />
dem Zug „geschummelt“ haben<br />
(lacht), wollen wir das gutmachen<br />
und von Shanghai einen kleinen Umweg<br />
nach Peking rauffahren. Mal<br />
schauen, das wären noch einmal 1200<br />
Kilometer zusätzlich. Unser China-Visum<br />
läuft Mitte November aus.<br />
Wenn es sich zeitlich ausgeht, möchten<br />
wir gerne Peking sehen. Dazu<br />
müssen wir 60 Kilometer pro Tag im<br />
Schnitt fahren. Eigentlich wollen wir<br />
aber auch in Shanghai ein paar Tage<br />
bleiben. Nach China warten noch<br />
Korea und Japan auf uns, aber das<br />
sind ja kurze Strecken. Ende Dezember<br />
oder gegen Neujahr könnten wir<br />
Tokio erreichen. Aber da bleiben wir<br />
offen und wollen uns gar nicht genau<br />
festlegen.<br />
Wie viele Kilometer habt ihr schon<br />
abgespult?<br />
Elias: 8500. (Anm.: Stand Mitte September)<br />
Inwiefern reifen auf so einer Reise<br />
Ideen für die Rückkehr und das<br />
„Danach“?<br />
Elias: Wir wollen auf jeden Fall einen<br />
Film über die Reise machen und haben<br />
auch andere Ideen in unseren<br />
Köpfen, aber noch keine konkreten<br />
Vorstellungen. Noch ist es zu früh.<br />
Bei mir sind nach wie vor der Zivildienst<br />
geplant und die Aufnahmeprüfung<br />
in die Schauspielschule. Und<br />
man wird schauen müssen, dass man<br />
sich wieder ins normale Gesellschaftsleben<br />
einfügt (lacht).<br />
Fabio: Ich gehe wieder zurück auf die<br />
Universität und nehme nach der Pause<br />
das Jusstudium wieder auf. Im<br />
März 2020 sollte es eigentlich losgehen.<br />
(Lacht) Ich bin schon sehr gespannt,<br />
wie schnell ich mich zu<br />
Hause integriere.<br />
PROJEKT GRAZ–TOKIO<br />
Start von Fabio Trenn (22) und Elias Lang (20) am 10. März in<br />
Graz. Hinter dem Hinterreifen: Österreich, Ungarn, Rumänien,<br />
Moldawien, Ukraine, Russland, Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan,<br />
Kirgisistan, China. Vor dem Vorderreifen: Südkorea,<br />
Japan. Insgesamt: 14.000 Kilometer. Ende des Jahres wollen<br />
sie ihr Ziel in Japan erreicht haben. Ganbatte! („Viel Glück!“)
Ausbruch<br />
aus der<br />
Filterblase<br />
Du verlässt dich nicht gern auf Algorithmen, sondern machst dir lieber dein<br />
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SAUTEUER, ABER ES WIRKT<br />
AUS<br />
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BIERT<br />
BIKE<br />
Damit gleich eines klar ist: Das Rennrad hab ich mir nicht nur<br />
für das Bild ausgeliehen und lässig an den Stein gelehnt. Ein<br />
unschlagbar günstiges Angebot hat mich zuschlagen und mir<br />
einen Kindheitstraum in Erfüllung gehen lassen. Grundlagenausdauereinheiten<br />
des Lauftrainings finden seither immer öfter<br />
auf dem Renner statt. Da braucht es natürlich auch eine entsprechende<br />
Bekleidung – auch wenn ich mit dem Styling-Fetischismus<br />
der Community grundsätzlich wenig anfangen kann.<br />
Bisher war Radbekleidung vor allem funktionell. Recht angenehm<br />
zu tragen, wenngleich immer mit einem Hauch von<br />
Kunststoffgefühl auf der Haut.<br />
Die C7-RACE-Trägerhose samt Trikot von GORE (UVP € 249,95<br />
bzw. € 179,95) hat alles verändert. Der Tragekomfort ist sagenhaft.<br />
Das Trikot fühlt sich wie eine zweite Haut an, die Hose<br />
glänzt mit einem Polster, das super geschnitten ist und vorne<br />
nicht bis über den Nabel geht. Im Einsatz zwickt nichts, flattert<br />
nichts, passt einfach alles. Auf der mittleren Trikottasche findet<br />
sich noch ein Extrafach mit Zipp. Alles da. Sagt auch mein großer<br />
Freund, der Tausende Kilometer mehr pro Jahr abspult als<br />
ich. Und das Schwarz schaut auch edel aus. Ein bisschen Style<br />
muss ja schließlich doch irgendwie sein. Einzig der Preis ist<br />
am oberen Ende der Fahnenstange. Aber dafür ist es echt was<br />
Gscheits. Oder wie es früher in einem Werbespot so schön geheißen<br />
hat: Sauteuer, aber es wirkt.<br />
WIR TESTEN FÜR DICH:<br />
RADMODE ZUM VERLIEBEN,<br />
EINEN AEROHELM ZUM<br />
BEHIRNEN UND EINE POWER-<br />
BANK ZUM BELEUCHTEN.<br />
VON KLAUS MOLIDOR UND CHRISTOPH HEIGL<br />
Fotos: Thomas Polzer, Christoph Heigl<br />
84<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>
3 IN 1 – RADLICHT, POWERBANK<br />
UND TASCHENLAMPE<br />
VANQUISH, DER WINDFLÜSTERER<br />
„Ein Meilenstein in der Kunst der Helmkonstruktion, unser<br />
bislang schnellster Aerohelm“, schwärmte Produktmanager<br />
Scott Junker bei der Präsentation des GIRO VANQUISH. Unsere<br />
Kollegen vom Tour-Magazin testeten im Windkanal und attestierten<br />
dem laut UVP 259,99 Euro teuren Superhelm Werte<br />
wie bei Zeitfahrhelmen. Der Aerodynamikvorteil sei vergleichbar<br />
mit dem Bonus von Aerofelgen am Rennrad. Und Aero ist<br />
gerade extrem angesagt in der Rennradwelt.<br />
Das mussten wir auch auf Praxistauglichkeit testen. Unverständlicherweise<br />
wurde uns die Anschaffung eines eigenen<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Windtunnels aus Kostengründen nicht genehmigt.<br />
Also vertrauen wir unserem Instinkt und der sagt: Das ist der<br />
leiseste Helm, der je unseren Kopf geschützt hat. Leise heißt<br />
sehr wenig Windgeräusche, also superschnell. Die Besonderheit<br />
des Vanquish, der bei unserem Testmodell im rattenscharfen<br />
Matte-Grey-Fire-Chrome begeistert, ist das Vivid-Visier von<br />
Zeiss-Optics. Magnetisch hält sich die wunderschön getönte<br />
Panoramascheibe am Helm fest. Mit einem Handgriff kann<br />
man sie herunternehmen und verkehrt herum oben am Helm fixieren.<br />
Brillenträger jubeln, denn unter dem großen Visier haben<br />
auch optische Gläser Platz. Der Look? Hammer! Dagegen<br />
schaut Captain Future aus wie ein Nasenbohrer.<br />
Ein Fahrradlicht wie jedes andere? Sicher nicht, wenn man<br />
sich die Funktionen der TRELOCK VISION mit dem Zusatz LS<br />
760 I-Go anschaut. Schon einmal mit dem Radlicht dein Handy<br />
aufgeladen? Eben. Das Frontlicht (UVP € 124,99) verfügt zum<br />
Laden über einen normalen USB-Anschluss, gibt aber über<br />
den C/A-Adapter auch Strom ab wie eine herkömmliche Powerbank.<br />
Auf der Oberseite gibt ein großes LCD-Display Auskunft<br />
über Uhrzeit, gewählte Leuchtstufe (5 Modi), minutengenaue<br />
Restlaufdauer und Akkustand. Zusätzlich hilft die<br />
„Level-Funktion“, eine Art digitale Wasserwaage, das Licht im<br />
optimalen Winkel am Lenker einzustellen.<br />
Das Licht selbst? Mit 100 Lux über jeden Zweifel erhaben.<br />
120 Meter weit strahlt der moderne LED-Fluter laut Angabe<br />
(Praxiseindruck: fast noch weiter), gesehen wird man bis zu einer<br />
Entfernung von 6500 Metern. Voll aufgeladen reicht der<br />
Akku im Idealfall bis zu neun Stunden, im hellsten Modus (Stufe<br />
5) ist 2,5 Stunden alles bestens ausgeleuchtet. Für Stadt und<br />
finstere Umgebung völlig ausreichend.<br />
Ja, mit 139 Gramm ist sie kein Leichtgewicht und auch nicht<br />
ganz klein. Für den urbanen Einsatz ist das Spitzenmodell der<br />
Marke aus Münster aber superpraktisch. Schnell ist sie mit<br />
dem Einhand-Schnappverschluss vom Rad genommen und<br />
dient dann auch als Taschenlampe.<br />
Die Aero-und Safety-Features mit geschlossener Bauweise<br />
haben trotz Ventilationsdüsen beim 355 Gramm schweren Helm<br />
nur einen baubedingten Nachteil. Es gibt für heiße Tage sicher<br />
kühlere Helme. Coolere? Nein. Und jetzt kommen ohnehin<br />
herbstliche Temperaturen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
85
MIT DOPPELAKKU<br />
Mit Vollfederung, neuem<br />
Bosch-Performance-Line-<br />
CX-Antrieb und generösen<br />
1125 Wh Akkukapazität (mit<br />
optionaler DualBattery) ist das<br />
neue Uproc3 von FLYER wie<br />
geschaffen für lange, epische<br />
Touren in der Bergwelt.<br />
www.flyer-bikes.com<br />
VORSICHT,<br />
KRAFTWERK!<br />
Das Rapcon Pmax von SIMPLON<br />
definiert den Begriff E-MTB neu.<br />
Mit bis zu 1125 Wh Akkukapazität,<br />
Carbonrahmen und neuem Bosch-<br />
CX-Motor ist richtig Dampf im<br />
Kessel. Mit Top-Geometrie, 29 Zoll<br />
und 160 bzw. 170 mm Federweg<br />
für Trails ohne Grenzen.<br />
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KETTLER ALU-RAD<br />
Tiefer Einstieg und sagenhafte 1250<br />
Wh Akkuleistung dominieren das<br />
brandneue Quadriga Duo CX12 von<br />
KETTLER. Die zwei integrierten<br />
Bosch-Powertubes (je 400, 500 oder<br />
625 Wh) geben dem Trekkingbike<br />
Energie ohne Ende. Plus: Federgabel,<br />
12-fach-Shimano, absenkbare<br />
Sattelstütze. Eine Weltneuheit!<br />
www.kettler-alu-rad.de<br />
86 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
NEWS<br />
RENNRAKETE<br />
HELLES<br />
KÖPFCHEN<br />
Hunderte Ideen und viele Jahre<br />
Entwicklungsarbeit stecken im brandneuen<br />
Downhillbike Gambler Tuned von SCOTT.<br />
Das Ergbenis: superflexibel, superleicht<br />
(Rahmen nur 2650 g). Ein Bolide für<br />
Racetracks und gröbstes Gelände, für<br />
Piloten, die an ihre Limits wollen.<br />
www.scott-sports.com<br />
Satte 1000 Lumen Lichtleistung hat<br />
der neue Akku-Scheinwerfer Strike<br />
1000 von BBB. Er verfügt über fünf<br />
Lichtstufen und einen Blinkmodus und<br />
wird per USB geladen. Clever: Den<br />
Lampenkopf kann man um 180 Grad<br />
drehen und somit auch unter dem<br />
Lenker montieren.<br />
www.bbbcycling.com<br />
Fotos: Hersteller
OUT<br />
DOOR<br />
Touren – Menschen – Sicherheit<br />
Fotos: iStock (2), Martin Huber, Michael Neumann<br />
RADAR FÜR DEN GLETSCHER<br />
Ein Radarsystem soll kleinste Bewegungen<br />
des Mont-Blanc-Gletschers<br />
aufzeichnen, der in Italien<br />
einzustürzen droht. 250.000 Kubikmeter<br />
Eis könnten abbrechen.<br />
www.chamonix.com<br />
SPEKTAKULÄRE FILME<br />
Von 12. bis 16. November läuft in Graz<br />
wieder das Mountain-Film-Festival<br />
mit so spektakulären Produktionen<br />
wie hier vom Eiskajak. Bis 10. <strong>Oktober</strong><br />
gibt es verbilligte Karten.<br />
www.mountainfilm.com<br />
450 BERGRETTER-FANS<br />
Anfang September fand in Ramsau am<br />
Dachstein wieder die Fanwanderung<br />
zur TV-Serie „Die Bergretter“ statt.<br />
450 Fans wanderten mit den Schauspielern<br />
zu den Originalschauplätzen.<br />
www.schladming-dachstein.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
87
88 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
GLETSCHER<br />
WIE LANGE NOCH?
ÖSTERREICHS GLETSCHER ÖFFNEN<br />
IHRE SKIGEBIETE. WIE JEDES JAHR MIT<br />
GROSSEM TAMTAM, OPENINGS, NEUEN<br />
ANLAGEN UND GROSSER VORFREUDE<br />
AUF DIE WINTERSAISON – ABER AUCH<br />
BEGLEITET VON KRITISCHEN TÖNEN<br />
UND UNKENRUFEN. WIR HABEN UNS<br />
ZWISCHEN STUBAITAL UND DACHSTEIN<br />
UMGEHÖRT. PLUS: WAS SAGT DIE GLET-<br />
SCHERFORSCHERIN ANDREA FISCHER?<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Fotos: Stubaier Gletscher/Andre Schönherr, Hintertux/shootandstyle.com<br />
er letzte Winter war ein außergewöhnlich<br />
schneereicher,<br />
das hat man auf den<br />
Gletschern bis in den Sommer<br />
hinein gespürt. „Der<br />
heurige Sommer war fast ein<br />
,Gletschersommer‘“, sagt Andreas Kleinlercher,<br />
Seilbahndirektor am Stubaier<br />
Gletscher. „Die Gletscher waren bis Anfang<br />
August mit Schnee bedeckt, sodass<br />
das Gletschereis nicht angegriffen wurde.<br />
Schneefrei waren die Gletscher erst<br />
ab Mitte August. Der Schneefall am ersten<br />
Septemberwochenende hat ein Weiteres<br />
Abschmelzen bis auf weiteres wieder<br />
verhindert.“ Somit konnte man auf<br />
dem Stubaier Gletscher bereits am 13.<br />
September mit dem Winterbetrieb am<br />
Daunferner starten.<br />
Der Hintertuxer Gletscher im Zillertal<br />
ist Österreichs einziges Ganzjahresskigebiet,<br />
auch hier schwillt um diese Jahreszeit<br />
der Ansturm richtig an. „Speziell ab<br />
September steigt die Anzahl an Nachwuchsklubs<br />
und Trainingsmannschaften“,<br />
berichtet Ines Eberl-Kammerlander,<br />
Marketingleiterin der Zillertaler<br />
Gletscherbahnen. „Oft sind es mehr als<br />
50 Nationen täglich, die am Gletscher<br />
trainieren. Zum anderen gibt es zahlreiche<br />
Freizeitsportler, die bereits im<br />
Herbst ihre ersten Schwünge ziehen<br />
wollen.“ Während es am Stubaier Gletscher<br />
heuer im Sommer keine Bautätigkeiten<br />
gab, wurde am Hintertuxer Gletscher<br />
umfassend in Sicherheit und Qualitätsverbesserung<br />
investiert. Etwa in<br />
neue Seilbahnkabinen und an der<br />
Bergstation in 3250 Meter Seehöhe wurden<br />
die Lager der drei Umlenkscheiben<br />
ausgetauscht. Das technische Highlight:<br />
Beim Gletscherbus 3 wurde das Seil ausgetauscht,<br />
was alleine schon ob der Daten<br />
des Seils ein logistisches Großprojekt<br />
ist: 48 mm dick, 7,6 km lang, 66 Tonnen<br />
schwer. Das Gesamtgewicht des<br />
Transports mit drei Zugmaschinen betrug<br />
126 Tonnen, dieser führte von der<br />
Schweiz über Hintertux zum Fernerhaus<br />
auf 2600 Meter Höhe.<br />
Lohnen sich solche Bemühungen?<br />
Sind die Menschen unten im Tal noch<br />
heiß auf Gletscherskifahren? Oder spürt<br />
man in der Branche ein wenig Zurückhaltung<br />
angesichts allgegenwärtiger<br />
Öko-Überlegungen und Nachhaltigkeitsphilosophien?<br />
„Eine Zurückhaltung<br />
aufgrund von ökologischen Überlegungen<br />
können wir nicht feststellen“, sagt<br />
Seilbahndirektor Kleinlercher (Stubai).<br />
„Im Herbst sind die Skifahrer heiß auf<br />
das Skifahren und wollen auch so früh<br />
wie möglich die ersten Schwünge machen.<br />
Sobald die Großwetterlage nach<br />
Schneefall in den höheren Lagen aussieht,<br />
steigt die Nachfrage nach geöffneten<br />
Pisten rasant an.“ Das auch politisch<br />
breit gespielte Thema Klimawandel betrifft<br />
aber natürlich auch die hoch gelegenen<br />
Skigebiete. „Die Gletscherschmelze<br />
ist in jedem Sommer sichtbar“, erzählt<br />
Kleinlercher. „Natürlich hängt sie<br />
auch von der jeweiligen Wetterlage ab.<br />
Für uns gilt es, auf die Gletscherschmel-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
89
ze zu reagieren und dies bei eventuellen<br />
Investitionsplanungen zu berücksichtigen.“<br />
Davor können sich auch die Hintertuxer<br />
nicht verschließen: Klimawandel<br />
und Gletscherschmelze sind überall<br />
gegenwärtig und zu erkennen, „das wird<br />
uns wahrscheinlich auch in den nächsten<br />
Jahrzehnten begleiten.“<br />
Gibt es Prognosen und Befürchtungen?<br />
Die Dynamik der sich stetig ändernden<br />
Witterungs- und Niederschlagsverhältnisse<br />
lasse keine genauen<br />
Prognosen für die Zukunft des Gletscherskifahrens<br />
zu, heißt es am Hintertuxer<br />
Gletscher. „Da wir uns in der<br />
glücklichen Lage befinden, auf über<br />
3000 Meter Seehöhe Ski zu fahren, ist<br />
schon davon auszugehen, dass in diesen<br />
Höhenlagen das Skifahren auch weiterhin<br />
problemlos möglich sein wird“,<br />
meint Eberl-Kammerlander. Dazu greift<br />
man auf den Gletschern zusätzlich in die<br />
Trickkiste: Mittels Snowfarming und<br />
ÖSTERREICHS<br />
GLETSCHER-<br />
SKIGEBIETE<br />
• HINTERTUXER GLETSCHER (Ganzjahresskigebiet):<br />
Winterstart mit Pow(d)er-Weekend am<br />
12./13. <strong>Oktober</strong>. www.hintertuxergletscher.at<br />
• STUBAIER GLETSCHER: Start am 13. September,<br />
Ski-<strong>Oktober</strong>fest am 12./13. <strong>Oktober</strong>,<br />
Snowpark-Opening von 18. bis 20. <strong>Oktober</strong>.<br />
www.stubaier-gletscher.com<br />
• SÖLDEN: Rettenbachgletscher seit 13.<br />
September offen. www.soelden.com<br />
• KAUNERTALER GLETSCHER: Wintersaison seit<br />
28. September, Kaunertal-Opening am<br />
13. <strong>Oktober</strong>. www.kaunertaler-gletscher.at<br />
• PITZTALER GLETSCHER: Skisaison seit 21.<br />
September. www.pitztal.com<br />
• KITZSTEINHORN: Skibetrieb voraussichtlich ab<br />
12. <strong>Oktober</strong>, Opening 3K K-onnection am<br />
30. November. www.kitzsteinhorn.at<br />
• MÖLLTALER GLETSCHER: www.gletscher.co.at<br />
• DACHSTEIN: Loipenstart am 18. September,<br />
Pisten-Opening in Kürze. www.derdachstein.at<br />
90 <strong>SPORTaktiv</strong>
Abdecken mit Vlies sollen am Pitztaler,<br />
Ötztaler, Kaunertaler, Hintertuxer und<br />
Stubaier Gletscher etwa 70 bis 80 Prozent<br />
des „Schnees von gestern“ erhalten<br />
und über den Sommer gerettet werden.<br />
Die Stimmung in der Branche erscheint<br />
vorwiegend positiv. Die ersten<br />
Schlagzeilen der Saison gehörten aber<br />
den kritischen Stimmen. Jüngst gingen<br />
Bilder vom WWF um die Welt, die Bagger<br />
am Pitztaler Gletscher zeigten, wo<br />
für das Projekt einer „Skigebietserweiterung<br />
Pitztal-Ötztal“ Gletschereis abgegraben<br />
wurde. Alpenverein, Naturfreunde<br />
und WWF haben daraufhin die „Allianz<br />
für die Seele der Alpen“ geschmiedet<br />
und einen sofortigen Stopp des Projektes<br />
für eines der größten zusammenhängenden<br />
Skigebiete Europas gefordert.<br />
Greenpeace sieht in einer Aussendung<br />
das Schmelzen der Gletscher in Tirol als<br />
eine der „verheerendsten Auswirkungen<br />
der Klimakrise“, zwischen 2006 und<br />
2016 hätten die heimischen Gletscher<br />
insgesamt ein Fünftel ihrer Eismasse<br />
verloren.<br />
Könnte das Abdecken der Gletscher in<br />
Skigebieten ein Abschmelzen überhaupt<br />
dauerhaft verzögern? „Durch Abdeckungen<br />
kann die Abschmelzung der Skigebietsgletscher<br />
deutlich verzögert werden“,<br />
sagt Gletscherforscherin Andrea<br />
Fischer, Direktorin am Institut für interdisziplinäre<br />
Gebirgsforschung in Innsbruck.<br />
„Unter der Abdeckung schmilzt<br />
nur etwa ein Drittel der Menge, die<br />
IN ÖSTERREICH GIBT ES 900<br />
GLETSCHER. DIE MEISTEN SIND<br />
ABER SEHR KLEIN.<br />
ohne Abdeckung verloren geht.“ Auch<br />
die Funktion als Skipiste hilft theoretisch:<br />
„Durch die Präparierung wird der<br />
Schnee verdichtet und kann nicht so<br />
leicht vom Wind abtransportiert werden<br />
wie unpräparierter Neuschnee, das wirkt<br />
sich ganz leicht positiv auf die Massenbilanz<br />
aus.“ Das große Aber: „Wir haben<br />
in Österreich mehr als 900 Gletscher,<br />
nur zehn Gletscher werden durch Skigebiete<br />
genutzt. Die meisten der 900 Gletscher<br />
sind sehr klein.“<br />
Auch wenn sich die Skigebiete über<br />
verhältnismäßig geringe Eisverluste freuen,<br />
Glaziologin Fischer kennt auch andere<br />
Zahlen. „Der Sommer <strong>2019</strong> war<br />
extrem warm, mit Monatsmitteltemperaturen<br />
von bis zu 4 Grad über dem<br />
Mittelwert von 1981 bis 2010. Die Silvretta<br />
etwa ist innerhalb Österreichs extrem<br />
von Schmelze betroffen, in den Hohen<br />
Tauern schaut es wesentlich besser<br />
aus.“ Bei der Frage, ob aus der Sicht der<br />
Gletscherforschung das Skifahren im<br />
ewigen Eis ein zukunftsträchtiges Geschäft<br />
sein wird, stellt Fischer zunächst<br />
die Relationen klar. „Das Produkt Skifahren<br />
an sich ist ja noch nicht sehr alt,<br />
knapp mehr als 100 Jahre. Gletscherskifahren<br />
gibt es erst seit den 1970ern, zunächst<br />
als Sommersport. Erst in den<br />
1990ern wurde Gletscherskifahren ein<br />
Wintersport und zum Massensport.“<br />
Und das hat eben schon deutliche Spuren<br />
hinterlassen. „Wenn man diesen<br />
zeitlichen Verlauf mit der Klimanormalperiode<br />
von 30 Jahren vergleicht, dem<br />
Verhalten der Gletscher mit einem Vorstoß<br />
in den 1980ern und Rückgängen<br />
seither, wird deutlich, dass die raschen<br />
Veränderungen im Bereich des Menschen<br />
liegen und nicht im natürlichen<br />
Teil des Systems.“<br />
Solange sich der Österreicher, der<br />
Mensch an sich, aber noch gerne die Ski<br />
anschnallt, um fast ganzjährig und in<br />
Massen dem Skisport zu frönen, wird es<br />
weiter einen Ausbau der Skigebiete, immer<br />
noch mehr Liftanlagen und Pisten<br />
bis hinauf in die Gletscherregionen geben.<br />
Mögen die Gletscher noch möglichst<br />
lange mitspielen.<br />
www.mountainfilm.com<br />
/ mountainfilmgraz<br />
12. - 16. Nov. 19<br />
Congress Graz<br />
vonnebenan.at Foto: Bill Hatcher / Grand Canyon Jump<br />
Hauptsponsor:
HERBSTZAUBER UND<br />
GLETSCHERPOWDER<br />
Das Tiroler Tuxertal<br />
präsentiert sich<br />
in diesen Wochen<br />
von seiner schönsten<br />
Seite: mit dem<br />
Kontrast aus bunten<br />
Wäldern und weißem<br />
Gletscher und mit<br />
grandioser Fernsicht.<br />
Naturliebhaber kommen im herbstlichen<br />
Tux-Finkenberg voll auf ihre<br />
Kosten – nicht umsonst spricht man<br />
vom „goldenen Herbst“. Die Luft ist klar, die<br />
bunten Blätter färben die Landschaft, Laub<br />
raschelt unter den Wanderschuhen und die<br />
Sonne taucht die Bergwelt der Tuxer und Zillertaler<br />
Alpen in goldenes Licht. Für Wanderbegeisterte<br />
und Gipfelstürmer gibt es an diesen<br />
schönen Tagen kein Halten mehr und bei 350<br />
Kilometer gepflegten Wanderwegen findet jeder<br />
die passende Tour. Egal, ob man eine einfache<br />
Wanderung zu einer gemütlichen Schutzhütte<br />
unternimmt oder noch einmal zu einer hochalpinen<br />
Gipfeltour aufbricht.<br />
Tux-Finkenberg bietet sich daher auch in den<br />
Herbstferien als ideales Erholungsziel an – und<br />
Foto: TVB Tux-Finkenberg<br />
92 <strong>SPORTaktiv</strong>
TVB TUX-FINKENBERG<br />
T. +43 (0)52 87/85 06<br />
M. info@tux.at<br />
www.tux.at<br />
es verspricht Action, Spaß und Abenteuer<br />
für Groß und Klein. Die Almspielerei<br />
auf der Eggalm, Pepis Kinderland am<br />
Penkenjoch und Luis Kugelsafari mit<br />
ihren Attraktionen sorgen für reichlich<br />
Abwechslung speziell für die jungen<br />
Gäste. Die TUX-Welten – dazu gehören<br />
verschiedene Themenwege und -welten<br />
wie die Schluchtwelt, Natur-, Tier- und<br />
Pflanzenwelt – geben spielerisch Einblicke<br />
in die Natur und garantieren ebenfalls<br />
Spaß, Action und ganz viel Erlebnis<br />
für alle. Sollte aber einmal das Wetter<br />
nicht mitspielen, bietet die Indoor-Playarena<br />
in Tux-Vorderlanersbach auf 1000<br />
Quadratmetern alles, was junge Urlauberherzen<br />
höherschlagen lässt.<br />
Gletscherpow(d)er in Hintertux<br />
Wenn der Lauf der Jahreszeiten voranschreitet,<br />
steigt auch schon die<br />
Vorfreude aufs Skifahren. Im Tuxertal<br />
muss man sich nicht in Geduld üben<br />
– dank Österreichs einzigem Ganzjahresskigebiet<br />
am Hintertuxer Gletscher.<br />
Moderne Lifte und Bahnen garantieren<br />
minimale Fahr- und Wartezeiten bei<br />
maximalem Schneespaß und führen<br />
bis auf 3250 m Höhe hinauf. Dort<br />
befindet sich auch der Gletscherflohpark,<br />
Europas wohl höchstgelegener<br />
Spielplatz.<br />
Im Skigebiet am Hintertuxer Gletscher<br />
erwarten die Wintersportler also<br />
schon im Herbst bis zu 60 Kilometer<br />
bestens präparierte Pulverschneepisten,<br />
ebenso wie der fantastisch geshapte<br />
„Betterpark Hintertux“. Garniert wird<br />
das Gletscherski-Erlebnis mit der<br />
Aussicht auf die umliegenden Dreitausender<br />
und die markanten Gipfel wie<br />
den Olperer. Apropos Aussicht: Die ist<br />
auch für den Winter in Tux-Finkenberg<br />
hervorragend – denn dann warten nicht<br />
weniger als 202 Kilometer Pisten in fünf<br />
Skigebieten auf die Wintersportler.<br />
EVENT-HIGHLIGHTS<br />
3.–6. Okt.: Hotzone.tv Park Opening<br />
am Hintertuxer Gletscher<br />
12./13. Okt.: Pow(d)er Week end am<br />
Hintertuxer Gletscher<br />
28. Nov.: Benefizkonzert mit Marc<br />
Pircher in Finkenberg<br />
30. Nov.: „Advent‘ln tuats“ am<br />
Dorfplatz im Finkenberg<br />
1. Dez.: Tuxer Advent mit<br />
Nikolauseinzug und Krampuslauf<br />
in Tux-Lanersbach<br />
5. Dez.: Die Krampusse ziehen durch<br />
das Tuxertal<br />
12. Dez.: Bergadvent im Tuxertal<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
93
GRENZENLOSER<br />
SKISPASS IM<br />
STUBAITAL<br />
Blauer Himmel, imposante<br />
Gletscher, weiße Bergspitzen,<br />
so weit das Auge reicht. Vor<br />
einem der frisch präparierte<br />
Hang. Dann die erste Spur, ein<br />
überwältigendes Erlebnis!<br />
Im Tiroler Stubaital erleben<br />
Winterliebhaber gleich viele<br />
solcher Momente.<br />
Hier warten vier Skigebiete<br />
und unzählige Pistenkilometer.<br />
Grenzenloser Skispaß am<br />
Stubaier Gletscher, familiäre<br />
Atmosphäre im Skizentrum<br />
Schlick 2000, das anfängerfreundliche<br />
Skigebiet Serlesbahnen<br />
und die fordernden<br />
Hänge der Elferbahnen.<br />
Mit dem neuen SKI plus CITY<br />
Pass Stubai Innsbruck gibt<br />
es ab <strong>Oktober</strong> einen tollen<br />
Mehrwert – mehr dazu auf:<br />
ski-plus-city.com.<br />
www.stubai.at<br />
Foto: TVB Stubai Tirol<br />
94 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
95
Es ist ein Tag wie im Bilderbuch.<br />
Strahlend blauer Himmel, 30<br />
Grad und zugegebenermaßen<br />
schwitze ich im Moment nicht<br />
nur wegen der Temperaturen. Denn für<br />
mich geht es heute hoch hinaus – und<br />
zwar bei einem Tandemflug. Genauer<br />
gesagt: zum Hike and Fly. Und wie der<br />
Name schon verrät, geht es hier ums<br />
Wandern und Fliegen. Wobei mich der<br />
erste Teil mit dem Bergaufgehen diesmal<br />
weniger beunruhigt als das Abheben.<br />
Frühmorgens machen wir uns auf den<br />
Weg nach Werfenweng zu unserem<br />
Flugberg, dem Bischling. Durch seine<br />
begünstigte Lage ist er für Paragleiter<br />
und Drachenflieger ein wahres Flieger-Eldorado<br />
und zählt zu den beliebtesten<br />
Flugbergen im Salzburger Land. Auf<br />
circa 1840 Höhenmetern weht uns der<br />
warme, wilde Föhn um die Ohren und<br />
wir genießen die spektakuläre Aussicht.<br />
Vom Gosaukamm im Osten über den<br />
Großglockner im Süden bis zum Hochkönigmassiv<br />
im Westen hast du hier<br />
oben einen atemberaubenden Ausblick.<br />
Grande! Doch vom idyllischen Weitblick<br />
wechsle ich in null Komma nix in<br />
den Beobachtermodus und versuche die<br />
anderen Paragleiter beim Start zu analysieren:<br />
„Wie um Himmels Willen soll<br />
mich dieser Schirm durch die Lüfte tragen?“<br />
Bevor sich mein Gedankenkarussell<br />
aber weiterspinnt, begrüßt mich ein<br />
sympathisches Hallo von der Seite – da<br />
ist er also, der Mann, dem ich gleich<br />
mein Leben anvertrauen werde: Gerhard,<br />
mein Tandempilot. Was das Fliegen<br />
für ihn bedeutet? Pure Freiheit! Mit<br />
dem Paragleiten, verrät er mir, beamt er<br />
sich jedes Mal in eine andere Welt.<br />
Während ich versuche, die Rolle der<br />
toughen Journalistin aufrechtzuerhalten<br />
und mich abflugbereit mache, Helm<br />
und weiteres Rüstzeug anlege, legt Gerhard<br />
den Schirm auf, schaut, dass alle<br />
Leinen frei liegen und nicht verknotet<br />
sind, und checkt noch einmal die Ausrüstung,<br />
bevor er mir hilft das Gurtzeug<br />
anzuschnallen. Danach verschließt er<br />
alle Karabiner und kontrolliert, ob auch<br />
alles fest sitzt.<br />
Fotos: Ale Faedda, Nicole Thüringer<br />
96 <strong>SPORTaktiv</strong>
BEAM<br />
ME UP,<br />
GERHARD<br />
EINMAL IM LEBEN DIE WELT AUS DER VOGELPERSPEKTIVE<br />
BETRACHTEN UND DIE FREIHEIT DES FLIEGENS SPÜREN:<br />
BEIM „HIKE AND FLY EVENT“ VON SALEWA UND IM<br />
RAHMEN DER „RED BULL X-ALPS“ DURFTE ICH EINEN<br />
PERSPEKTIVENWECHSEL EINNEHMEN UND PER<br />
GLEITSCHIRM MIT SKYWALK ABHEBEN.<br />
VON NICOLE THÜRINGER<br />
Bitte anschnallen. Pilot Gerhard checkt<br />
den Sitz aller Gurte, bevor wir uns in die<br />
Lüfte erheben.<br />
Puh, schön langsam wird es ernst und<br />
ich werde an den Tandempiloten und<br />
den Schirm geschnallt. Boarding completed!<br />
Als ich einen letzten Blick den<br />
Hügel hinunter riskiere, wird mir irgendwie<br />
heiß und kalt. „Ready?“, fragt<br />
Gerhard und wirft mir einen entschlossenen<br />
Blick zu, als wir uns für den Abflug<br />
bereit machen. Ich nicke entschieden<br />
und versuche mich auf seine Instruktionen<br />
zu konzentrieren. „Wir laufen<br />
jetzt langsam los, okay?“, wieder nicke<br />
ich und laufe erste Schritte den Hügel<br />
hinunter, während uns ein anderer<br />
Gleitschirmpilot wegen des starken<br />
Föhns hilft, den Schirm ohne Probleme<br />
in die Lüfte zu bekommen und uns<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
97
Starthilfe leistet. In diesem Moment schlägt mir das Herz<br />
bis zum Hals, die Hände sind schwitzig und auf einmal<br />
spüre ich den Rückzug des Schirmes, bevor plötzlich alles<br />
ganz leicht wird, wir den Boden unter den Füßen verlieren<br />
und abheben. Es ruckelt, Gerhard lenkt mit den<br />
Steuerleinen, erst rechts, dann links, bis wir auf dem richtigen<br />
Kurs sind. Zeit, in die Sitzendposition zu kommen<br />
und ein perfekter Zeitpunkt um einmal ganz tief durchzuatmen.<br />
Und so lasse ich mich tief in das Gurtzeug sinken<br />
und fliege quasi First Class fußfrei. Lautlos schweben<br />
wir vom Gipfel talwärts, spüren den Aufwind und gleiten<br />
dahin. Ich glaube, so müssen sich Adler fühlen – so<br />
schwerelos leicht und majestätisch und für einen Moment<br />
vergesse ich die Welt um mich herum und fühle<br />
mich so lebendig und frei wie noch nie! Euphorisch lasse<br />
ich einen lauten „Juchitzer“ los und wie im Wolfsrudel<br />
heult Gerhard mir nach. Wir fangen an zu lachen. Das ist<br />
es also: das Gefühl grenzenloser Freiheit!<br />
„Magst du die Steuerung übernehmen?“, und schwups<br />
habe ich die beiden Steuerleinen in der Hand und guide<br />
uns durch die Lüfte. „Linkskurve“, rufe ich entschlossen<br />
und verlagere mein gesamtes Gewicht zur linken Seite.<br />
Was für ein Gefühl, die Kontrolle über den Gleitschirm<br />
zu haben. Hier bekommst du die Fliehkraft so richtig zu<br />
CARBON<br />
TRAILSTICKS<br />
Die neuen Faltstöcke mit dem cleveren<br />
Faltsystem überzeugen durch minimales<br />
Gewicht und kleinstes Packmaß, bei<br />
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HERZ BIS ZUM HALS,<br />
DIE HÄNDE SIND<br />
SCHWITZIG UND AUF<br />
EINMAL SPÜRE ICH<br />
DEN RÜCKZUG DES<br />
SCHIRMES.<br />
spüren. Es kribbelt im Bauch, mir hebt es den Magen,<br />
ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken und für<br />
eine Sekunde schließe ich die Augen vor lauter Schwindel.<br />
Am besten lässt es sich mit einer Achterbahnfahrt<br />
vergleichen, bei der es mal auf und ab geht und die mir<br />
ein mulmiges Gefühl in der Magengegend bereitet, mich<br />
aber gleichzeitig vor Glück überschäumen lässt. Kennst<br />
du dieses Gefühl, dass dir eine höllische Angst einjagt,<br />
du aber gleichzeitig mehr davon möchtest? Genauso<br />
fühlt es sich an. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Kontrolle<br />
übergebe ich relativ schnell wieder einem echten Flugexperten,<br />
der sich übrigens prächtig über meine Flugkünste<br />
amüsiert.<br />
Nach ungefähr 20 Minuten ist der Landeplatz in Sicht<br />
und wir starten mit unserem Sinkflug, der viel unkomplizierter<br />
läuft als gedacht. Smooth! Als wir den Boden<br />
unter den Füßen wieder spüren, laufen wir noch ein paar<br />
Meter, bevor der Gleitschirm hinter uns zu Boden sinkt.<br />
Huch, alles dreht sich! Aber ganz ehrlich? Das war es<br />
wert. Das Glücksgefühl überwiegt. Mission completed<br />
und Learning fürs Leben: Auch bodenständige Menschen<br />
dürfen ruhig einmal abheben!<br />
WIR SEHEN<br />
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Winter hinein ideale Begleiter<br />
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Fotos: Hersteller<br />
100 <strong>SPORTaktiv</strong>
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Das Farbenspiel der Bergnatur spiegelt jetzt das bunte<br />
Angebot für Bergfexe, Naturliebhaber und Genießer<br />
wider. Das Zillertal zeigt sich im Herbst besonders abwechslungsreich.<br />
Am Berg und im Tal tun sich tausend<br />
und eine Möglichkeit für eine Auszeit vom Alltag auf.<br />
Fotos: Zillertal Tourismus GmbH.<br />
Beinahe verschwenderisch geht die Natur<br />
im Herbst mit ihrer Schönheit um. Die<br />
Wälder färben sich in Orange, Rot und alle<br />
Schattierungen dazwischen, darüber spannt<br />
sich ein tiefblauer Himmel. Nie ist die Luft<br />
klarer und die Fernsicht spektakulärer. Im<br />
Zillertal zelebriert man diese besonderen<br />
Wochen mit unvergesslichen Gipfelsiegen,<br />
lebendiger Volkskultur, kulinarischen<br />
Köstlichkeiten und ganz viel Zeit für die<br />
schönen Dinge des Lebens.<br />
Der Zillertaler Bergherbst ist wie gemacht<br />
für sportliche Höhenflüge und ausgedehnte<br />
Streifzüge über die heimischen Almwiesen.<br />
Der riesige Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler<br />
Alpen ist ein Garten Eden für seltene<br />
Tier- und Pflanzenarten, hier kommt man<br />
der Natur ganz nah. Wer möchte, kann von<br />
Hütte zu Hütte wandern, auf den Almen<br />
köstliche Gaumenfreuden genießen oder<br />
gemeinsam mit einem Naturparkführer die<br />
Geheimnisse der Alpennatur erkunden.<br />
Der Herbst vereint dazu den gesamten<br />
Facettenreichtum der Region: Auch bei<br />
spätsommerlichen Temperaturen am Talboden<br />
bietet sich am Hintertuxer Gletscher<br />
bereits feinster Skigenuss. Ob man nach<br />
dem vormittäglichen Gletscherspaß noch in<br />
die Pedale treten will oder lieber den Golfschläger<br />
schwingen möchte, bleibt jedem<br />
selbst überlassen. Auch zahlreiche Möglichkeiten<br />
zum Klettern sind vorhanden, wenn<br />
der Zillertaler Bergherbst für die ideale<br />
Temperatur des Gesteins sorgt.<br />
So bunt wie die herbstliche Natur präsentiert<br />
sich das Zillertal auch in Sachen<br />
Kultur und Kulinarik. Jetzt ist Erntezeit<br />
und auf den Bauernhöfen und Almen ist<br />
viel zu tun: So wird Obst zu feinen Marmeladen<br />
verkocht, würzige Almkräuter werden<br />
getrocknet oder der berühmten Zillertaler<br />
Schnaps gebrannt. Auch dazu bietet sich<br />
also der Herbst an: diese ganz frischen kulinarischen<br />
Besonderheiten zu verkosten.<br />
Kontakt:<br />
Zillertal Tourismus<br />
GmbH<br />
T. +43 52 88/87 187<br />
E-Mail: holiday@<br />
zillertal.at<br />
www.zillertal.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
101
DIE BERGE SIND<br />
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Werde Skilehrer oder Snowboardlehrer.<br />
Die Snowsports Academy<br />
bietet im November wieder Ausbildungen<br />
am Kitzsteinhorn (S) an.<br />
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Snowboardlehrer in der wunderschönen<br />
Region Zell am See/Kaprun.<br />
Dabei hast du die Möglichkeit, mit<br />
vielen Gleichgesinnten dein Hobby<br />
zum Beruf zu machen – oder auch nur<br />
deine eigene Fahrtechnik zu verbessern<br />
und neue Erfahrungen zu sammeln.<br />
Ein unvergessliches Erlebnis wartet<br />
auf dich. Die nächsten Ausbildungen<br />
finden im November am Kitzsteinhorn<br />
statt.<br />
HERBSTAUSBILDUNG<br />
AM KITZSTEINHORN<br />
Snowboardlehrer, alle Kursteile:<br />
6.–17. November <strong>2019</strong><br />
Skilehrer, alle Kursteile:<br />
17.–28. November <strong>2019</strong><br />
ALLE INFOS/ANMELDUNG:<br />
T. +43 650/500 55 22<br />
office@snowsports.at<br />
www.snowsports.at<br />
ANZEIGE/Foto: Snowsports Academy
Foto: Ranggetiner<br />
OUTSIDE<br />
IM<br />
FREIRAUM<br />
HERBERT<br />
RANGGETINER<br />
... ist Profikletterer<br />
und einer der<br />
besten Extremkletterer<br />
Europas –<br />
und ein „Querdenker“<br />
der Outdoorsportszene.<br />
In seiner<br />
„Outside“ Kolumne<br />
lässt er die <strong>SPORTaktiv</strong>-Leser<br />
an seinen<br />
Gedanken teilhaben.<br />
Annadrahdeantumundprotzenta, ja genau so sehen<br />
Dinge aus, wenn man auf Freiraum pfeift!<br />
Ohne Dialekt und mit dem nötigen Abstand<br />
soll Anna nur die Ente umdrehen und sie auch auf<br />
der anderen Seite braten. Wer kennt nicht „du Schatz,<br />
ich brauch einfach meinen Freiraum“. Sich eben solchen<br />
zu schaffen ist ein wichtiger Schritt in puncto<br />
Selbstfindung und Problembewältigung. Dass ich als<br />
Sportler auf hirnrissige Fragen von Journalisten oder<br />
Besuchern meiner Vorträge einfach nicht antwortete,<br />
das war mein Freiraum. Ich grinste oder konterte<br />
mit einer lässigen Gegenfrage. Ja, eventuell ist es unhöflich,<br />
wenn man einer Dame nicht antwortet, die<br />
gerade noch mit gefühlt zehntausend fanatischen Fans<br />
im Publikum saß und deinen Nervenzerfetzerfilm<br />
ansah. Ich, seilfrei in einem Überhang turnend, gefühlte<br />
fünftausend Meter über dem Abgrund in einer<br />
Felswand, welche die Struktur einer Raufasertapete<br />
aufweist. Spiderman würde High five geben und um<br />
ein Autogramm bitten.<br />
Real, vor 250 Menschen, leise Zweifel, war der<br />
Vortrag doch nicht so grenzgenial? Bilder-Gedankengänge<br />
– die Frage der Dame manifestiert sich und ….<br />
(Die restlichen Besucher sind im Adrenalinrausch,<br />
oder schlafen). Entschuldigen Sie, werden die Einnahmen<br />
der Veranstaltung auch versteuert? Grinsen<br />
– Freiraum – basta! Meine Mutter sagt immer, „der<br />
Gescheitere gibt nach und der Dumme fällt in den<br />
Bach‘‘. Der Haken an der Gschicht: Gibt der Gescheite<br />
zu oft nach, glaubt der Dumme irgendwann<br />
im Recht zu sein. Oft schärft erst der Abstand zu Dingen<br />
die Sichtweise! Nehmt euch euren Freiraum, wenn<br />
es an der Zeit ist. Nur, bevor der Hut brennt und<br />
bevor die Sicherungen um die Ohren fliegen! Leben<br />
heißt lernen. Mit einem VW Käfer ständig 120 heizen<br />
obwohl nach 100 am Tacho nix mehr steht – für<br />
diese Rechnung brauch ich keinen Doktortitel. Aus<br />
Freiraum wird dann schnell Warteraum, dort wartet<br />
Schwester Hildegard mit der weißen langärmligen<br />
Jacke. Wer keine Fehler macht, der macht wahrscheinlich<br />
auch sonst nicht viel! Wir sind nicht da um perfekt<br />
zu sein. Wir sind einfach da um da zu sein!<br />
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AUSRÜSTUNG IST DIE CHANCE AUF<br />
COOLE TOUREN GROSS.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
Die Verlockung im <strong>Oktober</strong> und<br />
November ist groß. Prachtwetter<br />
lädt zu Wanderungen wie auf unserem<br />
Bild auf den Dobratsch bei<br />
Villach, aber auch zu Hochtouren, Klettersteig-<br />
und Klettertouren ein. Und doch lauern,<br />
selbst bei stabilem Wetter, zusätzliche<br />
Risiken, auf die man sich auch bei einfachen<br />
Touren bewusst einstellen muss. Kurze<br />
Tage, Kälte und durch Bodenfrost rutschige<br />
Passagen sind drei davon. „Auch bei Wanderungen<br />
gehören warmes, isolierendes Gewand,<br />
Handschuhe und Haube, Wechselwäsche<br />
sowie Wind- und Wetterschutz in<br />
jeden Rucksack“, betont Bergführer Sepp<br />
Egarter von der Alpinschule 4 Jahreszeiten<br />
in Villach. „Geht es über die 2000-Meter-Marke<br />
hinaus, ist durch Reifbildung mit<br />
oberflächlichen Gefrierschichten zu rechnen.<br />
Insbesondere auf Erd- und Wiesenflächen<br />
erhöht sich dadurch das Risiko auszurutschen<br />
deutlich“, mahnt der Bergprofi<br />
und rät Grödel mitzunehmen. Weitere Gefahren:<br />
Durch die Kälte kann es auf nassem<br />
Fels zu Eisbildung kommen. Nasse Klettersteigseile<br />
können auch vereisen bzw. durch<br />
Reif rutschiger sein. Bei Hochtouren ist es<br />
gut möglich, dass die Verhältnisse bereits<br />
winterlich sind. Und herbstliche Wetterstürze<br />
können bereits große Schneemengen<br />
bringen. „Wir raten dringend dazu, die<br />
Wettervorhersagen ernst zu nehmen und im<br />
Zweifelsfall höhere, exponierte Lagen zu<br />
meiden“, betont Karl Gabl, Meteorologe<br />
und Präsident des Österreichischen Kuratoriums<br />
für alpine Sicherheit.<br />
Fotos: Region Villach, Hersteller<br />
104 <strong>SPORTaktiv</strong>
WENN ES<br />
HERBST WIRD<br />
AM BERG<br />
CHECKLISTE<br />
HERBSTTOUREN<br />
BASICS<br />
• Isolierende, warme Bekleidung<br />
• Wechselwäsche, auch Socken<br />
• Handschuhe & Haube<br />
• Wind- & Wetterschutz<br />
• Grödel/Spikes<br />
• Bergstöcke<br />
• Stirnlampe<br />
• Erste-Hilfe-Set inkl. Aludecke und Biwaksack<br />
• Smartphone, Powerbank als Zusatzakku und/<br />
oder zweites Mobiltelefon<br />
• App bzw. GPS-Gerät – um im Notfall seinen<br />
Standort Rettungskräften mitteilen zu können<br />
• Warme Getränke<br />
SPEZIELLES<br />
• Full-Finger-Handschuhe (Klettersteig)<br />
• Stirnband bzw. dünne Haube – unter den<br />
Kletterhelm passend<br />
• Steigeisen, Pickel und je nach Tour weitere<br />
(Winter-)Ausrüstung (Hochtouren)<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
105
Routenwahl & Tourenplanung<br />
„Bei der Routenwahl sind im Herbst südlich<br />
ausgerichtete Touren zu bevorzugen. Doch<br />
auch dort gilt, sobald die Sonne untergegangen<br />
ist, wird es schnell empfindlich kalt“,<br />
weiß Sepp Egarter. „Für Touren mit unseren<br />
Kunden wählen wir im Herbst sonnige Routen<br />
insbesondere in den Julischen Alpen, etwa<br />
von den Montasio-Almen auf den 2754 m<br />
hohen Montasio, auch kombiniert mit dem<br />
Klettersteig Via Leva“, erklärt der Alpinschulenchef.<br />
Neben dem Ziel, möglichst viel Zeit<br />
in sonnigen Lagen unterwegs zu sein, sind bei<br />
der Tourenplanung zu bedenken, dass es später<br />
im Herbst kaum mehr geöffnete Hütten<br />
gibt und die Tage deutlich kürzer sind. Stirnlampen<br />
gehören deshalb zur Standardausrüstung.<br />
„Ich würde im Herbst empfehlen,<br />
hauptsächlich Touren zu wählen, die zumindest<br />
eine Person der Gruppe bereits kennt.<br />
Das hilft, Fehleinschätzungen zu vermeiden<br />
und sich, trotz möglicher Herbstnebel, zurechtzufinden“,<br />
so ein weiterer Ratschlag des<br />
Kärntners. „Im Herbst ist es besonders wichtig,<br />
sich nicht zu überschätzen und eher defensiv<br />
eine kürzere statt einer längeren Tour<br />
zu machen, um rechtzeitig wieder retour zu<br />
sein“, rät Alpin-Sicherheitsexperte Karl Gabl.<br />
ISOLATIONSKLEIDUNG<br />
Insbesondere dünne, leichte Isolationsjacken gehören<br />
im Herbst in jeden Rucksack.<br />
• Carinthia G-Loft TLG Jacket – leichte, warme und sehr<br />
funktionelle Isolationsjacke: € 189,90 | www.carinthia.eu<br />
• Helly Hansen Lifaloft Hooded Stretch Insulator Jacket<br />
– leicht, elastisch, mit Fleece-Einsätzen ausgeführte<br />
Kapuzenjacke: € 250,– | www.hellyhansen.com<br />
• Löffler Isolations-Shorts bzw. Röcke aus Primaloft – leicht<br />
und superwarm, zum schnellen Drüberziehen: ab € 99,– |<br />
www.loeffler.at<br />
HERBST-<br />
AUSRÜSTUNGS-<br />
TIPPS<br />
Zwischen heiß, beinahe sommerlich in<br />
der Sonne und eiskalt im Schatten<br />
liegen im Herbst oft nur wenige<br />
Schritte. Bekleidungsmäßig eine<br />
Herausforderung.<br />
• BlackYak Tulim Vest &<br />
Convertible Jacket – die Weste<br />
mit im Hüftbund versteckter<br />
Jacke: € 249,99 |<br />
www.blackyak.com<br />
• Hyphen Stüdlgrat – warme,<br />
innovative, winddichte Weste<br />
mit Schulterschutz: € 189,95 |<br />
www.hyphen-sports.com<br />
STIRNLAMPEN<br />
Der kurzen Tage wegen sind Stirnlampen wichtig.<br />
Kleine, deutlich weniger lichtstarke Modelle, als<br />
man sie im Winter für Abfahrten braucht, genügen.<br />
• Petzl Actik Core – leichte (75 Gramm),<br />
leistungsstarke (450 Lumen), universell einsetzbare<br />
Akku-Stirnlampe: € 59,95 | www.petzl.com<br />
• Led Lenser MH 10 – solide, im Langzeittest sehr<br />
bewährte und leistungsstarke (600 Lumen) Akku-<br />
Stirnlampe: € 89,90 | www.ledlenser.com<br />
• Luma Boost Stirnlampen-Innovation –<br />
superpraktisch & superleicht ist die Stirnlampe Teil<br />
des Stirnbands bzw. der Mütze: 129,-- |<br />
www.luma-enlite.com<br />
HANDSCHUHE<br />
Kälte und/oder Schutz – im Herbst müssen Handschuhe mehr Funktionen erfüllen.<br />
Für Klettersteige sind auf jeden Fall Fullfinger-Modelle ratsam.<br />
• Kinetixx Friis – gemacht für Biathleten ist der Friis ein perfekter leichter Handschuh, ideal<br />
wenn man mit Bergstöcken unterwegs ist: € 79,99 | www.kinetixx.de<br />
• Skylotec Gloves Half Leather – an kalten Tagen am Klettersteig der ideale, robuste,<br />
schützende, warme Handschuh aus Ziegenleder und Nylon: € 56,23 | www.skylotec.com<br />
106 <strong>SPORTaktiv</strong>
GRÖDEL/SPIKES<br />
Eisige Passagen und frische Schneefelder<br />
erfordern zusätzliche Sicherheitsausrüstung.<br />
Grödel bzw. Spikes sollten<br />
zur Standardausrüstung gehören.<br />
• Snowline Spikes Chainsen Pro bzw.<br />
Light – über Wander- und Bergschuhe<br />
einfach überziehbare Spikes: € 49,90 |<br />
www.kochalpin.at<br />
• Stubai Mount Track bzw. Ice Track –<br />
robuste Spikes, flexibel auf jeden Schuh<br />
passend: ab € 34,95 |<br />
www.stubai-sports.com<br />
STEIGEISEN<br />
& PICKEL<br />
Wer im Herbst Hochtouren macht, muss<br />
wissen, dass „oben“ bereits winterliche Verhältnisse<br />
herrschen können. Dann sind Pickel<br />
und Steigeisen sowie weitere Winter-Hochtourenausrüstung<br />
unerlässlich.<br />
• Petzl Irvis Hybrid Steigeisen – leicht & robust:<br />
€ 140,-- | www.petzl.com<br />
• Stubai Trekking Classic Steigeisen – robust, aus<br />
Stahl: € 105,80 | www.stubai-sports.com<br />
• Petzl Summit Evo Eispickel – Allroundpickel<br />
für klassisches Bergsteigen: € 140,-- |<br />
www.petzl.com<br />
• Stubai Level Eispickel – leichter, robuster Pickel:<br />
€ 95,90 | www.stubai-sports.com<br />
STIRNBÄNDER USW.<br />
Windig und kalt – der Herbst erfordert das<br />
Mitnehmen dünner Kopfbedeckungen, etwa<br />
• Buff Tech Fleece Headband – Stirnband als total<br />
winddichter Sturmschutz: € 15,95 |<br />
www.epmsports.at<br />
• Löffler Mono Mütze TVL – leichte,<br />
wärmeisolierende Haube mit Transtex-Futter:<br />
€ 19,99 | www.loeffler.at<br />
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Komoot-Navigation. Die integrierte Geocaching Funktion<br />
macht die Welt um dich herum zum Abenteuer.<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
107
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
OUTDOOR<br />
HOLZKEGEL FÜR DIE ACHILLES-SEHNE<br />
Holz, genauer Kernesche, in Form eines speziell gedrechselten<br />
Kegels, soll helfen, die Achillessehne fit zu halten. Fit heißt, die<br />
dickste und stärkste Sehne des Körpers soll wieder geschmeidig<br />
und gestärkt gleichmaßen werden. Ein gerade einmal 11,5<br />
Zentimeter langer und 5,5 cm breiter Holzkegel soll dafür sorgen?<br />
Das „Ding“, das auf den ersten Blick aussieht, wie eine<br />
chice Eieruhr, heißt Wildfüssler „Flex“ und kostet<br />
€ 39,–. Spätestens wenn man die Anwendungsanleitung liest<br />
und erfährt, dass Mitentwickler des Holzkegels Reinhard<br />
Schmidt vom Sportambulatorium Wien ist, wird man neugierig.<br />
Jetzt geht es ums Anwenden – konsequente drei Minuten je<br />
Bein und Tag lautet der Rat von Mediziner Schmidt. So langsam<br />
wie möglich rollt man von unten nach oben, vom Fersenbeinansatz<br />
bis zur unteren Hälfte des Unterschenkels. Retour<br />
soll man etwas schneller rollen, so der Sportmediziner. Dadurch<br />
wird das Abfließen der Lymphe gefördert. Nach vier<br />
Testwochen inklusive zahlreicher langer Läufe und mehrerer<br />
harter Berg-/Klettersteigtouren fühlen sich die Achillessehnen<br />
beider Beine fit und gar nicht überbelastet an.<br />
EINEN KEGEL FÜR DIE SEHNE,<br />
FELLE FÜR DEN FUSS UND EINE<br />
LEICHTE WINDJACKE HABEN<br />
WIR DIESMAL UNTER DIE LUPE<br />
GENOMMEN<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
Fotos: Oliver Pichler<br />
108<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>
FAUSTGROSS, DICHT UND ROBUST<br />
HÜTTENSCHLAPFEN 2.0<br />
Wenn ein Hersteller von Skisteigfellen (Contour aus Tirol)<br />
und ein Öko-Sandalen- & Schuhhersteller (Doghammer<br />
aus Bayern) sich gemeinsam um die Zweitverwertung<br />
von Verschnittresten aus der Skisteigfellproduktion kümmern,<br />
heißt das Ergebnis „Hüttenschua“. Konkret werden<br />
aus den Fellresten Riemen und Schaft schicker<br />
Must-Haves fürs Hüttenübernachten, die natürlich auch<br />
als Hausschuhe durchgehen, gemacht. Die Contour/Doghammer-Hüttenschua<br />
ab € 42,90 in mehreren stylishen<br />
Farben gibt es in zwei Varianten: „Offen“, also mit Riemen<br />
und Filzfußbett. Oder „zua“ und superwarm mit echter<br />
Schafwolle als Innenfutter. Beide Modelle verfügen<br />
über eine rutschfeste Kork-Gummisohle, der auch nasse<br />
Böden nichts anhaben. Das Testmodell „zua“ ist weich<br />
und tatsächlich sehr warm. Es ist eher klein und etwas<br />
eng geschnitten. Ein knapper 42er-Fuß passt mit dünnen<br />
Socken in den 43er-Hüttenschua gerade hinein. Dass<br />
sich der Riemen etwas steif und eng anfühlt, soll sich<br />
laut Doghammer nach mehrmaliger Benützung geben.<br />
160 Gramm, dünn, winddicht und angenehm zu tragen.<br />
Zusätzlich wird Robustheit versprochen (120.000 Scheuerzyklen).<br />
Die Rede ist von einem Teil, das im Herbst,<br />
selbst wenn die Sonne sich nochmals mächtig ins Zeug<br />
legt, auf keiner Wanderung fehlen darf. MERINO PRO-<br />
TECT WINDBREAKER nennt ORTOVOX diese Kapuzenjacke<br />
um € 190,–, die sich in ihrer eigenen Brusttasche<br />
faustgroß verpacken lässt. Im Test zeigt sich dreierlei:<br />
1. Die Jacke ist sehr viel angenehmer auf bloßer Haut<br />
(überhaupt nicht „anklebend“) als viele andere dünne<br />
Windbreaker. Und man fühlt sich auch sehr wohl, wenn<br />
man unter ihr einen Midlayer trägt. 2. Sie ist absolut<br />
winddicht, auch im alpinen Sturm am Grat.<br />
3. Sie hält, wenn es kalt ist, die Körperwärme innen,<br />
ohne dabei schweißtreibend zu sein. Die Erklärung:<br />
Ortovox hat für „Merino Protect“ einen Materialmix<br />
entwickelt, der zu 55 Prozent aus Merino besteht und<br />
trotzdem superwinddicht und wasserabweisend ist. Die<br />
erstaunliche Robustheit der dünnen Jacke macht es<br />
möglich, sie auch dann einzusetzen, wenn man einen<br />
schweren Rucksack zu tragen hat.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
109
DER NEUE ÖFB CORNER!<br />
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Kiosk!<br />
Foto: ©Jorge Antonio / iStockphoto<br />
DER ÖFB CORNER IM ABO!<br />
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Ab dem 21. <strong>Oktober</strong> greift<br />
Dominic Thiem nach dem<br />
Titel bei den Erste Bank<br />
Open in Wien.<br />
PRO<br />
SKI-WELTCUP IN SÖLDEN<br />
Ende <strong>Oktober</strong> geht es wieder los.<br />
Die Saison eins nach dem Rücktritt<br />
von Marcel Hirscher beginnt für die<br />
Skifahrer traditionell in Sölden.<br />
www.soelden.com<br />
EURO-QUALIFIKATION<br />
Im <strong>Oktober</strong> und November entscheidet<br />
sich in den letzten vier<br />
Spielen, ob es das ÖFB-Team zur<br />
EURO 2020 schafft.<br />
www.oefb.at<br />
AUFTAKT DER SKISPRINGER<br />
Mit dem Weltcup in Wisla (Polen)<br />
beginnt am 23. November für Stefan<br />
Kraft, Michael Hayböck & Co.<br />
die Saison der Skispringer.<br />
www.fis-ski.com<br />
Fotos: Getty Images (4)<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
111
IN ÄTHIOPIEN IM GEFÄNGNIS, IN<br />
TRAISKIRCHEN IM FLÜCHTLINGS-<br />
LAGER, HEUTE ÖSTERREICHS<br />
GRÖSSTE MARATHON-HOFFNUNG<br />
BEI WM UND OLYMPIA. DIES IST<br />
DIE BEWEGENDE GESCHICHTE VON<br />
LEMAWORK KETEMA. SIE ZEIGT:<br />
WER NICHT AN SEINE TRÄUME<br />
GLAUBT, IST SELBER SCHULD!<br />
VON MARKUS GEISLER<br />
LIMIT<br />
ES GIBT KEIN<br />
Foto: Getty Images<br />
112 <strong>SPORTaktiv</strong>
Grund zur Freude:<br />
In diesem<br />
Jahr lief Ketema<br />
österreichischen<br />
Rekord<br />
und knackte das<br />
Olympialimit.<br />
as jemand als hart empfindet, ist<br />
immer eine Frage der individuellen<br />
Perspektive. Lemawork Ketema<br />
zum Beispiel läuft jede Woche etwa 240 Kilometer<br />
– und würde nie auf die Idee kommen,<br />
mit der Belastung zu hadern. „Ein Leben ohne<br />
Laufen ist langweilig, sinnlos, für mich unvorstellbar“,<br />
sagt er. Es muss ihm schon richtig<br />
dreckig gehen, damit er seine Laufschuhe im<br />
Kasten stehen lässt, motiviert werden muss er<br />
nie. Eine Einstellung, die in ihm drinzustecken<br />
scheint und die es ihn schaffen ließ, dass<br />
er heuer bei der WM in Doha und nächstes<br />
Jahr bei den Olympischen Spielen in Tokio an<br />
den Start gehen kann. Die aber auch vielleicht<br />
darin begründet liegt, dass er schon mit den<br />
wirklichen Härten im Leben konfrontiert wurde.<br />
Mit Existenzfragen. Mit der Entscheidung,<br />
eine Familie zurückzulassen und sein Glück<br />
auf einem anderen Kontinent zu suchen.<br />
Ein begnadeter Läufer war Lemawork immer<br />
schon. Ganz wie es dem Klischee ent-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
113
spricht, hat er als Kind den Weg in die<br />
acht Kilometer entfernte Schule als Trainingsstrecke<br />
benutzt. Morgens hin, am<br />
Nachmittag zurück zur elterlichen<br />
Landwirtschaft, wo es Tiere gab und wo<br />
Kaffee und Getreide angebaut wurden.<br />
„Ich bin aber immer nur zum Spaß gelaufen,<br />
ich hatte nie im Kopf, dass das<br />
irgendwann zu meinem Beruf werden<br />
könnte“, erzählt er. Was auch daran lag,<br />
dass es in seinem Umfeld viele Läufer<br />
gab, die hierzulande als herausragend<br />
gelten würden, in Äthiopien aber eher<br />
die Norm als die Ausnahme sind. „Ich<br />
kann mich an Crossläufe erinnern“, sagt<br />
er, „bei denen am Ende 20 Teilnehmer<br />
innerhalb von einer Sekunde lagen. Niemand<br />
kann sich vorstellen, wie groß die<br />
Leistungsdichte dort ist.“<br />
Und trotzdem stach Ketema aus der<br />
Masse heraus, nahm an Wettkämpfen teil<br />
und wurde zu internationalen Bewerben<br />
geschickt. Nach China, nach Italien, er<br />
war auch schon in Amsterdam oder Rotterdam.<br />
Das ist deswegen wichtig, weil er<br />
bei diesen Reisen bereits die Möglichkeit<br />
gehabt hätte, aus seiner Heimat zu fliehen<br />
und woanders ein neues Leben anzufangen.<br />
Doch er kehrte immer wieder in sein<br />
Dorf in der Nähe von Huruta zurück. Zu<br />
seinen Eltern, seinen acht Geschwistern,<br />
seinen Freunden, seiner Laufgruppe. Obwohl<br />
die Lage dort für ihn immer ungemütlicher<br />
wurde.<br />
Lemawork Ketema ist nicht vor Krieg<br />
geflüchtet. Auch nicht vor Hunger.<br />
Wenn man ihn fragt, was letztlich den<br />
Ausschlag gab, sagt er: „die Regierung.“<br />
Man habe ihn gedrängt, Interna von<br />
Laufkollegen weiterzugeben, Lügen zu<br />
verbreiten. Wenn Lemawork davon erzählt,<br />
riecht es nach Stasi-Methoden.<br />
Einmal hätte er sogar jemanden schlagen<br />
sollen. Wollte er aber nicht. „Ich bin<br />
Christ, ich kann solche Dinge nicht tun.<br />
Deswegen habe ich Probleme bekommen.<br />
Da haben sie mich ins Gefängnis<br />
gesteckt.“ Eine kleine Strafe, sagt er, sei<br />
das gewesen. Weil der Druck aber nicht<br />
nachließ, die Forderungen heftiger wurden,<br />
hat jemand, der es gut mit ihm<br />
meint, gesagt: „Lemawork, du musst<br />
weg, sonst gibt es eine große Strafe.“<br />
Als Ketema 2013 die Einladung an-<br />
Links: Ketema<br />
beim Unterbieten<br />
des Olympialimits<br />
in Wien. Rechts:<br />
mit seinem<br />
Trainer Harald<br />
Fritz. Unten: In<br />
Berlin gewann er<br />
mit Peter Herzog<br />
und Christian<br />
Steinhammer<br />
EM-Bronze im<br />
Team-Bewerb.<br />
114 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fotos: Getty Images, VCM/Leo Hagen, VCM<br />
nahm, am Marathon in Salzburg teilzunehmen,<br />
wusste er noch nicht, dass er<br />
diese Gelegenheit zur Flucht nutzen<br />
würde. Immer wieder wägte er ab, was<br />
ihm ein neues, unbekanntes Leben bringen<br />
würde im Vergleich zu dem, was ihn<br />
der Verlust des alten kostet. Doch die<br />
Einsicht, dass eine Rückkehr keinen<br />
Sinn mehr hat, war größer. Er blieb,<br />
stellte einen Asylantrag und kam ins<br />
Flüchtlingslager nach Traiskirchen. Gut<br />
ging es ihm dort nicht. „Eine sehr<br />
schwere Zeit“, sagt er. Er war erstmals<br />
von seiner Familie getrennt, lag mit vier<br />
fremden Menschen in einem kleinen<br />
Zimmer. Und wartete. Und rannte. „Ich<br />
bin jeden Tag laufen gegangen, hab trainiert<br />
wie ein Profi. Ich hätte es sonst<br />
nicht ausgehalten“, erzählt er. Doch<br />
auch aus einem anderen Grund sollte<br />
sich genau das als sein großes Glück herausstellen.<br />
Denn er fiel einer Läufergruppe<br />
rund um Ausdauercoach Harald<br />
Fritz auf. Man sprach einander an, lernte<br />
sich kennen. „Wir haben für ihn gesammelt,<br />
er hatte weder gescheite Schuhe<br />
noch Gewand für den Winter“, erzählt<br />
Fritz. „Dann haben wir ihn zum Silvesterlauf<br />
eingeladen und angefangen, einen<br />
Plan für ihn zu machen. So fing das<br />
Ganze an.“<br />
Harald Fritz wehrt sich dagegen, wenn<br />
man ihn als Entdecker von Lemawork<br />
Ketema bezeichnet. „Viel schwerer wäre<br />
es gewesen, nicht zu erkennen, dass er<br />
ein herausragender Läufer ist“, sagt er.<br />
Doch wie gut er wirklich war, stellte sich<br />
erst im Laufe der Zeit heraus. 2014 wurde<br />
sein Asylantrag positiv beschieden,<br />
2015 folgte per Ministerratsbeschluss<br />
die Einbürgerung. Denn längst war klar,<br />
dass man es hier mit einem Mann zu<br />
tun hat, der Maßstäbe setzen kann. Das<br />
ICH BIN JEDEN TAG<br />
LAUFEN GEGANGEN,<br />
ICH HAB TRAINIERT<br />
WIE EIN PROFI. ICH<br />
HÄTTE ES SONST<br />
NICHT AUSGEHALTEN.<br />
Olympialimit für Rio verpasste er um 23<br />
Sekunden knapp, doch spätestens 2018<br />
wurde er einer breiten Öffentlichkeit bekannt.<br />
Bei der EM in Berlin lief er im<br />
rot-weiß-roten Dress zum achten Platz<br />
im Marathon und sorgte zusammen mit<br />
Peter Herzog und Christian Steinhammer<br />
dafür, dass Österreich Bronze im<br />
Teambewerb holte. „Mit einer taktisch<br />
etwas besseren Leistung wäre sogar noch<br />
mehr drin gewesen“, glaubt Fritz.<br />
Beim Wien-Marathon <strong>2019</strong> lief Ketema<br />
in 2:10,44 nicht nur österreichischen<br />
Rekord, sondern unterbot das Limit für<br />
Tokio 2020 um satte 46 Sekunden. Und<br />
das, obwohl ihm bei zwei Trinkstationen<br />
seine Flaschen abhanden kamen. „Viele<br />
haben mir das nicht zugetraut“, sagt er.<br />
„Als ich wusste, dass es für Olympia<br />
reicht, ist ein Traum in Erfüllung gegangen,<br />
ein wunderbares Gefühl.“ Eines,<br />
das er auch seinem großen Idol Haile<br />
Gebrselassie zu verdanken hat. Äthiopiens<br />
Wunderläufer kommt aus einem<br />
Ort, der nur 30 Kilometer von Lemaworks<br />
Landwirtschaft entfernt liegt, was<br />
in seinen Dimensionen einem lockeren<br />
Trainingslauf entspricht. Oft holte er<br />
sich Tipps von seinem Idol, der wichtigste<br />
war: „Wenn du fleißig bist und an<br />
den Erfolg glaubst, ist alles möglich.“<br />
„Das habe ich zu meinem Lebensmotto<br />
gemacht“, erzählt Ketema.<br />
Wenn Lemawork heute an Olympia<br />
denkt, weiß er, dass es sinnlos ist, von einer<br />
Platzierung zu sprechen. Sein Ziel ist<br />
ein anderes. „Ich will bei jedem Marathon,<br />
bei dem ich antrete, eine neue<br />
Bestzeit laufen. Das gilt für die WM in<br />
Doha, aber auch für Tokio. Und dann<br />
schauen wir, was herauskommt.“ Die zu<br />
erwartende Hitze in Fernost kommt ihm<br />
entgegen, die Tatsache, dass Läufe bei<br />
Großereignissen meist taktisch geprägt<br />
sind, auch. Denn bei Olympia geht es<br />
weniger um Rekorde, mehr um Medaillen.<br />
Auf die Frage, welche Zeit für ihn<br />
dann möglich ist, winken Lemawork<br />
und sein Trainer Harald Fritz ab. „Er hat<br />
sich jedes Jahr deutlich verbessert, ist<br />
heute schneller denn je. Es gibt kein<br />
Limit“, sagt Fritz. Und Ketema ergänzt<br />
mit einem Lachen: „Genau, es gibt<br />
kein Limit – bis ich sterbe.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
115
Den Weltrekord im Marathon hält<br />
Eliud Kipchoge schon – nun will er im<br />
Wiener Prater als erster Mensch unter<br />
zwei Stunden laufen.<br />
„WIE DIE MOND-<br />
LANDUNG“<br />
WELTREKORD-MANN ELIUD KIPCHOGE WILL IM<br />
WIENER PRATER ALS ERSTER MENSCH EINEN<br />
MARATHON UNTER ZWEI STUNDEN ABSOLVIEREN.<br />
KANN DAS FUNKTIONIEREN? VON MARKUS GEISLER<br />
So gut Lemawork Ketema und<br />
sein Trainer Harald Fritz als<br />
Laufduo funktionieren – bei<br />
der Frage, ob Eliud Kipchoge bei der<br />
„INEOS 1:59-Challenge“ schaffen<br />
kann, als erster Mensch einen Marathon<br />
unter zwei Stunden zu absolvieren,<br />
sind sie sich uneins. „Ich glaube<br />
nicht, dass es funktioniert“, sagt Ketema.<br />
„Er schafft das“, glaubt dagegen<br />
Fritz. Eine Uneinigkeit, die sich quer<br />
durch die Lauf-Community auf der<br />
ganzen Welt zieht. Und die zeigt, wie<br />
sehr der Versuch des kenianischen<br />
Weltrekordhalters (2:01:39 Stunden,<br />
aufgestellt 2018 in Berlin) die Massen<br />
bewegt.<br />
Wissen werden wir es am 12. <strong>Oktober</strong><br />
oder an einem der darauf folgenden<br />
acht Tage. Denn wenn die Wetterbedingungen<br />
nicht mitspielen,<br />
macht der Versuch keinen Sinn. „12<br />
Grad, kein Regen und Windstille wären<br />
ideal“, weiß Ketema, der die Strecke<br />
im Prater auf der Hauptallee aus<br />
unzähligen Trainingsläufen wie seine<br />
Westentasche kennt. Naturgemäß optimistisch<br />
zeigt sich Kipchoge selber,<br />
der einen erfolgreichen Versuch auf<br />
eine Stufe mit der ersten Mondlandung<br />
stellen würde „Einige Leute<br />
glauben, es ist unmöglich”, sagte der<br />
35-Jährige. „Ich respektiere ihre Ansicht,<br />
sie sollen meine respektieren.<br />
Wir werden beweisen, dass die Zweifler<br />
falsch liegen.”<br />
Mit „wir“ meinte er die etwa 25<br />
Tempomacher, die allein schon für<br />
sich genommen ein Weltklassefeld<br />
ausmachen würden. Die Ingebrigtsen-Brüder<br />
Filip, Henrik und Jakob,<br />
Bernard Legat (USA), der Schweizer<br />
Shootingstar Julien Wanders und<br />
US-Olympiamedaillengewinner Paul<br />
Chelimo wollen alle ihren Teil dazu<br />
beitragen, dass in Wien Geschichte<br />
geschrieben wird. Sie werden sich in<br />
Gruppen abwechseln, um das Tempo<br />
für Kipchoge ständig so hoch zu halten<br />
(nämlich auf etwas mehr als 21<br />
km/h), dass der Coup gelingen kann.<br />
Wegen der vielen Pacemaker und der<br />
laborartigen Bedingungen wird die<br />
Zeit, egal, wie sie am Ende ist, übrigens<br />
nicht als offizieller Weltrekord<br />
eingetragen. Ein Meilenstein wäre es<br />
trotzdem.<br />
Vor zwei Jahren gab es diesen Versuch<br />
auf der Rennstrecke von Monza<br />
übrigens schon einmal, damals verpasste<br />
Kipchoge das Ziel um 26 Sekunden.<br />
Ein wichtiger Lerneffekt, wie<br />
er heute sagt: „Ich war wie ein Boxer,<br />
der in den Ring geht und nicht weiß,<br />
was geschehen wird. Aber diesmal bin<br />
ich vorbereitet und weiß, was passiert.“<br />
Ein Vorteil ist aus seiner Sicht,<br />
dass diesmal viele Fans am Streckenrand<br />
stehen und ihn anfeuern werden.<br />
Und am Ende soll beim Zielbogen<br />
auf der Höhe des Ernst-Happel-Stadions<br />
gemeinsam gefeiert werden.<br />
Foto: GEPA Pictures<br />
116 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fotos: Red Bull Content Pool/Christoph Perkles<br />
VON LEGENDE ZU<br />
LEGENDE: DAS<br />
FRÜHERE SKISPRUNG-<br />
ASS ANDREAS GOLD-<br />
BERGER ÜBER DEN<br />
RÜCKTRITT VON<br />
SKI-IKONE MARCEL<br />
HIRSCHER. „ER KONNTE<br />
SEINEN PERFEKTIONIS-<br />
MUS NICHT MEHR<br />
BEFRIEDIGEN.“<br />
BYE-BYE,<br />
MARCEL!<br />
Natürlich habe ich mir den Rücktritt<br />
von Marcel Hirscher live im Fernsehen<br />
angeschaut. Der Größere meiner<br />
zwei Buben meinte: „Schau, Papa,<br />
da ist der Marcel, dem wir immer die Daumen<br />
drücken.“ „Ja“, meinte ich, „aber jetzt nicht<br />
mehr, er hört nämlich auf.“ Da war er voll<br />
traurig, hat geweint und gefragt: „Aber wem<br />
sollen wir denn jetzt die Daumen drücken?“<br />
Ich gebe zu: Ich hätte mich ja gefreut, wenn<br />
Marcel nach den vielen Gerüchten im Vorfeld<br />
allen ein Schnippchen geschlagen und gesagt<br />
hätte, dass er jetzt doch weiterfährt. Aber ich<br />
kann schon nachvollziehen, warum er jetzt<br />
einen Schlussstrich zieht. Hirscher ist ein<br />
Perfektionist, hat einen irrsinnig hohen Anspruch<br />
an sich selbst. Er will immer noch besser<br />
und noch besser und noch besser werden.<br />
Dabei fährt er längst auf einem Level, wo genau<br />
das immer schwieriger wird. Der Tag hat<br />
eben nur 24 Stunden, an 23 davon hat Marcel<br />
gefühlt ohnehin gearbeitet. Da geht sich – aus<br />
seiner subjektiven Sicht – ein Sommer zur<br />
Vorbereitung nicht mehr aus, um seinem eigenen<br />
Anspruch gerecht zu werden.<br />
Bei mir war es immer so, und ich glaube da<br />
ist Marcel ganz ähnlich, dass der Druck von<br />
außen nie so groß war, dass er an den Druck,<br />
den ich mir selbst gemacht habe, herankam.<br />
Was von außen kam, habe ich eher als Motivation<br />
wahrgenommen. Klar ärgert es einen,<br />
wenn man nach einem dritten Platz gefragt<br />
wird, warum es heute schlecht lief. Aber viel<br />
mehr ärgert es dich, wenn du weißt, dass du<br />
selbst nicht zu 100 Prozent das abgerufen hast,<br />
was möglich gewesen wäre.<br />
Ich bin mir sicher, dass Marcel trotzdem<br />
noch in der Lage gewesen wäre, drei oder vier<br />
Jahre vorne mitzufahren. Aber wenn zu dem<br />
eben beschriebenen Prozess noch dazukommt,<br />
dass du merkst, dass dich andere brauchen,<br />
vielleicht noch mehr brauchen als der Sport,<br />
dann wird es brenzlig. Als Junger denkst du<br />
immer: Es gibt nichts Wichtigeres als den<br />
Sport. Aber irgendwann bist du zum zehnten<br />
Mal im gleichen Ort, im gleichen Hotel,<br />
frierst dir wieder die Zehen ab. Dann denkst<br />
du: „Das kenn ich alles schon. Muss ich mir<br />
das wirklich noch mal antun?“ Und dann ist<br />
es tatsächlich besser, einen Cut zu machen.<br />
Ich habe keinen Zweifel, dass Marcel genau<br />
weiß, was er mit seiner dazugewonnenen Zeit<br />
anfangen kann. Ich habe es irrsinnig genossen,<br />
endlich nicht mehr nach meinen Trainingsplänen<br />
leben zu müssen. Und auch wenn ich<br />
– bis heute – gerne irgendwo springe; aber der<br />
Wettkampf, dieses ständige Sich- Messen und<br />
Bewertet-Werden, das ist mir nie abgegangen.<br />
Ob Marcel noch mal ein Comeback wagt?<br />
Ausschließen würde ich es nicht. Und es wäre<br />
ein irrsinnig spannendes Projekt. Aber das ist<br />
Zukunftsmusik. Eins ist jedenfalls klar: Seinen<br />
Nachfolgern hat er die Latte verdammt<br />
hoch gelegt, die werden es schwer haben, in<br />
seine riesigen Fußstapfen zu treten.<br />
Meinem Sohn hab ich jedenfalls gesagt:<br />
„Jetzt drücken wir halt anderen Österreichern<br />
die Daumen, Stefan Kraft zum Beispiel.“<br />
Da hat er gelacht und war wieder fröhlich.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
117
SPORTTALK<br />
MIT HERZ<br />
UND KOPF<br />
VIKTORIA SCHWARZ UND ANA ROXANA LEHACI<br />
GEHÖREN ZUR WELTELITE DES PADDEL-<br />
GEWERBES. IM DOPPEL-INTERVIEW SPRECHEN<br />
SIE ÜBER TEAMWORK, VERLÄSSLICHKEIT UND<br />
IHRE OFFENE RECHNUNG MIT OLYMPIA.<br />
VON MARKUS GEISLER<br />
Hinter dem Paddel-Duo Viktoria<br />
Schwarz und Ana Roxana Lehaci, Österreichs<br />
einzige Kajak-Asse auf Weltklasseniveau,<br />
liegen bewegte Wochen.<br />
Bei der WM in Ungarn wurden sie<br />
Achte und verpassten um die Winzigkeit von 0,4<br />
Sekunden das Olympialimit. Da sie auch beim<br />
(höchst komplizierten) Quoten- und Nachrückverfahren<br />
nicht zum Zug kamen, müssen sie sich<br />
im Kontinental-Cup im Mai das Ticket für Tokio<br />
2020 sichern. Was die beiden Kämpfernaturen<br />
aus Oberösterreich nur noch mehr anspornt, wie<br />
sie im Doppel-Interview verraten.<br />
118 <strong>SPORTaktiv</strong>
Foto: GEPA Pictures<br />
Ihr habt die erste Chance zur Olympiaqualifikation<br />
hauchdünn verpasst. Wie<br />
bitter ist das?<br />
Viktoria: Schon bitter! Wir hätten uns<br />
ab sofort auf Olympia fokussieren und<br />
den Kontinental-Cup links liegen lassen<br />
können. So müssen wir uns auf den fokussieren,<br />
um das Ticket noch zu lösen. Aber<br />
wir sind optimistisch und glauben fest daran,<br />
dass wir es nach Tokio schaffen.<br />
Ana: Niemand kann sich vorstellen,<br />
wie hart es ist, sich über eine Top-6-Platzierung<br />
bei einer WM für Olympia zu<br />
qualifizieren. Da sind lauter Top-Boote<br />
am Start, die alle bessere Voraussetzungen<br />
haben als wir. Die kommen mit<br />
Ärzten, Physios, Masseuren, Psychologen<br />
– das haben wir alles nicht. Wir sind ein<br />
kleines Team und versuchen, das Beste<br />
herauszuholen.<br />
Viktoria: Man hat im Jahr vor Olympia<br />
nur diese eine Chance, sich zu qualifizieren.<br />
Mit diesem Druck muss man<br />
erst einmal klarkommen.<br />
Viki, du hast dir sogar die olympischen<br />
Ringe auf den Oberarm tätowieren<br />
lassen.<br />
Viktoria: Ja, 2018 in Australien. Ich<br />
war ja schon bei drei Spielen, aber 2016<br />
in Rio war schon sehr speziell für uns.<br />
Die Qualifikation war total verkorkst<br />
und als klar war, dass wir doch dabei<br />
sind, bin ich beim Schlafwandeln vom<br />
Balkon gefallen. Ana ist dann mit einer<br />
anderen Partnerin gefahren (Anm.:<br />
Yvonne Schuring), ich bin im Einer<br />
gestartet, hatte aber totalen Trainingsrückstand.<br />
Wir haben also noch eine<br />
Rechnung mit Olympia offen.<br />
Ihr seid seit 2013 ein Team. Wie habt<br />
ihr zueinandergefunden?<br />
Ana: Ich bin fünf Jahre jünger als Viki<br />
und kenne sie, seit ich Kajak fahre.<br />
Viktoria (lacht): Ich war ihr Idol.<br />
Ana: Stimmt. Ich hab mir sogar mal<br />
eine Dreiviertelhose gekauft, weil ich sie<br />
bei ihr so super gefunden hab.<br />
Viktoria: In Österreich gibt es nicht<br />
viele Kajakfahrer, da blieb uns fast nichts<br />
anderes übrig, als miteinander zu fahren.<br />
Bis 2011 bin ich mit Yvonne Schuring<br />
gefahren und als die sich auf den Einer<br />
konzentrieren wollte, brauchte ich eine<br />
neue Partnerin.<br />
Ana sitzt immer vorne, Viki immer hinten.<br />
Ist das ein großer Unterschied?<br />
Viktoria: Ich saß immer schon hinten.<br />
Dort musst du den Rhythmus von der<br />
Schlagfrau annehmen, du brauchst totale<br />
Synchronität. Das muss man lernen, dafür<br />
braucht es Erfahrung.<br />
Ana: Wenn du von vorne gefilmt wirst,<br />
darf – inklusive Paddel – nur eine Person<br />
zu sehen sein. So gut muss Viki meine<br />
Schläge kopieren können. Ich gebe dafür<br />
den Rhythmus vor.<br />
Gibt es einen klaren Chef im Boot?<br />
Ana: Nein. Wir sprechen uns immer<br />
ab, sagen einander, was sich gut anfühlt<br />
und was nicht passt. Entscheidungen<br />
treffen wir gemeinsam.<br />
Viktoria: Unser Vorteil ist, dass wir<br />
uns wirklich sehr gut verstehen. Daher<br />
fällt es leicht, offen über alles zu reden.<br />
Wir wollen ja gemeinsam besser werden.<br />
Bei einer Mannschaft, die nur aus<br />
zwei Personen besteht, ist Teamwork<br />
vermutlich alles.<br />
Ana: Es ist sehr intensiv! Wir sind<br />
permanent zusammen, essen, trainieren,<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
119
Foto: GEPA Pictures<br />
relaxen gemeinsam, verbringen in Trainingslagern<br />
manchmal 24 Stunden miteinander,<br />
wenn wir nur ein Zimmer haben.<br />
Wenn du da nicht an einem Strang<br />
ziehst, hast du keine Chance.<br />
In welchen Punkten müsst ihr euch<br />
blind vertrauen können?<br />
Ana: In allem! Dass die andere nicht<br />
krank wird, gescheit isst, nicht bis Mitternacht<br />
unterwegs ist, wenn am nächsten<br />
Morgen Training ist. Wenn du nach<br />
einer anstrengenden Vormittagseinheit<br />
keinen Mittagsschlaf machst und am<br />
Nachmittag voll durchhängst, leidet auch<br />
die andere darunter. Es ist nicht so wie<br />
in einem Volleyball- oder Fußballteam,<br />
wo man sich auch mal etwas verstecken<br />
kann, wenn man nicht gut drauf ist.<br />
Viktoria: Wenn eine von uns schlecht<br />
drauf ist, spürt die andere das sofort.<br />
Wenn Ana nicht gescheit anschiebt, denke<br />
ich: Hey, was ist los mit dir? Bei uns<br />
muss jede zu 120 Prozent fit sein, damit<br />
es funktioniert.<br />
Erfolgsteams ergänzen einander entweder<br />
oder sie ticken ziemlich synchron.<br />
Wie ist das bei euch?<br />
Ana: Ich glaube, wir haben eine gute<br />
Mischung. Ich finde nicht, dass wir so extrem<br />
ähnlich sind. Wobei: Manchmal kann<br />
ich Vikis Sätze schon vervollständigen.<br />
Viktoria (lacht): Weil du die Pointen<br />
meiner Schmähs klaust.<br />
120 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Ana (lacht): Das glaubt natürlich nur sie.<br />
Viktoria: Ich denke, dass es sehr wichtig<br />
ist, dass wir so gut befreundet sind. Ana ist<br />
einer der wenigen Menschen, mit denen<br />
ich wirklich viel Zeit verbringen kann,<br />
ohne dass sie mir auf den Wecker geht.<br />
Ana: Es gibt nur wenige Freundinnen,<br />
denen man ganz offen sagen würde: Hey,<br />
du gehst mir auf die Nerven. Bei Viki<br />
würde ich das sofort tun. Sie weiß immer,<br />
wie meine Stimmungslage ist, und<br />
ist nicht beleidigt, wenn ich sie anfahre.<br />
Viktoria: Wir werden oft gefragt, wie<br />
oft wir miteinander streiten. Die Wahrheit<br />
ist: so gut wie nie. Wir haben nach<br />
einer Saison sogar schon gemeinsam Urlaub<br />
gemacht.<br />
Und wo seid ihr euch am unähnlichsten?<br />
Ana: Schwere Frage. Viki ist teilweise<br />
sozialer als ich, trifft sich öfter mit Freunden.<br />
Ich bin meistens froh, wenn ich<br />
daheim meine Ruhe habe.<br />
Viktoria: Das stimmt! Dafür frisst du<br />
öfter Dinge in dich hinein, die ich jemandem<br />
direkt sage.<br />
Ana: Sie sagt es jedem direkt ins Gesicht.<br />
Am Punkt. Manchmal auch zu<br />
hart. Da sage ich dann: Das war jetzt too<br />
much. Ich bin bei anderen Menschen<br />
zurückhaltender.<br />
Viktoria: Ich kann das nicht. Wenn<br />
mich etwas ärgert, muss es heraus.<br />
Wer ist pünktlicher?<br />
Bei Viktoria<br />
Schwarz<br />
(links) und<br />
Ana Roxana<br />
Lehaci rennt<br />
außerhalb<br />
des Boots<br />
oft der<br />
Schmäh.<br />
Viktoria: Wir sind beide unpünktlich,<br />
bei uns wird es gern mal zehn Minuten<br />
später. Aber da es gleich ist, sind wir<br />
dann doch wieder pünktlich für uns.<br />
Organisierter?<br />
Viktoria: Ich!<br />
Ana: Stimmt überhaupt nicht! Wo bist<br />
du organisierter?<br />
Viktoria: Na gut, gleich organisiert.<br />
Wer ist mehr Kopf-, wer mehr<br />
Bauchmensch?<br />
Ana: Das ist eindeutig ein Unterschied.<br />
Ich bin mehr Kopfmensch, gehe<br />
die Dinge rationaler an. Viki regelt viel<br />
mehr über das Herz.<br />
Viktoria: Vor allem im Umgang mit<br />
Menschen, das ist mir wichtig.<br />
Wie problematisch ist es, wenn eine von<br />
euch beiden krank oder verletzt ist?<br />
Viktoria: Prinzipiell ist es so, dass 75<br />
Prozent des Trainings im Einer stattfinden,<br />
25 Prozent im Zweier. Nur wenn<br />
man im Einer schnell ist, kann man es<br />
auch im Zweier sein. Aber problematisch<br />
ist es schon. Ana hat sich 2018 bei der<br />
WM die Schulter gebrochen und konnte<br />
den ganzen Winter über kein Krafttraining<br />
machen. Dazu muss man wissen:<br />
Gute Kajakfahrer werden im Winter<br />
gemacht.<br />
Ana: Drei Monate ohne Krafttraining,<br />
das ist das Schlimmste, was dir passieren<br />
kann. Das ist uns bei den Wettkämpfen<br />
heuer sicher abgegangen.<br />
Die Energie AG unterstützt seit 19 Jahren<br />
Spitzensportler aus Oberösterreich und formt<br />
damit ein Team, in dem Leistungswille,<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl und Authentizität<br />
für eine besondere Atmosphäre sorgen.<br />
Hier die Heldinnen und Helden dieser<br />
einzigartigen Sportfamilie:<br />
Hannes Trinkl (Kapitän), Vincent Kriechmayr,<br />
Lukas Weißhaidinger, Michael Hayböck, Andrea<br />
Limbacher, Viktoria Schwarz, Barbara Haas,<br />
Max Lahnsteiner, Johnny Rohrweck, Mendy<br />
Swoboda, Ana Roxana Lehaci, Thomas<br />
Mayrpeter, Stefan Spiessberger, David Brandl,<br />
Alexander Trampitsch
Ana Roxana Lehaci & Victoria Schwarz<br />
Kanu Flachwasser<br />
Teamgeist<br />
Die Energie AG unterstützt und fördert in ihrer Sportfamilie 15 Sportlerinnen und Sportler aus Oberösterreich,<br />
die sich mit Topleistungen revanchieren. Kapitän ist der Abfahrtsweltmeister von 2001, Hannes Trinkl.<br />
Leistungswille, Zusammengehörigkeit und Authentizität zeichnen die Sportfamilie der Energie AG aus.<br />
www.sportfamilie.at<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Bilder: Robert Maybach und gepa-pictures<br />
v.l.n.r. Hannes Trinkl, Kapitän // Thomas Mayrpeter, Ski Cross // Viktoria Schwarz, Kanu-<br />
Flachwasser // Max Lahnsteiner, Ski Alpin // David Brandl, Schwimmen // Vincent Kriechmayr,<br />
Ski Alpin // Ana Roxana Lehaci, Kanu-Flachwasser // Mendy Swoboda, Paracanoe // Lukas<br />
Weißhaidinger, Diskus // Barbara Haas, Tennis // Alexander Trampitsch, Schwimmen // Johnny<br />
Rohrweck, Ski Cross // Andrea Limbacher, Ski Cross // Michael Hayböck, Skisprung // Stefan<br />
Spiessberger, Kitesurfing //
TARNEN<br />
TÄUSCHEN&<br />
FINTE, PARADE, RIPOSTE – EIN GUTES GEFECHT<br />
IST IMMER AUCH EINE MISCHUNG AUS SCHACH<br />
UND POKER. WER SICH ALLERDINGS AUF EINEN<br />
ZWEIKAMPF MIT ÖSTERREICHS TOP-FECHTERIN<br />
LILLI BRUGGER EINLÄSST, STELLT FEST: ES IST<br />
VOR ALLEM EIN SCHWEISSTREIBENDER HOCH-<br />
LEISTUNGSSPORT, BEI DEM SCHNELLIGKEIT UND<br />
REAKTIONSSTÄRKE NEU DEFINIERT WERDEN.<br />
VON MARKUS GEISLER FOTOS: THOMAS POLZER<br />
eim Fechten bekommt der Begriff „Aufwärmen“ eine<br />
ganz neue Bedeutung. Strümpfe bis zu den Knien, Knickerbocker,<br />
bis zum Hals zugeknöpfte Weste, darüber<br />
eine Metallweste für die Trefferfläche, Handschuh und<br />
natürlich die hieb- und stichfeste Maske – der Schweiß im Salzburger<br />
Fechtzentrum rinnt bereits, noch bevor der erste Ausfallschritt<br />
gemacht wurde. „Mir taugt es, wenn es immer so schön<br />
warm ist“, sagt Lilli Brugger, Österreichs Nummer zwei mit dem<br />
Florett und mit 19 Jahren die größte Zukunftshoffnung des Landes.<br />
Sie hat leicht reden, denn seit ihrem vierten Lebensjahr ist sie<br />
es gewohnt, mit voller Rüstung und am Rücken angeleint über<br />
die Planche zu tänzeln. Für mich ist es dagegen die erste Berührung<br />
mit dem faszinierenden Kampfsport, der als einziger ohne<br />
Gewichtsklassen auskommt und von respektvollem Miteinander<br />
genauso geprägt ist wie von taktischen Kniffen, bei denen es auf<br />
Tarnen und Täuschen ankommt.<br />
Die Grundstellung ist einfach. Die Füße stehen im<br />
90-Grad-Winkel zueinander, bei Rechtshändern geht das rechte<br />
Bein nach vorn, die Knie sind leicht gebeugt. Geht es nach vorn,<br />
startet man immer mit dem rechten Bein, nach hinten mit dem<br />
linken. „Bei einem Angriff geht der rechte Fuß voran, wenn man<br />
122 <strong>SPORTaktiv</strong>
seine Reichweite schnell und überraschend vergrößern will, macht<br />
man einen Ausfallschritt“, erklärt Lilli. Wichtig: Nur wer im Angriff<br />
ist, hat das Recht, einen Treffer zu setzen. Erst wenn der Gegner<br />
diesen pariert hat, kann er seinerseits punkten. „Und hier<br />
kommt die Finte ins Spiel“, erklärt Moritz Hinterseer, bis vor vier<br />
Jahren selbst Fechter auf internationalem Topniveau und als Salzburger<br />
Landesverbandstrainer auch für Lilli zuständig. „Eine<br />
klassische Variante ist, einen Angriff anzutäuschen, die Parade zu<br />
umgehen und dann den Treffer zu setzen.“ Dabei gilt die Formel:<br />
Einen Angriff sollte man immer wie eine Finte aussehen lassen –<br />
und umgekehrt.<br />
Klingt logisch, dann können wir ja anfangen. Die Masken,<br />
durch die man die Welt wie durch die Augen einer Fliege sieht,<br />
werden hochgeschoben, Gegner und Kampfrichter werden begrüßt,<br />
indem man die Klinge vors Gesicht hält. „Fechter bereit –<br />
los!“ Eigentlich gilt Brugger als eher defensive Fechterin, die langsam<br />
in ein Gefecht startet und sich erst einmal anschaut, was ihr<br />
Gegenüber macht. Doch so schnell kann ich gar nicht schauen,<br />
hat Lilli ihr 550 Gramm schweres und 110 Zentimeter langes<br />
Florett auf meine Rippen gestoßen. Treffer! Dass man dabei nur<br />
einen leichten Stich und keinen echten Schmerz spürt, liegt an<br />
der Schutzweste, in die ich mich zu Beginn gezwängt habe. „Die<br />
sind sogar schusssicher“, erklärt Hinterseer, während ich mir<br />
überlege, wie ich den nächsten Gegentreffer ein bisschen länger<br />
hinauszögern kann. Der Plan: Angriff ist die beste Verteidigung,<br />
Fecht-Etikette: Vor dem Kampf stehen sich die Kontrahenten gegenüber und begrüßen sich, indem<br />
sie sich die Klinge vors Gesicht halten. Trainer Moritz Hinterseer erklärt, dass beim Florett<br />
nur der Rumpf als Trefferfläche gilt und die Spitze einen Druck von 500 Gramm ausüben muss.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
123
Lilli Brugger zeigt<br />
unserem Redakteur<br />
Markus Geisler, wie<br />
schwer es ist, einen<br />
Tennisball zu treffen.<br />
Unten: das vielschichtige<br />
Gewand eines<br />
Fechters inklusive<br />
Waffe und Maske.<br />
also stürme ich beim nächsten Kommando<br />
auf Lilli los und versuche im<br />
Hurra-Stil, meine Florettspitze auf ihren<br />
Oberkörper zu rammen. Pustekuchen.<br />
Als ob sie jeden meiner Gedanken vorausahnen<br />
könnte, schiebt sie mein Florett<br />
locker zur Seite und deutet eigene<br />
Treffer an.<br />
So nett ich es finde, dass Lilli mir zuliebe<br />
nicht permanent einen Treffer<br />
setzt, so sehr könnte ich allerdings eine<br />
Pause gebrauchen. Denn je länger das<br />
Gefecht dauert, umso mehr geht mir<br />
unter der engen Maske die Puste aus.<br />
Dass die Westen aus Sicherheitsgründen<br />
eng am Hals sitzen, macht die Sache<br />
auch nicht angenehmer. Immerhin motiviert<br />
mich Trainer Moritz von außen.<br />
„Angriff, Parade, Riposte“, ruft er, wobei<br />
Letzteres bedeutet, dass man nach einer<br />
abgewehrten Attacke direkt zum Gegenangriff<br />
startet. Guter Gedanke, da er<br />
aber für beide Fechter gilt, ziehe ich dabei<br />
grundsätzlich den Kürzeren.<br />
Zu meiner Ehrenrettung muss gesagt<br />
werden, dass Lilli Brugger zu den gehyptesten<br />
Aufsteigern der nationalen Fechtszene<br />
gilt. Heuer gerade erst 19 Jahre alt<br />
geworden, vertrat sie Österreich bei der<br />
124 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Fotos: Thomas Polzer
Europameisterschaft in Düsseldorf und<br />
bei der Weltmeisterschaft in Budapest,<br />
wobei es ihr bei erstem Event sogar gelungen<br />
ist, die französische Vizeweltmeisterin<br />
Ysaora Thibus zu schlagen.<br />
„Das war auch deswegen genial, weil sie<br />
immer ein Vorbild von mir<br />
war“, sagt Lilli. Olympia in<br />
Tokio dürfte für die Salzburgerin<br />
noch eine Spur zu<br />
früh kommen („Versuchen<br />
werde ich es<br />
trotzdem“), die Spiele<br />
2024 und 2028 hat<br />
sie dafür fest im Visier.<br />
„Dann bin ich<br />
im besten Fechtalter“,<br />
sagt die Heeressportlerin,<br />
die neben<br />
dem ganzen Wettkampfstress<br />
und ihrer Grundausbildung<br />
auch noch die Matura im<br />
Sommer abgeschlossen hat.<br />
Aus dem besten Fechtalter dürfte ich<br />
dagegen schon heraus sein. Selbst wenn<br />
ich mal bis zu Lillis Körper durchkomme,<br />
erwische ich nur die Flächen außerhalb<br />
ihres Rumpfes, die beim Florett<br />
nicht zählen. „In dem Fall leuchtet das<br />
weiße Licht auf. Nur<br />
wenn es grün wird, ist es<br />
ein Treffer für dich“, erklärt<br />
Hinterseer. Erwischt<br />
man allerdings<br />
die Trefferweste,<br />
muss man<br />
dies mit einem<br />
Druck von mindestens<br />
500 Gramm<br />
tun. Dadurch werden<br />
unsaubere Aktionen,<br />
bei denen man<br />
den Gegner nur streift, ausgeschlossen.<br />
Wobei auch das bei den verschiedenen<br />
Waffen variiert.<br />
An dieser Stelle eine kleine Regelkunde,<br />
was die verschiedenen Disziplinen<br />
beim Fechten angeht. Auf Wettkampfniveau<br />
wird mit Degen (wiegt<br />
am meisten), Säbel (hier zählt der<br />
ganze Oberkörper und der Kopf als<br />
Trefferfläche) und eben Florett gefochten.<br />
Letztere gilt als die eleganteste<br />
und für den Einsteiger geeignetste<br />
Waffe und ist die Spezialdisziplin der<br />
Salzburger Kaderschmiede, die bereits<br />
Olympiateilnehmer wie Roland<br />
Schlosser oder René Pranz hervorgebracht<br />
hat. Kein Wunder also, dass<br />
sich Lilli gerade dafür entschieden<br />
hat. „Für mich ist es die komplexeste<br />
Waffe“, sagt sie. „Nicht so schnell wie<br />
der Säbel, nicht so langsam wie der<br />
Degen.“ Nachsatz mit einem Lachen:<br />
„Auch wenn man das einem Degenfechter<br />
nicht sagen sollte.“<br />
Mir dagegen kann es gar nicht langsam<br />
genug gehen. Bei vielen Turnieren<br />
dauern Gefechte dreimal drei Minuten<br />
reine Kampfzeit mit jeweils einer<br />
Minute Pause dazwischen. Unvorstellbar<br />
bei dem Tempo, mit dem mich<br />
Lilli die 14 Meter lange Planche rauf<br />
und runter jagt. Ich signalisiere Aufgabe,<br />
doch bevor ich mich aus meiner<br />
Fecht-Kluft schäle, macht mich Lilli<br />
mit ihrer Trainingspartnerin Lucie<br />
bekannt und schlägt mir vor, mit ihr<br />
noch ein Gefecht zu machen. Zwar<br />
brennen meine Oberschenkel schon<br />
ziemlich von den vielen Ausfallschritten<br />
der letzten Stunde, trotzdem gehe<br />
ich gern auf das Angebot ein. Denn<br />
gegen eine lebensgroße Lederpuppe<br />
kann sogar der ärgste Laie ein paar<br />
Treffer landen.<br />
Das verkabelte<br />
Florett wird so<br />
gehalten, dass man<br />
mit den Fingern<br />
feine Bewegungen<br />
ausführen und<br />
aus dem Arm Kraft<br />
herausholen kann.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
125
Es ist gerade einmal dreieinhalb<br />
Jahre her, da sah die Welt für Alexander<br />
Schlager und den LASK<br />
noch ganz anders aus. Der Torhüter<br />
war von seinem Klub Red Bull<br />
Salzburg gerade an Grödig verliehen und<br />
pendelte dort zwischen erster und zweiter<br />
Mannschaft. Und der Linzer Traditionsklub<br />
scheiterte an dem Versuch, unter<br />
einem gewissen Oliver Glasner die<br />
Rückkehr in die Bundesliga zu schaffen.<br />
Es war also im Frühjahr 2016 nicht<br />
zwingend davon auszugehen, dass sich<br />
für beide Parteien eine Erfolgsgeschichte<br />
entwickeln sollte, die einem modernen<br />
Sportmärchen gleichkommt. Doch der<br />
LASK widersetzte sich den Gesetzen der<br />
Branche, hielt an Glasner fest und katapultierte<br />
sich in die Beletage des österreichischen<br />
Fußballs. Vizemeister, Europa-League-Gruppenphase,<br />
und viel hat<br />
nicht gefehlt die Linzer hätten es sogar<br />
in die Königsklasse unter die 32 besten<br />
Teams Europas geschafft.<br />
Einen beachtlichen Anteil an dieser<br />
Entwicklung hat Alexander Schlager. Er<br />
wechselte 2017 zu den Oberösterreichern,<br />
saß ein Jahr als Nummer zwei hinter<br />
Pavao Pervan (heute Wolfsburg) auf<br />
der Bank und hechtete sich danach mit<br />
tollen Paraden und einer überragenden<br />
Ausstrahlung bis in die Nationalmannschaft.<br />
„Was in der letzten Zeit alles passiert<br />
ist, ist schon surreal“, sagt der<br />
23-Jährige im Gespräch mit <strong>SPORTaktiv</strong>.<br />
„Zum Ganzen kommt ja noch die<br />
U21-EURO in Italien, das bisher größte<br />
Erlebnis meiner Karriere.“ Ach ja, geheiratet<br />
hat er vergangenen Sommer auch<br />
noch, aber das ist eine andere Geschichte.<br />
Nun gab es viele Unkenrufer, die dem<br />
LASK ein jähes Ende der Erfolgsparty vo-<br />
Fotos: GEPA pictures (3)<br />
126 <strong>SPORTaktiv</strong>
Alexander<br />
Schlager und<br />
seine LASK-<br />
Teamkollegen<br />
haben viel Grund<br />
zum Feiern.<br />
FÜR DEN LASK UND SEINEN<br />
KEEPER ALEXANDER SCHLA-<br />
GER GAB ES IN LETZTER ZEIT<br />
NUR EINE RICHTUNG: STEIL<br />
BERGAUF. HIER ERKLÄRT<br />
DER ÖFB-TORMANN, WAR-<br />
UM DER AUFSTIEG FORTGE-<br />
SETZT WIRD. UND WIE ER<br />
SELBST DEM GEGENWIND IN<br />
SEINER KARRIERE TROTZTE.<br />
VON MARKUS GEISLER<br />
GIPFEL-<br />
STÜRMER<br />
DIE LINZER<br />
rausgesagt haben. Denn nach vier Jahren<br />
verließ Oliver Glasner den Klub im vergangenen<br />
Sommer Richtung VfL Wolfsburg<br />
und nahm einen wichtigen Teil seines<br />
Trainerstabs gleich mit. Klar, jetzt<br />
bricht das Haus zusammen, wenn der Architekt,<br />
Baumeister und Polier in einer<br />
Person das Weite sucht. Erst recht, da<br />
Vize präsident und LASK-Macher Jürgen<br />
Werner auf die abstruse Idee kam, ausgerechnet<br />
Valerien Ismael als Nachfolger zu<br />
installieren. Der Franzose hatte den Ruf,<br />
als Spieler Weltklasse und als Trainer<br />
Kreisklasse zu sein. Bei seinen einzigen<br />
beiden Stationen im Profifußball hatte er<br />
einen mageren Punkteschnitt von 1,0 pro<br />
Spiel, die Engagements in Nürnberg und<br />
Wolfsburg dauerten gerade einmal vier<br />
beziehungsweise sechs Monate. Wie soll<br />
das funktionieren?<br />
In etwa so: „Ismael hat von Beginn an<br />
gesagt, dass er der Mannschaft sehr viel<br />
zutraut und er nicht viel verändern will,<br />
nur Details. Er wollte ein paar neue Akzente<br />
im Spiel mit dem Ball, das war’s.<br />
Mit seiner Gelassenheit, seiner Erfahrung,<br />
auch als Spieler, gibt er uns die<br />
nötige Ruhe vor wichtigen Spielen mit<br />
und vermittelt uns immer ein gutes Gefühl“,<br />
erklärt Schlager. Die Folge: Der<br />
LASK startete trotz Mega-Rotation mit<br />
vier Siegen aus den ersten fünf Spielen<br />
in die Liga und scheiterte nur hauchzart<br />
am FC Brügge in der Champions-League-Quali.<br />
Es deutet also vieles darauf hin, dass<br />
sich die Schwarz-Weißen auf dem Platz<br />
hinter Red Bull Salzburg als Nummer<br />
zwei des heimischen Kicks gemütlich<br />
einrichten würden – vor den vermeintlichen<br />
Branchengrößen Rapid, Austria<br />
oder Sturm. Ein Dauerzustand? Geht es<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
127
„Trainer Ismael<br />
gibt uns vor<br />
den Spielen ein<br />
gutes Gefühl“, lobt<br />
Schlager (hier in<br />
der CL-Qualifikation<br />
gegen den FC<br />
Brügge).<br />
nach Schlager, bleibt es nicht beim One-<br />
Hit-Wonder. „Die Möglichkeiten, die<br />
der Klub bietet, die Kaderpolitik, der<br />
Ansatz, sich ständig weiterzuentwickeln<br />
– das hat alles Hand und Fuß! Dahinter<br />
steckt ein ganz konkreter Plan. Wenn<br />
das durchgezogen wird, bin ich sehr optimistisch,<br />
dass wir in Zukunft noch erfolgreicher<br />
werden.“ Das ist mal eine<br />
Ansage.<br />
Doch der Mann weiß, wovon er<br />
spricht, denn mit dem Weg nach oben<br />
kennt er sich genauso aus wie mit den<br />
Rückschlägen, die es dabei einzukalkulieren<br />
gilt. Schon früh wurde das Talent<br />
des gebürtigen Salzburgers erkannt, Red<br />
Bull sicherte sich schnell die Dienste des<br />
Teenagers. Mit 18 Jahren wurde er in<br />
die Kooperations-Filiale nach Leipzig<br />
verliehen, ein Schritt, der den jungen<br />
Mann reifen ließ. „Ich war erstmals weg<br />
von zu Hause, durfte einen komplett<br />
neuen Stil, eine ganz andere Sichtweise<br />
auf den Fußball kennenlernen. Das hat<br />
mich geprägt“, sagt er heute. Doch zurück<br />
in Salzburg tat er sich schwer, sich<br />
ein Standing im Klub zu erarbeiten und<br />
an den Platzhirschen wie Péter Gulácsi<br />
oder Alexander Walke heranzuschnuppern.<br />
„Ich denke, es war alles etwas zu<br />
früh für mich“, sagt er. „Ich konnte damals<br />
mit dem Niveau, das in Salzburg<br />
eben sehr hoch ist, nicht mithalten. Ich<br />
wollte aber unbedingt spielen, deswegen<br />
war es richtig und wichtig, mich verleihen<br />
zu lassen.“ Zuletzt zum FAC, wo er<br />
2016/17 in der zweithöchsten Spielklasse<br />
immerhin 23 Einsätze hatte. Genug<br />
für den LASK, um das große Potenzial<br />
zu erkennen und zuzuschlagen. „Ich hatte<br />
noch einen Vertrag in Salzburg und<br />
bin froh, dass die Klubs sich geeinigt haben“,<br />
erinnert er sich.<br />
Dass er bei den Athletikern zunächst<br />
nur die Bank drückte, irritierte ihn dabei<br />
nicht. „Oliver Glasner hat ganz ehrlich<br />
mit mir kommuniziert und mir gesagt,<br />
dass ich das Back-up für Pavao Pervan<br />
bin. Ich hab die Zeit genutzt und so<br />
viel wie möglich von ihm gelernt.“ Als<br />
Pervan dann vor einem Jahr dem Heulen<br />
der Wölfe folgte, entschied Glasner:<br />
„Wenn wir so ein Top-Talent wie Alex in<br />
unseren Reihen haben, lassen wir ihn<br />
auch spielen.“ Eine mutige, aber keine<br />
übermütige Entscheidung. Schlager<br />
zeigte in seinem ersten Jahr als Stammgoalie<br />
in der Bundesliga, was in ihm<br />
steckt. Und dass eine vermeintlich zu<br />
geringe Körpergröße (1,84 Meter) je-<br />
manden wie ihn nicht daran hindert,<br />
Spitzenleistungen abzurufen. „Ich kompensiere<br />
das mit Reaktionsschnelligkeit,<br />
gutem Mitspielen und im Lösen von<br />
Eins-gegen-eins-Situationen.“<br />
Eine Fähigkeit, die er in diesem<br />
Herbst auch auf europäischem Niveau<br />
regelmäßig unter Beweis stellen kann.<br />
Der Weg des LASK mag noch nicht zu<br />
Ende sein, der von Alexander Schlager<br />
ist es genauso wenig. Und sollte er noch<br />
ein paar Jahre gemeinsam verlaufen,<br />
kann sich Fußball-Oberösterreich freuen.<br />
Vor dreieinhalb Jahren konnte jedenfalls<br />
noch niemand davon ausgehen,<br />
dass sich für beide solch eine Erfolgsstory<br />
entwickeln würde.<br />
128 <strong>SPORTaktiv</strong>
JEDES MAL SPIELEN,<br />
ALS GINGE ES UM<br />
EIN ZIPFER!<br />
Zipfer – urtypischer Partner des LASK.
5<br />
Thorsten Schmitz<br />
Geschäftsführer Intersport Austria<br />
1Was sind die aktuellen<br />
„big news“ bei Intersport<br />
Österreich?<br />
Das Hauptfokusthema ist die<br />
Digitalisierung, konkret die<br />
Verbindung der erfolgreichen<br />
Filialen mit dem stärker werdenden<br />
Onlinevertrieb. Das zweite<br />
Thema ist die Etablierung von<br />
Intersport als attraktive Arbeitgebermarke<br />
und Thema drei<br />
ist die Stärkung des Intersport-<br />
Händlernetzes, konkret mit tollen<br />
Neueröffnungen im Herbst<br />
unter anderem in Graz und<br />
Salzburg.<br />
2<br />
Welche Sportarten übst<br />
du selbst aus?<br />
Meine größte Leidenschaft<br />
ist das Mountainbiken,<br />
konkret das Downhillfahren auf<br />
Europacup-Eliteniveau. Auch<br />
das Trailrunning begeistert mich,<br />
sofern es meine Kniegelenke zulassen.<br />
2020 plane ich im Team<br />
den Traunsee-Bergmarathon.<br />
Die notwendige Körperspannung<br />
trainiere ich mittels Bodyweight-Einheiten.<br />
3<br />
Was sind deine Hauptmotive<br />
fürs Sporteln?<br />
Mein Hauptmotiv fürs<br />
Sporteln ist der Ausgleich zum<br />
fordernden Job.<br />
4<br />
Wie entwickelt sich der<br />
Megatrend „Aktivsport“<br />
in den nächsten Jahren?<br />
Aktivsport ist Ausdruck des<br />
starken Gegentrends zur Digitalisierung;<br />
die dafür notwendige<br />
Entschleunigung findet dabei<br />
meist aktiv in der Natur statt.<br />
Auch sehr digitalaffine Zielgruppen<br />
entdecken aktuell das Bergerlebnis<br />
und gehen gemeinsam<br />
wandern.<br />
5<br />
Zu welchen Teams hält<br />
der Sportfan Thorsten<br />
Schmitz?<br />
Ich verfolge fast alles im Sport<br />
außer Fußball. Begeistern kann<br />
ich mich bei meinen Lieblingsteams<br />
im Basketball: LA Lakers<br />
und Gmunden Swans.<br />
Thorsten Schmitz, 41, ist seit 2018<br />
Geschäftsführer bei Intersport<br />
Österreich, Slowakei, Tschechien<br />
und Ungarn.<br />
Foto: Nadine Rupp<br />
130 <strong>SPORTaktiv</strong>
SPORTBUSINESS<br />
VIP-CORNER<br />
FIT MIT MERKUR<br />
Die Geschäftsführer der Merkur<br />
Lifestyle (fit4life), Robert Murg (l,)<br />
und Walter Kogler (r.) luden zu einem<br />
Medienevent ins Hotel Loisium<br />
in der Südsteiermark. <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
Geschäftsführer Alfred Brunner<br />
war ebenfalls aktiv dabei. Auf dem<br />
Programm standen eine gemeinsame<br />
Functional-Fitness-Einheit sowie fit-<br />
4life Körper analysen. Im gerade neu<br />
gebauten MERKUR-Versicherung-<br />
Headquarter in Graz wird es auch<br />
ein supermodernes Fitnesscenter geben,<br />
das im April 2020 eröffnet wird.<br />
Fotos: Sascha Pseiner, Nadine Rupp, Sporthilfe/GEPA-pictures.com, GEAP-pictures.com, Emotion/Bildagentur Zolles<br />
FANTICKET FÜR LOTTERIEN-<br />
SPORTHILFE-GALA<br />
Am 31.10. findet das gesellschaftliche<br />
Sporthighlight<br />
des Jahres statt, die Sportlerwahl<br />
<strong>2019</strong>. Du kannst dabei<br />
sein: Ticket um € 129,–,<br />
unter www.wienticket.at<br />
oder bei Wien Ticket.<br />
SO SPORTELT ÖSTERREICH<br />
Detaillierte Erkenntnisse zu<br />
den Sportgewohnheiten von<br />
Österreichs Aktivsportlern<br />
präsentierten Mathias Boenke,<br />
Vorstand Intersport Deutschland,<br />
und Thorsten Schmitz,<br />
Geschäftsführer Intersport Austria,<br />
im malerischen Leogang.<br />
NEUER PRÄSIDENT<br />
DER SPORTHILFE<br />
GEWINN EIN TREFFEN<br />
MIT DOMINIC THIEM<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> und KIA ermöglichen<br />
ein sensationelles Gewinnspiel<br />
mit „Meet & Greet“ am<br />
22. <strong>Oktober</strong> mit Tennissuperstar<br />
Dominic Thiem beim Tennisturnier<br />
in Wien. Registriere dich<br />
einfach bis spätestens 18. <strong>Oktober</strong><br />
unter www.sportaktiv.com und<br />
spiel mit.<br />
Ende September <strong>2019</strong> wurde Sportminister Eduard<br />
Müller einstimmig zum Präsidenten der Österreichischen<br />
Sporthilfe gewählt. Müller wird diese Funktion<br />
bis zur neuen Regierungsbildung ausüben.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
131
ATHLETE’S CORNER<br />
VIKTORIA SCHNADERBECK<br />
„TROTZDEM<br />
GLÜCKLICH“<br />
132 <strong>SPORTaktiv</strong>
HIER SCHREIBEN DIE ATHLETEN: ÖFB-TEAMKAPITÄNIN VIKTORIA<br />
SCHNADERBECK ÜBER DAS JAHR, IN DEM SIE EIN NEUES ABENTEUER<br />
BEIM FC ARSENAL LONDON WAGTE UND NACH EINER SCHWEREN<br />
KNIEVERLETZUNG UM IHRE KARRIERE BANGEN MUSSTE.<br />
Fotos: imago images/ZUMA Press, GEPA pictures, privat<br />
Geduld, das muss ich zugeben,<br />
gehört nicht zu meinen hervorstechendsten<br />
Eigenschaften.<br />
Ich halte es auch ganz schlecht<br />
aus, wenn ich keine Kontrolle über die<br />
Dinge habe und das Gefühl aufkommt,<br />
etwas nicht planen zu können. Ich<br />
musste also viel Neuland betreten, als<br />
ich vor etwas mehr als einem Jahr die<br />
Diagnose „Knorpelschaden im Knie“<br />
bekam. Denn eine solch schwere Verletzung,<br />
bei der man mit vielen Rückschlägen<br />
rechnen muss und bei der einem<br />
kein Arzt sagen kann, ob man überhaupt<br />
je wieder Fußball spielen kann,<br />
hatte ich noch nie. Und ich musste erkennen:<br />
Es gibt Situationen im Leben,<br />
in denen man selbst nur Passagier ist.<br />
Wo einem der Körper – in meinem Falle<br />
das Knie – Tempo und Weg vorgibt.<br />
Kurzer Rückblick: Im Sommer 2018<br />
habe ich mich entschieden, nach elf<br />
Jahren beim FC Bayern meine Zelte in<br />
München abzubrechen und zum FC<br />
Arsenal nach London zu wechseln. Als<br />
ich meine Siebensachen gepackt hatte,<br />
wurde mir noch mal so richtig bewusst,<br />
was für ein riesiges Kapitel meines Lebens<br />
ich in dem Moment zuschlug. Erfolge,<br />
Verletzungen, Freunde, Schule,<br />
Studium – ich kam ja schon mit 16 Jahren<br />
nach München, wurde dort erwachsen.<br />
Das prägt! Dort wurde ich zu dem<br />
Menschen, der ich heute bin. Auf der<br />
anderen Seite wusste ich: Ich bin bereit<br />
für den nächsten großen Schritt. Sportlich<br />
ohnehin, aber auch menschlich.<br />
Wenn man von Österreich nach Bayern<br />
zieht, erlebt man keinen echten<br />
Kulturschock, dafür ist alles zu ähnlich.<br />
Wenn man hingegen nach London<br />
geht, lernt man eine ganz neue Kultur,<br />
eine andere Lebensweise kennen, eine<br />
neue Sprache sowieso. Wenn eine solch<br />
große Entscheidung ansteht, gehe ich<br />
BEI ARSENAL WUSSTE<br />
ICH SOFORT: ES FÜHLT<br />
SICH RICHTIG AN.<br />
zunächst sehr rational an die Dinge heran,<br />
informiere mich über alles – Mannschaft,<br />
Liga, System – und will nichts<br />
dem Zufall überlassen. Wenn es aber<br />
um die entscheidende Frage geht, „ja<br />
oder nein“, verlasse ich mich auf mein<br />
Bauchgefühl. Das hat mich noch nie im<br />
Stich gelassen. Und bei Arsenal wusste<br />
ich sofort: Es fühlt sich richtig an.<br />
Mein Gefühl hat mich auch diesmal<br />
nicht getäuscht. Ich habe eine schöne<br />
Wohnung gefunden, in der ich mich<br />
auf Anhieb daheim gefühlt habe. Der<br />
Betreuerstab war sehr umgänglich, die<br />
Mitspielerinnen haben mich unterstützt,<br />
genauso wie mein Cousin Sebastian<br />
(Anm.: Prödl), der die Stadt ja<br />
schon gut kannte, weil er seit 2015 bei<br />
Watford spielt. Es waren viele Faktoren,<br />
die mir den Start erleichtert haben. Und<br />
dann kam der Tag, der alles veränderte:<br />
Genau nach zwei Wochen Vorbereitung,<br />
im zweiten offiziellen Testspiel,<br />
kam ich kurz vor der Halbzeit vor der<br />
gegnerischen Stürmerin an den Ball. Ich<br />
hab einen Schritt gemacht, bin richtig<br />
reingestampft – und hatte plötzlich starke<br />
Schmerzen im Knie. Ich wusste, dass<br />
etwas passiert ist, hab mit einer Meniskusverletzung<br />
oder so etwas gerechnet.<br />
Als dann nach dem MRT die Diagnose<br />
„Knorpelschaden“ kam, war ich allerdings<br />
wie vor den Kopf gestoßen. Das<br />
saß! Die ersten Stunden waren nicht einfach,<br />
ich musste das Ganze erst einmal<br />
realisieren und für mich annehmen.<br />
Klingt einfach, ist es aber nicht. Ich<br />
habe in der Phase viel mit meinen Eltern<br />
geredet und hatte im Prinzip zwei Möglichkeiten.<br />
Entweder ich sitze jeden Tag<br />
zu Hause, weine und bemitleide mich<br />
selber. Dann würde es aber schwer werden,<br />
die Energie für die Reha aufzubringen.<br />
Oder ich finde einen Zugang, bei<br />
dem ich positiv bleiben kann und mein<br />
Glück nicht nur davon abhängig mache,<br />
wie es meinem Knie gerade geht.<br />
Ich habe mich für Zweiteres entschieden.<br />
Sooft es mein Reha-Zeitplan zuließ,<br />
bin ich nach London gefahren, war<br />
in Ausstellungen, in Museen und ich<br />
hab mir ein Fahrrad ausgeborgt, um<br />
durch irgendwelche Viertel zu radeln.<br />
Ich hatte ganz viel Besuch von Freunden<br />
und Verwandten, was mir vor Augen<br />
geführt hat, in welch glücklicher Situation<br />
ich mich eigentlich befinde.<br />
Und ich habe meine Speaker-Tätigkeit<br />
vorbereitet, mit der ich seit Juni am<br />
„Ich habe mich nach der Verletzung total<br />
auf London eingelassen.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
133
Markt bin und Vorträge über meine Erfahrungen<br />
als Profifußballerin halte.<br />
Dinge also, die mich trotz der Verletzung<br />
glücklich gemacht haben. Diesen<br />
Mittelweg zu finden war allerdings alles<br />
andere als leicht. Ich habe alles dafür getan,<br />
an meinem Comeback zu arbeiten,<br />
wirklich alles, von Ernährung bis zusätzlicher<br />
Physiotherapie habe ich nichts<br />
ausgelassen. Und dennoch gab es immer<br />
wieder Rückschläge, es war sogar eine<br />
zweite Operation nötig. Und über allem<br />
schwebte die Frage, ob ich nicht sogar<br />
mit dem Karriereende rechnen muss.<br />
Auch wenn ich diesen Gedanken nicht<br />
zulassen wollte, ich auch immer an meine<br />
Rückkehr geglaubt habe, beschäftigt<br />
habe ich mich schon mit der Frage:<br />
„Was wäre, wenn...“ Einfach weil dir bei<br />
einer Knorpelverletzung kein Arzt eine<br />
Garantie geben kann, wie es ausgeht.<br />
Und weil ich das Gefühl haben wollte,<br />
für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein.<br />
Ich bin froh, dass es mir gelungen ist,<br />
diese beiden Pole – Kampf ums Comeback<br />
auf der einen, Erhalt der Lebensfreude<br />
auf der anderen Seite – unter einen<br />
Hut zu bringen. Dazu gehörte für<br />
mich auch, Emotionen zuzulassen.<br />
Wenn mir zum Heulen zumute war,<br />
habe ich geweint. Das war mir wichtig.<br />
Es kann sich wohl jeder ausmalen,<br />
wie groß bei mir Dankbarkeit und Erleichterung<br />
waren, als ich Ende März<br />
Mit den ÖFB-<br />
Frauen ist Viktoria<br />
Schnaderbeck<br />
erfolgreich in die<br />
EURO-Qualifikation<br />
gestartet.<br />
erstmals in einem Meisterschaftsspiel<br />
für Arsenal London auflaufen konnte.<br />
Ich wollte jede Sekunde genießen, das<br />
Gefühl, wieder Fußball spielen zu können,<br />
voll auskosten. Dass wir einen Monat<br />
später Meister wurden, war für mich<br />
ein echtes Happy End, eine Belohnung<br />
und Bestätigung dafür, dass sich der<br />
Kampf ausgezahlt hat. Mir wurde vor<br />
ICH BIN FROH, DASS<br />
ES MIR GELUNGEN IST,<br />
DIESE BEIDEN POLE –<br />
KAMPF UMS COMEBACK<br />
UND ERHALT DER<br />
LEBENSFREUDE – UNTER<br />
EINEN HUT ZU BRINGEN.<br />
Augen geführt: Nach jedem noch so tiefen<br />
Tal geht es irgendwann auch wieder<br />
bergauf.<br />
Die Vorbereitung in diesem Sommer<br />
habe ich dazu genutzt, wieder in meinen<br />
Rhythmus zu kommen, die Abläufe<br />
zu verinnerlichen, spielfit zu werden.<br />
Mein Ziel ist es, in der kommenden<br />
Saison regelmäßig zum Einsatz zu kommen,<br />
was bei unserem Programm mit<br />
nationalen Bewerben und der Champions<br />
League wohl auch der Fall sein<br />
wird. Darauf freue ich mich riesig. Wir<br />
werden in der Liga der Gejagte sein,<br />
eine Rolle, die nicht viele meiner Mitspielerinnen<br />
kennen, die ich aber vom<br />
FC Bayern gewohnt bin. Da kann ich<br />
meine Erfahrungen einbringen. Ich sehe<br />
die Saison als riesige Chance für uns, an<br />
unseren Aufgaben zu wachsen.<br />
So wie es mir auch mit meiner<br />
Verletzung gelungen ist.<br />
134 <strong>SPORTaktiv</strong>
SPORTUHREN<br />
NEWS<br />
Fotos: Hersteller<br />
IWC<br />
IWC PILOT’S WATCH DOUBLE<br />
CHRONOGRAPH TOP GUN<br />
CERATANIUM<br />
Stattliche 44-mm Durchmesser zieren das Heldenhandgelenk<br />
des Trägers dieses Bombers. Die Höhe von 16,7 mm<br />
lässt einiges an Technik im Inneren des Gehäuses aus Ceratanium<br />
vermuten. Tatsächlich benötigt der Doppelchronograph-Mechanismus<br />
etwas mehr Raum als herkömmliche<br />
Chronos. Dieser ermöglicht das Ablesen von Zwischenzeiten<br />
innerhalb einer Minute. Bei allen Fliegeruhren von<br />
IWC schützt ein Mantel aus Weicheisen das wertvolle<br />
Uhrwerk vor Magnetfeldern. In Zeiten von Induktionsherden<br />
nicht nur für Piloten interessant. Preis: 14.700,– Euro<br />
www.iwc.com<br />
SEIKO<br />
PRESAGE AUTOMATIK<br />
CHRONOGRAPH<br />
Auch wenn es um Mechanik geht, ist den Japanern<br />
ein Hang zur Präzision nicht abzusprechen. Der Uhrengigant<br />
Seiko stellt dies mit diesem Schönling aus der<br />
Presage-Reihe eindrucksvoll zur Schau. Wahre Schönheit<br />
kommt auch hier von innen, ist das Kaliber doch<br />
mit technischen Leckerbissen ausgestattet. Säulenrad<br />
und vertikale Kupplung sorgen für exaktes Schalten,<br />
ein 3-Punkt-Herzhebel für unmittelbare Nullstellung<br />
der 3 Chronographenzeiger. Preis: 2199,– Euro<br />
www.seiko.at<br />
A. LANGE & SÖHNE<br />
SAXONIA TRIPLE SPLIT<br />
Vermag ein „gewöhnlicher“ Doppelchronograph bloß<br />
Zwischenzeiten anzuzeigen, welche innerhalb einer Minute<br />
stattfinden, so schafft es diese Ausnahmeuhr der<br />
Ausnahmekönner aus Glashütte in Sachsen bei allen drei<br />
Anzeigen. So erhalten hier der zentrale Sekundenstopper,<br />
der Minutenzeiger und der Stundenzeiger einen Verfolger.<br />
Praktisch, wenn etwa nach mehreren Stunden eine Zwischenzeit<br />
abgelesen werden soll, etwa bei nervenzerfetzenden<br />
Schildkrötenrennen. Dennoch: Das mechanisch<br />
Machbare wird bei dieser Uhr so ziemlich ausgereizt und<br />
der Blick auf die Hunderten Einzelteile des Werks ist einfach<br />
nur faszinierend! Preis über 140.000,– Euro<br />
www.alange-soehne.com<br />
LOS, STOPP,<br />
RETOUR …<br />
Ja, und nach dem Retour<br />
geht´s wieder los. Bei einem<br />
Chronographen ist das ganz<br />
sicher der Fall, ist es doch seine<br />
urtümlichste Aufgabe die Zeit<br />
zu messen. Wörtlich übersetzt<br />
bedeutet Chronograph eigentlich<br />
Zeitschreiber und die ersten<br />
Exemplare taten dies tatsächlich.<br />
Das im Jahr 1821 entwickelte<br />
Wunderwerk des Uhrmachers<br />
Nicolas Rieussec markierte die<br />
vergangene Zeit mittels Tintenklecks<br />
auf einer Papierrolle.<br />
Trotz genialer Durchbrüche im<br />
Bereich der Miniaturisierung<br />
macht eine Handgelenksvariante<br />
dieser Technologie eher<br />
keinen Sinn. So ermöglichen<br />
bei modernen, mechanischen<br />
Armbandchronographen meist<br />
Zeiger das Ablesen von Zeitabschnitten.<br />
Verwendung finden<br />
Chronographen bei vielen<br />
Sportarten, immer dann, wenn<br />
der oder die Schnellste ermittelt<br />
werden muss. Wurde früher<br />
tatsächlich präzise Mechanik<br />
verwendet, so geht es heutzutage<br />
nur noch mit modernster Elektronik.<br />
Hundertstelsekunden<br />
entscheiden über Heldenstatus<br />
oder Randnotiz. Dann schon<br />
lieber Held!<br />
PHILIPP PELZ<br />
Seit bald 25 Jahren professionell<br />
mit der Welt der Luxusuhren<br />
verbunden, widmet er sich hier<br />
schreibend dem Thema Zeitmesser.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
135
AUTO<br />
AKTIV<br />
P<br />
SUV GOES COUPÉ<br />
DER NEUE KIA XCEED<br />
VERBINDET DIE PRAK<br />
TISCHEN VORZÜGE<br />
EINES SUVS MIT DEM<br />
SPORTLICHEN<br />
AUFTRETEN UND<br />
DEM DYNAMISCHEN<br />
HANDLING EINES<br />
SCHRÄG HECK<br />
MODELLS.<br />
VON ALFRED BRUNNER<br />
Das Jahr <strong>2019</strong> ist geprägt vom neuen Umweltbewusstsein.<br />
Zahlreiche Gewohnheiten<br />
werden damit infrage gestellt, aus<br />
Sicht des Autors völlig zu Recht, there is just<br />
one planet earth! Bevor die Benzin- und Dieselmodelle<br />
mittel- und langfristig den Elektromodellen<br />
Platz machen, gilt es vorerst, den automobilen<br />
Wahnsinn der fetten und übermotorisierten<br />
SUV-Bomber runterzufahren.<br />
KIA setzt mit der vierten Ceed-Baureihe<br />
XCeed (nach dem Grundmodell Ceed, dem<br />
Kombi und dem Shooting Brake ProCeed)<br />
nun einen Crossover in den Markt, der die<br />
Vorzüge eines Kompaktautos mit den praktischen<br />
Vorteilen eines SUVs perfekt verbindet.<br />
Der XCeed ist aber nicht ein Standard-Ceed in<br />
Outdoor-Optik, nein, er ist bis auf die Vordertüren<br />
eine vollständige Neuentwicklung. Die<br />
Abmessungen sind größer als beim Kompaktmodell<br />
Ceed: um 8,5cm in der Länge, 2,1 cm<br />
in der Breite und bis zu 4,2 cm in der Höhe –<br />
bei 18-Zoll-Felgen. Das Fahrwerk ist eine Spur<br />
weicher abgestimmt.<br />
Motorenseitig gibt es drei Benziner und zwei<br />
Diesel aus dem bekannten Ceed-Portfolio zur<br />
Auswahl. 115 bis 204 Pferdestärken warten<br />
damit auf den Galopp. Ab Anfang 2020 folgen<br />
ein 48-Volt-Mildhybrid- und Plug-in-Hybridsysteme.<br />
Für uns Aktivsportler wichtig sind<br />
die 426 Liter Kofferraumvolumen, das auf<br />
1376 Liter erweitert werden kann, sowie die<br />
dreigeteilte (40/20/40) Rücksitzbank für unsere<br />
geliebten Tourenski. Interior-Highlight ist<br />
der neue KIA-UVO-Connect-Onlinedienst in<br />
Verbindung mit dem neuen 10,25-Zoll-Navi.<br />
Die vier Ausstattungsvarianten Titan, Silber,<br />
Gold und Platin lassen keine Ausstattungswünsche<br />
offen.<br />
Der XCeed ist ein echter Europäer – er<br />
wurde in Frankfurt designt und wird in der<br />
Slowakei produziert. KIA-typisch gelten auch<br />
diesmal sieben Jahre Werks- und Mobilitätsgarantie.<br />
Der Kia XCeed startet in der Titan-Ausstattung<br />
mit 1.0 T-GDI bei € 21.790. Fazit:<br />
der KIA XCeed ist die sportliche und vernünftige<br />
Alternative zum herkömmlichen SUV.<br />
Foto: Hersteller<br />
136 <strong>SPORTaktiv</strong>
RO<br />
BRAUCHT ÖSTERREICH EIN<br />
NEUES NATIONALSTADION?<br />
„FUSSBALL EIN TEIL DES<br />
GROSSEN GANZEN“<br />
„KEIN STEUERGELD<br />
OHNE KONZEPT“<br />
Als Sportstadtrat bin ich einem verantwortungsvoll-<br />
len Umgang mit Steuergeld verpflichtet. Ich kann<br />
Geld nicht freihändig vergeben wie ein Big Spender,<br />
in seine Goldkiste greift. 300 Millionen Euro für ein<br />
neues Nationalstadion, in dem im Jahr vier oder fünf<br />
Fußballspiele stattfinden, das kann den Steuerzahlern<br />
niemand plausibel erklären. Vor allem, wenn kein<br />
Konzept vorliegt, wie Investitionen zurückgezahlt und<br />
der laufende Betrieb finanziert werden sollen. Dazu<br />
kommt, dass das zur EURO 2008 sanierte Happel-Stadion<br />
als Mehrzweckarena sehr gut ausgelastet ist. Neben<br />
Fußballländerspielen finden hier pro Jahr rund 80 weitere<br />
Veranstaltungen statt – aus dem Sportbereich, aber auch<br />
große Open-Air-Konzerte, wo wir von den Veranstaltern<br />
sehr gutes Feedback erhalten. Daneben sind im Stadion<br />
diverse Magistratsabteilungen, die Zentralen des Wiener<br />
Fußballverbands und des ÖFB, Rapid Wien mit seinem<br />
Trainingszentrum und Vereine aus dem Box- und Laufsport<br />
beheimatet. Die Stadt Wien arbeitet derzeit mit Hochdruck<br />
an einem Sportstättenentwicklungsplan. Dabei erheben wir<br />
mit Fachverbänden und externen Experten, welche Maßnahmen<br />
für die Sportinfrastruktur in Wien nötig sind, um den Bedarf<br />
der Sportlerinnen und Sportler abzudecken. Der Fokus soll<br />
auf dem Breitensport liegen, aber auch für den Leistungs- und<br />
Spitzensport braucht es Investitionen. In diesem Zusammenhang<br />
werden wir auch weiter über die Zukunft des Happel-Stadions<br />
nachdenken. Ich habe nie gesagt, dass wir nicht bereit sind, über<br />
Investitionen zu sprechen. Dazu braucht es aber brauchbare Konzepte.<br />
Wenn die vorliegen, stehe ich für konstruktive Gespräche<br />
jederzeit zur Verfügung.<br />
Im Vergleich mit den anderen UEFA-Nationen liegt Österreich im<br />
Bereich Infrastruktur mittlerweile im letzten Viertel. Länder wie vol-<br />
Montenegro, Albanien und Nordmazedonien haben uns überholt.<br />
Ein zeitgemäßes Stadion sowie ein Trainingszentrum ist für den der<br />
ÖFB, die Nationalteams und ganz Fußballösterreich von zentraler<br />
Bedeutung. Man muss schleunigst handeln, wenn man international<br />
konkurrenzfähig bleiben will. Aber der Fußball ist nur ein<br />
Teil eines „großen Ganzen“. Das Konzept muss eine Multifunktionsarena<br />
sein, die ganzjährig Veranstaltungen wie Konzerte,<br />
Kongresse, Business-Events, andere Sportveranstaltungen sowie<br />
eine ausgeklügelte Konzeption im Bereich der Hospitality<br />
vorsieht. Klar ist: Keine noch so große Investition würde das<br />
Ernst-Happel-Stadion zu einem modernen Fußballstadion<br />
werden lassen. Eine von Bund und Stadt in Auftrag gegebene<br />
Machbarkeitsstudie hat zudem ergeben, dass eine wesentliche<br />
Weiterentwicklung des bestehenden Ernst-Happel-Stadions<br />
teurer kommen würde als ein Neubau. Sportstadtrat Peter<br />
Hacker hat mich persönlich informiert und auch öffentlich<br />
kundgetan, dass ein Stadionneubau in Wien nicht realisierbar<br />
ist. Nun ist der ÖFB dabei, mit Experten mögliche<br />
alternative Standorte im Burgenland und in Niederösterreich<br />
zu sondieren und zu evaluieren, um hier zeitnah<br />
die nächsten Schritte setzen zu können. Der Fußball ist<br />
mit rund 300.000 aktiven Spielerinnen und Spielern<br />
sowie über 800.000 gemeldeten Vereinsmitgliedern ein<br />
enormer Gesellschaftsfaktor in Österreich, gerade was<br />
die Zukunftsthemen Gesundheitsprävention und Integration<br />
betrifft. Da müsste es einer Volkswirtschaft<br />
wie Österreich auch wert sein, diesen Beitrag für die<br />
Bevölkerung zu leisten.<br />
Fotos: GEPA-pictures.com<br />
LEO WINDTNER<br />
Präsident des ÖFB<br />
PETER HACKER<br />
Sportstadtrat Wien<br />
137
NACHSPIEL<br />
FOR ICEBERG!<br />
Klimakatastrophe! Erderwärmung! Gletscherschwund!<br />
Das sind ernste Themen!<br />
Die gehen uns alle an! Die Extremsportler<br />
unter uns natürlich, die Extremskifahrer, die<br />
am Gletscher trainieren, so lange es ihn noch<br />
gibt, die Extrembergsteiger, die Extrembergsteigerausrüsterfirmen<br />
und die Alpinisten,<br />
darüber hinaus aber: UNS ALLE! Wir haben<br />
nur diesen einen Planeten! Wir müssen uns<br />
zu unserer Enkelverantwortung bekennen!<br />
Man muss ein Zeichen setzen, meinte ein gut<br />
befreundeter Maler, der bei mir mit seinem<br />
Anliegen natürlich offene Türen einrannte,<br />
und er zeigte mir seine Bleistiftzeichnung<br />
einer Eishalle, in der ein Eisberg steht! Ein<br />
großartiges Bild! Und aberwitzig.<br />
Der Status quo ist ja nur die Spitze des Eisbergs!<br />
Wann wird’s mal wieder richtig Winter?<br />
Ein Winter, wie er früher einmal war …<br />
Wenn die Erderwärmung so weitergeht, wird<br />
man Eisberge in ein paar Jahrzehnten nur<br />
noch in der Eishalle bewundern können, wie<br />
in einem Museum, wie ein Tier in einem Zoo!<br />
Ganz im Ernst! Kein Spaß! Mit Klimaschutz<br />
treibt man keine Späße!<br />
Aus diesem Grund habe ich beschlossen,<br />
das apokalyptische Bild meines Freunds<br />
in Wirklichkeit nachzustellen. Ich nenne<br />
EGYD GSTÄTTNER<br />
Der Klagenfurter ist<br />
freier Schriftsteller<br />
und Hobbysportler.<br />
mein Projekt FOR ICEBERG, als Location<br />
schwebt mir die Eishalle Klagenfurt vor. Als<br />
Sponsor hätte ich gerne die STRABAG und<br />
Immobilienmogule. Die Bilder des Eisbergs in<br />
der Eishalle werden um die Welt gehen! Fünf<br />
Städte mit schönen Eishallen haben leider abgelehnt.<br />
Daher ersuche ich die Stadt Klagenfurt,<br />
die ja schon einmal großen Erfolg damit<br />
hatte, mir ihre Eishalle vier Monate gratis<br />
zur Verfügung zu stellen. Den Eishockeyclub<br />
KAC und seine Anhänger ersuche ich um viel<br />
Verständnis dafür, dass mein Projekt absolute<br />
Priorität hat. Ich wünsche ihm ehrlich<br />
alles Gute. Er kann seine Heimspiele in der<br />
Zwischenzeit gerne in der Trainingshalle, in<br />
Villach oder am Teich austragen.<br />
Ebenso ersuche ich auf diesem Wege alle<br />
Multimillionäre und Milliardäre, gerne auch<br />
Schweizer, die namentlich nicht genannt<br />
werden wollen, sich umgehend zu melden,<br />
mich fürstlich zu unterstützen und finanziell<br />
sorgenfrei zu stellen. Dafür verspreche ich,<br />
dass sie anonym bleiben werden. Dasselbe<br />
gilt für sämtliche Medien, die ich außerdem<br />
einlade, meinen Halleneisberg zu besichtigen.<br />
Einladung meine ich wörtlich: Anreise, Hotel<br />
und Aufenthaltskosten übernehmen meine<br />
anonymen Ermöglicher! Die Extremausdauersportler<br />
dieser Welt werden es Ihnen danken!<br />
Nicht vergessen: Enkelverantwortung! Sport<br />
frei – und lang lebe unser Planet!<br />
IMPRESSUM<br />
sportaktiv.com<br />
EIGENTÜMER/VERLEGER<br />
TOP TIMES Medien GmbH, 8010 Graz, Gadollaplatz 1<br />
Tel.: 0 316/80 63-25 80<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein Titel der Styria Media Group.<br />
Offenlegung gem. § 25 MedienG mit der Url: sportaktiv.com/de/offenlegung<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Mag. Alfred Brunner, MBA, E-Mail: alfred.brunner@styria.com<br />
Ronald Tomandl, Tel.: 0 316/80 63-25 82, E-Mail: ronald.tomandl@styria.com<br />
Assistenz: Elisabeth Rechling (-25 86)<br />
CHEFREDAKTION<br />
Klaus Molidor (-25 93), E-Mail: klaus.molidor@styria.com<br />
REDAKTION<br />
Christoph Heigl (-25 88), Christof Domenig (-25 89), Thomas Polzer (-25 87)<br />
STÄNDIGE MITARBEITER<br />
Linda Freutel, Markus Geisler, Klaus Höfler, Wolfgang Kühnelt, Wolfgang Kuhn,<br />
Oliver Pichler, Axel Rabenstein, Herwig Reupichler<br />
FOTOREDAKTION<br />
Thomas Polzer (-25 87)<br />
138 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
06/<strong>2019</strong><br />
erscheint am<br />
5. Dezember<br />
ANZEIGENLEITUNG<br />
Arnold Pauly (-25 83), E-Mail: arnold.pauly@styria.com<br />
ANZEIGEN<br />
Bertram Taferner (-25 85), Kevin Laimer (-25 95),<br />
Elisabeth Rechling (-25 86)<br />
SEKRETARIAT<br />
Petra Ofner, Tel.: 0 316/80 63-25 80, E-Mail: office.sportaktiv@styria.com<br />
ONLINE-REDAKTION<br />
Claudia Riedl (-25 94), Nicole Thüringer (-25 90)<br />
DESIGN, LAYOUT & PRODUKTION<br />
Christoph Geretschlaeger<br />
HERSTELLER<br />
Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />
Beiträge über Tourismusregionen und Eventankündigungen werden in Kooperation mit der<br />
Tourismuswirtschaft und mit Veranstaltern gegen Druckkostenbeiträge produziert.<br />
ABO-HOTLINE<br />
Styria Marketing Services GmbH & Co KG, „Abo <strong>SPORTaktiv</strong>“,<br />
Hainburger Straße 33, 1030 Wien<br />
Tel.: 01/51414-800, Fax: 01/51414-810, E-Mail: abo@sportaktiv.com<br />
Das Jahresabonnement (6 Ausgaben) kostet € 19,90.
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