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SPORTaktiv Oktober 2019

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OKT./NOV. <strong>2019</strong><br />

ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />

MATSCH<br />

MOOR FUN II<br />

JETZT WIRD’ S UNGEMÜTLICH<br />

DOPING<br />

DARUM<br />

WIE LANGE NOCH?<br />

SKI AM GLETSCHER<br />

HERBST<br />

DURCHSCHNAUFEN<br />

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€ 4,-<br />

FIT<br />

RUN<br />

BIKE OUTDOOR<br />

PRO<br />

FOTO: VAUDE, ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 03Z034992M, RETOUREN AN POSTFACH 100, 1350 WIEN<br />

TOP TIMES MEDIEN GMBH, GADOLLAPLATZ 1, 8010 GRAZ


EDITORIAL<br />

KLAUS MOLIDOR<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />

klaus.molidor@styria.com<br />

HUPF IN<br />

GATSCH<br />

Foto: Thomas Polzer<br />

Spulen wir doch einmal vor dem geistigen Auge zurück in unsere Kindheit:<br />

Der Spaß, den wir im Freien hatten, war doch direkt proportional<br />

zum Grad der eigenen Verschmutzung. Mit dem Rad durch Wasserlacken<br />

flitzen, mit dem BMX im Wald kurven, Schweiß, Staub, Gatsch, Gras,<br />

Schnee. Über die Jahre ist uns die Unbeschwertheit abhandengekommen,<br />

das „Ja, aber ...“ bestimmt viel zu oft unseren Alltag. Die gute Nachricht:<br />

Es ist nie zu spät. Daher unser Titel, der Film zu deinem Herbst: „Matsch<br />

Moor Fun II – Jetzt wird’s ungemütlich.“ Die Schlagzeile, deutsch und<br />

englisch zugleich, soll euch animieren, gerade in der Zeit von Nebel, Niesel,<br />

Morgenfrost wieder die Verbindung zu spüren zu dem, was uns einst<br />

so viel Freude bereitet hat, als im Dreieck Körper Geist Seele die Energie<br />

noch konventionsfrei geflossen ist. Matsch, Moor, Fun für Spaß im<br />

Schmutz, oder komplett englisch gelesen „Viel mehr Spaß“.<br />

Zum Beispiel beim Biken in der Dunkelheit, beim täglichen Laufen,<br />

das die Generation Instagram „Streak Running“ nennt, oder bei Wandertouren<br />

im Spätherbst. Jahreszeitentypisch widmen wir uns aber auch<br />

dem, was wir alle ununterbrochen tun, ohne ihm auch nur die geringste<br />

Aufmerksamkeit zu schenken: dem Atmen. Was da mit ein paar einfachen<br />

Übungen alles möglich ist, zeigen wir auf Seite 24.<br />

Und wir beschäftigen uns auch mit einem ganz, ganz schlechten Film, der<br />

da heißt: „Doping im Hobbysport“. Was Leute fernab von Profi-Gehältern<br />

und weltweitem Ruhm dazu treibt, haben wir rundum beleuchtet.<br />

So gilt am Ende für die Gatsch-Gaudi-Gruppe im positiven Sinne, was<br />

für die Doping-Partie im negativen Sinne gilt und wie es Georg Danzer in<br />

drei Worten so treffend ausgedrückt hat: „Hupf in Gatsch.“<br />

Bleibt fit,<br />

Euer Klaus<br />

Contrast<br />

Boosting<br />

Lens<br />

SEE ALL<br />

DETAILS<br />

+<br />

SHRED. wide<br />

SEE<br />

EVERYTHING<br />

AROUND<br />

=<br />

SEE MORE.<br />

GO FROM<br />

VHS TO HD.


Welchen<br />

Fußabdruck hat<br />

dein Pullover?<br />

Die Zeiten haben sich<br />

geändert. Kleidung, die<br />

ewig hält, ist eigentlich keine<br />

gute Sache. Plastik ist nicht<br />

fantastisch. Die Natur weiß<br />

nicht, was sie damit machen<br />

soll. Wenn Kleidungsstücke<br />

aus Merinofasern das<br />

Ende ihrer Lebensdauer<br />

erreicht haben, lassen sie<br />

sich biologisch abbauen<br />

und erneut als Rohstoff<br />

einsetzen. Ein gesundes<br />

Ökosystem erfordert Geben<br />

und Nehmen. Es ist Zeit, in<br />

die Zukunft zu investieren.


100% Merino.<br />

Biologisch<br />

abbaubar.<br />

Ein Pullover aus natürlichen<br />

Merinofasern hat eine<br />

begrenzte Lebensdauer.<br />

Und das ist eine gute<br />

Sache. Am Ende seiner<br />

Lebensdauer lässt er<br />

sich unter den richtigen<br />

Bedingungen biologisch<br />

abbauen und erneut als<br />

Rohstoff einsetzen. So<br />

kannst du von der Natur<br />

etwas borgen und es ihr<br />

wieder zurückgeben.


Welchen<br />

Fußabdruck hat<br />

dein Pullover?<br />

Strickwaren aus 100%<br />

Merino.<br />

Von Natur aus biologisch<br />

abbaubar*<br />

Von Natur aus atmungsaktiv<br />

Von Natur aus erneuerbar.<br />

#movetonatural<br />

The Vortex Swim x icebreaker<br />

sammelte über 45.000<br />

Teile Mikroplastik und<br />

entnahm durch synthetische<br />

Mikrofasern verschmutzte<br />

Meerwasserproben.<br />

*NZ Merino third-party tests show that icebreaker merino fibers degrade more than 90% over the space of nine months when buried in soil.


INHALT<br />

TOP-STORY<br />

FIT<br />

16 DOPING: DARUM<br />

Warum Freizeitsportler zu verbotenen Substanzen greifen<br />

24 TIEF DURCHATMEN<br />

Widme dem Atem täglich ein paar Minuten Aufmerksamkeit<br />

32 ZÜNDSTOFF FÜR DIE ZELLE<br />

Wie Ubiquinol all unseren Zellen Energie gibt<br />

40 SCHNAUFEN ODER BLUTEN?<br />

Selbstversuch an zwei Varianten einer Leistungsdiagnostik<br />

44 AUSPROBIERT<br />

Im Testeinsatz: eine Sportuhr, ein Kühlgerät und der Gymstick<br />

RUN<br />

50 GEFÜHLSBETONTE ZEITEN<br />

Warum es sich jetzt lohnt in den Körper hineinzufühlen<br />

54 GESETZ DER SERIE<br />

Streak Running: Sinn oder Wahn des täglichen Laufens<br />

60 ES GRÜNT AM EVENT-SEKTOR<br />

Was eine Veranstaltung zum Green Event macht<br />

64 AUSPROBIERT<br />

Licht aus der Hüfte, mitwachsende Jacke, neuartiger Schuh<br />

BIKE<br />

68 BLOGGER, BLASE, BATTERIE<br />

Wir haben uns auf der Eurobike die Trends für 2020 angesehen<br />

74 BEI NACHT UND NEBEL<br />

Herz und Hirn unterhalten sich über die Faszination Niteride<br />

16<br />

80 WENN IN CHINA EIN RADL UMFÄLLT<br />

Unsere Tokio-Biker Fabio und Elias radeln bereits durch China<br />

84 AUSPROBIERT<br />

Cooler Helm, ein Trikot zum Verlieben und ein LED-Fluter<br />

OUTDOOR<br />

88 GLETSCHER - WIE LANGE NOCH?<br />

Österreichs Skigebiete starten mit Elan in die Saison<br />

96 BEAM ME UP, GERHARD<br />

Live dabei beim Hike and Fly in Salzburg<br />

104 WENN ES HERBST WIRD AM BERG<br />

Was du bei Touren im Spätherbst bedenken musst<br />

108 AUSPROBIERT<br />

Holzkegel, Hüttenschlapfen und eine feine Windjacke<br />

PRO<br />

112 ES GIBT KEIN LIMIT<br />

Olympiahoffnung Lemawork Ketemas bewegende Story<br />

122 WIR GEGEN DIE STARS<br />

Markus Geisler im Fechteinsatz gegen Lilli Brugger<br />

126 DIE LINZER GIPFELSTÜRMER<br />

LASK-Goalie Schlager über seinen Auftieg und den der Linzer<br />

Fotos: Fabio Trenn, Elias Lang, istock<br />

80


30L<br />

Ergiebigkeit<br />

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DER NEUE MAZDA CX-ḃḀ<br />

Zeit für Veränderung. Zeit für Abenteuer. Zeit für den neuen Mazda CX-30.<br />

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dem revolutionären neuen SKYACTIV-X Motor und innovativen i-ACTIVSENSE<br />

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Verbrauchswerte: 4,4 – 6,0 l/100 km, CO₂-Emissionen: 105 – 137 g/km. Symbolfoto.


MIT DEM WIFI<br />

ZUM TRAUMJOB<br />

Das WIFI Süd macht fit für sportliche<br />

Jobs. Hier eine Auswahl der Angebote:<br />

Foto: Klettercamp<br />

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UND JEDE MENGE SPASS – WIE ZULETZT BEI UNSEREM<br />

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FREERIDEN UND ALS EXKLUSIVES HIGHLIGHT ZUM<br />

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ALPE-ADRIA-<br />

SKITOURENCAMP<br />

20.–23. FEBRUAR 2020<br />

27. FEB.–1. MÄRZ 2020<br />

1.–4. MÄRZ 2020<br />

5.–8. MÄRZ 2020<br />

im Karawankenhof in Warmbad-Villach.<br />

Mehr Info: im „Skitourenguide“ auf S. 34–35<br />

EINSTEIGER-<br />

SKITOURENCAMP<br />

16.–19. JÄNNER 2020<br />

in der Nationalpark-Region<br />

Hohe Tauern Osttirol.<br />

Mehr Info: im „Skitourenguide“ auf S. 94–95<br />

HELISKIING-CAMP<br />

29.–22. MÄRZ 2020<br />

in Livigno in Italien.<br />

Mehr Info: www.sportaktiv.com<br />

FREERIDE-CAMP<br />

23.–26. JÄNNER 2020<br />

12.–15. MÄRZ 2020<br />

am Kärntner Nassfeld<br />

Mehr Info: www.sportaktiv.com<br />

ALLE INFOS UNTER WWW.SPORTAKTIV.COM<br />

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7. 12. <strong>2019</strong> bis 29. 3. 2020; Sa., So. 9–17 Uhr;<br />

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T. 0316/602-12 34<br />

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ACHTSAMKEITS TRAINER<br />

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MI. 22. 1. 2020; 18–19.30 UHR; WIFI SÜD<br />

WIFI Steiermark


8 <strong>SPORTaktiv</strong>


SCHAU MIR<br />

IN DIE AUGEN,<br />

KLEINES<br />

Die Wüste Gobi, Alaska, Himalaya,<br />

Mongolei, Island. Auf der<br />

Visitenkarte von Eliott Schonfeld<br />

(Bild) steht als Adresse zwar<br />

Paris, aber der junge Franzose<br />

ist ganz woanders daheim. „Den<br />

Sinn in meinen Erforschungen<br />

sehe ich im Willen, die Natur<br />

besser zu verstehen“, sagt er,<br />

wenn er wieder einmal für ein<br />

paar Monate in die Wildnis<br />

abzieht. Zurück kommt er mit<br />

neuen Erkenntnissen, neuen<br />

Erfahrungen und neuem Bildmaterial.<br />

Lust auf mehr? Die<br />

European Outdoor Film Tour<br />

hat den Franzosen heuer im<br />

Programm. „Le Minimaliste –<br />

An Himalayan Adventure“ zeigt<br />

den Abenteurer beim Durchqueren<br />

des Himalayas, zuletzt<br />

ohne Zelt, Schlafsack und<br />

Feuerzeug. Insgesamt umfasst<br />

das Programm der Tour neun<br />

verschiedene Outdoor-Filme mit<br />

einer Gesamtlaufzeit von 120<br />

Minuten. In Österreich gastiert<br />

die EOFT von 10. <strong>Oktober</strong><br />

bis 1. Dezember mit 20 Stopps<br />

zwischen Wien und Wolfurt bei<br />

Dornbirn.<br />

Tickets, Infos und Tourdaten<br />

in Österreich unter:<br />

www.eoft.eu<br />

ANZEIGE/Foto: Eliott Schonfeld<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

9


EINS, ZWEI,<br />

DREI – RAUF<br />

AUF DIE PLANAI<br />

Nicht nur Skibergsteiger, auch<br />

Läufer und Wanderer sind<br />

beim Snowrun auf der Schladminger<br />

Planai (St) am 14. Dezember<br />

richtig. Es besteht also<br />

freie Wahl der Mittel – die<br />

Aufgabe ist für alle gleich:<br />

1080 Höhenmeter sind vom<br />

Tal aus auf der legendären<br />

„Nightrace“- bzw. FIS-Abfahrtsstrecke<br />

zu bewältigen –<br />

bis zum Ziel bei der Schafalm.<br />

Klingt anstrengend, ist es<br />

auch – aber geil. „Snowrun“-<br />

Schnuppern kann man auf der<br />

kurzen Wanderstrecke (500<br />

Höhenmeter ab der Mittelstation)<br />

oder als Zweierstaffel.<br />

Die Jugend-Tourenskiklasse<br />

geht auch auf kurzer Strecke<br />

in Szene.<br />

www.snowrun.at<br />

Foto: Snowrun Planai<br />

10 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

11


12 <strong>SPORTaktiv</strong>


WEITER LAUFEN<br />

ALS JE ZUVOR<br />

Energie sparen beim Laufen:<br />

Damit haben sich die Experten<br />

im Asics-Labor in Kobe<br />

intensiv auseinandergesetzt.<br />

Herausgekommen ist jetzt nach<br />

dem erfolgreichen Launch des<br />

neuen Ride-Konzepts durch<br />

das Konzept-Modell Metaride<br />

das neueste Ride-Modell, der<br />

Glideride.<br />

Die geschwungene Mittelsohlenkonstruktion<br />

hilft, die<br />

Ermüdung hinauszuzögern. Eine<br />

Sprengung von 5 mm unterstützt<br />

die einzigartige Abrollbewegung<br />

und das Gefühl müheloser<br />

Fortbewegung. Nicht bloß<br />

Gefühl, sondern wissenschaftlich<br />

nachgewiesen sind folgende<br />

Effekte des Glideride: weniger<br />

Energieverlust am Sprunggelenk<br />

während der Landephase,<br />

verbesserte Dämpfung, weniger<br />

Gewicht bei anhaltender Stabilität,<br />

um Leistung und Schutz auf<br />

langen Strecken zu bieten. Oder<br />

wie es Asics-Präsident Yasuhito<br />

Hirota nennt: „Diese Innovation<br />

ist ein Meilenstein.“<br />

www.asics.com<br />

ANZEIGE/Foto: ASICS<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

13


20. OKTOBER<br />

48. INT. WOLFGANGSEELAUF<br />

Vom 5,2-km-Panoramalauf als perfektem<br />

Einstieg über den Klassiker,<br />

die 27 km lange Seenrunde, bis hin<br />

zum genussreichen Salzkammergut-<br />

Marathon wird Laufbegeisterten<br />

beim Internationalen Wolfgangseelauf<br />

das volle Programm geboten.<br />

www.wolfgangseelauf.at<br />

6. NOVEMBER<br />

FREERIDE-FILMFESTIVAL<br />

Das Freeride Filmfestival tourt heuer<br />

zum zehnten Mal durch Kinos<br />

in Österreich, Deutschland und<br />

der Schweiz und zeigt eine feine<br />

Auswahl der besten Ski- und Snowboardfilme<br />

des Jahres. Premiere ist<br />

am 6. November in Innsbruck.<br />

www.freeride-filmfestival.com<br />

TOP<br />

EVENTS<br />

OKTOBER | NOVEMBER | DEZEMBER<br />

5. BIS 6. OKTOBER<br />

CMP TRAIL BASSANO DEL GRAPPA<br />

Der CMP Trail in Bassano del<br />

Grappa, Italien, am südlichen<br />

Alpenrand gelegen, ist ein<br />

Trailrunning-Event für alle:<br />

Von Jung bis Alt, für Wettkampf-<br />

und Spaßläufer, für<br />

Sportler und Genießer dank<br />

dem „Kulinarik Lauf“.<br />

www.cmptrail.it<br />

6. BIS 8. DEZEMBER<br />

NORDIC OPENING RAMSAU<br />

In Ramsau am Dachstein (St)<br />

wird am Wochenende von 6. bis<br />

8. Dezember die Langlaufsaison<br />

feierlich eröffnet. Dank Snowfarming<br />

mit Schneegarantie. Von<br />

Anfänger bis Profi sind alle nordischen<br />

Sportler willkommen.<br />

www.ramsau.com<br />

9. BIS 10. NOVEMBER<br />

24-STUNDEN-SCHWIMMEN<br />

In der Parktherme Bad Radkersburg<br />

(St) findet zum 14. Mal das Benefiz-Schwimmevent<br />

zugunsten von<br />

Licht ins Dunkel statt. Jede Länge<br />

bringt 5 Cent und jeder kann mitschwimmen:<br />

Egal, ob als Einzelstarter<br />

oder Staffel mit bis zu fünf<br />

Schwimmern.<br />

www.parktherme.at<br />

14 <strong>SPORTaktiv</strong>


Fotos: Wolfgangseelauf/Horst von Bohlen, Ski Opening Planai /charinger, Graz-Marathon/GEPA Picturres, Freeride Filmfestival/MArc Weiler, CMP Trail, Ramsau Opening/Steiner, Veranstalter<br />

28. NOV. BIS 1. DEZ.|<br />

SKIOPENING OBERTAUERN|<br />

Am 30. November läutet<br />

Deutsch rapper CRO in Obertauern<br />

(S) die Skisaison auf<br />

1740 m Höhe ein – rund um<br />

dieses Highlight feiert der<br />

schneereichste Ort Österreichs<br />

von 28. November bis 1. Dezember<br />

den Winterstart.<br />

www.obertauern.at<br />

26. OKTOBER|<br />

ST. JOHANNER OKTOBERLAUF|<br />

In St. Johann im Pongau (S) geht<br />

am Nationalfeiertag traditionell<br />

der <strong>Oktober</strong>lauf über die Bühne.<br />

Der feine 6-km-Lauf ist auch für<br />

Staffeln offen. Tipp: Mitlaufen<br />

und das Wochenende für einen<br />

kurzen Herbsturlaub nutzen.<br />

www.aufiowi.at<br />

9. BIS 10. NOVEMBER<br />

ALPINMESSE INNSBRUCK<br />

Workshops, Impulsvorträge,<br />

Multivisionen und 200 namhafte<br />

Aussteller: Die Alpinmesse<br />

Innsbruck wird Anfang<br />

November zum Dreh- und<br />

Angelpunkt der alpinen Szene.<br />

Im Blickpunkt steht heuer<br />

„Nachhaltigkeit“.<br />

www.alpinmesse.info<br />

11. BIS 13. OKTOBER<br />

GRAZ-MARATHON<br />

6. DEZEMBER|<br />

SKI-OPENING SCHLADMING|<br />

Legendär ist das jährliche Skiopening<br />

auf der Schladminger<br />

Planai (St). Am 6. Dezember verwandeln<br />

die Top-Star-DJs Dimitri<br />

Vegas & Like Mike gemeinsam<br />

mit Lost Frequencies, W&W und<br />

Mike Williams das Planai-Stadion<br />

in einen Dancefloor.<br />

www.planai.at<br />

Der Herbst-Marathonklassiker für die<br />

ganze Familie ist der „Kleine Zeitung<br />

Graz Marathon“. Am Samstag stehen<br />

Familien-, Jugend- und Kinderläufe<br />

auf dem Programm, dazu City Run<br />

und Nordic Walk. Am Sonntag geht’s<br />

beim Viertel- und Halbmarathon sowie<br />

Marathon durch die Stadt.<br />

www.grazmarathon.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

15


er 27. Februar <strong>2019</strong> war<br />

der Tag der „Operation<br />

Aderlass“ bei der nordischen<br />

Ski-WM in Seefeld.<br />

Sieben Monate sind seither vergangen,<br />

in denen sich unter anderem zeigte, dass<br />

nicht nur Berufssportler die Dienste des<br />

Netzwerkes in Anspruch genommen haben,<br />

sondern auch solche, die man in<br />

die Kategorie des (leistungsorientierten)<br />

Freizeit sports einordnen kann.<br />

Am 7. Juli des Jahres wurde „Aktion<br />

Viribus“ durchgeführt. Bei der bislang<br />

größten Anti-Doping-Razzia<br />

von Europol wurden in 33 Ländern<br />

Europas 234 Menschen<br />

festgenommen, Geheimlabore<br />

aufgedeckt, 3,8 Millionen<br />

Dopingpräparate<br />

und 22 Tonnen<br />

Steroidpulver sichergestellt.<br />

Als Drehscheibe<br />

des<br />

Netzwerkes wurde<br />

Wien genannt. Zielgruppe<br />

der Präparate:<br />

Breitensportler.<br />

Die Info, dass auch im Freizeitsport<br />

gedopt wird, ist nicht neu<br />

– trotzdem steht bei jeder dieser Meldungen<br />

immer wieder eine simple Frage<br />

im Raum. Während die Motiv lage im<br />

Berufssport zumindest mit ökonomischen<br />

Motiven nachvollziehbar ist, sieht<br />

das im Freizeitsport anders aus. Da wird<br />

viel Geld in Doping investiert, es werden<br />

schwerwiegende mögliche Gesundheitsfolgen<br />

in Kauf genommen – für Altersklassensiege,<br />

einen gefinishten Wettkampf<br />

oder einen Waschbrettbauch.<br />

Warum?<br />

Die Studienlage<br />

Der deutsche Sportwissenschafter<br />

Pavel Dietz kann<br />

zumindest die Größenordnung<br />

des Problems gut einschätzen.<br />

Er kennt die internationale<br />

wissenschaftliche<br />

Studienlage und hat<br />

selbst jahrelang über Doping<br />

im Freizeitsport geforscht.<br />

2013 ließ er 3000 Teilnehmer<br />

(Nichtprofis) bei zwei Ironman-Veranstaltungen<br />

und einem<br />

Ironman 70.3 in Deutschland einen<br />

Fragebogen anonym ausfüllen. Eine<br />

der Fragen war, ob die Sportler im Jahr<br />

vor dem Wettkampf zumindest einmal<br />

eine Substanz zur Leistungssteigerung<br />

eingenommen hätten, die „es nur in der<br />

Apotheke, beim Arzt oder auf dem<br />

Schwarzmarkt gibt (z.B. anabole Steroidhormone,<br />

EPO, Wachstumshormone,<br />

Aufputschmittel)“? 13 Prozent bejahten<br />

die Frage, beim Ironman in<br />

Frankfurt waren es sogar 20 Prozent.<br />

Für Dietz keine Überraschung. „Es<br />

gibt in zwei Bereichen des Freizeitsports<br />

eine recht gute Studienlage: Zum einen<br />

im Ausdauersport, etwa im Marathonlaufen.<br />

Zum anderen im Fitnesssport.“<br />

WER IST GRÖSSER,<br />

REICHER, HAT EIN<br />

SCHÖNERES HAUS<br />

ODER EINEN BES­<br />

SEREN OBERKÖR­<br />

PER: DER SOZIALE<br />

VERGLEICH IST<br />

EINE MENSCH­<br />

LICHE GRUND­<br />

KOMPONENTE.<br />

Im Outdoorsport etwa gebe es dagegen<br />

kaum Untersuchungen.<br />

10 bis 20 Prozent dopende Freizeitsportler<br />

sei ein immer wieder auftauchender<br />

Wert, der in Studien ermittelt<br />

werde. Dietz hat auch untersucht, ob<br />

Schachspieler sogenanntes Neuro-Enhancement<br />

betreiben, also Mittel (wie z.<br />

B. Ritalin) einnehmen, um ihre Geistesleistung<br />

zu steigern. Immerhin acht Prozent<br />

bekannten sich zum „Hirndoping“.<br />

Der soziale Vergleich<br />

Es sei ein Irrtum, dass es im Hobbysport<br />

nur um die „goldene Ananas“ geht, sagt<br />

der Sportpsychologe Alois Kogler. „Vom<br />

Kinderwagen an geht es um den sozialen<br />

Vergleich. Wer ist größer, reicher, hat ein<br />

schöneres Haus oder einen besseren<br />

Oberkörper“, spricht der Psychologe<br />

aus, was viele vielleicht bloß denken.<br />

„Das ist eine menschliche Grundkomponente.“<br />

Der Vergleich sei ein wesentlicher<br />

Faktor, der Sport attraktiv mache. Ein<br />

erfolgreicher Vergleich wirke aufs Belohnungssystem<br />

im Gehirn. Noch stärker in<br />

einem Zustand höherer Erregung, also<br />

etwa unmittelbar nach einer körperlichen<br />

Anstrengung. Die Tendenz zum sozialen<br />

Vergleich sei wohl in unseren Gehirnen<br />

verankert, erklärt Kogler.<br />

Der Psychologe sagt auch: „Es gibt<br />

keine gesellschaftliche Struktur, in der es<br />

den sozialen Vergleich nicht gegeben<br />

hätte. Ohne würde es auch keinen Fortschritt<br />

geben.“ Kogler sieht zahlreiche<br />

Parallelen zwischen den „Erfolgsregeln<br />

der Wirtschaft“ und dem Leistungsvergleich<br />

im Sport.<br />

Die Doping-Persönlichkeit<br />

„Wir registrieren ganz klar, dass Doping<br />

im Breitensport angekommen ist“, sagt<br />

Foto: iStock<br />

16 <strong>SPORTaktiv</strong>


DOPING:<br />

DARUM<br />

WENN PROFISPORTLER DOPEN, LÄSST SICH DAS<br />

MIT STICHWORTEN WIE „KARRIERE“, „EXISTENZ“<br />

ODER „FINANZIELLER ERFOLG“ WENIGSTENS IM<br />

ANSATZ ERKLÄREN. UMGANGSSPRACHLICH:<br />

„WEIL’S UM WAS GEHT.“ WARUM ABER DOPEN FREI-<br />

ZEITSPORTLER? VERSUCH EINER ANNÄHERUNG.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG UND CHRISTOPH HEIGL<br />

David Müller von der österreichischen<br />

Anti-Doping-Agentur NADA (siehe<br />

Folgegeschichte). Wobei er präzisiert,<br />

dass in diesem Bereich „Medikamentenmissbrauch“<br />

oft das treffendere Wort ist.<br />

Im Hobby- und Breitensport sieht Müller<br />

salopp formuliert einen für Doping<br />

anfälligen Typen: „Der Mann im mittleren<br />

Alter, der es noch einmal beweisen<br />

will.“ 80 Prozent der NADA-Fälle sind<br />

männlich. „Man könnte grundsätzlich<br />

also festhalten, Doping ist ein männliches<br />

Phänomen.“<br />

Für Müller ist es zum einen das<br />

Ego, das Bestreben, schneller und<br />

stärker zu sein als der Nachbar, der<br />

Kollege. Dafür wird viel investiert:<br />

Zeit, Geld, Ressourcen. „Es gibt im<br />

Breitensport Fanatiker, die trainieren<br />

auf Fast-Profiniveau.“ Wenn es nicht<br />

die pure Leistung ist, kann es zum<br />

anderen im Hobbysport auch das<br />

reine Körperbild sein, das zu unerlaubten<br />

Mitteln greifen lässt. „Der<br />

sportliche, athletische Körper ist das<br />

Ziel.“ Das betrifft hier speziell jugendliche<br />

Burschen und Männer, die<br />

etwa schnell einen ansehnlichen Bizeps<br />

antrainieren wollen, aber auch<br />

Frauen, die im Streben um den fitten<br />

Körper zu Schlankheitspillen,<br />

Fatburner und Co. greifen. „Wobei<br />

wir da nicht von verbotener Leistungssteigerung,<br />

sondern eher von<br />

einem Gesundheitsproblem sprechen,<br />

wenn Menschen mit schädigenden<br />

Mitteln ihren Körper<br />

formen wollen.“<br />

Die Einschätzung bestätigt auch<br />

der Psychologe Kogler: „Das Verhältnis<br />

zwischen dopenden Männern<br />

und Frauen beträgt nach meiner<br />

Erfahrung 4:1.“ Warum? „Weil<br />

Frauen sich mehr um ihre Gesundheit<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

17


WENN DU EINMAL<br />

AUF STEROIDEN<br />

BIST UND SIEHST,<br />

WIE DAS TRAINING<br />

WIRKT, WENN DU<br />

MIT EPO DEUT-<br />

LICH SCHNELLER<br />

FÄHRST, WILLST DU<br />

NICHT MEHR OHNE.<br />

kümmern, eher einen Zusammenhang<br />

zwischen Aussehen und Gesundheit erkennen,<br />

sozial fürsorglicher und daher<br />

auch zu sich selbst fürsorglicher sind.“<br />

Anfällig für Doping sieht Kogler: einerseits<br />

Jugendliche, wobei es sich öfters<br />

um unsichere Persönlichkeiten handle,<br />

in Kombination mit einer starken „Körper-Leistungs-Orientierung“<br />

und<br />

manchmal auch einer „Körperbildstörung“.<br />

Im Ausdauersport seien es oft<br />

sehr leistungsorientierte Persönlichkeiten,<br />

die auch im Beruf entsprechend<br />

agieren, „deutlich mehr als 40 Stunden<br />

arbeiten und zusätzlich im Sport erfolgreich<br />

sein wollen. Und das geht sich halt<br />

irgendwann nicht aus.“<br />

PD DR. PHIL.<br />

PAVEL DIETZ<br />

ist Sportwissenschafter, lehrt<br />

und forscht an der Universitätsmedizin<br />

Mainz (D).<br />

DR. ALOIS<br />

KOGLER<br />

ist Sportpsychologe in Graz.<br />

www.teamspirit.at<br />

MAG. DR. DAVID<br />

MÜLLER<br />

ist Leiter der Abteilung<br />

Information und Prävention<br />

bei der österreichischen Anti-<br />

Doping-Agentur NADA Austria.<br />

www.nada.at<br />

Verdrängte Folgen<br />

Sportpsychologe Alois Kogler kannte einen<br />

Freizeitsportler, der mit 45 an den<br />

Folgen von Doping verstorben ist. Nebenwirkungen<br />

von Dopingpräparaten<br />

sind oft beträchtlich. Was ist mit Folgen<br />

und Gefahren – werden diese ignoriert<br />

oder sind sie zu wenig bekannt? „Es wird<br />

von beidem etwas sein“, glaubt Pavel<br />

Dietz, „man weiß auch, dass Rauchen<br />

tötet und raucht trotzdem.“ Dietz sieht<br />

auch eine große Suchtkomponente:<br />

„Wenn du einmal auf Steroiden bist und<br />

siehst, wie das Training wirkt, wenn du<br />

mit EPO deutlich schneller fährst, willst<br />

du nicht mehr ohne – so schilderten es<br />

Dopinguser in Interviews.“<br />

Für Kogler spielt eine Art Verdrängungsmechanismus<br />

mit, die Psychologie<br />

nennt es „Fusion“. „Man will daran<br />

glauben, dass es keine Folgen hat. Auch<br />

Donald Trump glaubt, was er sagt,<br />

wenn er von Fake News spricht“. Kogler<br />

sagt auch: „Der Wert von<br />

Gesundheit ist bei uns allen<br />

ein hoher – aber sobald es<br />

ans Eingemachte geht, Geld<br />

oder Schönheit im Spiel<br />

sind, ist er nicht mehr an<br />

oberster Stelle.“<br />

Spiegel der Gesellschaft<br />

Nicht nur unter Schachspielern<br />

hat Pavel Dietz den<br />

Missbrauch von Aufputschmitteln<br />

erforscht. Sondern<br />

auch herausgefunden, dass Neuro-<br />

Enhancement, um die kognitive Leistung<br />

zu verbessern, etwa auch unter<br />

Studierdenden verbreitet ist. Die ermittelten<br />

Zahlen stimmten fast exakt mit<br />

denen von Doping im Freizeitsport<br />

überein – 13 bis 20 Prozent. Kein Zufall,<br />

meint Dietz. Eine ähnliche wissenschaftliche<br />

Datenlage gebe es mittlereile<br />

für verschiedenste Berufszweige, wo es<br />

um Geistesleistungen geht – akademische<br />

Berufe, Wirtschaftswissenschafter,<br />

Ärzte ...<br />

Was es nicht gibt, ist offenes Bekenntnis.<br />

Doping ist wie jede Form von Medikamentenmissbrauch<br />

ein Tabuthema.<br />

Gedopt wurde immer schon, sagt Sportpsychologe<br />

Alois Kogler, doch stets im<br />

Geheimen. Das „Geheimnis“ wäre dabei<br />

sogar eine wesentliche Komponente:<br />

„Geheimwissen wird über Generationen<br />

weitergegeben.“ Wer dopt, gehört zu einem<br />

eingeweihten Kreis. Eine Beziehungssituation<br />

zwischen den Eingeweihten<br />

entsteht, die auch attraktiv ist.<br />

Sportwissenschafter Dietz hat auch die<br />

Kommunikation in Online-„Dopingforen“<br />

erforscht und war immer wieder erstaunt,<br />

wie viel Fach- und Detailwissen<br />

dort ausgetauscht wird. Seine generelle<br />

Einschätzung: „Es gibt Menschen, die<br />

sehr leistungsorientiert sind und bereit,<br />

als Mittel zum Zweck den einfachsten<br />

Weg zu nehmen.“<br />

Für Kogler ist das Dopen im Freizeitsport<br />

ebenfalls ganz klar ein Spiegelbild<br />

WOBEI WIR NICHT VON VER-<br />

BOTENER LEISTUNGSSTEI-<br />

GERUNG, SONDERN EHER<br />

VON EINEM GESUNDHEITS-<br />

PROBLEM SPRECHEN, WENN<br />

MENSCHEN MIT SCHÄDI-<br />

GENDEN MITTELN IHREN<br />

KÖRPER FORMEN WOLLEN.<br />

der Gesellschaft. Auch er ist überzeugt,<br />

dass in vielen Berufsgruppen in ähnlichem<br />

Ausmaß wie im Freizeitsport pharmazeutisch<br />

nachgeholfen wird. Die Beschleunigung<br />

in einer auf permanentes<br />

Wachstum ausgerichteten Gesellschaft<br />

sieht Kogler dabei genauso als Verstärker<br />

wie die Möglichkeit, „Erfolge“ über Social<br />

Media sichtbar zu machen. „Ich bin<br />

überzeugt, dass das Phänomen Doping<br />

im Freizeitsport dadurch deutlich zugenommen<br />

hat und weiter deutlich zunimmt.“<br />

18 <strong>SPORTaktiv</strong>


MOUNTAIN BOOTS<br />

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HANWAG ALVERSTONE II GTX<br />

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den wir je gebaut haben: Für Alpenüberquerungen<br />

mit Gipfelambitionen. Für Trekking in anspruchsvollem<br />

Terrain und mit Gepäck. Für alle, die auf<br />

der Suche nach einem stabilen, flexiblen und<br />

obendrein leichten Trekkingschuh sind.


9FRAGEN<br />

AN DIE<br />

NADA<br />

2,1 MILLIONEN ÖSTERREICHER KÖNNEN VON<br />

DER NADA BEI WETTKÄMPFEN KONTROLLIERT<br />

WERDEN. UND SELBST HOBBYSPORTLERN<br />

1<br />

Was ist die NADA Austria und<br />

was macht sie eigentlich ?<br />

Die NADA Austria ist die Nationale<br />

Anti-Doping-Agentur Austria GmbH<br />

mit Sitz in Wien. Selbstdefinition: „Der<br />

Schutz der sauberen Sportlerinnen und<br />

Sportler ist das oberste und wichtigste<br />

Ziel.“ Das betont auch Dr. David Müller,<br />

Leiter der Abteilung Information<br />

und Prävention. „Anti-Doping-Kampf<br />

klingt so negativ, es ist kein Kampf, wir<br />

sind keine Jäger. Die Sprache macht viel<br />

aus. Ich sehe uns als Servicestelle für den<br />

sauberen Sport. Unsere Arbeit funktioniert<br />

nur, wenn die Sportler mitziehen.“<br />

2<br />

Ist <strong>2019</strong> mit Seefeld und Co. ein<br />

gutes oder schlechtes Jahr für<br />

den sauberen Sport?<br />

„Für den Sport an sich nicht gut, weil jeder<br />

Dopingfall einer zu viel ist“, meint<br />

Experte Müller. „Die sauberen Sportler<br />

sehen aber, dass Doping in Österreich<br />

kein Kavaliersdelikt ist und es schwere<br />

Konsequenzen bis hin zu strafrechtlichen<br />

Folgen hat. Die sehr gute Zusammenarbeit<br />

von österreichischer Polizei,<br />

Zoll und Staatsanwaltschaften mit der<br />

NADA Austria hat auch international<br />

Vorbildwirkung für moderne Anti-Doping-Arbeit.“<br />

DROHT BEI VERGEHEN EINE SPERRE.<br />

3<br />

Wo setzt die Prävention an?<br />

„In Österreich haben wir eine Tablettenmentalität“,<br />

konstatiert Müller.<br />

„Das beginnt – überspitzt formuliert<br />

– bei den Bachblüten für die Kinder vor<br />

Schularbeiten. Im Laufe der Jahre haben<br />

viele gelernt, dass sie gegen kleinere oder<br />

größere Probleme ein ,Wundermittel‘<br />

nehmen. Im Sport können das Schmerzmittel<br />

oder Nahrungsergänzungsmittel<br />

sein, auch wenn es nicht nötig wäre. Bei<br />

Schulungen in Akademien machen wir<br />

Rollenspiele, damit sich Jugendliche<br />

früh der Frage stellen: Wie reagiere ich,<br />

wenn jemand mit einem zweifelhaften<br />

Angebot auf mich zukommt? Aus der<br />

Anti-Doping-Arbeit wissen wir: Es gibt<br />

Non-Responder, die weder auf Prävention<br />

noch auf Abschreckung ansprechen.<br />

Die müssen mit zielgerichteten Ermittlungen<br />

überführt werden.“<br />

4<br />

Wie erreicht die NADA<br />

Hobbysportler?<br />

„Wir haben mit dem Gütesiegel für<br />

Fitnesscenter ein eigenes Aufklärungsund<br />

Schulungsprogramm für die Fitnessbegeisterten<br />

geschaffen. Wenn wir in<br />

Sportschulen Vorträge halten, erreichen<br />

wir auch künftige Hobbysportler, denn<br />

nur wenige schaffen es in den Profisport“,<br />

sagt Müller. „Wir unterscheiden<br />

in der Arbeit auch nicht zwischen Profiund<br />

Hobbysportlern, der Kontrollbereich<br />

der NADA erstreckt sich über den<br />

gesamten organisierten Sportbetrieb.<br />

Überallhin, wo angemeldete Sportbewerbe<br />

stattfinden, also auch bis in die<br />

unterste Fußballliga. Ich sehe unsere<br />

Kontrollfunktion bei Verdachtsmomenten<br />

gezielt auch im Breitensport. Für<br />

uns schwer zu erreichen ist nur der reine<br />

Hobbysportler, der in keinem Verein ist<br />

und bei keinen Bewerben mitmacht.“<br />

Auf der Website der NADA abrufbar:<br />

Verbotslisten, Sperren, Empfehlungen,<br />

Infos zur MedApp.<br />

5<br />

Wie hoch ist die Dunkelziffer bei<br />

dopenden Hobbysportlern?<br />

Aus Deutschland kursieren Zahlen<br />

von 200.000 bis 1 Million dopender,<br />

deutscher Freizeitsportler. Gibt es Dunkelziffern<br />

in Österreich? „Bei diesem<br />

Thema – wie generell beim Thema Dopingverdacht<br />

– ersuche ich um größtmögliche<br />

Sachlichkeit“, sagt Müller.<br />

„Von der Volksmeinung ,Es tut eh jeder‘<br />

bis zur Expertenanalyse muss man sagen:<br />

Keiner weiß es ganz genau, Vermutungen<br />

sind oft sogar kontraproduktiv,<br />

weil sie jungen Sportlern ein falsches<br />

Bild der Realität vermitteln könnten.<br />

Ich kommentiere keine Dunkelziffern<br />

und gehe, wenn wir unsere Präventionsaktivitäten<br />

durchführen, immer von sauberen<br />

Sportlern aus.“<br />

6<br />

Kann ich als Hobbysportler<br />

auch gesperrt werden?<br />

Bei Veranstaltungen, die beim<br />

Fachverband gemeldet sind und die sich<br />

der Anti-Doping-Arbeit verschreiben,<br />

kann jeder kontrolliert werden. Dazu<br />

unterschreibt jeder oder akzeptiert mit<br />

einem Klick die Bestimmungen und die<br />

Möglichkeit einer Kontrolle. „Wenn wir<br />

dann kommen, können wir die Top-3<br />

testen oder Platz 500. Das kann jeder<br />

x-beliebige Freizeitsportler sein.“ Bei einem<br />

schweren Dopingverstoß können<br />

selbst Hobbysportler suspendiert und<br />

von Wettkämpfen ausgeschlossen werden.<br />

Die stehen dann zwar mangels Prominenz<br />

nicht am nächsten Tag in der<br />

20 <strong>SPORTaktiv</strong>


Zeitung, aber auf einer Liste von gesperrten<br />

Sportlern, auf die die Veranstalter<br />

Zugriff haben. Wer das ignoriert und<br />

weitermacht, bekommt eine Verlängerung<br />

der Sperre. Im organsierten Sportbetrieb<br />

aktiv sind 2,1 Millionen Österreicher,<br />

die potenziell von der NADA<br />

kontrolliert werden können. In den letzten<br />

Jahren hat sich diesbezüglich auch<br />

das Whistleblower-System bewährt.<br />

„Wir bekommen gar nicht so wenige<br />

Hinweise aus der Szene selbst, dass sich<br />

manche leistungsmäßig ,verdächtig‘ entwickeln.<br />

Die schauen wir uns gezielt<br />

an.“ Neu: Viele stellen ihre Leistungsdaten<br />

ins Internet (Websites, Facebook,<br />

Strava). „Was freiwillig zu haben ist,<br />

schauen sich unsere Experten natürlich<br />

genau an.“ Und sei es, um normale und<br />

atypische Leistungsdaten abzugleichen.<br />

7Helfen strengere Strafen?<br />

Zwei Jahre Sperre, vier Jahre Sperre,<br />

lebenslang, der Strafenkatalog<br />

sieht einiges vor. „Noch härtere Konsequenzen,<br />

wie die oft geforderte lebenslange<br />

Sperre schon beim ersten Mal, erachten<br />

wir nicht als sinnvoll. Bei Sportlern<br />

zerbricht ohnehin grad das Leben<br />

und meistens sind es ja junge Leute. Es<br />

braucht eine gewisse Verhältnismäßigkeit.<br />

Es ist Sport und es ist Betrug und<br />

ich bezeichne es als Form von Wirtschaftskriminalität.<br />

Der Gebrauchtwagenhändler,<br />

der die Tachos frisiert, bekommt<br />

auch seine Strafe, ist im besten<br />

Fall geläutert und darf wieder arbeiten.“<br />

8Was bringen mediale „Dopingbeichten“<br />

von gefallenen Engeln?<br />

Welche Signale senden sie?<br />

Nach Dopingfällen sind reuige Sportler<br />

genauso gefragte Interviewpartner wie<br />

Zielscheiben heftiger Kritik. Sie sollten<br />

in den Medien keine Bühne mehr bekommen,<br />

meinen Hardliner. „Da ist sicher<br />

eine differenzierte Sichtweise wichtig“,<br />

meint Müller. Das Thematisieren<br />

von Doping, Strafen und dem „Danach“<br />

in den Medien findet er grundsätzlich<br />

nicht schlecht, aber gewissen Aussagen<br />

dürften nicht unkommentiert bleiben.<br />

„Wenn ein Ex-Doper im großen Interview<br />

mit treuherzigem Gesicht sagt, es<br />

dopen eh alle, ist das ganz schlecht für<br />

die Signalwirkung auf z.B. Nachwuchssportler.<br />

Leider wird diesen Aussagen oft<br />

Glauben geschenkt, sie spiegeln aber nur<br />

die subjektive Sichtweise wider. Das ist<br />

so, wie wenn ich einen korrupten Politiker<br />

oder Geschäftsmann frage, ob seine<br />

Mitbewerber auch korrupt sind.“<br />

9Welche Wünsche hat die NADA?<br />

Müller wünscht sich die Anti-Doping-Bestimmungen<br />

flächendeckend<br />

und plakativ in den Ausschreibungen<br />

von Wettkämpfen. „Ein zentrales<br />

Thema, das muss ins Bewusstsein der<br />

Veranstalter.“ In dieser Hinsicht gibt es<br />

positive Beispiele. Dass aber Riesenevents<br />

wie der Ötztaler Radmarathon als<br />

„Tourismus-Veranstaltung“ den Anti-Doping-Bestimmungen<br />

nicht unterliegen,<br />

zählt nicht dazu. „Die Veranstalter<br />

könnten generell noch viel aktiver<br />

und offener kommunizieren, dass sie<br />

klar für Anti-Doping sind. Denn als<br />

Sportler habe ich ein Recht auf sauberen<br />

Sport und die Informationen dazu.“<br />

DOPING<br />

AKTUELL<br />

Nach 2008 und dem Skandal<br />

um Humanplasma in Wien<br />

(Kohl, Hoffmann, Totschnig,<br />

Botwinow, Pumper, Graf, Rottmann,<br />

Tauber, Pinter etc.) ist<br />

das Jahr <strong>2019</strong> der zweite negative<br />

Höhepunkt. Die Operation<br />

Aderlass in Seefeld erwischte<br />

wieder den Profisport<br />

(Hauke, Baldauf, Dürr, Preidler,<br />

Denifl). Das Thema Doping<br />

strahlt aber auch erstmals<br />

weit in den Breiten- und Amateursport<br />

hinein, mit den<br />

überführten Christina Kollmann-Forstner<br />

(MTB), Florian<br />

Lienhart, Emanuel Moser (beide<br />

Triathlon), Jürgen Teichtmeister<br />

(Leichtathletik) und<br />

zuletzt mit dem Masters-Skibergsteiger<br />

Gerhard Tritscher.<br />

Komplette Liste aller in<br />

Österreich gesperrten oder<br />

suspendierten Sportler auf<br />

www.nada.at<br />

Fit im Herbst<br />

mit Vitamin D!<br />

Für ein starkes Immunsystem<br />

benötigt der Körper<br />

unter anderem eine ausreichende<br />

Versorgung mit<br />

Vitamin D.<br />

Wissenschaftliche Studien zeigen<br />

den Zusammenhang zwischen<br />

Vitamin D-Mangel und Erkrankungen<br />

wie z.B.<br />

• Grippale<br />

Infekte<br />

• Müdigkeit<br />

• Entzündungen<br />

• Bluthochdruck<br />

Zu einem Vitamin D-Mangel<br />

kommt es, wenn die mit der<br />

Nahrung aufgenommene oder im<br />

Körper gebildete Menge für die<br />

Versorgung nicht ausreicht. Durch<br />

eine gezielte Vitamin D-Zufuhr<br />

kann der Mangel ausgeglichen<br />

werden.<br />

Denken Sie deshalb an eine optimale<br />

Versorgung mit Vitamin D<br />

– das ganze Jahr über.<br />

D3 Kwizda<br />

• Muskelschwäche<br />

• Diabetes<br />

• Rheuma<br />

• Osteoporose<br />

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• gelatine- und fructosefrei<br />

• 28 od. 56 Minitabl. pro Packung<br />

• exklusiv in Ihrer Apotheke<br />

Das österreichische Vitamin D3 –<br />

entwickelt und produziert in Wien<br />

Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke<br />

(bilanzierte Diät) zum Diätmanagement bei Vitamin D-<br />

Mangel. Nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden.


61%<br />

geben an, dass sich Sport positiv auf die Stimmung<br />

im Berufsalltag auswirkt. Für 51 Prozent erhöht sich<br />

dadurch sogar die Belastbarkeitsgrenze.<br />

59%<br />

der sportlichen Aktivitäten üben Herr<br />

und Frau Österreicher im Freien aus.<br />

Der beliebteste Ort der Freizeitsportler<br />

ist dabei der Wald. Für satte 90 Prozent<br />

ist die Natur die „Energietankstelle“.<br />

SO SPORTELT<br />

ÖSTERREICH<br />

DER SPORTREPORT VON INTERSPORT IST WIEDER DA. 5000 LEUTE IN ÖSTERREICH, DEUTSCHLAND,<br />

TSCHECHIEN, UNGARN UND DER SLOWAKEI WURDEN DABEI ZU IHREM SPORTVERHALTEN BEFRAGT.<br />

FÜR ÖSTERREICH KOMMT DABEI HERAUS: 67 PROZENT DER BEFRAGTEN BETREIBEN MINDESTENS<br />

EINMAL PRO WOCHE SPORT. DAZU NOCH EIN PAAR INTERESSANTE DETAIL-ERGEBNISSE<br />

48%<br />

der Befragten fahren zumindest<br />

fallweise mit dem Fahrrad – wodurch<br />

Radfahren den Sieg bei<br />

der beliebtesten Sportart einfährt.<br />

Gefolgt übrigens von<br />

Schwimmen (46 %), Wandern<br />

(45 %) und Laufen (31 %).<br />

5der Befragten machen<br />

der Umfrage zu Folge<br />

gar keinen Sport.<br />

%<br />

%<br />

der Kinder zwischen<br />

6 und 17 sind in<br />

einem Sportverein<br />

aktiv. Dennoch sind die<br />

Hälfte der Eltern mit dem<br />

Vereinsangebot ihrer<br />

Umgebung unzufrieden.<br />

22 <strong>SPORTaktiv</strong>


FIT<br />

Training – Gesundheit – Ernährung<br />

Fotos: iStock, privat<br />

GESUNDHEITSMESSE<br />

Am 18. <strong>Oktober</strong> findet im Amtshaus<br />

des 7. Wiener Gemeindebezirks die<br />

Messe für Gesundheit und Prävention<br />

statt. Auf einer „Gesundheitsstraße“<br />

kann man seine Fitness<br />

kostenlos überprüfen lassen.<br />

www.wiener.hilfswerk.at<br />

EISIGER REKORD<br />

Josef Köberl hat in einer Glaskabine<br />

in Wien einen Weltrekord aufgestellt.<br />

2:08 Stunden saß der als<br />

„Eis-Schwimmer“ bekannte Steirer<br />

in Eiswürfeln. Nächste Idee: Donau<br />

und Nil längs durchschwimmen.<br />

www.7minds.at<br />

STARKE LEBEN LÄNGER<br />

Eine US-Studie belegt: Muskelkraft hat<br />

bei Menschen mit kritischer oder chronischer<br />

Erkrankung einen Einfluss auf<br />

die Lebenserwartung. Ernährung und<br />

Training sind demnach fast so wichtig<br />

wie Medikamente.<br />

medical-media-consulting.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

23


TIEF<br />

DURCH-<br />

ATMEN<br />

Fotos: iStock, Klaus Landauf<br />

24 <strong>SPORTaktiv</strong>


DER HERBST IST DIE ZEIT ZUM DURCHSCHNAUFEN. WEIL<br />

IN UNSERER HEKTISCHEN WELT VIELE CHRONISCH AUSSER<br />

ATEM SIND, OHNE ES ZU WISSEN, LOHNT ES SICH, DEM<br />

ATMEN ETWAS AUFMERKSAMKEIT ZU SCHENKEN.<br />

MIT EIN PAAR MINUTEN TÄGLICH IST SCHON VIEL GETAN.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

uch wenn man sich in Ruhe glaubt,<br />

kann man außer Atem sein. Die<br />

meisten Menschen in unserer Zeit<br />

sind das auch, ohne es zu wissen. Manche hyperventilieren<br />

sogar chronisch, auch wenn sie<br />

es selbst gar nicht bemerken. Das erklärt der<br />

Grazer Mentaltrainer Klaus Landauf, der nicht<br />

nur mit Sportlern arbeitet, sondern sich auch<br />

dem Faktor Stress in der heutigen Arbeits- und<br />

Freizeitwelt in besonderem Maß widmet.<br />

„Für Burn-out-Betroffene ist es ganz typisch,<br />

nur noch flach und kurz zu atmen“, weiß<br />

Landauf – der aber auch betont, dass kaum jemand<br />

einen langsamen, gesunden Atemrhythmus<br />

hat, es sei denn, er beschäftigt sich bewusst<br />

damit. Das Hetzen von Termin zu Termin, das<br />

durchgetaktete Leben spiegelt sich nämlich in<br />

der Atmung wider. Dass sich so ein ständiges<br />

„Außer-Atem-Sein“ auf die Leistungsfähigkeit<br />

im Sport und Alltag wie auch auf die so wichtige<br />

„Regulations- und Regenerationsfähigkeit“<br />

auswirkt, kann man sich leicht ausrechnen.<br />

15.000 Mal pro Tag atmen wir ein und wieder<br />

aus, wobei vor allem der Qualität der<br />

Atemvorgänge große Bedeutung zukommt:<br />

„Wir nutzen unsere Lungenkapazität nicht,<br />

wenn wir nur flach atmen“, betont Landauf.<br />

Zur Veranschaulichung: Mit jedem Einatmen<br />

strömt im Schnitt ein halber Liter Luft in die<br />

beiden Lungenflügel, pro Minute sind es also 5<br />

bis 6 Liter. Aber: Bei einem tiefen, entspannten<br />

Atemzug holen wir sechs bis zehn Mal mehr<br />

Luft in unsere Lungen als bei einem schnellen,<br />

flachen Atemzug.<br />

Der Unternehmensberater hält seinen Klienten<br />

– vielfach Führungskräfte – auch gern mit<br />

diesem Argument die Bedeutung des Atmens<br />

vor Augen: Man kann mehrere Wochen ohne<br />

Essen überleben, vier bis fünf Tage ohne zu<br />

trinken – aber nur vier bis fünf Minuten ohne<br />

zu atmen. Warum also schenkt man Ernährungsfragen<br />

oder jener der richtigen Flüssigkeitsaufnahme<br />

(zu Recht) viel Aufmerksamkeit,<br />

dem Atem aber kaum?<br />

Wer weiß außerdem schon, dass die Lunge<br />

unser größtes inneres Organ ist – und das<br />

Zwerchfell der flächenmäßig größte Muskel? In<br />

der Physik wisse man, dass größere, übergeordnete<br />

Systeme kleinere harmonisieren. Stellt<br />

man vier Metronome, die in unterschiedlichen<br />

Rhythmen schwingen, auf eine Schaukel, dann<br />

führt die Bewegung der Schaukel die Metronome<br />

nach kurzer Zeit in einen absoluten Gleichklang.<br />

So ähnlich könne man sich das auch mit<br />

den Körperfunktionen vorstellen – und der Atmung,<br />

die über allen Dingen steht, weil sie die<br />

Funktionsweise der Organe harmonisiert.<br />

Das Zwerchfell wiederum ist neben seiner<br />

Größe auch stark von parasympathischen, also<br />

für die Entspannung zuständigen Nervenbahnen<br />

durchzogen, nennt Landauf einen weiteren<br />

interessanten Punkt. Eine ruhige tiefe „Bauchatmung“,<br />

die in Wahrheit übers Zwerchfell passiert,<br />

wirkt sich auch aus diesem Grund positiv<br />

auf den Entspannungszustand aus. Diese tiefe<br />

Bauchatmung zu erlernen (siehe die Übungen<br />

hinten), ist deshalb auch ein erster wichtiger<br />

Schritt zum besseren, harmonischen Atmen.<br />

Sauerstoff und Kohlendioxid<br />

Es gibt noch mehr gute Argumente dafür, sich<br />

ein paar Minuten täglich mit seiner Atmung zu<br />

beschäftigen. Natürlich geht es dabei auch um<br />

den Sauerstoff, unser eingeatmetes Lebenselixier.<br />

Aber auch der ist nur ein Teil dessen, was<br />

wir über unsere Atmung regulieren können.<br />

„Die Art zu atmen verändert auch unseren<br />

Kohlendioxid-Haushalt – und gerade der ist für<br />

die optimale Leistung in Alltag, Beruf und<br />

Sport das Maß der Dinge“, sagt Klaus Landauf.<br />

Noch einmal das Stress-Beispiel: In Drucksituationen<br />

neigt der Mensch also dazu, kurz<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

25


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

ÜBUNGEN ZUM<br />

DURCHATMEN<br />

TIEFE BAUCHATMUNG<br />

In Rückenlage auf den Boden<br />

legen und für vier Sekunden<br />

ein- und sechs Sekunden ausatmen.<br />

Zur Kontrolle die Handinnenfläche<br />

auf den Bauchnabel<br />

legen um zu überprüfen, ob<br />

sich der Bauch beim Atmen<br />

wirklich hebt und senkt.<br />

ATEM ANHALTEN<br />

Ausatmen, zählen, bis der<br />

Drang einzuatmen groß wird –<br />

dann wieder einatmen. Werte<br />

ab 20 Sekunden zeugen von einem<br />

guten Atemverhalten –<br />

darunter empfiehlt sich unbedingt<br />

ein Atemtraining.<br />

GEHEN UND ATMEN<br />

Im Gehen 3 bis 4 Schritte einatmen,<br />

dann 5 bis 8 Schritte lang<br />

ausatmen. Diese Rhythmik hilft<br />

dabei, im Atmen nicht zu<br />

schnell zu werden und auf die<br />

10 bis 12 Atemzüge pro Minute<br />

zu kommen.<br />

SPÜR DICH<br />

Ruhig atmen und dabei auf<br />

eine Körperstelle fokussieren,<br />

zum Beispiel jenen Punkt, auf<br />

dem der Körper am intensivsten<br />

den Boden berührt.<br />

BEIM TRAINING<br />

Während einer ausdauersportlichen<br />

Betätigung: ausatmen, so<br />

lange nicht einatmen, bis der<br />

Drang zu atmen groß wird,<br />

dann einatmen. Danach gut<br />

durchatmen, den Atem harmonisieren<br />

und die Übung während<br />

fünf bis zehn Minuten<br />

wiederholen.<br />

und flach zu atmen. Wenn Stress- und<br />

Druckphasen nun über längere Zeiträume<br />

vorherrschen, verändert sich der<br />

CO2-Zustand im Organismus. „Wird<br />

CO2 nicht vollständig ausgeatmet und<br />

sammelt sich an, muss es in der Nacht<br />

abgebaut und das wirkt sich auf die<br />

Schlafqualität aus.“ Wer sich trotz ausreichender<br />

Schlafstunden morgens gerädert<br />

fühlt, hat also vielleicht ein Problem<br />

mit seinem CO2-Haushalt. Auf jeden<br />

Fall ist dann die körpereigene Erholungsfähigkeit<br />

beeinträchtigt. Wer Sport<br />

macht, kennt den „inneren Schweinehund“<br />

– und auch dieser meldet sich<br />

umso kräftiger zu Wort, je schlechter wir<br />

erholt sind, ist Landauf überzeugt.<br />

Kohlendioxid ist aber, und auch das<br />

soll nicht unerwähnt bleiben, nicht nur<br />

ein Schadstoff, der aus dem Körper raussoll.<br />

In der richtigen Konzentration ist<br />

es wichtig, um Sauerstoff aus den roten<br />

Blutkörperchen zu lösen – und ihn damit<br />

optimal nutzbar zu machen.<br />

Zwölf Atemzüge pro Minute<br />

Wie kann man nun konkret an seiner<br />

Atmung arbeiten? Schon erwähnt haben<br />

wir, dass Klaus Landauf als Basis die tiefe<br />

Bauchatmung empfiehlt, die man<br />

möglichst täglich ein paar Minuten<br />

üben und sich anstatt der verbreiteten,<br />

flachen Brustatmung angewöhnen sollte.<br />

Und es gibt auch eine wichtige Faustregel,<br />

die besagt, dass 10 bis 12 Atemzüge<br />

pro Minute für fast alle ein idealer<br />

Atemrhythmus sind. Hier gilt es, einmal<br />

zu registrieren, welchen Atemrhythmus<br />

und welches -tempo man tatsächlich in<br />

unterschiedlichen Alltagssituationen an<br />

den Tag legt. „Wenn ich mich zwei-,<br />

drei- oder viermal pro Tag für ein paar<br />

Minuten zurücknehme und die Atmung<br />

in den optimalen Bereich bringe, bin ich<br />

auf einem guten Weg“, rät Landauf.<br />

Ausdauersportlern empfiehlt er, auch<br />

in Grundlageneinheiten immer wieder<br />

darauf zu achten, in den idealen Rhythmus<br />

mit zehn bis zwölf Atemzüge pro<br />

Minute zu kommen. Darüber hinaus<br />

gibt es eine Menge von Übungen wie die<br />

links beschriebenen, die man, so oft man<br />

möchte und Zeit findet durchführen<br />

kann. Anregungen kann man sich auch<br />

in den Seminaren holen, die der Experte<br />

regelmäßig anbietet – und dabei lässt sich<br />

auch der unmittelbare Wohlfühlwert der<br />

Übungen besonders gut erfahren.<br />

Falls jemand meint, keine fünf Minuten<br />

täglich erübrigen zu können, dem<br />

empfiehlt Landauf die beschriebene Geh-<br />

Atem-Abung: Kurze Gehstrecken sind<br />

nun wirklich Teil jedes Alltags, die<br />

Übung wirkt ungemein beruhigend. Generell<br />

sollte die eine oder andere Atemübung<br />

Alltagsroutine werden, „wie duschen<br />

oder Zähne putzen“, sagt Landauf.<br />

Auch das sind Tatsachen: 20 Prozent<br />

der Schadstoffe im Körper werden über<br />

die Haut abgegeben, 10 Prozent über<br />

den Darm – aber 70 Prozent abgeatmet.<br />

Ruhiges, tiefes Atmen verzehnfacht die<br />

Lymphreinigung und die Hormone Adrenalin,<br />

Cortisol, Dopamin und Endorphin<br />

werden ins Positive reguliert.<br />

„Somit wird durch die Atmung wichtige<br />

Psychohygiene in Gang gesetzt, der<br />

Stoffwechsel forciert und die Schlafqualität<br />

verbessert“, fasst Klaus Landauf zusammen<br />

– „und das sind lauter wesentliche<br />

Mosaiksteine, die sich auf die Leistungs-<br />

und Regenerationsfähigkeit auswirken“.<br />

Gute Gründe also, jetzt im<br />

Herbst wirklich auch im wörtlichen<br />

Sinn richtig durchzuschnaufen.<br />

KLAUS LANDAUF<br />

ist Unternehmensberater und<br />

Mentaltrainer in Graz und arbeitet<br />

mit vielen internationalen und<br />

österreichischen Sportlern.<br />

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MIT WASSER<br />

GEGEN STRESS<br />

Die Wettkampfsaison neigt sich für<br />

Läufer, Biker, Triathleten dem<br />

Ende zu und auch Hobbysportler<br />

treten gerne kürzer, wenn die Nächte<br />

wieder länger werden. Zeit also, Körper<br />

und Geist zur Ruhe kommen zu lassen<br />

und das Hauptaugenmerk auf die Regeneration<br />

zu legen. Das steckt schon im<br />

Wort regenerieren selbst drin. „Mit neu-<br />

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Fotos: Dominik Wartbichler, Tauern Spa<br />

30 <strong>SPORTaktiv</strong>


er Kraft versehen“ beschreibt es der Duden.<br />

Besonders Thermen eignen sich mit<br />

warmem Wasser, Sauna und Massageangeboten<br />

dazu, einmal mit allen Sinnen<br />

zu entspannen.<br />

Hatte das Baden im Thermalwasser<br />

lange Zeit ein eher verstaubtes, passives<br />

Image, haben einige Thermen mittlerweile<br />

die Sportler als neue Zielgruppe<br />

Ab <strong>Oktober</strong> möglich:<br />

erst Skifahren am<br />

Kitzsteinhorn, dann<br />

relaxen im nahen<br />

Tauern Spa.<br />

entdeckt. Besonders viele Sportler trainieren<br />

immer wieder im „Tauern Spa“ in<br />

Kaprun. Denn dort kann man sich nicht<br />

nur im Warmwasser treiben lassen. Das<br />

25-Meter-Sportbecken eignet sich bestens<br />

zum Schwimmtraining. „Wir bieten<br />

auch seit einigen Jahren Sportcamps für<br />

Triathleten an“, sagt Petra Hofmann<br />

vom Tauern Spa. Lauf- und Radstrecken<br />

sind WM-erprobt, 2015 fand in der Region<br />

Zell am See Kaprun die Ironman-<br />

70.3-Weltmeisterschaft statt.<br />

Täglich werden auch Fitnesskurse angeboten.<br />

Die genießen offenbar einen<br />

mehr als guten Ruf, denn nicht nur<br />

Spa-Gäste nutzen das Angebot, auch die<br />

einheimische Bevölkerung bringt sich<br />

dort in Form. „Die Kurse sind auch jahreszeitlich<br />

abgestimmt“, erklärt Petra<br />

Hofmann. Jetzt im Herbst steht spezielles<br />

Zirkeltraining auf dem Programm als<br />

Vorbereitung auf die Skisaison.<br />

Apropos Skifahren. Das kann man in<br />

Kaprun schon ab <strong>Oktober</strong> vor der Regeneration<br />

im Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn,<br />

das ab Dezember auch noch<br />

besser vom Ort aus zu erreichen ist,<br />

wenn der Seilbahnlückenschluss fertig<br />

ist. Dann geht es aus Kaprun erst mit<br />

der 2018 eröffneten Maiskogelbahn auf<br />

1570 Meter und von dort mit der<br />

brandneuen „K-onnection“ auf den<br />

Langwiedboden und damit direkt ins<br />

Gletscherskigebiet.<br />

Ganz wichtig ist aber auch die bewusste<br />

Entspannung. Das warme Wasser<br />

tut nicht nur Muskeln, Bändern und<br />

Sehnen gut. Nachweislich reduzieren<br />

schon 20 Minuten im Thermalwasser<br />

den Stress deutlich. Danach schläft es<br />

sich besser und auch der Schlaf ist ein<br />

wesentlicher Faktor in der Regeneration.<br />

Neben ausreichender Quantität (rund<br />

sieben Stunden pro Nacht) spielt aber<br />

auch die Qualität eine Rolle. Die lässt<br />

sich übrigens steigern. „Indem man vor<br />

dem Schlafengehen meditiert, über den<br />

Tag reflektiert und ihn so nicht in den<br />

Schlaf mitnimmt“, rät der Grazer Mentaltrainer<br />

Klaus Landauf.<br />

Nur jetzt im Herbst auf die Regeneration<br />

zu achten ist freilich zu wenig, da<br />

sind sich Experten einig. Aber die Jahreszeit<br />

kann als Initialzündung dienen,<br />

auch das bewusste Loslassen und das Bestreben,<br />

Körper und Geist eine Pause<br />

gönnen zu gönnen, in den Alltag zu integrieren.<br />

Denn immerhin sollten 40<br />

Prozent des Trainingsaufwandes der<br />

Regeneration gelten.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

31


osmetik und Leistungssteigerung<br />

– wie passt das zusammen?<br />

Über das Coenzym Q10,<br />

das schon in den 1990ern-Jahren<br />

in vielen Anti-Aging-<br />

Cremes enthalten war. Es<br />

sollte den Alterungsprozess der Haut<br />

verhindern. Und um dieses Coenzym<br />

Q10 dreht es sich bei Ubiquinol, das<br />

derzeit in aller Munde ist. „Vereinfacht<br />

gesagt liefert es den Mitochondrien, also<br />

den Kraftwerken der Zelle, Energie“,<br />

sagt Dr. Robert Fritz, Sportmediziner<br />

und Experte für Orthomolekularmedizin.<br />

Und es kommt in jeder Zelle des<br />

Körpers vor, egal, an welcher Stelle. Daher<br />

auch der Name Ubiquinol, abgeleitet<br />

vom Lateinischen „ubique“, zu<br />

Deutsch „überall“. Bei Ubiquinol handelt<br />

es sich um die reduzierte Form des<br />

Coenzyms Q10. Das produziert der<br />

Körper im Prinzip selbst, nur nimmt<br />

DR. ROBERT<br />

FRITZ<br />

ist Sport- und Ernährungsmediziner<br />

in Wien und begeisterter<br />

Hobbysportler<br />

www.sportordination.at<br />

diese Fähigkeit mit zunehmendem Alter<br />

ab. „Manche sagen schon zwischen 20<br />

und 30 Jahren, andere meinen erst im<br />

Alter zwischen 40 und 50 und das<br />

kommt eher hin“, sagt Fritz. „Das heißt<br />

aber nicht zwingend, dass man einen<br />

Mangel bekommt. Es reagiert ja nicht<br />

jeder gleich.“<br />

Bemerken kann man den Mangel<br />

auch ohne Arzt. Müdigkeit ist zum Beispiel<br />

ein Indikator. Oder wenn man<br />

konsequent nach einem individuell erstellten<br />

Trainingsplan trainiert, sich die<br />

Leistung aber nicht steigert. „Das kann<br />

mehrere Gründe haben“, erklärt Fritz.<br />

„Eisen- oder Magnesiummangel, zu wenig<br />

Vitamin D oder eben das Coenzym<br />

Q10. Klarheit kann dann eine Vollblutanalyse<br />

schaffen, die in fast jedem Labor<br />

durchgeführt werden kann. „Am besten,<br />

man geht zuvor zu einem Sportmediziner<br />

oder spricht seinen Hausarzt oder<br />

Internisten einmal darauf an.“ Zeigt sich<br />

im Blut dann ein Mangel, kann man das<br />

Coenzym Q10 über Kapseln zuführen.<br />

Aber dieses ist zweierlei Präparaten enthalten:<br />

im Ubiquinon und im Ubiquinol.<br />

„Das Ubiquinon muss der<br />

Körper mit einem chemischen<br />

Prozess noch umwandeln, das<br />

ZÜNDSTOFF<br />

FÜR DIE ZELLE<br />

ÜBERALL DAHEIM, NUR MANCHMAL NICHT AUSREICHEND VORHANDEN.<br />

UBIQUINOL GIBT ALLEN KÖRPERZELLEN ENERGIE UND BREMST<br />

DADURCH DEN ALTERUNGSPROZESS.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

32


Vitamine<br />

Ubiquinol ist dagegen schon die aktive<br />

Form“, erklärt Fritz. Ganz billig sind<br />

die Präparate meistens nicht. „Im Monat<br />

kostet das bei einer Kapsel pro Tag<br />

schon so zwischen 80 und 100 Euro.<br />

Ubiquinol sogar noch eine Spur<br />

mehr.“ Trotzdem rät er zur teureren<br />

Form. Weil nämlich nicht alle Menschen<br />

das Ubiquinon gleich gut in die<br />

aktive Form umwandeln. „Ich hatte in<br />

den letzten zehn Jahren einige Leute,<br />

bei denen das der Fall war. Bei Ubiquinol<br />

weiß ich dagegen, dass es sehr gut<br />

funktioniert.<br />

Das Gute an der Sache: Selbst wenn<br />

man zuviel nimmt, Schaden richtet<br />

man damit keinen an. Anders als etwa<br />

beim Eisen, das der Körper nicht selbst<br />

Wie erkennt man nun aber das richtige<br />

Präparat? Wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln<br />

sollte der erste<br />

Blick auf die Kölner Liste fallen. Was<br />

dort drauf ist, ist unbedenklich – nicht<br />

nur weil es nicht unter Doping fällt.<br />

„Weiters würde ich auf hochwertige<br />

Qualität achten. Also: Dass das Ubiquinol<br />

in Reinform vorhanden ist,<br />

vielleicht mit zwei, drei Trägersubstanzen,<br />

aber nicht mit noch 25 weiteren<br />

Vitaminen.“ Im Zweifelsfall gilt sowie-<br />

Bleib‘<br />

gesund!<br />

Beste<br />

Bioverfügbarkeit<br />

Fotos: iStock, Dr. Fritz<br />

ausscheiden kann. „Aber selbst wenn<br />

man einen Mangel hat und den dann<br />

behebt, muss das nicht die Ursache für<br />

Müdigkeit oder zu geringe Leistungssteigerung<br />

sein. „Kann es aber.“ Bei<br />

Spitzensportlern würde Fritz den Status<br />

in jedem Fall überprüfen lassen,<br />

„weil es da um viel geht und sehr oft<br />

Kleinigkeiten den Unterschied machen.“<br />

Hobbysportler schickt er dagegen<br />

nur bei Leidensdruck zur Blutabnahme.<br />

„Wer dann Ubiquinol nimmt, hat vielleicht<br />

auch wieder mehr Spaß am Sport<br />

und an der Bewegung. Das ist das<br />

Wichtigste – dass sich möglichst viele,<br />

möglichst lange bewegen können und<br />

aktiv sind.“<br />

so: am besten einen Experten fragen.<br />

„Es gibt schon einige große Hersteller,<br />

die sehr gute Präparate herstellen.“<br />

Und was hält Experte Fritz von all<br />

den wundersamen Versprechungen<br />

und Wirkungen, die dem Ubiquinol<br />

zugesprochen werden: Leberschäden<br />

soll es verhindern, in der Krebstherapie<br />

helfen, die Gesundheit von Neugeborenen<br />

fördern, ja, sogar gegen<br />

männliche Unfruchtbarkeit helfen. „Es<br />

gibt zu wenig seriöse und aussagekräftige<br />

Studien dazu“, meint Fritz. „Aber<br />

bei Krankheiten, die mit der Energieproduktion<br />

von gewissen Zellen zu<br />

tun haben – das sind nicht alle, aber<br />

doch einige – probieren wir es. Hilft’s<br />

nix, schadet’s nix.“<br />

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33


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einem schweißtreibenden Training. Sportler<br />

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Bad Radkersburger Thermalwassers, das<br />

bei wohltemperierten 34 bis 36 Grad seine<br />

entspannende und regenerationsfördernde<br />

Wirkung perfekt entfaltet. Schon gewusst,<br />

dass bereits ein 25-minütiges Thermalbad<br />

stresslindernd wirkt? Oder aber du nutzt die<br />

ausgedehnte Saunalandschaft – denn dass ein<br />

Saunagang müde Muskeln wunderbar löst und<br />

entspannt, dürfte ohnehin wohlbekannt sein.<br />

Natürlich finden Sportbegeisterte in der<br />

Parktherme Bad Radkersburg auch ideale Trainingsbedingungen<br />

vor – Schwimmer zieht es in<br />

das 50-m-Sportbecken mit seinen konstanten<br />

25 Grad. Andere nutzen die angrenzenden<br />

Murauen und die ausgedehnten Radwege der<br />

Umgebung für unterschiedliche Trainingseinheiten<br />

– ehe sie sich in der Therme der Entspannung<br />

hingeben.<br />

Mit dem direkt an die Parktherme angeschlossenen<br />

„Vita med Gesundheitszentrum“ steht in Bad<br />

Radkersburg darüber hinaus ein modernes Kompetenzzentrum<br />

für Gesundheit, Regeneration und<br />

Lebensstil zur Verfügung. Dort steht Besuchern<br />

eine wohltuende Palette medizinischer Behandlungen,<br />

ärztlicher Betreuung und regionaler<br />

Heilmittel (wie Moorpackungen oder dem „Long<br />

life“-Mineralwasser) offen.<br />

Herzstück des Vita med Gesundheitszentrums<br />

ist das „Medizinische Trainingszentrum“ (MTZ).<br />

Neben modernen Trainingsgeräten für Ausdauer,<br />

Kraft und Beweglichkeit findet man dort auch<br />

spezielle Faszien-Trainingsgeräte. Diese unterstützen<br />

zielgerichtet dabei, die Eigenschaften des muskulären<br />

Bindegewebes positiv zu beeinflussen und<br />

Verklebungen, Verspannungen und Verhärtungen<br />

zu lösen. Also: Ob im Thermal- und Sportbecken,<br />

in den Relaxräumen oder in den kundigen<br />

Händen von Therapeuten und Medizinern: In der<br />

Parktherme Bad Radkersburg fühlen sich Sportler<br />

und Erholungssuchende wieder wie neugeboren!<br />

Fotos: Parktherme Bad Radkersbur/Harald Eisenberger<br />

34 <strong>SPORTaktiv</strong>


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Foto: Linsberg Asia<br />

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Erlach (NÖ).<br />

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für Körper und Seele, mit dem Thermalwasser<br />

im Zentrum der ganzheitlichen Entspannung.<br />

Bereits beim Eintritt spürt man<br />

die Atmosphäre fernöstlicher Gelassenheit.<br />

Das Spa Linsberg Asia lockt mit neuen<br />

Wellnessbehandlungen unter dem Motto<br />

„mit der Kraft der Natur“. Wobei eine<br />

besondere Rolle dem Moor zukommt, das<br />

in einem langen Umwandlungsprozess<br />

aus Kräutern, Samen, Bäumen, Blättern,<br />

Früchten und Wurzeln entsteht. Dabei<br />

sammeln sich Nährstoffe und Mineralien<br />

an, die der Körper über die Haut aufnehmen<br />

kann.<br />

Das „schwarze Gold“ wirkt gegen Muskelverspannungen<br />

und Gelenksabnützungen<br />

und als warmes Naturmoor krampflösend<br />

und entzündungshemmend. Gönn dir<br />

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Bad Waltersdorf und kann dabei auch<br />

die Heilkraft des Thermalwassers in<br />

vollen Zügen genießen.<br />

Fotos: Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf/Eisenberger<br />

36 <strong>SPORTaktiv</strong>


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38 <strong>SPORTaktiv</strong>


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<strong>SPORTaktiv</strong><br />

39


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ODER<br />

BLUTEN?<br />

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SPORTLICHES ZIEL ERREICHEN WILL, WER EFFIZIENT<br />

TRAINIEREN WILL, WER WISSEN WILL, WO ER AUF<br />

DER LEISTUNGSKURVE STEHT, DER KOMMT UM EINE<br />

SPORTWISSENSCHAFTLICHE DIAGNOSTIK NICHT<br />

HERUM. STELLT SICH NUR DIE FRAGE: RAMPE ODER<br />

STUFE, ERGOMETER ODER LAUFBAND, ATEMMASKE<br />

ODER OHRSTECHEN? WIR HABEN UNS BEIDE<br />

VERSIONEN ANGESEHEN UND ERKLÄREN DIE<br />

UNTERSCHIEDE UND GEMEINSAMKEITEN VON<br />

SPIRO-ERGOMETRIE UND LAKTATTEST.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

DIE AUSGANGSLAGE<br />

Spiro-Ergometrie steht für den Test auf<br />

dem Fahrrad-Ergometer. Dabei hat man<br />

eine eng sitzende Maske über Mund und<br />

Nase. Über den Atemausstoß werden die<br />

Leistungsfähigkeit gemessen und die<br />

Schwellenwerte ermittelt. Also in welchem<br />

Leistungsbereich das Training aerob<br />

oder anaerob ist.<br />

Beim Laktattest, den wir auf dem<br />

Laufband absolviert haben, wird zwischendurch<br />

immer wieder Blut aus dem<br />

Ohrläppchen abgenommen und als Indikator<br />

für die Schwellen der Laktatwert<br />

gemessen. Wenn also kein Sauerstoff im<br />

Muskel benötigt wird, wird Zucker in<br />

Milchsäure umgewandelt, als „Abfallprodukt“<br />

entsteht Laktat, das Salz der<br />

Milchsäure. Ein weiterer Unterschied:<br />

Bei der Spiro-Ergometrie machen wir einen<br />

Rampentest, bei der Laktat-Diagnostik<br />

einen Stufentest.<br />

DIE BELASTUNG<br />

„Du radelst jetzt bitte mit einer Frequenz<br />

von rund 80 Umdrehungen pro<br />

Minute“, erklärt Patrick Koller vom<br />

Sportresort Hohe Salve. „Die Belastung<br />

wird dabei ständig und gleichmäßig stärker.<br />

Sie steigt also wie eine Rampe an.<br />

Und du sprichst bitte nicht mehr, sondern<br />

nickst oder hebst den Daumen zur<br />

Verständigung“, sagt Koller. Sprechen<br />

würde das Ergebnis verfälschen. Am<br />

Monitor vor dem Ergometer sieht man<br />

die Trittfrequenz und die Leistung in<br />

Watt. 50, 60, 70 – alles kein Problem,<br />

der Atem geht ruhig. Erst über 100 wird<br />

es dann anstrengend. Dazu kommt langsam<br />

die Sorge, ob man durch die Maske<br />

eh genug Luft kriegt. „Das ist ein gewisser<br />

Nachteil“, sagt auch Koller. Weil die<br />

Situation ungewohnt ist und die Maske<br />

ein wenig einschränkt. Der Vorteil ist<br />

für ihn die Handhabung. Keine Nadeln,<br />

kein Blut, keine Unterbrechung. Er<br />

kann alles alleine durchführen und hat<br />

sofort Ergebnisse. Mir dem „move and<br />

relax“-Konzept will das Sportresort<br />

Fotos: Thomas Polzer<br />

40 <strong>SPORTaktiv</strong>


Wellness mit Training verbinden. Koller<br />

bietet Trainings mit Körpergewicht und<br />

Hanteln an, Gymnastik und eben Leistungsdiagnostiken.<br />

„Viele verbinden<br />

Sport und Urlaub und wollen dabei einfach<br />

einmal wissen, wo sie stehen.“<br />

Anders ist das beim Laktatstufentest.<br />

Bevor das Laufband loslegt, kommt erst<br />

einmal eine durchblutungsfördernde Salbe<br />

auf das rechte Ohr. „Damit wir das<br />

Blut leichter abnehmen können“, erklärt<br />

Sportwissenschafterin Natalie Mentel<br />

von der Sportordination in Wien. Dann<br />

geht es erst einmal fünf Minuten im forscheren<br />

Spaziertempo dahin. In der ersten<br />

kurzen Pause wird dann aus dem<br />

Ohr Blut herausgequetscht, um den Laktatwert<br />

zu bestimmen. In der Folge wird<br />

das Tempo in Stufen gesteigert: 8 km/h,<br />

10, 12, 14, 16 km/h. Jeweils drei Minuten<br />

und in den Pausen Blutabnahme.<br />

„Willst die 18 auch noch probieren?“,<br />

stichelt Natalie. „Ist der Papst katholisch?“,<br />

schnaufe ich schweißgebadet zurück.<br />

Die Herausforderung dabei ist<br />

auch das Laufband. Bei hohem Tempo<br />

immer an der richtigen Stelle zu laufen,<br />

ist gar nicht so einfach, wenn man diese<br />

Geräte nur aus der Ferne kennt. Bei 18<br />

km/h und in schwerer Sauerstoffschuld<br />

keimt auch ein wenig Angst auf, vorne<br />

drüberzukippen und in den Fernseher<br />

einzuschlagen, der zur Motivation einen<br />

herrlichen Waldweg zeigt.<br />

Auch die Abwicklung ist beim Laktattest<br />

schwieriger als bei der Spiro-Variante.<br />

Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu<br />

bekommen, darf sich kein Schweiß mit<br />

dem Blut mischen.<br />

Ausbelastet fühlt man sich am Ende<br />

nach beiden Versionen. Beim Radeln ist<br />

das Gefühl am nächsten Tag deutlich angenehmer<br />

als nach dem Laufbandtest.<br />

Weniger Muskelkater, dafür mehr Lust<br />

gleich wieder Sport zu machen.<br />

Die Ergebnisse sind großteils deckungsgleich.<br />

Allerdings: Mit der Ergometrie<br />

bekommt man nicht nur Pulswerte<br />

geliefert, sondern auch die Leistung<br />

in Watt. Für Radfahrer ist das<br />

schon lange DIE Währung, Wattkurbeln<br />

gehören zur Grundausstattung ambitionierter<br />

Rennradler. Aber auch in den<br />

Laufbereich sickert die Wattmessung<br />

langsam ein. Über Pulsuhren und eigene<br />

Sensoren, die man wie einen Zeitmesschip<br />

am Schuh montieren kann. Der<br />

Vorteil daran: die Leistung lässt sich<br />

vom ersten Schritt an exakt messen,<br />

während der Pulsbereich immer ein wenig<br />

verzögert ist. Die allerletzten Prozent<br />

kann man so also herauskitzeln und<br />

noch genauer trainieren. Das mag für<br />

Profis etwas bringen, für den Hobbysportler<br />

ist es dagegen völlig egal.<br />

„Eine spannende Entwicklung ist das<br />

trotzdem“, sagt Robert Fritz, der überzeugt<br />

ist, dass sich in diesem Bereich<br />

noch einiges tun wird. Aktuell hat Polar<br />

als einziger Sportuhrenhersteller eine<br />

Uhr mit Wattmessung im Programm –<br />

gemessen wird aber nur über das Handgelenk.<br />

Die Werte haben daher wohl<br />

eher mit Mathematik als mit Physik zu<br />

tun. Sprich, sie werden hochgerechnet<br />

und nicht über Sensoren gemessen. Eigene<br />

Sensoren wie der Stryd-Footpod<br />

sind noch nicht massentauglich.<br />

Natürlich werden Radfahrer eher den<br />

Ergometertest machen und Läufer das<br />

Laufband bevorzugen. Aber: Die Werte<br />

sind wirklich vergleichbar. Und ein wenig<br />

Abwechslung kann ja nie schaden.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

41


DIE TESTS IM<br />

VERGLEICH<br />

Foto: Ferienregion Hohe Salve<br />

Der LAKTATSTUFENTEST hat mir einen<br />

Maximalpuls von 206 Schlägen pro Minute<br />

bestätigt. Der optimale Bereich für das<br />

Grundlagen-Ausdauertraining liegt zwischen<br />

126 und 145 Schlägen – beim Laufen.<br />

Weil beim Radfahren weniger Muskelgruppen<br />

beansprucht werden, muss man<br />

dafür rund 10 Schläge abziehen.<br />

Der RAMPENTEST bei der Spiroergometrie<br />

ergab eine maximale Leistung von 305<br />

Watt und einen Grundlagenausdauerbereich<br />

von 115 bis 135 Schlägen – beim<br />

Radfahren. Fürs Laufen sind rund 10 Schläge<br />

zu addieren.<br />

Auch die aerobe und anaerobe Schwelle<br />

sind deckungsgleich gewesen<br />

HERBSTLICHE FAMILIENWOCHEN<br />

Während der „FamilienHerbstWochen“ ist die Ferienregion<br />

Hohe Salve in Tirol noch attraktiver als gewohnt.<br />

TIROL. In der Ferienregion Hohe Salve schlägt jedes Wanderherz<br />

höher. Bis 10. November sind die Bergbahnen und<br />

ihre sieben Bergerlebniswelten geöffnet und Kinder bis 15<br />

Jahre fahren in dieser Zeit bei den „FamilienHerbstWochen“<br />

kostenlos. Auch in der Wörgler Wasserwelt haben – bei<br />

Kauf einer 4-Stunden- oder Tageskarte – alle Kinder bis 15<br />

freien Eintritt. Dank hervorragender Bahnanbindung kann<br />

das Auto daheim bleiben. Vor Ort nutzen Sie die kostenlose<br />

Gästekarte als Fahrkarte für alle Nahverkehrszüge und Busverbindungen<br />

in der Region. www.hohe-salve.com<br />

Patrick Koller<br />

erklärt die<br />

Ergebnisse der<br />

Spiro-Ergometrie.<br />

Fazit: gute<br />

Werte, aber<br />

auch gut Luft<br />

nach oben.<br />

Bei der Spiro-Variante bekommt man gleich noch mitgeliefert,<br />

wie gut es um die Atemfrequenz bestellt ist, wie<br />

gut die maximale Sauerstoffaufnahme ist und ob man an<br />

der Ein- und Ausatemkapazität noch arbeiten sollte. Sie<br />

zeigt auch, ob man sich wirklich voll verausgabt oder vielleicht<br />

doch ein bisschen vor der eigenen Grenzen aufgehört<br />

hat. „Du bist in die Hyperventilation gekommen.<br />

Also keine Sorge, das war Ausbelastung“, beruhigt Patrick<br />

Koller, als die Maske weg und der Atem wieder normal ist.<br />

Beim Laktattest läuft man mit Pulsmesser oder die ganze<br />

Zeit angehängt ans EKG und unter ärztlicher Aufsicht.<br />

Das ist vor allem für Einsteiger sinnvoll, damit man sehen<br />

kann, ob es unter Belastung zu Auffälligkeiten kommt<br />

und ob man sich überhaupt bis zum Maximalpuls ausbelasten<br />

soll. „Schaut gut aus, hau rein“, hat Dr. Robert<br />

Fritz noch reingerufen, als die 18 km/h schon seit 45 Sekunden<br />

anliegen. 30 Sekunden später war Schluss mit einem<br />

Maximalpuls von 206. Und das in meinem Alter.<br />

DER TAG DANACH<br />

Im ersten Moment fühlt sich die Ausbelastung bei beiden<br />

Versionen ziemlich ähnlich an. Schnaufen im roten Drehzahlbereich,<br />

Herzschlag on fire, brennende Muskeln in<br />

den Beinen und Schweiß, Schweiß, Schweiß. Erholen<br />

sich Atem und Puls, kommt die Zufriedenheit dazu, alles<br />

gegeben zu haben. Und zwar nicht nur subjektiv, sondern<br />

wissenschaftlich bestätigt.<br />

Der Tag danach gestaltet sich dann schon anders. Nach<br />

dem Ergometertest am späten Nachmittag geht in der Früh<br />

schon wieder problemlos ein lockerer Lauf. Im selben Zeitabstand<br />

nach dem Vollgas am Laufband hält sich die Lust<br />

aufs Laufen deutlich in Grenzen. Klar – durch die höhere<br />

Muskelbelastung beim Aufprall miaut der Muskelkater viel<br />

lauter.<br />

Am Ende des Tages wird es eine Geschmacksfrage bleiben,<br />

wie man seine Leistung überprüfen lässt. Wer aber<br />

weder in der einen noch der anderen Sportart Profi ist<br />

oder große Ambitionen hat, kann ruhig beides einmal<br />

probieren. Wichtig ist nur, eine Kontrolldiagnostik nach<br />

einigen Monaten sollte in der selben Version gemacht<br />

werden.<br />

42 <strong>SPORTaktiv</strong>


Wir schreiben<br />

nicht, um zu<br />

gefallen.<br />

Nur zur Info.<br />

Bilden Sie sich eine eigene Meinung und holen<br />

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BIERT<br />

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DIE STANGE, DIE ALLES KANN<br />

Rhythm Stick kenn ich aus der Nummer „Hit me with your<br />

Rhythm stick“ von Ian Dury and The Blockheads. Aber GYM-<br />

STICK? Hat mir erst einmal nichts gesagt. Das Teil mit der<br />

Stange (sprich: Stick) und den flexiblen Bändern hat sich dann<br />

aber als echter Allrounder für Fitness- und Kräftigungsübungen<br />

entpuppt. Füße in die Schlaufen und los geht‘s. Entweder<br />

Bizepsübungen oder Latissimus-Kräftigungen, Brustmuskel-Übungen,<br />

Kniebeugen, Bauchmuskeltraining und, und, und.<br />

In der Anleitung sind Dutzende Übungen beschrieben, wem<br />

das nicht reicht, der schaut sich Youtube-Tutorials an. Das<br />

beste daran: Der Widerstand und somit der Trainingsreiz lässt<br />

sich stufenlos verstellen. Für mehr Intensität rollt man die Bänder<br />

einfach am Stick entlang auf.<br />

Der Gymstick ist bei Physiotherapeuten beliebt und auch mir<br />

längst zum treuen Begleiter geworden – weil er vielseitig und<br />

gleich bei der Hand ist. Eine super Alternative zu Krafttraining,<br />

Beweglichkeits- und Koordinationsübungen. Ein kleines Fitnessstudio<br />

quasi, in dem man immer trainieren kann. Und in<br />

dem es immer meine Lieblingsmusik spielt. Hit me with your<br />

Gymstick, Mister Dury.<br />

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VON CHRISTOPH HEIGL, KLAUS MOLIDOR UND<br />

BERTRAM TAFERNER<br />

Fotos: Thomas Polzer<br />

44 <strong>SPORTaktiv</strong>


SCHLAF, SUUNTO, SCHLAF<br />

„Guten Morgen!“, sagt die freundliche SUUNTO 5 in der Früh beim<br />

ersten Tastendruck. Am Display leuchtet die Auswertung der letzten<br />

Nacht: Einschlafzeit, Aufwachzeit, Abweichung von der einstellbaren<br />

„Soll-Zeit“, Schlafqualität in Prozent, Durchschnittspuls,<br />

Zeit im Wachzustand sowie Zeit im Tiefschlaf. Abgespeichert im<br />

Wochenprofil. Vielen Dank und guten Morgen zurück.<br />

EISBECKEN TO GO<br />

Der positive Effekt von Kälte auf die Regeneration ist längst<br />

bekannt. Auch am eigenen Leib. „Steig in einen Kübel mit<br />

Eiswürfeln“, hat mir Marco, mein Physiotherapeut, geraten,<br />

als die Wadeln nach Läufen immer Probleme gemacht haben.<br />

Logistisch ein bisserl schwierig. Entmüdungsbecken<br />

hab ich daheim auch keines herumstehen, also musste bislang<br />

die kalte Dusche herhalten. Bis das FIBULA-System<br />

von „EMCOOLS“ hereingeflattert ist, einer Firma die aus dem<br />

Medizinbereich (Emergency Medical Cooling Systems)<br />

kommt. In zwei Neoprenmanschetten mit Klettverschluss finden<br />

sich Netztaschen für spezielle flexible Cool-Akkus. Die<br />

schnallt man sich um Waden oder Oberschenkel. Der Effekt:<br />

sehr gut. Die punktgenaue Kühlung beanspruchter Areale<br />

funktioniert optimal, die Erholung geht damit tatsächlich<br />

schneller. Damit geht sich auch nach 25 Kilometern Lauftraining<br />

noch eine Tischtennisrunde mit den Kids aus. Zweittester<br />

Alfred Brunner vergibt für die Produktinnovation „made in<br />

Austria“ sogar einmal mehr den Brunner Award.<br />

Vorweg: Die Finnen von Suunto haben mit der Suunto 5 eine<br />

Top-Sportuhr am Markt, die alle relevanten GPS-, Puls- und Sportfunktionen<br />

blind beherrscht. Das darf beim UVP von 329 Euro auch<br />

erwartet werden. Sie kann aber mehr. Sie zeichnet rund um die<br />

Uhr alle Aktivitäten auf, z.B. Schritte, Kalorien, allgemeine Belastung<br />

und eben den Schlaf. Wie das geht? Über den Bewegungssensor<br />

und den Puls am Handgelenk. Es funktioniert! Gefühlt<br />

„schlechte“ Nächte weisen einen höheren Puls auf, mit weniger<br />

Tiefschlafzeit und mehr Wachphasen. Dass man im Schnitt kaum<br />

auf seine acht, neun Stunden Schlaf kommt, sieht man schwarz auf<br />

weiß. Die zwei Weizenbier vom Vorabend auch: Puls höher, weniger<br />

Tiefschlaf, weniger Qualität. Auch wenn es keine medizinisch<br />

genaue Diagnose ist und Suunto bewusst von „Schätzungen“<br />

spricht – die Richtung stimmt. Auch Stress und Energieressourcen<br />

werden angezeigt und helfen bei der Selbsteinschätzung.<br />

Sonst? Die Suunto 5 ist angenehm flach und klein, funktioniert mit<br />

Brustgurt, kann aber auch ohne verwendet werden. Diese Messung<br />

des Blutflusses via LED bezeichnet Suunto ehrlicherweise als<br />

„geschätzter Handgelenkspuls“, in der Praxis war mir das viel zu<br />

ungenau. Also beim Sport doch besser mit Brustgurt. 80 Sportmodi<br />

bietet die Uhr, alle sind via App frei konfigurierbar, tadellos.<br />

Erfreulich: sehr lange Batterielaufzeit.<br />

Unerfreulich: einige Display-Modi bei Tageslicht zu dunkel.<br />

Fazit: Top-Sportuhr mit lehrreichen Zusatzfeatures.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

45


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Aktionen kombinierbar. Solange der Vorrat reicht. Medizinprodukt: Bitte<br />

beachten Sie die Gebrauchsanweisung (Etikett) genau.<br />

ALLES<br />

AUSREIZEN?<br />

CHRISTOPH<br />

SUMANN<br />

war als Biathlet<br />

viele Jahre<br />

Weltklasse<br />

und ist jetzt<br />

leidenschaftlicher<br />

Freizeitsportler.<br />

Den Profisport hat das Thema Doping<br />

wieder voll im Griff. Von Langlauf bis<br />

Radsport vergeht keine Woche ohne neue<br />

Hintergründe und Meldungen, welche strafrechtlichen<br />

Konsequenzen drohen. An der Spitze<br />

des Leistungssports geht es um Macht, Kohle<br />

und Erfolg. Da ist immer betrogen worden und<br />

da wird immer betrogen werden. Man lebt in<br />

der Hoffnung, dass man nicht erwischt wird und<br />

davonkommt, alleine oder als Teil eines Systems.<br />

Im Profisport wird man Doping nur schwer in<br />

den Griff kriegen. Was würde helfen? Prävention<br />

und die Androhung von Strafen. Wobei ich bei<br />

allem Verständnis für Geldstrafen und Sperren<br />

sage: keine Haftstrafe. Das sind Sportler und keine<br />

Verbrecher.<br />

Dass Doping auch im Hobbysport ein Thema<br />

ist, liegt auf der Hand, ich gehe von einer großen<br />

Dunkelziffer aus. Anders als vor 30, 40 Jahren ist<br />

das ja kinderleicht. Hinter deinen verschlossenen<br />

Türen klickst du ein bissl herum, zwei Tage später<br />

bringt die Post ein Paket und am Wochenende<br />

bist du beim Er&Sie-Lauf drei Plätze weiter<br />

vorne. Bravo!<br />

Aber warum dopen Hobbysportler, bei denen<br />

es nicht um Gold, Silber und Bronze, um<br />

Prämien und Sponsorenverträge geht? Wahrscheinlich,<br />

weil man den Kollegen in der M45<br />

in die Schranken weisen will oder den endlich<br />

einmal abhängen, der dich jetzt schon drei Jahre<br />

herbrennt. Aber ob du Platz 165 belegst oder<br />

99. wirst, ist doch völlig egal. Erklären kann ich<br />

es mir nur damit, dass Hobbysportler gleich wie<br />

Profis enorm viel Geld und Aufwand investieren.<br />

Und dabei reizen sie eben alles aus. Profis sind<br />

ein schlechtes Vorbild.<br />

Foto: Thomas Polzer


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Donaupark<br />

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Jetzt, wo die Tage wieder kürzer<br />

und kälter werden, ist die beste<br />

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sind auch Fitnessstudio-Anfänger bestens<br />

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Wie neueste Studien belegen, sind<br />

die sogenannten Myokine und Interleukin-6<br />

wahre Wunderwaffen. Es sind<br />

Botenstoffe, welche bei bestimmten<br />

sportlichen Muskelreizen im Körper<br />

ausgeschüttet werden. Sie stärken das<br />

Immunsystem, wirken entzündungshemmend,<br />

stärken die Psyche und<br />

können sogar Krebs vorbeugen. Die<br />

Personaltrainer bei John Harris Fitness<br />

setzen die neuen Erkenntnisse bereits<br />

in der Kundenbetreuung um.<br />

Fitness auf höchstem Niveau heißt<br />

bei John Harris auch Yoga, Rückenund<br />

Abnehmprogramme, Aqua-Fitness,<br />

Zirkeltrainings, großzügige Wellnessbereiche<br />

mit Saunen und Pools.<br />

Jetzt neuer Standort: am Hauptbahnhof<br />

Wien auf 2400 Quadratmetern!<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

47


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www.vitalabo.at<br />

MIT VITALABO FIT<br />

IN DEN HERBST<br />

DER HERBST BIETET DIE IDEALEN<br />

ZUTATEN ZUM WANDERN.<br />

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TOUR FIT ZU SEIN.<br />

Wenn die Temperaturen wieder<br />

niedriger und die Tage kürzer<br />

werden, zeigt sich die Natur oft von<br />

ihrer schönsten Seite. Gerade zum<br />

Wandern ist der Herbst die perfekte<br />

Jahreszeit, die mit traumhaften<br />

Farbenspielen und atemberaubenden<br />

Aussichten lockt. Mit VitalAbo hast<br />

du auch in dieser Jahreszeit einen<br />

kompetenten Partner an deiner Seite,<br />

der dich dabei unterstützt, fit und<br />

leistungsfähig zu bleiben.<br />

Die perfekte Zeit zum Wandern<br />

Im Herbst erwarten dich strahlend<br />

blauer Himmel in Höhenlagen, romantische<br />

Nebelschwaden im Tal und<br />

oft noch wunderbar milde Temperaturen.<br />

Gerade diese machen den Herbst<br />

zur idealen Wanderjahreszeit, in der<br />

die niederen und mittleren Höhenlagen<br />

meist noch hervorragend begehbar<br />

sind und auf den Bergen traumhafte<br />

Ausblicke und die letzten kräftigen<br />

Sonnenstrahlen des Jahres warten.<br />

Damit es bei deiner Herbstwanderung<br />

nicht zu bösen Überraschungen<br />

kommt, solltest du bei der Planung<br />

einige grundlegende Dinge beachten.<br />

Die Wanderroute sollte bei Tageslicht<br />

abgeschlossen werden können.<br />

Wenn es auf den Berg geht, solltest<br />

du unbedingt auch die Zeit für Aufund<br />

Abstieg mit einplanen. Robuste<br />

Wanderstiefel für einen sicheren Tritt,<br />

der Zwiebellook mit mehreren Kleidungsschichten,<br />

eine wasserdichte<br />

Wanderjacke, Wanderstöcke und eine<br />

Stirnlampe sollten in keiner Ausrüstung<br />

fehlen.<br />

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und laden deine Energiespeicher auch<br />

unterwegs rasch wieder auf.<br />

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Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln<br />

sowie Sportnahrung. Unser<br />

vielfältiges Sortiment bietet für alle<br />

Bedürfnisse und Anforderungen<br />

die passenden Produkte und begeistert<br />

mit einem durchdachten Mix<br />

aus weltbekannten, renommierten<br />

Marken sowie jungen, innovativen<br />

Anbietern. Alle Produkte in unserem<br />

Onlineshop zeichnen sich durch<br />

hochwertige Inhaltsstoffe, ausgeklügelte<br />

Rezepturen sowie strengste<br />

Qualitätskontrollen aus. Bei Fragen<br />

steht dir unser ebenso freundlicher<br />

wie kompetenter Kundenservice mit<br />

Rat und Tat zur Seite. So kannst<br />

du auch im Herbst ausgedehnte<br />

Wandertouren unternehmen und<br />

die atemberaubende Schönheit der<br />

Natur in all ihren Facetten genießen.<br />

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48 <strong>SPORTaktiv</strong>


RUN<br />

Training – Menschen – Material<br />

Fotos: Graz Marathon, Valencia Marathon, inov-8 Descent Race<br />

AB IN DEN SÜDEN<br />

Wenn bei uns die Saison zu Ende<br />

ist, gehen im Süden Europas noch<br />

einige feine Marathons über die<br />

Bühne. Wie etwa jener in Valencia<br />

am 1. Dezember.<br />

www.valenciaciudaddel<br />

running.com<br />

HAHNENKAMM-DOWNHILL<br />

Den Hahnenkamm in Kitzbühel runterlaufen<br />

können Kurzentschlossene<br />

am 5. <strong>Oktober</strong>. Anmeldungen beim<br />

„inov-8 Descent Race“ waren bei<br />

Redaktionsschluss noch möglich.<br />

www.inov8.com/descent<br />

LASS DICH ZIEHEN<br />

Beim Herbstklassiker am 13. <strong>Oktober</strong><br />

in Graz haben Läufer wieder die<br />

Möglichkeit, sich von den <strong>SPORTaktiv</strong>-Pacemakern<br />

auf ihre persönliche<br />

Bestzeit ziehen zu lassen.<br />

www.sportaktiv.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

49


GEFÜHLSBETONTE<br />

ZEITEN<br />

aten sind heutzutage die besten<br />

Freunde vieler Läufer. Auch als<br />

Digitalisierungs-Skeptiker und<br />

zum Beispiel Strava-Verweigerer<br />

muss man zugeben, dass das<br />

Aufzeichnen und Auswerten der<br />

persönlichen Trainingsdaten ein Motivationsfaktor<br />

sein kann („drei Wochen Sommerurlaub,<br />

158,7 Laufkilometer – hui, stolz :-)“).<br />

Speziell für alle, die zielgerichtet trainieren und<br />

sich weiterentwickeln wollen, ist die Vermessung<br />

des Läufer-Ichs per GPS-Uhr sowie die<br />

nachfolgende Auswertung am Computer sowieso<br />

von unbestritten hohem Wert.<br />

Der <strong>SPORTaktiv</strong>-Experte für den Lauf- und<br />

Triathlonsport Herwig Reupichler ist gewiss<br />

keiner, der das Datensammeln kritisch sieht.<br />

Dennoch lautet sein herbstlicher Ratschlag an<br />

alle leistungsorientierten Hobbyathleten, jetzt<br />

bewusst einmal nicht auf Kilometerzeiten,<br />

Herzfrequenz und Co. zu achten, und stattdessen<br />

das Gefühl für seinen Körper in den Mittelpunkt<br />

zu stellen.<br />

Wie genau das gemeint ist? Nun, der Sportwissenschafter<br />

und Trainer unter anderem von<br />

Marathonprofi Eva Wutti stellt zunächst einmal<br />

eine Langzeit-Beobachtung in den Raum:<br />

„Trotz immer ausgefeilterer technischer Hilfsmittel<br />

gehen die meisten Hobbyläufer ein Rennen<br />

zu schnell an – und verfehlen so das Optimum,<br />

das für sie möglich wäre. An diesem<br />

Phänomen hat sich seit Marathon-Urzeiten, als<br />

es lediglich die Stoppuhr als technisches Hilfsmittel<br />

gab, nichts geändert.“<br />

WARUM ES SICH IM<br />

HERBST BESONDERS LOHNT,<br />

KILOMETER UND KILOME­<br />

TERZEITEN, HERZFREQUENZ<br />

UND SCHRITTFREQUENZ<br />

AUSSER ACHT ZU LASSEN<br />

UND STATTDESSEN AUF<br />

DER LAUFRUNDE IN DEN<br />

EIGENEN KÖRPER HINEIN­<br />

ZUFÜHLEN. DAS GILT AUCH<br />

FÜR ALLE LEISTUNGS­<br />

ORIENTIERTEN LÄUFER.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

50 <strong>SPORTaktiv</strong>


MAG. HERWIG<br />

REUPICHLER<br />

ist Sportwissenschafter, Lauf- und<br />

Triathlontrainer. Neben Spitzenathleten<br />

und -athletinnen wie<br />

z. B. Eva Wutti betreut er auch viele<br />

Hobbysportler im „SpoWiMed“ der<br />

Sportunion Steiermark.<br />

www.spowimed.at<br />

„Schuld“ am zu schnellen Wegrennen<br />

bei Massenstarts sei aber nicht die Technik,<br />

sondern der Mensch: „In der Starteuphorie<br />

ignorieren fast alle das, was die<br />

Uhr anzeigt, und vertrauen plötzlich auf<br />

ihr Gefühl. Das trügt aber in dem Moment<br />

und die Leute lassen sich von der<br />

Meute mitreißen“, analysiert Reupichler.<br />

Seine Überzeugung: Starke Läufer<br />

brauchen beides – ein gutes Gefühl für<br />

ihren Körper genauso wie die Daten, die<br />

GPS-Uhr und Co. liefern. Mit dem Fokus<br />

auf den messbaren Parametern leidet<br />

aber bei vielen das Körpergefühl. Und<br />

genau für die Entwicklung dieses Gespürs<br />

ist im Herbst, wenn die Wettkampfsaison<br />

vorbei ist und der Wiederaufbau<br />

beginnt, der ideale Zeitpunkt.<br />

Fotos: iStock<br />

Lückenloses Tracking<br />

Doch bleiben wir kurz beim Datensammeln:<br />

Das ist für viele reine Spaßläufer<br />

heute ein wichtiger Motivationsfaktor<br />

und für leistungsorientierte Läufer heute<br />

zu Recht nicht wegzudenken, daran gibt<br />

es nichts zu rütteln. Nicht umsonst wird<br />

auch im Profisport praktisch lückenlos<br />

jede Trainingseinheit „getrackt“. Zwei<br />

Gefahren gibt es dabei aber dennoch im<br />

Datendschungel – die kleinere: In der<br />

Fülle der heute aufgezeichneten Parameter<br />

geht der Blick fürs Wesentliche verloren.<br />

Herzfrequenz, Pace und Schrittfrequenzmessung<br />

seien die „großen drei“<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

51


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BESSER LAUFEN<br />

BEI KÄLTE<br />

Die Designer des kanadischen<br />

Spezialisten Arc’teryx haben mit<br />

dem neuen Norvan SL Insulated<br />

Hoody absoluten Wetterschutz und<br />

Wasserdampfdurchgang in einem<br />

Kleidungsstück vereint.<br />

Gutes Wärme- und Feuchtigkeitsmanagement<br />

bei kalten Temperaturen<br />

sind die Schlüssel zu mehr Laufleistung<br />

im Winter. Um beides zu<br />

erreichen, ist im Arc’teryx Norvan<br />

SL Insulated Hoody erstmals das<br />

wasserdichte, dampfdurchlässige<br />

GORE-TEX SHAKEDRY (das<br />

leichteste Laminat des Membranspezialisten<br />

W.L. Gore) mit einem<br />

Wärmefutter kombiniert.<br />

Mit nur 235 g für die Damenversion<br />

(Männerjacke: 270 g) öffnet die Jacke<br />

neue Horizonte für Trailrunner.<br />

Für kalte und feuchte Bedingungen<br />

ist sie ideal – und wartet dazu mit<br />

vielen durchdachten Features auf.<br />

UVP: € 400,–<br />

www.arcteryx.com<br />

für leistungsorientierte Hobbyläufer, erklärt<br />

Reupichler dazu (siehe auch im<br />

Kasten rechts).<br />

Die zweite, größere Gefahr ist eben,<br />

dass das Gefühl für den Körper beim<br />

ständigen Blick auf die technischen Helfer<br />

flöten geht. Die Folge sieht man<br />

dann in den Rennen, Marathons, Halbmarathons<br />

und Co. – und nicht nur wie<br />

schon beschriebenen in der Starteuphorie.<br />

„Rennsituationen sind nie wie in einem<br />

Labor. Es gibt Steigungen und Gefälle,<br />

Gegenwind oder es ist heißer als<br />

erwartet und vieles mehr. Da hilft es<br />

dann nicht, nur auf die Anzeige am Display<br />

zu achten, sondern man muss ständig<br />

mit sich selbst Feedback halten, in<br />

den Körper hineinhören. Wie geht es<br />

mir, bin ich im Rhythmus, wie erschöpft<br />

bin ich, wie fühlen sich die Beine<br />

an? Diese Signale des Körpers sind<br />

immens wichtige Ratgeber“, sagt Reupichler,<br />

der auch überzeugt ist: „Auch in<br />

der Weltspitze sind jene vorne, die das<br />

beste Körpergefühl haben.“<br />

BRUSTGURT<br />

ODER HAND-<br />

GELENK?<br />

Eine (empirisch freilich nicht<br />

belegte) Beobachtung der<br />

SPORT aktiv-Redaktion deckt<br />

sich mit jener von Trainer<br />

Herwig Reupichler und vieler<br />

der von ihm trainierten Sportler:<br />

dass nämlich die heute<br />

übliche Pulsmessung per LEDs<br />

am Handgelenk von Generation<br />

zu Generation zwar besser<br />

wird, jedoch an die Zuverlässigkeit<br />

der bewährten Brustgurt-Systeme<br />

noch nicht<br />

herankommt. Unser Rat: Wer<br />

im Training nicht nur eine<br />

grobe Kontrolle wünscht,<br />

sondern wirklich leistungsorientiert<br />

trainieren möchte,<br />

sollte den kleinen Aufpreis für<br />

einen zusätzlichen Brustgurt<br />

investieren.<br />

Gefühlsentwicklung<br />

Das Gefühl für den Körper, das in der<br />

technisierten Zeit vielen fehlt, holt man<br />

sich am besten jetzt im Training, sobald<br />

der Saison-Neuaufbau begonnen hat.<br />

Reupichler rät, so vorzugehen:<br />

Sich eine Trainingsaufgabe vornehmen,<br />

zum Beispiel: im Grundlagenbereich<br />

bleiben und dann unterwegs bewusst<br />

nicht auf die Uhr schauen. Wer<br />

sich schwertut, weil der regelmäßige<br />

Blick aufs Display schon automatisiert<br />

ist, kann es auch abkleben. Die Uhr<br />

ganz daheim zu lassen, empfiehlt der<br />

Coach aber nicht – im Nachhinein solle<br />

man nämlich die Daten auswerten, um<br />

dann wertvolle Schlüsse über den Zustand<br />

seiner „inneren Sensoren“ zu ziehen.<br />

Ist es mir gut gelungen, in dem angestrebten<br />

Zielbereichen zu bleiben?<br />

Oder hat das Gefühl komplett getrogen?<br />

Alles, was die Aufmerksamkeit ablenkt,<br />

soll man bei diesen Trainingsrunden<br />

weglassen, Musik zum Beispiel.<br />

Läufe zur Körpergefühlsschulung soll<br />

man auch allein und nicht mit Partner<br />

oder in der Gruppe laufen.<br />

Bewusst in der Dämmerung oder bei<br />

schlechter Sicht zu laufen, ist ebenfalls<br />

wertvoll. Man macht jetzt sozusagen aus<br />

der jahreszeitbedingten Not eine Tugend.<br />

Wird der Sehsinn „zurückgefahren“,<br />

schärfen sich automatisch die anderen<br />

Sinne: „Man hört besser – seinen<br />

Atem, die Schritte. Man spürt den Fußaufsatz<br />

oder den Fußabdruck viel genauer.“<br />

Logisch: Beim Laufen bei Dunkelheit<br />

soll man eine bekannte Strecke<br />

laufen und darauf achten, von anderen<br />

Verkehrsteilnehmern gut gesehen zu<br />

werden (helle Kleidung, Reflektoren).<br />

Fahrtspiele, also freie Läufe „nach<br />

Lust und Laune“ im hügeligen Gelände,<br />

eignen sich für eine Körperwahrnehmungsschulung<br />

ebenfalls sehr gut. Und<br />

genauso Geländeläufe. Für Fortgeschrittene:<br />

„Man setzt sich zum Beispiel zur<br />

Aufgabe, einen Pulsbereich auch bei<br />

Bergauf- und Bergabpassagen möglichst<br />

einzuhalten, indem man bergauf entsprechend<br />

langsamer, bergab entsprechend<br />

schneller läuft. Und immer darauf<br />

achten: Was macht meine Atmung,<br />

wie fühlt sich der Lauf an – das ist ge-<br />

52 <strong>SPORTaktiv</strong>


Funktionskleidung<br />

für ein optimales<br />

Körperklima.<br />

ORIENTIERUNG IM<br />

DATEN DSCHUNGEL<br />

Streckenlänge, Geschwindigkeit und Pace dank GPS-Empfang; Herzfrequenz<br />

sowieso; Schrittfrequenz und Schrittlänge durch Bewegungssensoren;<br />

Kalorienverbrauch, Regenerationszeiten und vieles<br />

mehr: Moderne Trainingscomputer liefern eine Fülle von Daten. Was<br />

davon wirklich wichtig ist? Unser Coach Herwig Reupichler rät Läufern,<br />

vorrangig auf diese Leistungsparameter zu achten:<br />

+ In Grundlageneinheiten ist die Herzfrequenz der entscheidende<br />

Faktor, um das Ziel, Stoffwechsel und Sauerstoffaufnahme zu trainieren,<br />

zu erreichen.<br />

+ In Tempoläufen, wo man etwa im angepeilten Renntempo unterwegs<br />

ist, orientiert man sich am besten an der Pace-Angabe.<br />

+ Intervalltrainings läuft man am besten wie in alten Zeiten bloß mit<br />

der Stoppuhr.<br />

+ Eine Schrittfrequenz-Analyse ist darüber hinaus ebenfalls wertvoll:<br />

Das Ziel, 180 Schritte pro Minute zu laufen, erreichen nur wenige<br />

Hobbyläufer, weil die Schrittlänge bei den meisten zu groß ist.<br />

nau das, was ich später in Wettkämpfen<br />

brauche.“<br />

Und noch einmal: Puls, Pace oder<br />

Schrittfrequenz unterwegs nicht kontrollieren,<br />

aber daheim auslesen. „Zu<br />

versuchen, möglichst lang einen Pulsbereich<br />

oder etwa Schrittfrequenz 180<br />

einzuhalten; im Nachhinein zu schauen,<br />

ob es gelungen ist, und es beim<br />

nächsten Mal besser zu machen: aus<br />

diesen Aufgaben kann man spielerische<br />

Challenges machen, die Spaß machen<br />

und zum Training motivieren“,<br />

sagt Herwig Reupichler.<br />

Das Schöne, das Unberechenbare<br />

Warum bei aller Messbarkeit von Leistungs-Parametern<br />

das Körpergefühl<br />

nach wie vor unverzichtbar ist, erklärt<br />

Reupichler letztlich auch so: „Es gibt<br />

so viele Variablen, die die Leistung<br />

beeinflussen, die man unmöglich alle<br />

messen kann.“ Für das letzte „Alzerl“<br />

zum persönlichen Erfolg sei daher immer<br />

das Körpergefühl ausschlaggebend<br />

und das gelte für Profis genauso wie<br />

für Hobbysportler. Und: „Es ist doch<br />

das Schöne, dass der Sport trotz aller<br />

Messgrößen unberechenbar ist – man<br />

weiß nie, wie es ausgeht, und das wird<br />

auch immer so bleiben. Ebenso, dass<br />

ein gut entwickeltes Körpergefühl immer<br />

die Chance erhöhen wird, das<br />

eigene Potenzial auszureizen“ – bei<br />

allem Wert, den Daten bieten.<br />

Scandic Outdoor GmbH<br />

info@scandic.de<br />

www.WOOLPOWER.de


54 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

GESETZ<br />

DER<br />

SERIE


DAS ZEITALTER DER SELBSTDARSTELLUNG<br />

HAT EINEN NEUEN TREND HERVORGEBRACHT:<br />

STREAK RUNNING. ODER AUF DEUTSCH:<br />

JEDEN TAG LAUFEN GEHEN. WIE<br />

SINNVOLL DAS IST UND WARUM ES<br />

DIE MEISTEN TROTZDEM LIEBER<br />

NICHT MACHEN SOLLTEN.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

Fotos: iStock<br />

Jeden Tag laufen. Wochen-,<br />

monate-, jahrelang. Das kennen<br />

wir aus dem Filmklassiker<br />

Forrest Gump. Drei Jahre,<br />

zwei Monate und 14 Tage ist<br />

der gelaufen. Seit geraumer Zeit hat dieses<br />

Jeden-Tag-Laufen einen Namen:<br />

Streak Running. Je länger der Streak,<br />

also die Serie, desto besser. Um sich in<br />

sozialen Medien oder sonstwo auch<br />

wirklich als Streak Runner inszenieren zu<br />

können, gibt es sogar Regeln, ab wann<br />

ein Lauf ein Lauf ist. Aufgestellt von der<br />

United States Running Streak Association.<br />

„Der Lauf muss zwischen 0 und 24<br />

Uhr stattfinden, mindestens eine Meile<br />

lang sein und ohne die Unterstützung<br />

anderer Personen absolviert werden.“<br />

So weit, so gut. Aber jeden Tag laufen<br />

bedeutet auch eine tägliche Belastung<br />

für Bänder, Sehnen und Gelenke. Ist das<br />

wirklich sinnvoll? „Es kann sinnvoll<br />

sein, um einen Rhythmus zu bekommen,<br />

um regelmäßig Sport auszuüben“,<br />

sagt Sportwissenschafter Stefan Arvay,<br />

der selbst Läufer und Triathlet und aktuell<br />

auch Konditionstrainer des Fußball-<br />

U21-Nationalteams ist. „Es kann helfen,<br />

die Bewegung in den Tagesablauf zu integrieren.“<br />

Allerdings lauern auch viele<br />

Gefahren. Laufanfänger, die vielleicht<br />

noch mäßig sportlich bis übergewichtig<br />

sind, laufen sehr schnell in eine Überbelastung.<br />

„Für solche Leute sind 15 Minuten<br />

bei einem Schnitt von 7:20 Minuten<br />

pro Kilometer schon eine große<br />

Anstregung. Wenn man das jetzt über<br />

einen längeren Zeitraum jeden Tag<br />

macht, bekommt man sehr schnell Probleme.“<br />

Besser wäre in diesem Fall sanft<br />

zu starten, etwa mit drei Minuten Laufen<br />

und zwei Minuten Gehen und das<br />

dreimal zu wiederholen, damit sich der<br />

Körper langsam an die Belastung gewöhnen<br />

kann.<br />

Wer dagegen schon besser trainiert ist,<br />

läuft buchstäblich Gefahr, es zu übertreiben<br />

und es nicht bei kürzeren Einheiten<br />

zu belassen. „Bei solchen Leuten hat das<br />

tägliche Laufen eigentlich auch gar keinen<br />

Sinn. Denn ein, zwei Kilometer<br />

bringen fortgeschrittenen Läufern trainingstechnisch<br />

gar nichts, sie nehmen<br />

ihnen nur die Regenerationstage.“ Es<br />

schadet dann vielleicht zwar körperlich<br />

nicht, aber man vergibt sich sein volles<br />

Potenzial, „denn die Verbesserung der<br />

Leistung findet in der Regeneration<br />

statt“, erklärt Arvay. „Training besteht<br />

nun einmal aus dem Wechsel zwischen<br />

Be- und Entlastung.“<br />

Richtig gefährlich wird es, wenn man<br />

den Streak über alles stellt, nicht mehr<br />

auf seinen Körper hört und auch die<br />

Laufschuhe schnürt, wenn man krank<br />

ist und Fieber hat. „Der Körper sagt dir<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

55


über den Schmerz, dass er eine Pause<br />

braucht. Darauf sollte man hören.“<br />

Wenn der Streak dann aber vielleicht<br />

schon 98 Tage anhält, ist die Versuchung<br />

groß, die Stimme des Körpers<br />

zu überhören oder medikamentös<br />

zum Schweigen zu bringen. Auch<br />

Sportmediziner Robert Fritz stößt im<br />

Interview mit dem „Standard“ in dieses<br />

Horn. „Jeden Tag eine Stunde auf<br />

Anschlag zu laufen wird nicht funktionieren.“<br />

Schwieriger Absprung<br />

Jeden Tag eine Stunde oder mehr ist<br />

Philipp Grill aus Oberösterreich gelaufen.<br />

Viereinhalb Jahre lang, zumindest<br />

acht Kilometer pro Tag. Länger<br />

als Forrest Gump. „Das war aber nie<br />

mein Ziel. Ich bin gelaufen, weil es<br />

mir gutgetan hat. Er hat auch gelernt<br />

auf seinen Körper zu hören. „Ich hab<br />

keine Medikamente genommen.<br />

Wenn ich mir in der Früh nicht sicher<br />

war, ob ich krank werde, bin ich losgelaufen.<br />

Mein Körper hätte mir dann<br />

schon gesagt, was los ist.“ Passiert ist<br />

nichts, bis auf eine kürzere Phase mit<br />

Knieschmerzen hatte Philipp Grill<br />

auch keine Probleme. „Und da hab<br />

ich dann einfach die Intensität reduziert.“<br />

STEFAN<br />

ARVAY<br />

ist Sportwissenschafter und<br />

Konditionstrainer des Fußball-<br />

U21-Nationalteams<br />

arvay-sportconsulting.com<br />

sportpark-athletik.at<br />

Aufgehört hat er dann aber trotzdem<br />

vor rund einem Jahr. „Es war<br />

schon ein innerer Stress, das Laufen<br />

jeden Tag zu integrieren.“ Auf Reisen<br />

zum Beispiel – Grill ist während seines<br />

Streaks in 40 Ländern gewesen –<br />

oder wenn er eine Bergtour gemacht<br />

hat und den Lauf davor oder danach<br />

noch zusätzlich zu absolvieren hatte.<br />

Den Absprung hat er dann vor rund<br />

einem Jahr in Vorarlberg im Wanderurlaub<br />

geschafft. „Einfach so, an einem<br />

normalen Tag aufzuhören – das<br />

hab ich nicht geschafft.“ In Mellau<br />

bot sich dann aber die Gelegenheit.<br />

„Wie in dem Lied bin ich dann von<br />

Mellau bis nach Schoppernau gelaufen.<br />

Die Füße haben mir zwar nicht<br />

wehgetan, ein schöner Abschluss war<br />

das aber trotzdem.“ Und der Tag danach?<br />

„Schwierig. Das Loslassen war<br />

nicht leicht.“ Jetzt fühlt er sich befreit.<br />

Laufen gehört nach wie vor zu<br />

seinem Leben. „Aber nicht mehr um<br />

jeden Preis und jeden Tag.“<br />

Sein Resümee zum Streak Running<br />

fällt dann ähnlich aus wie jenes von<br />

Sportwissenschafter Stefan Arvay. „So<br />

wie es jetzt gehypt wird, einen oder<br />

zwei Kilometer pro Tag – das kann<br />

man ja in der Jean laufen. Eine Serie<br />

mit jedem Tag Laufen würd ich nicht<br />

empfehlen. Ich sag Leuten, die mich<br />

um Rat fragen, immer: Nehmt euch<br />

vier, oder fünf Tage die Woche vor.<br />

Dann müsst ihr nicht jeden Tag laufen,<br />

wenn es wirklich nicht geht. Und<br />

wer vier Tage nicht unterbringt, der<br />

gibt dem Laufen keine Priorität.“<br />

Arvay empfiehlt auch Abwechslung.<br />

Rad fahren, schwimmen, wandern.<br />

„Immer nur eine Sportart so intensiv<br />

auszuüben ist wegen der einseitigen<br />

Belastung nicht gut. Abwechslung<br />

trainiert andere Muskelgruppen und<br />

tut auch dem Kopf gut.“ Denn am<br />

Ende des Tages sollte der Sport Spaß<br />

machen. „Wenn du dich zum Sport<br />

nicht mehr überwinden musst, sondern<br />

dich darauf freust – dann hast<br />

du es geschafft.“ Nur so schafft man<br />

es in eine Regelmäßigkeit und in einen<br />

gesünderen Alltag.<br />

EINFACH SO,<br />

AN EINEM<br />

NORMALEN<br />

TAG AUFZU-<br />

HÖREN –<br />

DAS HAB<br />

ICH NICHT<br />

GESCHAFFT.<br />

56 <strong>SPORTaktiv</strong>


Mehr Impressionen<br />

und alle Ergebnisse:<br />

www.kaernten laeuft.at<br />

ZEHN BEWERBE UND<br />

JEDE MENGE SIEGER<br />

„KÄRNTEN LÄUFT“ LUD AN DEN<br />

WÖRTHERSEE UND DIE LAUFGE-<br />

MEINDE KAM IN SCHAREN. IN ZEHN<br />

BEWERBEN KONNTE DAS „LAUFEN<br />

MIT URLAUBSFEELING“ GENOSSEN<br />

WERDEN.<br />

Fotos: Markus Traussnig, Helmuth Weichselbraun<br />

Sonne, See und Urlaubsfeeling.<br />

Kein Laufevent vermag das so zu<br />

vermitteln wie Kärnten Läuft. Beim<br />

traditionellen Laufwochenende am<br />

Wörthersee Ende August waren dann<br />

auch wieder jede Menge strahlende<br />

Gesichter zu sehen.<br />

Sportlich im Blickpunkt steht<br />

traditionell der Sonntag, wenn der<br />

Viertel- und der Halbmarathon<br />

entlang des Sees gelaufen werden.<br />

Den „Halben“ entschied Streckenrekordhalter<br />

Geoffrey Ronoh (links im<br />

großen Bild) in 1:02:28 Stunden im<br />

Zielsprint vor seinem kenianischen<br />

Landsmann Emanuel Kemboi für<br />

sich. Auch bei den Damen war mit<br />

Joyline Chemutai (1:12:01 h) eine<br />

Läuferin aus Kenia Spitze.<br />

Stefan Herzog (im kleinen Bild<br />

unten) jubelte besonders ausgelassen,<br />

der Salzburger schaffte es mit<br />

der starken Zeit von 1:03:53 h zum<br />

besten Österreicher (und insgesamt<br />

auf Platz 7). Victoria Schenk tat es<br />

Herzog in 1:15:58 bei den Damen<br />

gleich, ebenfalls Platz 7 – und beide<br />

sicherten sich damit den Titel bei<br />

der heuer in Kärnten ausgetragenen<br />

Halbmarathon-Staatsmeisterschaft.<br />

Ein stolzes Resümee<br />

Knapp 7000 Anmeldungen wurden<br />

in allen zehn Bewerben verzeichnet –<br />

vom Wörthersee-Nightrun über den<br />

Dogging-Hundelauf, Familienlauf,<br />

Frauenlauf und Junior-Marathon bis<br />

hin zu den Highlights Viertel- und<br />

Halbmarathon. Auch die Neuerungen<br />

wie das neue Maskottchen<br />

oder die Gemeinde-Wertung kamen<br />

sehr gut an. Veranstalter Michael<br />

Kummerer zog nach drei Tagen ein<br />

höchst zufriedenes Resümee: „Ich<br />

bin stolz auf ein tolles Wochenende,<br />

damit kann sich Kärnten weiterhin<br />

als Top-Laufland positionieren. Besonders<br />

stolz bin ich auf die gesamte<br />

Kärnten-Läuft-Crew, die wieder<br />

für perfekte Rahmenbedingungen<br />

gesorgt hat.“<br />

Fazit: Die 18. Auflage von Kärnten<br />

Läuft war wieder ein tolles Lauffest<br />

für alle – und der Termin für die 19.<br />

Auflage im nächsten Jahr steht auch<br />

schon fest. Zum Vormerken: 21. bis<br />

23. August 2020!<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

57


DER KLASSIKER<br />

STEHT VOR DER TÜR<br />

Zum 26. Mal steigt vom 11. bis 13. <strong>Oktober</strong> der<br />

Kleine Zeitung Graz-Marathon. Der Herbst-Klassiker<br />

lädt zum Laufen und Shoppen in der Altstadt ein.<br />

Längst sind es nicht mehr die 42,195 Kilometer<br />

alleine, die Läufer anlocken – auch<br />

das Drumherum an einem Marathon-Wochenende<br />

muss stimmen. Und da<br />

kann der Herbstklassiker in Graz ordentlich<br />

punkten. Nicht nur mit buntem Laub und<br />

Start und Ziel vor der malerischen Kulisse der<br />

Grazer Oper. Sondern auch mit Kultur und<br />

Sightseeing in der Altstadt, die von der Unesco<br />

zum Weltkulturerbe geadelt worden ist. Dort<br />

kommt auch das Shoppingerlebnis nicht zu<br />

kurz. Dank zahlreicher Innenstadt-Partner gibt<br />

Fotos: GEPApictures/Graz Marathon<br />

58 <strong>SPORTaktiv</strong>


Ein Event von<br />

MJK Sportmarketing<br />

PROGRAMM<br />

12. <strong>Oktober</strong> : Maskottchenlauf,<br />

Bambinisprint, Junior-Marathon,<br />

City Run (ab 14.15 Uhr)<br />

13. <strong>Oktober</strong>: Start Kleine-Zeitung-<br />

Marathon und Frutura-Staffel<br />

Marathon (10), Gigasport-Halbmarathon<br />

(10.10) und Garmin-<br />

Viertelmarathon (10.30)<br />

Infos und Anmeldung:<br />

www.grazmarathon.at<br />

Egal ob Bambinisprint, Marathon oder Halbmarathon.<br />

Glückliche Gesichter sind beim Kleine Zeitung<br />

Graz-Marathon immer garantiert<br />

es wieder zahlreiche Aktionen, die aus dem<br />

Wochenende auch einen Shopping-Erlebnis-Marathon<br />

machen. Schon am 10. <strong>Oktober</strong><br />

kann man kulturell in das Wochenende starten,<br />

bei der Aufführung von Charles Gounods „Romeo<br />

et Juliette“.<br />

Am Rennsonntag selbst dürfen sich die Läufer<br />

dann über lautstarke Anfeuerung an den<br />

zehn Hotspots entlang der Strecke freuen.<br />

Rennluft für jedermann<br />

Insgesamt werden an diesem Wochenende wieder<br />

an die 10.000 Läuferinnen und Läufer dabei<br />

sein. Somit kann auch wirklich jeder Rennluft<br />

schnuppern und die besondere Atmosphäre<br />

eines großen Laufevents aufsaugen. Etwa beim<br />

Gigasport-Halbmarathon, der auch in Graz voll<br />

im Trend liegt, oder beim Garmin-Viertelmarathon.<br />

Besonders beliebt ist auch immer die<br />

Staffel, bei der vier Läufer die gesamte Marathonstrecke<br />

absolvieren. Lauferlebnis kombiniert<br />

mit Teamspirit.<br />

Schon einen Tag davor, am Samstag, wird gelaufen.<br />

Die Allerkleinsten starten beim Maskottchensprint<br />

um 14.15 Uhr, danach folgen<br />

der Bambinisprint und der Junior-Marathon,<br />

bei dem sich 1200 Kinder und Jugendliche auf<br />

Distanzen zwischen einem und vier Kilometer<br />

messen werden. Auch einen Familienlauf gibt<br />

es, bei dem zwei bis sechs Familienmitglieder<br />

eine 600 Meter lange Strecke gemeinsam absolvieren.<br />

Der 5 Kilometer lange City Run und<br />

der Nordic-Walking-Bewerb beschließen dann<br />

den sportlichen Samstag.<br />

Der Höhepunkt ist dann der Sonntag mit<br />

dem Startschuss für Marathon und Staffelmarathon<br />

um 10 Uhr, gefolgt von Halb- und Viertelmarathon,<br />

die um 10.10 bzw. 10.30 Uhr<br />

starten.<br />

Ab 12.10 Uhr wird dann gefeiert, wenn der<br />

Sieger des 26. Graz-Marathon über den roten<br />

Teppich ins Ziel läuft.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

59


ES GRÜNT<br />

AM EVENT-SEKTOR<br />

KLIMASCHUTZ IST DAS THEMA DES JAHRES. BEI<br />

IMMER MEHR LAUFEVENTS WERDEN MASSNAHMEN<br />

GESETZT, UM DEN ÖKOLOGISCHEN FUSSABDRUCK<br />

ZU VERKLEINERN. WAS BRINGEN DIESE – UND WAS<br />

IST EIGENTLICH EIN „GREEN EVENT“?<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

100<br />

Millionen Becher<br />

werden pro Jahr bei<br />

europäischen Laufveranstaltungen<br />

exakt einmal verwendet<br />

und landen dann im Müll. Diese Zahl<br />

war heuer beim Vienna City Marathon<br />

im April zu hören, weshalb die Veranstalter<br />

von Österreichs größtem Lauf<br />

erstmals wiederverwendbare Becher organisierten.<br />

Beim Wachau-Marathon<br />

Ende September gab es keine Goodiebags<br />

und Regenponchos aus Plastik<br />

mehr, der Transport mit „Öffis“ zu den<br />

Startorten ist an der Donau schon seit<br />

Jahren im Startgeld inbegriffen; Begleitfahrzeuge<br />

fuhren heuer emissionsfrei<br />

zwischen Emmersdorf, Spitz und Krems,<br />

und die Plastikbecher an den Labestationen<br />

sind ebenfalls schon seit einigen<br />

Jahren durch Pappbecher ersetzt.<br />

Bei unseren deutschen Nachbarn hat<br />

der TÜV für den Köln-Marathon 2018,<br />

mit rund 22.000 Teilnehmern einen<br />

ökologischen Fußabdruck von 140 Tonnen<br />

CO 2 errechnet (zur Einordnung:<br />

Der Durchschnittsösterreicher verbraucht<br />

11 bis 12 Tonnen CO 2 pro Jahr<br />

– um die Erderwärmung bei 2 Grad<br />

zu stoppen, sollten Menschen in der<br />

westlichen Welt möglichst rasch auf<br />

rund 2,5 Tonnen CO 2 -Jahresverbrauch<br />

im Schnitt herunterkommen, sagen Klimaforscher).<br />

Für den 13. <strong>Oktober</strong> haben<br />

die Kölner Veranstalter deshalb umgeschwenkt,<br />

es gibt T-Shirts aus Holzfaser<br />

statt Polyester, die Finisher bekommen<br />

regional produzierte Holzmedaillen umgehängt.<br />

Allein die neuen Medaillen sollen<br />

in Köln 30 Tonnen CO 2 einsparen.<br />

Beispiele gäbe es noch einige – es<br />

scheint, dass in dem Jahr, in dem der<br />

Klimaschutz wie nie zuvor im Blickpunkt<br />

der Öffentlichkeit steht, auch<br />

Veranstalter von Lauf- und generell<br />

Sportevents ihr grünes Gewissen entdecken.<br />

Aber bringt das auch was – außer<br />

einem beruhigtem Gewissen?<br />

Größte Flurreinigung Europas<br />

Der Gedanke, dass Veranstaltungen einen<br />

Fußabdruck in der Umwelt hinterlassen,<br />

der nicht gerade klein ist, und die<br />

Idee, diesen möglichst klein zu halten,<br />

sind grundsätzlich nicht neu. In Österreich<br />

gibt es seit 2006 die beim Bund angesiedelte<br />

Initiative „Green Events Austria“,<br />

und mittlerweile gibt es auch in den<br />

Bundesländern Stellen, die Veranstaltern<br />

dabei helfen, möglichst ökologische<br />

Events auf die Beine zu stellen. Eine<br />

Auszeichnung als „Green Event“ wird<br />

jährlich – unter anderem in der Kategorie<br />

Sportveranstaltungen – vergeben.<br />

Als einer von drei „grünen“ Sportevents<br />

wurde heuer die „24-Stunden<br />

Burgenland Extrem Tour“ prämiert, der<br />

winterliche Lauf- und Outdoorevent am<br />

Neusiedlersee, der wieder am 24. und<br />

25. Jänner 2020 stattfindet. „Der nach-<br />

Fotos: iStock, Burgenland Extrem<br />

60 <strong>SPORTaktiv</strong>


haltige Gedanke war von Start weg vor<br />

neun Jahren mit dabei“, erzählt Tobias<br />

Monte, einer der drei „Burgenland Extrem“-Veranstalter.<br />

Die Startersackerl<br />

habe man von Beginn weg bewusst nur<br />

mit hochwertigen und sinnvollen Produkten<br />

bestückt, um keinen unnötigen<br />

Müll zu produzieren; mit dem burgenländischen<br />

Müllverband gibt es eine Kooperation;<br />

Teilnehmer werden im Vorfeld<br />

dazu aufgerufen, Fahrgemeinschaften<br />

zu bilden, weil die Versorgung mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln im Burgenland<br />

nicht gerade ideal ist; Verpflegung<br />

stammt aus der Region: das nur einige<br />

Beim „24-Stunden Burgenland<br />

Extrem“ bekommen<br />

alle Starter ein Mistsackerl<br />

mit auf den Weg für Europas<br />

größte Flurreinigung.<br />

KRITERIEN FÜR<br />

GRÜNE EVENTS<br />

KLIMASCHONENDE MOBILITÄT:<br />

Der Eventort soll mit öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />

zu Fuß oder mit dem<br />

Fahrrad gut erreichbar sein. Der Veranstalter<br />

soll die Möglichkeiten klimaschonender<br />

An- und Abreise rechtzeitig<br />

und möglichst gut kommunizieren.<br />

VERPFLEGUNG:<br />

Überwiegend saisonale und regionale<br />

Lebensmittel und Getränke, die biologisch<br />

produziert werden, ausgeben.<br />

Vegetarische/vegane Gerichte anbieten.<br />

ABFALLVERMEIDUNG<br />

Mehrweggeschirr, -becher usw.<br />

verwenden, in Ausnahmefällen (z. B.<br />

wegen Sicherheitsbestimmungen)<br />

aus Pappe oder nachwachsenden<br />

Rohstoffen.<br />

ABFALLTRENNUNG<br />

In allen Veranstaltungsbereichen die<br />

jeweils anfallenden Abfallarten unter<br />

Berücksichtigung des regionalen Abfalltrennsystems<br />

sammeln. Genügend<br />

Abfallbehälter für alle Abfallarten zur<br />

Verfügung stellen.<br />

RESSOURCENSCHONUNG<br />

Auf effizienten Einsatz von Wasser,<br />

Strom, Wärme und die Verwendung<br />

umweltfreundlicher Materialien achten.<br />

Strom, Wärme aus erneuerbaren Quellen<br />

bzw. Eigenversorgung, z.B. per<br />

Photovoltaik.<br />

BARRIEREFREIHEIT<br />

Achten auf Barrierefreiheit in allen<br />

Bereichen und die entsprechenden<br />

Angebote frühestmöglich aktiv<br />

kommunizieren.<br />

AKTIVE KOMMUNIKATION<br />

Green-Events-Maßnahmen intern<br />

und der Öffentlichkeit frühzeitig und<br />

um fassend, vor und während der<br />

Veranstaltung kommunizieren.<br />

Quelle: Green Events Austria<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

61


der Ideen, die die Burgenländer im Lauf<br />

der Jahre umsetzten, erzählt Monte. Sicher<br />

das Highlight: Es wurden zuletzt an<br />

alle 5100 Starter Mist sackerl ausgegeben,<br />

mit der Aufforderung, Müll auf der<br />

Strecke rund um den Neusiedlersee aufzusammeln<br />

und mitzunehmen. Heraus<br />

kam Europas größte und dazu länderübergreifende<br />

Flurreinigungsaktion.<br />

Den „Green Event“-Preis haben die<br />

Burgenländer trotzdem nicht wegen der<br />

Landschaftssäuberung allein bekommen.<br />

Es gibt ein Punktesystem, wo in sieben<br />

Bereichen (siehe Kasten vorne) die<br />

Nachhaltigkeit der eingereichten Events<br />

bewertet wird. Die Bereiche dienen für<br />

Organisatoren auch als Leitfaden und<br />

Checkliste. Aber auch Laufteilnehmer<br />

können sich daran orientieren und so<br />

selbst ihren Teil zu einer möglichst grünen<br />

Veranstaltung leisten – zum Beispiel<br />

bei der Anreise oder Müllvermeidung.<br />

Tu Gutes und sprich darüber<br />

Die in der Liste zuletzt genannte „Kommunikation“<br />

ist kein Selbstzweck. Denn<br />

EIN PAPIERBECHER<br />

HAT KEINEN BESSEREN<br />

CO 2 -FUSSABDRUCK<br />

ALS PLASTIK.<br />

natürlich hängt der Öko-Fußabdruck<br />

von Veranstaltungen auch wesentlich<br />

vom Verhalten der Teilnehmer ab. Die<br />

sind durchaus sensibel, ist auch Jürgen<br />

Smrz von „Fairsport Events“ überzeugt.<br />

Er hat bis 2018 den „Fairness Run“ in<br />

Wien organisiert, Österreichs ersten<br />

Sport event, der mit dem strengen „Österreichischen<br />

Umweltzeichen“ ausgezeichnet<br />

wurde. Smrz sagt aber auch, dass das<br />

Empfinden manchmal trügt, „so hat ein<br />

Papierbecher keinen besseren Fußabdruck<br />

als ein Plastikbecher. Wer nachhaltig<br />

sein will, sollte auf ein Mehrwegbechersystem<br />

zurückgreifen ...“<br />

Smrz, der auch den Lindkogel-Trail veranstaltet,<br />

ist überzeugt, dass Läufer sensibel<br />

in Sachen Nachhaltigkeit sind. Im<br />

Trailrunning etwa hat sich das Mitführen<br />

des eigenen Trinkbechers und „Selberzapfen“<br />

bei den Labestationen bewährt<br />

und durchgesetzt.<br />

Nicht jeder Event könne in allen Bereichen<br />

vollständig nachhaltig gestaltet<br />

werden, weil die Voraussetzungen überall<br />

anders sind, erklärt der Wiener auch.<br />

Ob es das Vorzeigebeispiel „Fairness<br />

Run“ 2020 wieder geben wird, steht übrigens<br />

noch nicht fest.<br />

Was man final festhalten kann, ist das,<br />

was in Sachen klimafreundlicher Lebensführung<br />

generell gilt: Einzelne<br />

Schritte können nicht die Welt retten –<br />

aber jeder gesetzte Schritt, jede Sensibilisierung<br />

hilft auf dem langen Weg.<br />

SUPPORT &<br />

PERFORMANCE<br />

Raffinierte Tech-Features, smartes<br />

Design und die richtigen Details<br />

an der richtigen Stelle – das alles<br />

hat der brandneue „Anita active<br />

performance“- Sport-BH zu bieten.<br />

„Maximum Support“ ist seine Aufgabe.<br />

Der Sport-BH „performance“<br />

von „Anita active“ geht pünktlich zur<br />

Herbst/Winter-Saison <strong>2019</strong> an den<br />

Start. Für perfekten Tragekomfort sorgt<br />

neben dem breiten Unterbrustband,<br />

den atmungsaktiven Netzeinsätzen auf<br />

der Rückenpartie und den ergonomisch<br />

geformten, partiell gepolsterten Trägern<br />

vor allem die innovative Gestaltung der<br />

vorgeformten Cups. Sie sind außen aus<br />

gelochtem Stoff gearbeitet und innen<br />

mit feinem Piqué kaschiert.<br />

Im Zusammenspiel garantieren beide<br />

Materialien perfekten Feuchtigkeitstransport<br />

und Temperaturausgleich<br />

– und damit ein angenehmes Hautklima.<br />

Der farblich abgesetzte Innencup<br />

und die kontrastreichen Bänder an den<br />

Trägern setzen modische Akzente und<br />

bringen zusätzlich das stylishe Lochmuster<br />

besonders zur Geltung. Erhältlich<br />

von Cupgröße A bis G.<br />

ALLE INFOS<br />

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62 <strong>SPORTaktiv</strong>


AUFATMEN<br />

Das „OSP22® Pro Aktiv Vital<br />

Spray“ hat einen kühlenden und<br />

spontan vitalisierenden Effekt<br />

nach sportlichen Anstrengungen<br />

oder Missgeschicken. Seine<br />

natürlichen Bestandteile Kampfer,<br />

Kiefernnadelöl und Lavendelöl sind<br />

seit jeher für Ihre regenerativen<br />

Eigenschaften bekannt.<br />

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ENERGIE SPAREN<br />

ASICS setzt seine Entwicklung energiesparender<br />

Laufschuhe fort und präsentiert nach dem<br />

revolutionären MetaRide ® jetzt den GlideRide ® .<br />

Im Mittelpunkt steht die speziell geformte<br />

Sohle, die wissenschaftlich bestätigt besonders<br />

ökonomisches Laufen erlaubt.<br />

www.asics.at<br />

RUN<br />

LEICHTER LAUFEN<br />

MIT LEICHTER SOHLE<br />

NEWS<br />

RETROLOOK<br />

Von CEP kommen die<br />

80‘S Compression Socks –<br />

Kompressions-Laufsocken<br />

im coolen Retro-Look. Das<br />

spezielle Druckprofil aktiviert<br />

die Durchblutung und<br />

steigert die Versorgung mit<br />

Nährstoffen – für leichte Beine<br />

mit „Feel-Good“-Effekt.<br />

www.cepsports.at<br />

Die VIBRAM-Litebase-Sohle reduziert<br />

das Gewicht von Trailrunningschuhen<br />

deutlich, ohne Abstriche bei der<br />

Performance. Gerade im Trailrunning<br />

ist Gewicht ein bestimmender Faktor.<br />

Immer mehr Hersteller verwenden die<br />

Sohle – etwa Kailas beim Fuga Pro.<br />

www.vibram.com<br />

VOLLE POWER<br />

AUS DER NATUR<br />

Die veganen CORTIDOR-<br />

SPORT-Kapseln, in<br />

Österreich entwickelt und<br />

produziert, fördern die<br />

Energiebereitstellung – für<br />

Höchstleistung im Sport. Drin<br />

sind 100 Prozent Natur, mit<br />

hochkonzentrierten Wirkstoffen<br />

wie Rosenwurz, Rotem<br />

Ginseng, Süßholzwurzel und<br />

Schlafbeere.<br />

www.nordshop.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

63


AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

RUN<br />

DER HERBST IST DA! PASSEND<br />

ZUR JAHRESZEIT: EINE JACKE<br />

(NICHT NUR) FÜR TRAILRUN-<br />

NER SOWIE EIN HÜFTLICHT.<br />

UND EIN SPANNENDER NEUZU-<br />

GANG AM LAUFSCHUHMARKT.<br />

EIN HAUCH VON GLOCKNER<br />

Seit DYNAFIT vor etwa zehn Jahren sein Sortiment in Richtung<br />

Trailrunning erweitert hat, macht die Marke mit dem Schneeleoparden<br />

auch hier ultraviel richtig. Abgesehen davon, dass<br />

sich das lässige Trailrunning-Image seit damals noch einmal<br />

deutlich weiterentwickelt hat, schaffen es die Dynafitler immer,<br />

Teile zu präsentieren, die optisch auffallen, etwas ausstrahlen<br />

und den „Will-haben-Reflex“ auslösen.<br />

Auch bei mir, der auf Wanderwegen normalerweise bloß wandert<br />

und nur Stadt vor der Wohnungstür hat. Die „DYNAFIT<br />

Ultra GTX Shakedry 150“ ist ein blauer Wetterschutz mit orangen<br />

Akzenten, mit 150 Gramm extraleicht und nimmt auch in<br />

kleinen Trailrunning-Rucksäcken kaum Platz weg. Beim Stichwort<br />

„Rucksack“ kommt auch eine hervorstechende Eigenschaft<br />

der Jacke zum Tragen: Öffnet man den Reißverschluss<br />

am Rücken, passt ein 10- oder 15-l-Trailrunning-Rucksack locker<br />

drunter, ganz ohne störendes oder enges Gefühl.<br />

Bei morgendlichen September-Testläufen zwischen trockenen<br />

5 und nassen 13 Grad hat auch das Körperklima gestimmt. Die<br />

Atmungsaktivität bei voller Dichtheit und Leichtigkeit des Gore-<br />

Tex-Shakedry-Materials ist erstaunlich gut, Nässe staut sich<br />

nirgendwo (außer natürlich unterm Rucksack, wenn man einen<br />

trägt). Ein Hauch von Glockner-Feeling kommt dank Dynafit-Jacke<br />

auch schon – zum Beispiel – beim Jungfernsprung-Felsen<br />

200 Höhenmeter über Graz auf. Bloß den Grammpreis rechnet<br />

man, bei 330 Euro für 150 g, lieber nicht so genau aus ...<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Fotos: Thomas Polzer<br />

64 <strong>SPORTaktiv</strong>


AUS DER HÜFTE GELEUCHTET<br />

MIT FRISCHEM SCHWUNG<br />

Als die ersten Rocker-Ski auf den Markt gekommen sind,<br />

wurden diese auch mit ähnlich fragenden Blicken bedacht.<br />

Der ASICS GlideRide mit seiner spannenden Biegelinie in<br />

der Sohle ist seit Ende September im Handel (UVP € 160,–),<br />

wir durften vorab schon ein Paar ausprobieren. Der rote<br />

Schuh fällt jedenfalls sofort auf, ist aber genau genommen<br />

nach dem exklusiven MetaRide, der heuer im Frühling erschienen<br />

ist, der zweite Asics, der das energiesparende<br />

Konzept fortführt.<br />

Asics hat ein ganzes Team beschäftigt, um besonders energiesparendes<br />

Laufen dank der „GuideSole“ genannten<br />

Technologie zu ermöglichen. Im Zentrum steht die geschwungene<br />

Mittelsohlenkonstruktion, die helfen soll, Ermüdung<br />

hinauszuzögern, weiter und länger zu laufen. Eine „Reduktion<br />

des Energieverlusts im Sprunggelenk während der<br />

Landephase“ wurde laut Asics in wissenschaftlichen Tests<br />

ebenso nachgewiesen wie ein „reduziertes Gewicht bei anhaltender<br />

Stabilität, speziell auch über lange Strecken“.<br />

Was spürt man jetzt? Zunächst, dass der Schuh (übrigens<br />

mit 5-mm-Sprengung) sich anders anfühlt als Otto-Normal-Laufschuh,<br />

eine Tendenz zum Nach-vorne-Kippen ist im<br />

Stand nicht zu verleugnen. Die Gewöhnung an das Phänomen<br />

tritt aber rasch ein. Beim Laufen ist das „rollende“ Gefühl<br />

dank der Biegung zunächst ebenfalls ungewohnt, wird<br />

aber schnell vertraut. Der Rückumstieg auf die alten Laufschuhe<br />

fällt gar nicht leicht. „Anders“ ist der GlideRide also<br />

sicher. Empirische Studien, ob ich nach Läufen jetzt frischer<br />

bin als mit anderen Schuhen, hab ich aber noch keine geschafft.<br />

Der Halbmarathon im Rahmen des Graz-Marathons<br />

am 13. <strong>Oktober</strong> wird die erste echt Bewährungsprobe für<br />

mich und den roten Asics.<br />

SPANNINGA kommt aus den fahrradfreundlichen Niederlanden<br />

und hat neben Bikebeleuchtung jetzt auch den S-Run<br />

(UVP: € 69,90) im Programm. Ein Hüftgurt für Läufer mit Frontund<br />

Rücklicht, wobei das weiße Licht 350 Lumen entwickelt<br />

und das rote bis zu 1 Kilometer weit gesehen wird, so verspricht<br />

es der Hersteller. Eine Alternative zu Stirnlampen?<br />

200 Gramm wiegt der Gürtel samt Lichtern bloß und trägt sich<br />

sehr angenehm, kaum spürbar. Der Lichtkegel ist beachtlich,<br />

das Frontlicht lässt sich aufkippen und so die Leuchtweite regulieren<br />

(zum Beispiel beim Bergauflaufen).<br />

Was auffällt, ist, dass der Lichtkegel sich beim Laufen stärker<br />

als jener von Stirnlampen bewegt. Vielleicht haben Kollege<br />

Klaus und ich, die es beide ausprobiert haben, auch Bedarf<br />

nach einem Lauftechniktraining oder stabilisierenden Hüftübungen.<br />

Abends in der Stadt hat mich das Gewackel nicht gestört,<br />

als passive Beleuchtung trägt der S-Run gerade auf gemischten<br />

Rad-Geh-Wegen sehr zum sicheren Gefühl bei. Klaus<br />

im dunklen Tann hat sich doch nach einer Stirnlampe gesehnt.<br />

Ein interessantes Konzept ist das Hüftlicht aber allemal.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

65


WANDERN WAR<br />

NOCH NIE SCHÖNER<br />

DIE ROUTENPLANUNGS- UND NAVIGATIONS-APP VON KOMOOT IST IN EUROPA<br />

DIE FÜHRENDE APP UND BIETET BEIM WANDERN TOLLE FEATURES.<br />

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Komoot ist eine Routenplanungsund<br />

Navigations-App, die für Community-Spirit<br />

sorgt, ihre Nutzer inspiriert<br />

und großartige Outdoor-Erlebnisse ermöglicht.<br />

Komoot ist Europas Nummer 1,<br />

wenn es um Navigation und Routen beim<br />

Wandern und Radfahren geht. Bereits<br />

mehr als acht Millionen Outdoor-Enthusiasten<br />

vertrauen bei der Planung auf<br />

komoot.Komoot plant nicht irgendeine<br />

Route, komoot plant genau deine Route.<br />

Wähle im Menü einfach Wandern als deine<br />

Sportart aus, lege Start- und Zielpunkt<br />

fest und komoot plant die Route zwischen<br />

diesen Punkten entlang offizieller Wanderwege<br />

oder auch ruhiger Waldwege,<br />

je nachdem, in welchem Gebiet du dich<br />

befindest. Sobald du deine Route geplant<br />

hast, siehst du ein interaktives Profil mit<br />

Informationen zur Art der Wege und ihrer<br />

Beschaffenheit sowie das Höhenprofil der<br />

gesamten Route, sodass du schon vorher<br />

genau weißt, wie viele Berge du rauf und<br />

auch wieder runter musst. Beim Wandern<br />

wird zudem immer versucht, die Route so<br />

weit wie möglich nicht über Asphalt, sondern<br />

über schöne Wanderwege zu führen.<br />

Das Besondere an komoot sind die<br />

Highlights: von der Community erstellte<br />

Empfehlungen, die als kleine rote Punkte<br />

auf der Karte markiert sind und die du<br />

einfach deiner Route hinzufügen kannst.<br />

Oder du lässt dich von den komoot Collections<br />

inspirieren – diese werden z.B. von<br />

Redakteuren erstellt und du wirst selbst in<br />

deiner Heimatregion dank der Collections<br />

Neues entdecken.<br />

Mit komoot kannst du online wie offline<br />

navigieren, jedes beliebige Handy verwenden<br />

und dich – ganz praktisch – auch von<br />

der besten Sprachsteuerung im Outdoorbereich<br />

leiten lassen.<br />

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66 <strong>SPORTaktiv</strong>


BIKE<br />

Technik – Menschen – Material<br />

Fotos: iStock, Ötztal Tourismus/Gstrein, Facebook/UCI<br />

REKORD BEIM „ÖTZI“<br />

Neuer Streckenrekord beim legendären<br />

Ötztaler Radmarathon: Mathias<br />

Nothegger (V, 40) verbesserte<br />

die alte Bestzeit aus 2001 gleich<br />

um zehn Minuten und gewann in<br />

6:47 Stunden. Damen: 1. Christina<br />

Rausch (GER, 7:45).<br />

oetztaler-radmarathon.com<br />

NEUE REGELUNGEN<br />

Österreich führt den weltweit<br />

ersten Kollektivvertrag für Fahrradzusteller<br />

ein. Ab 1. 1. 2020 gilt<br />

ein Basislohn von 1506 Euro brutto.<br />

Damit soll im Boom der Paket- und<br />

Essenszusteller auch die Scheinselbstständigkeit<br />

bekämpft werden.<br />

www.sozialpartner.at<br />

SCHNELLE GIRLS<br />

Starke rot-weiß-rote Bilanz bei der<br />

Mountainbike-Weltmeisterschaft<br />

in Kanada: Vali Höll (Bild) flog zu<br />

Downhill-Gold bei den Juniorinnen,<br />

im Cross-Country gab es WM-<br />

Silber für Laura Stigger (U23) und<br />

Mona Mitterwallner (Junioren).<br />

www.radsportverband.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

67


inderwagen, Strumpfhosen und<br />

Strampler sind auf der Eurobike<br />

ein eher seltenes Bild. In den<br />

Hallen der größten Fahrradmesse der<br />

Welt regiert das große Bling-Bling. Carbon<br />

wohin das Auge blickt, E-Bikes,<br />

LED-Helme mit Abbiegelicht, Hightech<br />

pur. Doch es gibt im Gewühl der<br />

Massen ein paar dieser kleinen Inseln,<br />

auf denen die kleinen Menschen am<br />

Wort sind. „Wir lassen keine Erwachsenenräder<br />

schrumpfen, sondern fragen:<br />

Was will ein Kind?“ Mit diesen Worten<br />

eröffnet Christian Bezdeka die Präsentation<br />

der nächsten Evolutionsstufe von<br />

Woom Bikes, einer jungen österreichischen<br />

Marke, die in den letzten Jahren<br />

den Markt für Kinderbikes ganz schön<br />

aufgemischt hat. Es ist hier bunt und rosarot,<br />

Giro del Gelato steht auf den<br />

Shirts der Mitarbeiter. Tatsächlich sieht<br />

man hier leibhaftige Kinder herumwuseln<br />

sowie Händler und Medien, für die<br />

das Thema Kinderbikes mehr als eine<br />

Nischenrolle einnimmt. „Wir sind wohl<br />

die einzige Firma, die digitale Kinder-Dummys<br />

hat, um Geometrien auszuprobieren.<br />

Unsere Daten sind mittlerweile<br />

genauer als jene von Kinderärzten“,<br />

erzählt der Woom-Gründer.<br />

Schnulleralarm in Friedrichshafen!<br />

Der Anlass: Woom präsentiert das erste<br />

Kinder-E-Mountainbike der Firmengeschichte.<br />

„Zuerst haben wir gesagt:<br />

E-Bike? Sicher nicht!“, gesteht Bezdeka,<br />

aber bei reiflicher Überlegung überwogen<br />

beim Entwickler genauso wie beim<br />

zweiten Führungskopf Marcus Ihlenfeld<br />

BLOGGER,<br />

BLASE,<br />

BATTERIE<br />

EUROBIKE <strong>2019</strong> ODER: JEDER FINDET,<br />

WAS ER SUCHT. E-MOBILITY, CARGO,<br />

GRAVEL, E-FALTRÄDER UND MIETBIKES.<br />

WIR HABEN UNS DIE BESTEN TRENDS<br />

FÜR 2020 ANGESEHEN UND SOGAR ETWAS<br />

ÜBER POSTKUTSCHEN ERFAHREN.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

die Argumente pro. Kurz gesagt: Mit<br />

dem kindgerechten E-Bike kriegt man<br />

die Kids eher von Playstation und Handy<br />

weg, also positiven Anreiz schaffen.<br />

Was in einer Garage als Bastelprojekt<br />

zweier Papas begann, bringt 2020 das<br />

erste Kinder-E-Mountainbike in 24 und<br />

26 Zoll auf den Markt, wird die Philosophie<br />

„leicht und günstig“ aber ein wenig<br />

ausreizen. 15,3 Kilogramm sollen<br />

die Bikes mit Fazua-Antrieb wiegen und<br />

2890 bzw. 2990 Euro kosten. „Wir wollen<br />

uns den Spirit eines Start-ups bewahren,<br />

etwas ausprobieren und Fehler<br />

machen dürfen“, sagt Bezdeka. „Wir<br />

schauen, wie der Markt reagiert.“ Zuletzt<br />

hat man die Zahl der Mitarbeiter<br />

verdoppelt, so rasant wuchs Woom. Neu<br />

sind ab 2020 auch ein Kinder-Mountainbike<br />

mit spezieller, mit RST entwickelter<br />

Federgabel und die entzückende<br />

Modelinie „Worn to be wild“. Um die<br />

Radfahrer von morgen kümmern sich<br />

auch Marken wie Puky Bikes, Early Rider<br />

und das gewitzte Konzept von<br />

„leg&go“, bei dem zusammensteckbare<br />

Module aus Birkenschichtholz ein ständig<br />

mitwachsendes Lauf- und Kinderrad<br />

ermöglichen. Acht Varianten für Kinder<br />

von 6 Monaten bis 6 Jahre – aber immer<br />

dasselbe Grundrad.<br />

Und sonst in der Szene?<br />

Erfreulicherweise wieder in Friedrichshafen<br />

vertreten: die ZEG-Gruppe mit<br />

Ständen von Flyer, Bulls, Hercules und<br />

Kettler. Dafür entsagte mit Scott der<br />

nächste Bike-Gigant der Messe die<br />

Treue. Simplon, KTM und Co. tragen<br />

Fotos: Eurobike Friedrichshafen, Christoph Heigl, Simplon<br />

EUROBIKE-SPLITTER<br />

Am Stand von SQlab sah man die<br />

neuen Radhosen und superleichte<br />

Sättel der 612er-R-Serie.<br />

68 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

Augenweide: Simplon präsentierte<br />

die neuen E-Modelle<br />

Rapcon Pmax , Kiaro Pmax<br />

und Inissio Pmax.


nun die Bürde, die verbliebenen Topmarken<br />

zu repräsentieren, denn Megaseller<br />

wie Specialized, Trek, Giant, Cannondale,<br />

Cube oder Haibike und Onlinemarken<br />

wie Canyon, Rose, Radon<br />

und YT werden weiter schmerzlich vermisst.<br />

Feine Gustostückerl wie Colnago,<br />

Yeti und Van Nicholas sowieso. Die entstehenden<br />

Lücken füllen zwar Bekleidungsriesen<br />

wie Deuter und Ortlieb<br />

(auch Vaude war nicht mehr da), die Sicherheitsexperten<br />

von Abus und Zubehörgrößen<br />

wie SKS aus, dennoch ist ein<br />

„Aufrücken“ der chinesischen und<br />

taiwanesichen (Billig-)Konkurrenz aus<br />

den hinteren Hallenregionen in Richtung<br />

Hallenmitte und damit zu mehr<br />

Auf in die Zukunft: Die<br />

Eurobike will Schnittstelle<br />

für Radhandel, E-Mobilität,<br />

Tourismus, Medien und<br />

Endverbraucher sein – ein<br />

schwieriger Spagat.<br />

Kettler startet<br />

bei den<br />

Mountainbikes<br />

wieder<br />

voll durch.<br />

Das Scarpa<br />

FS 1.0 LTD<br />

Gold beeindruckt<br />

schon<br />

im Stand.<br />

Safety first: Die<br />

Sicherheitsexperten<br />

von Abus präsentierten<br />

neue Helmmodelle und<br />

Schlösser.<br />

Pivot-Tech, Rotor, Ceramic<br />

Speed und Co. basteln an<br />

Konzepten, Shimano und<br />

Sram bleiben beim Antrieb<br />

aber wohl unantastbar.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

69


Christian Bezdeka<br />

zeigt uns das erste<br />

Kinder-E-Mountainbike<br />

von Woom.<br />

Größere und zweiteilige<br />

220-mm-Bremsscheiben<br />

für E-Mountainbikes<br />

von Magura.<br />

Im Trockenen: Virtual<br />

Training dank neuem<br />

Wahoo Kickr Bike.<br />

Nachhaltig: Aus alten<br />

PET-Flaschen fabriziert<br />

Pearl Izumi die Fasern<br />

dieses Trikots.<br />

Greyp aus Kroatien setzt<br />

auf futuristisches Design<br />

und Software aus dem<br />

Reich von Mate Rimac.<br />

Aufmerksamkeit nicht zu übersehen.<br />

Die besten News für E-Biker in der<br />

Gretchenfrage Reichweite: Die Akkus<br />

werden potenter, mehr Kilometer und<br />

Höhenmeter werden möglich. Dank<br />

Kopplung von zwei Akkus stehen bei<br />

Bosch bis zu 1125 bzw 1250 Wattstunden<br />

zur Verfügung (Dual Battery), Brose<br />

bietet 630 Wh, Anbieter wie BMZ<br />

schon 725 Wh. Parallel zum absoluten<br />

Powertrend gibt es auch die kleineren,<br />

leichteren Lösungen für Rennräder, zum<br />

Teil auch mit schlankem Nabenmotor<br />

am Hinterrad. Apropos Sport: Die hitzige<br />

Emotionalität um E-Motoren im<br />

sportiven Bereich sind auf der Eurobike<br />

kein Thema, bleiben aber weiter Zündstoff<br />

für Stammtisch- und Forendiskussionen.<br />

Und während man nach Promis wie<br />

Hans Rey, Danny MacAskill und Romain<br />

Bardet Ausschau hält, diskutieren<br />

oben im ersten Stock beim „Travel Talk“<br />

Blogger und Experten zum Thema Radtourismus,<br />

Digitalisierung und Verkehr.<br />

„Der Autoverkehr in den Städten hat<br />

<strong>2019</strong> wieder das Geschwindigkeitsniveau<br />

von Postkutschen erreicht“, konstatiert<br />

Kommunikationsprofi Markus<br />

Lobis. Und als Folge dessen die Prophezeiung:<br />

„Der wahre Boom des Radfahrens<br />

kommt erst noch.“ Deshalb gibt es<br />

viele Projekte wie den Radweg München–Venedig,<br />

Biketrails, die aus dem<br />

Boden schießen, und wegen der teils hohen<br />

Anschaffungskosten neuer Räder<br />

erstmalig Angebote für E-Bike- Mieten<br />

wie bei „ebike-abo.de“ mit einem<br />

Abo-Modell und monatlichen Kosten.<br />

Bunte Welt<br />

Woom macht es vor. Wenn man kleine<br />

Nischen kompetent und konsequent besetzt,<br />

können sich kleine Anbieter behaupten<br />

und so der Eurobike den bunten<br />

Touch geben, den sie so dringend<br />

braucht. Wer genau schaut, findet genau<br />

das, was er sucht, fast wie in einer Social-Media-Blase.<br />

Wer will, sieht überall<br />

Cargobikes und Menschen, die ganz verrückt<br />

sind auf Lastenräder abenteuerlichster<br />

Machart. Mountainbiker 2.0 sehen<br />

überall die neuesten Powerräder mit<br />

Elektroschub von Bosch, Brose und Co.<br />

Aparte Stadtradler sind erfreut zu sehen,<br />

dass es plötzlich elegante Mode für die<br />

Fahrt ins Büro und zur Verhandlung<br />

gibt. Schicke Blazer und winddichte<br />

Mäntelchen kombiniert mit edlen Helmen<br />

sorgen im Sektor der Urban- und<br />

Pendler-Konzepte für neuen Look.<br />

Damit kann man auch in die Oper.<br />

Die schnellste<br />

Trinkflasche der Welt<br />

wie immer am Lambo<br />

von Namedsport.<br />

Rennrad- Aficionados stehen mit offenen<br />

Mündern vor den Schönheiten von Wilier,<br />

Vaaru, Tommasini und dem handsignierten<br />

Tour-de-France-Siegerrad von<br />

Egan Bernal. Abenteurer freuen sich,<br />

dass die Bikeszene das Draußensein<br />

ernst nimmt und Packtaschen mittlerweile<br />

überall anbringen kann, wo nur irgendwie<br />

ein Velcro-Tape Halt findet.<br />

Gepäck für zwei Wochen Urlaub am<br />

Rad? Null problemo. „Self-supported<br />

race“ als Nischentrend, auch das gibt es<br />

auf der Eurobike. Gravelbikes als Hoffnungsträger<br />

für das ehemalige Niemandsland<br />

zwischen Rennrad und<br />

Mountainbike sowieso, Niner setzt auf<br />

Gravel mit 50-mm-Fullsuspension und<br />

Dropper Seat Post. Da biegt ein Pärchen<br />

um die Ecke. Zwei vollgepackte Reiseräder<br />

mit Anhängern hinten dran, tausend<br />

Taschen und Hund. „Wo kommt ihr<br />

grad her?“, fragt eine Bekannte. „Na ja“,<br />

überlegt der Mann mit langen grauen<br />

Haaren. „Losgefahren sind wir in Russland.“<br />

Diese Anekdote unterstreicht das<br />

Fazit von Messe-Geschäftsführer Klaus<br />

Wellmann: „Angetrieben vom besonderen<br />

Schub der Elektrifizierung wurde<br />

klar: Das Fahrrad spielt eine zunehmend<br />

wichtige Rolle – ob in der Stadt oder auf<br />

dem Land, in der Freizeit oder auf dem<br />

Weg zur Arbeit.“<br />

EUROBIKE<br />

<strong>2019</strong><br />

Info: größte und bedeutendste<br />

Zweiradmesse der Welt,<br />

28. Auflage in Friedrichshafen,<br />

1400 Aussteller, 99 Nationen,<br />

39.800 Fachbesucher, 21.200<br />

Fans am Publikumstag.<br />

70 <strong>SPORTaktiv</strong>


KOPFSACHE<br />

CARPE DIEM<br />

PETER<br />

GURMANN<br />

Sport- und Gesundheitspsychologe<br />

sowie<br />

Beratungs lehrer in<br />

Klagenfurt. Kontakt:<br />

peter.gurmann@aon.at<br />

Was verbirgt sich hinter dem oft verwendeten<br />

Spruch? „Nutze den Tag“ oder<br />

„Genieße den Tag“ sind gängige Übersetzungen.<br />

Dieses lateinische Zitat zielt darauf<br />

ab, sich seiner begrenzten Lebenszeit bewusst zu<br />

werden, dadurch dem eigenen Leben mehr Bedeutung<br />

zu geben.<br />

Der Schweizer Schriftsteller Rolf Dobelli<br />

schlägt für dieses Denken die „Via negativa“ vor.<br />

Mit diesem Weg, den bereits die alten Griechen<br />

und Römer gekannt haben, sind der Verzicht, das<br />

Weglassen und das Reduzieren gemeint. Es geht<br />

darum, Probleme erst gar nicht entstehen zu lassen,<br />

sie bereits im Vorfeld zu ersticken.<br />

Er untermauert diese Art des Vorgehens mit einer<br />

Anekdote über Michelangelo, den berühmten<br />

italienischen Bildhauer. Der römische Papst fragte<br />

Michelangelo: „Verraten Sie mir das Geheimnis<br />

Ihres Genies. Wie haben Sie die Statue von David<br />

erschaffen – dieses Meisterwerk aller Meisterwerke?“<br />

Michelangelos Antwort: „Ganz einfach. Ich<br />

entfernte alles, was nicht David ist.“<br />

Gleichzeitig erfordert der persönliche Lebenskompass<br />

ein ständiges Nachjustieren. Lebensfreude<br />

zeigt mir, ob ich auf dem richtigen Weg<br />

bin, meine Prioritäten passen.<br />

Eine kleine Geschichte: Marcel Hirscher, das<br />

Skisportidol einer ganzen Nation, ist zurückgetreten.<br />

Er holte sich selbst vom Denkmalsockel,<br />

bevor es andere tun konnten. „Ich bin nicht<br />

mehr bereit, den Preis zu zahlen!“, erklärte er<br />

bei der Verkündung seines Karriereendes! Was<br />

meinte er damit? Spitzensportler/-innen leben<br />

zumeist in einer abgeschlossenen Blase, in der<br />

es nur trainieren, essen und schlafen gibt. Carpe<br />

diem – die Wertigkeiten von Hirscher haben sich<br />

verschoben. Sein Leben ist nicht mehr völlig auf<br />

den Skirennlauf ausgerichtet. Verständlich, wenn<br />

man sportlich alles erreicht hat.<br />

AKKU SCHEINWERFER<br />

STRIKE 1000 - BLS-132<br />

Nie wieder von der Dunkelheit überrascht<br />

Diese Lampe garantiert unter allen Umständen<br />

eine perfekte Sicht, ob im regen Stadtverkehr<br />

oder auf einer pechschwarzen Landstraße.<br />

Eine multifunktionale Lampe mit umkehrbarem<br />

Kopf, sodass sie problemlos auch unter<br />

dem Lenker befestigt werden kann.


UNTER DER SONNE<br />

DES PELOPONNES<br />

HUERZELER BICYCLE HOLIDAYS GOES GRIECHENLAND!<br />

DER SCHWEIZER RADREISEANBIETER ENTDECKT DEN<br />

SÜDLICHEN PELOPONNES UND FINDET DORT TRAUMHAFTE<br />

LANDSCHAFTEN UND ANGEBOTE FÜR RADSPORTLER.<br />

WASSERFÄLLE, TRAUMBUCHTEN, KULTUR PUR –<br />

UND DIREKTFLÜGE AUS ÖSTERREICH.<br />

Seit sich das Rad dreht, steht der<br />

Name Huerzeler Bicycle Holidays<br />

für Radreisen und Trainingslager in<br />

höchster Qualität. Huerzeler? Mallorca!<br />

Eng verbunden ist das Auftreten der<br />

Schweizer vor allem mit den Destinationen<br />

auf Mallorca, Lanzarote und<br />

in Andalusien. Weltweite Radreisen<br />

mit Huerzeler lassen Radsportler im<br />

entspannten Thailand radeln, durchs<br />

sonnige Kalifornien oder sie tauchen in<br />

die Schönheiten Südafrikas ein.<br />

Ganz neu poppt bei Huerzeler ein<br />

absoluter Geheimtipp für die Herbstmonate<br />

am Monitor auf: Griechenland,<br />

Süd-Peloponnes. „Völliges Neuland,<br />

radtouristisch kaum erschlossen“,<br />

macht Michael Widmer Gusto auf die<br />

Region. Als Stationsleiter kennt er die<br />

Gegend bestens. Mit ihren einsamen<br />

Landstraßen, den fast unberührten<br />

Küstenlandschaften, den urtümlichen<br />

Bergdörfern und einem Reichtum an<br />

historischen Sehenswürdigkeiten hat die<br />

Provinz Messenia alles zu bieten, was<br />

Radfahrer beim Kurbeln lieben, ein echtes<br />

Paradies. Weingärten, Olivenhaine,<br />

versteckte Wasserfälle, menschenleere<br />

Traumbuchten – wen packt da nicht die<br />

Sehnsucht auf einen Aktivurlaub? Und<br />

die Gastfreundschaft der Menschen dort<br />

ist legendär. Vorweg: Nonstop-Flüge<br />

aus der Schweiz, aus Deutschland und<br />

Österreich (jeweils montags ab Wien)<br />

bringen Radurlauber direkt zum Regionalflughafen<br />

Kalamata.<br />

ANZEIGE / Fotos: Huerzeler Bicycle Holdidays<br />

72 <strong>SPORTaktiv</strong>


Geschichte und<br />

Kultur begegnen<br />

einem in Griechenland<br />

auf Schritt<br />

und Tritt. 4500<br />

Jahre alt sind<br />

die Spuren am<br />

Peloponnes.<br />

INFOS<br />

• Die Station: Die neue<br />

Huerzeler-Radsportstation-Süd<br />

Peloponnes befindet sich auf<br />

dem Gelände des „The Westin<br />

Resort Costa Navarino“ in der<br />

Bucht von Navarino; mit Vermietung,<br />

Radkeller, Werkstatt,<br />

Waschstation und Boutique.<br />

• Anreise: vom Flughafen<br />

Kalamata in 50 Autominuten<br />

zum Westin Resort und Zoe<br />

Seaside Resort, vom Flughafen<br />

Athen direkter Transfer in 3:45<br />

Stunden.<br />

• Radsportsaison: heuer noch<br />

bis 30. November, dann<br />

wieder 13. März bis<br />

21. November 2020.<br />

www.huerzeler.com/de/<br />

radsportstationen<br />

MICHAEL<br />

WIDMER<br />

Der Schweizer ist<br />

Stationsleiter auf dem<br />

Süd-Peloponnes. Widmer<br />

ist Ethnologe, Religionsund<br />

Islamwissenschafter<br />

und lebt seit 2012 mit seiner<br />

Familie in Kalamata.<br />

Heuer dauert die Radsaison bei<br />

Huerzeler auf dem Süd-Peloponnes<br />

noch bis 30. November, bevor es im<br />

März wieder losgeht. „Im <strong>Oktober</strong> ist es<br />

bei uns noch angenehm warm mit 20,<br />

22 Grad, manchmal auch noch darüber“,<br />

erzählt Widmer vom idealen Klima<br />

fürs Radfahren. „Selbst im November<br />

kann man mit 16 bis 20 Grad rechnen<br />

und die Sonne ist noch richtig stark.“<br />

Da frösteln in Mitteleuropa die Radfahrer<br />

schon im Zwiebellook.<br />

Drei Top-Hotels stehen Huerzeler-Kunden<br />

an dieser neuen Station zur<br />

Verfügung: das Westin Resort Costa Navarino,<br />

ein Fünf-Sterne-Paradies mit 445<br />

Zimmern und Suiten in traumhafter<br />

Lage am Strand, das Zoe Seaside Resort,<br />

ein Drei-Sterne-Superior-Hotel in Gialova<br />

am Ionischen Meer, und im selben<br />

Ort das Hotel Imathoessa (drei Sterne).<br />

Die Nähe zum Meer macht für Widmer<br />

diese Region auch so attraktiv. „Wir haben<br />

sehr schöne Strände.“<br />

Wie immer bei Huerzeler kann man<br />

sich Guides und Gruppen in unterschiedlichen<br />

Niveaus anschließen, so<br />

kommen Hobbyradfahrer genauso auf<br />

ihre Kosten wie ambitionierte Rennradfahrer.<br />

Huerzeler-Kunden stehen auf<br />

dem Süd-Peloponnes Carbon-Leihräder<br />

von Centurion zur Verfügung.<br />

Für Individualisten<br />

Das Angebot an Touren ist abwechslungsreich<br />

und das Terrain zeichnet<br />

sich durch variantenreiche, hügelige<br />

Strecken aus. „Wir sprechen damit Radsportler<br />

an, die sich im tendenziell hügeligen<br />

Gelände wohlfühlen“, sagt der<br />

Schweizer. „Für echte Anfänger ist es<br />

wohl eher anspruchsvoll.“ Am interessantesten<br />

ist der Peloponnes aber für die<br />

Individualisten. „Für jene, die einmal<br />

etwas anderes sehen wollen, die auch die<br />

Stille suchen.“ Denn touristisch überlaufen<br />

ist die Region nicht. Dafür sind<br />

Kulinarik und Gastfreundschaft umso<br />

stärkere Argumente.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

73


BEI NACHT<br />

UND NEBEL<br />

WENN ES LÄNGER FINSTER IST UND MOUN-<br />

TAINBIKER NICHT AM ERGOMETER UND AUF<br />

DER WALZE STRAMPELN WOLLEN, FAHREN<br />

SIE MIT POWERFLUTERN DURCH DIE NACHT.<br />

EIN NICHT UNUMSTRITTENES VERGNÜGEN,<br />

WENN ES IN SENSIBLES GELÄNDE GEHT. WAS<br />

NUN? EIN ZWIEGESPRÄCH ZWISCHEN HERZ<br />

UND HIRN ÜBER DIE FASZINATION NITERIDE.<br />

PROTOKOLLIERT VON CHRISTOPH HEIGL.<br />

Die Tage werden kürzer, die Finsternis greift Raum und<br />

Biker kriegen ein Problem. Das Tageslicht geht uns<br />

aus. Für viele Radfahrer endet spätestens jetzt die Saison.<br />

Wenn es dunkel, nass und ungemütlich wird. Das<br />

Bike kommt in den Keller und wird am ersten sonnigen<br />

Aprilsonntag wieder rausgeholt. Oder? Wer sich nach dem<br />

Arbeitstag noch etwas abstrampeln will, kann sich jetzt im Wohnzimmer<br />

auf den Ergometer setzten oder auf der Walze im Stand<br />

fahren. Na ja, Biken ist das nicht.<br />

Mach das Magazin kurz zu. (Und wieder auf). „Matsch Moor<br />

Fun II“ steht bei uns auf dem Cover. Also raus aus der Komfortzone,<br />

rein in diese Natur, in der es gerade schmutzig, ungemütlich,<br />

finster wird.<br />

Spätestens an der Waldgrenze gibt es aber ein Dilemma: Mountainbiken<br />

in der Nacht mit starken Lampen spaltet die Gemüter<br />

selbst unter Enthusiasten und Hardcore-Bikern. „Geht gar nicht“,<br />

sagen die einen. „Warum denn nicht?“, ätzen die anderen. Wir<br />

lassen Herz und Hirn sprechen und hören in uns hinein.<br />

Herrlich, die Niteride-Saison beginnt.<br />

Mountainbiken bei Nacht und<br />

Nebel eröffnet eine neue Dimension, das<br />

schärft die Sinne, öffnet die Augen für<br />

das Unsichtbare. Was gibt es Schöneres,<br />

als nur im Licht seiner eigenen Lampe<br />

auf den Berg zu kurbeln? Stille, nur dein<br />

Schnaufen, ein Traum! Und dann die<br />

Singletrails wie in einem Lichttunnel heruntersurfen,<br />

super nice. Hirn, was<br />

willst du mehr?<br />

Geht’s noch? Bei Finsternis hast du<br />

im Wald nix mehr verloren. Das ist sensibelster<br />

Naturraum, da haben andere<br />

ihre Ruhe verdient. Wenn du Wild verschreckst,<br />

hat das schlimmste Folgen.<br />

Das weiß doch jedes Kind!<br />

Ach Hirni, nimm nicht alles gleich<br />

so ernst. Wir brettern ja nicht mitten<br />

durch die Fütterungsstellen. Ich muss<br />

dir ja nicht sagen, dass es auch in der<br />

Nacht normalen Verkehr gibt: Autos,<br />

Busse, Lkw, Pistenraupen, Forstarbeiten,<br />

Züge. Auch sie fahren in der Nacht<br />

durch bewaldetes Gebiet, über Passstraßen,<br />

durch einsame Landschaften. Motorenlärm<br />

und LED-Lichter des Verkehrs<br />

müssen Tiere also gewohnt sein,<br />

da kann ein einsamer Mountainbiker<br />

alle heiligen Zeiten ja wohl kein Problem<br />

sein.<br />

Fotos: Christoph Heigl<br />

74 <strong>SPORTaktiv</strong>


Wie naiv, Herzchen. Dann frag<br />

einmal einen Jäger oder Förster!<br />

Hab ich!<br />

Und?<br />

Na ja ...<br />

Was?<br />

Also. Ich habe da einen coolen Jäger<br />

kennengelernt, ein super Typ. Und<br />

der ist auch leidenschaftlicher Mountainbiker.<br />

Ja, so was gibt es! Ich sage seinen<br />

Namen nicht. Nennen wir ihn<br />

Andi. Der kennt sich aus. Der sagt:<br />

Beim Wild muss man unterscheiden. Da<br />

gibt es das schlaue, das sich längst an<br />

den Menschen und seine blöden Autos<br />

und Marotten gewöhnt hat. Die schauen<br />

kurz auf, wenn tagsüber ein Mountainbiker<br />

auf bekannten Strecken unterwegs<br />

ist, kriegen keinen Stress und fertig.<br />

Tagsüber null Problem …<br />

Und in der Nacht?<br />

(Ganz leise) Mein Jägerfreund Andi<br />

sagt, seit er Mountainbiker und Jäger ist,<br />

sind Niterides für ihn tabu. Das macht<br />

er nicht mehr.<br />

Siehst du?! Und du emotionengeleitetes<br />

Organ findest diesen völlig richtigen<br />

Grundsatz nicht vernünftig? Erstens<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

75


gibt es ein Forstgesetz und zweitens gibt<br />

es so was wie Hausverstand. Der Andi<br />

sollte dir ein Vorbild sein.<br />

Wer sagt, dass ein Herz keine Ratio<br />

kennt? Aber beim Abwägen der Argumente<br />

pro und contra kommen mir halt<br />

immer ein paar Emotionen in die<br />

Quere.<br />

Ach, du immer mit deinem Flow<br />

und deinen Bikeremotionen. Was<br />

bringst du vor, was gegen Vernunft und<br />

gesetzliche Regelungen spricht?<br />

Hör zu, Spaßbremse. Als Mountainbiker<br />

verstößt man in Österreich fast<br />

auf jedem Meter gegen irgendein Gesetz,<br />

zumindest im Osten. Die Tiroler sind da<br />

eh besser dran. Was bei Tag schon illegal<br />

ist, wird bei Nacht nicht verbotener.<br />

Bravo, Herz, willst du den Rechtsstaat<br />

untergraben?<br />

Nein, im Ernst. Ich sehe nicht ein,<br />

dass man andere Sportarten in der<br />

Nacht erlaubt und das Radfahren nicht.<br />

Skitourengeher starten auch mit Stirnlampen<br />

los oder fahren über Pisten ab,<br />

Trailrunner und sonstige Läufer genauso,<br />

auch Wanderer, Schwammerlsucher<br />

und Geo-Cacher. Und der Biker darf<br />

nicht? Also Schluss mit der Scheinheiligkeit.<br />

Erklär mir das und komm mir<br />

nicht mit dem Forstgesetz aus 1975.<br />

Doch. Vurschrift is Vurschrift, daran<br />

kannst du nix ändern.<br />

Eh nicht, aber ich weiß auch, dass<br />

ich kein Kapitalverbrechen begehe,<br />

wenn ich über die eine oder andere<br />

rot-weiße Verbotstafel hinwegsehe, mich<br />

fit halte und eben nicht mit Chips und<br />

Bier auf dem Sofa Germany’s Next<br />

Heulkrampf schaue. Denn weißt du,<br />

was ich erlebe?<br />

(Gähnend) Erzähl.<br />

Mein bestes Niteride-Erlebnis ever:<br />

Ich mit meinen drei Kumpels auf 1000<br />

Meter Seehöhe, 20 Zentimeter frischer<br />

Pulverschnee, 21.30 Uhr. Beim Runterfahren<br />

über die Wiese hat es im Licht<br />

der 2000-Lumen-Lampen aufgestaubt<br />

wie beim Tiefschneefahren unter Discokugeln.<br />

Überall Glitzer und Feenstaub,<br />

märchenhaft, unvergesslich. Du fahrst<br />

heim, gehst duschen und bist für die<br />

nächsten drei Tage energiegeladen bis<br />

unter den Deckel. Volksgesundheit, du<br />

verstehst?<br />

Nicht einmal im Ansatz. Was sagt<br />

der Grundbesitzer?<br />

Gut, dass du fragst. Wir fahren in<br />

der Nacht nur in Stadtnähe, meiden<br />

Problemzonen. Wenn ein Bauer sagt, bei<br />

Tag stören ihn die Biker nicht, bei<br />

Nacht will er uns nicht erwischen, wird<br />

das respektiert. Alles schon erlebt. Man<br />

kann sich ja alles ausreden. Außerdem<br />

gibt es sogar legale Angebote, wo etwa<br />

auf beleuchteten Rodelbahnen und Pisten<br />

gefahren werden kann.<br />

Du bist ein Freak, Herz!<br />

Nein, nur leidenschaftlich. Du<br />

musst das einmal erlebt haben. Im Finstern<br />

radeln schärft die Sinne. Du schaust<br />

nicht auf Puls, Watt, Uhrzeit, Ganganzeige<br />

oder sonst was am Display. Man<br />

sieht nur mit dem Herzen gut. Kennst<br />

du den Spruch? Dieser Antoine muss ein<br />

Niterider gewesen sein. Die erleuchteten<br />

30 Quadratmeter vor dir, du achtest auf<br />

Starkes Licht am Lenker,<br />

zusätzlich die Helmlampe, der Rest<br />

zappenduster. Das Vergnügen kann<br />

starten. Wenn es nur nicht oft am<br />

Grat der Legalität wäre.<br />

jede Wurzel, versuchst zu spüren, ob sie<br />

rutschig und eisig oder nur rutschig ist<br />

oder spielst dich damit, im Schnee am<br />

Fatbike das Gleichgewicht zu halten.<br />

Gar nicht leicht, wenn rundherum alles<br />

finster ist …<br />

und das Hirn nicht mitspielt….<br />

… und du vielleicht unten die<br />

Lichter der Stadt siehst. Du riechst besser,<br />

du hörst besser, weil alle Sensoren<br />

auf 100 Prozent sind. Und das reine Bikeerlebnis<br />

ist beim Niteride ja sowieso<br />

fantastisch. Mit gutem Licht schafft man<br />

auch schwere Trails. Ja, auch wenn das<br />

Vergnügen nur halblegal ist, dieses bisschen<br />

Mikro-Abenteuer hat noch keinem<br />

geschadet.<br />

Ich versteh’s trotzdem nicht.<br />

Ich hab noch einen Spruch: Hör<br />

auf dein Herz, dein Verstand wird dich<br />

niemals glücklich machen.<br />

Noch so ein Spruch: Rahmenbruch.<br />

Ach was, ich nehm dich einfach<br />

einmal mit.<br />

76 <strong>SPORTaktiv</strong>


LESER<br />

AKTION<br />

E IN SOMMER<br />

MIT E-POWER<br />

FÜR CENTURION UND SPORTAKTIV HABEN SECHS LESER DEN GANZEN SOMMER<br />

LANG EIN CENTURION NO POGO TESTEN KÖNNEN. IHR FAZIT ZWISCHEN TIROL,<br />

PETZEN, TRAUNSEE, LEITHAGEBIRGE UND SÜDSTEIERMARK? HERVORRAGEND!<br />

HERBERT HASLINGER<br />

Sechs Leser von <strong>SPORTaktiv</strong> hat Centurion<br />

über seine Fachhändler mit dem E-Mountainbike<br />

No Pogo E R 2500 ausgestattet.<br />

Sie konnten das Rad nach Herzenslust testen und<br />

mussten es nicht schonen. Den zum Teil ausführlichen<br />

Testprotokollen unserer Leser entnehmen<br />

wir eine tatsächlich adäquate Nutzung zwischen<br />

hügeligen Ausfahrten und Endurotrails. Allen hat<br />

es Spaß gemacht und einige überlegen jetzt ernsthaft,<br />

selbst das erste E-Mountainbike zu kaufen.<br />

Hier das Best-of der Testberichte:<br />

1A-QUALITÄT<br />

BEI AKKU<br />

UND MOTOR<br />

„Mir wurde das Bike bei<br />

Sports&More Stadler in<br />

Texing übergeben, echte<br />

Vollprofis, das habe ich<br />

gleich gesehen. Ich bin<br />

1400 Kilometer mit dem<br />

Bike gefahren und vollauf<br />

zufrieden. Keine Mängel<br />

und 1a-Qualität bei Motor,<br />

Akku und Handling. Ein<br />

verlässlicher Wegbegleiter,<br />

ob im hochalpinen Gelände<br />

oder vor der Haustür<br />

im Ötscherland. Auch als<br />

Ersatz für das Auto!“<br />

ERST KRITISCH, ABER<br />

DANN VOLL ÜBERZEUGT<br />

„Ich war vorher noch mit keinem E-Bike<br />

unterwegs und eher kritisch eingestellt. Das<br />

hat sich nach der Übergabe bei Tyl4Sports in<br />

Villach sehr schnell geändert! Nach meinen<br />

ersten Touren war und bin ich immer noch<br />

begeistert. Das macht einfach nur Spaß! Ich<br />

war rund um Wolfsberg, auf der Koralpe und<br />

am Endurotrail „Thriller“ auf der Petzen. Der<br />

satte Federweg und die breiten Reifen lassen<br />

es bergab richtig knallen. Die Fahreigenschaften<br />

sind echt super. Ich fahre zu 99 Prozent<br />

nach der Arbeit und auf der schnellen<br />

Runde nach 18 Uhr spielt das E-Bike für mich<br />

seine große Stärke aus.“<br />

BERNHARD HOFER<br />

Fotos: Privat<br />

78 <strong>SPORTaktiv</strong>


CHRISTIAN REIFAUER<br />

BIKEPARK, UPHILL-FLOW<br />

UND STUFEN BERGAUF<br />

„Das No Pogo hat jetzt 900 Kilometer auf dem Tacho<br />

und hat keinerlei Probleme gemacht. Hauptsächlich<br />

war ich auf unseren Hausstrecken unterwegs<br />

(Traunsee, Attersee, Hausruck). Ich war im Bikepark<br />

Geißkopf, habe im Uphill-Flow-Trail alle Unterstützungsfunktionen<br />

durchprobiert und bin im urbanen<br />

Gelände sogar Stufen hochgefahren. Erstaunlich, wie<br />

leicht das geht. Ja, mit dem Bike geht fast alles. Danke<br />

an <strong>SPORTaktiv</strong> für die coolen Centurion-Dressen<br />

und die Unterstützung bei Radpoint in Vöcklabruck.“<br />

CHRISTIAN REICH<br />

FANTASTISCHE<br />

UNTERSTÜTZUNG<br />

UND FREIHEIT<br />

„Zuerst Abholung bei Fahrrad<br />

Migschitz in Rust, dann ab in den<br />

Wald damit, auf die Mountainbikestrecken<br />

des Leithagebirges.<br />

Das Rad meistert alle Schwierigkeiten<br />

der nicht zu unterschätzenden<br />

Trails hier. Der Motor ist<br />

in jeder Stufe eine fantastische<br />

Unterstützung. Ein einzigartiges<br />

Gefühl, das süchtig macht. Dieses<br />

Bike gehört in den Wald, in die<br />

Berge, auf unbefestigtes Terrain,<br />

dort spielt es seine Stärken aus.<br />

Dort fühlst du die Freiheit.“<br />

HERVORRAGEND FÜR AUSFLÜGE,<br />

EGAL MIT WELCHER STEIGUNG<br />

„Ich habe mich sehr über den Gewinn des Centurion-Testbikes<br />

gefreut und es noch am selben Tag ausprobiert, an dem ich es bei<br />

Bike Total Radsport in Hartberg abgeholt habe. Ich war sehr überrascht,<br />

welche Schubkraft das Bike bergauf hat! Es eignet sich<br />

hervorragend für Ausflüge mit jeder Steigung, speziell in unserer<br />

Südsteiermark. 60 km, 700 Höhenmeter? Kein Problem.“<br />

HANSJÖRG HACKL<br />

ZEIT FÜR DEN<br />

WECHSEL<br />

„Der Umstieg vom<br />

Top-Hardtail auf ein<br />

Top-E-Fully öffnete<br />

eine neue Welt. Der<br />

Federweg von 150 mm,<br />

der absenkbare Sattel,<br />

die breiten DT-Swiss­<br />

Laufräder oder die<br />

Zee-Bremse lassen<br />

keine Wünsche offen.<br />

Bei meinem Händler<br />

2Rad Hummel haben<br />

sie mir das No Pogo<br />

auch perfekt angepasst.<br />

Ich habe große<br />

Fortschritte gemacht<br />

und werde mit meinen<br />

58 Jahren jetzt fix vom<br />

Hardtail zum E-Fully<br />

wechseln.“<br />

SILVIA ERKINGER<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

79


WENN IN CHINA<br />

EIN RADL UMFÄLLT<br />

DANN SOLLTE ES NICHT DAS VON FABIO ODER ELIAS SEIN.<br />

DENN DIE BEIDEN WOLLEN HEUER NOCH DEN WEG VON GRAZ NACH<br />

TOKIO FERTIGRADELN. IM IDEALFALL. JETZT IN CHINA ZWICKT ES EIN<br />

BISSCHEN, DIE ERSTE KRISE. EIN INTERVIEW MIT DEN BEIDEN ÜBER<br />

WASSER, WÜSTE UND WHATSAPP.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

80 <strong>SPORTaktiv</strong>


und Wasser gegeben. Man wird überall<br />

eingeladen und bekommt Wasser<br />

geschenkt, eigentlich total schön.<br />

Fotos: Fabio Trenn, Elias Lang<br />

Erstaunlich. Die Kommunikation<br />

mit Fabio Trenn und Elias<br />

Lang ins hinterste Kirgisistan<br />

oder ins tadschikische Bergdorf<br />

funktioniert besser, als wenn man versucht,<br />

jemanden in Wien zu erreichen.<br />

Die jungen Steirer haben Laptop und<br />

verschiedene SIM-Karten mit, sind regelmäßig<br />

online, schreiben einen Blog<br />

und posten auf Instagram. Jetzt sind<br />

sie allerdings in China angekommen<br />

und alles ist anders. Sie haben die erste<br />

große Krise ihrer Radreise von Graz<br />

nach Tokio. Der Überwachungsstaat<br />

macht ihnen das Leben schwer, überall<br />

Kontrolle und Polizei. Grund genug,<br />

bei ihnen näher nachzufragen<br />

nach Motivation, Krisenbewältigung<br />

und Heimweh. Um der Staatsmacht<br />

und ihrem Zensurwahn ein Schnippchen<br />

zu schlagen, wurde das Interview<br />

nicht am Telefon, sondern per Whatsapp-Sprachnachrichten<br />

geführt. Auch<br />

für uns ein Novum.<br />

Nach sechs Monaten seid ihr<br />

von Graz mittlerweile bis China<br />

geradelt. Was waren bislang die<br />

Highlights eurer Reise?<br />

Fabio: Das mit Abstand schönste Erlebnis<br />

war der Pamir-Highway, die<br />

zweithöchste Fernstraße der Welt.<br />

Zwei Wochen sind wir darauf in Tadschikistan<br />

die afghanischen Grenze<br />

Autobahn?<br />

Der Pamir-Highway<br />

führte Elias Lang<br />

(links) und Fabio Trenn<br />

bis auf 4600 Meter<br />

Seehöhe.<br />

entlanggefahren, immer nur einen<br />

Fluss, quasi einen Steinwurf, von Afghanistan<br />

entfernt. Da wird einem<br />

bewusst, wie weit man schon ist. Man<br />

hört in den Medien „Afghanistan“,<br />

denkt sich „wow, sooo weit weg“ und<br />

assoziiert sofort viele negative Dinge.<br />

Und jetzt sind wir doch tatsächlich<br />

mit den Rädern aus Graz hergefahren.<br />

Der Pamir-Highway in Tadschikistan<br />

bedeutet auch mehrere Pässe über<br />

4000 Meter Seehöhe, der höchste<br />

Pass war 4633 Meter hoch. Aber diese<br />

Landschaft – einfach traumhaft! Und<br />

die Menschen sind unglaublich nett.<br />

Beeindruckend war auch, als sich im<br />

Süden Russlands erstmals die Landschaft<br />

zu ändern begann und es steppenartiger<br />

geworden ist. Wenn sich<br />

die Umgebung ändert, motiviert uns<br />

das immer, weil es bedeutet, dass wir<br />

vorankommen.<br />

Ihr radelt durch zum Teil abgelegene<br />

Regionen, beschreibt in eurem<br />

Blog aber die Menschen als unglaublich<br />

gastfreundlich. Ist man zu<br />

Reisenden besonders freundlich?<br />

Elias: Die Menschen sind eigentlich<br />

überall extrem freundlich zu uns. In<br />

der usbekischen Wüste ist uns das<br />

Wasser ausgegangen. Da sind zwei<br />

Lkw-Fahrer stehen geblieben, haben<br />

uns mitgenommen und uns Essen<br />

Was waren die brenzligsten<br />

Situationen?<br />

Fabio: So viele gab es nicht. An der<br />

Grenze von Russland zu Kasachstan<br />

hatten wir kein Geld gewechselt und<br />

der nächste Ort war Hunderte Kilometer<br />

entfernt. Also haben wir vier<br />

oder fünf Tage nur Reis und Salz gegessen,<br />

das war nicht sehr angenehm.<br />

Und als uns eben mitten in der Wüste<br />

das Wasser ausgegangen ist und uns<br />

die usbekischen Lkw-Fahrer geholfen<br />

haben. Sonst wäre es echt brenzlig geworden.<br />

Die chinesische Grenze war<br />

auch nicht einfach, weil uns in den<br />

Unterlagen etwas gefehlt hat. Also<br />

sind wir zurück nach Kirgisistan, haben<br />

die Dokumente heruntergeladen<br />

und sind wieder zum chinesischen<br />

Posten. Lebensgefahr hatten wir nie.<br />

In China sieht das jetzt ein wenig<br />

anders aus. Wie geht es euch seit<br />

der Einreise?<br />

Elias: Mittlerweile wieder gut. Aber<br />

nach der Einreise in China war es<br />

schwierig, weil im Westen Chinas die<br />

Regierung den totalen Polizeistaat testet.<br />

In der Proving Xinjiang ist alles<br />

überwacht, überall ist Polizei, überall<br />

gibt es Checkpoints. Wir mussten täglich<br />

drei, vier Polizeikontrollen überstehen.<br />

Wir konnten nicht mehr frei<br />

Rad fahren, nicht mehr campen. Oft<br />

sind wir erwischt worden und mussten<br />

weiterziehen. In dieser Phase hatten<br />

wir beide zum ersten Mal keinen Bock<br />

mehr auf diese Reise. Dann haben wir<br />

eine Woche Pause gemacht, das war<br />

echt nicht lustig. Aber das hat uns gutgetan,<br />

wir haben uns wieder neu motiviert.<br />

Jetzt sind wir endlich aus dieser<br />

Provinz draußen, wieder frisch und das<br />

Radfahren taugt uns wieder. Aus der<br />

Provinz Xinjiang sind wir aber mit<br />

dem Zug raus, weil wir dort keine Lust<br />

mehr auf Radfahren hatten.<br />

Fabio: Insgesamt war die Pause sogar<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

81


Von Land und Leuten sind die jungen Grazer stets begeistert. „Man<br />

sieht, wie groß und schön unsere Welt ist, schwer in Worte zu fassen.“<br />

So sind die 14.000 Kilometer gleich leichter zu ertragen.<br />

82 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

zweieinhalb Wochen lang. Wir haben<br />

zwei Deutsche mit einem Wohnmobil<br />

getroffen und mit ihnen einen achttägigen<br />

Ausflug nach Chengdu unternommen<br />

und sind dann zurück zum<br />

Ausgangspunkt. Das war total erholsam.<br />

Ihr seid am 10. März in Österreich<br />

aufgebrochen. Was vermisst ihr am<br />

meisten, wenn ihr an zu Hause<br />

denkt?<br />

Elias: Mir fehlt das abwechslungsreiche<br />

Essen, weil die Mahlzeiten speziell<br />

hier in China jetzt sehr eintönig<br />

sind. Ganz gut eigentlich, aber eben<br />

immer nur Reis und Nudeln. Da vermisse<br />

ich die Gemüselasagne von der<br />

Mama. Auch die Kaffeehauskultur<br />

geht uns beiden extrem ab. In die<br />

Sonne setzen, einen Kaffee trinken,<br />

das gibt es seit unserer Abreise halt<br />

nicht mehr (lacht). Familie und<br />

Freunde vermisse ich natürlich auch,<br />

aber man weiß ja, dass man wieder<br />

heimkommt. Vorfreude ist die<br />

schönste Freude.<br />

Fabio: Kaffee! Natürlich fehlen mir<br />

Familie und Freunde auch. Aber ganz<br />

ehrlich? Jetzt wäre es mir noch zu<br />

früh, wenn ich schon daheim wäre.<br />

Ich bin innerlich noch nicht bereit,<br />

jetzt nach Hause zu fahren.<br />

Noch einmal ganz ehrlich: Habt ihr<br />

euren Abenteuermut und die ganze<br />

Reise je bereut?<br />

Elias: Auf keinen Fall, das ist das<br />

geilste Erlebnis meines bisherigen Lebens.<br />

Auch wenn es oft hart ist oder<br />

noch wird, aber davon werde ich<br />

mein ganzes Leben lang erzählen.<br />

Eine super Lebenserfahrung! Man<br />

sieht, wie groß und schön unsere<br />

Welt ist. Das ist auch schwer in Worte<br />

zu fassen, das muss man selber erlebt<br />

haben. Man lernt, nicht immer<br />

nur das Negative zu sehen, wie es in<br />

unserer westlichen Welt halt üblich<br />

ist, sondern bekommt die Augen geöffnet<br />

für diese Freude der Menschen<br />

und das Schöne in der Welt.<br />

Fabio: Also in Westchina hat es mich<br />

ehrlicherweise voll angezipft. Aber ich<br />

habe es noch keine Sekunde bereut,<br />

dass ich aufgebrochen bin.<br />

Wie schaut euer weiterer Zeitplan<br />

aus? Bei unserem Gespräch vor<br />

dem Aufbruch wolltet ihr „etwa im<br />

Spätherbst“ in Tokio angekommen<br />

sein?<br />

Elias: Schwer zu sagen, das wissen wir<br />

gar nicht genau. Wir haben noch ca.<br />

4000 Kilometer in China vor uns.<br />

Und weil wir die paar Kilometer mit<br />

dem Zug „geschummelt“ haben<br />

(lacht), wollen wir das gutmachen<br />

und von Shanghai einen kleinen Umweg<br />

nach Peking rauffahren. Mal<br />

schauen, das wären noch einmal 1200<br />

Kilometer zusätzlich. Unser China-Visum<br />

läuft Mitte November aus.<br />

Wenn es sich zeitlich ausgeht, möchten<br />

wir gerne Peking sehen. Dazu<br />

müssen wir 60 Kilometer pro Tag im<br />

Schnitt fahren. Eigentlich wollen wir<br />

aber auch in Shanghai ein paar Tage<br />

bleiben. Nach China warten noch<br />

Korea und Japan auf uns, aber das<br />

sind ja kurze Strecken. Ende Dezember<br />

oder gegen Neujahr könnten wir<br />

Tokio erreichen. Aber da bleiben wir<br />

offen und wollen uns gar nicht genau<br />

festlegen.<br />

Wie viele Kilometer habt ihr schon<br />

abgespult?<br />

Elias: 8500. (Anm.: Stand Mitte September)<br />

Inwiefern reifen auf so einer Reise<br />

Ideen für die Rückkehr und das<br />

„Danach“?<br />

Elias: Wir wollen auf jeden Fall einen<br />

Film über die Reise machen und haben<br />

auch andere Ideen in unseren<br />

Köpfen, aber noch keine konkreten<br />

Vorstellungen. Noch ist es zu früh.<br />

Bei mir sind nach wie vor der Zivildienst<br />

geplant und die Aufnahmeprüfung<br />

in die Schauspielschule. Und<br />

man wird schauen müssen, dass man<br />

sich wieder ins normale Gesellschaftsleben<br />

einfügt (lacht).<br />

Fabio: Ich gehe wieder zurück auf die<br />

Universität und nehme nach der Pause<br />

das Jusstudium wieder auf. Im<br />

März 2020 sollte es eigentlich losgehen.<br />

(Lacht) Ich bin schon sehr gespannt,<br />

wie schnell ich mich zu<br />

Hause integriere.<br />

PROJEKT GRAZ–TOKIO<br />

Start von Fabio Trenn (22) und Elias Lang (20) am 10. März in<br />

Graz. Hinter dem Hinterreifen: Österreich, Ungarn, Rumänien,<br />

Moldawien, Ukraine, Russland, Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan,<br />

Kirgisistan, China. Vor dem Vorderreifen: Südkorea,<br />

Japan. Insgesamt: 14.000 Kilometer. Ende des Jahres wollen<br />

sie ihr Ziel in Japan erreicht haben. Ganbatte! („Viel Glück!“)


Ausbruch<br />

aus der<br />

Filterblase<br />

Du verlässt dich nicht gern auf Algorithmen, sondern machst dir lieber dein<br />

eigenes Bild? Wir haben das passende Basismaterial für dich: gecheckte<br />

Fakten, spannende Stories, tiefgehende Reportagen, vielfältige Meinungen.<br />

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SAUTEUER, ABER ES WIRKT<br />

AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

BIKE<br />

Damit gleich eines klar ist: Das Rennrad hab ich mir nicht nur<br />

für das Bild ausgeliehen und lässig an den Stein gelehnt. Ein<br />

unschlagbar günstiges Angebot hat mich zuschlagen und mir<br />

einen Kindheitstraum in Erfüllung gehen lassen. Grundlagenausdauereinheiten<br />

des Lauftrainings finden seither immer öfter<br />

auf dem Renner statt. Da braucht es natürlich auch eine entsprechende<br />

Bekleidung – auch wenn ich mit dem Styling-Fetischismus<br />

der Community grundsätzlich wenig anfangen kann.<br />

Bisher war Radbekleidung vor allem funktionell. Recht angenehm<br />

zu tragen, wenngleich immer mit einem Hauch von<br />

Kunststoffgefühl auf der Haut.<br />

Die C7-RACE-Trägerhose samt Trikot von GORE (UVP € 249,95<br />

bzw. € 179,95) hat alles verändert. Der Tragekomfort ist sagenhaft.<br />

Das Trikot fühlt sich wie eine zweite Haut an, die Hose<br />

glänzt mit einem Polster, das super geschnitten ist und vorne<br />

nicht bis über den Nabel geht. Im Einsatz zwickt nichts, flattert<br />

nichts, passt einfach alles. Auf der mittleren Trikottasche findet<br />

sich noch ein Extrafach mit Zipp. Alles da. Sagt auch mein großer<br />

Freund, der Tausende Kilometer mehr pro Jahr abspult als<br />

ich. Und das Schwarz schaut auch edel aus. Ein bisschen Style<br />

muss ja schließlich doch irgendwie sein. Einzig der Preis ist<br />

am oberen Ende der Fahnenstange. Aber dafür ist es echt was<br />

Gscheits. Oder wie es früher in einem Werbespot so schön geheißen<br />

hat: Sauteuer, aber es wirkt.<br />

WIR TESTEN FÜR DICH:<br />

RADMODE ZUM VERLIEBEN,<br />

EINEN AEROHELM ZUM<br />

BEHIRNEN UND EINE POWER-<br />

BANK ZUM BELEUCHTEN.<br />

VON KLAUS MOLIDOR UND CHRISTOPH HEIGL<br />

Fotos: Thomas Polzer, Christoph Heigl<br />

84<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>


3 IN 1 – RADLICHT, POWERBANK<br />

UND TASCHENLAMPE<br />

VANQUISH, DER WINDFLÜSTERER<br />

„Ein Meilenstein in der Kunst der Helmkonstruktion, unser<br />

bislang schnellster Aerohelm“, schwärmte Produktmanager<br />

Scott Junker bei der Präsentation des GIRO VANQUISH. Unsere<br />

Kollegen vom Tour-Magazin testeten im Windkanal und attestierten<br />

dem laut UVP 259,99 Euro teuren Superhelm Werte<br />

wie bei Zeitfahrhelmen. Der Aerodynamikvorteil sei vergleichbar<br />

mit dem Bonus von Aerofelgen am Rennrad. Und Aero ist<br />

gerade extrem angesagt in der Rennradwelt.<br />

Das mussten wir auch auf Praxistauglichkeit testen. Unverständlicherweise<br />

wurde uns die Anschaffung eines eigenen<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Windtunnels aus Kostengründen nicht genehmigt.<br />

Also vertrauen wir unserem Instinkt und der sagt: Das ist der<br />

leiseste Helm, der je unseren Kopf geschützt hat. Leise heißt<br />

sehr wenig Windgeräusche, also superschnell. Die Besonderheit<br />

des Vanquish, der bei unserem Testmodell im rattenscharfen<br />

Matte-Grey-Fire-Chrome begeistert, ist das Vivid-Visier von<br />

Zeiss-Optics. Magnetisch hält sich die wunderschön getönte<br />

Panoramascheibe am Helm fest. Mit einem Handgriff kann<br />

man sie herunternehmen und verkehrt herum oben am Helm fixieren.<br />

Brillenträger jubeln, denn unter dem großen Visier haben<br />

auch optische Gläser Platz. Der Look? Hammer! Dagegen<br />

schaut Captain Future aus wie ein Nasenbohrer.<br />

Ein Fahrradlicht wie jedes andere? Sicher nicht, wenn man<br />

sich die Funktionen der TRELOCK VISION mit dem Zusatz LS<br />

760 I-Go anschaut. Schon einmal mit dem Radlicht dein Handy<br />

aufgeladen? Eben. Das Frontlicht (UVP € 124,99) verfügt zum<br />

Laden über einen normalen USB-Anschluss, gibt aber über<br />

den C/A-Adapter auch Strom ab wie eine herkömmliche Powerbank.<br />

Auf der Oberseite gibt ein großes LCD-Display Auskunft<br />

über Uhrzeit, gewählte Leuchtstufe (5 Modi), minutengenaue<br />

Restlaufdauer und Akkustand. Zusätzlich hilft die<br />

„Level-Funktion“, eine Art digitale Wasserwaage, das Licht im<br />

optimalen Winkel am Lenker einzustellen.<br />

Das Licht selbst? Mit 100 Lux über jeden Zweifel erhaben.<br />

120 Meter weit strahlt der moderne LED-Fluter laut Angabe<br />

(Praxiseindruck: fast noch weiter), gesehen wird man bis zu einer<br />

Entfernung von 6500 Metern. Voll aufgeladen reicht der<br />

Akku im Idealfall bis zu neun Stunden, im hellsten Modus (Stufe<br />

5) ist 2,5 Stunden alles bestens ausgeleuchtet. Für Stadt und<br />

finstere Umgebung völlig ausreichend.<br />

Ja, mit 139 Gramm ist sie kein Leichtgewicht und auch nicht<br />

ganz klein. Für den urbanen Einsatz ist das Spitzenmodell der<br />

Marke aus Münster aber superpraktisch. Schnell ist sie mit<br />

dem Einhand-Schnappverschluss vom Rad genommen und<br />

dient dann auch als Taschenlampe.<br />

Die Aero-und Safety-Features mit geschlossener Bauweise<br />

haben trotz Ventilationsdüsen beim 355 Gramm schweren Helm<br />

nur einen baubedingten Nachteil. Es gibt für heiße Tage sicher<br />

kühlere Helme. Coolere? Nein. Und jetzt kommen ohnehin<br />

herbstliche Temperaturen.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

85


MIT DOPPELAKKU<br />

Mit Vollfederung, neuem<br />

Bosch-Performance-Line-<br />

CX-Antrieb und generösen<br />

1125 Wh Akkukapazität (mit<br />

optionaler DualBattery) ist das<br />

neue Uproc3 von FLYER wie<br />

geschaffen für lange, epische<br />

Touren in der Bergwelt.<br />

www.flyer-bikes.com<br />

VORSICHT,<br />

KRAFTWERK!<br />

Das Rapcon Pmax von SIMPLON<br />

definiert den Begriff E-MTB neu.<br />

Mit bis zu 1125 Wh Akkukapazität,<br />

Carbonrahmen und neuem Bosch-<br />

CX-Motor ist richtig Dampf im<br />

Kessel. Mit Top-Geometrie, 29 Zoll<br />

und 160 bzw. 170 mm Federweg<br />

für Trails ohne Grenzen.<br />

www.simplon.com<br />

BIKE<br />

WELTNEUHEIT VON<br />

KETTLER ALU-RAD<br />

Tiefer Einstieg und sagenhafte 1250<br />

Wh Akkuleistung dominieren das<br />

brandneue Quadriga Duo CX12 von<br />

KETTLER. Die zwei integrierten<br />

Bosch-Powertubes (je 400, 500 oder<br />

625 Wh) geben dem Trekkingbike<br />

Energie ohne Ende. Plus: Federgabel,<br />

12-fach-Shimano, absenkbare<br />

Sattelstütze. Eine Weltneuheit!<br />

www.kettler-alu-rad.de<br />

86 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

NEWS<br />

RENNRAKETE<br />

HELLES<br />

KÖPFCHEN<br />

Hunderte Ideen und viele Jahre<br />

Entwicklungsarbeit stecken im brandneuen<br />

Downhillbike Gambler Tuned von SCOTT.<br />

Das Ergbenis: superflexibel, superleicht<br />

(Rahmen nur 2650 g). Ein Bolide für<br />

Racetracks und gröbstes Gelände, für<br />

Piloten, die an ihre Limits wollen.<br />

www.scott-sports.com<br />

Satte 1000 Lumen Lichtleistung hat<br />

der neue Akku-Scheinwerfer Strike<br />

1000 von BBB. Er verfügt über fünf<br />

Lichtstufen und einen Blinkmodus und<br />

wird per USB geladen. Clever: Den<br />

Lampenkopf kann man um 180 Grad<br />

drehen und somit auch unter dem<br />

Lenker montieren.<br />

www.bbbcycling.com<br />

Fotos: Hersteller


OUT<br />

DOOR<br />

Touren – Menschen – Sicherheit<br />

Fotos: iStock (2), Martin Huber, Michael Neumann<br />

RADAR FÜR DEN GLETSCHER<br />

Ein Radarsystem soll kleinste Bewegungen<br />

des Mont-Blanc-Gletschers<br />

aufzeichnen, der in Italien<br />

einzustürzen droht. 250.000 Kubikmeter<br />

Eis könnten abbrechen.<br />

www.chamonix.com<br />

SPEKTAKULÄRE FILME<br />

Von 12. bis 16. November läuft in Graz<br />

wieder das Mountain-Film-Festival<br />

mit so spektakulären Produktionen<br />

wie hier vom Eiskajak. Bis 10. <strong>Oktober</strong><br />

gibt es verbilligte Karten.<br />

www.mountainfilm.com<br />

450 BERGRETTER-FANS<br />

Anfang September fand in Ramsau am<br />

Dachstein wieder die Fanwanderung<br />

zur TV-Serie „Die Bergretter“ statt.<br />

450 Fans wanderten mit den Schauspielern<br />

zu den Originalschauplätzen.<br />

www.schladming-dachstein.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

87


88 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

GLETSCHER<br />

WIE LANGE NOCH?


ÖSTERREICHS GLETSCHER ÖFFNEN<br />

IHRE SKIGEBIETE. WIE JEDES JAHR MIT<br />

GROSSEM TAMTAM, OPENINGS, NEUEN<br />

ANLAGEN UND GROSSER VORFREUDE<br />

AUF DIE WINTERSAISON – ABER AUCH<br />

BEGLEITET VON KRITISCHEN TÖNEN<br />

UND UNKENRUFEN. WIR HABEN UNS<br />

ZWISCHEN STUBAITAL UND DACHSTEIN<br />

UMGEHÖRT. PLUS: WAS SAGT DIE GLET-<br />

SCHERFORSCHERIN ANDREA FISCHER?<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Fotos: Stubaier Gletscher/Andre Schönherr, Hintertux/shootandstyle.com<br />

er letzte Winter war ein außergewöhnlich<br />

schneereicher,<br />

das hat man auf den<br />

Gletschern bis in den Sommer<br />

hinein gespürt. „Der<br />

heurige Sommer war fast ein<br />

,Gletschersommer‘“, sagt Andreas Kleinlercher,<br />

Seilbahndirektor am Stubaier<br />

Gletscher. „Die Gletscher waren bis Anfang<br />

August mit Schnee bedeckt, sodass<br />

das Gletschereis nicht angegriffen wurde.<br />

Schneefrei waren die Gletscher erst<br />

ab Mitte August. Der Schneefall am ersten<br />

Septemberwochenende hat ein Weiteres<br />

Abschmelzen bis auf weiteres wieder<br />

verhindert.“ Somit konnte man auf<br />

dem Stubaier Gletscher bereits am 13.<br />

September mit dem Winterbetrieb am<br />

Daunferner starten.<br />

Der Hintertuxer Gletscher im Zillertal<br />

ist Österreichs einziges Ganzjahresskigebiet,<br />

auch hier schwillt um diese Jahreszeit<br />

der Ansturm richtig an. „Speziell ab<br />

September steigt die Anzahl an Nachwuchsklubs<br />

und Trainingsmannschaften“,<br />

berichtet Ines Eberl-Kammerlander,<br />

Marketingleiterin der Zillertaler<br />

Gletscherbahnen. „Oft sind es mehr als<br />

50 Nationen täglich, die am Gletscher<br />

trainieren. Zum anderen gibt es zahlreiche<br />

Freizeitsportler, die bereits im<br />

Herbst ihre ersten Schwünge ziehen<br />

wollen.“ Während es am Stubaier Gletscher<br />

heuer im Sommer keine Bautätigkeiten<br />

gab, wurde am Hintertuxer Gletscher<br />

umfassend in Sicherheit und Qualitätsverbesserung<br />

investiert. Etwa in<br />

neue Seilbahnkabinen und an der<br />

Bergstation in 3250 Meter Seehöhe wurden<br />

die Lager der drei Umlenkscheiben<br />

ausgetauscht. Das technische Highlight:<br />

Beim Gletscherbus 3 wurde das Seil ausgetauscht,<br />

was alleine schon ob der Daten<br />

des Seils ein logistisches Großprojekt<br />

ist: 48 mm dick, 7,6 km lang, 66 Tonnen<br />

schwer. Das Gesamtgewicht des<br />

Transports mit drei Zugmaschinen betrug<br />

126 Tonnen, dieser führte von der<br />

Schweiz über Hintertux zum Fernerhaus<br />

auf 2600 Meter Höhe.<br />

Lohnen sich solche Bemühungen?<br />

Sind die Menschen unten im Tal noch<br />

heiß auf Gletscherskifahren? Oder spürt<br />

man in der Branche ein wenig Zurückhaltung<br />

angesichts allgegenwärtiger<br />

Öko-Überlegungen und Nachhaltigkeitsphilosophien?<br />

„Eine Zurückhaltung<br />

aufgrund von ökologischen Überlegungen<br />

können wir nicht feststellen“, sagt<br />

Seilbahndirektor Kleinlercher (Stubai).<br />

„Im Herbst sind die Skifahrer heiß auf<br />

das Skifahren und wollen auch so früh<br />

wie möglich die ersten Schwünge machen.<br />

Sobald die Großwetterlage nach<br />

Schneefall in den höheren Lagen aussieht,<br />

steigt die Nachfrage nach geöffneten<br />

Pisten rasant an.“ Das auch politisch<br />

breit gespielte Thema Klimawandel betrifft<br />

aber natürlich auch die hoch gelegenen<br />

Skigebiete. „Die Gletscherschmelze<br />

ist in jedem Sommer sichtbar“, erzählt<br />

Kleinlercher. „Natürlich hängt sie<br />

auch von der jeweiligen Wetterlage ab.<br />

Für uns gilt es, auf die Gletscherschmel-<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

89


ze zu reagieren und dies bei eventuellen<br />

Investitionsplanungen zu berücksichtigen.“<br />

Davor können sich auch die Hintertuxer<br />

nicht verschließen: Klimawandel<br />

und Gletscherschmelze sind überall<br />

gegenwärtig und zu erkennen, „das wird<br />

uns wahrscheinlich auch in den nächsten<br />

Jahrzehnten begleiten.“<br />

Gibt es Prognosen und Befürchtungen?<br />

Die Dynamik der sich stetig ändernden<br />

Witterungs- und Niederschlagsverhältnisse<br />

lasse keine genauen<br />

Prognosen für die Zukunft des Gletscherskifahrens<br />

zu, heißt es am Hintertuxer<br />

Gletscher. „Da wir uns in der<br />

glücklichen Lage befinden, auf über<br />

3000 Meter Seehöhe Ski zu fahren, ist<br />

schon davon auszugehen, dass in diesen<br />

Höhenlagen das Skifahren auch weiterhin<br />

problemlos möglich sein wird“,<br />

meint Eberl-Kammerlander. Dazu greift<br />

man auf den Gletschern zusätzlich in die<br />

Trickkiste: Mittels Snowfarming und<br />

ÖSTERREICHS<br />

GLETSCHER-<br />

SKIGEBIETE<br />

• HINTERTUXER GLETSCHER (Ganzjahresskigebiet):<br />

Winterstart mit Pow(d)er-Weekend am<br />

12./13. <strong>Oktober</strong>. www.hintertuxergletscher.at<br />

• STUBAIER GLETSCHER: Start am 13. September,<br />

Ski-<strong>Oktober</strong>fest am 12./13. <strong>Oktober</strong>,<br />

Snowpark-Opening von 18. bis 20. <strong>Oktober</strong>.<br />

www.stubaier-gletscher.com<br />

• SÖLDEN: Rettenbachgletscher seit 13.<br />

September offen. www.soelden.com<br />

• KAUNERTALER GLETSCHER: Wintersaison seit<br />

28. September, Kaunertal-Opening am<br />

13. <strong>Oktober</strong>. www.kaunertaler-gletscher.at<br />

• PITZTALER GLETSCHER: Skisaison seit 21.<br />

September. www.pitztal.com<br />

• KITZSTEINHORN: Skibetrieb voraussichtlich ab<br />

12. <strong>Oktober</strong>, Opening 3K K-onnection am<br />

30. November. www.kitzsteinhorn.at<br />

• MÖLLTALER GLETSCHER: www.gletscher.co.at<br />

• DACHSTEIN: Loipenstart am 18. September,<br />

Pisten-Opening in Kürze. www.derdachstein.at<br />

90 <strong>SPORTaktiv</strong>


Abdecken mit Vlies sollen am Pitztaler,<br />

Ötztaler, Kaunertaler, Hintertuxer und<br />

Stubaier Gletscher etwa 70 bis 80 Prozent<br />

des „Schnees von gestern“ erhalten<br />

und über den Sommer gerettet werden.<br />

Die Stimmung in der Branche erscheint<br />

vorwiegend positiv. Die ersten<br />

Schlagzeilen der Saison gehörten aber<br />

den kritischen Stimmen. Jüngst gingen<br />

Bilder vom WWF um die Welt, die Bagger<br />

am Pitztaler Gletscher zeigten, wo<br />

für das Projekt einer „Skigebietserweiterung<br />

Pitztal-Ötztal“ Gletschereis abgegraben<br />

wurde. Alpenverein, Naturfreunde<br />

und WWF haben daraufhin die „Allianz<br />

für die Seele der Alpen“ geschmiedet<br />

und einen sofortigen Stopp des Projektes<br />

für eines der größten zusammenhängenden<br />

Skigebiete Europas gefordert.<br />

Greenpeace sieht in einer Aussendung<br />

das Schmelzen der Gletscher in Tirol als<br />

eine der „verheerendsten Auswirkungen<br />

der Klimakrise“, zwischen 2006 und<br />

2016 hätten die heimischen Gletscher<br />

insgesamt ein Fünftel ihrer Eismasse<br />

verloren.<br />

Könnte das Abdecken der Gletscher in<br />

Skigebieten ein Abschmelzen überhaupt<br />

dauerhaft verzögern? „Durch Abdeckungen<br />

kann die Abschmelzung der Skigebietsgletscher<br />

deutlich verzögert werden“,<br />

sagt Gletscherforscherin Andrea<br />

Fischer, Direktorin am Institut für interdisziplinäre<br />

Gebirgsforschung in Innsbruck.<br />

„Unter der Abdeckung schmilzt<br />

nur etwa ein Drittel der Menge, die<br />

IN ÖSTERREICH GIBT ES 900<br />

GLETSCHER. DIE MEISTEN SIND<br />

ABER SEHR KLEIN.<br />

ohne Abdeckung verloren geht.“ Auch<br />

die Funktion als Skipiste hilft theoretisch:<br />

„Durch die Präparierung wird der<br />

Schnee verdichtet und kann nicht so<br />

leicht vom Wind abtransportiert werden<br />

wie unpräparierter Neuschnee, das wirkt<br />

sich ganz leicht positiv auf die Massenbilanz<br />

aus.“ Das große Aber: „Wir haben<br />

in Österreich mehr als 900 Gletscher,<br />

nur zehn Gletscher werden durch Skigebiete<br />

genutzt. Die meisten der 900 Gletscher<br />

sind sehr klein.“<br />

Auch wenn sich die Skigebiete über<br />

verhältnismäßig geringe Eisverluste freuen,<br />

Glaziologin Fischer kennt auch andere<br />

Zahlen. „Der Sommer <strong>2019</strong> war<br />

extrem warm, mit Monatsmitteltemperaturen<br />

von bis zu 4 Grad über dem<br />

Mittelwert von 1981 bis 2010. Die Silvretta<br />

etwa ist innerhalb Österreichs extrem<br />

von Schmelze betroffen, in den Hohen<br />

Tauern schaut es wesentlich besser<br />

aus.“ Bei der Frage, ob aus der Sicht der<br />

Gletscherforschung das Skifahren im<br />

ewigen Eis ein zukunftsträchtiges Geschäft<br />

sein wird, stellt Fischer zunächst<br />

die Relationen klar. „Das Produkt Skifahren<br />

an sich ist ja noch nicht sehr alt,<br />

knapp mehr als 100 Jahre. Gletscherskifahren<br />

gibt es erst seit den 1970ern, zunächst<br />

als Sommersport. Erst in den<br />

1990ern wurde Gletscherskifahren ein<br />

Wintersport und zum Massensport.“<br />

Und das hat eben schon deutliche Spuren<br />

hinterlassen. „Wenn man diesen<br />

zeitlichen Verlauf mit der Klimanormalperiode<br />

von 30 Jahren vergleicht, dem<br />

Verhalten der Gletscher mit einem Vorstoß<br />

in den 1980ern und Rückgängen<br />

seither, wird deutlich, dass die raschen<br />

Veränderungen im Bereich des Menschen<br />

liegen und nicht im natürlichen<br />

Teil des Systems.“<br />

Solange sich der Österreicher, der<br />

Mensch an sich, aber noch gerne die Ski<br />

anschnallt, um fast ganzjährig und in<br />

Massen dem Skisport zu frönen, wird es<br />

weiter einen Ausbau der Skigebiete, immer<br />

noch mehr Liftanlagen und Pisten<br />

bis hinauf in die Gletscherregionen geben.<br />

Mögen die Gletscher noch möglichst<br />

lange mitspielen.<br />

www.mountainfilm.com<br />

/ mountainfilmgraz<br />

12. - 16. Nov. 19<br />

Congress Graz<br />

vonnebenan.at Foto: Bill Hatcher / Grand Canyon Jump<br />

Hauptsponsor:


HERBSTZAUBER UND<br />

GLETSCHERPOWDER<br />

Das Tiroler Tuxertal<br />

präsentiert sich<br />

in diesen Wochen<br />

von seiner schönsten<br />

Seite: mit dem<br />

Kontrast aus bunten<br />

Wäldern und weißem<br />

Gletscher und mit<br />

grandioser Fernsicht.<br />

Naturliebhaber kommen im herbstlichen<br />

Tux-Finkenberg voll auf ihre<br />

Kosten – nicht umsonst spricht man<br />

vom „goldenen Herbst“. Die Luft ist klar, die<br />

bunten Blätter färben die Landschaft, Laub<br />

raschelt unter den Wanderschuhen und die<br />

Sonne taucht die Bergwelt der Tuxer und Zillertaler<br />

Alpen in goldenes Licht. Für Wanderbegeisterte<br />

und Gipfelstürmer gibt es an diesen<br />

schönen Tagen kein Halten mehr und bei 350<br />

Kilometer gepflegten Wanderwegen findet jeder<br />

die passende Tour. Egal, ob man eine einfache<br />

Wanderung zu einer gemütlichen Schutzhütte<br />

unternimmt oder noch einmal zu einer hochalpinen<br />

Gipfeltour aufbricht.<br />

Tux-Finkenberg bietet sich daher auch in den<br />

Herbstferien als ideales Erholungsziel an – und<br />

Foto: TVB Tux-Finkenberg<br />

92 <strong>SPORTaktiv</strong>


TVB TUX-FINKENBERG<br />

T. +43 (0)52 87/85 06<br />

M. info@tux.at<br />

www.tux.at<br />

es verspricht Action, Spaß und Abenteuer<br />

für Groß und Klein. Die Almspielerei<br />

auf der Eggalm, Pepis Kinderland am<br />

Penkenjoch und Luis Kugelsafari mit<br />

ihren Attraktionen sorgen für reichlich<br />

Abwechslung speziell für die jungen<br />

Gäste. Die TUX-Welten – dazu gehören<br />

verschiedene Themenwege und -welten<br />

wie die Schluchtwelt, Natur-, Tier- und<br />

Pflanzenwelt – geben spielerisch Einblicke<br />

in die Natur und garantieren ebenfalls<br />

Spaß, Action und ganz viel Erlebnis<br />

für alle. Sollte aber einmal das Wetter<br />

nicht mitspielen, bietet die Indoor-Playarena<br />

in Tux-Vorderlanersbach auf 1000<br />

Quadratmetern alles, was junge Urlauberherzen<br />

höherschlagen lässt.<br />

Gletscherpow(d)er in Hintertux<br />

Wenn der Lauf der Jahreszeiten voranschreitet,<br />

steigt auch schon die<br />

Vorfreude aufs Skifahren. Im Tuxertal<br />

muss man sich nicht in Geduld üben<br />

– dank Österreichs einzigem Ganzjahresskigebiet<br />

am Hintertuxer Gletscher.<br />

Moderne Lifte und Bahnen garantieren<br />

minimale Fahr- und Wartezeiten bei<br />

maximalem Schneespaß und führen<br />

bis auf 3250 m Höhe hinauf. Dort<br />

befindet sich auch der Gletscherflohpark,<br />

Europas wohl höchstgelegener<br />

Spielplatz.<br />

Im Skigebiet am Hintertuxer Gletscher<br />

erwarten die Wintersportler also<br />

schon im Herbst bis zu 60 Kilometer<br />

bestens präparierte Pulverschneepisten,<br />

ebenso wie der fantastisch geshapte<br />

„Betterpark Hintertux“. Garniert wird<br />

das Gletscherski-Erlebnis mit der<br />

Aussicht auf die umliegenden Dreitausender<br />

und die markanten Gipfel wie<br />

den Olperer. Apropos Aussicht: Die ist<br />

auch für den Winter in Tux-Finkenberg<br />

hervorragend – denn dann warten nicht<br />

weniger als 202 Kilometer Pisten in fünf<br />

Skigebieten auf die Wintersportler.<br />

EVENT-HIGHLIGHTS<br />

3.–6. Okt.: Hotzone.tv Park Opening<br />

am Hintertuxer Gletscher<br />

12./13. Okt.: Pow(d)er Week end am<br />

Hintertuxer Gletscher<br />

28. Nov.: Benefizkonzert mit Marc<br />

Pircher in Finkenberg<br />

30. Nov.: „Advent‘ln tuats“ am<br />

Dorfplatz im Finkenberg<br />

1. Dez.: Tuxer Advent mit<br />

Nikolauseinzug und Krampuslauf<br />

in Tux-Lanersbach<br />

5. Dez.: Die Krampusse ziehen durch<br />

das Tuxertal<br />

12. Dez.: Bergadvent im Tuxertal<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

93


GRENZENLOSER<br />

SKISPASS IM<br />

STUBAITAL<br />

Blauer Himmel, imposante<br />

Gletscher, weiße Bergspitzen,<br />

so weit das Auge reicht. Vor<br />

einem der frisch präparierte<br />

Hang. Dann die erste Spur, ein<br />

überwältigendes Erlebnis!<br />

Im Tiroler Stubaital erleben<br />

Winterliebhaber gleich viele<br />

solcher Momente.<br />

Hier warten vier Skigebiete<br />

und unzählige Pistenkilometer.<br />

Grenzenloser Skispaß am<br />

Stubaier Gletscher, familiäre<br />

Atmosphäre im Skizentrum<br />

Schlick 2000, das anfängerfreundliche<br />

Skigebiet Serlesbahnen<br />

und die fordernden<br />

Hänge der Elferbahnen.<br />

Mit dem neuen SKI plus CITY<br />

Pass Stubai Innsbruck gibt<br />

es ab <strong>Oktober</strong> einen tollen<br />

Mehrwert – mehr dazu auf:<br />

ski-plus-city.com.<br />

www.stubai.at<br />

Foto: TVB Stubai Tirol<br />

94 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

95


Es ist ein Tag wie im Bilderbuch.<br />

Strahlend blauer Himmel, 30<br />

Grad und zugegebenermaßen<br />

schwitze ich im Moment nicht<br />

nur wegen der Temperaturen. Denn für<br />

mich geht es heute hoch hinaus – und<br />

zwar bei einem Tandemflug. Genauer<br />

gesagt: zum Hike and Fly. Und wie der<br />

Name schon verrät, geht es hier ums<br />

Wandern und Fliegen. Wobei mich der<br />

erste Teil mit dem Bergaufgehen diesmal<br />

weniger beunruhigt als das Abheben.<br />

Frühmorgens machen wir uns auf den<br />

Weg nach Werfenweng zu unserem<br />

Flugberg, dem Bischling. Durch seine<br />

begünstigte Lage ist er für Paragleiter<br />

und Drachenflieger ein wahres Flieger-Eldorado<br />

und zählt zu den beliebtesten<br />

Flugbergen im Salzburger Land. Auf<br />

circa 1840 Höhenmetern weht uns der<br />

warme, wilde Föhn um die Ohren und<br />

wir genießen die spektakuläre Aussicht.<br />

Vom Gosaukamm im Osten über den<br />

Großglockner im Süden bis zum Hochkönigmassiv<br />

im Westen hast du hier<br />

oben einen atemberaubenden Ausblick.<br />

Grande! Doch vom idyllischen Weitblick<br />

wechsle ich in null Komma nix in<br />

den Beobachtermodus und versuche die<br />

anderen Paragleiter beim Start zu analysieren:<br />

„Wie um Himmels Willen soll<br />

mich dieser Schirm durch die Lüfte tragen?“<br />

Bevor sich mein Gedankenkarussell<br />

aber weiterspinnt, begrüßt mich ein<br />

sympathisches Hallo von der Seite – da<br />

ist er also, der Mann, dem ich gleich<br />

mein Leben anvertrauen werde: Gerhard,<br />

mein Tandempilot. Was das Fliegen<br />

für ihn bedeutet? Pure Freiheit! Mit<br />

dem Paragleiten, verrät er mir, beamt er<br />

sich jedes Mal in eine andere Welt.<br />

Während ich versuche, die Rolle der<br />

toughen Journalistin aufrechtzuerhalten<br />

und mich abflugbereit mache, Helm<br />

und weiteres Rüstzeug anlege, legt Gerhard<br />

den Schirm auf, schaut, dass alle<br />

Leinen frei liegen und nicht verknotet<br />

sind, und checkt noch einmal die Ausrüstung,<br />

bevor er mir hilft das Gurtzeug<br />

anzuschnallen. Danach verschließt er<br />

alle Karabiner und kontrolliert, ob auch<br />

alles fest sitzt.<br />

Fotos: Ale Faedda, Nicole Thüringer<br />

96 <strong>SPORTaktiv</strong>


BEAM<br />

ME UP,<br />

GERHARD<br />

EINMAL IM LEBEN DIE WELT AUS DER VOGELPERSPEKTIVE<br />

BETRACHTEN UND DIE FREIHEIT DES FLIEGENS SPÜREN:<br />

BEIM „HIKE AND FLY EVENT“ VON SALEWA UND IM<br />

RAHMEN DER „RED BULL X-ALPS“ DURFTE ICH EINEN<br />

PERSPEKTIVENWECHSEL EINNEHMEN UND PER<br />

GLEITSCHIRM MIT SKYWALK ABHEBEN.<br />

VON NICOLE THÜRINGER<br />

Bitte anschnallen. Pilot Gerhard checkt<br />

den Sitz aller Gurte, bevor wir uns in die<br />

Lüfte erheben.<br />

Puh, schön langsam wird es ernst und<br />

ich werde an den Tandempiloten und<br />

den Schirm geschnallt. Boarding completed!<br />

Als ich einen letzten Blick den<br />

Hügel hinunter riskiere, wird mir irgendwie<br />

heiß und kalt. „Ready?“, fragt<br />

Gerhard und wirft mir einen entschlossenen<br />

Blick zu, als wir uns für den Abflug<br />

bereit machen. Ich nicke entschieden<br />

und versuche mich auf seine Instruktionen<br />

zu konzentrieren. „Wir laufen<br />

jetzt langsam los, okay?“, wieder nicke<br />

ich und laufe erste Schritte den Hügel<br />

hinunter, während uns ein anderer<br />

Gleitschirmpilot wegen des starken<br />

Föhns hilft, den Schirm ohne Probleme<br />

in die Lüfte zu bekommen und uns<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

97


Starthilfe leistet. In diesem Moment schlägt mir das Herz<br />

bis zum Hals, die Hände sind schwitzig und auf einmal<br />

spüre ich den Rückzug des Schirmes, bevor plötzlich alles<br />

ganz leicht wird, wir den Boden unter den Füßen verlieren<br />

und abheben. Es ruckelt, Gerhard lenkt mit den<br />

Steuerleinen, erst rechts, dann links, bis wir auf dem richtigen<br />

Kurs sind. Zeit, in die Sitzendposition zu kommen<br />

und ein perfekter Zeitpunkt um einmal ganz tief durchzuatmen.<br />

Und so lasse ich mich tief in das Gurtzeug sinken<br />

und fliege quasi First Class fußfrei. Lautlos schweben<br />

wir vom Gipfel talwärts, spüren den Aufwind und gleiten<br />

dahin. Ich glaube, so müssen sich Adler fühlen – so<br />

schwerelos leicht und majestätisch und für einen Moment<br />

vergesse ich die Welt um mich herum und fühle<br />

mich so lebendig und frei wie noch nie! Euphorisch lasse<br />

ich einen lauten „Juchitzer“ los und wie im Wolfsrudel<br />

heult Gerhard mir nach. Wir fangen an zu lachen. Das ist<br />

es also: das Gefühl grenzenloser Freiheit!<br />

„Magst du die Steuerung übernehmen?“, und schwups<br />

habe ich die beiden Steuerleinen in der Hand und guide<br />

uns durch die Lüfte. „Linkskurve“, rufe ich entschlossen<br />

und verlagere mein gesamtes Gewicht zur linken Seite.<br />

Was für ein Gefühl, die Kontrolle über den Gleitschirm<br />

zu haben. Hier bekommst du die Fliehkraft so richtig zu<br />

CARBON<br />

TRAILSTICKS<br />

Die neuen Faltstöcke mit dem cleveren<br />

Faltsystem überzeugen durch minimales<br />

Gewicht und kleinstes Packmaß, bei<br />

zugleich höchster Stabilität.<br />

YEAR<br />

SERVICE<br />

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100% made in Austria mit<br />

3 JAHRE GRATIS REPARATURSERVICE –<br />

das gibt‘s nur von Komperdell!<br />

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ab<br />

36 cm<br />

Packmaß


IN DIESEM MOMENT<br />

SCHLÄGT MIR DAS<br />

HERZ BIS ZUM HALS,<br />

DIE HÄNDE SIND<br />

SCHWITZIG UND AUF<br />

EINMAL SPÜRE ICH<br />

DEN RÜCKZUG DES<br />

SCHIRMES.<br />

spüren. Es kribbelt im Bauch, mir hebt es den Magen,<br />

ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken und für<br />

eine Sekunde schließe ich die Augen vor lauter Schwindel.<br />

Am besten lässt es sich mit einer Achterbahnfahrt<br />

vergleichen, bei der es mal auf und ab geht und die mir<br />

ein mulmiges Gefühl in der Magengegend bereitet, mich<br />

aber gleichzeitig vor Glück überschäumen lässt. Kennst<br />

du dieses Gefühl, dass dir eine höllische Angst einjagt,<br />

du aber gleichzeitig mehr davon möchtest? Genauso<br />

fühlt es sich an. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Kontrolle<br />

übergebe ich relativ schnell wieder einem echten Flugexperten,<br />

der sich übrigens prächtig über meine Flugkünste<br />

amüsiert.<br />

Nach ungefähr 20 Minuten ist der Landeplatz in Sicht<br />

und wir starten mit unserem Sinkflug, der viel unkomplizierter<br />

läuft als gedacht. Smooth! Als wir den Boden<br />

unter den Füßen wieder spüren, laufen wir noch ein paar<br />

Meter, bevor der Gleitschirm hinter uns zu Boden sinkt.<br />

Huch, alles dreht sich! Aber ganz ehrlich? Das war es<br />

wert. Das Glücksgefühl überwiegt. Mission completed<br />

und Learning fürs Leben: Auch bodenständige Menschen<br />

dürfen ruhig einmal abheben!<br />

WIR SEHEN<br />

UNS DRAUSSEN<br />

Die Natur wartet auf dich<br />

www.fjallraven.de


MERINO-BUFF<br />

Die Produkte von BUFF ®-<br />

aus Merinowolle sind vom<br />

Frühherbst bis in den tiefen<br />

Winter hinein ideale Begleiter<br />

im Bergsport, egal, ob Merino-<br />

Mütze oder Schlauchtuch. Die<br />

Naturfaser aus kontrollierten,<br />

mulesing-freien Farmen ist<br />

auch besonders nachhaltig.<br />

www.buff.com<br />

OUT<br />

DOOR<br />

NEWS<br />

„WOLLIG“ WARM<br />

AN KALTEN TAGEN<br />

ALLESKÖNNER<br />

WOOLPOWER-Produkte<br />

werden vom Garn weg in<br />

Östersund in Schweden<br />

hergestellt. Wie das Full-Zip-<br />

Jacket 400 aus 70 Prozent<br />

Merinowolle, das als mittlere<br />

Schicht wohligwarm hält<br />

und außen getragen lässig<br />

ausschaut.<br />

www.woolpower.de<br />

Der HANWAG Ferrata II bringt Gehkomfort<br />

und Kletter-Performance auf den<br />

gemeinsamen Nenner. Der<br />

leichte, flexible und bedingt<br />

steigeisenfeste Schuh passt für<br />

alpine Felsklettereien genauso<br />

wie für Klettersteige.<br />

www.hanwag.de<br />

FÜR SIE UND IHN<br />

Die ZIENER-Softshell-<br />

Hybrid-Jacke Nalik (für<br />

Männer) bzw. Neta (für<br />

Frauen) spendet dank der<br />

wattierten Vorderseite<br />

Wärme, Windshield-<br />

Material schützt vor<br />

dem Wind. Eingesetzte<br />

Stretchpartien sorgen<br />

für Beweglichkeit.<br />

www.ziener.com<br />

STARKER HALT AUF<br />

SCHNEE UND EIS<br />

Die leichten STUBAI-Mount-Track-Steigeisen eignen<br />

sich für anspruchsvolle Wanderer und Bergsteiger und<br />

sind im verschneiten und vereisten Gelände (nicht im<br />

Hochgebirge) zu verwenden. Bei Bedarf einfach über die<br />

Schuhe ziehen.<br />

www.stubai.sports.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

100 <strong>SPORTaktiv</strong>


HERRLICH HERBSTLICH,<br />

WUNDERBAR VIELFÄLTIG<br />

Das Farbenspiel der Bergnatur spiegelt jetzt das bunte<br />

Angebot für Bergfexe, Naturliebhaber und Genießer<br />

wider. Das Zillertal zeigt sich im Herbst besonders abwechslungsreich.<br />

Am Berg und im Tal tun sich tausend<br />

und eine Möglichkeit für eine Auszeit vom Alltag auf.<br />

Fotos: Zillertal Tourismus GmbH.<br />

Beinahe verschwenderisch geht die Natur<br />

im Herbst mit ihrer Schönheit um. Die<br />

Wälder färben sich in Orange, Rot und alle<br />

Schattierungen dazwischen, darüber spannt<br />

sich ein tiefblauer Himmel. Nie ist die Luft<br />

klarer und die Fernsicht spektakulärer. Im<br />

Zillertal zelebriert man diese besonderen<br />

Wochen mit unvergesslichen Gipfelsiegen,<br />

lebendiger Volkskultur, kulinarischen<br />

Köstlichkeiten und ganz viel Zeit für die<br />

schönen Dinge des Lebens.<br />

Der Zillertaler Bergherbst ist wie gemacht<br />

für sportliche Höhenflüge und ausgedehnte<br />

Streifzüge über die heimischen Almwiesen.<br />

Der riesige Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler<br />

Alpen ist ein Garten Eden für seltene<br />

Tier- und Pflanzenarten, hier kommt man<br />

der Natur ganz nah. Wer möchte, kann von<br />

Hütte zu Hütte wandern, auf den Almen<br />

köstliche Gaumenfreuden genießen oder<br />

gemeinsam mit einem Naturparkführer die<br />

Geheimnisse der Alpennatur erkunden.<br />

Der Herbst vereint dazu den gesamten<br />

Facettenreichtum der Region: Auch bei<br />

spätsommerlichen Temperaturen am Talboden<br />

bietet sich am Hintertuxer Gletscher<br />

bereits feinster Skigenuss. Ob man nach<br />

dem vormittäglichen Gletscherspaß noch in<br />

die Pedale treten will oder lieber den Golfschläger<br />

schwingen möchte, bleibt jedem<br />

selbst überlassen. Auch zahlreiche Möglichkeiten<br />

zum Klettern sind vorhanden, wenn<br />

der Zillertaler Bergherbst für die ideale<br />

Temperatur des Gesteins sorgt.<br />

So bunt wie die herbstliche Natur präsentiert<br />

sich das Zillertal auch in Sachen<br />

Kultur und Kulinarik. Jetzt ist Erntezeit<br />

und auf den Bauernhöfen und Almen ist<br />

viel zu tun: So wird Obst zu feinen Marmeladen<br />

verkocht, würzige Almkräuter werden<br />

getrocknet oder der berühmten Zillertaler<br />

Schnaps gebrannt. Auch dazu bietet sich<br />

also der Herbst an: diese ganz frischen kulinarischen<br />

Besonderheiten zu verkosten.<br />

Kontakt:<br />

Zillertal Tourismus<br />

GmbH<br />

T. +43 52 88/87 187<br />

E-Mail: holiday@<br />

zillertal.at<br />

www.zillertal.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

101


DIE BERGE SIND<br />

DEIN BÜRO<br />

Werde Skilehrer oder Snowboardlehrer.<br />

Die Snowsports Academy<br />

bietet im November wieder Ausbildungen<br />

am Kitzsteinhorn (S) an.<br />

Mach die Ausbildung zum Ski- und<br />

Snowboardlehrer in der wunderschönen<br />

Region Zell am See/Kaprun.<br />

Dabei hast du die Möglichkeit, mit<br />

vielen Gleichgesinnten dein Hobby<br />

zum Beruf zu machen – oder auch nur<br />

deine eigene Fahrtechnik zu verbessern<br />

und neue Erfahrungen zu sammeln.<br />

Ein unvergessliches Erlebnis wartet<br />

auf dich. Die nächsten Ausbildungen<br />

finden im November am Kitzsteinhorn<br />

statt.<br />

HERBSTAUSBILDUNG<br />

AM KITZSTEINHORN<br />

Snowboardlehrer, alle Kursteile:<br />

6.–17. November <strong>2019</strong><br />

Skilehrer, alle Kursteile:<br />

17.–28. November <strong>2019</strong><br />

ALLE INFOS/ANMELDUNG:<br />

T. +43 650/500 55 22<br />

office@snowsports.at<br />

www.snowsports.at<br />

ANZEIGE/Foto: Snowsports Academy


Foto: Ranggetiner<br />

OUTSIDE<br />

IM<br />

FREIRAUM<br />

HERBERT<br />

RANGGETINER<br />

... ist Profikletterer<br />

und einer der<br />

besten Extremkletterer<br />

Europas –<br />

und ein „Querdenker“<br />

der Outdoorsportszene.<br />

In seiner<br />

„Outside“­ Kolumne<br />

lässt er die <strong>SPORTaktiv</strong>-Leser<br />

an seinen<br />

Gedanken teilhaben.<br />

Annadrahdeantumundprotzenta, ja genau so sehen<br />

Dinge aus, wenn man auf Freiraum pfeift!<br />

Ohne Dialekt und mit dem nötigen Abstand<br />

soll Anna nur die Ente umdrehen und sie auch auf<br />

der anderen Seite braten. Wer kennt nicht „du Schatz,<br />

ich brauch einfach meinen Freiraum“. Sich eben solchen<br />

zu schaffen ist ein wichtiger Schritt in puncto<br />

Selbstfindung und Problembewältigung. Dass ich als<br />

Sportler auf hirnrissige Fragen von Journalisten oder<br />

Besuchern meiner Vorträge einfach nicht antwortete,<br />

das war mein Freiraum. Ich grinste oder konterte<br />

mit einer lässigen Gegenfrage. Ja, eventuell ist es unhöflich,<br />

wenn man einer Dame nicht antwortet, die<br />

gerade noch mit gefühlt zehntausend fanatischen Fans<br />

im Publikum saß und deinen Nervenzerfetzerfilm<br />

ansah. Ich, seilfrei in einem Überhang turnend, gefühlte<br />

fünftausend Meter über dem Abgrund in einer<br />

Felswand, welche die Struktur einer Raufasertapete<br />

aufweist. Spiderman würde High five geben und um<br />

ein Autogramm bitten.<br />

Real, vor 250 Menschen, leise Zweifel, war der<br />

Vortrag doch nicht so grenzgenial? Bilder-Gedankengänge<br />

– die Frage der Dame manifestiert sich und ….<br />

(Die restlichen Besucher sind im Adrenalinrausch,<br />

oder schlafen). Entschuldigen Sie, werden die Einnahmen<br />

der Veranstaltung auch versteuert? Grinsen<br />

– Freiraum – basta! Meine Mutter sagt immer, „der<br />

Gescheitere gibt nach und der Dumme fällt in den<br />

Bach‘‘. Der Haken an der Gschicht: Gibt der Gescheite<br />

zu oft nach, glaubt der Dumme irgendwann<br />

im Recht zu sein. Oft schärft erst der Abstand zu Dingen<br />

die Sichtweise! Nehmt euch euren Freiraum, wenn<br />

es an der Zeit ist. Nur, bevor der Hut brennt und<br />

bevor die Sicherungen um die Ohren fliegen! Leben<br />

heißt lernen. Mit einem VW Käfer ständig 120 heizen<br />

obwohl nach 100 am Tacho nix mehr steht – für<br />

diese Rechnung brauch ich keinen Doktortitel. Aus<br />

Freiraum wird dann schnell Warteraum, dort wartet<br />

Schwester Hildegard mit der weißen langärmligen<br />

Jacke. Wer keine Fehler macht, der macht wahrscheinlich<br />

auch sonst nicht viel! Wir sind nicht da um perfekt<br />

zu sein. Wir sind einfach da um da zu sein!<br />

BERGSCHUTZ*<br />

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ES IST NICHT MEHR SOMMER. UND<br />

NOCH NICHT WINTER. SELBST IN<br />

HOCHALPINEN LAGEN. PRACHT-<br />

WETTER LOCKT. MIT GUTEM RISIKO-<br />

MANAGEMENT UND ZUSÄTZLICHER<br />

AUSRÜSTUNG IST DIE CHANCE AUF<br />

COOLE TOUREN GROSS.<br />

VON OLIVER PICHLER<br />

Die Verlockung im <strong>Oktober</strong> und<br />

November ist groß. Prachtwetter<br />

lädt zu Wanderungen wie auf unserem<br />

Bild auf den Dobratsch bei<br />

Villach, aber auch zu Hochtouren, Klettersteig-<br />

und Klettertouren ein. Und doch lauern,<br />

selbst bei stabilem Wetter, zusätzliche<br />

Risiken, auf die man sich auch bei einfachen<br />

Touren bewusst einstellen muss. Kurze<br />

Tage, Kälte und durch Bodenfrost rutschige<br />

Passagen sind drei davon. „Auch bei Wanderungen<br />

gehören warmes, isolierendes Gewand,<br />

Handschuhe und Haube, Wechselwäsche<br />

sowie Wind- und Wetterschutz in<br />

jeden Rucksack“, betont Bergführer Sepp<br />

Egarter von der Alpinschule 4 Jahreszeiten<br />

in Villach. „Geht es über die 2000-Meter-Marke<br />

hinaus, ist durch Reifbildung mit<br />

oberflächlichen Gefrierschichten zu rechnen.<br />

Insbesondere auf Erd- und Wiesenflächen<br />

erhöht sich dadurch das Risiko auszurutschen<br />

deutlich“, mahnt der Bergprofi<br />

und rät Grödel mitzunehmen. Weitere Gefahren:<br />

Durch die Kälte kann es auf nassem<br />

Fels zu Eisbildung kommen. Nasse Klettersteigseile<br />

können auch vereisen bzw. durch<br />

Reif rutschiger sein. Bei Hochtouren ist es<br />

gut möglich, dass die Verhältnisse bereits<br />

winterlich sind. Und herbstliche Wetterstürze<br />

können bereits große Schneemengen<br />

bringen. „Wir raten dringend dazu, die<br />

Wettervorhersagen ernst zu nehmen und im<br />

Zweifelsfall höhere, exponierte Lagen zu<br />

meiden“, betont Karl Gabl, Meteorologe<br />

und Präsident des Österreichischen Kuratoriums<br />

für alpine Sicherheit.<br />

Fotos: Region Villach, Hersteller<br />

104 <strong>SPORTaktiv</strong>


WENN ES<br />

HERBST WIRD<br />

AM BERG<br />

CHECKLISTE<br />

HERBSTTOUREN<br />

BASICS<br />

• Isolierende, warme Bekleidung<br />

• Wechselwäsche, auch Socken<br />

• Handschuhe & Haube<br />

• Wind- & Wetterschutz<br />

• Grödel/Spikes<br />

• Bergstöcke<br />

• Stirnlampe<br />

• Erste-Hilfe-Set inkl. Aludecke und Biwaksack<br />

• Smartphone, Powerbank als Zusatzakku und/<br />

oder zweites Mobiltelefon<br />

• App bzw. GPS-Gerät – um im Notfall seinen<br />

Standort Rettungskräften mitteilen zu können<br />

• Warme Getränke<br />

SPEZIELLES<br />

• Full-Finger-Handschuhe (Klettersteig)<br />

• Stirnband bzw. dünne Haube – unter den<br />

Kletterhelm passend<br />

• Steigeisen, Pickel und je nach Tour weitere<br />

(Winter-)Ausrüstung (Hochtouren)<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

105


Routenwahl & Tourenplanung<br />

„Bei der Routenwahl sind im Herbst südlich<br />

ausgerichtete Touren zu bevorzugen. Doch<br />

auch dort gilt, sobald die Sonne untergegangen<br />

ist, wird es schnell empfindlich kalt“,<br />

weiß Sepp Egarter. „Für Touren mit unseren<br />

Kunden wählen wir im Herbst sonnige Routen<br />

insbesondere in den Julischen Alpen, etwa<br />

von den Montasio-Almen auf den 2754 m<br />

hohen Montasio, auch kombiniert mit dem<br />

Klettersteig Via Leva“, erklärt der Alpinschulenchef.<br />

Neben dem Ziel, möglichst viel Zeit<br />

in sonnigen Lagen unterwegs zu sein, sind bei<br />

der Tourenplanung zu bedenken, dass es später<br />

im Herbst kaum mehr geöffnete Hütten<br />

gibt und die Tage deutlich kürzer sind. Stirnlampen<br />

gehören deshalb zur Standardausrüstung.<br />

„Ich würde im Herbst empfehlen,<br />

hauptsächlich Touren zu wählen, die zumindest<br />

eine Person der Gruppe bereits kennt.<br />

Das hilft, Fehleinschätzungen zu vermeiden<br />

und sich, trotz möglicher Herbstnebel, zurechtzufinden“,<br />

so ein weiterer Ratschlag des<br />

Kärntners. „Im Herbst ist es besonders wichtig,<br />

sich nicht zu überschätzen und eher defensiv<br />

eine kürzere statt einer längeren Tour<br />

zu machen, um rechtzeitig wieder retour zu<br />

sein“, rät Alpin-Sicherheitsexperte Karl Gabl.<br />

ISOLATIONSKLEIDUNG<br />

Insbesondere dünne, leichte Isolationsjacken gehören<br />

im Herbst in jeden Rucksack.<br />

• Carinthia G-Loft TLG Jacket – leichte, warme und sehr<br />

funktionelle Isolationsjacke: € 189,90 | www.carinthia.eu<br />

• Helly Hansen Lifaloft Hooded Stretch Insulator Jacket<br />

– leicht, elastisch, mit Fleece-Einsätzen ausgeführte<br />

Kapuzenjacke: € 250,– | www.hellyhansen.com<br />

• Löffler Isolations-Shorts bzw. Röcke aus Primaloft – leicht<br />

und superwarm, zum schnellen Drüberziehen: ab € 99,– |<br />

www.loeffler.at<br />

HERBST-<br />

AUSRÜSTUNGS-<br />

TIPPS<br />

Zwischen heiß, beinahe sommerlich in<br />

der Sonne und eiskalt im Schatten<br />

liegen im Herbst oft nur wenige<br />

Schritte. Bekleidungsmäßig eine<br />

Herausforderung.<br />

• BlackYak Tulim Vest &<br />

Convertible Jacket – die Weste<br />

mit im Hüftbund versteckter<br />

Jacke: € 249,99 |<br />

www.blackyak.com<br />

• Hyphen Stüdlgrat – warme,<br />

innovative, winddichte Weste<br />

mit Schulterschutz: € 189,95 |<br />

www.hyphen-sports.com<br />

STIRNLAMPEN<br />

Der kurzen Tage wegen sind Stirnlampen wichtig.<br />

Kleine, deutlich weniger lichtstarke Modelle, als<br />

man sie im Winter für Abfahrten braucht, genügen.<br />

• Petzl Actik Core – leichte (75 Gramm),<br />

leistungsstarke (450 Lumen), universell einsetzbare<br />

Akku-Stirnlampe: € 59,95 | www.petzl.com<br />

• Led Lenser MH 10 – solide, im Langzeittest sehr<br />

bewährte und leistungsstarke (600 Lumen) Akku-<br />

Stirnlampe: € 89,90 | www.ledlenser.com<br />

• Luma Boost Stirnlampen-Innovation –<br />

superpraktisch & superleicht ist die Stirnlampe Teil<br />

des Stirnbands bzw. der Mütze: 129,-- |<br />

www.luma-enlite.com<br />

HANDSCHUHE<br />

Kälte und/oder Schutz – im Herbst müssen Handschuhe mehr Funktionen erfüllen.<br />

Für Klettersteige sind auf jeden Fall Fullfinger-Modelle ratsam.<br />

• Kinetixx Friis – gemacht für Biathleten ist der Friis ein perfekter leichter Handschuh, ideal<br />

wenn man mit Bergstöcken unterwegs ist: € 79,99 | www.kinetixx.de<br />

• Skylotec Gloves Half Leather – an kalten Tagen am Klettersteig der ideale, robuste,<br />

schützende, warme Handschuh aus Ziegenleder und Nylon: € 56,23 | www.skylotec.com<br />

106 <strong>SPORTaktiv</strong>


GRÖDEL/SPIKES<br />

Eisige Passagen und frische Schneefelder<br />

erfordern zusätzliche Sicherheitsausrüstung.<br />

Grödel bzw. Spikes sollten<br />

zur Standardausrüstung gehören.<br />

• Snowline Spikes Chainsen Pro bzw.<br />

Light – über Wander- und Bergschuhe<br />

einfach überziehbare Spikes: € 49,90 |<br />

www.kochalpin.at<br />

• Stubai Mount Track bzw. Ice Track –<br />

robuste Spikes, flexibel auf jeden Schuh<br />

passend: ab € 34,95 |<br />

www.stubai-sports.com<br />

STEIGEISEN<br />

& PICKEL<br />

Wer im Herbst Hochtouren macht, muss<br />

wissen, dass „oben“ bereits winterliche Verhältnisse<br />

herrschen können. Dann sind Pickel<br />

und Steigeisen sowie weitere Winter-Hochtourenausrüstung<br />

unerlässlich.<br />

• Petzl Irvis Hybrid Steigeisen – leicht & robust:<br />

€ 140,-- | www.petzl.com<br />

• Stubai Trekking Classic Steigeisen – robust, aus<br />

Stahl: € 105,80 | www.stubai-sports.com<br />

• Petzl Summit Evo Eispickel – Allroundpickel<br />

für klassisches Bergsteigen: € 140,-- |<br />

www.petzl.com<br />

• Stubai Level Eispickel – leichter, robuster Pickel:<br />

€ 95,90 | www.stubai-sports.com<br />

STIRNBÄNDER USW.<br />

Windig und kalt – der Herbst erfordert das<br />

Mitnehmen dünner Kopfbedeckungen, etwa<br />

• Buff Tech Fleece Headband – Stirnband als total<br />

winddichter Sturmschutz: € 15,95 |<br />

www.epmsports.at<br />

• Löffler Mono Mütze TVL – leichte,<br />

wärmeisolierende Haube mit Transtex-Futter:<br />

€ 19,99 | www.loeffler.at<br />

Die neue GPS Multisport Watch mit Höhenmessung und<br />

Komoot-Navigation. Die integrierte Geocaching Funktion<br />

macht die Welt um dich herum zum Abenteuer.<br />

www.sigmasport.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

107


AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

OUTDOOR<br />

HOLZKEGEL FÜR DIE ACHILLES-SEHNE<br />

Holz, genauer Kernesche, in Form eines speziell gedrechselten<br />

Kegels, soll helfen, die Achillessehne fit zu halten. Fit heißt, die<br />

dickste und stärkste Sehne des Körpers soll wieder geschmeidig<br />

und gestärkt gleichmaßen werden. Ein gerade einmal 11,5<br />

Zentimeter langer und 5,5 cm breiter Holzkegel soll dafür sorgen?<br />

Das „Ding“, das auf den ersten Blick aussieht, wie eine<br />

chice Eieruhr, heißt Wildfüssler „Flex“ und kostet<br />

€ 39,–. Spätestens wenn man die Anwendungsanleitung liest<br />

und erfährt, dass Mitentwickler des Holzkegels Reinhard<br />

Schmidt vom Sportambulatorium Wien ist, wird man neugierig.<br />

Jetzt geht es ums Anwenden – konsequente drei Minuten je<br />

Bein und Tag lautet der Rat von Mediziner Schmidt. So langsam<br />

wie möglich rollt man von unten nach oben, vom Fersenbeinansatz<br />

bis zur unteren Hälfte des Unterschenkels. Retour<br />

soll man etwas schneller rollen, so der Sportmediziner. Dadurch<br />

wird das Abfließen der Lymphe gefördert. Nach vier<br />

Testwochen inklusive zahlreicher langer Läufe und mehrerer<br />

harter Berg-/Klettersteigtouren fühlen sich die Achillessehnen<br />

beider Beine fit und gar nicht überbelastet an.<br />

EINEN KEGEL FÜR DIE SEHNE,<br />

FELLE FÜR DEN FUSS UND EINE<br />

LEICHTE WINDJACKE HABEN<br />

WIR DIESMAL UNTER DIE LUPE<br />

GENOMMEN<br />

VON OLIVER PICHLER<br />

Fotos: Oliver Pichler<br />

108<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>


FAUSTGROSS, DICHT UND ROBUST<br />

HÜTTENSCHLAPFEN 2.0<br />

Wenn ein Hersteller von Skisteigfellen (Contour aus Tirol)<br />

und ein Öko-Sandalen- & Schuhhersteller (Doghammer<br />

aus Bayern) sich gemeinsam um die Zweitverwertung<br />

von Verschnittresten aus der Skisteigfellproduktion kümmern,<br />

heißt das Ergebnis „Hüttenschua“. Konkret werden<br />

aus den Fellresten Riemen und Schaft schicker<br />

Must-Haves fürs Hüttenübernachten, die natürlich auch<br />

als Hausschuhe durchgehen, gemacht. Die Contour/Doghammer-Hüttenschua<br />

ab € 42,90 in mehreren stylishen<br />

Farben gibt es in zwei Varianten: „Offen“, also mit Riemen<br />

und Filzfußbett. Oder „zua“ und superwarm mit echter<br />

Schafwolle als Innenfutter. Beide Modelle verfügen<br />

über eine rutschfeste Kork-Gummisohle, der auch nasse<br />

Böden nichts anhaben. Das Testmodell „zua“ ist weich<br />

und tatsächlich sehr warm. Es ist eher klein und etwas<br />

eng geschnitten. Ein knapper 42er-Fuß passt mit dünnen<br />

Socken in den 43er-Hüttenschua gerade hinein. Dass<br />

sich der Riemen etwas steif und eng anfühlt, soll sich<br />

laut Doghammer nach mehrmaliger Benützung geben.<br />

160 Gramm, dünn, winddicht und angenehm zu tragen.<br />

Zusätzlich wird Robustheit versprochen (120.000 Scheuerzyklen).<br />

Die Rede ist von einem Teil, das im Herbst,<br />

selbst wenn die Sonne sich nochmals mächtig ins Zeug<br />

legt, auf keiner Wanderung fehlen darf. MERINO PRO-<br />

TECT WINDBREAKER nennt ORTOVOX diese Kapuzenjacke<br />

um € 190,–, die sich in ihrer eigenen Brusttasche<br />

faustgroß verpacken lässt. Im Test zeigt sich dreierlei:<br />

1. Die Jacke ist sehr viel angenehmer auf bloßer Haut<br />

(überhaupt nicht „anklebend“) als viele andere dünne<br />

Windbreaker. Und man fühlt sich auch sehr wohl, wenn<br />

man unter ihr einen Midlayer trägt. 2. Sie ist absolut<br />

winddicht, auch im alpinen Sturm am Grat.<br />

3. Sie hält, wenn es kalt ist, die Körperwärme innen,<br />

ohne dabei schweißtreibend zu sein. Die Erklärung:<br />

Ortovox hat für „Merino Protect“ einen Materialmix<br />

entwickelt, der zu 55 Prozent aus Merino besteht und<br />

trotzdem superwinddicht und wasserabweisend ist. Die<br />

erstaunliche Robustheit der dünnen Jacke macht es<br />

möglich, sie auch dann einzusetzen, wenn man einen<br />

schweren Rucksack zu tragen hat.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

109


DER NEUE ÖFB CORNER!<br />

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Foto: ©Jorge Antonio / iStockphoto<br />

DER ÖFB CORNER IM ABO!<br />

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Ab dem 21. <strong>Oktober</strong> greift<br />

Dominic Thiem nach dem<br />

Titel bei den Erste Bank<br />

Open in Wien.<br />

PRO<br />

SKI-WELTCUP IN SÖLDEN<br />

Ende <strong>Oktober</strong> geht es wieder los.<br />

Die Saison eins nach dem Rücktritt<br />

von Marcel Hirscher beginnt für die<br />

Skifahrer traditionell in Sölden.<br />

www.soelden.com<br />

EURO-QUALIFIKATION<br />

Im <strong>Oktober</strong> und November entscheidet<br />

sich in den letzten vier<br />

Spielen, ob es das ÖFB-Team zur<br />

EURO 2020 schafft.<br />

www.oefb.at<br />

AUFTAKT DER SKISPRINGER<br />

Mit dem Weltcup in Wisla (Polen)<br />

beginnt am 23. November für Stefan<br />

Kraft, Michael Hayböck & Co.<br />

die Saison der Skispringer.<br />

www.fis-ski.com<br />

Fotos: Getty Images (4)<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

111


IN ÄTHIOPIEN IM GEFÄNGNIS, IN<br />

TRAISKIRCHEN IM FLÜCHTLINGS-<br />

LAGER, HEUTE ÖSTERREICHS<br />

GRÖSSTE MARATHON-HOFFNUNG<br />

BEI WM UND OLYMPIA. DIES IST<br />

DIE BEWEGENDE GESCHICHTE VON<br />

LEMAWORK KETEMA. SIE ZEIGT:<br />

WER NICHT AN SEINE TRÄUME<br />

GLAUBT, IST SELBER SCHULD!<br />

VON MARKUS GEISLER<br />

LIMIT<br />

ES GIBT KEIN<br />

Foto: Getty Images<br />

112 <strong>SPORTaktiv</strong>


Grund zur Freude:<br />

In diesem<br />

Jahr lief Ketema<br />

österreichischen<br />

Rekord<br />

und knackte das<br />

Olympialimit.<br />

as jemand als hart empfindet, ist<br />

immer eine Frage der individuellen<br />

Perspektive. Lemawork Ketema<br />

zum Beispiel läuft jede Woche etwa 240 Kilometer<br />

– und würde nie auf die Idee kommen,<br />

mit der Belastung zu hadern. „Ein Leben ohne<br />

Laufen ist langweilig, sinnlos, für mich unvorstellbar“,<br />

sagt er. Es muss ihm schon richtig<br />

dreckig gehen, damit er seine Laufschuhe im<br />

Kasten stehen lässt, motiviert werden muss er<br />

nie. Eine Einstellung, die in ihm drinzustecken<br />

scheint und die es ihn schaffen ließ, dass<br />

er heuer bei der WM in Doha und nächstes<br />

Jahr bei den Olympischen Spielen in Tokio an<br />

den Start gehen kann. Die aber auch vielleicht<br />

darin begründet liegt, dass er schon mit den<br />

wirklichen Härten im Leben konfrontiert wurde.<br />

Mit Existenzfragen. Mit der Entscheidung,<br />

eine Familie zurückzulassen und sein Glück<br />

auf einem anderen Kontinent zu suchen.<br />

Ein begnadeter Läufer war Lemawork immer<br />

schon. Ganz wie es dem Klischee ent-<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

113


spricht, hat er als Kind den Weg in die<br />

acht Kilometer entfernte Schule als Trainingsstrecke<br />

benutzt. Morgens hin, am<br />

Nachmittag zurück zur elterlichen<br />

Landwirtschaft, wo es Tiere gab und wo<br />

Kaffee und Getreide angebaut wurden.<br />

„Ich bin aber immer nur zum Spaß gelaufen,<br />

ich hatte nie im Kopf, dass das<br />

irgendwann zu meinem Beruf werden<br />

könnte“, erzählt er. Was auch daran lag,<br />

dass es in seinem Umfeld viele Läufer<br />

gab, die hierzulande als herausragend<br />

gelten würden, in Äthiopien aber eher<br />

die Norm als die Ausnahme sind. „Ich<br />

kann mich an Crossläufe erinnern“, sagt<br />

er, „bei denen am Ende 20 Teilnehmer<br />

innerhalb von einer Sekunde lagen. Niemand<br />

kann sich vorstellen, wie groß die<br />

Leistungsdichte dort ist.“<br />

Und trotzdem stach Ketema aus der<br />

Masse heraus, nahm an Wettkämpfen teil<br />

und wurde zu internationalen Bewerben<br />

geschickt. Nach China, nach Italien, er<br />

war auch schon in Amsterdam oder Rotterdam.<br />

Das ist deswegen wichtig, weil er<br />

bei diesen Reisen bereits die Möglichkeit<br />

gehabt hätte, aus seiner Heimat zu fliehen<br />

und woanders ein neues Leben anzufangen.<br />

Doch er kehrte immer wieder in sein<br />

Dorf in der Nähe von Huruta zurück. Zu<br />

seinen Eltern, seinen acht Geschwistern,<br />

seinen Freunden, seiner Laufgruppe. Obwohl<br />

die Lage dort für ihn immer ungemütlicher<br />

wurde.<br />

Lemawork Ketema ist nicht vor Krieg<br />

geflüchtet. Auch nicht vor Hunger.<br />

Wenn man ihn fragt, was letztlich den<br />

Ausschlag gab, sagt er: „die Regierung.“<br />

Man habe ihn gedrängt, Interna von<br />

Laufkollegen weiterzugeben, Lügen zu<br />

verbreiten. Wenn Lemawork davon erzählt,<br />

riecht es nach Stasi-Methoden.<br />

Einmal hätte er sogar jemanden schlagen<br />

sollen. Wollte er aber nicht. „Ich bin<br />

Christ, ich kann solche Dinge nicht tun.<br />

Deswegen habe ich Probleme bekommen.<br />

Da haben sie mich ins Gefängnis<br />

gesteckt.“ Eine kleine Strafe, sagt er, sei<br />

das gewesen. Weil der Druck aber nicht<br />

nachließ, die Forderungen heftiger wurden,<br />

hat jemand, der es gut mit ihm<br />

meint, gesagt: „Lemawork, du musst<br />

weg, sonst gibt es eine große Strafe.“<br />

Als Ketema 2013 die Einladung an-<br />

Links: Ketema<br />

beim Unterbieten<br />

des Olympialimits<br />

in Wien. Rechts:<br />

mit seinem<br />

Trainer Harald<br />

Fritz. Unten: In<br />

Berlin gewann er<br />

mit Peter Herzog<br />

und Christian<br />

Steinhammer<br />

EM-Bronze im<br />

Team-Bewerb.<br />

114 <strong>SPORTaktiv</strong>


Fotos: Getty Images, VCM/Leo Hagen, VCM<br />

nahm, am Marathon in Salzburg teilzunehmen,<br />

wusste er noch nicht, dass er<br />

diese Gelegenheit zur Flucht nutzen<br />

würde. Immer wieder wägte er ab, was<br />

ihm ein neues, unbekanntes Leben bringen<br />

würde im Vergleich zu dem, was ihn<br />

der Verlust des alten kostet. Doch die<br />

Einsicht, dass eine Rückkehr keinen<br />

Sinn mehr hat, war größer. Er blieb,<br />

stellte einen Asylantrag und kam ins<br />

Flüchtlingslager nach Traiskirchen. Gut<br />

ging es ihm dort nicht. „Eine sehr<br />

schwere Zeit“, sagt er. Er war erstmals<br />

von seiner Familie getrennt, lag mit vier<br />

fremden Menschen in einem kleinen<br />

Zimmer. Und wartete. Und rannte. „Ich<br />

bin jeden Tag laufen gegangen, hab trainiert<br />

wie ein Profi. Ich hätte es sonst<br />

nicht ausgehalten“, erzählt er. Doch<br />

auch aus einem anderen Grund sollte<br />

sich genau das als sein großes Glück herausstellen.<br />

Denn er fiel einer Läufergruppe<br />

rund um Ausdauercoach Harald<br />

Fritz auf. Man sprach einander an, lernte<br />

sich kennen. „Wir haben für ihn gesammelt,<br />

er hatte weder gescheite Schuhe<br />

noch Gewand für den Winter“, erzählt<br />

Fritz. „Dann haben wir ihn zum Silvesterlauf<br />

eingeladen und angefangen, einen<br />

Plan für ihn zu machen. So fing das<br />

Ganze an.“<br />

Harald Fritz wehrt sich dagegen, wenn<br />

man ihn als Entdecker von Lemawork<br />

Ketema bezeichnet. „Viel schwerer wäre<br />

es gewesen, nicht zu erkennen, dass er<br />

ein herausragender Läufer ist“, sagt er.<br />

Doch wie gut er wirklich war, stellte sich<br />

erst im Laufe der Zeit heraus. 2014 wurde<br />

sein Asylantrag positiv beschieden,<br />

2015 folgte per Ministerratsbeschluss<br />

die Einbürgerung. Denn längst war klar,<br />

dass man es hier mit einem Mann zu<br />

tun hat, der Maßstäbe setzen kann. Das<br />

ICH BIN JEDEN TAG<br />

LAUFEN GEGANGEN,<br />

ICH HAB TRAINIERT<br />

WIE EIN PROFI. ICH<br />

HÄTTE ES SONST<br />

NICHT AUSGEHALTEN.<br />

Olympialimit für Rio verpasste er um 23<br />

Sekunden knapp, doch spätestens 2018<br />

wurde er einer breiten Öffentlichkeit bekannt.<br />

Bei der EM in Berlin lief er im<br />

rot-weiß-roten Dress zum achten Platz<br />

im Marathon und sorgte zusammen mit<br />

Peter Herzog und Christian Steinhammer<br />

dafür, dass Österreich Bronze im<br />

Teambewerb holte. „Mit einer taktisch<br />

etwas besseren Leistung wäre sogar noch<br />

mehr drin gewesen“, glaubt Fritz.<br />

Beim Wien-Marathon <strong>2019</strong> lief Ketema<br />

in 2:10,44 nicht nur österreichischen<br />

Rekord, sondern unterbot das Limit für<br />

Tokio 2020 um satte 46 Sekunden. Und<br />

das, obwohl ihm bei zwei Trinkstationen<br />

seine Flaschen abhanden kamen. „Viele<br />

haben mir das nicht zugetraut“, sagt er.<br />

„Als ich wusste, dass es für Olympia<br />

reicht, ist ein Traum in Erfüllung gegangen,<br />

ein wunderbares Gefühl.“ Eines,<br />

das er auch seinem großen Idol Haile<br />

Gebrselassie zu verdanken hat. Äthiopiens<br />

Wunderläufer kommt aus einem<br />

Ort, der nur 30 Kilometer von Lemaworks<br />

Landwirtschaft entfernt liegt, was<br />

in seinen Dimensionen einem lockeren<br />

Trainingslauf entspricht. Oft holte er<br />

sich Tipps von seinem Idol, der wichtigste<br />

war: „Wenn du fleißig bist und an<br />

den Erfolg glaubst, ist alles möglich.“<br />

„Das habe ich zu meinem Lebensmotto<br />

gemacht“, erzählt Ketema.<br />

Wenn Lemawork heute an Olympia<br />

denkt, weiß er, dass es sinnlos ist, von einer<br />

Platzierung zu sprechen. Sein Ziel ist<br />

ein anderes. „Ich will bei jedem Marathon,<br />

bei dem ich antrete, eine neue<br />

Bestzeit laufen. Das gilt für die WM in<br />

Doha, aber auch für Tokio. Und dann<br />

schauen wir, was herauskommt.“ Die zu<br />

erwartende Hitze in Fernost kommt ihm<br />

entgegen, die Tatsache, dass Läufe bei<br />

Großereignissen meist taktisch geprägt<br />

sind, auch. Denn bei Olympia geht es<br />

weniger um Rekorde, mehr um Medaillen.<br />

Auf die Frage, welche Zeit für ihn<br />

dann möglich ist, winken Lemawork<br />

und sein Trainer Harald Fritz ab. „Er hat<br />

sich jedes Jahr deutlich verbessert, ist<br />

heute schneller denn je. Es gibt kein<br />

Limit“, sagt Fritz. Und Ketema ergänzt<br />

mit einem Lachen: „Genau, es gibt<br />

kein Limit – bis ich sterbe.“<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

115


Den Weltrekord im Marathon hält<br />

Eliud Kipchoge schon – nun will er im<br />

Wiener Prater als erster Mensch unter<br />

zwei Stunden laufen.<br />

„WIE DIE MOND-<br />

LANDUNG“<br />

WELTREKORD-MANN ELIUD KIPCHOGE WILL IM<br />

WIENER PRATER ALS ERSTER MENSCH EINEN<br />

MARATHON UNTER ZWEI STUNDEN ABSOLVIEREN.<br />

KANN DAS FUNKTIONIEREN? VON MARKUS GEISLER<br />

So gut Lemawork Ketema und<br />

sein Trainer Harald Fritz als<br />

Laufduo funktionieren – bei<br />

der Frage, ob Eliud Kipchoge bei der<br />

„INEOS 1:59-Challenge“ schaffen<br />

kann, als erster Mensch einen Marathon<br />

unter zwei Stunden zu absolvieren,<br />

sind sie sich uneins. „Ich glaube<br />

nicht, dass es funktioniert“, sagt Ketema.<br />

„Er schafft das“, glaubt dagegen<br />

Fritz. Eine Uneinigkeit, die sich quer<br />

durch die Lauf-Community auf der<br />

ganzen Welt zieht. Und die zeigt, wie<br />

sehr der Versuch des kenianischen<br />

Weltrekordhalters (2:01:39 Stunden,<br />

aufgestellt 2018 in Berlin) die Massen<br />

bewegt.<br />

Wissen werden wir es am 12. <strong>Oktober</strong><br />

oder an einem der darauf folgenden<br />

acht Tage. Denn wenn die Wetterbedingungen<br />

nicht mitspielen,<br />

macht der Versuch keinen Sinn. „12<br />

Grad, kein Regen und Windstille wären<br />

ideal“, weiß Ketema, der die Strecke<br />

im Prater auf der Hauptallee aus<br />

unzähligen Trainingsläufen wie seine<br />

Westentasche kennt. Naturgemäß optimistisch<br />

zeigt sich Kipchoge selber,<br />

der einen erfolgreichen Versuch auf<br />

eine Stufe mit der ersten Mondlandung<br />

stellen würde „Einige Leute<br />

glauben, es ist unmöglich”, sagte der<br />

35-Jährige. „Ich respektiere ihre Ansicht,<br />

sie sollen meine respektieren.<br />

Wir werden beweisen, dass die Zweifler<br />

falsch liegen.”<br />

Mit „wir“ meinte er die etwa 25<br />

Tempomacher, die allein schon für<br />

sich genommen ein Weltklassefeld<br />

ausmachen würden. Die Ingebrigtsen-Brüder<br />

Filip, Henrik und Jakob,<br />

Bernard Legat (USA), der Schweizer<br />

Shootingstar Julien Wanders und<br />

US-Olympiamedaillengewinner Paul<br />

Chelimo wollen alle ihren Teil dazu<br />

beitragen, dass in Wien Geschichte<br />

geschrieben wird. Sie werden sich in<br />

Gruppen abwechseln, um das Tempo<br />

für Kipchoge ständig so hoch zu halten<br />

(nämlich auf etwas mehr als 21<br />

km/h), dass der Coup gelingen kann.<br />

Wegen der vielen Pacemaker und der<br />

laborartigen Bedingungen wird die<br />

Zeit, egal, wie sie am Ende ist, übrigens<br />

nicht als offizieller Weltrekord<br />

eingetragen. Ein Meilenstein wäre es<br />

trotzdem.<br />

Vor zwei Jahren gab es diesen Versuch<br />

auf der Rennstrecke von Monza<br />

übrigens schon einmal, damals verpasste<br />

Kipchoge das Ziel um 26 Sekunden.<br />

Ein wichtiger Lerneffekt, wie<br />

er heute sagt: „Ich war wie ein Boxer,<br />

der in den Ring geht und nicht weiß,<br />

was geschehen wird. Aber diesmal bin<br />

ich vorbereitet und weiß, was passiert.“<br />

Ein Vorteil ist aus seiner Sicht,<br />

dass diesmal viele Fans am Streckenrand<br />

stehen und ihn anfeuern werden.<br />

Und am Ende soll beim Zielbogen<br />

auf der Höhe des Ernst-Happel-Stadions<br />

gemeinsam gefeiert werden.<br />

Foto: GEPA Pictures<br />

116 <strong>SPORTaktiv</strong>


Fotos: Red Bull Content Pool/Christoph Perkles<br />

VON LEGENDE ZU<br />

LEGENDE: DAS<br />

FRÜHERE SKISPRUNG-<br />

ASS ANDREAS GOLD-<br />

BERGER ÜBER DEN<br />

RÜCKTRITT VON<br />

SKI-IKONE MARCEL<br />

HIRSCHER. „ER KONNTE<br />

SEINEN PERFEKTIONIS-<br />

MUS NICHT MEHR<br />

BEFRIEDIGEN.“<br />

BYE-BYE,<br />

MARCEL!<br />

Natürlich habe ich mir den Rücktritt<br />

von Marcel Hirscher live im Fernsehen<br />

angeschaut. Der Größere meiner<br />

zwei Buben meinte: „Schau, Papa,<br />

da ist der Marcel, dem wir immer die Daumen<br />

drücken.“ „Ja“, meinte ich, „aber jetzt nicht<br />

mehr, er hört nämlich auf.“ Da war er voll<br />

traurig, hat geweint und gefragt: „Aber wem<br />

sollen wir denn jetzt die Daumen drücken?“<br />

Ich gebe zu: Ich hätte mich ja gefreut, wenn<br />

Marcel nach den vielen Gerüchten im Vorfeld<br />

allen ein Schnippchen geschlagen und gesagt<br />

hätte, dass er jetzt doch weiterfährt. Aber ich<br />

kann schon nachvollziehen, warum er jetzt<br />

einen Schlussstrich zieht. Hirscher ist ein<br />

Perfektionist, hat einen irrsinnig hohen Anspruch<br />

an sich selbst. Er will immer noch besser<br />

und noch besser und noch besser werden.<br />

Dabei fährt er längst auf einem Level, wo genau<br />

das immer schwieriger wird. Der Tag hat<br />

eben nur 24 Stunden, an 23 davon hat Marcel<br />

gefühlt ohnehin gearbeitet. Da geht sich – aus<br />

seiner subjektiven Sicht – ein Sommer zur<br />

Vorbereitung nicht mehr aus, um seinem eigenen<br />

Anspruch gerecht zu werden.<br />

Bei mir war es immer so, und ich glaube da<br />

ist Marcel ganz ähnlich, dass der Druck von<br />

außen nie so groß war, dass er an den Druck,<br />

den ich mir selbst gemacht habe, herankam.<br />

Was von außen kam, habe ich eher als Motivation<br />

wahrgenommen. Klar ärgert es einen,<br />

wenn man nach einem dritten Platz gefragt<br />

wird, warum es heute schlecht lief. Aber viel<br />

mehr ärgert es dich, wenn du weißt, dass du<br />

selbst nicht zu 100 Prozent das abgerufen hast,<br />

was möglich gewesen wäre.<br />

Ich bin mir sicher, dass Marcel trotzdem<br />

noch in der Lage gewesen wäre, drei oder vier<br />

Jahre vorne mitzufahren. Aber wenn zu dem<br />

eben beschriebenen Prozess noch dazukommt,<br />

dass du merkst, dass dich andere brauchen,<br />

vielleicht noch mehr brauchen als der Sport,<br />

dann wird es brenzlig. Als Junger denkst du<br />

immer: Es gibt nichts Wichtigeres als den<br />

Sport. Aber irgendwann bist du zum zehnten<br />

Mal im gleichen Ort, im gleichen Hotel,<br />

frierst dir wieder die Zehen ab. Dann denkst<br />

du: „Das kenn ich alles schon. Muss ich mir<br />

das wirklich noch mal antun?“ Und dann ist<br />

es tatsächlich besser, einen Cut zu machen.<br />

Ich habe keinen Zweifel, dass Marcel genau<br />

weiß, was er mit seiner dazugewonnenen Zeit<br />

anfangen kann. Ich habe es irrsinnig genossen,<br />

endlich nicht mehr nach meinen Trainingsplänen<br />

leben zu müssen. Und auch wenn ich<br />

– bis heute – gerne irgendwo springe; aber der<br />

Wettkampf, dieses ständige Sich- Messen und<br />

Bewertet-Werden, das ist mir nie abgegangen.<br />

Ob Marcel noch mal ein Comeback wagt?<br />

Ausschließen würde ich es nicht. Und es wäre<br />

ein irrsinnig spannendes Projekt. Aber das ist<br />

Zukunftsmusik. Eins ist jedenfalls klar: Seinen<br />

Nachfolgern hat er die Latte verdammt<br />

hoch gelegt, die werden es schwer haben, in<br />

seine riesigen Fußstapfen zu treten.<br />

Meinem Sohn hab ich jedenfalls gesagt:<br />

„Jetzt drücken wir halt anderen Österreichern<br />

die Daumen, Stefan Kraft zum Beispiel.“<br />

Da hat er gelacht und war wieder fröhlich.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

117


SPORTTALK<br />

MIT HERZ<br />

UND KOPF<br />

VIKTORIA SCHWARZ UND ANA ROXANA LEHACI<br />

GEHÖREN ZUR WELTELITE DES PADDEL-<br />

GEWERBES. IM DOPPEL-INTERVIEW SPRECHEN<br />

SIE ÜBER TEAMWORK, VERLÄSSLICHKEIT UND<br />

IHRE OFFENE RECHNUNG MIT OLYMPIA.<br />

VON MARKUS GEISLER<br />

Hinter dem Paddel-Duo Viktoria<br />

Schwarz und Ana Roxana Lehaci, Österreichs<br />

einzige Kajak-Asse auf Weltklasseniveau,<br />

liegen bewegte Wochen.<br />

Bei der WM in Ungarn wurden sie<br />

Achte und verpassten um die Winzigkeit von 0,4<br />

Sekunden das Olympialimit. Da sie auch beim<br />

(höchst komplizierten) Quoten- und Nachrückverfahren<br />

nicht zum Zug kamen, müssen sie sich<br />

im Kontinental-Cup im Mai das Ticket für Tokio<br />

2020 sichern. Was die beiden Kämpfernaturen<br />

aus Oberösterreich nur noch mehr anspornt, wie<br />

sie im Doppel-Interview verraten.<br />

118 <strong>SPORTaktiv</strong>


Foto: GEPA Pictures<br />

Ihr habt die erste Chance zur Olympiaqualifikation<br />

hauchdünn verpasst. Wie<br />

bitter ist das?<br />

Viktoria: Schon bitter! Wir hätten uns<br />

ab sofort auf Olympia fokussieren und<br />

den Kontinental-Cup links liegen lassen<br />

können. So müssen wir uns auf den fokussieren,<br />

um das Ticket noch zu lösen. Aber<br />

wir sind optimistisch und glauben fest daran,<br />

dass wir es nach Tokio schaffen.<br />

Ana: Niemand kann sich vorstellen,<br />

wie hart es ist, sich über eine Top-6-Platzierung<br />

bei einer WM für Olympia zu<br />

qualifizieren. Da sind lauter Top-Boote<br />

am Start, die alle bessere Voraussetzungen<br />

haben als wir. Die kommen mit<br />

Ärzten, Physios, Masseuren, Psychologen<br />

– das haben wir alles nicht. Wir sind ein<br />

kleines Team und versuchen, das Beste<br />

herauszuholen.<br />

Viktoria: Man hat im Jahr vor Olympia<br />

nur diese eine Chance, sich zu qualifizieren.<br />

Mit diesem Druck muss man<br />

erst einmal klarkommen.<br />

Viki, du hast dir sogar die olympischen<br />

Ringe auf den Oberarm tätowieren<br />

lassen.<br />

Viktoria: Ja, 2018 in Australien. Ich<br />

war ja schon bei drei Spielen, aber 2016<br />

in Rio war schon sehr speziell für uns.<br />

Die Qualifikation war total verkorkst<br />

und als klar war, dass wir doch dabei<br />

sind, bin ich beim Schlafwandeln vom<br />

Balkon gefallen. Ana ist dann mit einer<br />

anderen Partnerin gefahren (Anm.:<br />

Yvonne Schuring), ich bin im Einer<br />

gestartet, hatte aber totalen Trainingsrückstand.<br />

Wir haben also noch eine<br />

Rechnung mit Olympia offen.<br />

Ihr seid seit 2013 ein Team. Wie habt<br />

ihr zueinandergefunden?<br />

Ana: Ich bin fünf Jahre jünger als Viki<br />

und kenne sie, seit ich Kajak fahre.<br />

Viktoria (lacht): Ich war ihr Idol.<br />

Ana: Stimmt. Ich hab mir sogar mal<br />

eine Dreiviertelhose gekauft, weil ich sie<br />

bei ihr so super gefunden hab.<br />

Viktoria: In Österreich gibt es nicht<br />

viele Kajakfahrer, da blieb uns fast nichts<br />

anderes übrig, als miteinander zu fahren.<br />

Bis 2011 bin ich mit Yvonne Schuring<br />

gefahren und als die sich auf den Einer<br />

konzentrieren wollte, brauchte ich eine<br />

neue Partnerin.<br />

Ana sitzt immer vorne, Viki immer hinten.<br />

Ist das ein großer Unterschied?<br />

Viktoria: Ich saß immer schon hinten.<br />

Dort musst du den Rhythmus von der<br />

Schlagfrau annehmen, du brauchst totale<br />

Synchronität. Das muss man lernen, dafür<br />

braucht es Erfahrung.<br />

Ana: Wenn du von vorne gefilmt wirst,<br />

darf – inklusive Paddel – nur eine Person<br />

zu sehen sein. So gut muss Viki meine<br />

Schläge kopieren können. Ich gebe dafür<br />

den Rhythmus vor.<br />

Gibt es einen klaren Chef im Boot?<br />

Ana: Nein. Wir sprechen uns immer<br />

ab, sagen einander, was sich gut anfühlt<br />

und was nicht passt. Entscheidungen<br />

treffen wir gemeinsam.<br />

Viktoria: Unser Vorteil ist, dass wir<br />

uns wirklich sehr gut verstehen. Daher<br />

fällt es leicht, offen über alles zu reden.<br />

Wir wollen ja gemeinsam besser werden.<br />

Bei einer Mannschaft, die nur aus<br />

zwei Personen besteht, ist Teamwork<br />

vermutlich alles.<br />

Ana: Es ist sehr intensiv! Wir sind<br />

permanent zusammen, essen, trainieren,<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

119


Foto: GEPA Pictures<br />

relaxen gemeinsam, verbringen in Trainingslagern<br />

manchmal 24 Stunden miteinander,<br />

wenn wir nur ein Zimmer haben.<br />

Wenn du da nicht an einem Strang<br />

ziehst, hast du keine Chance.<br />

In welchen Punkten müsst ihr euch<br />

blind vertrauen können?<br />

Ana: In allem! Dass die andere nicht<br />

krank wird, gescheit isst, nicht bis Mitternacht<br />

unterwegs ist, wenn am nächsten<br />

Morgen Training ist. Wenn du nach<br />

einer anstrengenden Vormittagseinheit<br />

keinen Mittagsschlaf machst und am<br />

Nachmittag voll durchhängst, leidet auch<br />

die andere darunter. Es ist nicht so wie<br />

in einem Volleyball- oder Fußballteam,<br />

wo man sich auch mal etwas verstecken<br />

kann, wenn man nicht gut drauf ist.<br />

Viktoria: Wenn eine von uns schlecht<br />

drauf ist, spürt die andere das sofort.<br />

Wenn Ana nicht gescheit anschiebt, denke<br />

ich: Hey, was ist los mit dir? Bei uns<br />

muss jede zu 120 Prozent fit sein, damit<br />

es funktioniert.<br />

Erfolgsteams ergänzen einander entweder<br />

oder sie ticken ziemlich synchron.<br />

Wie ist das bei euch?<br />

Ana: Ich glaube, wir haben eine gute<br />

Mischung. Ich finde nicht, dass wir so extrem<br />

ähnlich sind. Wobei: Manchmal kann<br />

ich Vikis Sätze schon vervollständigen.<br />

Viktoria (lacht): Weil du die Pointen<br />

meiner Schmähs klaust.<br />

120 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

Ana (lacht): Das glaubt natürlich nur sie.<br />

Viktoria: Ich denke, dass es sehr wichtig<br />

ist, dass wir so gut befreundet sind. Ana ist<br />

einer der wenigen Menschen, mit denen<br />

ich wirklich viel Zeit verbringen kann,<br />

ohne dass sie mir auf den Wecker geht.<br />

Ana: Es gibt nur wenige Freundinnen,<br />

denen man ganz offen sagen würde: Hey,<br />

du gehst mir auf die Nerven. Bei Viki<br />

würde ich das sofort tun. Sie weiß immer,<br />

wie meine Stimmungslage ist, und<br />

ist nicht beleidigt, wenn ich sie anfahre.<br />

Viktoria: Wir werden oft gefragt, wie<br />

oft wir miteinander streiten. Die Wahrheit<br />

ist: so gut wie nie. Wir haben nach<br />

einer Saison sogar schon gemeinsam Urlaub<br />

gemacht.<br />

Und wo seid ihr euch am unähnlichsten?<br />

Ana: Schwere Frage. Viki ist teilweise<br />

sozialer als ich, trifft sich öfter mit Freunden.<br />

Ich bin meistens froh, wenn ich<br />

daheim meine Ruhe habe.<br />

Viktoria: Das stimmt! Dafür frisst du<br />

öfter Dinge in dich hinein, die ich jemandem<br />

direkt sage.<br />

Ana: Sie sagt es jedem direkt ins Gesicht.<br />

Am Punkt. Manchmal auch zu<br />

hart. Da sage ich dann: Das war jetzt too<br />

much. Ich bin bei anderen Menschen<br />

zurückhaltender.<br />

Viktoria: Ich kann das nicht. Wenn<br />

mich etwas ärgert, muss es heraus.<br />

Wer ist pünktlicher?<br />

Bei Viktoria<br />

Schwarz<br />

(links) und<br />

Ana Roxana<br />

Lehaci rennt<br />

außerhalb<br />

des Boots<br />

oft der<br />

Schmäh.<br />

Viktoria: Wir sind beide unpünktlich,<br />

bei uns wird es gern mal zehn Minuten<br />

später. Aber da es gleich ist, sind wir<br />

dann doch wieder pünktlich für uns.<br />

Organisierter?<br />

Viktoria: Ich!<br />

Ana: Stimmt überhaupt nicht! Wo bist<br />

du organisierter?<br />

Viktoria: Na gut, gleich organisiert.<br />

Wer ist mehr Kopf-, wer mehr<br />

Bauchmensch?<br />

Ana: Das ist eindeutig ein Unterschied.<br />

Ich bin mehr Kopfmensch, gehe<br />

die Dinge rationaler an. Viki regelt viel<br />

mehr über das Herz.<br />

Viktoria: Vor allem im Umgang mit<br />

Menschen, das ist mir wichtig.<br />

Wie problematisch ist es, wenn eine von<br />

euch beiden krank oder verletzt ist?<br />

Viktoria: Prinzipiell ist es so, dass 75<br />

Prozent des Trainings im Einer stattfinden,<br />

25 Prozent im Zweier. Nur wenn<br />

man im Einer schnell ist, kann man es<br />

auch im Zweier sein. Aber problematisch<br />

ist es schon. Ana hat sich 2018 bei der<br />

WM die Schulter gebrochen und konnte<br />

den ganzen Winter über kein Krafttraining<br />

machen. Dazu muss man wissen:<br />

Gute Kajakfahrer werden im Winter<br />

gemacht.<br />

Ana: Drei Monate ohne Krafttraining,<br />

das ist das Schlimmste, was dir passieren<br />

kann. Das ist uns bei den Wettkämpfen<br />

heuer sicher abgegangen.<br />

Die Energie AG unterstützt seit 19 Jahren<br />

Spitzensportler aus Oberösterreich und formt<br />

damit ein Team, in dem Leistungswille,<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl und Authentizität<br />

für eine besondere Atmosphäre sorgen.<br />

Hier die Heldinnen und Helden dieser<br />

einzigartigen Sportfamilie:<br />

Hannes Trinkl (Kapitän), Vincent Kriechmayr,<br />

Lukas Weißhaidinger, Michael Hayböck, Andrea<br />

Limbacher, Viktoria Schwarz, Barbara Haas,<br />

Max Lahnsteiner, Johnny Rohrweck, Mendy<br />

Swoboda, Ana Roxana Lehaci, Thomas<br />

Mayrpeter, Stefan Spiessberger, David Brandl,<br />

Alexander Trampitsch


Ana Roxana Lehaci & Victoria Schwarz<br />

Kanu Flachwasser<br />

Teamgeist<br />

Die Energie AG unterstützt und fördert in ihrer Sportfamilie 15 Sportlerinnen und Sportler aus Oberösterreich,<br />

die sich mit Topleistungen revanchieren. Kapitän ist der Abfahrtsweltmeister von 2001, Hannes Trinkl.<br />

Leistungswille, Zusammengehörigkeit und Authentizität zeichnen die Sportfamilie der Energie AG aus.<br />

www.sportfamilie.at<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Bilder: Robert Maybach und gepa-pictures<br />

v.l.n.r. Hannes Trinkl, Kapitän // Thomas Mayrpeter, Ski Cross // Viktoria Schwarz, Kanu-<br />

Flachwasser // Max Lahnsteiner, Ski Alpin // David Brandl, Schwimmen // Vincent Kriechmayr,<br />

Ski Alpin // Ana Roxana Lehaci, Kanu-Flachwasser // Mendy Swoboda, Paracanoe // Lukas<br />

Weißhaidinger, Diskus // Barbara Haas, Tennis // Alexander Trampitsch, Schwimmen // Johnny<br />

Rohrweck, Ski Cross // Andrea Limbacher, Ski Cross // Michael Hayböck, Skisprung // Stefan<br />

Spiessberger, Kitesurfing //


TARNEN<br />

TÄUSCHEN&<br />

FINTE, PARADE, RIPOSTE – EIN GUTES GEFECHT<br />

IST IMMER AUCH EINE MISCHUNG AUS SCHACH<br />

UND POKER. WER SICH ALLERDINGS AUF EINEN<br />

ZWEIKAMPF MIT ÖSTERREICHS TOP-FECHTERIN<br />

LILLI BRUGGER EINLÄSST, STELLT FEST: ES IST<br />

VOR ALLEM EIN SCHWEISSTREIBENDER HOCH-<br />

LEISTUNGSSPORT, BEI DEM SCHNELLIGKEIT UND<br />

REAKTIONSSTÄRKE NEU DEFINIERT WERDEN.<br />

VON MARKUS GEISLER FOTOS: THOMAS POLZER<br />

eim Fechten bekommt der Begriff „Aufwärmen“ eine<br />

ganz neue Bedeutung. Strümpfe bis zu den Knien, Knickerbocker,<br />

bis zum Hals zugeknöpfte Weste, darüber<br />

eine Metallweste für die Trefferfläche, Handschuh und<br />

natürlich die hieb- und stichfeste Maske – der Schweiß im Salzburger<br />

Fechtzentrum rinnt bereits, noch bevor der erste Ausfallschritt<br />

gemacht wurde. „Mir taugt es, wenn es immer so schön<br />

warm ist“, sagt Lilli Brugger, Österreichs Nummer zwei mit dem<br />

Florett und mit 19 Jahren die größte Zukunftshoffnung des Landes.<br />

Sie hat leicht reden, denn seit ihrem vierten Lebensjahr ist sie<br />

es gewohnt, mit voller Rüstung und am Rücken angeleint über<br />

die Planche zu tänzeln. Für mich ist es dagegen die erste Berührung<br />

mit dem faszinierenden Kampfsport, der als einziger ohne<br />

Gewichtsklassen auskommt und von respektvollem Miteinander<br />

genauso geprägt ist wie von taktischen Kniffen, bei denen es auf<br />

Tarnen und Täuschen ankommt.<br />

Die Grundstellung ist einfach. Die Füße stehen im<br />

90-Grad-Winkel zueinander, bei Rechtshändern geht das rechte<br />

Bein nach vorn, die Knie sind leicht gebeugt. Geht es nach vorn,<br />

startet man immer mit dem rechten Bein, nach hinten mit dem<br />

linken. „Bei einem Angriff geht der rechte Fuß voran, wenn man<br />

122 <strong>SPORTaktiv</strong>


seine Reichweite schnell und überraschend vergrößern will, macht<br />

man einen Ausfallschritt“, erklärt Lilli. Wichtig: Nur wer im Angriff<br />

ist, hat das Recht, einen Treffer zu setzen. Erst wenn der Gegner<br />

diesen pariert hat, kann er seinerseits punkten. „Und hier<br />

kommt die Finte ins Spiel“, erklärt Moritz Hinterseer, bis vor vier<br />

Jahren selbst Fechter auf internationalem Topniveau und als Salzburger<br />

Landesverbandstrainer auch für Lilli zuständig. „Eine<br />

klassische Variante ist, einen Angriff anzutäuschen, die Parade zu<br />

umgehen und dann den Treffer zu setzen.“ Dabei gilt die Formel:<br />

Einen Angriff sollte man immer wie eine Finte aussehen lassen –<br />

und umgekehrt.<br />

Klingt logisch, dann können wir ja anfangen. Die Masken,<br />

durch die man die Welt wie durch die Augen einer Fliege sieht,<br />

werden hochgeschoben, Gegner und Kampfrichter werden begrüßt,<br />

indem man die Klinge vors Gesicht hält. „Fechter bereit –<br />

los!“ Eigentlich gilt Brugger als eher defensive Fechterin, die langsam<br />

in ein Gefecht startet und sich erst einmal anschaut, was ihr<br />

Gegenüber macht. Doch so schnell kann ich gar nicht schauen,<br />

hat Lilli ihr 550 Gramm schweres und 110 Zentimeter langes<br />

Florett auf meine Rippen gestoßen. Treffer! Dass man dabei nur<br />

einen leichten Stich und keinen echten Schmerz spürt, liegt an<br />

der Schutzweste, in die ich mich zu Beginn gezwängt habe. „Die<br />

sind sogar schusssicher“, erklärt Hinterseer, während ich mir<br />

überlege, wie ich den nächsten Gegentreffer ein bisschen länger<br />

hinauszögern kann. Der Plan: Angriff ist die beste Verteidigung,<br />

Fecht-Etikette: Vor dem Kampf stehen sich die Kontrahenten gegenüber und begrüßen sich, indem<br />

sie sich die Klinge vors Gesicht halten. Trainer Moritz Hinterseer erklärt, dass beim Florett<br />

nur der Rumpf als Trefferfläche gilt und die Spitze einen Druck von 500 Gramm ausüben muss.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

123


Lilli Brugger zeigt<br />

unserem Redakteur<br />

Markus Geisler, wie<br />

schwer es ist, einen<br />

Tennisball zu treffen.<br />

Unten: das vielschichtige<br />

Gewand eines<br />

Fechters inklusive<br />

Waffe und Maske.<br />

also stürme ich beim nächsten Kommando<br />

auf Lilli los und versuche im<br />

Hurra-Stil, meine Florettspitze auf ihren<br />

Oberkörper zu rammen. Pustekuchen.<br />

Als ob sie jeden meiner Gedanken vorausahnen<br />

könnte, schiebt sie mein Florett<br />

locker zur Seite und deutet eigene<br />

Treffer an.<br />

So nett ich es finde, dass Lilli mir zuliebe<br />

nicht permanent einen Treffer<br />

setzt, so sehr könnte ich allerdings eine<br />

Pause gebrauchen. Denn je länger das<br />

Gefecht dauert, umso mehr geht mir<br />

unter der engen Maske die Puste aus.<br />

Dass die Westen aus Sicherheitsgründen<br />

eng am Hals sitzen, macht die Sache<br />

auch nicht angenehmer. Immerhin motiviert<br />

mich Trainer Moritz von außen.<br />

„Angriff, Parade, Riposte“, ruft er, wobei<br />

Letzteres bedeutet, dass man nach einer<br />

abgewehrten Attacke direkt zum Gegenangriff<br />

startet. Guter Gedanke, da er<br />

aber für beide Fechter gilt, ziehe ich dabei<br />

grundsätzlich den Kürzeren.<br />

Zu meiner Ehrenrettung muss gesagt<br />

werden, dass Lilli Brugger zu den gehyptesten<br />

Aufsteigern der nationalen Fechtszene<br />

gilt. Heuer gerade erst 19 Jahre alt<br />

geworden, vertrat sie Österreich bei der<br />

124 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

Fotos: Thomas Polzer


Europameisterschaft in Düsseldorf und<br />

bei der Weltmeisterschaft in Budapest,<br />

wobei es ihr bei erstem Event sogar gelungen<br />

ist, die französische Vizeweltmeisterin<br />

Ysaora Thibus zu schlagen.<br />

„Das war auch deswegen genial, weil sie<br />

immer ein Vorbild von mir<br />

war“, sagt Lilli. Olympia in<br />

Tokio dürfte für die Salzburgerin<br />

noch eine Spur zu<br />

früh kommen („Versuchen<br />

werde ich es<br />

trotzdem“), die Spiele<br />

2024 und 2028 hat<br />

sie dafür fest im Visier.<br />

„Dann bin ich<br />

im besten Fechtalter“,<br />

sagt die Heeressportlerin,<br />

die neben<br />

dem ganzen Wettkampfstress<br />

und ihrer Grundausbildung<br />

auch noch die Matura im<br />

Sommer abgeschlossen hat.<br />

Aus dem besten Fechtalter dürfte ich<br />

dagegen schon heraus sein. Selbst wenn<br />

ich mal bis zu Lillis Körper durchkomme,<br />

erwische ich nur die Flächen außerhalb<br />

ihres Rumpfes, die beim Florett<br />

nicht zählen. „In dem Fall leuchtet das<br />

weiße Licht auf. Nur<br />

wenn es grün wird, ist es<br />

ein Treffer für dich“, erklärt<br />

Hinterseer. Erwischt<br />

man allerdings<br />

die Trefferweste,<br />

muss man<br />

dies mit einem<br />

Druck von mindestens<br />

500 Gramm<br />

tun. Dadurch werden<br />

unsaubere Aktionen,<br />

bei denen man<br />

den Gegner nur streift, ausgeschlossen.<br />

Wobei auch das bei den verschiedenen<br />

Waffen variiert.<br />

An dieser Stelle eine kleine Regelkunde,<br />

was die verschiedenen Disziplinen<br />

beim Fechten angeht. Auf Wettkampfniveau<br />

wird mit Degen (wiegt<br />

am meisten), Säbel (hier zählt der<br />

ganze Oberkörper und der Kopf als<br />

Trefferfläche) und eben Florett gefochten.<br />

Letztere gilt als die eleganteste<br />

und für den Einsteiger geeignetste<br />

Waffe und ist die Spezialdisziplin der<br />

Salzburger Kaderschmiede, die bereits<br />

Olympiateilnehmer wie Roland<br />

Schlosser oder René Pranz hervorgebracht<br />

hat. Kein Wunder also, dass<br />

sich Lilli gerade dafür entschieden<br />

hat. „Für mich ist es die komplexeste<br />

Waffe“, sagt sie. „Nicht so schnell wie<br />

der Säbel, nicht so langsam wie der<br />

Degen.“ Nachsatz mit einem Lachen:<br />

„Auch wenn man das einem Degenfechter<br />

nicht sagen sollte.“<br />

Mir dagegen kann es gar nicht langsam<br />

genug gehen. Bei vielen Turnieren<br />

dauern Gefechte dreimal drei Minuten<br />

reine Kampfzeit mit jeweils einer<br />

Minute Pause dazwischen. Unvorstellbar<br />

bei dem Tempo, mit dem mich<br />

Lilli die 14 Meter lange Planche rauf<br />

und runter jagt. Ich signalisiere Aufgabe,<br />

doch bevor ich mich aus meiner<br />

Fecht-Kluft schäle, macht mich Lilli<br />

mit ihrer Trainingspartnerin Lucie<br />

bekannt und schlägt mir vor, mit ihr<br />

noch ein Gefecht zu machen. Zwar<br />

brennen meine Oberschenkel schon<br />

ziemlich von den vielen Ausfallschritten<br />

der letzten Stunde, trotzdem gehe<br />

ich gern auf das Angebot ein. Denn<br />

gegen eine lebensgroße Lederpuppe<br />

kann sogar der ärgste Laie ein paar<br />

Treffer landen.<br />

Das verkabelte<br />

Florett wird so<br />

gehalten, dass man<br />

mit den Fingern<br />

feine Bewegungen<br />

ausführen und<br />

aus dem Arm Kraft<br />

herausholen kann.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

125


Es ist gerade einmal dreieinhalb<br />

Jahre her, da sah die Welt für Alexander<br />

Schlager und den LASK<br />

noch ganz anders aus. Der Torhüter<br />

war von seinem Klub Red Bull<br />

Salzburg gerade an Grödig verliehen und<br />

pendelte dort zwischen erster und zweiter<br />

Mannschaft. Und der Linzer Traditionsklub<br />

scheiterte an dem Versuch, unter<br />

einem gewissen Oliver Glasner die<br />

Rückkehr in die Bundesliga zu schaffen.<br />

Es war also im Frühjahr 2016 nicht<br />

zwingend davon auszugehen, dass sich<br />

für beide Parteien eine Erfolgsgeschichte<br />

entwickeln sollte, die einem modernen<br />

Sportmärchen gleichkommt. Doch der<br />

LASK widersetzte sich den Gesetzen der<br />

Branche, hielt an Glasner fest und katapultierte<br />

sich in die Beletage des österreichischen<br />

Fußballs. Vizemeister, Europa-League-Gruppenphase,<br />

und viel hat<br />

nicht gefehlt die Linzer hätten es sogar<br />

in die Königsklasse unter die 32 besten<br />

Teams Europas geschafft.<br />

Einen beachtlichen Anteil an dieser<br />

Entwicklung hat Alexander Schlager. Er<br />

wechselte 2017 zu den Oberösterreichern,<br />

saß ein Jahr als Nummer zwei hinter<br />

Pavao Pervan (heute Wolfsburg) auf<br />

der Bank und hechtete sich danach mit<br />

tollen Paraden und einer überragenden<br />

Ausstrahlung bis in die Nationalmannschaft.<br />

„Was in der letzten Zeit alles passiert<br />

ist, ist schon surreal“, sagt der<br />

23-Jährige im Gespräch mit <strong>SPORTaktiv</strong>.<br />

„Zum Ganzen kommt ja noch die<br />

U21-EURO in Italien, das bisher größte<br />

Erlebnis meiner Karriere.“ Ach ja, geheiratet<br />

hat er vergangenen Sommer auch<br />

noch, aber das ist eine andere Geschichte.<br />

Nun gab es viele Unkenrufer, die dem<br />

LASK ein jähes Ende der Erfolgsparty vo-<br />

Fotos: GEPA pictures (3)<br />

126 <strong>SPORTaktiv</strong>


Alexander<br />

Schlager und<br />

seine LASK-<br />

Teamkollegen<br />

haben viel Grund<br />

zum Feiern.<br />

FÜR DEN LASK UND SEINEN<br />

KEEPER ALEXANDER SCHLA-<br />

GER GAB ES IN LETZTER ZEIT<br />

NUR EINE RICHTUNG: STEIL<br />

BERGAUF. HIER ERKLÄRT<br />

DER ÖFB-TORMANN, WAR-<br />

UM DER AUFSTIEG FORTGE-<br />

SETZT WIRD. UND WIE ER<br />

SELBST DEM GEGENWIND IN<br />

SEINER KARRIERE TROTZTE.<br />

VON MARKUS GEISLER<br />

GIPFEL-<br />

STÜRMER<br />

DIE LINZER<br />

rausgesagt haben. Denn nach vier Jahren<br />

verließ Oliver Glasner den Klub im vergangenen<br />

Sommer Richtung VfL Wolfsburg<br />

und nahm einen wichtigen Teil seines<br />

Trainerstabs gleich mit. Klar, jetzt<br />

bricht das Haus zusammen, wenn der Architekt,<br />

Baumeister und Polier in einer<br />

Person das Weite sucht. Erst recht, da<br />

Vize präsident und LASK-Macher Jürgen<br />

Werner auf die abstruse Idee kam, ausgerechnet<br />

Valerien Ismael als Nachfolger zu<br />

installieren. Der Franzose hatte den Ruf,<br />

als Spieler Weltklasse und als Trainer<br />

Kreisklasse zu sein. Bei seinen einzigen<br />

beiden Stationen im Profifußball hatte er<br />

einen mageren Punkteschnitt von 1,0 pro<br />

Spiel, die Engagements in Nürnberg und<br />

Wolfsburg dauerten gerade einmal vier<br />

beziehungsweise sechs Monate. Wie soll<br />

das funktionieren?<br />

In etwa so: „Ismael hat von Beginn an<br />

gesagt, dass er der Mannschaft sehr viel<br />

zutraut und er nicht viel verändern will,<br />

nur Details. Er wollte ein paar neue Akzente<br />

im Spiel mit dem Ball, das war’s.<br />

Mit seiner Gelassenheit, seiner Erfahrung,<br />

auch als Spieler, gibt er uns die<br />

nötige Ruhe vor wichtigen Spielen mit<br />

und vermittelt uns immer ein gutes Gefühl“,<br />

erklärt Schlager. Die Folge: Der<br />

LASK startete trotz Mega-Rotation mit<br />

vier Siegen aus den ersten fünf Spielen<br />

in die Liga und scheiterte nur hauchzart<br />

am FC Brügge in der Champions-League-Quali.<br />

Es deutet also vieles darauf hin, dass<br />

sich die Schwarz-Weißen auf dem Platz<br />

hinter Red Bull Salzburg als Nummer<br />

zwei des heimischen Kicks gemütlich<br />

einrichten würden – vor den vermeintlichen<br />

Branchengrößen Rapid, Austria<br />

oder Sturm. Ein Dauerzustand? Geht es<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

127


„Trainer Ismael<br />

gibt uns vor<br />

den Spielen ein<br />

gutes Gefühl“, lobt<br />

Schlager (hier in<br />

der CL-Qualifikation<br />

gegen den FC<br />

Brügge).<br />

nach Schlager, bleibt es nicht beim One-<br />

Hit-Wonder. „Die Möglichkeiten, die<br />

der Klub bietet, die Kaderpolitik, der<br />

Ansatz, sich ständig weiterzuentwickeln<br />

– das hat alles Hand und Fuß! Dahinter<br />

steckt ein ganz konkreter Plan. Wenn<br />

das durchgezogen wird, bin ich sehr optimistisch,<br />

dass wir in Zukunft noch erfolgreicher<br />

werden.“ Das ist mal eine<br />

Ansage.<br />

Doch der Mann weiß, wovon er<br />

spricht, denn mit dem Weg nach oben<br />

kennt er sich genauso aus wie mit den<br />

Rückschlägen, die es dabei einzukalkulieren<br />

gilt. Schon früh wurde das Talent<br />

des gebürtigen Salzburgers erkannt, Red<br />

Bull sicherte sich schnell die Dienste des<br />

Teenagers. Mit 18 Jahren wurde er in<br />

die Kooperations-Filiale nach Leipzig<br />

verliehen, ein Schritt, der den jungen<br />

Mann reifen ließ. „Ich war erstmals weg<br />

von zu Hause, durfte einen komplett<br />

neuen Stil, eine ganz andere Sichtweise<br />

auf den Fußball kennenlernen. Das hat<br />

mich geprägt“, sagt er heute. Doch zurück<br />

in Salzburg tat er sich schwer, sich<br />

ein Standing im Klub zu erarbeiten und<br />

an den Platzhirschen wie Péter Gulácsi<br />

oder Alexander Walke heranzuschnuppern.<br />

„Ich denke, es war alles etwas zu<br />

früh für mich“, sagt er. „Ich konnte damals<br />

mit dem Niveau, das in Salzburg<br />

eben sehr hoch ist, nicht mithalten. Ich<br />

wollte aber unbedingt spielen, deswegen<br />

war es richtig und wichtig, mich verleihen<br />

zu lassen.“ Zuletzt zum FAC, wo er<br />

2016/17 in der zweithöchsten Spielklasse<br />

immerhin 23 Einsätze hatte. Genug<br />

für den LASK, um das große Potenzial<br />

zu erkennen und zuzuschlagen. „Ich hatte<br />

noch einen Vertrag in Salzburg und<br />

bin froh, dass die Klubs sich geeinigt haben“,<br />

erinnert er sich.<br />

Dass er bei den Athletikern zunächst<br />

nur die Bank drückte, irritierte ihn dabei<br />

nicht. „Oliver Glasner hat ganz ehrlich<br />

mit mir kommuniziert und mir gesagt,<br />

dass ich das Back-up für Pavao Pervan<br />

bin. Ich hab die Zeit genutzt und so<br />

viel wie möglich von ihm gelernt.“ Als<br />

Pervan dann vor einem Jahr dem Heulen<br />

der Wölfe folgte, entschied Glasner:<br />

„Wenn wir so ein Top-Talent wie Alex in<br />

unseren Reihen haben, lassen wir ihn<br />

auch spielen.“ Eine mutige, aber keine<br />

übermütige Entscheidung. Schlager<br />

zeigte in seinem ersten Jahr als Stammgoalie<br />

in der Bundesliga, was in ihm<br />

steckt. Und dass eine vermeintlich zu<br />

geringe Körpergröße (1,84 Meter) je-<br />

manden wie ihn nicht daran hindert,<br />

Spitzenleistungen abzurufen. „Ich kompensiere<br />

das mit Reaktionsschnelligkeit,<br />

gutem Mitspielen und im Lösen von<br />

Eins-gegen-eins-Situationen.“<br />

Eine Fähigkeit, die er in diesem<br />

Herbst auch auf europäischem Niveau<br />

regelmäßig unter Beweis stellen kann.<br />

Der Weg des LASK mag noch nicht zu<br />

Ende sein, der von Alexander Schlager<br />

ist es genauso wenig. Und sollte er noch<br />

ein paar Jahre gemeinsam verlaufen,<br />

kann sich Fußball-Oberösterreich freuen.<br />

Vor dreieinhalb Jahren konnte jedenfalls<br />

noch niemand davon ausgehen,<br />

dass sich für beide solch eine Erfolgsstory<br />

entwickeln würde.<br />

128 <strong>SPORTaktiv</strong>


JEDES MAL SPIELEN,<br />

ALS GINGE ES UM<br />

EIN ZIPFER!<br />

Zipfer – urtypischer Partner des LASK.


5<br />

Thorsten Schmitz<br />

Geschäftsführer Intersport Austria<br />

1Was sind die aktuellen<br />

„big news“ bei Intersport<br />

Österreich?<br />

Das Hauptfokusthema ist die<br />

Digitalisierung, konkret die<br />

Verbindung der erfolgreichen<br />

Filialen mit dem stärker werdenden<br />

Onlinevertrieb. Das zweite<br />

Thema ist die Etablierung von<br />

Intersport als attraktive Arbeitgebermarke<br />

und Thema drei<br />

ist die Stärkung des Intersport-<br />

Händlernetzes, konkret mit tollen<br />

Neueröffnungen im Herbst<br />

unter anderem in Graz und<br />

Salzburg.<br />

2<br />

Welche Sportarten übst<br />

du selbst aus?<br />

Meine größte Leidenschaft<br />

ist das Mountainbiken,<br />

konkret das Downhillfahren auf<br />

Europacup-Eliteniveau. Auch<br />

das Trailrunning begeistert mich,<br />

sofern es meine Kniegelenke zulassen.<br />

2020 plane ich im Team<br />

den Traunsee-Bergmarathon.<br />

Die notwendige Körperspannung<br />

trainiere ich mittels Bodyweight-Einheiten.<br />

3<br />

Was sind deine Hauptmotive<br />

fürs Sporteln?<br />

Mein Hauptmotiv fürs<br />

Sporteln ist der Ausgleich zum<br />

fordernden Job.<br />

4<br />

Wie entwickelt sich der<br />

Megatrend „Aktivsport“<br />

in den nächsten Jahren?<br />

Aktivsport ist Ausdruck des<br />

starken Gegentrends zur Digitalisierung;<br />

die dafür notwendige<br />

Entschleunigung findet dabei<br />

meist aktiv in der Natur statt.<br />

Auch sehr digitalaffine Zielgruppen<br />

entdecken aktuell das Bergerlebnis<br />

und gehen gemeinsam<br />

wandern.<br />

5<br />

Zu welchen Teams hält<br />

der Sportfan Thorsten<br />

Schmitz?<br />

Ich verfolge fast alles im Sport<br />

außer Fußball. Begeistern kann<br />

ich mich bei meinen Lieblingsteams<br />

im Basketball: LA Lakers<br />

und Gmunden Swans.<br />

Thorsten Schmitz, 41, ist seit 2018<br />

Geschäftsführer bei Intersport<br />

Österreich, Slowakei, Tschechien<br />

und Ungarn.<br />

Foto: Nadine Rupp<br />

130 <strong>SPORTaktiv</strong>


SPORTBUSINESS<br />

VIP-CORNER<br />

FIT MIT MERKUR<br />

Die Geschäftsführer der Merkur<br />

Lifestyle (fit4life), Robert Murg (l,)<br />

und Walter Kogler (r.) luden zu einem<br />

Medienevent ins Hotel Loisium<br />

in der Südsteiermark. <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />

Geschäftsführer Alfred Brunner<br />

war ebenfalls aktiv dabei. Auf dem<br />

Programm standen eine gemeinsame<br />

Functional-Fitness-Einheit sowie fit-<br />

4life Körper analysen. Im gerade neu<br />

gebauten MERKUR-Versicherung-<br />

Headquarter in Graz wird es auch<br />

ein supermodernes Fitnesscenter geben,<br />

das im April 2020 eröffnet wird.<br />

Fotos: Sascha Pseiner, Nadine Rupp, Sporthilfe/GEPA-pictures.com, GEAP-pictures.com, Emotion/Bildagentur Zolles<br />

FANTICKET FÜR LOTTERIEN-<br />

SPORTHILFE-GALA<br />

Am 31.10. findet das gesellschaftliche<br />

Sporthighlight<br />

des Jahres statt, die Sportlerwahl<br />

<strong>2019</strong>. Du kannst dabei<br />

sein: Ticket um € 129,–,<br />

unter www.wienticket.at<br />

oder bei Wien Ticket.<br />

SO SPORTELT ÖSTERREICH<br />

Detaillierte Erkenntnisse zu<br />

den Sportgewohnheiten von<br />

Österreichs Aktivsportlern<br />

präsentierten Mathias Boenke,<br />

Vorstand Intersport Deutschland,<br />

und Thorsten Schmitz,<br />

Geschäftsführer Intersport Austria,<br />

im malerischen Leogang.<br />

NEUER PRÄSIDENT<br />

DER SPORTHILFE<br />

GEWINN EIN TREFFEN<br />

MIT DOMINIC THIEM<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> und KIA ermöglichen<br />

ein sensationelles Gewinnspiel<br />

mit „Meet & Greet“ am<br />

22. <strong>Oktober</strong> mit Tennissuperstar<br />

Dominic Thiem beim Tennisturnier<br />

in Wien. Registriere dich<br />

einfach bis spätestens 18. <strong>Oktober</strong><br />

unter www.sportaktiv.com und<br />

spiel mit.<br />

Ende September <strong>2019</strong> wurde Sportminister Eduard<br />

Müller einstimmig zum Präsidenten der Österreichischen<br />

Sporthilfe gewählt. Müller wird diese Funktion<br />

bis zur neuen Regierungsbildung ausüben.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

131


ATHLETE’S CORNER<br />

VIKTORIA SCHNADERBECK<br />

„TROTZDEM<br />

GLÜCKLICH“<br />

132 <strong>SPORTaktiv</strong>


HIER SCHREIBEN DIE ATHLETEN: ÖFB-TEAMKAPITÄNIN VIKTORIA<br />

SCHNADERBECK ÜBER DAS JAHR, IN DEM SIE EIN NEUES ABENTEUER<br />

BEIM FC ARSENAL LONDON WAGTE UND NACH EINER SCHWEREN<br />

KNIEVERLETZUNG UM IHRE KARRIERE BANGEN MUSSTE.<br />

Fotos: imago images/ZUMA Press, GEPA pictures, privat<br />

Geduld, das muss ich zugeben,<br />

gehört nicht zu meinen hervorstechendsten<br />

Eigenschaften.<br />

Ich halte es auch ganz schlecht<br />

aus, wenn ich keine Kontrolle über die<br />

Dinge habe und das Gefühl aufkommt,<br />

etwas nicht planen zu können. Ich<br />

musste also viel Neuland betreten, als<br />

ich vor etwas mehr als einem Jahr die<br />

Diagnose „Knorpelschaden im Knie“<br />

bekam. Denn eine solch schwere Verletzung,<br />

bei der man mit vielen Rückschlägen<br />

rechnen muss und bei der einem<br />

kein Arzt sagen kann, ob man überhaupt<br />

je wieder Fußball spielen kann,<br />

hatte ich noch nie. Und ich musste erkennen:<br />

Es gibt Situationen im Leben,<br />

in denen man selbst nur Passagier ist.<br />

Wo einem der Körper – in meinem Falle<br />

das Knie – Tempo und Weg vorgibt.<br />

Kurzer Rückblick: Im Sommer 2018<br />

habe ich mich entschieden, nach elf<br />

Jahren beim FC Bayern meine Zelte in<br />

München abzubrechen und zum FC<br />

Arsenal nach London zu wechseln. Als<br />

ich meine Siebensachen gepackt hatte,<br />

wurde mir noch mal so richtig bewusst,<br />

was für ein riesiges Kapitel meines Lebens<br />

ich in dem Moment zuschlug. Erfolge,<br />

Verletzungen, Freunde, Schule,<br />

Studium – ich kam ja schon mit 16 Jahren<br />

nach München, wurde dort erwachsen.<br />

Das prägt! Dort wurde ich zu dem<br />

Menschen, der ich heute bin. Auf der<br />

anderen Seite wusste ich: Ich bin bereit<br />

für den nächsten großen Schritt. Sportlich<br />

ohnehin, aber auch menschlich.<br />

Wenn man von Österreich nach Bayern<br />

zieht, erlebt man keinen echten<br />

Kulturschock, dafür ist alles zu ähnlich.<br />

Wenn man hingegen nach London<br />

geht, lernt man eine ganz neue Kultur,<br />

eine andere Lebensweise kennen, eine<br />

neue Sprache sowieso. Wenn eine solch<br />

große Entscheidung ansteht, gehe ich<br />

BEI ARSENAL WUSSTE<br />

ICH SOFORT: ES FÜHLT<br />

SICH RICHTIG AN.<br />

zunächst sehr rational an die Dinge heran,<br />

informiere mich über alles – Mannschaft,<br />

Liga, System – und will nichts<br />

dem Zufall überlassen. Wenn es aber<br />

um die entscheidende Frage geht, „ja<br />

oder nein“, verlasse ich mich auf mein<br />

Bauchgefühl. Das hat mich noch nie im<br />

Stich gelassen. Und bei Arsenal wusste<br />

ich sofort: Es fühlt sich richtig an.<br />

Mein Gefühl hat mich auch diesmal<br />

nicht getäuscht. Ich habe eine schöne<br />

Wohnung gefunden, in der ich mich<br />

auf Anhieb daheim gefühlt habe. Der<br />

Betreuerstab war sehr umgänglich, die<br />

Mitspielerinnen haben mich unterstützt,<br />

genauso wie mein Cousin Sebastian<br />

(Anm.: Prödl), der die Stadt ja<br />

schon gut kannte, weil er seit 2015 bei<br />

Watford spielt. Es waren viele Faktoren,<br />

die mir den Start erleichtert haben. Und<br />

dann kam der Tag, der alles veränderte:<br />

Genau nach zwei Wochen Vorbereitung,<br />

im zweiten offiziellen Testspiel,<br />

kam ich kurz vor der Halbzeit vor der<br />

gegnerischen Stürmerin an den Ball. Ich<br />

hab einen Schritt gemacht, bin richtig<br />

reingestampft – und hatte plötzlich starke<br />

Schmerzen im Knie. Ich wusste, dass<br />

etwas passiert ist, hab mit einer Meniskusverletzung<br />

oder so etwas gerechnet.<br />

Als dann nach dem MRT die Diagnose<br />

„Knorpelschaden“ kam, war ich allerdings<br />

wie vor den Kopf gestoßen. Das<br />

saß! Die ersten Stunden waren nicht einfach,<br />

ich musste das Ganze erst einmal<br />

realisieren und für mich annehmen.<br />

Klingt einfach, ist es aber nicht. Ich<br />

habe in der Phase viel mit meinen Eltern<br />

geredet und hatte im Prinzip zwei Möglichkeiten.<br />

Entweder ich sitze jeden Tag<br />

zu Hause, weine und bemitleide mich<br />

selber. Dann würde es aber schwer werden,<br />

die Energie für die Reha aufzubringen.<br />

Oder ich finde einen Zugang, bei<br />

dem ich positiv bleiben kann und mein<br />

Glück nicht nur davon abhängig mache,<br />

wie es meinem Knie gerade geht.<br />

Ich habe mich für Zweiteres entschieden.<br />

Sooft es mein Reha-Zeitplan zuließ,<br />

bin ich nach London gefahren, war<br />

in Ausstellungen, in Museen und ich<br />

hab mir ein Fahrrad ausgeborgt, um<br />

durch irgendwelche Viertel zu radeln.<br />

Ich hatte ganz viel Besuch von Freunden<br />

und Verwandten, was mir vor Augen<br />

geführt hat, in welch glücklicher Situation<br />

ich mich eigentlich befinde.<br />

Und ich habe meine Speaker-Tätigkeit<br />

vorbereitet, mit der ich seit Juni am<br />

„Ich habe mich nach der Verletzung total<br />

auf London eingelassen.“<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

133


Markt bin und Vorträge über meine Erfahrungen<br />

als Profifußballerin halte.<br />

Dinge also, die mich trotz der Verletzung<br />

glücklich gemacht haben. Diesen<br />

Mittelweg zu finden war allerdings alles<br />

andere als leicht. Ich habe alles dafür getan,<br />

an meinem Comeback zu arbeiten,<br />

wirklich alles, von Ernährung bis zusätzlicher<br />

Physiotherapie habe ich nichts<br />

ausgelassen. Und dennoch gab es immer<br />

wieder Rückschläge, es war sogar eine<br />

zweite Operation nötig. Und über allem<br />

schwebte die Frage, ob ich nicht sogar<br />

mit dem Karriereende rechnen muss.<br />

Auch wenn ich diesen Gedanken nicht<br />

zulassen wollte, ich auch immer an meine<br />

Rückkehr geglaubt habe, beschäftigt<br />

habe ich mich schon mit der Frage:<br />

„Was wäre, wenn...“ Einfach weil dir bei<br />

einer Knorpelverletzung kein Arzt eine<br />

Garantie geben kann, wie es ausgeht.<br />

Und weil ich das Gefühl haben wollte,<br />

für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein.<br />

Ich bin froh, dass es mir gelungen ist,<br />

diese beiden Pole – Kampf ums Comeback<br />

auf der einen, Erhalt der Lebensfreude<br />

auf der anderen Seite – unter einen<br />

Hut zu bringen. Dazu gehörte für<br />

mich auch, Emotionen zuzulassen.<br />

Wenn mir zum Heulen zumute war,<br />

habe ich geweint. Das war mir wichtig.<br />

Es kann sich wohl jeder ausmalen,<br />

wie groß bei mir Dankbarkeit und Erleichterung<br />

waren, als ich Ende März<br />

Mit den ÖFB-<br />

Frauen ist Viktoria<br />

Schnaderbeck<br />

erfolgreich in die<br />

EURO-Qualifikation<br />

gestartet.<br />

erstmals in einem Meisterschaftsspiel<br />

für Arsenal London auflaufen konnte.<br />

Ich wollte jede Sekunde genießen, das<br />

Gefühl, wieder Fußball spielen zu können,<br />

voll auskosten. Dass wir einen Monat<br />

später Meister wurden, war für mich<br />

ein echtes Happy End, eine Belohnung<br />

und Bestätigung dafür, dass sich der<br />

Kampf ausgezahlt hat. Mir wurde vor<br />

ICH BIN FROH, DASS<br />

ES MIR GELUNGEN IST,<br />

DIESE BEIDEN POLE –<br />

KAMPF UMS COMEBACK<br />

UND ERHALT DER<br />

LEBENSFREUDE – UNTER<br />

EINEN HUT ZU BRINGEN.<br />

Augen geführt: Nach jedem noch so tiefen<br />

Tal geht es irgendwann auch wieder<br />

bergauf.<br />

Die Vorbereitung in diesem Sommer<br />

habe ich dazu genutzt, wieder in meinen<br />

Rhythmus zu kommen, die Abläufe<br />

zu verinnerlichen, spielfit zu werden.<br />

Mein Ziel ist es, in der kommenden<br />

Saison regelmäßig zum Einsatz zu kommen,<br />

was bei unserem Programm mit<br />

nationalen Bewerben und der Champions<br />

League wohl auch der Fall sein<br />

wird. Darauf freue ich mich riesig. Wir<br />

werden in der Liga der Gejagte sein,<br />

eine Rolle, die nicht viele meiner Mitspielerinnen<br />

kennen, die ich aber vom<br />

FC Bayern gewohnt bin. Da kann ich<br />

meine Erfahrungen einbringen. Ich sehe<br />

die Saison als riesige Chance für uns, an<br />

unseren Aufgaben zu wachsen.<br />

So wie es mir auch mit meiner<br />

Verletzung gelungen ist.<br />

134 <strong>SPORTaktiv</strong>


SPORTUHREN<br />

NEWS<br />

Fotos: Hersteller<br />

IWC<br />

IWC PILOT’S WATCH DOUBLE<br />

CHRONOGRAPH TOP GUN<br />

CERATANIUM<br />

Stattliche 44-mm Durchmesser zieren das Heldenhandgelenk<br />

des Trägers dieses Bombers. Die Höhe von 16,7 mm<br />

lässt einiges an Technik im Inneren des Gehäuses aus Ceratanium<br />

vermuten. Tatsächlich benötigt der Doppelchronograph-Mechanismus<br />

etwas mehr Raum als herkömmliche<br />

Chronos. Dieser ermöglicht das Ablesen von Zwischenzeiten<br />

innerhalb einer Minute. Bei allen Fliegeruhren von<br />

IWC schützt ein Mantel aus Weicheisen das wertvolle<br />

Uhrwerk vor Magnetfeldern. In Zeiten von Induktionsherden<br />

nicht nur für Piloten interessant. Preis: 14.700,– Euro<br />

www.iwc.com<br />

SEIKO<br />

PRESAGE AUTOMATIK<br />

CHRONOGRAPH<br />

Auch wenn es um Mechanik geht, ist den Japanern<br />

ein Hang zur Präzision nicht abzusprechen. Der Uhrengigant<br />

Seiko stellt dies mit diesem Schönling aus der<br />

Presage-Reihe eindrucksvoll zur Schau. Wahre Schönheit<br />

kommt auch hier von innen, ist das Kaliber doch<br />

mit technischen Leckerbissen ausgestattet. Säulenrad<br />

und vertikale Kupplung sorgen für exaktes Schalten,<br />

ein 3-Punkt-Herzhebel für unmittelbare Nullstellung<br />

der 3 Chronographenzeiger. Preis: 2199,– Euro<br />

www.seiko.at<br />

A. LANGE & SÖHNE<br />

SAXONIA TRIPLE SPLIT<br />

Vermag ein „gewöhnlicher“ Doppelchronograph bloß<br />

Zwischenzeiten anzuzeigen, welche innerhalb einer Minute<br />

stattfinden, so schafft es diese Ausnahmeuhr der<br />

Ausnahmekönner aus Glashütte in Sachsen bei allen drei<br />

Anzeigen. So erhalten hier der zentrale Sekundenstopper,<br />

der Minutenzeiger und der Stundenzeiger einen Verfolger.<br />

Praktisch, wenn etwa nach mehreren Stunden eine Zwischenzeit<br />

abgelesen werden soll, etwa bei nervenzerfetzenden<br />

Schildkrötenrennen. Dennoch: Das mechanisch<br />

Machbare wird bei dieser Uhr so ziemlich ausgereizt und<br />

der Blick auf die Hunderten Einzelteile des Werks ist einfach<br />

nur faszinierend! Preis über 140.000,– Euro<br />

www.alange-soehne.com<br />

LOS, STOPP,<br />

RETOUR …<br />

Ja, und nach dem Retour<br />

geht´s wieder los. Bei einem<br />

Chronographen ist das ganz<br />

sicher der Fall, ist es doch seine<br />

urtümlichste Aufgabe die Zeit<br />

zu messen. Wörtlich übersetzt<br />

bedeutet Chronograph eigentlich<br />

Zeitschreiber und die ersten<br />

Exemplare taten dies tatsächlich.<br />

Das im Jahr 1821 entwickelte<br />

Wunderwerk des Uhrmachers<br />

Nicolas Rieussec markierte die<br />

vergangene Zeit mittels Tintenklecks<br />

auf einer Papierrolle.<br />

Trotz genialer Durchbrüche im<br />

Bereich der Miniaturisierung<br />

macht eine Handgelenksvariante<br />

dieser Technologie eher<br />

keinen Sinn. So ermöglichen<br />

bei modernen, mechanischen<br />

Armbandchronographen meist<br />

Zeiger das Ablesen von Zeitabschnitten.<br />

Verwendung finden<br />

Chronographen bei vielen<br />

Sportarten, immer dann, wenn<br />

der oder die Schnellste ermittelt<br />

werden muss. Wurde früher<br />

tatsächlich präzise Mechanik<br />

verwendet, so geht es heutzutage<br />

nur noch mit modernster Elektronik.<br />

Hundertstelsekunden<br />

entscheiden über Heldenstatus<br />

oder Randnotiz. Dann schon<br />

lieber Held!<br />

PHILIPP PELZ<br />

Seit bald 25 Jahren professionell<br />

mit der Welt der Luxusuhren<br />

verbunden, widmet er sich hier<br />

schreibend dem Thema Zeitmesser.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

135


AUTO<br />

AKTIV<br />

P<br />

SUV GOES COUPÉ<br />

DER NEUE KIA XCEED<br />

VERBINDET DIE PRAK­<br />

TISCHEN VORZÜGE<br />

EINES SUVS MIT DEM<br />

SPORTLICHEN<br />

AUFTRETEN UND<br />

DEM DYNAMISCHEN<br />

HANDLING EINES<br />

SCHRÄG HECK­<br />

MODELLS.<br />

VON ALFRED BRUNNER<br />

Das Jahr <strong>2019</strong> ist geprägt vom neuen Umweltbewusstsein.<br />

Zahlreiche Gewohnheiten<br />

werden damit infrage gestellt, aus<br />

Sicht des Autors völlig zu Recht, there is just<br />

one planet earth! Bevor die Benzin- und Dieselmodelle<br />

mittel- und langfristig den Elektromodellen<br />

Platz machen, gilt es vorerst, den automobilen<br />

Wahnsinn der fetten und übermotorisierten<br />

SUV-Bomber runterzufahren.<br />

KIA setzt mit der vierten Ceed-Baureihe<br />

XCeed (nach dem Grundmodell Ceed, dem<br />

Kombi und dem Shooting Brake ProCeed)<br />

nun einen Crossover in den Markt, der die<br />

Vorzüge eines Kompaktautos mit den praktischen<br />

Vorteilen eines SUVs perfekt verbindet.<br />

Der XCeed ist aber nicht ein Standard-Ceed in<br />

Outdoor-Optik, nein, er ist bis auf die Vordertüren<br />

eine vollständige Neuentwicklung. Die<br />

Abmessungen sind größer als beim Kompaktmodell<br />

Ceed: um 8,5cm in der Länge, 2,1 cm<br />

in der Breite und bis zu 4,2 cm in der Höhe –<br />

bei 18-Zoll-Felgen. Das Fahrwerk ist eine Spur<br />

weicher abgestimmt.<br />

Motorenseitig gibt es drei Benziner und zwei<br />

Diesel aus dem bekannten Ceed-Portfolio zur<br />

Auswahl. 115 bis 204 Pferdestärken warten<br />

damit auf den Galopp. Ab Anfang 2020 folgen<br />

ein 48-Volt-Mildhybrid- und Plug-in-Hybridsysteme.<br />

Für uns Aktivsportler wichtig sind<br />

die 426 Liter Kofferraumvolumen, das auf<br />

1376 Liter erweitert werden kann, sowie die<br />

dreigeteilte (40/20/40) Rücksitzbank für unsere<br />

geliebten Tourenski. Interior-Highlight ist<br />

der neue KIA-UVO-Connect-Onlinedienst in<br />

Verbindung mit dem neuen 10,25-Zoll-Navi.<br />

Die vier Ausstattungsvarianten Titan, Silber,<br />

Gold und Platin lassen keine Ausstattungswünsche<br />

offen.<br />

Der XCeed ist ein echter Europäer – er<br />

wurde in Frankfurt designt und wird in der<br />

Slowakei produziert. KIA-typisch gelten auch<br />

diesmal sieben Jahre Werks- und Mobilitätsgarantie.<br />

Der Kia XCeed startet in der Titan-Ausstattung<br />

mit 1.0 T-GDI bei € 21.790. Fazit:<br />

der KIA XCeed ist die sportliche und vernünftige<br />

Alternative zum herkömmlichen SUV.<br />

Foto: Hersteller<br />

136 <strong>SPORTaktiv</strong>


RO<br />

BRAUCHT ÖSTERREICH EIN<br />

NEUES NATIONALSTADION?<br />

„FUSSBALL EIN TEIL DES<br />

GROSSEN GANZEN“<br />

„KEIN STEUERGELD<br />

OHNE KONZEPT“<br />

Als Sportstadtrat bin ich einem verantwortungsvoll-<br />

len Umgang mit Steuergeld verpflichtet. Ich kann<br />

Geld nicht freihändig vergeben wie ein Big Spender,<br />

in seine Goldkiste greift. 300 Millionen Euro für ein<br />

neues Nationalstadion, in dem im Jahr vier oder fünf<br />

Fußballspiele stattfinden, das kann den Steuerzahlern<br />

niemand plausibel erklären. Vor allem, wenn kein<br />

Konzept vorliegt, wie Investitionen zurückgezahlt und<br />

der laufende Betrieb finanziert werden sollen. Dazu<br />

kommt, dass das zur EURO 2008 sanierte Happel-Stadion<br />

als Mehrzweckarena sehr gut ausgelastet ist. Neben<br />

Fußballländerspielen finden hier pro Jahr rund 80 weitere<br />

Veranstaltungen statt – aus dem Sportbereich, aber auch<br />

große Open-Air-Konzerte, wo wir von den Veranstaltern<br />

sehr gutes Feedback erhalten. Daneben sind im Stadion<br />

diverse Magistratsabteilungen, die Zentralen des Wiener<br />

Fußballverbands und des ÖFB, Rapid Wien mit seinem<br />

Trainingszentrum und Vereine aus dem Box- und Laufsport<br />

beheimatet. Die Stadt Wien arbeitet derzeit mit Hochdruck<br />

an einem Sportstättenentwicklungsplan. Dabei erheben wir<br />

mit Fachverbänden und externen Experten, welche Maßnahmen<br />

für die Sportinfrastruktur in Wien nötig sind, um den Bedarf<br />

der Sportlerinnen und Sportler abzudecken. Der Fokus soll<br />

auf dem Breitensport liegen, aber auch für den Leistungs- und<br />

Spitzensport braucht es Investitionen. In diesem Zusammenhang<br />

werden wir auch weiter über die Zukunft des Happel-Stadions<br />

nachdenken. Ich habe nie gesagt, dass wir nicht bereit sind, über<br />

Investitionen zu sprechen. Dazu braucht es aber brauchbare Konzepte.<br />

Wenn die vorliegen, stehe ich für konstruktive Gespräche<br />

jederzeit zur Verfügung.<br />

Im Vergleich mit den anderen UEFA-Nationen liegt Österreich im<br />

Bereich Infrastruktur mittlerweile im letzten Viertel. Länder wie vol-<br />

Montenegro, Albanien und Nordmazedonien haben uns überholt.<br />

Ein zeitgemäßes Stadion sowie ein Trainingszentrum ist für den der<br />

ÖFB, die Nationalteams und ganz Fußballösterreich von zentraler<br />

Bedeutung. Man muss schleunigst handeln, wenn man international<br />

konkurrenzfähig bleiben will. Aber der Fußball ist nur ein<br />

Teil eines „großen Ganzen“. Das Konzept muss eine Multifunktionsarena<br />

sein, die ganzjährig Veranstaltungen wie Konzerte,<br />

Kongresse, Business-Events, andere Sportveranstaltungen sowie<br />

eine ausgeklügelte Konzeption im Bereich der Hospitality<br />

vorsieht. Klar ist: Keine noch so große Investition würde das<br />

Ernst-Happel-Stadion zu einem modernen Fußballstadion<br />

werden lassen. Eine von Bund und Stadt in Auftrag gegebene<br />

Machbarkeitsstudie hat zudem ergeben, dass eine wesentliche<br />

Weiterentwicklung des bestehenden Ernst-Happel-Stadions<br />

teurer kommen würde als ein Neubau. Sportstadtrat Peter<br />

Hacker hat mich persönlich informiert und auch öffentlich<br />

kundgetan, dass ein Stadionneubau in Wien nicht realisierbar<br />

ist. Nun ist der ÖFB dabei, mit Experten mögliche<br />

alternative Standorte im Burgenland und in Niederösterreich<br />

zu sondieren und zu evaluieren, um hier zeitnah<br />

die nächsten Schritte setzen zu können. Der Fußball ist<br />

mit rund 300.000 aktiven Spielerinnen und Spielern<br />

sowie über 800.000 gemeldeten Vereinsmitgliedern ein<br />

enormer Gesellschaftsfaktor in Österreich, gerade was<br />

die Zukunftsthemen Gesundheitsprävention und Integration<br />

betrifft. Da müsste es einer Volkswirtschaft<br />

wie Österreich auch wert sein, diesen Beitrag für die<br />

Bevölkerung zu leisten.<br />

Fotos: GEPA-pictures.com<br />

LEO WINDTNER<br />

Präsident des ÖFB<br />

PETER HACKER<br />

Sportstadtrat Wien<br />

137


NACHSPIEL<br />

FOR ICEBERG!<br />

Klimakatastrophe! Erderwärmung! Gletscherschwund!<br />

Das sind ernste Themen!<br />

Die gehen uns alle an! Die Extremsportler<br />

unter uns natürlich, die Extremskifahrer, die<br />

am Gletscher trainieren, so lange es ihn noch<br />

gibt, die Extrembergsteiger, die Extrembergsteigerausrüsterfirmen<br />

und die Alpinisten,<br />

darüber hinaus aber: UNS ALLE! Wir haben<br />

nur diesen einen Planeten! Wir müssen uns<br />

zu unserer Enkelverantwortung bekennen!<br />

Man muss ein Zeichen setzen, meinte ein gut<br />

befreundeter Maler, der bei mir mit seinem<br />

Anliegen natürlich offene Türen einrannte,<br />

und er zeigte mir seine Bleistiftzeichnung<br />

einer Eishalle, in der ein Eisberg steht! Ein<br />

großartiges Bild! Und aberwitzig.<br />

Der Status quo ist ja nur die Spitze des Eisbergs!<br />

Wann wird’s mal wieder richtig Winter?<br />

Ein Winter, wie er früher einmal war …<br />

Wenn die Erderwärmung so weitergeht, wird<br />

man Eisberge in ein paar Jahrzehnten nur<br />

noch in der Eishalle bewundern können, wie<br />

in einem Museum, wie ein Tier in einem Zoo!<br />

Ganz im Ernst! Kein Spaß! Mit Klimaschutz<br />

treibt man keine Späße!<br />

Aus diesem Grund habe ich beschlossen,<br />

das apokalyptische Bild meines Freunds<br />

in Wirklichkeit nachzustellen. Ich nenne<br />

EGYD GSTÄTTNER<br />

Der Klagenfurter ist<br />

freier Schriftsteller<br />

und Hobbysportler.<br />

mein Projekt FOR ICEBERG, als Location<br />

schwebt mir die Eishalle Klagenfurt vor. Als<br />

Sponsor hätte ich gerne die STRABAG und<br />

Immobilienmogule. Die Bilder des Eisbergs in<br />

der Eishalle werden um die Welt gehen! Fünf<br />

Städte mit schönen Eishallen haben leider abgelehnt.<br />

Daher ersuche ich die Stadt Klagenfurt,<br />

die ja schon einmal großen Erfolg damit<br />

hatte, mir ihre Eishalle vier Monate gratis<br />

zur Verfügung zu stellen. Den Eishockeyclub<br />

KAC und seine Anhänger ersuche ich um viel<br />

Verständnis dafür, dass mein Projekt absolute<br />

Priorität hat. Ich wünsche ihm ehrlich<br />

alles Gute. Er kann seine Heimspiele in der<br />

Zwischenzeit gerne in der Trainingshalle, in<br />

Villach oder am Teich austragen.<br />

Ebenso ersuche ich auf diesem Wege alle<br />

Multimillionäre und Milliardäre, gerne auch<br />

Schweizer, die namentlich nicht genannt<br />

werden wollen, sich umgehend zu melden,<br />

mich fürstlich zu unterstützen und finanziell<br />

sorgenfrei zu stellen. Dafür verspreche ich,<br />

dass sie anonym bleiben werden. Dasselbe<br />

gilt für sämtliche Medien, die ich außerdem<br />

einlade, meinen Halleneisberg zu besichtigen.<br />

Einladung meine ich wörtlich: Anreise, Hotel<br />

und Aufenthaltskosten übernehmen meine<br />

anonymen Ermöglicher! Die Extremausdauersportler<br />

dieser Welt werden es Ihnen danken!<br />

Nicht vergessen: Enkelverantwortung! Sport<br />

frei – und lang lebe unser Planet!<br />

IMPRESSUM<br />

sportaktiv.com<br />

EIGENTÜMER/VERLEGER<br />

TOP TIMES Medien GmbH, 8010 Graz, Gadollaplatz 1<br />

Tel.: 0 316/80 63-25 80<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein Titel der Styria Media Group.<br />

Offenlegung gem. § 25 MedienG mit der Url: sportaktiv.com/de/offenlegung<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Mag. Alfred Brunner, MBA, E-Mail: alfred.brunner@styria.com<br />

Ronald Tomandl, Tel.: 0 316/80 63-25 82, E-Mail: ronald.tomandl@styria.com<br />

Assistenz: Elisabeth Rechling (-25 86)<br />

CHEFREDAKTION<br />

Klaus Molidor (-25 93), E-Mail: klaus.molidor@styria.com<br />

REDAKTION<br />

Christoph Heigl (-25 88), Christof Domenig (-25 89), Thomas Polzer (-25 87)<br />

STÄNDIGE MITARBEITER<br />

Linda Freutel, Markus Geisler, Klaus Höfler, Wolfgang Kühnelt, Wolfgang Kuhn,<br />

Oliver Pichler, Axel Rabenstein, Herwig Reupichler<br />

FOTOREDAKTION<br />

Thomas Polzer (-25 87)<br />

138 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

06/<strong>2019</strong><br />

erscheint am<br />

5. Dezember<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Arnold Pauly (-25 83), E-Mail: arnold.pauly@styria.com<br />

ANZEIGEN<br />

Bertram Taferner (-25 85), Kevin Laimer (-25 95),<br />

Elisabeth Rechling (-25 86)<br />

SEKRETARIAT<br />

Petra Ofner, Tel.: 0 316/80 63-25 80, E-Mail: office.sportaktiv@styria.com<br />

ONLINE-REDAKTION<br />

Claudia Riedl (-25 94), Nicole Thüringer (-25 90)<br />

DESIGN, LAYOUT & PRODUKTION<br />

Christoph Geretschlaeger<br />

HERSTELLER<br />

Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />

Beiträge über Tourismusregionen und Eventankündigungen werden in Kooperation mit der<br />

Tourismuswirtschaft und mit Veranstaltern gegen Druckkostenbeiträge produziert.<br />

ABO-HOTLINE<br />

Styria Marketing Services GmbH & Co KG, „Abo <strong>SPORTaktiv</strong>“,<br />

Hainburger Straße 33, 1030 Wien<br />

Tel.: 01/51414-800, Fax: 01/51414-810, E-Mail: abo@sportaktiv.com<br />

Das Jahresabonnement (6 Ausgaben) kostet € 19,90.


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