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maaS No.14 Sinn

Impulse für ein erfülltes Leben

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—<br />

i lo n a ko g l i n<br />

m a r e k r o h d e<br />

experimente<br />

für eine<br />

bessere welt<br />

WIE WIR MIT VIELEN KLEINEN AKTIONEN<br />

ETWAS SINNVOLLES FÜR DIE WELT TUN KÖNNEN<br />

Wir hören es immer wieder: »Ach, ich alleine kann ja<br />

doch nichts bewirken.« und »Ich würde ja so gerne<br />

was machen, aber bringt das überhaupt was?« Und<br />

jedes Mal sagen wir »Doch, das kannst du und es<br />

bringt auch was.« 20.000 Entscheidungen, so heißt es, treffen<br />

wir allein an einem Tag. Damit sind einige kleine gemeint,<br />

wie vielleicht der erste Griff am Morgen nach dem<br />

Wecker. Mittlere, beim Einkauf zum Beispiel, wenn wir statt<br />

dem Billig-Produkt das öko-faire nehmen. Bis hin zu den<br />

großen, die uns auf eine ganz neue Spur bringen, so wie wir<br />

das an einem kühlen Märzmittag vor ein paar Jahren erlebt<br />

haben. Eine Entscheidung, die bis heute nachwirkt.<br />

SIND WIR WIRKLICH TEIL DER LÖSUNG?<br />

Wir waren damals in die Hamburger Innenstadt gefahren und<br />

hatten dort in einer großen Shoppingmeile nach Klamotten<br />

für uns gesucht. Zwei Stunden später saßen wir erschöpft<br />

und ziemlich frustriert auf einer Bank.<br />

Warum? Wir hatten in allen Läden<br />

einfach mal gefragt, wie denn die<br />

Dinge hergestellt worden waren.<br />

Hatten die Arbeiter einen fairen Lohn<br />

erhalten? Waren die Sachen umweltfreundlich?<br />

Enthielten sie genmanipulierte<br />

Baumwolle? Und wie waren<br />

die Tiere gehalten worden, deren<br />

Wolle man zu Pullovern und deren<br />

Haut man zu Leder verarbeitet hatte?<br />

In allen Läden hatten uns die Verkäufer<br />

mal entgeistert, mal genervt<br />

angesehen. Sie hatten uns auf Webseiten<br />

verwiesen (auf denen wir später<br />

übrigens auch nicht mehr erfuhren)<br />

oder gebeten, eine Mail an<br />

die Presseabteilung zu schicken.<br />

Doch informiert war niemand.<br />

Jetzt saßen wir also auf der Bank und beobachteten, wie<br />

hunderte von Menschen an uns vorbei zogen. Mit prall gefüllten<br />

Einkaufstüten. Und wir wussten, keiner von ihnen<br />

hatte Fragen gestellt. Sie waren glücklich über ihr Schnäppchen.<br />

Was sie damit anrichteten, ging ihnen nicht durch den<br />

<strong>Sinn</strong>. Doch das war nicht die eigentliche Erkenntnis. Das<br />

wirklich Schlimme an der Sache war, dass wir auch nicht anders<br />

waren. Waren wir in den letzten Jahren wirklich interessiert<br />

daran gewesen, wo die Sachen herkamen? Nein. In<br />

diesem Moment traf uns die Erkenntnis: Wir sind Teil des<br />

Problems! Diese Einsicht traf uns schwer. Wir schämten uns.<br />

Wir waren verzweifelt, dass wir all die Jahre so viel Leid verursacht<br />

hatten. Durch Unbedachtheit! Und wir trafen eine<br />

große Entscheidung: Wir werden ab jetzt immer so genau<br />

wie möglich hinschauen.<br />

BEWUSSTER ENTSCHEIDEN<br />

Es ist ganz klar: Die meisten unserer Entscheidungen treffen<br />

wir auf Autopilot. Es sind Gewohnheiten, Aktionen und Reaktionen,<br />

über die wir gar nicht mehr nachdenken. Die mehr<br />

oder weniger automatisch laufen. Doch nach dieser Erfahrung<br />

machten wir es anders. Wir begannen, genauer hinzusehen.<br />

Dinge bewusster zu tun, darüber nachzudenken. Und<br />

wir gaben vielen von ihnen, natürlich nicht allen 20.000 Entscheidungen,<br />

damit ihren <strong>Sinn</strong> zurück. Denn eins war klar,<br />

wir hatten uns lange selbst belogen. Und wir hatten – wie<br />

wohl viele andere Menschen auch – das seltsame Gefühl,<br />

dass etwas nicht zusammenpasste. Auch wenn wir uns schon<br />

so gut es ging anstrengten. Es war dieser seltsame Zustand,<br />

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