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architektur - material und oberfläche - bauwirtschaft - planer - interior - design - architekt - baubranche - architekturlovers - architect - bauen - innendesign - retail - licht - edv - bim - 2019

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

06 2019<br />

FACHMAGAZIN<br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Perchtoldsdorf, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

Sept./Okt. 2019<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Material & Oberfläche<br />

Material<br />

& Oberfläche<br />

© Adobe Stock/homydesign<br />

© Adobe Stock/GOLFCPHOTO


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www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

3<br />

Editorial<br />

Material & Oberfläche<br />

Was so leicht gesagt ist – Material und Oberfläche – kann auch zum Nachdenken<br />

anregen. Nicht „oberflächlich mit Materialien“ umgehen, ist zwar nur ein einfaches<br />

Wortspiel, aber wenn man bedenkt, dass Sand genauso wie Wasser (und das<br />

sind immerhin wichtige Bestandteile bei der Herstellung von Beton) mittlerweile<br />

weltweit zu raren Stoffen geworden sind, gewinnt es einen tieferen Sinn.<br />

In diesem Zusammenhang steht auch das<br />

2015 beschlossene Pariser Klimaabkommen,<br />

es soll die Erderwärmung auf deutlich<br />

unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen<br />

Zeitalter beschränken. Dieses<br />

Ziel ist möglicherweise noch erreichbar. Es<br />

bedeutet aber, dass die Architektur bei Material<br />

und Oberfläche sehr genau überlegen<br />

muss, was sie wann und wo verwendet: Flächenversiegelung<br />

vermeiden, Begrünung<br />

fördern und nachhaltige Baustoffe einsetzen,<br />

Reduktion der Bildmächtigkeit – das<br />

wären einige Schlagworte dazu.<br />

Dass Material und Oberflächen viel zur Gestaltung<br />

von Architektur beitragen können,<br />

sehen Sie an den Projekten dieser Ausgabe<br />

des Fachmagazin <strong>architektur</strong>. In Chisinau im<br />

ehemaligen Moldavien hat Architekt Maxim<br />

Calujac ein Kulturzentrum entworfen. Architektonisch<br />

liest es sich wie ein sehr überlegt<br />

gestalteter Materialkatalog, so vielfältig sind<br />

hier die Anwendungen und Oberflächen.<br />

Das in Tokyo ansässige Architekturbüro<br />

TERRAIN architects wählte den Eukalyptus<br />

als identitätsstiftendes Baumaterial für<br />

ein Restaurant in Uganda. Nicht nur, dass<br />

das Holz ein lokales Baumaterial ist – es ist<br />

auch extrem schnell nachwachsend und damit<br />

sehr nachhaltig.<br />

Mit einer großen Materialverliebtheit hat die<br />

Architektin Laura Alvarez in Spanien eine<br />

alte Steinruine zu einem, im Kontext stehenden<br />

Schmuckstück verwandelt. Alle Bauteile<br />

sind aus der Gegend und vor Ort verarbeitet.<br />

Renzo Piano Building Workshop hat für einen<br />

Hotel- und Wohnkomplex beim ehemaligen<br />

Wiener Südbahnhof fünf individuelle,<br />

vertikale Strukturen entworfen. Die einzelnen<br />

Baukörper stehen auf neun Meter hohen<br />

Stützen, schweben über der Erde und<br />

haben eine Keramikfassade.<br />

Und in Salzburg ist der Residenzplatz als<br />

ein Projekt, das sich über viele Jahrzehnte<br />

hingezogen hat, endlich (fast) fertig. Die<br />

Architektengemeinschaft Erich Wagner/<br />

Eduard Widmann belegte den Platz mit<br />

Granitplatten und bezog – durch die nicht<br />

versiegelte Oberfläche – auch ökologische<br />

Kriterien mit ein.<br />

Auch die internationalen Magazinbeiträge<br />

befassen sich mit ungewöhnlichen und auch<br />

aufregenden Materialien für Architekturen,<br />

geografisch erstrecken sie sich von den Alpen<br />

über die USA bis nach Asien. Die Kolumnen<br />

und die Produkt News ergänzen wie immer<br />

diese erste Ausgabe nach dem Sommer.<br />

Eine spannende Lektüre wünscht<br />

Peter Reischer<br />

DISCOVER THE HEARTBEAT OF THE FUTURE<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

Editorial 03<br />

Start 08<br />

Manifest für eine<br />

schwindende Ressource<br />

Magazin 12<br />

Büro 34<br />

Architekturszene 48<br />

Bau & Recht 50<br />

Materielle Entschleunigung 52<br />

Villa Slow / Cantabria / Laura Alvarez<br />

Ein Dach aus Eukalyptus 58<br />

Yamasen Japanese Restaurant /<br />

Kampala, Uganda / TERRAIN architects<br />

Material schafft auch Kunst 64<br />

ARTCOR – Creative Center /<br />

Chisinau / Maxim Calujac<br />

Die Wiedergeburt der 70<br />

Vorfertigung<br />

Sprzeczna 4 / Warschau /<br />

BBGK Architekci<br />

Wo einmal der 76<br />

Südbahnhof stand<br />

Parkapartments and Parkhotel am<br />

Belvedere / Wien /<br />

Renzo Piano Building Workshop<br />

& NMPB Architekten<br />

Ein Platz, seine Geschichte 80<br />

und seine Oberflächen<br />

Residenzplatz in Salzburg<br />

RETAIL <strong>architektur</strong> 82<br />

Produkt News 92<br />

edv 128<br />

Bau-CAD:<br />

Neue Funktionen und Trends<br />

4<br />

52<br />

64<br />

70 76<br />

Inhalt<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Hochstraße 103, A-2380 Perchtoldsdorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Ing. Walter Laser (walter.laser@laserverlag.at) n REDAKTIONSLEITUNG mag. arch. Peter Reischer (rp)<br />

MITARBEITER Linda Pezzei (lp), Dolores Stuttner, Mag. Heidrun Schwinger, DI Marian Behaneck, Mag. Matthias Nödl, Julia Mörzinger<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14<br />

MEDIASERVICE RETAILARCHITEKTUR Marion Allinger (marion.allinger@laserverlag.at)<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG Andreas Laser n WEB Michaela Strutzenberger n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 Ausgaben/Jahr): € 86,- / Ausland: € 106,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 56,- / Ausland: € 83,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten Ausgabe eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 12,- / Ausland € 13,50<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />

der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

DRUCKAUFLAGE 12.000 n ÖAK GEPRÜFTE VERBREITETE AUFLAGE 11.155 (Jahresschnitt 2018) n Österreichs meist verbreitete Architektur-Fachzeitschrift


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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

8<br />

Start<br />

Manifest für eine<br />

schwindende Ressource<br />

Immer mehr Künstler nehmen sich in ihren Arbeiten der Probleme der Umwelt, des<br />

Klimawandels und auch der sozialen Ungleichheiten auf der Welt an. Inspiriert von<br />

den sich wandelnden geologischen und biologischen Formen und Systemen auf<br />

der Welt, arbeitet der amerikanischen Künstler John Grade (geb. 1970 in Minneapolis,<br />

lebt in Seattle) seit Jahren mit seinem Studio an immersiven, großformatigen<br />

Skulpturen und Installationen in der Natur. Es sind oft Arbeiten, die in ihrer<br />

Erscheinung an organische Architekturen erinnern. Die Kinetik, die Unbeständigkeit<br />

und der Wandel sind ebenfalls zentrale Themen seiner Werke.<br />

Text: Peter Reischer Fotos: John Grade Studio


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Weltneuheit ONE by Josko.<br />

9<br />

Kompromisslos symmetrisch und nur halb so breit wie gewöhnliche Fenster und Türen.<br />

Start<br />

Die neue Avantgarde-Familie von


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

Frühere Projekte von Grade bezogen sich<br />

auf Bergformationen, Waldgebiete in Guatemala<br />

und die sich verändernde Landschaft<br />

in der Arktis. In letzter Zeit nimmt er sich<br />

vermehrt der Themen wie Stürme, Zerstörung<br />

der Umwelt, Feuerkatastrophen und<br />

Erdbeben etc. an. Aber immer stehen seine<br />

Arbeiten in einem direkten Zusammenhang<br />

mit der Natur, der Umwelt: sie verwittern,<br />

zerfallen, geben so Rückschlüsse auf Vergängliches,<br />

auch auf Prozesse. Und sie dienen<br />

als Nahrung für Insekten und Vögel und<br />

repräsentieren so den Wandel.<br />

Auf einer kleinen Lichtung in einem italienischen<br />

Wald kann man nun seine letzte<br />

Installation bewundern. Das „Reservoir“<br />

wirkt wie ein glitzernder Kronleuchter inmitten<br />

der Pinienwipfel. Das Projekt befindet<br />

sich im Arte Sella Skulpturen Park in<br />

Borgo Valsugana, Südtirol und besteht aus<br />

5.000 kleinen, tropfenförmigen Gefäßen,<br />

aufgehängt an einem durchsichtigen Netz<br />

zwischen den Bäumen. Beim Entwurf des<br />

„Reservoirs“ hat sich Grade sehr genau mit<br />

dem Ökosystem des Parks auseinandergesetzt,<br />

um eine harmonische Eingliederung<br />

in die Landschaft zu erzielen. Er studierte,<br />

wie der Regen durch die Bäume zu Boden<br />

fällt, wie die Baumkronen die einzelnen<br />

Tropfen auffangen und langsam weitergeben<br />

und wie ruhig und beschützt der Wald<br />

während eines starken Regens wirkte.<br />

Die Einzelteile der Skulptur bestehen aus<br />

hitzeverformten Plastikstücken, welche<br />

mit unter Dampf gebogenen Holzstücken<br />

aus Zeder (aus Alaska) gefasst sind. Jeder<br />

durchsichtige Plastiktropfen ist mit der Hand<br />

geformt, der Künstler hat dazu 10 verschiedene<br />

Personen beschäftigt, um eine möglichst<br />

große Differenziertheit der Einzelteile<br />

zu erreichen. Die Tropfen sind mit Nylongarn<br />

10<br />

an Fischernetzen befestigt, diese wiederum<br />

werden mit rostfreien Stahlkabeln an den<br />

Baumstämmen in Spannung gehalten.<br />

Wenn nun Regen oder Schnee fällt, sammelt<br />

sich das Wasser in den durchsichtigen<br />

Taschen des Reservoirs und bildet so<br />

die tropfenförmige Struktur aus. Langsam<br />

wird die Installation schwerer und schwerer<br />

und senkt sich herunter. Bei sonnigem<br />

und warmem Wetter hebt sie sich wieder<br />

in die Höhe, weil das gesammelte Wasser<br />

verdunstet. Sie hebt und senkt sich je nach<br />

atmosphärischem Niederschlag. Spiralfedern<br />

begrenzen den vertikalen Hub in der<br />

Bewegung so, dass das Reservoir immer<br />

in mindestens drei Meter Höhe über dem<br />

Waldboden schweben bleibt. Die trockene,<br />

ungefüllte Skulptur wiegt in ihrer Originalkonfiguration<br />

ca. 31 kg, gefüllt kann sie bis<br />

zu 360 kg schwer werden. Sie dient als Wasserreserve<br />

für die unmittelbare Umgebung:<br />

Wenn das in ihr enthaltene Wasser verdunstet,<br />

erzeugt die Feuchtigkeit eine die Vegetation<br />

des Waldes fördernde Atmosphäre.<br />

Start<br />

Es ergeben sich mehrere intellektuelle, aber<br />

auch ganz praktische Zugänge zu diesem<br />

Kunstwerk. John Grade macht damit auf<br />

den Prozess des Verlustes einer natürlichen<br />

Ressource aufmerksam. Einerseits<br />

ist damit der Naturraum Wald gemeint, andererseits<br />

aber auch das Wasser, welches<br />

in vielen Ländern bereits zur Mangelware<br />

wird. Weltweit haben etwa vier Mrd. Menschen<br />

bzw. zwei Drittel der Weltbevölkerung<br />

mindestens einen Monat im Jahr nicht<br />

ausreichend Wasser zu Verfügung, sodass<br />

sie unter schwerer Wasserknappheit leiden.<br />

Diese Installation kann mit ihrer Schönheit<br />

und Grazilität ein Bewusstsein für den Wert<br />

von (Regen)Wasser hervorrufen.<br />

Es ist aber auch ein (künstlerischer) Aufruf,<br />

sorgsamer mit der Ressource Wasser umzugehen.<br />

Es zu schätzen und achtsam zu<br />

behandeln, nicht einfach in Kanäle zu leiten,<br />

sondern es der Natur nach Möglichkeit wieder<br />

zurückzugeben.


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Weil gute Gestaltung<br />

auch etwas mit<br />

Gefühl zu tun hat.<br />

Transparente Veredelung<br />

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haptische Erfahrung für viele Anwendungen. So eröffnet Brillux Softfeel jedem<br />

feinfühligen Gestalter ganz neue Möglichkeiten.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

12<br />

Magazin<br />

Geboren<br />

in den Alpen<br />

„On Mountain Hut“ befindet sich in 2.500 Meter Seehöhe, auf Europas<br />

einziger Dreifachwasserscheide, zwischen dem Piz Lunghin und dem<br />

Lunghin-Pass im Engadin, auf dem Dach Europas.<br />

Fotos: On | Anne Lutz & Thomas Stöckli<br />

Schon dort hinauf zu gelangen, ist eine Herausforderung,<br />

die nur zu Fuß zu bewältigen ist. Die Kabine<br />

ist komplett selbstversorgend und produziert auch<br />

keinen Abfall: Eine Unterkunft für zwei Personen,<br />

konstruiert aus nachhaltigen Materialien im Einklang<br />

mit der alpinen Umgebung. Die Energieversorgung<br />

wird über Solarzellen am Dach gewährleistet, ebenso<br />

befindet sich hier ein Regenwasserkollektor – er<br />

sammelt und filtert den Regen und Tau. Entworfen<br />

wurde diese Architektur von Thilo Alex Brunner,<br />

Head of Design der Firma On (bekannt für hightech<br />

Laufschuhe). Die Konstruktion ist hauptsächlich<br />

aus Holz, nur die Außenverkleidung besteht aus<br />

reflektierenden Metallplatten, so fügt sich die Mini<strong>architektur</strong><br />

perfekt in die alpine Umgebung ein. Die<br />

Fensterrahmen sind auch aus Metall. Alles ist leicht<br />

zusammenzubauen und auch wieder zerlegbar. Der<br />

schönste Platz, um die Aussicht in das Alpenpanorama<br />

zu genießen, ist neben dem – auf einer kleinen<br />

Mezzaninebene befindlichen – Bett, sicher die Holzstufe,<br />

welche zugleich Sitzbank und Eingang bildet.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

13<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

14<br />

Magazin<br />

Erdmaterial<br />

Auch in den entferntesten Winkeln der Erde, wie dem Wüstenort Bluff in Utah,<br />

entsteht Gemeinschaft. Umgeben von nichts als Sand und roten Felsen am Horizont,<br />

hat sich die Ortsgemeinschaft dazu entschlossen, ein Kommunikationszentrum samt<br />

Versammlungsort und öffentlicher Grillstation zu errichten.<br />

Fotos: Dana Sohm<br />

Der Platz soll für die alljährlich hier stattfindenden<br />

Heißluftballontreffen als Eventzentrum genutzt<br />

werden können. Als erstes errichtete das Team von<br />

DesignBuildBLUFF eine große Küche mit einer öffentlich<br />

zugängigen, über vier Meter langen Grillstation.<br />

Die Architektur soll als Zentrum für Events, Kochen,<br />

Musikveranstaltungen und Erholung dienen. Den Masterplan<br />

für die weitere Entwicklung gibt es auch schon.<br />

Ungefähr 40 m 2 groß ist diese „Fire Mesa“ (sie kann<br />

auch gemietet werden) und sie ist aus recycelten,<br />

gebrauchten und lokalen Materialien konstruiert. Die<br />

Wände sind in einem langdauernden Prozess, unter<br />

kräftiger Mitwirkung der Bevölkerung, aus Erde und<br />

Lehm der Umgebung entstanden. Sie schützen die<br />

Küche vor der Wüstensonne und den starken Winden<br />

und temperieren das Innere durch ihre thermische<br />

Masse. Die Konstruktion aus gestampfter Erde<br />

(rammed earth) war die Gelegenheit, eine dauerhafte<br />

Bautechnik unter Verwendung eines billigen, lokalen<br />

Materials einer größeren Gruppe der Bevölkerung<br />

nahe zu bringen. Die Mauern erzählen mit ihren<br />

Schichten die Story der Entstehung und die Oberflächen<br />

verleiten zum Angreifen, zum Tasten.<br />

Viele der anderen Baumaterialien wurden gespendet<br />

oder recycelt und es wurde auch improvisiert. Die Unterseite<br />

der Auskragung des Daches ist mit gewellten<br />

Metallplatten, die bei einem anderen Projekt übrig<br />

geblieben sind, verkleidet. Die Metallfenster sind von<br />

einem Abbruchobjekt und die Deckenbalken sind angekohlt,<br />

um sie vor der Witterung zu schützen. Trotz<br />

(oder vielleicht gerade wegen) der beschränkten Materialpalette<br />

– alles musste erschwinglich sein – fügt<br />

sich die „Fire Mesa“ mit ihren dunklen, erdigen Tönen<br />

gut in den Kontext der Umgebung ein.


15<br />

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Lichtstärkeverteilung, Schutzart IP 65. Sie überzeugen<br />

durch kompakte Form, hohe Lichtausbeute, lange Lebensdauer<br />

und Wahlmöglichkeit der Farbtemperatur. Ideal für<br />

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www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Magazin<br />

Das gute Licht.<br />

Für die helleren Plätze.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

16<br />

Magazin<br />

Der Preis für energieeffizientes Sanieren<br />

Für 36 Prozent aller CO 2 -Emissionen<br />

in Europa ist der gedämmte wie ungedämmte<br />

Gebäudebestand verantwortlich.<br />

In Österreich ist Raumwärme mit<br />

einem Anteil von 27 Prozent am energetischen<br />

Endverbrauch einer der wesentlichen<br />

Bereiche des Energieverbrauches.<br />

Bei einer umfassenden thermischen<br />

Sanierung des derzeitigen Bestandes ist<br />

mehr als eine Halbierung des aktuellen<br />

Energieverbrauchs möglich.<br />

Zum zehnten Mal vergibt nun die ARGE<br />

Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme (QG<br />

WDS) den ETHOUSE Award. Der Preis würdigt<br />

Gebäudesanierungen, die ein gestalterisches,<br />

auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes<br />

Herangehen an Energieeffizienz unter Beweis<br />

stellen. Bewertungskriterien sind die<br />

Ausführungsqualität, der Umgang mit dem<br />

Altbestand, die architektonische Umsetzung<br />

sowie der Umfang der Energieeinsparung.<br />

Einreichungen sind in den drei Kategorien<br />

öffentliche und gewerbliche Bauten<br />

sowie Wohnbau möglich. Neben dem Planer<br />

werden auch die verarbeitenden Betriebe<br />

ausgezeichnet. Der mit 12.000 Euro dotierte<br />

Preis wird im März 2020 verliehen.<br />

Einreichen können alle privaten und öffentlichen<br />

Bauträger, ArchitektInnen und<br />

PlanerInnen, städtische oder einfache Verwaltungsinstitutionen<br />

(auch Gemeinden)<br />

sowie Wohnbaugesellschaften mit Sitz in<br />

Österreich. Eingereicht werden können<br />

Objekte, die mit 14. November 2016 oder<br />

später in Österreich fertiggestellt worden<br />

sind. Ausschreibungsbeginn ist ab sofort,<br />

Einreich ende der 14. November 2019.<br />

Weitere Informationen sowie alle Einreichunterlagen<br />

finden sich unter:<br />

ethouse.waermedaemmsysteme.at<br />

Wo Abkühlung in Wien notwendig ist<br />

Auch der heurige Sommer hat es gezeigt:<br />

Wetterextreme wie Hitzewellen<br />

werden durch die fortschreitende Klimakrise<br />

immer häufiger. Erstmals verfügt<br />

die Stadt Wien mit der Hitzekarte über<br />

Daten, die zeigen, an welchen Orten<br />

in Wien Abkühlung am dringendsten<br />

benötigt wird.<br />

Das Besondere an der Hitzekarte ist, dass<br />

auch das Alter der Bevölkerung berücksichtigt<br />

wird. Denn Kinder, ältere Menschen<br />

und Kranke sind von der Hitze besonders<br />

stark betroffen. In der Karte wird also auch<br />

die Hitzeverträglichkeit sichtbar. Heiße<br />

Orte, an denen viele ältere Personen und<br />

Kinder leben, werden rot hervorgehoben.<br />

Daneben liefert die Hitzekarte Informationen<br />

zur Beschaffenheit von Grünraum und<br />

Wasser sowie mit welchen Temperaturen<br />

zu rechnen ist. Die Hitzekarte weist zehn<br />

Hitze-Gebiete aus, also Orte, die beson-<br />

ders stark von der Hitze betroffen sind.<br />

Ausgewertet wurde nach Zählbezirken.<br />

Das ermöglicht der Stadtplanung, lokal gezielte<br />

Maßnahmen umzusetzen.<br />

Vorwiegend befinden sich die Gebiete in<br />

Favoriten, Ottakring und Margareten. In<br />

diesen Gebieten leben 47.000 von der Hitze<br />

besonders stark betroffene Menschen.<br />

Davon sind 20.000 Kinder (unter 14 Jahre)<br />

und 27.000 ältere Menschen (über 65<br />

Jahre). In Gebieten, wo viele Kinder unter<br />

der Hitze zu leiden haben, macht es zum<br />

Beispiel Sinn, Wasserspielplätze zu errichten.<br />

Bei vielen älteren Personen bieten sich<br />

beschattete Sitzbänke zum Verweilen, Einkaufstaschenabstellen<br />

und Plaudern an.<br />

Mit der Hitzekarte kann neben langfristig<br />

geplanten Maßnahmen auch mit Sofortaktivitäten<br />

schnell für Abkühlung gesorgt<br />

werden, zum Beispiel mit mobilen Beschattungselementen<br />

oder der Installation von<br />

Sprühnebelbrunnen.<br />

© ecoten


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

17<br />

Magazin<br />

DIE NEUE GENERATION 7000<br />

PERFEKTION NEU DEFINIERT<br />

WWW.MIELE.AT/GENERATION7000<br />

# LifeBeyondOrdinary


+<br />

<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

Dialogreihe in Wien<br />

Bereits 2009 hat GROHE die Dialogplattform<br />

trends thesen typologien ins Leben<br />

gerufen, die seitdem in unterschiedlichen<br />

Städten und Metropolen gastiert<br />

und jährlich eine internationale Architektenschaft<br />

und die Real Estate Branche<br />

interessierende Themen aufgreift.<br />

In diesem Jahr beschäftigt sich die<br />

Dialogreihe mit der Thematik „Analoge<br />

Techniken für digitale Prozesse“. Drei<br />

renommierte Entscheidungsträger werden<br />

ihre Erfahrungen in der analogen/<br />

digitalen Projektplanung präsentieren.<br />

18<br />

Computergestützte Planungs- und Fertigungsprozesse<br />

dominieren zunehmend die<br />

Arbeit in den Planungsbüros. Die integrale<br />

Zusammenarbeit aller beteiligten Disziplinen<br />

erfordert neues Denken – Kooperation<br />

statt Konfrontation, weniger Distanz zwischen<br />

Design, Fertigung und Realisierung.<br />

Daten werden nur durch Zusammenarbeit<br />

verwertbar. Architektur entsteht im Kopf<br />

– durch digitale Werkzeuge wird sie kommuniziert.<br />

In Zeiten neuer Technologien ist<br />

gerade die Beherrschung analoger Techniken<br />

die entscheidende Voraussetzung – sei<br />

es im funktionalen, kreativen, sozialen und<br />

politischen Bereich – ob sich Maschinen als<br />

Magazin<br />

die ersehnten Erfüllungsgehilfen erweisen.<br />

Der Architekt bleibt der kreative Motor, Ideengeber,<br />

Qualitätssetzer! Im Rahmen des<br />

Events am 14. November 2019 ab 18 Uhr<br />

werden diese und andere Fragen im „Thirty<br />

Five – On Top of Vienna!“, in den myhive<br />

Twin Towers thematisiert und diskutiert.<br />

Nach den Vorträgen und einer das Publikum<br />

einbindenden Diskussion lädt GROHE<br />

zum Netzwerken bei Flying Dinner und Getränken<br />

ein.<br />

Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist<br />

nur nach vorheriger Anmeldung unter:<br />

<strong>architektur</strong>@grohe.com möglich.<br />

Martin Haas<br />

haascookzemmrich STUDIO2050, Stuttgart<br />

Elke Delugan-Meissl<br />

Delugan Meissl Asssociated Architects/DMAA<br />

Michael Lohmann<br />

Delugan Meissl Asssociated Architects/DMAA<br />

Neuer Vorstand<br />

In der Generalversammlung des 1987 gegründeten<br />

Aluminium-Fenster-Instituts wurde ein neuer Vorstand<br />

gewählt. Der AFI-Vorstand besteht aus zwei Vertretern<br />

des österreichischen Metallbaus: Obmann Thomas<br />

Sattler von GÄNSWEIDER Metalltechnik GmbH und<br />

Obmann-Stv. Wilhelm Pichler von Metallbau WAST-<br />

LER GmbH. Die Position der Systemanbieter wird von<br />

Philip König von ALUKÖNIGSTAHL GmbH und Michael<br />

Schuller von HUECK Aluminium GmbH besetzt.<br />

Das klar definierte Ziel der neuen Führungscrew wird<br />

im Sinne des österreichischen Metallbaus und der<br />

Oberflächenveredelungsbranche umgesetzt. Schon<br />

jetzt ist klar: Frischer Wind ist angesagt. Unter der<br />

bewährten Geschäftsführung von Harald Greger und<br />

in enger Zusammenarbeit mit der Schwesterorganisation<br />

AMFT in der Wirtschaftskammer Österreich.<br />

Aluminium-Fenster-Institut<br />

T +43 (0)1 9834205<br />

office@alufenster.at<br />

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© www.alufenster.at | Rudolf Fric<br />

Der AFI-Vorstand vlnr: Philip König | Alukönigstahl GmbH (Beirat), Thomas Sattler |<br />

Gänsweider Metalltechnik GmbH (Obmann), Wilhelm Pichler | Metallbau Wastler<br />

GmbH (Obmann-Stv.), Michael Schuller | Hueck Aluminium GmbH (Beirat)


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Windschutz<br />

in London<br />

Die Stadt London hat mittlerweile „Wind Microclimate<br />

Guidelines“ herausgegeben. Diese sollen<br />

Fußgänger und vor allem Radfahrer vor den starken<br />

Winden (Fallböen), die durch die steigende<br />

Zahl von Skyscrapern entstehen, schützen.<br />

Architekturen über 25 Meter Höhe müssen ab nun<br />

strengen Tests zur Vermeidung von Windeffekten<br />

unterzogen werden. Die Gebäudemodelle müssen<br />

Versuche im Windtunnel über sich ergehen lassen<br />

und beweisen, dass in Gebieten in denen Restaurants<br />

und Cafés sind, die Windgeschwindigkeit unter 2,5<br />

m/sek liegt. Gehsteige dürfen keine Windgeschwindigkeit<br />

über 8 m/sek und alles, was über 25 m/sek<br />

liegt, Gehsteige dürfen keiner Windgeschwindigkeit<br />

über 8 m/sek ausgesetzt sein. Alles, was über 25 m/<br />

sek liegt, gilt als gefährlich für die Sicherheit von<br />

Fußgängern. Momentan gilt das nur für die City of<br />

London, aber es wird gehofft, dass die Bestimmung<br />

auf ganz London ausgedehnt wird. Ausgangspunkt<br />

war eine Studie, die festgestellt hat, dass Windböen<br />

am Fuß von Rafael Viñoly‘s Walkie Talkie Skyscraper<br />

Menschen zu Boden geworfen haben.<br />

19<br />

Magazin<br />

Das revolutionäre<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

20<br />

Magazin<br />

Der Albtraum<br />

Als 1986 der Super GAU, der größte anzunehmende Unfall in der ukrainischen<br />

Kleinstadt Tschernobyl passierte, wurden weite Teile der heutigen Staaten Ukraine,<br />

Weißrussland und Russland, aber auch von Ost- und Westeuropa sowie Skandinavien<br />

kontaminiert. Die damals in kürzester Zeit errichtete Schutzhülle aus<br />

Beton über der Atomruine von Block 4 war nach 10 Jahren bereits brüchig, einsturzgefährdet<br />

und sollte mit einer weiteren Hülle umgeben werden. Über 25 Jahre<br />

arbeitete man an der Entwicklung dieser Lösung.<br />

Fotos: WZV / Kalzip GmbH<br />

Sie besteht nun aus einer 86.000 Quadratmeter<br />

großen, bogenförmigen Schutzhülle<br />

aus Edelstahl Rostfrei, die jetzt endlich,<br />

über 30 Jahre nach der Katastrophe, fertiggestellt<br />

ist. Die Konstruktion der New Safe<br />

Confinement (NSC) genannten Ummantelung<br />

erinnert an einen Flugzeughangar<br />

und spannt sich bogenförmig über den zerstörten<br />

Reaktorblock und Betonsarkophag.<br />

Entsprechend gigantisch sind ihre Abmessungen:<br />

257 Meter breit, 150 Meter lang<br />

und bis zu 105 Meter hoch. Sie setzt sich<br />

aus zwei Teilbögen zusammen. Ein Fachwerk<br />

aus Stahlrohren, die von zwei längs<br />

verlaufenden Betonträgern gestützt werden,<br />

formt den Rahmen dieses Bogens. Seine<br />

mehrschichtige Verkleidung aus Edelstahlblechen,<br />

Kunststoffmembranen und<br />

Isolierschichten soll verhindern, dass Regen<br />

oder Schnee in den neuen Sarkophag eindringen<br />

und zuverlässigen Schutz gegen<br />

radioaktive Emissionen bieten. So muss sie<br />

trotz ihrer gigantischen Größe erdbebenfest<br />

sein und Windsogkräften der Tornado-<br />

klasse 3 – also Windgeschwindigkeiten bis<br />

zu 340 Stundenkilometern – standhalten.<br />

Die Außenhülle besteht aus rund 700 Tonnen<br />

nichtrostendem Edelstahlblech der Güte<br />

1.4404, das mit 0,5 Millimeter Blechdicke als<br />

Stehfalzsystem verarbeitet wurde. 500 Tonnen<br />

0,5 Millimeter dicker Edelstahl in der<br />

Legierung 1.4301 bilden die Innenschale als<br />

Paneelsystem. Aus Strahlenschutzgründen<br />

wurden alle Profile und Paneele auf mobilen<br />

Produktionseinheiten in Containern vor Ort<br />

in Tschernobyl hergestellt und verarbeitet.<br />

So wurden allein 4.800 Bahnen Blech aus<br />

Edelstahl zu 30 Zentimeter breiten und bis<br />

zu 100 Meter langen Streifen geschnitten<br />

und durch Spezialmaschinen mit dem Stahlrohrrahmen<br />

mechanisch verbunden. Über<br />

drei Millionen Spezialschrauben aus demselben<br />

Material kamen dabei zum Einsatz.<br />

Neben ihrer werkstoffbedingten Beständigkeit<br />

sprach die Effizienz der Montage für<br />

die vier Zentimeter langen Bohrschrauben<br />

aus Chrom-Nickel-Stahl mit Bohrspitze aus<br />

gehärtetem Stahl und einem Dichtring aus<br />

Gummi. In nur einem Arbeitsschritt bohrten<br />

sie die benötigten Löcher, schnitten die Gewinde<br />

und verschraubten die Bauteile zugleich<br />

dicht miteinander.<br />

Die Hülle wiegt 29.000 Tonnen – dreimal so<br />

viel wie der Eiffelturm. Anders als diese berühmte,<br />

über 100 Jahre alte Stahlkonstruktion<br />

in Paris kann der neue Sarkophag für<br />

den Unglücks-Reaktor aus Strahlenschutzgründen<br />

jedoch nicht alle sieben Jahre mit<br />

Korrosionsschutz gestrichen werden. Deshalb<br />

erhielt er ein aufwendiges Belüftungssystem,<br />

das computergesteuert die Korrosion<br />

verhindern soll. Zwischen der Innen- und<br />

Außenschale befindet sich ein 13 Meter tiefer<br />

Raum, in dem die Luftfeuchtigkeit konstant<br />

unter 40 Prozent gehalten werden soll.<br />

Dafür zirkulieren in ihm mit leichtem Überdruck<br />

45.000 Kubikmeter Luft pro Stunde.<br />

Eine konstante Temperaturdifferenz – die<br />

Luft im Zwischenraum wird stets auf drei<br />

Grad Celsius höher erwärmt als die Luft in<br />

der gesamten Schutzhülle – beugt der Kondensation<br />

vor.


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21<br />

Magazin<br />

... und der Wachhund hat Pause!<br />

Sicherheit - der meistgenannte Grund für die Investition in ein SmartHome<br />

System. Mit Alarm- & Zutrittspaketen von Siblik SmartHome wird jedes Zuhause<br />

und jedes Objekt zum sicheren Hafen, ohne ein Gefängnis zu sein.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

22<br />

Magazin<br />

Schmal, symmetrisch,<br />

individuell<br />

Modernes Wohnen hat viele Gesichter: vom offenen – und großzügig dimensionierten<br />

Loft-Style bis zum minimalistischen nordisch-skandinavischen Stil, vom<br />

trendig-funktionellen Industrial-Style bis zum von den Fifties und Sixties inspirierten<br />

Retro- und Mid-Century-Look.<br />

Deshalb hat Josko ein revolutionäres Fenster-, Schiebe-<br />

und Innentürsystem geschaffen, das der Vielfalt<br />

zeitgemäßer Wohnstile keinerlei Grenzen setzt: Mit<br />

ONE by Josko hat das Unternehmen seinen bewährten<br />

Systemgedanken und die Smart Mix-Philosophie<br />

konsequent noch einen entscheidenden Schritt weiter<br />

gedacht: Erstmals bietet ein Fenster- und Schiebetürsystem<br />

eine nahezu unendliche Fülle an persönlichen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten, die das Fenster oder die Innentüre<br />

selbst zum Einrichtungsgegenstand machen.<br />

Grenzenlose Möglichkeiten für jeden Wohnstil<br />

Möglich macht dies die ONE App, eine neue, ungemein<br />

vielfältige Kollektion an individuell wählbaren<br />

Applikationen für die Gestaltung der Rahmen des<br />

Systems, die in den unterschiedlichsten Materialien<br />

und Farben erhältlich sind. Oberflächen in echtem<br />

Stahl, gebürstetem Aluminium, Glas oder Beton-Optik<br />

harmonieren z.B. optimal mit der reduzierten Farb-<br />

und Materialästhetik von Loft- oder Industrial Style.<br />

Applikationsoberflächen in edlen Holzarten wie z.B.<br />

deutsche Nuss, Eiche, Wildeiche, Fichte, Oregon oder<br />

Lärche lassen sich wiederum ideal mit der warmen<br />

Farbwelt von Retro- und Vintage-Looks, mit klassischen<br />

Einrichtungsstilen oder sogar mit dem modern-rustikalen<br />

Landhaus-Look kombinieren.<br />

Minimalistisch schlank und charaktervoll<br />

Neben der innovativen ONE App-Option sorgen auch<br />

das einzigartige Konstruktionsprinzip und die extrem<br />

schlanke Optik von ONE für Harmonie. Mit kompromissloser<br />

Symmetrie sind alle vier Rahmenteile rundherum<br />

absolut gleich breit und sorgen konsequent für<br />

ausgewogene Proportionen. Mit der superschlanken,<br />

eleganten Ansichtsbreite von nur 5 cm werden Fenster<br />

und Schiebetüren zu außergewöhnlichen Hinguckern,<br />

die jede Wohnumgebung nach dem „Weniger<br />

ist mehr“-Prinzip auf faszinierende Weise bereichern.<br />

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23<br />

Die neue MyMotion<br />

Kollektion ist da!<br />

Magazin<br />

Entdecken Sie MyMotion in Motion.<br />

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Anschließend App öffnen, Smartphone-Kamera auf die<br />

Anzeige richten und MyMotion im Video erleben.<br />

Mehr Infos zur neuen Produktserie: neudoerfler.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

24<br />

Magazin<br />

Lindower 22<br />

In Zeiten der Berliner Mauer war der Bezirk Wedding ein Arbeiterviertel des westlichen<br />

Teils von Berlin. Später entstand hier ein Mix aus Migranten und verbleibenden<br />

Berliner Einwohnern. Diese kulturelle Mischung ist auch heute noch ein<br />

Kennzeichen der Gegend. Die fortschreitende Gentrifizierung der Nachbarbezirke<br />

machte ihn plötzlich auch für die Stadtentwicklung interessant.<br />

Fotos: Andrea Garzotto, Nick Ash<br />

Er hat in den letzten Jahren eine Menge Künstler,<br />

Kunstgalerien und Ateliers angezogen. Sie alle bemächtigten<br />

sich der verlassenen Produktionsstätten<br />

der ehemaligen Industrie. Heute hat der Bezirk ein<br />

mit seiner Bevölkerung (die Hälfte hat einen Migrationshintergrund)<br />

ein großes Entwicklungspotenzial<br />

und spielt eine gewisse Rolle in der urbanen Zukunft<br />

der Stadt.<br />

Das Projekt Lindower 22 wurde von den Heim Bal Architekten<br />

& Asastudio als Kulturprojekt auf dem Areal<br />

der verlassenen Max Hasse Maschinen Fabrik entworfen<br />

und erdacht. Es beinhaltet die Umwandlung<br />

von mehr als 6.000 m 2 existierender Gebäude mit einem<br />

Fokus auf Kreativräume für Kunstproduktion und<br />

Ausstellungen. Zusätzlich entstehen 5.000 m 2 Mischnutzungen<br />

auf dem engen und schmalen Grundstück<br />

an der Seite der Fabrik: 27 Wohneinheiten, ein kleines<br />

Theater, Ateliers und auf der Erdgeschossebene Gemeinschaftsräume,<br />

Cafés und Restaurants.


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25<br />

Magazin<br />

Der Prozess der Transformation reduzierte<br />

sich auf die notwendigsten Eingriffe und<br />

möglichst wenig neue Substanz. Das Resultat<br />

sind klare und reine architektonische<br />

Räume, die kein ikonisches Statement benötigen.<br />

Eine Architektur, die auf der Geschichte<br />

aufbaut, statt sie auszulöschen.<br />

Der größte, 4-geschossige, L-förmige Baukörper<br />

erhielt einen zweigeschossigen Aufbau<br />

am Dach, verkleidet mit reflektierenden,<br />

gebürsteten Metallplatten. Er unterscheidet<br />

sich klar von der alten Original<strong>architektur</strong>.<br />

Eine neue Treppe aus Stahlbeton,<br />

sie war durch den Brandschutz notwendig<br />

geworden, dient nun als Hauptzugang. Alle<br />

Neuerungen im Inneren sind durch weiße<br />

Farbe oder durch die Klarheit der Materialien<br />

gekennzeichnet – so entsteht eine Differenzierung<br />

zwischen Alt und Neu.<br />

Das in der Mitte des Hofes frei stehende<br />

Bauwerk, mit der Bezeichnung „Kathedrale“,<br />

enthält Ausstellungsbereiche, Büros und<br />

zwei neue Grünterrassen, im dritten Stock<br />

befinden sich loftähnliche Wohneinheiten.<br />

Die Ziegelfassade ist erhalten und nur – wo<br />

notwendig – ausgebessert worden.<br />

Der Teil des Komplexes an der Straßenseite,<br />

ein existentes Wohnhaus, wurde erneuert<br />

und mit einem Zusatz für vier Wohneinheiten<br />

versehen. Ein schmales Geschäft auf<br />

der Straßenebene dient als Bibliothek. Dieser<br />

Teil des Ensembles schafft die Verbindung<br />

vom industriellen Kern zur Öffentlichkeit<br />

hin. Der Neubau ist niedriger gehalten,<br />

um mehr Licht für die dahinter stehenden<br />

Bauten zu gewährleisten.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

26<br />

Magazin<br />

Der Garten in der<br />

Glaszitadelle<br />

Direkt neben einer stark befahrenen Straße in Bangkok befindet sich auf einem<br />

kleinen Grundstück das Verkaufs- und Präsentationsbüro für ein großes Wohnprojekt.<br />

Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Büro eines Mitbewerbers war eine<br />

Bedingung des Auftraggebers, das Gebäude optisch eindeutig vom Konkurrenten<br />

zu trennen.<br />

Fotos: SPACESHIFT STUDIO


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27<br />

Magazin<br />

Allein ein räumlicher Abstand war keine ausreichende<br />

Lösung und das Team der Designer entschied<br />

sich deshalb, das Bauwerk in seiner Orientierung von<br />

dem Verkehrsweg weg zu drehen. So entstand nicht<br />

nur ein Bruch in der dichten Urbanität, sondern auch<br />

eine Grünfläche für die Passanten. Der Verkaufsraum<br />

stellt also ein Stück seines eigenen Grundstückes<br />

als Pocket-Park (AF 519) dem öffentlichen Raum zur<br />

Verfügung. Zwei einfache, mehr oder minder rechteckige<br />

Körper bilden eine ausgewogene architektonische<br />

Komposition miteinander.<br />

Einer der Kuben besteht aus ca. 20.000 Glassteinen,<br />

er erscheint wie eine Festung aus Glas und enthält<br />

in seinem Inneren einen versteckten Garten. Die Wirkung<br />

der Fassade ändert ständig – je nach Sonnenstand<br />

und Schattenwirkung der Bäume – ihr Aussehen.<br />

In der Nacht sind die Steine von innen beleuchtet<br />

und das Ganze wird zu einer riesigen Laterne aus<br />

Glas. Die Glassteine sind rechteckig, nicht wie üblicherweise<br />

quadratisch. Sie besitzen auch überstehende<br />

Ecken und Kanten und somit verkleinern sie<br />

die Dicke der Fugen von 10 auf 2 Millimeter. Dieses<br />

spezielle Detail reduziert die optische Wahrnehmung<br />

der Fugen und hilft so, den Eindruck einer durchgehenden<br />

Glaswand zu erzeugen. Die durchgehenden,<br />

waagrechten Mörtelfugen wiederum verkleinern den<br />

Sonneneintrag durch die hochstehende Sonne in der<br />

Sommerzeit, somit wird auch der Hitzeeintrag reduziert.<br />

Die Luftschicht im Inneren der Glassteine wirkt<br />

zusätzlich als thermische Isolierung.<br />

Ein weiteres Entwurfskriterium war, einen friedlichen<br />

Umraum im Inneren des Büros zu schaffen und<br />

auch den Kontrast zur geschäftigen Außenwelt vor<br />

der Eingangstüre zu betonen. Durch die acht Meter<br />

hohen Glaswände, die den Garten umgeben, werden<br />

der Verkehrslärm abgeschirmt und unliebsame Ausblicke<br />

auf die Umgebung (die nicht sehr erfreulich<br />

ist) vermieden. Am unteren Ende der Wände gibt<br />

es einen Luftschlitz, so kann kühle Luft eindringen<br />

und die erwärmte Luft wie in einem Kamin nach oben<br />

abziehen. Die Bäume im Garten tragen zu einem Mikroklima<br />

bei. Zusätzlich hilft ein Verdunstungssystem<br />

an heißen Sommertagen mit, die Temperatur<br />

zu kontrollieren. Die Raumwahrnehmung im Inneren<br />

des Gebäudes ist ähnlich wie in einem Wohnraum mit<br />

Ausblick ins Grüne – dank der überlegten und innovativen<br />

Wahl und Verwendung der Baumaterialien.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

28<br />

Magazin<br />

Aus Holz gebaut<br />

Bis ins kleinste Detail haben die Schweizer Architekten Localarchitecture die neue<br />

Mehrzweckhalle der Gemeinde Le Vaud unweit des Genfer Sees gestalterisch<br />

durchgearbeitet. In der Außenansicht nimmt die ausdrucksstarke Kubatur mit<br />

schrägen und gezackten Elementen und dunkler Metallverkleidung das Motiv der<br />

Gipfel der naheliegenden Berglandschaft auf.<br />

Fotos: David Matthiessen<br />

Im Innenraum ist das Gebäude aufgrund der Vorgaben<br />

für Sport- und Versammlungsstätten funktional<br />

organisiert. Von allen Seiten fällt Tageslicht ins Gebäude<br />

und der konsequente Einsatz des Werkstoffes<br />

Holz verleiht dem Innenraum einen natürlichen Charakter.<br />

Die 500 m² Dachfläche für die Halle wurde mit<br />

280 mm hohen, vorgefertigten Flächenelementen realisiert.<br />

Aufgrund ihrer guten statischen Eigenschaften<br />

ermöglichen sie bis zu 8,40 m Spannweite und<br />

können – in Sichtqualität ausgeführt – unverkleidet<br />

im Raum sichtbar bleiben. Weitere 200 m² Flächenelemente<br />

desselben Typs kamen auch beim Dachtragwerk<br />

im Nebenschiff zum Einsatz, allerdings<br />

mit einer Bauhöhe von 140 mm. Die Spannweiten<br />

betragen hier maximal 3,60 m. Sämtliche Flächenelemente<br />

wurden während der Produktion mit einem<br />

Lichtschutz behandelt, um die helle und freundliche<br />

Optik langfristig zu erhalten. Neben ihrer natürlichen<br />

Anmutung und der hohen Tragfähigkeit sorgen diese<br />

Holzelemente für eine ausgezeichnete Akustik in den<br />

Räumen und schaffen damit eine hohe Aufenthaltsqualität<br />

im neuen Gemeindezentrum.<br />

Die hohe gestalterische Qualität der Holz<strong>architektur</strong><br />

hat auch die Jury des International Wood Award 2019<br />

überzeugt: Im April 2019 wurde das Gemeindezentrum<br />

auf dem Forum Bois Construction in Paris mit<br />

dem internationalen Holzbaupreis ausgezeichnet.


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29<br />

Magazin<br />

F E E L GO O D FA S S A D E N<br />

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Sonnenschutz, hoher Wärmedämmung, perfekter<br />

Sicherheit und maximaler Tageslichttransmission sind<br />

seit vielen Jahren unser Antrieb und unsere Passion.<br />

Denn natürliches Tageslicht kurbelt die Produktion von<br />

Glückshormonen an, macht uns wach und hält gesund.<br />

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zertifizierten Isolierglas-Produkten wertvolle<br />

Punkte für LEED oder BREEAM.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

30<br />

Magazin<br />

Nachher wie vorher<br />

Die architektonische Bedeutung eines Pavillons ist die einer „Insel“, eines<br />

Rückzugsortes für Besinnung, Vertiefung, ein Ort für Geistiges. Alle zwei<br />

Jahre findet in Indien im Fort Kochi die Kochi-Muziris Biennale (KMB)<br />

statt. Es ist immer das größte zeitgenössische Kunstfestival in Asien und<br />

wird in verlassenen Fabriken und Lagerhallen, die als Galerien und Veranstaltungsräume<br />

wiederverwendet werden, in Fort Kochi-Mattancherry, in<br />

Kerala, Süd indien abgehalten. Jedes Mal wird ein Pavillon errichtet, um der<br />

Filmkunst im Cabral Yard (Teil von Fort Kochi) einen Raum zu bieten. Auf<br />

der KMB 2018 wurden die Anagram Architects damit beauftragt.<br />

Fotos: Suryan//Dang<br />

Im Gegensatz zu anderen Veranstaltungsorten am<br />

Gelände, gibt es im Cabral Yard keinerlei architektonische<br />

Spuren der Vergangenheit oder Geschichte,<br />

der Bereich ist eher dem Prozess einer Renaturierung<br />

überlassen. Die Architekten betitelten ihren Entwurf<br />

„Koodaaram“ oder Zelt und entwarfen einen halb<br />

durchsichtigen, teilweise in der Umgebung versenkten<br />

Rundbau für 420 Besucher. Entsprechend den<br />

Kriterien der ortsüblichen (Kerala) Tempelbauten<br />

enthält er Flechtwerk, Sockel und Dachvorsprünge.


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31<br />

Magazin<br />

Die gesamte Konstruktion, ihr optisches Erscheinungsbild<br />

verschleiert ihre Durchlässigkeit und ihre<br />

Massivität, während sie gleichzeitig Licht von allen<br />

Seiten in die Innenräume leitet und rundum seine<br />

Zugänglichkeit ermöglicht. Indem es ein Pavillon<br />

für alle Menschen wird, konterkariert die Architektur<br />

die traditionelle Exklusivität, die mit derartigen<br />

Kunstevents verbunden wird.<br />

Die Architektur wurde in einer Rekordzeit von nur<br />

zwei Monaten errichtet. Wände und Erdboden fließen<br />

ineinander, alles kann zu 100% zerlegt und wiederverwendet<br />

werden und der Ort bleibt nachher<br />

unberührt (wie vorher) zurück und kann weiter<br />

„verwildern“. Es ist das Gegenteil zu einer monolithischen<br />

Bauweise und verbunden mit der Natur,<br />

statt in Distanz zu ihr.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

32<br />

Magazin<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

am Bau<br />

Im Süden Kopenhagens (Bezirk Ørestad) sind 20 neue Stadthäuser nach einem<br />

Entwurf der Architekten der Lendager Group entstanden. An und für sich nichts<br />

Ungewöhnliches, jedoch sind diese Architekturen aus Abfallmaterialien erbaut.<br />

Das sieht man ihnen allerdings überhaupt nicht an.<br />

Fotos: Rasmus Hjortshøj – COASR<br />

Durch die Wiederverwendung von Abfall erhält das<br />

Material einen zweiten Lebenszyklus, ganz im Sinne<br />

der Nachhaltigkeit. Recycelter Beton für die Hülle,<br />

neu genutzte, doppelt verglaste Fenster für die Fassade<br />

und ausrangierte Tafeln eines Fußbodenbelages<br />

für die Verkleidung der Hülle und die Fußböden im<br />

Inneren. Alles Stoffe, die ansonsten auf der Mülldeponie<br />

oder in der Verbrennungsanlage gelandet wären.<br />

Deshalb auch der Projektname „Upcycle Studios“.<br />

Die Architekten demonstrieren damit, wie man aus<br />

Abfall durchaus ästhetische Architektur zum Wohnen<br />

machen kann, ohne Kompromisse bei der Qualität,<br />

dem Preis und der Energieeffizienz einzugehen. Der<br />

Unterschied zu ähnlichen (Test)Projekten ist nämlich<br />

der, dass die „Upcycle Studios“ für den Immobilienmarkt<br />

konstruiert wurden und sich das Konzept auch<br />

skalieren lässt. Es zeigt, wie sich Wachstum von der<br />

Schadstoffemission entkoppeln lässt, indem man<br />

nach lokalem Bauabfall Ausschau hält und so Nachhaltigkeit<br />

und Wachstum zu – einander bedingenden<br />

– Voraussetzungen macht.


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33<br />

Systeme in Metall<br />

Magazin<br />

fural.com<br />

WIR SIND<br />

STRECKMETALLDECKEN<br />

fural.com<br />

Die Lendager Group hat Bauteile aus upgecycelten<br />

Materialien für die Verwendung in einem industriellen<br />

Maßstab konzipiert und dabei Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Bei den Fenstern, zum Beispiel, haben die Architekten<br />

zweifach verglaste (wiederverwendete) Fenster<br />

in doppelter Ausführung in einem Holzrahmen konstruiert<br />

– das spart 95% CO 2 im Produktionsprozess und<br />

erfüllt sämtliche Wärmedämm- und Isolierwerte.<br />

Sämtliche Bauteile bestehen aus geprüft ungiftigen<br />

und zertifizierten Materialien. Die Architektur erzeugt<br />

ein absolut positives, gesundes Innenraumklima, einige<br />

Bereiche können als Büros oder zum Vermieten<br />

verwendet werden, oder für Werkstätten und andere<br />

nutzerspezifische Widmungen. Mit Solarpaneelen am<br />

Dach sind die Häuser potenziell selbstversorgend.<br />

Für die Biodiversität und Kommunikation der Nachbarschaft<br />

sorgen Dachgärten.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

34<br />

Büro<br />

© Eugenio Marongiu<br />

Come together!<br />

Wir brauchen keine Schreibtische mehr, das Büro der Zukunft wird mehr ein<br />

Treffpunkt sein, als ein Arbeitsplatz – das ist zumindest die Ansicht einiger<br />

führender Soziologen, Designer und Zukunftsforscher. Das Büro als Ort ist<br />

zwar noch relevant, der Schreibtisch allerdings nicht mehr und die Designer<br />

müssen auf diese, sich ändernden Bedürfnisse reagieren. Denn an den Schreibtisch<br />

als Arbeitsplatz ist man mit unsichtbaren Ketten angebunden, das ist ein<br />

Überbleibsel der industriellen Revolution.<br />

Wie wahr, denn bei all dem Gerede über eine vierte<br />

industrielle Revolution und den unaufhaltsamen<br />

Aufstieg der künstlichen Intelligenz sollte man nie<br />

vergessen, dass wir lebende Kreaturen sind, dass wir<br />

die Gesellschaft anderer Menschen brauchen. Darum<br />

sind die Coworking Spaces erfolgreich, in denen<br />

der Mehrwert aus gutem Kaffee und einer gelegentlichen,<br />

menschlichen und motivierenden Umarmung<br />

besteht. Die neue Art der Coworking Spaces ist nicht<br />

mehr der Treffpunkt nur für Wissensaustausch, sondern<br />

auch ein sozialer Ort – es wird wieder analog!<br />

Wir sind heute, dank technischer Errungenschaften,<br />

neuer Arbeitsphilosophien und Unternehmenskulturen<br />

sehr viel mobiler und flexibler in der Wahl unseres<br />

Arbeitsplatzes. Das drückt sich auch in der Architektur<br />

aus, denn auch innerhalb einer Organisation und<br />

baulichen Einheit werden Arbeitsräume zunehmend<br />

prozess- und projektorientierter gedacht und umgesetzt.<br />

Das „Cosy Office“ bewegt sich zwischen Arbeiten<br />

und Wohnen. Konzentriertes Arbeiten, Besprechungen,<br />

Präsentationen, informelle Begegnungen<br />

oder teambasierte Projektarbeit mit unterschiedlichsten<br />

räumlichen Gegebenheiten und dazupassendem<br />

Mobiliar sind gefordert. Menschen benötigen auch<br />

Augenblicke der Intimität und des Sozialen. Die Büros<br />

der Zukunft müssen und werden bequemer, gemütlicher<br />

sein, mit Rückzugsbereichen, Ecken zum Plaudern<br />

und vor allem Orte des Zusammenseins. Dieses<br />

Wohlfühlen ist wichtig, um effizient zu sein.


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35<br />

Büro<br />

© 2mmedia<br />

Es gilt auch der Satz: „Der Raum ist die Körpersprache<br />

einer Organisation“ – gleichzeitig beeinflusst dieser<br />

Raum unser Verhalten und unser Denken. Firmen<br />

und Organisationen können somit die eigene Unternehmenskultur<br />

subtil intern und extern übermitteln.<br />

Neben hoher Funktionalität muss der Arbeitsplatz/<br />

Treffpunkt also auch Kultur vermitteln.<br />

Allerdings ist ein wesentlicher Teil des Wandels zu<br />

neuen Büros/Coworking Spaces der Prozess, der Weg<br />

dorthin: Firmen und Organisationen – die sich verändern<br />

wollen – müssen ihre Mitarbeiter mitnehmen, begleiten,<br />

um die Vorbehalte dem Neuen gegenüber, die<br />

in vielen Menschen präsent sind, abzubauen. Letztendlich<br />

ist es aber eine Befreiung aus einem, über<br />

Jahrzehnte kultiviertem Korsett, geboren aus dem<br />

Taylorismus. Die Routinearbeiten im Büro nehmen<br />

durch die Digitalisierung ab, Kollaboration, Kreativität<br />

und Soziales werden dadurch für alle immer wichtiger.<br />

© Andriy Bezuglov<br />

© Andriy Bezuglov<br />

PURE IS3<br />

READY. SIT. GO!<br />

DREIDIMENSIONALES SITZERLEBNIS FÜR<br />

JEDEN UND JEDE SITUATION. INTERSTUHL.COM/PURE


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

36<br />

Eröffnet neue Freiräume<br />

Als Spezialist für die Einrichtung zukunftsweisender Bürokonzepte erweitert<br />

Sedus sein Kompetenzfeld mit dem Office-Cube-System se:cube. Mit hoher<br />

Funktionalität und durchdachter technischer Ausstattung eröffnet es neue Freiräume<br />

in der Büroarbeit. Großraum- oder Open-Space-Büros bestimmen weiter<br />

den Trend, sind aber bei der Belegschaft nicht besonders beliebt.<br />

Büro<br />

Mitarbeiter klagen vor allem über akustische<br />

Einschränkungen und fehlende Privatsphäre.<br />

Mit den neuartigen Office-Cubes<br />

ist professionelle und wirkungsvolle Abhilfe<br />

möglich. Die in den Größen S, M und<br />

L erhältlichen Cubes bieten das perfekte<br />

Umfeld für Besprechungen und Meetings,<br />

konzentriertes Arbeiten oder einfach zum<br />

Entspannen. Sie lassen sich aufgrund ihrer<br />

ausgeklügelten Dimensionen in bereits vorhandene<br />

Bürolandschaften integrieren und<br />

bieten auch für den klassischen Einsatz wie<br />

Brainstormings und Schulungen genügend<br />

Raum für Bewegung und Interaktion. Auch<br />

an die oft fehlenden Ablageflächen für Laptop,<br />

Blocks und Stifte wurde gedacht und<br />

selbst die Innenwände lassen sich als vertikale,<br />

beschreibbare Flächen nutzen.<br />

Zahlreiche Ausstattungsvarianten stehen<br />

zur Verfügung und auch die Anbindung modernster<br />

Kommunikationsmittel bis hin zur<br />

professionellen Videotechnik wurden bei der<br />

Entwicklung von Anfang an berücksichtigt.<br />

Der Clou: Die Belüftung und Beleuchtung<br />

sind vollautomatisch geregelt. Dabei lassen<br />

sich selbst die Cubes in Größe L (Grundfläche<br />

2,5 x 2,5 m) in Rekordzeit auf- und abbauen<br />

oder versetzen, wenn sie an anderer<br />

Stelle gebraucht werden.<br />

Sedus Stoll GmbH<br />

Showroom Wien<br />

Gumpendorfer Straße 15/9, 1060 Wien<br />

T +43 (0)1 982 94 17<br />

sedus.at@sedus.com<br />

www.sedus.com


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37<br />

Büro<br />

Form, Funktion, Verantwortung<br />

Gold für unternehmerische Verantwortung erreichte Girsberger im internationalen<br />

EcoVadis Rating 2019. Mit 65 von 100 möglichen Gesamtpunkten ist die Schweizer<br />

Unternehmensgruppe unter den Top 5 % in der Gesamtbewertung der Corporate<br />

Social Responsibility (CSR), unter den Top 4 % im Bereich Umwelt und unter den<br />

Top 3 % hinsichtlich nachhaltiger Beschaffung der von EcoVadis weltweit zertifizierten,<br />

möbelproduzierenden Unternehmen.<br />

Corporate Social Responsibility<br />

EcoVadis stellt den weltweit mittlerweile<br />

45.000 bewerteten Geschäftspartnern<br />

mittels einer globalen, cloudbasierten<br />

SaaS-Plattform ganzheitliche Ratings zur<br />

Verfügung. Die evidenzbasierten Bewertungen<br />

übersetzen die CSR der Unternehmen<br />

in einfach zu lesende Scorecards mit Punktzahlen<br />

und Medaillen. Die Unternehmen sehen<br />

dadurch nicht nur, wie sie im Vergleich<br />

zur Branche abschneiden, sondern finden<br />

auch eine breite Palette an Anregungen, die<br />

eigenen Maßnahmen und Managementsysteme<br />

einschließlich deren Auswirkungen<br />

auf die Umwelt, Einhaltung von Arbeitsund<br />

Menschenrechten, Ethik sowie die Praxis<br />

der nachhaltigen Beschaffung, weiterhin<br />

zu verbessern.<br />

Sozial und ökologisch verantwortungsvolles<br />

Handeln, das sich am Grundgedanken<br />

des nachhaltigen und zukunftsverträglichen<br />

Wirtschaftens orientiert, gehört auch<br />

zu den Grundwerten von Girsberger. 1889<br />

als Drechslerei gegründet, entwickelte sich<br />

das Unternehmen bald zu einem namhaften<br />

Sitzmöbelhersteller. Schwerpunkt des<br />

Angebots sind heute qualitativ hochwertige<br />

und innovative Möbellösungen für den<br />

Büro-, Objekt- und Wohnbereich sowie eine<br />

besondere Verarbeitungskompetenz im<br />

Segment Massivholz.<br />

Massivholz – radikal minimalistisch<br />

Der ökonomische Einsatz von Materialien,<br />

die hohe Verarbeitungsqualität und Langlebigkeit,<br />

intelligente Funktionen und kluge<br />

Detaillösungen zeichnen auch die spezielle<br />

Qualität von Girsberger Tischen aus. Jeder<br />

der Tische ist ein Naturprodukt mit angenehmer<br />

Haptik, gefertigt aus Massivholz<br />

aus nachhaltiger Forstwirtschaft.<br />

Einen universellen Tisch für Konferenzräume<br />

und Teamarbeitsplätze stellen die Designer<br />

Nathan und Ismaël Studer mit „Barra Work“<br />

vor. Gleich einer schwebenden Ebene auf<br />

filigraner Trägerkonstruktion setzt hier das<br />

Tischblatt aus Massivholz designstarke Akzente<br />

jenseits kurzlebiger Mode. Der zentrale<br />

Doppelträger, ebenfalls aus Massivholz,<br />

wird zudem zum Medienkanal und schafft<br />

Raum für Anschlusselemente sowie Kabelführung.<br />

Das Tischmodell vereint somit formale<br />

Reduktion und konstruktive Logik.<br />

Die 28 mm starke Tischplatte kann in rechteckiger<br />

oder ovaler Form gewählt werden,<br />

mit 110 oder 130 cm Breite und – mit drei<br />

Beinpaaren und einem zweiteiligen Tischblatt<br />

– bis zu 480 cm Länge. Schräg angestellte<br />

Beinpaare aus Stahl, wahlweise<br />

schwarz oder Silber pulverbeschichtet, sorgen<br />

auch bei sehr langen Ausführungen für<br />

überaus gute Stabilität.<br />

Girsberger GmbH<br />

Markus Hammer<br />

+43 (0)664 1535401<br />

markus.hammer@girsberger.com<br />

www.girsberger.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

38<br />

Büro<br />

Immer in<br />

Bewegung<br />

Naturnah und mit vielen farbenfrohen Akzenten stimulieren die vom Büromöbelhersteller<br />

Neudoerfler ausgestatteten Büros in der neuen NÖVOG<br />

Betriebsstätte Alpenbahnhof in St. Pölten die dynamische Zusammenarbeit<br />

der MitarbeiterInnen – zeitgemäße und effiziente Betriebsabläufe inklusive.<br />

Fotos: Michael Baumgartner/KiTO<br />

Insgesamt 80 Desksharing-Arbeitsplätze für rund<br />

120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden in der<br />

neuen NÖVOG Betriebsstätte Alpenbahnhof eingerichtet.<br />

Die neuen Büros, die ausschließlich mit<br />

Sitz-Steh-Arbeitsplätzen ausgestattet sind, laden zu<br />

mehr Bewegung ein. Sie schaffen einen stimulierenden<br />

Rahmen für lebhaften Gedankenaustausch und<br />

enge Zusammenarbeit. Die Zonierung der Büroflächen<br />

orientiert sich dabei an den unterschiedlichen<br />

Aufgaben der Menschen – und daran, dass hier echte<br />

Teamplayer am Werk sind.<br />

Akustisch wirksame Glastrennwände gliedern die<br />

weitläufigen Flächen auf insgesamt drei Geschossen.<br />

Sie kreieren Rückzugsbereiche, die fokussierte Konzentrationsarbeit<br />

ermöglichen, ungestörte Gespräche<br />

unterstützen und dabei gleichzeitig Transparenz<br />

für ein gelebtes Miteinander schaffen. Zudem helfen<br />

am Schreibtisch montierte Pinnwände dabei, in Ruhe<br />

zu arbeiten. In den großzügig angelegten Kommunikationsbereichen<br />

setzen einladende Loungemöbel<br />

und großflächige Kunstdrucke belebende Farbakzente<br />

in Gelb-, Orange- und Grüntönen.


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39<br />

Büro<br />

Für mehr Dynamik am Arbeitsplatz<br />

Dass jeder einzelne Arbeitsplatz dynamisch ausgerichtet<br />

ist, hat gute Gründe: „Bewegung aktiviert,<br />

führt zu mehr Vitalität und Dynamik. Mit einem<br />

Sitz-Steh-Arbeitsplatz unterstützen wir die Menschen<br />

dabei, sich im Büroalltag mehr zu bewegen.<br />

Das kommt der Gesundheit zugute und sorgt für<br />

mehr Leistungsfähigkeit“, so Heidi Adelwöhrer, CEO<br />

& CFO Neudoerfler.<br />

Da immer mehr Unternehmen erkennen, wie wichtig<br />

Bewegung am Arbeitsplatz ist, brachte Neudoerfler<br />

2019 mit zwei neuen Hebetisch-Modellen noch mehr<br />

Abwechslung ins Office. Der elektrisch höhenverstellbare<br />

Flux E bietet als kostengünstiges Einsteigermodell<br />

alles, was einen vollwertigen E-Hebetisch<br />

ausmacht. Ebenso mühelos und schnell in der Höhe<br />

verstellbar ist der neue Flux M. Er funktioniert rein<br />

mechanisch und – als umweltbewusste Version der<br />

Stehsitzkombination – ganz ohne Strom.<br />

Neudoerfler Office Systems GmbH<br />

T +43 (0)2622 774 44<br />

bueromoebel@neudoerfler.com<br />

www.neudoerfler.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

40<br />

Büro<br />

Fotos: Alexander Dobrovodsky<br />

Das Büro als Anamorphose<br />

Wieder einmal fallen unsere nördlichen Nachbarn mit einem innovativen Konzept in<br />

der Bürogestaltung auf. Für die Marketingagentur DDB entwickelten B² Architecture<br />

2019 ein neues Layout für deren 580 m 2 große Büroräume.<br />

Das Konzept basiert auf einer anamorphen, optischen<br />

Illusion: Beim Betreten der Räumlichkeiten, und zwar<br />

nur an diesem einzigen Punkt, ist sofort das Logo des<br />

Auftraggebers in seiner vollständigen Form sicht- und<br />

lesbar. Setzt der Besucher seine Reise fort, bemerkt er,<br />

dass dieses Bild durch Farben, die sich stringent durch<br />

die ganze Ebene der Agentur weiterziehen, entsteht,<br />

bzw. entstanden ist.<br />

Das nächste Designelement ist eine Wand mit in ihr<br />

hineingesteckten Hockern, gleich hinter dem Eingang.<br />

Sie ist eine Sonderanfertigung und dient zur Aufbewahrung<br />

der vielen benötigten Sitzmöglichkeiten.<br />

Man kann jederzeit ein Stück entnehmen und entsprechend<br />

nutzen, zum Beispiel bei Besprechungen und<br />

allgemeinen Treffen. Diese in die Wand gesteckten<br />

Hocker formen den Buchstaben B und sind in den Farben<br />

des Logos der Firma gehalten.<br />

Die Brainstorming-Arena ist ein halbkreisförmiges<br />

Amphitheater in der Mitte des Büros. Sie besitzt eine<br />

Glasabtrennung, welche auch zum (Be)Schreiben von<br />

Ideen und Projekten genutzt werden kann. Natürlich<br />

kann man den Bereich auch für Präsentationen verdunkeln<br />

und mit Vorhängen schließen.<br />

Die Bürolandschaft soll Kommunikation und Teamwork<br />

fördern, mittels einer Mischung aus offenen Räumen,<br />

Rückzugsnischen und Treffpunkten. Sie gewährt<br />

Transparenz und auch Diskretion, ermöglicht eine<br />

einfache Orientierung im Raum und reflektiert so den<br />

kreativen Geist des Unternehmens. Eine Cafeteria und<br />

ein Essbereich sind ebenfalls integriert und mit einer<br />

variablen Bestuhlung versehen. So kann dieser Raum<br />

auch für Trainings und interne Workshops genutzt<br />

werden. Zusätzlich zu seiner Funktion als sozialer<br />

Treffpunkt der Mitarbeiter.


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41<br />

Produkt News<br />

MEHR LICHT,<br />

MEHR RAUM,<br />

MEHR RUHE<br />

Mit dem Trennwandsystem<br />

Variflex gestalten Sie Räume<br />

schnell und kom for tabel<br />

genau nach Bedarf. Die Kombination<br />

mit Glas-Elementen<br />

ermöglicht eine Raumteilung<br />

mit maximaler Transparenz und<br />

gleichzeitigem Schallschutz.<br />

T +43 732 600451<br />

office@dorma-hueppe.at<br />

www.dorma-hueppe.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

42<br />

Büro<br />

Sitzend in Bewegung bleiben<br />

Mit dem PUREis3 liefert Interstuhl eine hochinnovative und zugleich preisgünstige<br />

Lösung gegen die negativen Folgen des sogenannten „Sedentary Lifestyles“<br />

unserer Zeit. Wer beim Sitzen in Bewegung bleibt, sitzt gesünder – die positiven<br />

Wirkungen des aktiven Sitzens auf beispielsweise die Wirbelsäule, Bandscheiben<br />

und das Herz-Kreislauf-System sind vielfach belegt.<br />

Statt starr zu sitzen, hält der PUREis3 den Sitzenden<br />

in jedem Moment beweglich, ermöglicht vollumfängliche<br />

Bewegungsfreiheit und fördert so Haltungsund<br />

Positionswechsel. Jeder, der auf einem PUREis3<br />

Platz nimmt, sitzt von der ersten Sekunde an spürbar<br />

richtig und gut – und das ohne weitere Einstellungen.<br />

Möglich macht das die Smart-Spring-Technologie,<br />

die sich dem Sitzenden intuitiv anpasst. So wird jeder<br />

PUREis3 sofort zum persönlich passenden Stuhl.<br />

Wer noch mehr Bewegung in den Büroalltag bringen<br />

möchte, setzt auf den PUREis3 in Verbindung mit<br />

dem Sensor S 4.0 und erhält so eine vollumfängliche<br />

„Active Sitting Solution“. Die Applikation, die<br />

Interstuhl in Kooperation mit Garmin entwickelt hat,<br />

analysiert das individuelle Sitzverhalten des Nutzers<br />

und hilft aktiv dabei, es weiter zu verbessern. Komplementiert<br />

wird die Lösung durch Anleitungen für<br />

leicht umsetzbare Office-Workouts und Aufforderungen<br />

zu Haltungswechseln. Der zugehörige Sensor<br />

kann mittels einer kleinen Halterung mit einem<br />

Handgriff an den PUREis3 – und auch an viele andere<br />

Bürostühle – angebracht werden.<br />

Interstuhl Büromöbel GmbH & Co. KG<br />

T +43 (0)1 61 64 113<br />

oesterreich@interstuhl.com<br />

www.interstuhl.at


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43<br />

Büro<br />

Transparenz und Schalldämmung<br />

Mit dem Wandel durch die Digitalisierung verändern sich auch die Anforderungen<br />

an die Raumkonzepte im modernen Bankenwesen. Mit großer Flexibilität müssen<br />

Flächen multifunktional nutzbar sein – für konzentriertes Arbeiten, für diskrete Beratungsgespräche,<br />

für Mitarbeiter-Meetings, Vorträge und Kundenveranstaltungen.<br />

Das Trennwandsystem Variflex und Variflex Glas von<br />

Dorma Hüppe bietet vielfältige intelligente Lösungen,<br />

um die Räume permanent an veränderte Nutzungen<br />

und Gruppengrößen anzupassen. Da sich Glas- und<br />

blickdichte Elemente des Systems miteinander kombinieren<br />

lassen, können Raumteilungen mit großer<br />

Offenheit und hohem Schallschutz realisiert werden<br />

– mit Variflex bis Rw 59 dB, mit Variflex Glas bis Rw<br />

52 dB. Eine Durchgangstür aus vollflächigem Glas<br />

sorgt in Trennwänden oder Raum-in-Raum-Situationen<br />

für eine helle, lichtdurchflutete Atmosphäre.<br />

Ganz elegant auch die schmalen Rahmenprofile, die<br />

dem vollflächigen Glas an Eckausbildungen den großen<br />

Auftritt überlassen – zu Offenheit und Transparenz<br />

auf ganzer Linie.<br />

Funktionale Raumakustik<br />

im eleganten Design<br />

Auf den guten Ton und auf Diskretion kommt es in<br />

Banken und Sparkassen immer an – gerade bei Parallelveranstaltungen<br />

ist es erforderlich, Schallüber-<br />

tragungen in Nebenräume zu vermeiden und gleichzeitig<br />

die Hörbedingungen im Raum optimal zu<br />

gestalten. Variflex Akustik ergänzt mit seinen effektiven<br />

Akustikoberflächen das Dorma Hüppe Trennwandsystem<br />

Variflex. Die Akustikelemente gibt es für<br />

unterschiedliche Anforderungen in drei Versionen:<br />

„Classic“ glänzt bei einer Trennwandstärke von nur<br />

120 mm mit einer hervorragenden Gesamtperformance<br />

aus Schalldämmung und -absorption, „SuperFine“<br />

dazu mit seiner puren Ästhetik durch das optisch<br />

kaum wahrnehmbare Lochbild, die schmale „Light“<br />

Version mit der Trennwandstärke von nur 100 mm<br />

und ihrer Kombinierbarkeit mit Variflex Glas.<br />

Alle Variflex Trennwände können wahlweise mit manueller,<br />

halb- oder vollautomatischer Bedienung ausgestattet<br />

werden. Höchsten Bedienkomfort bietet<br />

ComfortDrive, die vollautomatische Steuerung mit moderner<br />

BUS-Technologie. Sie ist kundenspezifisch individuell<br />

programmierbar und überzeugt mit einer hohen<br />

Auf- und Abbaugeschwindigkeit mit bis zu 250 mm/s.<br />

DORMA Hüppe<br />

Austria GmbH<br />

T +43 (0)732 600-451<br />

office@dorma-hueppe.at<br />

www.dorma-hueppe.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

44<br />

Büro<br />

Fotos: Y.Okamura<br />

Ein Büro aus<br />

Bewehrungsstahl<br />

Das Organic Design Architecture Studio bekam den Auftrag, den leer stehenden<br />

ersten Stock eines 33 Jahre alten Bürogebäudes in Tokyo mit neuem Leben und<br />

Mietern zu füllen. Die Antwort war ein neu gestalteter Büroraum, aber nur in einer<br />

Ecke des Geschosses.<br />

Da das Gebäude eine zentrale Klimaanlage besaß, war<br />

es notwendig, für einen durchgehenden Luftfluss auf<br />

der ganzen Ebene zu sorgen. Die Architekten versuchten<br />

mit den verschiedensten Materialien (perforierte<br />

Paneele, Netze, Jalousien) eine transparente, den<br />

Luftstrom ermöglichende Atmosphäre zu erzielen.<br />

Gleichzeitig wollten sie aber auch eine kommunikative,<br />

diskussionsanregende Raumkonstellation schaffen.<br />

Der Projekttitel „ReBar“ kommt nun von der gewählten<br />

Lösung: ReBar bedeutet in der Übersetzung Bewehrungsstahl<br />

und diesen verwendeten die Designer<br />

schließlich als Material für die Zonierungen und Raumbildung.<br />

Das Material, das üblicherweise nicht an der<br />

Oberfläche des Betons sichtbar ist, dient hier sowohl<br />

funktional wie auch ästhetisch raumbildend.


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45<br />

Büro<br />

So kann nicht nur die von der Aircondition erzeugte<br />

Luft ungehindert durch das Geschoss zirkulieren,<br />

sondern auch der Kommunikationsfluss und das<br />

Licht. Außerdem sehen die verschiedenen Nutzer<br />

der Ebene einander – das erzeugt Gemeinschaft.<br />

Die weißen Gitterstrukturen wirken vor dem ruhigen,<br />

hellblauen Hintergrund sehr cool, schaffen aber eine<br />

Offenheit zum restlichen Raum der Geschossebene<br />

und die Hoffnung besteht, dass sich bald neue Mieter<br />

in diesen Bereichen einmieten und die interaktiven<br />

Teilungen für einen geistigen Austausch über die<br />

Raumgrenzen hinweg nutzen werden. So soll sich die<br />

typisch japanische Motivation in der Arbeit auf die<br />

ganze Ebene erstrecken.<br />

INSPIRATION: VIEWTURE.MEDIA<br />

FLEXIBILITÄT<br />

MACHT DEN UNTERSCHIED.<br />

WWW.PROLICHT.AT/HYPRO-X


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

46<br />

Büro<br />

Neue Maßstäbe<br />

Hargassner Heiztechnik startete 1983 als Pionier für nachhaltige Biomasse-Heiztechnologie.<br />

Heute zählt der Hersteller von Biomasse-Heizanlagen europaweit zu<br />

den wichtigsten Playern der Branche. Mit der neuen Energy World, dem Schulungs-<br />

und Kundenzentrum am Firmenstandort Weng im westlichen Innviertel,<br />

setzt das Unternehmen neue Maßstäbe in puncto Ausstattung und Atmosphäre.<br />

Zum Neubau gehören ebenfalls ein neues<br />

Mitarbeiterrestaurant, neue Büro- und<br />

Besprechungsräume und sogar ein Kinosaal.<br />

Für die Ausstattung des Mitarbeiterrestaurants<br />

sowie der Schulungs- und<br />

Besprechungsräume hat sich der Heizanlagenspezialist<br />

für Objektmöbel von Selmer<br />

entschieden. Tische und Stühle der A-Collection,<br />

die Modelle break und ray, die Polstersessel<br />

crona sowie die Barhocker fina<br />

unterstreichen die moderne Architektur der<br />

Hargassner Energy World.<br />

Offenes Raumkonzept<br />

In der neuen Energy World gehen Büro- und<br />

Schulungsräume, Showroom und Mitarbeiterrestaurant<br />

fließend ineinander über.<br />

Ein durchdachtes architektonisches Konzept<br />

verbindet das Gefühl von Natur und<br />

Modernität. Die offene Architektur fördert<br />

Begegnung und Kommunikation. Das Mitarbeiterrestaurant<br />

lädt Mitarbeiter und Schulungsgäste<br />

zum Verweilen ein. Mit einem<br />

modernen gastronomischen Konzept und<br />

viel Liebe zum Detail setzt Hargassner ein<br />

zukunftsweisendes Konzept um, von dem<br />

das eigene Team und Partner gleichermaßen<br />

profitieren. Auch das Schulungszentrum hält<br />

den Vergleich mit den allerbesten Seminarhotels<br />

des Landes stand und das großzügige<br />

Entree bringt Besucher zum Staunen.<br />

Objektmöbel weit ab vom Standard<br />

Die Objektmöbel für die neue Energy World,<br />

welche Selmer zusammen mit dem Kunden<br />

nach dessen Vorstellungen individualisiert<br />

hat, greifen Holz als Rohstoff für Biomasse-Heizanlagen<br />

auf und verbinden das ursprüngliche<br />

Material gekonnt mit modernen<br />

Akzenten aus Metall. Gebürstete, geölte<br />

Hölzer und eine moderne Formensprache<br />

sorgen für eine perfekte Übereinstimmung<br />

mit dem architektonischen Konzept des<br />

Neubaus. Auch Sonderwünsche in der Funktionalität<br />

der Objektmöbel wurden integriert<br />

und bieten so ein Höchstmaß an Komfort.<br />

Selmer GmbH<br />

T +43 (0)6216 20210<br />

info@selmer.at<br />

www.selmer.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

47<br />

Produkt News<br />

we<br />

ove<br />

livefor<br />

light<br />

Ob klein oder groß - Projekte jeder Größe bedürfen bester Planung, qualitativ<br />

hochwertiger Produkte und selbstverständlich reibungsloser Zusammenarbeit<br />

der projektbeteiligten Unternehmen. Molto Luce bietet<br />

zusätzlich zum umfassenden Sortiment an Qualitätsleuchten im technisch-architektonischen<br />

Segment auch professionelle Beleuchtungsplanung.<br />

Die perfekte Lichtstimmung ist unsere Stärke.<br />

Für Corporate Buildings und Büros sowie für Shops, Hotellerie & Gastronomie, Arztpraxen<br />

und auch den privaten Wohnraum, erarbeiten unsere Teams individuelle Lichtkonzepte, die<br />

sowohl optisch beeindrucken als auch in der Energieeffizienz überzeugen und sich harmonisch<br />

in den architektonischen Rahmen des Projektes einfügen.<br />

BEST PRACTISE<br />

ZENTRALE DER<br />

STRABAG/KÖLN<br />

Wels / Wien / Graz / Innsbruck<br />

München / Köln / Hamburg<br />

Brescia / Lenzburg<br />

www.moltoluce.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

48<br />

<strong>architektur</strong>szene<br />

Die Gartenstadt<br />

– veraltetes Konzept oder Lebensmodell der Zukunft?<br />

Nicht nur die Sorge um Ökologie und Umwelt, sondern auch steigende Mietpreise<br />

und Wohnungsnot treiben die Menschen heute auf die Straße. Gleichzeitig wächst in<br />

der Gesellschaft der Wunsch nach einem nachhaltigen Lebensstil. Die Bauwirtschaft<br />

stellt dies vor eine große Herausforderung. Denn um die Folgen des Klimawandels<br />

abzuwehren, gilt es, schnelle und realistische Lösungen zu finden.<br />

Text: Dolores Stuttner<br />

Ein großer Problemfaktor sind die versiegelten<br />

Oberflächen in den Städten. Sie<br />

speichern Wärme und verschlimmern durch<br />

das Entstehen urbaner Hitzeinseln die Auswirkungen<br />

der Erderwärmung. Auch nachts<br />

kühlen die Areale nicht aus – zum Teil mit<br />

fatalen Folgen. Denn sowohl auf die Umwelt<br />

als auch auf die Stadtbewohner haben dauerhaft<br />

hohe Temperaturen negative Auswirkungen:<br />

Verringerte Leistungsfähigkeit,<br />

Stress und Schlafmangel bis hin zum Kreislaufkollaps<br />

sind die Konsequenzen.<br />

Einen Lösungsansatz liefert das Modell der<br />

historischen Gartenstadt, vor über hundert<br />

Jahren als Reaktion auf gesellschaftliche<br />

und soziale Spannungen in den Großstädten<br />

initiiert. Die auf dieser Idee beruhenden<br />

Siedlungen sind eigenständig und leben das<br />

heute angestrebte Konzept der Resilienz –<br />

also die Nutzung persönlicher Ressourcen<br />

zum Überleben. Gleichzeitig existieren die<br />

begrünten Wohnsiedlungen unabhängig<br />

von Stadt und Land. Die Bewohner versorgen<br />

sich mit selbst erzeugten Nahrungsmitteln<br />

und arbeiten in der Gartenstadt.<br />

Das auf den ersten Blick utopische Konzept<br />

liefert glaubhafte Lösungsansätze für das<br />

heutige Krisenmanagement der Stadt- und<br />

Regionalplanung.<br />

Eine Utopie als Lösungsansatz<br />

„Eine Gartenstadt ist eine planmäßig gestaltete<br />

Siedlung auf wohlfeilem Gelände,<br />

das dauernd in Obereigentum der Gemeinschaft<br />

gehalten wird, derart dass jede<br />

Spekulation mit dem Grund und Boden unmöglich<br />

ist.“ So lauteten die Statuten der<br />

Deutschen Gartenstadt-Gesellschaft.<br />

Die ursprünglich als Utopie formulierte<br />

Idee lieferte Antworten auf die Sozial- und<br />

Wohnprobleme der Menschen. Der Brite<br />

Ebenezer Howard entwickelte das heute<br />

bekannte Modell der Gartenstadt im Jahr<br />

1898. Eine gesteuerte Stadtentwicklung war<br />

© Gugerell<br />

damals der Gegenpol zu den schlechten<br />

Lebensbedingungen in stark verschmutzten<br />

Metropolen wie London. Die Neubegründung<br />

von unabhängigen Siedlungen<br />

sollte das unkontrollierte Wachstum von<br />

Großstädten und die damit verbundenen<br />

Probleme, wie die Bildung von Slums und<br />

Satellitenstädten, eindämmen. Gleichzeitig<br />

wurde mit der Gartensiedlung die strikte<br />

Trennung von Stadt und Land aufgehoben.<br />

Die Bewohner solcher Wohnquartiere sollten<br />

in den Genuss der Vorteile einer Großstadt<br />

kommen, ohne ihre Nachteile zu erleben.<br />

Kennzeichnend für die Siedlungen war<br />

außerdem eine feste Zuordnung von Bauund<br />

Verkehrselementen. Durch die Funktionstrennung<br />

beinhalteten traditionelle Gartenstädte<br />

Wohn- und Industrieviertel sowie<br />

Haupt- und Nebenzentren.<br />

Ihre Blütezeit erlebte die Gartenstadtbewegung<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts.<br />

Laut der Idee von Howard sollten die Wohnsiedlungen<br />

auf Ackerland, im Umfeld großer<br />

Siedlungsgebiete errichtet werden. Die<br />

ideale Gartenstadt setzte sich aus sieben<br />

unabhängigen Teilen in Form mittelgroßer<br />

Stadtzentren zusammen – diese wurden<br />

durch breite Agrargürtel voneinander getrennt.<br />

Durch ein öffentliches Verkehrsnetz<br />

aus Straßenbahnen, Eisenbahnen und<br />

U-Bahnen waren sie trotzdem untereinander<br />

vernetzt.<br />

Bei der Utopie blieb es nicht. Schon 1903 realisierten<br />

die Planer Barry Parker und Raymond<br />

Unwin in der englischen Grafschaft<br />

Hertfordshire die Gartenstadt Letchworth.<br />

Im Jahr 1920 wurde mit der Welwyn Garden<br />

City die zweite Siedlung dieser Art gegründet<br />

– die von Louis de Soissons entworfene<br />

Stadt zählt heute über 43.000 Einwohner.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Gartenstadtbewegung<br />

in England einen starken<br />

Aufschwung. Ab 1944 realisierte Großbritannien<br />

rund um London mehrere sogenannter<br />

New Towns. Finanziert wurden sie allesamt<br />

mit staatlichen Mitteln. Dabei fungierten sie<br />

als Gegenstück zur industriellen Großstadt<br />

und ermöglichten den Bewohnern bessere<br />

Lebensbedingungen. Außerdem entlasteten<br />

die Kleinstädte die bevölkerungsstarke<br />

Metropole. Die New Towns zeichneten sich<br />

durch einen hohen Grünflächenanteil, eine<br />

pluralistische Bausubstanz sowie eine strikte<br />

Funktionstrennung aus. Insgesamt wur-


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49<br />

<strong>architektur</strong>szene<br />

den in Großbritannien mehr als 60 solcher<br />

Gartenstädte realisiert.<br />

Auch im deutschsprachigen Raum fand<br />

das Modell „Gartenstadt“ Anklang. Zwischen<br />

1912 und 1955 erfolgte mit der<br />

Knerling-Siedlung die Errichtung einer<br />

der ersten begrünten Wohnanlagen. Sie<br />

ist heute noch unverändert erhalten. Vorzeigemodell<br />

ist jedoch die Siedlung Hellerau<br />

in Dresden. Sie ist auch die einzige<br />

„echte Gartenstadt“, die nach dem Vorbild<br />

Howards im deutschsprachigen Raum<br />

realisiert wurde. Kernstück des Stadtteils<br />

sind die „Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst“.<br />

Rund um diese Einrichtung<br />

schuf Architekt Richard Riemerschmid einen<br />

lebendigen Organismus aus Wohnen,<br />

Kultur und Bildung. Kleinstwohnhäuser,<br />

Landhäuser, ein Markt, Geschäfte und<br />

soziale Einrichtungen prägen noch heute<br />

das Bild der Siedlung. Sie ist damit ein Positivbeispiel<br />

für eine gekonnte Umsetzung<br />

der einst utopischen Idee.<br />

Die Gartenstadt in Österreich<br />

In Österreich fasste das Konzept der Gartenstadt<br />

ebenfalls Fuß. Viele dieser Siedlungsformen<br />

sind noch heute erhalten und<br />

bereichern das Ortsbild ihrer Städte. Wien<br />

wurde dadurch sogar um einige Gemeindebauten<br />

nach dem Modell Howards reicher.<br />

Der Karl-Seitz-Hof in Floridsdorf und<br />

die Siedlung Lockerwiese in Hietzing wurden<br />

beide als Gartenstadt errichtet, sind in<br />

ihrer Bauweise aber sehr verschieden.<br />

Der Karl-Seitz-Hof im 21. Wiener Gemeindebezirk<br />

wirkt auf den ersten Blick wie<br />

eine Festung. Bei näherer Betrachtung<br />

fallen weite Grünflächen sowie soziale<br />

Einrichtungen auf. Kennzeichnend für den<br />

Gemeindebau ist die geschickte Anlage<br />

von Innenhöfen und Wohnbauten sowie<br />

der geringe Flächenverbrauch. Auf 25.320<br />

Quadratmetern wurden zwischen 1926<br />

und 1931 1.173 Wohnungen samt Parks<br />

errichtet. In den 1930er-Jahren war dies<br />

nicht selbstverständlich. Häuser, die nicht<br />

einmal die Hälfte ihrer Grundstücksfläche<br />

in Anspruch nahmen, waren damals eine<br />

Seltenheit. Insbesondere am Stadtrand<br />

zeichneten sich Planungen durch einen<br />

hohen Flächenverbrauch aus.<br />

Die Siedlung Lockerwiese wurde ebenfalls<br />

am Stadtrand errichtet. Nach dem<br />

Karl-Seitz-Hof ist sie mit 750 Wohnungen<br />

die zweitgrößte Gartenstadtsiedlung<br />

Wiens. Realisiert wurde sie ab 1928 gemäß<br />

den Plänen von Karl Schartelmüller<br />

auf Weideland, wobei der Bau in mehreren<br />

Etappen verlief. Im Gegensatz zum<br />

Gemeindebau in Floridsdorf zeichnet sich<br />

der Gemeindebau im 13. Wiener Gemeindebezirk<br />

durch eine niedrige, kleinparzellige<br />

Bauweise aus.<br />

Das Zukunftsmodell<br />

der Stadtentwicklung?<br />

Ist die Gartenstadt also die Antwort auf<br />

die Klimakrise? Alle Probleme der heutigen<br />

Zeit wird das Konzept alleine sicherlich<br />

nicht lösen. Doch liefert es zukunftsweisende<br />

Ansätze für umweltverträgliche<br />

Planungen. Die Idee zeigte bereits vor hundert<br />

Jahren auf, dass sich selbst in dicht<br />

verbauten Städten auf begrenzter Fläche<br />

– unabhängig von Bauform und Materialien<br />

– Siedlungsmodelle mit hoher Wohnund<br />

Lebensqualität realisieren lassen.<br />

Selbstverständlich ließ und lässt sich das<br />

Konzept auf schon verbauten Flächen<br />

nicht in seiner ursprünglichen Form realisieren.<br />

Verwirklichte Gartenstadtprojekte<br />

zeigen allerdings, dass es auch auf räumlich<br />

begrenzten Arealen möglich ist, mehr<br />

„Grün“ in die Stadt zu integrieren. Heute<br />

ist das Wachstum von Pflanzen nicht auf<br />

den Boden beschränkt. Mithilfe entsprechender<br />

Materialen können Gewächse<br />

auch entlang von Hausmauern oder auf<br />

Dächern gedeihen. Solche Maßnahmen<br />

lassen sich nicht nur bei Neubauten, sondern<br />

auch bei bereits bestehenden Siedlungen<br />

und Objekten umsetzen. Vor allem<br />

bei Sanierungen ergeben sich gute Chancen,<br />

die Gartenstadtidee zu implementieren<br />

und den Freiraum aufzuwerten.<br />

© Bwag


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

50<br />

Bau & Recht<br />

Nachbarrechte bei<br />

Bauvorhaben im Fokus<br />

Im Zuge der Entwicklung und Durchführung von Bauprojekten sollten aufgrund<br />

eines aktuellen Erkenntnisses des Verwaltungsgerichtshofes bereits in einem frühen<br />

Planungsstadium – zur Vermeidung von allfälligen Konflikten, Bauverzögerungen<br />

und Kostenüberschreitungen – die allfälligen subjektiv-öffentlichen Nachbarrechte<br />

berücksichtigt werden.<br />

Text: Mag. Matthias Nödl, Mag. Julia Haumer-Mörzinger<br />

Den Nachbarn werden in den verschiedensten<br />

öffentlich-rechtlichen Bereichen<br />

subjektiv-öffentliche Abwehrrechte eingeräumt<br />

um allfällige Beeinträchtigungen<br />

und Eingriffe in deren Rechtssphäre (Eigentumsrechte,<br />

Nutzungsrechte, etc.) entgegentreten<br />

zu können. Insbesondere sind<br />

bei der Errichtung eines Bauprojekts die<br />

Bestimmungen der jeweiligen Bauordnung,<br />

sowie allenfalls bei gewerblichen Projekten<br />

die Bestimmungen der Gewerbeordnung<br />

und bei der Umsetzung eines umweltverträglichkeitsprüfpflichtigen<br />

Vorhabens die<br />

Bestimmungen des Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz<br />

(UVP-G) zu beachten.<br />

Da die Gesetzgebung hinsichtlich der baurechtlichen<br />

Vorschriften aufgrund der verfassungsrechtlichen<br />

Generalklausel (Art 15<br />

B-VG) dem selbstständigen Wirkungsbereich<br />

der Länder zugewiesen ist, bestehen<br />

in Österreich neun verschiedene Bauordnungen<br />

bzw. Baugesetze. Die Nachbarrechte<br />

sind somit je nach Bundesland unterschiedlich<br />

geregelt.<br />

Bevor jedoch auf die Bauordnungen für<br />

Wien Bezug genommen wird, ist zuvor der<br />

Begriff des Nachbars näher zu konkretisieren.<br />

Als Nachbar werden grundsätzlich<br />

die Eigentümer (Miteigentümer) der Liegenschaften<br />

bezeichnet, welche direkt an<br />

die zu bebauende Liegenschaft angrenzen<br />

oder im weiteren räumlichen Naheverhältnis<br />

zur bebauenden Liegenschaft situiert<br />

sind. Das räumliche Naheverhältnis wird –<br />

mit Ausnahme in Kärnten und Steiermark<br />

– durch die Angabe von Abständen zur<br />

Nachbarliegenschaft genau gesetzlich festgelegt.<br />

Die Mieter einer benachbarten Liegenschaft<br />

erhalten jedoch keine Parteistellung<br />

als Nachbar.<br />

Den Bauordnungen der einzelnen Bundesländer<br />

ist ebenfalls gemeinsam, dass<br />

die Nachbarrechte beschränkt sind. Die<br />

Nachbarn können im baubehördlichen Bewilligungsverfahren<br />

nur diejenigen Rechte<br />

geltend machen, welche nicht nur dem<br />

öffentlichen Interesse, sondern auch dem<br />

Schutz der Nachbarn dienen. Diese Rechte<br />

werden daher als subjektiv-öffentliche<br />

Rechte bezeichnet.<br />

Die subjektiv-öffentlichen Rechte der Nachbarn<br />

sind in einigen Bauordnungen (z. B.<br />

Tirol, Niederösterreich und Wien) abschließend<br />

geregelt, sodass nur Verstöße gegen<br />

die gesetzlich aufgezählten Vorschriften<br />

von den Nachbarn geltend gemacht werden<br />

können. Im Gegensatz dazu können<br />

beispielsweise im Burgenland Nachbarn bereits<br />

Einwendungen erheben, sobald sie die<br />

Verletzung von ihren Interessen dienenden<br />

– nicht näher gesetzlich definierten – Vorschriften<br />

behaupten.<br />

In den meisten Bauordnungen sind als wesentliche<br />

Nachbarrechte die Vorschriften<br />

über (i) die Einhaltung bestimmter Abstände,<br />

(ii) die Gebäudehöhe und (iii) die Bauplatzgestaltung,<br />

sowie die Verletzung von<br />

Verfahrensvorschriften zulasten der Nachbarn<br />

verwirklicht. Im Gegensatz stehen den<br />

Nachbarn bei der Verletzung von Vorschriften<br />

über die Beachtung des Ortsbildes bzw.<br />

des Straßenbildes keine Nachbarrechte zu.<br />

Die Bauordnung für Wien sieht eine weitere<br />

Beschränkung der Nachbarrechte<br />

vor. Die subjektiv-öffentlichen Rechte des<br />

Nachbarn sind somit in zweifacher Weise<br />

beschränkt, einerseits durch die abschließende<br />

Regelung im Gesetz (§ 134a Wr BO)<br />

und andererseits durch die Voraussetzung<br />

„sofern sie ihrem Schutz dienen“. Das bedeutet,<br />

dass – selbst wenn ein Verstoß ge-<br />

gen eine der aufgezählten Bestimmungen<br />

vorliegt – eine Verletzung eines subjektiv-öffentlichen<br />

Nachbarrechts nur dann in<br />

Betracht kommt, wenn nach der Situierung<br />

des Bauvorhabens ein Eingriff auch im konkreten<br />

Fall möglich ist. Dies bedeutet, dass<br />

immer nur der direkt gegenüberliegende<br />

Nachbar der vom Verstoß betroffenen Gebäudefront<br />

Parteistellung im baubehördlichen<br />

Verfahren hat.<br />

Diese Besonderheit der Bauordnung für Wien<br />

war auch Anlass eines erst kürzlich ergangenen<br />

Erkenntnisses des Verwaltungsgerichtshofes.<br />

Im Zentrum Wiens sollte bei einem<br />

Eckgebäude das Dachgeschoss ausgebaut<br />

und ein Lift zugebaut werden. Nachbarn<br />

dieses geplanten Bauvorhabens – welche<br />

bereits in bestehenden Dachgeschosswohnungen<br />

lebten – fühlten sich dadurch jedoch<br />

in ihren subjektiv-öffentlichen Rechten beschränkt<br />

und machten eine Verletzung der<br />

Bestimmung über die zulässige Bauhöhe für<br />

das gesamte Eckgebäude geltend.<br />

Die Nachbarn haben jedoch bei der Geltendmachung<br />

ihrer Einwendungen übersehen,<br />

dass sie nur in Bezug auf die direkt<br />

gegenüberliegende Gebäudefront der<br />

Bauliegenschaft Parteistellung haben. Hinsichtlich<br />

der Gebäudefronten, welche hinter<br />

der gegenüberliegenden Gebäudefront<br />

oder in einem rechten Winkel davon situiert<br />

sind, können die Nachbarn keine subjektiv-öffentlichen<br />

Rechte geltend machen.<br />

Die bloße Möglichkeit der Einsichtnahme<br />

auf eine Front der Bauliegenschaft ist somit<br />

nicht ausreichend für Erhebung von<br />

Einwendungen. Die Nachbarn können somit<br />

nur eigene Nachbarrechte – wenn sie selbst<br />

durch die Nichteinhaltung der Vorschriften<br />

betroffen sind – geltend machen und nicht<br />

solche, von denen nur andere Nachbarn betroffen<br />

wären.


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| BA12-12aG |<br />

So baut<br />

man heute<br />

Building Automation von Beckhoff<br />

Bau & Recht<br />

Die höchstzulässige Gebäude- und Dachhöhe ist in<br />

§ 81 Bauordnung für Wien normiert und bestimmt,<br />

dass – sofern der Bebauungsplan nicht anderes<br />

bestimmt – der oberste Abschluss des Daches keinesfalls<br />

höher als 7,5 m über der zulässigen Gebäudehöhe<br />

liegen darf. Der Bebauungsplan für die<br />

streitgegenständliche Bauliegenschaft sah jedoch<br />

vor, dass der höchste Punkt des Daches der zur Errichtung<br />

gelangenden Gebäude nicht höher als 4,5<br />

m über der tatsächlich ausgeführten Gebäudehöhe<br />

liegen darf.<br />

So baut man flexibel:<br />

mit Beton.<br />

So baut man klassisch:<br />

mit Ziegelsteinen.<br />

So baut man sicher:<br />

mit Stahl.<br />

Der Verwaltungsgerichtshof hat diesbezüglich – aufgrund<br />

einer verfassungskonformen Interpretation<br />

– entschieden, dass ein Dachgeschossausbau im<br />

Sinne der gegenständlichen Bestimmung des Bebauungsplanes<br />

auch als ein zur Errichtung gelangendes<br />

Gebäude zu werten ist und der geplante Dachgeschossausbau<br />

daher gegen die Vorschriften über die<br />

zulässige Gebäudehöhe verstößt.<br />

Im Zuge dieses Erkenntnisses wurden auch die Verfahrensrechte<br />

der Nachbarn verstärkt. Bisher konnten<br />

in Wien Nachbarn – im Gegensatz zu anderen<br />

Bundesländern – keinen Antrag auf Abbruch eines<br />

rechtswidrig errichteten Gebäudes an die Behörde<br />

stellen und mussten daher darauf vertrauen, dass<br />

die Behörde von Amtswegen tätig wird. Der Verwaltungsgerichtshof<br />

hat jedoch nun entschieden, dass<br />

subjektive Rechte – wie das Nachbarrecht – verfassungsrechtlich<br />

geboten vom Betroffenen direkt<br />

durchsetzbar sein müssen und keine Abhängigkeit<br />

vom allfälligen Tätigwerden einer Behörde bestehen<br />

kann. Dem Rechtsmittel der Nachbarn wurde daher<br />

aufschiebende Wirkung zuerkannt, sodass mit dem<br />

Bauvorhaben während des Rechtsstreites nicht begonnen<br />

werden konnte.<br />

So baut man intelligent:<br />

mit Automatisierungskomponenten von Beckhoff.<br />

www.beckhoff.at/building<br />

Mit Beckhoff Building Automation lassen sich alle Gewerke auf<br />

Basis eines ganzheitlichen, durchgängigen, PC- und Ethernetbasierten<br />

Gebäudeautomatisierungskonzeptes integrieren. Der<br />

Effekt: Investitionskosten werden minimiert, Wartung und Flexibilität<br />

werden optimiert, die Engineeringkosten gesenkt und alle Kriterien<br />

für Gebäudeautomation nach Energieeffi zienzklasse A erfüllt. Das<br />

modulare Beckhoff Steuerungssystem erlaubt eine Anbindung aller<br />

Datenpunkte und Subsysteme über Beckhoff Busklemmen sowie eine<br />

fl exible Bedienung, vom Smart-Phone bis zum Touchpanel.<br />

Im Hinblick auf die Vielzahl an zu realisierenden Dachgeschossausbauten<br />

und der nunmehr zuerkannten<br />

aufschiebenden Wirkung von Rechtsmitteln der Nachbarn<br />

sollten daher bei der Entwicklung und Durchführung<br />

von Bauprojekten insbesondere die Vorschriften<br />

über die Abstände und Gebäudehöhen der jeweiligen<br />

Bauordnung – unter Berücksichtigung der Bestimmungen<br />

des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans<br />

– berücksichtigt werden. Ansonsten drohen langjährige<br />

baubehördliche Verfahren und daraus resultierende<br />

Bauverzögerungen und Mehrkosten.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

52<br />

Material & Oberfläche<br />

Materielle<br />

Entschleunigung<br />

Villa Slow / Cantabria / Laura Alvarez<br />

Fotos: David Montero<br />

Auf und aus einer Steinruine im Norden Spaniens hat<br />

Architektin Laura Alvarez ein Feriendomizil geschaffen,<br />

bei dem der Mix und auch Kontrast der Materialien<br />

ein wesentlicher Faktor ist. Von außen gleicht<br />

die Architektur einem typischen, landwirtschaftlich<br />

genutzten Bauwerk, bei geöffneten Fenstern und von<br />

innen erkennt man die ganzen Details und die Materialverliebtheit<br />

der Architektin.


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53<br />

Laura Alvarez<br />

Die Villa Slow ist ein Feriendomizil, welches auch<br />

gemietet werden kann. Entworfen wurde es von der<br />

Architektin Laura Alvarez und es liegt im Naturpark<br />

Valles Pasiegos, im Norden Spaniens. Die Architektin<br />

hat es aus einer Steinruine inmitten von mehr als zwei<br />

Hektar Land aufgebaut. Die Typologie der neuen Architektur<br />

bleibt im Kontext und bezieht sich auf eine<br />

traditionelle, lokale Bauweise, „Cabaña Pasiega“ genannt.<br />

Allerdings in einer zeitgemäßen Anwendung.<br />

Die strategische Lage der Architektur auf einem Hügel<br />

mit Blick nach Süden garantiert für die Bewohner<br />

grandiose Ausblicke auf das Tal und die Berge.<br />

Das Schema des Hauses ist leicht erklärt: ein rechteckiger<br />

Grundriss (wie eine Scheune) mit zwei großen<br />

Panoramafenstern an beiden Längsseiten. Sie<br />

belichten den Wohnraum von beiden Seiten und geben<br />

eben diese tollen Blicke auf die Szenografie der<br />

umgebenden Berge, den Wolkenhimmel und die Bäume<br />

frei. Sie verbinden das Zentrum des Hauses mit<br />

dem Umraum, lassen die Natur hindurchfließen. Der<br />

Eingang befindet sich auf der Westseite, gleich hinter<br />

der Küchenzeile im Wohnraum.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

54<br />

Material & Oberfläche<br />

Alle verbauten Materialien<br />

stammen von der<br />

ehemaligen Steinruine am<br />

Bauplatz oder kommen<br />

aus der unmittelbaren<br />

Umgebung in Cantabria.<br />

Die beiden Schlafräume sind im Ostflügel, im privaten<br />

Teil, und beide identisch mit jeweils eigenem Badezimmer<br />

und einer großzügigen Öffnung in die unendliche<br />

Weite der Landschaft. Sie erhalten ihr Licht<br />

durch die Morgensonne. Da das gesamte Gebäude<br />

eingeschossig ist, ergibt sich über den Badezimmern<br />

eine Mezzaninebene für einen zusätzlichen Schlafplatz<br />

(für die Kinder). Der Schlaftrakt ist hinter einer<br />

Wand mit eingebautem Feuerplatz verborgen, dieser<br />

Kamin stellt den Eyecatcher des Wohnraums dar.


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55<br />

Laura Alvarez<br />

Die Architektur ist mit einer außergewöhnlichen Bedachtsamkeit<br />

auf Details, Natur, Umgebung, Materialien<br />

und Kontext entworfen und gebaut. Das Haus<br />

geht mit der Umwelt sehr respektvoll und ästhetisch<br />

– auch in technischer Hinsicht – um. Die spanischen<br />

Baugesetze verbieten einen Wohnbau ohne öffentlichen<br />

Stromanschluss, deshalb ist das Haus auch<br />

ans Netz angeschlossen. Die Luft-Wärmepumpe für<br />

das Warmwasser und die Fußbodenheizung bezieht<br />

Strom aus dem Netz, aber für jedes Kilowatt, das<br />

sie verbraucht, erzeugt sie fünf Kilowatt Energie im<br />

Gegenzug. Die qualitativ hoch isolierenden Fenster<br />

vermeiden Wärmeverluste. Ein Hochleistungsglas<br />

wärmt die Räume durch die Wintersonne und große<br />

hölzerne Fensterläden schützen es vor zu großer<br />

Hitze während der Sommerzeit. Und alle verbauten<br />

Materialien stammen von der ehemaligen Steinruine<br />

am Bauplatz oder kommen aus der unmittelbaren<br />

Umgebung in Cantabria.<br />

Die Architektur ist ein Anschauungsbeispiel subtiler<br />

Kontraste und trotzdem stimmig im Gesamtbild: grob<br />

und fein, offen und geschlossen, holzfarben und grau,<br />

innen und außen, traditionell und modern. Die rauen<br />

Steinmauern der Außenhülle kontrastieren mit den<br />

feinen, hölzernen Möbeln im Inneren und der wohlüberlegten<br />

Tragstruktur des hölzernen Dachstuhles.<br />

Alvarez hat einen Hang zur Symmetrie, deshalb war<br />

der Dachstuhl eine optische Herausforderung für<br />

sie. Sie wollte auf jeden Fall eine Konstruktion ohne<br />

Firstbalken. Die Balken, welche die Dachhülle bilden,<br />

sollten durch nichts unterbrochen werden. Ein zentraler<br />

Balken würde das genauso wie Türen, die Räume<br />

öffnen, tun. Deshalb sind die Schlafzimmertüren<br />

raumhoch und rahmenlos – wenn sie offen stehen,<br />

zieht sich der Rhythmus der Dachbalken wie eine<br />

Klaviertastatur durch das ganze Haus.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

56<br />

Material & Oberfläche<br />

Überall, wo man hinblickt, findet man ausgewogene<br />

Lösungen in den verwendeten Materialien. In diesem<br />

Projekt bringt das Holz das warme Gefühl in der<br />

Raumatmosphäre, dabei helfen die weißen Flächen<br />

dem Betrachter das Konzept der Architektur und<br />

der Hülle zu verstehen. Die Kombination von klassischen<br />

Sitzmöbeln und -gruppen und minimalistische<br />

Dekor elemente schafft die ruhige Stimmung, von der<br />

aus man die Inszenierung der Natur beobachten und<br />

sich an ihr erfreuen kann.<br />

Die Beleuchtung, das künstliche Licht, besteht aus<br />

LED-Streifen und passt auch ins Konzept – sie ist<br />

kaum sichtbar. Die Küche, die Badezimmerregale, das<br />

Regal beim Feuerplatz und die Fensterläden sind alle<br />

aus massivem Walnussholz, der Esstisch aus Eichenholz.<br />

Alle Holzarbeiten wurden von lokalen Arbeitskräften<br />

und Tischlern durchgeführt, ganz im Sinne<br />

einer Wertschöpfung vor Ort. Die Möbel sind fast alle<br />

Second Hand und kommen aus Holland, wo sich das<br />

Büro der Architektin befindet. Vintage-Tische, Stühle,<br />

Lehnsessel und Ankleide ergeben eine harmonische<br />

Komposition zusammen mit den einfachen Linien der<br />

Architektur – man kann hier Ruhe und Frieden finden.<br />

(rp)<br />

Holz in Kombination mit<br />

weißen Flächen vermittelt<br />

Ruhe und Freiraum<br />

gleichermaßen.


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57<br />

Laura Alvarez<br />

Villa Slow<br />

Cantabria, Spanien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

Laura Alvarez<br />

Laura Alvarez Architecture B.V.<br />

BYP Ingenieros<br />

Grundstücksfläche: 2,4 ha<br />

Bebaute Fläche: 160 m 2<br />

Nutzfläche: 120 m 2<br />

Planungsbeginn: 07/2014<br />

Bauzeit: 10/2016 - 07/2017<br />

Fertigstellung: 2017<br />

Baukosten:<br />

ca. 200.000 Euro


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

58<br />

Material & Oberfläche<br />

Ein Dach<br />

aus Eukalyptus<br />

Yamasen Japanese Restaurant / Kampala, Uganda / TERRAIN architects<br />

Fotos: Timothy Latim<br />

Die in Tokyo ansässigen TERRAIN architects setzen<br />

bei ihrem Entwurf für ein Multifunktionsgebäude in<br />

Ugandas Hauptstadt Kampala ganz auf Eukalyptus.<br />

Unter dem luftigen Dach finden nicht nur ein Restaurant,<br />

kleine Ladenflächen und ein Café, sondern<br />

auch fünf bestehende Bäume Platz. So entsteht für<br />

die Benutzer ein luftiges und leichtes Bauwerk, konstruktiv<br />

durchdacht und ästhetisch ansprechend.


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59<br />

TERRAIN architects<br />

Das Äquatorialklima im afrikanischen Uganda ist in<br />

etwa gleichbleibend warm, wobei die Temperaturen<br />

untertags ganzjährig um die 25 Grad Celsius erreichen<br />

und nachts nicht unter 16 Grad Celsius fallen.<br />

Viele Sonnenstunden, aber auch nahezu täglich<br />

auftretende Gewitter stellen folglich besondere Ansprüche<br />

an die Bauweise. Beim Entwurfsprozess für<br />

das Yamasen Japanese Restaurant in einer Vorstadt<br />

Kampalas spielten der Schutz vor dem starken Sonnenlicht<br />

und großzügige, luftige Raumstrukturen daher<br />

eine maßgebliche Rolle.<br />

Das in Tokyo ansässige Architekturbüro TERRAIN<br />

architects wählte den Eukalyptus als identitätsstiftendes<br />

Baumittel für das multifunktionale Projekt,<br />

das – neben fünf bestehenden Bäumen – Geschäftsflächen,<br />

ein Restaurant und ein Café unter einem<br />

Dach vereint. Eukalyptus ist in Uganda weit verbreitet<br />

und dient gerade in den armen ländlichen Gebieten<br />

als Energiequelle oder Bauholz. Aufgrund des<br />

drastischen Rückgangs der Waldflächen von 24 % in<br />

den 90er Jahren auf heute weniger als 9 % wird der<br />

äußerst schnell nachwachsende Baum zudem gerne<br />

zur Aufforstung eingesetzt, was aufgrund des hohen<br />

Wasserverbrauchs der Pflanze allerdings auch kritisch<br />

zu sehen ist.<br />

Dennoch ist der Eukalyptus ein regionaler und natürlicher<br />

Baustoff, auf dessen Verarbeitung sich die Einheimischen<br />

bestens verstehen. Normalerweise wird<br />

das Holz nur zum Bau von Dachsparren und Gerüsten<br />

verwendet, da es zur Verformung und Rissbildung<br />

neigt. Durch eine Verbesserung des Trocknungsund<br />

Abholzungsprozesses im Zuge des Projekts<br />

wurde der Eukalyptus in diesem Falle allerdings so<br />

robust verarbeitet, dass er als tragendes Material für<br />

die Hauptdachkonstruktion eingesetzt werden konnte.<br />

Um die Arbeit der einheimischen Handwerker vor<br />

Ort zusätzlich zu erleichtern, besteht das Dach aus<br />

16 Rahmen, die ohne schweres Baugerät errichtet<br />

werden konnten.<br />

Das Dach an sich bestimmt allein schon wegen seiner<br />

Dimension die Form und Ästhetik des Gebäudes und<br />

wurde als markantes Gestaltungselement fast bis auf<br />

das Erdgeschossniveau hinabgezogen. Mit Stroh eingedeckt<br />

fügt es sich unauffällig und farblich passend<br />

in die sanfte Hügellandschaft der Umgebung ein.<br />

Sowohl von innen wie auch außen ist der Eukalyptus<br />

als maßgebliches Konstruktionsmittel auf den ersten<br />

Blick wahrnehmbar, da das gesamte Bauwerk äußerst<br />

filigran und transparent gestaltet wurde. Wände<br />

gibt es nur wo notwendig, um Funktionsflächen<br />

von Aufenthaltsflächen abzugrenzen. Die vertikalen,<br />

fachwerkartigen Strukturen wurden teilweise offen<br />

gelassen, teils verglast. Die hohen Räume geben im<br />

Inneren den Blick auf die statische Konstruktion der<br />

Holzbalken frei, sogar die Eindeckung des Strohdachs<br />

ist von unten sichtbar.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

60<br />

Material & Oberfläche<br />

Dies verleiht dem Gebäude eine sehr naturbelassene,<br />

einfache und unkomplizierte Anmutung. Barrieren<br />

oder Hemmschwellen beim Betreten der Flächen werden<br />

so von vornherein vermieden. Und obwohl modern<br />

in seiner Ästhetik und technischen Umsetzung,<br />

vermittelt das Yamasen doch ein Gefühl der Selbstverständlichkeit,<br />

als hätte das Gebäude schon immer<br />

an diesem Ort gestanden. Für Kampala, das wie viele<br />

afrikanische Städte Ende des 19. Jahrhunderts rund<br />

um das Kolonialgeschehen entstanden ist, ist diese<br />

Festigung von Strukturen im städtischen Raum von<br />

großer Bedeutung. Schließlich zählt die Metropole<br />

bereits heute mehr als 1,5 Millionen Einwohner, bis<br />

2050 wird aufgrund der Abwanderung der Bevölkerung<br />

vom Land in die Stadt mit bis zu zehn Millionen<br />

Einwohnern gerechnet, Tendenz steigend.<br />

Eine Einbindung der Architektur in die umgebende<br />

Naturlandschaft ist somit von immenser Bedeutung,<br />

möchte man den vielen Menschen auch in Zukunft<br />

attraktive Lebensräume bieten. Für TERRAIN architects<br />

spielten solche Überlegungen bei der Positionierung<br />

des Gebäudes daher eine tragende Rolle.<br />

Aufgrund der geringen Steigung des Baugeländes<br />

konnte das zweistöckige Gebäude so in die Topografie<br />

eingebettet werden, dass das lang gezogene<br />

Gebäude im vorderen Bereich zweistöckig in Erscheinung<br />

tritt, ab der Hälfte im Erdgeschossbereich dann<br />

allerdings zurückhaltend im Erdreich versinkt. Alle<br />

Ebenen sind somit ebenerdig zugänglich, das Bauwerk<br />

wirkt trotz seiner Größe urtypisch.


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61<br />

TERRAIN architects<br />

Das vier Meter hohe Erdgeschoss ist aus Beton und<br />

Stahl gefertigt und umfasst unter anderem eine<br />

Park ebene. Das darüberliegende und nach außen hin<br />

sichtbare Geschoss wurde in Holz und Eukalyptus<br />

ausgeführt. Die durchlässige Dachkonstruktion ist<br />

von vorne gesehen in drei Dachflächen aufgelöst und<br />

am höchsten Punkt mit einem großzügig verglasten<br />

Dachfirst versehen. Darunter spannt sich ein lichter<br />

und luftiger Raum auf, in dem sich auch ein japanisches<br />

Restaurant befindet. Aus jedem Blickwinkel<br />

ergeben sich Blickbeziehungen in die angrenzenden<br />

Bereiche, Innen- und Außenraum scheinen aufgrund<br />

der Offenheit der Bauteile zu verschwimmen. Terrassen<br />

befinden sich zwar einerseits im Freien, liegen<br />

aber dennoch sonnengeschützt unter dem großen<br />

Dach, sodass es schwer zu definieren ist, wo der Innenraum<br />

aufhört oder der Außenraum beginnt.<br />

So spiegelt das strohgedeckte Eukalyptusdach die<br />

in Uganda herrschenden klimatischen Bedingungen<br />

eins zu eins wider: Eine Dämmung oder Heizung ist,<br />

aufgrund der angenehmen Temperaturen, schlicht<br />

unnötig, was es hingegen braucht, ist ein großes<br />

Dach, das die intensiven Sonnenstrahlen abhält, vor<br />

den häufigen Gewittern schützt und Durchzug bietet.<br />

Im Hinblick auf dieses konkrete Projekt kann man<br />

vielleicht auch von einem Dach für alle sprechen, ein<br />

Dach, unter dem sich Geschäfte, ein Restaurant und<br />

Café harmonisch zusammenfügen und gegenseitig<br />

ergänzen und befruchten. Ein Dach, das einen geschützten<br />

Ort und Treffpunkt für Anwohner, Besucher<br />

und dort Arbeitende bietet.<br />

So umstritten der Baustoff Eukalyptus auch sein<br />

mag, so ist sein Einsatz dennoch nicht als generell<br />

verwerflich anzusehen. Zumindest, solange man sich<br />

einige Aspekte vor Augen führt. Zum einen lautet das<br />

Credo: Nachhaltig ist, was der Umgebung entspricht.<br />

Das heißt, dass Eukalyptus als regionaler Baustoff in<br />

Uganda durchaus sinnvoll einzusetzen ist, in anderen<br />

Regionen allerdings sollte man wohl eher auf heimische<br />

Hölzer zurückgreifen. Zudem ist der Eukalyptus<br />

ein sehr schnell nachwachsender Rohstoff mit einem<br />

Zyklus von nur knapp vier Jahren. Kritisch wird es<br />

erst dann, wenn riesige Monokulturen das ökologische<br />

Gleichgewicht destabilisieren oder durch den<br />

enormen Wasserbedarf der Pflanzen zur regelrechten<br />

Austrocknung der Böden und Grundwasserspeicher<br />

führen.<br />

u<br />

Die Konstruktion des<br />

weit ausladenden Daches<br />

bleibt von unten sichtbar.<br />

Oberlichter sorgen trotz<br />

der markanten Dachfläche<br />

für ein offenes und<br />

lichtes Ambiente.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

62<br />

Material & Oberfläche<br />

Bei all den kritischen Aspekten bleibt dennoch ein<br />

Argument für den Einsatz von Eukalyptus als Baustoff<br />

in Uganda positiv zu bewerten: Es handelt sich<br />

um einen lokal verfügbaren Rohstoff, der von der einheimischen<br />

Landbevölkerung kultiviert, geschlagen<br />

und verarbeitet wird. Es gibt weder lange Transportwege<br />

noch eine Anhäufung von Zwischenhändlern.<br />

Die Bewohner können sich mit dem Material identifizieren,<br />

denn die Verarbeitung von Eukalyptus gehört<br />

seit jeher zu deren Kultur.<br />

Gleiches gilt somit für die (moderne) Architektur, die<br />

– wenn sie auf Eukalyptus und ähnliche heimische<br />

Rohstoffe setzt – erst durch deren Hände Arbeit<br />

möglich geworden ist. Sei es durch die Kultivierung,<br />

Verarbeitung oder Veredelung. Letztendlich geht es<br />

dieser Tage in fast allen unseren Lebensbereichen<br />

um das Wort Nachhaltigkeit. In diesem Zusammenhang<br />

umfasst der Begriff verschiedenste Teilaspekte<br />

und kann nicht nur auf ökologische Gesichtspunkte<br />

heruntergebrochen werden. Denn nachhaltig ist<br />

letztendlich nicht nur, was nachhaltig produziert<br />

wurde, sondern allen voran, was nachhaltig genutzt<br />

wird. Was also könnte wohl nachhaltiger sein, als ein<br />

Bauwerk, das zu 100 Prozent von seinen Nutzern<br />

akzeptiert und in Folge wertgeschätzt, gepflegt und<br />

genutzt wird?<br />

(lp)<br />

Natürliche Materialien und rohe Oberflächen<br />

prägen gemeinsam mit bunten Accessoires und<br />

Vintage Möbeln den unkomplizierten Charakter<br />

des Restaurants und Cafés.


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63<br />

TERRAIN architects<br />

Yamasen Japanese Restaurant<br />

Kampala, Uganda<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Cots Cots Ltd<br />

TERRAIN architects<br />

Ikko Kobayashi + Fumi Kashimura<br />

Mitsuhiro Kanada, Yoshinori Suzuki, Erias Walugumbe<br />

Grundstücksfläche: 785 m 2<br />

Bebaute Fläche: 562 m 2<br />

Nutzfläche: 600 m 2<br />

Planungsbeginn: November 2014<br />

Bauzeit: Januar 2017 - Juni 2018<br />

Fertigstellung: August 2018


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

64<br />

Material & Oberfläche<br />

Material schafft<br />

auch Kunst<br />

ARTCOR – Creative Center / Chisinau / Maxim Calujac<br />

Fotos: Volker Kreidler, Ivan Bezvusceac


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65<br />

Maxim Calujac<br />

Ein kleines, aber feines Bauwerk als Kulturzentrum<br />

in Chisinau, Moldau hat Architekt<br />

Maxim Calujac entworfen. Die Mischung<br />

verschiedenster Materialien und Oberflächen<br />

bietet trotz einer großen Vielfalt einen<br />

sehr einheitlichen Rahmen für Kunst und<br />

Veranstaltungen und der Baukörper fügt<br />

sich auch in den Kontext ein.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

66<br />

Material & Oberfläche<br />

Ein Kunst- und Kulturzentrum ist an und für sich<br />

schon etwas Besonderes, zumindest für Kunstbeflissene.<br />

Wenn aber dann bei der Architektur auch noch<br />

mit den verschiedensten Oberflächen und Materialien<br />

gespielt wird, wenn der Architekt offensichtlich<br />

sehr sensibel mit Räumen, Wirkungen, Verschränkungen<br />

und dem Kontext umgegangen ist – kann man<br />

schon von einem Erlebnis sprechen. So geschehen<br />

bei ARTCOR, dem neuen Kreativzentrum in Chisinau,<br />

Republik Moldau (ehem. Moldavien), entworfen<br />

von Architekt Maxim Calujac. Man kann an diesem<br />

kleinen Beispiel sehen, dass im „Osten“ gute, sehenswerte<br />

Architekturen entstehen, die nicht unbedingt<br />

Produkte einer Export<strong>architektur</strong> europäischer Stars<br />

sind. Alles angesichts der Betonprovokationen, die<br />

als einzigartige, architektonische Aushängeschilder<br />

aus den letzten zwei Jahrzehnten der UdSSR in diesen<br />

Ländern vor sich hingammeln.<br />

Das ARTCOR - Creative Industries Center befindet<br />

sich im Zentrum der Stadt im Hof der Art Academy<br />

(AMTAP) und soll ein Katalysator für die Entwicklung<br />

der Kreativindustrie Moldaus werden und sein. Die<br />

räumliche Lösung des Baus ist von seiner Lage, der<br />

Grundstücksform, einem architektonischen Denkmal<br />

aus dem späten 19. Jahrhundert und den Nachbargebäuden<br />

bestimmt. In einem Teil des Akademiehofes<br />

befanden sich ein verwahrlostes Lager und ein<br />

Schuppen – diese konnten abgerissen werden, um<br />

ca. 300 m 2 zusätzlichen Platz für öffentliche Nutzungen<br />

zu schaffen. Das Kulturzentrum setzt sich jetzt<br />

aus einem neuen Gebäude mit 400 m 2 und einem Teil<br />

mit 450 m 2 , der im bestehenden Akademiegebäude<br />

untergebracht ist, zusammen.


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67<br />

Maxim Calujac<br />

Im Neubau in der Hofmitte ist eine Mischung aus<br />

kulturellen und geschäftlichen Nutzungen untergebracht,<br />

der zweite Stock bietet hier Platz für Workshops<br />

und junge Startups. Die Dachflächen präsentieren<br />

sich als grüne Terrassen mit einem Zugang<br />

über die Stiegen und Sitzstufen des Open-Air-Auditoriums,<br />

das sich an der Längsseite des Körpers in die<br />

Höhe erstreckt. Der links davon liegende Flügel des<br />

um 1950 errichteten Akademiegebäudes, beinhaltet<br />

in seinem ersten Stock die Räume für Workshops,<br />

eine Bibliothek für diverse Medien und Versammlungsräume.<br />

Zusätzlich hat Architekt Calujac – durch<br />

Oberlichten belichtete – Bereiche für Verwaltung, ein<br />

Buchgeschäft und einen Designstore untergebracht.<br />

Die Räumlichkeiten für die Musik (ein Aufnahmestudio<br />

und Proberäume) sind im renovierten Untergeschoss<br />

situiert.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

68<br />

Material & Oberfläche<br />

Die Herausforderung des Projektes bestand darin,<br />

den historischen Background so gut wie möglich<br />

zu erhalten und gleichzeitig einen kreativen Mix<br />

von Nutzungen, Baukörpern, Ansichten und Orientierungspunkten<br />

zu ermöglichen. Durch die Transformation<br />

des Hofes in einen öffentlichen Raum ist<br />

eine aktive, neue, urbane Zone geschaffen worden.<br />

Sie ist für alle Besucher zugänglich und auch das<br />

begehbare, grüne Dach stellt eine Bereicherung im<br />

städtischen Kontext dar. Das Gesamtenvironment<br />

wird durch die Begrünung und seine Wirkung als<br />

„Kunstraum“ betont, die Gestaltung des öffentlichen<br />

Platzes wirkt fast wie eine bewusste Kunstinstallation:<br />

Statt, mit den üblichen Rigolen aus Edelstahl sind<br />

die Entwässerungsrinnen und Steifen einfach mit<br />

Kieselsteinen gefüllt. Dieser einfache Trick erfüllt genauso<br />

seine Wirkung und wirkt ästhetisch. Zusätzlich<br />

bringen diese Rinnen mit Kieselsteinen eine gestalterische<br />

Note in die Betonflächen des Hofes.


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69<br />

Maxim Calujac<br />

Vom Eingang erblickt man auf der Stahlbetonwand<br />

des Neubaus die Skulptur „The Knowledge Tree“, diese<br />

als Relief aus Beton gestaltete Wand symbolisiert<br />

die menschliche Natur und stellt den Ursprung der<br />

Entwurfsidee dar (laut Architekt Calujac). Die Konstruktion<br />

des Körpers stellt sich als Stahlbetonbau,<br />

teilweise umhüllt von einer Fassade aus Cortenstahl,<br />

dar. Auch diese rostfarbenen Platten sind gestaltet,<br />

teilweise geschnitten oder mit Mustern versehen –<br />

sehr überlegt. Die Innenräume werden auch von der<br />

Struktur des Stahlbetonbaus geprägt, der Versammlungsraum<br />

besitzt eine Kassettendecke aus Beton,<br />

die Wände und anderen Decken sind aus teilweise gefärbtem<br />

Sichtbeton. Möbel und Teile der Deckenbeleuchtung<br />

sind vom Architekten speziell für das Projekt<br />

entworfen worden und die Böden durchgehend<br />

aus glatt gestrichenem Estrich mit Versiegelung.<br />

Bei der Gestaltung der dekorativen Elemente im Inneren<br />

hat Calujac eng mit den Studenten, Künstlern<br />

und Professoren der Akademie zusammengearbeitet<br />

und die Mischung aus Stahlbeton, Sperrholz,<br />

Holz, Steinmauern und Glas mit den unterschiedlichsten<br />

Oberflächengestaltungen ist durchaus als<br />

gelungen zu bezeichnen. Erstaunlich ist auch das<br />

geringe verwendete Budget von nur 350.000 Euro<br />

für das Gesamtprojekt.<br />

(rp)<br />

ARTCOR – Creative Center<br />

Chisinau, Republik Moldau<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

COR Creative Industries Association Moldova<br />

Maxim Calujac<br />

Irina Dubinschi, Anton Brenici<br />

Anatol Butnaru<br />

Grundstücksfläche: 890 m 2<br />

Bebaute Fläche: 215 m 2<br />

Nutzfläche: 850 m 2<br />

Planungsbeginn: 2017<br />

Bauzeit:<br />

2 Jahre<br />

Fertigstellung: 2019<br />

Baukosten:<br />

350.000 Euro


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

70<br />

Material & Oberfläche


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71<br />

BBGK Architekci<br />

Die Wiedergeburt<br />

der Vorfertigung<br />

Sprzeczna 4 / Warschau / BBGK Architekci<br />

Fotos: Juliusz Sokołowski<br />

Vorfertigung und Bauen aus (Beton)Fertigteilen<br />

genießen in den ehemaligen Ostländern einen<br />

schlechten Ruf. In kommunistischen Zeiten und auch<br />

während des Sozialismus wurden hier massenhaft<br />

sogenannte Paneelbauten errichtet, in schlechter<br />

Qualität, billig und für ein zeitgemäßes Wohnen heute<br />

nicht mehr geeignet. Dieses Vorurteil sitzt tief im<br />

Bewusstsein der Menschen.<br />

Der mehrgeschossige Wohnbau Sprzeczna 4 der<br />

BBGK Architekci im Stadtteil Praga von Warschau ist<br />

nun ein Manifest für die Vorfertigung im architektonischen<br />

Prozess. Ganz bewusst haben die Architekten<br />

sämtliche, negativ konnotierte Kriterien und Methoden<br />

des Vorfertigungsprozesses angewandt: sichtbare<br />

Betonoberflächen, Muster und Reliefs, elektrische<br />

Installationen in den Wänden, Deckenheizung<br />

und vieles mehr. Das Resultat ist eine Architektur, die<br />

aus vielen großformatigen, in der Fabrik vorgefertigten<br />

Bauteilen zusammengesetzt ist.<br />

u<br />

Dieser prototypische<br />

Demonstrationsbau der<br />

BBGK Architekci in Warschau,<br />

Polen, versucht,<br />

mit den weitverbreiteten<br />

Vorurteilen bezüglich vorgefertigter<br />

Wohnbauten<br />

aufzuräumen. Es ist der<br />

erste in dieser Methode<br />

errichtete Bau seit 30<br />

Jahren, seit der Zeit<br />

des Kommunismus. Alle<br />

möglichen Produktionstechniken<br />

wurden dabei<br />

angewendet: gefärbter<br />

Stahlbeton, in den Wänden<br />

eingelegte Leitungen,<br />

Deckenheizung und<br />

Reliefstrukturen.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

72<br />

Material & Oberfläche<br />

Die Architekten hatten mit ihrem Büro den Auftrag<br />

bekommen, den Begriff (und die damit verbundenen<br />

Vorurteile) der Vorfertigung zu entzaubern. Diese<br />

Herausforderung haben sie angenommen. Die Architektur<br />

wurde ganz bewusst auf einem Grundstück<br />

errichtet, welches absolut nicht in die Stereotypen<br />

der Vorfertigung passte: klein und verzwickt, mitten<br />

in einer Fassade aus Gebäuden des 19. Jahrhunderts.<br />

Und genau da haben sie – unlogischerweise - die Bedingungen<br />

der Vorfertigung angewandt.<br />

Die Liegenschaft aus den großformatigen Fertigteilen<br />

ist nicht voll ausgebaut und enthält keinerlei<br />

Accessoires, Dekorationen oder Beschläge im Innenausbau.<br />

Es ist die ehrliche Geschichte eines Gebäudes,<br />

was es eben ist, woraus es besteht und wie es<br />

funktioniert. Die Betonfertigteile sind auch ganz bewusst<br />

in roter Farbe hergestellt, um dem optischen<br />

Alterungsprozess des Materials entgegenzuwirken.<br />

Sie sind ein Kontrapunkt zu den verputzten Häusern,<br />

die nur perfekt und schön im Augenblick des Verkaufes<br />

sind, später fällt der Putz sowieso ab. Der Bezirk<br />

Praga wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg nie<br />

wieder komplett restauriert. Er ist somit für seine Bewohner<br />

mit der roten Farbe verbunden, weil es die<br />

Farbe der kaputten Ziegelbauten ist, ohne Verputz,<br />

die Farbe der Kriegsruinen. Und das ist im (Unter)<br />

Bewusstsein der Einwohner Warschaus eingeprägt.<br />

Das Gebäude hat aber auch eine andere Bedeutungsebene,<br />

nämlich in städtebaulicher Hinsicht. Die Architektur<br />

erhebt den Anspruch, zu einer gelungenen und<br />

„schönen“ Restaurierung des Bezirkes Praga beizutragen,<br />

beziehungsweise will diese anregen. Sie soll nicht<br />

nur in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft ein Zeichen<br />

setzen, sondern auch in einem größeren Maßstab. Sie<br />

soll der Ausgangspunkt für die Instandsetzung des<br />

gesamten städtischen Blockes werden. Man kann in<br />

dieser Hinsicht auch postulieren, dass der Schlüssel<br />

zur Restaurierung eines Häuserblockes dessen Straßenfassade<br />

ist. Die Ausrichtung der Architektur in<br />

einem 45 Grad-Winkel am Grundstück resultiert auch<br />

aus den Problemen des Wohnbaus in Polen. Nichtrechteckige<br />

Räume in kleinen, sperrigen Appartements<br />

– typisch für den Wohnungsmarkt in Warschau<br />

– sind nicht zum Wohnen und Leben geeignet. Somit<br />

trägt der Entwurf der Architekten mit der Drehung des<br />

Grundrisses zu einer überraschenden Lösung bei. Die<br />

rasterförmige Straßenansicht (der Nachbarbauten)<br />

wird mit Balkonen und Loggien repliziert und die maximale<br />

Baufläche genutzt. Somit entsteht wieder eine,<br />

geschlossen wirkende, Blockfassade.<br />

u<br />

Der ziegelrote Wohnbau,<br />

in nur vier Monaten,<br />

errichtet bietet Raum für<br />

Balkone, Loggien und<br />

sogar Kunst.


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73<br />

BBGK Architekci


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

74<br />

Material & Oberfläche<br />

Sprzeczna 4 ist auch polemisch gemeint: Gegen ein<br />

halbfeudales Konstruktionssystem (Ziegelbauten),<br />

basierend auf der Arbeit minder bezahlter Migranten<br />

mit einer Methode, die praktisch aus dem 19. Jahrhundert<br />

stammt. Es ist somit der Versuch, in Polen<br />

die Regeln des fairen Wirtschaftens und Produzierens<br />

einzuführen, samt der sozialen Verantwortung<br />

bei Verwendung einer Produktionsmethode, die in<br />

Westeuropa und Skandinavien gebräuchlich ist. Und<br />

paradoxerweise ist dieses kleine, extrem untypische,<br />

aber fortschrittliche Gebäude die Vorausschau auf<br />

eine – durch Industrialisierung und Vorfertigung –<br />

mögliche Bauweise für die Zukunft. Die Architektur<br />

steht für eine totale Vorfertigung, abgesehen von der<br />

durchlässigen Wand in der Garage (Erdgeschoss)<br />

und der Bodenplatte, dem Fundament, ist alles aus<br />

Fertigteilen. Im Gebäude gibt es 57 Wohneinheiten<br />

mit Größen von 28 bis 75 Quadratmeter. Die reine<br />

Bauzeit betrug vier Monate, einschließlich des Einbaus<br />

von Fenster und Türen.<br />

Und da moderne Architektur immer eine Verbindung<br />

zwischen Kunst und Handwerk anstreben sollte, befinden<br />

sich einige kleine Ornamente als Relief in den<br />

Betonteilen: zum Beispiel die Warschauer Meerjungfrau.<br />

In Zeiten des beginnenden Kapitalismus in Polen<br />

sollten auch Bewohner eines Immobilienprojektes<br />

einen Kontakt mit Kunst haben können, meinten die<br />

BBGK Architekci.<br />

(rp)


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75<br />

BBGK Architekci<br />

Sprzeczna 4 Wohnbau<br />

Warschau, Polen<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Landschaftsplanung:<br />

Statik:<br />

Budizol Sp. Zoo. S.K.A.<br />

BBGK Architekci<br />

Pasa Design<br />

RWK Engineers<br />

Grundstücksfläche: 1.319 m 2<br />

Bebaute Fläche: 741 m 2<br />

Nutzfläche: 2.660 m 2<br />

Planungsbeginn: 09/2015<br />

Bauzeit:<br />

2 Jahre<br />

Fertigstellung: 2017


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

76<br />

Material & Oberfläche<br />

Wo einmal der<br />

Südbahnhof stand<br />

Parkapartments and Parkhotel am Belvedere / Wien<br />

Renzo Piano Building Workshop in Zusammenarbeit mit NMPB Architekten (Wien)<br />

Fotos: Michel Denancé<br />

Die wunderschöne Gründerzeit<strong>architektur</strong> des Südbahnhofes<br />

wich nach dem Zweiten Weltkrieg einem<br />

nüchternen Funktionalismusbau. Der Bahnhof<br />

versandelte von Jahr zu Jahr mehr und parallel zu<br />

diesem Prozess fand auch eine Verslumung der Geschäfte<br />

im Bahnhof und in der Umgebung statt. Vom<br />

berühmten Stehbuffet mit Hendl, Gulasch und Bier<br />

zum „Eurosnack“ Cheeseburger mit Cola im Plastikbecher<br />

und den Pizza&Döner-Take-aways. Der Südbahnhof<br />

und die ganze Gegend wurden zum Unort.<br />

Sein Abbruch und mit ihm gleich auch der des Ostbahnhofes<br />

ermöglichten städtebaulich interessante<br />

Perspektiven: Ein neues Viertel entstand und die<br />

Konstruktion des neuen Wiener Hauptbahnhofes<br />

schuf ein städtisches Zentrum mit höchst widersprüchlichen<br />

Bedingungen. Auf der einen Seite das<br />

Schloss Belvedere, der Park des Schweizergartens,<br />

das renovierte 21er-Haus und das Arsenal. Auf der<br />

anderen Seite der neue Hauptbahnhof mit seinen<br />

Gleismassen, die Shoppingmall und eine dichte Urbanität<br />

(die hoffentlich noch mehr wird). Es ist ein<br />

Varieté von architektonischen Stilen und Nutzungen.<br />

Da gibt es die szenischen Blicke auf das Weltkulturerbe<br />

Wiens, das Belvedere und den Stephansdom<br />

und auch auf den Wienerwald und den Schneeberg.<br />

Es gibt aber auch die Bedürfnisse und die Realität<br />

des modernen, städtischen Lebens. Und genau da<br />

setzt das Projekt von Renzo Piano Building Workshop<br />

(RPBW) an – 2008 wurden sie beauftragt, ein<br />

Hotel samt Wohnkomplex zu entwerfen.<br />

Was nun auf den ersten Blick wie ein kompaktes Gebäude<br />

aussieht, ist jedoch in fünf individuelle, vertikale<br />

Strukturen gegliedert – Baukörper, die alle einen<br />

individuellen, polygonalen Grundriss haben. Die vertikal<br />

aufstrebende Konstruktion mit der Keramikfassade<br />

wurde auf markante, neun Meter hohen Stützen<br />

gesetzt. Das – in zwei der fünf Baukörper situierte<br />

– Hotel Andaz ist durch verschachtelte Brücken und<br />

eine großzügige, durchlässig gestaltete Lobby miteinander<br />

verbunden. Durch die raumhohe Verglasung<br />

auf allen 16 Ebenen öffnet sich der Blick über fast<br />

ganz Wien. Die anderen drei Bauteile beinhalten die<br />

Appartements. Das Andaz Vienna am Belvedere und<br />

der gesamte Komplex sind Teil der Hyatt-Gruppe, mit<br />

Signa als Bauherrn.<br />

Das Konzept dieses urbanen Entwurfes versucht<br />

Sichtlinien und Kontakte zu ermöglichen, genauso<br />

wie einen Übergang für den Ortswechsel von den<br />

Gleisanlagen zum Schweizergarten. Die Eigenheit<br />

des Designs ist der Anschein, dass die Architektur<br />

– von der Straßenebene aus betrachtet – erst in der<br />

Höhe zwischen dem vierten und sechsten Stock über<br />

der Straßenebene beginnt. Der darunter frei werdende<br />

Bereich dehnt visuell den Schweizergarten in<br />

Richtung Bahnhof aus, der Raum fließt hindurch. Die<br />

Hotelzimmer befinden sich erst in einer Höhe, in der<br />

allen Gästen ein ausführlicher Weitblick garantiert<br />

ist. Gleichzeitig wird so eine zusätzliche physische<br />

Distanz vom Lärm, der von den Bahnhofsanlagen<br />

und dem Stadtverkehr ausgeht, geschaffen. Die ersten<br />

Fenster befinden sich über den Baumwipfeln und<br />

über den Wänden, welche die Geleise flankieren.<br />

Die 303 Gästezimmer, darunter 44 Suiten und eine<br />

Penthouse-Suite im 15. Stock überzeugen nicht nur mit<br />

aufwendiger Ausstattung und anderen Annehmlichkeiten,<br />

sondern setzen auch lokale, zeitgenössische<br />

Kunst in Szene. Alle Bereiche des Andaz am Belvedere<br />

sind beeinflusst von der Leidenschaft für außergewöhnliche<br />

Dinge und einer Liebe zu handwerklichen<br />

Details: von raffiniert geschliffenem Glas in der Spiegeltür,<br />

der aufwendigen Wandverkleidung und dem<br />

Fischgrätparkett bis zum Einsatz zeitgenössischer<br />

Lampen für eine abwechslungsreiche Lichtstimmung.<br />

u<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft<br />

zum neuen<br />

Hauptbahnhof, neben<br />

Belvedere, Schweizergarten,<br />

Erste Campus<br />

und der angrenzenden<br />

Stadt hat das Büro Renzo<br />

Piano Building Workshop<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

NMPB Architekten ZT aus<br />

Wien einen Komplex aus<br />

Hotel und Appartements<br />

errichtet. Markant auf<br />

Stützen stehend, schwebt<br />

die Anlage über der Erde.


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77<br />

Renzo Piano Building Workshop


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

78<br />

Material & Oberfläche<br />

Die Architektur ist von offenen, ineinander übergehenden<br />

Räumen charakterisiert. Sie umfassen unter<br />

anderem einen 2.200 m 2 großen Konferenzbereich,<br />

einen 700 m 2 großen Ballsaal, Fitness- und Spabereich,<br />

sowie insgesamt drei Restaurants, darunter<br />

die goldene Schatulle des „Eugen 21“ und den legeren<br />

„Cyclist“. Räume und Gemeinschaftsräume sind<br />

mit hellen Eichenböden ausgestattet, ergänzt wird<br />

die Möblierung mit geschliffenem Glas und geätzten<br />

Spiegeln sowie Holzstühlen, die an klassische Wiener<br />

Kaffeehäuser erinnern. Die in warmen Farben<br />

gehaltene Lounge Bar mit dunklen Ledersofas und<br />

Hartholzschränken bildet das Herzstück der sich der<br />

Nachbarschaft öffnenden Lobby und präsentiert die<br />

Arbeit von lokalen zeitgenössischen Künstlern.


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79<br />

xxxxxxxx<br />

Die Baukörper besitzen einen Gebäudeabschluss auf<br />

einem einheitlichen Höhenniveau, um die formale<br />

Einheit des gesamten Komplexes zu stärken. Kontrastierend<br />

zu der ruhigen Dachkante stuft sich das<br />

Bauvolumen im unteren Bereich vielfältig ab. Es entsteht<br />

das spannungsreich, lebendige Spiel von unterschiedlichen<br />

Freiräumen und Blickwinkeln. Fast auf<br />

dem gesamten Grundstück befinden sich getrennte<br />

Gartenelemente, die eine visuelle Verbindung und<br />

Weiterführung zum Schweizergarten symbolisieren.<br />

Wesentlich zu der formalen Einheit des Entwurfs<br />

trägt auch die einheitliche Fassadengestaltung der<br />

fünf Körper bei. Im Raster leicht variierend, zieht sich<br />

die Keramikfassade in gleicher Ausbildung über die<br />

Hotel- und Wohngebäude. Sie materialisiert neben<br />

der Eigenständigkeit des Projekts den hochwertigen<br />

Anspruch der Hotel- und Wohnanlage. Gleichzeitig<br />

vermittelt sie zwischen der historischen Fassade des<br />

Arsenals und den Glasfassaden des daneben liegenden<br />

Erste Campus.<br />

Die Erschließung der Parkgarage sowie die Anlieferung<br />

der Hotels erfolgen auf Straßenniveau über<br />

die der Bahn zugewandte Südseite des Projektes.<br />

Das Hotel öffnet sich im Erdgeschoss sowohl zur<br />

Arsenalstraße als auch dem öffentlichen Platz auf<br />

dem Nachbargrundstück, der sich auf das 21er-Haus<br />

bezieht und damit dieses Museum in unmittelbare<br />

Nachbarschaft rückt. Des Weiteren stärkt der Platz<br />

die fußläufige Anbindung des Hotels an den Bahnhof.<br />

Eine großzügige Glasfassade empfängt die<br />

Besucher, die sowohl vom Bahnhof als auch vom<br />

Belvedere über den Schweizergarten in das Hotel<br />

kommen können. Im Sockelgeschoss der Wohngebäude<br />

sind nur die Eingangslobbys als minimal geforderte<br />

Funktionen vorhanden.<br />

(rp)<br />

ARCHITEKT I RENZO PIANO BUILDING WORKSHOP, PARIS<br />

OBJEKT I PARKAPARTMENTS AM BELVEDERE, WIEN<br />

FOTOGRAFIE I MICHEL DENANCÉ, PARIS<br />

Parkapartments & Parkhotel am Belvedere<br />

Wien, Österreich<br />

Bauherr: Hotel am Belvedere GmbH & Co OG<br />

(JV SIGNA / HYATT 50/50)<br />

Planung: Renzo Piano Building Workshop<br />

Architekt vor Ort: NMPB Architekten ZT GmbH<br />

Statik:<br />

Bollinger + Grohmann<br />

Grundstücksfläche: 56.000 m 2<br />

Bebaute Fläche: 10.951 m 2<br />

Planungsbeginn: 2008<br />

Bauzeit: 2015 - 2019<br />

Fertigstellung: 04/2019<br />

MOEDING KERAMIKFASSADEN<br />

DAS FASSADENSYSTEM DER ZUKUNFT<br />

VORGEHÄNGT I HINTERLÜFTET I WÄRMEGEDÄMMT<br />

Fassade:<br />

Fliesenverlegearbeiten:<br />

Moeding Keramikfassaden GmbH<br />

HB Fliesen<br />

mit Produkten von Murexin<br />

WWW.MOEDING.DE


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

80<br />

Material & Oberfläche<br />

Ein Platz, seine Geschichte<br />

und seine Oberflächen<br />

Belagsmaterialien und Oberflächen sind im öffentlichen Raum – nicht erst durch<br />

den Klimawandel und die damit einhergehende sommerliche Erwärmung – ein<br />

wichtiges Thema. Ein gutes Beispiel für die Neugestaltung eines Platzes unter<br />

Einbeziehung vieler ökologischer Kriterien ist der Residenzplatz in Salzburg, gestaltet<br />

durch die Architekten Erich Wagner und Eduard Widmann.<br />

Text: Peter Reischer Fotos: Andrew Phelps, Eduard Widmann<br />

Dem Residenzplatz in Salzburg, einem der<br />

schönsten öffentlichen Räume Österreichs,<br />

wird seit langem eine Italianità (italienischer<br />

Flair) nachgesagt. Das ist zwar eine Eigenschaft,<br />

die man nicht unvoreingenommen<br />

nachempfinden kann, vielleicht ist es eher<br />

eine Mischung aus Schöngeistigkeit und<br />

„möchte gerne“. Aber auch Camillo Sitte,<br />

ein Doyen der Stadtbaukunst, beschrieb<br />

die Platzgruppe um den Dom als „echt italienisch“,<br />

bezog sich dabei jedoch auf die<br />

Tatsache, dass wie in vielen europäischen<br />

Städten auch in Salzburg italienische Stadtbaumeister<br />

und Baukünstler am Werk waren.<br />

Das Zentrum des Residenzplatzes ist sicherlich<br />

der gewaltige Residenzbrunnen<br />

als, sozusagen, das Gravitationszentrum<br />

des Platzes. Der Entwerfer des Brunnens<br />

ist kunstgeschichtlich nicht festzumachen,<br />

allerdings ist das Werk bereits seit 1664 in<br />

den diversen Literaturen beschrieben. Seine<br />

Wirkung entfaltet er im Platzraum durch<br />

den Kunstgriff, ihn einen Meter tiefer als der<br />

Rand des Platzes, also in einer Senke zu positionieren.<br />

Außerdem ist der Residenzplatz<br />

kein Rechteck, sondern ein verzogenes Parallelogramm<br />

und der Brunnen sitzt nicht<br />

in seiner räumlichen, sondern in seiner optischen<br />

Mitte. Das heißt: Er ist leicht nach<br />

Norden Richtung Bürgerhäuser verschoben<br />

und gewährt dem Dom somit den nötigen<br />

Respektabstand.<br />

Da die Platzfläche fast „riesig“ ist, kommt<br />

natürlich der Oberfläche und dem Belagsmaterial<br />

eine große Bedeutung zu. 1680<br />

wurde der Platz mit ca. 15 - 20 Zentimeter<br />

großen Flusskieseln aus der Salzach gepflastert<br />

und bis 1780 so erhalten. Da man<br />

Schwierigkeiten beim Begehen und Befahren<br />

des Platzes beklagte, wurde der Belag<br />

dann mit einer Sandschicht versehen, eine<br />

durchaus übliche Methode für die Salzburger<br />

Plätze dieser Zeit. 1792 wurde ein Fußweg<br />

aus Halleiner Würfelsteinen entlang<br />

der Neuen Residenz zu den Dombögen<br />

angelegt. Verschiedene weitere Veränderungen<br />

und Erweiterungen des Pflasters<br />

sind bis ins letzte Drittel des 19. Jahrhun-


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81<br />

Erich Wagner und Eduard Widmann<br />

derts nachgewiesen. Um 1900 wurde ein<br />

lang bestehender, gepflasterter Weg quer<br />

über den Platz Richtung Hauptpost verlegt.<br />

Der zentrale Bereich blieb aber immer mit<br />

Schotter bedeckt, eine Tatsache, die an heißen<br />

Tagen zu einer Staubplage führte und<br />

in einem kuriosen Vorschlag mündete: Man<br />

sollte den Damen der Stadt das Tragen der<br />

damals modischen langen Röcke verbieten,<br />

da diese beim Gehen eine Staubfahne hinter<br />

sich herzogen.<br />

Bei einem (der vielen) Architektenwettbewerbe<br />

in den 80er Jahren zur Gestaltung<br />

der Fußgängerzone – die seit den 60er<br />

Jahren sukzessiv erweitert wurde – erhielten<br />

die Architekten Ekhart und Hübner<br />

den ersten Platz. Ein Preisgericht kürte im<br />

Oktober 2007 das Projekt von Max Rieder<br />

und Andreas Knittel zum Sieger eines weiteren<br />

Wettbewerbs. Das siegreiche Projekt<br />

sah für die Neugestaltung ein Mischgut aus<br />

Beton und Flusssteinen vor, das im getrockneten<br />

Zustand abgeschliffen worden wäre.<br />

Die Betonfassung war notwendig, damit der<br />

Platz bei größeren Veranstaltungen dem<br />

Gewicht schwerer Lastkraftwagen standhält.<br />

Nach langem Hin und Her sowie nach<br />

der Aufbringung einer Probefläche nahe<br />

der Hauptpost wurde dieses Konzept verworfen,<br />

weil die Oberfläche nicht den technischen<br />

Anforderungen entsprach.<br />

Nachdem nun die Flusssteinpflasterung<br />

von Rieder/Knittel für den gesamten Platz<br />

endgültig ad acta gelegt wurde, geriet die<br />

Erhaltung des Sandplatzes zu einer Art<br />

Glaubensfrage. Diese „atmende“ Oberfläche<br />

entsprach allen ökologischen Anfor-<br />

derungen einer nachhaltigen Klimaregulierung,<br />

da sie sommerliche Überhitzung<br />

dämpft und Regenwasser wieder dem<br />

natürlichen Wasserkreislauf zuführt. Das<br />

natürliche Material passte auch ideal ins<br />

Konzept der „fünften Fassade“, war also ein<br />

schlichter Kontrapunkt zur ohnehin prägnanten<br />

Architektur.<br />

Die Architektengemeinschaft Erich Wagner/Eduard<br />

Widmann griff das Konzept der<br />

fünften Fassade auf und erhielt als Sieger<br />

eines neuerlichen Wettbewerbs 2015/16<br />

den Auftrag für die Umgestaltung. Die<br />

3-seitig umlaufenden Asphaltflächen wurden<br />

entfernt und durch Granitbelag, mit<br />

im Sandbett verlegten Platten im Format<br />

60x120x16 auf wasserdurchlässigem Drainbeton,<br />

ersetzt. Das Splittmaterial wurde<br />

aus den Resten der Granitbelagsquader<br />

hergestellt und hat somit auch die gleichen<br />

Eigenschaften bezüglich Feuchtigkeitsaufnahme<br />

und Farbtönen. Eine spezielle Siebkurve<br />

wurde dafür ermittelt.<br />

Klimatechnisch vergrößerte man die Splittfläche,<br />

eliminierte die versiegelten Flächen,<br />

ersetzte diese durch sickerfähige Flächen<br />

und lenkte das Gefälle zur Platzmitte hin,<br />

um möglichst wenig Wasser in die Kanalisation<br />

leiten zu müssen. Die Splittfläche<br />

nimmt Regenwasser auf, erzeugt somit einen<br />

Wasserspeicher, reduziert die Oberflächenentwässerung,<br />

entlastet die Vorfluter<br />

und gibt „atmend“ die Feuchtigkeit bei Erwärmung<br />

langsam an die Luft ab. Sie erfüllt<br />

alle Anforderungen einer nachhaltigen Klimaregulierung,<br />

da die sommerliche Überhitzung<br />

gedämpft und Regenwasser wieder<br />

dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt<br />

wird. Der Brunnen in der Mitte ist nicht nur<br />

Gestaltungselement, sondern befeuchtet<br />

und kühlt damit die Umgebungsluft. Neben<br />

den Spritzdüsen vergrößert ein permanent<br />

laufender ringförmiger Wasserschleier die<br />

Reibungsoberfläche zwischen Wasser und<br />

Luft und benetzt zusätzlich durch Windvertragung<br />

die umgebende Bodenfläche.<br />

Mit den asphaltierten Flächen wurden auch<br />

die ehemaligen Gehsteigkanten entfernt,<br />

sodass die Granitfläche eine einzige Ebene<br />

bildet und – stufenlos verlegt – bis unmittelbar<br />

an die Häuserfronten heranreicht.<br />

Entsprechend der Bedeutung des Platzes<br />

haben die Steinplatten das größte, in der<br />

Stadt für einen Platz verwendete Format,<br />

nämlich 60 x 120 Zentimeter. Plattengröße<br />

und Fugenteilung stehen in Relation zu den<br />

Maßen des Platzes wie auch zur Höhe der<br />

umliegenden Gebäude.<br />

Zwischen Granitfläche und Sandsplitt<br />

sammelt nun eine Rinne das (Regen)Wasser.<br />

Dieser Übergang zwischen Stein- und<br />

Splittfläche nimmt das Motiv der vor- und<br />

zurückspringenden Kanten des Brunnenrands<br />

auf. Auch auf die Farbigkeit des<br />

Steins hat man besonders geachtet. In ihm<br />

finden sich die vielen Farbnuancen eines<br />

natürlichen Steins, Grau, Ocker und Gelb.<br />

Der regennasse Platz lässt die Farben<br />

kräftiger erscheinen, und bei prägnanten<br />

Wetterstimmungen wie auch im Zusammenspiel<br />

mit künstlicher Beleuchtung entstehen<br />

besondere Lichteffekte.<br />

Der Fiakerstandplatz erhielt eine Spezialbehandlung<br />

und wurde von der Höhe des<br />

Portals der Alten Residenz in den Schattenbereich<br />

der Dombögen verlegt. Um dieser<br />

spezifischen hohen Belastung des Pferdeverkehrs<br />

gerecht zu werden, hat dieser<br />

Platzausschnitt einen besonders geschichteten<br />

Unterbau und schließlich eine sechs<br />

Zentimeter hohe Schicht aus mit Polyurethan<br />

verstärktem Sandsplitt. Auch eine<br />

Wasserstelle zur Tränkung der Pferde sowie<br />

eine spezielle Fäkalrinne mit automatischer<br />

Wasserspülung wurden angelegt.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

82<br />

RETAIL <strong>architektur</strong><br />

Sehen und<br />

gesehen werden<br />

Andy Warhol sagte einmal: „In the future, everyone has a chance at 15 minutes of<br />

fame.“ Diese 15 Minuten wollen sich manche auch gönnen. In Zeiten von Globalisierung,<br />

Internet und Selfies ist das Essen nicht mehr auf die reine Nahrungsaufnahme<br />

beschränkt, sondern auch ein Faktor der Selbstdarstellung geworden.<br />

Fotos: Kuomin Lee<br />

Man isst, man begibt sich zu Tisch, um gesehen zu<br />

werden. Somit werden die Materialien der Essumgebung<br />

auch immer wichtiger. Ein Beispiel dafür ist die<br />

Doko Bar im Nanshan District von Shenzhen, China.<br />

Sie ist ein Internet-Celebrity-Dessertshop, entworfen<br />

von Waterfrom Design. Das Essen funktioniert<br />

hier wie ein Bühnenspiel: Jeder im Shop ist Teil der<br />

Aufführung und der Raum ist ein Labor, in dem die<br />

Menschen ihr Essen testen können. Man wird vom<br />

Gastgeber zum Gast, vom Zuschauer zum Akteur. Es<br />

ist ein bisschen, wie wenn die virtuelle Welt Teil oder<br />

Spiegel der realen Welt wird und ist.<br />

Meistens sind die Plätze beim Fenster in Restaurants<br />

die beliebtesten. Diese Funktion haben die Designer<br />

ins Innere verlegt und in semitransparenten Wänden<br />

Öffnungen untergebracht, die gewisse Tische und<br />

Plätze in den Fokus rücken. Wie in den sozialen Medien<br />

öffnen sich Rahmen und „Monitore“ in verschiedenen<br />

Größen auf die dahinterliegende Show. Alle<br />

Sitzplätze im Lokal sind in der Nähe eines Ganges<br />

angeordnet und somit wird alles, von der Essenszubereitung<br />

über das Servieren bis zur tatsächlichen<br />

Nahrungsaufnahme zum Theater ohne Trennung<br />

zwischen Zuschauer, Beobachter und Schauspieler.


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83<br />

RETAIL <strong>architektur</strong><br />

Das Ganze erstreckt sich über zwei Geschosse. In der<br />

Mitte dieser Gänge mit rahmenförmigen Öffnungen<br />

schwebt ein riesiger, blutroter Kubus. Im Gegensatz<br />

zu den anderen, halbtransparenten Bereichen ist hier<br />

der höchst reale VIP-Bereich situiert, sozusagen in<br />

der visuellen Mittelachse des Theaters, wie die beste<br />

Loge in der Oper.<br />

Als Materialien wählte man Glas, Metallgittergewebe,<br />

galvanisiertes Metall, Nylonfäden und rostfreien<br />

Stahl. Es entstand ein sehr kontrastreiches Gemenge<br />

aus Oberflächen. Nylon wird verwendet, um die mysteriösen,<br />

semitransparenten Wände zu kreieren. Dazu<br />

hängen Tausende von verschieden dicken Fäden von<br />

der Decke und lassen die Raumgrenzen verschwimmen.<br />

In der Eingangshalle tritt ein weißer, traumähnlicher<br />

Nebel aus Düsen im Boden hervor und steht<br />

zusammen mit den Nylonfäden symbolhaft für die<br />

Komplexität der interpersonellen Beziehungen im digitalen<br />

Zeitalter. Nur die servierten Süßigkeiten sind<br />

absolut real.


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84<br />

RETAIL <strong>architektur</strong><br />

Shopping<br />

in Russia<br />

In Moskau ist eine weitere Shoppingmall eröffnet worden: die Kashirskaya Plaza.<br />

Es war eines der derzeit größten Projekte in Russland und wurde von JERDE,<br />

einem international bekannten Büro für Architektur und Stadtplanung mit dem<br />

Hauptsitz in Los Angeles entworfen. Die Eröffnung des 185.000 Quadratmeter<br />

großen Zentrums wurde entsprechend gefeiert.<br />

Fotos: Ilya Egorkin<br />

Kashirskaya Plaza ist eines der größten Immobilienprojekte<br />

in Moskau überhaupt und versorgt nun seit<br />

2018 die Stadt mit einem frischen, modernen Gemeinschaftszentrum.<br />

Das Projekt soll die urbane Vitalität<br />

von Moskau verstärken und auch eine Entwicklung<br />

in den umgebenden Gebieten einleiten. Das Resultat<br />

ist eine fußgängerfreundliche Nachbarschaft mit<br />

vielfältigen Angeboten wie Modeshops, Fitness, Kino,<br />

Unterhaltung, Essen und Trinken und einem Supermarkt.<br />

Ein naheliegender öffentlicher Park verstärkt<br />

seine Attraktivität.


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85<br />

| BA12-10G |<br />

RETAIL <strong>architektur</strong><br />

Der Grundstein<br />

für die Architektur<br />

der Zukunft<br />

Building Automation von Beckhoff<br />

In die Architektur fließen organische Elemente ein,<br />

um sie mit dem Umraum zu verbinden. Die rhythmischen<br />

Öffnungen in der Fassade sollen nicht nur die<br />

Menschen zum Eintreten animieren, sie relativieren<br />

auch den Maßstab, um die Architektur verträglicher<br />

mit der Umgebung zu machen. Verbindungen zur<br />

Natur lassen sich auch in der Innengestaltung entdecken.<br />

So sind die vier Hauptatrien entsprechend<br />

den natürlichen Elementen Wasser, Luft, Feuer und<br />

Erde gestaltet. Die Mall soll nicht nur ein wichtiger<br />

Platz für Verkauf und Freizeit sein, sondern auch ein<br />

wirtschaftlicher und sozialer Katalysator für die Umgebung<br />

der Stadt.<br />

Skalierbare<br />

Steuerungstechnik<br />

Das modulare Steuerungssystem<br />

von Beckhoff bietet Lösungen<br />

vom leistungsstarken Industrie-PC<br />

oder Embedded-PC als Gebäudeleitrechner<br />

bis zum dezentralen<br />

Ethernet-Controller.<br />

www.beckhoff.at/building<br />

Der Automatisierungsbaukasten<br />

Das Beckhoff-Busklemmensystem<br />

für die Anbindung<br />

der Datenpunkte unter stützt<br />

mit 400 verschiedenen<br />

I/O-Klemmen alle gängigen<br />

Sensoren und Aktoren.<br />

Mit PC- und Ethernet-basierter Steuerungstechnik von Beckhoff<br />

lassen sich alle Gebäudefunktionen softwarebasiert realisieren.<br />

Das durchgängige Automatisierungskonzept mit Hard- und Softwarebausteinen<br />

für alle Gewerke bietet maximale Flexibilität<br />

bei geringen Engineeringkosten. Die Automatisierungssoftware<br />

TwinCAT beinhaltet alle wesentlichen Gebäudefunktionen sowie<br />

eine standardisierte Systemintegration über Ethernet, BACnet/IP,<br />

OPC UA oder Modbus TCP. Der Beckhoff Baukasten erfüllt eine<br />

Gebäudeautomation nach Energieeffi zienzklasse A.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

86<br />

RETAIL <strong>architektur</strong><br />

Schönheit in<br />

alten Mauern<br />

Ein Gebäude aus dem 18. Jahrhundert beherbergt den ersten Shop einer neuen<br />

japanischen Marke für Kosmetikprodukte in Paris. Der Name der Firma „en“ bedeutet<br />

im Japanischen Schönheit, aber auch Kreis und Verbindung. Das Design ist<br />

nun von diesen drei Bedeutungen definiert.<br />

Fotos: David Foessel<br />

Zu allererst trachtete das Team von ARCHIEE (Yusuke<br />

Kinoshita & Daisuke Sekine) – ein 2011 in Paris gegründetes<br />

Büro japanischer ArchitektInnen – existierende<br />

Elemente in der architektonischen Struktur zu<br />

erhalten. Neue Trennungen mussten zwar aufgrund<br />

der benötigten Funktionen geschaffen werden, jedoch<br />

alle in Kreisformen. Sie können sowohl Behandlungsräume<br />

aufnehmen, als auch privaten Zwecken<br />

und Beratungen dienen. Die inneren Oberflächen dieser<br />

Zonen sind in reinem Weiß gehalten.<br />

Der Raum, der durch die kreisförmigen Teilungen abgetrennt<br />

wurde, enthält alle verlangten Funktionen.<br />

Der verbleibende Raum verbindet und schafft eine<br />

geometrische Kuriosität mit einer ästhetischen Erfahrung.<br />

Der Kunde kann nicht in jeden Raum direkt<br />

gelangen, sondern muss entlang eines verschlungenen<br />

Pfades zu seinem Ziel wandern. Dieser Vorgang<br />

ist typisch in der japanischen Gastlichkeit und der<br />

Teekultur – er soll die Aufmerksamkeit und Spannung<br />

des Gastes erhöhen.


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87<br />

RETAIL <strong>architektur</strong><br />

Die äußeren Oberflächen der Kreisteilungen sind<br />

mit poliertem Messing verkleidet und erzeugen<br />

eine verzerrte, aber warme Spiegelung. Man betritt<br />

eine außergewöhnliche, elegante und exquisite Welt<br />

der Schönheit. Der bestehende Raum wurde in vier<br />

Hauptbereiche geteilt: zwei Räume mit Steingewölben<br />

im Keller und zwei mit Gipskartonwänden im<br />

Erdgeschoss.<br />

Ein wichtiger Punkt war auch, alle Produkte ausstellen<br />

zu können. Das erinnert nun an die Atmosphäre<br />

eines Weinkellers und die Displays sind auch von französischen<br />

Weinregalen inspiriert. Jedes Produkt steht<br />

separat mit einer eigenen, speziellen Beleuchtung.<br />

Die Verpackung ist aus dem Holz des japanischen<br />

Blauglockenbaumes und einfach übereinander gestapelt<br />

um wiederum an einen Lagerkeller zu erinnern.


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88<br />

RETAIL <strong>architektur</strong><br />

Immersion* in den<br />

Hochleistungssport<br />

Airports sind heute immer häufiger Sammelpunkte der Superlative. Die Stores,<br />

welche in diesen Malls zu finden sind, haben oft etwas Futuristisches an sich. Das<br />

international bekannte Büro „Ministry of Design“ (MOD) hat nun auf 183 Quadratmetern<br />

am Jewel Changi Airport in Singapur (entworfen von den Safdie Architects)<br />

den ersten Ultraperformance-Sportshop zum „Eintauchen“ in eine virtuelle Welt gestaltet.<br />

Wozu man vor dem Einsteigen in den Flieger ein derartiges Erlebnis braucht,<br />

ist eine andere Frage. Vielleicht lenkt es Passagiere von der Flugangst ab?<br />

Fotos: CI&A Photography, Edward Hendricks<br />

Man hat hier die Möglichkeit, die neuesten Sportgeräte<br />

zu betrachten, zu testen und zu erfahren. Zum<br />

Beispiel ein Fahrrad aus Graphen produziert: leichter<br />

als Papier und 200 mal stärker als Stahl. Ebenso das<br />

leichteste, faltbare Rad der Welt, aber auch Skischuhe,<br />

die sich bergauf oder bergab den Gegebenheiten<br />

automatisch anpassen. Auch für Kletterer, Schwimmer<br />

etc. gibt es die neuesten HighTec-Ausrüstungen<br />

und Geräte.<br />

Fünf Simulatoren stehen zur Verfügung, um virtuell<br />

(also ohne Gefahr!) den Nervenkitzel beim – zum<br />

Beispiel – Freeclimbing in einer rotierenden Steilwand<br />

mit den neuesten Kletterschuhen zu erleben<br />

und zu testen. Selbstverständlich kann man auch<br />

alle Arten des Skisportes probieren, Kleidung testen<br />

und – ohne sie anzuziehen – Fotos von sich machen<br />

und gleich versenden. Auch die eigene Technik beim<br />

Kraulen kann man im “Vasa Swim Trainer Pro” erleben<br />

und verbessern.


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89<br />

RETAIL <strong>architektur</strong><br />

* Immersion (fachsprachlich<br />

„Eintauchen“) beschreibt<br />

den durch eine Umgebung<br />

der Virtuellen Realität (VR)<br />

hervorgerufenen Effekt,<br />

der das Bewusstsein des<br />

Nutzers, illusorischen Stimuli<br />

ausgesetzt zu sein, so weit in<br />

den Hintergrund treten lässt,<br />

dass die virtuelle Umgebung<br />

als real empfunden wird.<br />

Die Designer stellten sich zu Beginn der Frage, wie<br />

man ein Sportgeschäft aus Ziegel und Mörtel in das<br />

21. Jahrhundert transformieren kann. In einem übervollen<br />

Markt wie Singapur, in dem Online-Shopping<br />

an der Tagesordnung ist und ein Überangebot von<br />

Sportgeschäften besteht – war es fast logisch, das<br />

Segment der virtuellen Welt des Einkaufens um eine<br />

(fast) haptische Variante zu erweitern. Dieser Marktanteil<br />

richtet sich speziell an Ultraperformanceathleten<br />

und Sportenthusiasten. Der Schlüssel zu diesem<br />

Marketingkonzept liegt in einer 3-Schritte-Strategie:<br />

Aufregen, Eintauchen und Überzeugen des Kunden.<br />

Die Fassade des Stores soll Dynamik und Bewegung<br />

ausdrücken, rostfreier Stahl wurde in einer sehr verbindenden<br />

Art als Hauptmaterial für innen und außen<br />

gewählt. Das ist gleichzeitig eine Referenz an die<br />

weltweit typische Laboratmosphäre, in der innovative<br />

Produkte entwickelt werden. Regale, Schienen<br />

oder Halterungen können aus den vorgefertigten<br />

Displaysystemen ein- und ausgeklinkt werden und<br />

sind mit einem integrierten LED-System verbunden.<br />

Gleichzeitig hat MOD auch ein Logo und ein durchgehendes<br />

System für alle Schriftsachen des Auftraggebers<br />

gestaltet. Als großes „X“ zieht es sich durch alle<br />

Displays, Drucksachen und Einkaufstaschen durch.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

90<br />

RETAIL <strong>architektur</strong><br />

International gefragt<br />

2018 brachte Agrob Buchtal die Innovation DryTile auf den Markt. Das neu entwickelte<br />

System ermöglicht es, keramische Fliesen trocken, sprich ohne Kleber zu<br />

verlegen. Bereits in mehreren Objekten in Deutschland hat DryTile seine Vorzüge<br />

eindrücklich unter Beweis gestellt. Mit der Sanierung einer Filiale der renommierten<br />

Bäckereikette Macrina in Seattle überzeugte „das Verfahren, das die Fliesenverlegung<br />

auf den Kopf stellt“ jetzt auch in den USA.<br />

Die Macrina-Bäckereien in den USA sind<br />

nach dem Vorbild traditioneller Dorfbäckereien<br />

konzipiert. Neben dem Einsatz<br />

von natürlichen, regionalen Zutaten sowie<br />

der Verwendung von Bio-Getreide oder<br />

frischen Eiern von eigenen Hühnern, zählt<br />

hierzu auch die Präsentation des Warenangebotes.<br />

Ein Erfolgsrezept das offensichtlich<br />

aufzugehen scheint, denn im Internet<br />

ist bereits von „einer der besten Bäckereien<br />

der Welt“ die Rede.<br />

Damit dies so bleibt entschied sich die Geschäftsleitung,<br />

die Filiale in Seattle von Grund<br />

auf zu sanieren. Trotz alter Bausünden, die im<br />

Zuge der Renovierung zu bewältigen waren,<br />

konnte mithilfe des DryTile-Systems von<br />

Agrob Buchtal in nur wenigen Tage ein neuer,<br />

zeitgemäßer Bodenbelag realisiert werden.<br />

Der Verdienstausfall war damit marginal und<br />

das Ergebnis überzeugte sowohl in ästhetischer<br />

als auch in funktionaler Hinsicht.<br />

Passend zum Gesamtambiente entschied<br />

sich Architekt Richard Floisant vom gleichnamigen<br />

örtlichen Studio und Bauherr<br />

Macrina für Keramikfliesen aus der Serie<br />

Mandalay. Gerade im edel-rustikalen hellen<br />

Farbton kommen die natürlichen holzähnlichen<br />

Maserungen der Serie besonders gut<br />

zur Geltung. Auf rund 140 Quadratmetern<br />

wurde das Format 30x60 Zentimeter im dynamischen<br />

Halbverband verlegt.<br />

Das System DryTile<br />

Voraussetzung für DryTile ist ein besonders<br />

ebener Untergrund mit einem Stichmaß<br />

von zwei Millimeter auf zwei Meter.<br />

Hierauf erfolgt die Verlegung der qualitativ<br />

hochwertigen Keramikfliesen. Ihre rückseitige<br />

dünne Korkschicht, die bereits ab<br />

Werk dauerhaft appliziert ist, sowie die für<br />

das System explizit entwickelte Spezialfugmasse<br />

ermöglichen die sichere trockene<br />

Verlegung. Darüber hinaus lässt sich beim<br />

Aneinanderstoßen der Fliesen mit der allseitig<br />

und genau definiert überstehenden<br />

Korkschicht ganz leicht eine präzise und<br />

elegante Schmalfuge ausbilden. Unverfugt<br />

ist der Belag sofort begehbar. Nach der Verfugung<br />

ist die Fläche nach zwölf Stunden<br />

begehbar und nach weiteren zwölf Stunden<br />

voll belastbar. Das System DryTile ermöglicht<br />

eine bis zu 8x schnellere Verlegung als<br />

die herkömmliche Methode.<br />

AGROB BUCHTAL<br />

Ansprechpartner in Österreich siehe<br />

www.agrob-buchtal.de (Rubrik Kontakte)


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Hotel 2.0 &<br />

Business<br />

Zwei Teppich-Alleskönner für<br />

jedes Objekt.<br />

Ausgezeichneter C&C-Markt<br />

Ressourcenschonung und Umweltbewusstsein zeichnen den<br />

„METRO ZERO ONE, ST. PÖLTEN“ aus. Die planenden und zuliefernden<br />

Projektpartner LUXWELT, VIESSMANN, kke und MOL-<br />

TO LUCE wurden dafür aktuell im Rahmen des EHI Energiemanagement-Awards<br />

als „TOP SUPPLIER RETAIL 2019“ prämiert.<br />

Ausgangsbasis für die Planung bildete die Lokalisierung der<br />

größten Energieverbraucher im Lebensmittelhandel. Insbesondere<br />

die Beleuchtung bietet hier großes Energie-Einsparungspotenzial.<br />

Gemeinsam mit dem Planungsunternehmen<br />

LUXWELT stattete MOLTO LUCE das Vorzeigeprojekt mit<br />

LEDs und einer Beleuchtungsanlage mit tageslichtabhängiger<br />

Steuerung aus, die den hohen Tageslichtanteil optimal<br />

nutzt. Für die Allgemeinbeleuchtung schweben als Dreieck<br />

gruppierte Sonderleuchten „3ANGLE“ als markante Objekte<br />

von der Decke. Im Frischebereich sorgen energieeffiziente<br />

Einbau-Downlights der Serie ONLY IP54 sowie das ONE<br />

ROW-SYSTEM in Kombination mit dem weltweit ersten Food<br />

IP54 Tragschienenstrahler GO STORE IP54 für die nötige<br />

Ausleuchtung. Je nach Warengruppe kommen abgestimmte<br />

Lichtfarben zum Einsatz. Runde Deckenleuchten der Serie<br />

BADO in unterschiedlichen Durchmessern durchfluten den<br />

Kassen- und Ausgangsbereich, sorgen für beste Lichtverhältnisse<br />

und vermitteln hier noch einmal ein besonders Gefühl<br />

von Freundlichkeit.<br />

Molto Luce GmbH<br />

T +43 (0)7242 698-0<br />

office@moltoluce.com<br />

www.moltoluce.com<br />

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Business<br />

- geeignet für klassische Büro-Objekte,<br />

Krankenhäuser,<br />

moderne Cityhotels sowie<br />

Banken und Versicherungen<br />

- als Bahnenware oder<br />

SL-Fliese erhältlich<br />

- verfügbar in 30 verschiedenen<br />

Qualitäten, 371 Farbstellungen<br />

sowie 28 Designs<br />

- ausgewählte Qualitäten in<br />

400 und 500 cm Breite<br />

lieferbar<br />

- Individualdruck möglich<br />

Hotel 2.0<br />

- höchste Individualisierung für<br />

Hotellerie und Gastronomie<br />

- jeder Dekorwunsch möglich,<br />

der Kreativität sind durch<br />

Digitaldruck keine Grenzen<br />

gesetzt<br />

- beste Raumakkustikwerte<br />

durch Vliesrückenverstärkung<br />

SONNHAUS GmbH<br />

Ginzkeystraße 38 ∙ 4600 Wels ∙ www.sonnhaus.at<br />

Tel: +43 7242 634-100 ∙ office@sonnhaus.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

92<br />

Produkt News<br />

Raum mit Magie<br />

Stress, Burnout und fehlende Selbst(wieder)findung sind immer häufiger auftretende<br />

Problemfaktoren unserer hektischen Zeit. Darauf reagiert teilweise auch die<br />

Architektur und so hat der Designer Nico Ueberholz „Space“ entworfen, ein Hightech<br />

Kubus, der – mit modernster Medientechnik ausgestattet – für Meetings,<br />

Präsentationen, Fotoshootings oder Abendveranstaltungen genutzt, aber auch für<br />

Achtsamkeitskurse und Gruppenmeditationen gebucht werden kann. Die 200 m 2<br />

große Architektur ist von einer verspiegelten Außenhaut und einem matten inneren<br />

Kern gekennzeichnet.<br />

Fotos: Ulrich Beuttenmüller für Gira<br />

Die äußere Hülle ist komplett mit vollverspiegelten<br />

Alucobond-Oberflächen verkleidet. So wird die umgebende<br />

Natur mit dem weitläufigen Garten und einem<br />

Wasserbecken, aber auch der Himmel, Wind und<br />

Wetter camouflageartig abgebildet und der Neubau<br />

zu einem Teil der Landschaft. Hinter der überstehen-<br />

den, reflektierenden Außenhülle tritt der innere Körper<br />

als materielles Objekt zurück, kontrastiert aber<br />

zugleich mit seiner skulpturalen Eigenwirkung. Dieser<br />

matt verkleidete, zweite Körper, setzt sich durch<br />

die Lichtfugen einer umlaufenden LED-Beleuchtung<br />

noch stärker ab und scheint zu schweben.


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93<br />

Produkt News<br />

BESTE<br />

DECKKRAFT.<br />

Der Innenraum empfängt den Besucher<br />

mit einer Lichtinstallation, die zwischen<br />

Warm- und Kaltweiß pulsiert, zugleich<br />

spielt sie mit den Reflexionen in der<br />

Verglasung. In der Kombination mit einer<br />

Raumhöhe von 3,60 Meter und den<br />

Akustikdecken entsteht eine ganz eigene<br />

Atmosphäre der Ruhe, fast der Magie.<br />

Dank einer modernen Gebäudetechnik<br />

der Firma Gira, programmiert durch die<br />

Firma Busche Elektrotechnik, lässt sich<br />

der lichtdurchflutete Raum auf Knopfdruck<br />

verschatten und zahlreiche Punktund<br />

Deckenstrahler in unterschiedlichen<br />

Lichtfarben frei an die individuellen Bedürfnisse<br />

anpassen. Basis ist das KNX<br />

System, das im Hintergrund alle gebäudetechnisch<br />

relevanten Komponenten<br />

miteinander vernetzt, unter anderem<br />

Heizung, Zutrittskontrolle, Beleuchtung,<br />

Jalousien, Bewässerungstechnik und<br />

die Bose Surround-Sound-Anlage. Einfach<br />

bedient wird über in der Wand installierte<br />

Displays. Alternativ bringt eine<br />

App die Bedienung aber auch aufs Tablet<br />

und Smartphone. Über die Wanddisplays<br />

sowie das iPad lassen sich neben<br />

der Beleuchtung auch Verschattung,<br />

Temperaturregelung, die Außen- und<br />

Wegebeleuchtung sowie Steckdosen<br />

aktivieren. Parallel zu der zeitgemäßen<br />

Bedienung gibt es aber auch den klassischen<br />

Schalter, passend zur klaren<br />

Formensprache der Architektur. Die Gartenbewässerung<br />

läuft ebenfalls via KNX:<br />

Dazu sind sowohl Feuchtigkeitssensoren<br />

eingebunden als auch eine Wetterstation<br />

– ist es trocken und kein Regen in Sicht,<br />

werden die Außenanlagen vollautomatisch<br />

gegossen.<br />

Nach EN 13300<br />

Nassabriebklasse<br />

ABTÖNBAR<br />

FÜR STREIFLICHT<br />

OPTIMIERT<br />

DECKT BEIM ERSTEN<br />

ARBEITSGANG<br />

Einschichtfarbe<br />

UNO 4000<br />

UNO 4000 steht für eine hochwertige,<br />

scheuerbeständige Einschichtfarbe<br />

für innen mit sehr hoher<br />

Deckkraft (Klasse 1). Aufgrund ihrer<br />

matten Oberfläche und der langen<br />

Offenzeit ist sie speziell für Streiflichtflächen<br />

geeignet.<br />

Murexin. Das hält.


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94<br />

Produkt News<br />

Licht als Kunst<br />

Das Museum Louvre in Abu Dhabi gleicht<br />

keinem anderen Gebäude der Welt: Auf<br />

der Abu Dhabi City vorgelagerten Insel<br />

Saadiyat erhebt sich das Museum als eine<br />

eigene Stadt am Meer – mit 55 miteinander<br />

verbundenen Gebäuden, in denen sich<br />

26 Galerien befinden. Für das Projekt des<br />

Architekten und Pritzker-Preisträgers<br />

Jean Nouvel stand von vornherein fest,<br />

dass der Bau selbst ein eigenes Kunstobjekt<br />

werden würde.<br />

Um trotz greller Wüstensonne im Inneren ein<br />

angenehmes Lichtambiente zu schaffen und<br />

die empfindlichen Kunstwerke vor aggressiven<br />

Strahlen zu schützen, hat Sonnenschutzexperte<br />

Warema dafür einzigartige Verschattungen<br />

mit bewährt smarter Technologie entwickelt<br />

und produziert. Der professionelle Sonnenschutz<br />

baut dabei auf die gleiche Leichtigkeit<br />

und Perfektion wie die Lichtinszenierung Jean<br />

Nouvels auf: Er ist Teil des künstlerischen<br />

Gesamtwerks und dient der Lichtgestaltung,<br />

dem Schutz der Kunstobjekte sowie als Hitze-,<br />

Sicht- und Blendschutz.<br />

Eine Herausforderung war es, mit der filigranen<br />

Anmutung der Architektur zu korrespondieren.<br />

Zudem sollten die Unterglas-Markisen<br />

und Rollos den besonderen Lichtverhältnissen<br />

in der Wüste und den Anforderungen an<br />

ein Museum gerecht werden. Daher wurden<br />

sie jeweils dreilagig gefertigt. Je nach Lichteinstrahlung<br />

wird das Tageslicht durch eine<br />

oder zwei Stofflagen gefiltert. Die dritte Stoffschicht<br />

ist ein Blackout und kommt beispielsweise<br />

bei Fotoausstellungen, in der Nacht oder<br />

als Wärmeschutz zum Einsatz.<br />

Eine automatisierte Steuerung orchestriert<br />

das Fahren der Lagen und Behänge zu bestimmten<br />

Zeiten und abhängig von der Helligkeit.<br />

Zudem ermöglicht eine aufwendige<br />

Visualisierung eine präzise manuelle Regulierung<br />

des Sonnenlichtes per PC-Bedienung<br />

und über Tablets.<br />

Wo Sonnenstrahlen zur Kunst und Licht zu einem<br />

Teil der Architektur werden, sind außergewöhnliche<br />

Sonnenschutzlösungen gefragt,<br />

die höchste Ansprüche erfüllen. Warema zeigt<br />

im Louvre in Abu Dhabi eindrucksvoll, was sich<br />

durch eine enge Zusammenarbeit von Architekten<br />

und Sonnenschutzexperten erreichen lässt.<br />

WAREMA Austria GmbH<br />

T +43 (0)662 853015-0<br />

info@warema.at<br />

www.warema.at


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95<br />

Produkt News<br />

Komplexe Lichtinszenierung<br />

Für das historische Stammhaus der Sparkasse Oberösterreich in Linz, vollendet<br />

im Jahr 1892 nach Plänen des Architekten Ignaz Scheck, sollten die Architekten<br />

Eva-Maria Bauer und Gerhard Stahl eine Gedenktafel zu Ehren der Gründungsmitglieder<br />

gestalten. Nicht nur das als Standort für die Gedenktafel auserkorene<br />

Foyer der Vorstandsbüros, sondern auch die zahllosen architektonischen Details<br />

des Repräsentationsbaus benötigten nach Ansicht der Linzer Architekten allerdings<br />

eine effizientere Lichtinszenierung.<br />

Die Anforderungen an die Lichtinszenierung im<br />

Treppenhaus und im Foyer waren komplex: Unterschiedlichste<br />

Lichtszenarien bzw. Lichtwirkungen<br />

von gleichmäßiger Grundbeleuchtung bis zur akzentuierten<br />

Inszenierung aller prachtvollen Details sollten<br />

realisierbar sein. Die Architekten und Lichtplaner<br />

entwickelten dafür moderne, zeitgemäße sowie<br />

technisch ausgeklügelte Lichtlösungen: DALI-Komponenten,<br />

die in ein bestehendes KNX-System eingebunden<br />

wurden, ermöglichen die komfortable<br />

Steuerung der verschiedenen Lichtszenarien für die<br />

vielfältige Nutzung des Hauses.<br />

Realisiert wurden die Lichtlösungen durch den Einsatz<br />

verschiedener BEGA Leuchten: Durchgängige<br />

Formsprache, Materialität und Farbgebung der<br />

BEGA Produkte ermöglichen die Kombination von<br />

leistungsstarken Außen- sowie Innenleuchten. Tunable-White-Großflächen-Pendelleuchten<br />

der Innenleuchtenserie<br />

STUDIO LINE, Leistungsscheinwerfer<br />

sowie Wandleuchten mit engbündelnder Lichtstär-<br />

keverteilung für besondere Beleuchtungseffekte<br />

setzen die Architektur des Hauses in Szene. Kompaktstrahler<br />

mit in-trac-Adapter für EUTRAC 3-Phasen-Stromschienensysteme<br />

dienen der Präsentation<br />

von Kunstwerken und gleichzeitig der Beleuchtung<br />

des Treppenhauses.<br />

Die beeindruckenden Oberlichter des Gebäudes<br />

inspirierten zur Realisierung tageslichtähnlicher<br />

Beleuchtung im Foyer der Vorstandsetage. Zehn<br />

Großflächen-Pendelleuchten der Serie STUDIO LINE<br />

simulieren in Linz mit ihrer Farbtemperatur von 2700<br />

bis 6500 Kelvin den Tageslichtverlauf von warmweiß<br />

bis kaltweiß. Die eingesetzten DALI-Komponenten<br />

stellen den Tageslichtverlauf nach.<br />

BEGA Leuchten Österreich<br />

T +43 (0) 512 343150<br />

info-austria@bega.com<br />

www.bega.com


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Produkt News<br />

Abgestimmtes Beleuchtungskonzept<br />

Die neue Deutschlandzentrale des Kosmetikkonzerns L’Oréal in Düsseldorf gilt<br />

als Vorzeigeprojekt in Nordrhein-Westfalen. Bei diesem Bauprojekt der Horizon<br />

Development GmbH und HPP Architekten sind Architektur, Arbeitskultur<br />

und Beleuchtungskonzept perfekt aufeinander abgestimmt. Open Space Büros,<br />

individuell gestaltete Empfangs- und Kommunikationsbereiche sowie ein großzügiges<br />

Mitarbeiterrestaurant bieten für die knapp 1.000 Mitarbeiter eine moderne<br />

Arbeitswelt. Regent Lighting lieferte die Infrastruktur- und Bürobeleuchtung aus<br />

einer Hand.<br />

Für Glaswände, Bodenbeläge und die fest<br />

installierte Beleuchtung bei diesem Projekt<br />

war der Bauherr verantwortlich. Die Möbel<br />

wurden von L’Oréal selbst ausgewählt. Die<br />

Entscheidung für die Stehleuchten auf den<br />

Büroflächen erfolgte dann durch den Bauherrn<br />

gemeinsam mit dem Mieter, wobei die<br />

Wahl auf die Stehleuchten Lightpad LED<br />

aufgrund der besten Kosten-/Nutzenkonfiguration<br />

fiel. Mit 4 Leuchtenköpfen ermöglichen<br />

sie die gleichmäßige Ausleuchtung<br />

von 4er-Tischen, wobei der Bereich der<br />

größten Helligkeit immer in der Tischmitte<br />

liegt, obwohl die Leuchten seitlich stehen.<br />

Für die größtmögliche Individualisierung eines<br />

jeden Arbeitsplatzes verfügen die Stehleuchten<br />

über je einen Tageslichtsensor<br />

und Präsenzmelder pro Leuchtenkopf und<br />

können im Rahmen des Lichtmanagementsystems<br />

oder per Bedienpanel im Standrohr<br />

geregelt werden.<br />

Da die Büroflächen mit Ausnahme der Verkehrswege<br />

ausschließlich über Stehleuchten<br />

beleuchtet werden, wurde auch das von<br />

Regent Lighting entwickelte Kommunikations-Modul<br />

ALONEatWORK eingesetzt:<br />

Über eine drahtlose optoelektronische<br />

Kommunikation vernetzen sich die Leuchten<br />

automatisch untereinander, sobald die<br />

Module auf den Leuchten mittels Plug &<br />

Play aufgesetzt sind und sorgen dann für<br />

einen normgerecht ausgeleuchteten Umgebungsbereich<br />

auch bei der Anwesenheit<br />

von nur wenigen Mitarbeitern.<br />

Das Mitarbeiterrestaurant wurde bewusst<br />

großzügig gestaltet und als besondere Herausforderung<br />

war dort das Akustik- mit dem<br />

Lichtkonzept zu verbinden: Deshalb wurden<br />

alle Leuchten mit der Unterkante bündig<br />

zwischen Akustik-Baffeln positioniert.<br />

Neben zylindrischen Pendelleuchten als<br />

Sonderanfertigung, die wie Einbau-Downlights<br />

anmuten, überzeugen Pendelleuchten<br />

Slash LED als schattenfreie Lichtlinien<br />

in zeitlosem Design. In den Empfangs- und<br />

Kommunikations- sowie Verkehrszonen im<br />

Mittelbereich des Gebäudes wieder sorgen<br />

dezent in die Decke eingefügte Downlights<br />

aus der Serie Prestige FIX und Prestige<br />

CARDA für optimale Lichtwirkung. Und<br />

die Flurbereiche in den Kernzonen sind mit<br />

Lichtlinien Slash LED ausgestattet – auch<br />

um damit eine attraktive nächtliche Außenwirkung<br />

zu erzielen.<br />

REGENT Licht GmbH<br />

T +43 (0)1 879 12-10<br />

info@regent-licht.at<br />

www.regent.ch<br />

© merTens AG, www.mertens.ag


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97<br />

Produkt News<br />

Rufen. Sehen. Sprechen. Öffnen.<br />

Eine Türsprechanlage ist eine Visitenkarte und eine gute Möglichkeit, bereits an<br />

der Türschwelle Geschmack zu zeigen. Noch bevor ein Gast den Wohnbereich<br />

betritt, erhält er einen ersten Eindruck. Was technisch perfekt funktioniert, soll<br />

schließlich auch attraktiv aussehen. Video- oder Audiosprechsysteme von EL-<br />

COM können beides.<br />

Ein edles und modernes Design aus hochwertigem,<br />

gebürsteten Edelstahl, das mit<br />

den jeweiligen Ansprüchen mitwächst,<br />

macht die ELCOM.ONE Außenstation vielfältig<br />

einsetzbar – vom Einfamilienhaus bis<br />

zu mehrgeschossigen Wohn- oder Büroanlagen.<br />

2015 erhielt Siblik mit dem iF Design<br />

Award dafür eine Auszeichnung. Dabei<br />

erfüllen die Türstationen nicht nur die Anforderungen<br />

einer klassischen Sprechanlage,<br />

sie können auch mit einem ekey Fingerprint-System<br />

aufgerüstet werden. So<br />

richtet sich die Türstation ganz nach den<br />

individuellen Bedürfnissen. Reicht es, einen<br />

Besucher bloß zu hören, dann ist die simple<br />

aber um nichts weniger ansehnliche Audio-Variante<br />

eine gute Entscheidung. Soll<br />

auch beim Telefonieren sichtbar sein, wer<br />

sich am anderen Ende der Leitung befindet,<br />

ist die Video-Variante die bessere Lösung.<br />

Die eingebaute Kamera liefert ein gesto-<br />

chen scharfes Bild und unterstützt so die<br />

Entscheidung, ob einem Besucher Einlass<br />

gewährt wird.<br />

ELCOM.ONE Außenstationen sind praktisch<br />

unkaputtbar. Rostfrei, weitgehend kratzfest,<br />

langlebig, robust und ohne sichtbare<br />

Verschraubungen – so haben weder Wind<br />

und Wetter, noch Vandalen eine Chance.<br />

Auch die ELCOM.TOUCH Innenstation<br />

überzeugt mit puristischem, unaufgeregtem<br />

Design und höchster Bild- und Tonqualität.<br />

Für die optimale Anpassung an das Schalter-<br />

und Steckdosen-Programm von Berker<br />

stehen die Stationen entweder mit abgerundeten<br />

oder rechtwinkeligen Kanten zur<br />

Verfügung. Die Bedienung ist so, wie man es<br />

von Notebook und Handy längst gewohnt<br />

ist. Logisch aufgebaute Menüs, selbsterklärende<br />

Icons, Tippen und Wischen machen<br />

sie kinderleicht und intuitiv bedienbar.<br />

Biometrisches Sensorterminal<br />

Wer gerne seinen Schlüsselbund daheimlassen<br />

möchte, für den gibt es die Hightech-Variante<br />

einer Zutrittskontrolle. Sowohl<br />

Audio- als auch Videostation sind<br />

mit einem ekey-Fingerscan aufrüstbar. Der<br />

Fingerscanner erkennt die berechtigten<br />

Personen und öffnet ausnahmslos auch nur<br />

diesen die Haus- oder Wohnungstüre oder<br />

das Garagentor. Kein lästiges Kramen in der<br />

Handtasche, keine verlegten oder verlorenen<br />

Schlüssel mehr. Die eigenen Finger hat<br />

man immer mit dabei. Hinhalten, einscannen<br />

und Sesam öffnet sich. Einfacher geht<br />

es nicht!<br />

Siblik Elektrik GmbH & Co. KG<br />

T +43 (0)1 68 006-0<br />

info@siblik.com<br />

www.siblik.com<br />

smarthome.siblik.com


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98<br />

Produkt News<br />

6500 Kelvin<br />

3000 Kelvin<br />

Alle Potenziale ausgeschöpft<br />

Seit Jahrzehnten sorgt Licht in Betrieben dafür, dass rund um die Uhr gearbeitet<br />

werden kann. In Zeiten der Digitalisierung und Industrie 4.0 kommt der künstlichen<br />

Beleuchtung aber größere Bedeutung zu. Kombiniert mit intelligenter<br />

Steuerung ist Licht heute der Schlüsselfaktor für ideale Arbeitsbedingungen,<br />

Wohlbefinden und Motivation im Rahmen von Human-Centric-Light-Konzepten<br />

(HCL), Realisierung von Energieeinsparpotenzialen und Umweltschutz sowie Gewerkübergreifende<br />

System- und Effizienzoptimierung.<br />

In der Fertigungshalle des Automationsspezialisten<br />

Beckhoff in Verl zeigt SITECO<br />

idealtypisch, was intelligentes Licht heute<br />

im industriellen Umfeld leisten kann.<br />

Als Grundlage dafür wurde dort das<br />

SITECO-Lichtbandsystem Modario® Performance<br />

installiert. Leistungsstarke LED<br />

sichern das nötige Beleuchtungsniveau für<br />

die kleinteiligen Fertigungsprozesse, während<br />

prismatische Lichtaustrittsflächen für<br />

Entblendung und hohen Sehkomfort sorgen.<br />

Die Leuchten verfügen zudem über<br />

Tunable White, eine Funktionalität, die dynamische<br />

Lichtverläufe in Sachen Lichtfarbe<br />

und Beleuchtungsstärke erlaubt und die<br />

Basis für Human-Centric-Light-Konzepte<br />

ist. Deren Ziel ist ein Umfeld, in dem Menschen<br />

nicht nur gut arbeiten können, sondern<br />

sich auch wohlfühlen – mit positiven<br />

Auswirkungen auf Produktivität, Motivation<br />

und Konzentration.<br />

Bedarfsgerechtes Licht<br />

Bei Beckhoff ist das Thema HCL eingebunden<br />

in eine IoT-Umgebung und integraler<br />

Bestandteil einer Gebäudeautomationsplattform,<br />

die den dynamischen Lichtverlauf<br />

steuert und überwacht. Natürlich setzte<br />

der Automationsexperte Beckhoff hier auf<br />

sein eigenes System, grundsätzlich sind die<br />

SITECO-Lösungen via Schnittstelle aber mit<br />

allen gängigen Steuerungs- und Automationssystemen<br />

am Markt kompatibel.<br />

Durch das Zusammenspiel von Licht und<br />

intelligenter Steuerung lässt sich auch<br />

Energie in interessanten Größenordnungen<br />

einsparen: Bei Beckhoff erfassen hochpräzise<br />

Sensoren Anwesenheit, Bewegung und<br />

die Menge des einfallenden Tageslichts. In<br />

Abhängigkeit davon wird die künstliche Beleuchtung<br />

geregelt. Beim Reifenhersteller<br />

Pirelli in Breuberg haben SITECO und Beckhoff<br />

gemeinsam eine Lagerhalle mit einem<br />

derartigen System ausgestattet: Durch die<br />

Umstellung auf LED und die Implementierung<br />

einer „Follow-me“-Steuerung – Licht<br />

geht nur in den Bereichen an, in denen sich<br />

ein Staplerfahrer bewegt – wurde dort eine<br />

Energieeinsparung von 90 Prozent erzielt.<br />

Gewerkübergreifender<br />

Optimierungsansatz<br />

Mit Licht als Teil der Gebäudeautomation<br />

stehen zudem Analysedaten und Auswertungen<br />

zur Verfügung, die sich für die Optimierung<br />

anderer Gewerke nutzen lassen.<br />

Haben die Sensoren der Leuchten Bereiche<br />

identifiziert, in denen sich niemand aufhält<br />

oder die selten genutzt werden, können z. B.<br />

auch Lüftung oder Klimatisierung angepasst<br />

werden. Dafür hat Beckhoff seine<br />

Lösung durch Kooperation mit Microsoft<br />

cloudbasiert aufgesetzt. Alle Daten stehen<br />

ortsungebunden und in Echtzeit zur Verfügung<br />

und können direkt zu Zwecken des<br />

Energiemanagements genutzt werden.<br />

Siteco Österreich GmbH<br />

T +43 (0)1 25024-0<br />

info@siteco.at<br />

www.siteco.at


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Eurotheum Frankfurt<br />

Das Eurotheum ist ein 110 Meter hohes Gebäude im Herzen<br />

von Frankfurt am Main. Parallel zum Main Tower errichtet,<br />

umfasst es 31 Stockwerke und ist eines der wenigen<br />

Hochhäuser in Frankfurt, die sowohl Büroflächen<br />

als auch ein Hotel beherbergen. Nach dem Auszug der<br />

Europäischen Zentralbank als Großmieter wurde das Gebäude<br />

vom Architekturbüro Peter Kulka umgestaltet. Das<br />

Foyer mit unterschiedlich hohen Bereichen prägen nun<br />

geschwungene Wände aus Industrieglasprofilen, die bis<br />

zu sieben Geschosse in die Höhe ragen.<br />

Spectral lieferte hierfür eine außergewöhnliche Lichtlösung.<br />

Die satinierten Gläser sind mit über 1.100 Linearprofilen mit<br />

Mid-Power-LEDs und einer speziell entwickelten Sekundäroptik<br />

hinterleuchtet und können drahtlos über Low-Energy-Bluetooth<br />

Module gesteuert werden. Die fünf Kanäle beinhalten<br />

die Grundfarben RGB sowie zwei Weißkanäle (3.000<br />

und 6.500 Kelvin) und ermöglichen eine eindrucksvolle Inszenierung.<br />

Komplexe Szenen können einfach über ein Tablet<br />

erstellt und Cloud-basiert gespeichert werden.<br />

RIDI Leuchten GmbH<br />

T +43 (0)1 7344 210-0<br />

office@ridi.at<br />

www.ridi-group.com<br />

www.spectral-online.de<br />

99<br />

Produkt News<br />

ALVA IST ESY,<br />

WEIL SIE AUSSENBELEUCHTUNG<br />

INTELLIGENT VERNETZT<br />

ROBUSTE LED-AUSSENLEUCHTEN<br />

IN VIELFÄLTIGEN VARIANTEN<br />

Große, kleine und schmale Pollerleuchten<br />

mit 360° oder 180° Lichtaustritt, der Option<br />

auf DALI-Vernetzung und eine Integration von<br />

Bewegungs- und Lichtsensorik. Wand-, Deckenund<br />

Hausnummernleuchten sowie repräsentative<br />

Up-/Downlights im passenden Design<br />

und drei wählbaren Ausstrahlungswinkeln. Die<br />

robusten Varianten der Serie ALVA mit ihren<br />

seeluftgeschützten Aluminiumgehäusen bieten<br />

vielfältige Möglichkeiten für die Gestaltung<br />

individueller Lichtkonzepte im Außenbereich.<br />

PERFORMANCE FOR SIMPLICITY<br />

ESYLUX Österreich GmbH | info@esylux.at | www.esylux.at


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100<br />

Produkt News<br />

Komfort, Design und Nachhaltigkeit<br />

Mit dem HoHo in der Seestadt Wien entsteht derzeit eines der höchsten Holzhochhäuser<br />

der Welt, das vor allem mit Natürlichkeit überzeugt. Die Fassade<br />

erinnert an Baumrinde und Indoor ist Holz in allen Bereichen vorherrschendes<br />

Element. Der Erschließungskern des Hauses ist massiv, die Holztragekonstruktion<br />

wird an diesen angedockt. Diese Technik ermöglicht auch den hohen Holzbauanteil<br />

von rund 75 Prozent.<br />

Von der Qualität der Architektur und der<br />

nachhaltigen Bauweise konnte man sich<br />

Anfang Juni bei einem exklusiven Preview-Event<br />

vor Ort überzeugen, zu dem die<br />

Bauherren luden und erste Einblicke in das<br />

zukunftsweisende Gebäude ermöglichten.<br />

Erfrischende Einsichten gab es dabei auch<br />

in die Produktwelt von Geberit, die den Gästen<br />

mit der luxuriösen WC-Oase ein „stilles<br />

Örtchen“ der Extraklasse bereitstellte.<br />

Hochwertige Sanitärausstattung ist für<br />

Geberit ein wichtiger Bestandteil moderner<br />

Lebensräume. Bestes Beispiel dafür ist<br />

die topausgestattete Geberit WC-Oase, die<br />

durchs Land tourt und auch Station beim<br />

exklusiven HoHo Wien-Preview machte.<br />

Der voll funktionstüchtige, mobile „Schauraum“<br />

gibt eine klare Vorstellung davon,<br />

wie sich 5-Sterne-Ambiente auf kleinstem<br />

Raum umsetzen lässt. Die HoHo-Besucher<br />

durften sich über die komfortable Ausstattung<br />

aus berührungslosen Armaturen,<br />

hochwertigen Urinalen und Keramiken von<br />

Geberit freuen und an einem heißen Junitag<br />

das Frischegefühl von Geberit Aqua-<br />

Clean Mera Comfort erleben.<br />

„Das HoHo Wien ist ein beeindruckendes<br />

Bauprojekt – die einzigartige Gebäudehöhe,<br />

die innovativen Bautechniken und das<br />

auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Konzept<br />

imponieren“, erklärt Peter Ernst, Geberit<br />

Vertriebsleiter Ausstellung und Design. „Wir<br />

freuen uns, dass wir bei diesem Projekt mit<br />

unseren Produkten u.a. bei der Trinkwasserversorgung,<br />

der Dachentwässerung und<br />

in diversen Sanitärbereichen vertreten sind<br />

– vor allem deshalb, weil wir das gleiche Verständnis<br />

vom perfekten Zusammenspiel aus<br />

Komfort, Design und Nachhaltigkeit haben.“<br />

Geberit Vertriebs GmbH & Co KG<br />

T +43 (0)2742 401 0<br />

sales.at@geberit.com<br />

www.geberit.at<br />

www.geberit-aquaclean.at


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101<br />

Produkt News<br />

Zerlegbare<br />

Fassadensysteme<br />

Umweltdeklarationen für Bauprodukte sind<br />

ein entscheidender Weg für den rezyklierbaren<br />

Einsatz knapper werdender Ressourcen.<br />

In der Bauprodukteverordnung wird explizit<br />

darauf verwiesen, dass die Zerlegbarkeit<br />

eines Bauwerks bereits bei der Planung berücksichtigt<br />

werden muss. Kosten- und umweltstrapazierende<br />

Abrisse sollen so vermieden<br />

oder zumindest minimiert werden.<br />

DI Christian Öhler, Experte des BMNT für<br />

die nachhaltige öffentliche Beschaffung im<br />

Baubereich, würde es daher begrüßen, wenn<br />

die diesbezüglichen Vorgaben der Bauprodukteverordnung<br />

möglichst rasch in einer<br />

eigenen OIB Richtlinie 7 umgesetzt würden.<br />

Es ist einerseits wichtig, umweltverträgliche<br />

Rohstoffe, Baumaterialien mit geringer<br />

grauer Energie und auch umweltverträgliche<br />

Sekundärrohstoffe zu verwenden und<br />

andererseits die Dauerhaftigkeit sowie<br />

eine gute Zerlegbarkeit zu priorisieren. Das<br />

kommt der vorgehängten, hinterlüfteten<br />

Fassade (VHF) zugute. Sie weist viele Ei-<br />

genschaften auf, die sie jetzt und in Zukunft<br />

zur Fassadenwahl erster Güte prädestiniert.<br />

„Bei der VHF sind vor allem Schraubverbindungen<br />

im Einsatz, die Zerlegung der<br />

kompletten VHF, der Dämmung und der<br />

Unterkonstruktion ist deshalb in aller Regel<br />

einfacher als bei Verbundaufbauten“,<br />

erklärt Ernst Gregorites, ÖFHF Vorstandsvorsitzender.<br />

„Diese sortenreine Zerlegung<br />

ist technisch möglich und wird bei 90 Prozent<br />

aller Fälle friktionsfrei erfolgen. Zudem<br />

schafft man so eine Wiederverwendung als<br />

VHF. Es ist durchaus denkbar, dass die bei<br />

der Zerlegung eines Gebäudes gewonnene<br />

VHF bei einem anderen Gebäude wieder<br />

appliziert wird. Damit habe ich auch eine<br />

energieschonende Wiederverwendung, weil<br />

ich Materialien 1:1 wiederverwerten kann.“<br />

Österreichischer Fachverband für<br />

hinterlüftete Fassaden (ÖFHF)<br />

+43 (0)1 890 38 96<br />

info@oefhf.at<br />

www.oefhf.at<br />

+<br />

Innovative und hochflexible Aluminiumprofilsysteme<br />

mit unendlichen Möglichkeiten.<br />

Wir bringen Visionen von Architekten und Lichtdesignern<br />

in nahezu jede denkbare Form.<br />

H-80 Profil | H-140 PROFIL<br />

Dome<br />

Design trifft Licht<br />

LICHT FOLGT FORM - FORM FOLGT ARCHITEKTUR<br />

RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien<br />

Tel.: 01/73 44 210, Fax: 01/73 44 210 5; E-Mail: office@ridi.at, www.ridi.at


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102<br />

Produkt News<br />

Pariser Justizpalast<br />

Die spiegelblanke Fassade des 160 Meter hohen Tribunal de Paris, entworfen vom<br />

italienischen Star-Architekten Renzo Piano, orientiert sich an der Transparenz des<br />

Rechtssystems. Das außergewöhnliche, glitzernd verglaste Gebäude mit seinen<br />

38 Etagen ist buchstäblich leuchtend und behauptet sich so in einer Stadt, die<br />

sich auf visuelle Ästhetik stützt. In den drei übereinander liegenden Baukörpern<br />

sind auf einer Gesamtfläche von 104.000 Quadratmetern alle Gerichtssäle und<br />

Justizsäle vereint, die zuvor über die Stadt verteilt waren.<br />

Fotos: Raphaël de Bengy<br />

In diesem energieeffizienten Meisterwerk eines Gebäudes<br />

halten Hochsicherheitsaufzüge und ein einzigartiger<br />

Panoramaaufzug die Menschen in Bewegung.<br />

„Die Herausforderung für KONE bestand darin,<br />

diese Menschenströme absolut sicher zu steuern“,<br />

erklärt Guillaume Fournier Favre, Geschäftsführer<br />

von KONE Frankreich. Die Aufgabe seines Teams<br />

bestand darin, bei der Planung und Lieferung der<br />

vertikalen Transportlösungen zu helfen, die für den<br />

Wolkenkratzer erforderlich sind, um sowohl die Sicherheit<br />

– zum Beispiel beim Transport von Gefangenen<br />

– als auch die Zugänglichkeit sowohl für die<br />

Öffentlichkeit als auch für Gerichts- und Verwaltungsangestellte<br />

zu gewährleisten.<br />

Das Ergebnis ist eine sorgfältig geplante und konstruierte<br />

Einheit, die 55 KONE Aufzüge und Rolltreppen<br />

einsetzt, um täglich rund 9.000 Menschen im<br />

Gebäude zu bewegen. Um die speziellen Herausforderungen<br />

der verschiedenen Personengruppen zu<br />

bewerkstelligen, wurde zudem ein fortschrittliches<br />

KONE-Zielwahlsteuerungssystem installiert. Die herausragendste<br />

Transportlösung dieses Projektes<br />

ist zweifelsfrei ein einzigartiger Panoramaaufzug,<br />

der 30 Stockwerke hochfährt und eine Strecke von<br />

110 Metern bei einer Geschwindigkeit von 2,5 Metern<br />

pro Sekunde zurücklegt.<br />

Um sicherzustellen, dass die Vision des Architekten<br />

in ein funktionales Design umgesetzt werden konnte,<br />

arbeitete das KONE-Team bei diesem Projekt eng mit<br />

Renzo Piano zusammen.<br />

KONE AG<br />

T +43 (0)1 863 67-0<br />

office.at@kone.com<br />

www.kone.at


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Nahezu „unsichtbar“<br />

Bei der optimierten Generation des Antireflexglases<br />

„Clearsight“ von AGC Interpane sinkt durch eine spezielle<br />

Magnetron-Beschichtung die Reflexion auf weniger<br />

als ein Prozent. So erzielt das Glas eine nahezu<br />

perfekte Durchsicht und bietet sich als optimale<br />

Lösung für Aussichts-Plattformen, Schaufenster und<br />

Vitrinen an. Die neue Generation kann je nach Bedarf<br />

thermisch vorgespannt und gebogen, mit Siebdruck,<br />

Digitaldruck oder ipachrome weiter veredelt oder<br />

auch nicht vorgespannt verwendet werden. Durch<br />

die minimierte Reflexion steigt die Tageslichttransmission<br />

auf 98 Prozent, das Glas lässt also nahezu<br />

das komplette sichtbare Lichtspektrum in die Räume.<br />

Üblicherweise zu Schauzwecken eingesetztes Floatglas<br />

reflektiert etwa acht Prozent des sichtbaren<br />

Lichts. Hinter dem Glas liegende Objekte lassen sich<br />

darum nur mit einer professionellen Ausleuchtung<br />

von außen gut sichtbar machen. Clearsight hingegen<br />

ist nahezu „unsichtbar“, sodass der Bedarf für künstliche<br />

Beleuchtung erheblich sinkt.<br />

103<br />

INTERPANE GLAS INDUSTRIE AG<br />

T +49 (0)5273 809-0<br />

info@interpane.com<br />

www.interpane.com<br />

Produkt News<br />

Silica ®<br />

Das flexible Linearsystem für dezentes Lichtdesign<br />

in der Office-Beleuchtung.<br />

www.siteco.at


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104<br />

Produkt News<br />

Einfach Lüften<br />

Raumluftqualität ist unumstritten ein entscheidender Faktor für Gesundheit,<br />

Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der Gebäudenutzer. Regelmäßige Lüftung<br />

ist daher sehr wichtig und trägt zudem auch zum Werterhalt der Immobilie bei.<br />

Mit den Schüco Lüftungssystemen, die auf den Anforderungen von Planern und<br />

Investoren basieren, wird dieser Luftaustausch so einfach wie noch nie.<br />

Schüco VentoLife lässt den lebensnotwendigen<br />

Sauerstoff ungehindert passieren<br />

und befreit nebenbei die Luft effizient von<br />

Feinstäuben, Partikeln und weiteren gesundheitlich<br />

bedenklichen Luftbestandteilen.<br />

Die Integration von Schüco VentoLife<br />

in Fenster oder Fassaden erfolgt nahezu<br />

unsichtbar, verbessert die Wohn- bzw. Arbeitsqualität<br />

und sichert den Wert der Immobilie<br />

langfristig.<br />

Das modulare Konzept des Schüco<br />

VentoFrame bietet ein flexibles System<br />

mit variabel einsetzbarer Lüfteranzahl, um<br />

kontrolliert einen bedienerunabhängigen,<br />

der Raumnutzung angepassten Luftwechsel<br />

sicherzustellen. Der Einbau erfolgt im<br />

Blendrahmenprofil, wodurch eine fast unsichtbare<br />

Integration in das Fensterelement<br />

gewährleistet ist. Dank einer selbstregulierenden<br />

Außenklappe reagiert das System<br />

eigenständig auf Winddruckänderungen<br />

am und um das Gebäude und garantiert so<br />

einen kontinuierlichen Luftwechsel ohne<br />

störende Zugluft.<br />

Das Prinzip des Fensterfalzlüfters Schüco<br />

VentoAir basiert auf dem Druckdifferenzausgleich<br />

zwischen außen und innen. Dabei<br />

arbeitet der Lüfter rein mechanisch: Bei<br />

stärkeren Windgeschwindigkeiten regelt<br />

die Lüfterklappe automatisch die einströmende<br />

Luft ab. Unangenehme Zugerscheinungen<br />

werden so verhindert. Auch Schüco<br />

VentoAir wird nahezu unsichtbar im Bereich<br />

der Mitteldichtung eingesetzt.<br />

Schüco VentoTherm Advanced gewährleistet<br />

frische Luft in allen Gebäudetypen bei<br />

geschlossenen Fenstern. Die integrierte<br />

Wärmerückgewinnung steigert die Energieeffizienz<br />

der Immobile und sorgt durchgehend<br />

für optimale Raumluftqualität. Die<br />

Besonderheit des Systems liegt in der hybriden<br />

Lüftung. Das bedeutet, dass für die<br />

Lüftung eines Raumes ein oder mehrere<br />

elektrische Lüftungsgeräte in Kombination<br />

mit einem oder mehreren Fenstern verwendet<br />

werden. Während im Frühjahr, Sommer<br />

und Frühherbst die Fenster manuell oder<br />

elektrisch gesteuert geöffnet werden und<br />

Frischluft in den Raum gelangt, so sind im<br />

kalten Winter elektrische Lüftungsgeräte<br />

mit Wärmerückgewinnung aktiv.<br />

ALUKÖNIGSTAHL GmbH<br />

T +43 (0)1 98130-0<br />

office@alukoenigstahl.com<br />

www.alukoenigstahl.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Spannfassaden &<br />

Gesamtlösungen<br />

Techquadrat Werbetechnik GmbH ist in<br />

den Bereichen Werbetechnik und Werbe<strong>architektur</strong><br />

der perfekte Partner für technisch<br />

und optisch anspruchsvolle Gesamtkonzepte.<br />

Neben den umfassenden Möglichkeiten<br />

in der Werbetechnik, z.B. Lichtwerbung<br />

und Beschriftung, werden seit zwei Jahrzehnten<br />

auch exklusive Lösungen für textile<br />

Architektur umgesetzt. Insbesondere bei<br />

Spannfassaden gilt jedes Projekt für sich<br />

als Unikat mit hohen Anforderungen an die<br />

Funktionalität und den Wiedererkennungswert<br />

eines Firmengebäudes. Wie beim neu<br />

errichteten Firmensitz der Sperer Acoustics<br />

GmbH: Die 947 m 2 textile Fassade wurde<br />

vom Architekturbüro SONOS Architektur<br />

ZT-GmbH geplant und von Techquadrat<br />

realisiert. Die an eine Acoustic-Oberfläche<br />

erinnernde Spannfassade spiegelt das einzigartige<br />

Design des Unternehmens wieder.<br />

Spannfassaden bieten über den gesamten<br />

Gebäude-Lebenszyklus individuelle<br />

Gestaltungsfreiheiten und ermöglichen<br />

105<br />

eine effiziente Änderung des äußeren<br />

Erscheinungsbildes ohne Eingriff in die<br />

Gebäudesubstanz. Neben dem perfekt<br />

inszenierten Gesamtbild, dient das zu<br />

1/3 lichtdurchlässige Gewebe als Sonnenschutz,<br />

wodurch ein angenehmes Raumklima<br />

geschaffen wird. Gleichzeitig bietet<br />

es Sichtschutz, ohne dem Nutzer die freie<br />

Sicht von innen zu verwehren.<br />

Produkt News<br />

TECHquadrat Werbetechnik GmbH<br />

F +43 (0)7243 54050-11<br />

office@techquadrat.at<br />

www.techquadrat.at<br />

Andreas Jäger<br />

Klimaexperte<br />

Für ein gutes Klima,<br />

drinnen wie draußen:<br />

Dämmstoffe<br />

aus Österreich<br />

Klima-Experten wissen: Ein gutes<br />

Raumklima erhöht die Lebensqualität.<br />

Deshalb sorgen wir von Austrotherm<br />

mit unseren innovativen Dämmstoffen<br />

dafür, dass sich Ihre Kunden zuhause<br />

besonders wohl fühlen – und schützen<br />

dank der hohen CO 2<br />

-Einsparung<br />

zugleich das Weltklima.<br />

austrotherm.com<br />

Gutes Klima. Gutes Leben.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

106<br />

Produkt News<br />

Fotos: WICONA/Mediashots<br />

Eine der grünsten<br />

Aluminiumlegierungen<br />

Dass Nachhaltigkeit bei WICONA im Fokus steht, beweist das Aluminium-Systemhaus<br />

einmal mehr durch den Einsatz von Hydro’s CIRCAL in seinen Aluminium-Systemlösungen.<br />

Bei Hydro CIRCAL handelt es sich um eine Aluminiumlegierung mit<br />

dem derzeit höchsten Recyclinggehalt auf dem Markt. Nun gibt es die ersten Bauaufträge<br />

mit WICONA Systemen in dieser Legierung u.a. in Kuwait, Deutschland,<br />

Frankreich, Schweden, Großbritannien, den Niederlanden und Norwegen.<br />

2018 hat die norwegische Hydro-Gruppe, zu<br />

der auch WICONA gehört, seine neue Aluminiumlegierung<br />

Hydro CIRCAL 75R vorgestellt.<br />

Die Legierung besteht aus mindestens<br />

75% Post-Consumer-Schrott, also Altschrott,<br />

wie zum Beispiel Fassaden und Fenstern, die<br />

am Ende ihrer Nutzung von Gebäuden demontiert<br />

und vollständig recycelt wurden. Es<br />

handelt sich um eine Legierung in Premiumqualität<br />

mit dem derzeit höchsten Anteil an<br />

wiederverwertetem Aluminium.<br />

Das Einschmelzen von Aluminium für die<br />

erneute Verwendung benötigt nur 5% der<br />

Energie, die bei der Herstellung von Primäraluminium<br />

benötigt wird. Je höher also<br />

der Recycling-Anteil von Post-Consumer-<br />

Schrott (Altschrotten), desto geringer ist<br />

der CO 2 -Fußabdruck. Hydro CIRCAL 75R<br />

kommt nachweislich auf den weltweit geringsten<br />

CO 2 -Fußabdruck: rund 2,0 kg<br />

CO 2 (1,5 – 2,3 kg CO 2 ) pro Kilo Aluminium<br />

– 6-mal oder 84% weniger als der weltweite<br />

Durchschnitt in der Primärgewinnung.<br />

Hydro ist damit der erste Aluminiumproduzent,<br />

der hochwertiges Aluminium mit<br />

einem zertifizierten Gehalt von mehr als<br />

75% wiederverwertetem End-of-life-Aluminium<br />

liefert. Das Zerkleinern und Sortieren<br />

von Schrott findet im Werk in Dormagen<br />

statt. Von dort geht das Metall zum Umschmelzen<br />

nach Clervaux, Luxemburg, wo<br />

die Hydro CIRCAL 75R-Bolzen hergestellt<br />

werden. Der Produktionsprozess ist lückenlos<br />

nachvollziehbar, und das Produkt ist von<br />

einem unabhängigen Dritten (DNV-GL) zertifiziert.<br />

Mit Hydro CIRCAL 75R ermöglicht<br />

WICONA Bauherren und Architekten, die<br />

anspruchsvollen Nachhaltigkeitsziele von<br />

morgen heute schon zu erreichen – darunter<br />

auch Umwelt-Gebäudezertifizierungen<br />

nach LEED, BREEAM oder DGNB.<br />

Hydro Building Systems Austria GmbH<br />

T +43 (0)6212 20000<br />

info@wicona.at<br />

www.wicona.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Maximale Sicherheit<br />

Alle Produkte der Glas-Faltwand-Familie<br />

von Solarlux bieten einen maximalen Sicherheitsanspruch<br />

bei weiten Öffnungsmöglichkeiten.<br />

Denn jetzt hat auch die Combiline<br />

als erste Holz/Aluminium-Ausführung auf<br />

dem Markt die RC2-Zertifizierung erhalten<br />

und es ist belegt, dass die Holz/Aluminium-Faltwand<br />

Combiline alle Anforderungen<br />

an Sicherheitsstandards nach DIN EN 1627<br />

erfüllt. Eine praxisgerechte Einbruchprüfung<br />

bestätigt, dass es in der Gesamtkonstruktion<br />

keinerlei Schwachpunkte gibt.<br />

Die Einbruchschutzklasse bei der Combiline<br />

zu erreichen, war im Vergleich zu den<br />

anderen Glas-Faltwand-Systemen eine besondere<br />

Herausforderung. Denn wie bei<br />

allen anderen Fenstern in Holz/Aluminium-Ausführung<br />

ist die äußere Aluminiumschale<br />

gleichzeitig auch der Anschlag für<br />

das äußere Glaselement. Diese Aluminiumschale<br />

kann deshalb einfach aufgebrochen<br />

werden – ein leichtes Spiel für Einbrecher.<br />

Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />

von Solarlux konnte mit einer spezi-<br />

107<br />

ellen Sicherheitsmaßnahme trotzdem eine<br />

hohe Einbruchhemmung erzielen.<br />

Optimal vorbereitet ist die Glas-Faltwand<br />

Combiline auch im Hinblick auf Witterungseinflüsse.<br />

Denn mit der Aluminium-Deckschale<br />

garantiert sie höchste Wetterbeständigkeit.<br />

Gleichzeitig bleibt im Inneren<br />

der warme Charakter des Holzes erhalten.<br />

SOLARLUX AUSTRIA GmbH<br />

T +43 (0)512 209 023<br />

info@solarlux.at<br />

www.solarlux.at<br />

Produkt News<br />

ISOVER<br />

ULTIMATE<br />

Die Hochleistungs-Mineralwolle<br />

Ultimativer Brandschutz<br />

Schmelzpunkt ≥ 1000 °C<br />

Höchster Wärmeschutz<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

ab λ D<br />

= 0,031 W/m·K<br />

Bester Schallschutz<br />

ISOVER. So wird gedämmt.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

108<br />

Produkt News<br />

Fotos: Manuel Hollenbach, Bildrechte: brüderl.<br />

Inszenierte Fernwirkung<br />

Mit seiner ausgeprägt zylindrischen Silhouette und einer pittoresken silberfarbenen<br />

Metallfassade setzt der ehemalige Wasserturm von Pirach in Deutschland<br />

ein architektonisches Statement in die hügelige Landschaft des Traunreuter Alpenvorlandes.<br />

Nach der Umstellung auf Pumpspeicherwerke Ende der 60er-Jahre<br />

fristete der rund 30 Meter hohe Wasserturm zunächst ein vergessenes Dasein.<br />

Vor sechs Jahren stellte die Stadt Traunreut die damals nicht sonderlich attraktive<br />

Immobilie zum Verkauf.<br />

Am Ende einer langen Konzeptionsphase einigte<br />

sich dann der neue Eigentümer, der Unternehmer<br />

Schorsch Brüderl, mit den kritischen Genehmigungsbehörden<br />

auf eine Mischnutzung, die den Neubau<br />

eines dreigeschossigen Anbaues mit einschloss. Mit<br />

dunklen Holzfassaden tritt dieser Kubus optisch<br />

kaum in Erscheinung. In den ersten beiden Etagen<br />

befindet sich heute eine großzügige Privatwohnung,<br />

im zweiten Obergeschoss lädt ein geschmackvoll<br />

eingerichtetes Apartment Feriengäste zum Urlaub<br />

mit Alpenblick ein. Alle Geschosse darüber dienen<br />

der Leistungsschau der Brüderl-Gruppe sowie als Erlebniswelt<br />

für die exquisiten Einrichtungsobjekte der<br />

eigenen Möbelmanufaktur.<br />

Fassade im Kreis gedreht<br />

Wie stark Wind und Wetter der exponierten Turmfassade<br />

zusetzen, hatte sich am arg strapazierten<br />

Außenputz gezeigt. Doch dem zielbewussten Bauherrn<br />

war der Aspekt des Wetterschutzes nicht das<br />

einzige Anliegen. Er wollte die über 360 Grad weithin<br />

sichtbare Landmarke auch optisch aufwerten. Und<br />

so wurden Fassadenoptionen geprüft, variiert und<br />

verworfen, und schließlich eine vorgehängte hinterlüftete<br />

Metallfassade vom oberösterreichischen Unternehmen<br />

DOMICO ausgewählt. Plane Flächen, die<br />

in Segmenten der Rundung folgen, dazu eine durchdringungsfreie<br />

Befestigung der Elemente, das waren<br />

ausschlaggebende bautechnische Argumente für die<br />

Planum-Fassade. Dass diese überdies mittels ihrer<br />

flexiblen Unterkonstruktion den mitunter heftigen<br />

Toleranzausgleich meistert, sprach ebenso für die<br />

Entscheidung. Eine der größten Herausforderungen<br />

war dabei, dass der Durchmesser des Turms von<br />

rund zehn Metern ebenso eine Segmentierung notwendig<br />

machte, wie der auf rund 30 Meter konisch<br />

nach oben sich verjüngende Korpus. Die Lösung<br />

wurde in einer Segmentschnürung gefunden, die<br />

eine Aufteilung in 20 breitengleiche Teilsegmente<br />

horizontal und elf Abstufungen vertikal ergab. Nicht<br />

zuletzt ermöglichte die gemeinsam erarbeitete Fassadenlösung<br />

eine sowohl handwerklich wie gestalterisch<br />

akkurate Integration der Fenster, egal ob<br />

diese innerhalb der Segmentfläche, an deren Rand<br />

oder sogar segmentübergreifend positioniert sind.<br />

Zur Ausführung kamen dann 1,25 Millimeter starke<br />

Planum-Elemente im Farbton Weißaluminium, RAL<br />

9006, der auch für alles sichtbare Zubehör übernommen<br />

wurde. Die unterschiedlichen Spiegelungen und<br />

das permanente Spiel von Licht und Schatten im Tageslauf<br />

der Sonne, verleihen dem Turm eine spielerische<br />

Lebendigkeit und Leichtigkeit. Und die horizontal<br />

gegeneinander versetzten Elemente suggerieren<br />

in der Fernwirkung optisch eine Drehbewegung.<br />

DOMICO Dach-, Wand- und Fassadensysteme KG<br />

T +43 (0)7682 2671-0<br />

office@domico.at<br />

www.domico.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

109<br />

Produkt News<br />

Ästhetik trifft Funktion<br />

Matte Oberflächen sind nicht nur in Innenräumen<br />

ein Trend, sondern werden auch für die Gestaltung<br />

von Außenfassaden immer stärker nachgefragt. Die<br />

Holzflächen sollen dabei gleichermaßen geschützt<br />

wie verschönert werden. Mit der neuen Mattlasur 618<br />

hat Brillux nun ein Beschichtungsmaterial entwickelt,<br />

das die natürliche Anmutung von Holzfassaden und<br />

anderen Holzbauteilen erhält und gleichzeitig einen<br />

Rundumschutz bietet. Sie ist von den Eigenschaften<br />

her vergleichbar mit der seidenglänzenden und absolut<br />

beständigen Flächenlasur 620 von Brillux – der<br />

einzige Unterschied: der Glanzgrad. Neben der Optik<br />

überzeugt die neue Mattlasur aber auch durch holzpflegende<br />

und -schützende Eigenschaften, die die<br />

Beschichtung besonders robust gegenüber Witterung<br />

und anderer Beanspruchungen macht.<br />

Beide Lasuren sind aromatenfrei, weisen eine gute<br />

Holzpenetration auf und überzeugen mit ihrer gut<br />

eingestellten Viskosität. Dadurch sind das Verstreichen<br />

und auch das Verarbeiten an Deckenflächen<br />

über Kopf problemlos möglich.<br />

Brillux Farben GmbH<br />

T +43 (0)732 370740-0<br />

info@brillux.at<br />

www.brillux.at<br />

Abdichtung mit<br />

Flüssigkunststoff<br />

Ein Parapet, das zwischen zwei Geschossen die moderne<br />

Fassadenoptik unterbricht, verleiht dem Neubau<br />

der Peuerbacher Firma Aspöck einen zeitgenössischen<br />

Charakter. Zugleich stellt dieses spezielle<br />

architektonische Detail erhöhte Anforderungen an<br />

die Abdichtung. Mit einem Wärmedämmverbundsystem<br />

netzarmiert abgespachtelt, war eine kalt applizierbare<br />

Lösung mit einer hohen Rissüberbrückung<br />

gefordert. Um ein gleichmäßiges Oberflächenbild zu<br />

erhalten, kam ausschließlich ein überputzbares Material<br />

infrage.<br />

Das Team der Firma Razenberger Raumgestaltung<br />

e. U. aus Peuerbach setzte diese Vorgaben mit dem<br />

Balkon Abdichtungssystem Triflex BWS innerhalb<br />

von nur zwei Tagen um. Die Lösung auf Basis von Polymethylmethacrylat<br />

(PMMA) eignet sich insbesondere<br />

für die Abdichtung unter Fremdbelägen. Dank<br />

der flüssigen Verarbeitungstechnik bindet es selbst<br />

komplizierte Geometrien wie Anschlussbereiche sicher<br />

ein. Da es vollflächig vliesarmiert ist, gewährt<br />

das Spezialharz eine hohe Elastizität und ist dynamisch<br />

rissüberbrückend.<br />

Triflex GesmbH<br />

T +43 (0)6233 20089<br />

info@triflex.at<br />

www.triflex.at<br />

Eine in das flüssige Harz<br />

eingearbeitete Vlieseinlage<br />

sorgt dafür, dass<br />

die Abdichtung auch in<br />

den Anschlussbereichen<br />

elastisch bleibt und ihr<br />

Bewegungen aus der Konstruktion<br />

nichts anhaben<br />

können.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

110<br />

Produkt News<br />

© Christopher Kelemen<br />

Erlebbarer Trittschallschutz<br />

Trittschall wird heute als wesentlich störender empfunden als noch vor einigen<br />

Jahren. Das hat vor allem den Grund, dass vorrangig auf einen guten Schallschutz<br />

der Außenhülle geachtet wird. Damit sind die Gebäude vielfach so dicht, dass kaum<br />

noch Lärm von außen eindringen kann. Umso intensiver und unmittelbarer werden<br />

daher interne Geräusche wahrgenommen. Und wer ständig einer störenden Lärmbelastung<br />

ausgesetzt ist, leidet nicht nur unter verringertem Wohnkomfort. Die Belastung<br />

kann zu gesundheitlichen Problemen, wie beispielsweise Stress oder Schlafstörungen,<br />

führen und das Privat- und Berufsleben nachhaltig beeinträchtigen.<br />

Zudem ist das Empfinden von Geräuschen sehr subjektiv<br />

und verschiedene Frequenzen werden von den<br />

diversen Baumaterialien unterschiedlich weitergeleitet.<br />

„Eine gute Trittschalldämmung schafft hier in jedem<br />

Fall Abhilfe. Die hochelastischen Glaswolle-Trittschalldämmplatten<br />

von Saint-Gobain ISOVER Austria<br />

sorgen unter schwimmenden Estrichen dafür, dass<br />

deutlich weniger Schallenergie in die angrenzenden<br />

Räume weitergeleitet wird,“ so der ISOVER-Experte<br />

Thomas Traub.<br />

Vor allem bei den störenden tiefen Frequenzen unter<br />

500 Hertz, wie sie beim normalen barfußgehen in der<br />

Wohnung auftreten, sind Verbesserungen um bis zu<br />

zehn Dezibel möglich und werden bereits als Halbierung<br />

des Lärms wahrgenommen. „Mit geringfügigen<br />

Mehrkosten pro Quadratmeter Wohnnutzfläche lässt<br />

sich der Trittschallschutz maßgeblich und dauerhaft<br />

verbessern,“ rät der Experte.<br />

Beim Saint-Gobain ISOVER Austria Trittschallevent<br />

im TGM Wien konnte man sich davon in der Praxis<br />

überzeugen: Dort standen verschiedene Fußbodenaufbauten<br />

in einem genormten Prüfstand zum Test<br />

bereit und machten die schalldämmende Wirkung<br />

verschiedener Bodenaufbauten erlebbar. „Unsere<br />

Zielsetzung war es, vor allem für Planer, Investoren<br />

und Bauphysiker das Thema Trittschallschutz erlebbar<br />

zu machen“, so Thomas Traub. „Denn im Wohnbau<br />

ist Lärm bekanntlich das Beschwerdethema<br />

Nummer eins.“<br />

Saint-Gobain ISOVER Austria GmbH<br />

T +43 (0)2266 6060<br />

isover-at.marketing@saint-gobain.com<br />

www.isover.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Fortsetzung einer<br />

Erfolgsgeschichte<br />

111<br />

Produkt News<br />

Die Entscheidung, bei der Glaswolleherstellung<br />

auf die Zugabe von Färbemittel und<br />

Formaldehyd zu verzichten, fiel bei Knauf<br />

Insulation bereits 2009. Möglich macht dies<br />

das natürliche Bindemittel ECOSE. Nach intensiver<br />

Forschung gelang es Knauf Insulation,<br />

gänzlich auf das branchenübliche Bindemittel<br />

aus Phenol-Formaldehydharz zu<br />

verzichten. Diese Innovation stellt eine der<br />

wichtigsten Komponenten für eine nachhaltige<br />

Dämmstoffproduktion im Konzern dar.<br />

Abgesehen von der hervorragenden Dämmleistung<br />

ist Glaswolle mit ECOSE nichtbrennbar,<br />

schalldämmend und angenehm in<br />

der Verarbeitung, da sie kaum mehr juckt,<br />

staubt oder riecht. Zudem trägt sie Auszeichnungen<br />

wie das EUROFINS Indoor Air<br />

Zertifikat in Gold für gesunde Raumluft und<br />

das Umweltsiegel Blauer Engel.<br />

Mit der jüngsten Innovation, der Dämmplatte<br />

MINERAL PLUS, findet die Erfolgsgeschichte<br />

eine gelungene Fortsetzung. Denn<br />

mit dieser neuen ECOSE-Dämmung ist es<br />

Knauf Insulation gelungen, die Vorteile von<br />

Steinwolle mit den Vorteilen von Glaswolle<br />

in idealer Weise zu kombinieren. Die kompakte<br />

und gleichzeitig flexible Klemmplatte<br />

eignet sich aufgrund ihrer sehr hohen Wärmedämmleistung<br />

von Lambda 034 speziell<br />

für den modernen Holzbau.<br />

Knauf Insulation GmbH<br />

T +43 (0)4257 3370-0<br />

Info.at@knaufinsulation.com<br />

www.knaufinsulation.at<br />

BASWA Logo CMYK : Kreis C 100 / M 44 / Y 0 / K 0, Schrift C 0 / M 0 / Y 0 / K 100<br />

Fugenlose Raumakustiklösungen &<br />

Gesunde Architektur.<br />

BASWA Akustiklösungen werden dort eingesetzt, wo im öffentlichen oder privaten Bereich der Wunsch nach<br />

viel Gestaltungsfreiraum in Kombination mit hohen Anforderungen an das akustische Raumklima besteht. In Schulräumen<br />

tragen BASWA Lösungen wesentlich zu einem gesunden akustischen Raumklima bei. Lange Besprechungen in<br />

Konferenzräumen werden erträglicher und das Abendessen mit der Familie entspannter, wenn die Raumakustik stimmt.<br />

www.baswa.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

112<br />

Produkt News<br />

Vielseitige Deckengestaltung<br />

Für die Haupt- und Realschule Birstein mit ihren rund 380 Schülern wurde der Bau<br />

einer Mensa für die beiden Schulzweige sowie die angelegene Haidefeldschule<br />

Birstein-Hettersroth realisiert. Der Speisesaal bietet Platz für insgesamt 70 Schüler<br />

und soll darüber hinaus als möglicher Veranstaltungsraum genutzt werden.<br />

Bereits in der Planungsphase hatte sich das Architektenbüro<br />

HKR aus Gelnhausen an das Beratungsteam<br />

OWA Consult gewandt und sich folgend für das Deckensystem<br />

„Cloud“ entschieden. Das ausgewählte<br />

System erfüllte das Anforderungsprofil der Ausschreibung<br />

auf optimale Weise, weil es für die Gestaltung der<br />

Mensadecke gleich mehrere Vorteile in sich vereint.<br />

So hatte HKR die Inneneinrichtung nach Motiven<br />

rund um das Schwerpunktthema „Meer“ konzipiert.<br />

Die aufgefächerten Wolkenformationen „Cloud“ integrieren<br />

sich hervorragend in dieses Konzept.<br />

Ein weiteres „Cloud-Highlight“ bietet die damit realisierbare<br />

Lichtgestaltung. Die in der Höhe versetzbaren<br />

und sich gegenseitig durchdringenden Lamellen<br />

können in Verbindung mit den Leuchten eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Lichteffekte erzielen, die ein<br />

sehr lebendiges Deckenbild erzeugen.<br />

Ein weiteres Auswahlkriterium bildete das akustische<br />

Verhalten der Deckenelemente. Eine Räumlichkeit,<br />

die zu Stoßzeiten mit siebzig Schülern besetzt ist,<br />

muss mit besonderem Fokus auf die Akustik geplant<br />

werden. Ziel der Akustikplanung war es deshalb, den<br />

Nachhall hochfrequenter Geräusche (Geschirr) bestmöglich<br />

zu verkürzen, den der Gespräche aber auf<br />

den Punkt hin zu optimieren.<br />

Die unterschiedlichen technischen Anforderungen<br />

und die ästhetischen Ansprüche an die Raumgestaltung<br />

konnten mit den Deckenelementen „Cloud“ optimal<br />

gelöst werden. Schlicht, formschön und äußerst<br />

funktional, bilden sie in ihrer Lamellenstruktur eine<br />

inhaltliche Einheit mit den gestalterischen Vorgaben<br />

der Architekten. In ihrer akustischen Wirksamkeit ergänzen<br />

die insgesamt 47 an der Decke installierten<br />

Cloud-Elemente konsequent die von den Architekten<br />

gesetzten Optimierungen der Raumakustik: Mit<br />

Absorptionswerten von 0,65 (αw und NRC) fungieren<br />

sie als wohldosierte Schallschlucker, zumal ihre<br />

akustisch relevante Fläche von 1,30 x 1,30 m durch<br />

die vertikale Lamellenstruktur noch erweitert wird.<br />

Odenwald Faserplattenwerk GmbH<br />

T +49 (0)93 73 201-0<br />

info@owa.de<br />

www.owa-ceilings.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

113<br />

Produkt News<br />

Entscheidende Argumente<br />

Dezentrale Lüftungssysteme eignen sich hervorragend<br />

für Neubau und energetische Sanierung. Sie<br />

dienen der kontrollierten Be- und Entlüftung von<br />

Räumen unterschiedlichster Nutzung. Durch direkte<br />

Installation an der Fassade oder Decke lassen sich<br />

dezentrale Geräte mit geringem Planungsaufwand<br />

und ohne Verlust von Nutzungsflächen installieren.<br />

Die neue Geräteserie SCHOOLAIR-HV von TROX<br />

zeichnet sich vor allem durch ihre hohe Luftleistung<br />

auf kleinstem Raum aus und geht in Sachen Wärmerückgewinnung<br />

völlig neue Wege. Die Wärmeenergie<br />

wird in einem langsam rotierenden Festkörper zwischengespeichert<br />

und wird beim Eintreten in den<br />

anderen Luftstrom wieder abgegeben. Da auch die<br />

Luftfeuchte zurückgewonnen wird, arbeiten Rotationswärmeübertrager<br />

kondensatfrei und benötigen<br />

keine Frostabschaltung bei Minustemperaturen. Der<br />

Schutz vor Austrocknung der Luft sorgt so für deutlich<br />

mehr Gesundheit der Menschen, die die Räume<br />

nutzen. Die hohe Luftleistung, die ganzjährige Wärmerückgewinnung,<br />

der Schutz vor Austrocknung der<br />

Luft, die effiziente Luftfilterung und vieles mehr sind<br />

entscheidende Argumente für die neue Geräteserie.<br />

TROX Austria GmbH<br />

T +43 (0)1 25043-0<br />

trox@trox.at<br />

www.trox.at<br />

Thermisch getrennte Wände.<br />

Mit dem Schöck Alphadock®.<br />

Schließen Sie die letzte Wärmebrücke im konstruktiven Hochbau und reduzieren Sie den<br />

Energieabfluss der Wärmebrücke an Stahlbetonwänden um bis zu 90%. So planen und realisieren<br />

Sie wirtschaftlich optimiert mehrgeschössige Gebäude in höchsten Energiestandards.<br />

Schöck Bauteile Ges.m.b.H | Thaliastraße 85/2/4 | 1160 Wien | Tel.: 01 7865760 | www.schoeck.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

114<br />

Produkt News<br />

Akustiksysteme hautnah erleben<br />

Das menschliche Gehör ist unglaublich sensibel. Akustische Reize beeinflussen<br />

den Organismus dauerhaft und können gesundheitsschädliche Folgen haben.<br />

Lange Meetings im Büro werden erträglicher und das Essen mit der Familie<br />

entspannter, wenn die Raumakustik stimmt. Darauf muss in modern geplanten<br />

Räumlichkeiten aber auch in Renovierungsprojekten ein entsprechender Fokus<br />

gelegt werden. Ein ansprechendes Design und auch der angenehme Klang spielen<br />

für den Wohlfühlfaktor eine essenzielle Rolle.<br />

BASWA acoustic leistet als Pionier mit seinen fugenlosen<br />

Akustiklösungen seit mehr als 30 Jahren unsichtbare,<br />

fugenlose Abhilfe. Die Anpassungsfähigkeit<br />

ermöglicht ein optimales Design mit der absorbierenden<br />

Funktionalität in Abstimmung mit der architektonischen<br />

Idee. Die Akustiklösungen des Unternehmens<br />

werden dort eingesetzt, wo im öffentlichen oder privaten<br />

Bereich der Wunsch nach viel Gestaltungsfreiraum<br />

in Kombination mit hoher Anforderung an hervorragender<br />

Schallabsorption besteht. Ob bunt, glatt, strukturiert,<br />

flexibel – die BASWA Akustiklösungen passen<br />

sich an die Architektur an und nicht umgekehrt. Der<br />

Planer bestimmt die Eigenschaften des verwendeten<br />

Systems fast komplett selbst.<br />

Im neu eröffneten Showroom Wien, der gemeinsam<br />

mit der DANIA Manufaktur als Spezialist für Farbe,<br />

Wohnen und Parkett betrieben wird, können veredelte,<br />

akustisch wirksame Oberflächen in Sichtbeton oder<br />

patiniert hautnah erlebt werden. Ein besonderes Highlight<br />

vor Ort ist die Heiz- und Kühldecke BASWA Cool,<br />

welche akustisch wirksam ist und somit ein einzigartiges<br />

Raumklima und Wohlbefinden schafft. So bietet<br />

der neue Schauraum eine besondere Synergie aus<br />

wirkungsvoller Raumakustik kombiniert mit moderner<br />

Oberflächengestaltung und traditionellem Handwerk.<br />

BASWA acoustic AG<br />

T +41 (0)41 914 02 22<br />

info@baswa.com<br />

www.baswa.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Gebündelte Kompetenz<br />

Seit der ersten Jahreshälfte 2019 sind die Fural – Systeme in<br />

Metall GmbH in Gmunden (Österreich), die Metalit AG in Büron<br />

(Schweiz) und die Dipling Werk GmbH in Frankfurt/Hungen<br />

(Deutschland) die starke, internationale Firmengruppe im<br />

Bereich Metalldecken. Mit dieser internationalen Partnerschaft<br />

wird jahrzehntelange Erfahrung in Entwicklung und Produktion<br />

von Deckensystemen gebündelt.<br />

Betreut werden die einzelnen Märkte dabei weiterhin regional:<br />

Made in Austria, Made in Switzerland, Made in Germany -<br />

höchste Produkt- und Servicequalität unter einem Dach vereint.<br />

Die drei Marken Fural, Metalit und Dipling stehen für herausragende<br />

Metalldecken und die Unternehmen dahinter sind erste<br />

Ansprechpartner für Architekten und Planer, wenn es um ästhetisch,<br />

technisch und logistisch anspruchsvolle Architekturund<br />

Bauprojekte geht.<br />

FURAL – SYSTEME IN METALL GmbH<br />

T +43 (0)7612 74 851-0<br />

fural@fural.at<br />

www.fural.com<br />

CHANNEL S.<br />

ANPASSUNGSFÄHIGKEIT<br />

IN VOLLENDETER FORM.<br />

Die neue Channel S ist die viel schlankere Version<br />

der beliebten Channel. Die Ausführung mit opaler<br />

Optik bietet dank des rollbaren und vor Ort kürzbaren<br />

Endlos-Diffusors mit RUN Technology eine kontinuierliche<br />

Lichtlinie. Die elegante Leuchte mit hohen<br />

Lichtströmen überzeugt eingebaut, angebaut oder<br />

abgependelt. Das Sortiment Channel S Up bietet<br />

zusätzlich indirektes Licht.<br />

www.regent.ch


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

116<br />

Produkt News<br />

Fotos: Michel Denancé<br />

Hoch hinaus in Wien<br />

Dort wo früher Züge hielten, ist nun mit den Parkapartments am Belvedere (Bauherr<br />

SIGNA Holding GmbH) das erste Projekt des bekannten italienischen Architekten<br />

Renzo Piano in Österreich fertiggestellt worden. Die Keramikfassade für<br />

das Gebäudeensemble aus fünf Wohn- und Hoteltürmen im neuen Wiener Stadtteil<br />

Quartier Belvedere auf dem Areal des ehemaligen Südbahnhofs, stammt von<br />

Moeding und ist in ihrer Produktionsart bisher einmalig.<br />

Für ein stimmiges, hausübergreifendes Gesamtbild<br />

haben sich die Architekten von Renzo Piano Building<br />

Workshop neben einem Gebäudeabschluss auf gleichem<br />

Höhenniveau auch für eine einheitliche Fassadengestaltung<br />

entschieden. Diese ist in ihrer Materialität<br />

ebenso vielfältig wie auch hochwertig. Neben<br />

Aluminium und Glas überzeugen vor allem die filigranen,<br />

grau glasierten Keramikelemente (MOEDING<br />

Keramikfassaden ALPHATON®), die die geschosshohen<br />

Fenster umrahmen. Der individuell hergestellte,<br />

helle Grauton bricht dabei die geschlossene Fensterfront<br />

durch seinen Sonnenlicht reflektierenden Charakter<br />

auf und changiert in subtiler Weise von grau<br />

zu rötlich bis ins Bläuliche.<br />

Insgesamt stellte Moeding für die Fassadenflächen<br />

60.000 Einzelteile her. Eine Herausforderung in Anbetracht<br />

der kurzen Produktionszeit und der speziellen<br />

Fertigung von waagerecht gebogenen Ziegelplatten.<br />

Basierend auf dem Alphaton System ist die<br />

Fassade vorgehängt und hinterlüftet montiert.<br />

In enger Zusammenarbeit mit den Wiener Architekten<br />

NMPB, die die Projektleitung vor Ort übernahmen,<br />

ist es dem Team von Renzo Piano bei diesem<br />

Projekt gelungen, die städtebauliche Lage, die hohe<br />

Wohndichte sowie den Anspruch hochwertiger Qualität<br />

in eine selbstbewusste Architektursprache zu<br />

übersetzen. Die Verbindung zur umliegenden Natur,<br />

eine für Renzo Piano wichtige Komponente, findet<br />

sich in den baumähnlichen Pilotis (Stützen) wieder<br />

und zeugt von außergewöhnlicher Originalität.<br />

Moeding Keramikfassaden GmbH<br />

T +49 (0)8732 2460-0<br />

info@moeding.de<br />

www.moeding.de


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Ganzheitliche<br />

Dämmkompetenz<br />

Beim Neubau der Volksschule Kirchdorf konnte der<br />

Dämmstoff-Spezialist Steinbacher mit seiner Produktpalette<br />

einmal mehr „vom Keller bis zum Dach“<br />

überzeugen: Ob Flachdach- oder Perimeterdämmung<br />

– die hydrophobierten steinodur® Automatendämmplatten<br />

schützen als PSN im erdberührten sowie<br />

auch als UKD im Dachbereich nachhaltig vor Feuchtigkeit.<br />

Ihre Vertiefungen ermöglichen vor allem am<br />

Umkehrdach einen sicheren, ungehinderten Wasserablauf.<br />

Im Fußbodenaufbau der Volksschule Kirchdorf<br />

gewährleistet die Trittschallplatte steinopor®<br />

EPS-T optimale Schalldämmung und das druckfeste<br />

Polyurethan-Multitalent steinothan® 107 – der beste<br />

gebräuchliche Dämmstoff am Markt – macht aufgrund<br />

seiner hervorragenden Dämmeigenschaften<br />

sehr schlanke Aufbauten möglich.<br />

Im Heizraum des Neubaus reduzieren die steinonorm®<br />

PU-Isolierschalen die Wärmeverluste der<br />

Verrohrung – sorgen aufgrund ihrer ansprechenden<br />

Optik für ein sauberes Erscheinungsbild. Aufgrund<br />

der selbstklebenden Überlappung, der handwerklich<br />

problemlosen Verlegung und der hohen Alterungsbeständigkeit<br />

spart man mit den steinonorm®<br />

PU-Isolierschalen viel Zeit und Geld.<br />

117<br />

Steinbacher Dämmstoff GmbH<br />

T +43 (0)5352 700-0<br />

office@steinbacher.at<br />

www.steinbacher.at<br />

Produkt News<br />

Höher. Schneller. Natürlicher.<br />

So baut Österreich!<br />

Seestadt Aspern<br />

Bringen Sie das Beste aus der Natur in die Stadt.<br />

Mit natürlichen Baustoffen wie dem Porotherm W.i Objektziegel mit<br />

integrierter Mineralwoll-Dämmung. Speziell entwickelt für den mehrgeschoßigen<br />

Wohn- und Objektbau, kombiniert er maximale Wanddruckfestigkeit<br />

mit optimaler Wärme- und Schalldämmung. So bauen Sie<br />

rasch, ökonomisch und ökologisch, mit perfektem Wohnklima.<br />

Das ist für uns Bauen mit Wohlfühl-Garantie.<br />

Jetzt neu:<br />

die Wienerberger<br />

Produktfinder-App<br />

www.wienerberger.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

118<br />

Produkt News<br />

Fotos: Markus Kaiser<br />

Steinevielfalt im „Wildgarten“<br />

Im Wildgarten, einem Projekt der ARE Austrian Real Estate im 12. Bezirk in Wien,<br />

entstehen derzeit auf rund elf Hektar vielfältige naturnahe Wohnkonzepte.<br />

Bauplatz 1 wurde im Frühjahr fertiggestellt. Drei denkmalgeschützte Gebäude im<br />

Stil der 30er Jahre – eines davon als Nachbarschaftszentrum und Kindergarten<br />

genutzt – bilden dort das Herzstück des Wildgartens. Die Steine für die Freiraumgestaltung<br />

dieses Areals kommen von Friedl Steinwerke.<br />

Für die Außenraumgestaltung des Bauplatzes 1 wurde<br />

das Landschaftsplanungsbüro „Land in Sicht“<br />

betraut. Die Landschaftsarchitekten konzipierten<br />

großzügige Wiesenflächen mit Altbaumbestand, um<br />

den Bewohnern Raum zum Treffen, Picknicken und<br />

Spielen zu bieten. Die Plätze auf beiden Seiten des<br />

Nachbarschaftszentrums sowie die Terrassen auf<br />

den Rampen wurden großzügig angelegt, um genügend<br />

Platz für Veranstaltungen und den sozialen<br />

Austausch zu schaffen. Um der Oberfläche des Platzes<br />

einen lebendigen Charakter zu geben und sie<br />

gegen Verschmutzung unempfindlicher zu machen,<br />

wurden schattierte Betonsteine aus dem Produktangebot<br />

des burgenländischen Pflasterstein-Herstellers<br />

Friedl Steinwerke als Belag gewählt.<br />

Aus dem breiten Farbangebot des Herstellers wurde<br />

die Farbe Granitgrau-schattiert gewählt, die auf<br />

40 x 40 x 4 cm, 60 x 30 x 5 cm und 90 x 60 x 5 cm<br />

großen Platten auf den nur begehbaren Flächen rund<br />

um das Nachbarschaftszentrum zum Einsatz kommt.<br />

Auch die Wege sind mit granitgrau-schattierten Steinen<br />

angelegt, hier aber in Form des Arret B15 VG4<br />

Kombipflasters. Begrenzungen wurden mit Zaunund<br />

Pflanzsteinen im gleichen Farbton ausgeführt,<br />

Blockstufen mit granitgrau-schattierter Auftrittsfläche<br />

im Format 100 x 40 x 15 cm komplettieren den<br />

Produkte mix. Insgesamt wurden am Bauplatz 1 rund<br />

3.100 m 2 Pflastersteine und Platten verlegt.<br />

Friedl Steinwerke GmbH<br />

T +43 (0)2618 3208-0<br />

weppersdorf@steinwerke.at<br />

www.steinwerke.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

119<br />

Produkt News<br />

Nachhaltig bauen<br />

Nachhaltiges Bauen ist mehr als nur ein Trend, es ist eine Anforderung an unsere<br />

Zeit und wird auch im mehrgeschossigen Wohnbau immer mehr zum Standard.<br />

Auf die komplexen Herausforderungen gibt der oberösterreichische Ziegelhersteller<br />

EDER mit seinem innovativen Vollwertziegel EDER V38W die Antwort<br />

– von Wohngesundheit, Sicherheit und Statik bis hin zu den drängenden Fragen<br />

des Klimawandels.<br />

Nicht ohne Grund ist der Ziegel ein seit Jahrtausenden<br />

beliebter und bewährter Baustoff, sorgt er doch<br />

das ganze Jahr über für ein wohngesundes, angenehmes<br />

Raumklima. Ständig weiterentwickelt und<br />

perfektioniert wird der ökologische Baustoff bei den<br />

Ziegelspezialisten im oberösterreichischen Peuerbach<br />

– und das bereits seit mehr als 120 Jahren. „Aufgrund<br />

seiner bauphysikalischen und ökologischen Eigenschaften<br />

ist der Ziegel auch im mehrgeschossigen<br />

Wohn- und Gewerbebau der Baustoff der Zukunft“, ist<br />

Geschäftsführer Johannes Eder überzeugt.<br />

Energiebewusstes Bauen, die nachhaltige Einsparung<br />

von CO 2 und die Optimierung der Wohngesundheit<br />

sind die Anforderungen der Zeit. CO 2 -Emissionen<br />

werden u. a. durch langfristige Immobilienkonzepte<br />

gesenkt – auch dafür hält der Baustoff Ziegel zukunftsweisende<br />

Lösungen parat.<br />

Ziegelwerk EDER GmbH & Co. KG<br />

T +43 (0)7276 2415-0<br />

info@eder.co.at<br />

www.eder.co.at<br />

Gerade beim monolithischen Mauerwerk kommen<br />

die Vorzüge des Ziegels zum Tragen. Der 38 cm<br />

starke EDER V38W zeichnet sich durch ein optimales<br />

Zusammenspiel aus statischer Festigkeit, bestem<br />

Wohnkomfort und ausgezeichneter Energieeffizienz<br />

aus. Durch seine mineralische Füllung erreicht er<br />

einen perfekten Wärmedämmwert und spart jede<br />

künstliche Zusatzdämmung. Von unschätzbarem<br />

Wert gerade im mehrgeschossigen Wohnbau sind<br />

auch seine hervorragenden Schall- und Brandschutzeigenschaften.<br />

Als bereits gebrannter Baustoff verzögert<br />

er im Brandfall die Ausbreitung von Rauch<br />

und Qualm.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

120<br />

Produkt News<br />

Stadt in der Stadt<br />

Moderne Infrastruktur für die Arbeitswelt von morgen verspricht der Austria<br />

Campus: Der Gebäudekomplex im Wiener Nordbahnviertel zählt zu den zukunftsweisenden<br />

Office-Projektentwicklungen Europas und versteht sich als eine Art<br />

Stadt in der Stadt.<br />

Direkt am Verkehrsknotenpunkt Praterstern erheben<br />

sich fünf moderne Gebäudekomplexe, die Effizienz<br />

und Flexibilität mit Nachhaltigkeit, vielfältiger Nahversorgung<br />

und Gastronomie, sowie umfassenden Services<br />

in einem ebenso ansprechenden wie funktionellen<br />

Office-Ambiente vereinen.<br />

Moderne Büros in unterschiedlichen Dimensionen und<br />

für vielfältige Ansprüche wurden hier geplant und umgesetzt.<br />

Auch für die Betreuung des Nachwuchses ist<br />

mit einem Kindergarten für bis zu 365 Kinder am Areal<br />

gesorgt. Das Budget Design Hotel Roomz betreibt<br />

am Austria Campus einen Standort mit 265 modernen<br />

Zimmern und Suiten und der Lebensmittelmarkt Hofer<br />

ist mit einer Store-Fläche von 1.600 Quadratmetern<br />

der Retail-Ankermieter am Austria Campus.<br />

Auf den insgesamt 303.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche<br />

finden sich neben den Office-Flächen,<br />

Gastronomiebetriebe, ein Ärztezentrum, ein Konferenz-<br />

und Veranstaltungszentrum sowie Geschäfte<br />

zur Nahversorgung. Mehr als die Hälfte der Bürofläche<br />

wird dabei als österreichisches Headquarter der<br />

UniCredit Bank Austria genutzt.<br />

In das nachhaltige Energiekonzept des geothermisch<br />

aktivierten Komplexes, das Erdwärme sowohl zum<br />

Heizen als auch zum Kühlen nutzt, integrieren sich<br />

Dämmstoffe von Austrotherm perfekt ein: Dem Gedanken<br />

der Nachhaltigkeit folgend wurden die Fassaden<br />

zweier großer Bauteile mit der wirkungsvollen<br />

Wärmedämmung Austrotherm EPS® F-PLUS ausgestattet.<br />

Unter Stiegen, in den Außenanlagen und im<br />

Gründach über einem Kellergeschoss sorgt druckfestes<br />

Austrotherm XPS® TOP für einen sicheren Aufbau<br />

der Flächen und Bauteile.<br />

Austrotherm GmbH<br />

T +43 (0)2633 401-0<br />

info@austrotherm.at<br />

www.austrotherm.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

121<br />

Produkt News<br />

concrete skin<br />

für die Küstenstraße<br />

Am Südufer der Themse, gegenüber des Londoner Parlaments,<br />

befindet sich „The Corniche“ – „die Küstenstraße“. Das von<br />

Foster + Partners entworfene Bauwerk in schwungvollem Design<br />

beherbergt Apartments, Büros und Restaurants. 5.000 m 2<br />

formparts und concrete skin von Rieder verkleiden die wellenförmigen<br />

Balkonbrüstungen und die Fassade der beiden Türme.<br />

Im Gegensatz zu typischen kastenartigen Gehäusen ermöglichen<br />

die Balkone als geschwungene „Gärten am Himmel“ weite<br />

cinemascope Perspektiven des Flusses und des Parlaments.<br />

Dank der großen Spannweiten der formparts von Rieder kommt<br />

die Verkleidung der Balkonbrüstungen mit wenigen Fugen aus.<br />

Dieses durchgängige Design in Kombination mit hochreflektierenden<br />

Metalldetails, die das Sonnenlicht einfangen sollen, betont<br />

die außergewöhnliche Form der Balkone.<br />

Die Verwendung von Glasfaserbeton war die ideale Lösung,<br />

um die wellenförmigen Balkone zu verkleiden und gleichzeitig<br />

die dazwischenliegenden Fassadenteile mit dem gleichen Material<br />

auszustatten. fibreC Glasfaserbeton ist nur 13 mm dünn<br />

und kann als großformatiges concrete skin Paneel eingesetzt<br />

werden. Durch ihre Verformbarkeit lassen sich die dünnen Betonplatten<br />

als formparts zu imposanten Betonelementen mit<br />

komplexen Geometrien formen. Durch die Verwendung von<br />

zwei unterschiedlichen Farben entstand ein spannender Effekt,<br />

der die Krümmung der Balkone optisch verstärkt.<br />

Rieder Sales GmbH<br />

T +43 (0)6542 690-844<br />

office@rieder.cc<br />

www.rieder.cc<br />

DIE GEMEINSCHAFTSMARKE<br />

”<br />

ALU-FENSTER RECHNET<br />

SICH AUF DAUER.”<br />

Mag. Michael Gehbauer<br />

WBV-GPA, Bauträger<br />

SIC | HER | HEIT<br />

Für Architekten & Bauherren . alufenster.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

122<br />

Die Ansprüche steigen<br />

Produkt News<br />

Widerstandsfähigkeit, robuste Oberflächen, guter Schallschutz und<br />

Wirtschaftlichkeit in einem Produkt vereint, das sind die Anforderungen,<br />

die im modernen Wohnbau vielfach gefragt sind. Alle diese<br />

Eigenschaften vereint Saint-Gobain RIGIPS in der innovativen Trockenbauplatte<br />

RIGIPS Habito. Ob Luxusresidenz, wie beispielsweise<br />

in der Wiener Cotton Residenz, oder Familienwohnung, die Platte mit<br />

dem natürlichen Gipskern kommt immer häufiger zum Einsatz.<br />

Die Rigips Habito-Platte verfügt über eine besonders robuste<br />

Oberfläche und ist deutlich widerstandsfähiger als herkömmliche<br />

Innenwand-Oberflächen. Sie steckt beispielsweise Schläge und<br />

Stöße locker weg. Dank der massiven Eigenschaften müssen Rigips<br />

Habito-Wände nicht immer doppelt beplankt werden. Das bringt<br />

mehr Raum – bei 20 Laufmeter Wand einen halben Quadratmeter<br />

und bis zu 44 % niedrigere Investitionskosten. Zudem können<br />

Rigips Habito-Wände mit doppelt so hohen Konsolenlasten beansprucht<br />

werden wie herkömmliche Trockenbausysteme. An einer<br />

einfach beplankten Wand können ganz ohne Dübel bis zu 80 kg<br />

pro Laufmeter montiert werden. Diese Robustheit bringt auch noch<br />

Vorteile beim Schallschutz. Aufgrund ihrer massiven Beschaffenheit<br />

werden störende Geräusche sowohl von außen als auch von<br />

Raum zu Raum messbar reduziert.<br />

© JAM JAM<br />

Saint-Gobain RIGIPS Austria GesmbH<br />

T +43 (0)3622 505-0<br />

rigips.austria@saint-gobain.com<br />

www.rigips.com<br />

Natürliche Klimaanlagen<br />

Der Klimawandel macht sich in unseren Breiten immer stärker<br />

bemerkbar: Seit dem Jahr 2000 kommt es nachweislich zu einem<br />

Anstieg der Durchschnittstemperatur und zu immer mehr Hitzewellen<br />

- die gesundheitlichen Belastungen nehmen massiv zu.<br />

Immer öfter stellt sich daher die Frage: „Wie kann ich mein Haus<br />

umweltfreundlich und kostengünstig kühl halten?»<br />

Die wichtigsten Maßnahmen zum nachhaltigen und umweltfreundlichen<br />

Erreichen einer angenehmen Raumtemperatur sind<br />

eine möglichst massive Bauweise und effiziente Wärmedämmung.<br />

Massiv gedämmte Wände dienen als Hitzeschild, unterstützen<br />

den Kühleffekt und sorgen für konstantere Raumtemperaturen. Im<br />

Viva Forschungspark von Baumit werden seit dreieinhalb Jahren<br />

die Außen- und Innentemperaturen in mittlerweile zwölf unterschiedlichen<br />

Forschungshäusern gemessen und aufgezeichnet.<br />

Die Ergebnisse sind eindeutig: Dämmung schützt vor sommerlicher<br />

Überwärmung in Innenräumen. Auch bei Hitzewellen mit Außentemperaturen<br />

von bis zu 36 °C im Schatten lagen die Innenraumtemperaturen<br />

in gedämmten Massivhäusern um 24 °C – im<br />

ungedämmten Massivhaus war es mit über 30 °C hingegen<br />

tropisch warm.<br />

Baumit GmbH<br />

T +43 (0)501 888-0<br />

www.baumit.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Mehr Sicherheit<br />

bei Großformaten<br />

Kein Bogen mehr um großformatige Fliesen und Platten,<br />

denn der Hybrid Kleber HX 1 von Murexin vereint extrem<br />

geschmeidiges Verarbeiten mit höchster Standfestigkeit.<br />

Für den Verarbeiter bedeutet das außergewöhnlichen Verarbeitungskomfort<br />

und sicheres Verlegen. Der neue Kleber<br />

lässt sich leicht aufzahnen, bleibt höchst standfest und sorgt<br />

für eine ausgezeichnete Benetzung des Verlegeguts. Selbst<br />

wenn er bis zu einer Schichtstärke von 20 mm aufgetragen<br />

wird, gibt es kein Einsinken!<br />

Der Hybrid Kleber HX 1 ist pulverförmig, lebensmittelecht,<br />

wasser- und frostfest und hydraulisch abbindend. Er ist zum<br />

Verkleben von allen keramischen Belägen und nicht durchscheinenden,<br />

feuchtigkeitsunempfindlichen Natursteinen<br />

sowie zum Ausgleichen für Wand und Boden im Innen- und<br />

Außenbereich geeignet. Er ist auf allen bauüblichen Untergründen<br />

von 2 bis 20 mm Schichtstärke einsetzbar.<br />

Murexin GmbH<br />

T +43 (0)2622 27401-0<br />

info@murexin.com<br />

www.murexin.com<br />

VIELSEITIGE<br />

DACH-<br />

ABDICHTUNG.<br />

MAXIMALE<br />

PLANUNGS-<br />

SICHERHEIT.<br />

Unsere Dachabdichtungssysteme<br />

basieren auf Flüssigkunststoff.<br />

Sie eignen sich für einfache, detailreiche oder komplizierte<br />

Dachkonstruktionen, sind flexibel einsetzbar, dichten<br />

die Bausubstanz dauerhaft ab und bieten vielfältige<br />

Gestaltungsmöglichkeiten. Und sie erfüllen dabei alle<br />

Anforderungen der Flachdachrichtlinie. Vor allem aber<br />

lösen wir Projekte immer gemeinsam.<br />

www.triflex.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

Schlafen in der 4. Dimension<br />

124<br />

Produkt News<br />

25 % der Österreicher schlafen regelmäßig schlecht. Schlafprobleme<br />

und Schmerzen beim Schlafen aufgrund des falschen Schlafsystems<br />

können schwerwiegende Folgen für Körper und Seele haben.<br />

Für einen gesunden Schlaf braucht es mehr als nur eine Matratze<br />

– Schlafkomfort beginnt beim Lattenrost.<br />

Wellinno Schlafsysteme passen sich dank der speziellen Ausgleichstechnik<br />

perfekt an die Körperform an und sorgen für höchsten<br />

Schlafkomfort. Die Grundidee dieses Bettsystems besteht<br />

darin, den menschlichen Körper in allen Schlafpositionen, egal ob<br />

Rücken-, Bauch- oder Seitenlage, optimal zu unterstützen. Da jeder<br />

Mensch seine eigene Liegestellung hat, ist es wichtig, die Einsinktiefe<br />

der Zonenelemente zu regulieren. Dazu kann bei Wellinno das<br />

Ausgleichsseil unterschiedlich stark gespannt werden. Seiten- und<br />

Rückenschläfer sind sich in der Anpassung ziemlich ähnlich. Der<br />

Bauchschläfer hingegen braucht ein viel flacheres Bettsystem. Zur<br />

leichteren Orientierung ist das Ende des Seils in drei farblich unterschiedliche<br />

Bereiche unterteilt. So sorgt das Wellinno Bettsystem<br />

dafür, dass in jeder Schlafposition die Wirbelsäule entlastet wird<br />

und sich Rückenmuskulatur und Bandscheiben im Schlaf optimal<br />

regenerieren können.<br />

Optional ist eine motorbetriebene Variante erhältlich. Hier lassen<br />

sich ganz einfach per Knopfdruck die Grundeinstellungen auswählen.<br />

Die Feineinstellung erfolgt über zwei Extratasten auf der Kabelfernbedienung.<br />

Besonders geeignet für Hotels, die ihren Gästen<br />

eine besonders erholsame Nacht wünschen.<br />

WELLINNO® ist eine Marke der flexinno GmbH<br />

+43 (0)6541 7956<br />

info@flexinno.at<br />

www.wellinno.at<br />

Gutsboden<br />

Der 3-Schicht Gutsboden Eiche Chateaux,<br />

aus der HAFRO Designkollektion SURFACE<br />

GEHACKT, ist ein Holzboden, der seine Geschichte<br />

mit Charakter und Individualität<br />

erzählt: Handgebürstet und handbehauen<br />

vermittelt er die Optik von alten, belebten<br />

Oberflächen.<br />

Der Nut & Feder-Boden mit Fase spiegelt<br />

Emotionen in lebendigen Mustern, in Natürlichkeit<br />

und in einem perfekten Design<br />

wider. Ein wunderschöner Naturboden im<br />

Format 2200 x 260 x 15 mm mit einer Nutzschicht<br />

von ca. 4 mm, der mit einer Oberfläche,<br />

die geräuchert und gebrauchsfertig<br />

oxidativ Natur geölt ist, für ein warmes, angenehmes<br />

Raumklima sorgt.<br />

HAFRO Holzagentur GmbH<br />

T +43 (0)6458 20000<br />

office@hafro.com<br />

www.hafro.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

NATÜRLICH DÄMMEN<br />

MIT HANF<br />

Trendiges Vintage<br />

SONNHAUS erweitert seine exklusive Parkett-Kollektion RO-<br />

BIN WOOD um die neue Variante „Altholz“. Die neuen Eichenböden<br />

der Kollektion werden bewusst im trendigen, angesagten<br />

Used-Look gehalten und die Dielen weisen eine rustikal<br />

gealterte Oberfläche mit unregelmäßigen Sägestrukturen auf.<br />

Durch diese spezielle Struktur und ein zusätzliches, besonderes<br />

Trocknungsverfahren entstehen einzigartige, charakteristische<br />

Parkett-Oberflächen, die in ihrer Haptik und Optik an<br />

antikes Holz erinnern. Kein Boden gleicht hier dem anderen<br />

und jeder besticht durch seine Individualität und eine imposante<br />

Ausstrahlung.<br />

Sämtliche Produkte der Linie sind oxidativ Natur geölt. Im<br />

Format 15 x 189 x 1860 mm und mit einer Nutzschicht von<br />

ca. 4 mm ist die neue Robin Wood Altholz Kollektion seit Mai<br />

2019 erhältlich.<br />

Die ökologische Alternative<br />

bei der Fassadendämmung<br />

CAPATECT Hanffaser-Dämmplatte<br />

Hervorragende<br />

Dämmeigenschaften<br />

Diffusionsoffen<br />

Ausgezeichneter<br />

Schallschutz<br />

Nachwachsend<br />

Öko-Förderung<br />

Höchste Widerstandskraft<br />

und Hagelsicherheit<br />

durch Carbonarmierung<br />

SONNHAUS GmbH<br />

T +43 (0)7242 634-100<br />

servicecenterwels@sonnhaus.at<br />

www.sonnhaus.at<br />

www.capatect.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

126<br />

Produkt News<br />

Neuentwicklung Abis-AVA2020<br />

wickeltes Tool stark vereinfacht und auch<br />

der IFC-Datenaustausch ist nun nach dem<br />

Einbau in ABISPLAN auch in ABIS-AVA<br />

möglich. Nun werden die Mengen von ABIS-<br />

PLAN über die IFC-Schnittstelle an ABIS-<br />

AVA übergeben, damit auch von anderen<br />

CAD-Programmen die Mengen übernommen<br />

werden können.<br />

ABIS Softwareentwicklungs GesmbH<br />

T +43 (0)316 83 13 61<br />

reichhart@abis-software.com<br />

www.abis.at<br />

Controlling- und Managementlösung<br />

Die neue Version 32 enthält nun neben zusätzlichen<br />

Programmpunkten sämtliche<br />

Programmfunktionen, die für ABIS-AVA<br />

verfügbar waren: Der Ausdruck nach Kostengruppen<br />

wurde wieder ermöglicht und<br />

der integrierte Bauzeitplan steht nun in<br />

verbesserter Version, ergänzt um grafische<br />

Bearbeitungsfunktionen (Verschieben der<br />

Balken) zur Verfügung. Ebenso ist der zweisprachige<br />

Ausdruck wieder möglich und<br />

auch Preistabellen können einer neueren<br />

LB-Version zugeordnet werden. Für den<br />

Datenaustausch GAEB wurde GAEB Xml<br />

3.2 eingebaut, ebenso ist die Erkennung<br />

häufiger Fehler und deren automatischer<br />

Korrektur im B2063 Datenträger enthalten.<br />

Die neue Version ist voll kompatibel zu<br />

allen Neuerungen des Schemas ÖNORM<br />

A2063-2015, kann aber für problemlosen<br />

Datenaustausch auch weiterhin automatisch<br />

A2063-2009/2011 verwenden. Auch<br />

die Lizenzierung wurde durch ein neu entuntermStrich,<br />

die Controlling Management<br />

Software der Architekten und Ingenieure,<br />

ist jetzt in neuem Gewand verfügbar: Das<br />

aktuelle Update untermStrich X3 (13.0)<br />

bringt neben einer Vielzahl von technischen<br />

Neuerungen auch frische Front-Ends und<br />

schafft Erleichterungen im Arbeitsalltag der<br />

Planungsbüros. Die vollständige Überarbeitung<br />

der Benutzeroberfläche ermöglicht<br />

noch mehr Mobilität auf noch mehr Geräten.<br />

Die Vereinfachung der Menüstruktur<br />

und die maximale Bildschirmausnutzung<br />

durch Einführung von Burgermenüs ermöglichen<br />

intuitives Handling. Die Oberfläche<br />

kann – je nach Aufgabenstellung – mit diversen<br />

Butlern (Webapp) Seiten individuell<br />

angepasst werden.<br />

Die Darstellung aller Resultate erfolgt<br />

jetzt mit Butlern. Neue, interaktive Grafiken<br />

verbessern die Übersichtlichkeit der<br />

geschäftsrelevanten Daten. Neues auch<br />

im Bereich Rechnungen: Rechnungsabwicklung<br />

nach EB interface 5.0, arbeitspaketbezogene<br />

Nebenkosten und Rabatte,<br />

Haftrücklass/Sicherheitseinbehalte sowie<br />

die weitere Flexibilisierung von HOAI Rechnungen.<br />

Hinzu kommt die sehr schnelle<br />

Volltextsuche in der Datenbank, etwa nach<br />

Dokumenten, E-Mails oder Terminen.<br />

Das browserbasierte untermStrich X3 läuft<br />

im stationären wie im mobilen Einsatz auf<br />

den verschiedensten Betriebssystem- und<br />

Geräteplattformen, auch als optimierte<br />

Smartphone-Version.<br />

www.untermStrich.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

127<br />

Produkt News<br />

Neues Werkzeug<br />

für die Planung<br />

Seit vielen Jahren arbeiten ARCHICAD-Programmierer und -Anwender eng zusammen,<br />

wenn es um die Verbesserung und Vereinfachung von Arbeitsprozessen im<br />

Planungsalltag geht. In ARCHICAD 23 kommt diese Partnerschaft erneut an vielen<br />

Stellen zum Tragen – so zum Beispiel in nützlichen Features wie der Exposé-Ansicht<br />

oder der grafischen Vorschau von Tabs.<br />

Weitere Highlights der neuesten Version der<br />

preisgekrönten BIM-Softwarelösung sind<br />

das neu entwickelte Werkzeug zur Schlitzund<br />

Durchbruchsplanung und das komplett<br />

überarbeitete Stützen- und Trägerwerkzeug.<br />

Hinzu kommen umfassende Prozessoptimierungen,<br />

integrierte Schnittstellen<br />

und Live-Anbindungen, die den Austausch<br />

mit den Projektpartnern optimal gestalten<br />

und den Planungsalltag erleichtern.<br />

So kann der Architekt in der neuesten Softwareversion<br />

die komplette Schlitz- und<br />

Durchbruchsplanung des TGA-Fachplaners<br />

direkt in seine BIM-Planung im ARCHICAD<br />

übernehmen. Die Vorschläge des Fachplaners<br />

werden als reale Öffnungen ins Modell<br />

eingefügt. Das spart den bisher üblichen,<br />

hohen Zeichenaufwand, denn zeitintensives,<br />

manuelles Nachmodellieren von Schlitzen<br />

und Öffnungen entfällt.<br />

Und auch das bisherige Stützen- und Trägerwerkzeug<br />

ist in der Programmversion<br />

ARCHICAD 23 komplett überarbeitet und<br />

erweitert worden. Das Werkzeug ermöglicht<br />

die Modellierung von Stahlbetonfertigteilen,<br />

von Stahlträgern, Stahlstützen, Holzkonstruktionen<br />

sowie komplexen Stützenformen<br />

und Stützenquerschnitten. Balken und<br />

Träger werden darüber hinaus je nach Höhenlage<br />

unterschiedlich dargestellt. Ebenso<br />

steht in der neuesten Version ein komplett<br />

neues Werkzeug für die Planung von Schlitzen<br />

und Öffnungen zur Verfügung.<br />

Für einen durchgängigen digitalen Workflow<br />

ist die direkte Einbindung verschiedener<br />

externer Werkzeuge in ARCHICAD<br />

seit Jahren Standard. In ARCHICAD 23<br />

kommen drei neue Live-Anbindungen hinzu:<br />

Echtzeit-Rendering mit der Twinmotion<br />

Live-Connection, eine überarbeitete<br />

Solibri-Live Schnittstelle und die erweiterte<br />

dRofus-Live-Anbindung.<br />

GRAPHISOFT Deutschland GmbH<br />

Vertrieb Österreich<br />

mail@graphisoft.at<br />

www.archicad.at<br />

Neue Balken-, Stützen- und Öffnungswerkzeuge erhöhen<br />

die Genauigkeit bei der Modellierung. Komplexe Stützenformen<br />

und Stützenquerschnitte sowie gekrümmte, gezogene<br />

und verzierte Balken lassen sich zügig in ARCHICAD 23<br />

modellieren und umfassend dokumentieren.<br />

Mit ABK8 zur transparenten und<br />

erfolgreichen Kostenkontrolle!<br />

ABK und BIM - Das 3D-Modell für AVA<br />

www.abk.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

128<br />

edv<br />

Bau-CAD:<br />

Neue Funktionen und Trends<br />

Neue Funktionen für BIM, die CAD/AVA-Verknüpfung, Konstruktion, Präsentation,<br />

Projektkooperation oder der Bestandsdaten-Import erweitern die Möglichkeiten<br />

bauspezifischer CAD-Software.<br />

Text: Marian Behaneck<br />

CAD-Programme sind multifunktional und<br />

wahlweise als 2D-Zeichenbrett, 3D-Konstruktions-,<br />

Modellier-, Visualisierungs-,<br />

Präsentations-, Mengen- oder Kostenermittlungswerkzeug<br />

in Gebrauch. Mit der<br />

BIM-Planungsmethode wird die Funktionspalette<br />

noch umfangreicher: Neue<br />

BIM-Konstruktionswerkzeuge, CAD/AVA-<br />

Schnittstellen, die webbasierte Projektkooperation<br />

und Präsentation oder der<br />

Laserscan-Datenimport erweitern die Möglichkeiten,<br />

beschleunigen und vereinfachen<br />

die BIM-Projektplanung.<br />

Neue Funktionen für BIM<br />

Für BIM-Standardbauteile wie Wände,<br />

Stützen, Decken, Fenster oder Türen bietet<br />

BIM-fähiges CAD spezielle Funktionen.<br />

Etwas spärlicher ist die Funktionsauswahl<br />

bei komplexeren Bauteilen. Gibt es dafür<br />

keine entsprechende BIM-Funktion und<br />

keine Möglichkeit, BIM-Bauteile individuell<br />

zu modifizieren, behelfen sich Anwender<br />

häufig mit 3D-Standardelementen. Das<br />

führt dazu, dass diese weder bei Massen/<br />

Mengen- oder Kostenauswertungen berücksichtigt<br />

noch per IFC-Schnittstelle<br />

korrekt exportiert werden. Auch eine nicht<br />

regelkonforme Bearbeitung eines BIM-Bauteils<br />

kann zu Fehlern führen – etwa, wenn<br />

mit nicht dafür vorgesehenen Werkzeugen<br />

in eine Geschossdecke eine Öffnung oder<br />

ein Gefälle eingefügt wird. Deshalb ist eine<br />

möglichst umfangreiche BIM-Bauteilauswahl<br />

ebenso wichtig, wie die Möglichkeit<br />

zur individuellen, regelkonformen Modifikation<br />

von BIM-Bauteilen.<br />

Neben mehrschichtigen Wänden stellen<br />

beispielsweise auch Treppen besondere<br />

Anforderungen. Deshalb wurden einige<br />

CAD-Programme wie Allplan oder Archi-<br />

CAD mit neuen Treppenfunktionen erweitert:<br />

Definiert der Anwender Grundparameter<br />

wie Steigung, Treppenlauf und das<br />

Zu den CAD-Trends gehört auch die Augmented Reality, mit der CAD-Entwürfe in der realen<br />

Umgebung präsentiert werden können. © Computerworks<br />

gewünschte Design, erzeugt das Programm<br />

automatisch nach Möglichkeit eine normenkonforme<br />

Treppenvariante. Kann sie<br />

aufgrund der Vorgaben nicht regelkonform<br />

generiert werden, weist das Programm darauf<br />

hin. Erfüllt der Entwurf nicht alle Vorgaben,<br />

werden andere sinnvolle Lösungen<br />

vorgeschlagen. Auch individuelle Anpassungen<br />

wie das Verziehen von Treppenläufen<br />

sind teilweise möglich, ebenso wie eine<br />

freie Ausbildung von Antritts- und Austrittsstufen<br />

oder Zwischenpodesten. Mit<br />

dem integrierten Geländerwerkzeug lassen<br />

sich nach der Auswahl von Materialien,<br />

Rohrquerschnitten und Systemdetails passende<br />

Treppengeländer gestalten und individuell<br />

modifizieren. Sowohl Geländer als<br />

auch Treppen passen sich bei Änderungen,<br />

etwa der Geschosshöhe, automatisch an.<br />

„Generative Design“<br />

für mehr Kreativität<br />

Unter dem Begriff „Generative Design“ versteht<br />

man einen Gestaltungsprozess, bei<br />

dem das Ergebnis durch einen vom Anwender<br />

modifizierbaren Programmalgorithmus<br />

generiert wird. Dabei lassen sich frei geformte<br />

oder amorphe Baukörper generieren,<br />

die mit herkömmlichen CAD-Werkzeugen<br />

– der Verschneidung geometrischer<br />

Grundkörper oder über ein Netz von Dreiecken<br />

– nicht oder nur sehr umständlich<br />

realisierbar wären. Die dahinter stehenden<br />

mathematischen Modelle sind komplex, die<br />

Programmbedienung ist einfach: Die Gestalt<br />

und Form wird durch die grafische Eingabe<br />

und Modifikation von Parametern definiert,<br />

was als Visual Scripting bezeichnet wird.<br />

Mithilfe von Skriptsprachen wie Dynamo,<br />

RhinoScript oder Python können Anwender<br />

auch ohne Programmierkenntnisse selbst<br />

komplexe Gestaltungsideen verwirklichen.<br />

Dazu werden bestimmte Skriptelemente in<br />

der gewünschten Reihenfolge platziert. Ein<br />

Element erfordert bestimmte Eingabewerte,<br />

verarbeitet diese oder löst bestimmte<br />

Aktionen aus und liefert Ausgabewerte.<br />

Die so erzeugten Werte oder Objekte kön-


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

129<br />

edv<br />

nen wiederum Eingangswerte für weitere<br />

Elemente sein. Durch die Kombination von<br />

Skriptelementen können unterschiedliche<br />

Aufgabenstellungen gelöst werden, ohne<br />

dafür einen Programmcode schreiben zu<br />

müssen. Die visuelle Programmierung wird<br />

in Planungsbüros deshalb häufig auch für<br />

die Automatisierung, Optimierung und Beschleunigung<br />

repetitiver Aufgaben eingesetzt.<br />

Inzwischen verfügen auch BIM-fähige<br />

CAD-Programme wie ArchiCAD, Revit oder<br />

Vectorworks über integrierte Skriptsprachen,<br />

mit denen Anwender frei geformte<br />

Baukörper gestalten können. Allerdings<br />

lassen sich die dabei generierten Objekte<br />

nicht immer, wie bei BIM-Objekten üblich,<br />

analysieren oder auswerten.<br />

BIM macht AVA komfortabler<br />

Kaum ein AVA-Anbieter offeriert sein<br />

Programm mehr ohne BIM-, respektive<br />

IFC-Schnittstelle. Schließlich verspricht die<br />

modellorientierte Mengenübergabe Vorteile<br />

bei der Ausschreibung und Kostenschätzung,<br />

auch in der frühen Projektphase. Mit<br />

speziellen Modulen lassen sich komplette<br />

3D-Gebäudemodelle importieren, grafisch<br />

darstellen, Massen und Mengen automatisiert<br />

generieren. Das rationalisiert die<br />

LV-Erstellung und liefert verlässlichere<br />

Kostenvorhersagen. Da das 3D-Modell im<br />

Projektverlauf häufig geändert wird, müssen<br />

die Daten schnell und transparent aktualisiert<br />

werden können. Dazu muss die<br />

veränderte IFC-Datei erneut eingelesen, auf<br />

Veränderungen überprüft und mit den Ausschreibungsdaten<br />

nachvollziehbar abgeglichen<br />

werden. Dass die CAD-AVA-Verknüpfung<br />

funktionieren kann, hat kürzlich eine<br />

Graphisoft-Feldstudie nachgewiesen. Dabei<br />

wurde ein ArchiCAD-Modell manuell und automatisch<br />

ausgewertet. Anschließend wurde<br />

das Modell meist per IFC-Schnittstelle in<br />

die jeweiligen AVA-Programme übertragen,<br />

dort ausgewertet und verglichen. Danach<br />

waren im Vergleich zur händischen Referenzberechnung<br />

die Ergebnisse mit Abweichungen<br />

zwischen +- 0,05 und +- 0,85 Prozent<br />

praktisch identisch (www.graphisoft.<br />

de/open-bim/open-bim-funktioniert).<br />

Einen alternativen Ansatz bei der<br />

CAD-AVA-Verknüpfung verfolgt Dr. Schiller<br />

& Partner mit DBD-BIM. Qualitäten und<br />

Kosten werden hier bereits während der<br />

BIM-Planung im CAD-Programm definiert.<br />

Die dafür nötigen Baudaten wie Bauleistungen,<br />

Preise, Normen und Richtlinien stehen<br />

mit DBD-BIM über eine integrierte Software<br />

direkt im CAD-Programm passend<br />

zum bearbeiteten Bauteil zur Verfügung.<br />

Das ermöglicht die Erstellung normenkonformer<br />

Kosten- und Angebotskalkulationen<br />

direkt aus dem jeweiligen Planungsprogramm<br />

heraus. Für eine automatische<br />

Baukostenermittlung muss das BIM-Bauteil<br />

lediglich ausgewählt und im Auswahldialog<br />

von DBD-BIM beschrieben werden.<br />

Weiterarbeiten lassen sich die Daten per<br />

AVA- oder ERP-Software, GAEB-, IFC- oder<br />

XLS-Schnittstelle. Unterstützt wird DBD-<br />

BIM aktuell von Revit und ArchiCAD.<br />

BIM-Projekte gemeinsam planen<br />

BIM-Projekte setzen einen intensiven Austausch<br />

von Informationen und Daten voraus.<br />

Deshalb offerieren CAD-Anbieter, ergänzend<br />

zu ihrer BIM-Planungssoftware, zunehmend<br />

auch cloudbasierte BIM-Projektplattformen<br />

für die Zusammenarbeit von BIM-Projektteams,<br />

die mit der gleichen Software<br />

arbeiten, sich aber an unterschiedlichen


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

130<br />

edv<br />

Standorten befinden. Die Datenübertragung<br />

zwischen den Standorten erfolgt über einen<br />

vom Anbieter betriebenen Cloud-Server. Damit<br />

lassen sich mehrere lokale und externe<br />

Arbeitsplätze miteinander verknüpfen, was<br />

flexible Bürostrukturen optimal unterstützt.<br />

Alle Beteiligten greifen auf denselben Projekt-Datenstand<br />

zu und können simultan<br />

daran arbeiten. Über eine zentrale Benutzerund<br />

Projektverwaltung werden Rollen und<br />

Zugriffsrechte für alle Projektbeteiligten klar<br />

geregelt, was sicherstellt, dass nur autorisierte<br />

Nutzer Projekte betrachten, verändern<br />

oder administrieren können. Beispiele sind<br />

Allplan Share, BIM360 von Autodesk oder<br />

die BIMcloud von Graphisoft. Einen Schritt<br />

weiter gehen openBIM-Projektplattformen.<br />

Sie ermöglichen darüber hinaus über die BIM<br />

Datenaustausch-Formate IFC, BCF, gbXML<br />

oder COBie eine gemeinsame Zusammenführung,<br />

Analyse, Kontrolle und Bearbeitung<br />

von Fach- und Koordinationsmodellen mit<br />

verschiedenen Softwareprodukten unterschiedlicher<br />

Hersteller. Sämtliche BIM-Projektdaten,<br />

Dokumente und Aufgaben lassen<br />

sich damit gewerkübergreifend und über<br />

den gesamten Gebäudelebenszyklus hinweg<br />

zentral verwalten, dokumentieren und<br />

archivieren. Task Boards sorgen für ein effizientes<br />

Aufgaben-Management unter den<br />

Projektbeteiligten. Der flexible Zugriff auf<br />

die Planungsdaten auch über mobile Endgeräte<br />

ermöglicht ein ortsunabhängiges<br />

Arbeiten. Beispiele für openBIM-Projektplattformen<br />

sind Allplan Bimplus, Autodesk<br />

BIM360 Glue/Coordinate oder think project!<br />

BIM Collaboration.<br />

BIM-Objekte überall präsentieren<br />

Cloudbasierte Präsentationen bieten Vorteile<br />

in der Vermittlung von BIM-Projekten. Per<br />

Smartphone, Tablet oder VR-Brille können<br />

Bauherren ihre Bauvorhaben auch zu Hause<br />

interaktiv begehen, aus beliebigen Perspektiven<br />

betrachten, Details heranzoomen und<br />

so eine bessere Vorstellung vom Projekt bekommen.<br />

Das beschleunigt Entscheidungsprozesse,<br />

beugt Missverständnissen vor,<br />

weckt Emotionen und Begeisterung. Im Rahmen<br />

virtueller Baubesprechungen lassen sich<br />

Entwürfe und Konstruktionen optimieren, die<br />

Bauausführung auf mögliche Problempunkte<br />

überprüfen und neue Lösungen entwickeln.<br />

Dabei kann der Betrachter zwischen 2D- oder<br />

3D-Ansichtsmodus wechseln, den aktuellen<br />

Planstand und BIM-Projektinfos einsehen<br />

oder unterschiedliche Rendering-Modi wie<br />

Drahtmodell- oder Röntgenmodus wählen.<br />

Auch über eine Simulation des Sonnenstands<br />

und des Schattenwurfs lassen<br />

sich Gebäudeentwürfe optimieren. Möglich<br />

macht das eine neue Rendering-Technologie,<br />

die das komplette 360-Grad-Panorama des<br />

BIM-Objektes in der Cloud berechnet und für<br />

die Darstellung per App die Grafikchips von<br />

Smartphone oder Tablet optimal ausnutzt,<br />

sodass Rundgänge auch mobil flüssig präsentiert<br />

werden können.<br />

Offeriert werden cloudbasierte Präsentationslösungen<br />

inzwischen von mehreren<br />

Anbietern. Mit der kostenlosen App BIMx<br />

von Graphisoft werden ArchiCAD-Projekte<br />

als VR-Präsentationen auf iOS- und<br />

Android-Mobilgeräten oder per VR-Brille<br />

erlebbar. Mit dem Arcon-WebViewer von<br />

Eleco Software/DI Kraus können Projekte<br />

Betriebssystem-unabhängig auf verschiedenen<br />

Hardware-Plattformen betrachtet<br />

werden. Auch Revit LIVE von Autodesk<br />

präsentiert Revit-Projekte virtuell als interaktives<br />

Modell in der Cloud, das über einen<br />

kostenlosen Viewer auf Windows- und<br />

iOS-Mobilgeräten betrachtet werden kann.<br />

CAD-Entwürfe mit der realen Umgebung<br />

per Augmented Reality-Technologie (AR)<br />

verschmelzen kann die Vectorworks Nomad<br />

App. Auf iOS-Geräten, welche die AR-<br />

Kit-Technologie von Apple unterstützen,<br />

können Anwender Vectorworks-Modelle im<br />

Kontext mit der realen Welt anzeigen.<br />

Bestandsdaten importieren<br />

Sollen Bestandsgebäude in den BIM-Planungsprozess<br />

eingebunden werden, muss<br />

man sie zunächst digitalisieren. Für das<br />

BIM-gerechte Gebäudebestandsaufmaß<br />

hat sich neben der Tachymetrie und Fotogrammetrie<br />

vor allem das 3D-Laserscanning<br />

etabliert, das eine schnelle, flächenorientierte<br />

Objekterfassung ermöglicht. Dazu<br />

tastet ein an mehreren Standorten aufgestellter<br />

3D-Laserscanner das Umfeld in<br />

Form einer dichten, aus mehreren Millionen<br />

von 3D-Messpunkten bestehenden „Punktwolke“<br />

ab. Aus den parallel erstellten Fotos<br />

wird zusätzlich ein räumliches 3D-Panoramabild<br />

erstellt. Innerhalb weniger Minuten<br />

können damit auch komplexe, beispielsweise<br />

frei geformte oder stark strukturierte<br />

Objekte wie etwa Holz-/Stahlkonstruktionen<br />

oder haustechnische Anlagen detailliert<br />

erfasst werden. Die Messdaten werden<br />

später im Büro manuell oder halb automatisch<br />

ausgewertet.<br />

Für den Import und die Bearbeitung von<br />

Laserscan-Punktwolken bieten inzwischen<br />

einige bauspezifische CAD-Programme<br />

entsprechende Schnittstellen, wie etwa<br />

Allplan, ArchiCAD, EliteCAD, MicroStation<br />

oder Vectorworks. Damit lassen sich<br />

Punktwolken sowohl im herstellerneutralen<br />

Format E57 als auch teilweise in den<br />

herstellerspezifischen Formaten, z. B. von<br />

Faro, Leica oder Riegl, Topcon, Trimble<br />

und Zoller+Fröhlich sowie ASCII-Formate<br />

importieren. Beim Import werden für die<br />

Objekterfassung relevante von nicht relevanten<br />

Messpunkten getrennt. Anschließend<br />

müssen die Messpunkte in CAD-Vektordaten<br />

überführt werden. Dabei werden<br />

die Messpunkte manuell, teilweise auch<br />

halb automatisch ausgewertet und durch<br />

BIM-Bauteile ersetzt, die anschließend mit<br />

alphanumerischen Zusatzinformationen<br />

(Attributen) ergänzt werden.<br />

Schnittstellen zum 3D-Laserscanning rationalisieren die Erfassung und<br />

Integration des Baubestands in den BIM-Planungsprozess.<br />

© Graphisoft<br />

Mit visuellen Scripting-Tools lassen sich auch individuelle Bauteile,<br />

Tragwerksstrukturen, Fassaden oder Profile gestalten.<br />

© Allplan


Mit ARCHICAD<br />

kommen wir schneller<br />

zu Ergebnissen.<br />

Johannes Berschneider BERSCHNEIDER+BERSCHNEIDER GMBH, PILSACH<br />

WIR<br />

STEIGEN<br />

UM.<br />

schneller<br />

Mit archicad zu Ergebnissen<br />

kommen wir<br />

Büros wie Berschneider + Berschneider steigen auf ARCHICAD um.<br />

Johannes Berschneider: „Mit dem alten Programm sind die Mitarbeiter<br />

nicht vorangekommen. Es war zu kompliziert. Unsere Vorstellung war<br />

immer, dass wir von der ersten Skizze an in 3D arbeiten können – mit<br />

BIM im Hintergrund. Mit ARCHICAD kommen wir schneller zu<br />

vorzeigbaren Ergebnissen und können die Bauherren mit unseren<br />

3D-Modellen begeistern.“<br />

Mehr über den Umstieg unter<br />

wir-steigen-um.at


So weich, da ist<br />

stehen bleiben hart.<br />

ray soft von jehs+laub.<br />

Wer kann da schon nein sagen? Die schlanke, kissenartige Vollpolsterschale<br />

bietet höchsten Sitzkomfort – und eine attraktive Design-Kombination, die<br />

Sie nicht ablehnen können. Mit unterschiedlich hohen Rückenlehnen und<br />

verschiedenen Gestelltypen zeigt sich der ray soft immer in bester Form.<br />

Da dürfen Sie ruhig weiche Knie bekommen.<br />

www.selmer.at<br />

Exklusiver Partner der Brunner Group für Österreich<br />

www.brunner-group.com

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