Stahlreport 2019.10
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74. Jahrgang | Oktober 2019<br />
STAHLREPORT<br />
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />
10|19<br />
50 Jahre, die uns verbinden
WIR fahren mit Ihnen<br />
die Erfolge ein.<br />
„In der Agrarwirtschaft wächst der<br />
Wettbewerb stetig. Wie aber macht man<br />
Landmaschinen trotz Kostendrucks immer<br />
leistungsfähiger? Die Antwort: mit speziellen<br />
Werkstoffen und einer hochpräzisen Anarbeitung<br />
von Klöckner.“<br />
www.kloecknerdeutschland.de<br />
WIR machen den Mehrwert.
„50 Jahre, die uns verbinden“ –<br />
das war das Motto des Stahlhandelstages 2019. Doch nicht nur<br />
der BDS feiert diesen runden Geburtstag in diesem Jahr. Auch<br />
einige am Stahlhandelstag teilnehmende Persönlichkeiten der<br />
Branche gehören in diesen erlauchten Kreis der „best agers“.<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
dass ein gewisser Ludger Wolfgart „mit<br />
Wirkung vom 1. Oktober 1984 die Redaktion<br />
unserer Zeitschrift“ übernommen<br />
hat, meldete „Lernen+Leisten/Stahl-<br />
Report“ im Oktoberheft 1984 „in eigener<br />
Sache“ (vgl. 10/84, S. 261). Noch im selben<br />
Monat kam für mich mit der Leitung von<br />
„Qualitäts- und Edelstahl“ in Düsseldorf ein erstes Seminar<br />
dazu. (Vgl. 12/84, S. 336 f). Das alles ist jetzt genau 35 Jahre<br />
her – und Anlass, mich schon jetzt aus diesen Verantwortungen<br />
zurückzuziehen, bevor ich gegen Ende des kommenden<br />
Jahres ganz in den Ruhestand wechsele.<br />
Meinem ersten Heft im Oktober 1984 sind rund 500 Monatsund<br />
Sonderausgaben des heutigen „<strong>Stahlreport</strong>“ gefolgt, bei<br />
etwa ebenso vielen Seminaren habe ich in dreieinhalb Jahrzehnten<br />
Regie geführt und Verantwortung für die heutige<br />
BDS-Berufsbildung übernommen, deren Fernstudium inzwischen<br />
mehr als 500 erfolgreiche Absolventen kennt. So beindruckend<br />
diese einzelnen Zahlen auch sein mögen, wichtiger<br />
ist mir in der Rückschau, dass ich für den Stahlhandel den<br />
Auf- und Ausbau eines Systems begleiten durfte: Brancheninformation<br />
und Berufsbildung.<br />
Dieser verbandlichen Marke fühle ich mich auch weiterhin<br />
verpflichtet und hoffe, auch künftig noch einige Beiträge<br />
zu deren Weiterentwicklung leisten zu können. In diesem<br />
Sinne verabschiede ich mich hiermit aus der ersten Reihe<br />
der Verantwortung Tragenden und wünsche den Übernehmenden<br />
für die anstehenden Aufgaben alles Gute.<br />
Zu diesem Guten gehört auf jeden Fall eine interessiertwohlwollende<br />
Leserschaft, die Sie bitte auch für Markus<br />
Huneke sind, ab 1.10.19 mein Nachfolger als Chefredakteur<br />
des <strong>Stahlreport</strong>. Er hat für dieses Heft 10/19 auf ein eigenes<br />
Editorial verzichtet und mir so Gelegenheit gegeben, mich<br />
in dieser Rubrik in meinen bisherigen Funktionen von Ihnen<br />
zu verabschieden.<br />
Ich tue dies mit Dank und freundlichen Grüßen, Ihr<br />
Dr. Ludger Wolfgart<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
und BDS-Bereichsleiter Berufsbildung<br />
INHALT<br />
PERSÖNLICHES<br />
4 Kurznachrichten<br />
STAHLHANDEL<br />
6 Stahlkontor Lingemann – Volles Programm<br />
in die Zukunft<br />
ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />
14 Makro implementiert neues ERP-System<br />
15 Padersoft – Zusatzmodul für integrierte<br />
Tourenplanung<br />
MESSEN UND MÄRKTE<br />
16 Vorschau auf parts2clean<br />
18 Vorschau auf die Blechexpo 2019<br />
19 Vorschau auf die DeburringExpo<br />
20 „Bauwerksprüfung im Hochbau“ – Teil 2<br />
Schwerpunkt Konjunktur<br />
23 Fakten und Fantasien auf der EMO<br />
24 Maschinenbauer ohne echte Lichtblicke<br />
26 Bauwirtschaft läuft weiter gut<br />
27 Stahl- und Metallverarbeitung mit Rückgängen<br />
28 Autmobilmärkte entwickeln sich differenziert<br />
29 Stahlkonjunktur bleibt verhalten<br />
BDS<br />
30 Research: Die Unsicherheit nimmt zu<br />
32 50 Jahre, die uns verbinden – das war der<br />
Stahlhandelstag 2019<br />
38 Der Stahlhandel auf der Blechexpo 2019<br />
39 Recht: Schutz vor Geschäftsgeheimnissen<br />
42 Der Rechtsfall: „Spion gegen Spion“<br />
VERBÄNDE & POLITIK<br />
44 Studie – Daten- statt Technologieorientiert<br />
45 VDE-Sonderpreis – Bau neuer Ladestationen<br />
WISSENSWERTES<br />
46 Werkstoffwoche – Zukunftsfähiges Zentrum<br />
LIFESTEEL<br />
48 Edelstahl Rostfrei: Stehende Zweiradmobilität<br />
49 Hightech-Bike von thyssenkrupp<br />
51 Impressum<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
3
Persönliches<br />
Kurznachrichten<br />
Foto: Oliver Schaper/TU Dortmund<br />
Anja Karliczek<br />
hat im Sommer ein Forschungszentrum des<br />
Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und<br />
Logistik IML und der Technischen Universität<br />
Dortmund besucht und sich dabei über das<br />
Kompetenzzentrum Maschinelles Lernen<br />
Rhein-Ruhr informiert. Dort bündeln Fraunhofer<br />
sowie die Universitäten Dortmund und Bonn<br />
ihre Forschungskompetenz in den Bereichen<br />
künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen.<br />
Wie die dabei erreichten Forschungsergebnisse<br />
ihren Weg in die Anwendung finden, zeigten die<br />
beteiligten Wissenschaftler anhand von sechs<br />
konkreten Projekten. Ein Highlight bildete<br />
dabei ein aus 20 Objekten bestehender Drohnenschwarm,<br />
der in der Lage ist, autonom<br />
komplexe logistische Aufgaben zu bewältigen.<br />
Der Besuch fand im Rahmen einer Reise statt,<br />
bei der es der Bundesbildungs- und Forschungsministerin<br />
(2.v.l.) darum ging, sich Eindrücke<br />
von herausragenden Projekten zu verschaffen,<br />
die durch ihr Haus gefördert werden.<br />
Taoufiq Boussaid<br />
ist seit 15.7.19 neuer Finanzchef (CFO) des<br />
belgischen Drahtherstellers Bekaert. Der Neue<br />
hat den Posten von Frank Vromant übernomme,<br />
der seit Ende 2018 als Interims-CFO<br />
agiert hatte. Taoufiq Boussaid war seit Beginn<br />
seiner Karriere bei Ernst & Young in Frankreich<br />
ausschließlich international tätig.<br />
Achim Berg<br />
ist als Präsident des Digitalverbands Bitkom<br />
(Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />
und neue Medien e.V.) wiedergewählt<br />
worden. Berg wurde bereits im Rahmen<br />
der Bitkom-Jahrestagung in Berlin<br />
einstimmig für eine zweite Amtszeit bestätigt.<br />
Er wird damit in den kommenden beiden Jahren<br />
für die mehr als 1.800 Mitglieder des Bitkom<br />
mit ihren in Deutschland zwei Millionen<br />
Beschäftigten sprechen. Ulrich Dietz, Vorsitzender<br />
des Verwaltungsrats der GFT Technologies<br />
SE, und Michael Kleinemeier, Vorstand<br />
SAP SE, wurden als Bitkom-Vizepräsidenten<br />
Foto: VDE<br />
bestätigt. Neu zum Vizepräsidenten gewählt<br />
wurde Dr. Dirk Wössner, Vorstand Deutsche<br />
Telekom AG und Sprecher der Geschäftsführung<br />
Telekom Deutschland GmbH. Catharina<br />
van Delden, Gründerin und Geschäftsführerin<br />
innosabi GmbH, wurde als Schatzmeisterin<br />
bestätigt und ist damit Mitglied im Geschäftsführenden<br />
Vorstand, dem engsten Führungskreis<br />
des Bitkom.<br />
Christophe Cazabeau<br />
ist zum Leiter des globalen Geschäftsbereichs<br />
Surface Treatment des Unternehmensbereichs<br />
Coatings der BASF ernannt worden, der unter<br />
der Marke Chemetall agiert. Mit Wirkung zum<br />
1.8.19 folgte der Senior Vice President auf<br />
Dr. Martin Jung, der das Chemetall-Geschäft<br />
seit 2017 geleitet hatte. Der Unternehmensbereich<br />
Coatings von BASF verfügt über eine globale<br />
Expertise in der Entwicklung, Produktion<br />
und Vermarktung innovativer Fahrzeug- und<br />
Autoreparaturlacke, Bautenanstrichmittel<br />
sowie angewandter Oberflächentechnik von<br />
Metall-, Plastik- und Glassubstraten für zahlreiche<br />
Industrien.<br />
Björn Kemper<br />
wird neues Vorstandsmitglied beim Deutschen<br />
Verband für Schweißen und verwandte Verfahren<br />
(DVS). Das gilt für den Vorsitzenden der<br />
Geschäftsführung der Kemper GmbH ab Januar<br />
2020 für eine Amtszeit von vier Jahren bis<br />
Ende 2023. Das Unternehmen des neuen Präsidiumsmitglieds<br />
ist Hersteller von Absaugund<br />
Filteranlagen für die metallverarbeitende<br />
Industrie. Wohl auch deshalb möchte Björn<br />
Kemper die Relevanz von Arbeitsschutzthemen<br />
stärken. „Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels<br />
sind saubere Produktionsumgebungen<br />
in Zukunft ein entscheidender Faktor für<br />
den Erfolg unserer Branche“, argumentiert er in<br />
dieser Logik.<br />
Wolfgang Niedziella<br />
ist seit 1.8.19 für das neu geschaffene Kompetenzcenter<br />
„Digitale Sicherheit“ im Verband<br />
der Elektrotechnik<br />
Elektronik Informationstechnik<br />
(VDE) verantwortlich.<br />
In seiner<br />
Position führt der 57-<br />
jährige Elektroingenieur<br />
die in der<br />
Gruppe verteilten<br />
Kernkompetenzen zu<br />
einem organisationsübergreifenden<br />
Geschäftsfeld zusammen. „Mit<br />
dem neuen Bereich Digitale Sicherheit geht der<br />
VDE auf die Bedürfnisse seiner Kunden ein und<br />
adressiert ihre Anforderungen nach Informations-<br />
und Unternehmenssicherheit. Internationale<br />
Cyber-Kriminalität boomt und kein Ende<br />
ist in Sicht mit fatalen Auswirkungen auf die<br />
Informationssysteme von Unternehmen, Behörden<br />
und Bürgern und damit auch auf deren<br />
Geschäftstätigkeit.“<br />
Ansgar Hinz, CEO, und Dr. Beate Mand, CFO,<br />
des Verbandes. Nach seinem Studium der<br />
Elektrotechnik hatte Wolfgang Niedziella seine<br />
Karriere 1987 beim VDE-Institut in Offenbach<br />
begonnen. Heute ist er Geschäftsführer in der<br />
VDE-Gruppe.<br />
Lieselotte Schneider<br />
beendet in diesem Herbst ihre berufliche Laufbahn.<br />
Das Besondere daran: Dann wird die<br />
66-jährige Seniorchefin 45 Jahre lang in einund<br />
demselben Unternehmen gearbeitet<br />
haben, der Uhl GmbH & Co. Stahl- und Metallbau<br />
in Würzburg. Begonnen aber hatte Lieselotte<br />
Schneider ihre berufliche Tätigkeit von<br />
1973 bis 1974 bei<br />
der Bischöflichen<br />
Finanzkammer in<br />
Würzburg – bis zur<br />
Hochzeit mit ihrem<br />
Mann, dem heutigen<br />
Uhl-Geschäftsführer.<br />
„Ich war immer im<br />
Foto: Pressebeck<br />
kaufmännischen<br />
Bereich, in der Finanzbuchhaltung<br />
und<br />
Lohnbuchhaltung“, bilanzierte Lieselotte<br />
Schneider zu ihrem Ausscheiden und formulierte<br />
ihre Erwartungen: „Dass die Firma immer<br />
gut dasteht – und die folgende Generation<br />
unser Unternehmen gut in die Zukunft führt.<br />
Das wünsche ich mir.“<br />
Meinrad Maria Grewenig<br />
hat sich von seiner Lebensaufgabe offiziell verabschiedet:<br />
dem Weltkulturerbe Völklinger<br />
Hütte, dessen Gründungsdirektor er vor mehr<br />
als 20 Jahren geworden war. Der 65-Jährige<br />
legte zu seinem Abschied großen Wert darauf,<br />
dass erstmals aus einem alten Stahlwerk praktisch<br />
unverändert eine Museumsanlage geworden<br />
ist – sozusagen ein sanierter Lernort für<br />
alle, die sich für diesen Werkstoff interessieren.<br />
1954 in Saarbrücken geboren, ging Grewenig<br />
in Völklingen zur Schule und fand in der<br />
damaligen Hütte einen Ferienjob. Nach dieser<br />
ersten Begegnung mit dem Stahlwerk studierte<br />
4 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Foto: Fraunhofer IRB<br />
Fotos, 2: Schuler AG<br />
der spätere Welterbe-Chef Kunstgeschichte,<br />
klassische Archäologie, Erziehungswissenschaften,<br />
Philosophie und Katholische Theologie.<br />
1983 wurde er promoviert und übernahm<br />
herausgehobene Aufgaben in der westdeutschen<br />
Museumslandschaft, die er vor allem<br />
aber mit der Völklinger Hütte prägte.<br />
Julia Ehl<br />
hat im Fraunhofer IRB Verlag im August 2019<br />
den Posten der verantwortlichen Redakteurin<br />
der Fachzeitschrift Bauen + übernommen.<br />
Außerdem ist die 47-<br />
jährige Diplom-Ingenieurin<br />
(FH) Ansprechpartnerin<br />
für<br />
entsprechende Buchprojekte.<br />
Volker<br />
Schweizer, Leiter des<br />
Fraunhofer IRB-Verlages,<br />
zeigte sich von<br />
der Personalie begeistert:<br />
„Wir freuen uns,<br />
dass wir mit Frau Ehl eine so kompetente Kollegin<br />
gewinnen konnten. Gemeinsam mit dem<br />
motivierten Team wird sie die Zeitschrift noch<br />
näher an den Wünschen der Leserinnen und<br />
Leser ausrichten.“ Vor ihrem Einstieg in den<br />
Verlagsbereich hatte Julia Ehl kurz in einem<br />
Statikerbüro gearbeitet.<br />
Thomas Kamphausen<br />
ist zum 1.9.19 als Mitglied des Vorstands<br />
bestellt und übernimmt bei der Schuler AG mit<br />
Ausscheiden von Norbert Broger (r.) zum<br />
1.11.19 das Amt als Finanzvorstand und<br />
Arbeitsdirektor im Konzern. Der 56-Jährige<br />
wechselt vom führenden internationalen Logistik-Unternehmen<br />
SSI Schäfer mit Sitz im nordrhein-westfälischen<br />
Neunkirchen, wo er zuletzt<br />
als Chief Financial Officer und Geschäftsführer<br />
tätig war, nach Göppingen. SSI Schäfer<br />
beschäftigt weltweit rund 10.500 Menschen<br />
und gilt als Vorreiter der Digitalisierung bei der<br />
Beschaffung, Lagerung sowie Beförderung von<br />
Gütern für Industrie und Handel. Finanzvorstand<br />
Norbert Broger hatte bereits im Frühjahr<br />
erklärt, seinen laufenden Vertrag beim Pressenhersteller<br />
Schuler nicht verlängern zu wollen,<br />
um sich neuen Aufgaben zuzuwenden.<br />
Martin Winterstein<br />
tritt in die Geschäftsführung der Gehring Technologies<br />
GmbH ein und übernimmt als Chief<br />
Sales Officer (CSO) global die Verantwortung<br />
für die Vertriebsaktivitäten der Gehring-Gruppe<br />
mit Sitz im schwäbischen Ostfildern. Deren<br />
Schwerpunkt ist – neben der Hontechnologie,<br />
ein dem Schleifen verwandtes Verfahren mit<br />
besonderen Oberflächenergebnissen auf den<br />
behandelten Metallen<br />
– die E-Mobilität. Als<br />
CSO soll der 41-jährige<br />
Diplom-Ingenieur<br />
die strategische Entwicklung<br />
der Vertriebs-<br />
und Marketingaktivitäten<br />
mit<br />
Schwerpunkten in der<br />
Hontechnologie sowie<br />
der Produktionstechnik<br />
für den elektrischen Antriebsstrang vorantreiben.<br />
Darüber hinaus stehen die Digitalisierung<br />
und der intensive Austausch mit der<br />
Kundenbasis im Vordergrund.<br />
Alexander Hahn<br />
ist in diesem Jahr der Sprung ins Finale des<br />
Wettbewerbs gelungen, mit dem die Prüfungsund<br />
Beratungsgesellschaft Ernst & Young die<br />
besten inhabergeführten Unternehmen<br />
Deutschlands auszeichnet. Der Gründer und<br />
CEO der Deutsche Lichtmiete AG ist einer von<br />
38 Nominierten. Die Bekanntgabe der Gewinner<br />
findet am 25.10.19 in Stuttgart statt. Die<br />
Begrüßungsrede hält<br />
der baden-württembergische<br />
Ministerpräsident<br />
Winfried<br />
Kretschmann. Alexander<br />
Hahn hatte sein<br />
Unternehmen 2008<br />
auf dem Höhepunkt<br />
der weltweiten<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
und mit<br />
einer innovativen Idee gegründet: Outsourcen<br />
von energieeffizienter Industriebeleuchtung<br />
und Mieten des fertigen Produkts Licht. Elf<br />
Jahre später beschäftigt die Deutsche Lichtmiete<br />
über 100 Mitarbeiter, hat mehr als 400<br />
Projekte realisiert, mit denen viele tausend<br />
Tonnen CO 2 eingespart wurden, und sieht sich<br />
als Marktführer bei Light as a Service (LaaS).<br />
Foto: Gehring<br />
Foto: Gehring<br />
Peter Boye<br />
ist mit der höchsten Auszeichnung des DVS –<br />
Deutscher Verband für Schweißen und verwandte<br />
Verfahren geehrt worden. Die DVS-<br />
Plakette, wurde an Dipl.-Ing. Peter Boye durch<br />
DVS-Präsidentin Susanne Szczesny-Oßing im<br />
Rahmen der DVS-Jahresversammlung in Rostock<br />
verliehen. Der Verband mit seinen rund<br />
19.000 Mitgliedern<br />
würdigte mit dieser<br />
Auszeichnung den<br />
langjährigen stellvertretenden<br />
Präsidenten<br />
und Vorsitzenden<br />
des Ausschusses der<br />
Landesverbände für<br />
seine hervorragenden<br />
Verdienste auf dem<br />
Gebiet der Schweißtechnik<br />
in Wissenschaft und Praxis. Darüber<br />
hinaus wurden zwei weitere Persönlichkeiten<br />
auf Beschluss des DVS-Präsidiums in Rostock<br />
geehrt: Dipl.-Ing. Jochen Mußmann und Dipl.-<br />
Ing. Wolfgang Satke. Sie erhielten die DVS-<br />
Ehrenringe, weil sie sich durch ihre Arbeit auf<br />
technisch-wissenschaftlichem Gebiet besonders<br />
ausgezeichnet oder sich in hervorragender<br />
Weise um den Verband verdient gemacht<br />
haben.<br />
Oliver Sonst<br />
hat zum 1.10.19 die Geschäftsführung der<br />
Stahlo Stahlservice GmbH übernommen, die<br />
sich als eines der größten und modernsten<br />
Stahl-Service-Center in Europa sieht. Oliver<br />
Sonst folgt auf Guido Spenrath, der außerhalb<br />
der Gruppe neue Aufgaben übernimmt, und<br />
soll für die Neuausrichtung des Unternehmens<br />
auf die Zukunft stehen – durch Technologieführerschaft<br />
im Bereich der Hightech-Stahlverarbeitung,<br />
starke Partnerschaften in der Automobilindustrie<br />
und die Expansion in den<br />
osteuropäischen Markt. In diesem Jahr nimmt<br />
Stahlo sein neues Werk in Gera in Betrieb. Mit<br />
dem Neubau verdoppelt das Unternehmen<br />
nicht nur die Zahl der Anlagen, sondern erhöht<br />
auch die Produktionskapazität auf jährlich rund<br />
400.000 Tonnen Stahl in Gera. An den Standorten<br />
Dillenburg, Gera<br />
und Nordhausen produziert<br />
das Unternehmen<br />
individuell nach<br />
Kundenwunsch Spaltband,<br />
Zuschnitte,<br />
Standardformate,<br />
Formzuschnitte und<br />
Konturen in allen gängigen<br />
Güten.<br />
Foto DVS<br />
Foto: Friedhelm Loh Group<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
5
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Volles Programm<br />
aus einer Hand:<br />
Stahlkontor Lingemann<br />
kann mit der<br />
Zugehörigkeit zur<br />
EHG-Gruppe nicht<br />
nur auf die eigene<br />
Bevorratung von<br />
7.000 t am Standort<br />
Bad Oeynhausen<br />
zurückgreifen,<br />
sondern zusätzlich<br />
auf rund 45.000 t<br />
Lagervorrat der<br />
EHG-Gruppe.<br />
[ kontakt ]<br />
Stahlkontor<br />
Lingemann GmbH<br />
32547 Bad<br />
Oeynhausen<br />
Tel. +49 5731 180050<br />
www.lingemanngroup.de<br />
Stahlkontor Lingemann und EHG wachsen zusammen<br />
Volles Programm in die Zukunft<br />
Entscheidende Weichenstellung zum vergangenen Jahresende: Am 6. Dezember 2018 ist die heutige<br />
Stahlkontor Lingemann GmbH Teil der EHG-Gruppe geworden. Die österreichische Stahl- und<br />
Metallhandelsgruppe vergrößert mit der Übernahme nicht nur ihr Liefergebiet, sondern erweitert<br />
zugleich ihr Leistungsspektrum. Für Stahlkontor Lingemann ist die Übernahme ein wichtiger<br />
Schritt, um sich voll auf die Herausforderungen der Zukunft zu konzentrieren.<br />
Für über eine halbe Million<br />
mittelständische Unternehmen steht<br />
der Kreditanstalt für Wiederaufgbau<br />
(KfW) zufolge in den nächsten drei<br />
Jahren ein Generationenwechsel an.<br />
Eine gute und passende Nachfolge<br />
zu finden ist für viele Mittelständler<br />
jedoch oft ein Problem – unter anderem,<br />
weil die Anzahl an nachrückenden<br />
Existenzgründerinnen und Existenzgründern<br />
seit Jahren sinkt.<br />
Generationenwechsel<br />
gemeistert<br />
Vor der Herausforderung des Generationenwechsels<br />
standen auch die<br />
beiden eng verzahnten, aus historischen<br />
Gründen aber getrennt firmierenden<br />
L. Lingemann Stahlgroßhandel<br />
GmbH und Stahlkontor GmbH.<br />
Nachdem der langjährige Geschäftsführer<br />
der Stahlkontor GmbH, Reinhard<br />
Niebrügge, Ende 2017 altersbedingt<br />
ausgeschieden war, rückte<br />
auch für Lorenz Lingemann das Ende<br />
seiner aktiven Zeit als Gesellschafter<br />
beider und als Geschäftsführer von<br />
L. Lingemann Stahlgroßhandel in<br />
Sicht. Es stellte sich die Frage nach<br />
der Nachfolge.<br />
Die Lösung kam aus dem Süden:<br />
Am 6. Dezember 2018 hat Lorenz<br />
Lingemann alle Anteile seiner Unternehmen,<br />
inklusive dem gesamten<br />
Standort Bad Oeynhausen sowie<br />
allen zugehörigen Liegenschaften,<br />
an die österreichische EHG-Gruppe<br />
übergeben – einer selbst mittelständischen<br />
Stahlhandelsgruppe mit insgesamt<br />
rund 360 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern sowie neun Standorten<br />
in Deutschland, Österreich,<br />
der Schweiz und Rumänien.<br />
Vom Materialzum<br />
Lösungsanbieter<br />
Die mittlerweile zur Stahlkontor Lingemann<br />
GmbH vereinigten Stahlhandelsunternehmen<br />
passen hervorragend<br />
zum Produkt- und<br />
Leistungsspektrum der EHG-Gruppe.<br />
Blank- und Qualitätsstähle, Edelstahl,<br />
Walzstahl und Rohre sowie umfangreiche<br />
Anarbeitungsdienstleistungen<br />
gehören zum Kernsortiment der Ostwestfalen<br />
wie der Österreicher.<br />
Hinzu kommt eine in vielen<br />
Punkten ähnliche Marktstrategie.<br />
Um Kunden einen erweiterten Service<br />
zu bieten, sind die beiden Bad<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Internationale Fachmesse<br />
für Blechbearbeitung<br />
Fotos: BDS/mh<br />
„Mit der Zugehörigkeit zur EHG-Gruppe hat Stahlkontor Lingemann die Möglichkeit,<br />
sich erfolgrich weiter in die Zukunft zu entwickeln“, sagt Geschäftsführer Detlef Schwer.<br />
Oeynhausener Unternehmen schon<br />
früh etwa in die Rohr-Laserbearbeitung<br />
eingestiegen. Ebenso kundenund<br />
lösungorientiert ist die EHG-<br />
Gruppe aufgestellt. Mit 45.000 t<br />
Lagervorrat und einem breiten Anarbeitungsspektrum<br />
versteht die österreichische<br />
Gruppe mit Sitz in Dornbirn<br />
nahe des Bodensees sich nicht<br />
nur als Materiallieferant, sondern<br />
als Systempartner seiner Kunden.<br />
„Mit der Zugehörigkeit zur EHG-<br />
Gruppe hat Stahlkontor Lingemann<br />
eine echte Möglichkeit, sich erfolgreich<br />
weiter in die Zukunft zu entwickeln“,<br />
ist Detlef Schwer,<br />
Geschäftsführer von Stahlkontor Lingemann,<br />
überzeugt. Schon jetzt stehen<br />
für das Unternehmen weitere<br />
Investitionsvorhaben wie eine<br />
geplante Hallenmodernisierung oder<br />
mittelfristig die Anschaffung eines<br />
weiteren Rohrlasers auf dem Plan.<br />
Vorteile auf beiden Seiten<br />
Mit der Integration der Ostwestfalen<br />
profitieren alle Unternehmen der<br />
EHG-Gruppe. Mit einem tieferen<br />
Angebot, erhöhter Lieferfähigkeit<br />
sowie Synergieeffekten in den Abläufen<br />
ist die Übernahme für beide von<br />
Vorteil. „Unsere Kunden fragen<br />
schon jetzt Produkte von EHG bei<br />
uns an. Ein gutes Zeichen, dass die<br />
Zugehörigkeit zur EHG-Gruppe im<br />
Markt positiv aufgenommen und<br />
akzeptiert wird“, sagt Detlef Schwer,<br />
der seit über 20 Jahren für das Unter-<br />
D 05. – 08. NOV. 2019<br />
a STUTTGART<br />
Blechbearbeitung<br />
im Weltformat<br />
Die 14. Blechexpo bildet mit über 1.200<br />
Ausstellern aus ca. 35 Nationen das aktuelle<br />
Weltangebot an Produkten und<br />
Lösungen für die industrielle Bearbeitung<br />
von Blechen, Rohren und Profilen ab.<br />
Das praxisnahe Messe-Duo Blechexpo<br />
und Schweisstec ist die weltweit einzige<br />
Veranstaltung für die komplementären<br />
Technologien Blechbearbeitung und<br />
Fügetechnik.<br />
5 Blechbearbeitungsmaschinen<br />
5 Trenn- und Umformtechnik<br />
5 Rohr- und Profilbearbeitung<br />
5 Füge- und Verbindungslösungen<br />
5 Blech-, Rohr-, Profil-Halbzeuge<br />
Zeitgleich: 7. Schweisstec –<br />
Internationale Fachmesse<br />
Stahlkontor Lingemann: Vor über zehn Jahren ist das ostwestfälische Unternehmen in<br />
für Fügetechnologie<br />
die Laserbearbeitung blanker Rohre eingestiegen – und hat sich mittlerweile zu einem<br />
international agierenden Zulieferer in diesem Bereich entwickelt. www.blechexpo-messe.de Bäg<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
7<br />
Veranstalter: P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />
+49 (0) 7025 9206-0<br />
blechexpo@schall-messen.de
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
nehmen bzw. die Vorgängerunternehmen<br />
tätig ist.<br />
Als nördlichster Standort erweitert<br />
Stahlkontor Lingemann den<br />
Aktionsradius der EHG-Gruppe. Mit<br />
dem traditionsreichen Stahlhandelshaus<br />
hat die EHG-Gruppe einen alteingesessenen,<br />
etablierten und<br />
erfolgreichen Zulieferer der starken<br />
ostwestfälischen Industrie sowie<br />
darüber hinaus im gesamten nordwestdeutschen<br />
Raum in ihren Reihen.<br />
Hinzu kommt das Know-how in<br />
der Laserbearbeitung von Rohren, die<br />
das Unternehmen in die EHG-Gruppe<br />
einbringt. Während die EHG in diesem<br />
Bereich mit Lohnfertigern zusammenarbeitet,<br />
ist Stahlkontor Lingemann<br />
schon vor über zehn Jahren als eines<br />
der ersten Stahlhandelsunternehmen<br />
in die Laserbearbeitung blanker Stahlrohre<br />
eingestiegen. Mittlerweile ist<br />
das Unternehmen ein international<br />
tätiger Lieferant für laserbearbeitete<br />
Rohre.<br />
„Alles aus einer Hand“<br />
noch besser bedienen<br />
Auch im Hinblick auf die Anforderungen,<br />
die Kunden an ihre Lieferanten<br />
stellen, sieht Schwer in der<br />
Zugehörigkeit zur EHG-Gruppe eine<br />
große Chance: „Es wird oft gesagt<br />
und es stimmt: Kunden möchten<br />
alles aus einer Hand bekommen. In<br />
diese Richtung haben wir uns frühzeitig<br />
zum Beispiel mit der Laserbearbeitung<br />
von Rohren bewegt. Mit<br />
der EHG-Gruppe bieten sich große<br />
Chancen, uns noch weiterzuentwickeln.<br />
Die Systempartnerschaft mit<br />
Kunden, davon bin ich überzeugt,<br />
ist die Zukunft nicht nur im Rohrbereich,<br />
sondern auch beim klassischen<br />
Blank- und Qualitätsstahl“,<br />
sagt Schwer.<br />
Ein großer Pluspunkt für Stahlkontor<br />
Lingemann ist auch das<br />
Know-how der EHG-Gruppe im<br />
E-Commerce. Schon immer hatte<br />
man informationstechnisch den Finger<br />
am Puls der Zeit und viel Wert<br />
auf moderne IT-Prozesse gelegt. Die<br />
Themen E-Commerce, Onlineshop<br />
und digitaler Handel wurden bisher<br />
jedoch nur als aufmerksamer Beobachter<br />
verfolgt. Die EHG-Gruppe ist<br />
mit dem eigenen, gut aufgebauten<br />
Sägespezialist Frank Winkler im Gespräch mit Geschäftsführer Detlef Schwer:<br />
Bearbeitung verschiedenster Materialien auf modernen Hochleistungssägen – unter<br />
anderem der neuesten Investition, eine Behringer-Hochleistungskreissäge HCS 150 E.<br />
Onlineshop hier zwei bis drei<br />
Schritte weiter. „Das in der EHG vorhandene<br />
Webshop-Know-how erleichert<br />
uns die Zusammenarbeit<br />
erheblich – etwa bei der Durchführung<br />
von Lagerzugriffen“, erläutert<br />
Milena Luthe, Leiterin IT und Prokuristin<br />
bei Stahlkontor Lingemann.<br />
Die Chemie stimmt<br />
Eine der entscheidenen Herausforderungen<br />
für das Gelingen von<br />
Fusionen, Unternehmenskäufen und<br />
Übernahmen ist neben allen wirtschaftlichen<br />
Gründen aber auch die<br />
erfolgreiche Integration von Unternehmenskulturen.<br />
Jedes Unternehmen<br />
hat seine eigene Art, die Dinge<br />
zu sehen und zu handhaben und<br />
wenn „die Chemie nicht stimmt“,<br />
kann ein Vorhaben schlimmstenfalls<br />
auch scheitern.<br />
Die Gefahr besteht bei Stahlkontor<br />
Lingemann und EGH nicht. „Wir<br />
passen auch deshalb so gut zur EHG,<br />
weil sich beide Unternehmensstrukturen<br />
in vieler Hinsicht ähneln“, sagt<br />
Detlef Schwer: „Beide sind mittelständische<br />
Unternehmen im Stahlhandel,<br />
beide wurden bzw. werden<br />
engagiert und langfristig ausgerichtet<br />
geführt. Da passt einfach vieles<br />
gut zusammen“, erläutert der<br />
Geschäftsführer weiter.<br />
Vor allem müssen die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mitziehen.<br />
„Da muss ich ein großes Lob aussprechen<br />
– sowohl den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der EHG<br />
wie auch unseren eigenen“, sagt<br />
Schwer. Mit großer Offenheit habe<br />
die eigene Belegschaft auf der einen<br />
Seite die neue Zugehörigkeit aufgenommen<br />
und aktiv umgesetzt. Auf<br />
der anderen Seite sei man aber auch<br />
herzlich und mit echter Bereitschaft<br />
vom EHG-Team aufgenommen worden.<br />
Ein guter Start.<br />
„Einen großen Anteil daran<br />
haben die beiden Geschäftsführer<br />
der EHG, Mag. Stefan Girardi und<br />
Dr. Markus Lutz. Als Herr Lingemann<br />
die Belegschaft Anfang<br />
Dezember 2018 über den Verkauf<br />
informiert hat, waren sie beide persönlich<br />
vor Ort und haben ihre Strategie<br />
dargelegt. „Sie haben sehr<br />
menschlich auf Bedenken und<br />
Ängste reagiert, die bei jedem Unternehmensverkauf<br />
normal sind, und<br />
so die Basis für die offene, gute<br />
Zusammenarbeit gelegt“, erzählt<br />
Detlef Schwer. „Jetzt werden wir in<br />
der kommenden Zeit erfolgreich<br />
zusammenwachsen“, ist der Manager<br />
überzeugt.<br />
Als sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit<br />
zur EHG-Gruppe soll die<br />
Stahlkontor Lingemann in absehbarer<br />
Zeit umfirmiert werden – in<br />
EHG Stahl.Metall Bad Oeynhausen<br />
GmbH. 2<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
gegründet 1969<br />
Europäischer<br />
Stahldistributeur<br />
Besuchen Sie uns auf der Blechexpo, Stuttgart<br />
5. - 8. November 2019, Halle 10, Stand 10214<br />
Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG<br />
Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen<br />
Tel. +49(0)209/98251-10, Fax +49(0)209/98251-31<br />
info@bepro.de, www.bepro.de
Stahlhandel<br />
Bericht/Nachricht<br />
Foto: Van Leeuwen<br />
Van Leeuwen-Lager am Hauptstandort Zwjindrecht, Niederlande: Die auf Stahlrohre und Rohranwendungen spezialisierte Firmengruppe hat mehr als vierzig<br />
Niederlassungen in Europa, dem Mittleren Osten, Asien, Australien und Nordamerika mit insgesamt 1.150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Van Leeuwen-Gruppe stärkt mit Akquisition ihre Marktposition<br />
Benteler verkauft Distributionsgeschäft<br />
Im Zuge einer stärkeren Ausrichtung auf die Automobilindustrie veräußert die<br />
Benteler-Gruppe ihre Handelsdivision BENTELER Distribution. Käufer ist die niederländische<br />
Van Leeuwen Pipe and Tube-Gruppe.<br />
Digitalisierung, neue Technologien<br />
und Änderungen der Produktionsmethoden<br />
in der Automobilindustrie<br />
eröffneten Benteler neue<br />
Chancen – die zugleich mit einer<br />
aktiven Ausrichtung auf das Kerngeschäft<br />
mit umfangreichen Investitionen<br />
verbunden seien, begründete<br />
der Stahlrohrhersteller diesen<br />
Schritt.<br />
Benteler Distribution ist ein<br />
internationaler Handelspartner für<br />
hochwertige Stahlrohre und damit<br />
verbundene Services und beschäftigt<br />
rund 1.600 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Das Unternehmen<br />
ist in den Bereichen Maschinenbau,<br />
Automotive, Energie, Konstruktion<br />
und Schiffsbau tätig und erwirt-<br />
schaftet einen jährlichen Umsatz in<br />
Höhe von ca. 750 Mio. € (2018) und<br />
soll Van Leeuwen Zugang zu weiteren<br />
Schlüsselmärkten in Europa<br />
ermöglichen sowie zur Verbesserung<br />
der Marktposition als „führender<br />
Lieferant von Rohren und Rohrzubehör<br />
in Europa“ beitragen, hieß<br />
es von der niederländischen Gruppe<br />
dazu.<br />
Van Leeuwen investiert weiter<br />
in Entwicklung von Lösungen<br />
Peter Rietberg, Vorstandsvorsitzender<br />
von Van Leeuwen: „Die Erweiterung<br />
des Van Leeuwen-Netzwerks<br />
mit Benteler Distribution ist ein perfektes<br />
Beispiel dafür, dass das Unternehmen<br />
‚more than tubes‘ bietet.<br />
Wir freuen uns, unsere neue Kollegen<br />
in der Van Leeuwen-Familie<br />
begrüßen zu können. Ihre Expertise,<br />
Marktkenntnisse und Engagement<br />
sind sehr wertvoll für uns. Gemeinsam<br />
können wir weiter in die Entwicklung<br />
von Systemen, Lösungen<br />
und Infrastruktur investieren, sodass<br />
wir unseren Kunden eine noch breitere<br />
Palette von Rohren und Rohrzubehör<br />
sowie Anarbeitung anbieten<br />
können. Diese Übernahme unterstreicht<br />
unsere Ambition, in unserem<br />
Industriezweig führend zu bleiben.“<br />
Der Verkauf soll bis Ende 2019<br />
abgeschlossen sein und steht unter<br />
dem Vorbehalt der Zustimmung der<br />
Wettbewerbsbehörden. 2<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Großer Preis des Mittelstandes 2019<br />
Sülzle-Gruppe erhält hohe Mittelstands-Auszeichung<br />
Die SÜLZLE-Gruppe wurde im September<br />
mit dem Großen Preis des Mittelstandes<br />
2019 ausgezeichnet. Der von der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung seit 1994 ausgelobte<br />
Unternehmenswettbewerb gilt als Aushängeschild<br />
für die Marke „Made in Germany“<br />
und zählt deutschlandweit zu den begehrtesten<br />
Wirtschaftsauszeichnungen.<br />
Von den bundesweit 5.399 Nominierten<br />
wurden am 14. September in Würzburg<br />
unter Teilnahme von Persönlichkeiten aus<br />
Politik, Wirtschaft und Medien die Preisträger<br />
und Finalisten aus Süddeutschland ausgezeichnet.<br />
Nominiert durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
für den<br />
Zollernalbkreis mbH, gewann die Sülzle-<br />
Gruppe nach dem Erfolg als „Finalist 2017“<br />
in diesem Jahr den „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
und konnte die Jury in allen Kategorien<br />
durchweg überzeugen.<br />
„Es ist schon etwas Besonderes, hier geehrt<br />
zu werden und sich in diesem hochkarätigen<br />
Umfeld durchzusetzen. Wir nehmen<br />
diese Auszeichnung stellvertretend für<br />
unsere tollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
gerne entgegen“, freuten sich die<br />
geschäftsführenden Gesellschafter Heinrich<br />
und Andreas Sülzle nach der Preisverleihung.<br />
Ausschlaggebend für die Auszeichnung war<br />
unter anderem die Gesamtentwicklung des<br />
Unternehmens, die Schaffung und Sicherung<br />
von Arbeits- und Ausbildungsplätzen,<br />
die Modernisierung und Innovation, das<br />
Engagement in der Region sowie Marketing,<br />
Service und Kundennähe.<br />
Die in vierter Generation familiengeführte<br />
Sülzle-Gruppe hatte im Mai schon mit der<br />
Eröffnung einer der modernsten Biegereien<br />
Europas von sich reden gemacht. Am Sülzle<br />
Stahlpartner-Standort Lübeck entstand ein<br />
neuartiges Produktions- und Logistikkonzept,<br />
das in Kooperation mit führenden Herstellern<br />
und Softwarehäusern geschaffen<br />
wurde und einzigartig für die Branche in<br />
Deutschland ist.<br />
Die Preisverleihung „Großer Preis des Mittelstandes<br />
2019“ in Würzburg (v.l. geschäftsführender<br />
Gesellschafter Andreas Sülzle, Mitglied der<br />
Geschäftsleitung Edith Kuret, geschäftsführender<br />
Gesellschafter Heinrich Sülzle)<br />
Als einziger Wirtschaftspreis Deutschlands<br />
betrachtet die höchste Auszeichnung im<br />
Mittelstand nicht nur Zahlen, Innovationen<br />
oder Arbeitsplätze, sondern das Unternehmen<br />
als Ganzes, in seiner komplexen Rolle<br />
in der Gesellschaft. Die teilnehmenden<br />
Unternehmen stammen aus Industrie,<br />
Dienstleistung, Handel, Handwerk und<br />
Gewerbe.<br />
Foto: Sülzle<br />
Die Weinmann Aach AG ist ein starker Partner für Stahl, Edelstahl, Aluminium<br />
und Buntmetalle. Mit rund 50.000 Quadratmetern Gesamtlagerfläche, moderner<br />
Lagertechnik und 50 firmeneigenen LKW sorgen wir dafür, dass Material<br />
in allen erdenklichen Formen und Güten schnell und reibungslos an Sie ausgeliefert wird.<br />
Weitere Infos unter www.weinmann-aach.de
Stahlhandel<br />
Nachrichten<br />
Die neue Hochregalanlage von Hoberg &<br />
Driesch am Hauptstandort Düsseldorf<br />
umfasst insgesamt 8.500 Kassetten und<br />
verarbeitet bis zu 800 Positionen pro Tag.<br />
Foto: Hoberg & Dreisch<br />
Höhere Lieferfähigkeit und effizientere Abläufe<br />
Hoberg & Driesch weiht neues Hochregallager ein<br />
Das Großhandelshaus für Stahlrohre<br />
Hoberg & Driesch hat im September eine<br />
neue Hochregalanlage sowie ein neu errichtetes<br />
Hallensegment am Hauptstandort<br />
Düsseldorf offiziell eingeweiht. Vor rund<br />
100 geladenen Gästen, Kunden und Freunden<br />
des Hauses betonte Geschäftsführer<br />
Hanns-Jörg Westendorf die Bedeutung der<br />
neuen Anlage als weiterer Meilenstein der<br />
Hoberg & Driesch-Gruppe, um auch in<br />
Zukunft erfolgreich im Markt zu agieren.<br />
Die in zwei Produktbereiche aufgeteilte<br />
neue Anlage umfasst insgesamt 8.500 Kassetten<br />
mit jeweils 4.250 Kassetten für<br />
warmgefertigte Rohre bzw. Präzisionsstahlrohre.<br />
Ausgestattet mit je einem Regalbediengerät<br />
pro Seite ist das Hochregallager<br />
(HRL) in der Lage, bis zu 800 Positionen pro<br />
Tag zu verarbeiten. Das HRL des Schweizer<br />
Herstellers Fehr Lagerlogistik ist dabei nahtlos<br />
ins SAP-Warenwirtschaftssystem bei<br />
Hoberg & Driesch integriert und arbeitet<br />
komplett papierlos.<br />
Der Bau der neuen Anlage und des neuen<br />
Hallensegments ist die zweite Erweiterung<br />
am Düsseldorfer Unternehmenssitz, nachdem<br />
im Zuge der Neuorganisation der<br />
Gruppe bereits 2014 zwei neue Hallenseg-<br />
mente errichtet worden waren. „Wir müssen<br />
immer zu den Besten gehören und am<br />
schnellsten laufen“, begründete Gesellschafter<br />
Stephan Hoberg im Rahmen der<br />
Einweihungsfeier die Erweiterung. „Nun<br />
müssen wir die Investition mit Leben füllen.“<br />
Die Hoberg & Driesch-Gruppe gehört mit<br />
über 130.000 m 2 Lagerfläche, 70.000 t<br />
Lagermaterial, 13.000 verschiedenen Artikeln<br />
sowie gruppenweit rund 570 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern zu den führenden<br />
europäischen Großhandelshäusern für<br />
Stahlrohre.<br />
Kürzere Durchlaufzeiten, neuartige Supply-Chain-Services<br />
thyssenkrupp Materials Services setzt auf ERP-System DESCA<br />
Das neue ERP-System DESCA soll es<br />
thyssenkrupp Materials Services künftig<br />
ermöglichen, sämtliche Prozesse entlang<br />
der Wertschöpfungskette intelligent und agil<br />
zu steuern. DESCA steht für „Digital Extended<br />
Supply Chain Accelerator“ und setzt auf<br />
SAP HANA auf. Die Software ist in der Lage,<br />
Millionen von Datensätzen innerhalb von<br />
Sekunden zu verarbeiten und weiterzuleiten<br />
– etwa Materiallieferungen, Kundenbestellungen,<br />
Auftragsbearbeitungen oder Daten<br />
der Transportlogistik. Davon profitierten vor<br />
allem die Kunden, so der Werkstoffhändler.<br />
Mit DESCA sollen Durchlaufzeiten von Aufträgen<br />
verkürzt, die Lagerlogistik optimiert<br />
und Wege für neuartige Supply-Chain-Services<br />
geebnet werden.<br />
DESCA sei ein wichtiger Baustein in der<br />
strategischen Weiterentwicklung, so das<br />
Unternehmen. Mit dem Ansatz „Materials<br />
as a Service“ gewährleiste man nicht nur<br />
den Zugang zu globalen Versorgungsmärkten,<br />
sondern gebe auch eigenes Prozesswissen<br />
in Form von maßgeschneiderten<br />
Supply-Chain-Lösungen weiter. Damit setzt<br />
Materials Services neben dem Kerngeschäft<br />
des Werkstoffhandels konsequent<br />
auf den Ausbau des Dienstleistungsportfolios.<br />
12 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Foto: rff<br />
EN- und ASME-Normen<br />
Erfolgreiche Seminarreihe von rff<br />
FÜR EINE<br />
WELT DES<br />
HANDELS.<br />
Seit vielen Jahren werden bei der rff Rohr<br />
Flansch Fitting Handels GmbH Seminare rund um ENund<br />
ASME-Normen durchgeführt. Mittlerweile sind es 70<br />
Veranstaltungen mit über 1.000 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern. Dass die Nachfrage weiter groß ist, hat die<br />
jüngste Seminarreihe zum Herbstbeginn gezeigt. Im<br />
September führte das Handelshaus mit Hauptsitz in<br />
Stuhr bei Bremen neun Veranstaltungen durch. In verschiedenen<br />
Workshops ging es um EN- bzw. ASME-Normen<br />
für Rohre, Flansche, Rohrformteile und Werkstoffe.<br />
Die Resonanz war dabei mit insgesamt über 100 Teilnehmern<br />
an den verschiedenen Standorten erneut sehr<br />
groß. „Auch nach fast zehn Jahren sind die Normenseminare<br />
immer noch gefragt. Mittlerweile kommen Mitarbeiter<br />
der nachfolgenden Generation in unsere Workshops,<br />
um sich über Normen und Regelwerke zu informieren“<br />
erläutert Marco Rode. Der Seminarleiter bei rff ergänzt,<br />
wie wichtig es sei, technisch auf dem aktuellen Stand zu<br />
bleiben. Der Austausch auf Augenhöhe mit und zwischen<br />
den Teilnehmern sei ein zusätzlicher Erfolgsfaktor,<br />
so Rode.<br />
„Jedes Seminar ist etwas anders. Je nach dem aus welchen<br />
Bereichen die Teilnehmer kommen, ergeben sich<br />
unterschiedliche Schwerpunkte. Der offene Dialog ist für<br />
mich wichtig und macht die Seminare lebhaft und interessant.<br />
Aus jeder Veranstaltung nimmt nicht nur jeder<br />
Teilnehmer Wissen und neue Eindrücke mit, sondern<br />
auch wir lernen jedes Mal dazu“ sagt Rode. Dieses<br />
zusätzliche Wissen fließe in die zukünftigen Seminare<br />
ein und komme den nachfolgenden Einkäufern und<br />
Technikern zu gute. Auf diesem Weg wird Wissen und<br />
Erfahrung erfolgreich geteilt und vermehrt. Das sei ein<br />
guter Grund, warum rff auch in Zukunft Seminare rund<br />
um Rohre, Flansche und Fittings anbieten werde, so das<br />
Unternehmen.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
13<br />
Stahl verbindet – deshalb beliefern<br />
wir ausschließlich den Handel.<br />
Worauf Sie sich verlassen können!<br />
VOSS-EDELSTAHL.COM
Anarbeitung<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Logistik<br />
XXXXX Bericht/Nachricht A XXXXX<br />
gevis ERP|Nav macht Prozesse<br />
effizienter und transparenter<br />
Makro implementiert<br />
neues ERP-System<br />
Bei der MAKRO Handels-GmbH u. Co. KG in Itzehoe ist seit kurzem<br />
das ERP-System gevis ERP | NAV der GWS Gesellschaft für<br />
Warenwirtschafts-Systeme mbH inklusive einer neu integrierten<br />
Schnittstelle zur Laser- und Brennschneidesoftware LANTEK im<br />
Einsatz. Mit der modernen IT-Landschaft, die auch neue Hardware<br />
und ein modernes Dokumentenmanagement-System einschließt,<br />
beschleunigt der Stahl- und Werkezuggroßhändler die internen<br />
Prozesse deutlich und erhöht die Transparenz.<br />
[ kontakt ]<br />
GWS Gesellschaft<br />
für Warenwirtschafts-<br />
Systeme mbH<br />
48155 Münster<br />
Tel. +49 251<br />
7000-3816<br />
liane.heimann@<br />
gws.ms<br />
www.gms.ms<br />
Weiterer wichtiger Vorteil für<br />
das E/D/E-Mitglied: Die in Lantek<br />
hinterlegten Auftrags- und Produktionsdaten<br />
können nach gevis ERP<br />
| NAV übertragen, dort gespeichert<br />
und für die Abrechnung genutzt werden.<br />
Die vor über hundert Jahren<br />
gegründete MAKRO Handels-GmbH<br />
u. Co. KG beschäftigt rund 50 Mitarbeiter<br />
und zählt heute zu den führenden<br />
Dienstleistern im Stahl-,<br />
Werkzeug- und Arbeitsschutz-<br />
Bereich im südlichen Schleswig-Holstein<br />
und nördlichen Hamburg. Zum<br />
Portfolio des Familienunternehmens<br />
gehören auch Laser- und Brennzuschnitte<br />
sowie weitere Anarbeitungsservices.<br />
Anlass für die umfangreiche IT-<br />
Neuausrichtung war vor einigen<br />
Monaten die Analyse der Infrastruktur<br />
und der internen Abläufe. Hierbei<br />
wurde deutlich, dass die vorhandene<br />
Hardware ausgetauscht und die Software<br />
modernisiert werden muss.<br />
Henning Krohn, Geschäftsführer des<br />
Familienunternehmens in fünfter<br />
Generation: „Wir hatten seit vielen<br />
Jahren eine für den Stahlhandel ausgerichtete<br />
Warenwirtschafts-Lösung<br />
auf DOS-Basis im Einsatz. Diese<br />
funktionierte grundsätzlich noch. In<br />
bestimmten Details, zum Beispiel<br />
bei Auswertungen, wurden die Defizite<br />
und Einschränkungen aber<br />
immer wieder deutlich. Da wir<br />
sowieso die Hardware erneuern<br />
mussten, war eine Erneuerung aller<br />
IT-Elemente die logische Konsequenz.“<br />
GWS nach Sondierung<br />
an Platz eins<br />
Zu den Vorgaben, die an das neue<br />
ERP-System gestellt wurden, gehörte<br />
eine sichere und langfristig nutzbare<br />
Technologie, der weitestgehende<br />
Verzicht auf individuelle Programmierung<br />
und die Einbindung eines<br />
modernen Dokumentenmanagement-Systems.<br />
Zudem war eine gute<br />
„Chemie“ zum Dienstleister und die<br />
erneute Schnittstelle zum Brennund<br />
Laserschneidesystem Lantek<br />
auf der Wunschliste. „Als wir den<br />
Markt sondierten und intensiv vorhandene<br />
Technologie, Funktionen<br />
und das Preis-Leistungsverhältnis<br />
verglichen, war klar, dass gevis ERP<br />
| NAV unseren Zuschlag erhält.“<br />
Dies galt auch, weil der Münsteraner<br />
Dienstleister viele Referenzen im<br />
Stahl-, Werkzeug- und Arbeitsschutz-<br />
Umfeld präsentierte und umfangreiche<br />
Erfahrungen in der Schnittstellen-Erstellung<br />
hatte.<br />
Umfangreiche Funktionen<br />
schaffen neue Möglichkeiten<br />
Wenige Monate nach der Inbetriebnahme<br />
der neuen IT-Strukturen fühlt<br />
man sich in Itzehoe fachlich gut beraten<br />
und ist zufrieden mit den neuen<br />
Möglichkeiten. Die deutlich umfangreicheren<br />
Funktionen und Optionen<br />
von gevis ERP | NAV vereinfachen<br />
und beschleunigen die täglichen Prozesse<br />
im Einkauf, Lagerwesen und in<br />
der Tourenplanung. Die bessere Preisfindung,<br />
schnellere Rechnungsstellung<br />
und Reduzierung der Lagerbestände<br />
nennt Geschäftsführer Krohn<br />
Einsparpotentiale. Die gleichzeitige<br />
Nutzung einer Software für alle Unternehmensbereiche<br />
ist zudem bei der<br />
Abwicklung von übergreifenden Projekten<br />
hilfreich. Das Dokumentenmanagement-System<br />
ermöglicht die vollständige<br />
elektronische Archivierung<br />
und Suche nach Belegen. Als wichtigen<br />
Vorteil sieht Krohn auch die auf<br />
Windows aufsetzenden Masken und<br />
Oberflächen. „Im alten System musste<br />
ein Mitarbeiter sehr genau die Tastenkombinationen<br />
kennen, jetzt lässt<br />
sich durch die Erfahrung aus anderen<br />
Office-Programmen vieles intuitiv<br />
ableiten und lösen.“ Besonders für<br />
junge Mitarbeiter, die noch nie mit<br />
DOS gearbeitet haben, sei dies ein<br />
großer Vorteil.<br />
Datenübernahme aus Lantek<br />
So reibungslos wie im vorherigen<br />
System funktioniert zudem die Übernahme<br />
und Nutzung der Lantek-<br />
Daten. „Die Auftragsdaten werden<br />
von uns in Lantek angelegt und für<br />
die Produktion genutzt“, erläutert<br />
Krohn. Nach Abschluss gehen die<br />
relevanten Informationen dann automatisch<br />
zu gevis ERP | NAV und<br />
werden dort direkt dem Kunden<br />
zugeordnet. 2<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Das Webfleet-Tracking-Dashboard<br />
veranschaulicht alle<br />
wichtigen Toureninformationen<br />
und<br />
dient als Basis für<br />
weiteres Controlling.<br />
Foto: Padersoft<br />
Lkw-Logistik zentral aus dem Warenwirtschaftssystem organisieren<br />
Padersoft präsentiert neues Zusatzmodul<br />
für integrierte Tourenplanung<br />
Eine Vielzahl geladener Händler aus dem Stahl- & Baufachhandel hat sich beim „Libori-Workshop“<br />
des Softwarehauses SE PADERSOFT live von den Vorteilen dieser direkt im Warenwirtschaftssystem<br />
UNITRADE® implementierten Lösung überzeugt. Zu dem Workshop lädt der Softwarehersteller traditionell<br />
anlässlich der Paderborner Libori-Kirmes im Sommer ein.<br />
Unter dem Workshop-Slogan „100 % Digitalisierung“<br />
veranschaulichten Mitarbeiter der SE Padersoft<br />
in verschiedenen Fachvorträgen die Potentiale papierlos<br />
abgewickelter Warenwirtschaftsprozesse. Für das Unternehmen<br />
sind digitale Handelsabläufe kein reines Lippenbekenntnis:<br />
Von der Auftragserfassung, über das<br />
Bestellwesen bis hin zu Lagerverwaltung und Disposition<br />
wird nun auch die Tourenplanung direkt aus der Warenwirtschaft<br />
heraus zentral organisiert. Als Grundlage für<br />
das neue Unitrade-Zusatzmodul dienen die im ERP-System<br />
generierten Belege sowie Kunden- und Baustelleninformationen<br />
aus dem Stammdatenbereich.<br />
Alle Touren übersichtlich auf einen Blick<br />
Mit dem Tourenplanungssystem UNITRADE TOUR kann<br />
der Disponent direkt aus der Belegverarbeitung mit der<br />
Planung der Touren starten – und das ohne zusätzliche<br />
Schnittstellen und Papierausdrucke. Eine Optimierungs-<br />
funktion berechnet unmittelbar, welche Route auf Basis<br />
unterschiedlicher Parameter, beispielsweise Lieferzeiten,<br />
Lkw-Typ, Ladehilfsmittel oder spezieller Produktbeschaffenheiten<br />
zu empfehlen ist. Mittels Knopfdruck werden<br />
die Routeninformationen dann an das Navigationsgerät<br />
des Fahrers übertragen. Über eine WEBFLEET ® -Anbindung<br />
wird der aktuelle Aufenthaltsort des Lkw während<br />
der Fahrt auf einer digitalen Landkarte im System dargestellt.<br />
Weitere Kennzahlen, wie Fahrtzeiten, Tempoverstöße<br />
und Tagesstrecken werden ohne Zeitversatz<br />
ausgewertet und plakativ auf einem Dashboard dargestellt.<br />
Im Anschluss an den Workshop wurden die Besucher<br />
zu einem gemeinsamen Dinner mit anschließendem<br />
Rundgang über den Paderborner Libori-Rummel eingeladen.<br />
Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer und der rege Austausch untereinander<br />
haben dieses Traditionsevent zu einer gelungenen<br />
Veranstaltung gemacht, so SE Padersoft. 2<br />
[ kontakt ]<br />
SE PADERSOFT<br />
GmbH & Co. KG<br />
33100 Paderborn<br />
www.unitrade.com<br />
Tel. +49 5251 3016100<br />
Stahlservice24 heißt jetzt<br />
Kaltenbach.Solutions<br />
Der webbasierte Dienstleister für den<br />
Stahlhandel und Stahlbau stahlservice24<br />
GmbH hat zum 12.07.2019 umfirmiert. Der<br />
neue Name des Unternehmens lautet nun<br />
KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH.Im Zuge<br />
der Umfirmierung wurden ebenfalls der<br />
Domainname des Webauftritts sowie die<br />
Email-Adresse des Unternehmens geändert.<br />
Diese lauten nun www.steelsuite.com<br />
sowie ...@kaltenbachsolutions.com.<br />
Sämtliche allgemeine<br />
Geschäftsbedingungen bleiben weiterhin<br />
unverändert gültig, teilte das Unternehmen<br />
mit. Ferner bleibt die bekannte Anschrift<br />
von der Namensänderung unberührt.Die<br />
Namensänderung sei notwendig geworden,<br />
um dem eigenen Anspruch als Dienstleister<br />
webbasierter Services gerecht zu werden,<br />
so das Unternehmen weiter.<br />
www.steel-suite.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
15
Messen<br />
und Märkte<br />
Berichte<br />
Menschen und Märkte<br />
Das Messegeschehen der nächsten Monate<br />
Messen bilden – Menschen und Märkte. Deshalb verfolgt die Redaktion des <strong>Stahlreport</strong> regelmäßig<br />
das entsprechende Veranstaltungsgeschehen im deutschsprachigen Raum. Dabei ist der Handel<br />
mit Werkstoffen, insbesondere mit Stahl, als Verbindung zwischen Produktion und Verarbeitung<br />
relativ häufig involviert. In dem bevorstehenden halben Jahr zwischen November 2019 und April 2020<br />
stehen u.a. die folgenden Events an, die häufig Ausstellungs- und Kongresselemente miteinander<br />
verbinden.<br />
Auf zwei Veranstaltungen im Oktober 2019, die<br />
z Deburring Expo. Fachmesse für Entgrattechnolo gien<br />
und Präzisionsoberflächen.<br />
Karlsruhe, 8.-10.10.19 (siehe S. 19)<br />
z Parts2clean. Internationale Leitmesse für industrielle<br />
Teile- und Oberflächenreinigung<br />
Stuttgart, 22.-24.10.19 (siehe S. 16f)<br />
wird in diesem Heft besonders eingegangen – sowie<br />
auf die<br />
z Blechexpo. Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung.<br />
Stuttgart, 5.-8.11.19, mit Beteiligung der BDS AG<br />
(siehe S. 38)<br />
Es folgen dann in dem angegebenen Zeitraum chronologisch:<br />
z A+A. Internationale Leitmesse für Sicherheit und<br />
Gesundheit bei der Arbeit, Düsseldorf, 5.-8.11.19<br />
z Schweißtec. Internationale Fachmesse für Fügetechnologie.<br />
Stuttgart, 5.-8.11.19<br />
z Formnext. Leitmesse für additives Manufacturing.<br />
Frankfurt, 19.-22.11.19<br />
z Swissbau. Fachmesse der Bau- und Immobilienwirtschaft<br />
in der Schweiz. 14.-18.1.20, Basel<br />
z Nortec. Fachmesse für Produktion. Hamburg,<br />
21.-24.1.20<br />
z Learntec. Fachmesse und Kongress für digitale<br />
Bildung. Karlsruhe, 28.-30.1.20<br />
z digitalBAU, Fachmesse für digitale Lösungen<br />
in der Baubranche. Köln, 11.-13.2.20<br />
z Bautec. Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik.<br />
Berlin, 18.-21.2.20<br />
z Internationale Eisenwarenmesse. Köln, 1.-4.3.20<br />
z LogiMAT. Fachmesse für Intralogistik-Lösungen<br />
und Prozessmanagement. Stuttgart, 10.-12.3.20<br />
z Metav. Internationale Messe für Technologien<br />
der Metallbearbeitung. Düsseldorf, 10.-13.3.20<br />
z Wire & Tube. Internationale Messen für die<br />
Draht-, Kabel- und Rohrindustrie. Düsseldorf,<br />
30.3.-3.4.20<br />
z (Saw Expo. Messe für die Sägebranche. Im Rahmen<br />
der Tube. Düsseldorf, 30.3.-3.4.20)<br />
z Hannover Messe. Internationale Industriemesse.<br />
Hannover, 20.-24.4.20<br />
z PaintExpo. Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik.<br />
Karlsruhe, 21.-24.4.20<br />
z Cutting World. Fachmesse für professionelle Schneidtechnik.<br />
Essen, 28.-30.4.20 2<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Messelogo und …<br />
… Messethemen der parts2clean im Bild.<br />
Fotos: Deutsche Messe AG<br />
Saubere Bauteile<br />
Parts2clean in Stuttgart<br />
Bedarfsgerecht saubere Bauteile sind in allen Branchen eine<br />
Grundvoraussetzung, um die Qualität nachfolgender Prozesse<br />
sowie eine einwandfreie Produktfunktion sicherzustellen. Die<br />
parts2clean vom 22.-24.10.19 in Stuttgart will entsprechend<br />
Wege zur Prozessoptimierung aufzeigen. Sonderschauen und<br />
Fachforen dieser internationalen Leitmesse für die industrielle<br />
Bauteil- und Oberflächenreinigung sind als ergänzende<br />
Informations- und Wissensquellen angekündigt.<br />
Anwender industrieller Reinigungstechnik<br />
stehen aktuell vor<br />
Veränderungen und neuen Herausforderungen.<br />
Das gilt für den Fahrzeug-<br />
und Maschinenbau, für die<br />
Medizintechnik, Luftfahrt, Elektronik,<br />
Fein- und Mikromechanik, Optik<br />
und Halbleiter-Zulieferindustrie.<br />
Zusätzlich zu partikulären Verunreinigungen<br />
rücken filmische Kontaminationen<br />
immer stärker in den<br />
Fokus. Darüber hinaus erfordern<br />
neue Werkstoffe und Herstellungstechnologien,<br />
beispielsweise die<br />
additive Fertigung, sowie immer kleinere<br />
Losgrößen und nicht zuletzt<br />
der Wandel in der Automobilindustrie<br />
angepasste Reinigungslösungen.<br />
„Die Aussteller der parts2clean<br />
zeigen, wie Anwender neuen Aufgabenstellungen<br />
und aktuellen<br />
Anforderungen begegnen können“,<br />
sagte dazu Olaf Daebler, Global<br />
Director parts2clean bei der veranstaltenden<br />
Deutschen Messe AG. „Es<br />
werden dabei unter anderem Lösungen<br />
für eine verbesserte Energieund<br />
Ressourceneffizienz, höhere<br />
Wirtschaftlichkeit und Flexibilität<br />
sowie die Automatisierung und Einbindung<br />
der Bauteilreinigung in vernetzte<br />
Prozesse vorgestellt.“<br />
Guided Tours ermöglichen es<br />
Fachbesuchern, sich an ausgewählten<br />
Messeständen entlang der Prozesskette<br />
über spezielle Themen der<br />
Bauteil- und Oberflächenreinigung<br />
zu informieren. Sie sollen dabei<br />
Lösungen, Innovationen und Anbieter<br />
für ihre individuellen Aufgabenstellungen<br />
auf kürzestem Weg kennenlernen.<br />
Die rund zweistündige<br />
Tour wird an allen drei Messetagen<br />
unter Anleitung eines geschulten<br />
Guides mit maximal 25 Personen in<br />
englischer Sprache durchgeführt.<br />
Aktuelle und zukünftige Themen<br />
in der industriellen Teile- und Oberflächenreinigung<br />
stehen zudem auch<br />
im Mittelpunkt des Rahmenprogramms<br />
mit Sonderschauen und<br />
Foren. 2<br />
NEU<br />
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Messen<br />
und Märkte<br />
Berichte<br />
Blechexpo 2019<br />
Zuwachs in jeder Hinsicht<br />
Austeller und Fachbesucher haben den Termin fest im Kalender: Vom 5. bis 8. November 2019 geht es in Stuttgart<br />
bei der 14. Blechexpo und der 7. Schweisstec um herausragende Prozesskompetenz in Sachen Bearbeitung<br />
von Blechen, Rohren und Profilen. Schon jetzt ist klar, dass die beiden komplementären Branchenveranstaltungen<br />
einige Rekorde brechen werden, meldet der Veranstalter: Die Ausstellerzahl geht auf 1.500 zu und bei der<br />
verkauften Standfläche gab es 15 % Zuwachs. Auf dem BDS-Gemeinschaftsstand in Halle 10, Stand 10214,<br />
präsentieren sich auf der Blechexpo auch Unternehmen des Stahlhandels.<br />
Foto: P.E. SChall GmbH & Co. KG<br />
Rekordmesse: Bei<br />
der kommenden<br />
14. Blechexpo und<br />
7. Schweisstec zeigen<br />
knapp 1.500<br />
Austeller neue Produkte<br />
und Dienstleistungen<br />
entlang<br />
der Prozesskette<br />
Blech.<br />
[ INFO ]<br />
Weitere Infos zur<br />
Messe unter<br />
www.blechexpomesse.de<br />
Das Messedoppel Blechexpo/<br />
Schweisstec zeigt ein umfassendes<br />
Produkt- und Leistungsangebot rund<br />
um die thermische und mechanische<br />
Be- und Verarbeitung von Blechen,<br />
Rohren und Profilen sowie die<br />
Schweiß-, Füge- und Verbindungstechnik.<br />
Die Blechexpo / Schweisstec deckt<br />
alle relevanten Themen und Trends<br />
rund um die digitalisierte und automatisierte<br />
Welt der Blech- und Metallverarbeitung<br />
ab. Die Fachveranstaltung<br />
findet im Zweijahresturnus statt<br />
und ist ein absolutes Branchenhighlight.<br />
Das Messeunternehmen P. E.<br />
Schall mit dem Projektleiter für die<br />
Blechexpo und die Schweisstec, Georg<br />
Knauer, stellt sich in diesem Jahr<br />
wenige Wochen vor dem Start auf neue<br />
Dimensionen ein: mehr Aussteller,<br />
mehr Fläche, höhere Internationalität<br />
als vor zwei Jahren.<br />
Rekorde aus 2017 werden getoppt<br />
Insgesamt werden rund 1.500 Aussteller<br />
das Messegeschehen rund<br />
um die Blechexpo/Schweisstec in<br />
neun Hallen bestimmen – das ist ein<br />
Zuwachs von gut 150 Hauptausstellern.<br />
Der Flächenzuwachs von 15 %<br />
entspricht rund eineinviertel mehr<br />
Messehallen. Bei den Buchungen<br />
und Reservierungen aus dem nahen<br />
und fernen Ausland gibt es im Vergleich<br />
zu 2017 sogar eine Verdopplung.<br />
Blech dominiert den Maschinenbau<br />
Der Konstruktionswerkstoff Blech ist<br />
zusammen mit Rohr- und Profilmaterialien<br />
eine gebräuchliche Alternative<br />
zu Guss-, Stahlbau- und Kunststoffkonstruktionen.<br />
FEM-optimierte<br />
Leichtbau- und modulare Komponentensysteme<br />
prägen das Bild des modernen,<br />
material-, gewicht- und kostensparenden<br />
Fahrzeug-, Maschinen- und<br />
Apparatebaus. Nicht zuletzt deswegen<br />
nehmen das präzise Schneiden, Stanzen<br />
und Umformen von Stahl, Aluminium-<br />
und NE-Metall-Blechen auf der<br />
Blechexpo und Schweisstec einen<br />
besonderen Rang ein. Der Fachbesucher<br />
erhält Lösungen und Systeme<br />
rund um die Vor- und Endbearbeitung,<br />
die Baugruppen-Komplettierung sowie<br />
das Oberflächen-Finish sichtempfindlicher<br />
Bauteile. Auch die Themen<br />
Leichtbau, Konstruktionslösungen,<br />
Handling, Qualitätssicherung, Automatisierung<br />
und Digitalisierung in der<br />
Blechbearbeitung und Fügetechnik<br />
werden umfassend behandelt.<br />
Blechexpo-Expertentreff und<br />
Wissenstransfer<br />
Für den nutzbringenden Gedankenaustausch<br />
organisiert die stahlnews.de<br />
GmbH & Co. KG gemeinsam mit dem<br />
Messeveranstalter am Abend des ersten<br />
Messetages am 5. November 2019<br />
ab 18.15 h den 4. Stahlnews-Experten-Treff.<br />
Diese Veranstaltung steht<br />
unter dem Motto „Die Stahlindustrie<br />
in Zeiten von Globalisierung und<br />
Industrie 4.0“. Es werden namhafte<br />
und international anerkannte Brancheninsider<br />
referieren. Sie richtet sich<br />
an Fachleute aus dem Industriebereich<br />
Stahl- und Blechbearbeitung, an Betreiber<br />
von Stahl-Service-Centern und an<br />
Stahldistributeure mit eigenen Anarbeitungs-Zentren.<br />
Auch am darauffolgenden<br />
Messetag werden weitere Vertreter<br />
renommierter Unternehmen<br />
Kurzvorträge im Rahmen des<br />
Blechexpo-Forums halten.<br />
Stahlhandel auf der Blechexpo<br />
Unter dem Motto „TREFFPUNKT<br />
STAHLHANDEL” präsentieren sich<br />
auf der Blechexpo auch der Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
sowie fünf seiner Mitgliedsunternehmen.<br />
Auf rund 100 m 2 stellen in<br />
Halle 10, Stand 10214, neben dem<br />
BDS folgende Unternehmen aus:<br />
z BEPRO Blech und Profilstahl Handelsges.<br />
mbH & Co. KG<br />
z Gebr. Lotter KG<br />
z Artur Naumann Stahl AG<br />
z Weinmann Aach AG<br />
z XOM Materials GmbH<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Bessere Oberflächen<br />
und die Wege dazu<br />
präsentiert die<br />
DeburringExpo …<br />
Bildquellen: fairXperts<br />
… unter diesem<br />
Messelogo.<br />
Präzisionsoberflächen<br />
DeburringEXPO in Karlsruhe<br />
So konzentriert und umfassend wie noch nie sollen auf der DeburringEXPO vom 8.-10.10.19 in<br />
Karlsruhe Lösungen für das Entgraten, Verrunden und die Herstellung von Präzisionsoberflächen<br />
dargestellt werden: Über 170 Aussteller präsentieren innovative und weiterentwickelte<br />
Technologien, Produkte und Dienstleistungen für diese qualitätsentscheidenden Fertigungsschritte.<br />
Abgerundet wird das Ausstellerangebot durch ein Rahmenprogramm mit Themenparks,<br />
Forschungspavillon und Fachforum.<br />
Entgraten und das Oberflächenfinish<br />
sind in den letzten Jahren<br />
für Unternehmen offenbar zu Qualitäts-<br />
und Wettbewerbsfaktoren<br />
geworden. Ein Indiz dafür ist, dass<br />
die Anbieter entsprechender Lösungen<br />
für Fertigungsunternehmen<br />
zunehmend Benchmark-Partner sind<br />
und vergleichsweise früh in die Produktentstehungsphase<br />
oder einen<br />
Optimierungsprozess einbezogen<br />
werden.<br />
Neues erwartet die Besucher<br />
auch für das Entgraten und Bearbeiten<br />
von Dünn- und Dickblechen. Die<br />
Anbieter von Entgrat-Werkzeugen<br />
reisen ebenfalls mit unterschiedlichsten<br />
Neuheiten, beispielsweise<br />
für das automatische und manuelle<br />
Entgraten von Bohrungen und Bohrungsverschneidungen,<br />
nach Karlsruhe<br />
an.<br />
Sowohl mit dem „Themenpark<br />
AM Parts Finishing“ als auch durch<br />
weitere Aussteller wird erstmals die<br />
Nachbearbeitung additiv gefertigter<br />
Teile auf der Messe abgebildet.<br />
„Durch den zunehmenden Einzug<br />
von Additive Manufacturing in die<br />
Serienfertigung steigen die Anforderungen<br />
an die Oberflächen 3Dgedruckter<br />
Komponenten rasant.<br />
Diese Entwicklung berücksichtigen<br />
wir mit dem neuen Ausstellungsformat<br />
und sind bei den entsprechenden<br />
Unternehmen auf großes Interesse<br />
gestoßen“, erklärt Hartmut Herdin,<br />
Geschäftsführer der fairXperts GmbH<br />
& Co KG und Veranstalter des<br />
Messeevents. Das Spektrum reicht<br />
vom Entfernen von Stützstrukturen<br />
über das Entpulvern und Reinigen<br />
bis zum Finish beziehungsweise der<br />
Vorbereitung der Oberfläche für die<br />
nächsten Fertigungsschritte.<br />
Entgraten im Fokus<br />
Zu den Highlights der diesjährigen<br />
DeburringEXPO dürfte auch der Themenpark<br />
Prozesskette Blech-Entgratung<br />
zählen. Auf dieser Aktionsfläche<br />
werden neben den originär der<br />
Blech-Entgratung zugerechneten<br />
Fertigungsschritten wie Entschlacken,<br />
Entfernen von Oxid-Schichten,<br />
Entgraten, Verrunden und Oberflächenfinish<br />
unterschiedliche Technologien<br />
und nachgelagerte Prozesse<br />
gezeigt.<br />
Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch<br />
stehen im Mittelpunkt<br />
des dreitägigen Fachforums. Die insgesamt<br />
29 Vorträge von Experten<br />
aus Industrie und Wissenschaft werden<br />
simultan (Deutsch/Englisch)<br />
übersetzt.<br />
Ein weiteres Novum der diesjährigen<br />
Leitmesse für Entgrattechnologien<br />
und Präzisionsoberflächen ist<br />
der Forschungspavillon. Er soll es<br />
Besuchern ermöglichen, sich über<br />
kürzlich abgeschlossene, laufende<br />
bzw. zukünftige Forschungsprojekte<br />
mit Einfluss auf den Qualitätsfaktor<br />
Entgratung zu informieren. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
19
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht<br />
Was die Arbeitsstättenverordnung fordert<br />
Die Bauwerksprüfung im Hochbau<br />
Während sich Teil 1 zur Bauwerksprüfung im Hochbau (siehe <strong>Stahlreport</strong> 7/8.2019, S. 22 f.)<br />
zunächst nur mit dem Gebäudetragwerk und der Gebäudehülle im Abgleich mit der jeweiligen<br />
Landesbauordnung beschäftigt hat, unterliegt die bauliche Konzeptionierung des Gebäudeinnern<br />
zusätzlich auch der jeweils aktuellen Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV). Details dazu erläutert<br />
Teil 2 der Artikelserie „Bauliche Konzeptionierung nach der Arbeitsstättenverordnung“ von<br />
Dipl.-Ing. Marc Blum, Bausachverständiger für Bauwerkserhaltung und Sanierung sowie<br />
Schweißfachingenieur für Bau- und Betonstahl.<br />
[ Autor ]<br />
Marc Blum, Dipl.-Ing.,<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. (FH),<br />
M.Sc., Schweißfachingenieur<br />
für Bau- &<br />
Betonstahl, zert.<br />
BauSV für Bauwerkserhaltung<br />
& Sanierung,<br />
gepr. Restaurator<br />
& Denkmalpfleger<br />
im Metallbauhandwerk<br />
Für den Betreiber überschneiden<br />
sich bei der baulichen Konzeptionierung<br />
des Gebäudeinneren die<br />
gesetzlichen Vorgaben aus dem Baurecht<br />
und dem Arbeitsschutz –<br />
sowohl in den gewerblichen als auch<br />
in den verwaltungstechnischen<br />
Räumlichkeiten. Mit Verweis auf<br />
§ 2 ArbStättV sind Arbeitsstätten<br />
wie folgt definiert:<br />
z „Orte im Gebäude oder Freien, auf<br />
dem Gelände eines Betriebes oder<br />
einer Baustelle zur Nutzung für<br />
Arbeitsplätze“<br />
z „Andere Orte in Gebäuden und im<br />
Freien, auf dem Gelände eines Betriebes<br />
oder einer Baustelle zu denen<br />
Beschäftigte bei der Arbeit Zugang<br />
haben.“<br />
Die sich aus der ArbStättV ergebenden<br />
baulichen Regeln für die Einrichtung<br />
und das Betreiben einer Arbeits-<br />
stätte sind nach § 3a ArbStättV sehr<br />
vielschichtig – und können mitunter<br />
auch höhere bauliche Schutzanforderungen<br />
als nur nach der jeweiligen<br />
Landesbauordnung beinhalten:<br />
z „Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen,<br />
dass Arbeitsstätten … so eingerichtet<br />
und betrieben werden, dass von<br />
ihnen keine Gefährdung für die<br />
Sicherheit und Gesundheit der<br />
Beschäftigten ausgeht.“<br />
Dieser weitere Ansatz geht über die<br />
Verkehrssicherungspflicht nach<br />
§ 823 ff des Bürgerlichen Gesetzbuches<br />
BGB (vgl. auch Teil 1) hinaus<br />
und beinhaltet zusätzlich auch noch<br />
die Fürsorgepflicht für die beschäftigten<br />
Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer nach § 618 BGB.<br />
Nach dem Anhang „Anforderungen<br />
und Maßnahmen für Arbeitsstätten<br />
nach § 3 Absatz 1“ zur Arb-<br />
StättV sind die baulichen Anforderungen<br />
sehr umfangreich (siehe Infobox<br />
„Anforderungen und Maßnahmen<br />
für Arbeitsstätten“, S. 28).<br />
Wenngleich die aktuell gültige<br />
Fassung der ArbStättV noch aus dem<br />
Jahre 2004 stammt, ergeben sich die<br />
baulichen wie konstruktiven Details<br />
aus den jeweils gültigen Arbeitsstättenregeln<br />
(ARS), die fortlaufend<br />
ergänzt und dem jeweiligen allgemeinen<br />
Stand der Technik angepasst werden.<br />
Hier gab es in den letzten Jahren<br />
über die „Verordnung zur Änderung<br />
von Arbeitsschutzverordnungen<br />
(Artikel 1, Änderung der ArbStättV,<br />
in Kraft getreten am 3.12.2016)<br />
umfangreiche Aktualisierungen, was<br />
die baulichen sowie konstruktiven<br />
Details anbelangt (siehe Infobox<br />
„Änderungen der Arbeitsstättenverordnung“).<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
ArbStättV, §3 Absatz 1, Anhang „Anforderungen und Maßnahmen<br />
für Arbeitsstätten“<br />
1 Allgemeine Anforderungen<br />
1.1 Anforderungen an Konstruktion und Festigkeit<br />
von Gebäuden<br />
1.2 Abmessungen von Räumen, Luftraum<br />
1.3 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung<br />
1.4 Energieverteilungsanlagen<br />
1.5 Fußböden, Wände, Decken, Dächer<br />
1.6 Fenster, Oberlichter<br />
1.7 Türen, Tore<br />
1.8 Verkehrswege<br />
1.9 Fahrtreppen, Fahrsteige<br />
1.10 Laderampen<br />
1.11 Steigleitern, Steigeisengänge<br />
2 Maßnahmen zum Schutz vor besonderen<br />
Gefahren<br />
2.1 Schutz vor Absturz und herabfallenden<br />
Gegenständen, Betreten von Gefahrenbereichen<br />
2.2 Maßnahmen gegen Brände<br />
2.3 Fluchtwege und Notausgänge<br />
3 Arbeitsbedingungen<br />
3.1 Bewegungsfläche<br />
3.2 Anordnung der Arbeitsplätze<br />
3.3 Ausstattung<br />
3.4 Beleuchtung und Sichtverbindung<br />
3.5 Raumtemperatur<br />
3.6 Lüftung<br />
3.7 Lärm<br />
4 Sanitär-, Pausen- und Bereitschaftsräume,<br />
Kantinen, Erste-Hilfe-Räume und Unterkünfte<br />
4.1 Sanitärräume<br />
4.2 Pausen- und Bereitschaftsräume<br />
4.3 Erste-Hilfe-Räume<br />
4.4 Unterkünfte<br />
5 Ergänzende Anforderungen und Maßnahmen für<br />
besondere Arbeitsstätten und Arbeitsplätze<br />
5.1 Arbeitsplätze in nicht allseits umschlossenen<br />
Arbeitsstätten und Arbeitsplätze im Freien<br />
5.2 Baustellen<br />
6 Maßnahmen zur Gestaltung von<br />
Bildschirmarbeitsplätzen<br />
6.1 Allgemeine Anforderungen an<br />
Bildschirmarbeitsplätze<br />
6.2 Allgemeine Anforderungen an Bildschirme<br />
und Bildschirmgeräte<br />
6.3 Anforderungen an Bildschirmgeräte und Arbeitsmittel<br />
für die ortsgebundene Verwendung an<br />
Arbeitsplätzen<br />
6.4 Anforderungen an tragbare Bildschirmgeräte<br />
für die ortsveränderliche Verwendung an<br />
Arbeitsplätzen<br />
6.5 Anforderungen an die Benutzerfreundlichkeit<br />
von Bildschirmarbeitsplätzen<br />
Es gilt grundsätzlich, dass bestehende<br />
Arbeitsstätten die Mindestanforderungen<br />
nach dem Anhang II<br />
der EG-Arbeitsstättenrichtlinie<br />
89/654/EWG erfüllen müssen. Demnach<br />
erlischt der Bestandschutz für:<br />
1 Gebäude, erbaut nach dem<br />
1.5.1976 (= Inkrafttreten der ersten<br />
ArbStättV) bzw. 20.12.1996<br />
für das Beitrittsgebiet der östlichen<br />
Bundesländer,<br />
2 Gebäude, erbaut vor dem 1.5.1976<br />
bzw. 20.12.1996 für das Beitrittsgebiet,<br />
jedoch mit Änderung der<br />
Nutzung,<br />
3 wesentliche Änderung des Gebäudes<br />
(= alle Veränderungen, die<br />
über Schönheits- und Pflegereparaturen<br />
hinausgehen),<br />
4 spätestens jedoch am 31.12.2020.<br />
Der Bestandschutz gilt grundsätzlich<br />
nicht, wenn Gefahr für Leib und<br />
Leben besteht; dies ggf. auch durch<br />
verschärfende ARS-Anforderungen<br />
begründet. Daraus abgeleitet, bietet<br />
es sich regelrecht an, die „Bauwerksprüfung<br />
im Hochbau“ auch zum baulichen<br />
Abgleich der aktuellen Erfordernisse<br />
nach der ArbStättV mit zu<br />
nutzen, um auf Betreiber- und Arbeitgeberseite<br />
abgesichert zu sein.<br />
Verkehrs- und Fluchtwege<br />
z Unterteilung durch Brandabschnitte<br />
z ausreichend lichte Breiten und<br />
lichte Höhen (siehe Tabelle „Lichte<br />
Breiten und Höhen“)<br />
z eben und rutschhemmend,<br />
z Höhenunterschiede im Boden<br />
(-belag) ≤ 4 mm,<br />
z Bodenfestigkeit ist auf Nutzung<br />
abzustimmen,<br />
z Einhaltung der Verkehrswegebreiten<br />
bei Fahrzeugverkehr,<br />
z Einhaltung zulässiger Neigungen<br />
bei Rampen,<br />
z Absturzsicherungen sind vorzusehen<br />
• ≥ 3 Stufen (neu), einseitiger<br />
Handlauf/Geländer vorsehen,<br />
Änderungen der<br />
ArbStättV<br />
z Mai 2018:<br />
Raumabmessungen & Bewegungsflächen<br />
(ASR A1.2),<br />
Fußböden (ASR A1.5/1.2),<br />
Türe & Tore (ASR A1.7),<br />
Verkehrswege (ASR A1.8),<br />
Schutz vor Absturz …<br />
(ASR A2.1),<br />
Maßnahmen gegen Brände<br />
(ASR A2.2),<br />
z Juli 2017<br />
Gefährdungsbeurteilungen<br />
(ASR V3),<br />
Sicherheits- & Gesundheitsschutzkennzeichnung<br />
(ASR A1.3),<br />
Sanitärräume (ASR A4.1),<br />
z Jan. 2017<br />
Fluchtwege & Notausgänge<br />
(ASR A2.3).<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
21
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht<br />
Maximale Fluchtweglänge<br />
≤ 35 m für<br />
Räume ohne besondere<br />
Gefährdung (in<br />
dem roten Bereich<br />
zusätzliche Notausgänge<br />
erforderlich)<br />
Foto: VBG Hamburg, Seminar ASPG I – 2019<br />
Maximale Fluchtweglänge<br />
35 m<br />
Fluchtweglängen nach ASR A 2.3<br />
• ≥ 3 Stufen (neu) & 1,5 m Stufenbreite<br />
=> beidseitig,<br />
• ≥ 3 Stufen (neu) & 4,0 m Stufenbreite<br />
=> beidseitig & Zwischenhandlauf<br />
oder Geländer,<br />
• Absturzgefahr ≥ 1 m => Geländerhöhe<br />
≥ 1,0 m,<br />
• Absturzgefahr ≥ 12 m => Geländerhöhe<br />
≥ 1,1 m,<br />
• Achtung (neu): für Treppen,<br />
Zugänge und Bühnen zu ortsfesten<br />
maschinellen Anlagen<br />
• Absturzgefahr ≥ 0,5 m => Geländerhöhe<br />
≥ 1,1 m (nach DIN EN<br />
ISO 14122),<br />
z Maschenteilung bei Gitterrosten:<br />
• gewerblich < 35 x 51 mm,<br />
• Büro (empfohlen) ≤ 10 x 10 mm,<br />
z Lastansätze => Oberkante Geländer-Handlauf:<br />
• Wartungsgänge = 300 N/m,<br />
• Laufstege = 500 N/m,<br />
• Bühnen = 1.000 N/m.<br />
Maximale Fluchtlaufweglänge<br />
bei<br />
Hindernissen<br />
≤ 1,5 x 35 m<br />
Foto: VBG Hamburg, Seminar ASPG I – 2019<br />
Lichte Breiten und Höhen<br />
Personen lichte Breiten lichte Höhen<br />
≤ 5 MA 0,875 mm 1,90 m Wartungsgang<br />
≤ 20 MA 1,0 m 2,00 m Bestandsbau<br />
≤ 200 MA 1,20 m 2,10 m Neubau<br />
≤ 300 MA<br />
≤ 400 MA<br />
1,80 m<br />
2,40 m<br />
≥ 0,5 m<br />
≥ 0,6 m<br />
Bediengänge<br />
Zugang zum<br />
Arbeitsplatz<br />
Rutsch hemmungs-bewertungsgruppen<br />
Trockenbereich zulässiger Neigungswinkel α in ° Nassbereich<br />
R 13 ≥ 35 ≥ 24 C<br />
R 12 < 35<br />
R 11 < 27 < 24 B<br />
R 10 < 19 < 18 A<br />
R 9 < 10 < 12 keine<br />
keine < 6<br />
≤ 52,5 m<br />
• Fluchtweglänge ≤ 35 m<br />
• tatsächliche Laufweglänge ≤ 1,5 x 35 ≤ 52,5 m<br />
Laufweglänge: Tatsächlich zurückzulegende Wegstrecke vom Aufenthaltsort<br />
bis zum Notausgang. Diese darf nicht mehr als das 1,5 fache der Fluchtweglänge<br />
betragen<br />
ASR A 1.5/1,2 DGUV-I 207-006<br />
bei flüssigen gleitfördernden Stoffen ist auch noch die V-Bewertung<br />
V4 bis V10 (=> Verdrängung) zu beachten<br />
Fluchtwege müssen:<br />
selbständig begangen werden können,<br />
z möglichst kurz sein (max. Fluchtweglänge<br />
≤ 35 m),<br />
z ständig freigehalten werden,<br />
z möglichst ins Freie führen oder in<br />
einen (ab-)gesicherten Bereich,<br />
z dauerhaft und angemessen<br />
gekennzeichnet sein,<br />
z ggf. mit einer ausreichenden<br />
Sicherheitsbeleuchtung versehen<br />
sein,<br />
z zusätzlich auch das Bauordnungsrecht<br />
der Länder beachten.<br />
Fußböden müssen:<br />
z gegenüber gleitfördernden Stoffen<br />
rutschhemmend sein,<br />
z Rutschhemmungsbewertungsgruppen<br />
(siehe Tabelle links<br />
unten).<br />
Die zuvor aufgeführten baulich einzuhaltenden<br />
Kennwerte nach der<br />
ArbStättV stellen nur einen Ausschnitt<br />
dar, deren es noch viele weitere<br />
gibt.<br />
Wer Arbeitsstätten effektiv, sicher<br />
und gesundheitsgerecht betreibt, integriert<br />
in der Bauwerks-prüfung als<br />
Zusatzoption eine regelmäßige<br />
„Gefährdungsbeurteilung“ des baulichen<br />
Bestandes, um diesbezüglich<br />
auf der sicheren Seite zu sein. 2<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Messen<br />
und Märkte<br />
Schwerpunkt Konjunktur<br />
Wie die Metallbearbeitung auf die<br />
Werkzeugmaschinenmärkte reagiert<br />
Fakten und Fantasien<br />
auf der EMO<br />
Wie verbreitet man in Zeiten konjunkturellen Rückgangs trotzdem<br />
optimistisch stimmende Botschaften? Vor dieser Herausforderung<br />
standen Mitte September die Verantwortlichen der EMO in Hannover.<br />
Ihre Antworten für die Werkzeugmaschinenbranche orientierten<br />
sich an Fakten und Fantasien, wobei deren jeweilige Grenzen<br />
schwer auszumachen sind. Dieses Muster galt für den verbandlichen<br />
Akteur VDW ebenso wie für beteiligte Unternehmen.<br />
Im Mittelpunkt der Fakten standen<br />
quantitative und qualitative Markteischätzungen,<br />
wie sie etwa Carl Martin<br />
Welcker, Generalkommissar der<br />
EMO Hannover 2019, oder Dr. Wilfried<br />
Schäfer, Geschäftsführer im Verein<br />
Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
(VDW), im Rahmen der Eröffnungspressekonferenz<br />
am Messemontag<br />
verbreiteten. Demnach hat dieser<br />
Branchenverband seine Produktionsprognose<br />
für Deutschland und das<br />
Jahr 2019 auf minus 2 % revidiert –<br />
nach acht Jahren der Hochkonjunktur.<br />
Zur Begründung wurde darauf<br />
verwiesen, dass sich die weltweite<br />
Investitionsgüternachfrage seit dem<br />
vierten Quartal 2018 deutlich beruhigt<br />
hat. Entsprechend ist der Auftragseingang<br />
im ersten Halbjahr 2019 in<br />
allen Regionen kräftig ins Minus<br />
gerutscht. Für Deutschland sank dieser<br />
Wert bis einschließlich Juli um<br />
mehr als ein Fünftel (- 21 %). Dabei<br />
stellten sich die Auftragseingänge aus<br />
dem Inland (- 19 %) besser dar, als die<br />
aus dem Ausland (- 23 %).<br />
Die Kapazitätsauslastung betrug<br />
in den ersten sechs Monaten durchschnittlich<br />
88,9 % und entsprach damit<br />
allerdings immer noch dem langjährigen<br />
Durchschnitt.<br />
Neben diesen quantitativen Botschaften<br />
beeinflussten auf der sechstägigen<br />
EMO aber vor allem qualitative<br />
Hinweise die Stimmung der Branche.<br />
Die machte sich nämlich bewusst,<br />
dass die Automobilindustrie ihr größter<br />
Abnehmer ist – ein Marktakteur,<br />
der sich erst am Anfang eines gewaltigen<br />
Transformationsprozesses befindet,<br />
der vor allem auf einem Wechsel<br />
bei den Antriebstechnologien basiert<br />
– mit weitreichenden Folgen, denn:<br />
Forscher von FEV Consulting hätten<br />
bezogen auf 118 Mio. Neuzulassungen<br />
in 2018 für 2030 einen globalen Anteil<br />
voll elektrifizierter Fahrzeuge von<br />
19 % berechnet. Diese Experten wiesen<br />
in diesen Zusammenhängen auf<br />
64 % weniger Wertschöpfungspotenzial<br />
im Fertigungsprozess für den reinen<br />
Elektrobetrieb sowie auf 24 %<br />
mehr beim Plug-in-Hybrid hin.<br />
An solchen Differenzierungen<br />
macht sich auch die bereits angesprochene<br />
Fantasie der Beteiligten fest.<br />
So wurde in der Eröffnungspressekonferenz<br />
darauf hingewiesen, dass<br />
in der Fertigung wegfallende Bereiche<br />
durchaus über neue Anforderungen<br />
kompensiert werden könnten.<br />
Genannt wurden in diesen Zusammenhängen<br />
beispielsweise Effizienzverbesserungen<br />
bei den verbleibenden<br />
Verbrennungsmotoren und Getrieben<br />
durch optimierte Oberflächen, die<br />
Reduzierung von Geräuschemissionen,<br />
der Schutz vor Bauteilverschleiß<br />
oder die Neuauslegung leistungsfähiger<br />
Bremssysteme. Insgesamt gäben<br />
die ehrgeizigen Klimaschutzziele bis<br />
2030 Anlass zur Hoffnung sowie –<br />
ganz generell – die anstehende Digitalisierung,<br />
wie sie sich in der Branche<br />
verbandlich durch die standardisierte<br />
Schnittstelle umati realisiere.<br />
Foto: VDW<br />
Standardisierte Schnittstelle<br />
Zu den Fakten diesseits der Fantasien<br />
gehörten auf der EMO die Vorstellung<br />
und Erprobung von umati: universal<br />
machine tool interface – eine Schnittstelle,<br />
über die unterschiedliche<br />
Maschinen bzw. Softwaren selbstständig<br />
miteinander kommunizieren können.<br />
Vor gut zwei Jahren hatte der VDW<br />
diesen Ansatz auf den Weg gebracht<br />
– mit dem Ziel, auf der Basis von OPC<br />
UA als internationale Basis weltweit<br />
und kostenlos eine neue Ära in der<br />
Produktion einzuläuten. Denn die Verbindung<br />
und eine einheitliche Sprache<br />
von Maschinen, Anlagen und Software<br />
ist eine der wichtigsten Voraussetzungen,<br />
um in der Fertigung aus der<br />
Digitalisierung Nutzen zu ziehen.<br />
Wenn sich die einzelne Firma nicht<br />
darum kümmern muss, dass die Vernetzung<br />
funktioniert, sei dies ein ungeheurer<br />
Fortschritt, sagte Dr. Heinz-<br />
Jürgen Prokop, Vorsitzender des VDW,<br />
im Rahmen einer Pressekonferenz in<br />
Hannover.<br />
Dass der Ansatz funktioniert,<br />
bewiesen auf der Messe 70 Unternehmen<br />
aus zehn Ländern, die auf dem<br />
Ausstellungsgelände in Hannover 110<br />
Werkzeugmaschinen und 28 Mehrwertdienste<br />
zum EMO-Showcase<br />
zusammengeschaltet hatten.<br />
Der eigentliche Startschuss aber<br />
steht erst noch bevor. Nach Einschätzung<br />
von Heinz-Jürgen Prokop dürfte<br />
es noch bis Mitte des kommenden Jahres<br />
dauern, bis die umati-Version 1.0<br />
auf den Markt kommt. Bis dahin stünden<br />
noch zahlreiche Abstimmungen<br />
auf dem Programm – insbesondere<br />
im internationalen Bereich. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
23
Messen<br />
und Märkte<br />
Schwerpunkt Konjunktur<br />
Erwartungen rutschen tiefer in den negativen Bereich<br />
Maschinenbauer ohne echte Lichtblicke<br />
Im Juli 2019 verfehlte der Auftragseingang im Maschinenbau in Deutschland sein Vorjahresniveau<br />
lediglich um 3 %, gab der Verband des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus (VDMA) Anfang<br />
September bekannt. Die Inlandsorders sanken dabei um 4 %, die Auslandsbestellungen um 3 %.<br />
Damit ist der Abschluss im Juli im Vergleich mit den letzten Monatsergebnissen zwar weniger trübe<br />
ausgefallen. Doch der Trend zeigt dem VDMA zufolge dennoch weiter nach unten und die Geschäftssowie<br />
Exporterwartungen blieben angesichts der konjunkturellen und politischen Risiken pessimistisch.<br />
Quellen: VDMA<br />
Deutsche Maschinenausfuhr nach Regionen<br />
Region (Bedeutung*)<br />
Afrika (2,2)<br />
Nordamerika (12,1)<br />
Ostasien (14,8)<br />
EU-28 (48,3)<br />
Sonstiges Europa (10,0)<br />
Lateinamerika (3,8)<br />
Südostasien (2,7)<br />
Australien-Ozeanien (1,3)<br />
Zentral- u. Südasien (2,5)<br />
Naher,Mittlerer Osten (2,4)<br />
*) Anteil an der gesamten deutschen Maschinenausfuhr in Prozent.<br />
jahresniveau zwar noch um 1 % übertroffen.<br />
Doch für den Juni rechnet<br />
der VDMA mit einem starken Minus,<br />
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent<br />
Ø Jan. - Juni 2019:<br />
0,9% (real -0,7%)<br />
-15 -10 -5 0 5 10 15<br />
Deutsche Maschinenproduktion<br />
Preisbereinigter Index, Basis 2015 = 100<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
Jan. - Juni 2019 April - Juni 2019<br />
Gleitender 12-Monats-Durchschnitt<br />
Originalindizes<br />
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019<br />
In den ersten fünf Monaten<br />
des laufenden Jahres hat die deutsche<br />
Maschinenproduktion ihr Vorda<br />
der Juni 2019 Arbeitstage weniger<br />
hatte als der Juni 2018. Insgesamt<br />
rechnet der Verband für das erste<br />
Halbjahr 2019 mit einem Ergebnis<br />
der Maschinenproduktion unter dem<br />
Vorjahresniveau. Angesichts der<br />
anhaltenden und sich verdüsternden<br />
Aussichten hielten sich viele Kunden<br />
mit Bestellungen zurück, was zu<br />
Produktionsrückgängen bei vielen<br />
Maschinenbauern führe, so der Verband.<br />
Exportdynamik lässt nach<br />
Die deutschen Maschinenausfuhren<br />
sanken im Juni 2019 im Vorjahresvergleich<br />
um nominal 10,2 % - wobei<br />
der Rückgang auch der im Bundesdurchschnitt<br />
um 2,7 Tage reduzierte<br />
Arbeitszeit im Juni im Vergleich zum<br />
Vorjahresmonat geschuldet ist. Im<br />
Halbjahresvergleich der Jahre legten<br />
die Maschinenexporte zwar noch<br />
um 0,9 % nominal zu. Im zweiten<br />
Quartal habe die Dynamik jedoch<br />
spürbar nachgelassen. Nach China<br />
wurden dem VDMA zufolge in den<br />
ersten sechs Monaten lediglich 0,6 %<br />
Maschinen mehr exportiert als 2018.<br />
Die Maschinenexporte in die USA<br />
stiegen dagegen um 7,8 %. Auf den<br />
wichtigsten europäischen Absatzmärkten<br />
zeige sich ein differenziertes<br />
Bild, nur Frankreich (+6,8 %) und<br />
Österreich (+0,1 %) legten zu.<br />
Auftragseingänge bei Mehrheit<br />
der Branchen rückläufig<br />
In den letzten drei statistisch nachweisbaren<br />
Monaten (Mai bis Juli<br />
2019) wiesen neun der insgesamt<br />
27 in der VDMA-Auftragseingangs-<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
statistik getrennt abgerechneten<br />
Fachzweige im Vorjahresvergleich<br />
ein Plus auf und 16 Fachzweige ein<br />
Minus. Vier Fachzweige erzielten<br />
Zuwachsraten von 20 % und mehr:<br />
Power Systems, Bekleidungs- und<br />
Ledertechnik, Gießereimaschinen<br />
und Bergbaumaschinen. Ein MInus<br />
von über 20 % mussten die Branchen<br />
Werkzeugmaschinen, Textilmaschinen,<br />
Fluidtechnik Robotik und Automation<br />
sowie Kunststoff- und Gummimaschinen<br />
hinnehmen.<br />
Im Verarbeitenden Gewerbe ist<br />
im August ein weiterer Rückgang<br />
des Geschäftsklimaindikators zu<br />
beobachten. Die Zufriedenheit mit<br />
der aktuellen Lage hat erneut abgenommen.<br />
Die Erwartungen rutschten<br />
tiefer in den negativen Bereich. Bei<br />
keiner der deutschen Schlüsselindustrien<br />
zeigten sich Lichtblicke.2<br />
BGA zur Konjunktur<br />
Deutsche Wirtschaft<br />
im Auf und Ab<br />
Die Auftragseingänge im Verarbeitenden<br />
Gewerbe stiegen nach Angaben<br />
des Statistischen Bundesamtes im Juni<br />
2019 gegenüber dem Vormonat um<br />
2,5 %. Während die Ordereingänge aus<br />
dem Nicht-Euroraum um 8,6 % stiegen,<br />
fielen sie im Inland und dem Euroraum<br />
um 1,0 % beziehungsweise um 0,6 %. Die<br />
Zahl der Großaufträge war überdurchschnittlich.<br />
Die Produktion im Produzierenden<br />
Gewerbe entwickelt sich dagegen negativ.<br />
Im Juni 2019 fiel die sie gegenüber<br />
dem Vormonat um 1,5 %. Dabei nahm die<br />
Erzeugung in der Industrie um 1,8 % ab,<br />
die Produktion im Baugewerbe stieg<br />
jedoch um 0,3 %. Innerhalb der Industrie<br />
kam es in allen drei Hauptgruppen, den<br />
Vorleistungsgütern (-2,0 %), den Investitionsgütern<br />
(-1,8 %) und den Konsumgütern<br />
(-1,4 %) zu Rückgängen.<br />
Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld<br />
beurteilt der Bundesverband Großhandel,<br />
Außenhandel Dienstleistungen (BGA)<br />
die Situation als durchwachsen. Die Auftragseingänge<br />
unterlägen seit dem Jahresanfang<br />
einem Auf und Ab. Auf der Seite<br />
der Produktion seien zwar durchaus einige<br />
kleine Lichtzeichen zu erkennen, die<br />
negativen Wachstumsraten überwiegen<br />
jedoch und zeichnen in der Tendenz eine<br />
eher abwärtsgerichtete Bewegung, so der<br />
Verband. Für die mittelfristige Perspektive<br />
geht der BGA daher von einer weiteren<br />
leichten konjunkturellen Abkühlung für die<br />
zweite Jahreshälfte 2019 aus.<br />
Mattenschweißanlagen<br />
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<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
25
Messen<br />
und Märkte<br />
Schwerpunkt Konjunktur<br />
Positive Umsatzentwicklung verstetigt sich bis 2020<br />
Die Bauwirtschaft läuft weiter gut<br />
Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) bewertet die Lage der Bauindustrie<br />
weiterhin positiv. Für 2019 erwartet die Branche ein Umsatzwachstum von 8,7 % auf 137,5 Mrd. €.<br />
Das Wachstum betreffe dabei die drei Bausparten Hochbau, Straßen- und Tiefbau sowie den<br />
Ausbau gleichermaßen. Damit ist die Bauwirtschaft momentan der bedeutendste Konjunkturtreiber.<br />
Für das kommende Jahr geht die Branche von einem Umsatzplus von 5 % auf 145 Mrd. € aus –<br />
was der erwarteten Preisentwicklung entspricht.<br />
Quelle: Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e. V., Statistisches Bundesamt, 2019/2020 Prognose<br />
Gemeinschaftsdiagnose der Forschungsinstitute. Frühjahr 2019<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
163<br />
79<br />
39<br />
131 133<br />
66<br />
titionsneigung hindeute, würden<br />
aktuell die Aufträge noch ausgeweitet.<br />
Demnach floriert insbesondere<br />
der Dienstleistungsbereich, der<br />
einen Großteil der Bauinvestitionen<br />
der gewerblichen Wirtschaft beauftrage.<br />
Vor diesem Hintergrund<br />
erwartet das Baugewerbe bis zum<br />
Entwicklung der Bauinvestitionen nach Bausparten<br />
Mrd. €<br />
Bauinvesonen nach Sparten (real)<br />
154<br />
171<br />
184<br />
71 72 76 79<br />
32 33 30 34 35<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
Für den Wirtschaftsbau<br />
ergebe sich in 2019 ein ambivalentes<br />
Bild, kommentiert der Präsident des<br />
Zentralverbands Deutsches Baugewerbe,<br />
Reinhard Quast, die aktuelle<br />
Branchenkonjunktur. Während der<br />
Frühindikator „Baugenehmigungen“<br />
bereits auf eine eingebremste Inves-<br />
Wohnbauten<br />
gewerblicher Bau<br />
öffentlicher Bau<br />
dritten Quartal 2019 eine positive<br />
Umsatzentwicklung. Im vierten<br />
Quartal rechnet der ZDB allerdings<br />
mit einem Tempoverlust: „Das heißt,<br />
dass wir von einem Umsatzwachstum<br />
von 7,5 % auf 48,6 Mrd. € ausgehen,“<br />
so der ZDB-Präsident.<br />
Für den Wohnungsbau erwartet<br />
der Branchenverband der Bauwirtschaft<br />
ein Umsatzplus von 9 % auf<br />
50,9 Mrd. €.<br />
Tiefbau ist Treiber<br />
des Öffentlichen Baus<br />
„Die öffentliche Hand investiert wieder.<br />
Das merken unsere Firmen landauf<br />
landab“, erläuterte Quast die<br />
Daten des Statistischen Bundesamtes<br />
zum öffentlichen Bau. Die Branche<br />
geht daher davon aus, dass der<br />
Umsatz im öffentlichen Bau um 10 %<br />
auf 38 Mrd. € steigen wird. Getragen<br />
werde diese Entwicklung maßgeblich<br />
vom Tiefbau, dessen Umsatz der<br />
ZDB bei 30,6 Mrd. € veranschlagt.<br />
„Der Hochbau sollte die 7-Mrd.-<br />
Grenze überschreiten,“ so Quast weiter.<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Insbesondere der Investitionshochlauf<br />
des Bundes, wonach die Investitionen<br />
in die Infrastruktur auf 17<br />
Mrd. € steigen sollen, trage zu dieser<br />
Entwicklung bei. Weiterhin Sorgen<br />
mache allerdings das Investitionsverhalten<br />
der Kommunen. Über die<br />
Hälfte, nämlich 55 % der öffentlichen<br />
Investitionen werden von den Kommunen<br />
ausgelöst. Ihnen gelingt es<br />
dem ZDB zufolge jedoch nicht, den<br />
Verschleiß ihrer öffentlichen Infrastruktur<br />
aufzuhalten und abzubauen.<br />
Entwicklung von Umsätzen und Auftragsbeständen im Bauhauptgewerbe<br />
in % 2019/2018<br />
Quartale 2018 in % zum Vorjahr<br />
Bauhauptgewerbe Jul. Jan.-Jul. 2. Q. 1. Q. 4. 3. 2. 1.<br />
Umsatz 1 7,8 11,7 9,3 17,8 14,3 11,1 9,4 6,3<br />
real (preisbereinigt) 2,2 5,7 3,4 11,1 7,8 5,1 4,2 1,6<br />
Auftragseingang 1 10,9 10,8 7,8 14,3 14,7 10,7 8,0 6,8<br />
real (preisbereinigt) 5,0 4,7 1,9 7,9 8,2 4,7 2,9 2,0<br />
Baugenehmigungen 2 5,6 2,0 0,2 2,7 0,7 8,6 11,1 7,8<br />
Beschäftigte 1 4,6 5,2 5,0 5,7 5,4 4,9 4,5 4,9<br />
1. Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigte, nominale Veränderungsrate<br />
2. Wohn- und Nichtwohngebäude, Neu- und Umbau, Baukosten<br />
Quelle: HDB<br />
Fortsetzung des<br />
Wachstums erwartet<br />
Auch der Hauptverband der Deutschen<br />
Bauindustrie erwartet für<br />
das Bauhauptgewerbe eine Fortsetzung<br />
des Wachstums. Dafür<br />
sprächen Faktoren auf allen Ebenen:<br />
Geschäftsklima, Baugenehmigungen,<br />
Auftragseingang und<br />
-bestand sowie nominaler Umsatz,<br />
sagte der Präsident des Verbands<br />
Peter Hübner. 2<br />
BDI-Industriebericht<br />
Stahl- und Metallverar beitung<br />
mit Rückgängen<br />
Nach einem erfreulichen Jahresbeginn 2018 mit Zuwächsen von<br />
über 5 % gegenüber dem sehr guten Jahr 2017 hat sich die Produktion<br />
der Stahl und Metall verarbeitenden Betriebe in Deutschland im<br />
Jahresverlauf 2018 abgeschwächt. Angesichts der vielen Risiken<br />
und geopolitischen Baustellen startete das Jahr 2019 ebenfalls mit<br />
Rückgängen. Das meldete der Bundesverband der Deutschen Industrie<br />
(BDI).<br />
Während die Produktionsprognose<br />
von plus 4 % zur Jahresmitte<br />
noch erreicht werden konnte,<br />
schwächte sich die Dynamik in der<br />
zweiten Jahreshälfte spürbar ab. Im<br />
letzten Quartal konnte das Vorjahresniveau<br />
nicht mehr erreicht werden.<br />
Auf Jahressicht wurde die Produktion<br />
um 1,9 % ausgeweitet.<br />
Umsatz<br />
Die Umsatzentwicklung der Stahl<br />
und Metall verarbeitenden Branchen<br />
zeigt dem BDI zufolge ein ähnliches<br />
Bild wie die Produktion. Sowohl die<br />
Inlandslieferungen als auch die<br />
Exporte verzeichneten zum Start in<br />
das Jahr 2018 hohe Wachstumsraten<br />
(10 % Inland, 7 % Export), die sich<br />
im Verlauf auf Plus von 1,8 % Inlandsumsatz<br />
und 1 % Exportwachstum<br />
reduzierten. Die Auftragseingänge<br />
sind im Vorjahresvergleich zurückgegangen,<br />
aus dem Inland kamen<br />
2,3 % weniger Bestellungen, aus dem<br />
Ausland 6,2 %, wobei die Exportnachfrage<br />
durch Großaufträge im letzten<br />
Quartal 2017 verzerrt ist. „Die Hauptursache<br />
für diese Entwicklungen<br />
dürfte mit dem Stichwort Verunsicherung<br />
treffend beschrieben sein –<br />
Verunsicherung von Verbrauchern<br />
und Investoren in vielen wichtigen<br />
Märkten“, konstatiert der BDI-Industriebericht.<br />
Angesichts der vielen Risiken<br />
und geopolitischen Baustellen startete<br />
das Jahr 2019 mit Rückgängen: 2,9<br />
% weniger Umsatz, 4,2 % niedrigere<br />
Inlandsabsätze 0,2 % weniger Exporte,<br />
9,6 % geringere Inlandsauträge und<br />
8,5 % weniger Exportnachfrage. 2<br />
Einkaufsmanager-Index<br />
Industrieproduktion<br />
im roten Bereich<br />
Der Abschwung des Verarbeitenden<br />
Gewerbes in Deutschland hält an. Das zeigen<br />
die aktuellen Umfrage-Ergebnisse zum<br />
IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index<br />
(EMI). Mit 43,5 Punkten nach 43,2 im Juli<br />
rutschte der PMI im August noch tiefer in<br />
den roten Bereich.<br />
Gleichzeitig liegt der wichtige Frühindikator<br />
für die Industrieproduktion der größten<br />
Volkswirtschaft Europas bereits den achten<br />
Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle<br />
von 50,0 Zählern. Angaben des<br />
englischen Finanzdienstleisters IHS Markit<br />
zufolge habe der erneut kräftige Rückgang<br />
der Neuaufträge viele Unternehmen veranlasst,<br />
ihre Produktion weiter zu drosseln<br />
und abermals beim Personal zu kürzen.<br />
„Der deutschen Industrie ist es auch im<br />
August nicht gelungen, ihre seit Jahresbeginn<br />
anhaltende Talfahrt zu stoppen. Das<br />
belegen die aktuellen EMI-Daten“, sagte<br />
Dr. Silvius Grobosch, Hauptgeschäftsführer<br />
des Bundesverbandes Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V. (BME).<br />
Bedenkenswert sei zudem die Negativentwicklung<br />
des Teilindex Jahresausblick, der<br />
mit 39,1 (Juli: 43,2) Punkten regelrecht<br />
abgestürzt sei.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19 27
Messen<br />
und Märkte<br />
Schwerpunkt Konjunktur<br />
Positive Umsatzentwicklung verstetigt sich bis 2020<br />
Automobilmärkte<br />
entwickeln sich differenziert<br />
Im Juli haben sich die internationalen Automobilmärkte dem Verband der Automobilindustrie (VDA)<br />
zufolge differenziert entwickelt. Während der US-Markt erstmals in diesem Jahr zulegen konnte,<br />
erreichte der Absatz in Westeuropa Vorjahresniveau. Der deutsche Pkw-Markt erreichte im August mit<br />
dem zweitbesten Wert für diesen Monat überhaupt erneut hohes Niveau. Im bisherigen Jahresverlauf<br />
stiegen die Neuzulassungen in Deutschland um 1 % auf 2,5 Mio. Einheiten.<br />
Grafik: VDA/KBA<br />
Insgesamt blieb die Zahl der Pkw-Neuzulassungen<br />
in Westeuropa im Juli mit 1,2 Mio. Einheiten auf Vorjahresniveau.<br />
Die fünf größten Einzelmärkte entwickelten<br />
sich dabei sehr unterschiedlich. In Deutschland<br />
stiegen die Neuanmeldungen um 5 %, der italienische<br />
Markt erreichte Vorjahresniveau. Frankreich (-2 %) und<br />
das Vereinigte Königreich (-4 %) mussten jeweils ein<br />
Minus verbuchen. Der spanische Markt war im Juli<br />
zweistellig rückläufig (-11 %). Nach den ersten sieben<br />
Monaten des Jahres steht der westeuropäische Pkw-<br />
Markt bei einem Volumen von 8,9 Mio. Fahrzeugen –<br />
ein Rückgang von 3 %.<br />
Deutscher Pkw-Markt leicht gewachsen<br />
Der deutsche Pkw-Markt erreichte im August mit<br />
313.800 Neuzulassungen erneut hohes Niveau. Das ist<br />
der zweitbeste Augustwert.<br />
Deutscher Pkw-Markt im August<br />
August 2019 Januar – August 2019<br />
Personenkraftwagen *) Anzahl ±% Vorjahr Anzahl ±% Vorjahr<br />
Neuzulassungen 313.800 -1 2.495.600 1<br />
davon:<br />
dt. Marken inkl. Konzernmarken 217.100 1 1.754.600 1<br />
ausl. Marken 96.700 -4 741.000 1<br />
Export 234.300 -6 2.373.000 -14<br />
Produktion 313.200 1 3.160.400 -11<br />
*) z.T. vorläufig<br />
Der Auftragseingang aus dem Inland übertraf im August<br />
den Vorjahreswert um 8 %, seit Jahresbeginn gingen<br />
gut 4 % mehr Aufträge inländischer Kunden ein. Aus<br />
dem Ausland hingegen kamen im abgelaufenen Monat<br />
11 % weniger Aufträge herein, seit Jahresbeginn steht<br />
ein Minus von 5 % in den Büchern.<br />
Die deutschen Pkw-Hersteller fertigten an den inländischen<br />
Standorten im August 313.200 Pkw (+1 %). Seit<br />
Januar liefen knapp 3,2 Mio. Pkw vom Band (-11 %).<br />
Schwächer entwickelte sich der Export: Im August wurden<br />
234.300 Pkw an Kunden in aller Welt ausgeliefert<br />
(-6 %). In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres<br />
wurden aus Werken in Deutschland 2,4 Mio. Pkw exportiert,<br />
14 % weniger als im Vorjahreszeitraum.<br />
US-Markt im Plus, China verzeichnet Rückgang<br />
Erstmals in diesem Jahr ist der US-Light-Vehicle-Markt<br />
(Pkw und Light Trucks) im vergangenen Monat gewachsen:<br />
Die Verkäufe erhöhten sich um 2 % auf 1,4 Mio.<br />
Neufahrzeuge. Von Januar bis Juli wurden 9,8 Mio.<br />
Light Vehicles verkauft (-2 %). Der Trend zu Light Trucks<br />
hält weiter an: Seit Jahresbeginn stieg ihr Absatz um<br />
2 %, während die Pkw-Verkäufe um 9 % zurückgingen.<br />
Der chinesische Markt verzeichnete im Juli einen<br />
Rückgang von 4 % auf 1,5 Mio. Pkw. Seit Januar ist das<br />
Marktvolumen um 13 % auf 11,4 Mio. Neufahrzeuge<br />
zurückgegangen. Seit nunmehr 13 Monaten ist der Pkw-<br />
Absatz im größten Einzelmarkt rückläufig. Für das<br />
Gesamtjahr 2019 geht der VDA von einem Marktvolumen<br />
von 21,6 Mio. Neufahrzeugen aus (-7 %), die bisherige<br />
Prognose lag bei minus 4 %. 2<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Marktversorgung zurückgegangen<br />
Stahlkonjunktur<br />
bleibt verhalten<br />
Die Stahlmengenkonjunktur in Deutschland hat dem Industriebericht<br />
des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI)<br />
zufolge im vergangenen Jahr den Rückwärtsgang eingelegt:<br />
Die Marktversorgung mit Walzstahl ging im Jahresdurchschnitt<br />
2018 um 4 % zurück, die Lieferungen sanken um 5 %, für die<br />
Rohstahlproduktion ergab sich ein Minus von 2 %.<br />
Zu dieser Entwicklung beigetragen<br />
haben demnach Sonderfaktoren<br />
wie insbesondere die Umstellung<br />
des Prüfverfahrens in der<br />
Automobilindustrie sowie das Niedrigwasser<br />
am Rhein im Schlussquartal<br />
des vergangenen Jahres.<br />
Auftragseingänge<br />
Walzstahl rückläufig<br />
Auch im ersten Quartal des laufenden<br />
Jahres blieb die Stahlkonjunktur<br />
dem Bericht nach verhalten. So sind<br />
die Auftragseingänge Walzstahl –<br />
Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />
zufolge – zu Jahresbeginn<br />
deutlich rückläufig. Die Unternehmen<br />
blieben weiterhin skeptisch<br />
hinsichtlich ihrer Erwartungen für<br />
die nächsten Monate. Auch weltweit<br />
hat sich seit dem zweiten Halbjahr<br />
die konjunkturelle Grundtendenz in<br />
der Stahlindustrie abgeschwächt.<br />
Zudem sei der Konjunkturausblick<br />
mit erheblichen Abwärtsrisiken verbunden.<br />
Schließlich bestünden der<br />
jüngsten Einschätzung der OECD<br />
zufolge die strukturellen Probleme<br />
in der globalen Stahlindustrie in<br />
Form von verfestigten Überkapazitäten,<br />
der Ausbreitung protektionistischer<br />
Tendenzen sowie Wettbewerbsverzerrungen<br />
als Folge<br />
staatlicher Subventionen weiter fort.<br />
Vor dem Hintergrund der konjunkturellen<br />
Gesamtsituation sei es<br />
aus Sicht der Stahlindustrie ein notwendiger<br />
Schritt der EU gewesen,<br />
endgültige Schutzklauselmaßnahmen<br />
einzuführen, um Handelsumlenkungen<br />
im Zuge der US-amerikanischen<br />
Strafzölle in den<br />
EU-Markt zu begrenzen. Kritisch<br />
hingegen bewertet die Stahlindustrie,<br />
dass bereits im Juli trotz der<br />
bestehenden fragilen konjunkturellen<br />
Lage erste Schritte zur Lockerung<br />
der Zollkontingente eingeführt wurden<br />
und damit die Wirksamkeit der<br />
Maßnahmen spürbar eingeschränkt<br />
werde. 2<br />
ArGeZ-Geschäftsklima<br />
Zulieferer-Perspektiven unverändert unter Druck<br />
Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie<br />
zeigte sich im August weiter unter Druck. Eine eher<br />
„homöopathische Verbesserung“ bei der Bewertung der<br />
aktuellen Lage zeige keine Trendwende an, so die Arbeitsgemeinschaft<br />
Zulieferindustrie (ArGeZ). Entscheidend für<br />
die Konjunktureinschätzung der Branche sei die Erwartungshaltung<br />
bezogen auf die nächsten sechs Monate.<br />
Angesicht der offenen Fragen bei den Handelsstreitigkeiten<br />
sowie dem näher rückenden Brexit suchten die Maktteilnehmer<br />
nach Orientierung.<br />
Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der<br />
Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit<br />
mit dem Ifo-Institut, München, ermittelt. Er<br />
beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und<br />
deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />
zusammengeschlossenen Branchen Gießerei-Industrie,<br />
Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung, Stahl- und<br />
Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie<br />
sowie Technische Textilien ab.<br />
Quelle: Ifo München, ArGeZ Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie, Indexbasis 2015=100<br />
Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland Juni 2019<br />
Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
Aktuelle Lage<br />
Zukunftserwartungen<br />
-70<br />
Jan. 06 Jan. 07 Jan. 08 Jan. 09 Jan. 10 Jan. 11 Jan. 12 Jan. 13 Jan. 14 Jan. 15 Jan. 16 Jan. 17 Jan. 18 Jan. 19 Jan. 20<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
29
BDS<br />
Research<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Die Unsicherheit nimmt zu<br />
Nach einem für Stahlhersteller, -händler und -verarbeiter guten Jahr 2018 haben sich die weltweiten<br />
Konjunktur erwartungen im Laufe des Jahres 2019 nach und nach eingetrübt. Handelskonflikte und<br />
die immer noch ungeklärten Fragen zum Brexit führen zu Unsicherheiten. Sorgen bereitet vor allem<br />
die Situation bei den Automobilherstellern. Die deutschen Maschinenbauer schauen ebenfalls<br />
pessimistischer in die Zukunft. Auch wenn andere stahlverarbeitende Industriezweige, allen voran<br />
die Bauwirtschaft, weiterhin gut beschäftigt sind, ist die Stahlnachfrage geringer als im vergangenen<br />
Jahr. Enttäuschend verlief für die Stahldistribution der Juni. Im Juli konnte die fehlende Menge dann<br />
wieder einigermaßen kompensiert werden. Der August zeigte sich wiederum ziemlich durchwachsen.<br />
Foto: privat<br />
Jörg Feger, Prokurist<br />
und Bereichsleiter<br />
Research im Bundesverband<br />
Deutscher<br />
Stahlhandel (BDS),<br />
berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
August 2019 vorliegenden<br />
Zahlen.<br />
Feger-BDS@<br />
stahlhandel.com<br />
Lagerabsatz<br />
Der Lagerabsatz verlief im Jahr 2018<br />
recht erfreulich. Insgesamt wurden<br />
bei Walzstahlfertigerzeugnissen 11,2<br />
Mio. t abgesetzt. Dies ist der beste<br />
Wert seit dem Jahr 2012. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr wurde 1,4 %<br />
mehr Menge erreicht. Bei Rohren<br />
wurden sogar noch deutlichere<br />
Zuwächse verzeichnet.<br />
Das Jahr 2019 ist für die deutsche<br />
Stahldistribution mengenmäßig<br />
etwas schwächer gestartet. Insgesamt<br />
wurden im Januar etwas über<br />
950.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse,<br />
im Februar 908.000 t und im<br />
März knapp 930.000 t abgesetzt.<br />
Ähnlich verlief der April. Der Lagerabsatz<br />
betrug 931.000 t. Vergleichsweise<br />
gut zeigte sich der Mai.<br />
954.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
wurden ausgeliefert. Dafür war<br />
wiederum der Juni ungewöhnlich<br />
schwach.<br />
Auch aufgrund der vielen Feierund<br />
wenigen Arbeitstage konnte ein<br />
Lagerabsatz von lediglich 848.000 t<br />
verzeichnet werden. Der Juli zeigte<br />
mit seinen 23 Arbeitstagen wieder<br />
ein ordentliches Volumen auf. Der<br />
Absatz verfehlte mit 999.000 t die<br />
Eine-Millionen-Tonnen-Schwelle nur<br />
haarscharf. Der August wurde als<br />
typischer Sommermonat wahrgenommen.<br />
Nur knapp 900.000 t Lagerabsatz<br />
wurden gemeldet. Insgesamt<br />
wurde in den ersten acht Monaten<br />
2019 4,6 % weniger Menge als im<br />
Vorjahreszeitraum abgesetzt. Besonders<br />
der Absatz von Flachprodukten<br />
und Stabstahl zeigte sich schwächer.<br />
Als einziges Produkt konnte Betonstahl<br />
weiter zulegen.<br />
Lagerbestand<br />
IIm vergangenen Jahr wurde der Jahreshöchstbestand<br />
im Sommer<br />
erreicht. Ende Juli 2018 wurden 2,56<br />
Mio. t Bestand gemeldet. Ab Herbst<br />
setzte dann ein deutlicher Bestandsabbau<br />
ein. Im Dezember beliefen sie<br />
sich die bundesweiten Lagerbestände<br />
auf 2,22 Mio. t. Dabei lag der<br />
branchenweite Bestand im Vergleich<br />
zum Vorjahresmonat um knapp 5 %<br />
höher.<br />
Zwischen Januar und März 2019<br />
erfolgte der übliche Lageraufbau: Im<br />
April und Mai wurden nur noch<br />
geringe Mengen aufgebaut. Im Juni<br />
und Juli wurde dann ein leichter<br />
Rückgang der Bestände beobachtet.<br />
Im August wurden die Bestände,<br />
wahrscheinlich auch aufgrund von<br />
Werksferien, spürbar zurückgefahren.<br />
Ende August 2019 wurden 2,31<br />
Mio. t Bestand gemeldet. Das sind<br />
knapp 8 % weniger als Ende August<br />
2018 bevorratet wurden.<br />
Lagerreichweite<br />
Die durchschnittliche Lagerreichweite<br />
bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />
lag aufgrund der relativ geringen<br />
Absatzmengen und niedrigen<br />
Bestände im August bei 2,6 Monaten<br />
bzw. 78 Tagen. Dieser Wert wurde<br />
auch im Schnitt der ersten acht<br />
Monate 2019 erreicht (vgl. Abbildung<br />
1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen<br />
Bereich zufolge setzte sich der teilweise<br />
recht starke Preisanstieg, der<br />
im Jahr 2016 angefangen hatte, im<br />
Jahr 2017 fort. Auch in den ersten<br />
beiden Monaten des Jahres 2018<br />
konnten bei fast allen Produkten<br />
Preissteigerungen festgestellt werden.<br />
Zwischen März und Mai gestaltete<br />
sich das Bild differenzierter.<br />
Große Veränderungen wurden dabei<br />
jedoch nicht festgestellt. In den<br />
Monaten Juni bis September waren<br />
die Preise bei fast allen Produkten<br />
wieder im Aufwärtstrend. Der Oktober,<br />
November und Dezember zeigten<br />
sich uneinheitlich. Mitunter wurden<br />
auch sinkende Preise<br />
beobachtet.<br />
Auch im Januar und Februar<br />
2019 wurde tendenziell von fallenden<br />
Verkaufspreisen berichtet. Im<br />
März konnten teilweise auch wieder<br />
Preissteigerungen festgestellt werden.<br />
Im April, Mai, Juni und Juli war<br />
die Tendenz bei nahezu allen Produkten<br />
rückläufig. Diese Rückgänge<br />
waren bei Rohren und den meisten<br />
Flachprodukten ausgeprägter als bei<br />
Langprodukten. Im August war die<br />
Tendenz zwar bei den meisten Produkten<br />
weiterhin rückläufig. Bei einzelnen<br />
Produktgruppen konnten<br />
aber auch Preiserhöhungen festgestellt<br />
werden (vgl. Abbildungen<br />
2 und 3). 2<br />
30 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />
lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
n Absatzindex (2007 = 100)<br />
n Lagerreichweite in Tagen<br />
200<br />
180<br />
160<br />
101<br />
97 94 93<br />
96<br />
96<br />
100<br />
90 90<br />
95 140<br />
89<br />
91 93 93 93<br />
85 90<br />
120<br />
100<br />
55<br />
80<br />
78 78 75 81 78 78 84 75 72 123 75 81 81 81 78 87 72 78<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Ø<br />
2015<br />
Ø<br />
2016<br />
Ø<br />
2017<br />
Ø<br />
2018<br />
Ø<br />
2019<br />
Aug.<br />
2018<br />
Sep.<br />
2018<br />
Okt.<br />
2018<br />
Nov.<br />
2018<br />
Dez.<br />
2018<br />
Jan.<br />
2019<br />
Feb.<br />
2019<br />
März<br />
2019<br />
April<br />
2019<br />
Mai<br />
2019<br />
Juni<br />
2019<br />
Juli<br />
2019<br />
Aug.<br />
2019<br />
Absatz und Lagerreichweite<br />
der<br />
Stahldistribution<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Preisentwicklung<br />
bei Langprodukten<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
2. Q. 2018<br />
3. Q. 2018<br />
4. Q. 2018<br />
1. Q. 2019<br />
2. Q. 2019<br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
Preisentwicklung bei<br />
Flachprodukten und<br />
Rohren<br />
Quelle Bild 2 u. 3: BDS<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
2. Q. 2018<br />
3. Q. 2018<br />
4. Q. 2018<br />
1. Q. 2019<br />
2. Q. 2019<br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
31
BDS<br />
Kommunikation<br />
Stahlhandelstag 2019<br />
Über 320 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, spannende Fachvorträge und viele gute Gespräche – und zugleich ein<br />
ganz besonderes Branchentreffen: Das war der Stahlhandelstag 2019. Denn vor 50 Jahren wurde der BDS ebendort<br />
gegründet, wo am 19. und 20. September 2019 die 27. Auflage der Veranstaltung stattfand – in Neuss.<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Die Stahldistribution und ihr Fachverband ist von<br />
großem Interesse für die gesamte Stahl-Lieferkette.<br />
Eberhard Frick, Geschäftsführer Friedrich Kicherer GmbH & Co.<br />
KG sowie Vorsitzender des BDS-Vorstandsrats.<br />
Für uns als Unternehmen bietet der BDS<br />
unverzichtbare Dienstleistungen, die wir alleine<br />
nicht in Lage wären zu handeln – zum Beispiel<br />
die berufliche Aus- und Weiterbildung.<br />
Heinz Herbort, Geschäftsführer Kerschgens Werkstoffe &<br />
Mehr GmbH sowie BDS-Gebietsvorstand Gebiet 5 (NRW)<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
33
XXXXXXXXXX<br />
BDS<br />
XXXXX Kommunikation A XXXXX<br />
BDS-Stahlhandelstag mit hochkarätigen Referenten<br />
Ausblick, Analysen, Konjunktur<br />
Deutsche Wirtschaft<br />
zeigt gespaltenes Bild<br />
Die deutsche Konjunktur zeigt<br />
derzeit ein gespaltenes Bild. Einer<br />
ausgesprochenen Schwäche der<br />
Industrie steht eine weiterhin stabile<br />
Baukonjunktur sowie ein noch<br />
robuster Dienstleistungssektor entgegen,<br />
sagte Prof. Dr. Roland Döhrn<br />
vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung<br />
e.V. Die Produktionsrückgänge<br />
finden dem Wirtschaftsexperten<br />
zufolge auf breiter<br />
Basis quer durch die industriellen<br />
Sektoren statt, insbesondere zeige<br />
die Automobilkonjunktur Schwäche.<br />
Mit Produktionsrückgängen<br />
kämpfen auch die Stahlindustrie<br />
und die Stahlverwender in Deutschland.Im<br />
Vergleich zu früheren<br />
Rezessionen seien die derzeitigen<br />
Rückgänge aber noch moderat, so<br />
Döhrn.<br />
„Die deutsche Konjunktur<br />
zeigt derzeit ein gespaltenes<br />
Bild. Einer ausgesprochenen<br />
Schwäche der<br />
Industrie steht eine weiterhin<br />
stabile Baukonjunktur<br />
sowie ein noch robuster<br />
Dienstleistungssektor<br />
entgegen.“<br />
Weltweit nehmen laut Döhrn die<br />
geopolitischen Unsicherheiten in<br />
Zukunft eher zu. Diese Unsicherheiten<br />
hinterließen Spuren in der Weltwirtschaft.<br />
Die deutsche Wirtschaft<br />
befindet sich in mancherlei Hinsicht<br />
in einer Phase des Übergangs, so<br />
Döhrn weiter.<br />
Roland Döhrn, RWI Leibniz-Institut für<br />
Wirtschaftsforschung<br />
Während die Außenwirtschaft weiter<br />
dämpfend wirke, sei die Inlandsnachfrage<br />
robust. Für das laufende<br />
Jahr 2019 prognostizierte er ein<br />
Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts<br />
(BIP) von 0,4 %, für 2020 ein<br />
Wachstum von 0,9 % und für 2021 ein<br />
BIP-Wachstum von 1,3 %. 2<br />
Dirk Habecke, RockTechLithium<br />
Großes Potenzial für<br />
Batterie-Metalle<br />
Der Umbruch in der Automobilindustrie<br />
zieht einen großen –<br />
und oft unterschätzten – Umbruch<br />
auch im Rohstoffhandel nach sich.<br />
Diese Bilanz zog Investor Dirk Habecke<br />
von RockTechLithium, einem<br />
Entwicklungsunternehmen einer<br />
Lithiummine in Kanada.<br />
Für den international umtriebigen<br />
Finanz- und Projektentwicklungsexperten<br />
– und gebürtigen Dortmunder<br />
– ist die Frage, ob die Elektromobilität<br />
sich als Pkw-Antriebstechnologie<br />
durchsetzen werden, bereits entschieden.<br />
Zu viel sei von den großen Herstellern<br />
wie VW, Toyota oder General<br />
Motors bereits in diese Technologie<br />
investiert worden. Bis 2030 werde<br />
jedes dritte Auto weltweit elektrisch<br />
angetrieben. Zudem sei der größte<br />
Markt für elektrobetriebene Fahrzeuge,<br />
China, politisch auf diese Technologie<br />
festgelegt.<br />
„Die Auswirkungen der<br />
Elektromobilität auf die<br />
Nachfrage nach Batterie-<br />
Metallen sind enorm.“<br />
Vor allem asiatische Unternehmen<br />
bauten daher gerade große Kapazitäten<br />
für die Batterieproduktion<br />
auf. Infolge bekämen die dafür nötigen<br />
Rohstoffe wie etwa Lithium in<br />
den nächsten Jahren einen starken<br />
Auftrieb. Am Beispiel Lithium<br />
zeigte Harbecke, vor welchen<br />
Herausforderungen Investoren,<br />
Anbieter und Produzenten in dieser<br />
Marktsituation stehen. Da die<br />
Entwicklung einer nach akzeptablen<br />
Standards arbeitenden<br />
Lithium-Mine einige Jahre in<br />
Anspruch nehme, könne eine stark<br />
steigende Nachfrage nicht von<br />
heute auf morgen komplett bedient<br />
werden. Hinzu komme, dass neue<br />
Projekte aufgrund des derzeit noch<br />
kleinen Lithium-Markts schwierig<br />
zu finanzieren sind. Auf rund 24<br />
Mrd. $ bezifferte der Rohstoff-<br />
Experte das Finanzierungsvolumen<br />
für den Ausbau der Lithiumproduktion.<br />
2<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Stahlschrottrecycling in<br />
schwierigem Fahrwasser<br />
Die Stahlschrottrecycling-<br />
Branche steht vor großen Herausforderungen.<br />
Das machte Sebastian<br />
Will, Vizepräsident Fachbereich<br />
Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling<br />
des bvse, deutlich. Wegen vielfacher<br />
regulatorischer Vorschriften, die die<br />
Stahlschrottrecycling-Branche in<br />
den letzten Jahren zu integrieren<br />
hatte – etwa das Kreislaufwirtschaftsgesetz,<br />
das Wertstoffgesetz<br />
oder die Technische Anleitung zur<br />
Reinhaltung der Luft (TA Luft) –<br />
kämpfen die Unternehmen der Branche<br />
mit einer signifikanten Kostenzunahme.<br />
Der Branche zu schaffen<br />
machten zudem ein Überangebot<br />
der vorhandenen Aufbereitungsanlagen<br />
sowie schwindende Margen.<br />
„Zölle zahlen nicht<br />
diejenigen, die ein Produkt<br />
liefern, sondern die, die das<br />
Produkt kaufen. Die Zeche<br />
für die Zölle, die die USA<br />
aufgelegt haben, zahlen<br />
die amerikanischen<br />
Konsumenten.“<br />
Wie für die Industrie insgesamt, sind<br />
die konjunkturellen Einflüsse auch<br />
für die Unternehmen des Stahlrecyclings<br />
derzeit ein Quell der Unsicherheit.<br />
Nach der Wirtschaftskrise von<br />
2008/09, habe es bis dato für die<br />
Branche zwar eine lange Phase des<br />
Aufschwungs gegeben. Aber für viele<br />
Unternehmen fehle immer noch „der<br />
Speck“, so Will. Mit der aktuellen,<br />
globalen Krise der Realwirtschaft<br />
stünden viele im Stahlrecycling vor<br />
einer echten Herausforderung.<br />
Sebastian Will, bvse – Bundesverband<br />
Sekundärrohstoffe & Entsorgung<br />
Die unmittelbaren Aussichten seien<br />
nicht ermutigend. Seit Februar 2019<br />
ist der Preis für Stahlschrott deutlich<br />
zurückgegangen und auch für das<br />
erste Halbjahr 2020 erwartete der<br />
Schrottexperte keine Verbesserung.<br />
Das internationale Geschäft sei von<br />
zu vielen Unsicherheiten geprägt –<br />
neben der Entwicklung in der Türkei,<br />
etwa durch die US-Handelspolitik<br />
sowie den Brexit. 2<br />
Dr. Christian Piehl, B-Tec Concept GmbH<br />
Höheres Coilgewicht bei<br />
Betonstahl in Ringen<br />
Wer eine europäisch harmonisierte<br />
Norm für Betonstahl sucht,<br />
tut das vergebens. Zwar gibt es mit<br />
der DIN EN 10080 auch auf europäischer<br />
Ebene eine für Betonstahl<br />
vorgesehene Norm. Die aber aufgrund<br />
von Einsprüchen zurückgezogen<br />
werden musste, erinnerte Dr.<br />
Christian Piehl, B-Tec Concept<br />
GmbH. „Aktuell gibt es für die DIN<br />
EN 10080 nur einen Entwurf. Dabei<br />
wird diskutiert, ob auch Nachhaltigkeitsaspekte<br />
in die Norm aufgenommen<br />
werden sollen“, sagte Piehl.<br />
Stand heute sei es jedoch offen, wann<br />
die europäische Norm tatsächlich<br />
komme. Die für den deutschen Markt<br />
gültige Norm sei daher nach wie vor<br />
die DIN 488.<br />
Immer wieder zu Missverständnissen<br />
führe, dass die Norm erlaubt,<br />
die mechanischen Eigenschaften<br />
von Betonstahl der Duktilitätsklasse<br />
B500A (Betonstahl in Ringen, abgewickelte<br />
Erzeugnisse, Betonstahlmatten,<br />
Gitterträger) bei einem<br />
Nenndurchmesser von 4,0 bis 5,5<br />
mm abzumindern. Demgegenüber<br />
verbietet Tabelle 3 der DIN 488-1<br />
gleichzeitg die Anwendung dieser<br />
Produkte nach DIN 1045-1 – der<br />
Norm, die Statiker und Tragwerksplaner<br />
bei der Planung heranziehen.<br />
„Das führt zu der<br />
paradoxen Situation,<br />
dass wir diesen Betonstahl<br />
mit verminderten<br />
Eigenschaften zwar<br />
herstellen, aber nicht<br />
anwenden dürfen.“<br />
Eine Weiterentwicklung bei Betonstahl<br />
in Ringen ist die Entwicklung<br />
höherer Coilgewichte der B-Tec Concept<br />
GmbH. Gängig bei Betonstahl in<br />
Ringen sind derzeit Coilgewichte bis<br />
5 t und 25 mm Durchmesser des aufgewickelten<br />
Betonstahls. Demgegenüber<br />
entwickelt das Baden-Württembergische<br />
Unternehmen ein 8-t-Coil,<br />
das Anfang des kommenden Jahres<br />
auf den Markt kommen soll. „Je höher<br />
das Coilgewicht, desto mehr Material<br />
ist aufgespult, desto weniger oft müssen<br />
Anwender das Coil in der<br />
Maschine wechseln“, unterstrich<br />
Piehl. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
35
XXXXXXXXXX<br />
BDS<br />
XXXXX Kommunikation A XXXXX<br />
Save the Date:<br />
28. Stahlhandelstag<br />
2021<br />
30.09./1.10.2021,<br />
Maritim Magdeburg<br />
Chancen in digitalen<br />
Geschäftsmodellen<br />
Die aktuelle Situation der<br />
deutschen Stahlrohrhersteller gleiche<br />
einer Hochgebirgstour: Nach der<br />
Gipfelbesteigung werde bergab auf<br />
jeden Fall Geschwindigkeit aufgenommen,<br />
sagte Wilbert Bosch von<br />
Benteler Steel/Tube. Der Höhepunkt<br />
der konjunkturellen Entwicklung<br />
für die Stahlrohrindustrie sei<br />
erreicht. Nach Jahren mehr oder<br />
weniger stetigem Produktionswachstum<br />
der Branche, befinden sich entscheidenden<br />
Märkte – Automotive,<br />
Landtechnik und die Öl- und Gasindustrie<br />
– im Rückgang.<br />
Mit der Prognose von weltweit<br />
91,6 Mio. produzierten Fahrzeugen<br />
in 2019 (-3,7 % gegenüber 2017) fiele<br />
die Branche auf das Niveau von<br />
2016. Dennoch seien aber die für<br />
das zuvor höhere Produktionsvolumen<br />
benötigten Kapazitäten vorhanden.<br />
„Den Herausforderungen<br />
des Wandels gilt es, sich zu<br />
stellen. Und damit haben<br />
wir begonnen.“<br />
Hinzu kommen auch für die Stahlrohrhersteller<br />
die derzeitigen geopolitischen<br />
Unsicherheiten, etwa der<br />
US-Handelspolitik. So sorge eine<br />
Rekordzahl internationaler Handelsbarrieren<br />
derzeit für niedrigere<br />
Exporterwartungen. Der Brexit, ein<br />
schwankender Ölpreis, hohe Investitionen<br />
in die Elektrifizierung im<br />
Automobilbau sowie in die Digitalisierung<br />
erschwerten es zusätzlich,<br />
erfolgreich zu agieren.<br />
Wilbert Bosch, Benteler Steel/Tube<br />
Digitale Geschäftsmodelle werden<br />
in Zukunft dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Stahlrohrhersteller<br />
in Deutschland zu sichern,<br />
so der Manager weiter. Data Mining,<br />
Anlagenvernetzung, verbesserte<br />
Kundenkommunikation sowie Prozessoptimierungen<br />
– das alles berge<br />
großes Potenzial. 2<br />
Alle Präsen -<br />
ta tionen als<br />
Download unter<br />
www.stahlhandel.com<br />
Gregor Machura, bauforumstahl e.V./<br />
Deutscher Stahlbauverband DStV e.V.<br />
Stahlbauverband setzt auf<br />
offene Baumodelle<br />
Auch für den Stahlbau ist die<br />
Digitalisierung „ein Riesenthema“,<br />
hob Gregor Machura, Geschäftsführer<br />
des bauforumstahl e.V. sowie des<br />
Deutschen Stahlbauverbands DStV<br />
e.V. hervor. „Viele Akteure der Wertschöpfungskette,<br />
unter anderem Universitäten<br />
und Softwarehäuser, kommen<br />
derzeit mit der Aufforderung auf<br />
uns zu, uns an dem Prozess der Digitalisierung<br />
zu beteiligen“ berichtete<br />
Machura.<br />
„Stahlbau ist einfach.<br />
Sie können in unserem<br />
Konfigurator eine komplette<br />
Halle in fünf Minuten<br />
erstellen – ob rosa,<br />
gelb oder gepunktet.“<br />
bauforumstahl sowie DStV verfolgen<br />
dabei den Ansatz, für die Digitalisierung<br />
von Bauprojekten benötigte<br />
Modelle (BIM-Modelle) allen Beteiligten<br />
offen zugänglich zur Verfügung<br />
zu stellen – darunter Parkhaus-<br />
Modelle, Logistikhallen und Bürogebäude.<br />
Softwareherstellern bieten die<br />
Verbände zusätzlich die Möglichkeit,<br />
ein Update zu Stahlbauprodukten zu<br />
erhalten, die aktuell auf dem Markt<br />
zur Verfügung stehen. Mit Blick auf<br />
Prozessverbesserungen beim Einkauf<br />
von Stahlprodukten in seiner Branche,<br />
warb Gregor Machura für einen einheitlichen<br />
Datenstandard.<br />
Ein weiteres wichtiges Thema für<br />
das bauforumstahl/den DStV ist die<br />
Weiterbildung. Aktuell modernisiert<br />
der Verband Inhalte und Formate und<br />
entwickelt eine eLearning-Plattform<br />
rund das Bauen mit Stahl.<br />
Ein entscheidender Faktor für den<br />
Erfolg des Stahlbaus seien darüber<br />
hinaus die vielfältigen Aktivitäten in<br />
der nationalen wie internationalen<br />
Normung. „Der Erfolg einer Bauweise,<br />
eines Bauprodukts wird maßgeblich<br />
von der Normung beeinflusst“,<br />
betonte Machura. 2<br />
Ein Dank an alle aussteller und Sponsoren des BDS-Stahlhandelstags<br />
Aussteller<br />
z abas GmbH & Co. KG, Karlsruhe<br />
z alnamic AG, Neuss<br />
z De Causmaecker & Partner,<br />
Frankfurt Airport<br />
z DIP Concept GmbH, Köln<br />
z Dr. Demuth Derisol Lackfarben<br />
GmbH & Co. KG, Northeim<br />
z Fehr Lagerlogistik AG, Winterthur – CH<br />
z GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-<br />
Systeme mbH, Münster<br />
z Ingenieurbüro Roth, Unterheinriet<br />
z Kaltenbach GmbH + Co. KG, Lörrach<br />
z KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH, Berlin<br />
z Karsten Stahlhandel GmbH, Grevenbroich<br />
z Kasto Maschinenbau GmbH & Co, Achern<br />
z KI GmbH, Bielefeld<br />
z Krause Maschinenhandels- & Service GmbH,<br />
Achim<br />
z MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH,<br />
Westerheim<br />
z MEPS International Ltd, Sheffield – UK<br />
z Messe Düsseldorf GmbH – Tube 2020,<br />
Düsseldorf<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Persönlichkeiten des Stahlhandels im Gespräch<br />
50 Jahre BDS – (k)ein Rückblick mit Gästen und Geschichten<br />
Drei BDS-Generationen gemeinsam auf der Bühne (vlnr): der<br />
amtierende BDS-Vorstand Oliver Ellermann und seine Vorgänger<br />
Jürgen Nusser sowie Eberhardt H. Brauner und Moderatorin<br />
Nadine Dlouhy.<br />
Nadine Dlouhy: Was waren für Sie in Ihrer<br />
aktiven Zeit die größten Herausforderungen?<br />
Eberhardt H. Brauner: Eine unserer Aufgaben war es,<br />
die Gespräche mit den Lieferwerken und Verbrauchern<br />
zu gestalten. Das war kein Smalltalk. Schließlich ging<br />
es damals darum, wer bei den Werken kaufen durfte<br />
und wer nicht.<br />
Jürgen Nusser: Als ich anfing, fand ich eine Branche<br />
vor, die geprägt war von der Produktorientierung. Das<br />
haben wir zu einer Kundenorientierung hin entwickelt:<br />
Nicht das Produkt eines Erzeugers sollte zentral sein,<br />
sondern die eigene unternehmerische Leistung für die<br />
Kunden.<br />
Nadine Dlouhy: Wie sehen Sie die Stahlhandelsbranche<br />
aktuell aufgestellt?<br />
Oliver Ellermann: tahl ist anspruchsvoll. Eine durchschnittliche<br />
Stahlhandelsniederlassung mit 70.000 Artikeln<br />
in einem Gewerbegebiet in Deutschland ist wie 50<br />
Stahlwerke um die Ecke. Wer anders soll das denn können?<br />
Das Geschäftsmodell des Stahlhandels ist unverzichtbar.<br />
Was fasziniert Sie am Stahlhandel?<br />
Ina Rother: Ich bin schon während meiner Ausbildung<br />
in den 1970er-Jahren mit interessanten Persönlichkeiten<br />
zusammengekommen. Das hat mich fasziniert, dieser<br />
Stahl. Heute halte ich es für die größte Herausforderung,<br />
so viele verschiedene Themen zu managen und sich<br />
dabei immer wieder auf die Grundlagen zu besinnen:<br />
Dass Stahlhandel das Einkaufen, Lagern und Verkaufen<br />
von Stahl an Kunden ist, die diese Dienstleistung bezahlen.<br />
Das machen wir vielleicht manchmal zu kompliziert<br />
und darauf müssen wir uns immer wieder besinnen.<br />
Franz-Günther Kleine: Die Vielfältigkeit des Stahlhandels<br />
finden wir kaum ein zweites Mal in einer anderen<br />
Branche. Wenn junge Menschen ihre Begeisterungsfähigkeit<br />
mitbringen, dann sind in unserer Branche<br />
viele Wege offen. Mit Old Economy hat der Stahlhandel<br />
nichts zu tun. Der Stahlhandel ist eine spannende,<br />
riesige Herausforderung für den Nachwuchs.<br />
Wie sehen Sie als regional aufgestellter Stahlhandel<br />
die Zukunft?<br />
Dr. Hartmut Prosch: Wir haben den Kaiser überlebt,<br />
wir haben die Weimarer Republik überlebt, zwei schwere<br />
Kriege und auch im Sozialismus haben wir immer einen<br />
eigenen Betrieb gehabt. 1990 habe ich den Betrieb meiner<br />
Eltern in Eigenregie übernommen. Wir haben immer<br />
existiert und wir schaffen das jetzt auch. Warum sollten<br />
wir nicht? Dafür ist die Weiterbildung unserer Mitarbeiter<br />
ein wichtiger Baustein und da nutzen wir immer<br />
wieder die Angebote des BDS.<br />
Warum haben Sie sich für eine Ausbildung im Stahlhandel<br />
entschieden?<br />
Wied: Dass ich meine Ausbildung im Stahlhandel begonnen<br />
habe, war eher Zufall. Dann habe ich aber nach<br />
und nach mitbekommen, wie vielfältig Stahl ist und wo<br />
er zum Beispiel überall eingesetzt wird. Jetzt bin ich<br />
froh, dass ich da bin. 2<br />
Eine Stimme zum Stahlhandelstag<br />
Svenja Gieth,<br />
Stahlrohr GmbH<br />
Dr. Hartmut Prosch,<br />
Ed.Prosch KG<br />
Ina Rother,<br />
Salzgitter Mannesmann<br />
Stahlhandel GmbH<br />
Franz-Günther Kleine,<br />
ArcelorMittal Distribution<br />
GmbH<br />
„Mit dem Stahlhandelstag hat der BDS viele Entscheider und Experten der<br />
Branche zusammengebracht. Das war für uns als Messegesellschaft außerordentlich<br />
wertvoll. Wir haben intensive Gespräche mit Vertretern von<br />
Stahlhändlern, Metallbearbeitern und Maschinenherstellern geführt. Unser<br />
Ziel war es, ihnen die neue Fachmesse für die Schneidbranche CUTTING<br />
WORLD vorzustellen. Die Resonanz auf unsere Präsentation war durchweg<br />
positiv. Viele der Gesprächspartner sehen in unserer Messe eine vielversprechende<br />
Plattform, um sich über neue Produkte und Dienstleistungen zu<br />
informieren. Zudem konnten wir auch Kontakte zu Unternehmen knüpfen,<br />
die daran interessiert sind, auf unserer neuen Messe auszustellen. Daher<br />
war der Stahlhandelstag für die Messe Essen ein voller Erfolg.“<br />
Torben Wegner, Leiter Unternehmensentwicklung, Messe Essen<br />
z Messe Essen GmbH – CUTTING WORLD ® ,<br />
Essen<br />
z Nissen & Velten Software GmbH,<br />
Stockach<br />
z OttComputer GmbH, Langenfeld<br />
z Progress Maschinen & Automation AG,<br />
Brixen – I<br />
z P4S Partners 4 Steel: Behringer GmbH,<br />
Rösler Oberflächentechnik GmbH, Vernet<br />
Behringer<br />
z RSA cutting systems GmbH<br />
z Scheffer Krantechnik GmbH, Sassenberg<br />
z SE Padersoft GmbH & Co. KG, Paderborn<br />
z SHComputersysteme GmbH, Speyer<br />
z Vetten Krane & Service GmbH, Neuss<br />
z Voortman Steel Machinery, Rijssen – NL<br />
z XOM Materials GmbH, Berlin<br />
Sponsor<br />
z P4S Partners 4 Steel: Behringer GmbH,<br />
Rösler Oberflächentechnik GmbH,<br />
Vernet Behringer<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
37
BDS<br />
Kommunikation/Recht<br />
BDS-Gemeinschaftsstand in Halle 10, Stand 10214<br />
Der Stahlhandel auf der Blechexpo<br />
Nach den großen Erfolgen mit den Gemeinschaftsständen in den Jahren 2016 und 2018 auf der Tube<br />
in Düsseldorf präsentieren sich der BDS und fünf seiner Mitglieder erstmalig auch auf der Blechexpo<br />
2019 mit einem Gemeinschaftsstand.<br />
Eine runde Sache:<br />
Der BDS-Gemeinschaftsstand<br />
auf<br />
der Blechexpo in<br />
Halle 10, Stand 10214<br />
Gemeinsam mit dem BDS präsentieren<br />
sich unter dem schon von<br />
der Tube bekannten Motto „TREFF-<br />
PUNKT STAHLHANDEL“ in Halle<br />
10, Stand 10214 folgende Unternehmen:<br />
z BEPRO Blech und Profilstahl Handelsges.<br />
mbH & Co. KG<br />
z Gebr. Lotter KG<br />
z Artur Naumann Stahl AG<br />
z Weinmann Aach AG<br />
z XOM Materials GmbH<br />
Die teilnehmenden Unternehmen<br />
verfügen durch das Stand-im-Stand-<br />
Konzept über einen individuellen<br />
eigenen Bereich und profitieren von<br />
gemeinsamen, zentralen Lounge-<br />
Bereichen. Ordentliche BDS-Mitglieder<br />
können diese Lounge-Bereiche<br />
auf dem Messestand ebenfalls nutzen,<br />
um etwa Kunden und Geschäftspartner<br />
zu Gesprächen einzuladen.<br />
Ziel des BDS ist es, seinen Mitgliedern<br />
die Möglichkeit anzubieten,<br />
sich ebenfalls auf dieser wichtigen<br />
Leitmesse dem nationalen und internationalen<br />
Publikum zu präsentieren.<br />
Damit spricht der Verband in<br />
erster Linie die Unternehmen an,<br />
die bisher nicht mit einem eigenen<br />
Stand auf der Messe vertreten waren.<br />
Durch die konzertierte Organisation<br />
war es möglich, die Messeteilnahme<br />
auf einem interessanten Preisniveau<br />
anzubieten. 2<br />
Foto: BDS<br />
38 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
BDS<br />
Recht<br />
Konkrete praktische Maßnahmen zum Schutz des Know-hows<br />
Schutz vor Geschäftsgeheimnissen –<br />
Umsetzung im Unternehmen<br />
Anknüpfend an den Beitrag „Schutz von Geschäftsgeheimnissen – hier besteht Handlungsbedarf“<br />
aus der <strong>Stahlreport</strong>-Ausgabe 7/8.2019 sollen hier in einem zweiten Teil erste praktische Ansätze zur<br />
Umsetzung der neuen Vorgaben für den Geheimnisschutz vorgestellt werden. Ein Fachbeitrag von<br />
Dr. Almut Riemann und Nina Schmitz-Berg, beide Rechtsanwältinnen bei Henseler & Partner<br />
Rechtsanwälte mbB..<br />
Der Schwerpunkt liegt hierbei<br />
auf dem Umgang mit Geschäftsgeheimnissen<br />
im Unternehmen, d.h.<br />
auf dem Verhältnis der Unternehmen<br />
zu ihren Beschäftigten. Die dargestellten<br />
Grundsätze können jedoch<br />
auch auf das Verhältnis der Unternehmen<br />
zu ihren Geschäftspartnern<br />
herangezogen werden.<br />
Grundsätzlich sollte jedes Unternehmen<br />
angemessene Maßnahmen<br />
ergreifen, um wichtiges Knowhow<br />
zu schützen und gegebenenfalls<br />
Ansprüche aus dem neuen Ge -<br />
schäftsgeheimnisgesetz (Gesch-<br />
GehG) geltend machen zu können.<br />
Es stellt sich die Frage, welche Maßnahmen<br />
als angemessen gelten und<br />
wie dies im Unternehmen bestimmt<br />
werden kann. Bisher wird einhellig<br />
angenommen, dass ein „angemessener“<br />
Schutz sich nicht durch perfekte,<br />
unüberwindbare Sicherungsmechanismen<br />
auszeichnet. Vielmehr<br />
ist im Einzelfall zwischen dem wirt-<br />
schaftlichen und persönlichen Aufwand<br />
einerseits und dem Wert des<br />
Geschäftsgeheimnisses andererseits<br />
abzuwägen, um so sinnvolle Schutzmaßnahmen<br />
ergreifen zu können.<br />
Einführung geeigneter<br />
Schutzmaßnahmen<br />
Der Weg zu einer angemessenen<br />
Schutzmaßnahme führt häufig über<br />
ein mehrstufiges Vorgehen. Zumeist<br />
besteht dies aus mindestens drei<br />
Schritten: „Identifizieren – Kategorisieren<br />
– konkrete Schutzmaßnahmen“.<br />
Identifizierung<br />
Um einen Überblick über vorhandenes<br />
schützenswertes Knowhow<br />
zu erhalten, sollte zunächst im Rahmen<br />
einer „Bestandsaufnahme“ festgestellt<br />
werden, welches schützenswerte<br />
Wissen bei welchen Personen<br />
im Unternehmen besteht und welche<br />
Maßnahmen bereits getroffen werden.<br />
Hier wird empfohlen, die Feststellung<br />
entlang des Wertschöpfungsprozesses<br />
vorzunehmen.<br />
Kategorisierung<br />
Für die Ermittlung der richtigen<br />
Maßnahme ist es wichtig, das<br />
Knowhow zu klassifizieren. Dies<br />
erfolgt häufig wiederum in einem<br />
dreistufigen Modell. Der ersten Kategorie<br />
werden all solche Informationen<br />
zugeordnet, deren Bekanntwerden<br />
existenzbedrohende Folgen für<br />
das Unternehmen nach sich zögen.<br />
Die Informationen aus dieser Kategorie<br />
werden auch als „Kronjuwelen“<br />
bezeichnet. Die Coca-Cola Rezeptur<br />
dürfte beispielsweise ein solches<br />
„Kronjuwel“ darstellen. Für Hersteller<br />
sind regelmäßig große technische<br />
Innovationen im Herstellungsprozess<br />
als „Kronjuwelen“ anzusehen.<br />
Für Händler ist die Einordnung von<br />
Geschäftsgeheimnissen in diese<br />
Kategorie schwieriger. Ggf. können<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
39
XXXXXXXXXX<br />
BDS<br />
Recht<br />
Foto: Henseler & Partner<br />
Rechtsanwältin<br />
Dr. Almut Riemann,<br />
Henseler & Partner<br />
Rechtsanwälte mbB<br />
Rechtsanwältin<br />
Nina Schmitz-Berg,<br />
Henseler & Partner<br />
Rechtsanwälte mbB<br />
die Gesamtheit der Kontakte zu Lieferanten<br />
und Kunden sowie Preiskalkulationen<br />
in diese Kategorie fallen.<br />
Die zweite Kategorie umfasst für<br />
das Unternehmen wichtige Informationen.<br />
Folglich ein solch zentrales<br />
Knowhow, dessen Verlust einen signifikanten<br />
wirtschaftlichen Nachteil<br />
zur Folge hätte.<br />
In die dritte Kategorie gehören<br />
all solche Informationen, die im Wettbewerb<br />
relevant sind und deren Verlust<br />
einen kurzfristigen wirtschaftlichen<br />
Nachteil nach sich zöge.<br />
Einzelfallentscheidung, welche<br />
Information schützenswert ist<br />
Welche Informationen zu welcher<br />
Kategorie gehören, kann nicht allgemeingültig<br />
festgelegt werden. Es<br />
hängt stark vom Einzelfall ab, ob<br />
eine Information schützenswert ist<br />
und welcher Kategorie sie angehört.<br />
Abstand sollte jedoch von der Vorgehensweise<br />
genommen werden,<br />
grundsätzlich alles im Unternehmen<br />
vorhandene Knowhow als geheimhaltungsbedürftig<br />
einzustufen. Dies<br />
könnte im schlimmsten Fall hohe<br />
Kosten für unnötige Geheimnisschutzmaßnahmen<br />
verursachen und<br />
die Wirksamkeit des Geheimnisschutzes<br />
beeinträchtigen, da die Aufmerksamkeit<br />
und Sorgfalt der betroffenen<br />
Personen nachlassen kann,<br />
wenn die Handhabung von Geheimnissen<br />
zur „Normalität“ wird.<br />
Die Einordnung des Knowhows<br />
kann in einem Unternehmen nur<br />
funktionieren, wenn die einzelnen<br />
Abteilungen auf Dauer eng zusammenarbeiten.<br />
So kann sichergestellt<br />
werden, dass auch neu erworbenes<br />
Wissen unmittelbar der richtigen<br />
Kategorie zugeordnet und angemessen<br />
geschützt wird.<br />
Konkrete Schutzmaßnahmen<br />
Nachdem die Klassifizierung vorgenommen<br />
wurde gilt es, angemessene<br />
Geheimhaltungsmaßnahmen zu<br />
ergreifen. Die Angemessenheit der<br />
zu ergreifenden Maßnahme hängt<br />
von verschiedenen Faktoren ab. Ausschlaggebend<br />
kann zum Beispiel der<br />
Wert der Information (Kategorie eins,<br />
zwei oder drei), das konkrete Bedrohungsszenario<br />
(welche Angriffswege<br />
bestehen?) und auch die Größe des<br />
Unternehmens sein. Die Gesetzesbegründung<br />
stellt weitere Kriterien<br />
der Angemessenheitsprüfung dar:<br />
Entwicklungskosten, Natur der Informationen,<br />
übliche Geheimhaltungsmaßnahmen<br />
im Unternehmen, Art<br />
der Kennzeichnung der Informationen<br />
und vereinbarte vertragliche<br />
Regelungen mit Arbeitnehmern und<br />
Geschäftspartnern.<br />
Um wirksamen Geheimnisschutz<br />
zu betreiben, müssen organisatorische<br />
Maßnahmen vorgenommen<br />
werden. Das Kernstück bildet<br />
hier das sogenannte „Need-to-know“-<br />
Prinzip. Hiernach sollte ein Mitarbeiter<br />
nur Zugang zu solchen vertraulichen<br />
Informationen erhalten,<br />
die zur Durchführung seiner Aufgaben<br />
notwendig sind. Ausnahmen<br />
von diesem Prinzip sollten, wenn<br />
betriebliche Belange dies erfordern,<br />
durch den Vorgesetzten genehmigt<br />
werden. Hier sollte jedoch auf eine<br />
klare zeitliche Beschränkung und<br />
schriftliche Dokumentation Wert<br />
gelegt werden. Das „Need-to-know“<br />
-Prinzip ist eine sehr effiziente und<br />
wirksame Maßnahme. Ein Geheimnis<br />
kann nur dann in Gefahr geraten,<br />
wenn potenzielle Rechtsverletzer<br />
auch Zugang haben.<br />
Die Anwendung des „Need-toknow“–Prinzips<br />
kann auf verschiedene<br />
Arten erfolgen. Bereiche des<br />
Unternehmens, welche Geheimnisse<br />
in physischer Form enthalten, sollten<br />
beispielsweise durch entsprechende<br />
Zugangsbeschränkungen für nicht<br />
betroffene eigene Mitarbeiter und<br />
Besucher gesichert werden. Insbesondere<br />
sollten Informationen der<br />
ersten Kategorie in stärker gesicherten<br />
Räumen oder Tresoren aufbewahrt<br />
werden.<br />
Technische Maßnahmen<br />
Geschäftsgeheimnisse eines Unternehmens<br />
liegen jedoch häufig nicht<br />
physisch in Form von Akten vor, sondern<br />
sind in Datenbanken gespeichert.<br />
Es empfiehlt sich folglich, einen<br />
Schwerpunkt auch auf technische<br />
Maßnahmen zur IT-Sicherheit zu<br />
legen. Um auch hier die konsequente<br />
Anwendung des „Need-to-know“-<br />
Prinzips sicherzustellen, sollten Mitarbeiter<br />
nur beschränkte Zugriffsrechte<br />
erhalten. Rechner, durch welche<br />
auf Geschäftsgeheimnisse zugegriffen<br />
werden kann, sollten stets<br />
mit einem Passwort gesichert sein.<br />
Die Handhabung solcher Passwörter<br />
muss ebenfalls organisiert werden.<br />
Handelt es sich um besonders bedeutsame<br />
Geheimnisse (Kategorie eins<br />
oder zwei), kann es notwendig sein,<br />
den Zugriff auf bestimmte Funktionen<br />
(z.B. USB-Port, Internetbrowser)<br />
zu sperren und den Einsatz privater<br />
IT-Geräte zu untersagen.<br />
Zudem sollte auch der Umgang<br />
mit Geschäftsgeheimnissen im<br />
Berufsalltag geregelt werden. Hier<br />
bietet sich beispielsweise die Vorgabe<br />
an, den Arbeitsplatz erst zu verlassen,<br />
wenn physische Geheimnisse weggeschlossen<br />
und Computer gesperrt<br />
sind. Weiterhin sollte es untersagt<br />
werden, Geheimnisse ohne vorherige<br />
Rücksprache mit dem Vorgesetzten<br />
an Kollegen (welche ggf. nach dem<br />
„Need-to-know“-Prinzip keinen<br />
Zugang zu der Information haben)<br />
weiterzugeben.<br />
Ferner wird empfohlen, eine Kennzeichnung<br />
von vertraulichen Informationen<br />
vorzunehmen. Dies wird<br />
die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter<br />
im Umgang mit vertraulichen Informationen<br />
erhöhen und fördert auch<br />
den Nachweis der Vertraulichkeit.<br />
Eine etwaige Exkulpation eines<br />
Rechtsverletzers, das Geheimnis sei<br />
versehentlich offengelegt worden,<br />
sollte bei einer erkennbaren Kennzeichnung<br />
der Vertraulichkeit erheblich<br />
erschwert werden.<br />
Je nach Unternehmensgröße<br />
könnte auch die Einrichtung eines<br />
Geheimnisschutzbeauftragten sinnvoll<br />
sein, um die Verwaltung von<br />
Geschäftsgeheimnissen zu zentralisieren<br />
und folglich effizienter zu<br />
arbeiten. Der Geheimnisschutzbeauftragte<br />
soll die zentrale Anlaufstelle<br />
für alle Fragen im Zusammenhang<br />
mit dem Geheimnisschutz, insbesondere<br />
auch hinsichtlich der Durchführung<br />
und Einhaltung der beschriebenen<br />
Maßnahmen, bilden.<br />
Mitarbeiter, welche regelmäßig<br />
mit Geschäftsgeheimnissen zu tun<br />
haben, sollten im Umgang mit<br />
Geschäftsgeheimnissen geschult und<br />
regelmäßig auf die bestehenden vertraglichen<br />
und gesetzlichen Verpflich-<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
tungen hingewiesen werden. Dies schafft ein größeres<br />
Bewusstsein im Hinblick auf die Sorgfalt im Umgang<br />
mit Geschäftsgeheimnissen.<br />
Letztlich sind Verschwiegenheitsklauseln im Arbeitsvertrag<br />
im Hinblick auf eine Warn- und Belehrungsfunktion<br />
der Arbeitnehmer angezeigt. Auch der Abschluss<br />
von gesonderten Verschwiegenheitsvereinbarungen<br />
(Non-Disclosure Agreements) mit den wichtigsten<br />
Knowhow-Trägern im Unternehmen kann sinnvoll sein.<br />
Bei den arbeitsvertraglichen Verschwiegenheitsklauseln<br />
sind mit Inkrafttreten des GeschGehG die geheim zuhaltenden<br />
Informationen so konkret wie möglich zu benennen.<br />
Dies steht natürlich dem Arbeitgeberinteresse gegenüber,<br />
möglichst umfassend alle relevanten betrieblichen<br />
Informationen (aktuelle und künftige) mit der Klausel<br />
abzudecken. Hier sollte daher ein Mittelweg gefunden<br />
werden.<br />
Beachte: Die bisher häufig in Arbeitsverträgen verwendeten<br />
allgemeinen Verschwiegenheitsklauseln,<br />
wonach „alle zur Kenntnis gelangten betrieblichen Angelegenheiten<br />
geheim zu halten sind“ (sog. „catch all“-<br />
Klauseln) sind unwirksam und sollten dringend ersetzt<br />
werden.<br />
Weiterhin sollte in der Verschwiegenheitsklausel<br />
beschrieben werden, auf welche Geschäftsgeheimnisse<br />
der Arbeitnehmer in seiner Position und bei seiner Tätigkeit<br />
regelmäßig Zugriff hat. Zudem kann es sinnvoll sein,<br />
in der Klausel auf die organisatorischen sowie technischen<br />
Schutzmaßnahmen Bezug zu nehmen. Damit wird ein<br />
Zusammenhang der vertraglichen Abrede mit den sonstigen<br />
Schutzmaßnahmen hergestellt. Namentlich könnten<br />
die technischen Schutzeinrichtungen konkret benannt<br />
werden, etwa das betriebliche IT-Zugangssystem.<br />
Schließlich sollte die Klausel auf die Ausnahmen hinweisen,<br />
in denen die Offenlegung eines Geschäftsgeheimnisses<br />
erfolgen darf, wie insbesondere für Fälle des<br />
sog. „Whistleblowings“. Das GeschGehG regelt, wann<br />
Hinweisgeber Geschäftsgeheimnisse ausnahmsweise<br />
rechtmäßig offenlegen dürfen. Auch die Offenlegung<br />
eines Geschäftsgeheimnisses durch Arbeitnehmer gegenüber<br />
der Arbeitnehmervertretung ist zulässig, wenn dies<br />
für die Arbeitnehmervertretung zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />
erforderlich ist. Derartige Ausnahmen sollten aus<br />
der vertraglichen Verschwiegenheitsverpflichtung ausgenommen<br />
werden, damit das vertragliche Verschwiegenheitsgebot<br />
nicht überschießend formuliert und schon<br />
deshalb unwirksam ist.<br />
Fazit<br />
Es muss stets im Einzelfall ermittelt werden, welche<br />
konkreten Maßnahmen geboten und vor allem auch im<br />
Hinblick auf Kosten und Umsetzung zumutbar sind, um<br />
der „Angemessenheit“ nach dem GeschGehG zu genügen.<br />
An KMU sind hierbei sicherlich andere Anforderungen<br />
zu stellen, als an Konzerne. Einigkeit besteht jedoch<br />
hinsichtlich der Feststellung, dass sich ein angemessenes<br />
Schutzniveau nach der Einordnung der Information richtet.<br />
Es erfordert nicht einen perfekten, unüberwindbaren.<br />
2<br />
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BEWÄHRTE LÖSUNGEN<br />
Bewehrungsstahl kann trotz Schutzwirkung durch hohe Alkalitätt des<br />
Betons unter Umständen korrodieren, was zu schwer oder gar nicht<br />
sanierbaren Bauschäden führen kann. Feuerverzinkung – der pe<br />
rfe<br />
ek-<br />
te „Bewehrungshelfer“ gemäß DIN EN ISO 1461 mit DIBt-Zulassung.<br />
Meh hr unter<br />
www w.coatinc.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
41
BDS<br />
Recht<br />
Rechtsfall zur Gültigkeit von AGB-Klauseln<br />
„Spion gegen Spion“<br />
Im aktuellen Rechtsfall geht es um einen „Klassiker“ im Vertragsrecht: Die Einbeziehung – oder Nichteinbeziehung<br />
– von AGB, wenn sich beide Vertragspartner auf ihre AGB berufen. In der Kanzlei des<br />
Autors ist kürzlich eine neue Variante aufgetreten, die an den Comic-Klassiker „Spion gegen Spion“<br />
erinnert. Die Einzelheiten erläutert Rechtsanwalt Tim Lieber von Henseler & Partner Rechtsanwälte.<br />
Leser des MAD-Magazins kennen<br />
den typischen Verlauf des<br />
Comic-Klassikers „Spion gegen<br />
Spion“: Darin plant der eine Spion<br />
einen Angriff auf den anderen Spion.<br />
Der andere Spion hat diesen Plan<br />
aber schon durchschaut und insgeheim<br />
Maßnahmen getroffen, durch<br />
die der Angriff vereitelt wird. So lag<br />
es auch bei den Vertragsdokumenten,<br />
die zwei Stahlhändler kürzlich<br />
ausgetauscht haben.<br />
Sachverhalt<br />
Stahl und Co. bestellte verschiedene<br />
Abmessungen von warmgewalztem<br />
Rundstahl der Sorte S355J2+N bei<br />
Import-Stahl, die diesen Stahl aus<br />
dem nicht-europäischen Ausland<br />
bezog. In der Bestellung nahm Stahl<br />
& Co. ausdrücklich Bezug auf ihre<br />
„Allgemeinen Einkaufsbedingungen“.<br />
Import-Stahl bestätigte die<br />
Bestellung mit einer Auftragsbestä-<br />
tigung, in der sie sich zur Auftragsdurchführung<br />
„nach Maßgabe<br />
unserer Allgemeinen Verkaufsbedingungen“<br />
verpflichtete.<br />
Diese Auftragsbestätigung übersandte<br />
Import Stahl sodann Stahl &<br />
Co. und bat diese, die Auftragsbestätigung<br />
gegenzuzeichnen und an<br />
sie zurückzureichen. Tatsächlich<br />
fand sich am Ende der Auftragsbestätigung<br />
ein Unterzeichnungsfeld,<br />
das mit „Bestätigung“ und folgendem<br />
Hinweis überschrieben war: „Diese<br />
Auftragsbestätigung ersetzt Ihre<br />
Bestellung und alle darin enthaltenen<br />
Bedingungen.“<br />
Der zuständige Mitarbeiter von<br />
Stahl & Co. kam der Bitte um Gegenzeichnung<br />
umgehend nach. Er unterzeichnete<br />
die Auftragsbestätigung<br />
an der vorgesehen Stelle, versah sie<br />
– was ihm später viel Ärger ersparen<br />
sollte – mit einem Stempel und<br />
reichte sie an die Import-Stahl<br />
zurück. Diese lieferte daraufhin das<br />
Material unmittelbar „Strecke“ an<br />
den Kunden von Stahl & Co. aus –<br />
und Stahl & Co. zahlte den Kaufpreis.<br />
Reklamation nach<br />
eineinhalb Jahren<br />
Nun geschah lange Zeit nichts. Doch<br />
ca. eineinhalb Jahre nach Auslieferung<br />
meldete sich der Kunde von<br />
Stahl & Co. und reklamierte, dass<br />
die von ihm aus dem Rundstahl hergestellten<br />
Motorbauteile aufgrund<br />
von „unzulässigen Einschlüssen“<br />
ausgefallen seien. Er verlangte daher<br />
den Kaufpreis zurück und forderte<br />
Schadenersatz für die Kosten der<br />
Neufertigung der ausgefallenen Bauteile.<br />
Stahl & Co. leitete die Reklamation<br />
an Import-Stahl weiter und forderte<br />
diese auf, sie von den Ansprüchen<br />
ihres Kundens frei zu halten.<br />
Import-Stahl war dazu aber nicht<br />
42 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
ereit, sondern verwies nur knapp<br />
auf ihre Allgemeinen Verkaufsbedingungen,<br />
wonach Ansprüche „aus<br />
Anlass oder im Zusammenhang mit<br />
der Lieferung der Ware ein Jahr nach<br />
Ablieferung der Ware verjähren“.<br />
Stahl & Co. will dies nicht hinnehmen<br />
und beruft sich ihrerseits<br />
auf ihre Einkaufsbedingungen, die<br />
eine Geltung der gesetzlichen zweijährigen<br />
Verjährungsfrist vorschreiben.<br />
Die Import-Stahl widerspricht<br />
und argumentiert, dass Stahl & Co.<br />
durch die Unterzeichnung ihrer Auftragsbestätigung<br />
der ausschließlichen<br />
Geltung ihrer Allgemeinen Verkaufsbedingungen<br />
zugestimmt habe.<br />
Wer hat Recht?<br />
Die entscheidungserhebliche Frage<br />
ist, ob die Allgemeinen Verkaufsbedingungen<br />
der Import-Stahl wirksam<br />
in den Vertrag einbezogen wurden.<br />
Denn wäre dies der Fall, würde eine<br />
wirksame Verkürzung der Verjährungsfrist<br />
von 2 Jahren auf 1 Jahr<br />
vorliegen – und die Mängelansprüche<br />
von Stahl & Co. wären verjährt.<br />
Die Prüfung, ob die Allgemeinen<br />
Verkaufsbedingungen wirksam einbezogen<br />
werden, liest sich allerdings<br />
wie „Spion gegen Spion“: Der erste<br />
„Angriff“ liegt in der Bestätigung<br />
des Auftrages durch die Import-Stahl<br />
„nach Maßgabe unserer Allgemeinen<br />
Verkaufsbedingungen“. Damit will<br />
Import-Stahl eine Verkürzung der<br />
Verjährungsfrist auf ein Jahr durchsetzen.<br />
Dieser Angriff wird allerdings<br />
dadurch vereitelt, dass auch Stahl<br />
& Co. in ihrer Bestellung auf ihre<br />
Allgemeinen Einkaufbedingungen<br />
Bezug genommen hat. Dadurch wird<br />
eine sog. „Kollision“ der AGB ausgelöst,<br />
die nach der Rechtsprechung<br />
des Bundesgerichtshofs zur Folge<br />
hat, dass weder die Einkaufs-, noch<br />
die Verkaufsbedingungen gelten,<br />
sondern die gesetzliche zweijährige<br />
Verjährungsfrist Anwendung findet.<br />
Auch zweiten „Angriff“ pariert<br />
Mit diesem Gegenangriff hatte die<br />
Import-Stahl jedoch schon gerechnet<br />
und dafür eine zweite Angriffslinie<br />
eröffnet: Nämlich indem sie am Ende<br />
ihrer Auftragsbestätigung Stahl &<br />
Co. zur Gegenzeichnung der Auftragsbestätigung<br />
aufforderte und lis-<br />
tigerweise noch darüber schrieb,<br />
dass durch die Gegenzeichnung „die<br />
Bestellung und alle darin enthaltenen<br />
Bedingungen ersetzt“ würden.<br />
Und tatsächlich hatte Stahl & Co. ja<br />
auch wunschgemäß die Auftragsbestätigung<br />
gegengezeichnet – so dass<br />
man durchaus die Auffassung vertreten<br />
könnte, dass sich die Parteien<br />
über die ausschließliche Geltung der<br />
Auftragsbestätigung inklusive der<br />
Allgemeinen Verkaufsbedingungen<br />
von Import-Stahl einig waren– und<br />
die Verjährungsfrist dadurch wirksam<br />
auf ein Jahr verkürzt wurde.<br />
Doch der Fall ist noch nicht zu<br />
Ende – denn auch für den Fall einer<br />
Gegenzeichnung einer Auftragsbestätigung<br />
hatte sich Stahl & Co. eine<br />
versteckte „Hintertür“ offen gehalten!<br />
Schaute man sich nämlich den<br />
Stempel unter der Unterschrift des<br />
Mitarbeiters von Stahl & Co. genauer<br />
an, fand man hier nicht nur den Firmennamen,<br />
sondern auch einen in<br />
den Stempel gravierten Hinweis: „Es<br />
gelten unsere Allgemeinen Einkaufsbedingungen“.<br />
Angesichts dieses Hinweises<br />
dürfte die mit der Gegenzeichnung<br />
versehene „Bestätigung“ so zu verstehen<br />
sein, dass die Auftragsbestätigung<br />
der Import-Stahl zwar von<br />
Stahl & Co. akzeptiert, jedoch den<br />
Was Sie wissen sollten<br />
darin in Bezug genommenen „Allgemeinen<br />
Verkaufsbedingungen“<br />
durch Hinweis auf die eigenen Allgemeinen<br />
Einkaufsbedingungen<br />
widersprochen wurde. Durch den<br />
Stempel wird daher ein zweites Mal<br />
eine „Kollision“ der Verkaufs- und<br />
Einkaufsbedingungen ausgelöst –<br />
und damit hinterrücks auch der<br />
zweite „Angriff“ der Import-Stahl<br />
pariert.<br />
Fazit<br />
Trotz Gegenzeichnung der Auftragsbestätigung<br />
und der darin verlangten<br />
„Bestätigung“ wird die von Import-<br />
Stahl gewünschte Einbeziehung<br />
ihrer Allgemeinen Verkaufsbedingungen<br />
einschließlich der darin geregelten<br />
Verkürzung der Verjährungsfrist<br />
auf ein Jahr von Stahl & Co.<br />
vereitelt. Wie bei „Spion gegen<br />
Spion“ ist Stahl & Co. durch den vorsorglichen<br />
– wenn auch im Stempel<br />
versteckten – Hinweis auf ihre Allgemeinen<br />
Einkaufsbedingungen<br />
ihrem Vertragspartner einen Schritt<br />
voraus. Dadurch neutralisieren sich<br />
die konträren AGB, so dass am Ende<br />
die gesetzliche Regelverjährungsfrist<br />
von zwei Jahren gilt. Das hat nicht<br />
nur Unterhaltungswert, sondern<br />
erscheint zudem verursachungsgerecht<br />
und daher angemessen. 2<br />
z Allgemeine Geschäftsbedingungen können nur dann Vertragsbestandteil<br />
werden, wenn sich in den Vertragsdokumenten ein sog. „Einbeziehungshinweis“<br />
findet, in dem auf die Geltung der AGB hingewiesen wird.<br />
Ein Abdruck der AGB auf der Rückseite der Vertragsdokumente ohne<br />
Einbeziehungshinweis reicht nicht aus.<br />
z Bei grenzüberschreitenden Vertragsabschlüssen ist neben einem Einbeziehungshinweis<br />
regelmäßig zusätzlich Voraussetzung für die Einbeziehung<br />
der AGB, dass dem Vertragspartner die AGB vor oder bei Vertragsschluss<br />
zugänglich gemacht werden. Ein Hinweis auf die Abrufbarkeit<br />
der AGB im Internet ist nicht ausreichend.<br />
z Im Falle einer „Kollision“ von Allgemeinen Verkaufs- und Allgemeinen<br />
Einkaufsbedingungen finden regelmäßig weder die einen noch die anderen<br />
Bedingungen Anwendung. Vielmehr gilt dann die gesetzliche Regelung,<br />
in Deutschland daher das BGB und HGB.<br />
z Für Sachmängelansprüche sieht das BGB eine Regelverjährungsfrist von<br />
zwei Jahren ab Ablieferung der Kaufsache vor. Diese Frist kann durch<br />
AGB wirksam auf ein Jahr verkürzt werden. Bei Sachen, die entsprechend<br />
ihrer üblichen Verwendungsweise für ein Bauwerk verwendet<br />
worden sind und dessen Mangelhaftigkeit verursacht haben, beträgt die<br />
Verjährungsfrist fünf Jahre ab Ablieferung.<br />
Rechtsanwalt<br />
Tim Lieber<br />
Henseler & Partner<br />
Rechtsanwälte mbB<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
43
Verbände<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Politik<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Foto: VDMA<br />
Studie zur Zukunft des Großanlagenbaus<br />
Daten- statt<br />
technologieorientiert<br />
Basierend auf einer quantitativen<br />
Umfrage unter mehr als 40 Anlagenbauern<br />
und zahlreichen Interviews<br />
mit internationalen Branchenexperten<br />
zeigt die Studie, dass die heute mit<br />
einem Anteil von rund 60 % dominierenden<br />
technologieorientierten<br />
Geschäftsmodelle („technology enabled“)<br />
bis 2025 erheblich an Bedeutung<br />
verlieren werden. Digitale, datengesteuerte<br />
Dienste und Serviceleistungen<br />
(„open digital“) werden ihren<br />
Marktanteil bis 2025 hingegen mehr<br />
als verdreifachen.<br />
„In diesem veränderten Umfeld<br />
werden Fähigkeiten wie Agilität und<br />
Flexibilität immer wichtiger“, betonte<br />
Dr. Hannes Storch, Mitglied der<br />
Geschäftsleitung der Outotec GmbH<br />
& Co. KG und stellvertretender Sprecher<br />
der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau<br />
(AGAB) im Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA), anlässlich der Veröffentlichung<br />
der Studie in Frankfurt am<br />
Main.<br />
Die Unternehmen des Großanlagenbaus<br />
seien gefordert, sich rasch<br />
auf die veränderte Marktsituation und<br />
die neuen Kundenbedürfnisse einzustellen.<br />
Auf Basis eines digitalen Refe-<br />
Dr. Hannes Storch ist stellvertretender<br />
Sprecher der AGAB und kommentiert eine<br />
neue Branchenstudie<br />
Dem Großanlagenbau stehen im Zuge der fortschreitenden<br />
Digitalisierung deutliche Marktveränderungen bevor, auf die sich<br />
die Unternehmen intensiv vorbereiten müssen: daten- statt<br />
technologieorientiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle<br />
Benchmark-Studie der VDMA-Arbeitsgemeinschaft<br />
Großanlagenbau und der Beratungsgesellschaft PwC.<br />
renzmodells identifiziert die Studie<br />
18 für den Großanlagenbau spezifische<br />
Fähigkeiten, die notwendig<br />
sind, um die Marktpotenziale im Jahr<br />
2025 umfassend nutzen zu können.<br />
Dazu zählen beispielsweise Kenntnisse<br />
im Changemanagement, die<br />
Beherrschung agiler Methoden im<br />
Projektmanagement, die Förderung<br />
einer Gründermentalität und die Entwicklung<br />
intelligenter Logistikkonzepte,<br />
mit deren Hilfe vor allem Baustellenabläufe<br />
optimiert werden<br />
können.<br />
Der Großanlagenbau begreife die<br />
Digitalisierung zunehmend als<br />
Chance, um effizienter zu werden<br />
und die Anforderungen der Kunden<br />
optimal bedienen zu können. Deutlich<br />
werde auch, dass noch erhebliche<br />
Investitionen erforderlich sind,<br />
um die erwarteten Veränderungen<br />
im Markt bis 2025 erfüllen zu können.<br />
„Pauschallösungen hierfür gibt<br />
es nicht. Die Studie bietet jedoch<br />
eine Richtschnur, die jedes Unternehmen<br />
individuell nutzen kann,<br />
um die wesentlichen Schritte zum<br />
digitalen Erfolg selbst zu definieren“,<br />
lautet das Resümee von AGAB-Sprecher<br />
Storch. 2<br />
Gemeinsame Entsorgungsbedingungen<br />
für Abfall<br />
Mit Allgemeinen Geschäftsbedingungen für die<br />
Gestellungen von Abfallcontainern und die Entsorgung<br />
von Abfällen („AGA 2019“) haben<br />
mehrere Verbände branchenübergreifend ein<br />
gemeinsames Bedingungswerk erarbeitet.<br />
Beteiligt sind der Bundesverband Güterkraftverkehr<br />
Logistik und Entsorgung e.V. (BGL), der<br />
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung<br />
e.V. (bvse), die Bundesvereinigung Deutscher<br />
Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />
(BDSV) und der Verband Deutscher<br />
Metallhändler e.V. (VDM). Die beteiligten Verbände<br />
betonen, dass die AGA 2019, deren<br />
Anwendung sie seit dem 29.5.19 unverbindlich<br />
empfehlen, durch inhaltlich ausgewogene Klauseln<br />
für einen guten Interessenausgleich zwischen<br />
den Vertragspartnern sorgen.<br />
Verbände: E-Commerce<br />
im Groß- und Außenhandel<br />
Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel<br />
Deutschland (bevh) ist neues Mitglied<br />
im Bundesverband Großhandel, Außenhandel,<br />
Dienstleistungen (BGA). Damit hat der sein<br />
Netzwerk um einen Verband erweitert, der in<br />
den Themen E-Commerce-Strategie, Plattform-<br />
Ökonomie, Online-Marktplätze, Multichannel-<br />
Handel, Logistik sowie „Letzte Meile“ zu Hause<br />
ist. Das neue Mitglied wiederum will von der<br />
Vernetzung des Spitzenverbandes sowie von<br />
dessen spezifischer Expertise u.a. in Fragen<br />
des Im- und Exports profitieren. Diese werden<br />
im Hinblick auf den wachsenden grenzüberschreitenden<br />
Handel über das Internet immer<br />
wichtiger. Der BEVH repräsentiert nach eigenen<br />
Angaben mehr als 75 % des Umsatzes der<br />
Branche im Endkundengeschäft. Der BGA vertritt<br />
rund 150.000 Unternehmen seiner Branche<br />
mit über 3 Mio. Beschäftigten.<br />
Nachhaltigkeitswebsite<br />
des EDE<br />
Auf ihrer neuen Nachhaltigkeitswebsite<br />
(www.ede-nachhaltigkeit.de) gibt die Wuppertaler<br />
Verbundgruppe Einkaufsbüro Deutscher<br />
Eisenhändler GmbH (E/D/E) einen Überblick zu<br />
den Entwicklungen und Projekten ihrer wirtschaftlichen,<br />
sozialen und ökologischen Verantwortung.<br />
Die neue Website, die sich an der klassischen<br />
Definition von Nachhaltigkeit orientiert,<br />
löst den bisher im Zwei-Jahres-Rhythmus veröffentlichten,<br />
gedruckten Bericht des Familienunternehmens<br />
zu diesen Themen ab. Ziel ist es, das<br />
Wirtschaften und Handeln des EDE sowie der<br />
gleichnamigen Stiftung transparent zu machen.<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Bildung und Forschung<br />
Der deutsche Maschinenbau<br />
investiert weiter<br />
Der deutsche Maschinenbau setzt<br />
sein Engagement für die Branchenbildung<br />
sowie für Forschung und Entwicklung fort.<br />
Das hat der VDMA zum Jubiläum der Nachwuchsstiftung<br />
und anlässlich der neuesten<br />
Zahlen des Stifterverbands deutlich<br />
gemacht.<br />
„Mit der Digitalisierung in das nächste Jahrzehnt“<br />
– unter diesem Motto feierte die<br />
Nachwuchsstiftung Maschinenbau kürzlich<br />
in Bielefeld mit über 300 geladenen Gästen<br />
aus Wirtschaft, Politik und Bildung ihr zehnjähriges<br />
Jubiläum. Tenor des Programms<br />
mit Vorträgen von Unterstützern und Förderern,<br />
u.a. von Carl Martin Welcker, Präsident<br />
des Verbands Deutscher Maschinenund<br />
Anlagenbau (VDMA), war, dass das<br />
Thema Digitalisierung als Chance verstanden<br />
und genutzt werden muss. Die Nachwuchsstiftung<br />
Maschinenbau gGmbH mit<br />
Sitz in Frankfurt am Main, Bielefeld und<br />
Tübingen wurde 2009 gegründet. Sie engagiert<br />
sich für die Gewinnung und Förderung<br />
von jungen Menschen im Maschinen- und<br />
Anlagenbau.<br />
Die Maschinenbauer haben 2017 rund 7,1<br />
Mrd. € für interne Forschung und Entwicklung<br />
aufgewendet. Das bestätigte Hartmut<br />
Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer,<br />
anlässlich der in diesem Mai<br />
veröffentlichten Zahlen des Stifterverbands<br />
zu den FuE-Aufwendungen im Wirtschaftssektor.<br />
Auch für das Jahr 2018 sei aufgrund<br />
der Planzahlen ein weiteres Plus der Aufwendungen<br />
für Forschung und Entwicklung<br />
zu erwarten. „Seit 2009 hat der Maschinenbau<br />
stetig in sein FuE-Personal investiert“,<br />
unterstrich Rauen weiter. „Dabei stehen wir<br />
auf zwei Beinen – unseren Facharbeitern<br />
und Ingenieuren“. Die Zahl der Beschäftigten<br />
in Forschung und Entwicklung lag im<br />
Jahr 2017 bei mehr als 49.000 (Vollzeitäquivalente).<br />
Bildquelle: Jugend forscht<br />
Moritz Kunst, Felix Ulonska und Leonard Sondermann (v.l.n.r.) aus Münster entwickelten<br />
ein cleveres Ladenetz für Elektroautos und erhielten dafür den VDE-Sonderpreis<br />
beim Jugend forscht-Finale.<br />
VDE-Sonderpreis für Münsteraner Jungforscher<br />
Bau neuer Ladestationen<br />
Das Projekt „Anchar“ dreier Gynmansiasten aus Münster hat den<br />
mit 1.000 € dotierten VDE-Sonderpreis im „Jugend forscht-Finale“<br />
gewonnen. Auszeichnungswert fand die Jury deren innovativen<br />
Ansatz für den Bau neuer Ladestationen.<br />
Elektroautos gelten als eine<br />
Säule der künftigen Mobilität. Der Bau<br />
neuer Ladestationen stellt eine Herausforderung<br />
dar, denn bislang existiert<br />
in Deutschland kein flächendeckendes<br />
Ladenetz für Elektroautos. Abhilfe soll<br />
„Anchar“ schaffen, eine Idee von Leonard<br />
Sondermann, Felix Ulonska und<br />
Moritz Kunst vom Annette-von-Droste-<br />
Hülshoff-Gymnasium in Münster. In<br />
ihrem Forschungsprojekt setzen die<br />
drei Achtzehnjährigen auf die Blockchain-Technologie,<br />
die auch Kryptowährungen<br />
wie der Bitcoin nutzen.<br />
„Der Vorteil dieses Ansatzes ist,<br />
dass er weniger anfällig für Störungen<br />
und Hackerangriffe ist“, erklärt das<br />
Team, das mit seiner Arbeit zunächst<br />
in einem naturwissenschaftlichen Projektkurs<br />
der Schule begann. Die Praxistauglichkeit<br />
prüften sie in einem<br />
Modellnetz, das aus einer kleinen<br />
Ladesäule und einem Elektro-Kettcar<br />
bestand. „Bisherige Ladenetze sind<br />
zentralisiert aufgebaut, es gibt also<br />
eine einzige Firma, die für das Funktionieren<br />
des Ladenetzes verantwortlich<br />
ist“, beschreiben die Schüler. Im<br />
Hinblick auf die größer werdende<br />
Relevanz der Elektromobilität wollen<br />
sie die Abhängigkeit von einem einzigen<br />
Akteur aufheben und ein dezentrales<br />
Ladenetz entwickeln.<br />
„Das Team widmet sich einem<br />
wichtigen Zukunftsthema. Wir unterstützen<br />
mit dem VDE-Sonderpreis das<br />
Engagement von Jugendlichen im<br />
MINT-Bereich und möchten sie auf<br />
ihrem weiteren Weg in die Zukunftstechnologien<br />
aktiv begleiten“, sagte<br />
dazu Ansgar Hinz, Geschäftsführer<br />
des Verbands der Elekrtotechnik Elektronik<br />
Informationstechnik (VDE).<br />
Das Team veröffentlicht seine<br />
Ideen dem Open Source-Prinzip folgend<br />
und erklärt: „Wir selbst versuchen,<br />
die Vorteile unseres Systems<br />
durch Präsentationen zu verdeutlichen<br />
und stehen mit einigen Firmen aus<br />
dem Bereich der Ladetechnik in engem<br />
Kontakt. Unsere Hoffnung ist es, dass<br />
wir durch den einfachen und kostengünstigen<br />
Zugang diese dazu bewegen<br />
können, das Lade netz im Sinne aller<br />
Beteiligten zu dezentralisieren“.<br />
Der VDE ist mit 36.000 Mitgliedern<br />
(davon 1.300 Unternehmen) und 2.000<br />
Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen<br />
Verbände<br />
Europas. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
45
Wissenswertes<br />
Bericht<br />
Fotos, 2: BDS<br />
Sprachen in Dresden Themen der Nachhaltigkeit an: (v.r.n.l.) Dr. Peter Dahlmann und Prof. Brigitte Voit. Mit von der Partie<br />
waren außerdem Dr. O. R. Fischer (Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde), Oberbürgermeister<br />
Dirk Hilbert sowie Dr. Oliver Schauerte (Leiter Forschungsfeld Werkstoffe und Fertigungsverfahren Volkswagen AG).<br />
Werkstoffwoche in der Materialhauptstadt Dresden<br />
Zukunftsfähiges Zentrum<br />
Im Zusammenhang mit der dritten Werkstoffwoche hat sich die sächsische Landeshauptstadt<br />
Dresden Mitte September weiter als zukunftsfähiges Zentrum für solche Materialien etabliert.<br />
Das bestätigte in der Eröffnungspressekonferenz im Kreis der Werkstoffwettbewerber auch<br />
Dr.-Ing. Peter Dahlmann, Geschäftsführender Vorstand im Deutschen Stahlinstitut VDEh.<br />
Richtig verstandene Nachhaltigkeit dürfte diesbezüglich zum entscheidenden Kriterium werden.<br />
Das machte ein kurzes Statement<br />
deutlich, mit dem Prof. Dr. Brigitte<br />
Voit als Vorstandsvorsitzende<br />
des Materialforschungsverbunds<br />
Dresden auf die ökologischen Ansagen<br />
von Peter Dahlmann zur CO 2 -<br />
freien Stahlproduktion mit Wasserstoff<br />
als Reduktionsmittel reagierte:<br />
Das sei technisch nicht ungefährlich<br />
und müsse deshalb von der Gesellschaft<br />
erst einmal akzeptiert werden.<br />
Brigitte Voit ist auch Direktorin des<br />
Dresdner Leibnitz-Instituts für Polymerforschung<br />
und weiß deshalb in<br />
Zeiten des allgegenwärtigen Plastikmülls<br />
um die soziale Brisanz solcher<br />
Themen. Die wird um das dritte<br />
Element der Nachhaltigkeit, die Ökonomie,<br />
noch verstärkt.<br />
Nachhaltigkeit, also der Ausgleich<br />
zwischen sozialen sowie ökonomischen<br />
und ökologischen Interessen<br />
bzw. Fakten, bestimmt im<br />
Übrigen auch die vielfältige Wissen-<br />
schaftslandschaft in Dresden, in der<br />
inzwischen allein rund 2.000 Werkstoffforscher<br />
unterwegs sind. Über<br />
die äußerste sich anlässlich der Eröffnung<br />
der künftigen „Materials<br />
Week“ Oberbürgermeister Dirk Hilbert<br />
ebenso stolz wie angesichts der<br />
Tatsache, dass die sächsische Landeshauptstadt<br />
beispielsweise inzwischen<br />
europaweit der größte Standort<br />
der Fraunhofer-Gesellschaft ist.<br />
Kongress und Fachmesse<br />
Diese Forscher hatten zum Kongress<br />
und zur Fachmesse, die vom 18.-<br />
20.9.19 in der Elbmetropole stattfanden,<br />
kurze An- bzw. Abreisewege.<br />
Insgesamt erwarteten etwa 800<br />
Akteure zu dem Doppelevent in etwa<br />
die doppelte Anzahl von Werkstoffexperten.<br />
Veranstaltet wurden der Kongress<br />
und die begleitende Fachmesse<br />
– mit Unterstützung vieler<br />
anderer Organisationen – von der<br />
Deutschen Gesellschaft für Materialkunde<br />
(DGM) und vom Stahlinstitut<br />
VDEh.<br />
Für die Stahlfachleute ist im<br />
Übrigen neben der CO 2 -Minimierung<br />
der Leichtbau eine der wichtigsten<br />
Herausforderungen, wie Peter Dahlmann<br />
betonte. Da traf es sich gut,<br />
dass Dresden auch als das Leichtbau-Zentrum<br />
Deutschlands gilt.<br />
Präsentiert wurde auf der Kongressmesse<br />
zu den Bereichen<br />
Maschinenbau, Energie-, Medizin-,<br />
Verkehrs, Fertigungs-, Informationsund<br />
chemischer Verfahrenstechnik.<br />
Schwerpunktthemen waren die<br />
Additive Fertigung, die Biologisierung<br />
sowie die Digitalisierung.<br />
Forschungsprojekte<br />
Was das für die Forschungspraxis<br />
sowie für Stahl bedeutet, machten<br />
beispielsweise zwei Projekte deut-<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Bildungskongress der Bundeswehr<br />
Digitalisierung bringt Individualisierung<br />
und Rationalisierung<br />
Zwischen positiv zu bewertender Individualisierung und negativ einzuschätzender<br />
Rationalisierung sind die Folgen der Digitalisierung<br />
für den Bildungsbereich anzusiedeln. Das hat im September in Hamburg<br />
der diesjährige „(Aus)Bildungskongress der Bundeswehr mit<br />
Forum Fernausbildung“ deutlich gemacht – vor allem in der Expertendiskussion<br />
zur Kooperation von Mensch und Maschine.<br />
Forscht – nicht nur in Dresden – über<br />
die Sicherheit von Schweißnähten bei<br />
Unterwasser-Gründungsstrukturen von<br />
Offshore-Windkraftanlagen: Dr. Bianca<br />
Weihnacht vom Fraunhofer-IKTS.<br />
lich, die Dresdner Fraunhofer-Institute<br />
aus Anlass der Werkstoffwoche<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt haben:<br />
z Marie Jurisch vom Fraunhofer Institut<br />
für Fertigungstechnik und<br />
Angewandte Materialforschung<br />
(IFAM) beschäftigt sich mit Additiver<br />
Fertigung auf der Basis von<br />
Aluminium, Titan und Stahl. Letztgenannter<br />
Werkstoff eigne sich für<br />
den 3D-Druck interessanterweise<br />
manchmal weniger aus konstruktiven<br />
als aus qualitativen Gründen.<br />
Das sei beispielsweise bei martensitischen<br />
Stählen der Fall. Die<br />
könnten additiv hochwertiger produziert<br />
werden.<br />
z Dr. Bianca Weihnacht vom Fraunhofer<br />
Institut für Keramische Technologien<br />
und Systeme (IKTS)<br />
beschäftigt sich mit den bisher<br />
noch weitgehend unbekannten Folgen<br />
des Offshore-Windparkbooms.<br />
Die geschweißten Gründungsstrukturen<br />
aus Stahl kommen in die<br />
Jahre und müssen sicherheitstechnisch<br />
überwacht werden – vielleicht<br />
am besten mit dem Manschetten-Messsystem,<br />
zu dem die<br />
Dresdner Forscherin wissenschaftlich<br />
und praktisch unterwegs ist,<br />
weil es drahtlose Kommunikation<br />
und Energieübertragung ermöglicht.<br />
2<br />
Zwar war das diesjährige Kongressthema<br />
vordergründig sehr bundeswehrbezogen:<br />
„Im Einsatz für die<br />
Gesellschaft – (Aus)Bildung für Einsatzkräfte<br />
der Zukunft“. Externe Fachleute<br />
wie beispielsweise die Arbeitssoziologin<br />
Prof. Dr. Mayer-Ahuja von der<br />
Universität Göttingen machten jedoch<br />
immer wieder die Verbindungen zur<br />
Wirtschaft deutlich. Dort zwinge allerdings<br />
nicht „der Gegner“, sondern „der<br />
Wettbewerber“ zum Handeln.<br />
Das gelte auch für das künftige<br />
Zusammenwirken von Menschen und<br />
Maschinen, war sich die Diskussionsrunde<br />
schnell einig – sowie auch darüber,<br />
dass es sich keineswegs um eine<br />
neue Herausforderung handele. Deutlich<br />
zugenommen habe aber die<br />
Geschwindigkeit bei der Entwicklung<br />
der Herausforderungen und der Zeitdruck,<br />
unter dem Lösungen gefunden<br />
werden müssen. Dieser These stimmten<br />
auf dem Podium auch die drei Hochschullehrer<br />
von der Universität der<br />
Bundeswehr zu, die unter der Moderation<br />
von Generalmajor a.D. Georg<br />
Nachtsheim diskutierten.<br />
Mensch und Maschine<br />
Einig war sich die zivil-militärische<br />
Runde außerdem mit der Prognose,<br />
dass auch am Ende der angesprochenen<br />
Entwicklung der Mensch nicht vollständig<br />
von der Maschine ersetzt werden<br />
könne/dürfe. Bis zu dieser Finalisierung<br />
eröffne sich für die „Zukunft<br />
der Arbeit“ sowie als „Konsequenzen<br />
für die Aus-, Fort- und Weiterbildung“<br />
– so die Untertitel der Gesprächsrunde<br />
– ein Spektrum an zu bewältigenden<br />
Folgen der Digitalisierung; zwischen<br />
Individualisierung und Rationalisierung.<br />
z Die technischen Fortschritte der Digitalisierung<br />
böten gerade für die<br />
Berufsbildung viele Ansätze, das Lernen<br />
inhaltlich und methodisch zu<br />
individualisieren. Dies komme den<br />
betroffenen Menschen sehr entgegen,<br />
zumal alle Beteiligten Bildung als<br />
lebenslange Aufgabe verinnerlicht<br />
hätten.<br />
z Als eine der Entwicklungsstufen des<br />
technischen Fortschritts gilt die Schaffung<br />
künstlicher Intelligenz. Deren<br />
Leistungsfähigkeit werde aber<br />
zwangsläufig dazu führen, dass viele<br />
heutige Lerninhalte für die Mitarbeiterschaft<br />
der Zukunft keine Rolle mehr<br />
spielen. Es gelte, Themenkataloge<br />
dahingehend zu durchforsten.<br />
Die so zu skizzierende Polarisierung<br />
mit zahlreichen Zwischenfärbungen,<br />
die ebenfalls Themen des Bildungskongresses<br />
der Bundeswehr waren, führt<br />
schon bald zu zwei großen neuen<br />
Herausforderungen – in Sachen Führung<br />
und Verantwortung:<br />
z Die technische Entwicklung begünstigt<br />
durch die Entwicklung von Netzwerken<br />
den drastischen Abbau von<br />
Hierarchien. Damit müssen Organisationen<br />
wie die Bundeswehr ebenso<br />
zurechtkommen wie die Wirtschaft.<br />
z Mit der künstlichen Intelligenz dürfte<br />
auch so etwas wie künstliche Verantwortung<br />
entstehen, mit der die reale<br />
Welt aber wenig wird anfangen können.<br />
Wer soll Systeme verantworten,<br />
die er selber nicht mehr versteht?<br />
Der seit 2004 jährlich stattfindende<br />
(Aus)Bildungskongress der Bundeswehr<br />
vereint eine wissenschaftliche<br />
Tagung sowie eine begleitende Fachausstellung.<br />
2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
47
Lifesteel<br />
Berichte<br />
In Spiralparkern finden bis zu fünf Räder gleichzeitig Platz.<br />
Klemme mit Querholm zum Anschließen von Rad und Rahmen.<br />
Fotos, 2: WZV<br />
Edelstahl Rostfrei prägt Fahrradständer<br />
Stehende Zweiradmobilität<br />
Mit einer gemeinsamen Bike & Ride-Offensive wollen das Bundesumweltministerium und die Deutsche Bahn die Zweirad -<br />
mobilität verbessern: Bis Ende 2022 sollen 100.000 neue Fahrradabstellplätze vor allem an Bahnhöfen entstehen. Aber auch<br />
Geschäftsleute, Arbeitgeber und Vermieter seien gut beraten, auf den stark steigenden Trend zum Fahrrad mit geeigneten<br />
Abstellanlagen zu reagieren, meint man beim Warenzeichenverband Edelstahl Rostfrei und argumentiert für diesen Werkstoff.<br />
Im Zeitalter von Klimawandel und Feinstaubbelastung<br />
gewinnt das Fahrrad als ebenso umweltfreundliches wie<br />
effizientes Fortbewegungsmittel immer mehr an Beliebtheit:<br />
75,5 Mio. davon gibt es nach Auskunft des Zweirad-Industrie-Verbands<br />
allein in Deutschland. Elf Prozent ihrer Wege<br />
legen die Deutschen laut einer infas-Studie mit dem Drahtesel<br />
zurück.<br />
Für lange Strecken ist die Kombination aus Fahrrad<br />
und öffentlichem Nahverkehr oder Bahn insbesondere für<br />
Pendler gängige Praxis. Fehlende Abstellplätze in Bahnhofsnähe,<br />
wo sie ihr Rad einfach und sicher parken können,<br />
beeinträchtigen jedoch vielerorts die Freude am multimodalen<br />
Arbeitsweg. Mengen von kreuz und quer stehenden Fahrrädern<br />
gehören angesichts klammer Kassen der Kommunen<br />
auf den meisten Bahnhofsvorplätzen zum Alltagsbild. Hindernislauf<br />
für Passanten ist dadurch ebenso programmiert<br />
wie Diebstahl und Beschädigung der Räder.<br />
Mit einer bisher beispiellosen Gemeinschaftsoffensive<br />
wollen Bundesumweltministerium und Deutsche Bahn deshalb<br />
den Bestand von 400.000 Fahrradabstellplätzen bis<br />
Ende 2022 um 25 % erhöhen. Das Bundesumweltministerium<br />
unterstützt Kommunen bei der Errichtung im Rahmen der<br />
Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutzinitiative<br />
mit einer anteiligen Finanzierung von 40 %. Die Deutsche<br />
Bahn (DB) hilft bei Planung und Standortsuche, stellt geeignete<br />
Flächen aus DB-Eigentum mietfrei zur Verfügung und<br />
koordiniert Lieferung sowie Montage der Anlagen. Zusätzlich<br />
können Drittmittel eingebracht werden, sodass der Eigenanteil<br />
für die Kommunen auf 15 % oder weniger sinken<br />
kann.<br />
Die Auswahl an Fahrradabstellanlagen ist jedoch riesig.<br />
Umso wichtiger ist es deshalb, dass beim Kauf nicht nur<br />
auf Form und Größe, sondern auch auf Expertenrat und die<br />
Erwartungen der Nutzer geachtet wird. Eine gute Anlage<br />
zeichnet sich durch Sauberkeit, Sicherheit, angemessene<br />
Dimensionierung, gute Erreichbarkeit, zielnahe, gut frequentierte<br />
Lage sowie komfortables Ein- und Ausfahren,<br />
Abschließen und Beladen aus. Dazu punkten Abstelleinrichtungen<br />
aus Edelstahl Rostfrei, argumentiert man beim<br />
gleichnamigen Warenzeichenverband: Sie sind – ohne Reinigungsaufwand<br />
– immer in einem glänzenden Zustand.<br />
Widerstandsfähig gegen witterungsbedingte Korrosion und<br />
Vandalismus lade ihre attraktive Optik auch nach vielen<br />
Jahren noch zum sicheren Parken ein.<br />
Unterschiedliche Typen<br />
Laut Allgemeinem Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) gibt es<br />
grundsätzlich drei verschiedene Typen von offenen Abstellanlagen<br />
sowie eine geschlossene Art. Die offenen unterscheiden<br />
sich nach Art der Einstelldauer – Kurzparker zum<br />
Be- und Entladen, längere Abstellzeiten vor Bahnhöfen,<br />
Schulen, Kinos oder Schwimmbädern – und benötigtem<br />
Frachtraum (beladene Reiseräder). Die geschlossenen sind<br />
vor allem für mehrtägige Aufbewahrung mit erhöhtem Diebstahlschutz<br />
ausgelegt und empfehlen sich deshalb auch für<br />
Wohnanlagen ohne eigenen Fahrradkeller.<br />
z Einfachste und platzsparendste Maßnahme sind Fahrradklemmen,<br />
die jedoch kaum Möglichkeit zum Anschließen<br />
des Rahmens bieten.<br />
z Gleiches gilt für Spiralparker, in denen bis zu fünf Räder<br />
gleichzeitig Platz finden.<br />
z Ideal für kleine Budgets sind Anlehnbügel, die in Modulbauweise<br />
als Einzel- oder Doppelparkanlage angeboten<br />
werden. Montagefertig geliefert, genügt zu ihrer Befestigung<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
einfaches Verschrauben im Boden. Den Nutzern ermöglichen<br />
sie ein felgenschonendes, komfortables Abstellen<br />
mit der Möglichkeit, auch den Rahmen anzuschließen.<br />
z Reihenanlagen schöpfen den verfügbaren Platz besser als<br />
einfache Anlehnbügel aus.<br />
z U-förmige Modelle mit Querholm lassen sich gleichzeitig<br />
als Absperrbügel nutzen.<br />
z Doppelstockanlagen sind insbesondere dort die beste<br />
Lösung, wo die Fläche klein und der Bedarf groß ist. Da<br />
in ihnen die Fahrräder auf zwei Ebenen eingestellt und<br />
sicher angeschlossen werden, bieten sie das mit Abstand<br />
größte Parkplatzangebot.<br />
z Teuerste aber auch sicherste Variante sind Sammelschließanlagen,<br />
die überdacht und nur per App oder Schlüsselkarte<br />
zu bedienen sind.<br />
In der im Mai 2016 vom ADFC herausgegebenen technischen<br />
Richtline TR 6102 und der daraus abgeleiteten DIN-Norm<br />
79008 sind alle Rahmenparameter für gute Abstellanlagen<br />
im Detail nachzulesen. 2<br />
Hightech-Bike von Thyssenkrupp<br />
Roter Punkt<br />
Steelworks heißt die neue Meisterleistung, mit welcher der Stahlbereich von Thyssenkrupp<br />
in diesem Jahr den Best of the Best Red Dot Design Award in der Kategorie Material & Surfaces<br />
gewonnen hat. Im Zuge des Gewinns wird das ausgezeichnete Fahrrad nun ein Jahr lang im Red<br />
Dot Design Museum in Essen ausgestellt.<br />
Der Hightech-Fahrradrahmen<br />
der thyssenkrupp Steel Europe AG ist<br />
aus Dualphasen-Stahl gefertigt. Dabei<br />
handelt es sich nach Produzentenangaben<br />
um modernsten, besonders<br />
beständigen Stahl, der eine höhere Festigkeit<br />
und Steifigkeit als Aluminium<br />
besitzt und eine Formgebung wie Carbon<br />
erlaubt.<br />
Das verzinkte Stahlblech wird<br />
zunächst in zwei Halbschalen gepresst<br />
und dann mit automatisierter und<br />
dadurch hochpräziser 3D-Laserschweißtechnik<br />
gefügt. Diese Halbschalenfertigungstechnologie,<br />
die sonst nur<br />
in der Hightech-Industrie zum Einsatz<br />
kommt, ermöglicht nahezu unsichtbare<br />
Schweißnähte und eine gleichbleibende<br />
High-End-Qualität bei der Produktion<br />
der Fahrradrahmen. Der Werkstoff<br />
Stahl zeige dabei eine völlig neue Variante<br />
seiner konstruktiven Möglichkeiten:<br />
Die extreme Steifigkeit des Stahlrahmens<br />
im Tretlagerbereich sichert<br />
eine optimale Kraftübertragung und<br />
unterstützt den Vortrieb. Gleichzeitig<br />
ermöglichen die hohe Flexibilität im<br />
Sattelrohr sowie die eigene Dämpfung<br />
des Materials ein ermüdungsfreies,<br />
komfortables Fahren.<br />
Im Normalfall würden heutige Fahrradrahmen<br />
aus Aluminiumrohren oder<br />
Kohlefaserlaminaten gefertigt, um eine<br />
hohe Steifigkeit zu erreichen, wodurch<br />
allerdings zwangsläufig der Komfort<br />
leide. Steelworks setze genau an diesem<br />
Punkt an, argumentiert man beim Hersteller.<br />
„Die vielseitigen Eigenschaften<br />
von Stahl haben uns inspiriert. Ohne<br />
die hervorragenden Umformeigenschaften<br />
des Stahls bei gleichzeitig hoher<br />
Festigkeit wäre die bionische Gestaltung<br />
des Sattelrohres nicht möglich<br />
gewesen“, sagte Jia-Uei Chan, Projektleiter<br />
von steelworks. Mit Stahlfeinblech<br />
und modernsten Fertigungsverfahren<br />
breche man mit den üblichen Konventionen<br />
des Fahrradrahmenbaus und<br />
vereine so die sonst gegensätzlichen<br />
Design-Ansprüche Steifigkeit und Komfort.<br />
Nicht nur die Ingenieure sind von<br />
dem neuen Drahtesel überzeugt. Seinen<br />
Härtetest absolvierte der Rahmen<br />
bereits Mitte Juni beim Ruhr2NothSea-<br />
Challenge. Bei dieser 300-km-Tour von<br />
Duisburg nach Bensersiel testete Bayer<br />
05 Uerdingen-Triathlet Peter Krins die<br />
blau-weiß lackierte Neuentwicklung:<br />
Knapp zehn Stunden nach dem Start<br />
im Morgengrauen rollte der Sportler<br />
im Nordseehafen mit der Spitzengruppe<br />
ins Ziel.<br />
Kaufen kann man das ausgezeichnete<br />
Fahrrad von Thyssenkrupp Steel<br />
(TKS) übrigens seit dem Spätsommer<br />
2019. Die Rahmen des Renners werden<br />
in Duisburg produziert und anschließend<br />
in der TKS-Inklusionswerkstatt<br />
zu Kompletträdern zusammengebaut.<br />
2<br />
Foto: TKS<br />
Thyssenkrupp Steel<br />
hat ein Hightech-<br />
Rennrad aus Stahl<br />
entwickelt: Steelworks<br />
heißt die neue<br />
Ingenieurs-Meisterleistung,<br />
mit der das<br />
Essener Unternehmen<br />
in diesem Jahr<br />
den Best of the Best<br />
Red Dot Design<br />
Award in der Kategorie<br />
Material & Surfaces<br />
gewonnen hat.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
49
Lifestesteel<br />
Nachrichten<br />
Was die Fahrradbegeisterung für eine Stadt wie Berlin bedeutet<br />
Stimmung für Stahl<br />
Was die gegenwärtige Fahrradbegeisterung<br />
in all ihren Facetten für eine Stadt<br />
bedeutet, das hat, für die deutsche Capitale,<br />
vor knapp einem Jahr die Berliner Zeitung<br />
dokumentiert: quantitativ und in Sachen Stahl<br />
auch qualitativ.<br />
In der deutschen Hauptstadt gab es demnach<br />
2018 rund 3 Mio. Fahrräder – im statistischen<br />
Durchschnitt also etwa eines pro<br />
Bewohner. Allein für die historische Oberbaumbrücke<br />
über die Spree bedeutet dies<br />
laut Berliner Zeitung, dass sie an einem<br />
Sommertag von rund 15.000 Fahrrädern<br />
passiert wird.<br />
Vor dem Hintergrund dieser Zahlen ist es<br />
nicht verwunderlich, dass Berlin zuletzt fast<br />
250 Fahrradläden hatte. Viele davon stehen<br />
nicht nur für den Verkauf und die Reparatur<br />
dieser Zweiräder. Die Hauptstadt verfügt<br />
zudem über 16 Fahrrad-Manufakturen, in<br />
denen Räder entworfen und gebaut werden.<br />
Messen machen Meinungen und Märkte<br />
Eurobike und Velo<br />
Vor allem zwei Events spiegeln regelmäßig<br />
die Stimmung der Fahrradbranche:<br />
die Eurobike (4.-7.9.19) in Friedrichshafen<br />
und die Velo (18./19.4.20) in Berlin. Veranstalter<br />
war in beiden Fällen die Messe<br />
Friedrichshafen, die großen Wert auf Publikumsbeteiligung<br />
legt. Auch in ihrer 28. Auflage<br />
soll die Eurobike ihre Bedeutung als<br />
Leitmesse für das internationale Bike-Business<br />
belegen: Aktuell zeigten am Bodensee<br />
über 1.400 Aussteller dem Fachpublikum<br />
und den Fahrrad-Fans ihre Neuheiten für<br />
Rund 15.000<br />
Fahrräder passieren<br />
an einem<br />
Sommertag die<br />
Berliner Oberbaumbrücke.<br />
Diese individuelle Fertigung basiert oft und<br />
zunehmend auf dem Werkstoff Stahl. Und<br />
das hat weniger mit Nostalgie als mit Werkstoffwerten<br />
zu tun. Ein Beispiel dafür ist die<br />
Firma Ostrad im Stadtteil Prenzlauer Berg.<br />
(Sie war bereits 2011 Gegenstand einer<br />
ausführlichen Reportage im <strong>Stahlreport</strong>, der<br />
schon damals diesen Trend aufgegriffen<br />
hat; vgl., 5/11, S. 44f.)<br />
Aus Berlin-Moabit dagegen kommen bisher<br />
rund 500.000 Antriebe für E-Bikes. Diese<br />
Motoren mobilisieren nicht alle in der<br />
Hauptstadt, dort sind diese Fortbewegungsmöglichkeiten<br />
aber immerhin so populär,<br />
dass sie zur Rettung anderer Publikumslieblinge<br />
beigetragen haben: Als neulich der<br />
Berliner Senat gegen die Wochenendöffnungszeiten<br />
der Späteinkauf-Läden vorgehen<br />
wollte, legten die sich zusätzliche<br />
Steckdosen so zu, dass sie als Tankstellen<br />
für E-Bikes keine rigorosen Ladenöffnungszeiten<br />
einhalten müssen.<br />
BERLIN<br />
die kommende Saison. Rund 150 Neuaussteller<br />
waren ein Zeugnis der gegenwärtigen<br />
Aufbruchstimmung im Fahrrad- und<br />
Mobilitätsmarkt.<br />
In Berlin hebt die Velo neuerdings auf dem<br />
Gelände des alten Flughafens in Tempelhof<br />
ab. Mit den aktuellen Messen und ihren<br />
innovativen Zweiradprodukten einher geht<br />
übrigens eine deutliche Zunahme neuer<br />
Angebotsformen wie Bike-Sharing und Fahrradleasing.<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />
Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />
Stahlverarbeitung<br />
Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Wiesenstraße 21<br />
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Markus Huneke (Chefredakteur)<br />
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monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />
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ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />
Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />
eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />
im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />
enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />
Anzeigenpreis:<br />
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 36.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />
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gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />
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dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />
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eingedeutscht werden.<br />
International Standard Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />
Papier hergestellt.<br />
Beilagenhinweis:<br />
Dieser Ausgabe liegt eine Beilage vom Bundesverband<br />
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />
e.V. (BME) bei.<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> 10|19
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
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Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />
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