Contura 2019/2020 Deutsch
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<strong>2019</strong> /<strong>2020</strong><br />
<strong>Contura</strong><br />
Das Magazin der Rhätischen Bahn<br />
Aus Berufung<br />
Vom Förderband<br />
aufs Schienennetz<br />
UNESCO Welterbe RhB<br />
Mit der Kamera<br />
unterwegs<br />
Albulalinie<br />
Der Berg ist<br />
bezwungen
Freibillett<br />
Zu Hause bei der RhB<br />
Schon seit 20 Jahren sorgt Victor Catschegn für Ordnung bei der RhB, konkret: im imposanten<br />
RhB-Verwaltungsgebäude mitten in Chur, kümmert sich um Heizung, Klima, Umzüge und vieles<br />
mehr. Der 61-Jährige kennt das herrschaftliche Haus wie seine eigene Westentasche – und<br />
eigentlich ist es mehr als das: Seit 1999 bewohnt Victor als Hausmeister – oder wie es heute<br />
heisst: Facility Manager – eine Vierzimmerwohnung im dritten Stock. «Es ist ein Privileg, hier<br />
zu wohnen, denn irgendwie gehört einem das ganze Haus», sagt der gelernte Schreiner. «Vor<br />
allem wenn man nachts durch diese Gänge patrouilliert, ist das ein spezielles Gefühl.» Immer<br />
mit dabei auf den Kontrolltouren ist die zehnjährige Mali-Hündin Chana, die man in Chur weitherum<br />
kennt. Denn wenn Krankenwagen- oder Polizeisirenen ertönen, heult sie inbrünstig<br />
mit. Herzblut steckt auch in Victors Arbeit: Er sei 24 Stunden und auch am Sonntag erreichbar.<br />
Freiwillig, wohlgemerkt. Die Mitarbeitenden im Haus schätzen diesen Service, der oft schier<br />
unbemerkt im Hintergrund stattfindet. In wenigen Jahren wird Victor pensioniert und die Wohnung<br />
an der Bahnhofstrasse 25 verlassen. «Der Abschied wird sicher nicht einfach. Aber meine<br />
Frau und ich freuen uns auch auf unsere eigene Wohnung mit Gartensitzplatz.»<br />
2<br />
www.rhb.ch/contura
Editorial<br />
Tiere sind ausgezeichnete Botschafter<br />
Allegra, geschätzte Fahrgäste<br />
Ob als Sympathieträger mit Jöö-Effekt oder als Symbol für<br />
besondere Eigenschaften: Tiere werden im Marketing als<br />
Botschafter breit instrumentalisiert. Dabei gilt: Je besser<br />
die Projekte mit den Eigenheiten der entsprechenden<br />
Tierart korrespondieren, desto glaubwürdiger wirken die<br />
tierischen Imageträger. Diese Erkenntnis ist in Bezug aufs Arosa Bärenland<br />
auch für Graubünden und Arosa zentral. 78 Prozent der Aroser Bevölkerung<br />
sagten an der Urne «Ja» zur Umzonung des Geländes – dafür reichte der Tierschutzgedanke<br />
allein aber nicht aus. Das Projekt «Arosa Bärenland» ist kein<br />
Zoo, es ist vielmehr eine Erlebniswelt und gibt damit dem lokalen Tourismus<br />
wichtige Impulse. Ein Erlebnis übrigens, das bisher viel Freude macht. Die<br />
hohe Präsenz der Tierpflegerinnen und Tierpfleger auf der Besucherplattform<br />
und in den Bärenstallungen zeigt, mit welcher Freude – um nicht zu sagen:<br />
Enthusiasmus – alle am gleichen Strick ziehen.<br />
Sehr erfreulich ist auch die hohe Nutzung des öffentlichen Verkehrs: 52 Prozent<br />
der Gäste reisen für den Besuch im Bärenland mit der Rhätischen Bahn<br />
an. Auch die Tatsache, dass über 50 Prozent der Besucherinnen und Besucher<br />
in Arosa übernachten, zeigt, dass das Bärenland weit mehr als einen Tagesausflug<br />
darstellt. Nicht zuletzt spricht die hohe Aufenthaltsdauer der Gäste<br />
im Bärenland selbst für das abwechslungsreiche Angebot.<br />
Das erste Schweizer Bärenschutzzentrum ermöglicht Bären, die aus misslichsten<br />
Verhältnissen gerettet wurden, auf rund drei Hektaren ein artgemässes<br />
Zuhause. Dass auch die Rhätische Bahn auf der Strecke zwischen Chur und<br />
Arosa die Bären immer mehr ins Zentrum stellt – zum Beispiel mit den Bärenlandwagen<br />
– bestärkt die These, dass dieses kantonale Kooperationsprojekt<br />
für Graubünden auch künftig von hoher und positiver Tragweite sein wird.<br />
Pascal Jenny<br />
Tourismusdirektor Arosa<br />
und Initiant des Arosa Bärenland<br />
PS: Den spannenden RhB-Newsletter noch heute abonnieren und immer<br />
auf dem Laufenden bleiben: www.rhb.ch/newsletter<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Wo gehtʼs lang?<br />
14<br />
Brauchtum Saumässiges Glück<br />
28<br />
Tradition<br />
Von Hand gewebte<br />
Kostbarkeiten<br />
32<br />
Kultur<br />
Steinerne Zeugen<br />
48<br />
Aus der Werkstätte<br />
Der Chef-Knecht<br />
4<br />
Impressum: © Copyright / Herausgeberin: Rhätische Bahn AG, Bahnhofstrasse 25, 7001 Chur | Technische Daten:<br />
Rhätische Bahn | Konzept / Text: Panta Rhei PR AG | Grafik: Süsskind SGD Chur | Fotos: Archiv Rhätische Bahn,<br />
Y. Andrea, Arosa Tourismus (N. Mattli), A. Badrutt, Deuring Photography, P. Donatsch, T. Egli, #GRischashot,<br />
U. Jossi, Lucrezia (@segliota), N. Pitaro, M. Schade, Sedrun Disentis Tourismus (H. Meier), Chr. Son der egger,<br />
E. Süsskind, swiss-image.ch (A. Mettler) | Gedruckt in der Schweiz, Ausgabe Nr. 10, <strong>2019</strong> / <strong>2020</strong>
RhB Club<br />
Werden Sie Teil der RhB-Familie!<br />
www.rhbclub.ch<br />
16 Scena<br />
Brief folgt bald …<br />
10 Aus Berufung<br />
Vom Förderband<br />
aufs Schienennetz<br />
14 Brauchtum<br />
Saumässiges Glück<br />
20 UNESCO Welterbe RhB<br />
Mit der Kamera unterwegs<br />
im UNESCO Welterbe<br />
26 Fensterplatz<br />
28 Tradition<br />
Von Hand gewebte<br />
Kostbarkeiten<br />
32 Kultur<br />
Steinerne Zeugen<br />
37 Hätten Sie das gewusst?<br />
Zahlennetzwerk<br />
38 Nächster Halt<br />
Auf das Huhn gekommen<br />
42 Albulalinie<br />
Meilenstein beim Albula<br />
46 Platz an der Sonne<br />
Bitte Platz nehmen<br />
48 Aus der Werkstätte<br />
Der Chef-Knecht<br />
54 Natur<br />
Urwaldgeschichte(n)<br />
aus der Surselva<br />
58 Was machen eigentlich …<br />
… die Badmeister<br />
von Klosters im Winter?<br />
60 Wir stellen vor<br />
Inspiriert unterwegs<br />
im InnoTren<br />
62 Powerplay: Greenhope<br />
Mit Sport gegen Krebs<br />
68 Gut zu wissen<br />
So ein Müll …<br />
70 Streckennetz<br />
Höhepunkte<br />
der Rhätischen Bahn<br />
72 Wettbewerb<br />
Wie gut haben Sie aufgepasst?<br />
73 Für Ihre Agenda<br />
Auf einen Blick:<br />
die Erlebnisfahrten <strong>2019</strong> /<strong>2020</strong><br />
74 RhB handlich<br />
Erlebniskarte und Broschüren<br />
75 Souvenirs & Geschenke<br />
Schenken macht Freude<br />
Über 7106 Quadrat kilometer echte Schweiz ent decken.<br />
Gibt’s auch für Biker! www.rhb.ch/graubuendenpass<br />
5
Scena<br />
Brief folgt bald...<br />
Für wie lange wohl wollte das Lisebethli in der Pension<br />
in «Klosters- Dörfli» weilen, dass sie ihre M. L. nur in breve<br />
informierte, «Deine Lieben habe ich in Fideris getroffen»,<br />
und ankündigte: «Ein Brief folgt dann bald nach» ?<br />
Während Feriengrüsse heute, kaum in die Tasten getippt,<br />
schon in Basel, Berlin oder Bonn eintreffen, traten sie damals<br />
die lange Reise an – im Postwagen der Rhätischen Bahn.<br />
Die Zeiten haben sich geändert, die schöne Pension Schweizerhaus<br />
in Klosters Dorf hingegen blieb uns erhalten, heute<br />
als Unterkunft für Familien und Gruppen.<br />
6 www.rhb.ch/contura
7
Die Postkarten, Zeugen<br />
vergangener Reisen – und<br />
manchmal auch Liebschaften –,<br />
stammen aus der Sammlung<br />
von Werner Capatt.<br />
8 www.rhb.ch/contura
9
Aus Berufung<br />
Vom Förderband<br />
aufs Schienennetz<br />
10 Am richtigen Ort: Für Patrizia Lanfranchi ist Zugbegleiterin ein Traumjob.
Der Moment, der untrennbar<br />
mit dem Beruf der Zugbegleiter<br />
verbunden ist: Der Pfiff ist das<br />
Abfahrtssignal für den Lokführer.<br />
Patrizia Lanfranchi ist mit Leib und Seele Zugbegleiterin auf dem<br />
Bernina Express. Regelmässig ist sie auf einer der höchstgelegenen<br />
Zugstrecken Europas durch die Alpen unterwegs. Ein absoluter<br />
Traumjob, findet die 36-jährige Puschlaverin. Schliesslich gehöre<br />
die Strecke zum UNESCO Welterbe.<br />
Samstagmorgen auf dem Bahnhof St. Moritz. Noch ist es bitterkalt, doch<br />
der stahlblaue Himmel verspricht einen herrlichen Wintertag. Entsprechend<br />
sieht es auf dem Perron 7 aus: Vor lauter Langlaufskis, Snowboards<br />
und Schlitten ist kaum ein Durchkommen. Junge Pärchen, Familien mit<br />
Kindern und gut gelaunte Pensionäre steigen in den Bernina Express, der<br />
sie zu den Pisten der Lagalp und Diavolezza oder zum Mittagessen auf der<br />
Alp Grüm und ins Ospizio Bernina bringt.<br />
«Die spektakuläre Berglandschaft,<br />
der Kontakt sofort erkennbar als Zugbegleiterin hilft sie Passa-<br />
Mittendrin Patrizia Lanfranchi. In ihrer roten Jacke<br />
gieren beim Einladen des Gepäcks oder zeigt ihnen<br />
ihre reservierten Plätze. Hier ein freundliches<br />
mit den Passagieren –<br />
ich habe einen<br />
Wort, da ein Lächeln, dann ein kurzer Blick auf die<br />
absoluten Traumjob.» Uhr. Nur noch wenige Minuten bis zur Abfahrt. Jetzt<br />
Patrizia Lanfranchi<br />
muss es schnell gehen: Erst überprüft sie mit einem<br />
langen Stock die Bremsen der einzelnen Waggons,<br />
kontrolliert den Schliessmechanismus der Türen und gibt die letzten Informationen<br />
an den Lokführer weiter: wie viele Tonnen Zuggewicht, wie viel<br />
Bremsgewicht, die Länge des Zuges. Ein weiterer Blick auf die Uhr. Noch<br />
eine Minute. Per Knopfdruck wird das Rail Control Center in Landquart informiert,<br />
dass der Zug startbereit ist. Erst jetzt kommt der Moment, der<br />
untrennbar mit dem Beruf der Zugbegleiter verbunden ist: der Pfiff – das<br />
Abfahrtssignal für den Lokführer.<br />
Patrizia Lanfranchi hüpft in den Waggon. Punkt 10.48 Uhr setzt sich der<br />
Bernina Express in Bewegung. Sie lächelt. «Das Geräusch des fahrenden<br />
Zuges, die spektakuläre Berglandschaft, der Kontakt mit den Passagieren –<br />
ich habe einen absoluten Traumjob.»<br />
11
Davon bekommt sie nie<br />
genug: Nach getaner Arbeit<br />
geniesst Patrizia Lanfranchi<br />
den Blick in die Natur.<br />
Vom Warenband auf die Bahnstrecke<br />
Noch bis vor sechs Jahren arbeitete die gelernte Verkäuferin als Filialleiterin<br />
in einem Grossverteiler in St. Moritz. Bis ihr Mann, Lokführer bei der<br />
Rhätischen Bahn, ihr von der Ausbildung zur Zugbegleiterin erzählt hat.<br />
Nach einem Schnuppertag habe sie sofort gewusst, dass sie beim roten<br />
Bähnli am richtigen Ort sei. «Der Job ist sehr abwechslungsreich. Und im<br />
Gegensatz zu den Leuten an der Kasse, die oft in Eile sind, haben die Passagiere<br />
der RhB meist gute Laune und Zeit für ein Schwätzchen.»<br />
Während der zwölfmonatigen Ausbildung tauchte die Puschlaverin in eine<br />
ganz neue Welt ein: lernte, wo der Zug wie viel Steigung überwinden muss,<br />
wie viele Tonnen Gewicht die Lokomotive ziehen kann, wie viele Waggons<br />
maximal angehängt werden dürfen. Seither kennt sie die höchsten Berge,<br />
wichtigsten Bahnhöfe und Flüsse in der ganzen Schweiz, kann Auskunft<br />
über verschiedenste Zugverbindungen geben und die entsprechenden Billette<br />
ausstellen.<br />
Auf ein Schwätzchen mit den Passagieren<br />
Apropos Billette, Zeit für die Kontrolle. Patrizia Lanfranchi betritt den Wagen<br />
der ersten Klasse mit einem freundlichen «Grüazi mitanand, Billette bitte!».<br />
Bereits die ersten Passagiere haben einen Sonderwunsch. Barbara Krüger<br />
ist zu Besuch aus <strong>Deutsch</strong>land und macht mit ihrer Schwester Rosmarie<br />
und deren Mann eine Geburtstagsfahrt von Silvaplana auf die Alp Grüm.<br />
«Wir sind die Strecke St. Moritz – Tirano schon letztes Jahr gefahren. Nun<br />
ist das Wetter so herrlich, dass wir uns spontan für einen Wechsel in die<br />
erste Klasse entschieden haben. Der viele<br />
Schnee ist ein Traum!» Die Zugbegleiterin<br />
Ihr Arbeitsplatz bei uns<br />
nickt lächelnd. «Ich kann davon auch nicht<br />
Die RhB ist eine Erfolgsgeschichte.<br />
Seit 1889 ist sie unterwegs als<br />
genug bekommen», sagt sie. Als sie den<br />
grösste Alpenbahn in einer einzigartigen<br />
Gebirgslandschaft. Der<br />
Gästen liegen sieht, fügt sie an: «Beson-<br />
Fotoapparat auf der Sitzbank neben den<br />
Glacier Express und der Bernina<br />
ders schön ist der Blick in der Montebellokurve.<br />
Ich komme kurz davor nochmals<br />
Express sind weltbekannt. Rund<br />
1500 Mitarbeitende sorgen dafür,<br />
dass die Züge immer rechtzeitig<br />
vorbei, damit Sie sie nicht verpassen.»<br />
rollen. Möchten Sie Teil davon sein?<br />
www.rhb.ch/karriere<br />
12<br />
www.rhb.ch/contura
Gästen helfen,<br />
Billette kontrollieren,<br />
Bremsen<br />
überprüfen:<br />
Patrizia Lanfranchi<br />
ist mit<br />
Leib und Seele<br />
Zugbegleiterin.<br />
Etwas komplizierter, aber umso lustiger gestaltet sich die Konversation<br />
mit einer grossen Gruppe von Japanern etwas weiter hinten im Zug. Eifrig<br />
werden der Zugbegleiterin die Billette entgegengestreckt, begleitet von<br />
gut gelaunten, wenn auch unverständlichen Sätzen. Patrizia Lanfranchi<br />
versucht, mit drei Frauen ins Gespräch zu kommen, die unermüdlich die<br />
Landschaft fotografieren. «Foto» ist aber so ungefähr das einzige Wort,<br />
das beide Seiten verstehen. Trotzdem lassen sie es nicht unversucht, was<br />
grosses Gelächter zur Folge hat. Die Puschlaverin zuckt amüsiert die Schultern:<br />
«Wir verständigen uns nonverbal – mein Englisch ist<br />
nicht so gut und sie können es oft gar nicht.»<br />
«Das kann doch<br />
gar nicht langweilig<br />
werden!» Mit rund 30 Stundenkilometer tuckert der Zug nun vom<br />
Zu Hause ist es am schönsten<br />
Patrizia Lanfranchi höchsten Punkt der Strecke – dem Ospizio Bernina – gemächlich<br />
durchs Puschlav bis ins italienische Tirano. In einem<br />
Weiler oberhalb von Poschiavo aufgewachsen und wohnhaft in Brusio,<br />
kennt Patrizia Lanfranchi die Gegend wie ihre Westentasche. Natürlich<br />
könnte sie auch mal auf der Albulalinie ihrer Arbeit nachgehen, aber ihr<br />
ist es auf dieser Strecke durch ihre Heimat am wohlsten. Nach getaner Arbeit<br />
setzt sie sich ans Fenster, geniesst die Natur und lässt die Gedanken<br />
schweifen. «Es ist zwar immer die gleiche Strecke, trotzdem ist sie immer<br />
wieder neu. Anderes Wetter, anderes Licht, neue Passagiere. Das kann<br />
doch gar nicht langweilig werden!»<br />
13
Brauchtum<br />
Saumässiges<br />
Glück<br />
14
«Schweine sind intelligent und lassen sich zu nichts zwingen», weiss Thomi Kessler.<br />
15
Jeweils am 1. Januar steigt in Klosters ein gewaltiges Fest. Es gibt<br />
Prättigauer Spezialitäten und die Einheimischen stossen mit ihren<br />
Gästen auf ein gutes Jahr an. Doch die Hauptattraktion ist das<br />
Schweinerennen. Das ist eine ganz seriöse Angelegenheit, wie der<br />
Besuch beim Renntrainer Thomi Kessler zeigt.<br />
Das ZDF und der ORF haben gefilmt, der König von Norwegen, aber auch die<br />
Frau König aus Hintertupfingen – alle waren sie da, und alle kommen sie<br />
wieder. Sie staunen, lachen, trinken, essen, stehen an der Rennbahn – und<br />
wetten. Nein, nicht auf die Pferde im englischen Ascot oder französischen<br />
Deauville, sondern auf die Schweine in Klosters.<br />
Vielleicht sind hier im Prättigau die Damenhüte am Rennparcours nicht gar<br />
so extravagant wie jene in Ascot, wahrscheinlich fliesst der Champagner<br />
auch nicht in solchen Strömen wie in Deauville. Sicher aber ist die Stimmung<br />
auf dem Dorfplatz von Klosters ausgelassener. Man kann höchstens fünfzig<br />
Franken auf eines der zehn Rennschweine<br />
setzen, dafür aber auch kein Vermögen<br />
verspielen. Und anstelle von Schampus<br />
und Kaviar werden einheimischer Röteli<br />
(ein Kirschlikör), Totenbeinli (Haselnussstangen)<br />
und Birnbrot gereicht. Wenn<br />
dann eine Ländlerkapelle aufspielt, die<br />
Schweinchen mehr oder weniger schnell<br />
über die Schneepiste rennen, der Röteli<br />
seine Wirkung tut, sich Einheimische mit<br />
Gästen unterhalten – wenn sich einfach<br />
alle des Lebens freuen und auf ein gutes<br />
neues Jahr anstossen, dann ist der Tag<br />
gelungen. Dann lächelt der Bauer Thomi<br />
Kessler, 56, hinter seinem schönen Vollbart<br />
und ist zufrieden, dass alles so gut<br />
geklappt hat.<br />
16<br />
www.rhb.ch/contura
«Hotschi» werden<br />
die glücklichen<br />
Schweine Dass alles klappt, hat sehr viel mit dem Besitzer des Kesslerhofs am Rande<br />
Tierwohl an erster Stelle<br />
im Prättigauer von Klosters zu tun. Kessler und seine Familie verarbeiten dort in der hofeigenen<br />
Metzgerei und der dazugehörigen Sennerei Fleisch und Milch zu<br />
Dialekt liebevoll<br />
genannt.<br />
hochwertigen Produkten, die sie auch selber vermarkten. «Ich habe immer<br />
in die Zukunft geschaut», erklärt Kessler sein Business-Modell. In die<br />
Zukunft hat er auch geschaut, als der Bauer vor 15 Jahren zusammen<br />
mit anderen innovativen Einheimischen frischen Wind in den traditionellen<br />
Klosterser Neujahrsempfang bringen wollte. Bis dahin wurden<br />
am 1. Januar die Gäste auf dem Dorfplatz mit einer<br />
Allerweltsband, Prosecco und Lachsbrötchen bespasst.<br />
«Zuallererst geht es<br />
«Das konnte es nicht sein», erinnert sich Kessler. Also<br />
mir um das Tierwohl.»<br />
tauschte man Lachs und Champagner gegen Röteli und<br />
Thomi Kessler<br />
Salsiz, die Allerweltsband gegen eine Ländlerkapelle<br />
aus, und vor allem führte man damals das Schweinerennen<br />
ein. Wobei in Klosters niemand von Schweinen redet – das Borstenvieh<br />
wird dort liebevoll «Hotsch» genannt. Ein Hotschrennen also sollte<br />
neuen Schwung in den Neujahrsempfang bringen, und bevor Thomi Kessler<br />
wusste, wie ihm geschah, wurde er zum Schweinerenntrainer ernannt.<br />
17
Doch wie bringt man die Hotschi zum Rennen? «Zuallererst geht es mir um<br />
das Tierwohl», so der Bauer. «Ich mag meine Tiere und will sie nicht zu<br />
etwas zwingen oder gar quälen. Ganz abgesehen davon, dass das Schwein<br />
ein sehr intelligentes Tier ist, einen starken Willen hat und sich zu nichts<br />
zwingen lässt.» Nur schon das Anziehen der Startnummern löst jeweils<br />
eine saumässige Aufregung unter den Tieren aus. Aber Kessler kennt seine<br />
Pappenheimer: «Was es braucht, ist Zuwendung, Geduld … und Futter.»<br />
Und wie fast alles in der Schweiz braucht auch ein Rennschwein, respektive<br />
ein Schweinerennen, eine Bewilligung. Die Lizenz zum Schweinsgalopp<br />
erteilt alle Jahre wieder der Kantonstierarzt.<br />
Der beste Platz am Futtertrog<br />
Alle Jahre wieder also macht sich Thomi Kessler gegen Ende November daran,<br />
seine Hotschi fürs Rennen zu trainieren. «Anstatt im warmen Stall lasse<br />
ich sie im tiefen Stroh des kühleren Iglus leben, damit sie sich langsam<br />
an die Kälte gewöhnen. Wenn es nämlich am Renntag 10 Grad oder mehr<br />
Schweinisches<br />
Gourmetmenü:<br />
Die Säuli bekommen<br />
Molke und<br />
Getreide.<br />
18<br />
www.rhb.ch/contura
Die klugen<br />
Schweinchen<br />
kennen das<br />
Rennprozedere<br />
bestens: Wenn<br />
die Kuhglocke<br />
läutet, geht<br />
der Spass los.<br />
unter null ist, würden die Tiere sonst möglicherweise krank.» An die Lärmkulisse<br />
der 2000 bis 3000 Rennzuschauer gewöhnt der Bauer die Schweine<br />
mit einer grossen Kuhglocke. Drei Mal am Tag füllt Thomi Kessler den<br />
Schweinetrog mit Schotte und einem Getreidegemisch, öffnet das Gatter<br />
und läutet mit der grossen Kuhglocke. Die klugen Tiere<br />
kennen das Prozedere bestens und rennen – nein, nicht<br />
«Was es braucht, ist<br />
ums Leben –, sondern um den besten Platz am Futtertrog.<br />
Zuwendung, Geduld … Nach dem Training ist Spielen angesagt. Die Tiere sind unglaublich<br />
zutraulich, schnuppern und nagen an allem und<br />
und viel Futter.»<br />
Thomi Kessler<br />
jedem. Dabei gehen die Designer-Jeans des Fotografen drauf,<br />
das Kamera stativ kann er gerade noch vor dem Zugriff einer<br />
Schweineschnauze retten. Und während man den Tieren zuschaut,<br />
wie sie fressen, spielen und einander durch den Schnee jagen, versteht<br />
man langsam, warum das Schwein als Glückstier gilt. Apropos Glück: Einen<br />
Wett-Tipp beim Neujahrsrennen kann oder will Thomi nicht abgeben.<br />
Er meint einfach nur: «Kommt nach Klosters, schaut euch das Rennen an,<br />
blickt in die aufgestellten Gesichter der Zuschauer und geniesst den Tag.<br />
Das ist Glück genug!»<br />
Das Fest am Bahnhof Klosters Platz findet am 1. Januar <strong>2020</strong> von 15.00 bis<br />
18.00 Uhr statt. Der Event wird organisiert und offeriert von der Destination<br />
Davos Klosters und der Gemeinde Klosters-Serneus. www.klosters.ch<br />
Mehr zum Hof von Thomi Kessler: www.kesslerhof.ch<br />
19
UNESCO Welterbe RhB<br />
Mit der Kamera<br />
unterwegs im<br />
UNESCO Welterbe<br />
20 Spektakuläres Fotosujet: der Landwasserviadukt.
Die Fahrten auf den UNESCO Welterbestrecken<br />
Albula und Bernina bieten<br />
spektakuläre Ausblicke auf das<br />
einzigartige Panorama der Alpen.<br />
Eisenbahnromantik kommt auf,<br />
wenn im Vordergrund der rote Zug<br />
der Rhätischen Bahn zu sehen ist.<br />
Wir haben für Sie die besten Hotspots<br />
herausgesucht, von denen Sie<br />
garantiert unvergessliche Erinnerungsfotos<br />
nach Hause bringen.<br />
Landwasserviadukt<br />
Das grösste und zugleich spektakulärste<br />
Bauwerk auf der 63 Kilometer langen<br />
Albulastrecke zwischen Thusis und St. Moritz<br />
ist der Landwasserviadukt. Mit seinen<br />
65 Meter hohen Pfeilern ist er eine<br />
der elegantesten Brückenkonstruktionen<br />
in Graubünden und das meistfotografierte<br />
Sujet der Rhätischen Bahn.<br />
Fotospot von oben: Von Filisur über den Fuss -<br />
weg in einer halben Stunde zur Aussichtsplattform<br />
Süd oder mit einer längeren Wanderung<br />
zur Plattform Nord, von wo aus das Paradestück<br />
der Ingenieurskunst bestaunt und fotografiert<br />
werden kann.<br />
Fotospot von unten: Von Filisur dem<br />
Bahnerlebnisweg bis zum Landwasserviadukt<br />
folgen. Nach dem Foto shooting<br />
am Fuss der Brückenpfeiler bietet sich<br />
eine Feuerstelle zur gemütlichen Rast an.<br />
21
N<br />
10 km<br />
Lugano ( CH )<br />
270 m ü. M.<br />
Moesa<br />
Landquart<br />
Thusis<br />
Rhein<br />
Reichenau<br />
Albula<br />
Chur<br />
Tiefencastel<br />
10 km<br />
U B Ü<br />
Bergell<br />
Maira<br />
Filisur<br />
UNESCO Welterbe<br />
Albula- / Berninalinie<br />
der Rhätischen Bahn<br />
Andere Strecken der<br />
Rhätischen Bahn<br />
Bergün<br />
Davos<br />
St. Moritz<br />
N D E<br />
Inn<br />
N<br />
Samedan<br />
Pontresina<br />
Berninagruppe<br />
Sondrio (I)<br />
Veltlin ( I )<br />
Adda<br />
Inn<br />
Zernez<br />
Ospizio Bernina<br />
Poschiavo<br />
Scuol<br />
Müstair<br />
Tirano (I)<br />
Viadukte und Brücken<br />
Tu nels<br />
Stützmauern<br />
Galerien<br />
Dammböschungen<br />
Viaducts and bridges<br />
Viadukte und Brücken<br />
Tu nels<br />
Tu nels<br />
Revetment wa ls<br />
Stützmauern<br />
Ga leries<br />
Galerien<br />
Dam embankments<br />
Da mböschungen<br />
Large reception building<br />
Grö seres Aufnahmegebäude<br />
Medium-size reception building<br />
Mi tleres Aufnahmegebäude<br />
Sma l reception building<br />
Kleineres Aufnahmegebäude<br />
Wartehäuschen<br />
Linesman's hut<br />
Wärterbude<br />
Shed<br />
Remise<br />
Workshop<br />
Werkstä te<br />
Covered turntable<br />
Gedeckte Drehscheibe<br />
Turntable<br />
Drehscheibe<br />
Water crane<br />
Wa serkran<br />
Churches and chapels<br />
Kirchen und Kape len<br />
Forts and residential towers<br />
Burgen, Türme, Schlö ser<br />
Aristocratic and u per-cla s houses,<br />
farmhouses, hotels and museums<br />
Häuser, Hotels, Pala zi, Mus en<br />
Locations of archaelogical finds<br />
Archäologische Fundste len<br />
Ore storage sites<br />
Erzlagerstä ten<br />
Therapeutic springs<br />
Heilque len<br />
Reservoirs<br />
Staus en und Staubecken<br />
Control centres, power plants<br />
and converter stations<br />
Zentralen, Werke und Umformerstationen<br />
Wartehäuschen<br />
Remise<br />
Werkstä te<br />
Gedeckte Drehscheibe<br />
Drehscheibe<br />
Wa serkran<br />
Kirchen und Kape len<br />
Erzlagerstä ten<br />
Heilque len<br />
17.4.2 09 17:40:53 Uhr<br />
Viaducts and bridges<br />
Viadukte und Brücken<br />
Tu nels<br />
Tu nels<br />
Revetment wa ls<br />
Stützmauern<br />
Ga leries<br />
Galerien<br />
Dam embankments<br />
Da mböschungen<br />
Large reception building<br />
Grö seres Aufnahmegebäude<br />
Medium-size reception building<br />
Mi tleres Aufnahmegebäude<br />
Sma l reception building<br />
Kleineres Aufnahmegebäude<br />
Linesman's hut<br />
Wartehäuschen<br />
Shed<br />
Remise<br />
Workshop<br />
Werkstä te<br />
Covered turntable<br />
Gedeckte Drehscheibe<br />
Turntable<br />
Drehscheibe<br />
Water crane<br />
Wa serkran<br />
Churches and chapels<br />
Kirchen und Kape len<br />
Forts and residential towers<br />
Burgen, Türme, Schlö ser<br />
Aristocratic and u per-cla s houses,<br />
farmhouses, hotels and museums<br />
Häuser, Hotels, Pala zi, Mus en<br />
Locations of archaelogical finds<br />
Archäologische Fundste len<br />
Ore storage sites<br />
Erzlagerstä ten<br />
Therapeutic springs<br />
Heilque len<br />
Kehrtunnels zwischen Bergün und Preda<br />
Der bahntechnisch anspruchsvollste<br />
Teil der gesamten Albulalinie befindet<br />
sich auf dem Streckenabschnitt zwischen<br />
Bergün und Preda. Innerhalb von<br />
knapp fünf Kilometern Luftlinie müssen<br />
417 Meter Höhendifferenz überwunden<br />
werden – ganz ohne Zahnradsystem.<br />
Das gelingt dank fünf Kehrtunneln und<br />
vier talquerenden Viadukten, die allesamt<br />
tolle Fotosujets abgeben.<br />
Fotospot 1: Von Preda aus schlängelt sich ein<br />
sieben Kilometer langer Weg nach Bergün. Auf<br />
der Wanderung bieten sich laufend tolle Ausblicke<br />
auf die kunstvolle Streckenführung und<br />
die Albulaviadukte.<br />
Fotospot 2: Nach der Steigung öffnet sich das<br />
Tal und gibt einen wunderbaren Blick auf das<br />
Bergpanorama mit den stolzen Gipfeln der<br />
Dschimels (Zwillinge) frei. Der Name der zwei<br />
felsigen Türme auf dem langen Grat, welcher<br />
das Albulatal vom Val Bever im Oberengadin<br />
trennt, kommt nicht von ungefähr, gleichen<br />
sie sich doch von der Albulaseite her betrachtet<br />
wie ein Ei dem anderen.<br />
Reiseführer<br />
UNESCO Welterbe Pass<br />
Der UNESCO Welterbe Pass ermöglicht<br />
freie Fahrt auf der Welterbestrecke der<br />
Rhätischen Bahn. Während zweier Tage<br />
fahren Sie beliebig mit den Zügen zwischen<br />
Thusis und Tirano – beispielsweise<br />
ins Bahnmuseum Albula in Bergün, zum<br />
Gletschergarten in Cavaglia oder zum<br />
Mittagshalt nach Poschiavo.<br />
Mit Halbtaxabo bereits<br />
UNESCO Welterbe<br />
Rhätische Bahn in der Landschaft<br />
Albula/Bernina<br />
Streckenplan<br />
Valle Mesolcina<br />
Hinterrhein<br />
ab CHF 56.00<br />
(nicht gültig im Bernina Express<br />
und Glacier Express)<br />
UNESCO Welterbe «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina»<br />
Domleschg<br />
G R A<br />
Oberhalbstein<br />
Landwassertal<br />
Albulatal<br />
Unterengadin<br />
www.rhb.ch/welterbepass<br />
Oberengadin<br />
Val Poschiavo<br />
Piktogramme<br />
Streckenbeschrieb<br />
Grö seres Aufnahmegebäude<br />
Mi tleres Aufnahmegebäude<br />
Kleineres Aufnahmegebäude<br />
Wärterbude / Wärterhäuschen<br />
Burgen, Türme, Schlö ser<br />
Häuser, Hotels, Pala zi, Mus en<br />
Archäologische Fundste len<br />
Staus en und Staubecken<br />
Zentralen, Werke und Umformerstationen<br />
Lago di Como<br />
22<br />
www.rhb.ch/contura
Solisviadukt<br />
Der eingleisige Solisviadukt über die<br />
Albulaschlucht ist die höchste Brücke<br />
der Welterbestrecke der RhB. 85 Meter<br />
unter der Eisenbahnbrücke rauscht die<br />
Albula durch die Schinschlucht.<br />
Fotospot 1: Zwischen Thusis und Tiefencastel<br />
liegt das Restaurant Solisbrücke. In seinem Um -<br />
kreis finden sich mehrere Hotspots, den schön s -<br />
ten Blick auf den Viadukt hat man aber von der<br />
alten Steinbrücke aus.<br />
Fotospot 2: Die alte Steinbrücke wiederum, die<br />
nur wenige Meter neben dem Solisviadukt über<br />
die Albula führt, lässt sich bequem aus dem Zug -<br />
fenster fotografieren.<br />
Montebellokurve<br />
Was der Landwasserviadukt für die<br />
Albulalinie ist, ist die Montebellokurve<br />
für die Berninalinie: einer der beliebtesten<br />
Foto-Hotspots. Nach Morteratsch<br />
erreicht der Bernina Express eine 180-<br />
Grad-Kurve. Von hier aus bietet sich ein<br />
herrlicher Blick auf das Bernina massiv<br />
und den Morteratschgletscher.<br />
Fotospot: Direkt in der Montebellokurve befindet<br />
sich ein Parkplatz. Von dort aus lässt sich<br />
der Piz Bernina, mit seinen 4 049 Metern der<br />
höchste Gipfel der Ostalpen, gekonnt in Szene<br />
setzen.<br />
23
Lago Bianco<br />
Der Stausee am Berninapass liegt auf der<br />
Grenze zwischen den Bernina- und den<br />
Livigno-Alpen und wird von Gletschermilch<br />
gespiesen. Das durch zerriebenes<br />
Gestein weisstrübe Abflusswasser des<br />
Cambrenagletschers gibt dem See seinen<br />
Namen. Er fungiert auch als Wasserscheide:<br />
Im Osten fliesst das Wasser ins<br />
Schwarze Meer, südwärts in die Adria.<br />
Fotospot: Ausgehend vom Ospizio Bernina führt<br />
ein gemütlicher Wanderweg entlang des Sees,<br />
von dem aus sich verschiedene schöne Fotosujets<br />
der Berglandschaft wie auch der Bahnstrecke<br />
eröffnen.<br />
24<br />
www.rhb.ch/contura
Kreisviadukt von Brusio<br />
Die Berninabahn überwindet oberhalb<br />
von Brusio in einer doppelten Schlaufe<br />
von 100 Meter Durchmesser eine ganze<br />
Höhenstufe. Der Kreisviadukt ist das<br />
Prunkstück und Wahrzeichen der Berninalinie<br />
und seit seiner Errichtung 1908<br />
ein beliebtes Postkartensujet.<br />
Fotospot von oben: Besonders eindrücklich<br />
zeigt sich das Bauwerk aus der Vogelperspektive.<br />
Auf der Kantonsstrasse von Brusio nach<br />
Viano erhascht man in einer S-Kurve den besten<br />
Blick auf den Viadukt.<br />
Fotospot von unten: Ein gemütlicher Spaziergang<br />
vom Dorf Brusio entlang der Bahngleise<br />
führt direkt unter den Bögen des Bauwerks<br />
hindurch. Näher geht nicht.<br />
25
Fensterplatz<br />
Romano Thomann<br />
(25) wohnt in Scharans<br />
im Domleschg.<br />
Der Videojournalist<br />
arbeitet in der<br />
ganzen Schweiz,<br />
vor allem aber in<br />
Graubünden.<br />
«Die erste Bahnfahrt war ein Erlebnis»<br />
Sie haben gerade Ihre grosse Film- und<br />
Fotoausrüstung im Zug deponiert.<br />
Verraten Sie uns, wohin Sie jetzt von<br />
Klosters aus fahren?<br />
Ja, ich hatte einen Auftrag im Prättigau<br />
und nun einen in Davos.<br />
Fahren Sie oft mit der Bahn?<br />
Wenn immer möglich. Es ist gemütlich,<br />
ich muss mir keine Sorgen über den Stras -<br />
senzustand machen und ich bin sicher,<br />
dass ich heil und ausgeruht ankomme.<br />
Können Sie sich an Ihre erste Bahnfahrt<br />
erinnern?<br />
Oh ja. Ich war schon etwa 16 Jahre alt<br />
und diese Bahnfahrt von Thusis nach<br />
Chur war ein richtiges Erlebnis.<br />
16 – das ist ein ungewohnt hohes Alter<br />
für eine erste Bahnfahrt.<br />
Es gibt eine einfache Erklärung: Meine<br />
Eltern wohnen in Mutten auf 1300 Metern.<br />
Mutten ist ein kleines Walserdorf<br />
hoch über der Viamala. Einen Bahnhof<br />
gibt es dort nicht (lacht laut), nur eine<br />
Postautoverbindung nach Thusis. Jeder<br />
hat darum ein Auto.<br />
Was ist für Sie das Schönste am<br />
Bahnfahren?<br />
Ganz eindeutig das WEF, das World Economic<br />
Forum in Davos.<br />
Wie bitte? Das müssen Sie jetzt erklären.<br />
Ganz einfach: Als Fotograf und Videojournalist<br />
muss ich während des WEF<br />
des Öfteren nach Davos. Dann nehme<br />
ich jeweils die Bahn, fahre gemütlich<br />
bis ins Herz der Alpenstadt und schaue<br />
dabei amüsiert zu, wie sich der Verkehr<br />
auf den Strassen staut.<br />
26<br />
www.rhb.ch/contura
«Ich kann schon im Zug Hausaufgaben machen»<br />
Sie sind offenbar in Eile …<br />
Ja, ich komme gerade von einem Besuch<br />
bei meinem Freund in Klosters und muss<br />
nach Chur. Die Schule ruft.<br />
Nehmen Sie dazu immer den Zug?<br />
Ich könnte ja mit dem Auto fahren. Aber<br />
mit der RhB ist es bequemer. Und praktischer<br />
sowieso. Im Zug kann ich lesen<br />
oder schon auf dem Heimweg die Aufgaben<br />
machen. Das ginge im Auto nicht.<br />
Was schätzen Sie am Bahnfahren?<br />
Erstens die Sicherheit. Wir haben hier<br />
ja noch oft richtig und lang Winter, und<br />
wenn die Strassen schneebedeckt, glatt<br />
oder gar gesperrt sind, ist es beruhigend<br />
zu wissen, dass es die RhB gibt.<br />
Und zweitens?<br />
Die guten Verbindungen. Ich komme mit<br />
der Bahn fast überall hin und kann mich<br />
auf den Fahrplan verlassen.<br />
Sind Sie schon seit Ihrer Kindheit<br />
gewohnt, mit der Bahn zu fahren?<br />
Nicht wirklich. Eigentlich fahre ich erst<br />
regelmässig Zug, seit ich in der Ausbildung<br />
bin und immer wieder nach Chur<br />
muss. Inzwischen habe ich das Zugfahren<br />
richtig schätzen gelernt. Früher war<br />
es eigentlich nie wirklich ein Thema.<br />
Gibt es auch noch ein Drittens?<br />
Ja – die Aussicht. Es ist faszinierend, vom<br />
Zug aus zu sehen, wie sich die Natur im<br />
Lauf des Jahres verändert. Manchmal<br />
fahre ich vom Frühling in Chur zurück in<br />
den Winter von Davos.<br />
Warum?<br />
Wir wohnen in Davos. Der Ort bietet alles<br />
und es gab eigentlich keinen Grund,<br />
öfter wegzugehen. Doch wenn wir dann<br />
mit meinen Eltern mal ausflogen, dann<br />
nahmen wir schon damals die Bahn.<br />
Ana Varanda (21) aus Davos ist<br />
Studentin an der Höheren Fachschule<br />
für Pflegeberufe in Chur.<br />
27
Tradition<br />
Von Hand gewebte<br />
Kostbarkeiten<br />
28 Fehler im Muster sind ärgerlich: Handweben verlangt höchste Konzentration.
Jessica Correia de Freitas<br />
leitet seit acht Jahren die<br />
Tessitura in Poschiavo.<br />
Die Tessitura in Poschiavo ist eine der letzten professionellen Handwebereien<br />
der Schweiz. Seit 1955 entstehen in der Manufaktur edle<br />
Stoffe auf alten Webstühlen. Der Leiterin Jessica Correia de Freitas<br />
gelingt der Spagat zwischen Kunst und Handwerk, Tradition und<br />
modernem Design.<br />
Ein wunderschöner Parkettboden, charakteristische Sprossenfenster, eine<br />
reich verzierte Kassettendecke – was für eine vornehme Umgebung für<br />
eine Werkstatt. Es ist das Reich von Jessica Correia de Freitas, eine der<br />
wenigen gelernten Handweberinnen, die es in der Schweiz noch gibt. Die<br />
31-Jährige leitet seit acht Jahren die Tessitura di Valposchiavo, die im ersten<br />
Stock eines historischen Palazzos untergebracht ist. «Umgeben von so<br />
viel Geschichte komme ich mir manchmal vor wie aus der Zeit gefallen.<br />
Trotzdem habe ich keineswegs das Gefühl, etwas Altmodisches zu tun.»<br />
Ohne Konzentration reisst nicht nur der Geduldsfaden<br />
Die junge Puschlaverin streift ihre bunten Sneakers ab und setzt sich an<br />
einen der fünf hölzernen Webstühle. Unter lautem Geklapper schiesst das<br />
Schiffchen mit dem roten Faden durch die aufgezogenen Kettfäden hin<br />
und her. Gleichzeitig flitzen ihre in Wollsocken verpackten<br />
Füsse mit traumwandlerischer Sicherheit über die<br />
«Wer nicht bei der<br />
hölzernen Tritte. «Bei komplizierten Mustern sind es bis<br />
Sache ist, den<br />
zu zwölf verschiedene», sagt sie lachend.<br />
bestraft der Faden.» Kein Wunder, erfordert das Weben volle Konzentration.<br />
Jessica Correia de Freitas Die falsche Fadenfarbe, ein Fehltritt auf dem Pedal, schon<br />
muss die Arbeit aufgezogen werden. Besonders ärgerlich<br />
seien allerdings Fehler bei der Vorbereitung, denn sie zeigten sich erst<br />
im gewebten Muster. «Wer nicht richtig bei der Sache ist, wird bestraft»,<br />
erklärt Jessica Correia de Freitas. Das Material reagiere direkt auf ihre Stimmungslage.<br />
Nicht von ungefähr kommt der Ausdruck vom reissenden Geduldsfaden<br />
aus der Textilverarbeitung.<br />
29
Aufwendiges Aufspannen der Fäden<br />
Am liebsten designt die Weberin neue Stoffmuster. «Da kann ich in Formen<br />
und Farben schwelgen und meine ganze Kreativität ausleben.» Aufgrund<br />
ihrer Entwürfe werden im Webstuhl die Kettfäden aufgespannt, also jene<br />
Längsfäden, durch die sie dann den Schussfaden quer verwebt. Für den<br />
Bettüberwurf, an dem sie gerade arbeitet, hat sie über tausend Kettfäden<br />
aus Baumwolle aufgezogen. Einzeln, von Hand, versteht sich. Es können<br />
aber auch bis zu drei Mal so viele sein. Zum Beispiel beim Seidenweben.<br />
Dann dauern die Vorbereitungen mehrere Tage, bis überhaupt erst mit dem<br />
eigentlichen Weben begonnen werden kann.<br />
Neues Leben für die Kunst des Webens<br />
Die zweifache Mutter teilt sich die Arbeit in der Tessitura mit einer Kollegin<br />
und bildet zurzeit auch eine Lehrtochter aus. Mit zum Team gehören zwei<br />
Schneiderinnen, die aus den hochwertigen handgewebten Stoffen Bademäntel,<br />
Kissenbezüge, Tischdecken und T-Shirts herstellen.<br />
Vor knapp 100 Jahren gab es im gesamten Kanton Graubünden noch rund<br />
1830 Weberinnen. Nach und nach verschwand das Handwerk aufgrund<br />
der industrialisierten Stoffproduktion und landwirtschaftlichen Umstrukturierungen<br />
beinah ganz. Die Weberei, die fast ausschliesslich von Frauen<br />
betrieben wurde, hat es jahrhundertelang ermöglicht, die für die Landwirtschaft<br />
untätige Zeit von Oktober bis März zu nutzen. Damit verloren<br />
die Frauen eine oft überlebenswichtige Verdienstmöglichkeit.<br />
Um der drohenden Abwanderung im abgelegenen Val Poschiavo entgegenzuwirken<br />
und das Weberhandwerk als Teil der lokalen Tradition zu erhalten,<br />
entstand 1955 die Tessitura. Seither<br />
werden hier in aufwendigen Verfahren<br />
handgewebte Stoffe hergestellt. Besonders<br />
interessant sind die Wolldecken,<br />
die nach historischen Modellen aus dem<br />
Aus den hochwertigen Stoffen<br />
entstehen Kissenbezüge, Bademäntel,<br />
Tischdecken oder T-Shirts.<br />
30<br />
www.rhb.ch/contura
Vier Stunden<br />
pro Meter dauert<br />
das Weben von<br />
aufwendigen<br />
Mustern: Die Produkte<br />
haben verständlicherweise<br />
ihren Preis.<br />
Heimatmuseum in natürlichen Blau-, Rot- und Grüntönen gehalten sind.<br />
Je nach Muster – sie tragen so poetische Namen wie Rosengang oder Bienenwabe<br />
– brauchen die Weberinnen bis zu vier Stunden für einen einzigen<br />
Meter. Das Aufspannen der Fäden nicht mitgerechnet. Und so haben<br />
die Produkte ihren Preis. «Wer nicht versteht, was wir hier machen, wird<br />
auch nicht bereit sein, unsere Arbeit adäquat zu bezahlen», sagt Jessica<br />
Correia de Freitas.<br />
Traditionelles Handwerk wird wieder geschätzt<br />
Da kommt es der Leiterin der Tessitura gerade recht, dass Luxushotels und<br />
Wellnessanlagen aus dem Engadin vermehrt auf lokale Produzenten setzen.<br />
«Ein Grossauftrag wie Tischdecken für das Restaurant el Paradiso in<br />
St. Moritz sichert uns für eine Zeit die Existenz.» Denn der Verkauf an Touristen,<br />
die hauptsächlich in den Sommermonaten Juli und August das Tal<br />
besuchen, reiche nicht aus.<br />
Die Puschlaver leben zwar hinter den Bergen, aber nicht hinter dem Mond.<br />
Und so hat die Weberin vor zwei Jahren das «transalpine Weiberprojekt»<br />
lanciert – zusammen mit Designerinnen aus Zürich. Die daraus entstandene<br />
Badetextilien-Serie «Il Bagno» wurde 2018 für den Designpreis «Prix<br />
Jumelles» nominiert. Ein schöner Beweis dafür, dass der Tessitura der Spagat<br />
zwischen Tradition und Moderne auch in Zukunft gelingen kann.<br />
Weitere Informationen über eine der letzten professionellen Handwebereien<br />
der Schweiz gibt es unter www.tessitura.ch<br />
31
Kultur<br />
Steinerne<br />
Zeugen<br />
32
Trockenmauern: Ohne Mörtel wurden die Steine zu einer Einheit zusammengefügt.<br />
33
Wer den Trockenmauerweg<br />
zur Kirche Sontga Gada in<br />
Disentis / Mustér geht, läuft<br />
durch Jahrtausende.<br />
Uralte Trockenmauern säumen in Disentis / Mustér den Weg zur Kirche<br />
Sontga Gada, der heiligen Agatha. Wer diesen Weg geht, läuft<br />
direkt in die Vergangenheit mit fürchterlichen, aber auch trostreichen<br />
Geschichten und kann im besten Fall sein Seelenheil finden.<br />
Oder zumindest ein bisschen Ruhe.<br />
Wie angenagelt hängt ein Raubvogel bewegungs- und scheinbar schwerelos<br />
über uns am Himmel und sperbert nach Beute. Er schaut hinunter auf<br />
eine alte, uralte Kulturlandschaft am Fuss von Lukmanier und Oberalppass.<br />
Über Jahrtausende hinweg haben hier die Menschen den Bergen und Wäldern<br />
Felder und Wiesen abgerungen. Es muss hier so einsam und archaisch<br />
gewesen sein, dass man die Gegend Desertina nannte, was man mit<br />
«Wüste» oder «verlassen» übersetzen kann. Später wurde daraus Disentis<br />
respektive, mit dem Benediktinerkloster, Disentis / Mustér.<br />
Wege wie feine Adern<br />
Wo Pässe sind, da sind auch Wege, und wenn der Raubvogel weiter hinunterschaut,<br />
sieht er breite, ausgebaute Passstrassen und die Gleise der<br />
RhB. Dazwischen aber ziehen sich wie feine Äderchen schmale, grasbewachsene<br />
und von Trockenmauern eingefasste Wege. «Die einen – etwa<br />
im Dorfteil Salaplauna – dienten wohl am ehesten als Zäune», sagt Ervin<br />
Maissen (58). «Aber der Weg zur Kirche Sontga Gada wurde schon von den<br />
Römern angelegt und führte vom Unterland durch Disentis weiter auf den<br />
Lukmanier und darüber hinaus», fährt der Infrastruktur-Verantwortliche<br />
der Gemeinde Disentis / Mustér fort.<br />
Maissen hat uns am Bahnhof abgeholt, und weil in diesem katholischen<br />
Dorf fast alle Wege zum Kloster führen, ist das unser erstes Ziel. Man kann<br />
es nicht verfehlen in seiner Mächtigkeit. Zwar sind auf diesem Abschnitt<br />
die meisten Trockenmauern wohl dem sogenannten Fortschritt zum Opfer<br />
gefallen, aber ein Teil der Strässchen ist noch und wieder mit Mark- und<br />
Bollensteinen befestigt. Beim Kloster holt uns wieder die Vergangenheit<br />
ein, wurde es doch vor 1400 Jahren gegründet – lange vor der Eidgenos-<br />
34<br />
www.rhb.ch/contura
«Wenn man<br />
sich die Mühe<br />
nimmt, sieht<br />
man, wie kunstvoll<br />
unsere Vorfahren<br />
gearbeitet<br />
haben», erklärt<br />
Ervin Maissen.<br />
senschaft. Die Patres und Fratres bieten körperliche und seelische Erfrischung<br />
in Form von Mineral- und Weihwasser. Wer gesündigt hat, kann<br />
in der wunderschönen Barock-Kirche beten und beichten, und für ganz<br />
schwere Fälle gibt es die Maria-Kapelle Mater Misericordia. Wer diese nach<br />
Empfang der Heiligen Sakramente besucht und dort betet, kann die gleichen<br />
Ablässe erlangen wie die Pilger am Heiligen Grab in Jerusalem, den<br />
Hauptkirchen von Rom und von St. Jakob zu Compostela.<br />
Handwerkskunst<br />
Nur einige Minuten und Meter weiter auf der Via Cons kommt man schon<br />
wieder an einer Kirche vorbei – an denen mangelt es in Disentis gewiss<br />
nicht. Diesmal ist es die Pfarrkirche. Dann hört man das Rauschen des<br />
Bergbachs Acletta … und dann scheint die Welt stillgestanden zu sein.<br />
Viel hat sich wohl nicht verändert, seit irgendwann vor Ewigkeiten die<br />
Trockenmauern errichtet wurden. Ab hier sind sie ständiger Begleiter der<br />
Spaziergänger. In der Luft liegt der süss-herbe Duft von Thymian, flinke<br />
Eidechsen bringen sich zwischen den Steinmäuerchen in Sicherheit, uralte<br />
Birken und ebenso alte, von der Sonne verbrannte Ställe säumen den<br />
Weg. «Wenn man sich die Mühe nimmt, sieht man, wie kunstvoll unsere<br />
Vor-Vorfahren gearbeitet haben», sagt Maissen. Und tatsächlich: Ohne jeglichen<br />
Mörtel oder andere Hilfsmittel haben die damaligen Handwerker –<br />
oder soll man sagen Künstler? – die Steine neben-, auf- und ineinandergefügt,<br />
sodass sie zu einer Einheit verschmelzen. «Steine gab es hier ja<br />
genug – mehr als Brot», sagt Maissen.<br />
35
Zeitzeugin aus dem Mittelalter:<br />
Die Malereien der Kirche Sontga Gada<br />
wurden nur teilweise restauriert.<br />
Ein Stück Kulturgeschichte<br />
Bis weit ins 20. Jahrhundert waren solche Mauern in der ganzen Schweiz<br />
gang und gäbe. Aber die Maschinen und Fuhrwerke wurden breiter, viele<br />
dieser steinernen Kunstwerke mussten weichen. Regen, Erosion und Tiere<br />
haben das Übrige getan. Doch in Disentis / Mustér und auch anderswo hat<br />
man erkannt, wie wichtig die Mauern sind: «Sie sind ein Stück Kulturgeschichte<br />
und haben uns über die Jahrhunderte begleitet», sagt Maissen<br />
und fügt bei: «Ausserdem sind sie sehr schön und wir tun alles, damit sie<br />
noch ein paar weitere Ewigkeiten die einheimischen und fremden Fussgänger<br />
erfreuen.» Die Werkgruppe der Gemeinde nimmt sich jährlich einen<br />
Abschnitt vor, entfernt Baumwurzeln, behebt Unwetterschäden und rückt<br />
die Steine wieder zurecht. An anderen Orten leistet die Stiftung Umwelteinsatz<br />
wertvolle Arbeit beim Trockenmauerbau.<br />
Glück, Trauer, Freude, Leid<br />
Dann sind wir bei der Kirche Sontga Gada angekommen. Warum hier um<br />
1100 gerade der Heiligen der sizilianischen Stadt Catania eine Kirche gebaut<br />
wurde, bleibt im Dunkel der Geschichte. Die nur teilweise restaurierten<br />
Malereien zeigen, wie übel man der heiligen Frau mitgespielt hat: Ihre<br />
Brüste wurden abgerissen, sie selber in glühenden Kohlen zu Tode gewälzt;<br />
genau so, wie es die Legende erzählt. So aufwühlend die Geschichte der<br />
Sontga Gada ist, so beruhigend wirkt die schlichte Kirche mit der Holzdecke<br />
und dem Boden aus Steinquadern. Wir stehen einfach da, lassen<br />
die Schlichtheit der Mauern auf uns wirken, die über Jahrhunderte Glück,<br />
Trauer, Freude und Leid der Betenden<br />
in sich aufgesogen haben. Wer den<br />
Trockenmauerweg zur Sontga Gada<br />
geht, läuft durch Jahrtausende. Am<br />
Panoramafahrt entlang der Alpen Ende des Wegs ist man kein anderer<br />
Die Panoramafahrt im Glacier Express<br />
Mensch. Aber angesichts der Geschichte<br />
und der Geschichten wird man ein<br />
durch die Schweizer Alpen prägt sich<br />
ein – mit Höhepunkten vom Anfang bis<br />
zum Ende. In St. Moritz grüsst die Welt<br />
bisschen demütig und die Seele, der<br />
der Schönen und Reichen, in Zermatt<br />
Geist oder was auch immer kommen<br />
das berühmte Matterhorn.<br />
zur Ruhe. Wenigstens für eine Weile.<br />
www.rhb.ch/glacierexpress<br />
36<br />
www.rhb.ch/contura
Hätten Sie das gewusst?<br />
Zahlennetzwerk<br />
Am 8. November 2013 eröffnete die RhB ihren eigenen Instagram-Kanal «rhaetischebahn»<br />
und postete ein Foto von der Morgenstimmung am Davosersee. Das Bild erhielt 30 Likes.<br />
Seither wurden insgesamt über 750 Bilder gepostet. Das beliebteste Bild, eine Aufnahme der<br />
Alp Grüm von @lichterfang (hier zu sehen) hat 3 785 Likes erhalten. Am meisten sprachen<br />
die Follower, die zu 37 % aus der Schweiz stammen und zu 69 % männlich sind, aber über<br />
ein anderes Foto: Die Aufnahme einer roten Lok im Schneegestöber generierte 60 Kommentare<br />
und liegt ausserdem mit 3 594 Likes auf Platz 2 der beliebtesten RhB-Instagram-Posts.<br />
Besonders gern mögen die inzwischen über 25 500 Follower des RhB-Accounts ausserdem<br />
Bilder des imposanten Landwasserviadukts, eines davon landet mit 3 456 Likes auf dem 3. Platz.<br />
xxxxxxx xxxxxxxxx xxxxxx xxxxxxx xxxxs. 37
Nächster Halt<br />
Auf das Huhn<br />
gekommen<br />
38<br />
Imelda Schmid erbaute im Jahr 2000 in S-chanf eine Wachteleifarm – und ist geblieben.
Per Postversand gelangen<br />
die gesprenkelten Lecker -<br />
bissen ins ganze Land.<br />
Es scharrt und gurrt, gackert leise, und zwischendurch kräht ein<br />
Hahn. Dieser ständige Geräuschteppich begleitet Imelda Schmid<br />
schon seit mehr als 20 Jahren: 1998 beschloss die Biologin, im<br />
Engadin eine Wachteleifarm zu erbauen, seit dem Jahr 2000 leben<br />
hier durchschnittlich rund 500 Wachtelhühner in artgerechter<br />
Haltung. Seither stehen auf Imelda Schmids Speiseplan fast täglich<br />
einige Wachteleier.<br />
Herzig sind sie, die kleinen, braun gesprenkelten Wachteln. Imelda Schmid<br />
hat für die rundlichen Hühnervögel viel Gutes getan. Aber fangen wir von<br />
vorne an: Imelda Schmid studierte an der Universität Zürich Biologie und<br />
promovierte anschliessend in Bern zur Entwicklung einer tiergerechten<br />
Wachtelhaltung. «Damals, Mitte der 90er-Jahre, war die Batteriehaltung<br />
von Wachteln in der Schweiz noch nicht verboten. Ich<br />
suchte nach einer Möglichkeit, wie die Wachteln ihr natürliches<br />
Verhalten in der Haltung ausleben können»,<br />
«Wachteln sind<br />
trotz ihrer rundlichen erklärt Schmid. Auch wenn sie für die angewandte<br />
Gestalt Zugvögel.» Forschung ihrer Dissertation in Doktorenkreisen einige<br />
Imelda Schmid<br />
schräge Blicke erntete: Imelda Schmid liess sich nicht<br />
beirren, liess sich in S-chanf auf dem gepachteten Land<br />
eines Bauern ihre Farm erbauen – und lernte viele interessante Aspekte<br />
über das Verhalten der Wachtel. Dank ihr dürfen sich die kleinen Wachtelhühner<br />
über ein besseres Leben freuen. Aufgrund ihrer Dissertation verbot<br />
das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen nämlich<br />
die herkömmliche Batteriehaltung und erliess eine neue Richtlinie für die<br />
Wachtelhaltung.<br />
Klein, aber flügge<br />
Hühner sind doch Hühner, könnte unsereins jetzt denken: So anders als das<br />
gemeine Haushuhn wird die Wachtel doch nicht sein. Mitnichten! «Wachteln<br />
schlafen nicht auf Stangen, sondern auf dem Boden», weiss Imelda<br />
Schmid. Ihre Käfige sind deshalb mit Arvenspänen ausgelegt. Die ausgesprochenen<br />
Bodenvögel, die nur im Notfall auffliegen, sind darin mit ihrer<br />
39
Musterung bestens getarnt. Trotzdem: «Wachteln sind als einzige Art unter<br />
den Hühnervögeln Zugvögel – obwohl sie mit ihrer eher pummeligen<br />
Gestalt nicht gerade zum Fliegen prädestiniert sind. Im Herbst, wenn die<br />
Tage kürzer werden, fliegen sie nach Afrika.» Um diesen Zugtrieb zu unterbinden,<br />
wird den Vögeln in der Haltung mit künstlichem Licht anhaltend<br />
Frühsommer vorgegaukelt. Bei Imelda Schmid müssen die Wachteln aber<br />
nicht nur mit Kunstlicht auskommen: Sie haben Freigang. Bis die Hühner<br />
verstehen, wie sie von den Käfigen im ersten Stock auf<br />
den Boden des Aussengeheges – und wieder zurück –<br />
«Jede Wachtel legt<br />
kommen, hilft Schmid ihren Wachteln beim Raus- und<br />
ihre Eier mit konstant Reinflattern. Der künstliche Frühling führt zudem dazu,<br />
gleichem Muster.» dass die Wachteln jeden Tag ihr Ei legen. Schon mit<br />
Imelda Schmid<br />
rund sechs Wochen beginnen die Hühner mit dem Eierlegen,<br />
rund alle zehn Tage macht jedes Huhn eine Legepause.<br />
Trotzdem leben Wachtelhennen aufgrund der Anstrengung – sie<br />
produzieren in ihrem Leben ungefähr das 15-fache ihres Körpergewichts<br />
an Eimasse – deutlich weniger lang als ihre männlichen Artgenossen, die<br />
bis zu 5,5 Jahre alt werden können.<br />
Aktuell sammelt Imelda Schmid jeden Morgen etwa 370 Eier aus den Nestern<br />
ein. «Es hat eine Weile gedauert, bis ich herausfand, wie die Wachteln<br />
ihr Nest gestaltet haben möchten.» Dank separater Legenester am Rand eines<br />
jeden Käfigs können die Wachteln ihr Ei an einen geschützten Platz legen.<br />
Jeweils im Herbst werden zweimal je rund 700 Eier in den Brutkasten<br />
gelegt. Daraus schlüpfen nach zweieinhalb Wochen etwa 500 Küken. Die<br />
überzähligen Männchen werden nach zirka acht Wochen zu Miniaturpoulets:<br />
Das Fleisch der Wachtel ist ausgesprochen zart und gilt als Delikatesse.<br />
Ein Wachtelei<br />
wiegt bloss<br />
knapp 12 Gramm<br />
und ist damit<br />
etwa fünfmal<br />
kleiner als ein<br />
Hühnerei.<br />
40<br />
www.rhb.ch/contura
Wie alle domestizierten<br />
Wachteln<br />
sind auch<br />
Imelda Schmids<br />
Hühner japanischer<br />
Herkunft.<br />
Eine nah verwandte<br />
Art lebt<br />
in Europa wild.<br />
Das i-Tüpfelchen<br />
Wie hübsch sie anzusehen sind, die kleinen Wachteleier mit ihren dunklen<br />
Tupfen – keins wie das andere. «Doch, doch», widerspricht Imelda Schmid:<br />
«Jedes Wachtelhuhn produziert Eier mit einem spezifischen, konstant gleichen<br />
Muster. Fast wie ein Stempel.» Für den Laien nur schwer zu erkennen,<br />
kann die Wachtelzüchterin mit ihrem geschulten Auge die Eier nach<br />
Zusammengehörigkeit sortieren. Wachteleier sind etwa fünfmal kleiner<br />
als Hühnereier, doch im Geschmack unterscheiden sie sich nur geringfügig:<br />
etwas kräftiger vielleicht, ansonsten aber ähnlich. Was man damit<br />
anstellt? Alles, was man mit einem normalen Ei auch macht: Man isst sie<br />
hartgekocht, als Spiegel- oder der Grösse entsprechend Zwei-Minuten-<br />
Ei. In Restaurants und Hotels werden sie oft als Garnitur verwendet, als<br />
i-Tüpfelchen sozusagen.<br />
Die Auslieferung in die Umgebung macht Imelda Schmid mit ihrem Liegevelo,<br />
für das sie weitherum bekannt ist. Doch dank ihrem Onlineshop gelangt<br />
der getüpfelte Leckerbissen auch ins übrige Land. Und sie selbst, wird sie<br />
diesen Fleck im Oberengadin, den sie vor über 20 Jahren für sich und ihre<br />
Wachteln entdeckt hat, je wieder verlassen? Das ist noch ungewiss. Imelda<br />
Schmid weiss bloss, dass sie ihr Lebenswerk in den nächsten drei bis vier<br />
Jahren gerne an eine geeignete Nachfolge übergeben würde. «Ich hoffe<br />
sehr, dass ich jemanden finde, der die Wachtelfarm weiterführt. Es wäre<br />
schade, wenn ich sie auflösen müsste. Allerdings werde ich das Sägemehl,<br />
das sich wirklich überall absetzt, sicher nicht vermissen …»<br />
41
Albulalinie<br />
Meilenstein<br />
beim Albula<br />
42
Ein denkwürdiger Moment: Der Tunneldurchstich ist geschafft. 43
44<br />
www.rhb.ch/contura
Mit dem Durchstich beim Albulatunnel am 2. Oktober 2018<br />
haben die Mineure von Preda und Spinas einen der grössten<br />
Meilensteine des Projekts erreicht. In gut drei Jahren<br />
wurde die 5860 Meter lange Tunnelstrecke zwischen dem<br />
Albulatal und dem Oberengadin ausgebrochen.<br />
Was für ein Moment: Kurz vor dem Mittag fiel der letzte Steinbrocken,<br />
dann stieg die Mannschaft des Vortriebs Spinas durch<br />
die Öffnung im Fels und überreichte den Kollegen des Vortriebs<br />
Preda die Statue der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der<br />
Tunnelbauer. Nach drei Jahren harter Arbeit und 250 000 Kubikmetern<br />
ausgebrochenem Gestein ein bewegender Augenblick für<br />
alle Beteiligten, der mit Glitzerbomben, Musik und vielen lobenden<br />
Dankesworten gefeiert wurde. Seither gehen die Arbeiten<br />
am 345-Millionen-Franken-Projekt fleissig weiter: Im Frühling<br />
<strong>2019</strong> wurde im rund 4,3 Kilometer langen Tunnelabschnitt mit<br />
einschaligem Spritzbetongewölbe die Tunnelverkleidung erstellt,<br />
in den kommenden Jahren erfolgt die Ausarbeitung des zweischaligen<br />
Tunnelgewölbes, der Tunnelsohle, Bankette und Portalbauwerke.<br />
Die ersten Züge sollen gemäss Plan 2022 durch den<br />
neuen Tunnel rollen.<br />
45
Platz an der Sonne<br />
Bitte Platz<br />
nehmen<br />
Sie stehen an den schönsten Orten Graubündens, trotzen geduldig<br />
Wind und Wetter und sind stumme Zeugen von zufälligen Begegnungen,<br />
Momenten des Innehaltens und stiller Kontemplation: die<br />
öffentlichen Sitzbänkli. Hinsetzen und geniessen, lautet die Devise.<br />
Von welcher Bank aus schaut es sich im grössten Kanton der<br />
Schweiz am lauschigsten ins Land?<br />
1<br />
Passbänkli<br />
Der Panoramaweg «Senda Val Müstair» führt vom Ofenpass auf der Sonnenseite<br />
des Münstertals durch die idyllische Naturlandschaft der UNESCO-<br />
Biosfera Engiadina Val Müstair. Unweit vom Ausgangspunkt auf der Passhöhe<br />
auf 2149 Metern ist eine Verschnaufpause für geübte Spaziergänger<br />
vielleicht noch nicht unbedingt nötig, doch lohnt sich eine kurze Rast bei<br />
diesem aussichtsreichen Bänkli in jedem Fall. Den Piz Daint und die sattgrünen<br />
Wiesen und Wälder des sonnenverwöhnten Alpentals vor Augen<br />
heisst es: Beine ausstrecken und geniessen.<br />
46<br />
www.rhb.ch/contura
2 3<br />
2<br />
Schneebänkli<br />
Ein Bänkli nur für den Sommer? Nicht so in Cungieri ob Sedrun. Als roter<br />
Anhaltspunkt inmitten der weiss gezuckerten Winterlandschaft der Surselva<br />
lädt der hölzerne Weggefährte Winterwanderer zur Verschnaufpause<br />
mit Weitblick ein. Noch bis vor einigen Jahren transportierte ein Sessellift –<br />
die erste touristische Anlage im Tal – die Gäste zum Aussichtspunkt auf<br />
1817 Metern. Heute erfolgt der Aufstieg durch eigene Wadenkraft, doch<br />
der Blick aufs verschneite Tujetschertal bleibt unverändert.<br />
1<br />
3<br />
Berg- und Talbänkli<br />
Zwei einfache Holzbretter, keine Lehne – es gibt wahrlich luxuriösere Sitzgelegenheiten<br />
als das bescheidene Bänklein auf Marmorè hoch über dem<br />
Oberengadiner Val Fex. Umso prächtiger gestaltet sich dafür die Aussicht<br />
auf die von Arven- und Lärchenwäldern bedeckten Flanken und verschneiten<br />
Gipfel der umliegenden Berge. Einst ein beliebter Ausgangspunkt<br />
für Schmuggeltouren nach Italien, geniessen Natur- und Wanderfreunde<br />
im malerischen Val Fex südlich von Sils heute die unberührte Landschaft.<br />
Nur beim Zurücklehnen ist Vorsicht geboten.<br />
4<br />
Seebänkli<br />
In der Gemeinde Vaz / Obervaz, sanft eingebettet im Hochtal zwischen Valbella<br />
und Lenzerheide, liegt still und blau der Heidsee. Auf 1484 Metern<br />
kann man am Bergsee nicht nur die Seele, sondern auf dem charmanten<br />
Holzbänkli am Ufer auch die müden Beine baumeln lassen. Ob hier auch<br />
schon Gemeindemitglied Roger Federer eine Pause<br />
eingelegt hat? Das Bänklein verrät es nicht. Doch<br />
wer hier sitzend bewundern darf, wie die Sonne die<br />
umliegenden Hügel in goldenes Abendlicht taucht,<br />
verzeiht ihm seine Verschwiegenheit.<br />
Wo sitzen Sie am liebsten? Teilen Sie Ihr Bänkli unter<br />
www.bankgeheimnisse.ch oder unter dem Hashtag<br />
#bankgeheimnisse.<br />
4<br />
47
Aus der Werkstätte<br />
Der<br />
Chef-Knecht<br />
48
Arthur «Thuri» Heldstab ist die Seele des AlpenHirt-Lädelis.<br />
49
Das ist die abenteuerliche Geschichte von Arthur «Thuri» Heldstab.<br />
Nach einer langen RhB-Karriere war er schon auf dem Abstellgleis.<br />
Doch das war nichts für einen wie den Thuri. Glücklicherweise hat<br />
er vor fünf Jahren beim AlpenHirt in Tschiertschen Bindenfleisch<br />
(Bündnerfleisch) bestellt. Nun fährt er wieder auf dem Hauptgleis.<br />
Weit und breit kein Zug. Keine Schienen und auch kein Bahnhof. Aber ein<br />
stattlicher Mann mit einer roten RhB-Mütze. Was nur stimmt hier nicht?<br />
Doch, doch, stimmt alles! Denn der Mann mit der roten Mütze, die ihn als<br />
Fahrdienstleiter ausweist, heisst Arthur «Thuri» Heldstab (71). Thuri ist pensionierter<br />
RhB-Mitarbeiter mit einer Karriere so lang wie ein Güterzug und<br />
der festen Überzeugung, dass er noch lange nicht aufs Abstellgleis gehört.<br />
Bähnler statt Metzger<br />
Darum steht er vor und vor allem im AlpenHirt-Laden in Tschiertschen<br />
und hat aus lauter Nostalgie (und dem Fotografen zuliebe) seinen RhB-<br />
Hut aufgesetzt. Gerade will er erzählen, wie er damals als Bub in Davos<br />
als Sohn eines RhB-Stationsbeamten … äh, Metzger werden wollte. «Aber<br />
dann habe ich mich eines Besseren besonnen und bin Bähnler geworden.»<br />
Doch davon später. Denn jetzt steuert eine Frau auf Thuri<br />
und den AlpenHirt-Laden zu. Sie ist extra mit dem Postauto<br />
nach Tschiertschen gekommen, um hier einzukaufen:<br />
«So etwas wie bei<br />
mir bekommt sie Bindenfleisch (das Ur-Bündnerfleisch), diverse Salsiz-Sorten<br />
und sonst noch ein paar «fleischliche Feinitäten», wie<br />
sonst nirgends.»<br />
Thuri Heldstab<br />
sie die Spezialitäten nennt, die Thuri feilbietet. Aber beim<br />
AlpenHirt gibt es nicht nur Fleisch. Der Laden ist eine Art<br />
alpines Tischleindeckdich für Menschen, die wissen, was gut ist. Und was<br />
ihnen gut tut: Bio-Käse, Weine, Gewürze, Hanfprodukte und so weiter.<br />
Ausserdem ist der Einkauf bei Thuri ein Erlebnis. Der Mann, der einst ein<br />
höherer RhB-Beamter war, nennt sich heute Chef-Knecht, ist von einer<br />
grossen Herzlichkeit und dazu ein begnadeter Geschichtenerzähler.<br />
50<br />
www.rhb.ch/contura
Der einstige<br />
RhB-Bähnler hat<br />
beim AlpenHirt<br />
seine zweite<br />
Karriere lanciert.<br />
Grandseigneur<br />
Mit dem ihm eigenen Charme verabschiedet er nun die Kundin, erkundigt<br />
sich noch, ob alles so sei, wie sie es haben wolle, und gibt ihr die besten<br />
Wünsche mit auf den Weg. Und natürlich hat er auch selber einen Wunsch:<br />
«Besuchen Sie uns bald wieder. Es wird mir eine Freude sein.» Grandseigneur<br />
nannte man solche Männer früher. Eine fast schon ausgestorbene<br />
Spezies. «Sie kommt ganz sicher wieder», sagt er dann. «So etwas wie bei<br />
mir bekommt sie sonst nirgends.» Stimmt wohl, denn so einmalig wie der<br />
Thuri sind auch seine Produkte: «Die Kunden können jedes Stück Fleisch,<br />
jede Wurst bis zur Kuh zurückverfolgen: wo sie gelebt und was sie gefressen<br />
hat. Wie viele Sommer das Muttertier auf der Alp war und wie viele<br />
Kälber es geboren hat.» Um es gleich vorwegzunehmen: Kühe, die es als<br />
Bindenfleisch auf Thuris AlpenHirt-Theke schaffen, haben ausschliesslich<br />
hofeigenes Futter gefressen – kein Soja, keine chemischen Wachstumsförderer<br />
und was sich die Fleischindustrie sonst noch einfallen lässt, um<br />
die Tiere (und die Profite) schneller wachsen zu lassen.<br />
51
Adrian Hirt, das<br />
«Hirn» hinter dem<br />
AlpenHirt, hat<br />
sein Unternehmen<br />
2014 gegründet.<br />
Man ist, was man isst<br />
Mit Thuri hat der AlpenHirt seine Seele gefunden. Aber es gibt auch ein Hirn,<br />
und das heisst bezeichnenderweise Hirt, Adrian Hirt. Der ist in Tschiertschen<br />
aufgewachsen, hat Lebensmitteltechnologie studiert, die Welt angeschaut<br />
– und ist nach Jahren ziemlich ernüchtert wieder in Tschiertschen<br />
gelandet. «Ich habe in meinem Beruf gesehen, wie Nahrungsmittel auseinandergenommen,<br />
verändert, verfälscht und wieder zusammengesetzt<br />
werden. Oder wie Chemie und Zuckerbomben als gesund angepriesen werden.<br />
Und vor allem, was die Ernährungsmittelindustrie mit der Umwelt,<br />
den Tieren und damit natürlich mit den Menschen macht. Denn mit jedem<br />
Bissen Fleisch essen wir das, was man vorher den Tieren zu fressen gegeben<br />
hat.» Dann hat Hirt sich seines Urnenis (Urgrossvater) erinnert und<br />
wie dieser Fleisch haltbar gemacht hat: «Ohne Nitrit oder andere potenziell<br />
gefährliche Hilfsmittel, einfach mit Kräutern, Wein und Alpensalz.» Hirt<br />
suchte einen Metzger und einen Bauern, die ähnlich denken wie er, und<br />
gründete 2014 den AlpenHirt.<br />
Geschichtenerzähler<br />
Zu den Gleichgesinnten gehört inzwischen auch der Thuri, der vor fünf Jahren<br />
der erste Online-Kunde des AlpenHirt wurde. «Ich bin ein Fleischliebhaber<br />
und mir haben diese Produkte aus Tschiertschen wahnsinnig gut<br />
geschmeckt», sagt er. Dann kam es, wie es kommen musste: Thuri und<br />
Adrian lernten sich kennen – und schätzen. Seither steht der Thuri dem<br />
Adrian mit seinem ganzen Wissen zur Seite. Und dieses Wissen ist enorm.<br />
Denn Thuri hat in seiner RhB-Laufbahn so ziemlich alles gemacht, was man<br />
dort machen kann. Aus dem Stationslehrling<br />
wurde ein Stationsbeamter,<br />
Kulinarische Genussreisen:<br />
genussvolles Graubünden<br />
Betriebsbeamter, Fahrplanplaner, EDV-<br />
Erleben Sie auf dem Streckennetz der<br />
Spezialist, betrieblicher Projektplaner<br />
Rhätischen Bahn einzigartige Genussreisen beim Bau des Vereinatunnels und am<br />
mit schmackhaften Menüs und traumhaften<br />
Aussichten. Ob Wein, Whiskey, Fondue,<br />
Schluss war er zuständig für die Qualität<br />
und Sicherheit der ganzen RhB. Und<br />
Wild – oder darfʼs eine Prise Magie, ein<br />
Schuss Nostalgie sein? Bei der RhB kommen<br />
Sinnesfreuden zum Zug!<br />
keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
bitteschön – diese Auflistung erhebt<br />
www.rhb.ch/kulinarik<br />
52<br />
www.rhb.ch/contura
Der Laden ist ein<br />
alpines Tischleindeckdich<br />
für<br />
Menschen, die<br />
wissen, was gut<br />
ist: hochwertiger<br />
Käse, Fleisch,<br />
Gewürze und<br />
vieles mehr.<br />
Man müsste noch von den 35 Bahnhöfen erzählen, an denen Thuri arbeitete.<br />
Oder von den Barrieren, die er als Lehrling von Hand bediente. Man<br />
könnte auch vom allerersten Computer bei der RhB berichten. Der stand<br />
in Thuris Büro. Aber das macht der Chef-Knecht am besten selber und vor<br />
allem viel besser, wenn man ihn beim AlpenHirt in Tschiertschen besucht.<br />
Das Erzählen übrigens gehört zum Konzept des AlpenHirt.<br />
Adrian Hirt macht regelmässig Führungen durch das wunderschöne<br />
Walserdorf mit seinen sonnengebräunten Häu-<br />
«Wir essen all<br />
das, was die Tiere<br />
sern. Dabei erzählt er von seinem Urneni, davon, wie man<br />
vorher frassen.» Lebensmittel damals und heute produziert und welchen<br />
Adrian Hirt<br />
Einfluss sie auf unsere psychische und physische Gesundheit<br />
haben. Er erzählt etwa, dass eine Kuh früher gut und<br />
gerne 20 Jahre alt wurde. Und dass sie heute aus Rentabilitätsgründen<br />
mit vier, fünf Jahren geschlachtet wird. Ausser natürlich, wenn sie bei einem<br />
der Vertragsbauern des AlpenHirt steht. Und obwohl Adrian Hirt vom<br />
Fleischverkauf lebt, sagt er: «Wir essen heute viel zu viel Fleisch.» Solche<br />
Aussagen führen zu Diskussionen, die dann oft im Laden bei Thuri enden.<br />
Oder ebendort erst richtig in Fahrt kommen. Auf jeden Fall gefällt es dem<br />
ehemaligen RhB-Allrounder wunderbar in Tschiertschen. Auch wenn der<br />
Ort zu seinem Leidwesen nicht ans RhB-Netz angebunden ist.<br />
Am 28. April <strong>2019</strong> ist das «Lädali» einem Grossbrand zum Opfer gefallen. Doch<br />
selbst das kann die beiden Enthusiasten nicht aufhalten: Zwischenzeitlich wurde<br />
bereits wieder ein Laden eröffnet, der jeweils samstags von 11 bis 17 Uhr oder<br />
auf Voranmeldung geöffnet ist.<br />
53
Natur<br />
Urwaldgeschichte(n)<br />
aus der Surselva<br />
54 Unberührt: Seit dem 13. Jahrhundert wurden im Uaul Scatlè keine Bäume mehr gefällt.
Marc Bundi schützt als<br />
Revierförster den alten<br />
Fichtenwald im Val Frisal.<br />
Oberhalb von Brigels (GR) stehen im Val Frisal auf neun Hektaren<br />
uralte Fichten. Kaum jemand stört diesen Wald. Er wird geschützt<br />
durch das steile Gelände, riesige Felsbrocken, tiefe Felsspalten und<br />
ein Abkommen zwischen der Gemeinde, der Pro Natura und der ETH<br />
Zürich. Und durch den Förster Marc Bundi.<br />
Der Wind kommt aus Nordwest und fällt über das Val Frisal her. Reisst er<br />
ein Loch in die Nebelschwaden, zeigen sich schroffe Abhänge. Der Winter<br />
hockt schon zwischen den Felsen der Biffertenstöcke, aber er gibt dem<br />
Herbst noch eine Gnadenfrist. Das Tal oberhalb von Breil zwischen Ilanz<br />
und Disentis ist schon ohne die wilde Wetterkulisse rau. Aber in diesem<br />
Moment wirkt es fast abweisend und ungastlich. Ungastlich? Wie man<br />
sich doch täuschen kann! «Die Gäste hier heissen Hirsch und Reh, Gämse<br />
und Steinbock, Schneehuhn und Adler», sagt der Revierförster Marc Bundi<br />
(38). «Immer mal wieder trifft man auf Wolfsspuren,<br />
«Die Gäste hier heissen der Bär war auch schon da.» Und hier steht auch<br />
der älteste Urwald der Schweiz, der Uaul Scatlè, der<br />
Hirsch und Reh, Gämse<br />
«verschachtelte Wald».<br />
und Steinbock, Schneehuhn<br />
und Adler.» Unberührte Natur<br />
Marc Bundi<br />
Bundi, der den grössten Teil seines Lebens als Forstwart<br />
und Förster im Wald zugebracht hat, nimmt uns<br />
mit auf eine Exkursion zu diesem Wald. Er befindet sich auf der rechten<br />
Talseite des unteren Val Frisal, ist seit 1910 unter Schutz und heute gut<br />
neun Hektar gross. Doch seine Geschichte ist älter, viel älter: «Seit etwa<br />
dem 13. Jahrhundert ist nachgewiesen, dass hier im Wald keine Bäume<br />
mehr gefällt wurden», weiss Bundi. «Die ältesten mir bekannten Fichten<br />
sind etwa 600 Jahre alt, und Bäume mit 300 oder 400 Jahren sind häufig.»<br />
Wie kommt es, dass der Uaul Scatlè so lange fast unberührt blieb?<br />
«Es gibt hier sehr viele Wälder, die einfacher zu bewirtschaften sind»,<br />
erklärt der Förster.<br />
55
Unwegsames<br />
Gelände und<br />
umgefallene<br />
Stämme prägen<br />
den Uaul Scatlè.<br />
Tod und Leben<br />
Beim Näherkommen wird klar, was er damit meint. Wie eine Wand stehen<br />
die Fichten vor uns, und wer mehr als ein paar Meter in den Wald eindringt,<br />
sieht sich mit fast unüberwindbaren Hindernissen konfrontiert:<br />
Gewaltige Gesteinsbrocken eines Felssturzes türmen sich auf, tiefe Felsspalten,<br />
die problemlos ein Einfamilienhaus verschlucken könnten, durchziehen<br />
den Wald, und überall liegen umgefallene Stämme. «Dieses Totholz<br />
ist die Grundlage für neues Leben», sagt Bundi. Und tatsächlich: Auf<br />
den morschen Stämmen wachsen junge Fichten, die aller Voraussicht nach<br />
ebenfalls uralt werden. «Hier wird bis mindestens 2050 alles so bleiben,<br />
wie es ist», sagt der Förster. «Bis dahin läuft eine entsprechende Abmachung<br />
von Pro Natura, der Gemeinde Brigels und dem Institut für Waldbau<br />
der ETH.» Letztere betreibt im Uaul Scatlè äusserst schonend Forschungsarbeiten.<br />
Dabei haben die Forscher unter anderem eine Reihe Käfer entdeckt,<br />
die in der Schweiz sonst nicht vorkommen.<br />
Ausser den gelegentlichen Forschern, dem Förster und ein paar einheimischen<br />
Jägern verirrt sich niemand in den Urwald. Wobei das Wort verirren<br />
ganz bewusst gewählt ist. «Wir haben keine Wege angelegt, die Natur soll<br />
sich ungestört entwickeln. Ausserdem ist das Terrain wirklich zu steil und<br />
zu gefährlich», sagt Bundi. Wer sich trotzdem in den Urwald «verabenteuert»,<br />
kommt schnell wieder zurück, sonst verirrt er sich hoffnungslos.<br />
Und das Handy hilft dann auch nicht weiter – kein Empfang. Urwald eben.<br />
Gesunder Wald<br />
Und trotzdem lohnt sich die Reise nach Brigels. Besonders in einem Moment<br />
wie diesem: Der Wind legt sich, die Sonne stemmt sich über den<br />
Horizont – und auf einmal wirkt die<br />
Gegend nicht mehr abweisend, die<br />
Surselva: überraschend vielseitig<br />
Wälder leuchten in allen Herbstfarben.<br />
Sonnenstrahlen brechen sich in<br />
Die Surselva zwischen Reichenau und<br />
Disentis hält für jeden Geschmack etwas<br />
der Gischt des Bergbachs Flem, und<br />
bereit: Naturfreunde wandern entlang des<br />
Caumasees bei Flims, Riverrafter rauschen selbst die Felsbänder haben ihren<br />
den Rhein hinunter und Architekturinteressierte<br />
entspannen in der Therme Vals. Wege laden zu Wanderungen ein.<br />
Schrecken verloren. Gut ausgebaute<br />
www.rhb.ch/surselva<br />
56<br />
www.rhb.ch/contura
Eine der schönsten führt unmittelbar am Rand des Uaul Scatlè vorbei und<br />
erlaubt Einblicke in den Urwald: Jungfichten spriessen auf sehr dünner<br />
Humusschicht, Bäume mittleren Alters scheinen sich mit ihren Wurzeln an<br />
den Felsbrocken festzukrallen und alte Exemplare strecken noch im Sterben<br />
– wie hilfesuchend – ihre nackten Äste aus. Marc Bundi schaut das<br />
Ganze mit professionellen Augen an und sagt: «Dieser Wald entwickelt sich<br />
ohne menschliche Eingriffe sehr gut und verjüngt sich ständig.»<br />
Wildgefahr<br />
Was ihm mehr Sorgen macht, ist der Verbiss an jungen Bäumen und Sträuchern:<br />
«Hier könnten sehr gut auch Arven, Lärchen und Weisstannen gedeihen<br />
– doch das Rotwild hat etwas dagegen.» Manchmal zählt der<br />
Förster im Winter Gruppen von bis zu 150 Hirschen in der Umgebung des<br />
Dorfes. «Wir haben einfach viel zu viel Rotwild. Wenn Wölfe und der Bär<br />
noch vermehrt auftauchen, können sie zusammen mit der Jagd die Population<br />
dezimieren und somit verhindern, dass sich im Winter so grosse<br />
Rudel bilden.» Mit solchen Aussagen macht sich Bundi bei den Jägern<br />
nicht beliebt. Aber erstens geht er selber auf die Jagd, und zweitens sagt<br />
er: «Der Wald schützt vor Lawinen und Steinschlag, er liefert Holz und<br />
hält das Wasser zurück. Er braucht den Menschen nicht. Aber der Mensch<br />
braucht den Wald.»<br />
«Der Wald<br />
braucht den<br />
Menschen nicht.<br />
Aber der Mensch<br />
braucht den<br />
Wald», sagt<br />
Marc Bundi.<br />
57
Was machen eigentlich …<br />
… die Badmeister<br />
von Klosters<br />
im Winter?<br />
Roland Lingenhag hat alles im Griff: Der Badmeister im Strandbad<br />
Klosters ist für eine gepflegte Anlage und die Sicherheit zuständig.<br />
Aber auch die zahlreichen Wünsche der Gäste erfüllt er. Und das<br />
macht er mit Leidenschaft.<br />
Roland Lingenhag, was gehört zu Ihren täglichen Aufgaben?<br />
Morgens mache ich einen prüfenden Rundgang durch die Anlage. Wenn ich<br />
Mängel bemerke, teile ich diese in drei Prioritäten ein: «dringend», «bald»<br />
und «später». Dann setze ich den Putzroboter, der über Nacht das Erlebnisbecken<br />
gereinigt hat, hinüber ins Schwimm- und danach ins Sprungbecken.<br />
Ich kontrolliere, ob die Wasserqualität stimmt, mähe den Rasen,<br />
checke die Bäume auf abgebrochene Äste, schneide Hecken, warte die<br />
Wasseraufbereitungsanlage, kassiere die Eintritte ein, reinige die Toiletten,<br />
Garderoben und Duschen. Vereinfacht gesagt bin ich ein Hauswart mit diversen<br />
Zusatzausbildungen. Und ein Badmeister hört sich die kleinen und<br />
grossen Sorgen der Gäste an: Ich bin Problemlöser, Aufpasser, manchmal<br />
auch Polizist, dann wieder guter Freund.<br />
58<br />
www.rhb.ch/contura
Eine vielfältige Aufgabe:<br />
Roland Lingenhag<br />
kon trolliert die Wasseraufbereitungsanlage.<br />
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am besten?<br />
Wenn ich sehe, wie die Kinder lachen, die Gäste ihren Tag geniessen und<br />
alle miteinander eine schöne Zeit verbringen, dann weiss ich, dass ich meinen<br />
Job gut mache. Mühsam wird es, wenn die Gäste sich nicht vertragen.<br />
Auf wie viele Gäste müssen Sie an einem schönen Tag ein Auge haben?<br />
An extremen Tagen wird unser Bad von bis zu 1500 Personen besucht.<br />
Doch in der Regel sind es 200 bis 600 Gäste. Ich werde unterstützt von vier<br />
Badmeisterinnen, denn alleine wäre das nicht zu meistern.<br />
Wurde es denn schon mal brenzlig?<br />
Am meisten beschäftigen uns die Wünsche der Gäste. Es kommt aber vor,<br />
dass wir uns um Verletzte kümmern müssen. So hat sich diesen Sommer ein<br />
Schüler beim Fussballspielen die Schulter ausgerenkt. Oder da war dieser<br />
kleine Junge, der nicht mehr aus dem Wasser auftauchte. Eine Badmeisterin<br />
konnte den Jungen sofort aus dem Wasser holen. Solche Vorfälle sind<br />
aber eher selten. Genau das macht es manchmal schwierig: Wir wissen nie,<br />
was passiert. Wir sind ständig auf das Schlimmste vorbereitet und hoffen<br />
gleichzeitig, dass es nie eintrifft.<br />
Welche Fähigkeiten und Ausbildungen brauchen Badmeister?<br />
Wir müssen schwimmen und koordiniert tauchen können. Dazu absolvieren<br />
unsere Leute das Brevet Basis Pool und das Brevet Plus Pool der SLRG.<br />
Dies wird alle vier Jahre neu geprüft. Um uns medizinisch à jour zu halten,<br />
besuchen wir jährlich im Spital Davos einen Kurs. Und dann ist da noch der<br />
Fachausweis für die Verwendung von Biozidprodukten zur Desinfektion des<br />
Badewassers, damit ich mit den Chemikalien richtig umgehe.<br />
Was machen Sie, wenn die Badesaison vorüber ist?<br />
Im September wird das Schwimmbad winterdicht gemacht. Danach werden<br />
zwei Eisfelder hergerichtet – und ich bin als Eismeister tätig. Ich liebe es,<br />
mit dem Wetter zu arbeiten, darum freue ich mich Ende Winter auf den<br />
Sommer und umgekehrt.<br />
Was unterscheidet ein Strandbad in den Bergen von einem im Unterland?<br />
In den Bergen kann es viel schneller kalt werden. Das unterschätzen unsere<br />
Feriengäste manchmal. Und was bei uns in Klosters natürlich speziell<br />
ist: dass du dich sonnen und dabei den Blick auf die Bergwelt geniessen<br />
kannst – einfach fantastisch.<br />
59
Wir stellen vor<br />
Inspiriert unterwegs im InnoTren<br />
Mit Volldampf voraus ins nächste Meeting: Seit Anfang <strong>2019</strong> ist der<br />
InnoTren auf dem Streckennetz der Rhätischen Bahn unterwegs.<br />
Der modern eingerichtete Innovations- und Sitzungsbahnwagen<br />
bietet eine inspirierende Arbeitsatmosphäre für alle, die ideenreich<br />
unterwegs sein wollen.<br />
Schon wieder ein Meeting, mag sich der eine oder die andere schon des<br />
Öfteren gedacht haben. Sitzungen und Brainstormings sind wichtige Arbeitsinstrumente<br />
und aus dem Alltag nicht wegzudenken. Doch die innovativsten<br />
Ideen entstehen selten, wenn ein Team einfach zusammensitzt<br />
und anfängt, nachzudenken. Wer «thinking outside the box» ermöglichen<br />
will, tut gut daran, eine ungewöhnliche Umgebung zu schaffen.<br />
Der InnoTren<br />
bietet ausserhalb<br />
des Büroalltags<br />
aussichtsreiche<br />
Inspiration.<br />
60<br />
www.rhb.ch/contura
Kreativität lebt von Inspiration<br />
Wer kennt das nicht: Kaum an einem anderen Ort, kommt man auf ganz<br />
neue Gedanken. Welche kreativen Höhenflüge möglich werden, wenn man<br />
die vorbeiziehende Bündner Bergwelt vor Augen hat, lässt sich seit Anfang<br />
<strong>2019</strong> im InnoTren erleben. Der zum rollenden Sitzungs- und Innovationsraum<br />
umgerüstete Panoramawagen – einst für den namhaften Glacier Express<br />
im Einsatz – ist ein Gemeinschaftswerk der Hochschule für Technik<br />
und Wirtschaft (HTW) Chur, Zühlke Engineering und der Rhätischen Bahn.<br />
Das Ziel der drei Projektpartner: Innovationen beschleunigen, sichtbar und<br />
erlebbar machen. Deshalb erfolgte auch die Realisierung des InnoTrens<br />
selbst agil und nach einem konkreten, nutzerorientierten Ansatz. Durch<br />
verschiedene Testfahrten wurde die potenzielle Kundschaft – Unternehmen,<br />
Vereine und alle, die ideenreich unterwegs sein wollen – konsequent<br />
in die Entwicklung miteinbezogen.<br />
Büro auf Schienen<br />
Entsprechend umfassend fällt das Angebot aus. Eingerichtet ist der Innovationswagen<br />
wie ein modernes Büro: höhenverstellbare Tische, Sitzungs-<br />
oder Workshop-Bestuhlung, WLAN, Kreativitätsmaterialien, Notizblöcke,<br />
Schreibwaren, Moderationskoffer, Kaffee, Mineralwasser, Brain<br />
Food und Früchte. Mit zum Angebot gehören auch Support und Betreuung<br />
durch eine RhB-Hostess. Teams mit bis zu 15 Personen bietet der InnoTren<br />
eine kreative Arbeitsatmosphäre.<br />
Das rollende Sitzungszimmer ist<br />
abgesehen von der Berninastrecke<br />
von St. Moritz nach Tirano und dem<br />
Abschnitt Chur – Arosa auf dem gesamten<br />
Netz der Rhätischen Bahn<br />
im Einsatz.<br />
Weitere Infos und Buchung<br />
unter www.rhb.ch/innotren<br />
61
Powerplay: Greenhope<br />
Mit Sport<br />
gegen Krebs<br />
62
Sorgt für Kinderlachen: das Charity-Spiel zwischen dem HCD und dem EVZ. 63
Laut geht es zu und her in der Vaillant Arena. Da ist das Kratzen<br />
der Kufen, wenn sie übers Eis stieben, die dumpfen Schläge der<br />
Stöcke auf dem Eis – und natürlich der Jubel der Zuschauer, wenn<br />
der Heimclub HC Davos ein Tor schiesst. Nur der Puck schlittert<br />
lautlos über den weissen Untergrund. Das Publikum: Familien mit<br />
krebskranken Kindern, die für wenige Stunden ihre Erkrankung<br />
vergessen dürfen.<br />
Möglich macht das die Greenhope Foundation mit ihrem HC Davos-Charity-<br />
Spiel, dem bereits vierten Spiel des Davoser Hockeyclubs für die gemeinnützige<br />
Stiftung. Über 250 Greenhope-Gäste durften dem Hockey-Spiel im<br />
letzten Dezember samt vorgängigem Abendessen und Schlittschuhlaufen<br />
beiwohnen.<br />
Es sind Schicksalsschläge, welche die beiden Freunde Luca Cereghetti und<br />
Claudio Andenmatten dazu antrieben, etwas Gutes und Hoffnungsvolles<br />
für junge Menschen ins Leben zu rufen: 2011 verlor Luca seinen Vater an<br />
Krebs, im selben Jahr erkrankte auch Claudios Mutter<br />
an der Krankheit. Ihre Erlebnisse motivierten die zwei<br />
aktiven Hobbysportler dazu, ein Projekt zu entwickeln,<br />
das sich mit Sport für den Kampf gegen Krebs einsetzt.<br />
Luca Cereghetti, Mitbegründer und Präsident der<br />
Greenhope Stiftung, im Interview.<br />
Erzähl uns doch bitte von den Anfängen eurer<br />
Greenhope Foundation.<br />
Begonnen hat alles vor rund acht Jahren. Claudio und<br />
Luca Cereghetti<br />
ist Präsident der ich waren damals beide im privaten Umfeld mit Krebs<br />
Greenhope Stiftung. konfrontiert. Gleichzeitig waren wir sportlich sehr aktiv<br />
und erhielten die Möglichkeit, ein junges Mountainbike-Team<br />
zu coachen. So entstand die Idee, unser gemeinsames Schicksal<br />
mit unserer gemeinsamen Leidenschaft zu verbinden, und wir riefen das<br />
Projekt «Greenhope Biking against Cancer» ins Leben: ein Sportprojekt, das<br />
sich im Kampf gegen Krebs engagiert und gleichzeitig junge Mountainbiker<br />
fördert. Einige unserer damaligen Zöglinge sind übrigens heute Profifahrer.<br />
64<br />
www.rhb.ch/contura
Die RhB hat<br />
als Mobilitätspartnerin<br />
schon<br />
verschiedene<br />
Ausflüge möglich<br />
gemacht.<br />
Eure Idee fand scheinbar Anklang. Wann habt ihr die heutige Stiftung<br />
gegründet?<br />
Genau, das Projekt wurde immer grösser und grösser, bis wir 2015 schliesslich<br />
offiziell die Greenhope Foundation gründeten. Mit dem Motto «Sports<br />
against Cancer» weiteten wir die Aktivitäten vom Biken auf andere Sportarten<br />
aus: Fussball, Eishockey, Basketball, Ski- und Snowboardfahren oder Golf.<br />
Von da an ging es plötzlich richtig ab, die Anzahl an Charity-Aktionen ist<br />
fast explodiert!<br />
Was macht ihr denn ganz konkret in eurer Stiftung?<br />
Wir organisieren einerseits Freizeitaktivitäten für Familien mit krebskranken<br />
Kindern, um ihnen etwas Ablenkung und glückliche Momente im oft<br />
schweren Alltag zu verschaffen. Im vergangenen Jahr organisierten wir<br />
zum Beispiel ein Charity-Spiel des HC Davos, Plätze für den Spengler Cup,<br />
ein Hundeschlitten-Abenteuer, ein Ausflug auf den Titlis mit den Skiprofis<br />
Dominique und Michelle Gisin oder den Greenhope Day – um nur einige zu<br />
nennen. Wir haben aber auch schon Zirkusbesuche, Klettertage, Helikopterflüge<br />
oder einen Besuch im Bundeshaus durchgeführt. Die Aktivitäten<br />
für die Familien und ihre Kinder sind wirklich sehr vielfältig. Und auf der<br />
anderen Seite unterstützen wir aber auch junge, talentierte Sportlerinnen<br />
und Sportler, welche die Werte unserer Stiftung teilen und teilweise sogar<br />
65
selbst an Krebs erkrankt waren. Wir wollen Sport und Solidarität vereinen<br />
und Spitzen- sowie Hobbysportler dazu animieren, sich für krebskranke<br />
Kinder einzusetzen.<br />
Das klingt nach viel Arbeit hinter den Kulissen. Wie stemmt ihr das?<br />
Wir haben sehr engagierte Mitarbeitende, die sozusagen ihre Freizeit für<br />
unsere Stiftung opfern. Zwei Personen haben wir zu einem Gesamtpensum<br />
von 80 Prozent fest angestellt: die Eventorganisatorin und die Buchhalterin.<br />
Denn das sind einfach zwei Bereiche, wo alles perfekt stimmen muss.<br />
Apropos Buchhaltung: Wie finanziert ihr euch?<br />
Durch Spenden und Sponsoren. Das ist harte Arbeit. Zum Glück haben wir<br />
diverse berühmte Ambassadoren wie Skirennfahrerin Lara Gut, Mountainbikerin<br />
Jolanda Neff oder Fussball-Legende Gilbert Gress, die sich für unser<br />
Anliegen stark machen. Diese Unterstützung hilft sehr in der Kommunikation<br />
nach aussen, da wir dank diesen Sportprofis mehr Leute erreichen<br />
können – wodurch dann wiederum die Durchführung grosser Events möglich<br />
wird. Das ist das Prinzip unseres sogenannten 360-Grad-Zirkels: Alles,<br />
was wir einnehmen, wird zu 100 Prozent wieder in die Stiftung investiert,<br />
sei es für die Durchführung von Events, um unsere Mitarbeitenden zu bezahlen<br />
oder um talentierte junge Sportlerinnen und Sportler zu unterstützen.<br />
Greenhope organisiert<br />
Ausflüge<br />
für krebskranke<br />
Kinder, zum<br />
Beispiel Hundeschlittenfahrten.<br />
66<br />
www.rhb.ch/contura
Immer wieder unterstützen<br />
bekannte Sportler die Greenhope<br />
Stiftung – hier Curler Benoît<br />
Schwarz am Spengler Cup 2018.<br />
Wie erreicht ihr die Familien, die an euren Events und Aktivitäten<br />
teilnehmen können? Wo knüpft ihr da an?<br />
Also im Kanton Tessin, wo ja unsere Stiftung zu Hause ist, haben wir einen<br />
direkten Kontakt zu einem der Ärzte im Kantonsspital. In der übrigen<br />
Schweiz sind wir mit verschiedenen Vereinen im Austausch, zum Beispiel<br />
mit der Kinderkrebshilfe Schweiz. Über diese Kontakte können wir betroffenen<br />
Familien Informationen oder Anmeldeformulare<br />
für unsere Aktivitäten zukommen lassen.<br />
«Was wir einnehmen,<br />
Auch die Rhätische Bahn engagiert sich für die<br />
wird zu 100 % in die Greenhope Foundation. In welchem Rahmen denn?<br />
Stiftung investiert.» Die RhB ist seit 2018 als Mobilitätspartnerin an Bord.<br />
Luca Cereghetti<br />
Gemeinsam haben wir zum Beispiel einen Besuch im<br />
Nationalpark Zernez, die Besichtigung der Albula-<br />
Baustelle oder einen Ausflug ins Schwimmbad St. Moritz für Familien mit<br />
krebskranken Kindern durchgeführt.<br />
Seit Anfang <strong>2019</strong> habt ihr eine Charity-Partnerschaft mit dem Spengler<br />
Cup Davos. Beim diesjährigen Eishockeyturnier erhielten «eure» Fami lien<br />
eine Übernachtung, ein Pre-Spiel-Menü und ein Ticket in der ersten<br />
Reihe der Spengler Cup Show. Mit einem solch prestigeträchtigen Event<br />
in der Tasche: Welche Wünsche und Ziele für die Zukunft hegt ihr da<br />
noch für eure Stiftung?<br />
Ja, diese Charity-Partnerschaft stellt für unsere junge Stiftung wirklich einen<br />
Meilenstein dar. Doch wir sind eine kleine Stiftung und unser Ziel ist<br />
in erster Linie, Stabilität zu gewinnen. Aktuell läuft es tatsächlich mehr<br />
als super! Aber wir hoffen natürlich, dass uns unsere Sponsoren erhalten<br />
bleiben und wir noch mindestens 20 Jahre so<br />
weitermachen können.<br />
Der Schlusspfiff ertönt. Wer gewonnen hat –<br />
der HC Davos oder der EV Zug – ist hier für<br />
einmal Nebensache. Wichtig ist nur, dass das<br />
grosse und kleine Publikum die Vaillant Arena<br />
mit leuchtenden Augen verlässt.<br />
Abenteuer & Sport:<br />
bewegende Ausflüge<br />
Treten Sie in die Pedale, erleben<br />
Sie die abwechslungsreiche Landschaft<br />
Graubündens zu Fuss oder<br />
im Winter auf Brettern und Kufen.<br />
Egal wie: Die Rhätische Bahn<br />
garantiert bewegende Erlebnisse.<br />
www.rhb.ch/sport<br />
67
Gut zu wissen<br />
So ein Müll …<br />
Das Schoggistängeli ist schnell verputzt, doch wohin mit<br />
der Verpackung? Einfach auf den Boden damit? Natürlich<br />
nicht – das wäre nämlich «Littering». Also auf zum nächsten<br />
Mülleimer. Doch wie kommt der Abfall eigentlich von den<br />
verschiedenen Ecken Graubündens in die Kehrichtverbrennungsanlage<br />
GEVAG in Untervaz-Trimmis? Dank den vereinten<br />
Kräften von Strasse und Schiene.<br />
1<br />
1 Ein Papierchen wiegt<br />
nicht viel, viele Papierchen<br />
schon. Die RhB transportiert<br />
total 37 000 Tonnen Abfall<br />
pro Jahr – das entspricht<br />
in etwa dem Gewicht von<br />
6 000 Elefanten.<br />
2 Der Abfall wird in den<br />
Gemeinden gesammelt,<br />
mit Lastwagen zu den verschiedenen<br />
Umschlagszentren<br />
gefahren, ausgekippt,<br />
gepresst und auf die<br />
Güterwagen verladen.<br />
2<br />
3 Die Güterwagen transportieren<br />
auch Holz, Heizöl,<br />
Baumaschinen, Glas und<br />
sogar Lebensmittel – ein<br />
Wagen hat Platz für 2 Mulden<br />
mit je 10 Tonnen Material.<br />
4 Am weitesten reist der<br />
Abfall von Campocologno im<br />
Puschlav nach Untervaz:<br />
210 Kilometer. Mit dem Bagger<br />
wird der Müll nach unten<br />
gedrückt und verdichtet.<br />
3<br />
5 Mit knapp 350 Tonnen<br />
Abfall im Jahr und einem<br />
Güterwagen mit 2 Mulden<br />
alle 2 Wochen ist Campocologno<br />
der kleinste<br />
RhB-Umschlagplatz. Personal<br />
braucht es hier nicht viel.<br />
6 Anders sieht es im Oberengadin<br />
aus. Am grössten<br />
RhB-Umschlagszentrum in<br />
Samedan verlassen in der<br />
Hoch saison täglich 3 Wagen<br />
mit je 2 Mulden voller Abfall<br />
den Bahnhof. Insgesamt<br />
sind das …<br />
68<br />
www.rhb.ch/contura
4<br />
7<br />
8<br />
5<br />
6<br />
9<br />
7 … 60 bis 100 Tonnen Müll<br />
pro Tag, je nach Saison. In<br />
einer grossen Halle kommt<br />
der Abfall in die Pressanlage<br />
und gelangt dort dank Anschlussgleis<br />
ohne LKW direkt<br />
auf den Zug.<br />
8 Nach der Ankunft am<br />
Bahnhof Untervaz-Trimmis<br />
werden die Abfallmulden vom<br />
Zug abgeladen und mit dem<br />
Lastwagen die knapp 2 Kilometer<br />
in die GEVAG gefahren.<br />
9 Türlein öffnet euch: In<br />
der GEVAG wird der Abfall in<br />
die Sammelmulde gekippt.<br />
Die leeren Container fahren<br />
mit der RhB zurück zum<br />
Ausgangsort – bereit für die<br />
nächste Ladung Müll.<br />
69
Ve<br />
Streckennetz<br />
Höhepunkte der Rhätischen Bahn<br />
1<br />
Rheinschlucht<br />
N<br />
Basel<br />
Zürich<br />
2<br />
Langwieserviadukt<br />
Bern<br />
SCHWEIZ<br />
Chur<br />
Graubünden<br />
Genève<br />
Zermatt<br />
Lugano<br />
Ilanz<br />
Disentis/<br />
Mustér<br />
Rueun<br />
Waltensburg-Vuorz<br />
Tavanasa-Breil/Brigels<br />
3<br />
Landwasserviadukt<br />
Valendas-Sa<br />
Castrisch<br />
4<br />
Wiesnerviadukt<br />
Oberalppass<br />
Trun<br />
Rabius-Surrein<br />
Sumvitg-Cumpadials<br />
Sedrun<br />
Vorderrhein<br />
S u r s e l v<br />
a<br />
Andermatt<br />
Visp<br />
Zermatt<br />
Vals<br />
5<br />
Albulaviadukte und -kehrtunnels<br />
Lukmanier<br />
Biasca<br />
6<br />
Alp Grüm<br />
SCHWEIZ<br />
SWITZERLAND<br />
SVIZZERA<br />
San Bernardino<br />
7<br />
Kreisviadukt Brusio<br />
Bellinzona<br />
Lugano<br />
Milano<br />
70<br />
www.rhb.ch/contura<br />
ugano
Flims Trin<br />
rsam-Safien<br />
gogn<br />
1<br />
Zürich<br />
St.Gallen<br />
Landquart Ried<br />
Igis<br />
Zizers<br />
Untervaz-Trimmis<br />
Haldenstein<br />
Chur Wiesental<br />
Chur West<br />
Felsberg<br />
Domat/Ems<br />
Ems Werk<br />
Calanda<br />
2806 m<br />
Bonaduz<br />
Rhäzüns<br />
Rothenbrunnen<br />
Rodels-Realta<br />
Cazis<br />
Piz Beverin<br />
2998 m<br />
Chiavenna<br />
Reichenau-<br />
Tamins<br />
Thusis<br />
Hinterrhein<br />
Chiavenna<br />
Lugano<br />
Rhein/Rhine/Reno<br />
Landquart<br />
Chur<br />
Tiefencastel<br />
Plessur<br />
Weisshorn<br />
2653 m<br />
Lenzerheide<br />
Savognin<br />
Malans<br />
Seewis-Pardisla<br />
Grüsch<br />
Schiers<br />
Furna<br />
Jenaz<br />
Fideris<br />
Chur Altstadt<br />
Küblis<br />
Lüen-Castiel<br />
St. Peter-Molinis<br />
Saas<br />
Peist<br />
Klosters Dorf<br />
Langwies<br />
Litzirüti<br />
Arosa<br />
3<br />
P r<br />
Filisur<br />
2<br />
ä t t<br />
Bergün/Bravuogn<br />
Preda<br />
i g a<br />
Landwasser<br />
Landquart<br />
u<br />
Albulatunnel<br />
Samedan<br />
St. Moritz<br />
Cavadürli<br />
Davos Laret<br />
Davos Wolfgang<br />
Davos Dorf<br />
Davos Platz<br />
Davos Frauenkirch<br />
Davos Glaris<br />
Davos Monstein<br />
Davos Wiesen<br />
Piz Ela<br />
3339 m<br />
Piz Nair<br />
3057 m<br />
Maloja<br />
4<br />
5<br />
Spinas<br />
Celerina<br />
Celerina Staz<br />
Punt Muragl Staz<br />
Pontresina<br />
Klosters Platz<br />
Vereinatunnel<br />
O b e r e n g a<br />
Bever<br />
d i n<br />
Zuoz<br />
Madulain<br />
La Punt Chamues-ch<br />
Punt Muragl<br />
Surovas<br />
Morteratsch<br />
Bernina Suot<br />
Piz Bernina<br />
4049 m<br />
Piz Palü<br />
3901 m<br />
Piz Linard<br />
3411 m<br />
Valposchiavo<br />
ÖSTERREICH<br />
AUSTRIA<br />
AUSTRIA<br />
Susch<br />
Poschiavo<br />
U n<br />
Sagliains<br />
Zernez<br />
Cinuos-chel–Brail<br />
S-chanf<br />
Muottas Muragl<br />
2453 m<br />
Berninapass<br />
6<br />
t e r<br />
Ftan<br />
Ardez<br />
Guarda<br />
Lavin<br />
e n g<br />
Na tiona lpa rk<br />
Livigno<br />
Bernina Diavolezza<br />
Bernina Lagalb<br />
Ospizio Bernina<br />
Alp Grüm<br />
Cavaglia<br />
Cadera<br />
7<br />
Li Curt<br />
Le Prese<br />
Miralago<br />
Brusio<br />
Campascio<br />
Campocologno<br />
Tirano<br />
Samnaun<br />
i n<br />
a d<br />
Inn<br />
Scuol-Tarasp<br />
Bormio<br />
Müstair<br />
Landeck<br />
Mals<br />
Meran<br />
Rhätische Bahn<br />
UNESCO Welterbe RhB<br />
Bernina Express Bus<br />
Tirano – Lugano<br />
Lugano<br />
Edolo<br />
Val Camonica<br />
Brescia<br />
ITALIEN<br />
ITALY<br />
ITALIA<br />
71
Wettbewerb<br />
Rätsel: Wie gut haben Sie aufgepasst?<br />
10.<br />
8.<br />
2.<br />
5.<br />
4.<br />
9.<br />
6.<br />
7.<br />
n<br />
n<br />
n<br />
n<br />
n<br />
n<br />
n<br />
n<br />
n<br />
n<br />
1.<br />
3.<br />
/<br />
Wir verlosen:<br />
3 x 1 grosser Geschenkkorb<br />
«Rhätische Bahn» mit<br />
hofeigenen Bio-Produkten<br />
von der Ranch Farsox<br />
inkl. 1 Tageskarte (2. Klasse),<br />
gültig auf dem gesamten<br />
Streckennetz der RhB.<br />
Senden Sie uns das Lösungswort<br />
mit dem Betreff «Rätsel»<br />
per E-Mail an contura@rhb.ch<br />
oder schicken Sie uns eine<br />
Postkarte an Rhätische Bahn AG,<br />
Marketing-Kommunikation<br />
und E-Business, Bahnhofstrasse 25,<br />
CH-7001 Chur.<br />
Einsendeschluss ist der<br />
31. März <strong>2020</strong><br />
Beantworten Sie die folgenden zehn Fragen mit Bezug zur aktuellen <strong>Contura</strong>-Ausgabe:<br />
1. Uralte Trockenmauern und ein grosses Kloster prägen dieses Dorf am Fuss des Lukmaniers.<br />
2. Wie heisst das höchste Bauwerk auf der UNESCO Welterbestrecke?<br />
3. Dahin ziehen die pummeligen Wachteln, wenn sie nicht in Haltung leben.<br />
4. In welchem Monat beginnt das Training für die Schweine, die an Neujahr als Glücksbringer<br />
um die Wette rennen?<br />
5. Hier lassen sich Meetings mit Blick auf die vorbeiziehende Bündner Bergwelt abhalten.<br />
6. Name der prämierten Badetextilien-Serie der Tessitura.<br />
7. Das Bahnmuseum Albula zeigt eindrückliche Fotos des Bahnhistorikers Gian Brüngger.<br />
Wo befindet es sich?<br />
8. Wie heisst die Zugbegleiterin Lanfranchi zum Vornamen?<br />
9. Ein herrlicher Rastplatz, das Bänkli am Heidsee. In welcher Gemeinde befindet es sich?<br />
10. Wie heisst der älteste Urwald der Schweiz im Val Frisal?<br />
Die Teilnahme ist gratis und unverbindlich. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Eine Barauszahlung der<br />
Preise ist nicht möglich. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Die persönlichen Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.<br />
72<br />
www.rhb.ch/contura
Für Ihre Agenda<br />
Auf einen Blick: die Erlebnisfahrten <strong>2019</strong> / <strong>2020</strong><br />
Clà Ferrovia<br />
Abenteuer mit dem Kinder-Kondukteur<br />
07.12.* Reise ins Bahnland<br />
14./15.12.* Reise ins Lichterland<br />
* Fahrten <strong>2019</strong>. Daten für <strong>2020</strong> unter<br />
www.cla-ferrovia.ch<br />
Dampffahrten<br />
Bahnfahrten mit Schall und Rauch<br />
02.02. Engadin: Samedan Scuol-T.<br />
16.02. Surselva: Landquart Disentis<br />
10.05. Davoser Rundfahrt:<br />
Muttertagsfahrt<br />
æ æ æ<br />
æ<br />
08.08. Davoser Rundfahrt<br />
12.09. Surselva: Landquart Sumvitg<br />
11.10. Engadin: Samedan Scuol-T.<br />
Dampfschneeschleuderfahrten<br />
Schnee räumen wie anno dazumal<br />
23.02. Pontresina Alp Grüm<br />
æ<br />
Historische Fahrten<br />
Täglich Davos Platz – Filisur<br />
09.05. – 25.10. Davos Platz Filisur<br />
Vollmondfahrten<br />
Mystische Fahrt durchs Gebirge<br />
13.12.<strong>2019</strong> Poschiavo Alp Grüm<br />
09./10.01. St. Moritz Alp Grüm<br />
08./09.02. St. Moritz Alp Grüm<br />
09./10.03. St. Moritz Alp Grüm<br />
æ æ æ æ<br />
Änderungen bleiben vorbehalten.<br />
Infos unter www.rhb.ch/bahnerlebnisse und www.rhb.ch/kulinarik<br />
æ<br />
Glacier Pullman Express<br />
Zwei Tage einfach luxuriös reisen<br />
26./27.06. St. Moritz – Zermatt<br />
28./29.06. Zermatt – St. Moritz<br />
17./18.07. St. Moritz – Zermatt<br />
19./20.07. Zermatt – St. Moritz<br />
29./30.08. St. Moritz – Zermatt<br />
31.08./ 01.09. Zermatt – St. Moritz<br />
Kulinarische Genussreisen<br />
Geniessen im rollenden Restaurant<br />
05.10.* Whisky Genussexpress<br />
Chur St. Moritz<br />
12.10.* Wild durch Graubünden<br />
Chur St. Moritz<br />
19./26.10.*<br />
02.11.*<br />
20./21./<br />
24.11. und<br />
4./5./6./<br />
8.12.<br />
æ æ æ æ æ<br />
Bündner Wein- &<br />
Gourmetfahrten<br />
Chur – Scuol-Tarasp –<br />
Samedan – Chur<br />
Magie Genussexpress<br />
Chur Disentis<br />
30.11.* Fondueplausch<br />
in der Stiva Retica<br />
Bahnhof Chur<br />
13.12.* Weihnachtsfahrt<br />
Chur Disentis<br />
31.12.* Bündner<br />
Silvesterrundfahrt<br />
Chur St. Moritz<br />
* Fahrten <strong>2019</strong>. Daten für <strong>2020</strong><br />
unter www.rhb.ch/kulinarik<br />
73
Meran<br />
Mals<br />
Scuol-Tarasp<br />
1286 m<br />
4<br />
Venezia<br />
Valchava<br />
Sta. Maria<br />
Tschierv<br />
Müstair<br />
UNESCO Welterbe<br />
Kloster St. Johann<br />
n<br />
Müstair<br />
12<br />
Ftan Baraigla<br />
Motta Naluns<br />
Ardez<br />
Milano<br />
Tirano-Thusis<br />
1 2,3 km UNESCO<br />
Welterbe RhB<br />
UNESCO Biosfera<br />
Val Müstair<br />
Parc Naziunal<br />
Schweizerischer<br />
Nationalpark<br />
Inn<br />
/ En<br />
Guarda<br />
Piz Buin<br />
Lugano<br />
Tirano<br />
429 m<br />
Ova Spin<br />
Ofenpass<br />
13<br />
Morteratsch<br />
Surovas<br />
Celerina-<br />
Staz<br />
Punt Muragl<br />
Celerina<br />
Samedan<br />
Bever<br />
Spinas<br />
Preda<br />
Campascio<br />
Campocologno<br />
Sagliains<br />
Lavin<br />
Piz Linard<br />
Kreisviadukt<br />
Brusio<br />
Le Prese Li Curt<br />
Miralago<br />
Lago di Livigno<br />
Susch<br />
Madrisa<br />
17<br />
Brusio<br />
Albulatunnel<br />
Autoverlad<br />
Vereina<br />
Selfranga<br />
Klosters Platz<br />
Klosters Dorf<br />
Zernez<br />
Livigno<br />
Schwarzsee<br />
Poschiavo<br />
14<br />
Cavaglia<br />
Cadera<br />
Schweizerischer<br />
Nationalpark<br />
Davos Platz<br />
Davos Dorf<br />
1560 m<br />
Davos Wolfgang<br />
Davos Laret<br />
Davosers e<br />
Gotschnagrat<br />
Cavadürli<br />
S as<br />
Küblis<br />
1<br />
7<br />
3<br />
Alp Grüm<br />
9<br />
Lago Bianco<br />
Lej Nair<br />
Piz Lagalb<br />
S-chanf<br />
Cinuos-chel-Brail<br />
Schatzalp<br />
Wei sfluhjoch<br />
Ospizio<br />
Bernina<br />
253 m<br />
Bernina<br />
Lagalb<br />
Bernina<br />
Diavole za<br />
Muottas Muragl<br />
Bernina<br />
Suot<br />
Davos<br />
Davos<br />
Monstein<br />
Glaris<br />
Davos<br />
Frauenkirch<br />
Davos<br />
Wiesen<br />
Langwies<br />
Fideris<br />
Jenaz<br />
Furna<br />
Schiers<br />
Lago<br />
Bianco<br />
La Punt<br />
Chamues-ch<br />
Zuoz Madulain<br />
16<br />
Peist<br />
Litzirüti<br />
Piz Kesch<br />
Piz Palü<br />
Diavolezza<br />
Morteratsch-Gletscher<br />
Pontresina<br />
Landwa serviadukt<br />
Wiesnerviadukt<br />
Langwieserviadukt<br />
Plessur<br />
Arosa<br />
1739m<br />
Rhäzüns<br />
Bonaduz<br />
Reichenau-<br />
Tamins<br />
Domat/Ems<br />
Ems Werk<br />
Chur<br />
Chur West<br />
Altstadt<br />
Felsberg<br />
Chur<br />
Wiesental<br />
Untervaz-Trimmis<br />
8<br />
Landquart<br />
1<br />
5<br />
Filisur<br />
Haldenstein<br />
Hörnli<br />
Weisshorn<br />
Lej da San Murezzan<br />
Chur<br />
585 m<br />
Piz Bernina<br />
4049 m Piz Roseg<br />
Bergün/<br />
Bravuogn<br />
Alvaneu Bad<br />
Surava<br />
4<br />
18<br />
6<br />
Albulaviadukte und<br />
-Kehrtu nels<br />
Bahnmuseum<br />
Albula<br />
St.Moritz<br />
1 75 m<br />
Tiefencastel<br />
Parpaner<br />
Rothorn<br />
Lenzerheide<br />
Calanda<br />
Tschingelhörner<br />
Solisviadukt<br />
Corviglia<br />
Feldis<br />
Brambrüesch<br />
Piz Corvatsch<br />
Piz Ela<br />
Parc Ela<br />
Lej da Silvaplauna<br />
Piz Nair<br />
Zizers<br />
Igis<br />
Landquart Ried<br />
Grüsch<br />
S ewis-<br />
Malans<br />
Pardisla<br />
Richtung Zürich<br />
11<br />
Richtung Zürich<br />
7<br />
13<br />
Savognin<br />
Cazis<br />
Rodels-Realta<br />
Rothenbru nen<br />
Lej da Segl<br />
Thusis<br />
Maloja<br />
Piz Beverin<br />
Viamala-Schlucht<br />
Thusis-Tirano<br />
1 2,3 km UNESCO<br />
Welterbe RhB<br />
Trin<br />
Vals<br />
15<br />
Flimserstein<br />
Versam-Safien<br />
Rheinque le<br />
Valendas-Sagogn<br />
Crestasee<br />
Ca sonsgrat<br />
10<br />
2<br />
Castrisch<br />
Ilanz<br />
Oberal pa s<br />
Caumas e<br />
Gornergrat<br />
Flims<br />
2<br />
Disentis/<br />
Mustér<br />
Rabius-Su rein<br />
Trun<br />
Rueun<br />
Falera<br />
L axersee<br />
UNESCO<br />
Welterbe<br />
Tektonikarena<br />
Sardona<br />
Brig<br />
Matterhorn<br />
Oberalpstock<br />
Tödi<br />
Sumvitg-Cumpadials<br />
Tavanasa-Breil/Brigels<br />
Waltensburg/Vuorz<br />
L ax<br />
Crap Sogn Gion<br />
Martinsloch<br />
Zerma t<br />
Visp<br />
Andermatt<br />
Vorab<br />
Graubünden<br />
Graubünden<br />
Grigioni<br />
Eröffnung erste Strecke<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
1<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
Bahnmuseum Albula<br />
Dampf- & Nostalgiefahrten<br />
Erlebnis Bärenland Arosa<br />
www.rhb.ch/baerenland<br />
www.rhb.ch/kulinarik<br />
www.rhb.ch/schlittelwelt<br />
www.rhb.ch/schlo starasp<br />
Nationalparkzentrum Zernez<br />
Erlebniszug Rheinschlucht<br />
Historische Fahrten<br />
Historical trips | Viaggi storici<br />
www.rhb.ch/nostalgie<br />
Bernina Panorama Winter<br />
Infoarena Albulatu nel<br />
RhB handlich<br />
Erlebniskarte und Broschüren<br />
Unsere Erlebniskarte und Broschüren – am<br />
RhB-Bahnhof mitnehmen oder bequem downloaden:<br />
www.rhb.ch/broschueren<br />
Erlebniskarte der Rhätischen Bahn<br />
Tourist map of the Rhaetian Railway<br />
Cartine per le avventure della Ferrovia retica<br />
www.rhb.ch<br />
Reschenpa s<br />
Vereinatu nel<br />
Landquart<br />
Inn<br />
/ En<br />
Albula<br />
Roseg<br />
Val<br />
St.Peter-Molinis Lüen-Castiel<br />
Rhein<br />
Hinterrhein<br />
Sedrun Göschenen<br />
Ruinaulta / Rheinschlucht<br />
Vorderrhein<br />
Wie ein roter Faden zieht sich die Rhätische Bahn durch Graubünden,<br />
dem grö sten Kanton der Schweiz. Reisen Sie mit uns über imposante<br />
Erleben Sie magische Momente am laufenden Band!<br />
Brücken, durch tiefe Täler, vorbei an hohen Felsen und wilden Wa sern:<br />
The Rhaetian Railway wends its way through Graubünden, Switzerland’s<br />
largest canton like a red thread. Come with us over imposing bridges,<br />
through d ep va leys and past st ep rock faces and wild mountain<br />
streams: a su ce sion of magic moments!<br />
La Fe rovia retica si snoda come un filo ro so a traverso i Grigioni, il<br />
ma gior Cantone de la Svi zera. Via giate con noi su pont imponenti,<br />
va li profonde, pa sando vicino ad alte pareti ro cios e acque spume<br />
gianti: godetevi un momento magico dopo lʼaltro!<br />
Die Rhätische Bahn in Zahlen<br />
The Rhaetian Railway in figures<br />
La Ferrovia retica in cifre<br />
Firs track opened | Inaugurazione de la prima tra ta:<br />
1 89 (Landquart– Davos)<br />
Streckenlänge | Track length | Lunghe za comple siva: 384 0 m<br />
Spurweite | Gauge | Scartamento: 1000 mm<br />
Mitarbeiter | Employ es | Co laboratori: 15 0<br />
Anzahl Brücken | Number of bridges | Numero di ponti: 606<br />
Längste Brücke | Longest bridge | Ponte più lungo:<br />
285 m (Langwieserviadukt | Langwieser Viaduct | viadotto di Langwiesen)<br />
Höchste Brücke | Highest bridge | Ponte più alto:<br />
89 m (Wiesnerviadukt | Wiesner Viaduct | viado to di Wiesner)<br />
Anzahl Tunnels | Number of tu nels | Numero di ga lerie: 15<br />
Grö ste Steigung | St epest gradient | Pendenza ma sima:<br />
70 ‰ (Bernina Linie | Bernina Line | linea del Bernina)<br />
Höchster Punkt | Highest point | Punto più elevato:<br />
2253 m ü. M. | m a.s.l. | m s.l.m. (Ospizio Bernina)<br />
Tiefster Punkt | Lowest point | Punto più ba so:<br />
429 m ü. M. | m a.s.l. | m s.l.m. (Tirano)<br />
Personenbeförderungen | Passenger volume<br />
Persone trasportate: 12 00 0 jährlich | per year | a lʼa no<br />
Die Höhepunkte auf dem RhB-Streckennetz<br />
The highlights of the RhB rail network<br />
Gli highlights de la rete FR<br />
Bernina Expre s www.berninaexpress.ch<br />
Glacier Expre s www.glacierexpre s.ch<br />
Alp Grüm www.rhb.ch/berninalinie<br />
Bade-Kombi Engadin Bad Scuol / Bad Alvaneu<br />
Spa package | Treno e terme<br />
www.rhb.ch/badscuol / www.rhb.ch/badalvaneu<br />
Albula Railway Museum | Museo fe roviario de lʼAlbula<br />
www.rhb.ch/bahnmuseum<br />
Clà Fe rovia der Kinder-Kondukteur<br />
Childrenʼs conductor | Il contro lore per i bambini<br />
www.cla-fe rovia.ch<br />
Steam- & nostalgic rides | Via gi su treni a vapore e nostalgici<br />
www.rhb.ch/damp fahrten<br />
Experience the Arosa bear sanctuary | Esperienza ne la Terra<br />
degli Orsi di Arosa<br />
Führerstandsfahrten<br />
Footplate rides | Ma chinisti per un giorno<br />
www.rhb.ch/fuehrerstandsfahrten<br />
Kulinarische Genu sreisen<br />
Culinary trips | Via gi gastronomici<br />
Schli telwelt Preda / Darlux – Bergün<br />
Sledging | Il paradiso de lo slittino<br />
Schlo s Tarasp<br />
The castle of Tarasp | Caste lo di Tarasp<br />
Via Albula / Bernina www.rhb.ch/via<br />
National Park Centre Zernez | Centro del Parco Nazionale Zernez<br />
www.rhb.ch/nationalpark<br />
Rhine Gorge Experience train | Treno a ventura Gola del Reno<br />
www.rhb.ch/erlebniszug<br />
Bernina Panorama Winter | Bernina Panorama Inverno<br />
www.rhb.ch/berninapanorama<br />
Albula Tunnel Infoarena | Infoarena del tunnel de lʼAlbula<br />
www.rhb.ch/infoarena<br />
Panoramakarte<br />
Auf bildhafte Weise zeigt die Panoramakarte<br />
die Höhepunkte auf<br />
dem RhB-Netz. Lassen Sie sich von<br />
unseren Ausflugs- und Erlebnistipps<br />
inspirieren!<br />
www.berninaexpress.ch<br />
Bernina Express<br />
Chur / Davos / St. Moritz — Tirano — Lugano<br />
de | en | it | fr<br />
Bernina Express – von den Gletschern zu den Palmen<br />
Erleben Sie eine der spektakulärsten Alpenüberquerungen:<br />
die Albula- und Berninalinie der Rhätischen<br />
Bahn. Ein besonderer Hochgenuss ist die Panoramafahrt<br />
im Bernina Express – vorbei an Gletschern bis<br />
hinunter zu den Palmen.<br />
www.rhb.ch<br />
Rhätische Bahn AG<br />
Bahnhofstra se 25<br />
CH-7001 Chur<br />
Tel +41 (0)81 2886565<br />
Fax +41 (0)81 2886105<br />
railservice@rhb.ch<br />
<strong>2019</strong><br />
Bahnerlebnisse & Ausflüge<br />
Railway experiences & excursions<br />
Avventure in treno & escursioni<br />
de | en | it<br />
Welcome, benvenuti<br />
Willkommen!<br />
Bahnerlebnisse und Ausflüge<br />
Die Freizeitangebote und Bahnerlebnisse der RhB bieten<br />
Abwechslung pur: Entdecken Sie Graubünden in all<br />
seinen Facetten – im Zug, zu Fuss und mit dem Velo,<br />
Faszinierend<br />
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Muoviamoc in modo<br />
anders unterwegs<br />
travel experience<br />
a vincente e alternativo<br />
Die Freizeitangebote und<br />
The RhB’s leisure travel o fers La Fe rovia retica vi propone<br />
Bahnerlebni se der RhB bieten and railway experiences provide varie offerte per il tempo libero<br />
Abwechslung pur: Entdecken plenty of variety: discover the e a venture in treno: scoprite<br />
Sie Graubünden in a len<br />
many faces of the Swi s canton i Grigioni in tu te le sue sfaccettature<br />
– in treno, a piedi<br />
Face ten – im Zug, zu Fu s und of Graubünden – by train, on<br />
mit dem Velo, gemütlich und f ot and by bike, leisurely o in bicicletta, in tranqui lità o<br />
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während der Fahrt auf der bevorzugten<br />
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der Rhätischen Bahn.<br />
Für die Wissbegierigen<br />
Der Bahnerlebnisweg führt entlang der berühmten<br />
Bahnstrecke, die zum UNESCO Welterbe gehört,<br />
durch das Albulatal. Das Begleitbuch bietet spannende<br />
Hintergrundinformationen zur Geschichte<br />
der Albulalinie und vieles mehr.<br />
75
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Rhätische Bahn AG<br />
Bahnhofstrasse 25<br />
CH-7001 Chur<br />
Tel +41 (0)81 288 65 65<br />
Fax +41 (0)81 288 61 05<br />
railservice@rhb.ch<br />
Die RhB online<br />
Neuigkeiten und Austausch mit<br />
uns und anderen RhB-Fans.<br />
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Stimmungsvolle Ein- und Ausblicke<br />
unter dem Hashtag #rhaetiansensation.<br />
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Aktuelles Gezwitscher<br />
von unserer RhB-Front.<br />
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Spannende Filme und exklusive<br />
Einblicke hinter unsere Kulissen.<br />
www.rhb.ch/youtube