Warum saugen Küchenrollen? Wie kommt das Holz in das Papier?
Antworten auf diese und viele andere Fragen finden Sie im neuen Papierforscherheft.
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IV Vom Holz zur Faser
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Vom Holz zur Faser
WELCHES HOLZ IST FÜR DIE PAPIERERZEUGUNG GEEIGNET?
Grundsätzlich sind alle Stoffe, die Zellulose enthalten, für die Papiererzeugung geeignet
(auch z.B. Stroh oder auf Haiti sogar Bananenabfälle für weniger wertvolle Papiersorten).
Jede Holzart hat bestimmte Eigenschaften:
Sie unterscheiden sich zum Beispiel durch die
Art und Länge der Holzfasern, durch die Farbe
oder die Holz-Härte voneinander. Darum
sind einige Hölzer besser, andere weniger gut
für die Papiererzeugung geeignet.
In Österreich wird am häufigsten Fichtenholz
für die Papierproduktion eingesetzt. Denn
Nadelhölzer bestehen, im Gegensatz zu
Laubhölzern, aus relativ langen Fasern. Diese
langen Fasern sind optimal für die Herstellung
von Papier, weil sie besser verfilzen und
das Papier dadurch fester wird (eine genaue
Erklärung dazu findest du im Kapitel „In der
Papiermaschine“).
Für einige (wenige) Spezialpapiersorten sind die
kurzen Fasern des Laubholzes besser geeignet.
Meistens wird aber eine Mischung aus mehreren
Holzarten eingesetzt (zum Beispiel das Holz der
Kiefer, der Tanne, der Lärche, der Birke, der Buche
oder der Pappel).
Welche Holzsorten genau gewählt werden,
hängt von den regionalen Gegebenheiten und
der Art des Papieres ab, das daraus entstehen
soll. So eignen sich zum Beispiel schnell wachsende
Hölzer wie die Pappel nur für weiche und
weniger feste Papiere, weil das Holz an sich
auch sehr weich ist und viel Wasser enthält. Eine
genaue Erklärung und Experimente zum Thema
„Härte von Holz“ findest du übrigens im Holzforscherheft
von „Holz macht Schule“ (siehe
www.holzmachtschule.at).
Papier in 8-facher Vergrößerung - die übereinander
liegenden Fasern sind gut sichtbar
WIE WIRD DAS HOLZ FÜR
DIE PAPIER-/KARTONPRODUKTION AUFBEREITET?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, Holz
für die Papierproduktion aufzubereiten: Es wird
zu Holzstoff oder zu Zellstoff (Vorprodukte von
Papier) weiterverarbeitet. Wie das genau funktioniert
und welcher „Stoff“ für welche Papierund
Kartonsorten geeignet ist, findest du auf
den nächsten Seiten.
HOLZ
Papier unter dem Mikroskop (150-fache Vergrößerung)
Fichtenholz hat besonders lange Fasern
Nimm die Schnüre aus dem Zellen-Versuch von Seite 21 her.
Versuche zuerst aus den kurzen Stücken eine möglichst große, stabile „Matte“ zu
weben. Versuche es nun mit den langen Schnüren. Was ist einfacher?
Natürlich das Weben mit den langen Schnüren! Genau so ist das Prinzip
der Papiererzeugung aus Fasern zu verstehen.
1. HOLZSCHLIFF (ÄLTERE METHODE)
2. REFINER VERFAHREN (NEUERE METHODE;
REFINE = VERFEINERN)
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