Warum saugen Küchenrollen? Wie kommt das Holz in das Papier?
Antworten auf diese und viele andere Fragen finden Sie im neuen Papierforscherheft.
Anfragen unter info@papiermachtschule.at
VI In der Papiermaschine
06 In der
Papiermaschine
WIR STARTEN MIT DEM „GANZSTOFF“ …
PAPIERMASCHINEN SIND EINFACH FASZINIEREND!
Egal ob Handschöpfen, Mikropapierschöpfen
(als Variante des Handschöpfens) oder Papiermaschine:
Bevor mit der eigentlichen Papierproduktion
begonnen werden kann, muss der Ganzstoff
(siehe S. 44) hergestellt werden.
Die größten davon sind über 100 Meter lang, über 10 Meter breit und erzeugen
bis zu 2.000 m Papier pro Minute! Hast du gewusst, dass in diesen High-Tech-Maschinen
mehr Steuerungstechnik steckt, als in einem Jumbo-Jet? Schauen wir uns diese
rekordverdächtigen Produktionsmaschinen einmal „von innen“ an…
In diesem Heft stellen wir das „Mikropapierschöpfen“ vor, das sich besonders gut dafür
eignet, mit einer ganzen Klasse oder Gruppe ohne großen Aufwand (und ohne
„Überschwemmung“) Papier herzustellen. Anleitungen für das „klassische“
Papierschöpfen findest du z.B. im Internet.
KANN MAN EIGENTLICH HÄNDISCHES PAPIERSCHÖPFEN
MIT DEN HIGH-TECH-PROZESSEN EINER
PAPIERMASCHINE VERGLEICHEN?
Auf diese Frage gibt es eine klare Antwort:
JA!
Um die Vergleichbarkeit möglichst „praxisnah“
zu zeigen, werden wir im Papierforscherheft die
einzelnen Schritte der Papierproduktion in einer
Langsiebpapiermaschine (das ist die häufigste
Art von Papiermaschinen) gleich parallel zum
Handschöpfen zeigen.
MATERIALIEN FÜR DAS
MIKROPAPIERSCHÖPFEN:
» Standmixer oder Smoothie-Maker
» Zellstoff (ein paar Gramm – je Blatt Papier
ca. 1 g) möglichst fein gemahlen
» Wasser (je Blatt Papier ca. 100 ml)
» 1 leere PET-Flasche 0,5 l mit Schraubverschluss
und eine leere 1,5 l-Flasche
» 1 leeres Marmeladenglas (oder ein
anderes stabiles Glas)
» 2 Stk. Filz (ca. 15 x 15 cm großes
Stück – muss größer sein als der
Flaschendurchmesser der 1,5 l-Flasche)
» 2 Stk. Polyester- oder Viskosetücher
(ca. 15 x 15 cm – müssen größer sein, als der
Flaschendurchmesser der 1,5 l-Flasche) z.B.
ein feines Tuch, das von Zauberern
verwendet wird
» 1 Nirosta-Spritzgitter (möglichst rund) ca.
10 – 15 cm Durchmesser (muss größer sein,
als der Flaschendurchmesser der 1,5 l-Flasche)
» 2 Aluplatten/Nirostaplatten (aus dem
Baumarkt) ca. 15 x 15 cm
» 1 - 2 kleine Schraubzwingen
» Schüssel oder kleine Wanne
Die Vorbereitungen
Bereite den „Ganzstoff“ (also das Faser-Wasser-Gemisch)
vor. Nimm dafür zirka 1 - 3 g Zellstoff
und mixe ihn (mit dem Standmixer oder
einem „Smoothie-Maker“) mit rund 1000 ml
Wasser, bis keine „Wölkchen“ mehr zu sehen
sind. Wenn du Zellstoff nur in Plattenform zur
Verfügung hast, kannst du ihn mit einer Kaffeemühle
zu Flockenzellstoff mahlen. Umso feiner
der Zellstoff gemahlen ist, desto besser funktioniert
das Papierschöpfen.
Damit vergleichbar ist der im vorigen Kapitel
genau beschriebene „Ganzstoff“, der in der Papierfabrik
in der Stoffzentrale erzeugt wird und
anschließend in den so genannten „Stoffauflauf“
kommt. Noch einmal zur Erinnerung: Der Ganzstoff
besteht hauptsächlich aus den Faserstoffen
(Holzstoff, Zellstoff, Altpapier-Fasern), Füll- und
Hilfsstoffen.
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