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Zukunfts Werk Stadt_Das Buch

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INNERE WERKSTRASSE WEISSES STUDIO VORTANDSETAGE BETRIEBSRAT KONTEXT<br />

301<br />

SCHÖNHEIT DER VERGÄNGLICHKEIT #1_IN 80 TAGEN UM DIE WELT DAS LAND UTOPIA #1 DAS LAND UTOPIA #2 DAS LAND UTOPIA #3W<br />

§ 3 Alles Handeln dient dem Wohle der zukünftigen<br />

Generationen<br />

<strong>Das</strong> Köln des 21. Jahrhunderts wird stark von der<br />

rechtsrheinischen <strong>Stadt</strong>entwicklung geprägt, von den <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Kalk, Deutz und Mülheim, vom Messestandort und von<br />

den Konversionen altindustrieller Großstandorte, vor allem<br />

entlang des Rheins. Die Entwicklung der Konversionsflächen<br />

wird aktuell angetrieben von einer hochdynamischen Immobilienentwicklung<br />

privater Investorengruppen.<br />

Die Ergebnisse sind oftmals solche, wie sie derzeit<br />

in allen größeren Metropolen letztlich recht uniform entstehen.<br />

Die fünf Hektar große ehemalige KHD-Fläche an der<br />

Deutz-Mülheimer-Straße ist eines der letzten innenstadtnahen<br />

Quartiere, für dessen Entwicklung die <strong>Stadt</strong> Köln durch<br />

städtebauliche und planungsrechtliche Steuerung noch entscheidende<br />

Weichen stellen kann. <strong>Das</strong> Gelände befindet sich<br />

im Eigentum des Landes NRW. Unsere Initiative aus angesehenen<br />

Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Denkmalpfleger*innen,<br />

Architekt*innen, Projektentwickler*innen und einer<br />

Stiftung möchte hier eine grundlegend andere Entwicklung<br />

anstoßen.<br />

In einem Reallabor soll aus dem Bestand dieses<br />

bedeutenden industriekulturellen Erbes in Schritten ein<br />

ganz anderes Stück Köln entstehen: ein Leuchtturmprojekt<br />

zur kreativen Urbanität des 21. Jahrhunderts. Hierfür<br />

ist jetzt ein gutes Zeitfenster, in dem, zusammen mit<br />

anderen Initiativen, ein neues Bild von <strong>Stadt</strong> im rechtsrheinischen<br />

Köln entstehen könnte.<br />

Ein Quartier<br />

• das (Frei-)Raum lässt für einen Kunststandort, an dem<br />

auch innovative Ideen des städtischen gemeinschaftlichen<br />

Wohnens und Lebens für Künstler*innen, junge<br />

Kreative und kreativwirtschaftliche Initiativen, u. a. aus<br />

den Kölner Hochschulen, umgesetzt werden;<br />

• für Bildungsprozesse ganz unterschiedlicher Art, die, aus<br />

der Kunst heraus entwickelt, dem historischen Erbe dieses<br />

Standorts und zukünftigen Entwicklungen Rechnung<br />

tragen;<br />

• das in einem partizipativen und gemeinwohlorientierten<br />

Prozess eine neue Kultur des Zusammenlebens der unterschiedlichen<br />

Kulturen im rechtsrheinischen Köln schafft.<br />

Die Idee hierzu wurde im „LAB 1869 <strong>Zukunfts</strong>werk<br />

<strong>Stadt</strong>“ des raum13 in zwei vierwöchigen transdisziplinären<br />

<strong>Zukunfts</strong>werkstätten gemeinsam mit Bürger*innen der <strong>Stadt</strong><br />

Köln entwickelt und im Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft,<br />

Politik und Verwaltung, Architektur und <strong>Stadt</strong>planung<br />

sowie den partizipierenden Bürger*innen und Bewohner*innen<br />

eines neu entstehenden Quartiers lebendig.<br />

Utopie? Ja, aber eine konkrete Utopie! Wie kann<br />

das gelingen?<br />

<strong>Das</strong> Gelände ging Mitte der 1990er Jahre für<br />

1,3 Mio. DM (oder 650 000 €) in den Grundstücksfond NRW<br />

über, der von NRW.Urban verwaltet wird. Lange lag der<br />

größte Teil der Immobilie brach. Seit 2011 nutzt die raum13<br />

gGmbH einen Teil der Immobilie. Sie hat einen Nutzungsvertrag<br />

mit dem Eigentümer der ehemaligen Hauptverwaltung.<br />

Mit Unterstützung des Kölner Kulturamtes, der RheinEnergieStiftung<br />

Kultur, des Landschaftsverbands Rheinland und<br />

vieler anderer wird hier ein hoch produktiver und kreativer<br />

<strong>Stadt</strong>kulturort sehr erfolgreich betrieben (als gemeinnützige<br />

GmbH mit einem Jahresumsatz von etwa 150 000 €). Hier ist<br />

der Nukleus gewachsen, aus dem die oben skizzierte Idee<br />

entstand.<br />

Jetzt steht die Frage an, welchen besonderen Beitrag<br />

das Gelände zur <strong>Stadt</strong>entwicklung des 21. Jahrhunderts<br />

in Köln leisten kann. In den Jahren 2013 und 2014 wurde ein<br />

städtebauliches <strong>Werk</strong>stattverfahren („Mülheim Süd“) durchgeführt.<br />

Daraus wurden erste städtebauliche Ideen zur grundlegenden<br />

Neustrukturierung mit weitgehendem Abriss und Vermarktung<br />

von Einzelgrundstücken entwickelt. <strong>Das</strong> Areal, um<br />

das es hier geht, wurde aber noch nicht final überplant und<br />

noch nicht abschließend und unwiderruflich planungsrechtlich<br />

fixiert. Es gibt also weiterhin Möglichkeiten der Gestaltung.<br />

Aktuell gibt es kommunalpolitische Bestrebungen,<br />

dass die <strong>Stadt</strong> Köln die Grundstücksentwicklung stärker in die<br />

eigenen Hände nehmen will (Wahrnehmung des kommunalen<br />

Vorkaufsrechts). Eine Option ist der Ankauf und die Entwicklung<br />

durch die kommunale Kölner <strong>Stadt</strong>entwicklungsgesellschaft<br />

„moderne stadt GmbH“.

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