mt_06_2019_anrisse_lowres
FACHMAGAZIN FÜR DIE KASTEN–, KÜCHEN–, BÜRO– UND SITZMÖBEL–FERTIGUNG SOWIE DEN INNENAUSBAU · WWW.MATERIAL-TECHNIK.DE · 30835 Sicam: Schaufenster für Materialien der neuen Einrichtungssaison Inprint: Innovative Digitaldrucklösungen im Rampenlicht Decosit: Neuauflage der Stoffschau mit viel Potenzial nach oben
- Seite 2 und 3: Das Messezentrum Pordenone. Exhibit
- Seite 4 und 5: „Mit der ‚BE.YOND‘-Platte sin
- Seite 6 und 7: Macher & Märkte „Zu HPL gibt es
- Seite 8 und 9: Fokus Inprint Munich 2019: Integrat
- Seite 10 und 11: Die Decosit 2.0 kehrte in die Halle
FACHMAGAZIN FÜR DIE KASTEN–, KÜCHEN–, BÜRO– UND SITZMÖBEL–FERTIGUNG SOWIE DEN INNENAUSBAU · WWW.MATERIAL-TECHNIK.DE · 30835<br />
Sicam:<br />
Schaufenster für<br />
Materialien der neuen<br />
Einrichtungssaison<br />
Inprint:<br />
Innovative<br />
Digitaldrucklösungen<br />
im Rampenlicht<br />
Decosit:<br />
Neuauflage der<br />
Stoffschau mit viel<br />
Potenzial nach oben
Das Messezentrum<br />
Pordenone.<br />
Exhibition Centre<br />
Pordenone.<br />
Sicam: Kapazitätsgrenze erreicht<br />
Vom Dienstag, dem 15. bis Freitag, dem 18. Oktober <strong>2019</strong>, findet die elfte Ausgabe der Sicam, der Internationalen<br />
Fachmesse für Komponenten, Zubehör und Halbfertigprodukte für die Möbelindustrie, statt.<br />
Über 600 Aussteller – drei Viertel davon aus Italien – werden in Pordenone wieder ihre Neuheiten zeigen.<br />
Die temporäre Halle 10 an der<br />
Nordseite des Messegeländes mit<br />
3.500 Quadratmetern, die im vergangenen<br />
Jahr erstmals aufgestellt<br />
wurde, wird es auch in diesem Jahr<br />
wieder geben. Damit ist jedoch die<br />
Kapazitätsgrenze auf dem Messegelände<br />
erreicht. Somit werden<br />
16.500 Quadratmeter netto bei einer<br />
Gesa<strong>mt</strong>fläche von 36.500 Quadratmeter<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Trotzdem konnten nicht alle Unternehmen<br />
berücksichtigt werden –<br />
auch diesmal gibt es wieder eine<br />
Warteliste. Für neue Unternehmen<br />
wird es zunehmend schwer, einen<br />
Platz zu ergattern, denn etwa 90<br />
Prozent der Aussteller haben sich<br />
bereits bei der letzten Veranstaltung<br />
auch für das Folgejahr wieder<br />
angemeldet.<br />
„Optimale Größe erreicht“<br />
„Wir haben eine aus unserer Sicht<br />
optimale Größe erreicht“, bemerkt<br />
diesbezüglich Carlo Giobbi, Organisator<br />
der Messeveranstaltung.<br />
„Auf diese Weise können wir sowohl<br />
den Anforderungen der großen<br />
internationalen Akteure der<br />
Branche Rechnung tragen, die ausreichend<br />
Platz für die Präsentation<br />
ihres umfangreichen Angebots<br />
brauchen, als auch jenen der zwar<br />
meistens kleinen bis mittleren Nischenunternehmen,<br />
die jedoch aufgrund<br />
der Qualität und des Designs<br />
ihrer Erzeugnisse von großem Interesse<br />
sind.“<br />
Besucher aus über 100 Ländern<br />
Auf der Besucherseite rechnen die<br />
Veranstalter mit rund 8.000 Unternehmen<br />
aus mehr als 100 Ländern<br />
– einzelne Besucher zählt die Messe<br />
aus Prinzip nicht. Zwei Drittel davon<br />
kommen voraussichtlich aus<br />
Italien. Weitere Länder sind<br />
Deutschland, Russland sowie die<br />
Balkan-Staaten und Ost-Europa allgemein.<br />
Außerdem hat die Messe<br />
in den letzten Jahren eine ständige<br />
Steigerung von Besuchern aus Asien,<br />
insbesondere China und Indien,<br />
gefolgt von Iran, Japan und Korea,<br />
bemerkt. Auch die Zahl der Besucher<br />
aus Nordafrika wächst. Und in<br />
diesem Jahr erwarten die Veranstalter<br />
vor allem mehr Besucher<br />
aus Zentral- und Süd-Afrika.<br />
10 material+technik möbel <strong>06</strong>|19
Fokus<br />
Und die Besucher haben laut Messe<br />
ein hohes Niveau: Der Anteil an<br />
Führungskräften (Geschäftsführer,<br />
Inhaber und CEOs) ist im vergangenen<br />
Jahr auf 42 Prozent angestiegen,<br />
der der anwesenden Designer<br />
und Innenarchitekten auf 12 Prozent.<br />
Vertrieb und Marketing blieben<br />
mit über 23 Prozent sowie der<br />
technische Bereich (vor allem leitende<br />
Angestellte und Verantwortliche<br />
für Produktion und Einkauf) mit<br />
16 Prozent konstant.<br />
Umfangreiches Angebot an<br />
Komponenten und Zubehör<br />
Die Sicam ist damit laut Veranstalter<br />
eine innovative Messeveranstaltung,<br />
die in Pordenone einmal<br />
jährlich die Akteure der Möbelindustrie<br />
der Welt zusammenbringt.<br />
Das umfangreiche Angebot an<br />
Komponenten und Zubehör, das in<br />
den Hallen ausgestellt wird, bildet<br />
die Grundlage für die Kollektionen<br />
des folgenden Jahres. Die Ausgabe<br />
<strong>2019</strong> wird in dieser Hinsicht besonders<br />
für die Küchensparte interessant<br />
sein, da im April 2020 in Mailand<br />
die Eurocucina ansteht.<br />
Weiterentwicklung spürbar<br />
In Pordenone ist die Neigung zur<br />
Weiterentwicklung stark spürbar,<br />
so der Veranstalter. Die Fähigkeit<br />
der teilnehmenden Unternehmen,<br />
insbesondere der kleinen und mittleren<br />
aus Italien, sich auf Produktionsnischen<br />
und High-end-Produkte<br />
zu spezialisieren, zähle zu den prägenden<br />
Merkmalen der Veranstaltung.<br />
Sie liefern Anregungen für die<br />
Entwicklung von „smarter“ Einrichtung,<br />
die sich unmittelbar nach den<br />
aktuellen Inneneinrichtungstrends<br />
verändern und anpassen lässt.<br />
Die Sicam bietet wieder 3.000 freie<br />
Parkplätze in der Nähe des Messegeländes<br />
sowie einen Shuttle-Service<br />
im 30-Minuten-Takt zum internationalen<br />
Flughafen von Venedig<br />
und viermal täglich zum Flughafen<br />
Treviso. Außerdem können alle<br />
Aussteller und Besucher die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel in Pordenone<br />
kostenlos nutzen. Durch die Online-Anmeldung,<br />
die seit geraumer<br />
Sicam: Capacity limit reached<br />
Zeit über die Messe-Website möglich<br />
ist, können unnötige Wartezeiten<br />
am Eingang vermieden werden.<br />
Eine Smartphone-App bietet<br />
zudem die Möglichkeit, den eigenen<br />
Messebesuch optimal zu planen<br />
und mühelos den Überblick<br />
über sä<strong>mt</strong>liche Kontakte zu behalten.<br />
leo<br />
The eleventh edition of Sicam, the International Exhibition of Components,<br />
Semifinished Products and Accessories for the Furniture Industry,<br />
will take place from Tuesday 15 to Friday 18 October <strong>2019</strong>. Over 600 exhibitors,<br />
three quarters of them from Italy, will once again be showing<br />
their new products in Pordenone. Temporary Hall 10 will be available<br />
again this year. Resulting in a total area of 36,500 square metres. However,<br />
the capacity limit on the exhibition grounds has now been reached.<br />
The organisers are expecting around 8,000 companies from more than<br />
100 countries as visitors. Sicam is once again offering a shuttle service<br />
to Venice and Trevisoairports.<br />
Über 600 Aussteller zeigen<br />
auf der Sicam Komponenten,<br />
Zubehör und Halbzeuge für die<br />
Möbelindustrie.<br />
More than 600 exhibitors will<br />
present components, accessories<br />
and semi-finished products<br />
for the furniture industry at<br />
Sicam fair. Photos: Sicam<br />
material+technik möbel <strong>06</strong>|19 11
„Mit der ‚BE.YOND‘-Platte<br />
sind wir für künftige Umweltauflagen<br />
gewappnet.“<br />
“With the ‘BE.YOND’ board,<br />
we are prepared for future<br />
environmental requirements”.<br />
Photo: Barth<br />
„Die Tage von Formaldehyd als<br />
Bindemittel sind gezählt“<br />
Auszeichnung für die umweltfreundlichste Spanplatte: Auf dem Innovationsworkshop<br />
des VHI am Vorabend der interzum wählten die Teilnehmer mehrheitlich eine<br />
ökologische Spanplatte der Swiss Krono Group zur wichtigsten Neuerung und<br />
machten sie zum Sieger des VHI-Innovationspreises. Gleichzeitig wurde das Unternehmen<br />
mit einer „Gewinner-Story“ belohnt, die von material+technik möbel als<br />
Medienpartner des Workshops ausgeschrieben war. Im Gespräch mit material+technik<br />
möbel erläutert Prof. Dr. Joachim Hasch (Head of R & D and Technology bei Swiss Krono Group)<br />
die Entstehung des Produkts und die Vorteile für den Anwender.<br />
VHI<br />
Medienpartner<br />
media partner<br />
m+t: Herr Prof. Dr. Hasch, Sie<br />
haben die umweltfreundliche<br />
„BE.YOND“-Platte auf dem Innovationsworkshop<br />
des Verbandes<br />
der Deutschen Holzwerkstoffindustrie<br />
(VHI) vorgestellt und<br />
am nächsten Tag dann auf der<br />
interzum ihre Weltpremiere gefeiert.<br />
Wofür steht die Bezeichnung<br />
„BE.YOND“?<br />
Hasch: Die Namensfindung oblag<br />
zwar unserer Marketingabteilung,<br />
aber ich erläutere sie gerne:<br />
„BE.YOND“ steht primär für wohngesunde<br />
Produkte. „Be“ im Sinne<br />
von „Sein“ soll verdeutlichen, dass<br />
wir als Swiss Krono Group unserer<br />
Verpflichtung zu nachhaltigen und<br />
innovativen Produkten nachkommen.<br />
„BE.YOND“ geht über alles<br />
„Existierende“ hinaus.<br />
m+t: Können Sie den Lesern die<br />
Besonderheiten der Platte kurz<br />
erläutern?<br />
Hasch: Wir sehen in unserer<br />
„BE.YOND“-Spanplatte die derzeit<br />
umweltfreundlichste Spanplatte<br />
auf dem Markt, denn sie besteht zu<br />
98 Prozent aus natürlichen Rohstoffen.<br />
Auch sind wir stolz darauf, dass<br />
wir eine Spanplatte zur Verfügung<br />
stellen können, bei der die Emissionen<br />
denen eines Baumes entsprechen,<br />
so dass für den Hygienebereich<br />
– wie ich ihn nenne – erstmals<br />
ein entsprechendes Produkt<br />
zur Verfügung steht. Endverbraucher<br />
profitieren von einem noch<br />
besseren Raumklima.<br />
m+t: Sie sprachen gerade vom<br />
„Hygie ne“-Bereich. Was verstehen<br />
Sie darunter?<br />
Hasch: Ich bin davon überzeugt,<br />
dass die Tage von Formaldehyd gezählt<br />
sind. Das meine ich nicht aus<br />
toxischen Gründen, sondern aus<br />
hygienischer Sicht, denn in einer<br />
Studie wurde E1 jüngst als toxikologisch<br />
unbedenklich bezeichnet.<br />
Abgesehen von wirtschaftlichen<br />
Gründen gibt es heute keinen<br />
Grund mehr, formaldehydhaltige<br />
Klebstoffe als Bindemittel für Plattenwerkstoffe<br />
einzusetzen. Die<br />
Holzwerkstoffindustrie darf nicht<br />
ignorieren, dass beim Konsumenten<br />
ein Wandel stattgefunden hat.<br />
Ich begrüße daher den deutschen<br />
Schritt, die Emissionen zu halbieren.<br />
Wir beliefern bereits seit einigen<br />
Tagen unsere Kunden mit Platten,<br />
die unter der Kennzeichnung<br />
E [D 2020 ] entsprechend zertifiziert<br />
sind.<br />
m+t: Liegen für die „BE.YOND“-<br />
Platte auch entsprechende Zertifikate<br />
vor, und woran lässt sich<br />
diese Platte erkennen?<br />
Hasch: Wir haben die Platte beim<br />
Fraunhofer WKI hinsichtlich ihrer<br />
Formaldehydemissionen testen<br />
lassen und sie auch Lebensmittelechtheitstests<br />
unterworfen.<br />
Auch hinsichtlich des CO 2<br />
-Footprints<br />
können wir beste Ergebnisse<br />
vorweisen, da wir unser Bindemittel<br />
aus einer Produktionsstätte in<br />
den Niederlanden geliefert bekommen.<br />
Leicht zu erkennen ist die<br />
„BE.YOND“-Platte übrigens an ihrem<br />
blau eingefärbten Kern, bei<br />
dem wir natürlich auch auf Biofarben<br />
gesetzt haben, die lebensmittelecht<br />
sind.<br />
„Wir wollten von der Entwicklung<br />
nicht überrollt werden“<br />
m+t: Wann entstand die Idee, eine<br />
solche Platte zu entwickeln,<br />
und was war der Anlass?<br />
Hasch: Wir sind nicht der ersten<br />
Holzwerkstoffproduzent, der eine<br />
ökologische Platte entwickelt hat<br />
und werden auch nicht der letzte<br />
sein. In den vergangenen Jahren<br />
haben sich weltweit die Anforde-<br />
20 material+technik möbel <strong>06</strong>|19
Macher & Märkte<br />
rungen an Einrichtungsprodukte<br />
und damit auch an Plattenmaterialien<br />
für den Möbelbau erhöht. Wie<br />
ich zuvor erwähnt habe, treten in<br />
Deutschland ab 1. Januar 2020<br />
neue Prüfvorgaben für Holzwerkstoffe<br />
hinsichtlich Formaldehyds<br />
zur Erfüllung der Chemikalien-Verbotsverordnung<br />
(ChemVerbotsV) in<br />
Kraft, was aufgrund der geänderten<br />
Prüfverfahren einer Halbierung der<br />
bisherigen Emissionen gleichkom<strong>mt</strong>.<br />
Diese „E ½“-Klasse liegt<br />
dann unter den Grenzwerten von<br />
CARB Phase II.<br />
Der Blaue Engel hatte ja bereits die<br />
Obergrenze der maximalen Raumluftbelastung<br />
mit Formaldehyd aus<br />
Holzwerkstoffplatten bei 0,05 ppm<br />
gesehen, also bei der Hälfte des<br />
gesetzlich Erlaubten. Frankreich hat<br />
in seiner VOC-Verordnung sogar die<br />
neue Kategorie A-Plus eingeführt,<br />
die eine maximale Formaldehyd-<br />
Emission für die funktionelle Einheit<br />
fordert, die bei einem Zehntel<br />
von E1 und damit bei 0,01 ppm<br />
liegt.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass<br />
schon bald weltweit Forderungen<br />
entstehen, eine weitere Reduzierung<br />
des Formaldehydgehalts bei<br />
Holzwerkstoffen herbeizuführen,<br />
was mit den bislang eingesetzten<br />
Aminoplastharzen und Herstellungsmethoden<br />
aus meiner Sicht<br />
technisch nicht mehr möglich sein<br />
wird. Denn schon bei einer Reduzierung<br />
auf „E ¼“ wäre die Prozesssicherheit<br />
nicht mehr gegeben.<br />
Aufgrund von technisch bedingten<br />
Schwankungen müsste ein<br />
gewisser „Sicherheitskorridor“ eingerichtet<br />
werden, was hohe Kosten<br />
für den Hersteller nach sich ziehen<br />
würde.<br />
m+t: … dann sah Swiss Krono<br />
in einer formaldehydfreifrei verlei<strong>mt</strong>en<br />
Platte offenbar die bessere<br />
Lösung?<br />
Hasch: Als weltweit tätiges Unternehmen<br />
mit 5.100 Beschäftigten<br />
und hohem Qualitätsanspruch<br />
konnten wir vor dem erhöhten Umweltbewusstsein<br />
nicht die Augen<br />
verschließen. Auch wollten wir von<br />
der Entwicklung nicht überrollt werden.<br />
In Abstimmung mit der Geschäftsleitung<br />
habe ich mich Anfang<br />
2016 dazu entschlossen, ein<br />
entsprechendes Projektteam zu bilden<br />
und auf die Suche nach hygienischen<br />
Alternativen zu Formaldehyd-Bindemitteln<br />
zu gehen. Seit<br />
letztem Jahr bin ich nun auch für<br />
das gesa<strong>mt</strong>e Innovationsmanagement<br />
der Gruppe verantwortlich.<br />
Mit der „BE.YOND“-Platte ist<br />
Swiss Krono heute bereits für alle<br />
künftigen Vorgaben und Anforderungen<br />
gerüstet.<br />
m+t: Können Sie unseren Lesern<br />
Details zur Platte mitteilen?<br />
Hasch: Wie bereits gesagt, verwenden<br />
wir bei der Herstellung der<br />
Platte kein Formaldehyd, sondern<br />
ein Bindemittel auf Basis von Biopolymeren,<br />
so dass die Platte nur<br />
eine natürliche Formaldehyd-Emission<br />
von 0,01 ppm aufweist und damit<br />
noch unter dem japanischen<br />
Standard F**** liegt, der mit 0,03<br />
ppm bislang als historisch tiefster<br />
Emissionswert galt. Damit erfüllt<br />
unser Produkt allerhöchste Ökologiestandards.<br />
Die Platte wird in<br />
Stärken von 6 bis 21 mm und in den<br />
gängigen Plattenmaßen 2.070 x<br />
2.800 und 2.070 x 5.600 mm angeboten.<br />
„Menznau bietet die optimalen<br />
Produktionsvoraussetzungen“<br />
m+t: Wo lagen die Herausforderungen<br />
bei der Entwicklung?<br />
Hasch: Wir hätten es uns einfach<br />
machen und eine NAF-Spanplatte,<br />
also eine Platte ohne Formaldehyd-<br />
Zusatz mit Hilfe von PMDI, entwickeln<br />
können. Polymeres Diphenylmethandiisocyanat<br />
wird bereits<br />
universell zur Verklebung in vielen<br />
Produkten eingesetzt, ist aber nicht<br />
vollständig biologisch abbaubar.<br />
Wir haben uns daher zum Ziel gesetzt,<br />
eine hygienisch optimalere<br />
Lösung zu finden. Die wohl für einen<br />
Holzwerkstoffproduzenten unserer<br />
Größe wichtigste Fragestellung<br />
dabei war, einen geeigneten<br />
Standort und die passenden Systempartner<br />
zu finden. Ich war zu<br />
diesem Zeitpunkt technischer Geschäftsführer<br />
unseres polnischen<br />
Standortes in Zary und wusste,<br />
dass ich dort die erforderlichen<br />
technischen Voraussetzungen und<br />
vor allem das richtige Team vorfinde.<br />
Da sich in Zary außerdem das<br />
Prof. Dr. Joachim Hasch erläutert<br />
die Besonderheiten der neuen<br />
Spanplatte.<br />
Prof. Dr. Joachim Hasch explains<br />
the special features of the new<br />
particleboard.<br />
Photo: Swiss Krono<br />
Testlabor der Gruppe befindet und<br />
es sich um ein voll integriertes<br />
Werk handelt, haben wir uns für<br />
diesen Standort entschieden. Ohne<br />
die versierten und engagierten<br />
Chemiker und Techniker vor Ort hätte<br />
sich die „BE.YOND“-Platte nie<br />
umsetzen lassen.<br />
m+t: Wie wurde die Idee im Konzern<br />
und von den Firmeneigentümern<br />
aufgenommen?<br />
Hasch: Wie Ihre Leser vielleicht<br />
wissen, hat die Swiss Krono Group<br />
in den vergangenen Jahren stark in<br />
nachhaltige Produktionsprozesse<br />
investiert. Verantwortungsbewusstes<br />
Handeln gegenüber Menschen<br />
und Umwelt ist wichtiger Teil der<br />
Firmenphilosophie. Durch unsere<br />
Produktionsprozesse sind wir<br />
schon heute in der Lage, 90 Prozent<br />
der eingesetzten thermischen<br />
Energie aus erneuerbaren Quellen<br />
klimaneutral herzustellen. Unsere<br />
Eigentümerin, Ines Kaindl, sieht in<br />
der Platte einen weiteren wertvollen<br />
Beitrag zur Nachhaltigkeit und<br />
Exklusiv vor Ort<br />
Exclusive on the spot<br />
Ökologie und hat zusammen mit<br />
dem gesa<strong>mt</strong>en Management die<br />
Entwicklung der „BE.YOND“-Platte<br />
mitgetragen und unterstützt.<br />
m+t: Haben Sie zuvor eine Marktuntersuchung<br />
durchgeführt bzw.<br />
welche Erwartungen setzen Sie<br />
in eine solche umweltfreundliche<br />
Spanplatte?<br />
Hasch: Wir haben die „BE.YOND“-<br />
Platte entwickelt, weil wir wahrgenommen<br />
haben, dass das Thema<br />
der Innenraumluft-Qualität bei den<br />
Endverbrauchern stetig an Interesse<br />
zulegt. Möglicherweise sind wir<br />
mit dieser Platte ein paar Tage zu<br />
früh dran, aber dafür können wir<br />
dem Markt ein fertig entwickeltes<br />
Produkt liefern, wenn die gesetzlichen<br />
Anforderungen und Auflagen<br />
dies verlangen. Zum Glück ist die<br />
Swiss Krono Group finanziell so<br />
aufgestellt, dass sie sich ein ökologisches<br />
Produkt im Sortiment auch<br />
leisten kann.<br />
m+t: Wo wird die „BE.YOND“-<br />
Platte produziert, und welche<br />
technischen Voraussetzungen<br />
material+technik möbel <strong>06</strong>|19 21
Macher & Märkte<br />
„Zu HPL gibt es derzeit<br />
keine Alternative“<br />
Die Schichtstoff-Branche ist nach der „guten interzum“ zuversichtlich.<br />
material+technik möbel sprach mit Ralf Olsen, Generalsekretär des internatio nalen<br />
Verbandes der HPL-Industrie (ICDLI aisbl) im Vorfeld der Jahrestagung in Wrocław<br />
Mitte Oktober über die aktuellen Entwicklungen bei den Schichtstoffen.<br />
36 material+technik möbel <strong>06</strong>|19
Macher & Märkte<br />
m+t: Herr Olsen, wie hat sich der<br />
Markt für Schichtstoffe im vergangenen<br />
Jahr entwickelt? Setzt<br />
sich das Wachstum fort?<br />
Olsen: Die HPL-Branche ist weiterhin<br />
sehr innovativ und ständig werden<br />
spannende neue Lösungen<br />
auf den Markt gebracht. Unsere<br />
Mitgliedsunternehmen entwickeln<br />
HPL-Platten für immer neue Anwendungsbereiche.<br />
So ist der<br />
Markt relativ stabil. Die größten Abnehmer<br />
sind nach wie vor die Möbelindustrie<br />
und die Türproduktion.<br />
Zwar kom<strong>mt</strong> beständig neue Konkurrenz<br />
mit neuen Materialien auf<br />
den Markt, aber die Messlatte der<br />
Qualität, die HPL nachweisen kann,<br />
bleibt unerreicht und somit stellen<br />
diese kaum eine Alternative dar.<br />
m+t: Wie haben sich die Exporte<br />
entwickelt?<br />
Olsen: Exporte spielen für die europäischen<br />
HPL-Hersteller eine untergeordnete<br />
Rolle. Vielmehr ist es<br />
die Marktnähe, mit der die europäischen<br />
Hersteller punkten. So sind<br />
unsere europäischen Hersteller in<br />
der Lage, auf individuelle Kundenwünsche<br />
einzugehen.<br />
m+t: Spüren Sie Auswirkungen<br />
des drohenden (No-Deal) Brexits<br />
oder die Drohungen mit Strafzöllen<br />
für alle möglichen Güter?<br />
Olsen: Die fortwährende Diskussion<br />
um den Brexit, aber auch die<br />
komplizierten Handelsverflechtungen<br />
zwischen USA und China, sind<br />
durch eine Verunsicherung in der<br />
allgemeinen Wirtschaft spürbar.<br />
Konkrete Auswirkungen auf die europäische<br />
HPL-Industrie lassen<br />
sich aber derzeit darüber nicht<br />
quantifizieren.<br />
m+t: Die Karten bei den Schichtstoffherstellern<br />
werden neu gemischt.<br />
Wirkt sich der Konzentrationsprozess<br />
auf die Branche aus?<br />
Olsen: Welche Auswirkungen dieser<br />
Konzentrationsprozess hat,<br />
Ralf Olsen, Hauptgeschäftsführer<br />
des pro-K Industrieverbands<br />
Halbzeuge und Konsumprodukte<br />
aus Kunststoff e. V. und<br />
Generalsekretär des ICDLI.<br />
Ralf Olsen, Managing Director of<br />
the pro-K Industrial Association<br />
for Semi-Finished Products and<br />
Consumer Products made of<br />
Plastic and Secretary General of<br />
the ICDLI. Photo: pro-K<br />
können wir heute in Gänze noch<br />
nicht absehen. Neben den klassischen,<br />
sich aus den Fusionen ergebenen<br />
Effizienzmaßnahmen, ist allerdings<br />
abzusehen, dass die neuen<br />
größeren Einheiten eine Vielzahl<br />
von Anwendungen mit HPL aus einer<br />
Hand abdecken können.<br />
m+t: Wie viele Mitglieder hat der<br />
Verband aktuell und wie hat sich<br />
der Bestand entwickelt.<br />
Olsen: Der ICDLI hat derzeit 25<br />
Mitglieder. Mit der kommenden<br />
Mitgliederversammlung in Wrocław<br />
werden wir vier neue Mitglieder<br />
aufnehmen.<br />
m+t: Wie ist die Stimmung in der<br />
Branche im Vorfeld der Jahrestagung<br />
im Oktober in Polen?<br />
Olsen: Im Nachgang zu einer sehr<br />
guten interzum im Mai, ist die Stimmungslage<br />
in der Branche von Zuversicht<br />
geprägt.<br />
„Die Stimmung in der Branche<br />
ist von Zuversicht geprägt“<br />
m+t: Welche Themen werden auf<br />
der Tagesordnung stehen?<br />
Olsen: Wir bieten den Mitgliedern<br />
wieder einen interessanten Bogen<br />
aus den Bereichen Design und<br />
Trends, Technik und Marktinformationen<br />
an. Besondere Aufmerksamkeit<br />
wird den Themen HPL-<br />
Kompendium und Wissenstransfer<br />
durch die neue HPL-Academy gegeben.<br />
Zudem gewinnen die neuen<br />
Europäischen Umweltanforderungen<br />
immer größere Bedeutung.<br />
m+t: Merken Sie, dass die Diskussion<br />
über den Einsatz von<br />
Kunststoffen sich auswirkt? Oder<br />
anders gefragt: Verschiebt sich<br />
die Nachfrage dadurch zugunsten<br />
von natürlichen Materialien?<br />
Olsen: Die Diskussion um Kunststoffe<br />
spielt sich augenblicklich fast<br />
ausschließlich im Verpackungsbereich<br />
ab. Es wäre allerdings viel zu<br />
kurz gesprungen, zu sagen, dass<br />
nicht irgendwann die HPL-Branche<br />
betroffen ist. Allerdings gibt es zu<br />
HPL als Oberflächenmaterial so gut<br />
wie keine Alternative.<br />
m+t: Sie hatten im vergangenen<br />
Jahr eine neue „Academy“<br />
zur Fachkräftegewinnung sowie<br />
dem Wissenstransfer angekündigt.<br />
Was ist daraus geworden?<br />
Gibt es bereits erste Ergebnisse?<br />
Olsen: Die Idee des Aufbaus einer<br />
Academy ist auf sehr großes Interesse<br />
der Mitglieder gestoßen. Die<br />
Entwicklung im vergangenen Jahr<br />
ist weiter vorangeschritten und wir<br />
haben weitere Fortschritte erzielt.<br />
Zu Beginn des kommenden Jahres<br />
wird unsere Academy mit unseren<br />
ersten Veranstaltungen starten.<br />
Unter unserer federführenden<br />
technischen Kommission ist es unser<br />
Ziel, ein breites Angebot an<br />
wichtigen Basis-, aber auch weiterführenden<br />
Themen der HPL-Industrie<br />
und ihren Zulieferern bereit zu<br />
stellen.<br />
m+t: Ein „Think Tank“ sollte die<br />
Möglichkeiten der Automatisierung<br />
und Digitalisierung prüfen.<br />
Welche Ergebnisse gibt es hier<br />
bisher?<br />
Olsen: Vor dem Hintergrund des<br />
Fachkräftemangels und der Veränderung<br />
der Märkte, ist die Branche<br />
gefordert, neue Lösungen in Richtung<br />
Automatisierung und der Digitalisierung<br />
zu erzielen.<br />
Der „Think Tank“ ist eine wichtige<br />
Schnittstelle, wenn es darum geht,<br />
zukunftsträchtige Konzepte zu<br />
identifizieren. Digitalisierung birgt<br />
aber auch Gefahren, wie beispielsweise<br />
das Ausspähen von Betriebsgeheimnissen<br />
über Hackerangriffe,<br />
über deren Abwehr wir<br />
uns intensiv Gedanken machen<br />
müssen.<br />
m+t: Die Fachgruppe proHPL hat<br />
ein HPL-Kompendium herausgegeben.<br />
Welchen Zweck wollen<br />
Sie damit verfolgen?<br />
Olsen: Der Zweck ist klar und eindeutig:<br />
Wir wollen Wissen über<br />
HPL kompakt weitergeben. Und<br />
zwar in gedruckter und digitaler<br />
Form. Das Kompendium richtet<br />
sich an die Hersteller selbst, aber<br />
auch vor allen Dingen an Architekten,<br />
Planer, Zulieferer und insbesondere<br />
Verarbeiter und soll auch in<br />
der Ausbildung eingesetzt werden.<br />
m+t: Soll das Werk auch in weiteren<br />
Sprachen erscheinen – und<br />
wie ist hier der Zeitrahmen?<br />
Olsen: Unsere Zielsetzung ist es,<br />
das HPL-Kompendium in möglichst<br />
viele europäische Sprachen, speziell<br />
in den wichtigen Hersteller- und<br />
Abnehmerländern von HPL zu<br />
übersetzen und zur Verfügung, zu<br />
stellen. Der Anfang war die deutsche<br />
Version. Im kommenden Frühjahr<br />
wird die englische Version folgen.<br />
m+t: Was planen Sie mit der Klebetabelle?<br />
Olsen: Die Klebetabelle ist eine<br />
sehr spannende Information, weil<br />
sie die enorme Bandbreite von HPL<br />
aufzeigt. Verschiedenen Klebstofftypen<br />
werden die Einsatzbereiche,<br />
bzw. die Flächen, auf die man HPL<br />
verkleben kann, gegenübergestellt.<br />
Der Haupteinsatzort für die<br />
Klebetabellen ist vorrangig in der<br />
Aus- und Weiterbildung.<br />
m+t: Gibt es Innovationen bei den<br />
Schichtstoffen? Welche Trends<br />
gibt es?<br />
Olsen: Die HPL-Branche ist innovativ.<br />
Neben einer Fülle neuer spannender<br />
Dekore, werden noch leistungsfähigere<br />
Oberflächen entwickelt,<br />
sodass HPL in immer weitere<br />
Anwendungsbereiche vordringen<br />
kann.<br />
m+t: Herr Olsen, vielen Dank für<br />
das Gespräch.<br />
Das Interview führte<br />
Klaus Leonhard.<br />
“There is currently no alternative to HPL”<br />
material+technik möbel spoke to Ralf Olsen, Secretary General of ICDLI,<br />
about the developments in laminates in the run-up to the annual conference.<br />
The companies develop HPL plates for ever new areas of application.<br />
The market is therefore relatively stable. The largest customers are<br />
still the furniture industry and door production. The effects of the current<br />
concentration process cannot be foreseen yet. The idea of setting up an<br />
“Academy” has met with great interest from its members. Starting next<br />
year, it will launch events and provide a range of topics on the HPL industry<br />
and its suppliers. The proHPL section has published an HPL compendium.<br />
It is to pass knowledge about HPL on compactly in a printed and<br />
digital form. It is aimed at manufacturers, architects, planners, suppliers<br />
and processors.<br />
material+technik möbel <strong>06</strong>|19 37
Fokus<br />
Inprint Munich <strong>2019</strong>: Integration von<br />
Drucktechnologie in die Fertigung<br />
Progressive Technologien und Lösungen zur Anwendung in der Produktion von Industrie- und Verbrauchsgütern<br />
stehen vom 12. – 14. November <strong>2019</strong> auf dem Münchener Messegelände bei der Inprint Munich, der<br />
Internationalen Fachmesse für Drucktechnologie zur Anwendung in der industriellen Fertigung, im Fokus.<br />
Neben einem umfangreichen Vortragsprogramm gibt es in diesem Jahr erstmals die Consultancy Corner,<br />
in der unabhängige Berater kostenlose Tipps zur Integration von Drucktechnologie geben.<br />
Bisher haben rund 120 Ausstellerunternehmen<br />
aus 15 Ländern ihre<br />
Stände gebucht. Sie werden Innovationen<br />
aus den Bereichen Digitaldruck,<br />
Inkjet, Siebdruck und Spezialdruck<br />
zur Anwendung auf vielfältigen<br />
Materialien und Formen, wie<br />
flachen und runden Oberflächen<br />
aus Kunststoff, Holz, Folie, Textilien,<br />
Glas, Keramik und Metall zeigen.<br />
Ob bei Tinten, Druckköpfen,<br />
Software, Messtechnik, Curing-<br />
Systemen oder Automation –<br />
Drucktechnologieanbieter bieten<br />
zunehmend intelligentere und effizientere<br />
Lösungen an, um den<br />
industriellen Fertigungsprozess<br />
durch Drucktechnik anzureichern<br />
oder vollständig zu erneuern.<br />
44 material+technik möbel <strong>06</strong>|19<br />
Neu: Kostenlose Beratung<br />
Auf der Messe gibt es ein umfassendes<br />
Seminarprogramm mit<br />
technischen Vorträgen und praktischen<br />
Präsentationen, sowie erstmals<br />
die Consultancy Corner. Die<br />
Besucher haben dort die Möglichkeit,<br />
ihre Geschäftsideen oder Herausforderungen<br />
bei der Umsetzung<br />
von Druckprojekten anzusprechen.<br />
Termine in der Consultancy<br />
Corner können vorab über die Messewebseite<br />
gebucht werden. Der<br />
Beratungsservice ist für registrierte<br />
Messebesucher kostenlos. Die<br />
Anzahl der Termine ist limitiert und<br />
erfolgt nach der Reihenfolge des<br />
Eingangs der Anfrage.<br />
Zwei Event-Bühnen<br />
Neben dem Messegeschehen findet<br />
auf zwei Event-Bühnen ein dreitägiges<br />
Konferenzprogramm statt,<br />
das eine reichhaltige Palette an Vorträgen<br />
und Sessions beinhaltet.<br />
Herausforderungen und Chancen<br />
bei der Integration von Drucktechnologie<br />
in den Fertigungsprozess<br />
ist das übergreifende Thema. Mehr<br />
als 60 internationale Sprecher aus<br />
den Bereichen Drucktechnologie<br />
und aus diversen Fertigungsbranchen<br />
präsentieren neue technische<br />
Herangehensweisen, um Drucktechnologie<br />
in bestehende Fertigungsprozesse<br />
zu integrieren.<br />
Mit Anwenderberichten, technischen<br />
Vorträgen und Panel-Diskussionen<br />
werden die Besucher durch<br />
die notwendigen Stufen geleitet,<br />
um Druckanwendungen erfolgreich<br />
im Fertigungsprozess einzubeziehen.<br />
Von der Auswahl der am besten<br />
geeigneten Tinten und Druckköpfe<br />
bis hin zur passenden Software,<br />
um die Prozessintegration zu<br />
optimieren, werden Vorteile und Risiken<br />
verschiedener Alternativen<br />
Inprint Munich <strong>2019</strong>: successful integration of<br />
printing technology into the manufacturing process<br />
Progressive technologies and solutions for use in the production of industrial<br />
and consumer goods will be in the spotlight from 12 – 14 November<br />
<strong>2019</strong> at the Munich Exhibition Centre at Inprint Munich, the International<br />
Exhibition of Print Technology for Industrial Manufacturing. In addition<br />
to an extensive programme of talks, there will be the Consultancy<br />
Corner this year for the first time, where independent consultants will<br />
provide free tips on integrating printing technology. Around 120 exhibiting<br />
companies from 15 countries have booked their stands to date. They<br />
will show innovations from the fields of digital printing, inkjet, screen<br />
printing and special printing for use on a wide variety of materials and<br />
forms.<br />
Bei der Inprint Munich zeigen<br />
die rund 120 Aussteller Innovationen<br />
aus den Bereichen<br />
Digitaldruck, Inkjet, Siebdruck<br />
und Spezialdruck.<br />
Around 120 exhibitors will be<br />
presenting innovations from the<br />
fields of digital printing, inkjet,<br />
screen printing and special<br />
printing at Inprint Munich.<br />
Photos: Inprint Munich<br />
angesprochen. Highlights sind beispielsweise<br />
die Serie der Tech-Talks<br />
zur Druckkopftechnologie mit<br />
marktführenden Firmen sowie<br />
technische Sessions zu einer Reihe<br />
von Themen, wie die Integration<br />
von Inkjet und Robotik, verschiedene<br />
Arten von Tinten und deren spezifische<br />
Anwendungsmöglichkeiten,<br />
Trocknung/Curing-Technologie<br />
inklusive UV, IR und eBeam, Technologien<br />
für gedruckte Elektronik,<br />
3-D Druck für die Bereiche Automobil<br />
und Aerospace, moderne Messtechnik<br />
und Prozessoptimierung<br />
sowie Best Practice für die effektive<br />
Prozess-Integration. Eine Reihe<br />
von Anwenderberichten bietet Einblick,<br />
wie Drucktechnologie praktisch<br />
in verschiedenen Fertigungsbereichen<br />
zur Anwendung kom<strong>mt</strong>.<br />
leo
Produkte & Konzepte<br />
Erste Inline-Farbmessung in Betrieb<br />
Bei der objektiven Bewertung von Oberflächen wurde dieser Tage ein weiterer Meilenstein genommen.<br />
Erstmals ist es möglich geworden, während des laufenden Produktionsprozesses eine objektive Farbbeurteilung<br />
mehrfarbiger Oberflächen vorzunehmen. Zehn Jahre nach der Premiere des inzwischen<br />
weltweit eingesetzten Farbmesssystems ACMS hat die Firma IPAC ein Tool für die inline Farbmessung<br />
auf den Markt gebracht, das sich seit wenigen Wochen im Praxiseinsatz befindet.<br />
Mit dem Farbmesssystem ACMS<br />
entwickelte die Firma Improve Process<br />
Analytics and Control GmbH<br />
(IPAC) im österreichischen Villach<br />
ein Werkzeug zur objektiven Farbbeurteilung<br />
von mehrfarbigen<br />
Oberflächen, das ab 2007 zunächst<br />
von Dekordruckern und später auch<br />
in der Holzwerkstoffindustrie Einzug<br />
fand. Mit dem System konnten<br />
Unstimmigkeiten zwischen Lieferant<br />
und Kunde bei der Beurteilung<br />
durch das menschliche Auge aus<br />
dem Weg geräu<strong>mt</strong> werden. ACMS<br />
steht für Advanced Colour Measurement<br />
System und ermöglichte es<br />
erstmals, dekorative Oberflächen in<br />
der Qualität des trainierten menschlichen<br />
Auges zu bewerten und mit<br />
First inline colour<br />
measurement in<br />
operation<br />
Improve Process Analytics and<br />
Control GmbH (IPAC) in Villach/<br />
Austria, has launched in 20<strong>06</strong> the<br />
ACMS colour measurement system,<br />
a tool for objective colour<br />
evaluation of surfaces. Up to now,<br />
however, hyperspectral colour<br />
measurement has taken place<br />
offl ine. With the development of<br />
the Inline Colour Measurement<br />
System (ICMS), the company is<br />
now making the world’s first spatially<br />
resolved inline colour measurement<br />
system available to the<br />
market. Since March <strong>2019</strong>, it has<br />
already replaced the visual colour<br />
evaluation in the production of<br />
digitally printed plastic edges at<br />
the Brilon site of the wood-based<br />
materials producer Egger. For the<br />
first time it has become possible<br />
to carry out an objective colour assessment<br />
of multi-coloured surfaces<br />
during the running production<br />
process.<br />
Das Inline Colour Measurement<br />
System (ICMS) ermöglicht eine<br />
inline Qualitätskontrolle.<br />
The Inline Colour Measurement<br />
System (ICMS) allows inline<br />
quality control. Photos: IPAC<br />
Standards zu vergleichen. Heute ist<br />
ACMS das einzige Farbmessgerät,<br />
das bei dekorativen Oberflächen für<br />
die Farbangleichung und die Zertifizierung<br />
des Farbeindruckes sowie<br />
des Kontrastes akzeptiert ist. Das<br />
entsprechende Zertifikat sei inzwischen<br />
zum Industriestandard geworden,<br />
informiert das Unternehmen.<br />
Inline folgt offline<br />
Bislang fand die hyperspektrale<br />
Farbmessung allerdings offline<br />
statt, weshalb im Zuge der gestiegenen<br />
Anforderungen aus dem Anwenderkreis<br />
sowie vor dem Hintergrund<br />
neuer Technologien wie dem<br />
Digitaldruck der Wunsch einer Weiterentwicklung<br />
in Richtung Inline-<br />
Kontrolle geäußert wurde. In<br />
Fagus-Grecon fand das Unternehmen<br />
einen kompetenten Partner,<br />
der im Jahr 2016 sich mehrheitlich<br />
an IPAC beteiligte und dadurch die<br />
Entwicklung des neuen Inline<br />
Colour Measurement Systems<br />
(ICMS) ermöglichte. Fagus-Grecon<br />
ist in der Holzwerkstoffindustrie<br />
bereits mit dem optischen Messsystem<br />
„Superscan“ erfolgreich<br />
vertreten, das zur Inspektion von<br />
Rohplatten und dekorativen Großplatten<br />
eingesetzt wird.<br />
Einsatz bei Kantenkontrolle<br />
Nachdem in den vergangenen Jahren<br />
ACMS beim Holzwerkstoffunternehmen<br />
Egger an mehreren<br />
Standorten installiert wurde, um<br />
die visuelle Farbbeurteilung zu ersetzen,<br />
war es nun ebenfalls das<br />
österreichische Unternehmen, das<br />
als erster auf das weltweit erste<br />
Beim Digitaldruck ist auf dem<br />
Monitor die Druck- und Druckkopfüberwachung<br />
ersichtlich.<br />
With digital printing, the print<br />
and print head monitoring is<br />
visible on the monitor.<br />
ortsaufgelöste Inline-Farbmesssystem<br />
ICMS setzte. Seit März<br />
<strong>2019</strong> überwacht es im Egger-Standort<br />
Brilon die Produktion digital bedruckter<br />
Kunststoffkanten.<br />
Gerade im Digitaldruck spielt die effiziente<br />
Farbangleichung durch<br />
ständige Veränderung von wichtigen<br />
Prozessparametern wie Druckfarbe,<br />
Papier und Coating eine entscheidende<br />
Rolle. Der multispektrale<br />
Inline-Scanner lässt sich dabei<br />
bei Materialien wie Papier, Folie,<br />
Holz, Kunststoff, Keramik oder Mineralstoff<br />
sowie bei verschiedenen<br />
Druckverfahren verwenden.<br />
Wie bereits das Offline-System ist<br />
ICMS in der Lage, den durch ein gut<br />
trainiertes und gesundes menschliches<br />
Auge wahrgenommenen optischen<br />
Farbeindruck nachzuempfinden<br />
und diesen einer umfassenden,<br />
objektiven Bewertung zu<br />
unterziehen. Weitere Vorteile der<br />
Inline-Messung sind die vollständig<br />
automatisierte Produktionsüberwachung<br />
sowie das Erkennen von<br />
Farbdrifts und Produktionsschwankungen<br />
in Echtzeit. Fehler durch Ermüdung,<br />
Ablenkung oder optische<br />
Täuschungen bei der Beurteilung<br />
des Farbeindrucks sind durch den<br />
Einsatz von ICMS ausgeschlossen.<br />
Da durch das System zudem die<br />
Kommunikation entlang der<br />
gesa<strong>mt</strong>en Wertschöpfungskette<br />
profitiert, stellt ICMS einen weiteren,<br />
wichtigen Schritt in Richtung<br />
Digitalisierung der Qualitätssicherung<br />
dar.<br />
ba<br />
material+technik möbel <strong>06</strong>|19 43
Die Decosit 2.0 kehrte in die<br />
Hallen der Brussels Expo zurück.<br />
Decosit 2.0 returned to the halls<br />
of Brussels Expo. Photo: Barth<br />
Traede-Center-Attentat und 2008/<br />
2009 die weltweite Wirtschaftsund<br />
Finanzkrise zum Siechtum der<br />
Veranstaltung bei, eine Entwicklung,<br />
der auch der neue Name<br />
MoOD und der spätere Wechsel in<br />
die Ausstellungshallen Tour & Taxis<br />
in der Brüsseler City keinen Einhalt<br />
mehr gebieten konnten.<br />
Mit altem Namen in<br />
eine neue Zukunft<br />
Die Decosit ist wieder da. Nach 10 Jahren MoOD feierte die Möbelstoffmesse<br />
auf dem Brüsseler Messegelände ihr Comeback. Allerdings war das Revival<br />
des in den 80er und 90er Jahren erfolgreichen Stoffevents eher klein ausgefallen<br />
und in letzter Minute gestrickt. Der bisherige Veranstalter hatte nämlich<br />
erst Ende Juni die ursprünglich geplante MoOD abgesagt und die Aussteller<br />
im Regen stehen lassen. Kurzfristig musste der belgische Industrieverband<br />
Fedustria als Veranstalter einspringen und entschloss sich dabei, die Stoffschau<br />
als Decosit 2.0 zu veranstalten.<br />
46 material+technik möbel <strong>06</strong>|19<br />
„Nach der Absage der MoOD durch<br />
den Messeveranstalter Easyfairs<br />
standen wir vor der Wahl, die Stoffmesse<br />
ganz ausfallen zu lassen<br />
oder in letzter Minute eine ‚Notmesse‘<br />
zu veranstalten“, erläutert<br />
Kris Vermoesen, beim Industrieverband<br />
Fedustria zuständig für die<br />
belgischen Textilhersteller. „Auf<br />
Wunsch einiger Mitglieder entschieden<br />
wir uns zu Letzterem, obwohl<br />
die Voraussetzungen alles andere<br />
als ideal waren“.<br />
Der bisherige Veranstalter hatte die<br />
Absage nämlich bereits bei den<br />
Messeausstellern und Besuchern<br />
bekannt gemacht – und dies unmittelbar<br />
vor den Betriebsferien der<br />
Möbelindustrie. Dennoch gelang<br />
es dem Industrieverband, unter<br />
dem ursprünglichen Namen „Decosit“<br />
zumindest eine Mini-Messe<br />
auf die Beine zu stellen: Am 10. und<br />
11. September wurde sie auf dem<br />
Gelände der Brüsseler Messe<br />
durchgeführt. Bewusst erinnert<br />
nicht nur der Name an die Glanzzeiten<br />
der belgischen Möbelstoffmesse:<br />
Mit der Rückkehr in die Messehallen<br />
am Fuße des Brüsseler<br />
Wahrzeichens, des Atomiums, sollen<br />
Aussteller und Besucher auch<br />
an die erfolgreichen Veranstaltungen<br />
in den 80er und 90er Jahren erinnert<br />
werden, bei denen sich über<br />
400 Aussteller in mehreren Messehallen<br />
versammelten. Allerdings<br />
trugen im Jahr 2001 erst das World-<br />
Nur wenige ausländische<br />
Aussteller<br />
Internen Informationen zufolge wären<br />
zur diesjährigen Ausgabe der<br />
MoOD nur noch rund 30 Aussteller<br />
angetreten, davon 20 aus dem Ausland.<br />
Dabei hatte der Messeveranstalter<br />
Easyfairs die Messe erst ein<br />
Jahr davor gekauft und die erste<br />
Ausgabe unter seiner Regie noch<br />
mit 63 Ausstellern, davon 18 aus<br />
Belgien, durchgeführt. Der fehlende<br />
Rückhalt aus der inländischen<br />
Industrie im Vorfeld der diesjährigen<br />
Ausgabe hatte den Veranstalter<br />
dann auch zur kurzfristigen Absage<br />
der Messe Ende Juni veranlasst.<br />
Auf der „neuen“ Decosit hörten<br />
Besucher heraus, dass weder der<br />
neue Name noch der neue Veranstaltungsort<br />
bei den belgischen<br />
Webern beliebt gewesen waren.<br />
Auch störten sich viele Aussteller<br />
an der Dominanz türkischer Anbie-<br />
15 Aussteller waren bei der<br />
Premiere der Decosit 2.0 an<br />
Bord. Bei atmosphärischer<br />
Hallenbeleuchtung wurden die<br />
Stoffe in Szene gesetzt.<br />
15 exhibitors were on board at<br />
the premiere of Decosit 2.0. The<br />
fabrics were staged under<br />
atmospheric hall lighting.<br />
Photos: Barth
Fokus<br />
ter auf der letzten MoOD, denn<br />
fast ein Drittel der Aussteller<br />
stam<strong>mt</strong>e aus diesem Land.<br />
Davon konnte bei der Neuauflage<br />
der Decosit im vergangenen September<br />
nun keine Rede mehr sein,<br />
denn in der Halle 10 des Brüsseler<br />
Messegeländes fanden die Besucher<br />
kein einziges türkisches Unternehmen<br />
vor. Die Decosit 2.0 mit ihren<br />
15 Ausstellern wurde von belgischen<br />
Anbietern dominiert,<br />
lediglich zwei indische Firmen sowie<br />
ein spanischer Anbieter waren<br />
vertreten.<br />
Damit hatte der Industrieverband<br />
Fedustria allerdings nicht alle Verbandsmitglieder<br />
zur Teilnahme mobilisieren<br />
können. Neben großen<br />
Webunternehmen wie Beaulieu<br />
Fabrics, Weverij Van Neder, Ter<br />
Molst, Verstraete & Verbauwede,<br />
Annabel, Libeco oder Symphony<br />
Mills waren die kleineren Webereien<br />
nicht angetreten.<br />
Die teilnehmenden Firmen sahen<br />
die diesjährige Ausgabe nach eigenen<br />
Aussagen als „Übergangsmesse“<br />
an und wollen zusammen<br />
mit ihrem Branchenverband in den<br />
nächsten Monaten für die nächste<br />
Ausgabe kräftig die Werbetrommel<br />
rühren.<br />
50 Aussteller als Ziel<br />
„Unser Ziel ist es, im nächsten Jahr<br />
mindestens 40 bis 50 Aussteller<br />
aus Belgien sowie aus dem Ausland<br />
zu versammeln. Auch die Designstudios<br />
sollen dann wieder an<br />
Bord sein“, erklärt Kris Vermoesen.<br />
Die Designermesse Indigo war als<br />
Partnerveranstaltung seit vielen<br />
Jahren fester Bestandteil in Brüssel<br />
und sorgte auch für erhöhte<br />
Besucherfrequenz in den Messehallen.<br />
Aufgrund der Absage der MoOD<br />
hatte aber der französische Veranstalter<br />
der Indigo bereits eine alternative<br />
Messe für Anfang Oktober<br />
in Amsterdam organisiert. Auch in<br />
Großbritannien, wo einige belgische<br />
Weber einen großen Teil ihrer<br />
Produkte absetzen, wurde in Windeseile<br />
eine alternative Schau aus<br />
der Taufe gehoben. Dort wollen<br />
sich rund 30 Stoffanbieter in den<br />
Kojen des Fußballstadions Manchester<br />
präsentieren, um ihre<br />
jüngsten Kollektionen vorzustellen.<br />
Mit Ausnahme von Tuvatextil traf<br />
der Decosit-Besucher in Brüssel<br />
auch keinen spanischen Aussteller<br />
an. Fast zeitgleich fand in Madrid<br />
Tuvatextil präsentierte neue<br />
Dessins für die Outdoor-Kollektion<br />
„Acrisol“.<br />
Tuvatextil presented new<br />
designs for the outdoor collection<br />
“Acrisol”. Photo: Tuvatextil<br />
die fünfte Ausgabe der Home Textiles<br />
Premium statt, die aus der ehemaligen<br />
spanischen Hei<strong>mt</strong>extilmesse<br />
Textilhogar hervorgegangen<br />
ist. Auch aufgrund der Absage der<br />
MoOD und der kurzfristigen<br />
„Reanimation“ waren nur ein paar<br />
Hundert Besucher nach Brüssel gereist,<br />
um sich über die neuen Stoffkollektionen<br />
zu informieren.<br />
Dennoch zeigten sich die Aussteller<br />
in Brüssel davon überzeugt, dass<br />
die Decosit 2.0 ihre Berechtigung<br />
hat und auch der Zeitpunkt im zweiten<br />
Halbjahr zumindest für die südund<br />
westeuropäischen Märkte<br />
passt.<br />
Für den deutschen Markt hat die<br />
Brüsseler Stoffschau aufgrund der<br />
zeitlichen Nähe zur M.O.W sowie<br />
den Polstermöbelmessen in Oberfranken<br />
schon vor Jahren an Bedeutung<br />
eingebüßt. Für die Einkäufer<br />
aus der deutschen Polstermöbelindustrie<br />
ist heute die<br />
Proposte in der italienischen Stadt<br />
Cernobbio im Mai zur wichtigeren<br />
Einkaufsplattform geworden. Allerdings<br />
war die Brüsseler Veranstaltung<br />
in den vergangenen Jahren<br />
noch immer von Textilverlagen und<br />
Editeuren aus Deutschland besucht<br />
worden, und mit Blick auf die<br />
imm cologne fand das Angebot der<br />
Aussteller ebenfalls Interesse.<br />
Möbelstoffe mit Features<br />
Bei der Decosit 2.0 setzte Fedustria<br />
auf eine atmosphärische Präsentation<br />
mit dunkel abgehängten Zwischendecken<br />
und reduzierter Beleuchtung.<br />
Auf den Modulständen<br />
wurden die mitgebrachten Möbelstoffe<br />
in Szene gesetzt, unter denen<br />
vor allem pflegeleichte Bezugsmaterialien<br />
sowie Stoffe für<br />
den Außeneinsatz ins Auge fielen.<br />
Pflegeleichte Möbelstoffe, bei denen<br />
sich Flecken oft nur mit Wasser<br />
With an old name into a new future<br />
Neben Beaulieu zählten auch andere<br />
führende belgische<br />
Webereien zu den Ausstellern.<br />
In addition to Beaulieu, other<br />
leading Belgian weaving mills<br />
were among the exhibitors.<br />
Photo: Barth<br />
entfernen lassen sollen, traf der<br />
Besucher bei Annabel etwa unter<br />
dem Bezeichnung „Fast Clean“ an,<br />
während Symphony Mills diese Bezugsmaterialien<br />
mit Schlagworten<br />
wie „Easy2clean“ und Green<br />
Street Fabrics mit „Stain away“ bewarb.<br />
Ter Molst präsentierte unter<br />
After ten years of MoOD, the Decosit upholstery fabrics fair in Brussels<br />
celebrated its comeback on 10 and 11 September. At short notice, the<br />
fabric fair planned for this date in the halls of the Tour & Taxis exhibition<br />
grounds was cancelled by the organiser and the Belgian industry association<br />
Fedustria had stepped in and decided to organise the fabric show<br />
as Decosit 2.0 in the halls of the Brussels Expo again. In the short time<br />
available, the new organiser was only able to attract 15 exhibitors, including<br />
two Indian and one Spanish supplier. However, the big Belgian weaving<br />
companies were on board. Next year’s Decosit is expected to include<br />
at least 40 to 50 exhibitors. The design studios, which had been an integral<br />
part of MoOD, exhibiting at the Indigo partner fair, will also be on<br />
board once more. For Decosit 2.0, the organiser opted for an atmospheric<br />
presentation with dark suspended false ceilings and reduced lighting.<br />
On the modular stands, the upholstery fabrics brought along were<br />
staged, among which easy-care upholstery materials and upholstery<br />
fabrics for outdoor use caught the eye. The spectrum ranged from floral<br />
motifs to geometric designs. The next edition of Decosit will be held on<br />
8 and 9 September 2020. A third day of the fair on 10 September had not<br />
yet been finalised at the time of going to press.<br />
material+technik möbel <strong>06</strong>|19 47