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DPMA - Erfinderaktivitäten 2005/2006

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Manipulation auch optisch für den Benutzer anzuzeigen.<br />

Dazu ist das Gehäuse des Kartenlesers transparent<br />

gehalten, so dass Sicherheitskennzeichen, wie z.B.<br />

Hologramme, Wasserkennzeichen oder Beschriftungen, zu<br />

sehen sind. Diese Sicherheitskennzeichen sind mit einem<br />

Sensor gekoppelt, der einen Vorbau vor dem Kartenleser<br />

detektieren kann. Nach dem Erkennen eines Vorbaus<br />

wechseln die Zeichen z.B. die Farbe oder sind für den<br />

Benutzer gar nicht mehr sichtbar. Für Benutzer, die diese<br />

Art von Geldautomat kennen, ist somit die Manipulation<br />

sofort ersichtlich.<br />

Es gibt also eine Vielzahl von Gegenmaßnahmen, um<br />

Manipulationen rechtzeitig zu erkennen. Ein anderer Weg<br />

Manipulationen ins Leere laufen zu lassen, ist die<br />

Maßnahme, das Eintippen der PIN durch Alternativen zu<br />

ersetzen. Damit ist ein Ausspähen der PIN nicht mehr<br />

möglich.<br />

3.4. Alternativen zur PIN Eingabe<br />

Als Alternativen zum Eintippen der PIN ist zum einen die<br />

Authentifizierung über die biometrischen Daten möglich,<br />

als auch die Übertragung der PIN von einem mobilen<br />

Gerät aus.<br />

Die gebräuchlichsten physiologischen Verfahren zum<br />

Ermitteln der biometrischen Daten sind:<br />

• Fingerbilderkennung,<br />

• Handerkennung,<br />

• Gesichtserkennung,<br />

• Iriserkennung und<br />

• Retinaerkennung (Muster der Blutgefäße im Augenhintergrund).<br />

Die Fingerbilderkennung ist das biometrische Verfahren,<br />

das technisch am weitesten fortgeschritten ist und bereits<br />

Anwendungsreife erlangt hat. Der Erkennungsvorgang<br />

erfolgt innerhalb von weniger als zwei Sekunden. Auch die<br />

Iriserkennung zählt schon zu den zuverlässigen und<br />

praxiserprobten biometrischen Methoden, wobei nur die<br />

Struktur des Irisbildes und nicht die Farbe verwendet wird.<br />

Bei beiden Verfahren gibt es aber immer auch einige<br />

„Problembenutzer“, ca. 5 % der Benutzer, die offensichtlich<br />

grundsätzlich nicht erkennbar sind. Eventuell kann dieses<br />

Problem durch das Erfassen mehrerer biometrischer<br />

Daten einer Person gelöst werden [3].<br />

Geldautomaten, die biometrische Verfahren verwenden,<br />

sind z.B. aus den Druckschriften EP 1 542 182 A2 oder EP<br />

1 533 765 A2 bekannt. Die folgende Figur 9 aus EP 1 542<br />

182 A2 zeigt einen Geldautomaten mit<br />

Fingerabdrucksensor, über den der Fingerabdruck<br />

ausgelesen wird und die Weiterleitung über eine<br />

Schnittstelle verschlüsselt erfolgt. Dabei ist der Sensor in<br />

der Lage, zwischen lebenden Personen und gefälschten<br />

biometrischen Daten zu unterscheiden.<br />

Figur 9: Geldautomat mit Fingerabdrucksensor aus EP 1 542<br />

182 A2.<br />

Lösungen für die andere Möglichkeit, das Eintippen der<br />

PIN zu umgehen, indem die Übertragung durch ein<br />

mobiles Gerät des Benutzers erfolgt, sind z.B. aus der<br />

Druckschrift WO <strong>2006</strong>/029596 A1 oder EP 0 933 733 A2<br />

zu entnehmen. Da beide eine sehr ähnliche Vorrichtung<br />

beschreiben, findet die Erläuterung nur an Hand der WO<br />

<strong>2006</strong>/029596 A1 statt, vgl. dazu Figur 10. Als Vorrichtung<br />

zur verschlüsselten PIN-Übergabe wird jeweils eine Smart-<br />

Card benutzt. Eine Smart-Card ist eine<br />

Mikroprozessorkarte mit Chip, welcher einen<br />

Mikrocontroller mit CPU, flüchtigem und nicht flüchtigem<br />

Speicher aufweist. Weiterhin kann die Smart-Card einen<br />

numerischen Coprozessor und eine Tastatur aufweisen,<br />

wie es für diese Anwendung notwendig ist. Über die<br />

Eingabetastatur (6) wird die PIN eingegeben und kann<br />

über eine Anzeige (7) angezeigt werden. Bevorzugt wird<br />

die PIN an einem für den Benutzer sicheren Ort<br />

unabhängig vom Geldautomat eingegeben. Am<br />

42 <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong>

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