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2019/41 - u-spezial_Wirtschaft-Illertal

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22 hintergrund unternehmen [!]<br />

Für alle ein Gewinn<br />

Ausbildung Viele Betriebe zwischen Kirchberg und Illerrieden bilden ihren Nachwuchs<br />

selbst aus und beugen so dem Fachkräftemangel vor. Von Martin Dambacher<br />

tiv verlaufen, was die wirtschaftliche<br />

Stärke der Unternehmen im<br />

<strong>Illertal</strong> unterstreiche.<br />

Gewerblich-technische Berufe boomen in der Region. <br />

Knapp 2250 junge Menschen<br />

starteten am 1. September in der<br />

IHK Region Ulm ihre Ausbildung<br />

in den Unternehmen aus Industrie<br />

und Handel – ein Rückgang<br />

von 1,4 Prozent im Vergleich zum<br />

Vorjahr, der sich vor allem mit<br />

dem demografisch bedingten<br />

Rückgang der Schulabgänger begründen<br />

lässt. Schlusslicht der<br />

Statistik ist mit 5,9 Prozent weniger<br />

Ausbildungsstellen der<br />

Alb-Donau-Kreis, was sicher<br />

auch durch den hohen Rückgang<br />

an kaufmännischen Berufen in<br />

Handel, Verkehr, Logistik und<br />

Büro zurückzuführen ist (12 Prozent).<br />

Positiv entwickelt hat sich<br />

dagegen die Zahl der Berufsstarter<br />

im gewerblich-technischen<br />

Bereich, der mit einem Plus von<br />

5,3 Prozent in der IHK-Region<br />

Ulm stark vertreten ist. Hierunter<br />

fallen Berufe wie Mechatro-<br />

Zur Person<br />

Patrizia Grün leitet das<br />

Ressort „Ausbildung” bei<br />

der IHK Ulm. Außerdem sitzt<br />

sie in drei Ausschüssen der<br />

Industrie- und Handelskammer:<br />

dem Berufsbildungsausschuss,<br />

dem Schlichtungsausschuss<br />

und der<br />

Ausbilder-Akdademie.<br />

Foto: © nd3000/Shutterstock.com<br />

niker, Maschinen- und Anlagenführer,<br />

Industriemechaniker,<br />

technische Produktdesigner oder<br />

Elektroniker für Automatisierungstechnik,<br />

die allesamt im<br />

klassischen Mittelstand angesiedelt<br />

sind. „Auch die Gemeinden<br />

im <strong>Illertal</strong> von Kirchberg über<br />

Balzheim und Dietenheim bis Illerrieden<br />

sind in der beruflichen<br />

Ausbildung sehr aktiv“, lässt Patrizia<br />

Grün wissen. Sie ist die Leiterin<br />

Ausbildung der IHK Ulm.<br />

Der Schwerpunkt liege auch hier<br />

bei den gewerblich-technischen<br />

Berufen und dort vor allem im<br />

Metallbereich. „Am Jahresende<br />

haben in den Unternehmen der<br />

vier Gemeinden über 150 Menschen<br />

eine Ausbildung absolviert“,<br />

ergänzt Grün. Die Entwicklung<br />

in den letzten zehn Jahren<br />

sei mit einer Steigerung von<br />

fast neun Prozent überaus posi-<br />

Projekttage und Praktika<br />

Mit insgesamt zehn Auszubildenden<br />

zählt die Dietenheimer<br />

Firma Semler seit Jahren zu den<br />

größeren Ausbildungsbetriebe in<br />

der Region – neben Glaser in<br />

Fachrichtung Fensterbau wird<br />

auch eine Lehre als Schreiner angeboten.<br />

Um den Jugendlichen<br />

das Handwerk schmackhaft zu<br />

machen, setzt das Familienunternehmen<br />

vor allem auf Praktika<br />

für Schüler aus den umliegenden<br />

Schulen sowie der Bildungspartnerschaft<br />

mit der örtlichen Gemeinschaftsschule<br />

im <strong>Illertal</strong>.<br />

Die Bildungspartnerschaft gibt<br />

es seit 2010. Neben Projekttagen<br />

und Praktika beteiligen sich die<br />

mitwirkenden Firmen auch als<br />

Experten für Praxis im Unterricht<br />

oder unterstützen Podiumsdiskussionen<br />

zum Thema „Was<br />

erwarten die Ausbilder von ihren<br />

zukünftigen Auszubildenden“ –<br />

eine Win-Win-Situation für<br />

beide Seiten. Mit insgesamt 14<br />

Bildungspartnern aus den Bereichen<br />

Handwerk, Industrie, Gesundheit<br />

und Soziales kann zudem<br />

eine große Bandbreite an<br />

Berufsfeldern abgedeckt werden,<br />

in die die Schüler unverbindlich<br />

hineinschnuppern können. „Uns<br />

als Firma ermöglicht die Partnerschaft<br />

im Gegenzug den Kontakt<br />

mit potentiellen Azubis aus der<br />

Region“, erklärt Max Semler. So<br />

könne man sich gegenseitig kennenlernen<br />

und schauen, ob eine<br />

Ausbildung im Betrieb in Frage<br />

käme. Da Schreiner und Glaser<br />

nach wie vor attraktive Handwerksberufe<br />

seien, wolle man die<br />

Bildungspartnerschaft deshalb<br />

auch in den kommenden Jahren<br />

aufrecht erhalten, so Semler weiter.<br />

Schließlich habe sein Betrieb<br />

hierdurch schon zahlreiche Lehrlinge<br />

und spätere Fachkräfte gewinnen<br />

können.

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