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Das ist eine Sonderausgabe der Kleinen Kinderzeitung zum Thema Holz.
d
u
www.kleinezeitung.at/kinderzeitung
VOM BAUM
ZUM TISCH
ODER
6–9
PAPIERSeite
HOLZ SPIELT
EINE TRAGENDE
ROLLE
Seite 12–13
Seite 16–17
HIER KOMMT
ALTE BÄUME,
NOCH TEXT
JUNGE
WISSENSCHAFT
REIN
Das Material hat viele Sonnenseiten:
Holz ist gut für das Klima, für unsere Gesundheit
und schafft Arbeitsplätze. Damit das
alles funktionieren kann, müssen
wir unsere Wälder aber auch nutzen.
HALLO!
Inhalt
4
VIELFÄLTIG. Von leicht über steif
bis fest – das alles kann Holz sein.
6
8
SCHRITT FÜR SCHRITT. Von der
Baumpflanze zum Tisch oder Sessel.
BLATT FÜR BLATT. Wie aus einem
Stück Holz Papier entstehen kann.
er österreichische
DWald wächst
und wächst und
wächst. Und das ist gut
so, denn der Wald liefert
Holz – einen Rohstoff, aus
dem man Häuser, Tische,
Sessel, Betten, Geigen,
Flöten, Klarinetten, Bauklötze
und vieles mehr
bauen kann. Doch das ist
nicht alles. Um euch zu
zeigen, wie genial Holz
eigentlich ist, haben wir
uns von einem Wissenschaftler
erklären lassen,
welche Geschichten uns
eine Scheibe Holz erzählen
kann. Wir haben uns auch
zeigen lassen, wie man
aus Holz eine einfache,
aber stabile Brücke bauen
kann. Wir haben herausgefunden,
dass Holz nicht
nur in einem Glas Essiggurkerl
zu finden ist. All
dieses Wissen haben wir
in spannende Geschichten
verpackt, die ihr in diesem
Heft nachlesen könnt. Ich
wünsche euch viel Spaß
dabei!
Eure Pe tra
Leitende Redakteurin
Kleine Kinderzeitung
2 Inhalt
abt ihr gewusst, dass
Hman an einem Holzbleistift
ein Gewicht
von 100 Kilogramm aufhängen
kann, ohne dass
er zerbricht? Oder dass
Holz im Vanilleeis echt
gut schmeckt? Holz
ist einfach ein richtig
faszinierendes Material.
Darum schauen wir uns
in dieser Sonderausgabe
der Kleinen Kinderzeitung
die Eigenschaften von
diesem nachwachsenden
Rohstoff an. Noch dazu
ist Holz umweltfreundlich
und gut fürs Klima.
Wollt ihr noch mehr über
den Wald und das Holz
wissen? Dann schaut euch
doch im Internet die Seite
www.holzmachtschule.at
an. Dort findet ihr noch
viele weitere spannende
Informationen, Spiele
und Ideen für daheim
und für die Schule. Ich
wünsche euch allen ganz
viel Spaß beim Lesen
und Entdecken dieser
Sonderausgabe der
Kleinen Kinderzeitung.
Franz
Titschenbacher
Obmann proHolz Steiermark
10 64
12
64 14
16
64 18
GROSSE ÜBERRASCHUNG. Ja, in all
diesen Dingen steckt Holz drinnen!
TRAGENDE ROLLE. Der Baustoff
Holz kann ganz schön viel aushalten.
FAST FÜR DIE EWIGKEIT. Wie Häuser
aus Holz Jahrhunderte überdauern können.
DIE GESCHICHTENERZÄHLER. Was
man aus Holzringen herauslesen kann.
WARUM KRACHT HOLZ? Das und vieles
mehr findest du auf dieser Seite heraus.
Diese Sonderausgabe der Kleinen Kinderzeitung
zum Thema Holz ist im Rahmen
einer entgeltlichen Medienkooperation mit
proHolz Steiermark entstanden. Die inhaltliche
Verantwortung liegt ausschließlich bei
der Redaktion der Kleinen Kinderzeitung.
Cover: Fotolia (3), Golob Transporte, Otto Cichocki/Universität Wien.
2–3: Fotolia (2), KLZ/Stefan Pajman, proHolz
Wusstest du,
... der österreichische Wald
wächst und wächst und
wächst? Jedes Jahr kommen
mehr als 30Millionen
Kubikmeter Holz nach.
Daraus könnte man jeden
Tag ungefähr 2160 Holzhäuser
bauen. Auch in der
Steiermark geht das Wachsen
der Bäume munter voran:
Mittlerweile sind knapp
zwei Drittel des Bundeslandes
mit Wald bedeckt.
Und es ist kein Ende in
Sicht! Denn die steirische
Waldfläche nimmt Jahr für
Jahr um die Fläche von rund
800 Fußballfeldern zu.
… die heimischen Wälder
sogenannte „Kulturwälder“ sind?
Das heißt, dass wir Menschen
bewusst Einfluss auf den Wald
nehmen. Wir pflegen und nutzen
ihn auch. Ein kleiner, aber
wichtiger Teil des Waldes ist
der „Schutzwald“. Er beschützt
uns Menschen vor Erdrutschen,
Lawinen oder Steinschlägen.
dass …
… Österreich eines der
strengsten Forstgesetze
der Welt hat? Für jeden
Baum, der gefällt wird,
muss mindestens ein
neuer nachwachsen. Die
Förster und Waldbesitzer
müssen außerdem dafür
sorgen, dass es im Wald
verschiedene Baumarten
und nicht nur eine gibt.
Das nennt man auch
biologische Vielfalt.
… bis ins 19. Jahrhundert
für Geschirr oder Vorratsbehälter
vor allem Holz verwendet
wurde? Dann galt
aber lange die Meinung,
Holz sei unhygienisch.
Weil man es etwa nicht
gut reinigen könne. Neue
Untersuchungen zeigen
aber, dass man durch eine
bewusste Holzauswahl
und den richtigen Umgang
damit sehr wohl Holz für
Lebensmittel verwenden
kann. Auf Ahorn oder
Buchenholz wachsen Bakterien
zum Beispiel kaum.
… es sich lohnt, bei Holzprodukten
die Augen offenzuhalten?
Nicht alle kommen nämlich
aus Wäldern, die auf lange Sicht
gut bewirtschaftet werden.
Das sogenannte PEFCZeichen
macht dich auf nachhaltige
Produkte aus Holz aufmerksam.
Nähere Informationen findest
du unter: www.pefc.at
Wissen 3
Das alles
FEST
Holz besteht aus drei Bestandteilen:
Cellulose, Lignin
und Hemicellulose. Die Cellulose
kannst du dir wie Stahlseile
vorstellen und das Lignin
wie einen Ziegel aus Lehm:
Die Stahlseile stecken im
Ziegel, damit der Ziegel fester
ist. Die Cellulose liebt Wasser,
sie saugt es auf wie ein Handtuch.
Das Lignin aber mag
Wasser nicht so gerne. Damit
die beiden trotzdem eine
feste Verbindung eingehen,
brauchen sie einen Vermittler.
Diese Rolle übernimmt die
Hemicellulose, die die Cellulose
umwickelt. Sind Cellulose,
Lignin und Hemicellulose gut
miteinander verbunden, entsteht
ein sogenannter fester
Faserverbund. Dieser Verbund
sorgt dafür, dass Holz fest
ist. Aber Holz ist nicht immer
gleich fest: Bei nassem Holz
ist das Lignin weicher und
das Holz dann weniger steif
und fest. Diese Eigenschaft
nutzt man in der Holzwirtschaft
ganz bewusst, zum
Beispiel, um Holz für Sessel
oder Träger an besonderen
Holzdächern zu biegen.
Kaum ein anderes
Material ist so vielfältig
wie Holz: Es
ist fest, aber leicht.
Obwohl seine Hauptbestandteile
farblos
sind, ist Holz farbig.
Und es sorgt dafür,
dass man sich in
der Sauna nicht verbrennt.
Ein Experte
erklärt dir, warum
das so ist.
MARTINA STIX
Holz ist leicht, weil seine
kleinsten Bestandteile, die
Zellen, hohl sind. Die Zellen
sind noch dazu lang gestreckt,
deshalb ähneln sie langen
Strohhalmen. Die Natur macht
aber nichts ohne Grund. Die
kleinen Röhrchen haben auch
eine Aufgabe: Sie sorgen dafür,
dass der Baum von der Wurzel
bis zur Krone mit Wasser
versorgt wird. Schneidet man
Holz quer auf, kann man diese
Löcher mit einem Mikroskop
sehen. Schneidet man etwa
sehr leichtes Balsaholz auf,
sieht es unter dem Mikroskop
wie ein Schwamm aus. Weil
die mit Luft gefüllten Hohlräume
leichter sind als Wasser,
schwimmt das meiste Holz. Es
gibt aber auch schwere Hölzer.
Bei ihnen sind die Zellwände
dicker, die Hohlräume also
kleiner, wie zum Beispiel beim
Eisenholzbaum. Sein Holz
schwimmt nicht. Da Holz ein
leichtes Baumaterial ist, ist es
ideal für die Aufstockung von
Häusern. „Aufstocken“ bedeutet,
dass man auf ein bereits
bestehendes Haus noch ein
Stockwerk baut.
LEICHT
Fotolia (2)
4 Vielfalt
04_05 Das alles ist Holz.indd 2 19.03.2018 09:53:58
s ist Holz
WARM
Holz kühlt nicht so leicht aus
wie andere Materialien. Das
hat mit den Hohlräumen in den
Zellen zu tun. Weil sie mit Luft
gefüllt sind, wird die Wärme
schlecht weitergeleitet. Legt
man zum Beispiel eine Hand auf
warmes Holz, bleibt die Wärme
bei der Hand, weil sie durch die
schlechte Wärmeleitung nicht
sofort abtransportiert wird.
Die Luft in den Hohlräumen der
Zellen verhindert umgekehrt
auch, dass Wärme im Holz
an den Körper weitergegeben
wird. Das ist der Grund, warum
man in einer Sauna selbst bei
100Grad noch auf einer Holzbank
sitzen kann. Auf einer
Bank aus Metall würde man
sich sofort verbrennen. Diese
Eigenschaft nutzt man beim
Bauen: Häuser aus Holz sind
im Sommer kühl und im Winter
warm, weil die Wärme nicht
transportiert wird.
FARBIG
Cellulose und Hemicellulose
sind weiß wie Zucker, das
Lignin ist nur leicht gelblich.
Holz kann aber trotzdem zum
Beispiel rötlich, gelblich oder
bräunlich sein. Dafür sorgen
die sogenannten Holzinhaltsstoffe.
Hölzer, die wenig davon
beinhalten, sind sehr hell, zum
Beispiel das Holz von Weide
oder Pappel. Das rötliche
Holz der Lärche und das fast
schwarze Ebenholz haben
viele Inhaltsstoffe.
Fachliche Beratung:
Ulrich Müller, Institut
für Holztechnologie
und Nachwachsende
Rohstoffe der
Universität für
Bodenkultur Wien
Holz
ist ...
Vielfalt 5
04_05 Das alles ist Holz.indd 3 19.03.2018 09:54:11
Der Weg
des
1
Fo rstwirtschaft
Jungpflanzen (so nennt
man kleine Bäume auch)
werden in eigenen Baumschulen
gezüchtet und
an Forstbetriebe geliefert.
Förster bestimmen, welche
Bäume wo gesetzt werden
und welche Bäume geerntet
werden. Sie sind auch für
die Pflege des Waldes verantwortlich.
Die Holzernte
wird dann von den Forsttechnikern
gemacht.
2
Rundholz-Transport
Die Lenker von Rundholz-Transportern
sorgen dafür, dass das Holz vom Wald
ins Sägewerk kommt. Ihre Arbeit ist sehr
fordernd: Mit den 40 Tonnen schweren
Lastern müssen sie enge Forststraßen
befahren, oft auch bei Eis und Schnee.
Welche Schritte
durchläuft
ein Baum, bis
aus ihm zum
Beispiel ein
Tisch oder eine
Geige wird?
Das kannst
du auf diesen
Seiten nachlesen.
Blätterst
du um, erfährst
du auch noch,
wie aus Holz
Papier entstehen
kann.
MARTINA STIX
6 Wertschöpfungskette
06_07 Wertschöpfungskette.indd 2 19.03.2018 09:55:31
Holzes
4
Fußbodenerzeugung
Holz aus Sägewerken kann in
Parkettwerken zu Holzböden
weiterverarbeitet werden ...
Fenster- und
Türenerzeugung
... oder man setzt das Holz zur Herstellung
von Fenstern und Türen ein.
5
Fotolia (16), Gery Wolf, Golob/KK, Weingartner/proHolz, proHolz (2)
3
Sägewerk/Holzindustrie
Im Sägewerk wird der Baumstamm zu
Brettern verarbeitet. Dabei wird das
Holz zuerst entrindet, geschnitten und
getrocknet. In einigen Sägewerken
werden die Bretter dann mit Hobelmaschinen
gehobelt und manchmal
zu Platten oder sogenannten Leimbindern
verarbeitet. Für Leimbinder
werden mehrere Holzschichten zu
einem großen Holzstück verleimt.
Tischler
Tischler planen und
erzeugen Möbel und
viele andere Dinge für
die Inneneinrichtung wie
zum Beispiel Holzdecken.
Holzbau und Zimmerer
Immer mehr Häuser und andere
Gebäude werden aus Holz
errichtet. Für die Planung und
Umsetzung sind Architekten und
Holzbaubetriebe verantwortlich.
Und vieles mehr
Musikinstrumente, Spielzeuge,
Sportgeräte, Boote ... die Liste
der Gegenstände, für die Holz
verarbeitet wird, ist lang.
Vom Baum zum Papier:
Damit geht es auf der
nächsten Seite weiter.
Wertschöpfungskette 7
06_07 Wertschöpfungskette.indd 3 19.03.2018 09:56:03
1
Fo rstwirtschaft
Auch wenn am Ende aus
dem Holz zum Beispiel
ein Blatt Papier werden
soll, müssen einmal Jungpflanzen
in speziellen
Baumschulen gezüchtet
und dann im Wald gepflanzt
werden. Förster bestimmen
wieder, welche Bäume wo
eingesetzt werden. Die
Holzernte übernehmen unter
anderem Forsttechniker.
Wie aus einer Baumpflanze am
Ende zum Beispiel ein Spielzeug oder
eine Geige wird, hast du schon auf
der vorderen Doppelseite erfahren.
Hier liest du nun, welche Schritte es
braucht, bis aus Holz ein Schulheft
oder ein T-Shirt entsteht.
MARTINA STIX
Papier- und
Pappeverarbeitung
Hier wird das von der Papierindustrie
erzeugte Papier zu vielen Dingen
weiterverarbeitet: zu Heften, Mappen,
Schachteln und vielem mehr.
4
3
Papierindustrie
Papier macht man entweder
aus Altpapier oder Holz. Das
Holz dafür wird zerkleinert,
gekocht und so lange gewalzt,
bis Papier entsteht. Nähere Informationen
findest du unter:
www.papiermachtschule.at
Willst du dir einen
Überblick verschaffen
über alle Möglichkeiten
der Holzverarbeitung?
Dann schau dir auch
das Poster an!
8 Wertschöpfungskette
08_09 Wertschöpfungskette.indd 2 19.03.2018 09:58:59
2
Faserstofferzeugung
Hier wird Holz zu Holzfasern
verarbeitet. Daraus werden zum
Beispiel Stoffe für Kleidung oder
Zellstoff für die Papierherstellung
gemacht. Das Holz zur Faserstofferzeugung
kommt entweder
aus dem Wald oder von Sägewerken
und Holzbetrieben.
Aus dem Wald nimmt man
meistens Holz, das zum Beispiel
nicht gut genug für Tische oder
Sessel wäre.
3
Chemische
Industrie und
Bekleidungsindustrie
Holz ist in vielen Produkten enthalten,
in denen du es vielleicht
überhaupt nicht vermuten
würdest: in Vanilleeis, Nagellack
und Waschmittel etwa. Meist
handelt es sich um Nebenprodukte,
die bei der Fasererzeugung
anfallen. Bist du neugierig
geworden, wo überall Holz drinnen
ist? Auf den Seiten 10/11
erfährst du mehr darüber.
Kann
man Holz
essen?
Ja! Wenn
es zum
Beispiel zu
Vanillin für
Eis weiterverarbeitet
wird
Fotolia (15), proHolz, Hassler, Sappi
Wertschöpfungskette 9
08_09 Wertschöpfungskette.indd 3 19.03.2018 09:59:27
ist der
Weltmeister
Kaum zu glauben, aber
wahr: Holz kann weich
wie Stoff oder süß
wie Vanille sein. Aber
auch vor deinem Essiggurkerl
macht es nicht
halt. Hier erfährst du,
wo Holz überall seine
Finger im Spiel hat.
KATRIN FISCHER
im
verstecken
AUFGEGESSEN
Gehörst du zu den Menschen, die
gerne Essiggurkerl aus dem Glas
essen? Dann hast du dir garantiert
schon einmal Holz schmecken lassen.
Denn aus dem Holz der Buche macht
man Essigsäure, und darin werden
deine Gurken eingelegt. Doch auch
Birken vollbringen kleine Wunder: Aus
ihrer weißen Rinde wird Birkenzucker
gewonnen, und der wiederum steckt
in deinem Kaugummi.
10 Überraschung
10_11_Ueberall Holz.indd 2 19.03.2018 10:01:09
RUNTERGESPÜLT
Wenn du zum Putzteufel wirst und zu Hause
aufräumst, benutzt du sicher Reinigungsmittel,
wie zum Beispiel Geschirrspültabs,
Pulverwaschmittel oder WC-Steine. Was
viele nicht wissen: In diesen Putzmitteln
beindet sich manchmal auch Holz, und zwar
in Form von Natriumsulfat. Natriumsulfat
ist ein Salz und entsteht als Nebenprodukt
bei der Herstellung von Viskose. Viskose ist
eine Faser, die oft aus Holz hergestellt wird.
Natriumsulfat sorgt unter anderem dafür,
dass dein Waschmittel besser aus
der Verpackung rieselt.
DAVONGEBRAUST
Wenn du dich in einemAuto umsiehst,
wirst du hin und wieder Holz entdecken.
ZumBeispiel bei Armaturenbrettern oder
der Innenverkleidung. Das wurde deshalb so
gemacht, weil viele Menschen Holz schön
finden. Doch vielleicht werden schon bald
ganze Autoteile aus Holz gemacht.
Wissenschaftler forschen momentan daran.
Holz ist nämlich ein leichtes Material. Und
wenn ein Auto weniger wiegt, braucht es
auch weniger Treibstoff. Das ist wiederum
gut für die Umwelt.
ABGESCHLECKT
Wenn du im Sommer dein erstes
Vanilleeis in der Hand hältst, denk daran:
Vanillin wird aus Holz gemacht. Wird
Papier hergestellt, entstehen Nebenprodukte.
Wenn diese Nebenprodukte
bei hoher Temperatur behandelt werden,
erhält man Vanillin. Vanillin steckt auch
in Schokolade und Parfüms.
ANGEKLEIDET
Nachdem du dich in der Früh angezogen
hast, trägst du ziemlich sicher Holz mit dir
herum. Es steckt nämlich in deiner Kleidung.
Natürlich sticht es dich nicht auf deiner
Haut: Das Zauberwort lautet Zellulose.
Während eines komplizierten Vorgangs entsteht
dieses weiche Material, das sich auch
in Klopapier oder Verbandszeug verbirgt.
Fotolia (5)
Überraschung 11
10_11_Ueberall Holz.indd 3 19.03.2018 10:01:29
Unschlagbar tragend
Ein Bleistift, der ein Schwein trägt, ein 84 Meter hohes
Hochhaus und eine Brücke, die ganz ohne Pfeiler auskommt –
der Baustoff Holz hält so manche Überraschung parat.
BARBARA JAUK
KLZ/Stefan Pajman (5), cetus Baudvelopment GmBH, Fotolia (6)
Holz hat es in sich,
vor allem als Baumaterial.
Man kann
mit Holz nicht nur
große, flache Gebäude
wie Lagerhallen und
Fußballstadien bauen,
sondern auch hohe, die
bis in den Himmel reichen.
Wobei Fichtenholz
da die Nase vorne hat.
Das Besondere an diesem
Würde man ein ausgewachsenes
Hausschwein
so an einen normalen Holzbleistift
hängen, würde
dieser nicht brechen
Baustoff: Holz kann ein
Vielfaches seines eigenen
Gewichts tragen. Je nachdem,
wie es verarbeitet
wurde – geschnitten,
gepresst, getrocknet,
verleimt oder anders
behandelt –, hält es mehr
oder weniger viel aus.
Schnee, Wind, aber auch
Feuchtigkeit – all dem hält
ein Holzhaus stand.
Jessica (12)
und Victoria
(9) trägt die
Leonardo-
Brücke
spielend
In Wien entsteht in der
Seestadt Aspern mit
dem „HoHo“ gerade das
höchste Holz-Hochhaus
der Welt. Es wird
84 Meter hoch und über
24 Stockwerke verfügen
12 Tragende Rolle
12_13 Was hält Holz aus.indd 2 19.03.2018 10:04:09
1.
Besonders gut zeigt die sogenannte
Leonardo-Brücke, was Holz alles
aushält. Sie kann ganz einfach gebaut
werden, mit größeren Holzleisten,
wie im Bild, oder aber mit Eislutscher-
Stäbchen. Das kannst du selbst ausprobieren.
Die Anleitung dazu findest du
unter: www.holzmachtschule.at
Durch die Schwerkraft (die Anziehung zwischen
zwei Massen) und die Reibung (sie entsteht,
wenn zwei Gegenstände übereinanderliegen,
-gleiten oder -rollen) wird die Brücke gleitfähig
und stabil. Das Besondere: Die Leisten stützen
sich durch Druck und Gegendruck gegenseitig.
Bei Belastung verfestigt sich die Brückenkonstruktion
von selbst. Mehr Belastung
macht die Brücke sogar noch tragfähiger. Die
Leonardo-Brücke kommt ganz ohne
Pfeiler aus. Dieses Prinzip wird
auch bei großen Dachkonstruktionen
aus Holz genutzt.
2.
Die Leisten werden, ähnlich
wie bei Umzugskartons,
zusammengesteckt – ganz
ohne Nägel oder Schrauben.
3.
Tipp!
Je rauer die
Oberfläche des
verwendeten
Holzes ist,
desto besser
hält die Brücke,
je glatter, desto
schlechter.
Joshua Tapley
arbeitet an der
Technischen
Universität
Graz. Dort
beschäftigt
er sich mit
der Tragfähigkeit
von Holz.
Mit seinen
Töchtern
hat er diese
Leonardo-
Brücke gebaut
Leonardo da Vinci
Leonardo da Vinci erfand vor
rund 550 Jahren eine Brücke
aus Holz, die ohne Nägel und
Schrauben funktioniert. Sie kann
besonders schnell auf- und wieder
abgebaut werden und trägt,
je nach Größe der Holzleisten,
sogar Menschen. Soldaten verwendeten
die Brücke früher, um
schnell Flüsse zu überqueren.
Da Vinci lebte von 1452 bis
1519 in Italien.
Tragende Rolle 13
12_13 Was hält Holz aus.indd 3 19.03.2018 10:04:45
Wie alt w
Wenn es um Haltbarkeit geht,
haben Holzhäuser die Nase vorn.
Wie dieser 566 Jahre alte
Getreidekasten im steirischen
Freilichtmuseum Stübing
Lösung Quiz: KLIMA
14 Baustoff
14_15 Wie alt wird ein Holzhaus.indd 2 19.03.2018 15:42:06
wird ein Holzhaus?
Magische Schutzschicht und Weltmeister in Haltbarkeit:
Seit Jahrhunderten wird Holz als Baustoff
verwendet. Warum das viele Vorteile hat und was
wir von der Vergangenheit lernen können.
KATRIN FISCHERWeil Holz viel
aushält, kann
ein Holzhaus
sehr alt werden.
Diese Erkenntnis ist nicht
neu: Bereits unsere Vorfahren
haben diesen Nutzen erkannt.
Darum lohnt es sich zum
Beispiel, einen Blick in das
Österreichische Freilichtmuseum
Stübing in der
Steiermark zu werfen. An
diesem Ort kümmern sich
Experten um Holzhäuser von
früher. Das älteste Gebäude
dort ist ein Getreidekasten,
der schon 566 Jahre auf dem
Buckel hat. Somit ist das Haus
rund fünfmal so alt wie der
älteste Mensch der Welt.
Aber wie hat es das Haus in
Stübing geschafft, so alt zu
werden? Die Zauberformel
lautet: richtige Behandlung
des Holzes und richtige Bauart
mit großem Vordach. Das
nennt man in der Fachsprache
einen „konstruktiven Holzschutz“.
Durch das Vordach
wird das Holz vor Regen und
Sonne geschützt. Das wussten
schon unsere Vorfahren
und nutzten es wie bei dem
Haus in Stübing. Und dieses
Wissen wird bis heute angewendet.
Ein Baum ist darauf
ausgelegt, alle Jahreszeiten zu
überstehen und jedem Wetter
zu trotzen. Wurde der Baum
obendrein richtig gefällt und
von seiner Rinde befreit, ist
das umso besser.
Platz eins in der Kategorie Haltbarkeit
geht an die Lärche. Sie eignet sich vor
allem für den Außenbereich. Das liegt
daran, dass ihr Holz einen Kern hat.
Kernholz ist besonders fest und widerstandsfähig.
Früher wurden zum Beispiel
Holzfenster nur aus Kernholz gemacht.
Nicht nur in Österreich gibt es alte
Holzhäuser: Das größte Holzgebäude der
Welt ist ein Tempel in Japan. Mit seinen
mehr als tausend Jahren gehört er nicht
mehr zu den Jüngsten. Und sagt dir die
italienische Stadt Venedig etwas? Sie wird
auch die schwimmende Stadt genannt.
Doch dass sie schwimmt, stimmt nicht
ganz. Genau genommen steht die ganze
Stadt auf Holzpfählen, die sich unter den gemauerten
Teilen der Häuser befinden. Pfähle
sind senkrecht in der Erde festgemachte
Bauteile. Damit das alles gut hält, wurden
die Pfähle drei Meter tief in
den Boden gerammt.
Hast du dich schon einmal gefragt, warum
altes Holz grau ist? Ein Baum beschützt
mit seiner Rinde das Holz. Wird das Holz
als Baustoff verwendet, wird die Rinde
entfernt. Die Sonne trifft also direkt auf
das Holz und bewirkt, dass das Holz seine
ursprüngliche Farbe verliert und gelb wird.
Tau und Regen tun ihr Übriges.
Baustoff 15
Fotolia (5), Maximilian Wolf
14_15 Wie alt wird ein Holzhaus.indd 3 19.03.2018 10:06:31
Mit so einem Bohrer entnimmt man
Proben für die Untersuchungen
von Holzstücken. Das Gerät heißt
Dendrobohrer
Wie alt ist ein versunkenes Schiff, eine Kirche oder ein
Musikinstrument? Das kann man herausfinden, indem
man sich die Jahresringe des verwendeten Holzes
anschaut. Wie die Experten heißen, die sich damit
beschäftigen, und worauf sie ganz genau schauen.
MARTINA STIX
16 Wissenschaft
Alte Bäume,
junge Wissenschaft
Das komplizierte Wort
Dendrochronologie setzt sich
aus drei griechischen Begriffen
zusammen: „dendron“ (deutsch:
Baum), „chronos“ (deutsch: Zeit)
und „logos“ (deutsch: Lehre). Die
Wissenschaft, mit der man das
Alter von Holz bestimmen kann,
ist eine junge Lehre. Begründet
hat sie erst im 20. Jahrhundert
der US-amerikanische Astronom
Andrew Ellicott Douglass (sprich:
ändru ellikott daglass).
16_17 Holzscheibe.indd 2 19.03.2018 10:10:14
Auf den ersten Blick fallen der Punkt unten in der Mitte und
die herumlaufenden Kreise auf. Dieser Punkt war der sogenannte
einjährige Sämling. Dort begann der Baum, in die
Länge und in die Dicke zu wachsen. Jedes Jahr wird unter der
Rinde das Holz um eine Schicht dicker. Diese Schichten, die
alle Bäume und Sträucher haben, nennt man Jahresringe.
Bei der Fichte besteht so ein Jahresring aus einer hellen und
einer dunklen Schicht. Helle Schichten wachsen im Frühling
und Frühsommer, dunkle im Spätsommer und Herbst.
Die scharfe Grenze zwischen einer dunklen und der nächsten
hellen Schicht entsteht durch den Winter. Im Winter hört
der Baum nämlich komplett auf zu wachsen. Zählt man die
Ringe auf einem Baumstumpf oder einer Scheibe, erfährt man
das Lebensalter des Baumes. Diese Fichte wurde 119 Jahre alt.
Die Jahresringe eines Baumes
sind nie gleich breit.
Für die Unterschiede ist das
Klima verantwortlich. In
einem guten Jahr mit viel
Sonne und genug Wasser
ist der Ring breit. In einem
schlechten Jahr mit einem
langen Winter und Dürre
entsteht ein schmaler Ring.
Wikipedia/Preßler GmbH, Universität Wien/Otto Cichocki, Fotolia (6)
Links oben fallen die vielen
Holzwurmlöcher auf.
Diesen äußeren Bereich
des Stammes nennt man
Splint. Dort sind viele
Nährstoffe eingelagert.
Deshalb schmeckt dieser
Bereich den Holzwürmern
besonders gut. Stellt man
Möbel oder Häuser her,
verwendet man den Splint
normalerweise nicht.
Ebenfalls sehr auffällig sind die eigenartig unordentlichen
Jahresringe links. Hier hat der Baum eine schwere
Verletzung erlitten. Vielleicht hat ein Reh oder ein Hirsch
sein Geweih an dem damals 13-jährigen Baum gerieben.
Dadurch wurden die Rinde und die Zellschicht, die das
Wachsen in die Dicke ermöglicht, verletzt. In den Jahren
nach der Verletzung ist der Baum nicht viel dicker geworden,
weil er zu wenig Kraft hatte. Nach dieser kraftlosen Zeit
sind aber die Zellen über die Wunde gewachsen und haben
sie verschlossen. Deshalb war das Jahresring-Muster nach
ungefähr 40 Jahren wieder normal. Von außen war von der
Wunde dann auch nichts mehr zu sehen.
Wissenschaft 17
16_17 Holzscheibe.indd 3 19.03.2018 10:12:12
Diese
Fragen
sind der
Fotolia (8), Wikipedia
WARUM KRACHT HOLZ?
Die kleinsten Bausteine von Holz
sind die Holzzellen. In diesen
Zellen gibt es Zwischenräume, in
denen Wasser aufgenommen und
wieder abgegeben wird. Wird das
Holz zu trocken, weil die Feuchtigkeit
der Luft weniger wird, zieht
es sich zusammen. Steigt die
Feuchtigkeit in der Luft wieder,
saugt sich das Holz mit Wasser
an wie ein Schwamm. Und dieses
Aufnehmen und Abgeben von
Feuchtigkeit sorgt dafür, dass das
Holz kracht. Man sagt auch, dass
Holz arbeitet. Deshalb schleifen
manchmal Türen auf dem Boden,
die das vorher nicht gemacht
haben. Oder die Breite der Spalten
zwischen zwei Brettern eines
Holzbodens ist plötzlich größer
oder kleiner.
Kracher!
Wie kann eine Tür von selbst
ihre Größe ändern? Warum
wurmt uns ein Käfer? Weshalb
werden Bäume im Herbst kahl?
Zum Thema Holz gibt es viele
spannende Fragen. Ein paar
davon haben wir herausgepickt
und beantwortet.
MARTINA STIX
WARUM WIRFT EIN BAUM IM
HERBST SEINE BLATTER AB?
Das macht er, um für die kalte
Jahreszeit gewappnet zu sein. Der
Baum gibt über die Blätter nämlich
Feuchtigkeit ab. Und bei tiefen
Temperaturen gibt es einfach wenig
Wasser, das er dann wieder aufnehmen
könnte. Werden die Blätter
abgeworfen, kann der Baum so viel
Flüssigkeit wie möglich behalten.
18 Fragen
18-19 Fragen.indd 2 19.03.2018 10:14:11
olia (8), Wikipedia
KONNEN BAUME
SPRECHEN?
Richtig miteinander reden können
sie natürlich nicht. Selbst wenn
sich bei Wind das Rauschen in
den Baumkronen manchmal so
anhört, als würden sie flüstern.
Bäume können einander aber sehr
wohl Dinge mitteilen. Ein Beispiel
gefällig? Wird ein Eichenblatt von
einer Raupe angeknabbert, erzeugt
der Baum Stoffe, die dem Insekt den
Appetit verderben. Außerdem entsteht
ein Duftstoff, der sich in der
Luft verbreitet. Die anderen Eichen
sind dadurch vorgewarnt. Außerdem
werden durch diesen Duft
Tiere angelockt, die die Schädlinge
fressen und so den Baum schützen.
WAS IST EIN
HOLZWURM?
Gleich einmal vorweg: Ganz genau genommen
ist er gar kein Wurm, sondern ein
Käfer. Dieser Käfer wird drei bis acht Millimeter
groß. Er legt seine Eier in die Ritzen
und Löcher von bereits verbautem Holz. Aus
den Eiern schlüpfen dann weiße Larven. Die
Leibspeise dieser Larven ist weiches, frisch
nachgewachsenes Holz an Bäumen. In dieses
Holz fressen sie Löcher und Gänge. Bis sich
eine Larve entpuppt und zum Käfer wird,
kann es mehrere Jahre dauern.
Holz ist ein spannendes
Material. Deshalb gibt
es viele Dinge, die man
darüber wissen kann.
Viele weitere Informationen
findest du unter:
www.holzmachtschule.at
WAS IST DER
UNTERSCHIED ZWISCHEN
HARTEM UND WEICHEM HOLZ?
Das Gewicht macht den Unterschied:
Weichholz ist leichter als Hartholz. Die
meisten Laubbäume liefern hartes Holz,
fast alle Nadelbäume hingegen weiches. Hartholz
ist länger haltbar als weiches Holz und es brennt
im Ofen auch länger.
WEICHHOLZARTEN sind zum Beispiel
Fichte oder Tanne.
HARTHOLZ liefern etwa Eiche, Ahorn oder Birke.
Fragen 19
18-19 Fragen.indd 3 19.03.2018 10:14:33
1
Wie viele Holzhäuser könnte
man aus dem Holz bauen,
das jeden Tag im österreichischen
Wald nachwächst?
N) 300 Holzhäuser
I) 1100 Holzhäuser
K) 2160 Holzhäuser
Was hast du
dir gemerkt?
Fotolia (6), proHolz
Wer erfand eine Brücke aus
Holz, die ganz ohne Nägel
und Schrauben funktioniert?
T) Johannes Gutenberg
L) Leonardo da Vinci
U) Alessandro Volta
Wie viele Österreicher leben
von der Arbeit mit Holz?
I) 300.000
A) 100.000
Z) 20.000
2
Holz tut nicht nur unserer Gesundheit
und der Wirtschaft gut. Beantwortest
du alle Fragen richtig, ergeben die
Lösungsbuchstaben den
dritten Bereich.
Welcher Baum bildet Holz,
das so schwer ist, dass es im
Wasser untergeht?
D) Lärche
F) Birke
M) Eisenholzbaum
4
3
Welcher Baum liefert kein
Hartholz?
S) Eiche
C) Birke
A) Fichte
5
∞Diese Zeitung gehört∞
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Lösung:
Die Buchstaben der richtigen Antworten
ergeben das LÖSUNGSWORT.
Die Auflösung findest du versteckt
auf den Seiten 14–15.
1 2 3 4 5
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2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. – AGB online abrufbar. Offenlegung laut § 25 Mediengesetz: www.kleinezeitung.at/offenlegung
Du schützt deine Umwelt und das Klima, hilfst dabei,
Jobs zu sichern, und hast selbst mehr Wohlbefinden und
weniger Stress: Wenn du Produkte aus heimischem Holz
verwendest, wirkt sich das vielfach positiv
aus.
BARBARA JAUK
Kaum Abfall
Wenn Holzhäuser oder
andere Holzprodukte nicht mehr
gebraucht werden, können
sie einfach entsorgt werden,
etwa indem man sie verbrennt.
Manchmal werden einzelne
Bauteile auch an anderer Stelle
wiederverwertet. Es bleibt also
kaum Müll über, wenn ein Haus
aus Holz abgerissen wird.
Besserer Schlaf
Wenn du in einem Bett aus
Zirbenholz schläfst, dann
erholst du dich viel schneller
und einfacher. Testpersonen
sparten durchschnittlich
3500 Herzschläge pro Tag.
Das entspricht immerhin einer
ganzen Stunde Herzarbeit.
Gut für die
Gesundheit
Warme Umgebung
Holz riecht gut, es fühlt sich
gut an und sorgt für eine
angenehme und ruhige
Umgebung. Es ist ein sogenannter
warmer Baustoff. Holz kann
Feuchtigkeit aufnehmen und
abgeben und sorgt dadurch dafür,
dass das Raumklima natürlich
ausgeglichen ist.
Weniger Stress
Häuser, Räume oder Inneneinrichtungen
aus Holz können bei Menschen, die ihnen wohnen oder diese nutzen, den
Stress deutlich reduzieren. Arbeiten
werden als weniger mühsam empfunden.
Das kommt davon, dass das Herz
langsamer schlägt. Dadurch ist das
Organ auch weniger anfällig für
Herzinfarkte und andere
Schädigungen.
Gut für
Holz ist gut für
ländliche Regionen
Fotolia (2)
Immer Nachschub
Jede Sekunde entsteht in
Österreich ein Kubikmeter Holz.
Das entspricht dem Inhalt eines
Würfels mit einem Meter Kantenlänge.
Jährlich wächst mehr Wald
nach, als geerntet wird. Es steht
also immer genügend Wald für die
Verwendung in der Wirtschaft zur
Verfügung.
Klima und Umwelt
Um
Luft zum Durchatmen
WennduheimischeHolzprodukteodukt
verwendest, trägst duetwaszumSchutz
der UmweltunddesKlimasbei. Bäume
brauchenzumWachsenCO 2
(Kohlenstoffdioxid),
dassieausderLuftaufnehmen. ImGegenzug
gebensieSauerstoffab, denMenschenundTiere
zumLebenbrauchen. NachwachsendeBäume
sorgen dafür, dassdieLuftinÖsterreichsorein
ist. AuchwenndieBäumeinFormvonHolz
schonverbautsind, tun sie der Umweltgut: Jeder
KubikmeterverbautesHolzbindeteineTonne
CO 2
. MehrzudiesemThemaliestduunter:
www.holzmachtschule.at
Gut leben von Holz
300.000 Österreicher leben
vom Wald beziehungsweise
von der Arbeit mit Holz. Die
Forst- und Holzwirtschaft
zählt zu den größten Arbeitgebern
des Landes. Es gibt
Jobs in Forstbetrieben, im
Holzhandel, der Bauwirtschaft,
der Säge-, Papier- und
Möbelindustrie sowie bei der
Erzeugung von Energie.
Gut
für die
Gibt es auf dem Land
Holzbetriebe, haben die
Menschen, die dort leben, mehr
Arbeitsplätze. Sie müssen ihren
Heimatort also nicht verlassen,
um in der Stadt zu arbeiten. Das
ist gut für die Region, weil die
Leute dort bleiben und nicht
wegziehen.
Wirtschaft
Der Weg
Aus einem Baum können
ganz viele verschiedene
ene
Dinge gemachtwerden:
Schau dir an, welche
Schritte Holz durchläuft,
bis daraus ein Tisch, ein
Blatt Papier oder ein
Waschmittel entsteht.
MARTINA STIX
Fo rstwirtschaft
Jungpflanzen (so nennt
man kleine Bäume auch)
werden in eigenen Baumschulen
gezüchtet und an
Forstbetriebe ausgeliefert.
Förster bestimmen, welche
Bäume wo gesetzt werden
und welche Bäume geerntet
werden. Sie sind auch für die
Pflege des Waldes verantwortlich.
Die Holzernte wird
dann zum Beispiel von Forsttechnikern
gemacht.
Energieerzeugung
Rundholz
transport
Die Lenker von Rundholztransportern
sorgen dafür,
dass das Holz vom Wald
ins Sägewerk kommt.
Ihre Arbeit ist sehr
fordernd: Mit den
40Tonnen schweren
Lastern müssen sie enge
Forststraßen befahren, oft
auch bei Eis und Schnee.
Holzhandel
Der Holzhandel ist für
den Ein und Verkauf von
verschiedensten Holzarten
und Holzprodukten verantwortlich.
Holz wird auch zur Erzeugung von Wärme (vom Kachelofen bis
zum Heizwerk) und von Strom eingesetzt. Viele Holzbetriebe
nutzen „Reststoffe“ wie Sägespäne, um ihre Werke mit Strom und
Wärme zu versorgen.
des Holzes
Faserstoff-
erzeugung
Hier wird Holz zu Holzfasern
verarbeitet. Daraus werden
etwa Zellstoff für die Papierherstellung
oder Stoffe für
Kleidung gemacht. Das Holz
zur Faserstofferzeugung
kommt entweder aus dem
Wald oder von Sägewerken
und Holzbetrieben. Aus dem
Wald nimmt man meistens
Holz, das zum Beispiel nicht
gut genug für Tische oder
Sessel wäre. Die Sägewerke
und Holzbetriebe liefern
Restholz, Hackgut und
Späne.
Sägewerk/
Holzindustrie
Im Sägewerk wird der
Baumstamm zu Brettern
verarbeitet. Dabei wird das
Holz zuerst entrindet, geschnitten
und getrocknet.
In einigen Sägewerken
werden die Bretter dann mit
Hobelmaschinen gehobelt
und manchmal zu Platten
oder sogenannten Leimbindern
verarbeitet. Für Leimbinder
werden mehrere
Holzschichten zu einem
großen Holzstück verleimt.
Papierindustrie
Papier macht man
entweder aus Altpapier
oder Holz. Das Holz dafür
wird zerkleinert, gekocht
und so lange gewalzt, bis
Papier entsteht.
Fußbodenerzeugung
Holz aus Sägewerken kann
in Parkettwerken zu Holzböden
weiterverarbeitet
werden ...
Fenster- und
Türenerzeugung
... oder man setzt das
Holz zur Herstellung von
Fenstern und Türen ein.
Chemische Industrie und
Bekleidungsindustrie
Holz ist in vielen Produkten enthalten,
in denen du es vielleicht nicht
vermuten würdest: im Vanilleeis,
Nagellack, Waschmittel ...
Meist handelt es sich um Nebenprodukte,
die bei der Fasererzeugung
anfallen. Bist du neugierig
geworden, wo überall Holz drinnen
ist? Auf den Seiten 10/11 im Heft
erfährst du mehr darüber.
Tischler
Tischler planen und erzeugen
Möbel und viele andere Dinge
für die Inneneinrichtung
wie zum Beispiel Holzdecken.
Holzbau und Zimmerer
Immer mehr Häuser und andere
Gebäude werden aus Holz
errichtet. Für die Planung und
Umsetzung sind Architekten und
Holzbaubetriebe verantwortlich.
Und vieles mehr
Musikinstrumente, Spielzeuge,
Sportgeräte, Boote ... die Liste der
Gegenstände, für die Holz verarbeitet
wird, ist lang.
Die
Verbraucher
Wir alle
nutzen Holz:
Es vergeht kein
Tag, an dem
wir nicht auf
Papier schreiben,
Kleidung
tragen, auf
einem Holzstuhl
sitzen, ein
Musikinstrument
spielen ...
Fotolia (5)