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Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel

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INTERVIEW<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

»Zahlen sind ein Resultat<br />

dessen, was gemacht wurde.<br />

Als Marktführer von 15<br />

auf 17 % zu wachsen, ist<br />

schon ein relativ großer<br />

Erfolg.«<br />

KAREN PASCHA-GLADYSHEV<br />

Geschäftsführerin, LEGO<br />

Nimmt Ihr Bäcker es hin, dass die<br />

Kunden samstags in Jogginghosen<br />

aufschlagen?<br />

K.P.-G.: Ich habe in München noch gar<br />

keinen Bäcker. In Düsseldorf war das<br />

kein Problem.<br />

An welche körperlichen Grenzen sind<br />

Sie zuletzt gelangt?<br />

K.P.-G.: Das ist schon sehr lange her.<br />

Ich habe mal so etwas gemacht wie ein<br />

Bootcamp, da bin ich wirklich an meine<br />

Grenzen gekommen. Eine Woche ganz<br />

viel Sport!<br />

Ist blackBike Ihre Antwort auf das Verlangen<br />

nach gutem Essen, dem man in<br />

München ständig ausgesetzt ist?<br />

K.P.-G.: Nein, okay, das gute Essen gibt<br />

es in München, dem man ständig ausgesetzt<br />

ist, aber blackBike motiviert<br />

mich persönlich total, weil ich sehr viel<br />

Energie aus dem Power-Sport ziehe.<br />

Tanzen Ihre Endorphine auch, wenn<br />

Lego in China zweistellig wächst, Sie<br />

mit DACH aber nur einstellig?<br />

K.P.-G.: Ja klar!<br />

Klotzt Lego mal wieder?<br />

K.P.-G.: Mit Innovationen sicherlich.<br />

Wird Lego 20<strong>19</strong> genügend Gewinn erzielen,<br />

um die 2005 verkauften Legoland-Parks<br />

zurückkaufen zu können?<br />

K.P.-G.: Die Zusammenarbeit mit den<br />

Legoland-Parks ist ja bereits angekündigt<br />

worden, insofern gehe ich davon<br />

aus, dass sich jemand das gut überlegt<br />

hat.<br />

Tun Sie, wie Ihre Vorgänger, wirklich<br />

alles, was Lego von Ihnen verlangt?<br />

K.P.-G.: Ich habe immer noch mein<br />

eigenes Wertesystem, insofern tue ich<br />

das, wovon ich glaube, dass es richtig<br />

ist, aber ich arbeite bei Lego.<br />

Haben Sie Niels Christiansen schon<br />

gefragt, wie man einen Dino fitter<br />

macht?<br />

K.P.-G.: Explizit nicht. Ich habe aber<br />

Niels Christiansen kennengelernt und<br />

war sehr beeindruckt von ihm.<br />

Sind Frauen die besseren Männer<br />

beim Führen?<br />

K.P.-G.: Ich glaube, Frauen und Männer<br />

sind gar nicht so unterschiedlich beim<br />

Führen, wie es immer postuliert wird.<br />

2011 übersprang Lego Deutschland<br />

15 % Marktanteil. 2018 betrug er 17,2<br />

%. Haben die Männer wieder an allem<br />

schuld, dass die nächste magische<br />

Grenze nicht gerissen wurde?<br />

K.P.-G.: Zahlen sind ein Resultat dessen,<br />

was gemacht wurde. Als Marktführer<br />

von 15 auf 17 % zu wachsen, ist<br />

schon ein relativ großer Erfolg.<br />

Ist es richtig, dass Lego als Händler<br />

schon der größte Kunde von Lego ist?<br />

K.P.-G.: Ich glaube nicht! Grundsätzlich<br />

ist es so, dass wir sagen, wir haben<br />

verschiedene Kanäle und jeder<br />

Kanal spielt eine Rolle, auch unsere<br />

Shops.<br />

Können Sie sich erklären, warum<br />

manche Händler Lego brauchen, aber<br />

nicht lieben?<br />

K.P.-G.: Man muss ja nicht alles lieben,<br />

was man im Sortiment hat. Das<br />

wäre auch sehr erstaunlich, wenn jeder<br />

Händler jedes Produkt lieben würde.<br />

Was sagen Sie Händlern, die Ihr Konditionsmodell<br />

als Einmischung in die<br />

inneren Angelegenheit bezeichnen?<br />

K.P.-G.: Ich bin etwas über 7 Monate<br />

hier. Das Konditionsmodell basiert auf<br />

Fakten und ist durchdacht. Es gibt jedem<br />

Kanal die richtigen Tools und alle<br />

Möglichkeiten, die ein Kanal braucht,<br />

um erfolgreich zu agieren. Ich finde<br />

es fair und gerecht, weil es ein klassisches<br />

Pay for Performance ist, wie man<br />

in England sagt.<br />

Gibt es noch gute Gründe für den<br />

Fachhandel und Verbundgruppen,<br />

Lego die Stange zu halten, und wenn<br />

ja, welche?<br />

K.P.-G.: Na klar, ich sehe Lego nicht<br />

nur als wachsenden Marktführer, sondern<br />

als Unternehmen, das viele Innovationen<br />

hervorbringt. Wir wollen die<br />

Branche voranbringen und wir haben<br />

viele neue Ideen. Der Markt verändert<br />

sich rasant, manche Kanäle wachsen<br />

schneller als andere. Ich glaube, Handel<br />

und Verbände schauen genau hin,<br />

wie sie den Markt beleben können. Da<br />

spielt Lego eine wesentliche Rolle.<br />

Macht Macht egozentrisch?<br />

K.P.-G.: Nein, sie kann es aber sicherlich,<br />

dafür gibt es viele Beispiele. Hinsichtlich<br />

Lego und unserer Historie, die<br />

ja zeigt, dass es uns nicht immer gut<br />

ging, kann ich sagen, dass wir sehr dänisch<br />

geblieben sind. Wir nehmen uns<br />

nicht so sehr wichtig. Das ist auch ein<br />

Grund, weshalb ich hierher gekommen<br />

bin.<br />

Ist es richtig, dass Lego Life es aufgegeben<br />

hat, die größte kreative und für<br />

Kinder absolut sicherste Community-Plattform<br />

der Welt zu werden?<br />

K.P.-G.: Nein, natürlich ist es schwerer,<br />

das müssen wir sagen, so etwas im aktuellen<br />

Kontext zu etablieren, als es auf<br />

einem Blatt zu skizzieren. Absolut nein!<br />

Was wollen Sie in den nächsten drei<br />

Jahren mit Lego erreichen?<br />

K.P.-G.: Für uns ist es wichtig, möglichst<br />

viele Kinder zu erreichen. Aus<br />

vielen Studien wissen wir, wie kreatives<br />

Spielen mit Lego hilft, dass sich Kinder<br />

entwickeln können und Fähigkeiten<br />

erlernen, die sie für die Zukunft brauchen.<br />

Außerdem wichtig: Wie verknüpfen<br />

wir das digitale mit dem physischen<br />

Spiel.<br />

Glauben Sie noch an Star Wars oder<br />

müssen Sie, weil es keine Alternative<br />

gibt?<br />

K.P.-G.: Natürlich gibt es Alternativen!<br />

Jetzt kommt die neunte Episode in die<br />

Kinos. Das ist immer noch ein sehr<br />

großes Thema. Da muss ich nicht dran<br />

glauben wollen, da glaubt man einfach<br />

dran und ich auch.<br />

Wer hat in Deutschland die Nase vorne:<br />

Technic, Ninjago, Creator oder<br />

Classic?<br />

K.P.-G.: Das ist schwer zu sagen. Die<br />

Frage ist nämlich, bei wem? Bei meinem<br />

Sohn wäre es ganz klar Ninjago.<br />

Es sind alles wichtige Produktlinien,<br />

die weiter wachsen werden.<br />

Wäre Billund ein Karriereziel für Sie<br />

oder hilft da nicht einmal der World-<br />

Happiness-Platz der Dänen?<br />

K.P.-G.: (lacht) Ich muss, um tatsächlich<br />

glücklich zu sein, im Hier und Jetzt<br />

glücklich sein. Ich bin niemand, der<br />

sagt, ich bin glücklich, wenn ich das<br />

und das in zehn Jahren erreicht habe.<br />

Insofern bin ich erst einmal happy hier<br />

und dann schaue ich, wo es mich noch<br />

hinverschlägt.<br />

Frau Pascha-Gladyshev, wir bedanken<br />

uns für das Gespräch!

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