14.10.2019 Aufrufe

Bahnsport 10/2019

mit dem Langbahn-Team-WM-Finale in Vechta beginnt, das aber leider für die vielen deutschen Fans sportlich nicht so endete, wie sie es erwartet hatten. Und damit wären wir bei einem System, über das ich nur den Kopf schüt- teln kann. Wie kann man eine Weltmeister- schaft durch einen einzigen Lauf entscheiden lassen? Warum ist man nicht beim bisherigen System geblieben? Ähnlich wie dem deutschen Team erging es ja auch Kenneth Kruse Hansen beim Grasbahn-EM-Finale in Bad Hersfeld. Nachdem er die Vorläufe mit Maximum beendet hatte, wurde er im Finale nur Dritter und Zach Wajtknecht konnte sich über den EM-Titel freu- en. Gerecht ist was anderes. Trotzdem Gratula- tion an alle Welt- und Europa- und Deutschen Meister, von denen es in dieser Ausgabe nur so wimmelt.

mit dem Langbahn-Team-WM-Finale in
Vechta beginnt, das aber leider für die vielen
deutschen Fans sportlich nicht so endete, wie
sie es erwartet hatten. Und damit wären wir bei
einem System, über das ich nur den Kopf schüt-
teln kann. Wie kann man eine Weltmeister-
schaft durch einen einzigen Lauf entscheiden
lassen? Warum ist man nicht beim bisherigen
System geblieben? Ähnlich wie dem deutschen
Team erging es ja auch Kenneth Kruse Hansen
beim Grasbahn-EM-Finale in Bad Hersfeld.
Nachdem er die Vorläufe mit Maximum beendet
hatte, wurde er im Finale nur Dritter und Zach
Wajtknecht konnte sich über den EM-Titel freu-
en. Gerecht ist was anderes. Trotzdem Gratula-
tion an alle Welt- und Europa- und Deutschen
Meister, von denen es in dieser Ausgabe nur so
wimmelt.

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GRASBAHN-EM<br />

Solo - Bad Hersfeld<br />

Zach Wajtknecht nutzt Gunst der Stunde<br />

Zach Wajtknecht heißt der neue Grasbahn-Europameister, der vor 2000 Zuschauern in<br />

Bad Hersfeld gekürt werden konnte. Der 21-jährige Brite brillierte im Endlauf, zu dem<br />

sein Landsmann James Shanes wegen Berühren des Startbandes ausgeschlossen wurde.<br />

Der bis zu diesem Zeitpunkt führende Däne Kenneth Kruse Hansen musste nach<br />

misslungenem Start mit Rang 3 zufrieden sein. Vize-Europameister wurde Paul Hurry.<br />

Lange Zeit sah es nach einem dänischen Titelträger<br />

aus: Kenneth Kruse Hansen, Neuling auf<br />

dem Grasbahn-Oval, mauserte sich zum Favoritenschreck<br />

und behielt über alle vier Vorläufe<br />

hinweg eine weiße Weste. James Shanes hatte<br />

zweimal gegen den dänischen Newcomer das<br />

Nachsehen. Dafür siegte Shanes seinerseits<br />

zweimal gegen den Trainingsschnellsten Zach<br />

Wajtknecht. Beide Briten zogen somit mit<br />

18 Vorlaufpunkten neben Paul Hurry (15) und<br />

Maximumpilot Kenneth Kruse Hansen ins A-Finale<br />

ein. Eng ging es im B-Finale her, in dem<br />

sich James Wright an die Spitze setzte und ein<br />

Dreikampf mit Chris Harris und Mathieu Trésarrieu<br />

entbrannte. Nachdem sich Harris an 2. Position<br />

festgesetzt hatte, fiel Trésarrieu aus. Damit<br />

standen Wright und Harris ebenfalls im<br />

Endlauf.<br />

Jener endete für James Shanes, der ins Startband<br />

rollte, bitter. Nichts würde es werden mit<br />

einem neuerlichen Titelgewinn. Der Weg war<br />

frei für jemand anderen. Hansen erwischte im<br />

A-Finale alles andere als einen guten Start.<br />

Wajtknecht wiederum profitierte vom Ausschluss<br />

von James Shanes, der – zunächst neben<br />

ihm stehend – nicht mehr mitmischen<br />

durfte. Der 21-jährige Brite schoss aus den<br />

Bändern und arbeitete Runde um Runde an seinem<br />

Vorsprung. Dahinter musste Hansen<br />

schließlich in der dritten Runde Hurry passieren<br />

lassen. Damit waren Gold, Silber und Bronze<br />

verteilt. Auch wenn der neue Grasbahn-Europameister<br />

Zach Wajtknecht gerade einmal<br />

21 Jahre alt ist, kann man ihn als „alten Hasen“<br />

bezeichnen. 2012 und 2013 war er FIM 125cc<br />

Youth Gold Trophy Champion, vergangenes<br />

Jahr Vizeweltmeister mit der britischen Mannschaft<br />

bei der Langbahn-Team-WM und Dritter<br />

der Grasbahn-Europameisterschaft.<br />

Doch wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer.<br />

Viele taten sich schwer mit dem hervorragend<br />

präparierten, später regenbedingt aber<br />

immer schmieriger werdenden Oval. Nicht nur<br />

die deutschen Piloten mussten sich mit Platzierungen<br />

im hinteren Drittel des EM-Feldes<br />

zufriedengeben. So kam beispielsweise Vorjahres-Vize-Europameister<br />

Josef Franc nicht<br />

über das C-Finale hinaus. Ex-Europameister<br />

Andrew Appleton teilte dieses Schicksal. Auch<br />

der derzeitige Langbahn-WM-Dritte Mathieu<br />

Trésarrieu hatte auch schon in den Vorläufen<br />

so seine Probleme. Vordergründig waren es<br />

neben Kenneth Kruse Hansen die Briten, die<br />

sich auf dem Bad Hersfelder Terrain wohlfühlten.<br />

Nicht umsonst besetzten sie schließlich<br />

auch fünf der sechs Endlaufplätze.<br />

Insgesamt sahen die rund 2000 Zuschauer,<br />

auch in den Seitenwagenklassen, recht spannende<br />

Rennen. Bei den A-Gespannen entbrannte<br />

ein Zweikampf zwischen Manuel Meier/Melanie<br />

Schrempp und Imanuel Schramm/<br />

Patrick Löffler, den das Geschwisterpaar aus<br />

dem Schwarzwald für sich entschied. In der nationalen<br />

Seitenwagenklasse durften sich Jan<br />

Kempa/Sina Stickling freuen, die mit zwei Siegen<br />

und zwei 2. Plätzen die konstantere Leistung<br />

ablieferten. Aber auch hier gab es schöne<br />

Duelle mit Sebastian Kehrer/Benjamin Maier.<br />

„Wir sind sehr zufrieden, wie das alles ablief“,<br />

sagte Elona Schäfer-Hablesreiter, Vorsitzende<br />

des MSC Bad Hersfeld. In knapp drei Stunden<br />

brachte der Verein sowohl die höchste Prädikatsveranstaltung<br />

auf der Grasbahn als auch<br />

die drei anderen Klassen über die Bühne – und<br />

erntete viel Lob von offizieller Seite.<br />

• Text: Carola Schäfer; Foto: Daniel Sievers<br />

GRASBAHN-EM Solo - 17.8.<strong>2019</strong><br />

Pl./Name Nat. 1 2 3 4 VP<br />

1. Zach Wajtknecht GB 5 5 4 4 18<br />

2. Paul Hurry GB 3 4 5 3 15<br />

3. Kenneth Kruse Hansen DK 5 5 5 5 20<br />

4. James Wright GB 5 1 4 4 14<br />

5. Chris Harris GB A 5 4 5 14<br />

6. James Shanes GB 4 4 5 5 18<br />

7. Martin Malek CZ 4 2 2 1 9<br />

8. Henry van der Steen NL 2 2 2 3 9<br />

9. Paul Cooper GB 4 3 3 2 12<br />

<strong>10</strong>. Mathieu Trésarrieu F 2 3 3 4 12<br />

11. Jerôme Lespinasse F 3 0 2 D 5<br />

12. Josef Franc CZ 2 0 1 2 5<br />

13. Christian Hülshorst D 1 4 D 3 8<br />

14. Andrew Appleton GB 1 3 3 1 8<br />

15. Stephan Katt D 2 2<br />

16. Tom Perry GB 3 2 1 1 7<br />

17. Bernd Diener D 1 1 S D 2<br />

18. Mika Meijer NL 0 0 1 0 1<br />

19. Max Dilger D 0 1 N N 1<br />

20. Gaetan Stella F A 0<br />

A-Finale: 1. Wajtknecht; 2. Hurry; 3. Kruse Hansen;<br />

4. Wright; 5. Harris; 6. Shanes D.<br />

B-Finale: 1. Wright; 2. Harris; 3. Malek;<br />

4. van der Steen; 5. Trésarrieu A; Cooper S/D.<br />

C-Finale: 1. Lespinasse; 2. Franc; 3. Hülshorst;<br />

4. Appleton; 5. Katt; 6. Perry N.<br />

14. DMV-Flutlicht-Grasbahnrennen Bad Hersfeld - 17.8.<strong>2019</strong><br />

Ergebnisse:<br />

B-Solo: 1. Marcel Sebastian, 19 Punkte; 2. Mike Todt, 15;<br />

3. Dennis Helfer, 14; 4. Rudi Eichenlaub, 8; 5. Ralf Herhaus, 4;<br />

6. Stephan Körner, 0.<br />

I-Seitenwagen: 1. Manuel Meier/Melanie Schrempp, <strong>10</strong> Punkte;<br />

2. Imanuel Schramm/Patrick Löffler, 8; 3. Achim Neuendorf/<br />

Morris San Millan, 5; 4. Marco Hundsrucker/Michael Zapf, 1.<br />

B-Seitenwagen: 1. Jan Kempa/Sina Stickling, <strong>10</strong> Punkte;<br />

2. Sebastian Kehrer/Benjamin Maier, 8; 3. Patrick Zwetsch/<br />

Viktor Caric, 6; 4. Maximilian Klaas/Ronald Hain, 0.<br />

<strong>10</strong> BAHNSPORT AKTUELL Oktober '19

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