KB_Westausgabe_04:2019
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Dr. Rolf Jessewitsch<br />
tendsten deutschen Künstler der Nachkriegszeit,<br />
Georg Meistermann, ist hier mit<br />
vielen Frühwerken vertreten. 20<strong>04</strong> konnte<br />
dann die Bürgerstiftung für verfolgte Künste<br />
gegründet werden, in der ab 2005 der<br />
Landschaftsverband Rheinland mitwirkt.<br />
Mit einer überarbeiteten dritten Auflage<br />
des Kataloges ging es nach weiteren<br />
bundesdeutschen Stationen nach Belgien,<br />
Österreich und Tschechien. Zudem konnte<br />
die Literatursammlung von Jürgen Serke<br />
aufgearbeitet und ausgestellt werden, die<br />
die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft Wuppertal<br />
e.V. erworben und als Leihgabe an<br />
das Solinger Museum gegeben hatte. In<br />
Prag sagte der Kultusminister Mikat zum<br />
Solinger Museumsdirektor: „Was Sie hier<br />
zeigen, ist keine deutsche Kulturgeschichte<br />
– sondern eine europäische. Zeigen Sie bitte<br />
mehr davon in unserem Land.“ Es wurden<br />
vier Ausstellungen, die das Auswärtige Amt<br />
finanziell ermöglichte. Es gab anschließend<br />
weitere Ausstellungen in Polen und Frankreich.<br />
2008 vereinigte erstmals die Ausstellung<br />
„Himmel und Hölle – 1914 bis 1989“<br />
die Bestände der Sammlung Schneider und<br />
der Literatursammlung Serke. Bundesweit<br />
schrieben die großen Zeitungen über die<br />
damit eingeleitete Entwicklung zu einem<br />
„Zentrum für verfolgte Künste“.<br />
Als schließlich 2015 mit der Beteiligung<br />
des Landschaftsverbandes Rheinland und<br />
der Stadt Solingen 2015 das Zentrum für<br />
verfolgte Künste – ebenfalls als GmbH – gegründet<br />
wurde, war die Einrichtung schlagartig<br />
international bekannt. Die Deutsche<br />
Welle berichtete weltweit und die englische<br />
Zeitung Guardian zählte das Zentrum zu<br />
den zehn besten Museumsneugründungen<br />
weltweit. Damit realisierte sich auch ein<br />
Traum des Vorsitzenden der Else-Lasker-<br />
Schüler-Gesellschaft Wuppertal e.V., Hajo<br />
Jahn, der schon 20 Jahre zuvor die Gründung<br />
einer solchen Einrichtung als notwendig<br />
zur Aufarbeitung dieses Abschnittes der<br />
deutschen Kulturgeschichte gefordert hatte.<br />
Mittlerweile hatte das neue Museum auch<br />
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