audimax ABI Ost 3/2019
Technik, Fashion, Drogerie – Handel ist nicht nur der Supermarkt an der Ecke. Einblicke, Ausblicke und kompaktes Wissen für dich: Alles zur Branche bei uns in der neuen audimax ABI. Weitere Themen im Heft: Duales Studium++ Wegbereiter für die Zukunft – Was steckt hinter ›Ingenieur‹?++ Studieren: Studentenleben, Studiengang, Stipendium++Nach dem Abi auf und davon: Gap-Year, Au-Pair, Work & Travel
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Text: Benedikt Pötzl | Fotos: Benedikt Pötzl, unsplash.com<br />
Lesen, wie es wirklich ist: Benedikt über Indien<br />
TEMPEL.NEUGIER.<br />
HERZLICHKEIT.<br />
Ein Jahr voller farbenfroher Eindrücke: Benedikt<br />
berichtet vom Freiwilligendienst in Indien<br />
Ich wache auf. Die tropische Sonne startet<br />
ihren Weg über Südindien. Ich höre das<br />
Hupen der Tuk Tuks und die Musik des<br />
hinduistischen Tempels. Vor mir liegt die erwachende<br />
Stadt. Es beginnt ein neuer Tag bei<br />
meinem Freiwilligendienst in Indien.<br />
Ein ganzes Jahr habe ich in der Kleinstadt Vilathikulam<br />
in Tamil Nadu, dem südlichsten<br />
Bundesstaat, verbracht. Dort findet VEMBU<br />
statt: Ein soziales Projekt, das sich für Kinder,<br />
Frauen und Jugendliche einsetzt und versucht,<br />
deren Situation durch Programme, Angebote<br />
und Förderungen zu verbessern.<br />
Die Idee, nach dem Abitur im Ausland Menschen<br />
zu helfen, wurde konkret, als ich mich<br />
bei den ›Don Bosco Volunteers‹ bewarb. Auf<br />
den drei Vorbereitungsseminaren lernte ich<br />
schon viel über Kultur, Pädagogik und Jugendarbeit.<br />
›Don Bosco Volunteers‹ ist Teil des<br />
›weltwärts‹-Programms des Bundesministeriums<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung – es wird vom Bund gefördert<br />
und die Freiwilligen werden hinsichtlich<br />
Aufenthalt, Visum und Flug ordentlich unterstützt.<br />
So saß ich im September 2018 schneller als<br />
gedacht im Flieger nach Indien. Meine Heimat<br />
für dieses Jahr lag inmitten indischer Ländlichkeit,<br />
umgeben von Feldern, Palmen und Dornbüschen.<br />
Tee-Shops reihten sich an Tempel,<br />
an Stoffläden, an Obststände. Es herrschte indische<br />
Hektik: Das Leben fand auf den Strassen<br />
statt. Die Menschen sprechen Tamil, doch<br />
dank Gastfreundschaft, Neugier und Selfie-<br />
Eifer kam ich schnell ins Gespräch – wenn<br />
auch mit brüchigem Englisch, Hand und Fuß.<br />
MEIN BUNTER ALLTAG<br />
Der Tag begann früh. Mit der Sonne stand ich<br />
auf und ging zu den Jungs, die hier wohnen, um<br />
ihren Abschluss zu schaffen. Ich beaufsichtigte<br />
sie und half ihnen so gut ich konnte. Nachdem<br />
alle nach dem Frühstück zur Schule aufgebrochen<br />
sind, schwang ich mich auf meinen Drahtesel.<br />
Im Rucksack hatte ich Arbeitsblätter,<br />
Buntstifte, Bälle, Frisbees und Lernmaterial.<br />
Mein Ziel war die Grundschule in einem nahegelegenen<br />
Dorf, wo 50 Kinder großgezogen<br />
werden. Mit den Kids lernte ich ›spoken English‹<br />
sowie Vokabeln und bastelte mit ihnen.<br />
Was gibt es Schöneres, als Kinder, die dich anlachen,<br />
an deiner Hand herumhüpfen und auf<br />
dich zurennen, um dich zu umarmen?