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Brainstorm 2019

rlc | packaging magazin deutsch

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lc | packaging magazin • Rethink packaging<br />

<strong>2019</strong><br />

BRANCHENÜBERGREIFENDE Ideen<br />

für innovative Pharmaverpackungen<br />

KOMPETENZEN entlang<br />

der gesamten Supply Chain<br />

NUTZEN schaffen für<br />

Patient und Hersteller<br />

SCAN ME<br />

PHARMA<br />

IMPULSE


“ONE OF THE ONLY WAYS TO GET OUT OF<br />

A TIGHT BOX IS TO INVENT YOUR WAY OUT.”<br />

JEFF BEZOS, founder, chairman,CEO and president of Amazon.com, Inc.


LIEBE LESERINNEN & LIEBE LESER,<br />

in der Pharmabranche werfen große Ereignisse ihre Schatten voraus – und bringen wie<br />

immer viele Chancen, aber auch Herausforderungen für die gesamte Branche mit sich.<br />

Als Systemlieferant unterstützen wir Pharmazeuten dabei, die aktuellen Entwicklungen<br />

bestmöglich zu bewältigen und vorhandenes Potenzial auszuschöpfen. Dabei lassen<br />

wir in unsere pharmaspezifischen Lösungen auch unsere langjährige Erfahrung aus<br />

anderen Bereichen wie Food, Confectionery und Cosmetics ein fließen und bieten<br />

unseren Kunden das Beste aus allen Welten – pharmakonform hoch spezialisiert<br />

umgesetzt.<br />

Wie sich die aktuelle Lage der Pharmaindustrie darstellt und welche Impulse rlc hier<br />

setzt, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der brainstorm. Natürlich geht es dabei nicht<br />

nur um unsere Einschätzungen – wir freuen uns, in diesem Jahr Dr. Siegfried Throm,<br />

Geschäftsführer Forschung, Entwicklung und Innovation des Verbands der forschenden<br />

Arzneimittelhersteller vfa, für ein Interview gewonnen zu haben. Im Interview wirft<br />

er einen detaillierten Blick auf die Auswirkungen aktueller Trends auf die pharmazeutische<br />

Industrie.<br />

Eine Industrie, die zumindest in Europa dieses Jahr nicht weniger als eine digitale<br />

Zeitenwende erlebt hat: Mit dem Inkrafttreten der EU-Fälschungsschutzrichtlinie<br />

2011/62/EU müssen seit Februar alle verschreibungspflichtigen Medikamente<br />

eindeutig nachverfolgbar sein. Diese Serialisierungsvorschriften betreffen nicht nur<br />

jede einzelne Medikamentenpackung, sondern auch sämtliche Stakeholder entlang<br />

der Supply Chain. Aus diesem Anlass finden Sie in der aktuellen brainstorm ein zweites<br />

Interview: Zur Umsetzung des EU-weiten IT-Projekts haben wir mit Hubertus Hacke<br />

von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) gesprochen.<br />

Die Umbrüche im Arzneimittelsektor betreffen jedoch nicht nur den Fälschungsschutz.<br />

Auch Kosteneffizienz, zunehmend komplexe Lieferketten und die Suche nach nachhaltigen<br />

Veredelungsmethoden für OTC-Packaging treiben Pharmaunternehmen um.<br />

In der Rubrik „Excellence“ verraten wir, welche Lösungen die Verpackungsbranche<br />

für ihre Kunden bereithält. Innovative Verpackungslösungen und Neuigkeiten aus dem<br />

Hause rlc finden Sie wie immer ebenfalls in diesem Heft.<br />

Diese Ausgabe der brainstorm hält für ihre Leser noch das besondere Etwas bereit:<br />

Welche technologischen Synergien wir in Zusammenarbeit mit unserer Agentur<br />

BRANDKITCHEN schaffen können, zeigen wir Ihnen direkt zum Ausprobieren auf<br />

dem Cover. Scannen Sie den QR-Code auf dem Cover, halten Sie danach einfach<br />

Ihr Smartphone auf die Grafik und lassen Sie sich überraschen!<br />

Über Ihr Feedback zu unserem Magazin freuen wir uns wie immer sehr.<br />

Gerne auch über unser Kontaktformular:<br />

Viel Spaß beim Lesen – und Ausprobieren – dieser Ausgabe wünscht<br />

HERZLICHST,<br />

Ihr Hans-Christian Bestehorn<br />

Sprecher der Geschäftsführung<br />

rlc | packaging group


2<br />

INHALT<br />

EINE WIRKSAME<br />

LÖSUNG<br />

IM<br />

PULSE<br />

4<br />

INTERVIEW MIT<br />

DR. SIEGFRIED<br />

THROM, VFA<br />

INTERVIEW MIT<br />

HUBERTUS HACKE,<br />

ABDA E.V.<br />

VI<br />

SION<br />

10 12<br />

EXCEL<br />

LENCE<br />

RLC PHARMA<br />

SERVICE SYSTEM<br />

14<br />

FRÜH AGIEREN –<br />

FLEXIBEL UMSETZEN<br />

16<br />

SCHWERE ZEITEN FÜR<br />

MEDIKAMENTEN-<br />

FÄLSCHER<br />

18<br />

CO-PACKING<br />

SERVICES<br />

19<br />

PHARMA-<br />

VERPACKUNG<br />

DER ZUKUNFT<br />

20<br />

IN<br />

SIGHTS<br />

GLÄNZENDE<br />

AUSSICHTEN<br />

SHOWROOM<br />

NEWS<br />

DER RLC-GRUPPE<br />

22 24<br />

26


IM<br />

PULSE


4 IMPULSE<br />

EINE WIRKSAME LÖSUNG:<br />

INNOVATIVE VERPACKUNGEN FÜR<br />

ERFOLGREICHE PHARMAPRODUKTE<br />

DIGITALE TECHNOLOGIEN, BIOTHERAPEUTIKA, STRATIFIZIERTE MEDIZIN: DER PHARMAINDUSTRIE<br />

ERSCHLIESSEN SICH STETIG NEUE UND INNOVATIVE MÖGLICHKEITEN. DABEI IMMER IM FOKUS:<br />

DER PATIENT. GLEICHZEITIG KOMMEN MIT DEM PARADIGMENWECHSEL VON DER PRODUKT-<br />

ZUR PATIENTEN-ZENTRIERTHEIT NEUE HÜRDEN AUF DIE PHARMABRANCHE ZU, DIE ES MIT<br />

INTELLIGENTEN KONZEPTEN ZU MEISTERN GILT. HIERFÜR STEHEN STARKE PARTNER MIT IHRER<br />

PACKAGING-EXPERTISE UND ZUKUNFTSWEISENDEN SERVICE-ANSÄTZEN UNTERSTÜTZEND ZUR SEITE.<br />

Nach Jahren des Wachstums prognostizieren Analyseunternehmen der Pharmaindustrie erstmals<br />

sinkende Umsatzzuwächse. Zudem sorgen bahnbrechende Fortschritte im Bereich der<br />

personalisierten Medizin dafür, dass zunehmend der einzelne Patient im Mittelpunkt steht. Die<br />

Konsequenz: Sogenannte „Blockbuster“, einheitliche Standardmedikamente für große Patientengruppen,<br />

waren gestern. Neue internationale Verordnungen erschweren außerdem den Marktzugang<br />

– ein neues Präparat auf den Markt zu bringen, wird immer kostspieliger. Um angesichts<br />

dieser Veränderungen auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben zu können, werden Innovationen,<br />

Effizienz und Agilität entlang der gesamten Wertschöpfungskette für Pharmakonzerne<br />

zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Innovative und kompetente Verpackungsspezialisten<br />

können Pharmaunternehmen hierbei mit ganzheitlichen Konzepten unterstützen.<br />

Ganzheitlicher Service für optimale<br />

Verpackung<br />

Allein in Deutschland investieren die forschenden<br />

Pharma-Unternehmen jährlich rund 6,2 Mrd.<br />

Euro in die Arzneimittelforschung für neue und<br />

bessere Medikamente (Quelle: www.vfa.de).<br />

Dieses konsequente Streben nach Innovation<br />

sollte sich durch den gesamten Produktionspro ­<br />

zess bis zur Verpackungslösung ziehen. Denn<br />

sie erfüllt eine tragende Rolle für die Medikamentenanforderungen,<br />

Patientenbedürfnisse und<br />

Markenpräsenz. Damit das optimale Ver ­<br />

packungskonzept darauf einzahlt, begleiten<br />

Verpackungspartner sämtliche Schritte des<br />

Sekundärverpackungsprozesses: Konzeption<br />

und Design der optimalen Verpackung,<br />

Pro duktion mit entsprechender Veredelung sowie<br />

Serialisierung, Codierung, Konfektionierung und<br />

Logistik und bei Bedarf die Beschaffung weiterer<br />

Verpackungsmaterialien – alles zur richtigen<br />

Zeit in der benötigten Menge. Auch die Umsetzung<br />

von Packungsbeilagen und Etiketten wird,<br />

wenn gewünscht, bedarfsgerecht übernommen.<br />

Weil Zeit ein relevanter Faktor bei der Pharmaproduktion<br />

ist, setzen die Service-Konzepte der<br />

Verpackungsproduzenten auf möglichst agiles<br />

Supply Chain Management. Sie sorgen dafür,<br />

dass die einzelnen Schritte rund um Verpackung<br />

und Logistik reibungslos ineinander greifen.<br />

Workflow-Lösungen wie Just In Time De livery<br />

und Vendor Managed Inventory reduzieren<br />

gerade in Zeiten wachsender Ansprüche und<br />

immer komplexerer Logistik die Zeit- und Kostenaufwände<br />

von Pharmaherstellern.


IMPULSE<br />

5<br />

Quelle: made-for.com<br />

Beim Thema Gesundheit rückt der Patient zunehmend in den Mittelpunkt. Dabei hat jeder Mensch seine ganz individuellen Bedürfnisse –<br />

bedingt durch Erbgut, Lebensweise und weitere Faktoren. Ein aktuelles Beispiel, auf diese Entwicklung einzugehen, ist der Online-Anbieter<br />

„made-for.com“. Auf der Website werden über einen Fragebogen alle relevanten Eigenschaften des Users abgefragt: Ernährungsweise,<br />

Häufigkeit von sportlicher Aktivität, Gemütszustände, persönliche Ziele etc. Auf dieser Grundlage wird ein passender Vitamin-Mix<br />

zusammengestellt, der dem Kunden in einer personalisierten Verpackung zugesendet wird.<br />

Flexible Formate, kleinste Chargen<br />

Pharmaunternehmen sehen sich zudem mit<br />

steigenden Anforderungen an die Vielfalt von<br />

Sekundärverpackungen und sinkenden Batchgrößen<br />

bis hin zur Losgröße eins konfrontiert:<br />

Unternehmen wie der Schweizer Pharma konzern<br />

Roche konzentrieren sich verstärkt auf die<br />

Entwicklung personalisierter Diagnostik- und<br />

Therapie-Ansätze. Diese neuen stratifizierten<br />

oder gar individualisierten Medikamente<br />

richten sich nur noch an bestimmte Patienten­<br />

Subgruppen oder Einzelpersonen. Auch Biopharmazeutika,<br />

Arzneistoffe, die mit Mitteln der<br />

Biotechnologie und gentechnisch veränderten<br />

Organismen hergestellt werden, sind Teil des aktuellen<br />

Entwicklungstrends der Pharmabranche.<br />

Diese hochwirksamen Medikamente steigern<br />

den Bedarf an sterilen, sicheren Verpackungen<br />

weltweit, auch in den sogenannten „Pharmerging<br />

Markets“, wo das steigende Durchschnittseinkommen<br />

ohnehin eine immer größere Nachfrage<br />

nach Arzneimitteln mit sich bringt. Die<br />

macht vermehrt unterschiedliche Versionen von<br />

Arzneimittelverpackungen für unterschiedliche<br />

Länder notwendig und hat die erhöhte Produktion<br />

von Kleinstchargen zur Folge. Dieser Trend<br />

bewirkt einen enormen Anpassungsbedarf<br />

etablierter Prozesse bei Pharmaherstellern und<br />

-Verpackern: Konfektionierungs- und Verpackungslösungen<br />

für Sondergrößen und größtmögliche<br />

Formatflexibilität sind gefragt – ohne<br />

dabei an Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und<br />

vor allem Patientensicherheit einzubüßen.<br />

Pharmadesign rettet Leben<br />

Das Design von Medikamentenverpackungen<br />

scheint auf den ersten Blick nicht der wichtigste<br />

Faktor bei der Entwicklung von Arzneimitteln<br />

zu sein. Doch wenn es um den Schutz der<br />

Patienten geht, spielt es eine essenzielle Rolle.<br />

Das fängt schon bei den Verschlüssen der<br />

Arzneimittelpackungen an, die einerseits auch für<br />

körperlich beeinträchtigte Anwender problemlos<br />

zu öffnen und gleichzeitig absolut kindersicher<br />

sein müssen. Design und Informationen<br />

auf der Verpackung des Medikaments erfüllen<br />

ebenfalls mehrere Funktionen: Einerseits muss<br />

auf den ersten Blick zweifelsfrei klar werden,<br />

um welches Arzneimittel es sich handelt, um<br />

etwa Verwechslungen durch Krankenhauspersonal<br />

oder Patienten zu vermeiden. Andererseits<br />

müssen gerade bei Medikamenten, die zu<br />

Hause angewendet werden, die Dosierungsinformationen<br />

deutlich sichtbar und klar verständlich<br />

sein. Zu wenig oder zu viel oder gar<br />

falsche Medikamente können sonst verheerende<br />

Folgen haben. Designer, Gesundheits- und<br />

Pharmaexperten sollten folglich bei der Entwicklung<br />

und Gestaltung von Pharmaverpackungen<br />

enger zusammenarbeiten, um das Verpackungsdesign<br />

bestmöglich zum Schutz des Patienten<br />

einzusetzen.


E-REZEPTE<br />

HEALTH<br />

TRACKING<br />

TELEDIAGNOSE<br />

DIGITALE<br />

TECHNOLOGIEN<br />

CUSTOM FIT<br />

DNA<br />

DIAGNOSE &<br />

SELBSTDIAGNOSE<br />

LEBENS<br />

SITUATION<br />

PHARMA 4.0<br />

KLINISCHE<br />

STUDIEN<br />

BLOCKCHAIN<br />

PERSONALISIERTE<br />

MEDIZIN<br />

BIG DATA<br />

QUALITÄTS-<br />

MANAGEMENT<br />

TRACK ‘N’ TRACE<br />

LIEFERZEIT<br />


IMPULSE<br />

7<br />

Fokus Patientenschutz<br />

Ein verstärkter Blick auf den Patienten bedeutet auch: Noch mehr Fokus auf den<br />

Patientenschutz, etwa durch die EU-Richtlinie 2011/62/EU, laut der seit Februar <strong>2019</strong><br />

in der EU alle Verpackungen für verschreibungspflichtige Arzneimittel mit einer eindeutigen<br />

Seriennummer kodiert werden müssen. In Ländern wie den USA oder China sind<br />

Rückverfolgungssysteme für Primär- und Umverpackungen mit verschiedenen Codevarianten<br />

bereits seit einigen Jahren Pflicht – weltweit nimmt die Zahl an Regulierungen<br />

stetig zu. Die Umsetzung dieser starren Vorgaben ist für Pharmahersteller eine enorme<br />

Herausforderung und erfordert innovative Lösungen. Dank ihrer ganzheitlichen<br />

Service-Konzepte sorgen Verpackungsspezialisten dafür, dass Pharmaunternehmen<br />

hierbei nicht an ihre logistischen Grenzen stoßen. Mit modular aufgebauten,<br />

DIN-genormten Serialisierungs- und Codierungsmöglichkeiten entsprechen sie dem<br />

steigenden Bedarf an zuverlässigen, sicheren Verpackungslösungen für Pharmazeutika.<br />

Validierte Workflow Management Software ermöglicht zudem einen sicheren<br />

und reibungslosen Projektablauf vom ersten Auftrag bis zum fertig verpackten Produkt.<br />

Die Verpackung denkt mit!<br />

Doch die Patientensicherheit macht keineswegs an der Verpackungsöffnung halt:<br />

Auch im Bereich der Therapietreue und des sicheren Medikamentenhandlings<br />

bieten Verpackungsspezialisten dank digitaler Lösungen zahlreiche Innovationen:<br />

Wurde eine Tablette zum richtigen Zeitpunkt eingenommen? Erfolgte die Einnahme<br />

regelmäßig? Wann muss das nächste Medikament nachbestellt werden? Stichwort:<br />

Smart Packaging! Mit vermehrtem Patientenfokus steigt seitens der Patienten auch<br />

der Anspruch auf Information. Die intelligente Pharmaverpackung und vor allem eine<br />

smarte Nutzung der Packungsbeilage machen ein „Mehr“ an Information möglich:<br />

Wo Pharmahersteller heutzutage hauptsächlich Informationen gemäß gesetzlichen<br />

Vorschriften zur Verfügung stellen, kann dieses Format schon heute wesentlich mehr<br />

leisten: QR-Codes, sensorische Displays oder sprechende Module sind längst keine<br />

Zukunftsmusik mehr.<br />

Einzug in die digitale Welt<br />

Treffen Internet und Medizin zusammen, birgt<br />

das großes Potenzial weit über Verpackung<br />

und Design hinaus: E-Health erlebt in den<br />

letzten Jahren einen großen Aufschwung im<br />

Gesundheitssektor. Mithilfe von Informationsund<br />

Kommunikationstechnologien verändert<br />

E-Health nicht nur die Verwaltungsmechanismen<br />

im Gesundheitswesen – etwa über die<br />

elektronische Gesundheitskarte – sondern kann<br />

auch Prävention, Diagnose und Behandlung<br />

von Krankheiten revolutionieren. Vor allem für<br />

Patienten mit chronischen Krankheiten können<br />

digital gestützte Therapie und Überwachung<br />

den Alltag erleichtern und das Therapieergebnis<br />

verbessern. In der Diabetestherapie etwa<br />

sind bereits Blutzuckermessgeräte im Einsatz,<br />

die direkt auf der Haut sitzen und über einen<br />

Sensor im Gewebe in kurzen Abständen vollautomatisch<br />

den Blutzucker messen. Die Werte<br />

landen per Bluetooth in einer App auf dem<br />

Smartphone, und der Patient sieht direkt, ob und<br />

wie viel Insulin notwendig ist.<br />

Natürlich bleibt bei so viel Digitalisierung die<br />

Frage nach Datensicherheit und Privatsphäre<br />

nicht aus. Wie sich die sensiblen Daten bestmöglich<br />

schützen lassen, ist aktuell die wichtigste<br />

Frage. Das Datenschutzrecht müsste hier<br />

mit den aktuellen technologischen Entwicklungen<br />

Schritt halten, ohne dabei die Innovationskraft<br />

zu hemmen – doch die Gesetzgebung<br />

bewegt sich nur schleppend und gleicht durch<br />

ihre Komplexität einem undurchschaubaren<br />

Labyrinth. Die Herausforderung für die Zukunft<br />

wird also darin bestehen, die schier unbegrenzten<br />

Möglichkeiten digitaler Medizin für erfolgreiche<br />

Innovationen effektiv und gleichzeitig<br />

verantwortungsbewusst zu nutzen.


8 IMPULSE<br />

Verantwortung für Patienten – und Umwelt<br />

Dass die Gesundheit des Menschen in nicht unerheblichem Umfang von<br />

seiner Umwelt abhängt, ist sicherlich keine neue Erkenntnis. Dementsprechend<br />

ändert sich nun im Zuge der aktuellen öffentlichen Diskussionen<br />

um Ocean Litter und ökologische Fußabdrücke auch dieser Fokus.<br />

Dabei müssen Pharmahersteller vor allem der Herausforderung begegnen,<br />

nachhaltige Produktion mit den hohen Sicherheitsvorgaben und Anforderungen<br />

an den Patientenschutz in Einklang zu bringen. Vor allem die<br />

Pharmabranche, in der die Wirksamkeit von Medikamenten und die<br />

Sicherheit von Primärverpackungen stets Vorrang vor anderen Aspekten<br />

haben und wenig Spielraum zulassen, sollte mit Blick auf die Sekundärverpackung<br />

über nachhaltige Alternativen nachdenken. Hier kann die<br />

Branche die Erfahrungen der Konsumgütersektoren wie etwa dem Beautybereich<br />

nutzen. Auch in dieser umkämpften Branche heißt das Motto<br />

immer öfter „Back to Nature“ – auch bei der Verpackung: Glasflakons und<br />

Bambus-Tiegel ersetzen Kunststoffbehälter, Umverpackungen bestehen<br />

immer häufiger aus nachhaltig erzeugtem Papier.<br />

One Stop Shopping für neue Konzepte<br />

Die Umbrüche im Markt werden Pharmahersteller auf absehbare Zeit in<br />

Atem halten. Erhöhte Sicherheitsansprüche, ein verstärkter Patientenfokus<br />

und die Möglichkeiten der Digitalisierung bringen neue Chancen und<br />

Herausforderungen. Neue, innovative Produktions- und Verpackungskonzepte<br />

helfen, in diesen Zeiten des Umbruchs nicht auf der Strecke zu<br />

bleiben. Mit Blick auf Effizienz und ganzheitliche Ansätze bietet es sich<br />

an, auf sogenannte „One Stop Shops“ zu setzen, bei denen Pharmaunternehmen<br />

benötigte Produkte oder Dienstleistungen „aus einer Hand“,<br />

also bei einem einzelnen Anbieter, erwerben. Dieser Ansatz hilft<br />

auch bei der Konzeption und Herstellung von Pharmaverpackungen.<br />

Auch in diesem Bereich kann die Pharmabranche von den Konsumgüterherstellern<br />

lernen, sei es in Sachen Veredelung, Design oder Convenience.<br />

Auf diese Weise können innovative Pharmaverpackungen zum langfristigen<br />

Erfolg von Pharmaprodukten in einem sich wandelnden Marktumfeld<br />

beitragen.


VI<br />

SION


10 VISION<br />

GUT GERÜSTET<br />

FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Dr. Siegfried Throm<br />

Geschäftsführer Forschung/<br />

Entwicklung/Innovation – vfa<br />

DIGITALISIERUNG, PERSONALISIERUNG,<br />

SERIALISIERUNG – IM INTERVIEW SPRICHT<br />

DR. SIEGFRIED THROM, GESCHÄFTSFÜHRER<br />

FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND INNO-<br />

VATION DES VERBANDS DER FORSCHENDEN<br />

ARZNEIMITTELHERSTELLER VFA, MIT DER<br />

BRAINSTORM ÜBER DEN AKTUELLEN WANDEL<br />

IN DER PHARMAZEUTISCHEN INDUSTRIE.<br />

Herr Dr. Throm, welche großen Herausforderungen<br />

sehen Sie heute für die Pharmabranche?<br />

Im großen Überblick erkennen wir einerseits<br />

zahlreiche medizinische Hürden, denn es existieren<br />

Erkrankungen, die wir auch heute noch<br />

nicht ideal behandeln oder gar verhindern können.<br />

Dazu zählen viele Krebsarten, Diabetes<br />

oder Alzheimer. Andererseits gibt es die unternehmerischen<br />

Herausforderungen: Die Digitalisierung<br />

ist ein großes Thema, sowie die<br />

zunehmende Personalisierung der Medizin.<br />

Für diesen Fortschritt bedarf es Investitionen in<br />

neue Technologien und Prozesse, wenngleich<br />

Pharmaunternehmen weltweit einen immer stärkeren<br />

Kostendruck erleben, den es auszubalancieren<br />

gilt.<br />

Zudem wird vorausgesagt, dass die Zeit der<br />

Blockbuster-Präparate vorbei ist – kündigen<br />

sich damit schwere Zeiten für die Pharmabranche<br />

an?<br />

Diesen Schwanengesang hört die Pharmaindustrie<br />

schon seit Jahren, ohne dass er bisher eintrat.<br />

Tatsächlich gibt es die sogenannten Blockbuster-<br />

Medikamente noch immer. Auch die vermeintliche<br />

Dürre in den Forschungspipelines ist nicht<br />

eingetreten. Zwar laufen demnächst zahlreiche<br />

Patente aus, aber die meisten Firmen haben ihre<br />

Forschung rechtzeitig ausgeweitet und für ausreichend<br />

Nachschub gesorgt. In den letzten vier,<br />

fünf Jahren haben wir mehr Neuzulassungen<br />

von Arzneimitteln verzeichnet als in den 15 Jahren<br />

zuvor.<br />

Dieses Jahr ist in Sachen Patientensicherheit<br />

viel geschehen – etwa die Umsetzung der<br />

EU-Fälschungsrichtlinie zur Echtheitsprüfung<br />

von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln.<br />

Wie bewerten Sie diese neue Verordnung und<br />

ihre bisherige Umsetzung?<br />

Die Umsetzung der Richtlinie lag in den Händen<br />

der Stakeholder, also der Pharmaindustrie, der<br />

Apotheken und der Großhändler. Mit deren<br />

Zusammenschluss zu securPharm und der Umsetzung<br />

der Schutzanforderungen durch das securPharm-System<br />

stellte Deutschland ein großes<br />

Pilotprojekt auf die Beine, das anderen Ländern<br />

als Musterbeispiel diente. Dann mussten alle<br />

Pharma-Unternehmen ihre verschreibungspflichtigen<br />

Packungen dafür um stel len: auf individuelle<br />

Packungs num mern und Erstöffnungs schutz. Das<br />

Ganze war ein ziemlicher Kraftakt – immerhin<br />

sind allein in Deutschland jährlich circa 700 bis<br />

800 Millionen Pharmaverpackungen betroffen.<br />

Um diese Herausforderungen zu meistern, wurden<br />

alle Beteiligten intensiv auf den Stichtag vorbereitet,<br />

auch mit der Unterstützung des vfa.<br />

Insgesamt ist das Projekt erfolgreich angelaufen,<br />

vor allem wenn man bedenkt, dass es sich um<br />

eines der größten IT-Projekte der EU handelt.<br />

Stichwort Pharmaverpackung: Welche Rolle<br />

übernimmt die Verpackung Ihrer Ansicht nach<br />

für Pharmaprodukte?<br />

Sie schützt das Produkt und verhindert<br />

Verwechslungen. Pharmaverpackungen sind<br />

daher von immenser Bedeutung für Arzneimittelhersteller.<br />

Das schlimmste, was einem<br />

Pharmaunternehmen passieren kann, ist ein<br />

Medikamentenrückruf wegen Mängeln. Selbst<br />

wenn diese Mängel einzig die Verpackung und<br />

nicht das Mittel selbst betreffen, schadet das<br />

dem Ruf des Pharmaunternehmens. Deshalb<br />

beschäftigt sich bei uns ein eigener Unterausschuss<br />

mit dem Thema Verpackung.<br />

Ver packungsexperten der Mitgliedsunternehmen<br />

kommen darin zusammen und erarbeiten<br />

beispielsweise Empfehlungen, um Fehler und<br />

Unterbrechungen im Verpackungsvorgang zu<br />

vermeiden.<br />

Blockbuster-Präparate: Besonders<br />

erfolgreiche Medikamente, die jährlich<br />

einen Umsatz von mehr als einer Milliarde<br />

Euro oder US-Dollar erzielen.<br />

Künstliche Intelligenz (KI): Ein Überbegriff<br />

für Anwendungen, bei denen<br />

Maschinen menschenähnliche Intelligenzleistungen<br />

erbringen.<br />

Deep learning (DL): Ein Teilbereich<br />

des maschinellen Lernens, wobei IT-Systeme<br />

durch das Erkennen von Mustern<br />

in vorliegenden Datenbeständen eigenständig<br />

Probleme lösen. DL ist dabei<br />

eine spezielle Methode der Informationsverarbeitung,<br />

die auf neuronalen<br />

Netzstrukturen basiert und besonders<br />

große Datenmengen nutzt.<br />

„DAS SCHLIMMSTE, WAS EINEM<br />

PHARMAUNTERNEHMEN PASSIEREN KANN,<br />

IST EIN MEDIKAMENTENRÜCKRUF WEGEN<br />

MÄNGELN. SELBST WENN DIESE MÄNGEL<br />

EINZIG DIE VERPACKUNG BETREFFEN.“


VISION<br />

11<br />

„DIE DIGITALISIERUNG BIETET NATÜRLICH<br />

AUCH ZAHLREICHE MÖGLICHKEITEN<br />

FÜR DIE VERPACKUNG VON<br />

PHARMAPRODUKTEN, VOR ALLEM<br />

IN SACHEN PATIENTENSICHERHEIT.“<br />

Sie beschreiben die Digitalisierung als<br />

große unternehmerische Aufgabe. Welchen<br />

Umfang hat das Thema und können Sie ein<br />

Beispiel geben, um die Entwicklungen zu<br />

verdeutlichen?<br />

In den Bereichen Forschung und Entwicklung<br />

arbeiten wir seit den frühsten Anfängen mit Datenbanken<br />

und auch die Pharmaproduktion ist<br />

weitgehend digitalisiert. Durch Künstliche Intelligenz<br />

(KI) oder Deep Learning tun sich hier ganz<br />

neue Möglichkeiten auf: Eines unserer Mitgliedsunternehmen<br />

überwacht beispielsweise<br />

sämtliche klinischen Studien weltweit in Echtzeit<br />

über eine zentrale Plattform, in der alle Daten<br />

zusammenlaufen und ausgewertet werden. Ein<br />

weiteres Unternehmen in den USA wertet Daten<br />

aus Behandlungen von Krebspatienten aus und<br />

erstellt auf Basis dieser Daten Vergleichsgruppen.<br />

In bestimmten Fällen können dann Pharmaunternehmen<br />

für ihre klinischen Studien auf<br />

diese Daten zugreifen und benötigen dadurch<br />

keine neue Vergleichsgruppe herkömmlich behandelter<br />

Patienten. Die Digitalisierung bietet<br />

natürlich auch zahlreiche Möglichkeiten für die<br />

Verpackung von Pharmaprodukten, vor allem in<br />

Sachen Patientensicherheit – Stichwort Smart<br />

Packaging. Diese intelligenten Verpackungen<br />

der Zukunft kennen beispielsweise die individuelle<br />

Dosierung pro Patient oder schlagen Alarm,<br />

wenn das Arzneimittel nicht eingenommen wird.<br />

Sehen Sie im Zusammenhang mit Smart<br />

Packaging noch Zukunftspotential für die<br />

klassische Packungsbeilage aus Papier?<br />

Wir arbeiten in der Tat bereits an Alternativen<br />

zum Beipackzettel aus Papier. Mittelfristig sollte<br />

man hier umwelt- und anwenderfreundliche<br />

Lösungen finden. Deshalb hat der vfa 2016<br />

mit Partnern das Pilotprojekt „Gebrauchsinformation<br />

4.0“ gestartet, das sich aktuell in der<br />

Testphase befindet. Unser Ziel ist es, die klassische<br />

Packungsbeilage zu einer digitalen und<br />

mobilen Information weiterzuentwickeln und<br />

so klare Vorteile für den Patienten zu schaffen:<br />

über eine App immer verfügbar und stets auf<br />

dem aktuellsten Stand. Auch an Patienten ohne<br />

Smartphone haben wir dabei gedacht – sie<br />

können sich die Informationen in der Apotheke<br />

ausdrucken lassen. Allerdings sind Packungsbeilagen<br />

aus Papier zurzeit noch auf EU-Ebene<br />

gesetzlich vorgeschrieben. Wir bringen unsere<br />

Projektergebnisse aber bei der europäischen<br />

Arzneimittel-Agentur EMA ein und tragen hoffentlich<br />

dazu bei, dass die Gesetzeslage langfristig<br />

angepasst wird.<br />

Diese Materialeinsparungen unterstützen<br />

ja auch allgemeine Nachhaltigkeitsbestrebungen.<br />

Hat das Thema Umweltbewusstsein<br />

durch die starke, gesellschaftliche Diskussion<br />

auch in der Pharmabranche an Relevanz<br />

gewonnen?<br />

Arzneimittelhersteller müssen ihre Verantwortung<br />

in Sachen Nachhaltigkeit und Umwelt<br />

wahrnehmen, dabei geht es auch um Arbeitssicherheit<br />

und Produktionsabläufe. Die Optimierung<br />

entlang der gesamten Lieferkette ist<br />

ein großer Hebel, hier können wir an diversen<br />

Punkten ansetzen: Beispielsweise kann die Kartondicke<br />

reduziert und das Packaging dadurch<br />

leichter gemacht werden. Pharmaunternehmen<br />

sollten zudem möglichst wenig vorbedruckte<br />

Verpackungen lagern, da sich Zulassungsbestimmungen<br />

oft so ändern, dass die bereits bedruckten<br />

Packungen entsorgt werden müssen.<br />

Viel nachhaltiger ist es hingegen, Pharmaverpackungen<br />

zum letztmöglichen Zeitpunkt, also<br />

„Just-in-time“, bedrucken zu lassen.<br />

Diese Optimierungen tragen zu einer sicheren<br />

Zukunft der Pharmabranche bei. Wie wird<br />

diese Ihrer Meinung nach aussehen? Welche<br />

Entwicklungen gibt es auf dem Pharmamarkt<br />

in 30 Jahren?<br />

Wir bekommen spannende neue Behandlungsmöglichkeiten<br />

dazu, etwa Gentherapien, die<br />

mit nur einer Anwendung dauerhaft heilen. Aber<br />

insgesamt ist der Pharmamarkt nach meiner<br />

Einschätzung relativ konservativ und entwickelt<br />

sich eher langsam. Bestimmte Massenarzneimittel<br />

wie Paracetamol oder Ibuprofen aus dem<br />

OTC-Bereich wird es auch in 30 Jahren noch<br />

geben. Aspirin beispielsweise existiert ja schon<br />

seit 130 Jahren. Auch im verschreibungspflichtigen<br />

Bereich veralten Generika und Biosimilars<br />

so schnell nicht. Mehr Bewegung erwarten wir<br />

im Angebot personalisierter Medizin: Die Chargen<br />

werden daher immer kleiner. Das ist auch<br />

eine große Herausforderung für den Verpackungsbereich,<br />

wo immer mehr multifunktionale<br />

Linien benötigt werden, die einfach und schnell<br />

umzurüsten sind.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

OTC-Arzneimittel: „Over-the-counter”-<br />

Arzneimittel, zu dt. “über die Ladentheke”,<br />

sind Medikamente, die rezeptfrei<br />

in der Apotheke gekauft werden<br />

können.<br />

Biosimilars: Biosimilars sind Biologika,<br />

also Kopien endogener menschlicher<br />

Proteine. Sie sind einem Originalpräparat<br />

ähnlich, aber nicht identisch,<br />

da sie u.a. durch andere Zelllinien und<br />

andere Herstellungsprozesse generiert<br />

werden.<br />

Der vfa<br />

Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen<br />

in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 45 weltweit<br />

führenden forschenden Pharma-Unternehmen und über<br />

100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-,<br />

Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitgliedsunternehmen<br />

repräsentieren mehr als zwei Drittel des gesamten deutschen<br />

Arzneimittelmarktes. Sie gewährleisten den therapeutischen<br />

Fortschritt bei Arzneimitteln und sichern das hohe Niveau der<br />

Arzneimitteltherapie.


12 VISION<br />

kleiner CODE,<br />

GROSSE WIRKUNG<br />

Die Arzneimittelversorgung in Deutschland ist eine der sichersten weltweit. Nur selten<br />

schaffen es gefälschte Medikamente in die Apotheken. Das liegt auch daran, dass die<br />

pharmazeutischen Lieferketten in Deutschland sicher sind. Auf internationaler Ebene sieht<br />

das mitunter anders aus: Digitalisierung und Globalisierung bieten kriminellen Organisationen<br />

immer mehr Möglichkeiten, täuschend echt scheinende Medikamentenfälschungen<br />

in Umlauf zu bringen – Tendenz steigend. Um dieser Entwicklung einen Riegel vorzuschieben,<br />

verabschiedete die Europäische Union mit der Fälschungsschutzrichtlinie 2011/62/EU und<br />

der Delegierten Verordnung 2016/161 neue Sicherheitsvorschriften. Seit Februar <strong>2019</strong><br />

müssen nun alle verschreibungspflichtigen Medikamente in der EU eine individuelle Seriennummer<br />

sowie einen Erstöffnungsschutz tragen.<br />

Hubertus Hacke<br />

ABDA Bundesvereinigung<br />

Deutscher Apothekerverbände e.V.<br />

RUND EIN HALBES JAHR NACH EINFÜHRUNG DER NEUEN EU-SICHERHEITSVORSCHRIFTEN ZUM<br />

SCHUTZ VOR GEFÄLSCHTEN MEDIKAMENTEN ZIEHT HUBERTUS HACKE VON DER BUNDESVEREINIGUNG<br />

DEUTSCHER APOTHEKERVERBÄNDE (ABDA) EINE ERSTE BILANZ:<br />

Herr Hacke, seit Februar <strong>2019</strong> muss die<br />

Echtheit von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln<br />

überall in der EU überprüfbar sein.<br />

Wie funktioniert dieses europaweite System?<br />

Um diese Überprüfung zu ermöglichen,<br />

müssen alle Verpackungen verschreibungspflichtiger<br />

Arzneimittel mit einem individuellen Data<br />

Matrix Code versehen werden. Das Inverkehrbringen<br />

des Medikaments wird dann anhand<br />

dieses Codes registriert und kann so<br />

zurückverfolgt werden. Die Codes sind in<br />

nationalen Datenspeichern gespeichert, die<br />

alle europaweit miteinander vernetzt sind. So<br />

kann man beispielsweise die Echtheit eines<br />

aus Spanien importierten Medikaments auch<br />

in einer deutschen Apotheke kontrollieren.<br />

Der Code wird in der Apotheke vor der Abgabe<br />

an den Patienten gescannt und überprüft, nur bei<br />

einer positiven Rückmeldung wird die Packung<br />

abgegeben. Bei Unstimmigkeiten löst das<br />

System einen Alarm aus und leitet ihn automatisch<br />

an den Arzneimittelhersteller weiter. Dieser<br />

hat dann sieben Tage Zeit, um Entwarnung zu<br />

geben, wenn beispielsweise lediglich der Code<br />

fehlerhaft war. Wird keine Entwarnung gegeben,<br />

geht eine Meldung an die zuständige Behörde,<br />

die einen Überprüfungsprozess startet.<br />

Gibt es Unterschiede bei der Umsetzung<br />

der europäischen Richtlinie in den einzelnen<br />

Ländern?<br />

Die EU-Verordnung von 2016 gibt einen relativ<br />

detaillierten Rahmen vor. Zum Beispiel<br />

muss jedes Land über einen Server zur Datenspeicherung<br />

verfügen, der von der Pharmaindustrie<br />

betrieben wird. Die Umsetzung wird aber<br />

national gesteuert. Der „deutsche Baustein“<br />

ist die nicht gewinnorientierte Organisation<br />

securPharm e.V. – ein Zusammenschluss<br />

der Apotheker-, Hersteller- und Großhandelsverbände.<br />

securPharm hat die Umsetzung der<br />

EU-Verordnung aktiv mitgestaltet und dabei vor<br />

allem für mehr Praxisnähe der Bestimmungen<br />

in den Apotheken gesorgt. Auf nationaler<br />

Ebene hat securPharm das hiesige System<br />

zur Umsetzung der EU-Richtlinie aufgebaut.<br />

Das deutsche System basiert nämlich auf<br />

einem Zwei-Server-Modell. Scannen Apotheken<br />

einen Code, werden diese Daten<br />

zuerst an einen Apothekenserver gesendet,<br />

der sie danach in anonymisierter Form an<br />

den Server der pharmazeutischen Industrie<br />

weiterleitet, um „gläserne Apotheken“ zu<br />

verhindern.<br />

Welche Auswirkungen hatten diese technischen<br />

Neuerungen auf die Apothekenbranche?<br />

Zum einen gibt es organisatorische Auswirkungen:<br />

Alle Apotheken mussten einen Legitimierungsprozess<br />

durchlaufen, um an das<br />

neue Prüfsystem angeschlossen zu werden.<br />

Das System ist nur dann wirksam, wenn ausschließlich<br />

„echte“ Apotheken darin registriert<br />

sind. An Hardware mussten die<br />

Apotheken nicht viel nachrüsten, da die<br />

Standard-Scanner bereits in den letzten Jahren<br />

für das Scannen der 2D-Codes aufgerüstet<br />

wurden. Ein Softwareupdate war jedoch<br />

bei nahezu allen Anwendern notwendig.<br />

Im Apothekenalltag hat sich zudem verändert,<br />

dass vor Abgabe jedes verschreibungspflichtigen<br />

Medikaments der Code gescannt<br />

werden muss.<br />

Was ist mit Online-Apotheken?<br />

Für Versandapotheken, die Arzneimittel innerhalb<br />

der EU verschicken, gelten dieselben Vorgaben<br />

wie für die Apotheken vor Ort. Der Risikofaktor<br />

„Versand“ kommt allerdings hinzu:<br />

Die Versandapotheke scannt das Medikament,<br />

gibt es aber nicht direkt dem Patienten in die<br />

Hand, sondern schickt es per Post oder Kurierdienst<br />

zu ihm. Hier kann das Fälschungsschutzsystem<br />

nicht mehr überprüfen, was auf dem<br />

Weg zum Empfänger geschieht.<br />

Betrifft die neue Richtlinie eigentlich auch<br />

OTC-Produkte?<br />

Generell gilt die neue Richtlinie nur für verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel. Ausnahmen sind<br />

rezeptfreie Produkte, die auf der sogenannten<br />

„Black List“ der EU-Verordnung stehen. Derzeit<br />

fällt darunter lediglich ein Magensäureblocker.<br />

Solche Medikamente müssen ebenfalls serialisiert<br />

werden, weil sie in der Vergangenheit<br />

gefälscht wurden.<br />

Wie verlief die Umsetzung des neuen Prüfsystems<br />

denn bisher?<br />

Wenn man bedenkt, dass es sich um eines der<br />

größten IT-Projekte in der Geschichte der EU<br />

handelt, lief es äußerst reibungsarm. Bei 27<br />

verschiedenen Servern – 26 nationalen und<br />

einem europäischen – kann es natürlich zum<br />

einen oder anderen kleinen IT-Problem kommen,<br />

aber größere Fehler sind bisher ausgeblieben.<br />

Entscheidend ist, dass sich für den Patienten<br />

in der Wahrnehmung nichts zum Negativen<br />

hin verändert hat, sein Medikament jedoch<br />

noch einmal deutlich sicherer gegen etwaige<br />

kriminelle Fälschungsversuche geworden ist.<br />

Herr Hacke, vielen Dank für das Gespräch!


EXCEL<br />

LENCE


ERWEITERTE<br />

VERPACKUNG<br />

Mehr Verpackung, als man denkt:<br />

Mit moderner Technik und zukunftsweisendem Design<br />

können Pharmaverpackungen die Botschaft des<br />

Produkts unterstützen, den Verbraucher informieren und<br />

sogar aktiv „mitdenken“ – Stichwort Smart Packaging.<br />

Damit dies funktioniert, entwickelt rlc für seine Kunden<br />

ein durchdachtes Verpackungskonzept, das sämtliche<br />

Dimensionen des Packagings (Design, Material,<br />

Finishing) berücksichtigt und aufeinander abstimmt.<br />

LEAN MANAGEMENT<br />

Immer effizienter, immer flexibler – auch die<br />

pharmazeutische Industrie muss ihre Produktion an<br />

ein unbeständiges Marktumfeld anpassen. Dank<br />

agilem Lean Management in der Wertschöpfungskette<br />

garantieren die rlc PHARMACENTER ihren<br />

Kunden kurze Reaktionszeiten und reibungslose<br />

Produktionsabläufe.<br />

ARTWORK-LIFECYCLE-<br />

MANAGEMENT<br />

RLC FAST TRACK<br />

ONE-STOP-SHOP<br />

Als Systemlieferant bietet rlc von der<br />

Verpackungsentwicklung über die Produktion<br />

von Faltschachteln und Packungsbeilagen<br />

bis hin zur Konfektionierung alles aus einer<br />

Hand. Pharmaunternehmen profitieren dank<br />

dieses One­Stop­Shop­Konzepts von hohen<br />

Qualitätsstandards und niedrigem<br />

Organisationsaufwand.<br />

Mit rlc auf der Überholspur: Personalisierte<br />

Medizin und kleine Losgrößen konfrontieren<br />

Pharmahersteller mit immer komplexeren Produktionsabläufen.<br />

rlc analysiert ihre Prozesse auf<br />

potenzielle Schwachstellen und hilft Kunden<br />

dabei, Produktions­ und Administrationsprozesse<br />

zu verschlanken und so die Markteinführungszeit<br />

(„Time­to­Market“) ihrer Produkte zu verkürzen.<br />

SUPPLY CHAIN<br />

CONSULTING


INNOVATIONS-MANAGEMENT<br />

In einem stark regulierten Marktumfeld wie der Pharmabranche<br />

stellt Innovation immer eine Herausforderung dar. Gleichzeitig<br />

erfordern rechtliche und technische Neuerungen Anpassungsbereitschaft<br />

und Flexibilität in Sachen Verpackungsdesign – noch<br />

sicherer, noch übersichtlicher, noch komfortabler zu öffnen. Die<br />

rlc | packaging group entwickelt sichere und moderne Pharmaverpackungen,<br />

die 360° Anforderungen erfüllen.<br />

GRAPHIC DESIGN<br />

MATERIAL<br />

STRUCTURAL DESIGN<br />

SMART PACKAGING<br />

FINISHING<br />

SICHERE PRODUKTE<br />

Die Hauptaufgabe einer Pharmaverpackung?<br />

Das Medikament zu schützen. Mit Blick auf den<br />

Patientenschutz können Pharmahersteller kein<br />

Risiko in Sachen Produktsicherheit eingehen.<br />

rlc unterstützt sie dabei mit Services zur Serialisierung,<br />

für Erstöffnungsschutz und einer Vielzahl<br />

an Veredelungen, die als zusätzliche Sicherheitsmerkmale<br />

das Originalprodukt über die<br />

Verpackung schützen.<br />

TAMPER<br />

EVIDENCE<br />

SERIALISIERUNG<br />

ANTI COUNTERFEITING<br />

TRACK AND TRACE<br />

CONTRACT PACKAGING


16 EXCELLENCE<br />

ZEIT- UND KOSTENDRUCK, SICH HÄUFIG<br />

ÄNDERNDE ZULASSUNGSBESTIMMUNGEN<br />

UND PATIENTENZENTRIERTE ARZNEIMITTEL-<br />

ENTWICKLUNG BESCHEREN WACHSENDE<br />

UNSICHERHEITEN IN BEZUG AUF DIE<br />

PLANBARE NACHFRAGE.<br />

ALS GANZHEITLICHER SYSTEMANBIETER<br />

PASST SICH RLC KONTINUIERLICH AN DAS<br />

VERÄNDERTE UMFELD DER PHARMABRANCHE<br />

AN MIT DEM ZIEL, DIE FLEXIBILITÄT UND GE-<br />

SCHWINDIGKEIT ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE<br />

DURCH AGILES SUPPLY CHAIN MANAGEMENT ZU ERHÖHEN.<br />

DIES BEDEUTET TIEFGREIFENDE VERÄNDERUNGEN IM<br />

VERGLEICH ZU TRADITIONELLEN, LINEAREN PHARMA-<br />

WERTSCHÖPFUNGSKETTEN.<br />

Kürzere Time to Market & Lead Time<br />

In einer agilen und schnellen Supply Chain wird Handlungsbedarf<br />

frühzeitig erkannt, um flexibel und zeitnah auf Veränderungen<br />

reagieren zu können. Das A und O dabei ist<br />

von Beginn an die transparente Einbindung aller Partner in<br />

die Prozesse.<br />

Funktionales Packaging Design<br />

Die Verpackung übernimmt eine zentrale Rolle in der Verantwortung<br />

für Patienten- und Produktschutz. Erstöffnungsschutz, Kindersicherheit,<br />

Bruchsicherheit – ihre Eigenschaften werden schon in der Entwicklung<br />

auf technische Realisierbarkeit geprüft, um anschließende Prozesse<br />

reibungslos zu gestalten. Beim Verpackungsdesign bringt rlc die<br />

Bedürfnisse der Pharmazieindustrie mit den Erfahrungen aus den FMCG-<br />

Branchen (Fast Moving Consumer Goods) wie Kosmetika oder<br />

Genussmittel zusammen. Dieses Know-How bietet in der Entwicklung von<br />

Pharmaverpackungen noch viel Potential für schnellere Prozesse und<br />

innovatives Packaging.<br />

FROM A TRADITIONAL<br />

TO A LEAN SUPPLY CHAIN<br />

Sourcing Production Logistics Stock Client Production<br />

faster in the market<br />

closer to demand<br />

TIME TO MARKET<br />

LEAD TIME


Webbasierte Artwork-Management-Lösungen<br />

PAS Media ermöglicht die digitale Vernetzung aller Partner entlang der<br />

Supply Chain für höchste Sicherheit und Flexibilität im Abstimmungsprozess<br />

von Design- und Druckdaten. Das System erfüllt GMP-Anforderungen<br />

und richtet sich nach den definierten Standards der Pharma-Industrie.<br />

Um die aktuellen gesetzlichen Änderungen zuverlässig zu berücksichtigen,<br />

ist ein transparenter und flexibler Austausch von hoher Relevanz.<br />

Vendor Managed Inventory (VMI)<br />

Prozesse zu erneuern und zu verschlanken gelingt auch dank VMI-Konzepten,<br />

mit denen rlc die eigenen Prozesse und IT-Lösungen direkt mit<br />

der Warenwirtschaft der Kunden verbindet und sie bedarfsgerecht mit<br />

Nachschub versorgt.<br />

Lean Production<br />

Agilität bedeutet auch, sämtliche Prozesse innerhalb der Supply Chain<br />

möglichst effizient zu gestalten, indem die Produktion durchgängig nach<br />

den drei Lean-Prinzipien organisiert und optimiert wird: Vermeidung von<br />

Verschwendung, Just-in-Time-Produktion und der kontinuierliche Verbesserungsprozess.<br />

Die Verschlankung der Prozesse bildet die Grundlage für<br />

eine hohe Flexibilität und Wirtschaftlichkeit der Produktion bei sinkendem<br />

Ressourcenverbrauch.<br />

On-time in-full delivery (OTIF)<br />

Um sowohl Engpässe als auch Überproduktionen zu vermeiden, müssen<br />

alle Beteiligten der Wertschöpfungskette in der Lage sein, kurzfristig und<br />

flexibel zu reagieren, und exakt die geforderte Warenmenge genau zum<br />

richtigen Zeitpunkt liefern. So können sich die Pharmaunternehmen effizient<br />

an Marktdynamiken anpassen und ihr Kapital nur dort einsetzen, wo es<br />

akut benötigt wird.


18 EXCELLENCE<br />

SCHWERE<br />

ZEITEN<br />

FÜR MEDIKAMENTENFÄLSCHER<br />

IM KAMPF GEGEN ARZNEIMITTELFÄLSCHUNGEN SETZT DIE PHARMABRANCHE<br />

AUF SERIALISIERUNG UND TRACK ’N‘ TRACE<br />

Gestohlene Krebsmedikamente aus Griechenland, gefälschte Hormonpräparate in Italien – um solchen Skandalen künftig entgegenzuwirken,<br />

erlassen immer mehr Länder Sicherheitsvorschriften zur Kennzeichnung verschreibungspflichtiger Medikamente. Dieses Mehr<br />

an Patientenschutz ist ein zentrales Anliegen der pharmazeutischen Industrie – stellt sie aber auch vor große Herausforderungen:<br />

Der Manipulationsschutz muss den unterschiedlichsten nationalen Gesetzgebungen entsprechen. Mit modular aufgebauter Technologie<br />

unterstützt rlc Arzneimittelhersteller bei der flexiblen Umsetzung dieser Sicherheitsanforderungen.<br />

2014 erschütterte der Skandal um das gefälschte Krebsmittel Alimta<br />

die Medien, <strong>2019</strong> tauchten manipulierte Alimta-Ampullen erneut in der<br />

deutschen Lieferkette auf. Eine Brandenburger Firma geriet 2018 in den<br />

Verdacht, jahrelang gestohlene Krebsmedikamente aus Griechenland<br />

vertrieben zu haben. Diese Ereignisse zeigen: Je internationaler und<br />

verzweigter die pharmazeutischen Lieferketten werden, desto anfälliger<br />

sind sie für kriminelle Machenschaften.<br />

Weltweit einheitliche Vorgaben für die Serialisierung und Kennzeichnungen<br />

von Arzneimitteln existieren jedoch nicht. Dennoch sagen<br />

immer mehr Staaten dem illegalen Handel mit Medikamentenfälschungen<br />

den Kampf an und erlassen eigene verbindliche Richtlinien. Die Türkei,<br />

China und die USA sind hier Vorreiter. In der Europäischen Union brachte<br />

das Jahr <strong>2019</strong> die entscheidende Wende: Seit Februar gilt die Richtlinie<br />

2011/62/EU – alle Verpackungen für verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />

müssen mit einer eindeutigen Seriennummer kodiert werden und<br />

einen Sicherheitsverschluss zur Garantie der Erstöffnung aufweisen.<br />

Die Schwierigkeit besteht für Pharmahersteller darin, die Codierung ihrer<br />

Arzneimittel an die unterschiedlichen Gesetzgebungen der Nationen<br />

anzupassen, in die sie ihre Medikamente exportieren.<br />

Für alle Anforderungen gerüstet<br />

Dank innovativer Serialisierungstechnologien setzt die rlc | packaging<br />

group alle länderspezifischen Serialisierungsvorschriften und Codierungen<br />

auf offenen Kartonzuschnitten und geklebten Faltschachteln um.<br />

UV-Inkjet-Druckköpfe garantieren dabei eine besonders hohe Druckqualität,<br />

während integrierte Unique Code Software die Druckdaten<br />

überwacht und prüft, dass keine Seriennummern doppelt vergeben<br />

werden. Durch die Lieferung von fertig serialisierten Arzneimittelverpackungen<br />

sparen die Pharmahersteller wiederum Investitionskosten und<br />

erhöhen ihre eigene Flexibilität.<br />

Dem Medikament auf der Spur<br />

Die Verpackung serialisierter Medikamente ist mit einem 2D Data Matrix<br />

Code versehen, der unter anderem aus einer randomisierten Serialisierungsnummer,<br />

einer Chargennummer und einem Verfallsdatum<br />

besteht. Die Pharmaunternehmen bzw. Verpackungshersteller bringen<br />

die anhand eines Algorithmus generierten Codes auf die unterschiedlichen<br />

Verpackungen auf. Um zu gewährleisten, dass sich in der<br />

serialisierten Verpackung auch das korrekte Medikament befindet, ist<br />

diese zusätzlich mit einem Tamper-Evidence-Verschluss versehen, das<br />

Erst öffnung garantiert.<br />

Der weitere Weg der Verpackung wird dann entlang der gesamten<br />

Lieferkette anhand der Seriennummer registriert und kann so von der Konfektionierung<br />

bis zur Apotheke lückenlos zurückverfolgt werden. Damit<br />

dies funktioniert, muss jeder der Marktteilnehmer über ein elektronisches<br />

System zurückmelden, wann eine Verpackung bei ihm ein- bzw. ausgeht.<br />

Vom Arzneimittelhersteller bis hin zur Apotheke sind also sämtliche<br />

Stakeholder Teil des Lösungskonzepts gegen Medikamentenfälschungen.<br />

Sicherheit auf einen Blick – die rlc All-In-One-Box<br />

fasst unterschiedliche Lösungen zusammen, wie die<br />

Verpackung zu mehr Patientenschutz beitragen kann.<br />

Neben Serialisierung und Tamper Evidence können<br />

Fälscher z. B. einen kundenspezifischen Guillochendruck<br />

– bekannt aus dem Druck von Banknoten – nur<br />

sehr schwer nachahmen.


EXCELLENCE<br />

19<br />

VON DER ENTWICKLUNG EINES ARZNEIMITTELS BIS ZUM<br />

VERKAUF DES FERTIGEN MEDIKAMENTS IST DIE REISE<br />

FÜR PHARMAHERSTELLER OFT LANG UND KOMPLIZIERT.<br />

SCHÖN, WENN DANN AUF DEN LETZTEN METERN<br />

UNTERSTÜTZUNG WINKT, DIE DEN SCHNELLSTEN UND<br />

EINFACHSTEN WEG IN RICHTUNG ZIELGERADE WEIST.<br />

GENAU DIESE HILFESTELLUNG LEISTEN DIE CO-PACKING<br />

SERVICES ZERTIFIZIERTER VERPACKUNGSSPEZIALISTEN.<br />

Co-Packing — auf den ersten Blick verbirgt sich dahinter das bloße Lohnverpacken von Produkten. Tatsächlich sind Co-Packer<br />

wahre Allrounder, die Pharmaherstellern Rundum-sorglos-Pakete anbieten. Für Pharmaunternehmen bringt das ausgelagerte<br />

Verpacken zahlreiche Vorteile: Kosten für Anlagen und Personal entfallen, und sie haben mehr Zeit und Ressourcen, um sich auf ihr<br />

Kerngeschäft zu konzentrieren. Spezialisierte Co-Packer verfügen zudem über die Infrastruktur, um flexibel auf veränderte Marktsituationen<br />

oder Produktionsspitzen zu reagieren.<br />

Alles aus einer Hand<br />

Die Kosten- und Zeitvorteile des Co-Packings sind für Hersteller<br />

umso größer, wenn sie dabei auf breit aufgestellte<br />

Systemanbieter setzen. Denn mit ihrem ganzheitlichen<br />

Ansatz liefern Verpackungsspezialisten ihren Kunden alles<br />

aus einer Hand: Verpackungsdesign und -herstellung, Konfektionierung,<br />

Endkontrolle und Lieferung. Die rlc | packaging<br />

group hat zudem die Erlaubnis, primärverpackte pharmazeutische<br />

Produkte nach § 13 des Arzneimittelgesetzes<br />

abzupacken. Dienstleistungen wie die Serialisierung,<br />

Bestückung mit Packungsbeilagen, Etikettierung und die Endkontrolle<br />

des fertig verpackten Medikaments runden das<br />

Portfolio des GMP-konform organisierten Standorts ab.<br />

Fix und flexibel<br />

Um absolute Flexibilität und kürzeste Reaktionszeiten zu<br />

gewährleisten, setzt rlc auf eine agile Supply Chain und<br />

enge Absprachen mit den Kunden. Gerade in der Pharmabranche<br />

führen häufige Änderungen von Vorschriften dazu,<br />

dass gedruckte Informationen auf Verpackungen schnell<br />

überholt sind. rlc hilft hier nicht nur mit der „Just-in-time“-<br />

Produktion von Verpackungen zum letztmöglichen Zeitpunkt,<br />

sondern bietet auch einen Re-Packing-Service zum<br />

Umverpacken der Medikamente an, der Kunden im Akutfall<br />

effiziente und schnelle Prozessabläufe garantiert.


20 EXCELLENCE<br />

DIE PHARMAVERPACKUNG<br />

DER ZUKUNFT DENKT MIT<br />

SMART PACKAGING REVOLUTIONIERT DIE KOMMUNIKATION<br />

ZWISCHEN PHARMAHERSTELLER, ARZT UND PATIENT<br />

In der einen Hand die Verpackung, in der anderen Hand das Smartphone –<br />

in Zukunft wird sich zwischen analoger und digitaler Ebene ein unsichtbares<br />

Band spannen, das Patienten, Ärzten und Herstellern unvorstellbare Möglichkeiten<br />

für Medikamenteninformation und Gesundheitsservices offenbart.<br />

Aber wie können die innovativen, smarten Funktionen im Einsatz aussehen?<br />

Smart Packaging<br />

Intelligente Verpackungen verfügen über integrierte Technologien<br />

und bieten Verbrauchern sowie Herstellern smarte Zusatzfunktionen.<br />

In die Verpackung eingebettete Chips und Sensoren überwachen den<br />

Verpackungsinhalt, bieten erweiterte Kommunikationsmöglichkeiten oder<br />

Track’n Trace-Lösungen für Patient, Arzt und Hersteller. Aktuell gibt es<br />

jedoch aufgrund rechtlicher Beschränkungen und hoher Entwicklungsund<br />

Produktionsaufwände auf dem deutschen Pharmamarkt noch keine<br />

smarten Verpackungslösungen im Massengeschäft.<br />

Absprung auf digitale Plattformen<br />

„Near Field Communication“ (NFC), also die kontaktlose Datenübertragung<br />

im Nahbereich, ist im Alltag bereits als Grundlage von Bezahlsystemen<br />

angekommen. Doch die Technologie eignet sich für weitaus<br />

mehr als den schnellen Geldtransfer an der Supermarktkasse. In Form<br />

eines Etiketts kann Sie in die Verpackung integriert werden. Indem ein<br />

digitales Endgerät, z. B. Smartphone oder Tablet, an die Verpackung<br />

gehalten wird, erscheinen Informationen, die weit über den begrenzten<br />

Druckbereich der Verpackung hinausgehen: Ein Video mit Tipps zur<br />

korrekten Dosierung, eine Tonspur des Beipackzettels oder Live-Tracking-<br />

Informationen zum Produkt – das und vieles andere mehr kann so digital<br />

bereitgestellt werden.<br />

Sicherheitstinte schützt Originale<br />

Im Kampf gegen Medikamentenfälschungen und für einen<br />

effektiven Erstöffnungsschutz kann leitfähige Sicherheitstinte,<br />

die direkt auf die Verpackung gedruckt wird, ein hilfreiches<br />

Instrument sein. Über ein elektro-chromatisches Display,<br />

eine integrierte Batterie und einen Drucksensor werden die<br />

Informationen zum Originalitätszustand der Verpackung für<br />

Patienten, Ärzte oder Apotheker auf der Verpackung<br />

sichtbar: Zeigt das Display „Original“, ist die Verpackung<br />

sicher verschlossen. Sobald die Verpackung geöffnet ist,<br />

werden die gedruckten Leiterbahnen und damit die Verbindung<br />

zum Display unterbrochen. Für dieses Verfahren<br />

ist keine zusätzliche Hardware notwendig: Das intelligente<br />

Packaging spricht für sich selbst.<br />

Primary Pack mit integrierter Erinnerungsfunktion<br />

„Habe ich meine Tablette heute schon genommen?“ Mit einem smarten Blister<br />

oder einer smarten Kappe erübrigt sich diese Frage. Wann und wie viele<br />

Tabletten entnommen wurden, speichert künftig einfach eine App – immer<br />

nachvollziehbar, immer griffbereit. Zusätzlich werden Push-Nachrichten auf dem<br />

Smartphone daran erinnern, das Medikament zum richtigen Zeitpunkt zu nehmen. So<br />

lässt sich Therapietreue unkompliziert sicherstellen. Auf Primärverpackungen wie<br />

Flaschen oder Blistern findet die anspruchsvolle Technologie bereits Anwendung –<br />

inwiefern sich die Sekundärverpackung aus Karton dafür eignet, werden zukünftige<br />

Entwicklungen zeigen.


IN<br />

SIGHTS


HOLOGRAPHISCHE 3D-EFFEKTE, ELEGANTER METALLIC-SCHIMMER – SOLCH AUFFÄLLIGE VEREDELUNGEN<br />

FINDEN SICH VOR ALLEM AUF GENUSSMITTELN UND PFLEGEPRODUKTEN. AUF ARZNEIMITTEL-<br />

VERPACKUNGEN SIND SIE HINGEGEN EINE SELTENHEIT. DABEI KÖNNEN PHARMA-PACKUNGEN HIER VIEL<br />

VON ANDEREN BRANCHEN LERNEN. DENN VOR ALLEM OTC-PRODUKTE MÜSSEN AM POINT OF SALE<br />

AUFMERKSAMKEIT ERREGEN UND SICH GEGEN DIE KONKURRENZ DURCHSETZEN. GLEICHZEITIG KÖNNEN<br />

AUFFÄLLIGE VEREDELUNGEN ALS ZUSÄTZLICHE SICHERHEITSMERKMALE DEN FÄLSCHUNGSSCHUTZ DES<br />

MEDIKAMENTS UND DAMIT DIE PATIENTENSICHERHEIT ERHÖHEN.<br />

Schicker Schimmer – aber nachhaltig<br />

Eine gängige Veredelungsmethode für edle<br />

Metallic-Effekte ist die Verwendung von<br />

PET-Laminatsubstrat. Aufgrund der schlechten<br />

Umweltbilanz solcher Verbundstoffe steigt<br />

jedoch die Nachfrage nach nachhaltigeren<br />

Metallisierungstechnologien. Hier bieten sich<br />

die recyclebaren Pure-Metal-Lösungen von rlc<br />

an, beispielsweise die Produktion mit transfermetallisiertem<br />

Karton, die höchsten Glanz<br />

garantiert. Für dieses Verfahren wird eine<br />

dünne Metallschicht mithilfe einer Trägerfolie<br />

auf den Karton aufgetragen und die Folie<br />

anschließend wieder komplett entfernt. Dabei<br />

entsteht eine glänzende metallische Oberfläche,<br />

der Karton bleibt dennoch komplett<br />

recyclebar. Selbst Kaltfolie ist vergleichsweise<br />

nachhaltig – wenn der Folientransfer wie<br />

bei rlc inline ohne zusätzlichen Arbeitsschritt<br />

erfolgt. Aufgrund ihrer Recyclingeigenschaften<br />

kann sogar die klassische Heißfolienprägung<br />

als nachhaltigere Veredelungsalternative zu<br />

Verbundstoffen eingesetzt werden.<br />

Pure Metal – Green Chic<br />

Solutions. rlc stellt in dem<br />

Projekt die State-of-the-Art<br />

Metallisierungstechnologien<br />

auf verschiedenen<br />

Kartonqualitäten gegenüber<br />

und vergleicht u.a. CO2-Index,<br />

Weißegrad und<br />

Lead Time.


INSIGHTS<br />

23<br />

Holografisches Highlight<br />

Die preisgekrönte Linsen-Technologie von rlc schafft auf der Verpackung<br />

dreidimensionale holographische Effekte. Die Form der Linse ist<br />

individuell gestaltbar, und die Linse kann im Anschluss an die Prägung<br />

individuell überdruckt werden. Das auffällige Alleinstellungsmerkmal<br />

überzeugt: 2018 zeichneten die Verbände Pro Carton und ECMA rlc<br />

für die Verpackung des Medikaments Mezym ® von Berlin-Chemie mit<br />

dem European Carton Excellence Award in der Kategorie „Healthcare<br />

& Pharmaceuticals“ aus. An der Verpackung beeindruckten die<br />

Jury vor allem die Druckeffekte und die Farbgebung in Verbindung mit<br />

einer minimalistischen Grafik, die dem Konsumenten genau vermitteln,<br />

was das Produkt kann.<br />

Mit Sicherheit auffällig<br />

Die Lasergloss-Technologie vereint holographische Effekte mit lichtbrechendem<br />

Oberflächenglanz. Dazu wird eine mehrfach verwendbare<br />

Spezialfolie mit einem nanogeprägten Muster durch das Lackwerk der<br />

Druckmaschine geführt und in den noch nicht ganz getrockneten UV-Lack<br />

gepresst. Als kostengünstiges Verfahren ermöglicht Lasergloss hochglänzende,<br />

räumlich wirkende Oberflächenveredelungen zur Akzentuierung<br />

einzelner Segmente oder der gesamten Verpackungsfläche. So entstehen<br />

in Kombination mit Kaltfolientechnologie innovative, effiziente und<br />

gleichzeitig nachhaltige Veredelungen. Laser Gloss schützt Kunden und<br />

Markenhersteller zudem vor Plagiaten: In die verwendete Folie lassen<br />

sich das Logo des Herstellers oder ein Schriftzug integrieren und direkt<br />

auf die Verpackungsoberfläche applizieren, die für das bloße Auge nicht<br />

sichtbar sind. Mit speziellem Kameraequipment können die Produkte dann,<br />

etwa bei Zollkontrollen, auf ihre Echtheit überprüft werden.<br />

Multisensorische Lackeffekte<br />

Aufmerksamkeitsstarke Highlights entstehen auch mit Drip-off-Lack als<br />

Alternative zur Siebdruck-Technologie. Dafür wird ein spezieller Mattlack<br />

partiell auf den Karton aufgetragen. Im selben Arbeitsschritt wird mit<br />

einem nachgeschalteten Lackwerk wasserbasierter Dispersions-Glanzlack<br />

auf die gesamte Kartonfläche appliziert. Die bereits mit dem ölbasierten<br />

Drip-Off-Mattlack bedruckten Bereiche stoßen den glänzenden,<br />

wasserbasierten Dispersionslack ab. An diesen Stellen entsteht der<br />

spezielle Matteffekt. Die Bereiche, die im Drip-off-Mattlack ausgespart<br />

wurden, erscheinen hingegen glänzend. Drip-off-Lack erzeugt so ein<br />

sowohl optisch als auch haptisch ansprechendes Ergebnis und verstärkt<br />

den Eindruck eines hochqualitativen, edlen Produkts am Point of Sale.


24 INSIGHTS<br />

SICHER, AUFMERKSAMKEITSSTARK, INDIVIDUELL UND<br />

NUTZERFREUNDLICH – VERPACKUNGEN FÜR OTC-PRODUKTE<br />

MÜSSEN HOHE ERWARTUNGEN ERFÜLLEN. DENN WÄHREND KONSUMENTENSCHUTZ AN ERSTER STELLE<br />

STEHT, IST DER KONKURRENZKAMPF IM APOTHEKENREGAL BEI NICHT-VERSCHREIBUNGSPFLICHTIGEN<br />

MEDIKAMENTEN ÄHNLICH AUSGEPRÄGT WIE IN DER KONSUMGÜTERBRANCHE. DIES GILT VOR ALLEM FÜR<br />

SOGENANNTE COSMECEUTICALS, PRODUKTE AN DER SCHNITTSTELLE ZWISCHEN PHARMA - UND KOSMETIK -<br />

BRANCHE, DIE SICH MÖGLICHST EINDRUCKSVOLL PRÄSENTIEREN MÜSSEN.<br />

ALSO: VORHANG AUF FÜR UNSERE AUFMERKSAMKEITSSTARKEN PHARMAVERPACKUNGEN!<br />

Abbildung ohne Effekt<br />

Abbildung mit 3D - Effekt<br />

Hocheffektives „High-Light“<br />

Der Flavamed Hustensaft von Berlin-Chemie verspricht schnelle Abhilfe<br />

bei Bronchialerkrankungen und lockt gleichzeitig mit angenehmem<br />

Himbeer-Geschmack. Besonders hervorgehoben wird das Grafikdesign<br />

durch eine metallische Linse: Der auffällige 3D-Effekt unserer preisgekrönten<br />

„High-Light“-Linsen-Technologie unterstützt die Verpackung<br />

wirkungsvoll bei der Kommunikation mit dem Verbraucher und setzt neue<br />

Maßstäbe im pharmazeutischen Verpackungsdesign. Zudem ist das<br />

Verfahren ressourcenschonend, da nur die Linse selbst geprägt und nicht<br />

die gesamte Verpackung kaschiert wird.<br />

Doppelt Platz für Doppelherz<br />

Mehr Aufmerksamkeit für mehr Informationen bietet unsere<br />

Verpackung der Pro Lacto Balance Kapseln von Doppelherz.<br />

Dank einer Pop-Up-Konstruktion können relevante Informationen<br />

ganz oben auf der Verpackung platziert werden und<br />

ziehen so die Blicke potenzieller Käufer auf sich. Die auffällige<br />

Verpackungserweiterung verdoppelt zudem die Kommunikationsfläche<br />

der Schachtel, so dass sich auf der Rückseite<br />

noch mehr Anwendungshinweise unterbringen lassen.<br />

Lautes Design für eine klare Botschaft<br />

Das Produkt „acne attack“ der Marke Dr. Wolff ist eine Kampfansage,<br />

und der Name ist Programm: Er ziert das Facing in großen, weißen Buchstaben,<br />

die durch eine Blindprägung und eine dunkle Kontur hervorgehoben<br />

werden. Der vollflächige holografische Fond in Silber ist zusätzlicher<br />

Kontrast und auffälliger Eyecatcher in einem. Hier greift mit Sicherheit<br />

jeder zu, der die Kontrolle über seine Hautprobleme gewinnen will.


INSIGHTS 25<br />

Rosige Zeiten für natürliche Pflege<br />

Die Neovadiol Rose Platinum Tages- und Nachtpflege von Vichy sorgt dank mineralisierendem<br />

Thermalwasser für gesunde und gestärkte Haut. Im passenden Gold- und Rosé-Ton überzeugt<br />

ihre Verpackung im Verkaufsregal vor allem durch metallischen Glanz und klare, moderne Linien.<br />

Für einen besonders hochwertigen Eindruck wurde siebenfarbig auf Silberkaschierung gedruckt<br />

sowie ein partieller Matt- und Glanzlack aufgebracht.<br />

Augenpflege and Go!<br />

Man ist immer unterwegs – und hat seine wichtigsten Produkte gerne<br />

griffbereit. Dank einer speziellen Wallet-Verpackung können Verbraucher<br />

die Artelac Complete Augentropfen auch als To-Go-Variante problemlos<br />

unterwegs nutzen: Die flachen Kartonhüllen lassen sich bequem<br />

in jeder Tasche verstauen. Ein Wallet enthält je zwei praktische Einmal-<br />

Dosis-Behältnisse zur sicheren und einfachen Anwendung für unterwegs.<br />

Markteinführung für PRO-fessionelle Pflege<br />

Für die PRO-Serie von Doctor Babor wurde in Zusammenarbeit<br />

mit der Packaging-Design-Agentur brand.pack ein<br />

stimmiger Verpackungsauftritt entwickelt. Die originellen<br />

Cosmeceuticals umfassen Produkte, die ausschließlich<br />

im professionellen Kosmetikbereich eingesetzt werden –<br />

von Tiegeln über Flaschen bis zu Ampullen wird eine breite<br />

Produktrange geboten. Das Design in edlem Schwarz<br />

besticht durch Matt-Glanz-Effekte, eine DNA-Helix mit<br />

holografischer Veredelung und ein metallisches Color<br />

Coding, das die unterschiedlichen Wirkstoffe in den<br />

Fokus rückt.<br />

Blickfang Pipette<br />

Die medizinische Hautpflegemarke Eucerin setzt bei ihrem<br />

Gesichtsöl auf Transparenz – ganz ohne Sichtfenster:<br />

Die Verpackung zeigt das Produkt in Originalgröße auf<br />

einem schlichten, weißen Hintergrund und lässt es für sich<br />

sprechen. Die deutlich sicht- und fühlbare Blindprägung<br />

und die Kaltfolienveredelung in Silber sorgen für elegante<br />

Akzente. Im attraktiven Kontrast dazu stehen das reduzierte<br />

Farbspiel aus Weiß und hellem Gold sowie das blau-rote<br />

Logo. Auf der Rückseite ist das Produkt im geöffneten<br />

Zustand zu sehen, während detaillierte Piktogramme<br />

an den Seiten Anwendungshinweise geben. Ein Design,<br />

das die Verbindung zwischen Medizin und Kosmetik<br />

gekonnt unterstreicht.


26 INSIGHTS<br />

AUS DER RLC-GRUPPE<br />

Neue Kapazitäten im Pharmacenter<br />

Die rlc PHARMACENTER GmbH setzt ihre<br />

Erfolgsgeschichte als starker Partner der pharmazeutischen<br />

Industrie fort: Aufgrund der<br />

steigenden Nachfrage bei Packungsbeilagen<br />

investiert rlc in eine neue Druck- und eine Falzmaschine<br />

am Standort Rüdersdorf bei Berlin.<br />

Auch Erweiterungen der Faltschachtelproduktion<br />

sind in Planung. Zudem baut rlc den R&D Bereich<br />

weiter aus, um innovative Produkte und Services<br />

für Pharmakunden zu entwickeln.<br />

Nachhaltig, grün und edel<br />

In Sachen Nachhaltigkeit ist die rlc | packaging group auch <strong>2019</strong><br />

wieder ganz vorne dabei und präsentiert mit PureMetal recyclebare<br />

Monomaterial-Lösungen für Verpackungsveredelungen mit metallischem<br />

Effekt. Als Alternative zu Verbundmaterialien, die häufig für solche<br />

metallische Veredelungen eingesetzt werden, eröffnet PureMetal vielfältige<br />

Möglichkeiten für kreative und gleichzeitig umweltfreundliche<br />

Veredelungen. Verpackungslösungen aus transfermetallisiertem Material<br />

sind beispielsweise zu 100% recyclebar. Eine weitere nachhaltige<br />

und zudem kreative Technologie ist der Kaltfolientransfer. Für mehr Effizienz<br />

kombiniert rlc Kaltfolientransfer, Druck und sogar holographische<br />

Lackierungen inline.<br />

I nvestitionen in Erweiterungen<br />

Für eine optimale Supply Chain und innovative<br />

Verpackungslösungen investiert rlc kontinuierlich<br />

in neue Technologien – <strong>2019</strong> rund<br />

10,4 Millionen Euro am Standort BSC<br />

Drukarnia Opakowán im polnischen Poznán.<br />

Außerdem wurden dort der Neubau sowie die<br />

ersten neuen Produktionsanlagen fertiggestellt<br />

und in Betrieb genommen. „Diese Investitionen<br />

erfüllen höchste Ansprüche an Workflow und<br />

Prozesseffizienz und setzen so neue Maßstäbe<br />

in den Bereichen Logistik und agile<br />

Wertschöpfungskette“, erklärt Hans-Christian<br />

Bestehorn, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der rlc I packaging group.<br />

„Die Neue“ bei rlc<br />

Im Frühjahr 2020 erhält das Werk LEUNISMAN in<br />

Hannover Zuwachs: Die neue Heidelberg Speedmaster<br />

XL 106-9+LYYL ist bei Bedarf mit einem Kaltfolienmodul<br />

aufrüstbar und bietet die volle Palette an Druck- und Lackveredelungen.<br />

Prozesse wie Reinigung und Plattenwechsel<br />

laufen parallel und automatisiert; außerdem verfügt die<br />

Maschine über eine umfangreiche Sonderausstattung, die<br />

die Rüstzeiten deutlich reduziert und somit auch ideal für<br />

kleine Losgrößen geeignet ist.


IMPRINT<br />

rlc | packaging GmbH | Andertensche Wiese 21 | 30169 Hannover | Tel. +49 (0) 511 16499-0<br />

brainstorm@rlc-packaging.com | www.rlc-packaging.com


IMPRESSUM<br />

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