aMun Magazin Nr. 59
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Brenkhausen, das aus einem koptischen<br />
und katholischen Teil besteht. Thematisch<br />
begann das Programm mit einem Vortrag<br />
von Alexandra Küffer lic. phil. (Historisches<br />
und Völkerkundemuseum St. Gallen). In<br />
ihrem Vortrag „7 Mumien für den Bundesrat”<br />
referierte die Ägyptologin über die Särge<br />
aus dem Versteck von Bab-Gasus, die im späten<br />
19. Jahrhundert in die Schweiz gelangt<br />
waren und berichtete über die anschließende<br />
Präsentation und Bearbeitung in den jeweiligen<br />
Sammlungen. Dabei machte sie auf<br />
Innovationen bei der Gestaltung von Privatsärgen<br />
während der 21. und 22. Dynastie<br />
aufmerksam und stellte ihre Forschungen zu<br />
dieser Blütezeit der ägyptischen Sargmalerei<br />
vor. Im anschließenden Vortrag von Joachim<br />
Willeitner M.A. (München) ging es ebenfalls<br />
um kunstgeschichtliche Aspekte. Der<br />
Ägyptologe, Archäologe und Sachbuchautor<br />
referierte über die Stilistik der Amarnazeit<br />
und den langen Schatten des Atonkults,<br />
der sich bis in die ramessidische Zeit und<br />
später nachverfolgen lässt. In der Pause vor<br />
dem Abendessen bestand die Möglichkeit<br />
zu einer Führung mit dem Holzbildhauer<br />
Gunter Schmidt-Riedig, der den Besuchern<br />
viele Neuerungen im koptischen Kloster<br />
zeigte. Von den Wappenpflanzen Ägyptens<br />
handelte der Vortrag von Ulrike Jungnickel<br />
M.A. (Universität Mainz). Ein Schwerpunkt<br />
lag dabei auf der botanischen Identifikation<br />
der sogenannten Südpflanze, die bis heute<br />
nicht eindeutig geklärt werden konnte. Den<br />
thematischen Abschluss des Abends bildete<br />
der Vortrag von Dr. Helmut Brandl (Roemer-<br />
und Pelizaeus-Museum, Hildesheim).<br />
Der Ägyptologe nahm die Besucher mit<br />
auf eine virtuelle Reise ins archäologische<br />
Museum von Ismaelia (Ägypten) und zeigte<br />
dabei viele herausragende, aber hierzulande<br />
weitgehend unbekannte Exponate. Viele<br />
der Teilnehmer ließen den Abend bei einem<br />
Umtrunk im neuen, ägyptisch gestalteten<br />
Restaurant St. Markus gemütlich ausklingen.<br />
Nach dem optionalen Morgenweihrauchgebet<br />
und dem Frühstück im Speisesaal des<br />
Klosters startete das Programm am Samstagmorgen<br />
mit dem Thema „Spuren des Alten<br />
Ägypten in Mozarts Zauberflöte – wieviel<br />
Ägypten steckt in der Oper“ von Volker<br />
Semmler M.A. (Museum August Kestner,<br />
Hannover). Der Ägyptologe und Musiker<br />
untersuchte die ursprüngliche Inszenierung<br />
auf ihre ägyptischen Einflüsse und kam<br />
Abb. 3: Der Vortrag von<br />
Alexandra Küffer „7 Mumien<br />
für den Bundesrat” handelte<br />
von Särgen aus dem Versteck<br />
von Bab-Gasus in der Schweiz<br />
© Foto: Daniela Rutica<br />
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