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s'Magazin usm Ländle, 26. Oktober 2019

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BESTOFBIO<br />

Er ist frischgekürter „Biobauer<br />

desJahres“ und zeigt,was Bio<br />

alles kann: Karl Lingenhel<br />

TIPPSVOMPROFI MUSIKAUSWIEN<br />

KeineAusreden, sondern pure<br />

Motivation:SandroStadelmann<br />

als Karriere-Coach<br />

Er spielt keineWienerlieder,<br />

sondernWiener Lieder –und das<br />

inVorarlberg: Peter Marnul<br />

s’MagaSAMSTAG,<strong>26.</strong>OKTOBER<strong>2019</strong><br />

Foto:MauriceShourot<br />

ROLAND TRETTL<br />

HARTE<br />

ARBEIT<br />

Der Starkoch weiß, was<br />

ein Essenzum echten<br />

Erlebnis macht


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<strong>26.</strong> OKTOBER <strong>2019</strong> |INHALT<br />

4<br />

Heiztunsein:<br />

EinWildragout<br />

imHerbst<br />

Starkmacher:<br />

MisterImmo<br />

gibtTipps<br />

AbschiedvonWien:<br />

PeterMarnulspielt<br />

nunim<strong>Ländle</strong>auf<br />

GlücklicheKühe,<br />

glücklicherBauer:<br />

KarlLingenhelist<br />

„BiobauerdesJahres“<br />

AUSGEZEICHNET<br />

WarumsichdieUmstellungaufBio<br />

allemalauszahlt,wissendieLingenhels<br />

MAHLZEIT!<br />

WieStarkochRolandTrettl<br />

dieGastronomieumkrempelnwürde<br />

SCHNEIDERSBRILLE<br />

Herzerweichend:<br />

RobertSchneiderunddie„dreiHunde“<br />

KARRIERE<br />

SandroStadelmanngibtinseinemBuch<br />

Tipps,wiemanberuflichweiterkommt<br />

GSIBERGERZ‘WIAN<br />

CarolaPurtschertrifftden<br />

IT-ExpertenManfredBaumgartner<br />

PORTRAIT<br />

EinWienerim<strong>Ländle</strong><br />

HISTORISCHESBILD<br />

PorträtmitZiege,anno1929<br />

MUNDART<br />

StefanVögelkenntdieundichte<br />

Stelle,die„Zeine“oderauch„Zoana“!<br />

EVENTS<br />

WasSiedieseWoche<br />

keinesfallsverpassensollten!<br />

KULINARIK<br />

Wild-RagoutmitPolenta<br />

WASWURDEAUS...<br />

...MarkusFeldkircher?<br />

4|<br />

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Foto:MathisFotografie<br />

Foto:GesundeErbsen<br />

Foto:LisaMathis<br />

Foto:cacaroot-stock.adobe.com<br />

s’Magazin | Seite3<br />

17<br />

13<br />

10


LANDWIRTSCHAFT<br />

Der Biobauer des<br />

Fotos:MathisFotografie<br />

“HierwerdenIdeenzuEndegedacht,undjederWinkelseines<br />

Betriebsistvorbildlichgestaltet“,urteiltendieJurorenüberden<br />

frischgekürten„BiolandwirtdesJahres“,KarlLingenhelaus<br />

Doren.DerBregenzerwälderistüberzeugt,dassesfüreine<br />

Trendwendeim<strong>Ländle</strong>einstärkeresBewusstseinfürBiobraucht.<br />

ImHofladenkannmansich<br />

mitSpezereieneindecken.<br />

Einfachidyllisch:derHof<br />

derLingenhelsinDoren<br />

Auf Adem Biohof von Karl<br />

und Agathe Lingenhel<br />

herrschteine besondere<br />

Atmosphäre. Irgendwie<br />

schwebt einHauch von<br />

ZufriedenheitüberdemgesamtenBetrieb.Das<br />

spürt man bereits, wenn<br />

man denBioladen betrittund von<br />

Karl,AgatheoderdenbeidenTöchtern,<br />

dieauf dem Hof mitarbeiten,<br />

empfangenwird.DerRaumistmit<br />

Holzverkleidet,hellundfreundlich.<br />

IndenbeleuchtetenRegalenfinden<br />

sich selbstgemachteProdukte wie<br />

Honig,Joghurt,Käse,Schnapsund<br />

Säfte.BeieinemBlickindenlichtdurchflutetenKuhstallverstärktsich<br />

dasguteGefühl,dassderBetrieboffenbarganzimEinklangmitderNatur<br />

ist. Im Laufstall miteigenem<br />

„WellnessBereich“inklusiveMassagebürstedürfensichKüheundKälber<br />

ungestörtundfreibewegen.<br />

KarlundAgatheLingenhelbrachtenjüngstdendiesjährigen„CeresAward“ausBerlinmitnachHause,für<br />

den240 Bewerbungeneingegangen<br />

sind. Es werden Landwirtschaftsbetriebeimgesamtendeutschsprachigen<br />

Raum gesucht,die sich durch Mut,<br />

Ideenreichtum sowie Verantwortungsbewusstsein<br />

für Mensch, Tier<br />

und Natur auszeichnen.„Eigentlich<br />

wolltenwirnurschauen,wowirim<br />

VergleichzuanderenBetriebenstehen“,berichtet<br />

Karl Lingenhel bescheiden.DasserdenerstenPreisin<br />

derKategorie„BiobauerdesJahres“<br />

abräumenwürde,hätteersichnicht<br />

erwartet.„FürunsisteseineBestätigung,dasswiraufdemrechtenWeg<br />

sind.“<br />

Vor20JahrenhabendieLingenhels<br />

ihren Betrieb aufBio umgestellt.Zunächstseiensiehäufigals<br />

Bauernhof„Plus“:InDorenwerdenauchSeminareabgehalten<br />

„AuchTierehabeneineSeele“<br />

KarlLingenhellegtWertaufUrsprünglichkeit.Sostehen25Milchkühe–originalBraunviehmitHörnern<br />

–imweitläufigenStall.GefüttertwerdensiemitHeuundWasser.„Unsere<br />

Kälber werden mit Vollmilch getränkt“,erklärtderVollerwerbslandwirt.DerStallmistwirdkompostiert,<br />

wasdieUmweltunddasBodenleben<br />

schont. „Wenn wireinen gesunden<br />

Bodenhaben,habenwirauchgesunde<br />

PflanzenundTiere,dasisteineinfacherKreislauf.Wirkönnenheutesagen,<br />

dass wirfast tierarztfreisind.“<br />

DadurchhabendieLingenhelsauch<br />

deutlichwenigerKosten.Wichtigist<br />

Karl Lingenhel,dass er seine Tiere<br />

selbstzumSchlachterbringt.„Ichwill<br />

michvonjedemTierverabschieden–<br />

dasistvielleichtetwas’spinnig’,aber<br />

so mach’ ich das halt. Tiere haben<br />

aucheineSeele“,sagtervollerÜberzeugung.<br />

DieLingenhels geben ihrWissen<br />

auchmitBegeisterungweiter.Inihrer<br />

„Erlebnisküche“gibtAgatheLingenhelKoch-undBrotbackkurse.Schulklassenkönnenhiererfahren,woher<br />

Lebensmittelkommen und wiesie<br />

produziert werden.Zudem befindet<br />

sichaufdemHofeinSeminarraum,<br />

der an Firmen fürWorkshops und<br />

Klausurenvermietetwird,aberauch<br />

beiHochzeitenundGeburtstagengefragtist.DieBewirtungübernehmen<br />

„Spinner“bezeichnetworden. „Bio<br />

muss erstbei jedemselbstimKopf<br />

entstehen.Der Erfolgkommt dann<br />

vonallein.WennmanmitderNatur<br />

arbeitet,entwickeltsichsoVieles,wodurchderBetriebfastzumSelbstläuferwird.“<br />

Seite4 | s’Magazin


LANDWIRTSCHAFT<br />

Jahres<br />

natürlichdieLingenhels.Vorarlberg<br />

istmit15,5Prozentösterreichweites<br />

Schlusslicht,wasdenAnteilanBiobauernangeht–derSchnittliegtbei<br />

rund24Prozent.„Grundsätzlichist<br />

es eineBewusstseinssache“, so Lingenhel<br />

aufdie Frage, wie sich eine<br />

Trendwendeeinleiten ließe.Förderungenseienwichtig,abernichtdas<br />

Allheilmittel. „Es muss auch ohne<br />

Förderungenfunktionieren.“Vorallem<br />

müsstenLebensmittelstärker<br />

wertgeschätztwerden–auchüberden<br />

Preis. „Warum landensoviele LebensmittelimMüll?Weilsieeinfach<br />

zu billig sind!“Hier ist also wieder<br />

einmal der Konsument gefordert –<br />

dennsteigtdieNachfrageanBioprodukten,steigtauchdieZahlderProduzenten.<br />

PhilippVondrak<br />

DieKälberwerdenbeidenLingenhelsmitVollmilchaufgezogen<br />

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Ochsen Sulzberg


KOCHEN<br />

Wird Essengehen zum<br />

Luxus, Herr Trettl?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

DerSüdtirolerwarzehnJahreKüchenchefim„Hangar7“in<br />

SalzburgundistausTV-Showswie„TheTaste“und„Kitchen<br />

impossible“bekannt.NunwarRolandTrettlStargastaufder<br />

„Gustav“imMessequartierinDornbirn.„Krone“-Redakteurin<br />

SandraNemetschkehatihnzumTalkgetroffen.<br />

·······································································································································<br />

VielekennendensmartenSüdtirolerausdemFernsehen.Kein<br />

Wunderalso,dassamStand<br />

von „Stay Spiced“ die Autogrammjägerlauerten.Roland<br />

TrettlistGewürze-LiebhaberundsigniertehierseinneuesBuch„Nachschlag“–<br />

natürlichmitpersönlicherWidmungfür<br />

dieFans.<br />

Heute sieht man Sie öfter im TV als in der<br />

Küche,wiehatsichdasentwickelt?<br />

Ich habeeszugelassen. Im Dezember<br />

2013habeichdenHangarinSalzburgverlassenundhattedanneinfachkeineVerpflichtungenmehr.IchhabeHandwerksberufe<br />

ausprobiertwie Tischler,HolzschnitzerundSchneider.EinfachDinge,<br />

diemichaußerhalbderKücheinteressiert<br />

haben.EsgabzuderZeitkeinen„nächstenJob“fürmich.Eswarfürmichwichtig,einfach<br />

einmal aufzuhörenund zu<br />

schauen,waspassiert.Wenndufreibist,<br />

dannkommenLeuteaufdichzu.Plötzlichgingeslosmit„TheTaste“.TimMälzerhatdieSendungverlassenundman<br />

hatmichangesprochen,obichanseiner<br />

Stelleinteressiertwäre.Eswarniemein<br />

Ziel,großimFernsehenaufzutreten,das<br />

isteinfachpassiert.<br />

Sie sind auch Autor. Ihr aktuelles Werk<br />

„Nachschlag“beschäftigtsich damit,dass<br />

ein Koch nur ohne Sterne und Hauben sein<br />

wahres Glück findet.Betrachten Sie diese<br />

Auszeichnungenalsüberbewertet?<br />

DieseArtvonAuszeichnungensindvor<br />

vielenJahrenstehengeblieben.Siehaben<br />

sichnichtweiterentwickelt.Eshältsich<br />

nichtmehrdieWaage.FührerwieGault<br />

MillauoderMichelinliegenimmernoch<br />

Seite6 | s’Magazin<br />

ineinemDornröschenschlaf.Siesindirgendwoinden90er-JahrenhängengebliebenundbewertenmitdenselbenMaßstäbenwiedamals.Unddasistes,wasich<br />

kritisiere.EinBeispiel:Inder3-Sterne-<br />

KüchenimmstdueinperfektesLebensmittelwieeinStückFleischundschneidestlinksundrechtsnocheinmaletwas<br />

ab,damitesschöngeradesteht.EinLebensmittel,daseinenHaufenGeldkostet.<br />

AufderanderenSeitesprechenwiralle<br />

überNachhaltigkeit,aberwoistsie?Solche<br />

Institutionenmüssen anfangen, anderszuticken.VielleichtistesaucheinmaleineinfachesWirtshaus,dasrichtig<br />

geilkocht.EsbrauchtneueMaßstäbewie<br />

Nachhaltigkeit oder Regionalität. Man<br />

hatesganz einfach auch verpasst, eine<br />

zweiteLinieanBewertungeneinzuschlagen.NichtnurHigh-Endsolltedaeinen<br />

Platzhaben.SternepassenfürdasFine<br />

Dining,wobeiichauchnichtweiß,was<br />

dasist.UndfürWirtshäuserkönnteman<br />

jaeinenMondvergebenodereineSonne.<br />

Wasmachen19Punkteaus?Ichbrauch<br />

keinenSteinbuttodereinenLangustino,<br />

ich brauch einfach ein geiles Erlebnis.<br />

Dannkannesauch19Punktehaben.<br />

WasmachtfürSiesoeinErlebnisaus?<br />

Alleszusammen.DasEssenkannnochso<br />

gutsein,aberwennderKellnereinUnsympathlerist,dasRestaurantbeimBetretennachKloriecht,dasLichtschlecht<br />

oderdieLautstärkesohochist,dassich<br />

meinGegenüberanschreienmuss,dann<br />

beeinträchtigt das natürlich den Abend.<br />

DieKöche,dieglauben,dassesdasEssen<br />

alleineist, werdenauch nie erfolgreich<br />

sein.


KOCHEN<br />

s’Magazin | Seite7


KOCHEN<br />

FORTSETZUNG<br />

Derzeit hat die Gastronomie keinen<br />

leichtenStand.DiehorrendenMietenin<br />

den Innenstädten oder der Mangelan<br />

Fachkräften beispielsweisesetzenden<br />

Betriebenzu.WiekannmandieBranche<br />

wiederattraktivermachen?<br />

Teurerwerden.Gemeinsam.Esgeht<br />

immernurgemeinsam.Wennichals<br />

Gastronomalleinehergeheundmeine<br />

Preise erhöhe, dann wirddas nicht<br />

funktionieren.Aberwarumnichtzusammen?<br />

Glauben Sie,dass keine<br />

Restaurantsmehr besuchtwürden,<br />

wennjederteurerwerdenwürde?Es<br />

würdehingenommenwerden!FürEssenunddas,wasinderGastronomie<br />

geleistet wird,wird heute zu wenig<br />

Geldgezahlt.WennichmehrGeldhabe,kannichmeineMitarbeiterbesser<br />

bezahlen.AberdasGeldunddieFreizeitalleinemachenesnichtaus.Es<br />

geht auch um Wertschätzung. Man<br />

darf dem Gast nicht mehrsoviel<br />

durchgehenlassen.AlldieNo-Shows,<br />

die in derGastronomie stattfinden,<br />

sindeinriesigesProblem.Eswerden<br />

Tischereserviert–unddieLeutegehendannnichthin.Undweristdaran<br />

Schuld?Der Gastronomselbst!Er<br />

lässt es ja zu. Was macht man bei<br />

einerFluglinie,imTheater oder im<br />

Fußballstadion? Man kauft die TicketsimVoraus.Denenistesvöllig<br />

egal,obdukommstodernicht.Wieso<br />

sollalsoeinGastronomnichthergehenund25EuroproKopfimVorfeld<br />

verlangen?DannkommendieGäste<br />

auch.<br />

Aberwennallesteurerwird,wirdEssen<br />

zueinemLuxuswerden...<br />

EssensolleinLuxussein,weildann<br />

dieWertschätzungeineganzandere<br />

ist. Ichsage ja nicht,dassman die<br />

Preiseverdreifachensoll.Nuretwas<br />

höhersolltensieschonwerden,damit<br />

esindenKöpfenankommt.<br />

Sie habenjahrelang in der Spitzengastronomie<br />

bei Eckart Witzigmann gearbeitet.Was<br />

haben Sie davon mitgenommen?<br />

VielPositives.InersterLinieistder<br />

KochberufeinerderschönstenBerufe<br />

überhaupt,weilichtäglichMenschen<br />

glücklichmachenkannmitdem,was<br />

Geboren1971inBozen,Kochlehreim<br />

STECK BoznerParkhotelHolzner,rechteHand<br />

BRIEF vonJahrhundertkochEckartWitzigmann(Aubergine,Tantris,Ca’sPuers),<br />

ExecutiveChef„Ikarus“imHangar-7,erfolgreicheTV-KarriereindiversenFormaten,GastgeberbeiderVOX-Dating-<br />

Doku„FirstDates“,verheiratet.<br />

·····································································································································<br />

ichproduziere.Wennichimrichtigen<br />

Betrieb bin, darf ich mit Spitzenlebensmitteln<br />

arbeiten. Allein diese<br />

Energieder Lebensmittelist einzigartig.<br />

Undder Zusammenhalt im<br />

Team,dasharteArbeiten–dassind<br />

guteLebenserfahrungen.<br />

Eckart Witzigmann hat ja Vorarlberger<br />

Wurzeln,wusstenSiedas?<br />

Ja,ichhör’simmerwieder,aberimmernurvonVorarlbergern.Aberfür<br />

michisterganzklarBadGasteiner.<br />

In einemInterview haben Sie gesagt,<br />

dassKochenkeineKunstsei.<br />

KochenistHandwerk.DieKunsthat<br />

die Möglichkeit zu wachsen. Wenn<br />

icheinBildkaufeundichnichtgut<br />

draufbin,wirktesnicht.AberdasBild<br />

hängtanderWand,undnächsteWochekannesmichergreifen.Ichhabe<br />

dabeivielmehrZeit.BeimEssenmag<br />

essein,dassSieheuteeinenunvergesslichenAbendhaben.Aberichbin<br />

alsKochdaraufangewiesen,dassSie<br />

einengutenTaghatten,dassSiemit<br />

demrichtigenMenschendasind,dass<br />

SiekeinenStresshaben–esmussallesfürdiesenbesonderenMomentzu<br />

100 Prozentpassen.Die Basis des<br />

Gastes istdas Wichtigste. Ichkann<br />

einenunglücklichenMenschennicht<br />

glücklichkochen!<br />

VieleGäste wollen diesen Momentim<br />

Restaurantauchfotografischfesthalten<br />

und stellen dieGerichte danach online.<br />

Was halten sie vom Fotoverbot, das<br />

JuanAmadorausgesprochenhat?<br />

Wasfür ein geiler Typ! Dashat er<br />

wohl in meinem Buchgelesen.Ein<br />

KapitelinmeinemBuchistdemFotoverbotfürGästeimRestaurantgewidmet.DieLeutesollensichaufdasEssen<br />

konzentrieren undnicht auf’s<br />

Fotografieren. Diemeisten haben<br />

keinGefühlfürdasFotografieren.Die<br />

knipsendannmeineGerichtesobeschissenundstellensiedannaufdie<br />

SozialenNetzwerke.Dasistdanneine<br />

BeleidigungfürmichundmeineGerichte,<br />

ganz einfach. Dasist meine<br />

Meinung.IchmagJuan,dasVerbot<br />

sprichtfürihn.Aberichwürdeesandersmachen.Ichwürdeweitergehen.<br />

IchwürdenichtdasFotoverbieten,<br />

sondernHandysinmeinemRestaurant.IchwürdeineinerZeit,inwelcherjadieLeuteohneHandy-Fotos<br />

einBurnoutkriegen,einenKellnerabstellen,derdafürdaist,Fotosvonden<br />

Gerichtenzumachen.UnddieGäste<br />

bekommen hinterher das perfekte<br />

Fotozugeschickt.<br />

Siehaben im Fernsehen eine beachtliche<br />

Karrierehingelegt.Wieso,glauben<br />

Sie,kommenSiesogutan?<br />

Seite8 | s’Magazin


KOCHEN<br />

RO<br />

DerFreunddesMenschen<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

RolandTrettlwarStargastaufder<br />

„Gustav“-MesseinDornbirn.<br />

···························································································<br />

WasdenkenSie?<br />

Sie kommen authentisch, humorvoll<br />

undcharmantrüber.<br />

Ich glaube, das ist es.Aber man<br />

sprichtesnichtgerneselbstaus.Und<br />

dannkommtdazu,dassichnochnie<br />

einDrehbuchhatteodereinenText<br />

lernenmusste.IchgeheinjedesFormatreinundbindas,wasichbin.Ich<br />

erkenne die Kamerasgar nicht, sie<br />

verändernmichnicht.<br />

Siehaben ja mit„First Dates“ ein eigenes<br />

Format,bei dem Sie als Gastgeber<br />

auftreten.VomKochzumKuppler?<br />

EsisteinLokal,dasextragebautwurde–nachmeinenAngaben.Deshalb<br />

istessoauthentisch.Esgibtfürmich<br />

nichts,beidemicheinemMenschen<br />

sonahekommewiebeieinemEssen.<br />

Dukannstnichtwegundhastnurdein<br />

Gegenüber.BeimEssenkannstduso<br />

vielineinemMenschenerkennen.<br />

Welche Speise würden Sie für ein Date<br />

empfehlen?<br />

Ichglaubnicht,dassesdieperfekte<br />

Speisegibt.Das„Wie“istwichtiger.<br />

IdealerweisekochstdudasGerichtgemeinsammitdeinemDate.BeimKochenkannstdusovielRespektund<br />

Leidenschaftzeigen.Ichmeine:Wie<br />

bewegstdudeineHüftebeimRisottorühren?<br />

Fotos:MauriceShourot<br />

IchhabedasganzeGeweseumdieVierbeinernie<br />

verstanden.DaichaufeinemBergbauernhofgroß<br />

wurde,warichimmervonTierenumgeben,KleinviehundGroßvieh.Eswareinfachda,undmanhat<br />

nichtlangeüberdasWeseneinesVierbeinersphilosophiert.Miristesniewirklichgelungen,eineemotionaleBeziehungzuHundenoderKatzenaufzubauen.DasliegtnichtandenHundenundKatzen,<br />

sondernanmeinerverkorkstenArt.Tieregehörenin<br />

dieScheuneundnichtinsBettodergaraufden<br />

Tisch.MeineFraudenktdaganzanders.Seitunsere<br />

dreiBubenaufderWeltsind,habensichimLaufder<br />

ZeitauchdreiHundezuunsgesellt.EinMünsterländer,einschönes,sanftesTier,dasfürchterlich<br />

haart.EinweißerTibet-Terrier,derunglaublich<br />

dreistundgefräßigistundeinehandtaschengroße<br />

PromenadenmischungausPudelundichweißnichtwas,derbeijederGelegenheitausbüxt.Ichsagte<br />

nochscherzhaft,alsmeineFraubeimireinzog:„KeineSchwiegermütterundHunde!“DiesenKampf,<br />

wievieleandere,habeichverloren.<br />

UnsereBubenvergötterndieHunde.Planwares<br />

eigentlich,eineArtVerantwortungsgefühlund<br />

AchtsamkeitfürdieVierbeineraufzubauen.Fressnapffüllen,Wasserhinstellen,mitihnenGassigehen.WenndieJungsausderSchulekommen,<br />

schalltzuersteinmaleinohrenbetäubendesHallo<br />

durchsHaus.JederbegrüßtseinenHundundtollt<br />

mitihmdurchdieWohnung.DenFressnapffülle<br />

ich.DasWasserstelleichhin,Gassilasseichsiegehen.IchbinderBetteleimüdegeworden:„Gebtden<br />

Hundenzufressen!“Icherledigedasselber.Obwohl<br />

ichkeineHundemag,kannichnichtmitansehen,<br />

wenneinTierleidet.Ichgebeesnichtgernezu:IrgendwiesindmirunsereHundedocheinwenigans<br />

Herzgewachsen.DerMünsterländermitdemsanftenBlick,derTibet-Terrier,dernureineskennt–das<br />

Fressen,unddieschwarzeHandtasche,Spikemit<br />

Namen,dessenHinterbeinedieOhrenüberholen,<br />

wennerdabeiist,abzuhauen.Manhat,wasHunde<br />

angeht,leiderkeinHerzausStein.<br />

s’Magazin | Seite9


MOTIVATION<br />

Sandros Leitfaden für<br />

ein erfolgreiches Leben<br />

„MotivationTo-Go“nenntsichdas<br />

ersteBuchvonSandro<br />

Stadelmann.Dererfolgreiche<br />

Immobilienmaklermit<br />

VorarlbergerWurzelngibtdarin<br />

autobiografischeMotivationstipps.<br />

Wasesallesbraucht,umdie<br />

Karriereleiterhochzuklettern,hat<br />

er„Krone“-RedakteurinSandra<br />

Nemetschkeerzählt.Dabeihater<br />

aucheinigesüberseine<br />

persönlichenZieleverraten.<br />

Sandro J. Stadelmann<br />

MOTIVATION TO-GO<br />

Oderwarum (fast) jeder Tag zählt<br />

Ein Versuch.<br />

MitderrichtigenEinstellung<br />

dieKlippender<br />

Angstumschiffenundrichtig<br />

durchstarten.<br />

Ein springender Mann auf<br />

derWiese–diesesBildbeschreibt<br />

Sandro Stadelmanns<br />

Definition von<br />

Glück. Seine persönliche<br />

„Vision-Wall“,aufdererseineWünscheundZielevisualisiert,wirdvon<br />

diesemFotogeschmückt.Undgenau<br />

diesesSujetfindetsichnunaufseinem<br />

ErstlingswerkalsAutorwieder.Der<br />

kleineUnterschied:Diesmalisteser,<br />

derimAnzugüberdieWiesehüpft.<br />

„EswarimmerschoneinTraumvon<br />

mir,einBuchzuschreiben.“Einige<br />

JahreistdieseIdeeinderSchublade<br />

gereift,bisdieVerlegerinLauraRösneraufdenjungenUnternehmeraufmerksam<br />

wurde. „IhrKonzept hat<br />

michsofortangesprochen“,schwärmt<br />

Sandro.SoentstanddieIdeezu„MotivationTo-Go“.<br />

WashebtdiesenRatgebervonanderenab?„DerGroßteildieserBücher<br />

wurdevonMenschengeschrieben,die<br />

eineerfolgreicheKarrierehintersich<br />

haben.Ichhingegenerarbeitesiemir<br />

gerade–ichgebealsowirklichautobiografische<br />

Motivationstipps aus<br />

meinem Alltag.“ UndSandrohat<br />

trotzseinerjungenJahreschonEinigeserlebt:ErwaralsSoldatimAus-<br />

landseinsatz,errang beider Mister<br />

AustriaWahl2015dendrittenPlatz<br />

undsammelteersteErfahrungenals<br />

Schauspieler.Priorität hat aber seit<br />

einpaarJahrenseineigenesBusiness:<br />

Als Immobilienmakler„Mister Immo“mischterdenWienerMarktauf<br />

–undzähltschonheutezudenerfolgreichstenseinerBranche.Wer<br />

ihmaufseinenSocial-Media-Kanälenfolgt,siehtihn<br />

auch spät<br />

abendsoderamWochenendein<br />

seinemBüroinderCity„hackeln“.„DeneinfachenWeg<br />

zumErfolggibtesnicht.Es<br />

braucht harte Arbeit,<br />

Durchhaltevermögen<br />

undDisziplin.“<br />

DaswillerinseinemBuch<br />

der jungenGenerationvermitteln,diejagerne<br />

vom schnellen Geld<br />

träumt.„Esgibtleider<br />

kein Geheimrezept.<br />

Mach’eineAusbildung,geh’arbeiten<br />

und perfektioniere deine Talente –<br />

dannwirstduerfolgreich!“<br />

NatürlichgibtesauchinSandros<br />

LebenabundzuTage,dienichtso<br />

rund laufen.Rückschlägegehören<br />

Seite10 | s’Magazin


MOTIVATION<br />

Fotos:SandroStadelmann(2),BissutiKristian,ReneSchmidt<br />

aber dazu. „Nach einer symbolischen<br />

Watschensurftmanplötzlichwiederauf<br />

derErfolgswelle.Mandarfsichnurnicht<br />

unterkriegen lassen!“ SeinEhrgeiz ist<br />

auchinseinerhartenKindheitbegründet.<br />

Anderewärenvielleichtdaranzerbrochen,<br />

SandrohatdieNegativ-Erfahrungenfür<br />

sichgenutzt:„MeinengstesUmfeldwollte<br />

mich immer klein halten. Ichwurde<br />

unterschätzt und zumVerliererabgestempelt.Alljenenwillichesheutebeweisen–undichbinaufdembesten<br />

Wegdazu“,gibtersichkämpferisch.<br />

InschwierigenMomentendenkter<br />

oftdaranzurück.Mittlerweilehat<br />

er aber auch andere Methoden<br />

gefunden,die einemotionales<br />

Tieferstgarnichtaufkommen<br />

lassen.„IchhabeeineRoutine<br />

entwickelt,die mich jedenTagfitindenTagstarten<br />

lässt.“Morgensport,ein gesundesFrühstückund<br />

MeditationhaltenKörperundGeistim<br />

Einklang.DieseundandereTippskann<br />

manab31.<strong>Oktober</strong>inseinemBuch„MotivationTo-Go“nachlesen.SandroStadelmannwillindesdienächstenSprossen<br />

derKarriereleitererklimmen.Undeines<br />

istfür den Schwarzenegger-Fanklar:<br />

Essollhochhinausgehen! SN<br />

DieeinzigartigeErfolgsstoryvonArnoldSchwarzeneggeristSandrosVorbildundAnsporn–hiermitKurtMarnul,demeinstigenTrainervon„Arnie“.<br />

Agro Spezial<br />

Ruck Zuck Futtertischsanierung<br />

RUCK ZUCK Futtertischsanierung<br />

zwischenden Fütterungszeiten!<br />

Sie denken über eine Sanierung Ihres Futtertisches nach?<br />

Mit uns entscheiden Sie sich für den richtigen Partner!<br />

Wir bieten Ihnen eine schnelle und saubereAlternative zur<br />

herkömmlichen Futtertisch-Methode.<br />

Und zwar Ruck-Zuck zwischen den Mahlzeiten...<br />

Ob Edelstahl oder Kunstharz... Sie haben dieWahl!<br />

Vorteile:<br />

• BessereFutteraufnahme und schonenderes Fressverhalten<br />

• Langlebigkeit und Stabilität durch hochwertige Materialien<br />

• Leichte Reinigung<br />

• Hygienisch sauber für besteGesundheit IhrerTiere<br />

• Kostengünstige Selbstmontage oder Komplettservicedurch<br />

Profis<br />

Infos unter www.futtertischsanierung.de


GESELLSCHAFT<br />

ManfredBaumgartner<br />

IT-Experte<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

MeinheutigerGsibergerhatheuerGrundzufeiern:Seit40JahrenlebterinseinerWahlheimat–<br />

undebensolangeisterMitgliedbeimVereinder<br />

VorarlbergerinWien,fürdenerseitvielenJahren<br />

auchimVorstandaktivist.AufgewachsenistManfredBaumgartnermitvierGeschwisterninHohenems.FrischmaturiertamGymnasiumSchoren,<br />

siedelteerfürdasInformatikstudiumanderTechnischenUniversitätindieBundeshauptstadt.Gleich<br />

nachderSponsionarbeitetederbesonneneVorarlbergeralsZivildienerfürdasWienerStadtgartenamt.„BeimfrühmorgendlichenSchneeschaufeln<br />

undBäumepflanzenhabeichdieWienerMentalität<br />

erstmalsrichtigkennengelernt“,erklärtManfred<br />

miteinemAugenzwinkern.Beruflichbeschäftigt<br />

sichder58-jährigeFamilienvatermitüberauskomplexenFeldern:NachmehrerenberuflichenStationenisterbeiderinternationalenIT-Firma„Nagarro“seit18JahrenQualitätsmanager.Softwaretests<br />

fürnamhafteKundenaufderganzenWeltstehen<br />

amProgramm.AuchüberseineArbeitszeithinaus<br />

istITfürManfredeinwichtigesThema:Sohateran<br />

vierBüchernmitgewirktundsitztimPräsidiumdes<br />

Software-Arbeitskreises„ASQF“.VielZeitfürHeimatbesuchebleibt<br />

danicht.„Immerhin<br />

alleheiligenZeiten“<br />

schaffteres,seine<br />

Mutterund<br />

Geschwisterzu<br />

besuchen.<br />

DieVorarlbergerKommunikationsberaterinCarola<br />

Purtscher (PR-Agentur<br />

Purtscher Relations) lebt<br />

seitüber30JahreninWien.<br />

Als Netzwerkerin lädt sie<br />

regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />

„Tafelrunde“.<br />

twitter.com/<br />

CarolaPurtscher<br />

SeinSelfie:Manfred<br />

Baumgartnervorder<br />

WienerStaatsoper.<br />

Ein Wiener<br />

im <strong>Ländle</strong><br />

Währendüber1000Menschenjährlichvon<br />

VorarlbergnachWienziehen,macht’s<br />

einerandersrum:PeterMarnul.Der<br />

ehemals„liederlicheSpielmann“,derlaut<br />

ProgrammauchgerneLieder<br />

interpretiert,die„dieWeltnicht<br />

verändern“,lebtseitKurzeminBregenz<br />

undbereichertnundieheimischeSzene.<br />

OftwarandieserStelle<br />

schon von Ur-Vorarlbergern,diedasLand<br />

zwischen Bodensee<br />

undArlbergseitJahrzehnten<br />

mitprägen,zulesen. FrischesBlutbelebtaberbekanntlich<br />

jedeRegion–vorallemwennes<br />

sichumeinenderrenommiertesten<br />

Musiker Wiens handelt, den die<br />

Liebe jüngst ins <strong>Ländle</strong> gezogen<br />

hat:PeterMarnul.„DasersteMal<br />

gastierteich1984imHirschenin<br />

SchwarzenbergundwarvonVorarlbergsofortsehrangetan“,erinnertsichdergebürtigeSteirer,der<br />

seineZelteaberberufsbedingtfür<br />

vieleJahreinWienaufgeschlagen<br />

hat.„MeinHerzschlugseitjeher<br />

fürakustischeMusik,auchalses<br />

den Begriff ’unplugged’ noch gar<br />

nichtgab“,soderMultiinstrumentalist,<br />

der neben seinem StamminstrumentGeigeauchdieMandola,dieBouzoukiunddieUkulele<br />

zupft,sowiealsAkkordeonistund<br />

alsSängerinErscheinungtritt.<br />

Schonals17-Jährigerspielteer<br />

mit Folkgrößenwie Merlinund<br />

den„Liederlich Spielleut“, mit<br />

denenerdurchganzEuropatourte<br />

–spätermusiziertePeter beider<br />

irisch beeinflussten „Vienna Cei-<br />

Seite12 | s’Magazin


PORTRÄT<br />

lidhBand“undarbeitetemitdenlegendären<br />

„Schmetterlingen“ zusammen.AlsMusikerundWerbegrafikereinAutodidakt,gönnteer<br />

sich schließlich eine zehnjährige<br />

„Babypause“undwidmetesichseinenvierSöhnen,eheerwiedermusikalischinErscheinungtrat–sei<br />

esamBurgtheateroderbeimVertonenvonUnger-Texten.<br />

NeueLiebe,neuesLand<br />

WoMarnulebenfallszufinden<br />

war: bei der legendären „Gomera<br />

StreetBand“,beidersichalljährlichStraßen-undFolkmusikeraus<br />

allerHerrenLänderaufderInsel<br />

GomerazurgemeinsamenSession<br />

treffen. Dort ebenfalls mit dabei:<br />

ErnoReiner,Kopfderführenden<br />

<strong>Ländle</strong>-Akustik-Band „Die<br />

Bauernfänger“.Esentwickeltesich<br />

eineFreundschaft,undPeterverbrachteseineSommernunmeistin<br />

Vorarlberg.„Auchwennichbereits<br />

zweimalausderKircheausgetreten<br />

bin,kommeichmitdenMenschen<br />

hierbestenszurecht“,soderstets<br />

Sinn-und Textsuchende, der im<br />

<strong>Ländle</strong>nochweitmehrfand:eine<br />

neueLiebe.NachvierjährigerFernbeziehungmitGesangslehrerinSimone<br />

folgtePeter Anfangdieses<br />

Monats endgültig dem Ruf des<br />

HerzensundzogüberdenArlberg.<br />

„Ich musste mir in Bregenz erst<br />

eineWohnungsuchen,dennSimonewohntineinemaltenBauernha<strong>usm</strong>itnurknappüber1,80Meter<br />

Raumhöhe,“ scherztder 1,90<br />

großeHüne.Nochpendeltder54-<br />

jährige(„IchhabeamgleichenTag<br />

GeburtstagwieBobDylan,denich<br />

abernuralsTextermag“)zwischen<br />

Bundes- und Landeshauptstadt,<br />

setztimLandaberzunehmendAkzente.<br />

„Am15. November spiele<br />

ich im Wolfurter’Shanti’meine<br />

neuenWienerLieder,nichtzuverwechselnmitWienerliedern“,freut<br />

sichPeteraufdiesenneuenKarrie-<br />

re-Abschnitt.AufdassderRoots-<br />

Musiker hierWurzeln schlagen<br />

möge... RaimundJäger<br />

Foto:MathisFotografie<br />

s’Magazin | Seite13


Seite14 | s’Magazin


Vö<br />

VÖ<br />

• •<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

• •<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

MUNDART<br />

DieZeineoderauchZaineentstammtdemmittelhochdeutschenWortzeine,welchesKorbbedeuteteund<br />

seinerseitsaufdemgermanischenWorttainagleichGertefußt.AuchimalemannischenSprachraumwirdunter<br />

derZeinebisheuteeingeflochtenerKorbverstanden,<br />

derinregionalenVariantenentwederalsZana,Zoana,<br />

ZänaoderauchZeenaausgesprochen<br />

wird.ZwarentsprichtesderhandwerklichenLogikvonFlechtwerk,<br />

dassdiesesnichtwasserdichtist<br />

oderseinsollte(imGegenteil,<br />

imFalledesObstkorbssogar<br />

luftdurchlässigseinmuss,um<br />

Schimmelbildungzuvermeiden),<br />

dennochsprichtderVolksmund<br />

paradoxerweisevoneinerrinniga<br />

Zoana,alsoeinem„rinnendenKorb“.<br />

GemeintistdamitinallerRegelnichtetwaeinundichter<br />

Flechtkorb,sonderneineFrau,dieentweder1.)naham<br />

WassergebautistundfolglichoftundbeijederGelegenheitweint,oderdie2.)vonihremNaturellherununterbrochenredetundGeheimnisseverrät,welcheihrexplizitunterdemGebotdesStillschweigenszugetragen<br />

wurden–wieebenjedeZoananotgedrungenundautomatischebenfallsWasserlassenmüsste,würdemansie<br />

mitWasserfüllen.ImpraktischenAlltagwirdderSchüler<br />

desAlemannischenaufderSuchenachwasserdichten<br />

BehälternjedenfallsnichtbeiderZänafündigwerden,<br />

dafüraberbeieinerGelta(=Bottich);esseidennnatürlich,diesewärefehlerhaftlöcherig,wasimGegensatz<br />

zurZänaabernichtihremNaturellentspricht.<br />

Zeine,Zoana,Zana,Zeena<br />

Hauptwort<br />

s’Magazin | Seite15<br />

HabenSieauchhistorische<br />

FotoschätzezuHause,dann<br />

schickenSiesieunsperE-Mailan:<br />

vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />

DiebestenBilderwerden<br />

veröffentlicht.<br />

Kleinkindmit<br />

Zickleinim<br />

Jahre1929<br />

NebenstehendesBildzeigt<br />

einenkleinenJungenausdem<br />

Bregenzerwald,dermitoffensichtlicherBegeisterungein<br />

kleinesZickleinansichdrückt.<br />

Auchwennim„Wauld“mittlerweilelängstKühedieRegentschaftüberdieWeidenübernommenhaben,sospielendie<br />

ZiegenfürdieAlpbewirtschaftungnachwievoreinewichtige<br />

Rolle.Diegenügsamenund<br />

überausintelligentenHornträgersindwiefürsGebirgegeschaffen,keinHangistihnenzu<br />

steil,keineWiesezumager–<br />

undsogebietensieüberall<br />

dort,wodieprofaneKuhmit<br />

ihrem„Muh“amEndeist,der<br />

VerbuschungEinhalt.<br />

Soistesauchnichtverwunderlich,dassdieBregenzerwälderjustamStaatsfeiertagjedes<br />

JahrzuAbertausendenzum<br />

ZiegenmarktnachAndelsbuch<br />

pilgern.DortwerdenGeißen<br />

undBöckeganzgenaubeäugt,<br />

einschlägigeKriterienwie„Euterhängung“,„Zitzenstellung“<br />

unddieBeschaffungdes„Fundaments“entscheidenletztlich<br />

darüber,werdiebegehrten<br />

Zuchtpreisegewinnt.Ein<br />

durchausverfolgenswertes<br />

Spektakel,dasdieZiegenselbst<br />

inderRegelmitstoischerGelassenheitübersichergehen<br />

lassen.Biszu200Tierenehmen<br />

amWettbewerbteil,darunter<br />

auchechteRaritätenwiedie<br />

vomAussterbenbedrohteBlobeziege,dieBündnerStrahlenziegeoderdiesogenannte„Tauernschecke“.<br />

„Verzelleraliaber<br />

nünt–sieischta<br />

rinnigeZäna!“


EVENTS<br />

Meisterkonzert mit<br />

Jörg Widmann<br />

im Festspielhaus<br />

Bregenz<br />

Komponieren,<br />

dirigieren,klarinettieren:Jörg<br />

Widmannhat<br />

eineDreifachbegabung,und<br />

soisterauch<br />

beimzweiten<br />

Bregenzer<br />

Meisterkonzertzuerleben:AlsSolist<br />

undLeiterdes<br />

KlarinettenkonzertMozartssowiealsKomponist.Das<br />

KonzertfindetamDonnerstag,dem<br />

31.<strong>Oktober</strong>,imFestspielhausBregenzstatt.Konzerteinführungistum<br />

19UhrimSaalBodensee.Infosund<br />

Ticketsunter:www.bregenzermeisterkonzerte.at<br />

Die Kernölamazonen<br />

live on Stage<br />

DasneueProgrammderKernölamazonenisteinutopischesMusikkabarettmitirrwitzigenFragenundÜberraschungen.AmFreitag,dem1.November(20.30Uhr)fragendieDamen„WasWäreWenn“–undzwarinder<br />

KammgarninHard.Tickets:www.kammgarn.at<br />

Foto:MarcoBorggreve<br />

Familien-Musical<br />

AmSonntag,dem24.November,<br />

werdenGroßundKleinimKulturhausDornbirnab15Uhrin<br />

einemärchenhafteWeltvoller<br />

ZauberundPoesieentführt:Das<br />

TheaterLiberiinszeniert„Die<br />

SchöneunddasBiest“alsmoder-<br />

Foto:JULIAWESELY<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

nesMusical.GefühlvolleEigen-<br />

kompositionenundtemporeiche<br />

Choreografienversprechenein<br />

unterhaltsamesErlebnisfürKinderabvierJahren,Elternund<br />

Großeltern.InfosundTickets:<br />

www.v-ticket.at<br />

Zusammenspiel der<br />

Kulturen zwischen Ost &West<br />

DieMusikvon<br />

JMO–dassind<br />

JanGalegaBrönnimannausder<br />

Schweiz,Moussa<br />

CissokhoausSenegalundOmri<br />

HasonausIsrael<br />

–lässtdieKunst<br />

desGeschichtenerzählenswieder<br />

aufleben.Das<br />

Trioüberschreitet<br />

GrenzenzwischentraditionellenundmodernenKlängenausAfrika,<br />

EuropaunddemOrient.ZuhörenamDonnerstag,dem<br />

31.<strong>Oktober</strong>,um20.30UhrimSpielbodeninDornbirn.<br />

InfosundTickets:www.spielboden.at<br />

Foto:www.nilzboehme.de<br />

Foto:janocilka<br />

Impressum<br />

Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />

Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />

Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:AngelikaDrnek,SandraNemetschke,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />

vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at<br />

Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />

Seite16 | s’Magazin


Wildschweinragout<br />

mitPolenta<br />

KULINARIK<br />

Zubereitung:<br />

1 Sellerie,PastinakeundKarotteschälen,<br />

feinblättrigschneiden.ZwiebelundKnoblauch<br />

schälen,kleinwürfeln.Fleischingleichgroße<br />

Würfelschneiden.<br />

2 EineschwereKasserolleerhitzen,Ghee<br />

zufügenundRohrzuckerdarinkaramellisieren.<br />

Wurzelwerkglasiganlaufenlassen,Zwiebel<br />

undKnoblauchzufügenundanschwitzen.<br />

Fleischbeifügen,einmalumrühren,Senf,Salz,<br />

einSchussEssig,Thymianundangemörserte<br />

Wacholderbeerenzufügen,mitetwasRotwein<br />

ablöschenundzugedecktca.2Stundenweich<br />

dünsten.WährenddessenbeiBedarfetwas<br />

Suppezugießen.<br />

3 FürdiePolenta,Gemüsesuppeaufkochen,<br />

Polentagrießlangsameinrieselnlassenund<br />

beisehrschwacherHitze15-20Min.ausquellenlassen.Dabeiimmerwiederrühren<br />

undfallsnötigheißesWassernachgießen.Zum<br />

SchlussmitPfeffer,Salz,einemSchussZitronensaftundeinerPrisePaprikapulverwürzen.<br />

4 NachderGarzeitdasRagoutmitdem<br />

restlichenRotweinundSuppeaufgießen,mit<br />

inwenigWasserangerührtemStärkemehl<br />

bindenundmitwenig(!)PfefferundSalzsowie<br />

Preiselbeermarmeladeabschmecken.<br />

Zutaten(für2Personen):<br />

250gWildschweinschulteroder-keule<br />

1ElRohrzucker<br />

je1Zwiebel&Knoblauch<br />

1ScheibeKnollensellerie<br />

je1Pastinake&Karotte<br />

Ghee(oderButterschmalz)<br />

70mlRotwein<br />

125-150mlWildfondoderRindsuppe<br />

Senf,Pfeffer,Salz,Paprikapulver<br />

EssigundZitronensaft,Stärkemehl<br />

4-5Wacholderbeeren,Thymian<br />

Preiselbeermarmelade<br />

Plus:70gPolentagrieß,<br />

400mlGemüsesuppe<br />

Fotos:GesundeErbsen,WolfgangHirt<br />

,,<br />

Werimmerleicht<br />

friert,kannsichmit<br />

diesemGerichtgutaufwärmen:<br />

langsamgeschmortesWildmit<br />

cremigerPolenta!<br />

Wildgiltalsüberausgesundes,weilmageres,cholesterinarmes<br />

undnährstoffreichesFleischund hat ausSichtder<br />

„Traditionellen Chinesischen Medizin“ eine wärmende<br />

Wirkung.LetztereswirddurchmehrstündigesKochennocheinmal<br />

verstärkt.GehtesnämlichnachdenChinesen,wirddabeidieSubstanzderZutatenlangsaminEnergieumgewandelt.MitdenKräutern<br />

undGewürzenliefertdiesesübermehrereStundengeköchelteRagout<br />

abernichtnurWärme,sondernauchEnergiebeziehungsweiseQi,alsoLebensenergie.Unddiesistindernunimmerkälterwerdenden<br />

Jahreszeitnatürlichbesonderswertvoll.Weralsoleichtfriert,kann<br />

dieKältemiteinemlangegekochtenWild-Eintopfbesondersgutaus<br />

demKörpervertreiben! www.gesunde-erbsen.com<br />

s’Magazin | Seite17


WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />

...Markus Feldkircher?<br />

DasLebendesMarkusFeldkircheristgeprägtvonFußball.<br />

DerLochauerhatseinenLieblingssportgleichvonmehreren<br />

Seitenkennengelernt–alsSpieler,TrainerundManager<br />

beimKult-KlubSWBregenz.„Felle“warübrigensaucheiner<br />

derletztenklassischenLiberosimVorarlbergerFußball.<br />

demBregenzerAufstiegindieBundesliga(1999)holtederdamaligePräsidentHansGrillFeldkircherinsManagement,dasLandVorarlbergstellte<br />

denMitarbeiterderSportabteilungfür<br />

dieseAufgabefrei.<br />

2003 kehrteerseinem Verein<br />

schließlichdenRücken:Beruflichging<br />

eszurückinsLandhaus,sportlichzum<br />

SVLochau.Dortübernahmer–nicht<br />

zuletztwegenSohnFabio–dasTraining<br />

der jüngsten Nachwuchsmannschaft.Daswarallerdingsnochlange<br />

nichtdieletzteSprossederKarriereleiter:<br />

Seit2009 ist Feldkircher auch<br />

beimVorarlbergerFußballverbandals<br />

Trainertätig,zudemleitetergemeinsammitEgonHaagundGabrielRamsauerbeimSVLochaudiesportlichen<br />

Geschicke.DieLeiblachtalersindaktuell<br />

Zweiter in der Vorarlbergliga:<br />

„WirhabeneineechttolleEntwicklung<br />

hinter uns“, istder 49-Jährige<br />

stolz.AberauchanBregenzhatFeldkircherbesteErinnerungen,haterdamalsdochseinejetzigeFrauAlexandrakennengelernt.UndnochweitstolzeralsaufallefußballerischenHeldentatenisteraufseinebeidenKinderNina(24)undFabio(21).<br />

ElredFaisst<br />

1996:DerdamaligeBregenzerBürgermeisterSigiGasser<br />

gratuliertMarkusFeldkircherzumAufstieg.<br />

DiefußballerischeLaufbahndesMarkusFeldkircher<br />

begann als<br />

„Knirps“beiSWBregenz.Dortdurchliefer<br />

denNachwuchs,eheerinsLeistungszentrumnach<br />

Dornbirn wechselte.<br />

AufderBirkenwiesetraferaufeinen<br />

Mitspieler,derspätereinesteileKarrieremachensollte:AdiHütter.„Wir<br />

haben zusammen vielerlebt. Noch<br />

heutelachenwirdarüber,wennwir<br />

uns–leiderzuselten–treffen.“1987<br />

kehrte„Felle“zuseinemStammvereinzurück.MitjungenKollegenwie<br />

Markus Mader (heute Dornbirn-<br />

Trainer) oder denBrüdernHarald<br />

undRolandKornexlgelangihmder<br />

sofortige Aufstiegindie Westliga,<br />

1996folgtederSprungindie2.Division.DamalsplagtendenbaumlangenVerteidiger,derdiemittlerweile<br />

überholte Position des Liberos bekleidete,allerdingsschonargeKnieprobleme,imWinter1998mussteer<br />

seineaktiveKarrierebeenden.Mit<br />

MarkusFeldkircheristinderVerkehrsabteilungdesLandes,beim<br />

VFVundbeimSVLochautätig.<br />

Fotos:PirvatMarkusFeldkircher<br />

Seite18 | s’Magazin

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