s'Magazin usm Ländle, 26. Oktober 2019
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BESTOFBIO<br />
Er ist frischgekürter „Biobauer<br />
desJahres“ und zeigt,was Bio<br />
alles kann: Karl Lingenhel<br />
TIPPSVOMPROFI MUSIKAUSWIEN<br />
KeineAusreden, sondern pure<br />
Motivation:SandroStadelmann<br />
als Karriere-Coach<br />
Er spielt keineWienerlieder,<br />
sondernWiener Lieder –und das<br />
inVorarlberg: Peter Marnul<br />
s’MagaSAMSTAG,<strong>26.</strong>OKTOBER<strong>2019</strong><br />
Foto:MauriceShourot<br />
ROLAND TRETTL<br />
HARTE<br />
ARBEIT<br />
Der Starkoch weiß, was<br />
ein Essenzum echten<br />
Erlebnis macht
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uper!<br />
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<strong>26.</strong> OKTOBER <strong>2019</strong> |INHALT<br />
4<br />
Heiztunsein:<br />
EinWildragout<br />
imHerbst<br />
Starkmacher:<br />
MisterImmo<br />
gibtTipps<br />
AbschiedvonWien:<br />
PeterMarnulspielt<br />
nunim<strong>Ländle</strong>auf<br />
GlücklicheKühe,<br />
glücklicherBauer:<br />
KarlLingenhelist<br />
„BiobauerdesJahres“<br />
AUSGEZEICHNET<br />
WarumsichdieUmstellungaufBio<br />
allemalauszahlt,wissendieLingenhels<br />
MAHLZEIT!<br />
WieStarkochRolandTrettl<br />
dieGastronomieumkrempelnwürde<br />
SCHNEIDERSBRILLE<br />
Herzerweichend:<br />
RobertSchneiderunddie„dreiHunde“<br />
KARRIERE<br />
SandroStadelmanngibtinseinemBuch<br />
Tipps,wiemanberuflichweiterkommt<br />
GSIBERGERZ‘WIAN<br />
CarolaPurtschertrifftden<br />
IT-ExpertenManfredBaumgartner<br />
PORTRAIT<br />
EinWienerim<strong>Ländle</strong><br />
HISTORISCHESBILD<br />
PorträtmitZiege,anno1929<br />
MUNDART<br />
StefanVögelkenntdieundichte<br />
Stelle,die„Zeine“oderauch„Zoana“!<br />
EVENTS<br />
WasSiedieseWoche<br />
keinesfallsverpassensollten!<br />
KULINARIK<br />
Wild-RagoutmitPolenta<br />
WASWURDEAUS...<br />
...MarkusFeldkircher?<br />
4|<br />
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Foto:MathisFotografie<br />
Foto:GesundeErbsen<br />
Foto:LisaMathis<br />
Foto:cacaroot-stock.adobe.com<br />
s’Magazin | Seite3<br />
17<br />
13<br />
10
LANDWIRTSCHAFT<br />
Der Biobauer des<br />
Fotos:MathisFotografie<br />
“HierwerdenIdeenzuEndegedacht,undjederWinkelseines<br />
Betriebsistvorbildlichgestaltet“,urteiltendieJurorenüberden<br />
frischgekürten„BiolandwirtdesJahres“,KarlLingenhelaus<br />
Doren.DerBregenzerwälderistüberzeugt,dassesfüreine<br />
Trendwendeim<strong>Ländle</strong>einstärkeresBewusstseinfürBiobraucht.<br />
ImHofladenkannmansich<br />
mitSpezereieneindecken.<br />
Einfachidyllisch:derHof<br />
derLingenhelsinDoren<br />
Auf Adem Biohof von Karl<br />
und Agathe Lingenhel<br />
herrschteine besondere<br />
Atmosphäre. Irgendwie<br />
schwebt einHauch von<br />
ZufriedenheitüberdemgesamtenBetrieb.Das<br />
spürt man bereits, wenn<br />
man denBioladen betrittund von<br />
Karl,AgatheoderdenbeidenTöchtern,<br />
dieauf dem Hof mitarbeiten,<br />
empfangenwird.DerRaumistmit<br />
Holzverkleidet,hellundfreundlich.<br />
IndenbeleuchtetenRegalenfinden<br />
sich selbstgemachteProdukte wie<br />
Honig,Joghurt,Käse,Schnapsund<br />
Säfte.BeieinemBlickindenlichtdurchflutetenKuhstallverstärktsich<br />
dasguteGefühl,dassderBetrieboffenbarganzimEinklangmitderNatur<br />
ist. Im Laufstall miteigenem<br />
„WellnessBereich“inklusiveMassagebürstedürfensichKüheundKälber<br />
ungestörtundfreibewegen.<br />
KarlundAgatheLingenhelbrachtenjüngstdendiesjährigen„CeresAward“ausBerlinmitnachHause,für<br />
den240 Bewerbungeneingegangen<br />
sind. Es werden Landwirtschaftsbetriebeimgesamtendeutschsprachigen<br />
Raum gesucht,die sich durch Mut,<br />
Ideenreichtum sowie Verantwortungsbewusstsein<br />
für Mensch, Tier<br />
und Natur auszeichnen.„Eigentlich<br />
wolltenwirnurschauen,wowirim<br />
VergleichzuanderenBetriebenstehen“,berichtet<br />
Karl Lingenhel bescheiden.DasserdenerstenPreisin<br />
derKategorie„BiobauerdesJahres“<br />
abräumenwürde,hätteersichnicht<br />
erwartet.„FürunsisteseineBestätigung,dasswiraufdemrechtenWeg<br />
sind.“<br />
Vor20JahrenhabendieLingenhels<br />
ihren Betrieb aufBio umgestellt.Zunächstseiensiehäufigals<br />
Bauernhof„Plus“:InDorenwerdenauchSeminareabgehalten<br />
„AuchTierehabeneineSeele“<br />
KarlLingenhellegtWertaufUrsprünglichkeit.Sostehen25Milchkühe–originalBraunviehmitHörnern<br />
–imweitläufigenStall.GefüttertwerdensiemitHeuundWasser.„Unsere<br />
Kälber werden mit Vollmilch getränkt“,erklärtderVollerwerbslandwirt.DerStallmistwirdkompostiert,<br />
wasdieUmweltunddasBodenleben<br />
schont. „Wenn wireinen gesunden<br />
Bodenhaben,habenwirauchgesunde<br />
PflanzenundTiere,dasisteineinfacherKreislauf.Wirkönnenheutesagen,<br />
dass wirfast tierarztfreisind.“<br />
DadurchhabendieLingenhelsauch<br />
deutlichwenigerKosten.Wichtigist<br />
Karl Lingenhel,dass er seine Tiere<br />
selbstzumSchlachterbringt.„Ichwill<br />
michvonjedemTierverabschieden–<br />
dasistvielleichtetwas’spinnig’,aber<br />
so mach’ ich das halt. Tiere haben<br />
aucheineSeele“,sagtervollerÜberzeugung.<br />
DieLingenhels geben ihrWissen<br />
auchmitBegeisterungweiter.Inihrer<br />
„Erlebnisküche“gibtAgatheLingenhelKoch-undBrotbackkurse.Schulklassenkönnenhiererfahren,woher<br />
Lebensmittelkommen und wiesie<br />
produziert werden.Zudem befindet<br />
sichaufdemHofeinSeminarraum,<br />
der an Firmen fürWorkshops und<br />
Klausurenvermietetwird,aberauch<br />
beiHochzeitenundGeburtstagengefragtist.DieBewirtungübernehmen<br />
„Spinner“bezeichnetworden. „Bio<br />
muss erstbei jedemselbstimKopf<br />
entstehen.Der Erfolgkommt dann<br />
vonallein.WennmanmitderNatur<br />
arbeitet,entwickeltsichsoVieles,wodurchderBetriebfastzumSelbstläuferwird.“<br />
Seite4 | s’Magazin
LANDWIRTSCHAFT<br />
Jahres<br />
natürlichdieLingenhels.Vorarlberg<br />
istmit15,5Prozentösterreichweites<br />
Schlusslicht,wasdenAnteilanBiobauernangeht–derSchnittliegtbei<br />
rund24Prozent.„Grundsätzlichist<br />
es eineBewusstseinssache“, so Lingenhel<br />
aufdie Frage, wie sich eine<br />
Trendwendeeinleiten ließe.Förderungenseienwichtig,abernichtdas<br />
Allheilmittel. „Es muss auch ohne<br />
Förderungenfunktionieren.“Vorallem<br />
müsstenLebensmittelstärker<br />
wertgeschätztwerden–auchüberden<br />
Preis. „Warum landensoviele LebensmittelimMüll?Weilsieeinfach<br />
zu billig sind!“Hier ist also wieder<br />
einmal der Konsument gefordert –<br />
dennsteigtdieNachfrageanBioprodukten,steigtauchdieZahlderProduzenten.<br />
PhilippVondrak<br />
DieKälberwerdenbeidenLingenhelsmitVollmilchaufgezogen<br />
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KOCHEN<br />
Wird Essengehen zum<br />
Luxus, Herr Trettl?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
DerSüdtirolerwarzehnJahreKüchenchefim„Hangar7“in<br />
SalzburgundistausTV-Showswie„TheTaste“und„Kitchen<br />
impossible“bekannt.NunwarRolandTrettlStargastaufder<br />
„Gustav“imMessequartierinDornbirn.„Krone“-Redakteurin<br />
SandraNemetschkehatihnzumTalkgetroffen.<br />
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VielekennendensmartenSüdtirolerausdemFernsehen.Kein<br />
Wunderalso,dassamStand<br />
von „Stay Spiced“ die Autogrammjägerlauerten.Roland<br />
TrettlistGewürze-LiebhaberundsigniertehierseinneuesBuch„Nachschlag“–<br />
natürlichmitpersönlicherWidmungfür<br />
dieFans.<br />
Heute sieht man Sie öfter im TV als in der<br />
Küche,wiehatsichdasentwickelt?<br />
Ich habeeszugelassen. Im Dezember<br />
2013habeichdenHangarinSalzburgverlassenundhattedanneinfachkeineVerpflichtungenmehr.IchhabeHandwerksberufe<br />
ausprobiertwie Tischler,HolzschnitzerundSchneider.EinfachDinge,<br />
diemichaußerhalbderKücheinteressiert<br />
haben.EsgabzuderZeitkeinen„nächstenJob“fürmich.Eswarfürmichwichtig,einfach<br />
einmal aufzuhörenund zu<br />
schauen,waspassiert.Wenndufreibist,<br />
dannkommenLeuteaufdichzu.Plötzlichgingeslosmit„TheTaste“.TimMälzerhatdieSendungverlassenundman<br />
hatmichangesprochen,obichanseiner<br />
Stelleinteressiertwäre.Eswarniemein<br />
Ziel,großimFernsehenaufzutreten,das<br />
isteinfachpassiert.<br />
Sie sind auch Autor. Ihr aktuelles Werk<br />
„Nachschlag“beschäftigtsich damit,dass<br />
ein Koch nur ohne Sterne und Hauben sein<br />
wahres Glück findet.Betrachten Sie diese<br />
Auszeichnungenalsüberbewertet?<br />
DieseArtvonAuszeichnungensindvor<br />
vielenJahrenstehengeblieben.Siehaben<br />
sichnichtweiterentwickelt.Eshältsich<br />
nichtmehrdieWaage.FührerwieGault<br />
MillauoderMichelinliegenimmernoch<br />
Seite6 | s’Magazin<br />
ineinemDornröschenschlaf.Siesindirgendwoinden90er-JahrenhängengebliebenundbewertenmitdenselbenMaßstäbenwiedamals.Unddasistes,wasich<br />
kritisiere.EinBeispiel:Inder3-Sterne-<br />
KüchenimmstdueinperfektesLebensmittelwieeinStückFleischundschneidestlinksundrechtsnocheinmaletwas<br />
ab,damitesschöngeradesteht.EinLebensmittel,daseinenHaufenGeldkostet.<br />
AufderanderenSeitesprechenwiralle<br />
überNachhaltigkeit,aberwoistsie?Solche<br />
Institutionenmüssen anfangen, anderszuticken.VielleichtistesaucheinmaleineinfachesWirtshaus,dasrichtig<br />
geilkocht.EsbrauchtneueMaßstäbewie<br />
Nachhaltigkeit oder Regionalität. Man<br />
hatesganz einfach auch verpasst, eine<br />
zweiteLinieanBewertungeneinzuschlagen.NichtnurHigh-Endsolltedaeinen<br />
Platzhaben.SternepassenfürdasFine<br />
Dining,wobeiichauchnichtweiß,was<br />
dasist.UndfürWirtshäuserkönnteman<br />
jaeinenMondvergebenodereineSonne.<br />
Wasmachen19Punkteaus?Ichbrauch<br />
keinenSteinbuttodereinenLangustino,<br />
ich brauch einfach ein geiles Erlebnis.<br />
Dannkannesauch19Punktehaben.<br />
WasmachtfürSiesoeinErlebnisaus?<br />
Alleszusammen.DasEssenkannnochso<br />
gutsein,aberwennderKellnereinUnsympathlerist,dasRestaurantbeimBetretennachKloriecht,dasLichtschlecht<br />
oderdieLautstärkesohochist,dassich<br />
meinGegenüberanschreienmuss,dann<br />
beeinträchtigt das natürlich den Abend.<br />
DieKöche,dieglauben,dassesdasEssen<br />
alleineist, werdenauch nie erfolgreich<br />
sein.
KOCHEN<br />
s’Magazin | Seite7
KOCHEN<br />
FORTSETZUNG<br />
Derzeit hat die Gastronomie keinen<br />
leichtenStand.DiehorrendenMietenin<br />
den Innenstädten oder der Mangelan<br />
Fachkräften beispielsweisesetzenden<br />
Betriebenzu.WiekannmandieBranche<br />
wiederattraktivermachen?<br />
Teurerwerden.Gemeinsam.Esgeht<br />
immernurgemeinsam.Wennichals<br />
Gastronomalleinehergeheundmeine<br />
Preise erhöhe, dann wirddas nicht<br />
funktionieren.Aberwarumnichtzusammen?<br />
Glauben Sie,dass keine<br />
Restaurantsmehr besuchtwürden,<br />
wennjederteurerwerdenwürde?Es<br />
würdehingenommenwerden!FürEssenunddas,wasinderGastronomie<br />
geleistet wird,wird heute zu wenig<br />
Geldgezahlt.WennichmehrGeldhabe,kannichmeineMitarbeiterbesser<br />
bezahlen.AberdasGeldunddieFreizeitalleinemachenesnichtaus.Es<br />
geht auch um Wertschätzung. Man<br />
darf dem Gast nicht mehrsoviel<br />
durchgehenlassen.AlldieNo-Shows,<br />
die in derGastronomie stattfinden,<br />
sindeinriesigesProblem.Eswerden<br />
Tischereserviert–unddieLeutegehendannnichthin.Undweristdaran<br />
Schuld?Der Gastronomselbst!Er<br />
lässt es ja zu. Was macht man bei<br />
einerFluglinie,imTheater oder im<br />
Fußballstadion? Man kauft die TicketsimVoraus.Denenistesvöllig<br />
egal,obdukommstodernicht.Wieso<br />
sollalsoeinGastronomnichthergehenund25EuroproKopfimVorfeld<br />
verlangen?DannkommendieGäste<br />
auch.<br />
Aberwennallesteurerwird,wirdEssen<br />
zueinemLuxuswerden...<br />
EssensolleinLuxussein,weildann<br />
dieWertschätzungeineganzandere<br />
ist. Ichsage ja nicht,dassman die<br />
Preiseverdreifachensoll.Nuretwas<br />
höhersolltensieschonwerden,damit<br />
esindenKöpfenankommt.<br />
Sie habenjahrelang in der Spitzengastronomie<br />
bei Eckart Witzigmann gearbeitet.Was<br />
haben Sie davon mitgenommen?<br />
VielPositives.InersterLinieistder<br />
KochberufeinerderschönstenBerufe<br />
überhaupt,weilichtäglichMenschen<br />
glücklichmachenkannmitdem,was<br />
Geboren1971inBozen,Kochlehreim<br />
STECK BoznerParkhotelHolzner,rechteHand<br />
BRIEF vonJahrhundertkochEckartWitzigmann(Aubergine,Tantris,Ca’sPuers),<br />
ExecutiveChef„Ikarus“imHangar-7,erfolgreicheTV-KarriereindiversenFormaten,GastgeberbeiderVOX-Dating-<br />
Doku„FirstDates“,verheiratet.<br />
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ichproduziere.Wennichimrichtigen<br />
Betrieb bin, darf ich mit Spitzenlebensmitteln<br />
arbeiten. Allein diese<br />
Energieder Lebensmittelist einzigartig.<br />
Undder Zusammenhalt im<br />
Team,dasharteArbeiten–dassind<br />
guteLebenserfahrungen.<br />
Eckart Witzigmann hat ja Vorarlberger<br />
Wurzeln,wusstenSiedas?<br />
Ja,ichhör’simmerwieder,aberimmernurvonVorarlbergern.Aberfür<br />
michisterganzklarBadGasteiner.<br />
In einemInterview haben Sie gesagt,<br />
dassKochenkeineKunstsei.<br />
KochenistHandwerk.DieKunsthat<br />
die Möglichkeit zu wachsen. Wenn<br />
icheinBildkaufeundichnichtgut<br />
draufbin,wirktesnicht.AberdasBild<br />
hängtanderWand,undnächsteWochekannesmichergreifen.Ichhabe<br />
dabeivielmehrZeit.BeimEssenmag<br />
essein,dassSieheuteeinenunvergesslichenAbendhaben.Aberichbin<br />
alsKochdaraufangewiesen,dassSie<br />
einengutenTaghatten,dassSiemit<br />
demrichtigenMenschendasind,dass<br />
SiekeinenStresshaben–esmussallesfürdiesenbesonderenMomentzu<br />
100 Prozentpassen.Die Basis des<br />
Gastes istdas Wichtigste. Ichkann<br />
einenunglücklichenMenschennicht<br />
glücklichkochen!<br />
VieleGäste wollen diesen Momentim<br />
Restaurantauchfotografischfesthalten<br />
und stellen dieGerichte danach online.<br />
Was halten sie vom Fotoverbot, das<br />
JuanAmadorausgesprochenhat?<br />
Wasfür ein geiler Typ! Dashat er<br />
wohl in meinem Buchgelesen.Ein<br />
KapitelinmeinemBuchistdemFotoverbotfürGästeimRestaurantgewidmet.DieLeutesollensichaufdasEssen<br />
konzentrieren undnicht auf’s<br />
Fotografieren. Diemeisten haben<br />
keinGefühlfürdasFotografieren.Die<br />
knipsendannmeineGerichtesobeschissenundstellensiedannaufdie<br />
SozialenNetzwerke.Dasistdanneine<br />
BeleidigungfürmichundmeineGerichte,<br />
ganz einfach. Dasist meine<br />
Meinung.IchmagJuan,dasVerbot<br />
sprichtfürihn.Aberichwürdeesandersmachen.Ichwürdeweitergehen.<br />
IchwürdenichtdasFotoverbieten,<br />
sondernHandysinmeinemRestaurant.IchwürdeineinerZeit,inwelcherjadieLeuteohneHandy-Fotos<br />
einBurnoutkriegen,einenKellnerabstellen,derdafürdaist,Fotosvonden<br />
Gerichtenzumachen.UnddieGäste<br />
bekommen hinterher das perfekte<br />
Fotozugeschickt.<br />
Siehaben im Fernsehen eine beachtliche<br />
Karrierehingelegt.Wieso,glauben<br />
Sie,kommenSiesogutan?<br />
Seite8 | s’Magazin
KOCHEN<br />
RO<br />
DerFreunddesMenschen<br />
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RolandTrettlwarStargastaufder<br />
„Gustav“-MesseinDornbirn.<br />
···························································································<br />
WasdenkenSie?<br />
Sie kommen authentisch, humorvoll<br />
undcharmantrüber.<br />
Ich glaube, das ist es.Aber man<br />
sprichtesnichtgerneselbstaus.Und<br />
dannkommtdazu,dassichnochnie<br />
einDrehbuchhatteodereinenText<br />
lernenmusste.IchgeheinjedesFormatreinundbindas,wasichbin.Ich<br />
erkenne die Kamerasgar nicht, sie<br />
verändernmichnicht.<br />
Siehaben ja mit„First Dates“ ein eigenes<br />
Format,bei dem Sie als Gastgeber<br />
auftreten.VomKochzumKuppler?<br />
EsisteinLokal,dasextragebautwurde–nachmeinenAngaben.Deshalb<br />
istessoauthentisch.Esgibtfürmich<br />
nichts,beidemicheinemMenschen<br />
sonahekommewiebeieinemEssen.<br />
Dukannstnichtwegundhastnurdein<br />
Gegenüber.BeimEssenkannstduso<br />
vielineinemMenschenerkennen.<br />
Welche Speise würden Sie für ein Date<br />
empfehlen?<br />
Ichglaubnicht,dassesdieperfekte<br />
Speisegibt.Das„Wie“istwichtiger.<br />
IdealerweisekochstdudasGerichtgemeinsammitdeinemDate.BeimKochenkannstdusovielRespektund<br />
Leidenschaftzeigen.Ichmeine:Wie<br />
bewegstdudeineHüftebeimRisottorühren?<br />
Fotos:MauriceShourot<br />
IchhabedasganzeGeweseumdieVierbeinernie<br />
verstanden.DaichaufeinemBergbauernhofgroß<br />
wurde,warichimmervonTierenumgeben,KleinviehundGroßvieh.Eswareinfachda,undmanhat<br />
nichtlangeüberdasWeseneinesVierbeinersphilosophiert.Miristesniewirklichgelungen,eineemotionaleBeziehungzuHundenoderKatzenaufzubauen.DasliegtnichtandenHundenundKatzen,<br />
sondernanmeinerverkorkstenArt.Tieregehörenin<br />
dieScheuneundnichtinsBettodergaraufden<br />
Tisch.MeineFraudenktdaganzanders.Seitunsere<br />
dreiBubenaufderWeltsind,habensichimLaufder<br />
ZeitauchdreiHundezuunsgesellt.EinMünsterländer,einschönes,sanftesTier,dasfürchterlich<br />
haart.EinweißerTibet-Terrier,derunglaublich<br />
dreistundgefräßigistundeinehandtaschengroße<br />
PromenadenmischungausPudelundichweißnichtwas,derbeijederGelegenheitausbüxt.Ichsagte<br />
nochscherzhaft,alsmeineFraubeimireinzog:„KeineSchwiegermütterundHunde!“DiesenKampf,<br />
wievieleandere,habeichverloren.<br />
UnsereBubenvergötterndieHunde.Planwares<br />
eigentlich,eineArtVerantwortungsgefühlund<br />
AchtsamkeitfürdieVierbeineraufzubauen.Fressnapffüllen,Wasserhinstellen,mitihnenGassigehen.WenndieJungsausderSchulekommen,<br />
schalltzuersteinmaleinohrenbetäubendesHallo<br />
durchsHaus.JederbegrüßtseinenHundundtollt<br />
mitihmdurchdieWohnung.DenFressnapffülle<br />
ich.DasWasserstelleichhin,Gassilasseichsiegehen.IchbinderBetteleimüdegeworden:„Gebtden<br />
Hundenzufressen!“Icherledigedasselber.Obwohl<br />
ichkeineHundemag,kannichnichtmitansehen,<br />
wenneinTierleidet.Ichgebeesnichtgernezu:IrgendwiesindmirunsereHundedocheinwenigans<br />
Herzgewachsen.DerMünsterländermitdemsanftenBlick,derTibet-Terrier,dernureineskennt–das<br />
Fressen,unddieschwarzeHandtasche,Spikemit<br />
Namen,dessenHinterbeinedieOhrenüberholen,<br />
wennerdabeiist,abzuhauen.Manhat,wasHunde<br />
angeht,leiderkeinHerzausStein.<br />
s’Magazin | Seite9
MOTIVATION<br />
Sandros Leitfaden für<br />
ein erfolgreiches Leben<br />
„MotivationTo-Go“nenntsichdas<br />
ersteBuchvonSandro<br />
Stadelmann.Dererfolgreiche<br />
Immobilienmaklermit<br />
VorarlbergerWurzelngibtdarin<br />
autobiografischeMotivationstipps.<br />
Wasesallesbraucht,umdie<br />
Karriereleiterhochzuklettern,hat<br />
er„Krone“-RedakteurinSandra<br />
Nemetschkeerzählt.Dabeihater<br />
aucheinigesüberseine<br />
persönlichenZieleverraten.<br />
Sandro J. Stadelmann<br />
MOTIVATION TO-GO<br />
Oderwarum (fast) jeder Tag zählt<br />
Ein Versuch.<br />
MitderrichtigenEinstellung<br />
dieKlippender<br />
Angstumschiffenundrichtig<br />
durchstarten.<br />
Ein springender Mann auf<br />
derWiese–diesesBildbeschreibt<br />
Sandro Stadelmanns<br />
Definition von<br />
Glück. Seine persönliche<br />
„Vision-Wall“,aufdererseineWünscheundZielevisualisiert,wirdvon<br />
diesemFotogeschmückt.Undgenau<br />
diesesSujetfindetsichnunaufseinem<br />
ErstlingswerkalsAutorwieder.Der<br />
kleineUnterschied:Diesmalisteser,<br />
derimAnzugüberdieWiesehüpft.<br />
„EswarimmerschoneinTraumvon<br />
mir,einBuchzuschreiben.“Einige<br />
JahreistdieseIdeeinderSchublade<br />
gereift,bisdieVerlegerinLauraRösneraufdenjungenUnternehmeraufmerksam<br />
wurde. „IhrKonzept hat<br />
michsofortangesprochen“,schwärmt<br />
Sandro.SoentstanddieIdeezu„MotivationTo-Go“.<br />
WashebtdiesenRatgebervonanderenab?„DerGroßteildieserBücher<br />
wurdevonMenschengeschrieben,die<br />
eineerfolgreicheKarrierehintersich<br />
haben.Ichhingegenerarbeitesiemir<br />
gerade–ichgebealsowirklichautobiografische<br />
Motivationstipps aus<br />
meinem Alltag.“ UndSandrohat<br />
trotzseinerjungenJahreschonEinigeserlebt:ErwaralsSoldatimAus-<br />
landseinsatz,errang beider Mister<br />
AustriaWahl2015dendrittenPlatz<br />
undsammelteersteErfahrungenals<br />
Schauspieler.Priorität hat aber seit<br />
einpaarJahrenseineigenesBusiness:<br />
Als Immobilienmakler„Mister Immo“mischterdenWienerMarktauf<br />
–undzähltschonheutezudenerfolgreichstenseinerBranche.Wer<br />
ihmaufseinenSocial-Media-Kanälenfolgt,siehtihn<br />
auch spät<br />
abendsoderamWochenendein<br />
seinemBüroinderCity„hackeln“.„DeneinfachenWeg<br />
zumErfolggibtesnicht.Es<br />
braucht harte Arbeit,<br />
Durchhaltevermögen<br />
undDisziplin.“<br />
DaswillerinseinemBuch<br />
der jungenGenerationvermitteln,diejagerne<br />
vom schnellen Geld<br />
träumt.„Esgibtleider<br />
kein Geheimrezept.<br />
Mach’eineAusbildung,geh’arbeiten<br />
und perfektioniere deine Talente –<br />
dannwirstduerfolgreich!“<br />
NatürlichgibtesauchinSandros<br />
LebenabundzuTage,dienichtso<br />
rund laufen.Rückschlägegehören<br />
Seite10 | s’Magazin
MOTIVATION<br />
Fotos:SandroStadelmann(2),BissutiKristian,ReneSchmidt<br />
aber dazu. „Nach einer symbolischen<br />
Watschensurftmanplötzlichwiederauf<br />
derErfolgswelle.Mandarfsichnurnicht<br />
unterkriegen lassen!“ SeinEhrgeiz ist<br />
auchinseinerhartenKindheitbegründet.<br />
Anderewärenvielleichtdaranzerbrochen,<br />
SandrohatdieNegativ-Erfahrungenfür<br />
sichgenutzt:„MeinengstesUmfeldwollte<br />
mich immer klein halten. Ichwurde<br />
unterschätzt und zumVerliererabgestempelt.Alljenenwillichesheutebeweisen–undichbinaufdembesten<br />
Wegdazu“,gibtersichkämpferisch.<br />
InschwierigenMomentendenkter<br />
oftdaranzurück.Mittlerweilehat<br />
er aber auch andere Methoden<br />
gefunden,die einemotionales<br />
Tieferstgarnichtaufkommen<br />
lassen.„IchhabeeineRoutine<br />
entwickelt,die mich jedenTagfitindenTagstarten<br />
lässt.“Morgensport,ein gesundesFrühstückund<br />
MeditationhaltenKörperundGeistim<br />
Einklang.DieseundandereTippskann<br />
manab31.<strong>Oktober</strong>inseinemBuch„MotivationTo-Go“nachlesen.SandroStadelmannwillindesdienächstenSprossen<br />
derKarriereleitererklimmen.Undeines<br />
istfür den Schwarzenegger-Fanklar:<br />
Essollhochhinausgehen! SN<br />
DieeinzigartigeErfolgsstoryvonArnoldSchwarzeneggeristSandrosVorbildundAnsporn–hiermitKurtMarnul,demeinstigenTrainervon„Arnie“.<br />
Agro Spezial<br />
Ruck Zuck Futtertischsanierung<br />
RUCK ZUCK Futtertischsanierung<br />
zwischenden Fütterungszeiten!<br />
Sie denken über eine Sanierung Ihres Futtertisches nach?<br />
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herkömmlichen Futtertisch-Methode.<br />
Und zwar Ruck-Zuck zwischen den Mahlzeiten...<br />
Ob Edelstahl oder Kunstharz... Sie haben dieWahl!<br />
Vorteile:<br />
• BessereFutteraufnahme und schonenderes Fressverhalten<br />
• Langlebigkeit und Stabilität durch hochwertige Materialien<br />
• Leichte Reinigung<br />
• Hygienisch sauber für besteGesundheit IhrerTiere<br />
• Kostengünstige Selbstmontage oder Komplettservicedurch<br />
Profis<br />
Infos unter www.futtertischsanierung.de
GESELLSCHAFT<br />
ManfredBaumgartner<br />
IT-Experte<br />
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MeinheutigerGsibergerhatheuerGrundzufeiern:Seit40JahrenlebterinseinerWahlheimat–<br />
undebensolangeisterMitgliedbeimVereinder<br />
VorarlbergerinWien,fürdenerseitvielenJahren<br />
auchimVorstandaktivist.AufgewachsenistManfredBaumgartnermitvierGeschwisterninHohenems.FrischmaturiertamGymnasiumSchoren,<br />
siedelteerfürdasInformatikstudiumanderTechnischenUniversitätindieBundeshauptstadt.Gleich<br />
nachderSponsionarbeitetederbesonneneVorarlbergeralsZivildienerfürdasWienerStadtgartenamt.„BeimfrühmorgendlichenSchneeschaufeln<br />
undBäumepflanzenhabeichdieWienerMentalität<br />
erstmalsrichtigkennengelernt“,erklärtManfred<br />
miteinemAugenzwinkern.Beruflichbeschäftigt<br />
sichder58-jährigeFamilienvatermitüberauskomplexenFeldern:NachmehrerenberuflichenStationenisterbeiderinternationalenIT-Firma„Nagarro“seit18JahrenQualitätsmanager.Softwaretests<br />
fürnamhafteKundenaufderganzenWeltstehen<br />
amProgramm.AuchüberseineArbeitszeithinaus<br />
istITfürManfredeinwichtigesThema:Sohateran<br />
vierBüchernmitgewirktundsitztimPräsidiumdes<br />
Software-Arbeitskreises„ASQF“.VielZeitfürHeimatbesuchebleibt<br />
danicht.„Immerhin<br />
alleheiligenZeiten“<br />
schaffteres,seine<br />
Mutterund<br />
Geschwisterzu<br />
besuchen.<br />
DieVorarlbergerKommunikationsberaterinCarola<br />
Purtscher (PR-Agentur<br />
Purtscher Relations) lebt<br />
seitüber30JahreninWien.<br />
Als Netzwerkerin lädt sie<br />
regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />
„Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
SeinSelfie:Manfred<br />
Baumgartnervorder<br />
WienerStaatsoper.<br />
Ein Wiener<br />
im <strong>Ländle</strong><br />
Währendüber1000Menschenjährlichvon<br />
VorarlbergnachWienziehen,macht’s<br />
einerandersrum:PeterMarnul.Der<br />
ehemals„liederlicheSpielmann“,derlaut<br />
ProgrammauchgerneLieder<br />
interpretiert,die„dieWeltnicht<br />
verändern“,lebtseitKurzeminBregenz<br />
undbereichertnundieheimischeSzene.<br />
OftwarandieserStelle<br />
schon von Ur-Vorarlbergern,diedasLand<br />
zwischen Bodensee<br />
undArlbergseitJahrzehnten<br />
mitprägen,zulesen. FrischesBlutbelebtaberbekanntlich<br />
jedeRegion–vorallemwennes<br />
sichumeinenderrenommiertesten<br />
Musiker Wiens handelt, den die<br />
Liebe jüngst ins <strong>Ländle</strong> gezogen<br />
hat:PeterMarnul.„DasersteMal<br />
gastierteich1984imHirschenin<br />
SchwarzenbergundwarvonVorarlbergsofortsehrangetan“,erinnertsichdergebürtigeSteirer,der<br />
seineZelteaberberufsbedingtfür<br />
vieleJahreinWienaufgeschlagen<br />
hat.„MeinHerzschlugseitjeher<br />
fürakustischeMusik,auchalses<br />
den Begriff ’unplugged’ noch gar<br />
nichtgab“,soderMultiinstrumentalist,<br />
der neben seinem StamminstrumentGeigeauchdieMandola,dieBouzoukiunddieUkulele<br />
zupft,sowiealsAkkordeonistund<br />
alsSängerinErscheinungtritt.<br />
Schonals17-Jährigerspielteer<br />
mit Folkgrößenwie Merlinund<br />
den„Liederlich Spielleut“, mit<br />
denenerdurchganzEuropatourte<br />
–spätermusiziertePeter beider<br />
irisch beeinflussten „Vienna Cei-<br />
Seite12 | s’Magazin
PORTRÄT<br />
lidhBand“undarbeitetemitdenlegendären<br />
„Schmetterlingen“ zusammen.AlsMusikerundWerbegrafikereinAutodidakt,gönnteer<br />
sich schließlich eine zehnjährige<br />
„Babypause“undwidmetesichseinenvierSöhnen,eheerwiedermusikalischinErscheinungtrat–sei<br />
esamBurgtheateroderbeimVertonenvonUnger-Texten.<br />
NeueLiebe,neuesLand<br />
WoMarnulebenfallszufinden<br />
war: bei der legendären „Gomera<br />
StreetBand“,beidersichalljährlichStraßen-undFolkmusikeraus<br />
allerHerrenLänderaufderInsel<br />
GomerazurgemeinsamenSession<br />
treffen. Dort ebenfalls mit dabei:<br />
ErnoReiner,Kopfderführenden<br />
<strong>Ländle</strong>-Akustik-Band „Die<br />
Bauernfänger“.Esentwickeltesich<br />
eineFreundschaft,undPeterverbrachteseineSommernunmeistin<br />
Vorarlberg.„Auchwennichbereits<br />
zweimalausderKircheausgetreten<br />
bin,kommeichmitdenMenschen<br />
hierbestenszurecht“,soderstets<br />
Sinn-und Textsuchende, der im<br />
<strong>Ländle</strong>nochweitmehrfand:eine<br />
neueLiebe.NachvierjährigerFernbeziehungmitGesangslehrerinSimone<br />
folgtePeter Anfangdieses<br />
Monats endgültig dem Ruf des<br />
HerzensundzogüberdenArlberg.<br />
„Ich musste mir in Bregenz erst<br />
eineWohnungsuchen,dennSimonewohntineinemaltenBauernha<strong>usm</strong>itnurknappüber1,80Meter<br />
Raumhöhe,“ scherztder 1,90<br />
großeHüne.Nochpendeltder54-<br />
jährige(„IchhabeamgleichenTag<br />
GeburtstagwieBobDylan,denich<br />
abernuralsTextermag“)zwischen<br />
Bundes- und Landeshauptstadt,<br />
setztimLandaberzunehmendAkzente.<br />
„Am15. November spiele<br />
ich im Wolfurter’Shanti’meine<br />
neuenWienerLieder,nichtzuverwechselnmitWienerliedern“,freut<br />
sichPeteraufdiesenneuenKarrie-<br />
re-Abschnitt.AufdassderRoots-<br />
Musiker hierWurzeln schlagen<br />
möge... RaimundJäger<br />
Foto:MathisFotografie<br />
s’Magazin | Seite13
Seite14 | s’Magazin
Vö<br />
VÖ<br />
• •<br />
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• •<br />
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MUNDART<br />
DieZeineoderauchZaineentstammtdemmittelhochdeutschenWortzeine,welchesKorbbedeuteteund<br />
seinerseitsaufdemgermanischenWorttainagleichGertefußt.AuchimalemannischenSprachraumwirdunter<br />
derZeinebisheuteeingeflochtenerKorbverstanden,<br />
derinregionalenVariantenentwederalsZana,Zoana,<br />
ZänaoderauchZeenaausgesprochen<br />
wird.ZwarentsprichtesderhandwerklichenLogikvonFlechtwerk,<br />
dassdiesesnichtwasserdichtist<br />
oderseinsollte(imGegenteil,<br />
imFalledesObstkorbssogar<br />
luftdurchlässigseinmuss,um<br />
Schimmelbildungzuvermeiden),<br />
dennochsprichtderVolksmund<br />
paradoxerweisevoneinerrinniga<br />
Zoana,alsoeinem„rinnendenKorb“.<br />
GemeintistdamitinallerRegelnichtetwaeinundichter<br />
Flechtkorb,sonderneineFrau,dieentweder1.)naham<br />
WassergebautistundfolglichoftundbeijederGelegenheitweint,oderdie2.)vonihremNaturellherununterbrochenredetundGeheimnisseverrät,welcheihrexplizitunterdemGebotdesStillschweigenszugetragen<br />
wurden–wieebenjedeZoananotgedrungenundautomatischebenfallsWasserlassenmüsste,würdemansie<br />
mitWasserfüllen.ImpraktischenAlltagwirdderSchüler<br />
desAlemannischenaufderSuchenachwasserdichten<br />
BehälternjedenfallsnichtbeiderZänafündigwerden,<br />
dafüraberbeieinerGelta(=Bottich);esseidennnatürlich,diesewärefehlerhaftlöcherig,wasimGegensatz<br />
zurZänaabernichtihremNaturellentspricht.<br />
Zeine,Zoana,Zana,Zeena<br />
Hauptwort<br />
s’Magazin | Seite15<br />
HabenSieauchhistorische<br />
FotoschätzezuHause,dann<br />
schickenSiesieunsperE-Mailan:<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />
DiebestenBilderwerden<br />
veröffentlicht.<br />
Kleinkindmit<br />
Zickleinim<br />
Jahre1929<br />
NebenstehendesBildzeigt<br />
einenkleinenJungenausdem<br />
Bregenzerwald,dermitoffensichtlicherBegeisterungein<br />
kleinesZickleinansichdrückt.<br />
Auchwennim„Wauld“mittlerweilelängstKühedieRegentschaftüberdieWeidenübernommenhaben,sospielendie<br />
ZiegenfürdieAlpbewirtschaftungnachwievoreinewichtige<br />
Rolle.Diegenügsamenund<br />
überausintelligentenHornträgersindwiefürsGebirgegeschaffen,keinHangistihnenzu<br />
steil,keineWiesezumager–<br />
undsogebietensieüberall<br />
dort,wodieprofaneKuhmit<br />
ihrem„Muh“amEndeist,der<br />
VerbuschungEinhalt.<br />
Soistesauchnichtverwunderlich,dassdieBregenzerwälderjustamStaatsfeiertagjedes<br />
JahrzuAbertausendenzum<br />
ZiegenmarktnachAndelsbuch<br />
pilgern.DortwerdenGeißen<br />
undBöckeganzgenaubeäugt,<br />
einschlägigeKriterienwie„Euterhängung“,„Zitzenstellung“<br />
unddieBeschaffungdes„Fundaments“entscheidenletztlich<br />
darüber,werdiebegehrten<br />
Zuchtpreisegewinnt.Ein<br />
durchausverfolgenswertes<br />
Spektakel,dasdieZiegenselbst<br />
inderRegelmitstoischerGelassenheitübersichergehen<br />
lassen.Biszu200Tierenehmen<br />
amWettbewerbteil,darunter<br />
auchechteRaritätenwiedie<br />
vomAussterbenbedrohteBlobeziege,dieBündnerStrahlenziegeoderdiesogenannte„Tauernschecke“.<br />
„Verzelleraliaber<br />
nünt–sieischta<br />
rinnigeZäna!“
EVENTS<br />
Meisterkonzert mit<br />
Jörg Widmann<br />
im Festspielhaus<br />
Bregenz<br />
Komponieren,<br />
dirigieren,klarinettieren:Jörg<br />
Widmannhat<br />
eineDreifachbegabung,und<br />
soisterauch<br />
beimzweiten<br />
Bregenzer<br />
Meisterkonzertzuerleben:AlsSolist<br />
undLeiterdes<br />
KlarinettenkonzertMozartssowiealsKomponist.Das<br />
KonzertfindetamDonnerstag,dem<br />
31.<strong>Oktober</strong>,imFestspielhausBregenzstatt.Konzerteinführungistum<br />
19UhrimSaalBodensee.Infosund<br />
Ticketsunter:www.bregenzermeisterkonzerte.at<br />
Die Kernölamazonen<br />
live on Stage<br />
DasneueProgrammderKernölamazonenisteinutopischesMusikkabarettmitirrwitzigenFragenundÜberraschungen.AmFreitag,dem1.November(20.30Uhr)fragendieDamen„WasWäreWenn“–undzwarinder<br />
KammgarninHard.Tickets:www.kammgarn.at<br />
Foto:MarcoBorggreve<br />
Familien-Musical<br />
AmSonntag,dem24.November,<br />
werdenGroßundKleinimKulturhausDornbirnab15Uhrin<br />
einemärchenhafteWeltvoller<br />
ZauberundPoesieentführt:Das<br />
TheaterLiberiinszeniert„Die<br />
SchöneunddasBiest“alsmoder-<br />
Foto:JULIAWESELY<br />
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nesMusical.GefühlvolleEigen-<br />
kompositionenundtemporeiche<br />
Choreografienversprechenein<br />
unterhaltsamesErlebnisfürKinderabvierJahren,Elternund<br />
Großeltern.InfosundTickets:<br />
www.v-ticket.at<br />
Zusammenspiel der<br />
Kulturen zwischen Ost &West<br />
DieMusikvon<br />
JMO–dassind<br />
JanGalegaBrönnimannausder<br />
Schweiz,Moussa<br />
CissokhoausSenegalundOmri<br />
HasonausIsrael<br />
–lässtdieKunst<br />
desGeschichtenerzählenswieder<br />
aufleben.Das<br />
Trioüberschreitet<br />
GrenzenzwischentraditionellenundmodernenKlängenausAfrika,<br />
EuropaunddemOrient.ZuhörenamDonnerstag,dem<br />
31.<strong>Oktober</strong>,um20.30UhrimSpielbodeninDornbirn.<br />
InfosundTickets:www.spielboden.at<br />
Foto:www.nilzboehme.de<br />
Foto:janocilka<br />
Impressum<br />
Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />
Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />
Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:AngelikaDrnek,SandraNemetschke,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at<br />
Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />
Seite16 | s’Magazin
Wildschweinragout<br />
mitPolenta<br />
KULINARIK<br />
Zubereitung:<br />
1 Sellerie,PastinakeundKarotteschälen,<br />
feinblättrigschneiden.ZwiebelundKnoblauch<br />
schälen,kleinwürfeln.Fleischingleichgroße<br />
Würfelschneiden.<br />
2 EineschwereKasserolleerhitzen,Ghee<br />
zufügenundRohrzuckerdarinkaramellisieren.<br />
Wurzelwerkglasiganlaufenlassen,Zwiebel<br />
undKnoblauchzufügenundanschwitzen.<br />
Fleischbeifügen,einmalumrühren,Senf,Salz,<br />
einSchussEssig,Thymianundangemörserte<br />
Wacholderbeerenzufügen,mitetwasRotwein<br />
ablöschenundzugedecktca.2Stundenweich<br />
dünsten.WährenddessenbeiBedarfetwas<br />
Suppezugießen.<br />
3 FürdiePolenta,Gemüsesuppeaufkochen,<br />
Polentagrießlangsameinrieselnlassenund<br />
beisehrschwacherHitze15-20Min.ausquellenlassen.Dabeiimmerwiederrühren<br />
undfallsnötigheißesWassernachgießen.Zum<br />
SchlussmitPfeffer,Salz,einemSchussZitronensaftundeinerPrisePaprikapulverwürzen.<br />
4 NachderGarzeitdasRagoutmitdem<br />
restlichenRotweinundSuppeaufgießen,mit<br />
inwenigWasserangerührtemStärkemehl<br />
bindenundmitwenig(!)PfefferundSalzsowie<br />
Preiselbeermarmeladeabschmecken.<br />
Zutaten(für2Personen):<br />
250gWildschweinschulteroder-keule<br />
1ElRohrzucker<br />
je1Zwiebel&Knoblauch<br />
1ScheibeKnollensellerie<br />
je1Pastinake&Karotte<br />
Ghee(oderButterschmalz)<br />
70mlRotwein<br />
125-150mlWildfondoderRindsuppe<br />
Senf,Pfeffer,Salz,Paprikapulver<br />
EssigundZitronensaft,Stärkemehl<br />
4-5Wacholderbeeren,Thymian<br />
Preiselbeermarmelade<br />
Plus:70gPolentagrieß,<br />
400mlGemüsesuppe<br />
Fotos:GesundeErbsen,WolfgangHirt<br />
,,<br />
Werimmerleicht<br />
friert,kannsichmit<br />
diesemGerichtgutaufwärmen:<br />
langsamgeschmortesWildmit<br />
cremigerPolenta!<br />
Wildgiltalsüberausgesundes,weilmageres,cholesterinarmes<br />
undnährstoffreichesFleischund hat ausSichtder<br />
„Traditionellen Chinesischen Medizin“ eine wärmende<br />
Wirkung.LetztereswirddurchmehrstündigesKochennocheinmal<br />
verstärkt.GehtesnämlichnachdenChinesen,wirddabeidieSubstanzderZutatenlangsaminEnergieumgewandelt.MitdenKräutern<br />
undGewürzenliefertdiesesübermehrereStundengeköchelteRagout<br />
abernichtnurWärme,sondernauchEnergiebeziehungsweiseQi,alsoLebensenergie.Unddiesistindernunimmerkälterwerdenden<br />
Jahreszeitnatürlichbesonderswertvoll.Weralsoleichtfriert,kann<br />
dieKältemiteinemlangegekochtenWild-Eintopfbesondersgutaus<br />
demKörpervertreiben! www.gesunde-erbsen.com<br />
s’Magazin | Seite17
WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />
...Markus Feldkircher?<br />
DasLebendesMarkusFeldkircheristgeprägtvonFußball.<br />
DerLochauerhatseinenLieblingssportgleichvonmehreren<br />
Seitenkennengelernt–alsSpieler,TrainerundManager<br />
beimKult-KlubSWBregenz.„Felle“warübrigensaucheiner<br />
derletztenklassischenLiberosimVorarlbergerFußball.<br />
demBregenzerAufstiegindieBundesliga(1999)holtederdamaligePräsidentHansGrillFeldkircherinsManagement,dasLandVorarlbergstellte<br />
denMitarbeiterderSportabteilungfür<br />
dieseAufgabefrei.<br />
2003 kehrteerseinem Verein<br />
schließlichdenRücken:Beruflichging<br />
eszurückinsLandhaus,sportlichzum<br />
SVLochau.Dortübernahmer–nicht<br />
zuletztwegenSohnFabio–dasTraining<br />
der jüngsten Nachwuchsmannschaft.Daswarallerdingsnochlange<br />
nichtdieletzteSprossederKarriereleiter:<br />
Seit2009 ist Feldkircher auch<br />
beimVorarlbergerFußballverbandals<br />
Trainertätig,zudemleitetergemeinsammitEgonHaagundGabrielRamsauerbeimSVLochaudiesportlichen<br />
Geschicke.DieLeiblachtalersindaktuell<br />
Zweiter in der Vorarlbergliga:<br />
„WirhabeneineechttolleEntwicklung<br />
hinter uns“, istder 49-Jährige<br />
stolz.AberauchanBregenzhatFeldkircherbesteErinnerungen,haterdamalsdochseinejetzigeFrauAlexandrakennengelernt.UndnochweitstolzeralsaufallefußballerischenHeldentatenisteraufseinebeidenKinderNina(24)undFabio(21).<br />
ElredFaisst<br />
1996:DerdamaligeBregenzerBürgermeisterSigiGasser<br />
gratuliertMarkusFeldkircherzumAufstieg.<br />
DiefußballerischeLaufbahndesMarkusFeldkircher<br />
begann als<br />
„Knirps“beiSWBregenz.Dortdurchliefer<br />
denNachwuchs,eheerinsLeistungszentrumnach<br />
Dornbirn wechselte.<br />
AufderBirkenwiesetraferaufeinen<br />
Mitspieler,derspätereinesteileKarrieremachensollte:AdiHütter.„Wir<br />
haben zusammen vielerlebt. Noch<br />
heutelachenwirdarüber,wennwir<br />
uns–leiderzuselten–treffen.“1987<br />
kehrte„Felle“zuseinemStammvereinzurück.MitjungenKollegenwie<br />
Markus Mader (heute Dornbirn-<br />
Trainer) oder denBrüdernHarald<br />
undRolandKornexlgelangihmder<br />
sofortige Aufstiegindie Westliga,<br />
1996folgtederSprungindie2.Division.DamalsplagtendenbaumlangenVerteidiger,derdiemittlerweile<br />
überholte Position des Liberos bekleidete,allerdingsschonargeKnieprobleme,imWinter1998mussteer<br />
seineaktiveKarrierebeenden.Mit<br />
MarkusFeldkircheristinderVerkehrsabteilungdesLandes,beim<br />
VFVundbeimSVLochautätig.<br />
Fotos:PirvatMarkusFeldkircher<br />
Seite18 | s’Magazin