25.10.2019 Aufrufe

möbel kultur 10/19

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ZKZ 4937<br />

<strong>10</strong> I 20<strong>19</strong><br />

MAGAZIN FÜR DAS MÖBEL-BUSINESS<br />

Große<br />

Bühne<br />

Die Leitmessen im Herbst:<br />

internationaler & nachhaltiger<br />

Foto: Koinor<br />

Amazon<br />

Interior Day<br />

Exklusive Erkenntnisse:<br />

So funktioniert der Marktplatz als<br />

Vertriebskanal fürs Möbelgeschäft<br />

OWL-KÜCHEN-REPORT<br />

WACHSTUM MIT<br />

WOHNEN & BAD<br />

IFA-Report: Smarte Ökosysteme<br />

FSC-Siegel: Natürlich zertifiziert<br />

Paidi: Kinder<strong>möbel</strong> im Wandel<br />

EMV & Segmüller: Zugang mit Gewicht<br />

Koinor: Innovationskraft aus Michelau<br />

imm cologne: Starkes Signal für Köln


<strong>10</strong><br />

TOP-THEMA/MOW-ANALYSE<br />

Eine<br />

aufgeladene<br />

Möbelmesse<br />

MESSEZENT-<br />

RUM<br />

in zehn Punkten<br />

Mit 482 Ausstellern aus 37 Ländern ging die 35.<br />

Ausgabe der M.O.W. an den Start. Zu feiern gab<br />

es am Messedienstag auf der 80er Jahre Party<br />

außerdem das 50-jährige Bestehen des Messezentrums<br />

Bad Salzuflen. Auch entlang der Möbelmeile<br />

und den übrigen Zentren und Showrooms,<br />

die den Herbst zur Neuheitenpräsentation nutzten,<br />

gab es viel Gesprächsstoff. Denn nach den<br />

Ereignissen in der Vormesse-Woche war jedem<br />

klar, dass Business as usual nicht angesagt war.<br />

Dafür waren der Segmüller-Beitritt zum EMV,<br />

die Auslegung des Bundeskartellamts in Sachen<br />

VME-Union-(KHG) oder das Jubiläumsschreiben<br />

von XXXLutz zu bedeutungsschwer. Und in der Tat<br />

lag eine Spannung in der Messehallen-Luft, die<br />

es zehnfach in sich hatte.<br />

1<br />

Exekutive Unterstützung: Dass<br />

das Bundeskartellamt sich in der<br />

Möbelbranche nun bestens auskennt,<br />

stärkt den Rücken der Industrie. Jahrelang<br />

hatte sich die Behörde kaum<br />

für die Konzentration in unserer<br />

Branche interessiert. Das ist nun<br />

anders und sorgt für einen echten<br />

Paradigmenwechsel. Fortan wird<br />

jede Fusion genauer abgewogen<br />

werden müssen. Bei VME-Union<br />

hatte man offenbar nicht erwartet,<br />

dass das Bundeskartellamt auch bei<br />

einzelnen Warengruppen wie Küche<br />

so genau hinschaut, auch wenn<br />

das Prüfverfahren laut VME-Union<br />

inzwischen abgeschlossen ist.<br />

Und auch das Schreiben von Lutz<br />

an die Industrie, in dem die Österreicher<br />

einen Jubiläumsrabatt für<br />

„75 Jahre XXXLutz“ in Höhe von<br />

7,5 Prozent in zwei Dreimonatszeiträumen<br />

2020 pauschal fordern, hält<br />

einer Bewertung des Bundeskartellamts<br />

vorerst nicht stand. Denn wie<br />

lautet die Gegenleistung der Österreicher<br />

an die Industrie? fragt die<br />

Behörde zurecht. Im Messeverlauf<br />

zeigte sich, dass sich XXXLutz mit<br />

dem Schreiben ein echtes Eigentor<br />

eingenetzt hatte. Denn große<br />

Teile der Industrie sahen keine Basis<br />

überhaupt ein Gespräch darüber<br />

zu führen, weil der Bogen so weit<br />

überspannt worden sei. Der Support<br />

der Bundesoberbehörde stärkt das<br />

zuletzt gewachsene Selbstbewusstsein<br />

der Industrie weiter. Für den<br />

scheidenden VHK-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Lucas Heumann, der die<br />

Wettbewerbsverhältnisse zwischen<br />

Handel und Industrie unbeirrbar<br />

auf die Agenda der Behörden setzen<br />

wollte, ist das nicht weniger als ein<br />

großer Triumph zum Abschied in<br />

den Ruhestand.<br />

22 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>19</strong>


3<br />

von der Zulieferindustrie künstlich<br />

aufgeblasen, um Preiserhöhungen<br />

zu rechtfertigen, aber längst hätten<br />

Krono, Egger, Pfleiderer & Co. die<br />

neue Platte im Griff. Wer die Preiserhöhung<br />

am Ende zahlt – Handel<br />

oder Industrie – ist allerdings noch<br />

längst nicht geklärt.<br />

Ob Forte so urplötzlich zum<br />

großen Winner avanciert? Vielfach<br />

mussten sich die Polen in der Vergangenheit<br />

Spott anhören, sich<br />

mit ihrem neuen Spanplatten-Werk<br />

(Tochterunternehmen Tanne) einen<br />

gewaltigen Klotz ans Bein gebunden<br />

zu haben. Doch eins steht fest: In der<br />

nigelnagelneuen Fertigung sind die<br />

neuen Spanplatten-Anforderungen<br />

jedenfalls keine Hürde.<br />

2 4<br />

Spanplatten-Konfusion: Zum<br />

1. Januar 2020 treten bekanntermaßen<br />

die neuen Obergrenzen für<br />

Formaldehyd-Werte in Kraft – wenn<br />

auch vorerst nur in Deutschland. Die<br />

Industrie hat das Thema mehr oder<br />

weniger verschlafen und spielt nun<br />

unterschiedliche Szenarien durch.<br />

Der Worst Case: Ab dem 1. Januar<br />

dürfen nicht mal mehr Ausstellungsstücke<br />

mit den alten Grenzwerten<br />

im Handel stehen. Engpässe werden<br />

nicht nur bei den Spanplatten-Kapazitäten<br />

neuer Prägung befürchtet,<br />

sondern es steht auch keine entsprechende<br />

Infrastruktur an Prüflaboren<br />

zur Verfügung, um die Möbel neuer<br />

Machart zu deklarieren. Andere<br />

wiederum meinen, dass Thema sei<br />

Fokus Herbst: Dass alle wichtigen<br />

Meldungen so kurz vor der Messe<br />

verbreitet worden sind, sagt etwas<br />

über die Bedeutung der Herbstmessen<br />

aus. Denn nur mit klaren<br />

Verhältnissen, kann man effektiv<br />

ordern. Und gekauft wurde erfreulicherweise<br />

dann wirklich. Im übrigen<br />

wurde nicht nur die M.O.W.<br />

ihrem Namen als Ordermesse<br />

gerecht. Denn auch in den anderen<br />

Locations wie dem Informa Zentrum,<br />

entlang der Möbelmeile oder<br />

bis hin nach Diepenau wurde eifrig<br />

sortimentiert. Dabei gab es durchaus<br />

überraschende Neuheiten zu entdecken:<br />

So steigt Thielemeyer etwa<br />

in die Vermarktung massiver Bad<strong>möbel</strong><br />

ein. Oder Hartmann macht<br />

jetzt Marke bei Leonardo Living.<br />

Und für Polipol hat die Digitalisierung<br />

oberste Priorität. Alle Modelle<br />

können jetzt über „Dein Konfigurator“<br />

am „Magic Table“ im Handel<br />

geplant werden. In diesem strategisch<br />

bedeutsamen Punkt hat die<br />

Branche noch viel Nachholbedarf.<br />

Greta-Effekt: Auch in der Möbelbranche<br />

hält das Thema Nachhaltigkeit<br />

Einzug – und zwar mit Nachdruck.<br />

Die Materialien der Wahl<br />

sind hier beispielsweise heimische<br />

Hölzer und Kokos, aber auch reine<br />

Schurwolle und naturbelassene<br />

Leder. Der FSC war erstmals auf<br />

der M.O.W. präsent, Massiv Direkt<br />

unterstützt Plant for the Planet,<br />

bei Inter Link bewarb man die<br />

emissions vermeidende Fertigung,<br />

Infiniti lancierte Stühle aus recyceltem<br />

Kunststoff und selbst vor Kleiderbügeln<br />

macht Greta nicht halt.<br />

Pieper Concept zeigte Produkte aus<br />

<strong>10</strong>0 Prozent PET sowie aus 50 Prozent<br />

Weizenstroh (und 50 Prozent<br />

Kunststoff ).<br />

Foto: M.O.W.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 23


TOP-THEMA/AMAZON INTERIOR DAY<br />

Partnerschaft<br />

erfordert Mut<br />

Rund 40 Teilnehmer diskutierten<br />

auf dem ersten<br />

„Amazon Interior Day“ über<br />

die Vor- und Nachteile bei<br />

der Zusammenarbeit mit dem<br />

amerikanischen Marketplace.<br />

Oben. Sascha Tapken, „<strong>möbel</strong><br />

<strong>kultur</strong>“, mit Andreas Bork,<br />

Finc3 Commerce (v. l.).<br />

Amazon wird weltweit und auch in Deutschland<br />

den Living-Bereich weiter ausbauen. Aktuell<br />

liegt auf diesem Segment eine hohe Priorität.<br />

Doch wie funktioniert der Online- Gigant als<br />

Distributionskanal? Wie lässt sich die Performance<br />

auf dem Marktplatz für Handel und<br />

Industrie sichtbar steigern? Und welche Content-<br />

und Marketingstrategien führen zum<br />

Erfolg? Diese und weitere Fragen diskutierten<br />

die Teilnehmer auf dem „Amazon Interior Day“<br />

von „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“ und Finc3 Commerce in<br />

Hamburg.<br />

Fotos: Christoph Niemann<br />

Wann haben Sie das letzte<br />

Mal etwas bei Amazon<br />

bestellt? Beim „Amazon<br />

Interior Day“, den die „<strong>möbel</strong><br />

<strong>kultur</strong>“ gemeinsam mit der Agentur<br />

Finc3 Commerce Ende August<br />

in Hamburg veranstaltet hat, gaben<br />

drei Viertel (!) der Teilnehmer an,<br />

„gestern“ oder „in der letzten<br />

Woche“ den Kaufbutton bei dem<br />

amerikanischen Online-Giganten<br />

gedrückt zu haben. Das ist wirklich<br />

erstaunlich. Und zeigt, auch wenn<br />

die Umfrage nicht repräsentativ ist,<br />

die starke Dominanz des Konzerns.<br />

Interessant: Der Preis spielte bei<br />

der Entscheidung der Befragten mit<br />

16 Prozent nur eine untergeordnete<br />

Rolle. Es ist vielmehr die in der Regel<br />

reibungslose Logistik (48 %), die<br />

Amazon so attraktiv macht.<br />

Und das gilt immer mehr auch<br />

für den Bereich Möbel und Interior,<br />

denn laut Amazon hat der Ausbau<br />

gerade dieses Sortiments derzeit<br />

weltweit und in Deutschland, dem<br />

zweitwichtigsten Marktplatz für den<br />

Konzern, eine sehr hohe Priorität.<br />

Das Segment wird aktuell ernsthaft<br />

bearbeitet und soll kontinuierlich<br />

ein profitables Business werden.<br />

Nicht nur mit verschiedenen<br />

Eigenmarken wie u. a. „Alkove“ oder<br />

„Movian“. Für Händler, Hersteller<br />

und Drittanbieter gibt es ein großes<br />

Potenzial, um als Seller oder Vendor<br />

auf dem Marktplatz Geschäfte zu<br />

machen.<br />

Bevor das Möbel-Business und<br />

die Möglichkeiten der Vermarktung<br />

über Amazon näher beleuchtet wurden,<br />

lieferte Sascha Tapken, Chefredakteur<br />

der „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“, einige<br />

Fakten zu dem Unternehmen, das<br />

2018 erstmals einen Börsenwert von<br />

über 1 Billion US-Dollar erreichte.<br />

<strong>19</strong>94 gründete Firmenchef Jeff<br />

Bezos in Washington Amazon als<br />

Buchhändler im Web. In den vergangenen<br />

25 Jahren gelang es dem<br />

Gründer ein Konzernimperium zu<br />

26 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>19</strong>


1<br />

2 3<br />

Am Veranstaltungsort, dem Braugasthof „Altes Mädchen“ im Hamburger Schanzenviertel<br />

wurde viel diskutiert. 1 Mit dabei waren unter anderen Christoph Messing<br />

(Linak) und Andreas Göpel (Gärtner), 2 Carsten Staufenbiel (Steens) und 3 Sascha<br />

Tapken (Chefredakteur „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“).<br />

Zu den Referenten beim<br />

ersten „Amazon Interior<br />

Day“ gehörten (v.l.) u. a.<br />

Dr. Martin Ahnefeld (AMÖ),<br />

Annika Singer (GfK), Frank<br />

Schad (Rauch) und Jan<br />

Bechler (Finc3 Commerce)<br />

(unten). Alle betonten die<br />

wachsende Bedeutung von<br />

Marktplätzen wie Amazon<br />

und zeigten Chancen und<br />

Risiken bei der Zusammenarbeit<br />

auf.<br />

REFERENTEN<br />

Rege Diskussionen mit (v. l.) Dr. Ghesal Fahimi-Steingräber (Hans Brügmann) und Michael Giesler (Schüller), Peter Kattrup (SHD) und André Pape (Küche&Co) sowie Brandan Walsh (Rauch).<br />

Nachfragen hatten Peggy Hoyer (Pretty Beautiful Events), Alexander Jäger (Grass), Michael Giesler (Schüller) und Sebastian Wienecke (Musterring).<br />

<strong>10</strong>/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 27


TOP-THEMA/EMV-INTERVIEW<br />

Ein Zugang<br />

mit Gewicht<br />

Ein Jahr lang haben der Europa Möbel-Verbund und Segmüller mit aller Genauigkeit und mit<br />

wachsendem Vertrauen Gemeinsamkeiten ausgelotet. Vor den Herbstmessen stand dann fest:<br />

Zum 1. Januar tritt das Traditionsunternehmen dem EMV bei. Segmüller verstärkt mit diesem<br />

Schritt den EMV als Full-Service-Verband insgesamt und insbesondere die Gruppe der Wohnkaufhäuser.<br />

Im Rahmen der M.O.W. erklärten die beiden EMV-Geschäftsführer Felix Doerr und<br />

Ulf Rebenschütz, warum Segmüller in der EMV-Familie so gut aufgehoben ist.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Herr Doerr, Herr Rebenschütz,<br />

wie glücklich sind Sie über diesen<br />

gewichtigen Beitritt?<br />

Ulf Rebenschütz: Segmüller gilt als<br />

einer der besten und leistungsstärksten<br />

Möbelhändler in Deutschland.<br />

Insofern ist das ein gutes Zeichen,<br />

dass sich ein solches Unternehmen<br />

für unseren Verband entscheidet.<br />

Felix Doerr: Wir verstehen uns als<br />

Dienstleistungs-Center für unsere<br />

Mittelständler. Deshalb freut es<br />

uns sehr, dass unsere Services,<br />

mit denen wir ja auch im Wettbewerb<br />

zu anderen stehen, von<br />

einem so wichtigen Player für<br />

so gut befunden worden sind.<br />

Wir haben spezielle<br />

Leistungsangebote, die nur<br />

kleinen und mittleren Häusern<br />

sowie Spezialisten zur<br />

Verfügung stehen. Felix Doerr, EMV-Geschäftsführer<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Hat der Beitritt für einige<br />

Mitglieder unter Umständen zu viel<br />

Gewicht?<br />

Ulf Rebenschütz: Zunächst einmal –<br />

das Unternehmen ist ja am Markt<br />

und uns ist es lieber, es stärkt unsere<br />

Händlergemeinschaft als andere Verbände.<br />

Aber mir ist klar worauf Sie<br />

anspielen – unsere DNA ist natürlich<br />

die eines starken mittelständischen<br />

Möbelhandels, und die wird<br />

es – trotz der Größenordnung des<br />

Unternehmens Segmüller – auch<br />

bleiben. Die Kultur des EMV, die sich<br />

in unseren Marketing- und Sortimentskonzepten,<br />

der Art wie wir<br />

das Beschaffungswesen organisieren,<br />

sowie in vielen weiteren Themen<br />

ausdrückt, war nach unserem<br />

Wissen für Segmüller ein Entscheidungsgrund<br />

pro EMV. Dazu gehört<br />

auch, dass wir in der Lage sind mit<br />

unserer Organisation wie ein breites<br />

Dach für viele unterschiedliche<br />

Ansprüche differenzierter Betriebstypen<br />

zu wirken. Außerhalb unserer<br />

Branche – etwa im Bereich Sport<br />

z.B. die Intersport oder im Bereich<br />

Lebensmittel die Edeka, sind Verbände<br />

bereits seit vielen Jahren in<br />

ähnlicher Art aufgestellt.<br />

Felix Doerr: Die Herausforderung<br />

auch die kleinen Unternehmen zu<br />

schützen ist nicht neu. Wir haben<br />

spezielle Leistungsangebote die<br />

nur kleinen und mittleren Häusern<br />

sowie den Spezialisten zur Verfügung<br />

stehen.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Aber Ängste sind bei den<br />

kleineren Formaten doch immer da.<br />

Schließlich war Segmüller doch über<br />

Jahre hinweg für viele kleineren Häuser<br />

der Feind.<br />

Ulf Rebenschütz: Ich kann diese Darstellung<br />

nachvollziehen, halte sie<br />

aber für falsch. Man muss sich mit<br />

Segmüller tiefgehender befassen,<br />

dann stößt man sehr schnell auf den<br />

mittelständischen Kern dieses <strong>19</strong>25<br />

gegründeten Familienunternehmens.<br />

Wir teilen dieselben Werte,<br />

die auf der Mission Mittelstand aufbauen.<br />

Die Segmüllers setzen auf<br />

Mitarbeiterzufriedenheit, sie sind<br />

eigenfinanziert und regional aufgestellt<br />

und arbeiten mit einem hohen<br />

Fokus auf Stammkunden.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Gelten diese Schnittmengen<br />

auch für das Sortiment?<br />

Ulf Rebenschütz: Absolut. Denn Segmüller<br />

setzt auf Qualität. Es wird viel<br />

„made in Germany“ vermarktet und<br />

der Küchenanteil ist in den großflächigen<br />

Häusern ungewöhnlich hoch.<br />

Das bedeutet, dass die Endverbraucher<br />

Segmüller auch bei komplexen<br />

Einrichtungsthemen vertrauen. Im<br />

Übrigen verändert sich gerade alles<br />

im Handel und es bringt unserer<br />

Händlergemeinschaft gar nichts,<br />

sich in den Denkkategorien des<br />

20. Jahrhunderts zu bewegen. Das<br />

gemeinsame Verständnis über Vieles<br />

einfach neu und quer zu denken, hat<br />

uns sicher auch zusammengebracht.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Wie haben Sie den Verband<br />

auf den Beitritt vorbereitet?<br />

Felix Doerr: Früher wäre das Bonussystem<br />

tatsächlich so angelegt gewesen,<br />

dass ein solch großer Händler<br />

immer in der höchsten Bonusstaffel<br />

angesiedelt wäre, was am Ende<br />

zulasten der Kleinen gegangen<br />

wäre. In unseren Verband haben<br />

sich die Mitglieder auf Obergrenzen<br />

geeinigt. Wer am meisten Ware<br />

umsetzt, wird in der Rückvergütung<br />

trotzdem gedeckelt. Diese Regelung<br />

haben wir im Übrigen schon vor<br />

einigen Jahren festgelegt.<br />

32 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>19</strong>


<strong>10</strong>/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 33


RUBRIK/THEMA<br />

KÜCHENMESSE OWL<br />

Rundum inspirierend:<br />

Nobilia hat längst nicht mehr<br />

nur die Möblierung der Küche,<br />

sondern die der gesamten<br />

Wohnfläche im Fokus.<br />

1. Die neue Premium-Mall: Mit ebenbürtigen Marken besetzt, war die von<br />

Leicht Küchen initiierte „Architekturwerkstatt“ in Löhne eine Inspirationsquelle.<br />

2. Carat bat im komplett umgebauten „Roggenhaus“ auf Gut Böckel an den<br />

XXL-Planungstisch. Der 20 qm große Info-Tresen mit zehn Plätzen bildete den<br />

Mittelpunkt und war stets bestens besetzt. 3. <strong>10</strong>0 Jahre Bauknecht: Auf das<br />

Jubiläum wurde schon draußen eingestimmt.<br />

1 2 3<br />

48 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>19</strong>


Raus<br />

aus dem<br />

Tunnel<br />

Neues Heimspiel: Verstärkt bauen die Küchen-Hersteller ihre<br />

Kompetenz mit Möbeln für die ganze Wohnung aus. Das hat die<br />

gut besuchte Messe in Ostwestfalen einmal mehr gezeigt. Auch<br />

die Differenzierung wird wichtiger. Alleinstellungsmerkmale<br />

gewinnen an Bedeutung, und die gab es zuhauf zu entdecken.<br />

Als gelte es sich zu profilieren, bevor der Verdrängungswettbewerb<br />

das nächste Level erreicht und ab 2020 die neuen<br />

Kapazitäten den Markt fluten. Zugleich wird das Einstiegssegment<br />

wertiger und erhöht damit den Druck von unten.<br />

4. Großzügig und einladend bietet der frisch bezogene Showroom<br />

von KH System<strong>möbel</strong> auf 2.500 qm Platz für 23 Kojen.<br />

5. So herzlich empfing Nolte seine Gäste zum zünftigen<br />

Oktoberfest. 6. Wie auf einem echten Marktplatz: Neff bot im<br />

Kaiserpalais ständeweise News und Ideen für den POS. Besucher<br />

konnten dort auch ins Gespräch mit Bloggerinnen kommen.<br />

4 5<br />

6<br />

<strong>10</strong>/2018 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 49


KÜCHENMESSE OWL<br />

Rechts: Schon kurz nach der Insolvenzanmeldung<br />

für Inovvida am 14. August trat Udo Berling (r.)<br />

unter dem neuen Namen Casovida mit seinem<br />

„Eco-Jet-System“ in der Area30 an: mit Bernd<br />

Braukmann als Investor (Caso Design: Vakuumierer,<br />

Weinkühler). Mitte: Torsten Meyer, Vertriebsleiter<br />

Deutschland bei Sedia, präsentierte<br />

„hkt“ als neue Eigenmarke, die zunächst Spülen<br />

und Armaturen im Programm hat und später<br />

weiter ausgebaut werden soll. Ganz rechts: Das<br />

erste Mal offiziell auf der Hausmesse Messe von<br />

Pronorm war Geschäftsführer Roger Klinkenberg,<br />

designierter Nachfolger von Heinz Hachmeister.<br />

Kuckucksuhr und „Schwarzwaldmädel“ hießen die Besucher<br />

bei Gaggenau willkommen. Geschäftsführer Marco Tümmler<br />

konnte mit Dampfbacköfen der „Serie 400“ auftrumpfen, die<br />

über ein vollautomatisches Reinigungssystem verfügen.<br />

Klare Positionierung in Zeiten<br />

zunehmender Konzentration war<br />

eine Forderung von MHK-Chef Hans<br />

Strothoff in seiner Dinner Speech.<br />

Gastredner Dr. Lucas Heumann<br />

sprach über Branchen- und Konfliktlösungen,<br />

u. a. in Zusammenhang<br />

mit dem Kartellrecht (s. S. 58).<br />

Links: Kundenlob ist die beste Werbung, weiß KüchenAtlas-Chef<br />

Sebastian Kiefer und bietet für das Onlineportal Tools, die das<br />

Einholen erleichtern und gute Bewertungen per „Gold-Zertikat“<br />

bestätigen. Der virtuelle 360-Grad-Rundgang, Profilmanagement<br />

für Google My Business und ein Service-Plus-Paket für den Musterküchen-Verkauf<br />

gehörten ebenso zu den fünf Messenews.<br />

Rechts: „Ready Steady Drink“ hieß der Aufruf zu Frankes Filterarmatur<br />

„Vital“ – vom Schweizer TV-Koch René Schudel (r.) und<br />

Stephan Gieseck (l.) eiskalt empfohlen.<br />

Links unten: „Eine so gute Messe hatten wir noch nie.“ Auch<br />

Niklas Michel, Head of Kitchen Central Europe bei Grohe, freut<br />

sich über die expolierende Nachfrage nach Wassersystemen.<br />

(Mehr zu Geräten und Zubehör in der <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 11.)<br />

Bringt Systeme, die sich im Ladenbau bewährt haben, wie die<br />

„mobile Steckdose“ oder flexibel einsteckbare LED-Leuchten<br />

in die Küche: Zeyko-Geschäftsführer Dr. Christian Hilz.<br />

Alles viel schöner und größer: Christian Reupke (l.), nach dem Umzug von<br />

RWK Kuhlmann aus Enger nach Löhne. Rechts: Seit Juli bei Blanco Head of<br />

Sales Marketing und frisch mit neuem Magazin – Stefan Bregler.<br />

52 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>19</strong>


Meeting POINTS<br />

Auf dem Neff-Marktplatz wurde den Messebesuchern<br />

im Kaiserpalais neben News für die<br />

Genussküche auch ein POS-Modul feilgeboten,<br />

das dazu anregt, die USPs interaktiv kennenzulernen.<br />

Über das Feedback ließ Marketingleiter<br />

Jens Grubert (o.) live abstimmen. Das neue<br />

Digitalmagazin „The Ingredient“ serviert zudem<br />

Rezeptideen und der Onlineshop „Selected by<br />

Neff“ auch Kochaccessoires.<br />

365 Tage wetterfest: So lautet das Argument für<br />

die hochwertigen Outdoor Küchen vom Start-up<br />

DOT aus Bünde. Nach einem Jahr verkaufen<br />

45 Händler die Marke Burnout, darunter auch<br />

Küchenstudios. Zum Team von GF Daniel<br />

Joachimmeyer und Thomas Pabst gehört ebenso<br />

Koch Klaus Breining (l.), der selbst bei wechselhaftem<br />

Wetter gut gelaunt blieb.<br />

Sehr zufrieden zeigte sich Leicht-Vorstandschef Stefan<br />

Waldenmaier in der neuen „Architekturwerkstatt Löhne“:<br />

„Wir brauchen den Standort in Ostwestfalen und sind froh,<br />

auch die passenden Partner gefunden zu haben.“<br />

Mit „Kitchen and Space“ auch Schiebetüren und Raumtrenner planen: So lautet die<br />

jüngste Offerte von Carat. GF Gerhard Essig stellte zugleich seinen neuen Geschäftsführerkollegen<br />

Andreas Günther (l.) vor. Der 63-Jährige will sich im kommenden Jahr eher<br />

mit strategischen Sonderaufgaben beschäftigen.<br />

Nach einem etwas schleppenden Beginn zeigte sich Jörg<br />

Lukaschick, Marketing Director bei Küppersbusch, an den<br />

Folgetagen mit dem Verlauf der Messe sehr zufrieden. Ein<br />

großes Thema am Stand war u. a. die Individualisierung.<br />

Stengel Steelconcept hat jetzt auch einen eigenen Outdoor-Katalog, wie Projektmanager Bernd Neumann<br />

vorzeigt (l.). Nach der IFA gaben Beko und Grundig auf Gut Böckel ihren Nachschlag. Für die Vertriebsleiter<br />

Carsten Siebler und Peter Herzberger (v.l.) Gelegenheit, Kontakte zu vertiefen und auch neue zu finden.<br />

Sympathie verbindet: Am Systemceram-Stand wurde Roland Brandl, Leiter Zentraleinkauf<br />

beim EMV (M.), herzlich von den beiden Geschäftsführern Kevin Göbel und Felix<br />

Engel (v.l.) begrüßt – auch eine Gelegenheit, um den neuen Imagefilm zu zeigen.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 53


KÜCHE/STRATEGIE<br />

Touchpoints<br />

Dr. Wieselhuber & Partner: Kraftfeld Kunde<br />

Mehrwerte auf<br />

dem Silbertablett<br />

servieren<br />

Warum sind Unternehmen heute erfolgreich? Diese Frage lässt<br />

sich mit einer bedingungslosen Kundenzentrierung beantworten.<br />

Voraussetzung: Ein Paradigmenwechsel, der den Kunden zum Kern<br />

des Geschäftsmodells macht. Dr. Wiesehuber & Partner entwickelte<br />

deshalb ein neues Strategierezept, mit dessen Hilfe Mehrwerte aufgekocht<br />

werden können.<br />

70 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>19</strong>


Kunden-Mehrwert:<br />

Kunden-<br />

• Kunden-Nutzen<br />

Exklusive Kompetenzen: Klarheit über zukünftige,<br />

spezifische Fähigkeiten<br />

250 ml<br />

• Kunden-Sehnsucht<br />

Emotionales Kundenmodell: Transfer der<br />

Sehnsüchte zu konkreten Bedürfnissen<br />

• Kunden-Einstellung<br />

Empathische Kooperation: Mobilisierung der<br />

Mitarbeiter für den notwendigen Veränderungsprozess<br />

• Kunden-Orientierung<br />

1<br />

Tasse<br />

500 g<br />

6 Löffel<br />

Effiziente Konnektivität: Kompromisslose<br />

Ausrichtung der Organisation und Prozesse<br />

All zu oft und gebetsmühlenartig<br />

sprechen Manager davon, dass<br />

in ihrem Unternehmen selbstverständlich<br />

der Kunde im Mittelpunkt<br />

steht. Doch ist das wirklich<br />

so? „Unternehmen sind in der Regel<br />

im Umgang mit ihren Kunden zu<br />

selbstgefällig, zu innenorientiert, zu<br />

unkritisch und letztlich auch noch zu<br />

analog unterwegs“, bringt Johannes<br />

Spannagl, Managing Partner von Dr.<br />

Wieselhuber & Partner, die Realität<br />

auf den Punkt. So klaffe beispielsweise<br />

häufig eine Lücke zwischen<br />

der Eigensicht des Unternehmens<br />

und der Kundenwahrnehmung zum<br />

Thema Kauferlebnis. Darüber hinaus<br />

fokussieren sich die Firmen auf den<br />

Wettbewerb statt auf den Kunden, was<br />

oft genug zu branchengetriebenem<br />

Tunnelblick führe. Und last but not<br />

least fehle es den meisten an Ideen,<br />

um die Kundenbeziehung auch zu<br />

pflegen. „Da hilft nur ein echter Paradigmenwechsel“,<br />

verweist Spannagl<br />

auf das geeignete Rezept. „Um das<br />

Kraftfeld Kunde als Impulsgeber nutzen<br />

zu können, muss konkurrenzloser<br />

Kunden-Mehrwert erzeugt werden.“<br />

Was teilweise radikale Veränderungen<br />

mit sich bringe: 1. Von althergebrachten<br />

Marketing-Clustern zum<br />

emotionalen Kundenmodell, 2. vom<br />

branchenüblichen Standard-Knowhow<br />

zu exklusiven Kompetenzen,<br />

3. von einer technokratischen Auftragsabwicklung<br />

zur empathischen<br />

Kooperation und 4. vom bloßen<br />

Reagieren auf Kundenwünsche zur<br />

effizienten Konnektivität. „In der<br />

Summe bedeutet das, dass der Kunde<br />

zum Kern des eigenen Geschäftsmodells<br />

wird. Wer für seine Kunden<br />

brennt, erzielt konkurrenzlose<br />

Marktpositionen.“ Oder anders ausgedrückt:<br />

Wem das servierte Menü<br />

schmeckt, der bleibt auch seinem<br />

Koch treu, was zu zufriedeneren<br />

Mitarbeitern führt und letztendlich<br />

die Kasse füllt. Und zwar langfristig,<br />

denn eine auf Kunden ausgerichtete<br />

Unternehmenspolitik sichert auch<br />

die Zukunftsfähigkeit. RITA BREER<br />

SAVE THE DATE!<br />

Am 14. und 15. November gehen die „Touchpoints“ von<br />

„der küchenprofi“ und „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“ in Hamburg in die<br />

dritte Runde. Mehr dazu: www.holzmann-events.de<br />

<strong>10</strong>/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 71


KÜCHE<br />

IFA 20<strong>19</strong>: Die nächsten Steps in die Gerätzukunft mit „KI“ und „IoT“<br />

Smart Living<br />

im Ökosystem<br />

Mit smarter Vernetzung, mitdenkenden und jetzt auch<br />

selbstlernenden Assistenten und Sprachsteuerung blieb<br />

die IFA 20<strong>19</strong> erneut ihrem Ruf als Innovationsbeschleuniger<br />

treu. Ob beim Kochen, Waschen oder Home Entertainment:<br />

Die Suche nach Partnerschaften im großen<br />

Ökosystem wurde auf der Berliner Technikmesse noch<br />

deutlicher. In der Küche bilden dabei vor allem mehr<br />

Komfort und Sicherheit sowie weniger Energieverbrauch<br />

und Lebensmittelverschwendung die gemeinsamen<br />

Nenner. Zugleich kommen neue Gerätekategorien in<br />

die smarte Welt, die neben dem modernen Touch auch<br />

Zusatzumsätze versprechen.<br />

72 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>19</strong>


Die Liaison aus Nachhaltigkeit, gesunder<br />

Ernährung und Hightech stellten diesmal<br />

viele Aussteller in den Mittelpunkt ihrer<br />

Standkonzepte. Mit einem Porsche-Traktor<br />

in der Agrarzone machte Liebherr (l.)<br />

auf intelligentes Foodmanagement aufmerksam.<br />

Bosch steigt mit dem neuen<br />

„Smart Grow“-Gerät ins Indoorgardening<br />

ein (o.r.), während für die EK Service<br />

Group das Siegel für nachhaltiges<br />

Handeln zum Aushängeschild wird.<br />

Die IFA 20<strong>19</strong> hat mit fast<br />

2.000 Ausstellern, 245.000<br />

Besuchern und davon über<br />

50 Prozent Auslandsanteil wiederum<br />

Rekorde aufgestellt. Vor allem<br />

die Orderquote sei erneut hervorragend<br />

ausgefallen, betont die Messe<br />

Berlin. Auch die Hausgerätebranche<br />

verspricht sich nach dem Minus von<br />

20<strong>19</strong> einen Umsatzpush. ZVEI-Sprecher<br />

Dr. Reinhard Zinkann erwartet<br />

für 20<strong>19</strong> zwei Prozent Wachstum.<br />

Zugleich drückt aber der globale<br />

Wettbewerb, vor allem zwischen<br />

asiatischen und europäischen Konzernen,<br />

die sich alle nun als Innovationstreiber<br />

und Premiumanbieter<br />

profilieren wollen.<br />

In der Tat hat es ordentlich gefunkt<br />

auf der Berliner „Funkausstellung“,<br />

mit Impulsen in mehrfachem Sinne.<br />

Schon bei der drahtlosen Kommunikation<br />

durch Funkchips erlebt der<br />

Name der Technikmesse ein Revival,<br />

auch wenn sich immer noch zeigen<br />

muss, ob der Funke beim deutschen<br />

Endverbraucher überspringt.<br />

Die Leitthemen wie Künstliche<br />

Intelligenz (KI) und Connectivity,<br />

jetzt verstärkt mit Sprachsteuerung,<br />

sind für alle in Berlin vertretenen<br />

Branchen gesetzt und verschmelzen<br />

nun immer mehr zu gemeinsamen<br />

Ökosystemen. Entsprechend legte<br />

auch die Hausgeräteindustrie mit<br />

ihren Innovationen nach, fügte aber<br />

im globalen Kontext noch die Headlines<br />

Nachhaltigkeit und gesunde<br />

Ernährung für den „Metropolitan<br />

Lifestyler“ hinzu. Kühlgeräte mit<br />

intelligentem Foodmanagement,<br />

Kamera und App läuten dazu die<br />

Offensive gegen Lebensmittelverschwendung<br />

ein, während Dampfgarfunktionen<br />

und Kochassistenten<br />

dem User über das Display im<br />

Gerät bzw. Handy und Tablet nicht<br />

nur Tipps zu Vorratshaltung und<br />

Rezepten mit genauen Anleitungen<br />

geben, sondern selbsttätig die Geräte<br />

steuern.<br />

Für mehr Convenience sollen die<br />

Sprachassistenten Alexa, Magenta<br />

und Co sorgen, ob zum Öffnen der<br />

Backofentüren oder zur Überwachung<br />

von Gar- und Spülzeiten. Eine<br />

Option, die sich inzwischen stark<br />

bei den Geräteherstellern durchsetzt.<br />

Wachsende Bedeutung erhalten<br />

auch „IoT“-Anwendungen, bei<br />

denen die Systeme selbst lernen<br />

und sich hinsichtlich bevorzugter<br />

Programme auf die Gewohnheiten<br />

der Benutzer einstellen sowie untereinander<br />

kommunizieren. Beliebt<br />

sind hier besonders die automatische<br />

Hob2Hood-Funktion ebenso<br />

wie die Kommunikation zwischen<br />

Waschen und Trocknen, die abgestimmt<br />

auf die Qualität und Menge<br />

der Textilien, Programme und Laufzeit<br />

automatisch steuern.<br />

Interessant in diesem Kontext<br />

ist das Aufkommen neuer Geräte –<br />

wie die Rührmaschine, mit der sich<br />

zugleich kochen lässt und bei der<br />

„all-in-one“ ein digitaler Assistent<br />

den Prozess step-by-step begleitet.<br />

Vorbild ist der 5-millionenfach verkaufte<br />

„Thermomix“. Auch wenn<br />

die Verkaufszahlen des Vorwerk-Produkts<br />

mittlerweile sinken, verspricht<br />

das Kombigerät ein neues Feld zu<br />

erobern, das Convenience, urbanen<br />

Lifestyle und Künstliche Intelligenz<br />

verbindet. Ähnliches zeichnet sich<br />

mit Indoor-Gewächshäusern ab,<br />

die stand-alone oder als Einbauschrank<br />

automatisch ihr Mikroklima<br />

regeln, um jederzeit frisches Grün<br />

fürs Menü bereit zu halten.<br />

Aber die IFA ist ebenso Experimentier-Schauplatz<br />

für Prototypen<br />

und Schnittstelle unterschiedlicher<br />

Disziplinen, die sich gegenseitig<br />

befruchten und bestenfalls auch<br />

zum Ausbau der notwendigen Partnerschaften<br />

im Ökosystem führen,<br />

nicht nur auf der zukunftsweisenden<br />

„Next“-Sonderfläche. Gerade<br />

das machte auch die IFA 20<strong>19</strong> spannend.<br />

HEIKE LORENZ<br />

www.ifa-berlin.de<br />

<strong>10</strong>/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 73


IMM COLOGNE<br />

Links: Über 70 Fachjournalisten aus der ganzen Welt<br />

begaben sich auf eine Entdeckungsreise zur neuen „imm<br />

cologne“. Oben: Claire Steinbrück, Director der „imm cologne“,<br />

und Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter<br />

Messemanagement der Koelnmesse, erläuterten, wohin<br />

der Weg der „imm cologne“ in den kommenden zehn<br />

Jahren führen soll.<br />

80 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>19</strong>


DAS HAUS: MUT „A LA FRESCA“<br />

„imm cologne“: Fachpressekonferenz<br />

Ein starkes<br />

Signal für Köln<br />

Nach dem ambitionierten Verlauf der Herbstmessen<br />

ließ die „imm cologne“ den Ball nicht lange ruhen. Ende<br />

Septmember lud die Koelnmesse 70 Fachjournalisten<br />

nach Athen ein, um sie über den Auftritt der „imm cologne<br />

2020“ zu informieren und dabei ein Statement der Stärke<br />

auszusenden.<br />

Die „imm cologne“ sieht sich<br />

gut gerüstet, um in der Zukunft<br />

eine noch wichtigere Rolle zu<br />

spielen. So klang Matthias Pollmann,<br />

Geschäftsbereichsleiter Messemanagement<br />

der Koelnmesse, auf der<br />

Fachpressekonfenrenz in Athen auch<br />

entsprechend ambitioniert: „In den<br />

letzten Jahren hat die Koelnmesse<br />

konsequent an ihrer Zukunftsfähigkeit<br />

gearbeitet – bei der Digitalisierung,<br />

dem Investitionsprogramm und<br />

der Internationalisierung. Sie nimmt<br />

einen Platz unter den Top-Ten-Veranstaltern<br />

und -Standorten des weltweiten<br />

Messewesens ein.“<br />

Die Möbelmesse soll sich vor diesem<br />

Hintergrund besonders dynamisch<br />

entwickeln: „Mit unserem<br />

Innovationsprogramm ,imm cologne<br />

2030‘ gehen wir selbstbewusst<br />

voran. Wir sind in den 50er Jahren<br />

als internationale Möbelmesse<br />

gestartet, und interessanter Weise lag<br />

schon damals der Schwerpunkt auf<br />

der Internationalität des Angebotes.“<br />

Heute liegt der Auslandsanteil bei<br />

den Ausstellern schon bei 70 Prozent,<br />

was die imm cologne zur internationalsten<br />

Veranstaltung ihrer Art macht.<br />

„Hier trifft sich die gesamte Interior<br />

Design-Branche, um Neuheiten aus<br />

der ganzen Welt vorzustellen und zu<br />

entdecken“, sagte Pollmann.<br />

Und weiter: „Wir schaffen Raum,<br />

damit sich Typen und Charaktere,<br />

Entscheider und Macher, Innovatoren<br />

und Investoren, Visionäre und<br />

Realisten treffen können. Ausschlaggebend<br />

ist: Eine Messe muss es<br />

immer wieder schaffen, neue Zielgruppen<br />

anzusprechen, ohne die<br />

alten aus dem Blick zu verlieren.“<br />

Abschließend stellte Pollmann<br />

fest, dass der persönliche Kontakt<br />

auch in digitalen Zeiten ausschlaggebend<br />

ist: „Begegnungen bleiben<br />

in Zukunft ein ganz zentrales<br />

Element der ,imm cologne‘. Als<br />

360-Grad-Messe entspricht die<br />

,imm cologne‘ mit ihren Themenwelten<br />

auch künftig den Ansprüchen<br />

der Einrichtungsbranche.<br />

Sie fokussiert sich aber deutlich<br />

stärker auf die entscheidenden Fragen,<br />

wie wir morgen leben werden,<br />

die im Zusammenspiel mit dem<br />

Thema Einrichten immer mehr an<br />

Stellenwert gewinnen. Die ,immcologne‘<br />

ist somit nicht mehr nur<br />

die Plattform für Interior Design<br />

und Interior Business. Denn parallel<br />

zur permanenten Weiterentwicklung<br />

des Kerns der Messe wollen<br />

wir die Transformation zu neuen<br />

Geschäftsfeldern schaffen.“<br />

www.imm-cologne.de<br />

Mit der Interpretation des Design-Events „Das Haus“ durch das Team<br />

MUT Design erhält die internationale Einrichtungsmesse „imm cologne<br />

2020“ wieder einen sehr architektonischen Entwurf. Die Spanier<br />

präsentieren in Halle 3.1 ein visionäres Wohnkonzept, mit dem das Innere<br />

des Hauses nach außen gekehrt wird. Die Entgrenzung von Innenräumen<br />

sowie von Innen- und Außenraum öffnet das Wohnen nicht nur zur Natur hin,<br />

sondern auch zur Wohngemeinschaft – und darüber hinaus.<br />

„A la Fresca“ – raus in die Frische vor der Tür – nennen MUT Design<br />

ihre Interpretation der begehbaren Wohnraum-Simulation der „imm cologne“,<br />

die jedes Jahr von einem anderen jungen, einflussreichen Designer<br />

oder Designteam gestaltet wird. Mit dem Namen spielen die Spanier auf<br />

die in den Dörfern immer noch gelebte Kultur abendlicher Treffen in den<br />

Straßen und auf den Plätzen an, anlässlich derer man sich nach der Hitze<br />

des Tages, die die Menschen ins Haus zwingt, ein wenig mit den Nachbarn<br />

und Freunden zusammensetzt, um in Ruhe die frische Brise zu genießen.<br />

Um das Lebensgefühl von Outdoor Living ins Innere ihres Wohnkonzepts<br />

zu bringen, wird Das Haus by MUT Design mit hochwertigen Garten<strong>möbel</strong>n<br />

ausgestattet. Dafür wurden auch eine Reihe neuer Produkte<br />

entwickelt, die auf der „imm cologne 2020“ Premiere feiern, wie u. a.<br />

eine Hängematte sowie ein Outdoor-Teppich und Raumtrenner von GAN,<br />

ein Rattansessel von Expormin oder ein Stuhl von Diabla. Auch der neue<br />

Outdoor-Stuhl für Gandia Blasco sowie die Neuentwicklungen von MUT<br />

Design für Cappellini (ein Stuhl), Sancal (Pouf) und Preciosa Lighting<br />

(Hängeleuchte) sowie eine Ergänzung der Nudo Serie von MUT für Ex.t<br />

wurden so gewählt, dass sie die behagliche Atmosphäre von Innenräumen<br />

nach außen transportieren. Eine ganz besondere Bedeutung kommt der<br />

zentralen Leuchte zu, die einem Lichthof gleich den natürlichen, im Tagesverlauf<br />

wandernden Lichteinfall der Sonne simuliert. „Das Licht soll frei<br />

durch die offenen Flächen strömen und auf dem Wasser schwimmen.<br />

Es fungiert als Rahmen und Faden, der die gesamte Struktur zusammenführt“,<br />

so MUT Design. Die neuen, konvex geformten Fliesen von Peronda<br />

bedecken einheitlich Wand und Boden. Farben und Materialien sind weich<br />

und einfach: Sand, Terrakotta, Weiß ... eine Mischung aus modernem rustikalem<br />

Stil und Minimalismus.<br />

Das 20<strong>10</strong> von Alberto Sánchez und Eduardo Villalón<br />

gegründete Studio für Produktdesign, Grafikdesign<br />

und Art Direction gehört zu den erfolgreichsten<br />

Teams der „neuen Welle“ spanischen Designs.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 81


GO GREEN<br />

FSC Deutschland: Selbstverständlich nachhaltig<br />

Warum die Zeit reif<br />

ist für Verantwortung<br />

Immer mehr Konsumenten machen sich im Zuge der Klima-Diskussionen Gedanken darüber,<br />

woher die Inhaltstoffe ihrer Möbel stammen. Grund genug für Industrie und Handel,<br />

ausschließlich zertifiziertes Holz zu verwenden. Die „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“ sprach mit<br />

Jan Filler und Anja Heuschkel, beide Otto, sowie Ulrich Malessa,<br />

FSC Deutschland, warum eine nachhaltige Strategie<br />

zu mehr Vertrauen in die Marke führt.<br />

Erstmals zeigte FSC Deutschland<br />

mit einem eigenen Stand zur<br />

M.O.W. Flagge. Auf der Messe<br />

selbst waren allerdings nur 63 der<br />

461 Aussteller aus 37 Nationen<br />

FSC-zertifiziert. Da gibt es also noch<br />

Luft nach oben. Wenngleich die Zeiten<br />

günstig stehen, dass sich mehr<br />

Unternehmen dafür entscheiden,<br />

ausschließlich Hölzer aus verlässlich<br />

kontrollierten und nachhaltig<br />

bewirtschafteten Wäldern zu verwenden.<br />

Denn die Diskussion um<br />

den Klimawandel hat durch Greta<br />

Thunberg und die „Fridays for<br />

Future“-Bewegung neue Zugkraft<br />

bekommen.<br />

Die Tendenz in der Bevölkerung,<br />

bewusster zu konsumieren, steigt,<br />

damit auch die Nachfrage nach Produkten,<br />

die FSC-zertifiziert sind,<br />

und folglich auch das Interesse<br />

von Industrie und Handel, diese<br />

Artikel zu vermarkten. Führende<br />

Einzelhändler wie Otto, Ikea oder<br />

auch Baumärkte wie Hornbach<br />

sowie Discounter wie Aldi und Lidl<br />

haben sich für FSC entschieden und<br />

offerieren zunehmend vollständig<br />

gekennzeichnete Sortimente und<br />

Modellserien. Der Einsatz der FSC-<br />

Waren zeichen biete eine Chance für<br />

Imagebildung und Verbrauchervertrauen,<br />

was sich letztendlich positiv<br />

auf den Unternehmensgewinn auswirke.<br />

„Wir arbeiten mit der gesamten<br />

Lieferkette zusammen, also vom<br />

Waldbauern über die Industrie bis<br />

hin zum Handel“, erklärt Ulrich<br />

Malessa, Leiter Marktservice FSC<br />

Deutschland.<br />

Doch was bedeutet Forstwirtschaft<br />

nach FSC eigentlich? „Den<br />

Wald so zu bewirtschaften, dass<br />

natürliche Lebensräume erhalten<br />

bleiben und die lokale Bevölkerung<br />

unterstützt wird, während gleichzeitig<br />

die Wirtschaftlichkeit des<br />

FSC-zertifizierten Waldes gewährleistet<br />

ist“, erklärt Malessa. Der<br />

FSC wird dabei als einziges Zertifizierungssystem<br />

weltweit von<br />

Umweltverbänden wie WWF, BUND<br />

oder NABU unterstützt. „Die FSC-<br />

Strate gie für Möbel ist ein wichtiger<br />

Nachhaltigkeitsbestandteil, der<br />

fest in unserer Unternehmens<strong>kultur</strong><br />

verankert ist“, fasst Jan Filler,<br />

Bereichsleiter Category Möbel Otto,<br />

die Strategie des Unternehmens<br />

zusammen. Lesen Sie mehr zu den<br />

Hintergründen, warum Otto sich<br />

hierfür engagiert, im Interview.<br />

RITA BREER<br />

92 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>19</strong>


<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Die verheerenden Waldbrände<br />

in Brasilien haben die Welt aufhorchen<br />

lassen. Herr Malessa, glauben<br />

Sie, dass das Bewusstsein der Menschen<br />

für FSC-zertifizierte Möbel dadurch steigt?<br />

Ulrich Malessa: Die Menschen<br />

machen sich immer mehr Gedanken<br />

darüber, was und wie viel sie<br />

konsumieren. Der Wald ist dabei<br />

ein ganz wichtiges Thema. Gleichzeitig<br />

bezieht die Wirtschaft zunehmend<br />

Position, Verantwortung zu<br />

übernehmen. Deshalb sitzen hier<br />

heute auch Mitarbeiter von Otto,<br />

um ihre Erfahrungen zu schildern.<br />

Das heißt, das Unternehmen ihren<br />

Kunden Produkte anbieten, mit dessen<br />

Kauf sie einen kleinen, persönlichen<br />

Beitrag zur Nachhaltigkeit<br />

leisten können. Das ist ein toller<br />

Moment gerade, in dem wir alle<br />

etwas bewegen können und sich<br />

jeder engagieren kann, bestehende<br />

Wälder zu schützen.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Frau Heuschkel, Herr Filler,<br />

wie nachhaltig kaufen die Kunden?<br />

Anja Heuschkel: Wir stellen auf unterschiedlichen<br />

Ebenen fest, dass die<br />

Gesellschaft sensibler wird. Wozu<br />

sicherlich auch die ,Fridays for<br />

Future‘-Bewegung beigetragen hat,<br />

was das Thema Klimaschutz angeht.<br />

Aber auch die aktuellen Entwicklungen<br />

im Amazonas, wo gerade unser<br />

größter CO2-Speicher der Welt<br />

kaputt geht, verändert die Sichtweise<br />

der Kunden. Ob sie sich nun im<br />

Kaufverhalten Richtung FSC orientieren,<br />

sei mal dahin gestellt. Doch<br />

zumindest was das Thema Nachhaltigkeit<br />

angeht, ist das Interesse<br />

größer geworden, sei es in Bezug<br />

auf den Klimaschutz oder sei es<br />

in Form eines verantwortungsvolleren<br />

Umgangs mit Ressourcen. Das<br />

spielt uns natürlich in die Karten,<br />

darauf als Unternehmen Antworten<br />

zu haben. Und zwar nicht nur<br />

in der augenblicklichen Situation,<br />

sondern wir haben uns schon länger<br />

strategische Ziele gesetzt, die<br />

sehr gut in die Zeit passen, wie beispielsweise<br />

unser FSC- oder unser<br />

Klimaschutzanspruch.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Das eine sind die Absichtserklärungen<br />

der Endkunden, die in der<br />

augenblicklichen Situation wahrscheinlich<br />

alle sagen werden, dass sie Nachhaltigkeit<br />

wahnsinnig wichtig finden,<br />

und das andere, wie sie sich tatsächlich<br />

verhalten. Ist letztendlich nicht doch der<br />

Preis ausschlaggebender?<br />

Jan Filler: Wir stellen fest, dass Nachhaltigkeit<br />

allein nicht zum Kauf<br />

führt, sondern dass immer eine<br />

Kombination aus Preis, Design,<br />

Verfügbarkeit und der Lieferzeit<br />

eine Rolle spielen. Dabei ist Nachhaltigkeit<br />

nur ein Aspekt, und zwar<br />

insbesondere dann, wenn es um<br />

vergleichbare Produkte geht. Was<br />

beispielsweise bei Polster<strong>möbel</strong>n<br />

oder Boxspringbetten durchaus<br />

öfter der Fall ist, und dann entscheidet<br />

sich der Kunde doch eher<br />

für das nachhaltigere Produkt.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Kosten die FSC-zertifizierten<br />

Produkte mehr?<br />

Jan Filler: Die zusätzlichen Kosten für<br />

die FSC-Zertifizierungen geben wir<br />

aktuell nicht an unsere Kunden weiter,<br />

weil wir die Produkte attraktiver<br />

machen wollen. Wir sehen allerdings,<br />

dass sich der Gesamtabsatz<br />

durch eine nachhaltige Vertrauenssteigerung<br />

der Plattform nach oben<br />

bewegt, weshalb sich das für Otto<br />

rechnet.<br />

Ulrich Malessa: Ich fände es zwar<br />

wünschenswert, wenn die Mehrzahl<br />

der Verbraucher explizit FSC-zertifizierte<br />

Produkte einfordern und<br />

andere links liegen lassen würden.<br />

Die Realität spricht aber leider eine<br />

andere Sprache. Es gibt gerade beim<br />

Kauf von Möbeln viel zu bedenken.<br />

Ich glaube, dass der Verbraucher<br />

dorthin zum Einkaufen geht, wo er<br />

sich wohlfühlt. Und das bedeutet,<br />

dass das Angebot, der Preis, die Qualität,<br />

die Freundlichkeit der Menschen,<br />

aber auch weitere Aspekte,<br />

wie, dass ein Unternehmen z. B. Verantwortung<br />

übernimmt, stimmen<br />

müssen. Letztendlich sind es die<br />

Händler oder die Marken, die verantwortlich<br />

handeln, die in Zukunft<br />

das Rennen machen werden.<br />

<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Glaubwürdigkeit wird<br />

sicherlich immer wichtiger.<br />

Ulrich Malessa: Richtig, da entsteht<br />

ein Wert, der durch Unternehmen<br />

konkret in Vorteile umgewandelt<br />

werden kann. Sie zeigen Verantwortung,<br />

der Verbraucher bevorzugt<br />

die Produkte der Unternehmen, der<br />

Umsatz steigt, wunderbar. Allerdings<br />

funktioniert das noch etwas<br />

anders als z. B. bei Biolebensmitteln.<br />

Im FSC-Markt gibt es nicht<br />

diese Preis-Differenzen wie in der<br />

Nahrungsmittelbranche.<br />

Arbeiten für mehr Nachhaltigkeit<br />

im Konsum zusammen: Ulrich<br />

Malessa, Leiter Marktservice<br />

FSC Deutschland, Anja Heuschkel,<br />

Projektmanagerin CSR, Otto<br />

und Jan Filler, Bereichsleiter<br />

Category Möbel, Otto (v. l.).<br />

60 Prozent unserer<br />

Möbel werden heute schon<br />

mit FSC-Siegel angeboten.<br />

Tendenz steigend.<br />

Jan Filler<br />

Anja Heuschkel: Wir bekommen<br />

immer wieder die Frage gestellt,<br />

ob sich das ganze für uns auszahlt?<br />

Otto engagiert sich, weil es letztendlich<br />

die Marke stärkt. Regelmäßig<br />

führen wir Umfragen unter Kunden<br />

durch, wie die Marke wahrgenommen<br />

wird. Die Resonanz der<br />

Kunden ist sehr positiv. Wir werden<br />

als glaubwürdiges, und vertrauenswürdiges<br />

Unternehmen angesehen.<br />

Dafür spielen verschiedenen Faktoren<br />

eine Rolle, wobei das FSC- Siegel<br />

nur ein Baustein von vielen ist, wie<br />

man das Vertrauen der Kunden stärken<br />

kann. Allerdings kauft der Kunde<br />

nicht mehr Möbel, bloß weil FSC<br />

dran steht.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 93


POLSTER<br />

Harald Riemer, Marketingleiter<br />

bei Koinor, freute sich über eine<br />

gute Geschäftsentwicklung.<br />

Eines der Messethemen dort war<br />

das der Flexibilität. So können<br />

die Sitzflächen bei „Pepe“ durch<br />

Drehelemente um 90 Grad nach<br />

innen bzw. 45 Grad nach außen<br />

verschoben werden.<br />

Hausmessen Oberfranken: Die Geschäfte ziehen an<br />

Nachhaltigkeit<br />

im Fokus<br />

Mit offiziell 14 Teilnehmern lockten die Hausmessen Oberfranken<br />

vom 22. bis zum 25. September nach Bayern. Für die Besucher<br />

gab es einiges zu entdecken. Denn neben neuen Produkten und<br />

Erweiterungen standen emotionale Inszenierungen und das Thema<br />

Nachhaltigkeit im Fokus.<br />

Neben nationalen Kunden konnte Tommy M<br />

auch einige internationale Besucher begrüßen.<br />

Ihnen stellte der Produzent u. a. das Wall-free-<br />

Sofa „Bergamo“ vor. Bezogen ist es mit dem<br />

naturbelassenen Leder „Diesel Brandy“.


Ponsel hatte den zweiten Stock der Ausstellung<br />

komplett überarbeitet. Neben dem Fußboden und<br />

den Wänden wurde auch eine neue Beleuchtung<br />

installiert. Die offene und emotional gestaltete<br />

Ausstellungsfläche kam bei den Besuchern<br />

sehr gut an. Ebenso die Entwicklungen wie die<br />

optimierte Wall-free-Funktion mit zwei Motoren.<br />

Sedda-Verkaufsleiter Herbert Strassl<br />

hatte erneut bei Ponsel Quartier bezogen.<br />

Dort zeigt er u. a. „Pearls“. Die Essplatzgruppe<br />

mit Polster<strong>möbel</strong>komfort kann<br />

in jeder Wunschgröße gefertigt werden.<br />

Sedda produziert schon seit Jahren<br />

klimaneutral und nachhaltig. So sind<br />

beispielsweise 97 Prozent der Polster<strong>möbel</strong><br />

recyclebar.<br />

Überaus zufrieden zeigte sich<br />

der Großteil der oberfränkischen<br />

Hersteller mit dem<br />

Verlauf der diesjährigen Hausmessen<br />

Oberfranken. Zwar ging die<br />

Zahl der Einzelkunden teils weiter<br />

zurück, was gerade angesichts der<br />

großen Anstrengungen der Unternehmen,<br />

sich attraktive Neuheiten<br />

einfallen zu lassen, sehr bedauerlich<br />

ist, jedoch zeigten sich die Verbände<br />

größtenteils bester Laune und an<br />

den Entwicklungen sehr interessiert.<br />

Die Produzenten hatten in den<br />

vergangenen Monaten viele neue<br />

Ideen umgesetzt und dabei auch<br />

stets den Handel im Blick behalten.<br />

Obwohl sie schon seit Jahren<br />

umweltbewusst produzieren und<br />

Nachhaltigkeit für sie eine Selbstverständlichkeit<br />

darstellt, rückten<br />

sie das Thema angesichts der aktuellen<br />

Klimadebatten und den damit<br />

verbundenen Trendentwicklungen<br />

ins Rampenlicht. Mit Zertifizierungen<br />

wie der „Blaue Engel“ oder<br />

diversen Emmissionslabeln kann<br />

der Handel die Qualität der Möbel<br />

auch am POS wirkungsvoll darstellen<br />

und den Wünschen der<br />

Verbraucher nach gesundheits- und<br />

umweltverträglichen Produkten entgegenkommen.<br />

Gleichzeitig bieten<br />

die Hersteller dem Handel damit<br />

überzeugende Argumente für die<br />

Verkaufsgespräche.<br />

Zur Aufwertung der stationären<br />

Verkaufsflächen hatten die Aussteller<br />

zudem verschiedene POS-Materialien<br />

und Präsentationskonzepte<br />

erarbeitet. So stellte beispielsweise<br />

Koinor einen durchdachten und<br />

emotionalen Studio-Aufbau vor.<br />

Darüber hinaus hatte das Unternehmen<br />

aus Michelau verschiedene<br />

Leuchtwände kreiert, die bei ausgewählten<br />

Programmen einen praktischen<br />

Überblick über die vielfältigen<br />

Konfigurationsmöglichkeiten bieten<br />

(siehe auch Seite <strong>10</strong>4).<br />

W.Schillig hatte nach der Premiere<br />

seines 3D-Polster<strong>möbel</strong>konfiguartors<br />

im vergangenen Jahr die<br />

Applikation weiterentwickelt. Zur<br />

diesjährigen Hausmesse gab das<br />

Unternehmen nun den Startschuss<br />

für die Anwendung im Internet,<br />

über die Verbraucher von zu Hause<br />

aus ihr Wunsch<strong>möbel</strong> selbst zusammenstellen<br />

können.<br />

Aber auch mit den neuen Polster<strong>möbel</strong>n<br />

konnten die Hersteller<br />

punkten. Ponsel zeigte unter anderem<br />

eine Garnitur mit eingebauter<br />

Vibrations-Funktion. Integriert in<br />

dem Longchair kann diese je nach<br />

Bedarf in verschiedenen Intensitäten<br />

sowie punktuell oder in Intervallen<br />

auf den ganzen Körper angewandt<br />

und per Fernbedienung gesteuert<br />

werden.<br />

Sedda hat unterdessen sein Portfolio<br />

um den Dining-Bereich erweitert.<br />

Mit „Pearls“ stellten die Österreicher<br />

eine Dinnerbank vor, die in<br />

jeder Wunschgröße, verschiedenen<br />

Absteppungen sowie unterschiedlichen<br />

Bezügen gefertigt werden<br />

kann. Ebenfalls auf positive Resonanzen<br />

stieß unter anderem der<br />

moderne Hochlehner „Remus“,<br />

der mit vielen technischen Features<br />

ausgestattet werden kann, so zum<br />

Beispiel einer elektrischen Relaxfunktion,<br />

einer herausfahrbaren<br />

Fuß stütze oder einer Powerstation<br />

zum kabellosen Aufladen des Handys.<br />

Bei Koinor stand u. a. „Phoenix“<br />

im Mittelpunkt. Das Polster<strong>möbel</strong> in<br />

moderner Optik und mit flexibel<br />

<strong>10</strong>/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>1


COOL KIDS<br />

Foto: Nachweis<br />

Koelnmesse-Chef Gerald<br />

Böse (gr. Bild) bei seiner<br />

Eröffnungsrede. Paidi und<br />

Steiff haben zusammen<br />

das Zimmer „Lotte &<br />

Fynn“ (r. o.) auf der Kind<br />

+ Jugend vorgestellt. Gut<br />

besucht war auch der<br />

Stand von Matratzenspezialist<br />

Träumeland (r. u.).<br />

112 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>19</strong>


Kind + Jugend: Verzeichnet 24.000 Fachbesucher<br />

Für smarte Kids<br />

Neben den Big Playern der Baby- und Kinderausstattungsbranche ließen sich auf der Kind + Jugend in<br />

Köln auch die kleineren Unternehmen nicht die Show stehlen. E-Mobilität, Connectivity im Kinderzimmer<br />

und neue Materialien standen in diesem Jahr dabei im Vordergrund.<br />

Gute Stimmung herrschte vom<br />

<strong>19</strong>. bis 22. September in den<br />

Kölner Messehallen. Die Aussteller<br />

der Kind + Jugend, die die<br />

„<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“-Redaktion besuchte,<br />

waren mit der Frequenz an ihren<br />

Ständen überwiegend zufrieden<br />

und mehr. Die Koelnmesse zählte<br />

rund 24.000 Fachbesucher aus 133<br />

Ländern an den vier Veranstaltungstagen.<br />

„Die Kind + Jugend hat auch<br />

in diesem Jahr ihre ganze lebendige<br />

Vielfalt gezeigt. Die nachweislich<br />

hohe Kompetenz der Besucher und<br />

die enorme Internationalität der Veranstaltung<br />

sind die entscheidenden<br />

Faktoren für ihren großen Erfolg<br />

als weltweit wichtigste Businessplattform<br />

der gesamten Branche“,<br />

so Gerald Böse, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Koelnmesse.<br />

Der Anteil ausländischer Fachbesucher<br />

erhöhte sich leicht auf<br />

77 Prozent. Hauptländer waren<br />

neben Deutschland die EU-Staaten,<br />

insbesondere Frankreich und Italien.<br />

Die Teilnehmerzahl aus Großbritannien<br />

ging leicht zurück. Der Anteil<br />

von Besuchern aus Mittel- und Südamerika<br />

legte deutlich zu, vor allem<br />

<strong>10</strong>/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 113


OUTDOOR<br />

spoga+gafa: 40.000 Fachbesucher reisten nach Köln<br />

Erstklassige Erlebniswelt<br />

Ein Fest für alle, die im Open-Air-Geschäft zuhause sind, veranstaltete die „spoga+gafa“ vom 1. bis 3.<br />

September in Köln. Die weltweit führende Gartenmesse zog ihr Publikum mit trendigen Inszenierungen,<br />

spannenden Vorträgen und Live-Entertainment im BBQ-Bereich in ihren Bann und behauptete sich abermals<br />

als internationaler Anlaufpunkt für die Grüne Branche.<br />

Eine Trendplattform mit Event-<br />

Charakter: So präsentierte sich<br />

die „spoga+gafa“, zu der die<br />

Koelnmesse vom 1. bis 3. September<br />

rund 40.000 Fachbesucher aus<br />

124 Ländern auf dem 230.000 qm<br />

großen Messegelände begrüßte.<br />

Der Auslandsanteil unter den Gästen<br />

stieg damit auf 65 Prozent und<br />

untermauerte abermals die internationale<br />

Bedeutung der weltweit führenden<br />

Gartenleitmesse. Insgesamt<br />

zeigten 2.281 Unternehmen aus<br />

dem Outdoor-Sektor ihre Neuheiten<br />

für die kommende Freiluft-Saison.<br />

1.951 Aussteller (86 %) reisten aus<br />

dem Ausland an.<br />

„Die ‚spoga+gafa‘ 20<strong>19</strong> war ein<br />

voller Erfolg – sehr gute Zahlen, ein<br />

allgemeines Besucherplus, eine florierende<br />

Branche“, resümierte „spoga+gafa“-Director<br />

Stefan Lohrberg.<br />

Um der Messe noch mehr Thementiefe<br />

zu verleihen, hatten er und<br />

sein Team schon zu Jahresbeginn verkündet,<br />

dass die diesjährige Ausgabe<br />

im Zeichen des Megatrends „City<br />

Gardening – Gärtnern ohne Garten“<br />

stehen soll. Dazu gab es im Rahmen<br />

der „Smart Gardening Welt“ und des<br />

„IVG Power Place Akku“ in Halle 6<br />

einen eigenen Bereich, der technische<br />

Errungenschaften rund um die<br />

urbane Grünoase in Szene setzte. „Mit<br />

City Gardening hat die ‚spoga+gafa‘<br />

den Nerv der Branche getroffen und<br />

116 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>19</strong>


Sie ist das Event-Highlight im „garden unique“-Bereich: Die „Trendshow of Outdoor Furniture“<br />

ging nach der erfolgreichen Premiere 2018 erneut an den Start, dieses Mal aber in fünf Inseln –<br />

auf je einen Megatrend zugeschnitten – aufgeteilt. Neben dem Schwerpunktthema „City<br />

Gardening“ gab es trendige Produkte zu „Universal Design“ (s. Foto o.), „Neue Natürlichkeit“,<br />

„Individualisierung“ und „Smart Design“ zu sehen.<br />

eine impulsgebende, kommunikative<br />

Klammer über alle Segmente der<br />

Messe gespannt“, so Catja Caspari,<br />

Geschäftsbereichsleiterin Messemanagement.<br />

Wie emotionale Gestaltung<br />

am POS zum Thema „City Gardening“<br />

richtig funktioniert, zeigten<br />

während des grünen Top-Events<br />

sowohl eine gesonderte „POS Green<br />

Solution Island“ auf dem „boulevard<br />

of ideas“ als auch die „Flying Balconies“<br />

(s. Foto rechts), die dieses Jahr<br />

Premiere feierten.<br />

Auf der gesamten Ausstellungsfläche<br />

standen innovative Lösungen<br />

für Stadtbewohner im Vordergrund.<br />

Multifunktionale Möbel, smarte<br />

Bewässerungssysteme, Grills für<br />

Fahrradkörbe etc. begleiteten das<br />

Messe- Geschehen und zogen die Aufmerksamkeit<br />

immer wieder auf das<br />

Loungen unter freiem Himmel – auf<br />

begrenztem Raum. Um den Megatrend<br />

noch erlebbarer werden zu<br />

lassen, richteten die Veranstalter als<br />

Teil der „Trendshow of Outdoor Furniture“<br />

in Halle <strong>10</strong>.2 – ein Pflichtbesuch<br />

für alle Gartenmöbler – eine<br />

eigene Themeninsel zum Schwerpunkt<br />

„City Gardening“ ein. Dazu<br />

kamen weitere Inseln zu grünen<br />

Gestaltungstrends wie beispielsweise<br />

„Universal Design“, „Neue Natürlichkeit“,<br />

„Individualisierung“ und<br />

„Smart Design.“ Neu: Die „Trendshow<br />

of Outdoor Furniture“ zeigte<br />

nicht nur Möbel, sondern auch Dekoration.<br />

„Die Ergänzung war eine logische<br />

Schlussfolgerung, gerade auch<br />

unter dem Aspekt, dass die Gestaltung<br />

des Gartens oder Balkons als privates<br />

Outdoor-Wohnzimmer immer mehr<br />

in den Vordergrund rückt“, erklärte<br />

Stefan Lohrberg. Die ebenfalls 2018<br />

gelaunchte Sonderschau „Icons of<br />

Outdoor Furniture“ erhielt dieses<br />

Mal außerhalb der trendigen Produkt-Show<br />

eine eigene Fläche. Dort<br />

inszenierte unter anderem Nardi den<br />

„Net Relax Armchair“, Kettler ging<br />

mit der Freizeit-Liege „Tampa“ an<br />

<strong>10</strong>/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 117


NEUE<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Die Zukunft einzurichten bedeutet, gewohnte Pfade zu verlassen, den eigenen<br />

Blickwinkel zu ändern, andere Sichtweisen zuzulassen und neue Perspektiven zu<br />

entwickeln. Mit Konzepten, die den Unterschied machen, und Marken, die berühren.<br />

Besuchen Sie uns auf dem GARANT Partnerforum 20<strong>19</strong> und freuen Sie sich auf unsere<br />

„neuen Perspektiven“ für Sie. Und es wird noch spannender: Wir feiern die Premiere<br />

zweier brandneuer Kollektionsmarken aus dem Premium-Segment! Erleben Sie<br />

„individuellen Schlafkomfort“ und „ökologisches Interior Design“ in neuer Dimension.<br />

Lassen Sie sich inspirieren und erleben Sie unsere Messehighlights<br />

hautnah – live im A2 Forum in Rheda-Wiedenbrück.<br />

Kontakt: Meinolf Buschmann, Geschäftsleitung Vertrieb<br />

+49 (0) 170 – 855 96 13 | m.buschmann@garant-gruppe.de<br />

9. + <strong>10</strong>. November

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!