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Leseprobe "Unsere besten Freunde" November 2019

Das Tiermagazin für die ganze Familie

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<strong>November</strong> <strong>2019</strong><br />

Gelenkschonend<br />

durch den<br />

Katzenalltag<br />

So bleiben<br />

Meerschweinchen<br />

in Bewegung<br />

Zeit für Entdecker<br />

Tipps für eine<br />

erlebnisreiche HunderundeBasteltipp:<br />

Adventskalender<br />

für Hunde


Hundehaltung<br />

Zeit für Entdecker<br />

So wird die tägliche Hunderunde zu einem tollen Abenteuer.<br />

Für die Zufriedenheit Ihres Vierbeiners sind Langeweile<br />

und Routine auf der täglichen Hunderunde<br />

durch das heimatliche Wohngebiet Gift. Nichts Aufregendes,<br />

nichts, was die Neugierde anregt, und Herrchen<br />

starrt ständig aufs Smartphone – wie langweilig<br />

ist das denn? Dabei lässt sich aus dem täglichen<br />

„muss“ ganz einfach eine spannende Abenteuerreise<br />

machen.<br />

Raus in den Wald<br />

Draußen in der Natur können Hund, aber auch Herrchen<br />

und Frauchen, Kraft tanken, abschalten und den<br />

Kopf freibekommen. Hier gibt es keine störenden<br />

oder ablenkenden Reize wie Menschentrubel oder<br />

lästigen Straßenverkehr. Ihre Fellnase kann sich voll<br />

und ganz auf Sie und die ihm gestellten Aufgaben<br />

konzentrieren. Die kühle, frische Waldluft und der<br />

weiche Waldboden tun ein Übriges, um aus einer<br />

Hunderunde für Hund und Mensch ein Wellnessprogramm<br />

zu machen.<br />

Zuerst aufwärmen<br />

Für die Bänder, Sehnen und Muskeln Ihres vierbeinigen<br />

Begleiters ist es gar keine gute Idee, bei der Ankunft<br />

auf dem Waldparkplatz aus dem Auto zu sprin-<br />

gen und sofort loszutoben. Nehmen Sie ihn zuerst<br />

für ein paar Minuten an die Leine und bringen Sie<br />

seinen Bewegungsapparat im flotten Schritt auf<br />

„Betriebstemperatur“. Ohne dieses Aufwärmtraining<br />

müssen Bänder und Sehnen sonst in kaltem Zustand<br />

sofort Höchstleistung bringen. Dann können Zerrungen<br />

und Bänderrisse die schmerzhafte Folge sein.<br />

Nach etwa zehn Minuten sind Muskeln und Bänder<br />

gut aufgewärmt und Ihr Vierbeiner kann nun auf<br />

Entdeckungsreise gehen.<br />

Richtig beschäftigen<br />

Jeder Hund spielt anders. Golden Retriever lieben das<br />

Apportieren von Gegenständen aus dem Wasser, Terrier<br />

begeistern sich für Geschicklichkeitsspiele wie das<br />

Herumklettern auf einem Baumstamm, und Dackel<br />

kennen meist nichts Schöneres als lautstarkes Herumstöbern<br />

und Jagen. Spielen ist zwar immer eine sehr<br />

individuell ausgeprägte Angelegenheit, es gibt aber<br />

auch bestimmte rassebedingte Vorlieben. Auf den<br />

Internetseiten des Verbandes für das Deutsche Hundewesen<br />

(VDH) e. V. findet sich unter www.vdh.de/welpen/rasse<br />

ein Rasselexikon, das neben dem Erscheinungsbild<br />

auch die Charaktermerkmale und Vorlieben<br />

der jeweiligen Hunderassen beschreibt.<br />

Fotos –Aufmacher: Aleksey, Hund mit Beisring: Aleksey/stock.adobe.com<br />

Der Klassiker auf der Hunderunde ist natürlich das altbekannte<br />

„Hol’s Stöckchen“-Apportierspiel. Allerdings<br />

eignet sich nicht jedes Holzstück zum Apportieren.<br />

Trockenes Holz kann beim Zubeißen schnell<br />

splittern und zu Verletzungen im Hundemaul führen.<br />

Deshalb sollten Sie nach jeder ausgiebigen Hunderunde<br />

einen Kontrollblick ins Maul Ihrer Fellnase werfen.<br />

Splitter oder Holzreste in Maul, Luft- oder Speiseröhre<br />

sind nicht nur gefährlich und sehr schmerzhaft,<br />

sondern immer ein Fall für den Tierarzt. Eine gute<br />

Alternative ist Wurfspielzeug aus dem Fachhandel<br />

aus gesundheitlich einwandfreiem Gummi oder Stoff.<br />

Ein Spielzeug aus bissfestem<br />

Kunstmaterial beugt<br />

Verletzungen durch Splitter und<br />

Holzreste im Hundemaul vor.<br />

>><br />

4 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>November</strong> <strong>2019</strong> <strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 5


Hundehaltung<br />

... tierisch gesund!<br />

Zur Stärkung des Immunsystems<br />

und zur Stabilisierung der Darm 昀 ora<br />

Ihres Hundes empfehlen wir:<br />

DOG IMMUN PROTECT<br />

Tolles Spiel: Das Herumklettern auf einem Baumstamm<br />

schult die Muskulatur, die Balance und die Körperwahrnehmung.<br />

Und es macht vielen Hunden ganz einfach Spaß.<br />

prägten Spiel- und Jagdtrieb bis zu einem unausgelasteten,<br />

hyperaktiven Verhalten aufgrund von Langeweile.<br />

Problematisch wird es, wenn der Hund unbeaufsichtigt<br />

an Stellen im Boden wühlt, die für andere<br />

Tiere zur Gefahr werden können. Immer wieder<br />

passiert es beispielsweise, dass Pferde auf der Weide<br />

durch ein tiefes Hundeloch im Boden ins Straucheln<br />

geraten und sich beim Stürzen schwer verletzen.<br />

Nennen Sie solch eine grabwütige Fellnase Ihr Eigen,<br />

dann sollten Sie Ihren Hund an kritischen Stellen an<br />

die Leine nehmen, bevor andere Tiere oder sogar<br />

Menschen durch seinen Eifer zu Schaden kommen.<br />

Mit der herbstlichen, nasskalten Jahreszeit beginnt<br />

zudem für die wild lebenden tierischen Waldbewohner<br />

eine entbehrungsreiche Zeit. Wird das Futter<br />

knapp, müssen sie von ihren Körperreserven leben,<br />

die sie sich im Sommer angefressen haben. Für sie gilt<br />

es jetzt, kräftezehrende Aktivitäten zu vermeiden. Bei<br />

Störungen durch umherstreunende Hunde verlieren<br />

sie viel wertvolle Energie, die sie dringend brauchen,<br />

um den Winter zu überstehen. Nehmen Sie deshalb<br />

unbedingt Rücksicht und leinen Sie Ihren Hund in<br />

wildreichen Waldgebieten lieber einmal mehr als zu<br />

wenig an.<br />

PZN 6086681 (150 g)<br />

PZN 6086698 (300 g)<br />

PZN 6086706 (1.000 g)<br />

… mit Ei-Antikörpern und dem<br />

Darmstabilisator Enterococcus faecium<br />

Die im DOG IMMUN PROTECT enthaltenen<br />

Eiweiße, Aminosäuren und Enzyme steigern<br />

die Vitalität und das allgemeine Wohlbe 昀 nden<br />

des Hundes und stärken die körpereigenen<br />

Abwehrkräfte.<br />

Der ebenfalls enthaltene Darmstabilisator<br />

Enterococcus faecium bringt die Darm 昀 ora ins<br />

Gleichgewicht, was besonders wichtig ist für<br />

Hunde mit sensiblem Darm.<br />

Bitte<br />

fragen Sie in<br />

Ihrer Apotheke<br />

nach Canina’s<br />

sinnvollen Nahrungsergänzungsmitteln<br />

und<br />

P 昀 egeprodukten für<br />

Ihren tierischen<br />

Liebling.<br />

<strong>Unsere</strong>n kostenlosen Gesamtkatalog erhalten Sie bei:<br />

Ansonsten sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.<br />

Lassen Sie Ihren vierbeinigen Begleiter zum Beispiel<br />

entlang einer Baumreihe Slalom laufen, ist das eine<br />

spannende Herausforderung für Ihre Fellnase. Führen<br />

Sie Ihren Hund am Anfang mit ein paar Leckerchen<br />

um die Bäume herum, bis er begriffen hat, was Sie von<br />

ihm möchten. Später reicht dann meist schon ein<br />

Fingerzeig, um welchen Baum es als Nächstes gehen<br />

soll. Diese Übung trainiert Körper und Geist Ihrer<br />

Fellnase gleichermaßen und schult seine Körperwahrnehmung.<br />

Ein auf der Hunderunde von Herrchen oder Frauchen<br />

meist weniger erwünschtes „Hobby“ ihrer Fellnase ist<br />

das intensive Buddeln von Löchern. Die Gründe dafür<br />

sind vielfältig und reichen von einem stark ausge-<br />

Nicht überall darf der Vierbeiner nach Herzenslust umhertollen.<br />

Für bestimmte Waldgebiete herrscht sogar ganzjährig<br />

Betretungsverbot oder Leinenzwang.<br />

Regeln beachten<br />

Da der Wald grundsätzlich allen Erholungssuchenden<br />

offensteht, gibt es für die Hunderunde natürlich auch<br />

Regelungen, damit alle Waldbesucher gleichermaßen<br />

zu ihrem Recht kommen. Ob und in welchen Waldgebieten<br />

Leinenpflicht besteht, ist von Kommune zu<br />

Kommune unterschiedlich geregelt und kann beim<br />

jeweils zuständigen Ordnungsamt erfragt werden.<br />

Buddeln ist ein ganz natürliches<br />

Verhalten und baut Stress ab.<br />

Nicht nur dem Wohnungsmobiliar zuliebe ist nach der<br />

Hunderunde ein kleines Pflege- und Verwöhnprogramm<br />

angesagt.<br />

Hinterher ordentlich verwöhnen<br />

Lassen Sie das Aktivprogramm Ihrer Fellnase zu<br />

Hause mit einem Verwöhnprogramm ausklingen.<br />

Sind Sie für den Heimweg mit dem PKW unterwegs<br />

und ist Ihr Hund auf der Hunderunde nass geworden,<br />

rubbeln Sie ihn am <strong>besten</strong> schon im Auto gründlich<br />

trocken. Ein nasses Fell entzieht dem Körper schnell<br />

sehr viel Wärme, was bei nasskaltem Wetter natürlich<br />

erst recht unangenehm ist.<br />

59069 Hamm • Kleinbahnstraße 12<br />

Telefon: (0 23 85) 24 15 • Telefax: (0 23 85) 28 77<br />

E-Mail: info@canina.de • Internet: www.canina.de<br />

Sind Sie ohne Auto auf dem Rückweg, sollte Ihr Hund<br />

gelernt haben, sein Fell vor dem Betreten der Wohnung<br />

gründlich auszuschütteln. Dieses Verhalten<br />

können Sie ihm sogar regelrecht antrainieren: Jedes<br />

Mal, wenn sich der Vierbeiner genüsslich schüttelt,<br />

können Sie ein passendes Wortkommando, etwa<br />

„schön schütteln“ geben und Ihren Hund hinterher<br />

dafür loben.<br />

Als Nächstes werden die Hundepfoten mit einem<br />

Handtuch trocken gerubbelt. Nutzen Sie diese Prozedur<br />

auch gleich, um die Pfoten auf kleine Verletzungen,<br />

Steinchen oder Dornen zu untersuchen. Gerade im<br />

empfindlichen Zwischenzehenbereich ist Kontrolle<br />

besonders wichtig. Mit einer kleinen Pinzette aus der<br />

Apotheke, die Sie am <strong>besten</strong> auch unterwegs immer<br />

dabeihaben, lässt sich derartiger Unrat sehr gut entfernen.<br />

Arg verfilztes, dreckiges Fell sollten Sie an diesen<br />

Stellen vorsichtig mit einer kleinen Schere abschneiden.<br />

Ihr Apotheker hält dafür eine ganze Reihe von unterschiedlichen<br />

Modellen bereit. Lassen Sie sich am<br />

<strong>besten</strong> beraten, welche Schere für Ihre Zwecke geeignet<br />

ist. Zum Schluss folgt ein kurzer Blick ins Hundemaul,<br />

damit Holzsplitter und andere „Überreste“ der<br />

Hunderunde keine Chance haben. Und dann warten<br />

endlich die verdiente Futterration und ein warmes<br />

Kuschelkörbchen auf den vierbeinigen Abenteurer.<br />

Hundefotos – Baumstamm: averyanova anna, Buddeln: K. THALHOFER, rotes Halsband: 5second, Pfote: rodimovpavel/stock.adobe.com<br />

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Apotheken-Tipp<br />

Chronische Gelenkentzündungen sind bei älteren Katzen nach<br />

Expertenaussagen so etwas wie eine „Volkskrankheit“.<br />

Doch eine Arthrose zu erkennen, ist für den Laien nicht immer einfach.<br />

Unterstützung bei<br />

Arthrose<br />

Fotos –Aufmacher: knssr, Illustration: Alexander Pokusay/stock.adobe.com<br />

Laut einer veterinärmedizinischen Studie sind 90 Prozent<br />

aller Katzen über 12 Jahren von einer degenerativen<br />

Erkrankung ihrer Gelenke, einer sogenannten „Arthrose”<br />

betroffen. Die Gelenke einer Samtpfote müssen ein ganzes<br />

Katzenleben lang Schwerstarbeit leisten. Im Alter<br />

nimmt der Gelenkverschleiß zu, weil die Gelenke vom<br />

Körper nicht mehr optimal versorgt werden.<br />

Hüfte<br />

Wirbelsäule<br />

Knie<br />

Ellenbogen<br />

Arthrose bei Katzen: Diese Gelenke leiden bei Katzensenioren<br />

häufig unter Verschleiß durch Abnutzung des Gelenkknorpels.<br />

Erste Anzeichen erkennen<br />

Eine Arthrose entwickelt sich in der Regel schleichend.<br />

Die nachlassende Gelenkversorgung führt zu dauerhaften<br />

Schmerzen und die betroffenen Gelenke schwellen<br />

an. Nasskaltes Herbstwetter reizt sie zusätzlich. Allerdings<br />

ist eine Arthrose für den Laien nicht ganz einfach<br />

zu erkennen. Denn das Tier versucht instinktiv, seinen<br />

geschwächten Zustand zu verbergen. Anzeichen für anhaltende<br />

Gelenkschmerzen sind ein ungewohnt stilles<br />

Verhalten und vermehrtes Lecken oder Kauen an der<br />

schmerzenden Stelle. Auch mangelnder Appetit und das<br />

Nachlassen der katzentypischen ausgiebigen Fellpflege<br />

sind typische Schmerzanzeichen. Erweiterte Pupillen<br />

oder vermehrtes Blinzeln zeigen ebenfalls an, dass das<br />

Tier unter Schmerzen leidet. Übermäßiges Schnurren,<br />

Fauchen oder Wimmern sind ebenfalls zuverlässige<br />

Schmerzanzeiger. Häufig betroffene Gelenke sind die<br />

Ellenbogen und Kniegelenke, weil sie im Lauf eines<br />

Katzenlebens großen Belastungen ausgesetzt sind. Aber<br />

auch die Hüftgelenke und der hintere Teil der Wirbelsäule<br />

weisen im Alter einen erhöhten Gelenkverschleiß<br />

auf. Probleme in diesen Bereichen können allerdings nur<br />

mit einer Röntgenuntersuchung beim Tierarzt fest-<br />

gestellt werden. Das Anschwellen der Gelenke der Vorder-<br />

und Hinterbeine bei einem akuten Arthroseschub<br />

ist dagegen auch ohne Hilfsmittel leicht zu erkennen.<br />

Beweglich bleiben<br />

Stellt der Tierarzt durch einen Röntgenbefund fest, dass<br />

die Gelenke Ihrer Katze geschädigt sind, ist das wichtigste<br />

Behandlungsziel, den Allgemeinzustand des Patienten<br />

mit Schmerzmedikamenten dauerhaft in den Griff zu<br />

bekommen und damit seine Lebensqualität zu verbessern.<br />

Ganz wichtig: Verwenden Sie diese Schmerzmittel<br />

nur in der vom Tierarzt angegebenen Dosierung.<br />

Denn Katzen reagieren auf viele Schmerzmittel äußerst<br />

empfindlich.<br />

Zusätzlich können Sie selber einiges tun, um Ihrem<br />

Schützling das Leben etwas einfacher zu machen.<br />

Schleppt die Mieze ein paar Pfunde zu viel mit sich<br />

herum, sorgt eine Diät für Entlastung der Gelenke. Ein<br />

Fußschemel vor dem Lieblingssessel, ein Stuhl vor der<br />

Fensterbank helfen, große, gelenkbelastende Sprünge<br />

zu vermeiden. Schonen Sie Ihren Stubentiger aber nicht<br />

über die Maßen, da sich sonst der Zustand seiner Gelenke<br />

nur noch verschlimmert. Regelmäßiges moderates<br />

Spielen hält fit, weil dadurch die gelenkstützende Muskulatur<br />

gestärkt und das betroffene Gelenk entlastet<br />

wird.<br />

Hilfe bei der „Katzenwäsche“<br />

Schmerzende Gelenke können dazu führen, dass Ihre<br />

Katze auf Hilfe bei der täglichen Körperpflege angewiesen<br />

ist. Empfindliche Körperbereiche wie der Bauch<br />

oder die Genitalbereiche lassen sich gut mit einer<br />

weichen Bürste oder einem Putzhandschuh reinigen.<br />

Kontrollieren Sie auch den Analbereich Ihres kleinen<br />

Patienten. Muss dieser gereinigt werden, geht das mit<br />

ein wenig Babyöl aus der Apotheke sehr gut und<br />

schonend.<br />

Chronisch krank?<br />

Das Team aus Ihrer Apotheke<br />

weiß auch bei Tieren,<br />

worauf es ankommt.<br />

8 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>November</strong> <strong>2019</strong> <strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 9


Ziervögel mögen’s hell<br />

Was Wellensittiche, Kanarienvögel und Co. in der<br />

dunklen Jahreszeit brauchen.<br />

Fotos – Aufmacher: lusyaya, Blauer Wellensittich: Africa Studio/stock.adobe.com<br />

Helle Umgebung<br />

Kurze, trübe Tage und herbstliches Dauerdunkel<br />

geht nicht nur Menschen auf die<br />

Nerven. Auch unsere gefiederten Hausgenossen<br />

leiden unter dem jahreszeitlich<br />

bedingten Lichtmangel. Jetzt ist es besonders<br />

wichtig, den Vogelkäfig an einem<br />

Platz aufzustellen, der möglichst viel Tageslicht<br />

abbekommt. Weil viele Stoffwechselprozesse<br />

im Vogelkörper helles,<br />

natürliches Licht brauchen, kann es notwendig<br />

werden, das Vogelzimmer zusätzlich<br />

mit einer speziellen Beleuchtung mit<br />

hohem UV-Anteil technisch „aufzurüsten“.<br />

Der Fachhandel bietet hier eine große<br />

Auswahl an flackerfreien Leuchtkörpern<br />

speziell für die Haltung von Ziervögeln an.<br />

Angenehmes Raumklima<br />

Das Raumklima spielt für die Gesundheit<br />

der kleinen Exoten eine ganz wichtige Rolle.<br />

Zugluft mögen sie gar nicht, denn dabei<br />

können sie sich schnell eine Erkältung<br />

einfangen. Bringen Sie vor dem täglichen<br />

Stoßlüften deshalb den Vogelkäfig vorsorglich<br />

in ein anderes Zimmer.<br />

Herbstlich nasskalte Temperaturen verführen<br />

dazu, die Fenster beständig geschlossen<br />

zu halten und die Heizung aufzudrehen.<br />

Trocknet dabei die Raumluft<br />

aus, kann das schnell zu einem Problem<br />

für die Tiere werden.<br />

Küchenkräuter wie Kresse,<br />

Kerbel oder Majoran peppen den<br />

täglichen Speiseplan auf.<br />

Aber bitte nur in geringen<br />

Mengen verfüttern, da diese<br />

Pflanzen reich an ätherischen<br />

Ölen sind, die die<br />

Schleimhäute der Tiere<br />

reizen können.<br />

Denn warme, trockene Luft trocknet ihre<br />

Schleimhäute aus, Krankheitserreger haben<br />

dann leichtes Spiel. Um im Vogelzimmer<br />

die Luftfeuchtigkeit konstant zu halten,<br />

hat sich das Aufstellen ungiftiger(!)<br />

Grünpflanzen wie Farn oder Bambus bewährt.<br />

Keine gute Idee ist dagegen das<br />

Aufstellen von Verdunstungsbefeuchtern.<br />

In ihnen können sich Schimmelsporen bilden,<br />

die von den Vögeln eingeatmet werden<br />

und ihr Immunsystem belasten.<br />

Ausreichend Bewegung<br />

Die früh einsetzende Abenddämmerung<br />

ist keine Ausrede dafür, die täglichen Freiflugzeiten<br />

zu reduzieren oder gar ganz<br />

ausfallen zu lassen. Denn Bewegung ist<br />

das beste Mittel, Ihre bunten Exoten fit<br />

und gesund zu halten. Geben Sie deshalb<br />

Ihren Schützlingen täglich viel Zeit, sich<br />

außerhalb ihres Käfigs ausgiebig auszupowern.<br />

Intensiver Freiflug ist das beste<br />

Mittel, Gesundheit und Wohlbefinden der<br />

Tiere zu fördern.<br />

Frische Vitamine<br />

Eine ausgewogene, vitaminreiche Fütterung<br />

sollte das ganze Jahr über selbstverständlich<br />

sein, ist aber im Herbst<br />

und im Winter ganz besonders wichtig.<br />

Obst und frisches Gemüse sind wahre<br />

Vitaminbomben, die von den kleinen Luftakrobaten<br />

normalerweise sehr gerne angenommen<br />

werden. Um den Stoffwechsel<br />

älterer Vögel zu unterstützen, können<br />

zusätzlich aminosäurehaltige Futterergänzungsmittel<br />

aus Ihrer Apotheke eine<br />

sinnvolle Ergänzung des täglichen Speiseplans<br />

sein.<br />

Gesunde Ziervogelhaltung<br />

– mit Tipps<br />

aus Ihrer Apotheke.<br />

10 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>November</strong> <strong>2019</strong><br />

<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 11


Natur & Wildnis<br />

Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />

Serie „Wildnis Deutschland“<br />

Viele Naturschutzprojekte zielen auf die Wiederansiedelung von Wildtieren, die einst ein fester Bestandteil der heimischen Natur waren, und heute bei<br />

uns vom Aussterben bedroht sind. Doch die Wiedereinbürgerung von Wildtieren wie Wolf, Bär, Luchs und anderen seltenen Fremdlingen ist in unserer<br />

modernen, durchtechnisierten Umwelt oft kein leichtes Unterfangen.<br />

Waldrappe –– Der schwierige Weg in die Freiheit<br />

Es ist im dichtbesiedelten Deutschland<br />

schon schwer genug, eine standorttreue<br />

Tierart auszuwildern und sie<br />

dazu zu bewegen, sich bei ihrem Einleben<br />

nur innerhalb bestimmter<br />

Grenzen zu bewegen. Aber was, wenn<br />

diese Tierart ein Zugvogel ist, der alljährlich<br />

in weit entfernten Ländern<br />

überwintert?<br />

Die Heinz Sielmann-Stiftung hat<br />

zwischen 2007 und 2013 ein Projekt<br />

des Waldrappteams gefördert,<br />

das sich das ehrgeizige Ziel gesetzt hat,<br />

die hierzulande bereits seit 350 Jahren<br />

ausgestorbenen Waldrappen, eine europäische<br />

Ibis-Art, wieder heimisch werden<br />

zu lassen. Bei diesem sehr ambitionierten<br />

und aufwändigen Projekt standen<br />

Foto: Wikimedia<br />

die Naturschützer der eigens dafür gegründeten<br />

Waldrapp-Station im bayerischen<br />

Burghausen vor dem Problem, wie<br />

sie den eigentümlich aussehenden Zugvögeln<br />

beibringen sollten, den Weg in<br />

ihre Überwinterungsgebiete jenseits der<br />

Alpen zu finden. Würde es gelingen, den<br />

Tieren den Weg dorthin einmal zu zeigen,<br />

finden sie dann im Frühling aufgrund<br />

ihres fantastischen Ortsgedächtnisses<br />

und ihres Orientierungssinns aus<br />

eigenem Antrieb mühelos wieder den<br />

Weg über die Alpen zurück in die heimischen<br />

Wälder.<br />

Weiterlesen?<br />

Fragen Sie in Ihrer Apotheke<br />

nach der<br />

kostenlosen Kundenzeitschrift<br />

Des Rätsels ebenso einfache<br />

wie abenteuerliche Lösung: In<br />

einer eigens erschaffenen<br />

Brutstation werden diese Vögel<br />

zunächst von Hand aufgezogen<br />

und somit auf den<br />

Menschen als engste Bezugsperson<br />

geprägt. Dann folgt<br />

ein geduldiges Trainingsprogramm,<br />

bei dem die etwa 75<br />

Zentimeter langen und rund<br />

1,2 Kilogramm schweren Tiere<br />

darauf trainiert werden, ihren<br />

menschlichen „Zieheltern“ in<br />

einem Ultraleichtflugzeug zu<br />

folgen. In einem ersten Schritt<br />

lernen die Tiere zunächst, das Fluggerät<br />

am Boden zu akzeptieren. Dann folgen<br />

erste „Gehübungen“ am rollenden Gefährt,<br />

zunächst immer noch am Boden.<br />

Nachdem das sicher funktioniert, erhebt<br />

sich der Ultraleichtflieger in die Lüfte, um<br />

die Vögel mit ersten Platzrunden auch<br />

im Flug auf das Gerät zu fixieren.<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde!<br />

Jeden Monat neu!<br />

Nachdem sich die ersten Trainingsversuche<br />

in diesem Projekt sehr vielversprechend<br />

gestalteten, wurden die „Flugstunden“<br />

hoch über den bayerischen<br />

Wäldern allmählich ausgeweitet, bis sich<br />

die Tiere auch in der Luft zuverlässig an<br />

dem Ultraleichtflieger orientierten und<br />

durch dieses Training auch kräftig genug<br />

waren, den etwa vierwöchigen Flug<br />

nach Süden sicher zu überstehen.<br />

Im Spätsommer ab etwa Mitte August<br />

begann dann die kritische Phase dieses<br />

Auswilderungsprojektes. Denn nun sollten<br />

die Tiere ihren endgültigen Zug über<br />

die Alpen in ihre Überwinterungsgebiete<br />

in der Toskana antreten. Doch das lange<br />

geduldige Training hat sich gelohnt,<br />

denn die Tiere folgten ihrem antrainierten<br />

künstlichen „Leitvogel“ über mehr<br />

als vier Wochen in zahllosen Tagesetappen<br />

zuverlässig bis zur endgültigen Landung<br />

in Mittelitalien.<br />

Doch endgültig aufatmen konnten die<br />

Mitarbeiter des Waldrappteams erst, als<br />

sich im darauffolgenden Frühling der<br />

erste ihrer gefiederten Schützlinge wieder<br />

in der Aufzuchtstation eingefunden<br />

hatte. Und mit der Rückkehr der übrigen<br />

Vögel konnten sich die Naturschützer sicher<br />

sein, dass dieser eigentümliche Vogel<br />

sich wieder in seiner angestammten<br />

Heimat zu Hause fühlt.<br />

www.waldrapp.eu<br />

Foto: Waldrappteam<br />

Der Waldrapp: Als ein sehr geselliger Vogel, der nur in Kolonien brütet, lebt der etwa hühnergroße<br />

Schreitvogel in seinen Auswilderungsgebieten bevorzugt auf frisch gemähten Wiesen und Weiden.<br />

Noch bis ins 17. Jahrhundert war der damals auch „Klausrapp“, „Steinrapp“, „Klausrabe“ oder „Waldhopf“<br />

genannte Ibis in Mittel- und Südeuropa weit verbreitet, und galt seither als ausgestorben.<br />

18 04 | 2014 <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde

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