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Beschaffung aktuell 11.2019

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www.beschaffung-<strong>aktuell</strong>.de<br />

Das Magazin für Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik<br />

2019 11<br />

Die indirekte <strong>Beschaffung</strong><br />

einfach und effizient gestalten:<br />

Das ist der Anspruch von simple<br />

system. Die Plattform bietet mit<br />

der Erweiterung simple system<br />

Cockpit nun die Möglichkeit zur<br />

„plug&play“-Integration in die<br />

Warenwirtschaft.<br />

Andreas Moser, Geschäftsführer von simple system<br />

„Wir erproben Lösungen<br />

zunächst bei uns“ Seite 50<br />

Einkaufsexperte im Gespräch<br />

Der Spagat des Einkaufs in der Medizintechnik Seite 12<br />

IT-Einkaufsstrategie<br />

<strong>Beschaffung</strong> von Hardware Seite 16<br />

Analytische Einkaufssteuerung<br />

Auf den Wertbeitrag des Einkaufs setzen Seite 22


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Veranstalter:<br />

FORUM<br />

Qualitätssicherung in<br />

der additiven Fertigung<br />

18./19. Februar 2020<br />

Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />

Mit Experten aus Industrie,<br />

Wissenschaft, Praxis und Forschung<br />

Das Forum adressiert alle Qualitätsprobleme<br />

entlang additiver Fertigungsprozesse<br />

- Hochkarätiges Vortragsprogramm mit Experten,<br />

die über Ihre Erfahrungen und Projekte berichten<br />

- branchenübergreifende Plattform für Erfahrungsaustausch<br />

und interdisziplinäre Vernetzung<br />

- begleitende Ausstellung<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

Weitere Infos unter:<br />

qe-online.de/forum-qualitaetssicherungbei-additiven-verfahren/<br />

Fragen?<br />

Tatjana Sellenthin, Projektmanagement<br />

Phone: +49 711 7594-520<br />

E-Mail: tatjana.sellenthin@konradin.de<br />

Powered by:<br />

2 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


EDITORIAL<br />

Netzwerken für Einkäufer –<br />

Symposium in Berlin<br />

Als Medienpartner des 54. BME-Symposiums freuen wir uns auf eine<br />

interessante Veranstaltung und zahlreiche inspirierende Begegnungen<br />

mit Menschen aus dem Einkauf – mit Ihnen, liebe Leserinnen und<br />

Leser von <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> – vom 13. bis zum 15. November in<br />

Berlin . Den Organisatoren des BME ist es wieder gelungen, einen großen<br />

und bunten Strauß paralleler Fachkonferenzen, Diskussionsrunden,<br />

Executive und Solution Foren mit vielfältigen Themenangeboten<br />

zusammenzustellen.<br />

Unter dem Motto #pacesetter will der BME die Teilnehmer in die Lage<br />

versetzen, in ihren Unternehmen die Richtung und das Tempo „im<br />

Rennen um Talente, Ressourcen, Innovationen und Know-how“ vorzugeben.<br />

Nirgendwo sonst findet man eine so große Auswahl profunder<br />

Beiträge aus und über den Einkauf sowie Supply Management.<br />

Nirgendwo sonst kommen so viele Einkaufsprofis zusammen. Nutzen<br />

Sie also die Gelegenheit zum intensiven Austausch und Netzwerken!<br />

Zum beruflichen Erfolg gehören eine verlässliche Seilschaft und gute<br />

Beziehungen. Digitale Netzwerke und Social Network wie Linkedin<br />

können langfristig helfen, dass persönliche Begegnungen nachwirken<br />

und Kontakte nicht verloren gehen. Aber reale Zusammentreffen mit<br />

Blickkontakten und gemeinsames Erleben können sie nicht ersetzen.<br />

Deshalb denken Sie daran: Man baut Netzwerke auf, wenn man sie<br />

nicht braucht, um davon zu profitieren, wenn man sie braucht. Sich<br />

erst um Kontakte zu bemühen, wenn man sie benötigt, funktioniert<br />

nicht. Machen Sie den Anfang und nehmen Sie die Chance beim Symposium<br />

wahr. Auch wir von <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> freuen uns auf den<br />

Austausch mit Ihnen.<br />

Ihre<br />

Sabine Schulz-Rohde, Verantwortliche Redakteurin<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong><br />

mit über<br />

13.000<br />

Mitgliedsunternehmen<br />

vertreten wir den türkischen<br />

Maschinenbau.<br />

5TOP<br />

Die 5 wichtigsten Produktgruppen<br />

des türkischen Maschinenbaus sind:<br />

Klima-und Kühlaggregate,<br />

Motoren und Komponenten,<br />

Wasch-und Trockenmaschinen,<br />

Bau-und Bergbaumaschinen,<br />

Pumpen-und Kompressoren.<br />

www.turkishmachinery.com<br />

Hall 5<br />

Stand 5407<br />

Hall 27<br />

Stand C33<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 3


INHALT<br />

MAGAZIN<br />

8 Wirtschaftsindices<br />

10 Rohstoff des Monats: Nickel<br />

Das verfluchte Metall<br />

MANAGEMENT<br />

12 Einkaufsexperten im Gespräch<br />

Gero Wöhner, Senior Vice President<br />

Procurement, Fresenius Medical Care<br />

16 Strategien für den Hardware-Einkauf<br />

Wie rechnet sich ein Rechner?<br />

20 SAP-Anwender-Kongress<br />

Der Digitalisierung fehlt in vielen<br />

Unternehmen die Serienreife<br />

22 Analytische Einkaufssteuerung<br />

Auf den Wertbeitrag des Einkaufs setzen<br />

26 Kongress: Digital Procurement World<br />

Über den Tellerrand<br />

28 Chatbots in der <strong>Beschaffung</strong><br />

Digitale Assistenten erleichtern den Alltag<br />

30 Start-up Verhandlungsplattform<br />

E-Auctions jetzt auch für B- und C-Güter<br />

32 E-Procurement an der Universität Zürich<br />

Wenn alle zentral bestellen<br />

34 Digitalisierung mit Veenion<br />

Indirekter Bedarf: Eine Plattform für alles<br />

36 Qualitätssicherung beim Global Sourcing<br />

Einkauf in China<br />

38 Stand der Datenschutz-Grundverordnung<br />

Schonfrist vorbei<br />

40 Globale Einkaufsleiterumfrage<br />

Digitalisierung hinkt hinterher<br />

49 Amazon Business Exchange in London<br />

Profi-Einkauf wie privat<br />

BETRIEB<br />

Titelthema<br />

50 Plattform für alle Points-of-Need<br />

„Wir erproben Lösungen zunächst bei uns“<br />

54 C-Teile-<strong>Beschaffung</strong><br />

“Den Standort Europa in der Industrieladschaft<br />

verankern“<br />

56 Reinigung mit Trockeneisstrahlverfahren<br />

Wenn’s sauber sein soll<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

58 Variantenmanagement<br />

Mit wenigen Klicks zur Bestellung<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

64 Automatisierung im Mittelstand<br />

Gestensteuerung für Industrieroboter<br />

66 Fachmesse SPS<br />

Bündelung von Automatisierung und IT<br />

68 SPS-Veranstalter Mesago im Interview<br />

„Der Schritt war überfällig“<br />

Titelthema<br />

Titelbild: simple system<br />

E-Procurement<br />

Andreas Moser, Geschäftsführer von simple<br />

system, erklärt die Erweiterungen der Plattform,<br />

die neue Möglichkeiten in der indirekten<br />

<strong>Beschaffung</strong> eröffnen. Seite 50<br />

Interview mit Einkaufsexperte Gero Wöhner<br />

Gero Wöhner ist für die globale <strong>Beschaffung</strong> bei<br />

Fresenius Medical Care zuständig. Er spricht über die<br />

Märkte Nordamerika und China sowie über seine Rolle<br />

im Change-Prozess des Einkaufs. Seite 12<br />

Hardware-Einkauf im Fokus<br />

Die <strong>Beschaffung</strong> von IT-Hardware darf nicht<br />

unterschätzt werden, weil sie in Zeiten der<br />

Industrie 4.0 immer wichtiger wird und sich<br />

auch langfristig auswirkt. Seite 16<br />

4 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


66. JAHRGANG<br />

2019 11<br />

FERTIGUNG<br />

70 Datenbank mit asiatischen Zulieferern<br />

Die Branche Werkzeugbau in Südostasien<br />

72 Präzisionswerkzeuge<br />

Leichtgewichte auf dem Vormarsch<br />

74 Additive Fertigung<br />

Sorglospaket fürs Pulver-Handling<br />

75 Produkte<br />

BME<br />

80 BME-Symposium: Der Countdown läuft<br />

Veranstaltungsmotto: #pacesetter<br />

KARRIERE<br />

86 Buchrezensionen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

62 Firmenregister<br />

76 Inserentenverzeichnis<br />

77 Partner des Einkaufs<br />

88 Impressum und Vorschau<br />

90 Meinung: Dr. Robert Fieten<br />

Digitale Transformation: Ein Hürdenlauf!<br />

Analytische Einkaufssteuerung<br />

Der zunehmende Wettbewerbsdruck<br />

wird in vielen Unternehmen die Augen<br />

verstärkt auf die Gestaltungsinitiativen<br />

des Einkaufs richten. Seite 22<br />

Smarte Produktion<br />

Folgen Sie uns online für<br />

noch mehr News.<br />

Jüngste Errungenschaften in der digitalen Automatisierung<br />

zeigt die Nürnberger Fachmesse SPS Ende<br />

November ebenso wie bewährte Lösungen. Seite 66<br />

Bilder v. l.: simple system; Jochen Günther; Urupong/adobe.stock.com;<br />

Olivier Le Moal/adobe.stock.com;<br />

Mathias Kutt/Mesago<br />

federnshop.com<br />

Info<br />

auswählen berechnen anfragen informieren<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 5


MAGAZIN<br />

Bild: Volkswagen AG<br />

Neues Vorstandsmitglied bei Volkswagen Pkw<br />

Dirk Große-Loheide ist<br />

<strong>Beschaffung</strong>s vorstand<br />

Dirk Große-Loheide<br />

(55), bislang Leiter<br />

Konzern <strong>Beschaffung</strong><br />

Operations, ist zum<br />

Mitglied des Vorstands<br />

der Marke Volkswagen<br />

Pkw, Geschäftsbereich<br />

<strong>Beschaffung</strong>, berufen<br />

worden.<br />

Große-Loheide folgt in seiner neuen Funktion<br />

auf Dr. Stefan Sommer, der das Markenressort<br />

bisher geführt hatte.<br />

Dirk Große-Loheide ist Diplom-Ökonom sowie<br />

Bankkaufmann und arbeitet seit 28 Jahren im<br />

Volkswagen-Konzern. Nach seinem Einstieg bei<br />

Volkswagen 1990 in Wolfsburg begann er seine<br />

Berufslaufbahn in der <strong>Beschaffung</strong> für Maschinen.<br />

Von 1995 an folgten verantwortliche Funktionen,<br />

zunächst im allgemeinen Einkauf bei<br />

Seat in Martorell, bei der Marke Volkswagen<br />

Nutzfahrzeuge, dort unter anderem als<br />

Vorstand für <strong>Beschaffung</strong> und Produktion.<br />

Vor acht Jahren wurde Große-Loheide zum<br />

Vorstand für <strong>Beschaffung</strong> bei Volkswagen de<br />

Mexico berufen, ab 2014 verantwortete er die<br />

<strong>Beschaffung</strong> von Dienstleistungen und Anlagen<br />

des Konzerns, ab 2017 war er Vorstand für<br />

<strong>Beschaffung</strong> bei MAN Truck&Bus und schließlich<br />

von April 2019 an Leiter Konzern <strong>Beschaffung</strong><br />

Operations. (sd)<br />

– Anzeige –<br />

Umstrukturierung<br />

Neuer Vorstand für Innogy<br />

Nachdem das Energieunternehmen Innogy SE<br />

von E.on SE übernommen wurde, hat sich nun<br />

auch der Wechsel im Aufsichtsrat und<br />

Vorstand vollzogen. Der Innogy-Vorstand<br />

besteht künftig aus drei Mitgliedern. Neuer<br />

Vorstandsvorsitzender der Innogy wird Leonhard<br />

Birnbaum, der zudem die Verantwortung<br />

für das Netz- und Vertriebsgeschäft von<br />

Innogy übernimmt. Er bleibt zugleich Mitglied<br />

des E.on-Vorstands und verantwortet<br />

die Umsetzung der Integration von Innogy.<br />

Der bisheri ge Finanzvorstand der Innogy SE,<br />

Bernhard Günther übernimmt zusätzlich zu<br />

seinen bisherigen Aufgaben das Personalres-<br />

Barometer von EcoVadis<br />

Bewusstsein für Nachhaltigkeit wächst<br />

Unternehmen sollten über einen reinen<br />

Compliance- Ansatz hinaus in Nachhaltigkeit<br />

investieren , sagt das Barometer von EcoVadis.<br />

Bild: Jürgen Fälchle/adobe.stock.com<br />

EcoVadis, Anbieter von Nachhaltigkeits-<br />

Ratings, hat kürzlich das „2019 Sustainable<br />

Procurement Barometer: From Compliance to<br />

Performance“ veröffentlicht, das Einblicke in<br />

die Entwicklung der Nachhaltigkeit bei den<br />

<strong>Beschaffung</strong>sprioritäten gibt. Im Jahr 2013<br />

war laut der Analyse die mangelnde Unter-<br />

sort. Zudem berief der Aufsichtsrat Christoph<br />

Radke (Bild), bisher Abteilungsleiter im<br />

Rechtsbereich sowie Geschäftsführer diverser<br />

Konzerngesellschaften von E.on, zum weiteren<br />

Vorstandsmitglied von Innogy. Radke wird<br />

unter anderem die Verantwortung für das<br />

Geschäft mit Erneuerbaren Energien sowie<br />

für alle Rechts- und Compliance-Themen und<br />

den Einkauf übernehmen. Neben Uwe Tigges,<br />

ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Innogy,<br />

treten auch die ehemaligen Vorstandsmitglieder<br />

Uwe Tigges, Hans Bünting, Arno<br />

Hahn, Martin Herrmann und Hildegard Müller<br />

aus dem Vorstand aus. (sd)<br />

stützung der Geschäftsleitung und des Vorstands<br />

(50 %) das Haupthindernis für die <strong>Beschaffung</strong>steams.<br />

Heute wird der Leadership<br />

Buy-In nur noch als Herausforderung für 13 %<br />

der Befragten angesehen. Mehr als die Hälfte<br />

der Befragten geben an, dass sie besser in der<br />

Lage sind, Risiken durch nachhaltige <strong>Beschaffung</strong><br />

zu minimieren, und 30 % sagen, dass<br />

ihre Programme zur Kostensenkung beitragen.<br />

Weitere Vorteile sind Innovation und der<br />

Zugang zu neuen Kategorien (25 %) sowie<br />

verbesserte <strong>Beschaffung</strong>smetriken (24 %).<br />

Die Tiefe der Transparenz der Lieferkette ist<br />

nach wie vor eine große Herausforderung.<br />

45 % der Unternehmen sagen, dass Transparenz<br />

auf der Ebene von Tier-1-Lieferanten vorhanden<br />

ist. Fast ein Viertel hat Transparenz<br />

auf der Ebene der Tier-2-Lieferanten, und nur<br />

vier Prozent sagen, dass sie Transparenz über<br />

Tier-3 haben. Das Barometer analysierte Daten<br />

von 210 Einkaufsorganisationen aus allen<br />

Branchen. (sd)<br />

Bild: Innogy<br />

BME-Innovationspreis 2019<br />

Nominierungen für vier Unternehmen<br />

Der BME hat vier Unternehmen für den BME-<br />

Innovationspreis 2019 nominiert. Mit dem<br />

Award zeichnet der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik (BME) er -<br />

folgreiches, innovatives Engagement in Ein -<br />

kauf, Logistik und Supply Chain Management<br />

aus. Der Gewinner wird auf dem 54. BME-<br />

Symposium Einkauf und Logistik in Berlin vorgestellt.<br />

Die vier nominierten Unternehmen<br />

sind:<br />

• Burda Procurement GmbH<br />

• DMG Mori Aktiengesellschaft<br />

• Innogy SE<br />

• Schweizerische Bundesbahnen SBB AG<br />

Die Konzepte der teilnehmenden Unternehmen<br />

müssen sich als erfolgreich für das<br />

Unternehmen und nützlich für Marktpartner<br />

ausgewirkt haben. Kriterien der Jury sind<br />

unter anderem: „Change Management“,<br />

„Effizienzsteigerung“ und „Innovationsgrad“.<br />

Preisträger 2018 war die Meyer Werft. (sd)<br />

6 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


MAGAZIN<br />

Roland-Berger-Studie zu <strong>Beschaffung</strong>splattformen<br />

Drei Strategien für eine zukunftsweisende <strong>Beschaffung</strong><br />

Die digitale Disruption verändert den Einkauf.<br />

So das Strategiepapier „The Platformization<br />

of Procurement“, das die Unternehmensberatung<br />

Roland Berger in Zusammenarbeit mit<br />

dem E-Commerce-Softwareenwickler Mirakl<br />

herausgegeben hat. In der Zukunft sei es<br />

wichtig, mithilfe von Strategien die Transformation<br />

hin zu Plattformen zu treiben, so die<br />

Empfehlung der Autoren.<br />

Strategie 1: Generalisten-Plattform<br />

Folgen Unternehmen der ersten Strategie,<br />

wählen sie eine Generalisten-Plattform. Über<br />

die Plattform können standardisierte Produkte<br />

der C-Teile-Kategorie eingekauft werden;<br />

dazu gehören Büromaterial, IT-Lösungen und<br />

Reinigungsprodukte. Vorteilhaft für Unternehmen<br />

ist hier, dass Maverick-Buying vermieden<br />

wird, weniger Zeit für die <strong>Beschaffung</strong><br />

von C-Teilen verloren geht, ein größeres<br />

Angebot zur Verfügung steht und dieses oft<br />

zu besseren Preisen angeboten wird.<br />

Bild: deagreez/adobe.stock.com<br />

Strategie 2: Spezialisten-Plattform<br />

Bei dieser Strategie suchen sich Unternehmen<br />

eine spezialisierte Plattform, die gewisse<br />

Warengruppen wie Reinigungsdienstleistungen<br />

oder Rohmaterialien bedient. Das macht<br />

für komplexere B-Teile Sinn, bei denen von<br />

den Plattformen mehr Expertenwissen gefragt<br />

ist. Vorteile dieser Strategie sind, dass<br />

die Plattformen spezielle <strong>Beschaffung</strong>smethoden<br />

wie Joint Auctions oder Request for<br />

Quotations anbieten und dass sie oft in der<br />

Qualitätskontrolle der angebotenen Waren<br />

tätig sind.<br />

Strategie 3: Eigene Plattform<br />

Unternehmen, die der dritten Strategie folgen,<br />

gründen ihre eigene Plattform. Diese<br />

Strategie ist vor allem für große Unternehmen<br />

dienlich. Doch die Autoren warnen, dass<br />

der Markt an Plattformanbietern schon ausgereift<br />

ist und eine eigene Plattform deshalb<br />

in großer Konkurrenz steht. Zusätzlich<br />

braucht das Unternehmen genug Kapazitäten<br />

für die Entwicklung und Instandhaltung<br />

der Plattform. Die Strategie bringt aber auch<br />

Vorteile mit sich. Erstens kann die Plattform<br />

eine neue Einnahmequelle eröffnen, zweitens<br />

kann das Unternehmen so die Konditionen<br />

selbst bestimmen, und drittes kann eine<br />

eigene Plattform auf die eigenen Bedürfnisse<br />

zugeschnitten werden.<br />

Die Autoren der Studie erklären, dass die drei<br />

Strategien in verschiedenen Konstellationen<br />

koexistieren werden. Es obliege den Einkaufsabteilungen,<br />

die für sie passende Kombina -<br />

tion zu finden. (sd)<br />

Leitfäden Leistungsbeschreibung von Monitoren und PC<br />

Praxishilfen für IT-Einkauf<br />

Für die produktneutrale Ausschreibung von<br />

Monitoren und Desktop-PCs liegen neue Leitfäden<br />

vor. Das teilt der Digitalverband Bitkom<br />

mit, der die Leitfäden zusammen mit öffent -<br />

lichen Auftraggebern umgesetzt hat. Hintergrund<br />

ist, dass die öffentliche Hand beim IT-<br />

Einkauf eine Reihe von rechtlichen Vorgaben<br />

beachten muss; sie dürfen zum Beispiel keine<br />

Hersteller- oder Produktnamen nennen. Die<br />

Leitfäden stellen technische Kriterien und<br />

Anforderungen zur Verfügung, mit denen IT-<br />

Geräte objektiv beschrieben werden können.<br />

So finden sich etwa Kriterien zu technischer<br />

Ausstattung, Schnittstellen, Betriebssystem,<br />

Leistungsfähigkeit und sozialer Nachhal -<br />

tigkeit, aber auch zur Leistungsmessung und<br />

IT-Sicherheit.<br />

(sd)<br />

Download unter www.itk-beschaffung.de<br />

Bild: mirsad/adobe.stock.com<br />

Hirn, Herz<br />

& Hand<br />

Das Original<br />

seit 1997<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 7


MAGAZIN<br />

EMI im September<br />

Industrierezession in Deutschland<br />

Der saisonbereinigte IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex notierte<br />

im September bei 41,7 Punkten nach 43,5 im Vormonat. Dies ist der<br />

niedrigste Wert seit Juni 2009. Unternehmen, die ein Minus beim Auftragseingang<br />

meldeten, gaben an, dass Kunden Aufträge verschoben,<br />

reduziert oder sogar ganz storniert hätten. Häufig wurde dabei auf<br />

Unsicherheiten in Bezug auf die Geschäftsaussichten verwiesen. Ein<br />

wesentlicher Faktor waren die schwachen Exportzahlen. Eine Folge<br />

der rückläufigen Nachfrage waren die fallenden Preise im Einkauf. Die<br />

sinkenden Einkaufspreise und steigender Wettbewerb veranlasste<br />

viele Hersteller, ihre Verkaufspreise zu reduzieren. Und schließlich signalisieren<br />

die <strong>aktuell</strong>en Daten, dass die Mehrzahl der Einkaufsmanager<br />

nach wie vor sehr pessimistisch in die Zukunft blickt. „Deutschland<br />

befindet sich in der längsten Industrierezession der gesamtdeutschen<br />

Geschichte“, sagte Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank.<br />

Eine echte Rezession mit einem tiefen Einbruch der Wirtschaftsleistung<br />

und einer spürbaren Verschlechterung des Arbeitsmarktes sei<br />

derzeit noch nicht zu erwarten. (sd)<br />

Bild: IHS Markit, BME<br />

Konjunkturumfrage<br />

Einkäufer holen sich Verhandlungsverluste zurück<br />

Energie- und Rohstoffe<br />

Preisindex im Plus<br />

40 Prozent der mittelständischen Einkäufer<br />

wollen sich die Verhandlungsverluste der<br />

letzten Jahre zurückholen, insbesondere in<br />

den Bereichen Stahlprodukte, Stahl, Chemikalien<br />

und Kunststoffe. Sie gaben bei der Umfrage<br />

des Einkaufsspezialisten Kloepfel Group<br />

an, dass man heute aufgrund der schwächeren<br />

Konjunktur Preise und Konditionen neu<br />

verhandeln kann. Diese Teilnehmer trumpfen<br />

in Verhandlungen mit den sinkenden<br />

Rohstoffpreisen auf. Befragt wurden 186 Einkaufsmanager<br />

deutscher Mittelständler.<br />

Dreiviertel aller Befragten wünschen sich<br />

mehr Manpower, um sich für Verhandlungen<br />

mehr Zeit nehmen zu können. Zudem sehen<br />

die Experten der Kloepfel Group im indirekten<br />

Einkauf große Chancen für Einkäufer. (sd)<br />

Australien ist einer der größten Wollproduzenten.<br />

Bild: esmehelit/stock.adobe.com<br />

Bild: Ifo München, Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ )<br />

Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ)<br />

Geschäftsklima unter Druck<br />

Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie<br />

ist im September leicht gesunken. Insbesondere<br />

die <strong>aktuell</strong>e Lage wurde schlechter<br />

bewertet und notiert nach 0,9 im Vormonat<br />

nun bei -4,8 Punkten. Erstmals seit der Wirtschaftskrise<br />

unterschreitet die Lageeinschätzung<br />

damit die Nulllinie.<br />

Es ist noch zu früh, um zu bewerten, ob die<br />

geringe Verbesserung der Perspektiven, von<br />

-23,3 Punkte im Vormonat auf -20,7 Punkte,<br />

erste Ansätze einer Bodenbildung sind. Doch<br />

die Hoffnung auf eine Lageverbesserung<br />

könnte kurzlebig sein: Der VDMA hat bereits<br />

für das nächste Jahr einen weiteren Produktionsrückgang<br />

um<br />

zwei Prozent kalkuliert.<br />

Neben der<br />

schwachen Automobilkonjunktur,<br />

den realen Auftragseingangsdaten<br />

und<br />

der Industrierezes -<br />

sion ist dies ein Zeichen<br />

für eine weitere<br />

Dämpfung über<br />

den Jahreswechsel<br />

hinaus. (sd)<br />

Im September stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex<br />

im Durchschnitt um 4,2 % (in<br />

Euro: +5,3 %) gegenüber dem Vormonat und<br />

notierte bei 110,3 Punkten (in Euro: 111,2<br />

Punkten). Vor allem der Index für Energierohstoffe<br />

erhöhte sich aufgrund von steigenden<br />

Rohöl- und Erdgaspreisen um +4,8 % (in Euro:<br />

+5,9 %). Der Index für Industrierohstoffe<br />

stieg moderat um 0,6 % (in Euro: +1,7 %). Der<br />

Index für agrarische Rohstoffe stieg dabei<br />

um +3,2 % (in Euro: +4,3 %). Hier verzeichnete<br />

australische Wolle den siebten Rückgang<br />

in Folge. Bedingt durch den Handelskonflikt<br />

haben chinesische Kleidungsproduzenten<br />

Schwierigkeiten, ihre Produkte in den USA<br />

abzusetzen und reduzierten daher den Wollimport.<br />

Der Index für NE-Metalle stieg um<br />

2,2 % (in Euro: +3,3 %). Dabei verzeichnete<br />

besonders Nickel einen kräftigen Preisanstieg<br />

um 12,7 % (in Euro: +13,9 %). Nachdem<br />

der weltgrößte Nickelförderer Indonesien bestätigt<br />

hatte, den ursprünglich für 2022 geplanten<br />

Exportstopp auf 2020 vorzuziehen,<br />

erhöhte sich vor allem die Nachfrage aus<br />

China stark. (sd)<br />

8 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


Studie von CWT<br />

Geschäftsreisen überwiegend positiv<br />

Bild: rh2010/adobe.stock.com<br />

Eine Studie von CWT, der Reisemanagementplattform<br />

für Unternehmen, zeigt, dass für<br />

Geschäftsreisende das Positive das Negative<br />

am Arbeitsplatz (92 %) und in der Freizeit<br />

(82 %) überwiegt, wenn sie beruflich unterwegs<br />

sind. „Zu den aufregendsten Aspekten<br />

gehört es, eine neue Destination zu entdecken,<br />

jemanden zum ersten Mal von Ange-<br />

sicht zu Angesicht zu treffen und das Networking<br />

mit Leuten“, sagt Niklas Andréen, Executive<br />

VP and Chief Traveler Experience Officer<br />

von CWT.<br />

Die Studie von CWT zeigt auch, dass für Reisende<br />

weltweit Vertrauensbildung (38 %),<br />

das bessere Kennenlernen von Menschen<br />

(32 %) und Effizienzsteigerung (31 %) zu den<br />

größten Vorteilen beim persönlichen Kennenlernen<br />

gehören. Eine weiterer Vorteil bei<br />

Geschäftsreisen ist die Möglichkeit der<br />

Verlängerung um ein paar Urlaubstage. Im<br />

Durchschnitt haben die Befragten ihre Reise<br />

in den vergangenen zwölf Monaten 2,4-mal<br />

verlängert. Durchschnittlich wurden die Geschäftsreisen<br />

um 4,3 Tage verlängert. (sd)<br />

HRS übernimmt conichi<br />

Paymentlösung<br />

avanciert zu neuem<br />

Geschäftsbereich<br />

Bild: Tiden/adobe.stock.com<br />

Die HRS Group, ein Outsourcing<br />

Anbieter im Bereich Corporate<br />

Travel, gibt die Übernahme des<br />

Berliner Start-ups conichi, rechtlich<br />

„Hotel Beacons GmbH“,<br />

bekannt und wird die Lösungen<br />

von conichi in das HRS-Payment-<br />

Produktportfolio integrieren. Der<br />

bei conichi entwickelte Standard<br />

für die Check-in/Out-Prozesse<br />

etablierte sich als Lösung, die<br />

den Anforderungen von Firmen<br />

und Hotels gleichermaßen gerecht<br />

wurde. Conichi wird nun<br />

Bestandteil eines neuen Geschäftsbereichs<br />

mit Fokus auf<br />

Payment und dort die Corporate-<br />

Paymentlösungen von HRS weiterzuentwickeln.<br />

HRS strebt auf<br />

eine skalierbare und weltweit akzeptierte<br />

Payment-Lösung an, die<br />

weit über die eigentliche Transaktion<br />

hinausgeht. Neben Virtual<br />

Payment fokussiert sich die<br />

Lösung auf integrierte Services.<br />

Dabei wird HRS alle Rechnungen<br />

von Hotelübernachtungen weltweit<br />

erfassen, prüfen und abgleichen<br />

sowie digitalisieren. (sd)<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 9


Die globalen Nickelreserven werden auf 74 Mio. Tonnen geschätzt, bei einem jährlichen Verbrauch von 2,2 Mio. Tonnen. Bild: alexlmx/stock.adobe.com<br />

Rohstoff des Monats: Nickel<br />

Das verfluchte Metall<br />

Rotnickelkies sieht aus wie Kupfererz. Als Bergleute es im Mittelalter zum ersten Mal fanden und daraus nicht das begehrte<br />

Kupfer herstellen konnten, glaubten sie an einen Fluch der Berggeister – die sogenannten Nickel. Daher kommt der Name.<br />

Heute wird das Schwermetall vor allem für Stahl und zunehmend auch für Akkus eingesetzt.<br />

Nickel trotzt <strong>aktuell</strong> allen Rezessionsängsten.<br />

Von A wie Aluminium bis Z<br />

wie Zink fallen derzeit die Rohstoffpreise<br />

für Industriemetalle. Warum nicht<br />

auch beim Nickel? Es ist das einzige Industriemetall,<br />

das seit Anfang 2018 einen deutlichen<br />

Preisanstieg verzeichnet. Allein im September<br />

verteuerte sich Nickel in Dollar gerechnet<br />

um 12,1 Prozent. Seit Jahresbeginn<br />

ist der Preis um insgesamt 67 Prozent gestiegen.<br />

Zum Vergleich: Gold hat im Vormonat<br />

um 0,7 Prozent, Silber um gut fünf Prozent<br />

zugelegt.<br />

Preistreiber<br />

Für den hohen Nickelpreis gibt es unterschiedliche<br />

Gründe: Erstens hat Indonesien<br />

Exportrestriktionen auf alle unverarbeiteten<br />

Nickelerze angekündigt. Indonesien ist mit<br />

400.000 Tonnen jährlich Exportweltmeister,<br />

gefolgt von den Philippinen, Neukaledonien<br />

und Kanada mit jeweils gut 200.000 Tonnen.<br />

Solche Handelsbeschränkungen sind nicht<br />

neu: Vor fünf Jahren sorgte Indonesien schon<br />

einmal mit einem Exportverbot für einen<br />

Preisanstieg von 50 Prozent innerhalb eines<br />

halben Jahres. Allerdings brach danach Indonesiens<br />

Nickelexport um 80 Prozent ein. Erst<br />

als die Exportbeschränkungen im Jahr 2017<br />

wieder gelockert wurden, stiegen die indonesischen<br />

Exporte wieder an. Die ursprünglich<br />

erst für 2022 geplanten Exportverbote von Erzen<br />

mit weniger als 1,7 % Nickelgehalt wurde<br />

„Sollte die Nickel-Produktionskürzung<br />

auf den Philippinen bis<br />

ins neue Jahr bestehen bleiben,<br />

fallen Chinas Hauptlieferanten<br />

aus. Das wird zusätzlichen<br />

Druck auf den ohnehin schon<br />

angespannten Nickelmarkt<br />

ausüben.“<br />

Dennis Bastian, Deutsche<br />

Rohstoffagentur (DERA)<br />

jetzt um zwei Jahre vorgezogen und tritt Anfang<br />

2020 in Kraft. Die indonesische Regierung<br />

will damit einen größeren Teil der Wertschöpfungskette<br />

im eigenen Land halten. Der<br />

mit Abstand größte Verbraucher des Schwermetalls<br />

ist China. Das ist umso bedeutender,<br />

als das Reich der Mitte erst um die Jahrtausendwende<br />

auf dem Nickelmarkt in Erscheinung<br />

getreten ist. Lag der chinesische Bedarf<br />

im Jahr 2000 noch unter 30.000 Tonnen, so<br />

machte er 2017 mit 1,17 Mio. Tonnen über<br />

die Hälfte (53 %) des Gesamtmarktes aus.<br />

Das entspricht einer jährlichen Steigerung<br />

von jeweils 24 Prozent. Bei allen anderen Ländern<br />

ist der Verbrauch zusammengerechnet<br />

ungefähr gleichgeblieben.<br />

Nickel kommt in Fahrt<br />

Ein weiterer Preistreiber für Nickel ist die<br />

Vorfahrt der Elektromobilität. Durchschnittlich<br />

zwölf Kilogramm stecken in einer Traktionsbatterie.<br />

Dieser Anteil wird noch steigen,<br />

weil Nickel als Kobaltsubstitut in Lithium-<br />

Ionen-Batterien gehandelt wird. Kobalt ist ein<br />

kritischer Rohstoff, von dem im letzten Jahr<br />

84 Prozent der weltweiten Förderung allein<br />

aus dem Kongo kommen. „Ein innovativer<br />

Nickel-Zink-Akku ist heute im Labor schon so<br />

leistungsstark wie ein herkömmlicher Lithium-Ionen-Akku,<br />

dabei aber deutlich leichter.<br />

Darüber hinaus ist er weniger feuer- und<br />

explosionsgefährlich“, schrieben US-Forscher<br />

im Fachmagazin Science. Auch das könnte die<br />

Nickelnachfrage signifikant erhöhen. Prognosen<br />

der renommierten Londoner Metallmarkt-Analysefirma<br />

Benchmarks Minerals<br />

10 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


MAGAZIN<br />

Intelligence rechnen mit einem Anstieg des<br />

Nickelverbrauchs allein in der Automobilbranche<br />

von 50.000 Tonnen im Jahr 2017 auf<br />

bis zu 1,4 Millionen Tonnen im Jahr 2028.<br />

Nickel kommt in der Erdkruste mit einem Gehalt<br />

von etwa 0,008 % vor. Der Abbau lohnt<br />

sich allerdings erst ab einer Konzentration<br />

von einem halben Prozent. In vielen Lagerstätten<br />

ist das Erz sowohl nickel- als auch<br />

kupferhaltig. Im ersten Arbeitsschritt wird<br />

das nickelhaltige Erz durch ein physikalischchemisches<br />

Trennverfahren zu einem etwa<br />

fünfprozentigen Konzentrat aufbereitet.<br />

Dieses Konzentrat wird danach in mehreren<br />

Arbeitsschritten verhüttet und das Nickel<br />

vom Kupfer getrennt. Es erreicht damit eine<br />

Reinheit von ungefähr 95 Prozent. Daraus<br />

kann durch Elektrolyse 99,9 prozentiges Reinnickel<br />

gewonnen werden. Das weltweite Nickelangebot<br />

besteht aber nicht nur aus neu<br />

gefördertem Material; der Rohstoff wird auch<br />

durch Recycling gewonnen. Die International<br />

Nickel Study Group schätzt, dass rund 40 Prozent<br />

des weltweiten Nickelbedarfs aus der<br />

Wiederaufbereitung stammen.<br />

Legende:<br />

Global<br />

Frankreich<br />

Spanien<br />

Brasilien<br />

Taiwan<br />

Italien<br />

Indien<br />

Deutschland<br />

Japan<br />

USA<br />

China<br />

[Mio. t]<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

Entwicklung der weltweiten Nickelnachfrage<br />

1990<br />

1992<br />

1994<br />

1996<br />

1998<br />

2000<br />

2002<br />

2004<br />

2006<br />

2008<br />

2010<br />

2012<br />

2014<br />

2016<br />

Die Nachfrage nach dem Schwermetall Nickel boomt. Bild: Deutsche Rohstoffagentur<br />

Nickel ist ein silbrig-weißes Metall mittlerer<br />

Härte und zählt zu den Schwermetallen. Es<br />

wird vor allem in der Stahlindustrie<br />

verbraucht: Fast drei Viertel (73 %) der weltweiten<br />

Förderung wandert in die Hochöfen.<br />

Damit ist auch die hohe Nachfrage aus China<br />

erklärbar. Im Stahl erhöht Nickel die Härte<br />

und Zähigkeit des Ferrits sowie dessen Korrosions-<br />

und Temperaturbeständigkeit. Nickelveredelte<br />

Stähle können deshalb auch in<br />

aggressiven Umgebungen mit starken Korrosionseffekten<br />

eingesetzt werden – beispielsweise<br />

in der chemischen Industrie oder in<br />

Flugzeugturbinen. Darüber hinaus wird es für<br />

die Produktion elektrischer Widerstände benötigt<br />

und dient in der chemischen Industrie<br />

als Katalysator. Nicht ganz so stark fällt der<br />

Verbrauch für Nickelbrillen ins Gewicht.<br />

Der Autor<br />

Michael Grupp, Journalist in Stuttgart<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 11


Gero Wöhner, Senior Vice President Procurement, Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA,<br />

verantwortet den weltweiten Einkauf bei FMC. Bild: Jochen Günther<br />

„Wir respektieren laufende<br />

Verträge , und zwar in guten<br />

und in schlechten Zeiten.“<br />

Gero Wöhner<br />

Gero Wöhner, Senior Vice President Procurement, Fresenius Medical Care<br />

Spagat des Einkaufs zwischen<br />

Medizintechnik und Silicon Valley<br />

Fresenius Medical Care (FMC) bietet alle 0,6 Sekunden eine Dialysebehandlung irgendwo auf der Welt an. Jede<br />

zweite Dialyse maschine weltweit kommt von FMC. Gero Wöhner ist in einem separaten Vorstandsbereich für<br />

die globale <strong>Beschaffung</strong> zuständig. Der 58-Jährige spricht im Interview über die Konjunkturdelle, die Wachstumsmärkte<br />

Nordamerika und China sowie über seine spezielle Rolle im Change-Prozess des Einkaufs.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Herr Wöhner, wenn Sie<br />

morgens nach dem Aufwachen Ihr<br />

Smartphone checken: Lesen Sie zuerst die<br />

Sportergebnisse oder Trumps Twitter-Gewitter?<br />

Wöhner: Weder noch (lacht). Mit Twitter-Gewitter<br />

würde ich nicht gut in den Tag starten.<br />

Ich lese vielleicht mal zu meiner zweiten Tasse<br />

Kaffee die ersten E-Mails.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie wirken sich die derzeitigen<br />

weltpolitischen Kalamitäten und die<br />

Konjunkturdelle auf Ihre Einkaufstätigkeit<br />

aus? Machen Sie sich Sorgen?<br />

Wöhner: Wir sind natürlich immer äußerst<br />

wachsam. Die Wachstumsraten der Volkswirtschaften<br />

gehen zurück. Für uns Einkäufer<br />

ist das zweigeteilt: Auf der einen Seite sehen<br />

wir jetzt Tendenzen zu Käufermärkten, nachdem<br />

in 2018 die Rohstoffmärkte teilweise<br />

spürbar angezogen hatten. Die sind 2019 zurückgegangen,<br />

und wir gehen für 2020 von<br />

einer weiteren Stabilisierung aus.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: In welchen Bereichen?<br />

Wöhner: Das betrifft bei uns in erster Linie<br />

Kunststoffvorprodukte, aber auch Halbfertigprodukte<br />

aus Extrusion und Kunststoffspritzguss.<br />

Da sehen wir schon in einigen Segmenten<br />

eine gewisse Beruhigung, die durch eine<br />

entspanntere Situation bei den Produktionskapazitäten<br />

getrieben ist.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: In der letzten Zeit war<br />

es für Fresenius Medical Care schwierig,<br />

Erwar tungen und Geschäftsentwicklung auf<br />

einen Nenner zu bringen. Mussten Sie Ihre<br />

Ziele im Einkauf anpassen?<br />

Wöhner: Wir sind in der letzten Runde unserer<br />

Budgetplanungen. Die Ziele für 2020 sind<br />

– wie immer – ehrgeizig aufgrund der Markterwartungen<br />

und unseres anhaltenden Be-<br />

12 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


MANAGEMENT<br />

Der Mann<br />

Gero Wöhner<br />

... und seine rund 120 Köpfe umfassende<br />

Einkaufs mannschaft versorgen alle weltweit<br />

produzierenden Werke von Fresenius Medical<br />

Care in der Organisationseinheit Global<br />

Manufacturing , Quality & Supply (GMQS) mit<br />

Produktions - und indirekten Materialien sowie<br />

Halbfertigprodukten. Als Senior Vice President<br />

GMQS bzw. CPO ist Wöhner seit 2014 verantwortlich<br />

für alle weltweiten <strong>Beschaffung</strong>saktivitäten<br />

und Umsetzung der Global-Sourcing-<br />

Strategien. Zuvor war der 58-jährige Schwabe<br />

bei Fresenius Medical Care als Head of Pro cure -<br />

ment für die Region EMEA aktiv. Vor seinem<br />

Wechsel zu FMC hatte er mehrere Führungs -<br />

positionen im Einkauf bei Debitel, TRW Automotive<br />

und Stihl inne. Seinen MBA-Abschluss<br />

erwarb er an der Universität Pforzheim.<br />

strebens, die Behandlungskosten weiter zu<br />

optimieren. Dies erfordert natürlich auch Beiträge<br />

auf der Materialkostenseite.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Und wie agieren Sie<br />

jetzt in Sachen Verträge?<br />

Wöhner: Üblicherweise gehen wir nicht an<br />

bestehende Kontrakte, es sei denn, es gibt besondere<br />

Hard Facts. Wir respektieren laufende<br />

Verträge, und zwar in guten und in<br />

schlechten Zeiten.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wo sind Ihre Wachstumsmärkte?<br />

Wöhner: Wir haben in etablierten Märkten<br />

wie Europa und Nordamerika ein solides organisches<br />

Wachstum. Deutlich dynamischere<br />

Wachstumsraten sehen wir in kostensensiblen<br />

Regionen, zum Beispiel Asien. Der große<br />

Wachstumsmarkt hier ist China. Wir sind dabei,<br />

in China unser Kliniknetzwerk und auch<br />

die Produktion auszubauen. Die große Herausforderung<br />

ist, qualitativ hochwertige Behandlungen<br />

in einem Gesundheitssystem<br />

mit anderen Erstattungssystemen bezahlbar<br />

zu machen. Das erfordert Effizienzsteigerung<br />

in den Kliniken und speziell von uns im Einkauf,<br />

die benötigten Produkte kostenseitig<br />

weiter zu optimieren.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie sind Sie in China<br />

organisiert ?<br />

Wöhner: Wir haben ein Werk in Changshu<br />

nördlich von Shanghai und fertigen dort<br />

überwiegend Dialysatoren und Blut schlauch -<br />

systeme. Jetzt gehen wir in die Gerätefertigung.<br />

Damit können wir vor Ort einen<br />

großen Teil des Bedarfes für Dialysebehandlungen<br />

lokal produzieren. In unserem Werk<br />

in Beijing produzieren wir Dialyselösungen.<br />

Unsere Corporate- Einkäufer sitzen in Hongkong<br />

und in räumlicher Nähe zur Entwicklung<br />

in unserem Design Center in Shanghai.<br />

In allen asiatischen Werken arbeiten weitere<br />

Kollegen mit Fokus auf dem operativen Daily<br />

Business. Produkte, die Kern-Know-how beinhalten,<br />

fertigen wir in Europa und USA und<br />

liefern sie per See an unsere asiatischen Abnehmerländer.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Ist FMC besonders von<br />

der IP-Problematik in China betroffen?<br />

Wöhner: Technologisch weit entwickelte Produkte<br />

fertigen wir wie gesagt in Europa. Wir<br />

beobachten aber natürlich unsere Wettbewerber<br />

sehr genau.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Welche Auswirkungen<br />

hat der Handelskonflikt zwischen China und<br />

den USA?<br />

Wöhner: Wir importieren aus China Komponenten<br />

für unseren Bedarf in USA. Die Zölle<br />

haben einen finanziellen Einfluss auf die wirtschaftliche<br />

Seite. Dazu kommt eine fehlende<br />

Planbarkeit, um nochmal auf Ihr Twitter-<br />

Gewitter zurückzukommen. Aber wir können<br />

damit umgehen. Wir aktivieren Alternativlieferanten<br />

und beziehen aus anderen Ländern.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Abgesehen von wirtschaftlichen<br />

Aspekten: Was sind Ihre größten<br />

industrieimmanenten Herausforderungen?<br />

Wöhner: Wir unterliegen vielen regulatorischen<br />

Anforderungen und haben sehr umfangreiche<br />

Qualifizierungsprozesse. Das kann<br />

zu längeren Vorlaufzeiten bei Design<br />

Changes führen. Wir wollen daher unsere<br />

Agilität weiter erhöhen, in internen Prozessen<br />

wie auch in unserer Marktbearbeitung.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Agil bedeutet auch, alle<br />

möglichen Risiken zu erkennen und definierte<br />

Maßnahmenpläne in der Schublade zu<br />

haben . Können Sie ruhig schlafen?<br />

Wöhner: Ja, kann ich. Wir müssen viel tun,<br />

schon wegen der Patientensicherheit. Vor<br />

zwei Jahren haben wir die Lösung von Risk -<br />

methods global ausgerollt. Wir beobachten<br />

damit derzeit eine große Bandbreite individueller<br />

Risikofaktoren. Jeder unserer rund 120<br />

Einkäufer weltweit erhält Alerts. Unsere<br />

Commodity Manager werten darüber hinaus<br />

spezielle Informationen für ihren Bereich aus.<br />

Im Moment haben wir eine 90-prozentige<br />

Tier-1-Abdeckung, das entspricht 90 Prozent<br />

des Spends bei rund 2000 Lieferanten. Ende<br />

des Jahres werden wir sukzessive die Tier-<br />

2-Ebene einbeziehen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Automatisiertes Risk<br />

Management basiert auf Big Data und in Teilen<br />

auf Künstlicher Intelligenz, zumindest bei<br />

Ihrer Lösung. Wie weit ist der FMC-Einkauf in<br />

Sachen Digitalisierung?<br />

Wöhner: Das Thema steht logischerweise auf<br />

der Agenda. Mit unserem Programm „Lighthouse“<br />

definieren wir unsere angestrebten<br />

Best Practices. Wir bearbeiten in diesem Rahmen<br />

noch bis Ende des Jahres vier Felder:<br />

Digitalisierung , Category Management, Indirect<br />

Spend und Prozesse sowie Interface Management,<br />

also die Beziehungen zu internen und<br />

externen Partnern. Das tun wir ohne Berater,<br />

nur am Anfang waren unter anderem Procurement<br />

Leaders für die Reifegradanalysen im<br />

Boot. Wir haben ein Pilotprojekt durchgeführt,<br />

um unsere Prognosegenauigkeit mithilfe<br />

erweiterter statistischer Methoden zu<br />

verbessern. Aktuell entwickeln wir einen bereichsübergreifenden<br />

Data Lake, mit dem wir<br />

Daten aus unterschiedlichen Systemen und<br />

aus unterschiedlichen betrieblichen Funktionen<br />

auswerten und für Analysen nutzen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Welche E-Tools sind aus<br />

Ihrer Transformation bisher hervorgegangen?<br />

Wöhner: Das Katalogsystem ist ein wesent -<br />

licher Bestandteil unserer Vertikalisierung.<br />

Als Pilot haben wir zunächst den Webshop<br />

von Synertrade in Nordamerika ausgerollt.<br />

SRM und Bestellprozesse laufen auch via<br />

Synertrade . Die Ziele sind klar: mehr Effizienz,<br />

hohe Katalogabdeckung, größtmöglicher<br />

Bild: Jochen Günther<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 13


MANAGEMENT<br />

Nutzerkomfort und damit ein weiterer<br />

Schritt zur globalen Harmonisierung unserer<br />

Einkaufsprozesse. Und natürlich ein einheit -<br />

liches positives Bild des Einkaufs nach außen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Sie sprechen vom Pilotmarkt<br />

Nordamerika: Was bringen eigentlich<br />

aus Ihrer Sicht die beliebten Pilgerfahrten der<br />

Einkäufer-Community ins scheinbar gelobte<br />

Land, das Silicon Valley?<br />

Wöhner: In Sachen Thema Mindset, Dotcom-<br />

Mentalität, Agilität, Disruption und Geschäftsmodellerweiterung<br />

können wir uns<br />

dort sicher viel abschauen. Aber: Die<br />

Hightech- und Internetgrößen sind stark absatzmarktgetrieben.<br />

Der Fokus liegt tendenziell<br />

wohl etwas weniger auf der strategischen<br />

Einkaufsarbeit, als das in der produzierenden<br />

Industrie der Fall ist.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was heißt das für Ihre<br />

Personalstrategie dort?<br />

Wöhner: Talentfindung ist insbesondere in<br />

Kali fornien eine Herausforderung. Unser Werk<br />

liegt in der Bay Area, dort stehen wir im Wettbewerb<br />

zu eben diesen IT- und Hightech-Konzernen.<br />

Als produzierendes Unternehmen bieten<br />

wir aber einen vergleichsweise hohen Reifegrad<br />

in den Einkaufsfunktionen mit interessanten<br />

Gestaltungsmöglichkeiten, und das in<br />

einer Branche mit hohen ethischen Standards,<br />

Top-Produkten und einer breiten Lieferantenstruktur.<br />

Gute Leute zu finden und auch zu<br />

halten, ist aber überall eine Herausforderung<br />

natürlich auch in Deutschland. Aber insgesamt<br />

profitieren wir als Fresenius Medical Care<br />

von einem hohen Bekanntheitsgrad, einem<br />

etablierten Markennamen und umfassenden<br />

Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie gehen Sie das<br />

Thema – Achtung Buzzword – New Work an?<br />

Wöhner: Das ist eines von gefühlt Millionen<br />

Buzzwords. Wir haben vergleichsweise flache<br />

Strukturen, die schnelle Entscheidungen ermöglichen.<br />

Und wir delegieren Entscheidungen,<br />

was für die Mitarbeiter enorm motivierend<br />

ist. Cross-funktionale Entscheidungen<br />

werden in kleinen Teams getroffen. Wir haben<br />

und wir forcieren im Einkauf eine gute<br />

Mischung aus<br />

Erfahrung , Fach-,<br />

„Wir delegieren Entscheidungen,<br />

was für die Mitarbeiter enorm<br />

motivierend ist.“<br />

Markt- und Produktkompetenz.<br />

Wir bemühen<br />

uns, das mit unvoreingenommenem<br />

Gedankengut<br />

anzureichern.<br />

Gero Wörner<br />

Gute Erfahrungen<br />

machen wird zum Beispiel mit Werkstudenten.<br />

Jüngere stellen ganz andere Fragen. Das<br />

tut uns gut bei der Adressierung neuer Themen<br />

im Einkauf. Wir wollen unsere Mitarbeiter<br />

fachlich und interkulturell weiterentwickeln,<br />

aber flache Hierarchien bewahren. Es<br />

gibt ein Talentmanagementprogramm und<br />

individuelle Entwicklungspläne mit Trainings,<br />

Coaching und Mentoring. Dort steht aber<br />

nicht immer, wo der Einzelne in fünf Jahren<br />

stehen soll.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Sie bauen also kein<br />

Drohpotenzial auf?<br />

Wöhner: Nein, warum sollten wir? Jeder<br />

weiß, dass Mitarbeiter über andere Mechanismen<br />

motiviert werden wollen. Und mit einer<br />

Mischung aus Eigenverantwortung, Entscheidungsspielräumen,<br />

Abwechslung und<br />

horizonterweiterndem Engagement in Projekten<br />

sind wir bislang sehr gut gefahren.<br />

Grundsätzlich wollen wir uns offenhalten, wo<br />

der Weg für den Einzelnen<br />

hinführen kann. Es<br />

passiert ja enorm viel<br />

im Rahmen von Geschäftsmodellerweiterungen,<br />

Marktveränderungen,<br />

Wachstum und<br />

dem zunehmenden<br />

Aufgabenportfolio im<br />

Einkauf. Damit werden<br />

sich auch die Aufgaben der Einkäufer in den<br />

kommenden drei bis fünf Jahren entsprechend<br />

ändern. Der Prozess ist extrem dynamisch.<br />

Wir befinden uns <strong>aktuell</strong> inmitten<br />

Gero Wöhner hat im Einkauf<br />

vergleichsweise flache Strukturen,<br />

die schnelle Entscheidungen<br />

ermöglichen .<br />

Bild: Jochen Günther<br />

14 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


einer weitreichenden Transformation und<br />

fahren einen klaren Vertikalisierungskurs.<br />

Auch hieraus ergeben sich zahlreiche neue<br />

Chancen und Entwicklungspotenziale für<br />

unsere Mitarbeiter.<br />

„Jüngere stellen ganz andere Fragen.<br />

Das tut uns gut bei der Adressierung<br />

neuer Themen im Einkauf.“<br />

Gero Wörner<br />

MANAGEMENT<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Und wo sehen Sie Ihre<br />

Organisation in fünf Jahren?<br />

Wöhner: Dann wollen wir nur auf unser wesentliches<br />

Geschäft konzentrieren sein: Markt,<br />

Lieferant und Business Partner. Der gesamte<br />

Administrationsbereich, Prozesse, Systeme,<br />

Analysen und Prognosen sind dann so weit<br />

wie möglich automatisiert und digitalisiert.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie gehen Sie persönlich<br />

den notwendigen Change an?<br />

Wöhner: Ich orientiere mich unter anderem<br />

an dem von unserem CEO Rice Powell getriebenen<br />

Global-Executive-Development-Programm.<br />

Unter der Überschrift „Game<br />

Changer Challenge“ sind unsere Top-100 Executive<br />

Manager eingebunden. Wir pushen die<br />

Innovationskraft unseres Hauses in allen<br />

Dimen sionen. Für den Einkauf leite ich Maßnahmen<br />

für die Transformation und die stärkere<br />

und frühzeitigere Einbindung von Lieferanten<br />

ab. Für uns Manager, die an den Vorstand<br />

berichten, bedeutet das klipp und klar:<br />

mit Disruption umgehen, uns und die Organisation<br />

agil machen, den Status quo hinterfragen,<br />

durchdachte Entscheidungen fällen und<br />

auch begründen, eindeutige Vorgaben machen,<br />

Mitarbeiter befähigen im Rahmen von<br />

– wie erwähnt – New Work. Ganz wichtig ist<br />

dabei der Faktor Vertrauen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Worauf stellt sich Fresenius<br />

Medical Care allgemein in Zukunft ein?<br />

Wöhner: Derzeit müssen sich rund 3,4 Millionen<br />

Patienten weltweit regelmäßig einer Dialysebehandlung<br />

unterziehen. Für 2025 werden<br />

schon 4,9 Millionen prognostiziert. Die<br />

weltweiten Fallzahlen steigen vor allem in<br />

den Emerging Markets. Grundsätzlich sind<br />

der Behandlungsdauer einer künstlichen<br />

Blutwäsche physische Grenzen gesetzt. Neue<br />

Geräte zielen aber darauf ab, die Prozedur, die<br />

jetzt in der Regel je nach Erkrankungstyp des<br />

Patienten zwischen drei und fünf Stunden<br />

dauern kann, zu verkürzen. Durch die ständige<br />

Optimierung aller relevanten Parameter<br />

werden wir das Verfahren für Patienten angenehmer<br />

machen können. Zugleich arbeiten<br />

wir mithilfe der uns zur Verfügung stehenden<br />

Patientendaten kontinuierlich an der Verbesserung<br />

der Vorhersagegenauigkeit für mögliche<br />

Krankheitsverläufe.<br />

Bild: Jochen Günther<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Sie haben im Februar eine<br />

interessante Akquise in den USA im Sektor<br />

Heimdialyse abgeschlossen.<br />

Wöhner: Fresenius Medical Care ist zwar einer<br />

der größten Betreiber von Dialysezentren<br />

in den USA, aber wir wollen auch Marktanteile<br />

im Sektor Heimdialyse gewinnen. Wir haben<br />

die Medtech-Firma NxStage Medical gekauft,<br />

die Geräte für Heimdialyse und Intensivmedizin<br />

entwickelt, produziert und vermarktet.<br />

Damit verstärken und erweitern wir unser<br />

Engagement für breitere und flexiblere<br />

Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Fresenius Medical Care (FMC)<br />

... ist ein weltweiter Anbieter von Produkten und<br />

Dienstleistungen für dialysepflichtige Patienten.<br />

Geboten wird eine Komplettlösung für Menschen<br />

mit chronischem Nieren versagen. Entwickelt,<br />

produziert und vermarktet werden u. a.<br />

Dialysegeräte, Dialysatoren, Filter und Einweg-<br />

Zubehör. Die Organisationseinheit Global<br />

Manufacturing , Quality & Supply (GQMS) ist ein<br />

eigener Vorstandsbereich, der die weltweiten<br />

Produktionswerke von Fresenius Medical Care<br />

Werke betreibt und versorgt.<br />

Kurz vor Druckschluss dieser Ausgabe wurde bekannt,<br />

dass die Staatsanwaltschaft Frankfurt<br />

gegen Mitarbeiter des Medizin-Technikherstellers<br />

Fresenius ermittle. Genaueres wurde nicht<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Grünes Licht hat Fresenius<br />

Medical Care nicht nur von der Kartellbehörde<br />

bekommen, sondern auch offiziell von<br />

Donald Trump.<br />

Wöhner: Ja! Die Trump-Regierung hat im Juli<br />

bekanntgegeben, die Versorgung Nierenkranker<br />

zu verbessern. Unter anderem sollen<br />

Heimdialyse und Transplantationen gefördert<br />

werden.<br />

Das Interview führte Sabine Ursel, Journalistin,<br />

Wiesbaden.<br />

Aktuell: Das Unternehmen in der Presse<br />

bekannt gegeben. Die Grundlage seien Erkenntnisse<br />

der US-Börsenaufsicht, wonach die Beschuldigten<br />

jahrelang Schmiergelder gezahlt<br />

haben sollen . Im Gegenzug sollen bei der Behandlung<br />

von Nierenerkrankungen die Produkte<br />

von FMC bevorzugt worden sein.<br />

In den USA hat FMC sich mit den Behörden außergerichtlich<br />

geeinigt und 231,7 Millionen US-<br />

Dollar gezahlt. In Deutschland arbeite man<br />

ebenfalls mit der Justiz zusammen, sagte ein<br />

Unternehmenssprecher in Bad Homburg bei<br />

Frankfurt. Bereits im März hatte FMC-Chef Rice<br />

Powell erklärt, dass man die Vorgänge aufgearbeitet<br />

und die internen Regeln verschärft habe.<br />

Quelle: Onvista.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 15


MANAGEMENT<br />

Neben Wirtschaftlichkeit spielt Nachhaltigkeit<br />

eine immer größere Rolle<br />

bei der IT-<strong>Beschaffung</strong>. Entscheidend<br />

dafür: Energieverbrauch und vor allem<br />

die Lebensdauer der Hardware.<br />

Bild: Urupong/stock.adobe.com<br />

<strong>Beschaffung</strong>sstrategien für den Hardware-Einkauf<br />

Wie rechnet sich ein Rechner?<br />

Die <strong>Beschaffung</strong> von IT-Hardware ist zum erfolgskritischen Faktor geworden.<br />

Einerseits, weil Industrie 4.0 zahlreiche Investitionen erfordert. Andererseits, weil sich<br />

die Entscheidungen für bestimmte Produkte, Prozesse und Partner langfristig auswirken.<br />

Dazu kommt zumeist, dass sich die<br />

Interessenslagen von <strong>Beschaffung</strong><br />

und IT-Abteilung unterscheiden. Der<br />

Einkauf will Preise drücken, die Computerspezialisten<br />

eine zukunftssichere und skalierbare<br />

Lösung. Ganz zu schweigen von Datenschutzbestimmungen,<br />

Sicherheitsfragen und<br />

Compliance-Vorgaben – und nicht zuletzt<br />

auch dem Preis. Deshalb muss die IT in Zukunft<br />

noch enger mit dem Einkauf zusammenarbeiten<br />

– und umgekehrt. Das belegt<br />

auch eine Studie der Unternehmensberatung<br />

Inverto. Demnach setzen zwar zwei Drittel<br />

der insgesamt 73 befragten Unternehmen<br />

auf eine enge Kooperation zwischen IT- und<br />

Einkaufsabteilung. Allerdings werden die Beschaffer<br />

in der Mehrzahl aller Fälle (61 %) erst<br />

im Laufe des Ausschreibungsprozesses hinzugezogen.<br />

Als Gründe für dieses Vorgehen<br />

werden fehlendes Fachwissen des Einkäufers<br />

(57 %), die vermeintliche Verlängerung der<br />

Entscheidungswege im Unternehmen (46 %)<br />

sowie die starke Fokussierung des Einkaufs<br />

auf den Preis (43 %) genannt. Dabei lohnt sich<br />

die Zusammenarbeit: Die Studie kommt zu<br />

dem Schluss, dass sich durch eine enge<br />

Kooperation der Fachabteilungen höhere Einsparungen<br />

erzielen lassen (acht Prozent versus<br />

sonst nur fünf Prozent).<br />

Make or buy<br />

Grundsätzlich bieten sich mehrere Einkaufsstrategien<br />

für Hardware an: Inhouse-<br />

<strong>Beschaffung</strong>, die Einschaltung externer Berater<br />

oder das komplette Outsourcing. Die<br />

größte Gestaltungsfreiheit – aber auch der<br />

höchste interne Aufwand – ist mit der selbstständigen<br />

<strong>Beschaffung</strong> verbunden. Dabei<br />

muss der Lock-in-Effekt berücksichtigt werden;<br />

sprich die einseitige Bindung an einen<br />

Lieferanten. In den volatilen Hardware-Märkten<br />

sollten alternative Lieferanten und deren<br />

Services und Konditionen regelmäßig als<br />

Alternative zumindest infrage kommen.<br />

Ebenso wichtig sind bei der Eigenbeschaffung<br />

kontinuierliche Weiterbildungen hinsichtlich<br />

der technologischen Entwicklung –<br />

auch und gerade in Sicherheitsfragen. „Die<br />

Halbwertzeit von Wissen über digitale Technologien<br />

liegt bei zwei Jahren“, meinte Petra<br />

Zijlstra, General Manager IT Category bei<br />

Shell im Rahmen der „IT-Sourcing 2018“.<br />

„Entsprechend muss sich das Skill Set des Einkäufers<br />

ständig weiterentwickeln. Er muss<br />

verstehen, was Cloud oder auch Artificial<br />

Intelligence bedeuten. Andererseits muss der<br />

Einkauf auch früher in die Prozesse eingeschaltet<br />

werden. Wir sind nicht der Lieferservice<br />

für Bedarfe“, so Zijlstra. Wie wichtig<br />

ein <strong>aktuell</strong>er Wissensstand ist, zeigt sich im<br />

großen Maßstab im Umfeld des Netzaufbaues<br />

für G5. Derzeit arbeitet die EU-Kommission<br />

an einer gemeinsamen Risikobewertung<br />

16 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


Nachgefragt bei Jeremy Robinson,<br />

Country Manager, Markit<br />

Interview<br />

MANAGEMENT<br />

Unser Herz<br />

schlägt für Sie.<br />

Mit bis zu 4,7 Ghz<br />

Takt frequenz.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Worin sehen Sie die größten Chancen,<br />

um beim IT-Hardware-Einkauf die Gesamtkosten zu senken?<br />

Wo verlieren Einkauf und IT heute Zeit und Geld?<br />

Jeremy Robinson: In<br />

2007 hat ein Unternehmen<br />

im Schnitt 11.000<br />

verschiedene IT-Hardware-Produkte<br />

beschafft.<br />

Heute sind es<br />

über 70.000. Das und die<br />

Kurzlebigkeit machen es<br />

schwerer, kosteneffiziente<br />

und langfristige Warenkörbe<br />

zu gestalten –<br />

vor allem im Long-Tail.<br />

Der durchschnittliche<br />

Warenwert ist um 70 Prozent gesunken – während Gehälter<br />

durchgehend gestiegen sind. Einsparpotenzial und Prozess-<br />

sowie Personalkosten stehen nicht mehr im Verhältnis.<br />

Berücksichtigt man zudem die laut Deloitte fehlenden Ressourcen<br />

der Einkäufer, werden Transparenz, Effizienz und eine<br />

Distanzierung von klassischen Methoden ausschlaggebend<br />

für den Erfolg sein.<br />

Die praktischen Vorteile von<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie sieht die optimale Zusammenarbeit<br />

zwischen Einkauf und IT aus?<br />

Jeremy Robinson: Partnerschaftlich und mit einem Toolset<br />

für die IT, um lokal und global einfach und effizient<br />

einzukaufen. Die Preisgestaltung und der Prozess müssen<br />

transparent und auditsicher sein. Es muss klar sein, warum<br />

ein Produkt X Euro kostet und ein Mechanismus muss zeigen,<br />

dass der Preis angemessen ist.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Sie bieten eine Plattform für den globalen<br />

IT-Hardware-Einkauf – wie können wir uns Ihre Lösung<br />

in der Praxis vorstellen?<br />

Jeremy Robinson: Markit ist in 33 Ländern vertreten und<br />

expandiert weiter. Neue Standorte sind Mexiko, Singapur<br />

und Australien. Mit einer innovativen IT-Marktplatzlösung<br />

im 1-Kreditorenmodell integrieren wir mindestens 80 Prozent<br />

der lokalen Distribution mit einem IT-Portfolio von<br />

über 2000 Herstellern. Die Distributoren werden in Echtzeit<br />

verglichen: Preis, Verfügbarkeit, Lieferzeit. Hunderte von<br />

deutschen Mittelständlern und 20 Prozent der Global-Fortune-2000-Unternehmen<br />

setzen auf uns, um zentralisiert<br />

IT-Hardware zu beschaffen. Lokale Lieferungen und lokale<br />

Fakturierung sind Standard. Das Preissystem ist in allen<br />

Punkten transparent – ohne versteckte Kosten.<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 17


MANAGEMENT<br />

für die Sicherheit der Mobilfunknetze in<br />

Europa. Sie schätzt das Risiko durch Spionage<br />

von „staatlich unterstützten Hackern“ am<br />

höchsten ein, gefolgt von Kriminellen und abgeschlagen<br />

auf dem letzten Platz die Gefahr<br />

durch Unfälle.<br />

Externe Hilfe<br />

Die Alternative zur selbst initiierten <strong>Beschaffung</strong><br />

der IT: das Outsourcing. Auch hier gilt es,<br />

Fallstricke zu vermeiden. Da es immer weniger<br />

Markenhersteller gibt, sieht sich ein mittelständisches<br />

Unternehmen in der <strong>Beschaffung</strong><br />

schnell einem globalen Marktführer<br />

gegenüber – und die setzen entsprechend<br />

„Der Einkauf nimmt zunehmend<br />

eine strategische Rolle ein. Er<br />

entscheidet mit darüber, wie<br />

sich das Unternehmen über<br />

neue Geschäftsmodelle oder<br />

Services vom Wettbewerb<br />

differenzieren kann. Das funktioniert<br />

nur, wenn IT und Einkauf<br />

an einem Strang ziehen.“<br />

BME-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Silvius Grobosch<br />

ihre Interessen durch. Einmal durch die Preispolitik,<br />

indem zum Beispiel die Hardware<br />

durch Verbrauchsmaterialien subventioniert<br />

wird. Bei ungefähr 500 Seiten (ein Papierpaket)<br />

pro Monat kostet bei einem durchschnittlichen<br />

Laserdrucker der Toner jedes Jahr so viel<br />

wie das Gerät. Und zum anderen durch die<br />

Produktpolitik, die häufige Wechsel vorsieht<br />

und so Kunden vermeintlich in Zugzwang<br />

bringt. Zurzeit en vogue: nachhaltige Druckerlösungen.<br />

In diesem Zusammenhang erleben<br />

Tintenstrahldrucker gerade eine<br />

Renaissance: Sie verbrauchen nur einen<br />

Bruchteil des Stroms (circa 10 %) im Vergleich<br />

zu Lasern, verursachen weniger Abfall und erzeugen<br />

nur halb so viel CO 2<br />

. Das entspricht<br />

pro 500 Seiten dem Verbrauch von einem<br />

Liter Benzin – rechnete das Handelsblatt vor.<br />

Genauso wichtig wie der Stromverbrauch<br />

sind aber auch die fälligen Austauschzyklen,<br />

individuelle Konfigurationsmöglichkeiten sowie<br />

eine problemlose Anbindung an die bestehende<br />

IT-Architektur. Die Marktmacht des<br />

Herstellers kann der Kunde durch individuelle<br />

Service- und Preismodelle abschwächen. So<br />

haben sich inzwischen im Bereich der Bürokommunikation<br />

Pay-per-use-Modelle flächendeckend<br />

durchgesetzt. Entscheidet sich der<br />

Kunde für ein solches Geschäftsmodell, arbeitet<br />

er automatisch immer mit der neuesten<br />

Gerätegeneration – bezahlt aber auch dafür.<br />

Bei Vertragsabschluss mit internationalen<br />

Lieferanten muss explizit das Kleingedruckte<br />

berücksichtigt und ggf. verhandelt werden.<br />

Dieses verweist oft auf Standarddokumente,<br />

eigene Leistungsverzeichnisse und allgemeine<br />

Geschäftsbedingungen – nicht immer<br />

zum Vorteil der Kunden. Das betrifft beispielsweise<br />

Aspekte des Datenschutzes, der<br />

Garantieleistungen und der Zahlungsbedingungen<br />

sowie die Vertragsanhänge. Diese<br />

Anhänge beschreiben die eigentlichen Leistungsumfänge<br />

wie Service Level Agreements,<br />

technische Spezifikationen und Einsatzbedingungen.<br />

Häufig basieren sie auf internationalen<br />

Vorgaben – abweichend von den gewohnten<br />

nationalen Standards.<br />

Outsourcing verlangt zwingend nach einer<br />

schriftlich dokumentierten Ausschreibung<br />

bzw. nach einem Lastenheft, welche eine<br />

detaillierte Beschreibung des Outsourcing-<br />

Vorhabens, Angaben zu den Abnahmemengen<br />

und den erwarteten Services sowie einen<br />

genauen Zeitplan für die nächsten zwei Jahre<br />

plus eine Schätzung für die Folgejahre enthält.<br />

Diese Dokumentation ist unabdingbar,<br />

denn jedes Projekt bietet unzählige Veränderungsmöglichkeiten<br />

und muss zugleich<br />

unterschiedlichen Anforderungen gerecht<br />

werden: zum Beispiel Controllern, Technikern<br />

und nicht zuletzt natürlich auch den Anwendern.<br />

Der Erfolg einer neuen IT-Lösung hängt<br />

auch davon ab, wie gut sie von den Nutzern<br />

angenommen wird – deshalb wird das<br />

Lastenheft oft an Ist-Anforderungen und Mitarbeiterwünschen<br />

ausgerichtet. Das aber ist<br />

zu kurz gedacht: Ausschlaggebend sind allein<br />

die Unternehmensziele und die Effizienz des<br />

Gesamtsystems.<br />

Schwarz und klein auf weiß<br />

Die Vorteile von Outsourcing: Das Unternehmen<br />

kann sich auf seine Kernkompetenzen<br />

konzentrieren. Strategische Fehler oder technologische<br />

Sackgassen sind langfristig nicht<br />

zu befürchten. Die Nachteile: Diese Services<br />

kosten Geld. Darüber hinaus muss das Unternehmen<br />

die eigene digitale Gestaltungshoheit<br />

mit einem oder mehreren Dienstleistern<br />

teilen. Der Einkauf und die IT-Abteilung müssen<br />

gemeinsam beurteilen, ob Spezifikationen<br />

bzw. einzelne Services ausreichen, tatsächlich<br />

gebraucht und ihren Preis auch wert sind. Die<br />

vereinbarten Service Level Agreements sollten<br />

dann gemeinsam mit dem Dienstleister definiert<br />

werden. Dies ist deshalb wichtig, weil das<br />

deutsche Gewährleistungsrecht schlechte Performance<br />

nur unzureichend abstrafen kann.<br />

Deshalb sollten im Vorfeld schon mögliche<br />

Nachlässe vereinbart werden. Außerdem sollten<br />

die Regeln für ein planmäßiges oder<br />

außerplanmäßiges Vertragsende festgelegt<br />

werden. Das betrifft nicht nur ausstehende<br />

Zahlungen und Eigentumsmodalitäten, sondern<br />

auch die Löschung aller übertragenen<br />

Daten.<br />

Der Autor<br />

Michael Grupp, Journalist in Stuttgart<br />

Die Renaissance der Tintenstrahldrucker hat einen ökologischen<br />

Grund: Sie produzieren nur halb so viel CO 2<br />

wie ein Laserdrucker.<br />

Bild: Andrew Buckin/ stock.adobe.com<br />

18 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


SENKEN SIE IHREN CO 2 -FOOTPRINT<br />

BEI JEDEM ARBEITSSCHRITT.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie müssten Ihre verbrauchte Reinigungsflüssigkeit nicht entsorgen. Wussten Sie, dass<br />

Sie Ihren Reiniger in der Kühlschmierstoffemulsion weiterverwenden können, wenn Sie Castrol Techniclean<br />

XBC nutzen 1 !<br />

„Castrol Techniclean XBC Industriereiniger helfen Unternehmen<br />

dabei, ihre Betriebskosten und ihren CO 2 -Footprint zu optimieren.<br />

Sie bieten nicht nur eine hervorragende Reinigungsleistung in<br />

der wässrigen Bauteilereinigung, sondern sind auch ein Entwicklungsschritt<br />

hin zur abfallfreien Produktion: Sie sind langlebig<br />

und wiederverwendbar und reduzieren somit den Rohstoffverbrauch<br />

und die Abfallmenge, wodurch die allgemeine<br />

Umweltbilanz optimiert wird.“<br />

Michael Petzold, Global Product Manager bei Castrol<br />

„Castrol Techniclean XBC Reiniger sind über einen weiten<br />

Temperaturbereich extrem schaumarm und können für<br />

Reinigungsprozesse bei niedriger Temperatur in modernen<br />

Spritz-, Intensivflutwasch- und Hochdruckanlagen eingesetzt<br />

werden 2 “, so Michael Petzold. „Wir haben auch zur vollsten<br />

Zufriedenheit unserer Kunden nachgewiesen, dass die Produkte<br />

ein exzellentes Demulgierverhalten bieten, wodurch Fremdöl<br />

leicht abgetrennt werden kann, um eine verlängerte Standzeit<br />

des Reinigungsbades zu ermöglichen.“<br />

VERTRÄGLICHKEIT=WIEDERVERWENDBARKEIT<br />

=MEHR EFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT<br />

Castrol Techniclean XBC Reiniger erreichen eine signifikante<br />

Reduzierung der Abfallmenge durch ihre Verträglichkeit mit den<br />

Kühlschmierstoffen der Produktreihen Castrol Alusol XBB und<br />

Castrol Hysol XBB. Am Ende ihrer Badstandzeit kann die gebrauchte<br />

Castrol Techniclean Reinigerlösung in Kühlmittelsystemen<br />

mit Castrol Alusol XBB oder Hysol XBB ohne Leistungseinbußen<br />

weiterverwendet werden. Das spart jede Menge Kosten für die<br />

Abfallentsorgung, reduziert den Wasserverbrauch und erhöht<br />

gleichzeitig die Effizienz.<br />

Von entscheidender Bedeutung ist die chemische Zusammensetzung,<br />

denn alle XBB-Kühlschmierstoffe und XBC-Reiniger<br />

sind ohne Bor und formaldehydabspaltende Biozide formuliert<br />

und erfüllen <strong>aktuell</strong>ste Umweltvorschriften und Gesetze. So können<br />

Sie ohne Beeinträchtigungen der Kühlschmierstoffleistung die<br />

Umweltbelastung deutlich senken und gleichzeitig von einer<br />

erhöhten Leistung in verschiedensten Anwendungen profitieren.<br />

HERAUSFORDERUNG KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

Eine Kreislaufwirtschaft erfordert die Minimierung der Abfallmengen<br />

durch eine kontinuierliche Regeneration der Ressourcen<br />

und den optimalen Einsatz von Anlagen und Produkten.<br />

Die recycelbaren Industriereiniger Castrol Techniclean XBC<br />

reduzieren Abfälle im Produktionsprozess, verbessern die<br />

Nachhaltigkeit und unterstützen somit die Kreislaufwirtschaft.<br />

Mit demselben Ziel arbeitet Castrol seit vielen Jahren daran,<br />

den Ölgehalt seiner Schmierstoffe und Kühlschmierstoffe zu<br />

reduzieren. Wir kooperieren seit vielen Jahren mit Kunden, um<br />

Möglichkeiten zur Reduzierung des Materialverbrauchs und<br />

der Abfallmengen zu entwickeln – für mehr Nachhaltigkeit und<br />

optimale Ressourcen-Nutzung.<br />

Schließlich ist jeder investierte Cent, der letztlich im Abfall<br />

landet, ein Verlust. Und jedes vermeidbare Gramm CO 2 schadet<br />

unserer Umwelt. Gemeinsam können wir an einer besseren und<br />

gewinnbringenden Zukunft für uns alle arbeiten.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter: castrol.de/techniclean<br />

Anmerkungen:<br />

1. Basierend auf Labortests bzgl. Verträglichkeit, Emulsionsstabilität und Drehmoment beim Gewindebohren (Schmierwirkung) sowie Kundenfallstudien. Castrol Techniclean 80 XBC und 90 XBC<br />

wurden nach Ende ihrer Nutzbarkeit in Kühlschmierstoffsystemen recycelt, statt entsorgt zu werden. Dadurch konnten Wasserverbrauch und Abfallentsorgungskosten nachweislich um bis zu<br />

60 % gesenkt werden.<br />

2. Basierend auf Labortests bei Castrol von 2017 und Kundentests von 2018.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 19


MANAGEMENT<br />

SAP-Anwender ziehen Bilanz<br />

Der Digitalisierung fehlt in vielen<br />

Unternehmen die Serienreife<br />

Wie weit sind Ihre Digitalisierungsprojekte, fragte die deutschsprachige SAP-<br />

Anwendergruppe ihre Mitglieder und erhielt ernüchternde Antworten. Der Status<br />

der digitalen Transformation hinkt den Erwartungen hinterher. Als Hürden werden<br />

organisatorische Herausforderungen in den Unternehmen, aber auch spezifische<br />

Ursachen seitens der SAP-Lösungen genannt. Aufgaben bestehen hinsichtlich der<br />

Integration von Systemen, kompatiblen Datenmodellen von Anwendungen sowie<br />

flexiblen und skalierbaren Lizenzmodellen.<br />

Die größten Herausforderungen liegen in fehlenden<br />

personellen sowie finanziellen Ressourcen<br />

(42 %) und mangelnder digitaler<br />

Unter nehmenskultur (38 %). Weitere Gründe,<br />

die die Umfrage nennt: fehlende Änderungsbereitschaft<br />

der Mitarbeiter und starre Organisationsstrukturen.<br />

Kaum genannt wurden<br />

dagegen mangelhafte Unterstützung durch<br />

das Management (12 %) und fehlendes<br />

Know-how (11 %).<br />

Hürden auf dem Weg zur Digitalisierung<br />

Neben kulturellen und personellen Herausforderungen<br />

gibt es informatorische, technische<br />

und funktionale Anforderungen, die die digitale<br />

Transformation in den Mitgliedsunternehmen<br />

erschweren, etwa beim Aufbau hybrider<br />

Landschaften. So müssen SAP-Strategie<br />

„Die Kunden verlassen sich auf<br />

kompetente Partner. Deshalb<br />

ist es in der SAP wichtig, erfahrene<br />

Mitarbeiter, die die Kundenanforderungen<br />

verstehen,<br />

zu halten.“<br />

Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender,<br />

DSAG<br />

Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender DSAG, forderte unter anderem beim Anwenderkongress<br />

in Nürnberg, dass SAP für seine Produktpalette eine Out-of-the-box-Integration ohne Kunden -<br />

entwicklung sicherstellen muss. Bild: DSAG<br />

Wo stehen Unternehmen, die mit SAP arbeiten,<br />

bei der digitalen Transformation? Was<br />

treibt die Unternehmen hin zur Digitalisierung?<br />

Diese Fragen wollte die Deutschsprachige<br />

SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) im<br />

Sommer 2019 mit einer Umfrage unter ihren<br />

Mitgliedern beantworten. Im Bezug auf Digitalisierungsprojekte<br />

wurde festgestellt, dass<br />

die Effizienzsteigerung bestehender Geschäftsprozesse<br />

(62 %) und die Entwicklung<br />

neuer Geschäftsmodelle (40 %), zu den größten<br />

Treibern zählen.<br />

Passend zum Bedarf an Effizienzsteigerung<br />

führen DSAG-Mitglieder Projekte zur Digitali-<br />

sierung ihrer Prozesse erfolgreich durch. In<br />

41 % der Unternehmen gibt es fertiggestellte<br />

oder zumindest in Umsetzung befindliche<br />

Effizienz projekte. Diese Zahl ist ermutigend.<br />

Auffällig ist jedoch, dass Unternehmen viele<br />

Ideen haben, Proofs-of-Concept und Prototypen<br />

erstellen, diese aber anschließend nicht<br />

in erfolgreiche Projekte umsetzen. „Fast die<br />

Hälfte der Ideen für Digitalisierungsvorhaben<br />

verlaufen im Sand. Dafür gibt es organisatorische,<br />

aber auch technische Gründe“, erklärt<br />

der DSAG-Vorstandsvorsitzende Marco Lenck.<br />

Die Hürden, an denen Projekte scheitern, hat<br />

die DSAG in ihrer Befragung ermittelt.<br />

und -Roadmaps plan- und belastbar sein. Darüber<br />

fühlen sich lediglich ein Viertel der<br />

DSAG-Mitglieder von SAP gut informiert. 45 %<br />

vertrauen der Produktstrategie teilweise, wogegen<br />

30 % der Anwender dieses Vertrauen<br />

infrage stellen. Die Anwendervereinigung fordert<br />

hier SAP auf, die Kunden mehr mit verlässlichen<br />

Informationen zu versorgen.<br />

Was das SAP-Lösungsportfolio betrifft, gibt es<br />

laut der Umfrage ebenfalls konkrete Aufgaben,<br />

die von SAP gelöst werden müssen, um<br />

Digitalisierungsprojekte zu vereinfachen. Die<br />

DSAG nennt hier<br />

• bessere Integration,<br />

• einheitliche Stammdaten,<br />

• erweiterte, stabile Funktionalität und<br />

• Skalierbarkeit von Lösungen und Lizenzmodellen.<br />

20 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


MANAGEMENT<br />

„Wir kaufen von SAP Ariba nicht<br />

die Software oder die Lizenz,<br />

sondern das Know-how über<br />

den besten Einkaufsprozess.“<br />

Martin Vajdl, Bereichsleiter Zentraler<br />

Einkauf, Fiducia & GAD IT AG, beim<br />

„SAP-Infotag für den Einkauf“ am<br />

1. Oktober in Baden-Baden.<br />

den Mitgliedsunternehmen ermittelte die<br />

DSAG weiterhin den Standpunkt der Befragten<br />

zum Einsatz von S/4HANA im Vergleich<br />

zur Business Suite. Der Fokus liegt zunehmend<br />

auf S/4HANA als Grundlage für die digitale<br />

Transformation. In den kommenden<br />

drei Jahren sind in vielen Unternehmen Umstellungsprojekte<br />

geplant. Abgeschlossene<br />

S/4HANA-Projekte können <strong>aktuell</strong> nach wie<br />

vor nur wenige Unternehmen verkünden. Das<br />

Interesse ist jedoch groß. (sas)<br />

SAP-Anwender unter sich<br />

Die Gruppe<br />

Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe<br />

e. V. (DSAG) präsentiert laut eigenen Angaben<br />

mehr als 60.000 Mitglieder aus über 3500<br />

Unternehmen . Sie bilden ein starkes Netzwerk,<br />

das sich vom Mittelstand bis zum DAX-Konzern<br />

über alle wirtschaftlichen Branchen in<br />

Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

erstreckt .<br />

„Da Unternehmen verstärkt auf<br />

hybride Landschaften in der Digitalisierung<br />

setzen, ist SAP gefordert,<br />

deren Auf- und Ausbau sowie<br />

ihren Betrieb so einfach,<br />

attrakti v und flexibel wie möglich<br />

zu gestalten. Ansonsten geraten<br />

Projekte weiter ins Stocken“,<br />

mahnt Marco Lenck. An einigen<br />

Punkten, beispielsweise<br />

der Harmonisierung der Stammdaten,<br />

arbeitet SAP bereits. „Aber<br />

das Tempo, mit dem an zentralen<br />

Themen gearbeitet wird, muss<br />

mit den Anforderungen in den<br />

Unternehmen mithalten, ansonsten<br />

werden aus Digitalisierungspiloten<br />

keine -projekten?“,<br />

führt Lenck weiter aus. Lenck<br />

sieht auch Schwund im Vertrauen<br />

zur SAP-Strategie und zu den<br />

Roadmaps: Nur vier Prozent sehen<br />

die SAP-Produktestrategie<br />

als planbar und belastbar an, wohingegen<br />

30 % das Vertrauen infrage<br />

stellen.<br />

Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung (FAZ) äußerte<br />

sich Lenck kritisch über die SAP-<br />

Personalplanung. SAP müsse gewaltig<br />

aufpassen, weil mittlerweile<br />

viel mehr gute Leute das<br />

Unternehmen verließen als erwartet,<br />

meldete die FAZ. Um eine<br />

Transformation zu gestalten, benötige<br />

der Konzern aber auch das<br />

Wissen über das Bestehende. Der<br />

Braindrain, also der Verlust qualifizierter<br />

Mitarbeiter, sei massiv.<br />

„Viele SAPler mit breitem Knowhow<br />

und Kundenverständnis verlassen<br />

das Unternehmen, diese<br />

Tendenz sehen wir mit Sorge“, so<br />

Lenck.<br />

In ihrer Umfrage unter CIOs und<br />

weiteren Ansprechpartner aus<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 21


MANAGEMENT<br />

„Es ist die Aufgabe des Einkaufsleiters, der Geschäfts -<br />

leitung zu vermitteln, was ein professioneller Einkauf<br />

beeinflusst, wo seine Hebel sind und wo sie ansetzen<br />

können“, meint Werner Güntner, SoftconCIS.<br />

Die goldenen Regeln der analytischen Einkaufssteuerung<br />

Auf den Wertbeitrag des Einkaufs setzen,<br />

gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

Durch ein volatiles Marktumfeld und den zunehmenden Wettbewerbsdruck richten sich in vielen<br />

Unternehmen die Augen wieder verstärkt auf die Gestaltungsinitiativen des Einkaufs.<br />

Gestalten und Agieren im Einkauf<br />

setzt nutzbare Transparenz bei Zahlen,<br />

Daten und Fakten voraus. In einer<br />

Einkaufsstudie mit dem Titel „What really<br />

matters to the CFO – Erwartungen an den<br />

Einkauf“ von Horvath und Partner heißt nicht<br />

zum ersten Mal die über allem stehende Erwartung<br />

„Die Erzielung GuV-wirksamer Einsparungen“.<br />

So weit, so bekannt. Der Bedeutung<br />

von über 90 % als zu priorisierendes Thema<br />

wird seitens der CFOs jedoch nur ein Umsetzungsstand<br />

von maximal 50 % attestiert.<br />

Woher kommt diese Diskrepanz? Da wir in<br />

fast 25 Jahren Projekterfahrung noch keinen<br />

Einkaufsleiter kennengelernt gelernt haben,<br />

der nicht das Thema Einsparungen ganz oben<br />

auf der Agenda hat, liegt die Vermutung nahe,<br />

dass ein Teil dieser Diskrepanz in der Kommunikation<br />

zwischen Einkauf und CFO liegt.<br />

Der allgemein im Einkauf verwendete Begriff<br />

der „Savings“ beinhaltet nicht zwingend<br />

GuV-wirksame Einsparungen. Prozess -<br />

einsparungen, Cost-Avoidance oder Einsparungen<br />

gegenüber Angeboten gehören zum<br />

einkäuferischen Handlungspool, haben<br />

aber häufig keine Auswirkung auf die GuV,<br />

laufen aber unter dem Begriff „Savings“.<br />

Wenn dann noch seitens des Einkaufs Preissteigerungen,<br />

die auf Wechselkursveränderungen,<br />

Rohstoffindizes oder technische<br />

Änderungen basieren, aus der berichteten<br />

Materialkostenwicklung herausgerechnet<br />

werden, obwohl diese natürlich das Unternehmensergebnis<br />

beeinflussen, ist es kein<br />

Wunder, dass die „Savingswelt“ des Einkaufs<br />

auf Geschäftsleitungsebene oft nicht<br />

verstanden und akzeptiert wird. Somit muss<br />

sich die vom Einkauf so oft geforderte Transparenz<br />

zunächst einmal auf die Definition<br />

beziehen, was als GuV-wirksame Einsparung<br />

zu verstehen ist.<br />

Aufsplittung der Materialkosten<br />

Alles, was im Einkauf passiert, schlägt sich in<br />

Zahlen nieder und hat seine Wirkungen auf<br />

die unternehmerischen Zielgrößen: GuV,<br />

Liquidität , Budget oder Working Capital.<br />

Diese wertmäßigen Auswirkungen müssen<br />

unverfälscht, auf Rechnungsbuchungen basierend,<br />

berichtet werden. Und somit ist jede<br />

Preissteigerung zunächst einmal vom Einkauf<br />

als solche wahrzunehmen und als Materialkostenveränderung<br />

zu berichten und nicht als<br />

„nicht vom Einkauf beeinflusst“ vorab wegzurechnen.<br />

Geht man jetzt den nächsten Schritt<br />

und splittet die ermittelte Materialkostenentwicklung<br />

in seine Einflussgrößen auf, erwei-<br />

22 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


Schutz für<br />

Mensch und<br />

Maschine<br />

Individuelle Faltenbälge, Abdeckungen, Unfallschutz:<br />

• Faltenbälge<br />

• Gleitbahnschützer<br />

• Kastenbälge<br />

• Jalousien<br />

• Gummiformteile<br />

• Rollbandabdeckungen<br />

• Spiralfedern<br />

• Schürzen<br />

• Kompensatoren<br />

• Manschetten<br />

Der Autor<br />

Bild: Olivier Le Moal/stock.adobe.com<br />

www.faltenbalg.net<br />

info@faltenbalg.net<br />

Tel. +49 (0) 202 / 8 45 82<br />

Fax +49 (0) 202 / 8 28 85<br />

Werner Güntner<br />

… ist Geschäftsführer von SoftconCIS, einem<br />

auf Einkaufscontrolling-Software spezialisierten<br />

Unternehmen, das er vor über 20 Jahren<br />

gründete. Güntner hat langjährige Erfahrung<br />

im Bereich Einkauf und Logistik. U. a. leitete er<br />

fünf Jahre das Einkaufscontrolling bei Bosch<br />

Siemens Hausgeräte. Güntner setzt sich seit<br />

vielen Jahren für die Aus- und Fortbildung im<br />

Bereich Einkaufscontrolling sowie für den kontinuierlichen<br />

Austausch mit Fachkollegen ein.<br />

Deshalb hat er auch die SoftconCIS-Akademie<br />

für Einkaufscontrolling ins Leben gerufen, die<br />

offene Seminare sowie Einkaufsleiter- und<br />

Einkaufscontroller- Roundtables anbietet.<br />

Erste Hilfe.<br />

tert diese Erkenntnis die einkäuferischen<br />

Handlungsspielräume massiv. Die vorhandene<br />

Zahlenwelt des Einkaufs aus Rechnungen,<br />

Bestellungen und Stammdaten ermöglicht<br />

diesen Zahlensplitt in fast jedem ERP-System.<br />

Somit ist der Weg frei, exakt nachzuvollziehen,<br />

inwieweit Rohstoffzuschläge, technische<br />

Änderungen, Sonderfrachten, Währungsschwankungen,<br />

Single Sourcing, Dispositionsverhalten,<br />

Mengenabhängigkeiten die<br />

Rechnungspreise und somit die Materialkos-<br />

Selbsthilfe.<br />

Wer sich selbst ernähren kann,<br />

führt ein Leben in Würde.<br />

brot-fuer-die-welt.de/selbsthilfe<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 23


MANAGEMENT<br />

Werner Güntner, Experte für Einkaufscontrolling, erläutert,<br />

wie der Einkauf es schafft, gerade auch in schwierigen Zeiten<br />

seinen Wertbeitrag aufzuzeigen. Bild: SoftconCIS<br />

tenveränderung beeinflussen. Diese Aufsplittung<br />

der Materialkosten, die für jeden ambitionierten<br />

Einkauf einen Meilenstein darstellt,<br />

setzt somit einen Einkaufsleiter in die<br />

Lage, seine Steuerungsfunktion wertschöpfend<br />

zur Geltung zu bringen.<br />

Für den präzisen Blick nach vorne<br />

Die hier beschriebene Vorgehensweise betrachtet<br />

die einkaufswirksame Materialkostenentwicklung,<br />

da mit gebuchter Rechnung<br />

die Einkaufswirksamkeit, aber noch nicht die<br />

GuV-Wirksamkeit gegeben ist. Erst mit der<br />

Lagerentnahme des Materials wird die GuV-<br />

Wirksamkeit hergestellt, worauf ein Einkauf<br />

keinen Einfluss hat. Somit müssen in dieses<br />

Rechenwerk Lagerbestand und die Entnahmezyklen<br />

eingebaut werden, um tatsächlich<br />

die Überleitung einkäuferischen Handelns<br />

zur GuV zu ermitteln.<br />

So sehr auch in vielen Unternehmen am Thema<br />

Einkaufserfolgsmessung gearbeitet wird,<br />

um die Auswirkung des vergangenen einkäuferischen<br />

Handels auf die heutige GuV zu errechnen,<br />

ein CFO erwartet mit nicht weniger<br />

Nachdruck den Blick nach vorne:<br />

• Wo liegen künftige Risiken in der Preisentwicklung,<br />

welche Einflussgrößen auf die<br />

Materialkosten sind steuerbar, welche nur<br />

sehr schwer?<br />

• Wie hoch ist das fixierte Einkaufsvolumen<br />

und welche Kapazitäten sind gesichert ?<br />

Neben den naturgemäßen Unsicherheiten der<br />

Entwicklungen von Preisen, Währungen und<br />

„Alles was im Einkauf passiert,<br />

schlägt sich in Zahlen nieder<br />

und hat seine Wirkungen auf<br />

die unternehmerischen Ziel -<br />

größen GuV, Liquidität, Budget<br />

oder Working Capital. Diese<br />

wertmäßigen Auswirkungen<br />

müssen unverfälscht, auf<br />

Rechnungsbuchungen<br />

basierend , berichtet werden.“<br />

Werner Güntner<br />

Märkten hat der Einkauf auch noch mit dem<br />

Problem der Mengenunsicherheit zu kämpfen.<br />

Sauber in die Zukunft weisende Mengen für<br />

Zukaufskomponenten sind eher die Ausnahme.<br />

Die meisten Einkäufer müssen mit den<br />

Mengen der letzten zwölf Monate auskommen,<br />

obwohl es eigentlich nicht so schwer ist<br />

über die Auflösung von Stücklisten und geplante<br />

Verkaufsmengen auf die Sekundärbedarfe<br />

zu kommen.<br />

Den Fokus auf’s Endprodukt richten<br />

Die Lösung der naturgemäßen Unsicherheit<br />

liegt in der Verwendung von Simulationsvarianten.<br />

Ein Vorgehen, das in den meisten Einkaufsabteilungen<br />

aufgrund der vorhandenen<br />

Datenmassen als undurchführbar gilt.<br />

Moderne Analysesoftware ist aber in der Lage,<br />

Planungsgerüste schnell und effektiv für<br />

Simulationszwecke einzusetzen.<br />

Am Ende ergibt sich statt eines Planungspunktes,<br />

ein Werteraum, der Preisentwicklung,<br />

Liquiditätsentwicklung, Marktindizes,<br />

Budget und weitere Einflussgrößen mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit sauber abdeckt.<br />

Gepaart mit einer quartalsmäßigen Überarbeitung<br />

der vorhandenen Planung, die um<br />

neue Marktsichten und Preisabschlüsse ergänzt<br />

wird und einem regelmäßigen Soll-Ist-<br />

Abgleich von Preisen, Mengen und Quoten<br />

inkl. eines aussagekräftigen maschinellen Forecasts,<br />

wird die Einkaufsplanung zum proaktiven<br />

Unterstützer jedes agilen Handelns im<br />

Einkaufs.<br />

Wer im Einkauf transparente Analysewerte seines<br />

vergangenen Handelns und seiner Planziele<br />

in Aktivitäten umsetzen, kontrollieren und<br />

steuern will, muss sich zwangsläufig mit dem<br />

Thema Initiativenmanagement auseinandersetzen.<br />

In der einkäuferischen Praxis wird hierfür<br />

meist Excel verwendet, was naturgemäß<br />

schnell an seine Grenzen stößt. Da in der Regel<br />

keine inhaltliche und wertemäßige Integration<br />

in vorhandene Analyse- und Berichtssysteme<br />

existiert, muss vieles von Hand gesucht und<br />

hinterlegt werden. Die Anforderung eines Einkaufs<br />

diesbezüglich ist eine helfende Anbindung<br />

an die vorhandene Datenwelt, die eine<br />

Kommunikation zu Lieferanten und nach innen<br />

zu Projektbeteiligten ermöglich. Somit lassen<br />

sich Meilensteine definieren, Härtegrade<br />

verfolgen, geplante Maßnahmenergebnisse<br />

mit den Ist-Werten vergleichen, Ebit-Wirksamkeit<br />

und Carry-over-Effekte darstellen. Die<br />

wortreich geforderte Agilität des Einkaufs wird<br />

in Form aussagefähiger Dashboards, die auf<br />

Knopfdruck vorhanden sein müssen, für jeden<br />

Dritten nachvollziehbar und berichtbar und ist<br />

auf diese Art ein echter Steuerungshebel.<br />

Künftig unerlässlich für den Einkauf<br />

In der Hektik des Alltages wird häufig vergessen,<br />

dass alles Handeln des Einkaufs auf die<br />

Verkaufsprodukte gerichtet sein sollte.<br />

• Wie wirken sich Marktpreisveränderungen<br />

auf welche Produkte aus?<br />

• Welche Produktkostenreduzierungen sind<br />

möglich, wenn alternative Einkaufsquellen<br />

gesucht werden?<br />

• Wie sind Zielpreise aus der Einkaufsbrille<br />

zu bewerten?<br />

• Wie ist das Zusammenspiel aus technischen<br />

Änderungen und Preisänderungen<br />

im Zeitverlauf zu beurteilen?<br />

All diese Fragen begegnen uns als Softwareanbieter<br />

immer häufiger und die Lösungen,<br />

die wir dazu anbieten, erweitern den Horizont<br />

des Einkaufs. Für jeden Einkäufer heißt<br />

dies dazuzulernen und seine Markt- und<br />

Fachkenntnisse im Produktumfeld stärker zur<br />

Geltung zu bringen.<br />

Je schwieriger das Marktumfeld für ein<br />

Unter nehmen wird, desto mehr wird vom<br />

Einkauf erwartet, seine Rolle als aktiver<br />

Werte treiber im Unternehmen in noch höherem<br />

Maße wahrzunehmen.<br />

Der Autor<br />

Werner Güntner, Geschäftsführer, SoftconCIS<br />

24 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


POWERED BY<br />

Logo<br />

Anfragemanagement: schnell und digitalisiert – ExprAn = Einkauf 5.0<br />

Sparen Sie 20% – 30% Zeit mit dem<br />

ExpressAnfragesystem ExprAn<br />

Ralf Lendt, Einkaufsleiter bei der Gebrüder Wanner GmbH fragt mithilfe von ExprAn Teile für Sonderhebezeuge<br />

an und spart damit deutlich Zeit. Er berichtet über seine Erfahrungen mit dem Tool.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Hallo Herr Lendt, Wie<br />

sind Sie denn zu ExprAn gekommen?<br />

Herr Lendt: Wir haben bei Wanner ungefähr<br />

ein Einkaufsvolumen 4 – 5 Mio. Kaufen z.B.<br />

Handelsware, Drahtseile, Kettenbauteile und<br />

Rohmaterial für die Eigenproduktion. Und<br />

auch Sonderkonstruktionen und<br />

Sonderhebeteile. Da musste viel angefragt<br />

werden und das war vernünftig nicht mehr<br />

zu schaffen. Da haben wir den Tipp mit<br />

ExprAn bekommen. Nach einer überzeugenden<br />

Präsentation von ExprAn haben<br />

wir uns dafür entschieden ExprAn zu testen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Für welche Anfragen<br />

nutzen Sie ExprAn?<br />

Herr Lendt: Es hat sich sehr schnell gezeigt,<br />

dass sich ExprAn nicht nur für den von uns<br />

ange dachten Teil das Anfragen der Zeichnungsteile<br />

eignet, sondern ebenso gut für Frachtanfragen,<br />

Kettenbauteile oder Drahtseiltrommeln<br />

und Verpackungsmaterial. Wir können es für<br />

alle Teile einsetzen. Bei uns laufen fast alle<br />

Anfragen über ExprAn.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was ist der Hauptvorteil<br />

des Systems?<br />

Herr Lendt: Der Vorteil ist für uns, dass wir<br />

unseren großen Lieferantenstamm nutzen<br />

und anfragen können. Die Zeitersparnis ist der<br />

Vorteil. Zuvor wurden 80% der Anfragen<br />

einzeln an jeden Lieferanten per Fax und die<br />

restlichen 20% per E-Mail angefragt. Das<br />

übernimmt jetzt das System für uns.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Waren die Ersparnisse<br />

der Grund warum sie ExprAn eingesetzt<br />

haben?<br />

Herr Lendt: Nein, die Zeitersparnis und, dass<br />

ich sehr einfach neue Lieferanten testen kann.<br />

Ich brauche dazu nur seine E-Mail-Adresse im<br />

ExprAn hinterlegen und kann den Lieferanten<br />

dann einfach mal mit anfragen. Wir haben<br />

durch die Erweiterung unserer Pools einige<br />

neue Lieferanten hinzugewonnen. Das<br />

schlägt sich natürlich letztendlich auch in<br />

besseren Preisen nieder.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was hat Sie an ExprAn<br />

letztendlich überzeugt?<br />

Herr Lendt: Dass das System aus einer Maske<br />

heraus bedient werden kann. Ein neuer<br />

Lieferant kann schnell angelegt werden.<br />

Ebenso konnten unsere bestehenden<br />

Lieferanten sogar aus unserem jetzigen ERP<br />

System übernommen und den Warengruppen<br />

zugeordnet werden. Das geht alles<br />

sehr schnell. Und das Handling ist total<br />

einfach. ExprAn konnten wir bereits in der<br />

Testphase sehr schnell und einfach nutzen.<br />

Selbst die Auszubildenden können bei uns<br />

schnell mit dem System arbeiten, da man<br />

nichts falsch machen kann. Zudem kann man<br />

bereits im ExprAn angefragte Artikel kopieren.<br />

Es muss dann nur die anzufragende Menge<br />

angepasst werden, abschicken – fertig.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie lange hat die<br />

Einführung von ExprAn gedauert?<br />

Herr Lendt: Nach zwei Tagen konnten wir<br />

bereits voll mit ExprAn starten.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie haben die Lieferanten<br />

auf die Anfragen aus ExprAn reagiert?<br />

Herr Lendt: Die Rückmeldung der Lieferanten<br />

an ExprAn klappen erstaunlich schnell<br />

reibungslos. Auch der Aufwand für die<br />

Lieferanten ist nicht groß. Das ist ein<br />

absoluter Vorteil.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie haben die Kollegen<br />

auf ExprAn reagiert?<br />

Herr Lendt: Es war keine Überzeugungsarbeit<br />

nötig, da sie gesehen haben, wie<br />

schnell und unkompliziert das System zu<br />

bedienen ist. Obwohl es schon ein bisschen<br />

eine Umstellung war, da keine Angebote<br />

mehr in Papierform kommen. Nach einigen<br />

Anpassungen klappt es jetzt gut. Da haben<br />

wir uns umgestellt.<br />

Der Mann<br />

Ralf Lendt, Einkaufsleiter bei<br />

Gbr.WANNER GmbH fragt mithilfe von<br />

ExprAn Zeichnungsteile, Vormaterialien<br />

und Transporte. Dabei sparen er und<br />

seine Kollegen 20% – 30% Zeit ein.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie sieht die<br />

Zeitersparnis bei Ihnen aus?<br />

Herr Lendt: 20% – 30% Zeitersparnis sind es<br />

in jedem Fall.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Vielen Dank für Ihre<br />

Ausführungen.<br />

Heben – Ziehen – Sichern<br />

Unter diesem Motto produziert die Gebr.<br />

WANNER GmbH seit 140 Jahren mehr als<br />

15.000 gelistete Produkte aus Seil- und<br />

Anschlagmitteltechnik. Qualität und<br />

Sicherheit für Mensch und Material stehen<br />

dabei im Vordergrund. Eigene Produktion<br />

sowie produkt- und kundenbezogene Dienstund<br />

Serviceleistungen bieten ein<br />

hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Profitieren auch Sie von ExprAn!<br />

Das Unternehmen<br />

Testen Sie ExprAn in vollem Umfang für drei<br />

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oder per Telefon direkt unter + 49 7162-461528<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 25


Der Veranstaltungsort Beurs van Berlage diente im 19. Jahrhundert als Amsterdamer Börse. Heute wird er für Veranstaltungen genutzt.<br />

Bild: Elodie Burrillon<br />

Digital Procurement World 2019 in Amsterdam<br />

Über den Tellerrand<br />

Im September fand das erste Mal der Digital-Procurement-World-Kongress statt.<br />

Über zwei Tage hinweg trafen sich über 400 Experten, um über die digitale Transformation<br />

im Einkauf zu diskutieren, Praxisbeispielen zu lauschen und vielfältige<br />

Kontakte, unter anderem auch mit den 20 ausstellenden Start-ups, zu knüpfen.<br />

Die „Digital Procurement World“<br />

(DPW), ein Kongress, bei dem sich<br />

alles um die digitale Transformation<br />

im Einkauf dreht, hat diesen Herbst ihren<br />

Auftakt gefeiert. <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> war in<br />

Amsterdam mit dabei, zusammen mit über<br />

400 Einkaufs experten aus 33 Ländern.<br />

Matthias Gutzmann ist der Mann hinter der<br />

DPW. Er war es, der das Event in diesem Jahr<br />

fast im Alleingang aus der Taufe hob und hat<br />

dafür auch das richtige Know-how und die<br />

Kontakte: Er arbeitete zehn Jahre lang bei<br />

Procurement Leaders, einer britischen Firma,<br />

die Unternehmen bei der Transformation des<br />

Einkaufs hilft. Dort war er unter anderem für<br />

die Eventorganisation tätig. Danach arbeitete<br />

er drei Jahre lang für das Start-up Vizibl, einer<br />

Plattform für Lieferantenkollaboration und<br />

-innovation.<br />

In dieser Rolle fiel Gutzmann auf, dass für<br />

Start-ups der Einstieg in den Einkauf nicht<br />

einfach ist: „Ich habe gemerkt, dass es keine<br />

Einkaufskonferenz gibt, die es Start-ups einfach<br />

und bezahlbar macht, teilzunehmen.“<br />

Dies war eine der Erfahrungen, die Gutzmann<br />

dazu brachte, seinen Job in New York aufzugeben,<br />

wieder bei seinen Eltern in Bremen<br />

einzuziehen und sich an die Planung des<br />

Events zu machen.<br />

Tatsächlich legte die Veranstaltung großen<br />

Wert auf die Präsentation von Start-ups, welche<br />

Rabatte im Ausstellerpreis erhielten.<br />

Der Bremer<br />

Matthias Gutzmann<br />

ist Gründer der<br />

Digital Procurement<br />

World.<br />

Bild: Elodie Burrillon<br />

Beim diesjährigen DPW haben sich 20 internationale<br />

Start-ups vorstellen dürfen. Sie alle<br />

bekamen einen Stand in der gut besuchten<br />

Haupthalle und zehn von ihnen hatten<br />

zusätzlich die Möglichkeit, beim Demo-Pitch<br />

ihre Idee in sechs Minuten auf der Bühne zu<br />

präsentieren.<br />

Start-ups für neue Anwendungen<br />

Die Angebote, die Start-ups für Einkäufer anbieten,<br />

gehen weit über den Purchase-to-Pay-<br />

Prozess hinaus, welcher oft noch im Mittelpunkt<br />

der digitalen Transformation steht.<br />

Viele der Start-ups sind im Sourcing-Prozess<br />

aktiv. Die deutsche Plattform Scoutbee will<br />

die Lieferantensuche digitalisieren, die amerikanische<br />

Software-Lösung Bid Ops setzt Verhaltensanalysen<br />

ein, um bessere Verhandlungsergebnisse<br />

zu erzielen. Aus Deutschland<br />

war auch das Start-up Prospeum anwesend:<br />

Die Gründer aus München helfen mit ihrer<br />

Software bei der Erstellung von Lastenheften,<br />

vor allem bei nicht-standardisierten Beschaf-<br />

26 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


MANAGEMENT<br />

VERBINDUNGSELEMENTE<br />

& BEFESTIGUNGSTECHNIK<br />

Bei der gut besuchten Veranstaltung waren 421 Teilnehmer aus<br />

33 Ländern anwesend. Zusätzlich präsentierten 20 Start-ups<br />

ihre Ideen. Bild: Elodie Burrillon<br />

fungsprojeken, zum Bespiel im IT-, Engineering-<br />

und Service-Bereich. Die Software leitet<br />

den Einkäufer dabei mit immer tiefer gehenden<br />

Fragen in die richtige Richtung.<br />

Ein weiter Zweig, der sich nun der digitalen<br />

Transformation öffnet, ist das Lieferanten -<br />

beziehungsmanagement. In diesem Bereich<br />

bieten zum Beispiel das dänische Start-up<br />

Leanlinking und das schwedische Unternehmen<br />

Kodiak Rating ihre Dienste an. Start-ups<br />

wie SupplyHive aus den USA und Per Angusta<br />

aus Frankreich dagegen konzentrieren sich<br />

auf die Leistungsbeurteilung von Lieferanten.<br />

In einer Umfrage unter Einkaufsleitern hatte<br />

Deloitte jüngst herausgefunden, dass Data<br />

Analytics als eines der wichtigsten Felder der<br />

Digitalisierung zählt (siehe Seite 40 in dieser<br />

Ausgabe). Das haben auch die internationalen<br />

Start-ups wie Spendency, Ignite Procurement,<br />

Alqami und Archlet erkannt, die sich<br />

alle der Auswertung von Daten verschrieben<br />

haben, um neue Möglichkeiten der Optimierung<br />

zu eröffnen.<br />

Die Veranstaltung<br />

Digital Procurement<br />

World 2020<br />

Auch im nächsten Jahr wird die Digital<br />

Procurement World wieder stattfinden.<br />

„Ich habe gemerkt,<br />

dass es keine Einkaufskonferenz<br />

gibt, die es<br />

Start-ups einfach und<br />

bezahlbar macht, an<br />

Konferenzen<br />

teilzunehmen .“<br />

Matthias Gutzmann,<br />

Gründer DPW<br />

Die Veranstaltung konnte mit vielen hochkarätigen<br />

Speakern aus dem <strong>Beschaffung</strong>sumfeld<br />

punkten, wie zum Beispiel IBMs CPO Bub<br />

Murphy und Henkels CPO Bertrand Conqueret<br />

sowie Kai Nowosel, CPO von Accenture.<br />

Sie und weitere Experten brachten ihre Digitalisierungsstrategien<br />

mit und stellten sich<br />

den Fragen des Publikums.<br />

Gründer Gutzmann war es auch wichtig, den<br />

Einkauf mit dem Ökosystem zusammenzubringen<br />

– im nächsten Jahr werden viele<br />

Speaker deshalb nicht aus dem Einkauf kommen,<br />

um den Blick über den Tellerrand zu<br />

ermöglichen. Gutzmann erklärt, warum: „Ich<br />

bin der festen Überzeugung, dass der Einkauf<br />

nur dann eine größere strategische Rolle spielen<br />

kann, wenn er neue Kollaborationen<br />

eingeht – im Unternehmen, aber auch mit<br />

den Lieferanten, mit Start-ups sowie neuen<br />

Playern wie zum Beispiel Data Scientists im<br />

Ökosystem.“ Schon in diesem Jahr waren die<br />

Vorträge, die von Nicht-Einkäufern gehalten<br />

wurden, eine Bereicherung: Dazu gehörte<br />

Niro Shivanathan, Professor an der London<br />

Business School, der einige spannende<br />

Beispiele für kognitive Prozesse mitbrachte,<br />

die Verhandlungen nachhaltig beeinflussen.<br />

Insgesamt bot die DPW ein rundes Programm,<br />

welches das <strong>Beschaffung</strong>swesen<br />

konsequent aus dem Winkel der digitalen<br />

Transformation betrachtet – und so zukunftsweisende<br />

Perspektiven eröffnete.<br />

Mit über 130 Jahren<br />

Erfahrung zählt REYHER<br />

zu den führenden<br />

Handelsunternehmen für<br />

Verbindungselemente<br />

und Befestigungstechnik<br />

in Europa und beliefert<br />

Kunden weltweit.<br />

BME-Symposium<br />

Einkauf und Logistik<br />

13.–15.<strong>11.2019</strong>, Berlin<br />

Sichere<br />

Materialversorgung<br />

Kanban-basiertes<br />

C-Teile-Management<br />

Vielfältige E-Business-<br />

Lösungen<br />

Über 99 % Lieferbereitschaft<br />

Wann? Vom 16. bis 17. September 2020<br />

Wo? Amsterdam, Beurs van Berlage, Damrak<br />

243, 1012 ZJ Amsterdam, Niederlande<br />

Info: www.digitalprocurementworld.com<br />

Die Autorin<br />

Sanja Döttling,<br />

Redakteurin <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong><br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

Haferweg 1 · 22769 Hamburg<br />

Telefon 040 85363-0<br />

kontakt@reyher.de<br />

www.reyher.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 27


MANAGEMENT<br />

Chatbots digitalisieren die Konversation und<br />

dokumentieren Entscheidungen und Genehmigungen.<br />

Sie erinnern sich an alles, wissen, wo im<br />

Prozess ein Anwender steht, und können auf<br />

Daten in anderen Anwendungen zugreifen.<br />

Bild: iuriimotov/stock.adobe.com<br />

Chatbots in der <strong>Beschaffung</strong><br />

Digitale Assistenten erleichtern den Alltag<br />

Ist die Rechnung schon bezahlt? Wurde die Bestellung vollständig geliefert? Wo kann ich dieses<br />

Produkt bestellen? Einkäufer sind häufig mit Routineaufgaben beschäftigt. Textbasierte Chatbots<br />

und digitale Assistenten, die natürliche Sprache verstehen und verarbeiten, können den Aufwand<br />

für alltägliche Arbeiten erheblich verringern. Und sie können noch viel mehr.<br />

Lange Zeit befand sich die Künstliche Intelligenz<br />

(KI) im Versuchsstadium. Inzwischen<br />

sind die Technologien so ausgereift,<br />

dass sie im Einkauf für einen messbaren<br />

Mehrwert sorgen. Zu den ersten praxistauglichen<br />

Lösungen gehören Chatbots. Diese digitalen<br />

Assistenten lernen mithilfe von KI nicht<br />

nur, natürliche Sprache zu interpretieren. Sie<br />

können auch enorme interne und externe<br />

Daten mengen auswerten und verarbeiten.<br />

Operativer Support und Guided Buying<br />

Chatbots können Anfragen entgegennehmen<br />

und Auskunft geben. Dabei greifen sie auf<br />

alle ihnen zur Verfügung stehenden Daten<br />

zu. Im Falle des digitalen Assistenten Iva von<br />

Ivalua sind dies zum einen die kompletten<br />

Daten der Source-to-Pay-Plattform, zum anderen<br />

sämtliche externe Systeme, die mit der<br />

<strong>Beschaffung</strong>ssoftware integriert sind – vom<br />

Katalog bis zu Informationen einer Wirtschaftsauskunftei.<br />

Iva durchsucht zudem das<br />

Internet nach Informationen, wie beispielsweise<br />

nach Preisen. Diese Fähigkeit macht<br />

den digitalen Assistenten zum zentralen Ansprechpartner<br />

für alle Standardfragen rund<br />

um Bestellungen, Rechnungen und vieles<br />

mehr. Hat Lieferant X schon seine Rechnung<br />

gestellt? Welches Zahlungsziel wurde mit Lieferant<br />

Y vereinbart? Zu welchem Preis beziehen<br />

wir derzeit ein bestimmtes Material oder<br />

Produkt? Ein digitaler Assistent „kennt“ alle<br />

relevanten Verträge inklusive Rabattvereinbarungen<br />

und Konditionen. Er erkennt sogar<br />

foto grafierte Produkte und kann sie bestellen.<br />

Der Zugang ist dabei nicht auf den Arbeitsplatzrechner<br />

beschränkt. Chats sind in<br />

„Um das volle Potenzial digitaler<br />

Assistenten auszuschöpfen,<br />

integriert man sie am besten<br />

gezielt in bestimmte Geschäftsfunktionen,<br />

wie den Einkauf.“<br />

der Applikation und über diverse andere Kanäle<br />

möglich, wie zum Beispiel SMS, Skype,<br />

Facebook Messenger, Alexa oder Twitter. Eine<br />

Reihe von Unternehmen setzt diese Funktionen<br />

bereits erfolgreich in ihren <strong>Beschaffung</strong>sportalen<br />

ein, denn sie liefern schnelle Antworten<br />

auf eine große Zahl typischer Anfragen.<br />

Und die Einkaufsabteilung kann sich auf<br />

komplexere Aufgaben konzentrieren.<br />

Chatbots können aber noch viel mehr als nur<br />

Auskunft geben. Sie führen Einkäufer durch<br />

den <strong>Beschaffung</strong>sprozess und unterstützen<br />

bei der Suche nach geeigneten Lieferanten,<br />

Produkten und Preisen. Für den Warengruppen-Manager<br />

finden sie zum Beispiel Lieferanten<br />

in der näheren Umgebung, die ein<br />

bestimmtes Produkt anbieten. Dabei sorgen<br />

sie dafür, dass Firmenrichtlinien eingehalten<br />

werden: Interne Kunden und Einkäufer können<br />

nur innerhalb der vorgegebenen Kataloge<br />

bestellen. Die Chatbots weisen auch darauf<br />

hin, wenn noch Genehmigungen ausstehen.<br />

Auch der Genehmigungsprozess kann über<br />

den Chat laufen. Dann bindet der <strong>Beschaffung</strong>sassistent,<br />

falls möglich, den Entscheider<br />

in die Unterhaltung ein. Oder er öffnet<br />

einen neuen, separaten Dialog mit dem<br />

zuständigen Manager. Dieser kann den Chatbot<br />

seinerseits fragen, wie viel Budget noch<br />

verfügbar ist, und dann sofort entscheiden,<br />

ob er dem Kauf zustimmt, und die Genehmigung<br />

sprachgesteuert erteilen. Dasselbe<br />

funktioniert auch bei anderen Prozessschritten,<br />

etwa bei Bestellbestätigungen oder<br />

Waren eingängen. Der Assistent startet<br />

Diskussionen und stellt sicher, dass der<br />

Prozess richtlinienkonform und effizient ist.<br />

KI-Systeme, die wissen, wer Lieferant ist und<br />

wo im Unternehmen die Dienstleistungen<br />

oder Waren bestellt und genutzt werden, be-<br />

28 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


MANAGEMENT<br />

schleunigen die Einordnung in Ausgabenhierarchien<br />

und ordnen sie den richtigen Kostenstellen<br />

zu. Dies spart viel Zeit und verbessert<br />

die Qualität von Analysen.<br />

Neben der Prozesssteuerung ist der Chatbot<br />

aber auch Mentor: Springt ein Mitarbeiter für<br />

einen erkrankten Kollegen ein oder soll ein<br />

neuer Mitarbeiter eingearbeitet werden, ist<br />

er als Assistent jederzeit zur Stelle. Er nimmt<br />

den Mitarbeiter „an die Hand“ und erklärt<br />

ihm das richtige Vorgehen Schritt für Schritt.<br />

Denn der Assistent weiß, an welcher<br />

Stelle sich der Mitarbeiter<br />

gerade befindet und berät ihn<br />

kontextbezogen.<br />

• „Wie erstelle ich einen Fragebogen zur<br />

Lieferantenbewertung?“<br />

Die Erfolgschancen von KI- und Chatbot-Projekten<br />

sind stark abhängig von der Daten -<br />

qualität. Komplette Procurement Suites, die<br />

auf einem einheitlichen Datenmodell basieren,<br />

sind hierbei im Vorteil gegenüber Insel -<br />

lösungen: Die Suites normieren nicht nur<br />

Stammdaten zu Anbietern und Teilen. Sie helfen<br />

auch, Datenbestände zu bereinigen – und<br />

das auch in Backend- und ERP-Systemen,<br />

indem sie im Stammdaten management die<br />

Führung übernehmen.<br />

Der Autor<br />

Franck Lheureux, General Manager<br />

EMEA, Ivalua<br />

Analysen und Beratung<br />

Ein weiteres Einsatzgebiet der KI<br />

sind Ad-hoc-Berichte und Auswertungen.<br />

Der digitale Assistent<br />

erstellt und gestaltet Einkaufsdiagramme,<br />

Bedarfsanforderungen<br />

oder Ausgabenberichte.<br />

Verändern sich die Bedingungen<br />

in der Supply Chain, zum Beispiel<br />

durch eine Naturkatastrophe<br />

oder durch politische Unruhen,<br />

ist schnelles Handeln gefordert.<br />

Ein Chatbot unterstützt<br />

hier doppelt: Er schlägt Alarm<br />

und hilft dem Unternehmen,<br />

größeren Schaden abzuwenden<br />

– etwa, indem er alternative<br />

Lieferanten oder Transportwege<br />

vorschlägt.<br />

Ein Tool für alle Stakeholder<br />

Ein Chatbot muss dazu in der<br />

Lage sein, die unterschiedlichen<br />

Anforderungen und Rollen der<br />

Benutzer zu verstehen. Er muss<br />

aber auch die Unternehmensrichtlinien<br />

kennen und Zugriffsrechte<br />

einhalten. Für einen Einkaufsleiter<br />

oder Category Manager<br />

beantwortet er Fragen wie:<br />

• „Wie war die Verteilung der<br />

Einkäufe innerhalb der Waren -<br />

gruppe X im letzten Jahr?“<br />

• „Ich brauche einen Ausgabenbericht<br />

für das 1. Ql 2019.“<br />

Mitarbeiter im strategischen Einkauf<br />

nutzen den <strong>Beschaffung</strong>s -<br />

assistenten, um schnell und einfach<br />

herauszufinden:<br />

• „ Wer liefert 3D-Drucker?“<br />

• „Zeige mir alle Informationen<br />

zum Lieferanten Z.“<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 29


Startup-Verhandlungsplattform<br />

E-Auctions jetzt auch für B- und C-Güter<br />

Auktionen brauchen Vorwissen und Vorbereitung. Die elektronische Verhandlungsplattform Mysupply<br />

vereinfacht E-Auctions so, dass sie jeder nutzen kann und diese auch für B- und C-Güter interessant werden.<br />

Wie das genau funktioniert , darüber sprachen wir mit dem Gründer und CEO Andreas Zimmermann.<br />

Mysupply-Gründer Andreas<br />

Zimmermann kommt<br />

ursprünglich aus dem<br />

Beratungsgeschäft.<br />

In Gesprächen mit dem Einkauf<br />

wunderte er sich, wieso<br />

Aufträge immer nur<br />

ausgeschrieben, nie aber weiter<br />

elektronisch verhandelt<br />

wurden. Daraus entstand die<br />

Idee zu Mysupply.<br />

Bild: Mysupply<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Auktionen bei Ebay sind<br />

ein Kinderspiel. Was hält den Einkauf davon<br />

ab, Auktionen zu nutzen?<br />

Andreas Zimmermann: Bei einer Auktion<br />

kann man leider einiges falsch machen. Auktionen<br />

brauchen Vorwissen und Vorbereitung.<br />

Fehlt dieses, ist aus gutem Grund Vorsicht<br />

geboten. Das gilt umso mehr für den<br />

B2B Einkauf, in dem es um viel mehr geht, als<br />

allein den günstigsten Anbieter zum billigsten<br />

Preis zu finden.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Dennoch gibt es seit<br />

20 Jahren Tools für E-Auctions. Das Thema ist<br />

also nicht neu.<br />

Zimmermann: Zur Jahrtausendwende wurden<br />

E-Auctions mit den ersten Systemen tatsächlich<br />

sehr populär, aber ein unbedachter<br />

Start in vielen Unternehmen und schlechte<br />

Erfahrungen haben in vielen Einkaufsabteilungen<br />

zu einem „Finger weg“ geführt. Dabei<br />

hat kaum jemand hinterfragt, warum Auktionen<br />

schiefgehen bzw. damals in der Breite<br />

schiefgegangen sind. Zurück blieb also ein gewisses<br />

Stigma. Mittlerweile arbeiten die allermeisten<br />

DAX-Unternehmen bei sehr großen<br />

Losen durchgängig mit elektronischen Auktionen<br />

und haben hierfür ihre Spezialisten im<br />

Einkauf. Konzerne nutzen diesen Hebel. Alle<br />

anderen lassen sich die Savings entgehen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was kann Mysupply<br />

denn besser als die klassischen Tools?<br />

Zimmermann: Mysupply ist kein weiteres<br />

Tool für E-Auctions, sondern eine elektronische<br />

Verhandlungsplattform. Wir sprechen<br />

deshalb auch von e-Negotiation. Mysupply<br />

begleitet die komplette Verhandlung, von der<br />

elektronischen Ausschreibung, über die Verauktionierung<br />

(so das System eine Auktion<br />

empfiehlt) bis zum Zuschlag. Das System<br />

empfiehlt – im Gegensatz zu den gängigen<br />

Tools – dem Einkauf jeweils den besten Verhandlungsmechanismus.<br />

Das heißt, der Algorithmus<br />

berechnet, ob nach der Ausschreibung<br />

eine Auktion Sinn macht und welche<br />

Auktionsform dann die geeignetste ist.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Warum ist die Materie<br />

für Einkäufer so schwierig?<br />

Zimmermann: Viele klassische Auktionstools<br />

bieten eine Vielfalt und Komplexität ab.<br />

Wenn ich diese nutzen will, brauche ich als<br />

Einkäufer sehr viel Spezialwissen und muss<br />

mich sehr gut vorbereiten. Auktionen funktionieren<br />

nach Mechanismen, die die Spieltheorie,<br />

ein Teilgebiet der Mathematik, abbildet.<br />

Wie sich Verhandlungspartner unter bestimmen<br />

Konstellationen verhalten, kann ich<br />

vorhersagen und sollte dies auch können, um<br />

das für mich beste Verhandlungsergebnis zu<br />

erzielen. Als Auktionsprofi mit einer entsprechenden<br />

Ausbildung kann ich damit im A-Güter-Bereich<br />

sehr wirkungsvoll sein. Für den B-<br />

und C-Güter ist das allerdings eher ein „Mit<br />

Kanonen auf Spatzen schießen“. Mysupply<br />

bietet erstmals für die <strong>Beschaffung</strong> von B-<br />

und C-Gütern eine einfache, wirkungsvolle<br />

elektronische Verhandlungslösung, die jeder<br />

ohne tiefere Kenntnisse über Auktionen unkompliziert<br />

nutzen kann. Sogar Fachabteilungen<br />

können darüber Bedarfe verauktionieren.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie entstand die Idee zu<br />

dieser elektronischen Verhandlungslösung?<br />

Zimmermann: Wir kommen ursprünglich aus<br />

der Unternehmensberatung. Bei den Verhandlungen<br />

mit dem Einkauf hat mich immer<br />

verwundert, dass man dort nicht verstärkt<br />

den Wettbewerb nutzt und Auktionen<br />

durchgeführt. Wir haben unsere Vorstellungen<br />

dann in ersten Software-Piloten umgesetzt<br />

und mit zahlreichen Unternehmen darüber<br />

gesprochen. Das hat uns bestärkt, das<br />

Projekt weiterzuverfolgen und die Software<br />

zur Marktreife zu bringen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Warum brauche ich trotz<br />

Katalog und Rahmenvertrag noch Auktionen?<br />

Zimmermann: Beide haben absolut eine<br />

Daseins berechtigung, um die Versorgungs -<br />

sicherheit herzustellen. Beste Preise erziele<br />

ich damit aber nicht, da ich den Wettbewerb<br />

nicht nutze. Das gelingt nur, indem ich auf<br />

Basis von Angeboten den Bedarf im zweiten<br />

Schritt verauktioniere.<br />

30 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


MANAGEMENT<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie stellt Mysupply sicher,<br />

dass das Gebot, das den Zuschlag erhält,<br />

auch in Bezug auf die Leistung passt?<br />

Zimmermann: Mysupply erstellt für jede Vergabe<br />

eine Bewertungsmatrix auf Basis eines<br />

Bonus-/Malus-Systems. Die Bewertung sorgt,<br />

dass nicht einfach nur das günstigste, sondern<br />

immer das beste Angebot gewinnt.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Welche Intelligenz<br />

steckt im Mysupply-Algorithmus?<br />

Zimmermann: Wir wissen durch die Ausschreibungsergebnisse<br />

und weitere Quellen<br />

viele Dinge über den Wettbewerb bei einer<br />

Ausschreibung. Unser spieltheoretischer<br />

Algo rithmus führt die wesentlichen Informationen<br />

zusammen und schlägt dem Einkäufer<br />

den optimalen Verhandlungsmechanismus<br />

vor. Trotzdem bleibt der Einkäufer frei, wie er<br />

letztlich verhandeln möchte.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Welche Warengruppen<br />

eignen sich besonders?<br />

Zimmermann: Elektronische Auktionen sind<br />

besonders wirkungsvoll, wenn es einen hohen<br />

Wettbewerb gibt. Über das cloudbasierte<br />

RFP-Modul hilft Mysupply dem Einkauf aber<br />

auch ohne E-Auction dabei, einfache <strong>Beschaffung</strong>svorgänge<br />

zu automatisieren. Noch einmal<br />

zur Erinnerung: Auktionen machen nicht<br />

immer Sinn. Wann und wo sie Sinn machen,<br />

diese Empfehlung gibt im Anschluss an die<br />

Ausschreibung das Tool. Hierfür passen wir<br />

das System über unsere Workflows an die unterschiedlichen<br />

Warengruppen und den individuellen<br />

Bedarf des Unternehmens an. Das<br />

geht ohne viel Aufwand. Wir wollen, dass der<br />

Einkauf ein maßgeschneidertes Tool nutzt<br />

und Spaß daran hat.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Mit welchen Effekten<br />

kann ich rechnen? Wo entsteht der größte<br />

Nutzen?<br />

„Konzerne nutzen den Hebel<br />

von E-Auctions. Alle anderen<br />

lassen sich die Savings bislang<br />

entgehen .“<br />

Andreas Zimmermann, Mysupply<br />

Zimmermann: Mit klassischen E-Auction-<br />

Tools lassen sich durch Savings und Prozesskostenoptimierungen<br />

durchschnittlich 18 Prozent<br />

einsparen. Die Savings sind dabei mit<br />

rund 10 Prozent der größere Hebel. Ich behaupte,<br />

mit Mysupply schaffen wir nochmal<br />

ein Stück mehr. Der Nutzen entsteht überall<br />

dort, wo ich es nie in Erwägung gezogen hätte,<br />

im Anschluss an eine Ausschreibung eine<br />

Auktion aufzusetzen. Und das betrifft in den<br />

meisten Unternehmen den allergrößten Teil<br />

der Vergaben.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie sieht es mit Dienstleistungen<br />

aus?<br />

Zimmermann: Für Dienstleistungen ist es<br />

besonders wichtig, die richtigen Dinge vor<br />

der Auktion zu klären und in den Ausschreibungsunterlagen<br />

zu spezifizieren. Auch wenn<br />

es qualitative Unterschiede zwischen den Angeboten<br />

gibt, müssen sie dennoch vergleichbar<br />

sein. Erst dann kann ich mithilfe der Bewertungsmatrix<br />

eine sinnvolle Auktion<br />

durchführen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Lassen sich andere<br />

E-Procurement-Lösungen an Mysupply andocken?<br />

Zimmermann: Mysupply funktioniert stand -<br />

alone, kann aber zur Effizienzsteigerung an<br />

beliebige Systeme angeschlossen werden.<br />

Unternehmen können alle vor der Vergabe<br />

liegenden Prozesse andocken und alle darauffolgenden.<br />

Hierfür stellen wir Schnittstellen<br />

über EDI, OCI und weitere Technologien zur<br />

Verfügung.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was sind für Mysupply<br />

die nächsten Schritte?<br />

Zimmermann: Derzeit steht die Anbindung<br />

von Sourcing-Partnerportalen ganz oben auf<br />

der Liste. Darüber hinaus arbeiten wir an wirkungsvollen<br />

Verhandlungsagenten und weiteren<br />

E-Auction-Methoden, um noch mehr<br />

Verhandlungsalternativen zu schaffen. Damit<br />

werden wir auch den Algorithmus stetig weiter<br />

verbessern.<br />

Das Gespräch führte Annette Mühlberger,<br />

Journalistin, Gärtringen<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 31


MANAGEMENT<br />

An der Universität Zürich kaufen jetzt alle über eine zentrale Plattform. Das spart den Instituten, Laboren und Kliniken Millionen und dem zentralen<br />

Einkauf viel Aufwand. Bild: Universität Zürich/Frank Brüderli<br />

E-Procurement an der Universität Zürich<br />

Wenn alle zentral bestellen<br />

Die Universität Zürich koordiniert mit einer zentralen E-Procurement-<br />

Plattform den Einkauf von über 150 Instituten, allen Laboren sowie Uni -<br />

versitäts- und Tierkliniken. 15 Millionen Produkte aus 90 Katalogen stehen<br />

2500 Bestellern zentral zur Verfügung. <strong>Beschaffung</strong>s- und Rechnungs -<br />

prozess sind digital (P2P). Das generiert Einsparungen in Millionenhöhe.<br />

Akademische Freiheit und koordinierter<br />

<strong>Beschaffung</strong>sprozess müssen kein<br />

Widerspruch sein. Das zeigt die Plattform<br />

P4U, die die Universität Zürich (auf Basis<br />

von Open Ordering von Veenion) für den Materialeinkauf<br />

realisiert hat. Sieben unterschiedlichste<br />

Fakultäten, 150 Institute, Human-<br />

und Tiermedizin samt angeschlossenen<br />

Kliniken und Labore nutzen die <strong>Beschaffung</strong>splattform<br />

für den Einkauf von Verbrauchsmaterialien,<br />

Chemikalien, Laborkleingeräten,<br />

Elektronik, Werkzeugen oder IT. Von<br />

der Bestellung bis zur Rechnungsverarbeitung<br />

ist der Material einkauf der Universität<br />

damit komplett digitalisiert.<br />

Keiner muss, alle wollen!<br />

„Keiner muss, alle wollen“, freut sich René<br />

Kunz, Leiter strategischer Einkauf, über den<br />

Pull-Effekt, den die Lösung hat. „Bestellen ist<br />

jetzt so unkompliziert, wie man es von privaten<br />

Onlineeinkäufen kennt“, erklärt Kunz den<br />

Erfolg in der Breite. Schulungen waren kaum<br />

nötig, bei Fragen hilft die Hotline im Einkauf.<br />

Die gute Bedienbarkeit zahlt sich aus: Von<br />

den 2500 Bestellern sind mehr als 1700 regelmäßig<br />

auf der Plattform. Ihren Bedarf decken<br />

sie in 90 E-Katalogen und Online-Shops. Letztere<br />

sind per OCI-Schnittstelle an den internen<br />

Marktplatz angedockt.<br />

Maverick Buying adé<br />

Für bestimmte Warengruppen wie Betäubungsmittel<br />

und Medikamente sind die Zugriffsrechte<br />

auf wenige Gruppen beschränkt.<br />

Ansonsten ist der Zugriff auf die Kataloge, für<br />

die der Einkauf die Preise zentral verhandelt,<br />

frei. Überraschungen wie Kleinstmengenund<br />

Transportzuschläge gibt es nicht mehr.<br />

René Kunz nutzte die Chance und hat sich bei<br />

den Lieferanten die jeweils besten Konditionen<br />

herausgepickt und nachverhandelt. „Viele<br />

Institute haben früher gesondert verhandelt,<br />

das haben wir glattgezogen. Heute bestellen<br />

alle ihren Normalverbrauch zu den<br />

gleichen Konditionen“, erklärt er. Aber erst die<br />

Plattform schaffte die Voraussetzung dafür,<br />

32 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


MANAGEMENT<br />

Basisdaten<br />

dass keine Bestellung am Rahmenvertrag vorbeigeht.<br />

„P4U ist das Tor, das alle durchlaufen“,<br />

fasst Kunz zusammen.<br />

Besteller bleiben flexibel<br />

Trotz Standardisierung lässt die Plattform<br />

den Instituten ihre Individualität. Durch alternative<br />

Workflows ließen sich verschiedene<br />

Genehmigungsstrategien umsetzen. Für die<br />

Akzeptanz im universitären Umfeld war dies<br />

wichtig. „Manche Institute wollen ihren Ist-<br />

Prozess im System 1:1 abbilden und die<br />

Abläufe zunächst nicht ändern“, beschreibt<br />

René Kunz die akademische Freiheit, die die<br />

Software zulässt. Andere nutzen den optimierten,<br />

standardisierten Prozess. In beiden<br />

Fällen erfolgt immer eine Bestellung mit<br />

Bestellbezug.<br />

Best-Price für alle<br />

Die Wahl überlässt Kunz den Kunden. Von<br />

den besseren Preisen und dem geringeren<br />

Aufwand durch die zentrale Bestellung profitieren<br />

die Institute in beiden Fällen. Die anschließende<br />

Rechnungsverarbeitung läuft<br />

über einen Prozess der Finanzabteilung im<br />

SAP, welches die Daten aus dem E-Procurement-Tool<br />

übernimmt.<br />

„Das System war das einzige, das von Beginn<br />

an all unsere Anforderungen abgedeckt hat.<br />

„Wir wollten eine<br />

Standardlösung , die unsere<br />

Bedürfnisse optimal abdeckt,<br />

und die haben wir gefunden.“<br />

René Kunz, Universität Zürich<br />

Hinzu kommt die Workflow-Engine, mit der<br />

man sehr flexibel bleibt“, beschreibt Kunz die<br />

Entscheidung für die Lösung, mit der sich in-<br />

René Kunz,<br />

Fachstellenleiter<br />

Strategische<br />

<strong>Beschaffung</strong>, Universität<br />

Zürich.<br />

Bild: Uni Zürich<br />

Materialbeschaffung bei der Uni Zürich<br />

• 200.000 Rechnungsbelege mit einem<br />

Gesamtvolumen von 700 Mio CHF jährlich<br />

• Umsatzpotenzial für E-Procurement:<br />

60 Mio CHF<br />

• Mehr als 150 interne Kunden (Institute) mit<br />

über 1200 budgetverantwortlichen<br />

Profitcentern<br />

• Erkenntnis: Eine koordinierte <strong>Beschaffung</strong> der<br />

Universität braucht ein zentrales Tool<br />

E-Procurement an der UZH<br />

• System: Open Ordering/Veenion<br />

• Zentraler Zugang zu 90 eKatalogen und<br />

Online- Shops (Web-Anbindung per OCI)<br />

• Anbindung weiterer 350 Lieferanten für<br />

Freitextbestellungen<br />

dividuelle Workflows konfigurieren lassen.<br />

„Wir wollten eine Standardlösung, die unsere<br />

Bedürfnisse optimal abdeckt, und die haben<br />

wir gefunden“, freut er sich.<br />

Die Besteller profitieren<br />

ebenfalls von der<br />

neuen Einfachheit:<br />

Statt sich mühsam<br />

durch verschiedene<br />

Shops zu klicken und<br />

dort einzeln zu bestellen,<br />

bietet das<br />

System einen einheitlichen<br />

Zugang zu<br />

allen hinterlegten<br />

Katalogen und Online-Shops<br />

und generiert<br />

eine Gesamtbestellung.<br />

Auch das<br />

Katalogmanagement<br />

ist für den Einkauf<br />

kein Hexenwerk.<br />

„Da muss man<br />

sich einmal einarbeiten,<br />

dann funktioniert<br />

das sehr gut“,<br />

betont Kunz.<br />

Mit der für die universitären<br />

Bedürfnisse<br />

gut passenden<br />

Lösung wird er seither<br />

bei anderen<br />

Forschungs instituten<br />

und Universitäten in<br />

der Schweiz vorstellig.<br />

Das Interesse ist<br />

da. Die Schweiz ist<br />

Passt!<br />

• Integrierte Darstellung von Artikel -<br />

informationen und Klassifizierung/<br />

Kontierung nach eCl@ss<br />

• Bestellen mit Bestellbezug, Weiterverarbeitung<br />

aller relevanter Einkaufsdaten in SAP<br />

(über Schnittstelle SAP PI)<br />

• Direkte Anbindung an vorhandenen digitalen<br />

Accounting-Prozess (P2P)<br />

• Über das Tool laufen <strong>aktuell</strong><br />

4200 Bestellungen im Monat und<br />

100.000 CHF Umsatz pro Tag<br />

• Durchschnittlich 700 Besteller pro Monat<br />

nutzen P4U<br />

• Durchschnittlicher Bestellwert: 500 CHF<br />

• Gesamtbestellvolumen ab Rollout:<br />

44 Mio CHF<br />

• Savings ab Rollout: 2.2 Mio CHF<br />

überschaubar und vielfältig genug, dass sich<br />

ein gemeinsamer Marktplatz für Forschung<br />

und Lehre auf jeden Fall lohnt. Das Tool hierfür<br />

hat René Kunz auf jeden Fall gefunden.<br />

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mit einer Leistungsdichte von 5 W/cm 2 , einer Wärmeübertragung<br />

von 1 W/m K bei 100 °C und weiteren spannenden Features.<br />

Anwendungstemperatur<br />

bis 270 °C<br />

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Wandstärke<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 33


MANAGEMENT<br />

Digitalisierung der indirekten <strong>Beschaffung</strong> mit Veenion<br />

Indirekter Bedarf:<br />

Eine Plattform für alles<br />

Eine Software für die elektronische Optimierung der <strong>Beschaffung</strong> von<br />

indirekten Bedarfen bei mittelständischen und großen Unternehmen, das ist<br />

Veenion . Sie bietet eine standardisierte, workflow-basierte On-Demand-<br />

Einkaufslösung. Über die Herausforderungen der Bündelung in einem<br />

heterogenen Umfeld, die Trends im Markt und die Vorteile einer Plattform für<br />

alles sprachen wir mit Carsten Blaha, Leiter Vertrieb und Marketing.<br />

Bild: Veenion<br />

Carsten Blaha, Vertriebs- und Marketingleiter<br />

der Veenion GmbH<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Auf Ihrer Webseite<br />

heißt es: „Die Veenion GmbH hat sich auf<br />

elektronische <strong>Beschaffung</strong>slösungen spezialisiert.<br />

Durch den individuellen Einsatz der<br />

Softwarelösungen werden sämtliche opera -<br />

tive <strong>Beschaffung</strong>s-, Rechnungs- und Handelsprozesse<br />

optimiert und an die Kundenbedürfnisse<br />

und Anforderungen der Kunden angepasst.“<br />

Das klingt allumfassend. Wo genau<br />

liegen Ihre Schwerpunkte?<br />

Carsten Blaha: Unser Fokus liegt klar auf den<br />

indirekten Materialien und Dienstleistungen<br />

– obschon auch direkte Waren über unsere<br />

Plattform bestellt werden. Gerade für dezentrale<br />

Organisationen mit sehr unterschiedlichen<br />

Bedarfen, also Unternehmen mit zahlreichen<br />

Töchtern, Universitäten mit vielen Instituten<br />

oder internationale Konzerne, bildet<br />

Veenion für den indirekten Einkauf die Klammer.<br />

Hierfür binden wir jegliche statischen<br />

Kataloge und Webshops ein, integrieren Plattformen<br />

wie Mercateo und Amazon Business,<br />

sind Schnittstelle zu allen ERP-Systemen und<br />

konfigurieren das Tool über unsere Workflow-<br />

Engine so, dass die Bedarfsträger am Ende<br />

wirklich allen Bedarf über unser System bestellen<br />

und alle damit verbundenen Prozesse<br />

digitalisiert sind. Die Katalogquoten unserer<br />

Kunden sind sehr hoch. Maverick Buying geht<br />

extrem zurück. Auch kleine, regionale Partner<br />

wie zum Beispiel Lieferanten für die örtliche<br />

Kantine lassen sich hervorragend anbinden.<br />

Damit bieten wir die Möglichkeit, den kompletten<br />

indirekten Bedarf zu bündeln und die<br />

Prozesse zu vereinheitlichen. Und das ohne<br />

Ausnahme. Hinzu kommen intelligente Lösungen<br />

wie Werkzeugschränke in Werkstätten,<br />

der Instandhaltung oder Fertigung, die<br />

über Veenion ihren Bedarf selbst nachordern.<br />

Auch der Bedarf an Arbeitsschutzmaterialien<br />

lässt sich damit effizient managen. So ein<br />

24/7-Zugriff mit automatisierter Bestellfunktion<br />

ist etwa für den Schichtbetrieb ideal.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was sind die besonderen<br />

Stärken Ihrer Plattform?<br />

Blaha: Einer unserer stärksten USPs ist tatsächlich<br />

unsere langjährige Erfahrung am<br />

Markt mit Hunderten von Digitalisierungsprojekten<br />

im indirekten Einkauf in praktisch<br />

allen Branchen und Unternehmensgrößen.<br />

Unsere Kunden kommen aus der Industrie,<br />

aus dem Dienstleistungssektor und beschaffen<br />

für die öffentliche Hand. Das Spektrum ist<br />

extrem breit und geht von Flughäfen, Universitäten,<br />

dem produzierenden Mittelstand bis<br />

zum internationalen Großkonzern. Genau diese<br />

Erfahrungen kommen unseren Kunden zugute<br />

– von der Bedarfsabfrage über Kataloge,<br />

Freitext und RFQ sowie die komplette automatische<br />

Bestellabwicklung mit Lieferschein,<br />

Wareneingang und Rechnungsfreigabe.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Worin unterscheiden<br />

Sie sich von anderen Anbietern?<br />

Blaha: Der Einkauf ist sehr oft mit einem<br />

hetero genen, sich ständig wandelnden Umfeld<br />

konfrontiert. Wir schaffen mit unseren<br />

Lösungen eine einheitliche Schicht für die<br />

<strong>Beschaffung</strong>s prozesse, die diese heterogene<br />

Welt (Standorte, Teilunternehmen, ERP-Systeme,<br />

Warengruppen etc.) in einer einzigen<br />

Plattform integriert. Mit unserem visuellen<br />

Workflow-Designer entwickeln wir auf unterschiedliche<br />

Anforderungen zugeschnittene<br />

Prozesse und können diese im Rahmen eines<br />

aktiven Changemanagements immer wieder<br />

an ein neues Umfeld adaptieren. Das heißt<br />

der Kunde erhält nicht nur einen Maßanzug,<br />

sondern auch ein System, das sich im laufenden<br />

Betrieb hervorragend anpassen lässt.<br />

Schnell und transparent und allein durch<br />

Konfiguration der Lösung.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Gerade im Bereich<br />

Dienstleistungsbeschaffung haben viele<br />

Unter nehmen Strukturierungsbedarf. Wie<br />

können Sie diese unterstützen?<br />

Blaha: Dienstleistungen lassen sich, das ist<br />

unsere Erfahrung aus den bisherigen Projekten,<br />

hervorragend als „bestellbare Artikel“ in<br />

einem eigenen Dienstleistungskatalog abbilden.<br />

Darüber hinaus bieten wir die formulargestützte<br />

Anfrage bei Lieferanten, bis hin zur<br />

Bestellung, aber auch die vollständige Integration<br />

der Lieferanten mit ihrer Dienstleistung,<br />

auch z. B. die Einbindung von Shops<br />

oder Anfragesystemen. Die Herausforderung<br />

bei Dienstleistungen ist deren Steuerung,<br />

Leistungserfassung und automatisierte Abrechnung.<br />

Hier kommt es auf eine einfache<br />

Integration der Lieferanten in den Prozess an.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Im P2P-Prozess kämpfen<br />

auch große Unternehmen noch mit der<br />

Schnittstellenproblematik. Das Ziel, ein<br />

durchgängiger automatisierter Prozess,<br />

scheint nicht erreichbar. Welche Lösungen<br />

bietet Veenion an?<br />

Blaha: Diese Herausforderung entsteht meist,<br />

wenn weitere, externe Partner bei Projekten<br />

dieser Art hinzukommen. Die Kunst liegt dann<br />

darin, „alle unter einen Hut zu bekommen“<br />

bzw. das Verständnis zu schaffen, einheitliche<br />

Strukturen zu implementieren und mit einheitlichen<br />

Standards zu arbeiten. Veenion setzt<br />

schon lange auf Standards wie z. B. openTRANS<br />

34 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


MANAGEMENT<br />

oder ZUGFeRD, um eine Integration aller Prozessbeteiligten<br />

zu ermöglichen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: In vielen Unternehmen ist ja bereits<br />

die eine oder andere Plattform zur <strong>Beschaffung</strong> im Einsatz.<br />

Wie geht Ihre Lösung damit um?<br />

Blaha: In der Regel treffen wir auf die Situation, dass<br />

Unter nehmen keine oder veraltete Lösungen im Einsatz<br />

haben , die ersetzt werden soll. Selbstverständlich können<br />

wir aber auch bestehende Lösungen ergänzen, etwa<br />

wenn es darum geht, im SAP-Umfeld eine Katalog lösung<br />

mit Qualitätsprüfung und Lieferantenunterstützung anzubieten.<br />

Oder wir integrieren die bestehenden Lösungen.<br />

So lassen sich zum Beispiel vom Lieferanten genutzte<br />

Shopsysteme via OCI problemlos einbinden.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie gefragt ist die Schnittstelle zu<br />

Amazon Business?<br />

Blaha: Veenion hat die Amazon Schnittstelle als einer der<br />

ersten Anbieter umgesetzt. Die Schnittstelle wird häufig<br />

angefragt, die Nutzung bei unseren Kunden ist <strong>aktuell</strong> aber<br />

noch verhalten. Viele Unternehmen bzw. die Einkaufsabteilungen<br />

fürchten, bei einer Freigabe des Amazon-Portfolios<br />

„Dienstleistungen lassen sich, das ist unsere<br />

Erfahrung aus den bisherigen Projekten,<br />

hervorragend als ‚bestellbare Artikel‘ in<br />

einem eigenen Dienstleistungskatalog<br />

abbilden.“<br />

Carsten Blaha<br />

sales@expert-tuenkers.de<br />

www.expert-tuenkers.de<br />

zu viel Freiheit an die Besteller abzugeben. Auch wird versucht,<br />

die Bündelung der Bedarfe bei speziellen Lieferanten<br />

in den Warengruppen zu forcieren – mit der Freigabe des<br />

Amazon Portfolios oder anderen Marktplätzen wird dieses<br />

Ziel natürlich unterwandert. Oft werden diese Lösungen<br />

aber genutzt, um den Einkauf bei Sonderbestellungen oder<br />

Spezialbedarfen zu unterstützen bzw. zu entlasten.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Ein Ausblick: Was sind die nächsten<br />

Schritte in Ihrem Portfolio?<br />

Blaha: Aktuell arbeiten wir an einer neuen Version des<br />

Lieferanten-Managements, das weit über das Verwalten<br />

von Lieferantendaten und Fristerinnerungen hinausgeht.<br />

Neben der Überarbeitung bzw. Neuausrichtung unserer<br />

Staging-Plattform, die Lösung für die Katalogbearbeitung,<br />

-prüfung und Katalogintegration, werden wir im nächsten<br />

Jahr ein Modul für das Lieferantenmanagement anbieten.<br />

Die logische Konsequenz bzw. Weiterentwicklung<br />

des Moduls „Vertragsmanagement“, um die Einbindung<br />

von neuen Lieferanten zu vereinfachen, aber auch die<br />

qualitative Überprüfung und Bewertung der Lieferanten<br />

zu ermöglichen.<br />

Die Fragen für <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> stellte<br />

Annette Mühlberger, Journalistin, Gärtringen<br />

Mehrsprachige<br />

Katalogproduktion<br />

Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen oder versionierten<br />

Kataloge sind wir bestens gerüstet – speziell wenn es<br />

um das Know-how beim Projektmanagement Ihrer hochkomplexen<br />

Aufträge geht.<br />

Individuelle Tools, die perfekt auf Ihr Projekt abgestimmt sind,<br />

beschleunigen und vereinfachen den Gesamtprozess.<br />

Wir können viel für Sie tun, sprechen Sie uns an.<br />

intelligent<br />

Medien<br />

produzieren<br />

druck@konradin.de<br />

www.konradinheckel.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 35


Das Gründerteam Jonas Haring (l.),<br />

CEO und Co-Founder von Neuform,<br />

Burak Son, Chief Technology Officer,<br />

und Sandra-Lorena Bahlmann,<br />

CMO & Co-Founderin, wollen beim<br />

Global Sourcing in China bewusst<br />

einen Mehrwert schaffen, der über<br />

die reine Zeitersparnis beim Einkauf<br />

hinausgeht. Bild: Neuform<br />

Qualitätssicherung beim Global Sourcing<br />

Einkauf in China – zwei Ansätze<br />

zur Qualitätssicherung<br />

Die industrielle <strong>Beschaffung</strong> in China kann helfen, Einkaufskosten signifikant zu senken. Insbesondere<br />

die Qualitätssicherung ist jedoch mit Risiken verbunden. Je nachdem, wie viel Zeit und Geld man in<br />

den Aufbau investieren möchte, gibt es zwei Möglichkeiten zur Umsetzung.<br />

Der Ein- und Verkauf in China ist im<br />

Jahr 2019 wahrlich kein neues Thema<br />

mehr, immerhin ist das Land<br />

mittlerweile Deutschlands größter Handelspartner.<br />

Allerdings ist der Handel aus einer<br />

Vielzahl von Gründen auch heute noch deutlich<br />

komplexer als mit anderen EU-Staaten<br />

oder den USA. Da ist zum einen die enorme<br />

Sprachbarriere, denn auch mit Englisch stößt<br />

man in China schnell an seine Grenzen. Hinzu<br />

kommen kulturelle Unterschiede, mit denen<br />

man lernen muss umzugehen. Ein Beispiel ist<br />

die Tendenz auf chinesischer Seite, zur Wahrung<br />

des Gesichts Fehler oder Probleme nur<br />

anzudeuten, wo man als deutscher Auftraggeber<br />

klare Worte erwarten würde. Dazu<br />

kommt die mangelnde Rechtssicherheit. Bei<br />

mangelhaften Bestellungen ist es äußerst<br />

schwierig, Forderungen durchzusetzen und<br />

ein Gerichtsstreit in der Volksrepublik überfordert<br />

die Kapazitäten der meisten Mittelständler.<br />

Trotzdem ist China für deutsche Industrieunternehmen<br />

ein attraktives <strong>Beschaffung</strong>sland.<br />

China ist nicht länger nur Hersteller<br />

von billigen Konsumgütern, sondern bietet<br />

gerade in der Auftragsfertigung unschlagbare<br />

Preisvorteile bei gleichzeitig hoher Qualität.<br />

Wer das nutzen will, steht vor der Entscheidung,<br />

entweder selbst Lieferanten zu<br />

qualifizieren (1) oder einen Dienstleister dafür<br />

zu nutzen (2).<br />

Entscheidet man sich für die erste Methode,<br />

bieten Webseiten wie das B2B-Portal Alibaba<br />

einen vergleichsweise leichten Einstieg in<br />

den chinesischen Markt. Hier finden sich potenzielle<br />

Lieferanten für jede erdenkliche Art<br />

von Produkten. Der Umfang ist enorm, die<br />

Übersichtlichkeit dagegen mangelhaft, zumal<br />

aus den Selbstbeschreibungen in den<br />

Annoncen nur selten hervorgeht, welche Services<br />

die Fertiger im Detail bieten. Im weiteren<br />

Projektverlauf sollte eine Vorauswahl getroffen<br />

werden und telefonisch oder per<br />

E-Mail die Kapazitäten und Fertigkeiten des<br />

potenziellen Lieferanten abgefragt werden.<br />

Auf diese Weise kann auch ein erster Eindruck<br />

von der Professionalität des Gegenübers<br />

gewonnen werden – Zulieferer mit Erfahrung<br />

im Auslandsgeschäft haben üblicherweise<br />

eine eigene Abteilung für internationale<br />

Kunden mit englischsprachigen Mitarbeitern.<br />

Die Lieferantensuche beginnt online<br />

Ist die Auswahl hinreichend verkleinert worden,<br />

sollten die verbleibenden Zulieferer nach<br />

Möglichkeit persönlich besichtigt werden.<br />

Dieser Schritt ist sehr aufwendig, aber erfahrungsgemäß<br />

die einzige Möglichkeit, den<br />

Wahrheitsgehalt der Angaben wirksam zu<br />

überprüfen. Bewertungen auf Onlineplattformen<br />

sollte man in China grundsätzlich kritisch<br />

gegenüberstehen, hier wird gerne und<br />

viel gemogelt. Prinzipiell gilt, je größer das<br />

Auftragsvolumen und geringer die Erfahrung<br />

im Einkauf in China, desto wichtiger ist die<br />

persönliche Besichtigung der Produktionsstätte.<br />

Qualitätskontrolle vor Ort ist unverzichtbar<br />

Im letzten Qualifikationsschritt sollten bei<br />

den potenziellen Lieferanten erste Fertigungsmuster<br />

bestellt werden, die nach<br />

Deutschland gesendet und dort persönlich<br />

kontrolliert werden können. Hierfür sollten<br />

entsprechend nochmals drei bis vier Wochen<br />

eingeplant werden, bevor die finale Entscheidung<br />

getroffen werden kann.<br />

Hat man sich für einen Zulieferer entschieden<br />

und den Auftrag vergeben, raten wir dennoch<br />

zu einer Qualitätsinspektion der Ware<br />

vor dem Versand. Die komfortabelste Lösung<br />

ist ein eigener Mitarbeiter in China. Falls man<br />

kein Team vor Ort halten möchte, bietet sich<br />

die Zusammenarbeit mit einer externen Qualitätskontrollagentur<br />

an. Von diesen gibt es<br />

jede Menge, wobei nur wenige einen guten<br />

Service für Industrieteile bieten, da der Großteil<br />

auf Konsumgüter spezialisiert ist. Hier<br />

muss Zeit für Recherche eingeplant werden.<br />

Dafür sind die Agenturen in China vergleichsweise<br />

preiswert und können Bestellungen vor<br />

dem Versand noch in der Fabrik überprüfen.<br />

36 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


de.rs-online.com<br />

So lässt sich sicherstellen, dass in Deutschland<br />

ankommende Teile den Qualitätsvorgaben<br />

entsprechen und man am Ende nicht auf<br />

einer unbrauchbaren, aber bezahlten Lieferung<br />

sitzen bleibt.<br />

Als letzter Schritt folgt die logistische Abwicklung<br />

und der Import in den Europäischen Zollraum.<br />

Viele Fertiger bieten an, den Versand zu<br />

übernehmen, dies sollte man jedoch gründlich<br />

abwägen. Auch wenn dies Kosten sparen<br />

kann, kann eine fehlerhafte Dokumentation<br />

schnell dazu führen, dass Lieferungen im Zoll<br />

nicht freigegeben werden. Hier ist zu empfehlen,<br />

mit erfahrenen Logistik-Dienstleistern zusammenzuarbeiten,<br />

um einen reibungslosen<br />

Ablauf zu garantieren und die Kontrolle über<br />

Laufzeit und Versicherung zu behalten.<br />

Der Aufbau eines Liefernetzwerks in China ist<br />

auch für kleinere Unternehmen durchführbar,<br />

kostet aber zunächst viel Geld und bindet<br />

Personalkapazitäten. Bei komplexeren Aufträgen<br />

oder sehr hohen Ansprüchen an die Fertigungsqualität<br />

lässt sich der Aufbau eines<br />

Teams vor Ort kaum vermeiden, was die eigentlich<br />

günstigeren Preise im Einkauf<br />

schnell zunichtemachen kann. Für unregelmäßige<br />

Bestellungen und kleine Bestellmengen<br />

ist diese Herangehensweise ungeeignet.<br />

Die Alternative ist die Beauftragung eines<br />

Dienstleisters, der sich um die komplette Abwicklung<br />

des Auftrags, von der Auswahl des<br />

Lieferanten bis hin zum Versand nach<br />

Deutschland, kümmert. Die Vorteile liegen<br />

auf der Hand, der Ansprechpartner auf Kundenseite<br />

ist ein erfahrener, deutschsprachiger<br />

Ingenieur, während sich in China ein lokales<br />

Team um die Abwicklung der Aufträge<br />

kümmert und schnell reagieren kann. Der<br />

Vertrag wird in Deutschland geschlossen, das<br />

heißt der Dienstleister garantiert für die<br />

sachgerechte Ausführung des Auftrags. Somit<br />

werden alle Risiken vermieden, die man<br />

üblicherweise mit Bestellungen in China assoziiert.<br />

Ein weiterer Vorteil der Inanspruchnahme<br />

eines erfahrenen Dienstleisters ist,<br />

dass dieser durch sein großes Netzwerk Aufträge<br />

mit den passenden Zulieferern zusammenbringen<br />

kann und kürzere Produktionszeiten<br />

erzielt.<br />

Dienstleister helfen der Qualifizierung<br />

In letzter Zeit entwickeln sich in dieser Branche<br />

außerdem digitale Plattformen, die das<br />

Potenzial haben, Bestellvorgänge noch einfacher<br />

und schneller abwickeln zu können als<br />

traditionelle Dienstleister.<br />

Man würde erwarten, dass sich dieses Mehr<br />

an Komfort und Sicherheit vor allem beim<br />

Neuform<br />

Der Dienstleister<br />

Die Gründer von Neuform haben eine digitale<br />

Plattform für Einkäufer entwickelt, die die Fertigung<br />

kundenspezifischer Bauteile in China vereinfacht.<br />

Industrieunternehmen können hier ihre<br />

industriellen Komponenten anfragen, die im<br />

Anschluss bei vorqualifizierten Produktionspartnern<br />

in China produziert werden. Um eine hohe<br />

Qualität der Bauteile zu gewährleisten, arbeitet<br />

das Unternehmen nur mit ISO 9001 zertifizierten<br />

Partnern zusammen und hat ein deutsches<br />

Team in Guangzhou aufgebaut, welches die<br />

Partnerfabriken betreut und überprüft. Erst<br />

nach einer gründlichen Qualitätssicherung verlassen<br />

die Bauteile die Fabrik und werden direkt<br />

zum Kunden versandt .<br />

Erfahren Sie mehr über die Dienstleistung von<br />

Neuform in der Dezember-Ausgabe von<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>.<br />

Preis bemerkbar macht. Das muss nicht<br />

zwangsläufig sein. Die Dienstleister können<br />

durch eine Reihe an Wettbewerbsvorteilen<br />

bessere Konditionen und Preise in China erzielen<br />

als ein Marktneuling. Dazu gehören die<br />

Bündelung der Qualitätskontrolle und des Versands,<br />

größere und häufigere Bestellungen<br />

und ihre Erfahrungen sowie das größere Lieferantennetzwerk.<br />

So profitieren deutsche Industrieunternehmen<br />

immer noch enorm von<br />

den günstigeren Fertigungskosten in China.<br />

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Dies<br />

gilt in China noch mehr als in Deutschland.<br />

Wer alles richtig macht, kann durch die <strong>Beschaffung</strong><br />

in China die Einkaufskosten<br />

schnell um 20 % oder mehr senken. Probleme<br />

bereiten vor allem das Finden der passenden<br />

Lieferanten sowie die Qualitätskontrolle der<br />

Teile vor Ort. Wer größere Investitionen in den<br />

Aufbau eines eigenen Lieferantennetzwerks<br />

und gegebenenfalls eines Teams vor Ort<br />

scheut, für den stellen Dienstleister mit<br />

Rechtssitz in Deutschland und Teams in China<br />

eine pragmatische Alternative dar.<br />

Der Autor<br />

Jonas Haring, CEO & Co-Founder,<br />

Neuform<br />

Was wollten Sie<br />

werden, als Sie<br />

jung waren?<br />

Neugier und Ideenreichtum waren<br />

Ihre Motivation für das Engineering<br />

und die Konstruktion. Damit Sie den<br />

Kopf für neue Innovationen haben<br />

und unbeschwert tüfteln können,<br />

sollten Sie sich auf das Wesentliche<br />

konzentrieren können.<br />

Wir wissen wie – und<br />

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We’re here<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 37


MANAGEMENT<br />

Stand nach anderthalb Jahren Datenschutz-Grundverordnung<br />

Schonfrist vorbei<br />

Die deutschen Datenschutzbehörden geben ihre bisherige Zurückhaltung bei<br />

Verstößen gegen die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) allmählich auf.<br />

Die Anzahl und Höhe der Bußgelder steigt. Was Unternehmen tun können, um<br />

das Risiko zu minimieren und sich im Ernstfall effektiv zu verteidigen.<br />

Ein Bußgeld von 50 Millionen Euro gegen<br />

Google wurde von der französischen<br />

Datenschutzbehörde verhängt.<br />

200 Millionen Euro Bußgeld gegen British<br />

Airways, verhängt von der britischen Datenschutzaufsicht.<br />

Im Vergleich dazu waren die<br />

deutschen Datenschutzbehörden bisher<br />

sehr zurückhaltend bei ihren Sanktionen gegen<br />

hiesige Unternehmen. „Das in Deutschland<br />

bisher höchste Bußgeld lag bei 80.000<br />

Euro; die Aufsichtsbehörde in Baden-Württemberg<br />

hat es verhängt, weil Gesundheitsdaten<br />

öffentlich abrufbar waren“, erläutert<br />

Rechtsanwalt Dr. Alexander Duisberg vom<br />

Münchner Büro der Anwaltskanzlei Bird &<br />

Bird. „Im statistischen Mittel liegen die Bußgelder<br />

nur bei rund 6000 Euro.“ Doch die<br />

Berliner Datenschutzbehörde hat nun ein<br />

Bußgeld in zweistelliger Millionenhöhe angekündigt,<br />

Adressat unbekannt. Dies wird<br />

als Zeichen gewertet, dass die Schonfrist anderthalb<br />

Jahre nach Wirksamwerden der<br />

DSGVO vorbei ist und man den Datenschutz<br />

nun auch hierzulande mit härteren Mitteln<br />

durchsetzen will.<br />

Als besonders aktiv haben sich bisher die<br />

Daten schützer in Nordrhein-Westfalen erwiesen,<br />

sie verhängten die meisten Bußgelder.<br />

Die höchsten Bußgeldbescheide wurden<br />

von der Aufsichtsbehörde in Baden-Württemberg<br />

erlassen. Aus einigen Bundesländern<br />

kamen noch gar keine Bescheide. Höhe<br />

und Häufigkeit der Geldstrafen sind von Bundesland<br />

zu Bundesland sehr unterschiedlich<br />

Die Autoinr<br />

Anja Falkenstein, Rechtsanwältin,<br />

Karlsruhe<br />

und von einer einheitlichen Linie derzeit noch<br />

weit entfernt – unbefriedigend im Hinblick<br />

auf die Rechtssicherheit.<br />

Gesetzgeberische Feinjustierung<br />

Der Gesetzgeber hat ebenfalls eine Zwischenbilanz<br />

gezogen und die Rechtslage<br />

nachjustiert. In dem über 150 Artikel starken<br />

Datenschutz-Anpassungs-Gesetz wurden<br />

nicht nur Begriffsbestimmungen und Verweisungen<br />

angepasst, sondern auch einige Entlastungen<br />

beschlossen. So greift die Pflicht,<br />

einen betrieblichen Datenschutzbeauftragten<br />

zu benennen, künftig erst ab einer Anzahl<br />

von 20 Mitarbeitern, bisher waren es zehn.<br />

Für die Einwilligung der Mitarbeiter zur Datenverarbeitung<br />

reicht in Zukunft eine E-Mail,<br />

eine schriftliche Zustimmung in Papierform<br />

ist nicht mehr erforderlich.<br />

Anhaltende Unsicherheit<br />

Dennoch tun sich viele, vor allem mittelständische<br />

Unternehmen nach wie vor schwer<br />

mit der europäischen Grundverordnung. Dies<br />

liegt nach Ansicht von Dr. Jens Eckhardt, Vorstand<br />

Recht im Berufsverband der Datenschutzbeauftragten<br />

Deutschlands (BvD), an<br />

dem ungewohnten Ansatz der DSGVO. „Während<br />

sich in der Praxis im ‚alten‘ Datenschutzrecht<br />

die Mehrzahl der Regelungen mit der<br />

Frage befasste, ob eine bestimmte Datenverarbeitung<br />

erlaubt ist oder nicht, befasst sich<br />

die Mehrzahl der Regelungen der DSGVO nun<br />

mit Dokumentations-, Organisations- und<br />

Transparenzanforderungen“, sagt der Jurist.<br />

„Diese sind sicherlich gut für den Datenschutz,<br />

steigern aber die Komplexität im Unternehmensalltag<br />

erheblich.“ So setzen sich<br />

nach wie vor viele Unternehmen einem hohen<br />

Bußgeldrisiko aus – nicht aus Ignoranz<br />

und Böswilligkeit, sondern schlichtweg aus<br />

Hilflosigkeit. „Der größte Fallstrick war die<br />

Unsicherheit, was konkret zu tun ist“, bringt<br />

es Eckhardt auf den Punkt.<br />

Der Hype um den Datenschutz einerseits, der<br />

immer stärkere Zwang zu mehr Digitalisierung<br />

und Automatisierung, gerade in der Logistik,<br />

andererseits – sind dies nicht zwei sich<br />

abstoßende Pole, unvereinbar unter einem<br />

Unternehmensdach, erst recht im Mittelstand?<br />

Das muss nicht sein, sagt der Experte.<br />

„Das Datenschutzrecht ist nicht per se digitalisierungsfeindlich,<br />

es versucht nur, die Balance<br />

zwischen Verarbeitung personenbezogener<br />

Daten und Schutz der betroffenen Personen<br />

herzustellen“, erläutert BvD-Vorstand<br />

Eckhardt.<br />

Die DSGVO sei darauf ausgerichtet, bereits im<br />

Vorfeld und im Zuge der Entwicklung solcher<br />

Technologien den Datenschutz zu berücksichtigen,<br />

etwa durch die sogenannte Datenschutz-Folgenabschätzung<br />

in Artikel 35. „Für<br />

den Datenschutzbeauftragten liegt die Herausforderung<br />

darin, zu vermitteln, dass eine<br />

frühe Berücksichtigung sinnvoll ist, um einen<br />

datenschutzkonformen Fortschritt zu erzielen“,<br />

so Eckhardt.<br />

Datenschutz im Einkauf<br />

Ein Verdienst der DSGVO ist es, dass sie einen<br />

einheitlichen Rechtsrahmen geschaffen hat,<br />

der sogar über die Grenzen der Europäischen<br />

Union hinausreicht. Unternehmen, die weltweit<br />

einkaufen, haben heute wesentlich höhere<br />

Datenschutzanforderungen an ihre Lieferanten.<br />

Es spielt dabei nur eine untergeordnete<br />

Rolle, wo die Lieferanten sitzen, denn die<br />

DSGVO ist der gemeinsame datenschutzrechtliche<br />

Nenner, auf den man sich einigt. Ohnehin<br />

müssen sich alle Unternehmen, die ihre Dienste<br />

auf dem europäischen Markt anbieten, zur<br />

Einhaltung der Grundverordnung verpflichten,<br />

das verlangt das neue Marktortprinzip.<br />

Offene Baustellen<br />

Der größte Handlungsbedarf dürfte <strong>aktuell</strong><br />

bei den Dokumentations- und den Löschpflichten<br />

bestehen. Dokumente wie Daten-<br />

38 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


Bild: Bird & Bird<br />

Rechtsanwalt Dr. Alexander<br />

Duisberg vom Münchner Büro der<br />

Anwaltskanzlei Bird & Bird.<br />

„Die Datenschutzbehörden<br />

neigen zu niedrigeren Buß -<br />

geldern, wenn man<br />

umfassend kooperiert und<br />

ernsthaft belegen kann,<br />

was man schon alles getan<br />

hat und wo nur noch das<br />

eine oder andere im<br />

Rahmen eines definierten<br />

Projekts zu finalisieren ist.“<br />

Dr. Alexander Duisberg<br />

Bild: BvD<br />

Dr. Jens Eckhardt, Vorstand Recht<br />

im Berufsverband der Datenschutzbeauftragten<br />

Deutschlands (BvD).<br />

„Der größte Fallstrick<br />

war die Unsicherheit,<br />

was konkret zu tun<br />

ist.“<br />

Dr. Jens Eckhardt<br />

schutzerklärungen, Verzeichnisse von Verarbeitungstätigkeiten<br />

sowie Datenschutz-Folgenabschätzungen<br />

müssen dringend vervollständigt<br />

und aktualisiert werden. Adäquate<br />

Löschprozesse sind – wiederum unter Berücksichtigung<br />

der diversen Aufbewahrungspflichten<br />

– dringend zu implementieren, falls<br />

noch nicht geschehen. „Die Datenschutz -<br />

behörden neigen zu niedrigeren Bußgeldern,<br />

wenn man umfassend kooperiert und ernsthaft<br />

belegen kann, was man schon alles<br />

getan hat und wo nur noch das eine oder<br />

andere im Rahmen eines definierten Projekts<br />

zu finalisieren ist“, weiß Datenschutzrechtler<br />

Duisberg.<br />

Verteidigungsstrategien im Ernstfall<br />

Empfehlenswert ist, das Verhalten für den<br />

Ernstfall in einem Handbuch zusammenzutragen,<br />

das man herausziehen kann, wenn<br />

die Behörde tatsächlich vor der Tür steht oder<br />

ein Anhörungsbogen mit der Post ins Haus<br />

flattert. Zu diesem Zeitpunkt erst damit zu<br />

beginnen, dürfte dagegen wenig Eindruck<br />

auf die Datenschützer machen. Punkte wie<br />

Aufgabenverteilung, interne Kommunikation,<br />

Pressearbeit und Kommunikation mit der Datenschutzbehörde<br />

können in diesem Verteidigungshandbuch<br />

festgehalten werden. Auch<br />

das Thema „Durchsuchungen“ darf nicht tabu<br />

sein. Denn die Datenschutzbehörden haben<br />

andere Befugnisse als Polizei oder Staatsanwaltschaft;<br />

Artikel 31 DSGVO normiert<br />

eine umfassende Kooperationspflicht, die die<br />

Behörde im Rahmen ihrer Ermittlungen einfordern<br />

kann und von der die Mitarbeiter wissen<br />

müssen.<br />

Auch im Ernstfall vor Gericht ist man mit<br />

einem solchen Leitfaden gut aufgestellt.<br />

Nach den Regeln der DSGVO obliegt dem Unternehmen<br />

die Beweislast dafür, dass alle<br />

Vorgaben des Datenschutzes richtig und vollständig<br />

umgesetzt worden sind. Dieser Nachweis<br />

gelingt am besten, wenn man neben<br />

den obli gatorischen Dokumentationen auch<br />

eine Anleitung vorlegen kann, die das korrekte<br />

Verhalten im Schadensfall, bei Eintritt einer<br />

Datensicherheitspanne und bei einem<br />

datenschutzrechtlichen Ermittlungsverfahren<br />

aufzeigt.<br />

Was die Datenschutzgrundverordnung zweifellos<br />

in kürzester Zeit geschafft hat: der Datenschutz<br />

spielt heute eine viel größere Rolle<br />

als noch vor zwei Jahren. Dies ist ein beacht -<br />

licher Erfolg für eine gesetzgeberische Maßnahme.<br />

Dort, wo das Bewusstsein für den<br />

Datenschutz noch nicht vorhanden oder nur<br />

sehr zaghaft ausgeprägt ist, werden zukünftig<br />

wohl empfindliche Bußgelder nachhelfen.<br />

Kli. ma . schutz . sys . tem=<br />

klimafreundlich drucken<br />

und kopieren<br />

Mehr Informationen unter<br />

<strong>Beschaffung</strong> printgreen.kyocera.de<br />

<strong>aktuell</strong> 2019 11 39


MANAGEMENT<br />

Die Studie zeigt, welche Ideen und Fähigkeiten Einkaufsabteilungen weiterbringen.<br />

Bild: Colin Fearing/adobe.stock.com<br />

Globale Einkaufsleiterumfrage von Deloitte<br />

Digitalisierung hinkt hinterher<br />

„Investieren Sie in Ihre Teams,<br />

investieren Sie in Technologien,<br />

und verbringen Sie Zeit damit,<br />

Vertrauen zu Ihren Lieferanten<br />

aufzubauen.“<br />

Lucy Harding, Partnerin bei Odgers<br />

Berndston<br />

Wie steht es um die Einkaufsabteilungen weltweit? Das zeigt eine neue Studie, die Deloitte nunmehr<br />

zum siebten Mal herausgebracht hat. Demnach ist die Kostenreduzierung noch immer die wichtigste<br />

Strategie für Einkaufsabteilungen. Zudem zeigt die Studie, wie langsam die Entwicklung der digitalen<br />

Transformation vorangeht und wie wenig Nachwuchspflege und Mitarbeiterbildung betrieben wird.<br />

Als hauptsächliche Strategie für das nächste<br />

Jahr geben 78 % der Reduzierung der Kosten,<br />

58 % die Entwicklung neuer Produkte und<br />

Märkte und 54 % das Risikomanagement an.<br />

Ian Stewart, Cheif Economist bei Deloitte,<br />

kommentiert: „CFOs sind 2018 mehr darauf<br />

konzentriert, die Kosten zu kontrollieren, als<br />

sie es in den letzten acht Jahren waren. Sie<br />

sind aber auch optimistischer als in den letzten<br />

beiden Jahren und die wahrgenommene<br />

Unsicherheit ist geschrumpft.“<br />

Wertschöpfung und Kollaboration<br />

Die Autoren sagen, dass die Rolle des Einkaufs<br />

in der gesamten Lieferkette an Bedeutung<br />

gewinnt. Im nächsten Jahr konzentrieren sich<br />

die Befragten im Detail auf die folgende<br />

traditionelle Felder, um ihre Wertschöpfung<br />

zu steigern: 37 % wollen die Ausgaben konsolidieren,<br />

32 % wollen die Kosten für den Lebenszyklus<br />

verringern, 31 % wollen den Wettbewerb<br />

erhöhen. Nur 23 % wollen die Zusammenarbeit<br />

mit den Lieferanten verstärken. Im<br />

vorletzten Jahr war der Wert noch 16 Prozentpunkte<br />

höher, und so sagen die Autoren, dass<br />

in diesem Punkt die Wertschöpfung zu wenig<br />

genutzt wird.<br />

Laut der Studie haben knapp drei Viertel der<br />

Befragten die Unterstützung der Führungsebene.<br />

Allerdings fühlt sich nur jeder Dritte<br />

„sehr unterstützt“. Hier besteht also eine Herausforderung<br />

für den Einkauf, die Unterstützung<br />

weiterhin auf hohem Level zu halten.<br />

Die Autoren finden es beunruhigend, dass<br />

65 % der Befragten nur limitierte Transparenz<br />

über Tier-1-Lieferanten hinaus haben. Dem<br />

gegenüber stehen nur 6 % der Befragten, die<br />

nach eigenen Angaben volle Transparenz in<br />

ihrer Lieferkette haben. Dies hat vor allem<br />

Auswirkungen auf die Einhaltung gesetzlicher<br />

Vorschriften, aber auch die Corporate<br />

Soical Responsibility.<br />

Talent und Führung<br />

Die Hälfte der Befragten glauben, dass ihre<br />

Teams nicht die Fähigkeiten hätten, ihre Strategie<br />

umzusetzen. Im Vorjahr gaben 60 %<br />

diese Antwort, dennoch ist auch in diesem<br />

Jahr die Anzahl der Befragten, die eine nega -<br />

tive Antwort gaben, sehr hoch.<br />

Laut Autoren ist es „enttäuschend“, dass es<br />

oft keine klare Weiterbildungsstrategie und<br />

Talentförderung gibt. So planen nur 16 % der<br />

Befragten, digitale Fähigkeiten zu erweitern.<br />

Lucy Harding, Partnerin bei Odgers Berndston,<br />

sieht hier Entwicklungspotenzial: „Investieren<br />

Sie in Ihre Teams, investiern Sie in Technologien,<br />

und verbringen Sie Zeit damit, Vertrauen<br />

zu Ihren Lieferanten aufzubauen, um<br />

deren Talent ebenfalls anzuzapfen – denn es<br />

gibt nicht genug Talent für alle.“<br />

Digitale <strong>Beschaffung</strong><br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die Digitalisierung<br />

des Einkaufs hinter den Erwartungen<br />

zurückbleibt. 17 % der Befragten haben sogar<br />

gar keine digitale <strong>Beschaffung</strong>sstrategie.<br />

Allerdings werden einige Teilbereiche durch<br />

digitale Technologien unterstützt. Dazu<br />

gehört vor allem die Bestellanforderung und<br />

Was macht den Einkauf<br />

leistungsstark?<br />

Zusatzinfo<br />

Die Studie sieht sieben Teilbereiche, in denen<br />

leistungsstarke Einkaufsleiter die Nase vorne<br />

haben:<br />

• Balanced Scorecard<br />

• Strategische Entscheidungen<br />

• Digitale <strong>Beschaffung</strong><br />

• Interessenvertretung auf Führungsebene<br />

• Transparenz in der Lieferkette<br />

• Leadership<br />

• Talentförderung<br />

Bestellung sowie die Zahlung. Auch die Lieferantensuche<br />

bzw. das operationale Einkaufen<br />

sind bei immerhin 43 % ganz oder zu einem<br />

großen Teil digitalisiert. Gefragt, welche Technologien<br />

in den nächsten zwei Jahren am einflussreichsten<br />

sein werden, antwortete über<br />

die Hälfte der Teilnehmer, dass die Datenanalyse<br />

die größten Auswirkungen haben wird.<br />

Als Hinderungsgründe bei der Umsetzung<br />

von digitalen Technologien nennen 46 % der<br />

Befragten einen Mangel an Datenintegration<br />

und 45 % mangelnde Datenqualität. Jeder<br />

Dritte nennt zusätzlich die mangelnde Prio -<br />

risierung der Transformation, mangelnde<br />

Fähigkeiten von Datenressourcen und fehlendes<br />

Verständnis als Hinderungsgründe. Hier<br />

besteht also noch klarer Aufholbedarf. (sd)<br />

40 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


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Ralf<br />

Moeller<br />

Reiner<br />

Calmund<br />

Bild ©Johannes Haas<br />

Foto © Pick<br />

Urs<br />

Meier<br />

Olivia<br />

Jones<br />

Ralph<br />

Caspers<br />

Prof. Dr. Thomas<br />

Liebetruth<br />

Prof. Dr. Elisabeth<br />

Fröhlich<br />

Prof. Dr. Vitali<br />

Gretschko<br />

Dr. Vivien<br />

Veit<br />

Wilfried<br />

Breuer<br />

Christian<br />

Lindemann<br />

Joachim<br />

Llambi<br />

Eine Veranstaltung von:<br />

Unsere Partner:<br />

Wir sehen uns auf dem DELK 2020!<br />

Ausführliche Informationen zum DELK 2020 unter: www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 41


7 gute Gründe<br />

für Ihre Teilnahme<br />

am DELK 2020<br />

1<br />

Deutschlands größter Kongress<br />

für Einkaufsleiter<br />

Mit 2.000 Teilnehmern ist der DELK der größte<br />

Fachkongress für Einkaufsleiter in ganz<br />

Deutschland. Nirgendwo sonst finden Sie so<br />

viele Einkaufsleiter an einem Ort versammelt.<br />

2<br />

Für alle Branchen und<br />

Unternehmensgrößen<br />

Egal, wie groß Ihr Unternehmen ist oder in<br />

welcher Branche Sie tätig sind, Deutschlands<br />

größter Kongress für Einkaufsleiter bietet<br />

Antworten auf Ihre dringendsten Fragen.<br />

3<br />

Praxisrelevante Lösungen für<br />

Ihren Arbeitsalltag<br />

Sie erhalten sofort anwendbare Lösungen<br />

für Ihren Arbeitsalltag von über 80 Top-<br />

Referenten in über 100 zukunftsweisenden<br />

Vorträgen und Workshops.<br />

54<br />

Deutschlands renommierteste<br />

Top-Referenten<br />

Über 80 namhafte nationale und internationale<br />

Key note-Speaker und Experten aus der<br />

Praxis, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sorgen<br />

dafür, dass Sie das Gelernte sofort in Ihrem<br />

Unternehmen reibungslos umsetzen können.<br />

5<br />

Über 100 Vorträge und<br />

Workshops<br />

Sie können sich Ihr Kongressprogramm individuell<br />

aus 100 Vorträgen, Praxisforen und Work -<br />

shops zusammenstellen: Egal, ob Sie in einer<br />

Kleinstgruppe direkt mit dem Referenten »Ihr«<br />

Thema diskutieren, ob Sie einen Workshop<br />

besuchen möchten oder ob Sie Vorträge im<br />

Plenumssaal mit 2.000 Kollegen bevor zugen.<br />

6<br />

Kontakte und Networking-<br />

Gelegenheiten<br />

Nur auf dem DELK können Sie sich so intensiv<br />

mit Special Guests, Referenten, Keynote-Speakern<br />

und natürlich 2.000 Ihrer Kolleginnen und<br />

Kollegen austauschen und sich neue Impulse<br />

für Ihre Arbeit holen.<br />

7<br />

All-inclusive Premium<br />

Vollverpflegung<br />

Vom Frühstück über verschiedene Pausensnacks,<br />

Mittagsbuffet mit kalten und warmen<br />

Speisen, Kaffee und Kuchen bis hin zum Sektempfang<br />

und Getränken lässt der DELK keine<br />

Wünsche offen.<br />

Das bietet Ihnen nur der DELK 2020:<br />

Freuen Sie sich schon jetzt auf über 100 spannende Vorträge, aus<br />

denen Sie Ihr individuelles Kongress-Programm zusammenstellen.<br />

Das sind die Top-Themen des DELK 2020:<br />

Einkaufsleiter im Fokus –<br />

Vom <strong>Beschaffung</strong>s-Chef zum Top-Strategen<br />

Einkauf ist mehr als <strong>Beschaffung</strong>sservice, er ist erfolgsentscheidend. Stärken Sie<br />

daher Ihre persönlichen Management-, Führungs- und Kommunikationskompetenzen.<br />

So werden Sie zum Kopf des Einkaufs!<br />

Alles unter Kontrolle –<br />

Einkaufsorganisation aus der Führungsperspektive<br />

Eine tadellose Einkaufsperformance steigert den Unternehmenserfolg. Erfahren<br />

Sie, wie Sie Controlling, Kostenreduktion und Prozessoptimierung aus dem<br />

Eff-Eff beherrschen. So haben Sie alle Kennzahlen unter Kontrolle!<br />

Master of Supply Chain Management –<br />

Lieferanten und Lieferketten voll im Griff<br />

Lieferanten und Supply Chains sind das A und O im Einkauf. Optimieren Sie<br />

daher Ihre Schlüsselkompetenzen: Identifizieren, Verhandeln, Steuern und<br />

Überwachen. So halten Sie alle Fäden der Lieferkette fest in Ihrer Hand!<br />

Big in (global) Business! –<br />

Internationale Märkte und globale <strong>Beschaffung</strong> meistern<br />

Die Globalisierung ist Ihr Fuß in der Tür zu neuen <strong>Beschaffung</strong>squellen.<br />

Lernen Sie internationale Märkte, ihre Risiken und Chancen, besser kennen<br />

als Ihre Westentasche. So schöpfen Sie die Einkaufspotenziale weltweit aus!<br />

Einkauf 4.0 –<br />

Zielsicher durch die digitale Transformation<br />

Die Zukunft ist digital! Auch in der <strong>Beschaffung</strong>. Gestalten Sie gemeinsam mit<br />

unseren Fachexperten die digitale Transformation und somit die Zukunft des<br />

Einkaufs. So bleiben Sie mit Ihrem Unternehmen an der Spitze!<br />

Termin- und Veranstaltungsüberblick des DELK 2020:<br />

Vor-Kongresstag<br />

Hauptkongress<br />

Montag,<br />

25. Mai 2020<br />

Dienstag,<br />

26. Mai 2020<br />

Mittwoch,<br />

27. Mai 2020<br />

Beginn Ende Veranstaltung<br />

12: 30 13: 30 Anmeldung und Begrüßungskaffee<br />

13: 30 17: 20 Preworkshops<br />

17: 30 19: 00 Hauptvortrag<br />

19: 00 20: 00 Sektempfang & Buffet, Networking der Teilnehmer und Aussteller<br />

Beginn Ende Veranstaltung<br />

08: 00 09: 00 Anmeldung und Begrüßungskaffee, Ausstellungseröffnung<br />

09: 00 09: 30 Eröffnung des DELK 2020<br />

09: 30 10: 30 Eröffnungsvortrag<br />

10: 30 11: 30 Kaffee & Snacks, Networking und Besuch der Fachausstellung<br />

11: 30 12: 45 Vorträge und Praxisforen<br />

12: 45 14: 30 Mittagsbuffet, Networking und Besuch der Fachausstellung<br />

14: 30 15: 45 Vorträge und Praxisforen<br />

15: 45 16: 45 Kaffee & Kuchen, Networking und Besuch der Fachausstellung<br />

16: 45 18: 00 Vorträge und Praxisforen<br />

18: 00 19: 00 Sektempfang & Snacks, Networking der Teilnehmer und Aussteller<br />

19: 00 00: 00 Abend-Event mit Show-Act, Gala-Programm und Buffet<br />

Beginn Ende Veranstaltung<br />

08: 00 09: 00 Begrüßungskaffee und Besuch der Fachausstellung<br />

09: 00 10: 15 Vorträge und Praxisforen<br />

10: 15 11: 15 Kaffee & Snacks, Networking und Besuch der Fachausstellung<br />

11: 15 12: 30 Vorträge und Praxisforen<br />

12: 30 13: 45 Mittagsbuffet, Networking und Besuch der Fachausstellung<br />

13: 45 14: 45 Abschlussvortrag<br />

14: 45 15: 00 Verabschiedung<br />

Vor-Kongresstag<br />

optional zubuchbar<br />

Abend-Event<br />

optional zubuchbar<br />

42 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11<br />

Jetzt Teilnahme mit 75 % Super-Frühbucherrabatt sichern unter: www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de


Vor-Kongresstag: Montag, 25. Mai 2020<br />

Nehmen Sie gemeinsam mit ausgewählten Referenten praxisrelevante<br />

Fachthemen in den Intensiv-Preworkshops in Angriff.<br />

12:30 – 13:30 Uhr | Anmeldung und Begrüßungskaffee<br />

Vor-Kongresstag<br />

optional zubuchbar<br />

13:30 – 17:20 Uhr | Preworkshops inklusive Kaffee & Snacks und Networking<br />

Vor-Kongresstag<br />

Vor-Kongresstag<br />

Foto © Jochen Günther<br />

HV 1 PW 5<br />

PW 4 PW 3<br />

PW 2<br />

PW 1<br />

Liebesgrüße aus dem Einkauf –<br />

Trainieren Sie als Vorgesetzte Ihre 007-Skills für durchschlagenden Führungserfolg<br />

Leo Martin, Ex-Geheimagent & Kriminalist<br />

Sein Name ist Martin. Leo Martin. Er liest in Menschen wie in einem offenen Buch. Und Sie können das auch!<br />

Gehen Sie bei ihm in diesem Preworkshop ins 007-Training! Durchschauen Sie Ihr Gegenüber auf den ersten<br />

Blick. Damit kommunizieren Sie erfolgreicher, führen besser und erreichen Ziele schneller. Lassen Sie sich das<br />

nicht entgehen!<br />

Verhandlung als Königsdisziplin –<br />

Erarbeiten Sie Ihre individuelle Strategie, um jeden Deal zum Abschluss zu bringen<br />

Ullrich Weigel, Experte für Verhandlungsführung<br />

»Gute Vorbereitung ist die halbe Miete!« Das muss Ihr Motto für jede Verhandlung sein. Erarbeiten Sie<br />

daher mit Ullrich Weigel Ihre individuelle Verhandlungsstrategie. Wirken Sie Manipulationen gezielt<br />

entgegen und erkennen Sie unfaire Praktiken auf den ersten Blick. So bringen Sie als Einkaufsleiter jeden<br />

Deal zum Abschluss.<br />

Seien Sie Ihrer Zeit voraus! –<br />

Konzipieren Sie Ihren maßgeschneiderten Digitalisierungsfahrplan für den Einkauf der Zukunft<br />

Prof. Dr. Erich Groher, Professor für SCM, ISM München<br />

Digitalisierung ist in aller Munde, doch was genau bedeutet das für Sie als Einkaufsleiter? Konzipieren Sie<br />

in diesem Preworkshop Ihren maßgeschneiderten Digitalisierungsfahrplan für den Einkauf der Zukunft.<br />

Mit Prof. Dr. Groher richten Sie alle Prozesse auf 4.0 aus und sind Ihrer Zeit sowie Ihrer Konkurrenz immer<br />

einen Schritt voraus.<br />

Die schlaue Art des Sparens –<br />

Entwickeln Sie passgenaue Methoden, um Ihren Einkauf kosteneffizient zu gestalten<br />

Prof. Dr. Jochem Piontek, Professor für Logistics Engineering & Management, HS Bremerhaven<br />

Sparen geht immer. Die Fragen sind nur „Wo?“ und „Wie?“. Werden Sie vom Einkaufsleiter zum Einspar-Meister:<br />

Entwickeln Sie in diesem Workshop mit Prof. Dr. Jochem Piontek passgenaue Methoden, um Ihren Einkauf<br />

kosteneffizient zu gestalten ohne die Qualität zu vernachlässigen. Das Ergebnis: Die Geschäftsführung liegt<br />

Ihnen zu Füßen.<br />

Brennen statt Ausbrennen! –<br />

Konzipieren Sie Ihr passgenaues Anti-Stress-Rezept für mehr Gelassenheit und Leistungsstärke<br />

Steven Töteberg, Spezialist für Selbstwahrnehmung & Stressprävention<br />

Viele, vor allem männliche, Führungskräfte behaupten von sich, keinen Stress zu haben und vor allem, dass<br />

er Ihnen nichts anhaben kann. Schließlich kennt ein Indianer keinen Stress! Schärfen Sie in diesem Preworkshop<br />

Ihre »Stehauf-Kompetenz« und konzipieren Sie Ihr Anti-Stress-Rezept. Brennen Sie für Ihren Job ohne<br />

auszubrennen!<br />

17:30 – 19:00 Uhr | Hauptvortrag<br />

Exklusiver<br />

Keynote-<br />

Speaker<br />

Germany first! –<br />

Warum Deutschland als Standort für Produktion und Einkauf wieder relevant werden muss<br />

Wolfgang Grupp, CEO Trigema<br />

»Ein Land, das zu 86 Prozent vom Export lebt, wird ohne Fabriken und Arbeiter nicht zukunftsfähig sein!«<br />

So lautet eine Kernaussage vom Trigema-Chef Wolfgang Grupp. In seinem spannenden Vortrag erfahren<br />

Sie als Einkaufsleiter, warum Deutschland als Standort für Produktion und Einkauf wieder relevant werden<br />

muss. Getreu dem Motto »Germany first!«<br />

19:00 – 20:00 Uhr | Sektempfang & Buffet, Networking der Teilnehmer und Aussteller sowie Besuch der Fachausstellung<br />

Dank der kostenlosen Rücktrittsgarantie ganz ohne Risiko anmelden!<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 43


Kongresstag 1: Dienstag, 26. Mai 2020<br />

Profitieren Sie vom Know-how der über 80 renommierten nationalen und internationalen<br />

Top-Referenten und 100 zukunftsweisenden Vorträgen und Workshops!<br />

08:00 – 09:00 Uhr | Anmeldung, Begrüßungskaffee und Eröffnung der Fachausstellung<br />

09:00 – 09:30 Uhr | Eröffnung des DELK 2020<br />

09:30 – 10:30 Uhr | Eröffnungsvortrag<br />

Kongresstag 1<br />

HV 2<br />

Nächste Ausfahrt Zukunft! –<br />

Wie Sie als Einkaufsleiter von KI und Digitalisierung profitieren<br />

Ranga Yogeshwar, Deutschlands bekanntester Wissenschaftsjournalist<br />

Unsere Welt entwickelt sich so rasant wie nie zuvor. Das geht auch am Einkauf nicht spurlos vorbei. Als Einkaufsleiter sind<br />

Sie in der Pflicht mit diesem Wandel Schritt zu halten. Diskutieren Sie mit Ranga Yogeshwar, wie Sie heute und morgen von<br />

KI und Digitalisierung profitieren können. Bleiben Sie auf der Höhe der Zeit!<br />

10:30 – 11:30 Uhr | Kaffee & Snacks, Networking und Besuch der begleitenden Fachausstellung<br />

11:30 – 12:45 Uhr | Vorträge und Praxisforen<br />

Kongresstag 1<br />

Kongresstag 1<br />

PF 46 HV 5<br />

PF 15 PF 35 PF 25 PF 14<br />

HV 4<br />

HV 3<br />

NO LIMITS –<br />

Wie schaffe ich als Einkaufsleiter mein Ziel?<br />

Joey Kelly, Musiker, Extremsportler, Autor & Motivationscoach<br />

Joey Kelly ist der Inbegriff von »Durchhaltevermögen«. Erfahren Sie, wie Sie als Einkaufsleiter selbst unter schwierigen<br />

Bedingungen Ihre Visionen in die Tat umsetzen! Lernen Sie, wie Sie mit absoluter Disziplin und viel Ehrgeiz Ihre Ziele<br />

erreichen und sich zukunftsorientiert neue Meilensteine setzen. Wachsen Sie über sich hinaus!<br />

Einkauf 4.0 –<br />

Was vom Digitalisierungshype in der Praxis übrigbleibt<br />

Prof. Dr. Elmar Bräkling, Professor für ABWL, insb. <strong>Beschaffung</strong> & Logistik, HS Koblenz<br />

4.0 – Revolution oder Evolution? Was bedeutet der Megatrend Digitalisierung eigentlich für die industrielle Praxis?<br />

Wie verändert er Fertigungs- und Lieferkonzepte und welche Implikationen hat das für den Einkauf? Diskutieren Sie<br />

mit Prof. Dr. Bräkling, welchen zentralen Zukunftsherausforderungen Sie sich als Einkaufsleiter stellen müssen.<br />

Totmotiviert?! – Das Ende der Motivationslügen und was<br />

Ihre Mitarbeiter wirklich antreibt<br />

Steffen Kirchner<br />

Mentaltrainer & Businesscoach<br />

Gefürchtet, geliebt, gebenchmarkt? –<br />

Was moderne <strong>Beschaffung</strong> für Ihren Einkauf bedeutet<br />

Prof. Dr. Stefan Zeisel<br />

Professor für BWL, HS Niederrhein<br />

Ein unmoralisches Angebot? –<br />

So hat Korruption in Ihrem Einkauf keine Chance<br />

Dr. Vivien Veit<br />

Rechtsanwältin & Antikorruptions-Spezialistin<br />

Zeig, was du sagen willst – Wie Sie als Einkaufsleiter mit<br />

authentischer Körpersprache voll überzeugen<br />

Andreas Hartmann<br />

Experte für Körpersprache & Wirkung<br />

12:45 – 14:30 Uhr | Mittagsbuffet, Networking und Besuch der begleitenden Fachausstellung<br />

PF 36<br />

PF 51<br />

PF 45<br />

14:30 – 15:45 Uhr | Vorträge und Praxisforen<br />

Prävention statt operativer Hektik – So werden Sie mit Risikomanagement<br />

im Einkauf der DIN ISO 9001:2015 gerecht<br />

Frank Sundermann<br />

Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />

Auf zu neuen Märkten – Wie Ihnen der Einstieg in das<br />

Lieferantenmanagement der Zukunft gelingt<br />

Prof. Dr. Marc Helmold<br />

Professor für ABWL, IUBH<br />

KI im Einkauf –<br />

Wie Verhandlungsavatare Ihr Leben radikal vereinfachen<br />

Prof. Dr. Holger Schiele<br />

Professor of Technology Management, Twente University<br />

Von schrägen Vögeln und grauen Mäuschen –<br />

So stärken Sie Akzeptanz und Toleranz in Ihrem Team<br />

Olivia Jones, Deutschlands Drag Queen Nummer 1<br />

Sie ist groß, bunt und fällt auf! Paradiesvogel Olivia Jones weiß, wie es ist, der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu sein –<br />

ob positiv oder negativ. Diskutieren Sie mit Deutschlands Drag Queen Nummer 1, wie Sie eine Kultur der Akzeptanz und<br />

Toleranz fördern, in der sich Ihre Mitarbeiter wohl fühlen und ihre Talente voll entfalten.<br />

Qualität statt Quantität! – Herausforderung und<br />

Optimierungspotenzial für Ihr Datenmanagement<br />

Thomas Schäffer<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, HS Heilbronn<br />

PF 26<br />

PF 27<br />

Eventvortrag<br />

Effizienz rauf, Kosten runter – Mit dem passenden<br />

Controlling haben Sie Ihren Einkauf im Griff<br />

Prof. Dr. Jochem Piontek<br />

Professor für Logistics Engineering, HS Bremerhaven<br />

Vom Einkaufsleiter zum Strategen –<br />

Wie Sie aktives Wertschöpfungsmanagement betreiben<br />

Andreas Stollenwerk<br />

Spezialist für Einkaufsmanagement<br />

44 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11<br />

Informationen zu Vorträgen und Referenten unter: www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de


Kongresstag 1: Dienstag, 26. Mai 2020<br />

Lassen Sie sich inspirieren in über 80 praxisrelevanten Hauptvorträgen und Praxisforen<br />

renommierter Experten und Top-Speakern – speziell für Sie als Einkaufsleiter.<br />

14:30 – 15:45 Uhr | Vorträge und Praxisforen<br />

HV 6<br />

Eventvortrag<br />

Gladiatortraining –<br />

Nur wer selbst zu Höchstleistungen motiviert ist, führt sein Team zum Sieg<br />

Ralf Moeller, Schauspieler & ehemaliger Mr. Universum<br />

Für Gladiatoren ging es in der Arena um Leben und Tod! Entschlossenheit und der unbedingte Wille zum Erfolg sind auch<br />

für Führungskräfte der Neuzeit elementar. Gehen Sie als Einkaufsleiter motiviert und voller Zuversicht voraus – Ihr Team<br />

wird Ihnen voller Überzeugung folgen. Ralf Moeller zeigt Ihnen, wie das gelingt.<br />

Kongresstag 1<br />

Kongresstag 1<br />

Foto © Pick<br />

PF 16<br />

PF 47<br />

PF 37<br />

PF 19<br />

PF 38 PF 20 PF 28<br />

Ihr Ass im Ärmel – So optimieren Sie mit modernem<br />

Prozessmanagement Ihren Einkauf<br />

Prof. Dr. Thomas Liebetruth<br />

Professor für Internationale BWL, OTH Regensburg<br />

15:45 – 16:45 Uhr | Kaffee & Kuchen, Networking und Besuch der begleitenden Fachausstellung<br />

HV 7<br />

HV8<br />

Das Ende des Einkaufs? – Dieser Paradigmenwechsel kommt<br />

mit der Digitalisierung auf Sie zu<br />

Prof. Dr. Michael Benz<br />

Studiengangsleiter International Logistics & SCM, ISM<br />

Die richtigen Knöpfe drücken! –<br />

Professionelles Verhandlungstraining für Einkaufsleiter<br />

Prof. Dr. Tilman Eichstädt<br />

Global VP Purchasing, HelloFresh<br />

It’s Showtime! – So brillieren Sie mit Schlagfertigkeit und<br />

Souveränität auf der Bühne des Lebens<br />

Christian Lindemann<br />

Showman beim Cirque du Soleil<br />

EBIT oder Ethik? –<br />

Wie Sie als Einkaufsleiter Gewissen und Geschäft vereinen<br />

Heinz Jiranek<br />

Diplom-Psychologe<br />

Lassen Sie Ihre Stimme sprechen! – So treffen Sie als<br />

Einkaufsleiter bei jeder Verhandlung den richtigen Ton<br />

Anno Lauten<br />

Stimmtrainer<br />

Im Dutzend billiger?! – So gestalten Sie als Einkaufsleiter<br />

erfolgreiche <strong>Beschaffung</strong>skooperationen<br />

Prof. Dr. Elmar Holschbach<br />

Professor für BWL, FH Südwestfalen<br />

PF 39 PF 29<br />

RT 1 PF 17 PF 18<br />

16:45 – 18:00 Uhr | Vorträge und Praxisforen<br />

PF 48<br />

Shi(f)t happens – Warum Ihr Geschäftsmodell von heute,<br />

morgen schon veraltet ist<br />

Prof. Dr. Axel Winkelmann<br />

Professor für BWL & Wirtschaftsinformatik, Uni Würzburg<br />

Round-Table-Gespräche:<br />

Diskutieren Sie mit Experten wie Joey Kelly,<br />

Prof. Dr. Elmar Bräkling und Steffen Kirchner<br />

im kleinsten Teilnehmerkreis direkt und exklusiv.<br />

Mit Herz und Hirn –<br />

Warum Kompetenz und Leidenschaft Ihre Formel zum Erfolg sind<br />

Reiner Calmund, Fußballexperte, Unternehmer & kulinarischer Genussmensch<br />

Er klopft Sprüche ohne Ende, doch ein Sprücheklopfer ist er nicht. Alles was Reiner Calmund anpackt verfolgt er getreu dem<br />

Motto: „Kompetenz und Leidenschaft, das ist die Formel zum Erfolg“. Ob Fußball oder Wirtschaft – dieses Credo gilt!<br />

In seinem Vortrag möchte er mit Ihnen genau darüber – über Leidenschaft und Kompetenz – sprechen.<br />

»Killerinstinkt« für den Einkauf –<br />

Wie Sie KI, Big Data & Co. optimal für sich nutzen<br />

Prof. Dr. Dr. Jivka Ovtcharova, Leiterin Institut für Informationsmanagement im Ingenieurwesen, KIT<br />

No risk, no fun! Das sollte Ihr Mantra sein, wenn Sie KI, Big Data & Co. als Einkaufsleiter optimal für sich nutzen wollen.<br />

Prof. Dr. Dr. Jivka Ovtcharova weckt Ihren »Killerinstinkt«, denn wenn Sie nicht bereit sind Ihre Komfortzone zu verlassen,<br />

dann geht Ihr Einkauf nirgendwo hin – schon gar nicht in eine digitale Zukunft!<br />

PF 52<br />

Zeitmanagement 4.0 – Überlebensstrategien für<br />

Einkaufsleiter in Zeiten der Informationsüberflutung<br />

Martin Geiger<br />

Effizienztrainer<br />

Ohne geht es nicht – Warum Materialgruppenstrategien für<br />

einen guten Einkauf unerlässlich sind<br />

Prof. Dr. Gerhard Heß<br />

Professor für Supply Management, TH Nürnberg<br />

No risk, more fun! –<br />

Wie Sie die Risiken im Lieferantenportfolio sicher steuern<br />

Prof. Dr. Julia Bendul<br />

Professorin für Netzwerkoptimierung, RWTH Aachen<br />

Goodbye Deutschland?! – Offshoring, Reshoring und deren<br />

Bedeutung für regionale Produktionsstandorte<br />

Prof. Dr. Steffen Kinkel<br />

Professor für Wirtschaftsinformatik, HS Karlsruhe<br />

Big Data: Da weiß man was man hat!? –<br />

Optimales Risikomanagement mit Prescriptive Analytics<br />

Christian Mandl<br />

Lehrstuhl für Logistik & SCM, TU München<br />

18:00 – 19:00 Uhr | Sektempfang & Snacks, Networking der Teilnehmer und Aussteller<br />

19:00 – 00:00 Uhr | Exklusives Abend-Event mit Show-Act, Gala-Programm und Buffet<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 45<br />

Stellen Sie sich aus dem umfangreichen Vortragsangebot Ihr persönliches Kongressprogramm zusammen


Kongresstag 2: Mittwoch, 27. Mai 2020<br />

Profitieren Sie von sofort anwendbaren Lösungen für Ihren Arbeitsalltag sowie einem intensiven<br />

Austausch mit Deutschlands renommiertesten Experten und Kollegen aus der Praxis!<br />

08:00 – 09:00 Uhr | Begrüßungskaffee und Besuch der begleitenden Fachausstellung<br />

09:00 – 10:15 Uhr | Vorträge und Praxisforen<br />

Bild ©Johannes Haas<br />

HV 9<br />

Keep it simple –<br />

Wie Sie als Einkaufsleiter komplexe Zusammenhänge an den Mann bekommen<br />

Ralph Caspers, »Sendung mit der Maus«-Moderator, UN-Botschafter & Autor<br />

Ralph Caspers versteht es, Komplexes einfach zu vermitteln. In fast 20 Jahren »Sendung mit der Maus« hat er sein<br />

Erklär-Talent perfektioniert. Er weiht Sie als Einkaufsleiter in seine Techniken ein. Bringen Sie schwer Verständliches auf den<br />

Punkt. Sorgen Sie dafür, dass um Sie herum ein Licht nach dem anderen aufgeht – und auch an bleibt!<br />

Kongresstag 2<br />

HV 10<br />

PF 21<br />

Ein Blick in die Kristallkugel des Einkaufs –<br />

Was Sie heute über den Einkauf von morgen wissen müssen<br />

Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky, Lehrstuhl für BWL & Industriebetriebslehre, Uni Würzburg<br />

Digitalisierung, Automatisierung, E-Procurement – an diesen Begriffen kommen Sie als Einkaufsleiter nicht mehr vorbei.<br />

Doch welche Auswirkungen haben neue Trends auf Ihre Abteilung? Werfen Sie gemeinsam mit Prof. Dr. Bogaschewsky<br />

einen Blick in die Kristallkugel. Erfahren Sie von ihm, was Sie heute über den Einkauf von morgen wissen müssen!<br />

Die härteste Spezialeinheit der Welt –<br />

Und was Deutschlands Einkaufsleiter von ihr lernen können<br />

Ingo Mathe<br />

Kampfschwimmer & Psychologe<br />

PF 30<br />

Hätten Sie's gewusst? – Die Top 10 der häufigsten Irrtümer<br />

im Einkaufsrecht und wie Sie diese vermeiden<br />

Dr. Jan Bohnstedt<br />

Rechtsanwalt, Bartsch Rechtsanwälte<br />

PF 41<br />

Supply Chain Management 2030 – Diese Megatrends in<br />

<strong>Beschaffung</strong>, Einkauf und Logistik müssen Sie kennen<br />

Prof. Dr. Wanja Wellbrock<br />

Professor für ABWL & Logistik, Uni Marburg<br />

PF 49<br />

Procurement Excellence – So wird Ihre <strong>Beschaffung</strong> zum<br />

digitalen Erfolgsfaktor für das ganze Unternehmen<br />

Prof. Dr. Willi Darr<br />

Professor Wirtschaft & Internationales Management, HS Hof<br />

PF 31<br />

Geld regiert die Welt – Mit diesen Methoden treiben Sie die<br />

Kostenoptimierung in Ihrem Einkauf voran<br />

Prof. Dr. Willi Muschinski<br />

Professor für ABWL, HS Niederrhein<br />

Bild © Fotostudio Fischer<br />

PF 22<br />

Soll ich oder soll ich nicht? – Wie der Reasoned Action<br />

Approach Ihr Handeln als Einkaufsleiter revolutioniert<br />

Prof. Dr. Rudolf Large<br />

Leitung Betriebswirtschaftliches Institut, Uni Stuttgart<br />

PF 42<br />

Risikomanagement 4.0 –<br />

Was die Digitalisierung für Ihre Lieferketten bedeutet<br />

Ernst Kranert<br />

Einkaufschef, Wolf GmbH<br />

RT 2<br />

Round-Table-Gespräche:<br />

Diskutieren Sie mit Experten wie Joachim Llambi<br />

Prof. Dr. Thomas Hanke und Wilfried Breuer<br />

im kleinsten Teilnehmerkreis direkt und exklusiv.<br />

Abend-Event in der Stadthalle Düsseldorf<br />

Erleben Sie nach dem ersten Kongresstag am 26. Mai unsere außergewöhnliche<br />

Abend-Veranstaltung.<br />

Abend-Event<br />

optional zubuchbar<br />

Freuen Sie sich auf faszinierende Unterhaltung, die Sie nachhaltig inspiriert und innerlich bewegt – der »blonde Shaolin«<br />

Marc Gassert zieht sein Publikum in den Bann wie kein anderer. Lassen Sie sich von außergewöhnlichen Show-Acts mitreißen.<br />

Tauschen Sie sich in angenehmer Atmosphäre intensiv mit Kolleginnen und Kollegen aus. Außerdem erwartet Sie ein<br />

Buffet mit kleinen und großen Köstlichkeiten inklusive aller Getränke.<br />

46 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11<br />

Jetzt dazu buchen: Abend-Event mit Show-Acts und Buffet!


Kongresstag 2: Mittwoch, 27. Mai 2020<br />

Tauschen Sie sich im direkten Gespräch mit Kolleginnen, Kollegen und ausgewiesenen Experten<br />

zu Fachfragen und einkaufsrelevanten Themen aus.<br />

10:15 – 11:15 Uhr | Kaffee & Snacks, Networking und Besuch der begleitenden Fachausstellung<br />

11:15 – 12:30 Uhr | Vorträge und Praxisforen<br />

HV 11<br />

Eventvortrag<br />

Auf die Haltung kommt es an! –<br />

Machen Sie als Einkaufsleiter auf jedem Parkett eine gute Figur<br />

Joachim Llambi, »Let's Dance«-Juror & Turniertänzer<br />

Körperhaltung, Stimme, Mimik – alles Schlüsselelemente für Autorität! Mit der richtigen Haltung und dem gewissen Taktgefühl<br />

beherrschen Sie jede Situation souverän. Joachim Llambi, der TV-Moderator und professionelle Turniertänzer, verrät<br />

Ihnen, wie Sie alles aus Ihrer Person herausholen. Nehmen Sie Haltung an!<br />

Kongresstag 2<br />

HV 12<br />

PF 32<br />

Unter Beschuss –<br />

Als Einkaufsleiter auch im Ausnahmezustand erfolgreich verhandeln<br />

Wilfried Breuer, Verhandlungsexperte<br />

Liefertermine, Preise und Transportkonditionen – als Einkaufsleiter sind harte Verhandlungen Ihr täglich Brot. Sie müssen<br />

Ihre Ansprüche durchsetzen, bei Dienstleistern, Produzenten und gegenüber der Geschäftsführung. Mit Wilfried Breuers<br />

Tipps werden Sie Ihre Ziele souverän erreichen und auch in heiklen Situationen professionell verhandeln.<br />

Kennzahlen und Kennzahlensysteme –<br />

Schätzt Du noch oder misst Du schon?<br />

Prof. Dr. Bert Leyendecker<br />

Forschungsprofessor, HS Koblenz<br />

PF 44<br />

London, Rio, Tokyo – Warum Global Procurement nur mit<br />

Global Mindset funktioniert<br />

Prof. Dr. Thomas Hanke<br />

stellv. Direktor, ILD, FOM Essen<br />

PF 23<br />

Führen mit der Shaolin-Strategie –<br />

Von der inneren Ruhe zur äußeren Stärke<br />

Großmeister Shi Yan Liang<br />

Shaolin Mönch<br />

PF 33<br />

Maverick-Buying – So bekommen Sie die trojanischen Pferde<br />

in Ihrem Unternehmen unter Kontrolle<br />

Prof. Dr. Tobias Frenzel<br />

Professor für Wirtschaftsingenieurwesen, Ostfalia Hochschule<br />

PF 50<br />

Contracting 4.0 –<br />

Das sind die neuen Vertragsmodelle für die Digitalisierung<br />

Prof. Dr. Michael Eßig<br />

Professor für WOW, Uni Bundeswehr München<br />

PF 24<br />

Top-Einkäufer = Top-Einkauf – Wie Sie Ihr <strong>Beschaffung</strong>steam durch<br />

gezielte Personalentwicklung zu Höchstleistungen führen<br />

Prof. Dr. Elisabeth Fröhlich<br />

Präsidentin, CBS Köln<br />

PF 43<br />

Marktdesign im Einkauf – Was ist das, was kann das und was<br />

bringt es Ihnen als Einkaufsleiter?<br />

Prof. Dr. Vitali Gretschko<br />

Leiter ZEW-Forschungsgruppe »Marktdesign«, Uni Mannheim<br />

PF 34<br />

Ein Fall für zwei – Wie und warum Einkauf & Logistik bei<br />

<strong>Beschaffung</strong>sentscheidungen Hand in Hand arbeiten sollten<br />

Dr. Tobias Breitling<br />

Projektmanager, Daimler AG<br />

12:30 – 13:45 Uhr | Mittagsbuffet, Networking und Besuch der begleitenden Fachausstellung<br />

13:45 – 14:45 Uhr | Abschlussvortrag<br />

Kongresstag 2<br />

HV 13<br />

Zwischen den Fronten –<br />

Wie Sie als Einkaufsleiter Entscheidungen unter Druck richtig treffen<br />

Urs Meier, Weltschiedsrichter, Unternehmer & Autor<br />

Als Einkaufsleiter müssen Sie komplexe Entscheidungen treffen, oft unter Druck und in Sekunden. Dabei geht es um mehr<br />

als richtig oder falsch – Ihr Urteil entscheidet über Erfolg oder Misserfolg Ihres Unternehmens. Lernen Sie, richtige Entscheidungen<br />

sicher zu treffen, aber auch mit Niederlagen souverän umzugehen.<br />

14:45 – 15:00 Uhr | Verabschiedung<br />

Das sagen Ihre Kollegen über den DELK:<br />

Heinrich Schuster<br />

Leiter Einkauf & Logistik, Köln<br />

»Tolles Programm mit einer<br />

beeindruckenden Referentenauswahl.<br />

Die Themen des DELK<br />

sind für mich einfach perfekt. Gerade die<br />

Vorträge zum Thema Einkaufsorganisation<br />

interessieren mich besonders. Ich freue mich<br />

auch auf die Networking-Möglichkeiten vor<br />

Ort. Ich bin dabei!«<br />

Sebastian Boll<br />

Einkaufsleiter, Chemnitz<br />

»Der DELK kommt gerade zur<br />

rechten Zeit. Ich bin erst seit<br />

zwei Monaten in der Leitungsfunktion,<br />

da kommt dieses tolle Kongressangebot<br />

genau richtig. So kann ich mich<br />

gleich intensiv mit Kollegen und Referenten<br />

austauschen. Das lasse ich mir nicht entgehen.«<br />

Marc-Alexander Kamp,<br />

Leiter Strat. Einkauf, Frankfurt<br />

»Der DELK wurde mir von einem<br />

Kollegen empfohlen. Innovatives<br />

neues Format, optimal für mich.<br />

Und die Themenauswahl finde ich einfach<br />

toll, besonders das Thema »Digitale Transformation<br />

im Einkauf«.<br />

Ich habe mich sofort angemeldet!«<br />

Fotos © fotolia<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11<br />

Dank kostenloser Rücktrittsgarantie ganz ohne Risiko anmelden!<br />

47


Fax-Anmeldung zum Kongress: 09261 / 969-4298<br />

Im Internet anmelden unter: www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de<br />

E-Mail-Anmeldungen zum Kongress: anmeldung@einkaufsleiterkongress.de<br />

Für weitere Fragen oder telefonische Anmeldung: Tel. 09261 / 969-4222<br />

Wolters Kluwer Deutschland GmbH, Güterstraße 8, 96317 Kronach<br />

Ja, ich bin beim DELK 2020 dabei!<br />

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Vor-Kongresstag mit dem Preworkshop Nr. …………<br />

inkl. Event-Vortrag, Sektempfang und Networking am Montag,<br />

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das exklusive Abend-Event mit Show-Act, Gala-Programm,<br />

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Den Betrag zahle ich nach Erhalt der Rechnung.<br />

Bitte hier Ihre Adresse eintragen: 01266/001<br />

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Kunden-Nr.<br />

Branche<br />

Firma<br />

Funktion<br />

Straße, Postfach<br />

PLZ, Ort<br />

E-Mail-Adresse (Wichtig für spätere Buchung und für Neuigkeiten zum Kongress)<br />

Telefon<br />

Datum<br />

Fax<br />

Unterschrift<br />

Hiermit erkenne ich die Anmeldebedingungen zum Deutschen Einkaufsleiterkongress an, die ich im Internet unter<br />

www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de finde. Preise verstehen sich zzgl. MwSt. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzhinweise unter<br />

www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de/datenschutz<br />

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ausgewählte Inhalte des Kongresses noch einmal zu vertiefen. Auf die<br />

Kongressunterlagen kann ich ca. 3 Wochen nach dem DELK 2020 online –<br />

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Diese Buchung kann ich bis 8 Wochen vor Beginn des Kongresses<br />

jederzeit ohne Angabe von Gründen stornieren. In diesem Fall<br />

erhalte ich die Teilnahmegebühr in voller Höhe erstattet.<br />

Falls ich persönlich verhindert sein sollte, kann ich einen Ersatzteilnehmer<br />

benennen, der mit meinem Ticket den Kongress<br />

besucht.<br />

Für die Umbuchung entstehen mir keinerlei Kosten!<br />

Stand 09/2019 – Änderungen und Irrtümer vorbehalten<br />

48 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11<br />

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MANAGEMENT<br />

Amazon Business Exchange in London<br />

Profi-Einkauf wie privat<br />

Amazon Business lud zum ersten Mal europäische CPOs nach London ein.<br />

500 Teilnehmer kamen und erfuhren aus erster Hand, was Amazon großen<br />

Unternehmen bieten kann. <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> war dabei.<br />

Networking und Erfahrungsaustausch in einer<br />

internationalen , entspannten Atmosphäre während<br />

der ABX in London. Bild: Amazon<br />

Anfang Oktober trafen sich 500 Teilnehmer,<br />

davon viele europäische CPOs, zum ersten<br />

Amazon Business Event ABX in London. Viele<br />

CPOs wollten herausfinden, was Amazon<br />

Business ihren Unternehmen zu bieten hat<br />

und wie andere Unternehmen diese Plattform<br />

bereits einsetzen, zudem welche Erfahrungen<br />

diese dabei gemacht haben. Die Amazon<br />

Business Exchange (ABX) bot eine gute<br />

Mischung aus interessanten Anwenderbeispielen,<br />

Neuheiten und vielen Networking-<br />

Gelegenheiten bei einer sehr entspannten<br />

Atmosphäre. „Teilnehmer aus ganz Europa<br />

erfahren auf diesem Event, wie sie den digi -<br />

talen Wandel in der <strong>Beschaffung</strong> weiter<br />

beschleunigen, Innovationen schneller umsetzen<br />

und agilere, effizientere Prozesse und<br />

Organisationen aufsetzen können“, versprach<br />

Florian Böhme, Director DACH bei Amazon<br />

Business, im Vorfeld.<br />

Dietmar Harteveld, Head of SCM<br />

EMEA bei Siemens in UK, berichtet<br />

über seine Erfahrungen mit<br />

Amazon Business. Bild: Schulz<br />

Für Einkäufer besonders interessant waren die<br />

Berichte ihrer Einkäuferkollegen, die bereits<br />

Erfahrungen mit der Einführung von Amazon<br />

Business in ihren Unternehmen gesammelt<br />

haben. So berichteten unter anderem Dietmar<br />

Harteveld, Head of SCM EMEA bei Siemens in<br />

UK, und Paul Harlington, Group Procurement<br />

Director bei der TUI, über die notwendigen<br />

organisatorischen Veränderungen und die ersten<br />

Ergebnisse der Implementierung der Plattform<br />

in den internen Workflow.<br />

Siemens und TUI – aktive Kunden<br />

Dietmar Harteveld von Siemens erklärte uns<br />

im Gespräch, dass man in UK viel mutiger sei<br />

als in Deutschland, Neues auszuprobieren<br />

und innovative Wege zu gehen. Die Erfahrungen,<br />

die man dort sammle, bringen dem ganzen<br />

Unternehmen Nutzen. Über unsere Gespräche<br />

mit den Rednern berichten wir in der<br />

nächsten Ausgabe von <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>.<br />

Am Ende des Tages wurden die Gewinner des<br />

neuen ABX Award in drei Kategorien bekannt<br />

gegeben: ABB, Walsall Council und Cepsa.<br />

Der Visionary Award für ABB<br />

ABB erhielt den sogenannten Visionary<br />

Award. Die Auszeichnung geht an Einkaufsteams,<br />

die eine ambitionierte Vision haben<br />

und umsetzen – und groß denken: über die<br />

Zukunft der digitalen Transformation im Einkauf<br />

und darüber, wie Amazon Business eine<br />

Rolle spielen kann. Um auf ihre Vision hinzuarbeiten,<br />

die <strong>Beschaffung</strong> in der heutigen<br />

Welt so zu skalieren, dass sie den Erwartungen<br />

ihrer Nutzer entspricht, hat ABB ihr Amazon-Business-Konto<br />

auf 42 juristische Personen<br />

aufgestockt und konnte die Freitext Bestellungen<br />

um bis zu zweistellige Prozentsätze<br />

reduzieren und gleichzeitig die Zufriedenheit<br />

der Nutzer im Kaufprozess erhöhen. Das<br />

Bestreben, einer Kaufpopulation von über<br />

1400 Nutzern in Deutschland, Österreich, der<br />

Schweiz und Polen den Zugang zum Konto<br />

sowie ein Konto in den USA zu ermöglichen,<br />

macht ABB zum Gewinner des diesjährigen<br />

Visionary Award.<br />

„In unserer schnelllebigen Welt von heute,<br />

und insbesondere in einem so digital geprägten<br />

Unternehmen wie ABB, dreht sich alles<br />

um die Benutzerfreundlichkeit“, sagt Sven<br />

Eisel , Lead Procurement & Logistic Business<br />

Partner Germany und France Hub und die<br />

treibende Kraft hinter der Amazon Business<br />

Implementierung bei ABB. „Unsere Vision ist<br />

es, unseren internen Kunden einen schnellen<br />

Self-Service durch moderne Technologien zu<br />

ermöglichen, indem wir unsere bestehende<br />

E-Procurement-Lösung mit Amazon Business<br />

verbinden. Kleinteilige Artikel auf einer einzigen<br />

Website in konsolidierter Form einzukaufen,<br />

bietet den Benutzern eine sehr einfache<br />

und schlanke Handhabung, was unsere betriebliche<br />

Effizienz deutlich erhöht.“ (sas)<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 49<br />

Zulieferer für magnetische Lösungen.


TITEL I BETRIEB<br />

Die Plattform ist als Komplett lösung konzipiert, die auch Unternehmen<br />

mit hohem Reifegrad Einsparungspotenziale bietet.<br />

Bild: simple system, mjaud/adobe.stock.com<br />

Die gebührenfreie <strong>Beschaffung</strong>splattform für alle Points-of-Need im Unternehmen<br />

„Wir erproben Lösungen zunächst<br />

bei uns im Unternehmen“<br />

Das Unternehmen simple system schaut in die Zukunft. Im Interview erklärt Geschäftsführer Andreas Moser die<br />

Erweiterungen auf der Plattform, die mit ihrem Vernetzungskonzept sowie der Integrationslösung „simple<br />

system Cockpit“ Kunden und Lieferanten neue Möglichkeiten in der indirekten <strong>Beschaffung</strong> eröffnet.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: simple system steht für „transparente und effektive<br />

<strong>Beschaffung</strong>“. Wie setzen Sie diese Aussage um?<br />

Moser: Es ist ein Versprechen an Kunden und Lieferanten. Mit unserer<br />

Plattform können Kunden und Lieferanten „out of the box“ ihre Geschäftsbeziehungen<br />

digitalisieren. Das bedeutet, dass sie rasch eine<br />

Datenlage zur Hand bekommen, mit deren Hilfe sie analysieren können,<br />

wo und zu welchen Konditionen welche Sortimente beschafft,<br />

beziehungsweise verkauft werden. Mit simple system besteht die<br />

Möglichkeit, diese Datenströme auszuwerten, zu steuern und zu optimieren.<br />

Diesen offenen Informationsaustausch pflegen wir auch<br />

intern. Alle Mitarbeiter wissen, wo das Unternehmen steht, welche<br />

Ziele wir haben und wie sie dazu beitragen können.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: In den letzten Monaten ist simple system in<br />

eigene Büroräume eingezogen und hat nunmehr 25 Mitarbeiter. Was<br />

hat sich noch alles verändert?<br />

Moser: Wir haben es schon 2017 geschafft, alle Aufgaben des Unternehmens,<br />

vom Lieferantenmanagement über die Buchhaltung bis zur<br />

IT, intern abzudecken. So haben wir seit zwei Jahren den Unternehmenskern<br />

fest in der Hand und arbeiten komplett eigenständig. Aktuell<br />

stellen wir in der Beratung bewusst Einkäufer ein, da sie die Welt<br />

unserer Kunden und Lieferanten aus eigener Erfahrung bestens kennen.<br />

Nicht minder wichtig ist für uns der Ausbau unseres Entwicklungsteams,<br />

mit dem wir die Weiterentwicklung unserer Plattform<br />

kontinuierlich vorantreiben.<br />

50 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


„Wir haben den unbedingten Willen,<br />

Dinge auf eine elegante und fokussierte<br />

Art zu lösen.“<br />

Andreas Moser, Geschäftsführer simple system<br />

BETRIEB I TITEL<br />

Andreas Moser (re.) und Markus Decker teilen sich als Doppelspitze die<br />

Geschäftsführung des Unternehmens. Bild: simple system<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie entwickeln Sie Ihre Lösung weiter?<br />

Moser: Uns ist es sehr wichtig, dass wir Lösungen zunächst bei uns im<br />

eigenen Unternehmen erproben und allen Mitarbeitern und strategischen<br />

Partnern zugänglich machen. Das Team ist Feuer und Flamme,<br />

an neuen Use Cases und Technologien zu arbeiten. Wir haben unsere<br />

eigene App entwickelt, mit der wir unsere Versorgung für den Küchenund<br />

Sanitärbereich sicherstellen. Im Moment schaffen wir gerade die<br />

Grundlagen für Single-Sign-on-Lösungen, die die individuellen Belange<br />

unserer Kunden berücksichtigen. Unsere Entwickler testen solche<br />

Ansätze immer zuerst in unserem Büro. Darüber hinaus setzen wir<br />

einen Warenausgabeautomaten der Hoffmann Group ein, den wir<br />

scherzhaft „Manfred“ nennen, um unseren lagerhaltigen Bedarf abdecken<br />

– vom IT-Material über Leihwerkzeuge bis zu den Büroartikeln.<br />

Die Befüllung geschieht intern, externe Services nutzen wir derzeit<br />

nicht.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie unterscheiden Sie sich von anderen Lösungen<br />

in Ihrem Bereich?<br />

Moser: Unser erster Blickwinkel ist immer: Welche <strong>Beschaffung</strong>sstrategie<br />

verfolgt der Kunde und welche Stärken, Prozesse oder Werkzeuge<br />

sind schon vorhanden? Darauf bauen wir unser Lösungskonzept<br />

auf. Das ist eine Vorgehensweise, die wir am Markt selten sehen. Es<br />

gibt den schönen Spruch: Wer einen Hammer hat, hält alles für einen<br />

Nagel. Wir verkaufen keine Hämmer, wir erarbeiten passgenaue Lösungen<br />

gemeinsam mit den Kunden.<br />

Das zweite Alleinstellungsmerkmal sind unsere langjährigen Partnerschaften<br />

mit nahezu allen maßgeblichen Systemhändlern. Unser Ansatz<br />

besteht darin, dass unsere Kunden ihre indirekten Warengruppen<br />

bei einem für sie optimalen Pool an Systemlieferanten abdecken können.<br />

Dies stellt eine maximale Lieferantenbündelung sicher, während<br />

der Zugang zum geschulten Außendienst, der Problemlösungskompetenz<br />

und der Beratung zu technischen Entwicklungen durch die Lieferanten<br />

erhalten bleibt. Die hierfür nötigen Partnerschaften haben wir<br />

uns über die letzten 19 Jahre erarbeitet. Dieses gewachsene Vertrauen<br />

haben wir mit unserer Eigenständigkeit auf eine ganz neue Basis<br />

gestellt.<br />

Der dritte Aspekt ist unsere Lust an „simplen“ Lösungen. Wir haben<br />

den unbedingten Willen, Dinge auf eine elegante und fokussierte Art<br />

zu lösen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie beschreiben Sie Ihren Mehrwert als Unternehmen?<br />

Moser: Ursprünglich war simple system vor allem eine effiziente<br />

Einstiegsoption für die indirekte <strong>Beschaffung</strong>. Die Leidenschaft, komplexe<br />

Herausforderungen auf einen einfachen Nenner zu bringen,<br />

haben wir beibehalten. Gleichzeitig haben wir unser Lösungsportfolio<br />

ausgeweitet, sodass wir auch Unternehmen, die ihren Reifegrad in der<br />

Digitalisierung bereits erhöht haben, einen langfristigen Mehrwert<br />

bieten können. Auch dort können wir enorme Verbesserungspotenziale<br />

abrufen. So haben wir uns unlängst bei einem Schweizer Konzern<br />

gegenüber der SAP-Produktpalette durchgesetzt und uns damit<br />

auch im Segment der E-Procurement Spezialisten etabliert.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was gibt es Neues bei simple system?<br />

Moser: Der klassische Ansatz für die erste Optimierungswelle in der<br />

indirekten <strong>Beschaffung</strong> ist das Kostenstellenmaterial. Dieses runden<br />

wir mittlerweile mit flexiblen Kontierungs- und Genehmigungsprozessen<br />

ab. Darüber hinaus haben wir vielversprechende Weiterentwicklungen<br />

umgesetzt. Vor allem geht es darum, den Mitarbeitern im<br />

Unternehmen eine Komplettlösung für alle Bedarfe anzubieten.<br />

Im Moment arbeiten wir konkret an zwei Weiterentwicklungen. Die<br />

Mitarbeiter unserer Kunden erwarten, die Arbeitsmittel jederzeit dort<br />

zur Hand zu haben, wo und wann sie benötigt werden. Deshalb öffnen<br />

wir unsere Plattform mit Lösungen für beliebige Einsatzbereiche,<br />

vom Warenausgabeautomaten wie GARANT TOOL24, über smarte Bestellauslöser<br />

via Conrad Connect, Push Buttons oder Kanban-Systeme,<br />

von SFS bis hin zu unserer eigenen Vollintegration in die Disposition<br />

des Warenwirtschaftssystems. Mit unseren Partnern können wir Informationsflüsse<br />

in den Unternehmen praktisch beliebig gestalten.<br />

Alle Datenströme können im nächsten Jahr anonymisiert über unsere<br />

eigene Big Data Plattform analysiert werden.<br />

Die zweite Entwicklung ist die Abrundung der Versorgung, wenn<br />

Besteller keinen direkten Treffer in den Lieferantenkatalogen erhalten.<br />

Dieses Angebot ergänzen wir künftig durch die Möglichkeit, Anfragen<br />

für Angebote beim Lieferanten oder auch beim eigenen Einkauf zu<br />

platzieren. Darüber hinaus kann der Einkauf über eigene, sogenannte<br />

Inhouse-Kataloge, Randbedarfe abdecken und auch Dienstleistungen<br />

abbilden. So werden wir für unsere Kunden zur Komplettlösung für<br />

die indirekte <strong>Beschaffung</strong>.<br />

Strategische Kunden und Partner sind übrigens jederzeit willkommen,<br />

unsere Innovationen mit uns in unserem Gläsernen Büro oder per<br />

Webinar zu testen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Eine Funktion, die simple system bietet, ist das<br />

sogenannte „simple system Cockpit“. Was kann man sich darunter<br />

vorstellen?<br />

Moser: Die Integration in die Warenwirtschaft ist eine unerlässliche<br />

Grundlage für nachhaltiges E-Procurement. Es handelt sich um ein<br />

Unternehmensprojekt, bei dem neben Einkauf und Fachbereich auch<br />

Logistik, Finanzen und Controlling beteiligt sind.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 51


TITEL I BETRIEB<br />

Ein Unternehmen hat dabei immer spezifische Anforderungen, zum<br />

Beispiel eine eigene Warengruppensystematik, spezifische Organisationsstrukturen,<br />

Kontierungsvorschriften oder Genehmigungs-Workflows.<br />

Dem gegenüber stehen extern genormte Warengruppen, Artikelstandards<br />

wie zum Beispiel Gewichte, Maße, Zolltarifnummern<br />

oder Mehrwertsteuerkennzeichen, die die Lieferanten bereitstellen.<br />

Wir haben es geschafft, diese externe Welt mit den unterschiedlichsten<br />

Anforderungen des Kunden in Einklang zu bringen. Unser „simple<br />

system Cockpit“ ist das Werkzeug, mit dem eine Einkaufsabteilung<br />

einen kompletten Überblick über ihre Bedarfssituation sowie alle Stadien<br />

der Genehmigung und Folgeprozesse hat. Wir sind damit in der<br />

Lage, innerhalb von wenigen Tagen eine vollständige Warenwirtschaftsintegration<br />

aufzubauen, und zwar ohne aufwendiges IT-<br />

Projekt. Jeden Monat binden wir zwei bis drei SAP ERP, SAP S/4 HANA<br />

oder SAP SRM an. Im kommenden Jahr standardisieren wir unser Produkt<br />

für eine Vielzahl weiterer ERP-Anbieter.<br />

Die Nutzung des „simple system Cockpits“ ist mit einer Einmallizenz verbunden<br />

und bei Bedarf mit einem Wartungs- und Weiterentwicklungsvertrag.<br />

Während wir unsere Plattform in der Einstiegsversion für Kunden<br />

gebührenfrei zur Verfügung stellen, erfordert das „simple system Cockpit“<br />

eine kundenindividuelle Ausprägung. Diese führen wir in einem Projektrahmen<br />

von wenigen Personentagen durch. Wir stellen die Nutzung<br />

aber unter bestimmten Umständen auch gebührenfrei zur Verfügung.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Unter welchen Umständen ist die Nutzung des<br />

„simple system Cockpits“ kostenlos?<br />

Moser: Bei einem mittelständischen Industrieunternehmen gehen wir<br />

von einem Außenumsatz von 100 bis 300 Mio. Euro im Jahr aus. Davon<br />

entfallen circa fünf Prozent oder 5 bis 15 Mio. Euro auf den indirekten<br />

Einkauf von Teilen, Dienstleistungen nicht mitgerechnet. Wir haben die<br />

<strong>aktuell</strong>e Situation am Markt analysiert und gehen davon aus, dass der<br />

Optimierungs- und Kostendruck steigen wird. Deshalb haben wir uns<br />

entschlossen, Kunden, die mit simple system eine nachhaltige Optimierung<br />

angehen möchten, die „simple system Cockpit“-Funktion gebührenfrei<br />

zur Verfügung zu stellen. Unsere bewährten Kundenfunktionen<br />

sind und bleiben für Kunden ohnehin gebührenfrei. Kundenprojekte,<br />

Dienstleistungen und Zusatzfunktionen können aus unserem eigenen<br />

Onlinekatalog beauftragt und zugeschaltet werden.<br />

Das simple system<br />

Cockpit erlaubt eine<br />

rasche Integration in<br />

die Warenwirtschaft.<br />

Die Nutzung kann, wie die Plattform<br />

ohnehin, gebührenfrei sein.<br />

Bild: simple system,<br />

Philip Steury/adobe.stock.com<br />

simple system<br />

Das Unternehmen<br />

… ist 2000 als Gemeinschaftsprojekt der Handelshäuser Kaiser + Kraft,<br />

Keller & Kalmbach, Hoffmann Group und Hagemeyer, heute Rexel, entstanden.<br />

Zusammen haben sie simple system als E-Procurement-Plattform<br />

für indirekte Warengruppen gegründet. 2015 ist simple system ein<br />

eigenständiges Unternehmen geworden – in diesem Jahr kam Andreas<br />

Moser als Geschäftsführer dazu. Heute sind noch die beiden Gesellschafter<br />

Hoffmann Group und Kaiser + Kraft an dem Unternehmen beteiligt.<br />

Vor einem Jahr zog das junge Unternehmen in eigene Büroräume in<br />

München-Pasing und hat nun 25 Mitarbeiter. Im letzten Jahr wurden<br />

über die Plattform 140 Mio. Euro Umsatz umgesetzt.<br />

In der Regel bedeutet das für Kunden, dass ihre Ausgaben drastisch<br />

sinken, weil mithilfe von simple system Maverick-Buying verhindert,<br />

Ausgaben gebündelt, die Kapitalbindung reduziert und ein gesteuerter<br />

Prozess etabliert wird. Die Effizienz des indirekten Einkaufs wird<br />

hierdurch erhöht und Prozesskosten und Einstandspreise werden gesenkt.<br />

Das Angebot gilt natürlich nicht nur für Neukunden, sondern<br />

auch für unsere Bestandskunden.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie groß ist Ihre Lieferantenbasis?<br />

Moser: Wir haben im Moment über 750 Lieferanten. Es geht uns aber<br />

gar nicht so sehr um die Anzahl. Vielmehr haben wir es geschafft, mit<br />

unseren Lieferanten gemeinsam eine andere Qualität zu erreichen.<br />

Das sieht man zum einen am Wachstumsschub der letzten Jahre, zum<br />

anderen an der Sortimentsbreite und -tiefe. Wir haben <strong>aktuell</strong> auf<br />

über 80 Mio. Artikel im Zugriff, von A wie Arbeitsschutz bis Z wie Zerspanung.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Seit Februar bieten Sie die „simple system<br />

Click&Order“-Funktion an. Können Sie diese näher erklären?<br />

Moser: Der klassische simple-system-Ansatz besteht darin, vorhandene<br />

Geschäftsbeziehungen zwischen Kunde und Lieferant zu digitalisieren.<br />

Ein solches Vorgehen nutzt bewährte Partnerschaften. Zum<br />

Erproben neuer Lieferquellen und zur Abdeckung von Randbedarfen<br />

sind darüber hinaus jedoch agilere Ansätze notwendig. Derzeit stellen<br />

18 „simple system Click&Order“-Lieferanten vorbereitete Kataloge,<br />

mit im Moment 4,5 Mio. Teilen zur sofortigen Verwendung zur Verfügung.<br />

Die Kataloge wurden von unserem Team vorab qualitätsgeprüft<br />

und haben marktgängige Konditionen. Benötigt eine Mitarbeiterin<br />

zum Beispiel ad hoc eine Fahrradklingel fürs Betriebsfahrrad, eine Angelschnur<br />

für den Abteilungsausflug oder einen Wasserhahn für eine<br />

Reparatur, muss sie keine klassische Anfrage stellen, sondern kann<br />

über den „simple system Click&Order“-Katalog sofort bestellen. Die<br />

Sortiments ab deckung unserer Plattform lässt sich so jederzeit unkompliziert<br />

erweitern. Für den Lieferanten hat das den Vorteil, dass er<br />

neue Kunden gewinnen kann. Nach einer Erprobungsphase kann ein<br />

Rahmen vertrag verhandelt und entsprechend umgestellt werden. In<br />

der Zukunft möchten wir alle Lieferanten über einen solchen „Willkommenskatalog“<br />

bereitstellen.<br />

Das Interview führte Sanja Döttling, Redakteurin <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>.<br />

52 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


Werkzeuginformationen können per Scan schnell angezeigt und übermittelt werden.<br />

Bild: Hoffmann Group<br />

Software-Lösung<br />

Digitale Werkzeugverwaltung<br />

Die Hoffmann Group bringt Anfang 2020 ihre<br />

Software-Lösung „Hoffmann Group Tool Management“<br />

auf den Markt. Mit ihrer Hilfe können<br />

kleine und mittelgroße Betriebe ihre Werkzeuge<br />

effizienter verwalten und deren Einsatz<br />

optimal planen. Dazu liefert das „Hoffmann<br />

Group Tool Management“ einen umfassenden<br />

Überblick über alle Werkzeuge und deren digitale<br />

Zwillinge in Echtzeit – von der Projekt -<br />

planung im CAM-System über das Voreinstellgerät<br />

bis hin zur Maschine. Neben den Stammdaten<br />

werden auch Bewegungsdaten wie der<br />

Einsatzort sowie Voreinstellwerte erfasst und<br />

permanent aktualisiert. Auf der Basis dieser<br />

Informationen ist es möglich, stets das richtige<br />

Werkzeug am richtigen Ort bereitzustellen.<br />

Eine übersichtliche Oberfläche ermöglicht es<br />

Anwendern, die Lösung auch ohne aufwendige<br />

Schulung über einen gewöhnlichen Internet-<br />

Browser zu bedienen.<br />

Die Implementierung von „Hoffmann Group<br />

Tool Management“ ist einfach: Zunächst<br />

werden sämtliche Werkzeuge mit RFID-Chips<br />

versehen und die Chipnummern wahlweise<br />

mit weiteren Informationen wie Datenblättern,<br />

und Rüstplänen in der zentralen Werkzeugdatenbank<br />

erfasst und verknüpft. Die<br />

Daten bewegen sich fortan mit den Werkzeugen<br />

und werden kontinuierlich aktualisiert.<br />

Wird zum Beispiel ein Werkzeug voreingestellt,<br />

speichert das System automatisch<br />

die gemessenen Werte ab. Dadurch entsteht<br />

eine breite Informationsbasis, um den Werkzeugeinsatz<br />

zu optimieren und die Fehlerquote<br />

bei der Konfiguration modularer Werkzeuge<br />

sowie beim Rüsten von Maschinen zu<br />

senken. Durch die konsequente Überwachung<br />

der Einzelwerkzeuge in Echtzeit ist<br />

eine Sicht auf den gesamten Werkzeug -<br />

lebenszyklus möglich und beispielsweise der<br />

Werkzeugbedarf besser einschätzbar. Damit<br />

leistet „Hoffmann Group Tool Management“<br />

einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung<br />

von Organisation, Planung und Steuerung<br />

der gesamten Produktion.<br />

In der <strong>aktuell</strong>en Version bringt „Hoffmann<br />

Group Tool Management“ Schnittstellen zu<br />

folgenden Systemen mit: Maschinenschnittsteuerungen<br />

Heidenhain TNC426 iTNC530<br />

und TNC640 sowie Siemens 840 D, Voreinstellgeräte<br />

GARANT VG1 und Zoller, CAD/<br />

CAM-Software von Tebis, Mastercam und<br />

SolidCAM, GARANT Tool24-Werkzeugausgabeautomaten.<br />

Letztere ermöglicht es, die<br />

Werkzeugausgabe zu automatisieren, die Entnahmen<br />

zu kontrollieren und Nachbestellung<br />

automatisiert auszulösen. (sd)<br />

0% Ihrer<br />

Mitarbeiter<br />

reisen gerne<br />

in einer<br />

Bananenkiste*<br />

*oder auf eine andere<br />

unbequeme Art.<br />

CWT zeigt Ihnen, wie<br />

Sie Reisekosten sparen<br />

und gleichzeitig die<br />

Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter<br />

berücksichtigen können –<br />

ganz ohne abenteuerliche<br />

Maßnahmen zur<br />

Kostenoptimierung.<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 53


Martin Jauss ist seit Juli dieses Jahres Geschäftsführer<br />

Marketing und Vertrieb bei Würth Industrie Service.<br />

C-Teile-<strong>Beschaffung</strong><br />

„Den Standort Europa in der<br />

Industrielandschaft verankern“<br />

Würth Industrie Service ist ein C-Teile-Händler, der sich an der Spitze der Entwicklung einer allum -<br />

fassenden Systemlandschaft in der <strong>Beschaffung</strong> von Kleinteilen sieht. Geschäftsführer der Bereiche<br />

Marketing und Vertrieb, Martin Jauss, spricht mit <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> über Herausforderungen wie<br />

den demografischen Wandel, Brexit und den Standort Europa.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was ist das Alleinstellungsmerkmal<br />

von Würth Industrie Service?<br />

Jauss: Wir sehen uns als der Partner der<br />

Industrie mit einem umfangreichen Leistungsportfolio<br />

im C-Teile-Management. Wir<br />

sind nicht auf ein bestimmtes Standardsortiment<br />

fokussiert, sondern wir bieten die beste<br />

Lösung für den Kunden an, egal ob Handschuh<br />

oder Blechbiegeteil, egal ob Werkzeug<br />

oder Dübel. Wir fassen den Umfang unseres<br />

Portfolios aber noch weiter. Es deckt den gesamtheitlichen<br />

Prozess ab, der benötigt wird,<br />

um die Firma mit Kleinteilen zu versorgen.<br />

Wir nennen diesen ganzheitlichen Ansatz die<br />

Systemlandschaft.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was für Technologien<br />

gehören zur Systemlandschaft?<br />

Jauss: Dabei geht es um unser gesamtes Bestellsystem.<br />

So werden Bedarfe nicht mehr<br />

durch Personen ausgelöst, sondern automatisch<br />

durch Liefereinheiten, zum Beispiel<br />

durch ein Kanban-System. In diesem Bereich<br />

haben wir eine sehr umfassende Systemlandschaft<br />

aufgebaut für alle Belange, die es im<br />

intralogistischen Bereich gibt. Hier sehen wir<br />

in Zukunft einen Mehrwert in engen Kooperationen<br />

mit unseren Kunden.<br />

Wo wir ebenfalls eine starke Strömung sehen,<br />

ist im Weitergeben von Fachwissen, zum Beispiel<br />

durch die Weiterbildung der spezialisierten<br />

Ansprechpartner bei Kunden.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: 70 Prozent Ihrer Kunden<br />

sind Systemkunden. Warum ist das so?<br />

Jauss: System ist nichts anderes als ein Synonym<br />

für Sicherheit. Wir wollen, dass alles,<br />

was wir tun, so prozesssicher wie möglich ist<br />

und nicht von manuellen Fehlern beeinflusst<br />

werden kann. Die Systeme, die wir dazu haben,<br />

sind Bestellauslöser für jeden Anforderungszweck<br />

und -bereich beim Kunden.<br />

Die einfachste Lösung ist ein Scanner, der ein<br />

Barcodeetikett manuell abscannt. Etwas<br />

komplexer wird es dann, wenn das System<br />

zum Beispiel mit Ausgabeautomaten kombi-<br />

niert ist. Das ist hauptsächlich für produktionsnahes<br />

Material, also Werkzeuge, Handschuhe<br />

oder Schleifmittel, relevant. In Zukunft<br />

können Bestellungen auch dezentral<br />

über den „iPlacer“, ein autarkes RFID-Modul<br />

für die Arbeitsplatzversorgung oder auch für<br />

Durchlaufregale, getätigt werden.<br />

Das Gesamtsystem ist das Belieferungskonzept<br />

mit bestellauslösenden Elementen. Unser<br />

Alleinstellungsmerkmal ist die Breite, in<br />

der wir Systemlösungen anbieten. Wir sehen<br />

beim Kunden die ganzheitliche Fabrik, und<br />

nicht nur spezialisierte Teilbereiche.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was sind die größten<br />

Herausforderungen für Sie im Moment?<br />

Jauss: Ein großes Thema ist der demografische<br />

Wandel, und der damit einhergehende<br />

Fachkräftemangel. Er ist eine Herausforderung,<br />

aber auch eine große Chance, um Optimierungen<br />

in der Prozesslandschaft umzusetzen<br />

und den Standort Europa fest in der<br />

Industrielandschaft zu verankern.<br />

54 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


Im Logistikzentrum von Würth Industrie Service gehen<br />

im Monat 500.000 Positionen vom Band zum Kunden.<br />

Bilder: Würth Industrie Service<br />

BETRIEB<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie gehen Sie mit dem<br />

Fachkräftemangel im Zuge des demografischen<br />

Wandels um?<br />

Jauss: Wir haben eine sehr hohe Ausbildungsquote<br />

und stellen jährlich 70 Auszubildende<br />

ein. Wir bilden auch Ingenieure, Kaufleute<br />

und gewerbliche Mitarbeiter aus.<br />

Der zweite Punkt ist die Prozessautomatisierung.<br />

Die Mitarbeiter haben unheimliches<br />

Wissen und dieses Wissen darf nicht in repetitiven<br />

Vorgängen verpuffen und muss da genutzt<br />

werden, wo es wirklich kniffelig wird.<br />

Deswegen stecken wir viel Energie in die Entwicklung<br />

unserer Mitarbeiter. Wir haben ein<br />

umfangreiches Schulungskonzept, das für jeden<br />

Mitarbeiter eine kontinuierliche Entwicklung<br />

in seiner gesamten Betriebszugehörigkeit<br />

gewährleistet.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie haben Sie sich auf<br />

Brexit vorbereitet?<br />

Jauss: Wir haben vor Ort ein Lager angemietet<br />

und dort alles, was wir für die Produktionsversorgung<br />

in Großbritannien benötigen,<br />

als Vorrat gelagert. Das kostet Geld, aber unser<br />

Fokus liegt auf der Zuverlässigkeit der Versorgung.<br />

Der größere Bereich, der uns beeinflusst,<br />

ist die Unsicherheit, die aus dem Brexit<br />

entsteht. Maschinenbauer in Deutschland<br />

wissen nicht, wie der englische Markt in Zukunft<br />

für sie erreichbar bleibt. Unternehmen,<br />

die in England einen Produktionsstandort haben,<br />

überlegen, diesen zu verlegen. Diese Ungewissheit<br />

beeinflusst uns, weil unsere Kunden<br />

vorsichtiger agieren.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Würth Industrie Service<br />

hat 2019 20-jähriges Jubiläum. Was sind die<br />

<strong>aktuell</strong>en Entwicklungen im Unternehmen?<br />

Jauss: Die <strong>aktuell</strong>e Entwicklung ist ganz klar:<br />

Europa als Ganzes muss gestärkt werden.<br />

Diese Position wollen wir ausbauen. Deswegen<br />

haben wir gerade 160 Mio. für den Ausbau<br />

der Zentrallogistik hier in Bad Mergentheim<br />

ausgegeben. Parallel dazu bauen wir die<br />

Präsenz von Kollegen im Vertrieb aus, dass<br />

wir den Kunden flächendeckend vor Ort betreuen<br />

können.<br />

Eine neue Strömung ist die Digitalisierung<br />

und damit die Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells.<br />

Wir wollen Kunden und Lieferanten<br />

hier unter dem Schlagwort Industrie<br />

4.0 bei neuen Anforderungen unterstützen.<br />

Wir haben letztes Jahr eine Digitalisierungseinheit<br />

gegründet. Sie beschäftigt sich mit<br />

der Frage, was Digitalisierung im Kontext<br />

Kundenbetreuung und der Prozessveränderung<br />

intern bedeutet. Dabei geht es vor allem<br />

um das Datenmanagement, also welche Daten<br />

die Partner in der Lieferkette austauschen<br />

und durch welche Daten ein Mehrwert für<br />

den Kunden entsteht.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Sie setzen in Ihrer Intralogistik<br />

Robotikanwendungen ein. Wie sieht<br />

Ihre Strategie in diesem Bereich aus?<br />

Jauss: Unser Ziel ist es, im Jahr 2025 circa<br />

75 Prozent aller Positionen, die wir in der Logistik<br />

bewegen, automatisiert abzuwickeln.<br />

Das bedeutet, das Wachstum der nächsten<br />

Jahre wollen wir hauptsächlich durch Automatisierung<br />

stützen. Der demografische<br />

Wandel zwingt uns dazu. Wir werden Arbeitsplätze<br />

schaffen, aber wir gehen davon<br />

aus, dass wir das geplante Wachstum nicht<br />

über zusätzliches Personal tragen können.<br />

Gleichzeitig nutzen wir das Thema, um unsere<br />

Arbeitsplätze zukunftsfähig zu gestalten.<br />

Personen, die körperlich schwer arbeiten, sollen<br />

unterstützt werden, damit sie ihren Job<br />

bis ins Rentenalter ausführen können.<br />

Bis 2025 will das Unternehmen 75 Prozent der<br />

internen Logistik automatisiert abwickeln. Dabei<br />

helfen Roboter wie dieser.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was ist Ihre Botschaft<br />

für die Zukunft?<br />

Jauss: Wir müssen uns als Industrielieferkette<br />

vernetzen und offener miteinander kommunizieren,<br />

was Prozesswissen, Datenaustausch<br />

und Standortdiskussionen angeht.<br />

Die polarisierte Lieferanten-Kunden-Sicht<br />

muss aufgeweicht werden, Beziehungen<br />

müssen Partnerschaften werden. So arbeiten<br />

wir mit unseren Kunden. Mit einer solchen<br />

Offenheit können wir den Standort Europa<br />

langfristig weiterentwickeln und stärken.<br />

Das Interview führte Sanja Döttling,<br />

Redakteurin <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>.<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 55


Das Trockeneisstrahlverfahren<br />

kann schnell und schonend<br />

Produktions anlagen reinigen.<br />

Bilder: Kärcher<br />

Reinigung mit Trockeneisstrahlverfahren<br />

Wenn’s sauber sein soll<br />

Produktionsanlagen sind nicht einfach zu säubern. Eine Möglichkeit, Anlagen<br />

schnell und schonend zu reinigen, ist allerdings das Trockeneisstrahlverfahren. Das<br />

Eis prallt dabei mit einer hohen Geschwindigkeit auf die Anlage auf und entfernt<br />

den Schmutz, ohne Rückstände zu hinterlassen. Um den Prozess weiter zu<br />

verbessern , hat der Hersteller Kärcher nun einen Strahler entwickelt, der sein<br />

eigenes Trockeneis erzeugen kann.<br />

In Industriebetrieben müssen nicht nur<br />

Büro- und Sanitäranlagen sauber sein,<br />

sondern auch die Produktionsanlagen in<br />

der Fertigung. Diese stellen allerdings besondere<br />

Herausforderungen an den Reinigungsprozess:<br />

Oft sind sie Nässe gegenüber empfindlich,<br />

und können zur Reinigung auch<br />

nicht ohne großen Zeitaufwand zerlegt werden.<br />

Ein Verfahren, das dabei Abhilfe schaffen<br />

kann, ist das Trockeneisstrahlverfahren.<br />

Fette, Öle, Bindemittel und Klebstoffe sind in<br />

der Produktion allgegenwärtig. Sollen solche<br />

Substanzen von Oberflächen entfernt werden,<br />

ist manuelles Arbeiten nicht effizient.<br />

Der Einsatz von Wasser, Chemikalien und Lösemitteln<br />

wiederum ist bei empfindlichen<br />

Materialien keine Alternative, und die möglicherweise<br />

verbleibenden Rückstände sind oft<br />

nicht erwünscht.<br />

Das Trockeneisstrahlen ist in solchen Fällen<br />

eine leistungsstarke Technik, die alternativ<br />

verwendet werden kann. Selbst hartnäckige<br />

Verschmutzungen lassen sich so schnell und<br />

schonend entfernen. Dazu ist es nicht erforderlich,<br />

Maschinen zu zerlegen, da die Reinigung<br />

aller Bestandteile im eingebauten Zustand<br />

erfolgt. Der Aufwand wird also drastisch<br />

reduziert – außerdem ist die Handhabung<br />

körperlich weniger belastend für das<br />

Reinigungspersonal im Vergleich zur manuellen<br />

Reinigung. Da Lösemittel oder Alkalien<br />

nicht benötigt werden, sind Mitarbeiter keinen<br />

gefährlichen Substanzen ausgesetzt,<br />

und Kosten für die Entsorgung entfallen.<br />

Auch entstehen keinerlei Abwässer, Nässe<br />

oder Strahlmittelrückstände. Der Schmutz<br />

fällt zu Boden und kann anschließend abgesaugt<br />

werden.<br />

So funktioniert das Trockeneisstrahlen<br />

Hinter der Technologie steckt die kluge<br />

Verbindung von mechanischer und thermischer<br />

Energie: Die Trockeneispellets, die eine<br />

geringe Mohs‘sche Ritzhärte von 1-2 haben,<br />

prallen mit einer hohen Geschwindigkeit von<br />

150 m/s regelrecht auf die Oberfläche und<br />

lösen so die Schmutzpartikel von der Ober -<br />

fläche.<br />

Unterstützend wirkt die thermische Energie,<br />

speziell bei warmen Oberflächen, wie zum<br />

Beispiel Spritzgussformen, wenn das gefrorene<br />

CO 2<br />

mit einer Temperatur von -79 °C auftrifft.<br />

Durch den enormen Temperaturunterschied<br />

wird der Schmutz brüchig und spröde,<br />

sodass er sich leichter entfernen lässt.<br />

Ein weiterer Aspekt, der sich positiv auswirkt,<br />

ist die Sublimation. Die Pellets dringen in die<br />

Risse im Schmutz ein, wo sich der feste, gefrorene<br />

Zustand der Eispellets in den Gaszustand<br />

wandelt. Die Volumenvergrößerung<br />

lässt den Schmutz regelrecht aufplatzen.<br />

Um diese Vorteile zu nutzen, brauchen Reinigungskräfte<br />

die entsprechende Ausstattung.<br />

Benötigt werden ein Trockeneisstrahlgerät,<br />

das die Eispellets in einen Druckluftstrahl eindosiert<br />

sowie ein Strahlschlauch mit Pistole<br />

und Düse, über den das Luft-Eis-Gemisch auf<br />

die Oberfläche gelangt. Hinzu kommt ein<br />

Kompressor mit ausreichend Luftdruck und<br />

Luftmenge.<br />

Auf die Qualität des Reinigungsergebnisses<br />

hat außerdem die Qualität der Trockeneispellets<br />

Einfluss. Sie sollten frisch sein, also am<br />

Tag des Gebrauchs angeliefert werden, denn<br />

bereits geringes Antauen führt dazu, dass die<br />

Pellets aufweichen und sich die Reinigungsleistung<br />

verringert. Für den Anwender zählen<br />

neben gewöhnlicher Arbeitskleidung Gehörschutz,<br />

Handschuhe und Schutzbrille zur<br />

persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Außerdem<br />

muss ein CO 2<br />

-Messgerät am Arbeitsplatz<br />

sein, um die Luftzusammensetzung zu<br />

überprüfen und so für zusätzliche Arbeits -<br />

sicherheit zu sorgen.<br />

Wer mit Trockeneisstrahlen Produktionsanlagen<br />

reinigt, hat eine effiziente, leistungsstar-<br />

Worauf ist beim Kauf zu<br />

achten?<br />

Tipps<br />

• Welche Luftmenge mbar/m³ herrscht vor<br />

Ort? Die Luftmenge sollte in Liter/Minute<br />

oder m³/min gemessen werden.<br />

• Wie ist die Luftqualität? Ist die Luft ölfrei<br />

und wasserfrei? Wasserabscheider und<br />

Nachkühler sind Mindestvoraussetzung.<br />

• Welche Gerätegröße ist die richtige? Die<br />

Auswahl der Größe richtet sich nach der Flächenleistung<br />

oder nach Verschmutzungsart<br />

und -grad und nach der verfügbaren Luftmenge.<br />

Diese ist dann unter Umständen<br />

limitierend.<br />

• Welche sicherheitsrelevanten Themen sind<br />

zu klären? Dazu gehören unter anderem ein<br />

CO 2<br />

-Warngerät, eventuelle Zwangsbelüftung,<br />

Lärmbelastung der Umgebung sowie<br />

persönliche Schutzausrüstung.<br />

• Welche Düsen sind die passenden? Die Auswahl<br />

beinhaltet unter anderem Flachstrahldüse<br />

und Winkeldüsen.<br />

56 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


BETRIEB<br />

ke Methode im Einsatz. Mitarbeiter erzielen<br />

so schnell sehr gute Ergebnisse.<br />

Sind Produktionsanlagen gepflegt, die Maschinen<br />

und Arbeitsplätze sauber, so hat das<br />

mehrere positive Auswirkungen. In puncto<br />

Produktqualität und Prozesssicherheit wird<br />

die Gefahr von Verunreinigungen oder des<br />

Verschleppens von Verschmutzungen verhindert.<br />

Außerdem geht mit dem geringeren Verschleiß<br />

der teuren Maschinen ein deutlicher<br />

Beitrag zu Investitionsschutz und Werterhalt<br />

einher. Sind Reinigungsverfahren und -abläufe<br />

bestmöglich auf die Fertigung abgestimmt,<br />

lassen sich Stillstände oder Störungen<br />

vermeiden – und durch kontinuierliches<br />

Sauberhalten verlängert sich das Zeitfenster<br />

für Komplettreinigungen deutlich.<br />

Die Autorin<br />

Alexandra Lachner, freie Autorin<br />

und Alexander Kendel von Kärcher<br />

Strahler erzeugt Eis selbst<br />

Werden Trockeneispellets zu lange gelagert, wird<br />

ihre Reinigungsleistung geringer und sie sublimieren<br />

zu Gas. Da Trockeneis also eine zeitgenaue<br />

Anlieferung benötigte, haben viele Unternehmen<br />

bisher auf diese Reinigungstechnik<br />

verzichtet. Ab Beginn des Jahres 2020 kann der<br />

neue Trockeneisstrahler IB 10/8 L2P von Kärcher<br />

Abhilfe schaffen: Mit ihm bringt Kärcher das<br />

erste Gerät auf den Markt, das selbst Trockeneis<br />

erzeugt – genau dann, wenn die Reinigung<br />

erfolgt und in der benötigten Menge.<br />

Für diesen Strahler hat Kärcher eine technische<br />

Lösung entwickelt, die Trockeneisproduktion in<br />

Echtzeit auf kleinstem Raum ermöglicht. Es werden<br />

lediglich zwei Dinge benötigt: flüssiges CO2<br />

als Ausgangsmaterial, das verlustfrei in Flaschen<br />

eingelagert werden kann sowie ein Druckluftnetz<br />

oder ein kompakter Kompressor.<br />

Für den Anwender ist die Handhabung des<br />

Produktneuheit<br />

IB 10/8 L2P einfach und angenehm.<br />

Die ergonomisch<br />

gestaltete Strahlpistole<br />

eignet sich auch für<br />

Arbeiten in<br />

engen, verwinkelten<br />

Bereichen.<br />

Durch<br />

eine intuitive<br />

Gerätesteuerung<br />

sowie<br />

zahlreiche<br />

Assistenzsyste<br />

me, beispielsweise zur Überprüfung von<br />

Mindestdruck, korrektem Anschluss der Kabel<br />

oder Überhitzungsgefahr, ist die Maschine leicht<br />

zu bedienen. Die Anwendung ist ohne lange<br />

Einweisungen und aufwendige Planung<br />

möglich.<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 57


Pumpen und Rührwerke<br />

von AAH Apparatebau<br />

Der Anwender<br />

Für AAH-Geschäftsführer Ralf Stuppert wurde der Einkauf durch das Varianten -<br />

management einfacher und transparenter. Bild: AAH<br />

Variantenmanagement beschleunigt Auswahl von Antriebskomponenten<br />

Mit wenigen Klicks zur<br />

Bestellung<br />

Das Kundenportal „Online Support“ von SEW-Eurodrive bietet viele<br />

Möglichkeiten, Arbeitsabläufe in Unternehmen zu optimieren. Mit<br />

dem Variantenmanagement sparen Kunden im Bestellprozess viel Zeit.<br />

Der Einsatz lohnt sich auch für kleine und mittlere Unternehmen.<br />

Schnelle Reaktionszeiten sowie eine zügige<br />

Angebots- und Auftragsbearbeitung<br />

sieht Ralf Stuppert als die Wettbewerbsvorteile<br />

seines Unternehmens. Für<br />

den Geschäftsführer der AAH Apparatebau<br />

A. Hofheinz GmbH ist der Online Support von<br />

SEW-Eurodrive „besonders hilfreich“, wie er<br />

sagt, und erläutert: „Im Online Support nutze<br />

ich zuerst das Variantenmanagement, das für<br />

mich eine extreme Arbeitserleichterung ist.“<br />

Der AAH-Chef weiß, welche Nennleistung<br />

und Umdrehung sein Rührwerk braucht und<br />

prüft sodann, ob er ein solches Produkt bereits<br />

bei SEW bestellt hat. Ist er fündig geworden,<br />

legt er das passende Produkt mit seiner<br />

Artikelnummer in den Warenkorb zur Anzeige<br />

seines Nettopreises. Mit diesem Preis und<br />

dem technischen Datenblatt kann er direkt<br />

weiterkalkulieren und seinem Kunden mit<br />

dem Datenblatt ein Angebot erstellen. Sollte<br />

er einmal nichts Passendes finden, nutzt er<br />

den Produktkonfigurator von SEW-Eurodrive<br />

und wählt dort ein neues Produkt aus.<br />

Das Variantenmanagement des Bruchsaler Antriebstechnikspezialisten<br />

unterstützt Kunden<br />

bei der Auswahl passender SEW-Produkte und<br />

reduziert gleichzeitig die Produktvarianz im<br />

Unternehmen. Bereits angefragte und bestellte<br />

Produkte können in die Datenbank geladen<br />

werden. Umfangreiche Filter- und Vergleichsfunktionen<br />

vereinfachen die Auswahl bereits<br />

verwendeter Produkte. So reduziert der Kunde<br />

die Varianten schon im Auswahlprozess. Bei<br />

der Suche nach einem Produkt können Kunden<br />

auf technische Produktmerkmale wie Motorleistung,<br />

Abtriebsdrehzahl oder Abtriebsdrehmoment<br />

zurückgreifen. Sie entscheiden dadurch<br />

schneller und sparen sich die zeitinten -<br />

sive Suche in anderen Systemen.<br />

Mehr Transparenz im Bestellprozess<br />

„Ich sehe im Variantenmanagement auf<br />

einen Blick, welche Artikel ich schon einmal<br />

bestellt habe, ändere gegebenenfalls die Spezifikationen<br />

und lege das Produkt in den<br />

Warenkorb. Fertig“, nennt Geschäftsführer<br />

Rührwerke zum Herstellen von Lacken/Farben<br />

im explosionsgeschützten Bereich bei<br />

AAH. Eingesetzt werden Stirnradgetriebe<br />

mit Anbaumotor in Atex-Ausführung von<br />

SEW. Bild: AAH<br />

AAH Apparatebau A. Hofheinz produziert in<br />

Eggenstein-Leopoldshafen bei Karlsruhe Pumpen<br />

und Rührwerke für die Chemieindustrie,<br />

die Verfahrens- und Galvanotechnik. Das Unternehmen<br />

fertigt Kleinserien nach speziellen<br />

Vorgaben und Anforderungen. Kunden erhalten<br />

so exakt auf ihre Bedürfnisse abgestimmte<br />

Lösungen. AAH verbaute zunächst keine SEW-<br />

Antriebe. Als sich die Zusammenarbeit mit<br />

einem Wettbewerber in puncto Lieferzeiten<br />

zunehmend schwieriger gestaltete, zog AAH<br />

Getriebe von SEW-Eurodrive in Betracht. Überzeugt<br />

haben letztlich auch die schnellen Lieferzeiten.<br />

Seit dem Jahr 2012 bezieht AAH fast<br />

alle Getriebe (im Leistungsbereich 0,18 bis<br />

15 kW) von SEW-Eurodrive. Der onlineaffine<br />

Geschäftsführer Ralf Stuppert bestellt seit<br />

2015 über den Online Support .<br />

Gegründet wurde die Firma im Jahr 2000 als<br />

Einzelunternehmen von Arnold Hofheinz, der<br />

heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der<br />

Branche hat. Er kennt sich aus in der Fertigung<br />

von Kreisel- und Tauchpumpen, Schnell- und<br />

Getriebemischern sowie Containern und Hebeanlagen.<br />

Wissen, das der 66-Jährige auch<br />

seinem Schwiegersohn Ralf Stuppert vermittelt<br />

hat. Er ist seit 2015 Geschäftsführer des<br />

Unternehmens, das 2018 vom räumlich begrenzten<br />

Karlsruhe-Durlach an den Stadtrand<br />

ins Industriegebiet nach Eggenstein-Leopoldshafen<br />

umgezogen ist. Das Familienunternehmen<br />

beliefert ausschließlich OEM, die ihren<br />

Sitz zu 95 Prozent in Deutschland haben.<br />

58 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Online Support<br />

Stuppert die Vorteile, die ihm das Online-<br />

Werkzeug bietet.<br />

Grundsätzlich bestellt Ralf Stuppert Produkte<br />

von SEW über den Online Support (siehe Kasten).<br />

Hat ein Kunde bei ihm bestellt, sucht er<br />

nach der entsprechenden Artikelnummer im<br />

Variantenmanagement und ordert das Produkt<br />

über den Warenkorb. SEW-Eurodrive<br />

bestätigt den Auftrag meistens schon am<br />

nächsten Werktag. Das erspare zeitaufwendige<br />

Telefonate und Faxe. „Ein Bestellvorgang<br />

dauert bei mir selten länger als eine Minute“,<br />

fasst Ralf Stuppert zusammen.<br />

Das Variantenmanagement und der Online<br />

Support haben die Arbeitsabläufe des AAH-<br />

Geschäftsführers im positiven Sinn auf den<br />

Kopf gestellt: „Es macht meinen Einkauf einfacher<br />

und transparenter. Für positiv befindet<br />

er auch die vielen Filtermöglichkeiten im Variantenmanagement,<br />

denn im eigenen Artikelstamm<br />

sei es schwer, nach passenden Produkten<br />

zu suchen. In seiner eigenen Auftragsabwicklung<br />

vermerkt er nur noch die SEW-<br />

Bestellnummer und hat damit seinen Bestellprozess<br />

abgeschlossen.<br />

Die Autorin<br />

Andrea Balser,<br />

Referentin Fachpresse bei SEW-<br />

Eurodrive in Bruchsal<br />

Hilfreiche Funktionen unterstützen den Anwender<br />

Kundenplattform „Online Support“. Bild: SEW<br />

Der Online Support ist eine<br />

Kundenplattform, integriert<br />

auf der Website von SEW-Eurodrive.<br />

Sie begleitet den Kunden<br />

über den gesamten Lebenszyklus<br />

der Produkte und unterstützt<br />

ihn mit hilfreichen Funktionen.<br />

Im Engineering stehen<br />

beispielsweise die Antriebsauslegung,<br />

der Produktkonfigurator<br />

oder auch eine Auswahlunterstützung<br />

für die Sicherheitstechnik<br />

sowie zur Energie -<br />

effienz zur Verfügung. Neben<br />

dem Warenkorb zum Anfragen<br />

und Ordern ist für das Bestellmanagement<br />

zudem eine Vorgangsübersicht<br />

mit verschiedensten<br />

Suchmöglichkeiten<br />

zum Status eines Vorgangs<br />

nützlich. Zusätzlich lässt sich<br />

der Warenkorb auch an das kundeneigene IT-System<br />

anbinden. Für Produkte in der Betriebsphase<br />

hilft ein geführtes Störungsmanagement bei der<br />

Fehlerbehebung sowie eine komfortable Ersatzteilauswahl<br />

für Reparaturmaßnahmen. Im Bereich<br />

Daten und Dokumente können Kunden<br />

CAD-Daten, technische Produktdaten, Software<br />

und Dokumentationen herunterladen. Passende<br />

Links zu den entsprechenden Daten und Dokumenten<br />

eines Produktes lassen sich zudem mit<br />

nur einem Klick aus einem Angebot oder einer<br />

Auftragsbestätigung heraus aufrufen. Weite Bereiche<br />

des Online Supports sind frei zugänglich;<br />

sensible Daten sind zugangsgeschützt. Angemeldeten<br />

Nutzern stehen zusätzlich umfangreiche<br />

Personalisierungsoptionen zur Verfügung. Weltweit<br />

zählt der Online Support seit diesem Jahr<br />

mehr als 100.000 Nutzer.<br />

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WÄLZLAGERFRAGEN<br />

60 JAHRE KNAPP / 20 JAHRE KBT<br />

Kundenspezifische Lösungen – Kreatives Engineering – Lagerhaltiges Vollsortiment<br />

VORSPRUNG SCHAFFEN<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 59


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Aktuatoren<br />

Servoelektrische Vierkämpfer drehen,<br />

schwenken, schrauben und takten<br />

Die servoelektrisch angetriebenen Endlosdrehachsen vom Typ ForTorque FT01<br />

sind vielseitige Aktuatoren für vier handhabungstechnische Königsdisziplinen.<br />

Sie drehen Werkzeuge, schwenken Greifer, realisieren kleine Rundtakttische und<br />

schrauben Gewindedeckel auf und zu.<br />

Die hochdynamischen Schwenk-Drehmodule ForTorque FT01 lassen sich in vielen Schraub -<br />

applikationen der Verpackungstechnik einsetzen. Bild: JA 2 GmbH<br />

„Als Einsatzfeld für unsere Schwenk-Dreh -<br />

module ForTorque FT01 hatten wir eigentlich<br />

vorrangig Dreh- und Schwenkapplikationen<br />

von Greifern und Werkstücken in der Montagetechnik<br />

im Fokus. Inzwischen aber sind diese<br />

servoelektrisch angetriebenen Endlosdrehachsen<br />

auch auf vielen anderen Gebieten der<br />

Handhabungs-, Positionier- und Montagetechnik<br />

aktiv“, sagt Wilhelm Jung, Gründer<br />

und Geschäftsführer von Jung Antriebstechnik<br />

und Automation (JA 2 GmbH). Beispielsweise<br />

kommen diese Module in Schraubapplikationen<br />

in der Verpackungstechnik zum Einsatz,<br />

wo sie das Zudrehen von Deckeln auf Behälter<br />

übernehmen. Zudem werden die Schwenk-<br />

Drehmodule mit ihren spielfreien Getrieben<br />

bei kleinen Rundtakttischen eingesetzt.<br />

Kunden entdecken die zylindrischen Schwenk-<br />

Drehmodule als smarte Lösung für eine Vielzahl<br />

kinematischer Aufgabenstellungen. Aktuell<br />

kommen die ForTorques etwa zum<br />

schnellen Positionieren von Greifern zum Einsatz,<br />

zum winkelgenauen Schwenken von<br />

Werkstücken, zum präzisen Antreiben von<br />

Rundtakttischen und zum „feinfühligen“ Verschrauben<br />

verschiedener Produkte. „Alles in<br />

allem zählen wir inzwischen vier kinematische<br />

Königsdisziplinen für unsere ForTorques<br />

in der Automatisierungstechnik: Schrauben,<br />

Drehen, Schwenken und Rundtakten“, erläutert<br />

Firmenchef Jung die Fähigkeiten seiner<br />

servoelektrischen Vierkämpfer.<br />

Die drei Komponenten des Kreisläufers<br />

Ein ForTorque FT01 besteht aus drei maßgeblichen<br />

Komponenten: einem hochdrehenden,<br />

bürstenlosen AC-Servomotor; einem spiel -<br />

armen, hoch untersetzten Kompaktgetriebe;<br />

und einer großzügig dimensionierten, sehr<br />

steifen Abtriebslagerung. Diese Konstruktion<br />

ermöglicht es, 360°-Endlosrotationen mit bis<br />

zu 2000 g schweren Lasten und Fremdträgheitsmomenten<br />

von bis zu 200 kg/cm 2 auszuführen<br />

– und zwar mit Winkelbeschleunigungen<br />

von bis 83.000 Grad/s 2 und Rotationsgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 400 Umdrehungen<br />

pro Minute. Dabei lassen sich alle<br />

Winkelpositionen frei programmieren und<br />

mit hoher Genauigkeit servoelektrisch anfahren.<br />

Das maximale Drehmoment kann über<br />

den Motorstrom eingestellt und kontrolliert<br />

werden. Zudem bauen diese Schwenk-Drehmodule<br />

sehr schlank und leicht. Daher bewähren<br />

sie sich insbesondere bei ungünstigen,<br />

beengten Einbaubedingungen oder<br />

auch beim Realisieren miniaturisierter mehroder<br />

vielbahniger Montagelinien.<br />

Schnell und schonend schrauben<br />

Je nach handhabungstechnischer Aufgabenstellung<br />

greifen die technischen Qualitäten<br />

der ForTorques mit unterschiedlicher Gewichtung.<br />

So ergibt das Zusammenspiel von<br />

hoher Winkelbeschleunigung und Drehzahl<br />

mit der Möglichkeit der elektronischen Drehmomentbegrenzung<br />

eine ideale Kombination,<br />

um hocheffiziente und sensible Verschraubungs-<br />

und Verschlussprozesse umzusetzen.<br />

Filigrane verpackungs- und verbindungstechnische<br />

Prozesse lassen sich schnell,<br />

sicher und materialschonend erledigen.<br />

Besteht die Aufgabe hingegen darin, mit hoher<br />

Präzision komplexe und ausladende Greifer<br />

zu schwenken oder Bauteile zu versetzen,<br />

so punktet der ForTorque mit der Fähigkeit,<br />

größere Gewichte und Fremdträgheitsmomente<br />

aufzunehmen und winkel genau zu<br />

positionieren.<br />

Drei Größen, fünf Varianten<br />

Der Anbieter präsentierte seine FT01-<br />

Schwenk-Drehmodule neulich auf der Stuttgarter<br />

Fachmesse Motek in drei Baugrößen<br />

und fünf Varianten. Sie haben Durchmesser<br />

von 25, 35 und 45 mm und decken hinsichtlich<br />

der Spitzendrehmomente eine Spanne<br />

von 0,7 bis 4,0 Nm ab. Betreffend der Winkelauflösung<br />

sind die Module in einer spielfreien<br />

Ausführung erhältlich sowie in spielbehafteten<br />

Varianten mit 20 Winkelminuten Spiel.<br />

Von ihrer Dynamik kann beispielsweise ein<br />

180°-Schwenk in nur 100 ms abgeschlossen<br />

werden.<br />

Der Autor<br />

Julius Moselweiß, freier Fachjournalist in Darmstadt<br />

60 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Planetengetriebe<br />

Nimmt problemlos hohe Radiallasten auf<br />

Das neuentwickelte Planetengetriebe NGV<br />

hat Anbieter Neugart gezielt auf den Einsatz<br />

in fahrerlosen Transportfahrzeugen<br />

(englisch abgekürzt: AGVs) zugeschnitten.<br />

Eine zentrale Rolle spielen dabei die Lager:<br />

Diese sind so ausgeführt und platziert, dass<br />

sie am Abtrieb hohe Radiallasten erlauben.<br />

Der Grund dafür: AGVs transportieren im<br />

24/7-Dauerbetrieb hohe Lasten – und stellen<br />

damit entsprechende Anforderungen<br />

an Konstruktion und Mechanik. Speziell für<br />

die eingesetzten Getriebe bedeutet das: Da<br />

bei AGVs das Getriebe in der Regel direkt im<br />

Rad sitzt, wirkt je nach Fahrwerksprinzip<br />

das gesamte Gewicht aus Fahrzeug und<br />

Zuladung direkt auf die Abtriebs lager des<br />

Getriebes. Die Folge sind hohe Radiallasten.<br />

Darüber hinaus erfordern die engen Platzverhältnisse<br />

im Fahrzeug eine besonders<br />

kompakte, platzsparende Bauform des Getriebes.<br />

Das NGV-Planetengetriebe erfüllt diese Anforderungen<br />

durch vorgespannte Schräg -<br />

rollenlager. Diese können aufgrund ihres Aufbaus<br />

hohe Kräfte aufnehmen. Das Rad muss<br />

damit nicht separat abgestützt werden, sondern<br />

die Lager am Abtrieb übernehmen die<br />

Lastaufnahme. Auch die Schnittstelle zwischen<br />

Getriebe und Chassis wurde beim NGV<br />

optimiert: So ist der Montageflansch des<br />

Getriebes so nah am Fahrgestell positioniert,,<br />

dass es direkt dort montiert werden<br />

kann. Ein weiterer Vorteil neben<br />

der Montagefreundlichkeit:<br />

Motor und Getriebe können<br />

als Einheit vormontiert und<br />

gemeinsam eingebaut werden.<br />

Durch die Verwendung<br />

unterschiedlichster Motoradapter<br />

ist es laut Anbieter<br />

möglich, nahezu jeden Motor<br />

anzubauen. Das Rad selbst wird von<br />

außen direkt an die Flanschabtriebswelle<br />

montiert und ist beispielsweise im Wartungsfall<br />

schnell und einfach ausgetauscht.<br />

(dk)<br />

Planetengetriebe und Motor<br />

können als Einheit vormontiert und<br />

gemeinsam eingebaut werden.<br />

Bild: Neugart<br />

Hydraulikzylinder.<br />

Dicht und langlebig.<br />

Zylinder von Hänchen sind seit<br />

jeher besonders dicht und weisen<br />

eine lange Standzeit auf.<br />

Die neue Dichtung SERVOSEAL für<br />

Kolben und Stange, ermöglicht:<br />

• Prüfaufgaben mit jeder Baureihe<br />

• Keine Leckagen im Vergleich zu<br />

Drosselspalt-Lösungen<br />

• Kleinste Amplituden & Vibrationen<br />

• Sehr geringe, druckunabhängige<br />

Reibung<br />

www.haenchen.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 61


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Miniaturventile<br />

Weniger Breite - mehr Durchfluss<br />

Dank der Ventilminis<br />

kann die pneumatische<br />

Ausrüstung von Robotern<br />

auf bewegte Einheiten<br />

platziert werden.<br />

Bild: SMC<br />

SMC bietet mit der Serie JSY jetzt Pneumatikventile,<br />

die bis zu 50 % leichter und kompakter<br />

sind als herkömmliche ISO-Ventile mit vergleichbarer<br />

Durchflussleistung. Das Modell<br />

JSY1000 soll mit 6,4 mm Breite <strong>aktuell</strong> sogar<br />

das schmalste 5/2-Wege-Ventil der Welt sein.<br />

Ansteuern lassen sich die Ventile über einen<br />

Multipol-Anschluss oder Feldbussysteme.<br />

Durch ihe geringe Masse entstehen niedrige<br />

Trägheitsmomente. Die pneumatische Ausrüstung<br />

von Robotern lässt sich weiter von<br />

räten, Anlagen und Maschinen möglich und<br />

ihre Wartung zeitsparend sowie ökonomisch.<br />

Die identische Funktionalität und Passgenauigkeit<br />

werden durch staatlich anerkannte<br />

Gremien als Norm definiert, dokumentiert<br />

und veröffentlicht. In Deutschland ist das<br />

Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) federführend.<br />

Hersteller von definierten Normteilen<br />

sind dazu verpflichtet, alle festgelegten,<br />

zweckbestimmenden Parameter, wie etden<br />

Rotationsachsen entfernt oder auf<br />

bewegten Einheiten platzieren. So kann etwa<br />

eine Ventilinsel auf einem Roboter oder einem<br />

Portalachsensystem näher an Aktoren<br />

wie Greifer oder Zylinder heranrücken. Das<br />

spart aufwendige Verschlauchung zwischen<br />

Ventilinsel und Verbraucher. In solchen Anwendungen<br />

kommt den JSY-Ventilen ihre hohe<br />

Schutzart zugute: Die Baugröße JSY1000<br />

ist IP40 geschützt, die Baugrößen 3000 und<br />

5000 verfügen über die Schutzart IP67. (dk)<br />

Normteile in der Antriebstechnik<br />

Universell einsetz- und austauschbar<br />

Der gesamte Motorenbau basiert fast aus -<br />

schließlich auf dem Verbauen von Normteilen.<br />

Bild: Reichelt<br />

Moderne Konstruktionen des Maschinenbaus<br />

basieren heute zu einem Großteil auf<br />

genormten Bauteilen, sogenannten Normteilen.<br />

Dabei handelt es sich um technische<br />

Grundkomponenten des Maschinenbaus, deren<br />

Qualitätsmerkmale und funktionelle<br />

Eigenschaften identisch sind, sodass sie herstellerunabhängig<br />

gegeneinander ausgetauscht<br />

werden können. Durch den Einsatz<br />

von Normteilen ist der rationelle Bau von Ge-<br />

wa die Materialbeschaffenheit<br />

und<br />

Abmessungen, zu<br />

erfüllen. Weitere Informationen<br />

zu den<br />

Vorteilen von Normteilen<br />

sowie eine Übersicht<br />

der kommerziell verfügbaren Bauteile für die<br />

Antriebstechnik gibt Reichelt Chemietechnik:<br />

http://hier.pro/TH4KO<br />

(dk)<br />

Firmenregister<br />

• AAH Apparatebau 58<br />

• Accenture 26<br />

• Alibaba 36<br />

• Alqami 26<br />

• Amazon 34<br />

• Amazon Business 49<br />

• AMK 69<br />

• Archlet 26<br />

• Bird & Bird 38<br />

• Bitkom 7<br />

• British Airways 38<br />

• Burda Procurement 6<br />

• C.H. Beck 87<br />

• c-Com 72<br />

• Ceratizit 72, 75<br />

• conichi 9<br />

• CWT 9<br />

• Deloitte 40, 82<br />

• Deutsche Rohstoff -<br />

agentur (DERA) 10<br />

• Deutsche Telekom 80<br />

• Digital Procurement<br />

World 26<br />

• DMG MORI Aktien -<br />

gesellschaft 6<br />

• Droemer Verlag 87<br />

• DSAG 20<br />

• EBM-Papst 69<br />

• EcoVadis 6<br />

• Fresenius Medical Care 12<br />

• Funke Mediengruppe 80<br />

• GFE Gesellschaft für<br />

Fertigungstechnik und<br />

Entwicklung 72<br />

• Google 38<br />

• Haimer 72<br />

• Handelsblatt 16<br />

• Henkel 26<br />

• Hochschule Pforzheim 82<br />

• Horn 72, 75<br />

• HRS Group 9<br />

• IBM 26<br />

• Icotek 69<br />

• Ignite Procurement 26<br />

• Innogy 6<br />

• Inverto 16<br />

• Iscar 72<br />

• Ivalua 29<br />

• Jung Antriebstechnik<br />

und Automation 60<br />

• Kärcher 56<br />

• Kistler 72<br />

• Kloepfel Group 8<br />

• Kodiak Rating 26<br />

• LeanLinking 26<br />

• London Business<br />

School 26<br />

• Mapal 72, 76<br />

• Markit 17<br />

• Mayr 63<br />

• Mercateo 34<br />

• Mesago 66<br />

• Mirakl 7<br />

• Mysupply 30<br />

• Neuform 37<br />

• Neugart 61<br />

• Panasonic Electric<br />

Works Europe 83<br />

• Per Angusta 26<br />

• Piab 74<br />

• Prospeum 26<br />

• Reichelt Chemietechnik<br />

62<br />

• Roland Berger 7<br />

• Sandvik Corormant 76<br />

• SAP 20<br />

• Schaeffler 81<br />

• Schunk 75<br />

• Schweizerische<br />

Bundesbahnen SBB 6<br />

• Scoutbee 26<br />

• SEW-Eurodrive 58<br />

• Shell 16<br />

• simple system 50<br />

• SMC 62<br />

• SoftconCIS 22<br />

• Spendency 26<br />

• SPS 66<br />

• SupplyHive 26<br />

• Thomas Cook Group 80<br />

• thyssenkrupp 81<br />

• TU Dresden 64<br />

• Turck 66<br />

• Ullstein Buchverlage 87<br />

• Universität Zürich 32<br />

• VAUDE Sport 80<br />

• Veenion 34<br />

• Veenion 34<br />

• Volkswagen 64<br />

• Wandelbots 64<br />

• Aachener Werkzeugbau<br />

Akademie 70<br />

• Würth Industrie<br />

Service 54<br />

• ZF Friedrichshafen 82<br />

62 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Sicherheitsbremsen<br />

Damit der Roboter sicher hält und zuverlässig stoppt<br />

In allen wichtigen Industriebranchen steigt<br />

der Automatisierungsgrad. Einerseits arbeiten<br />

Mensch und Roboter immer enger zusammen.<br />

Andererseits werden Maschinen<br />

und Anlagen immer leistungsdichter und<br />

schneller. Damit steigen auch die Anforderungen<br />

an die einzelnen Komponenten. Leistungsstarke<br />

Sicherheitsbremsen wie etwa die<br />

Baureihe Roba-servostop bietet Mayr Antriebstechnik,<br />

Spezialist für Sicherheitsbremsen,<br />

Sicherheitskupplungen und Wellenkupplungen.<br />

Die Sicherheitsbremsenreihe eignet<br />

sich ideal für den Einbau in Servomotoren.<br />

Eine spezielle Hohlwellenausführung in<br />

schlanker Bauform, mit geringem Gewicht ist<br />

auf die Anforderungen der Robotik zugeschnitten.<br />

Daneben hat der Anbieter aus Mauerstetten<br />

mit der Roba-linearstop in elektromagnetischer<br />

Ausführung eine fluidfreie Linearbremse<br />

im Programm, die dafür konzipiert ist,<br />

schwerkraftbelastete Vertikalachsen abzu -<br />

sichern. Sie kommt bei Anwendungen zum<br />

Einsatz, bei denen keine Kompressoren oder<br />

Aggregate für Druckluft oder Ölhydraulik zur<br />

Verfügung stehen beziehungsweise unerwünscht<br />

sind – wie zum Beispiel in der Medizintechnik,<br />

der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie,<br />

wo hohe Hygienestandards gefordert<br />

werden.<br />

Auch für diese Bereiche eröffnen sich nun mit<br />

dem intelligenten Modul Roba- brake-checker<br />

neue Möglichkeiten für das Bremsenmonitoring.<br />

Das Modul kann Sicherheitsbremsen<br />

nicht nur sensorlos überwachen und versorgen,<br />

sondern liefert auch Daten und sorgt damit<br />

für intelligente Sicherheit. Mit einer neuen<br />

Ausführung des Roba-brake-checker-<br />

Moduls können jetzt dank noch feinerer Auswertung<br />

auch kleine Bremsengrößen ab<br />

einem Bremsmoment von 2 Nm versorgt und<br />

überwacht werden. Die Roba-linearstop ist<br />

Extrem schlank und leichtgewichtig: Die Sicherheitsbremse<br />

Roba-servostop ist auf die Anforderungen<br />

der Robotik zugeschnitten. Bild: Mayr<br />

damit heute laut Anbieter nicht nur die einzige<br />

elektromagnetische Stangenbremse auf<br />

dem Markt, sondern jetzt mithilfe des<br />

Moduls auch in den kleinen Baugrößen überwachbar.<br />

(dk)<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 63


Automatisierung im Mittelstand<br />

Gestensteuerung revolutioniert<br />

Industrieroboter<br />

Eine Software, mit deren Hilfe Menschen allein durch ihre Bewegungen Roboter steuern<br />

und ihnen so in kurzer Zeit eine neue Aufgabe beibringen können, haben Informatiker des<br />

Dresdener Start-ups Wandelbots entwickelt.<br />

Das Prinzip ist so einfach wie bestechend:<br />

In einer smarten Jacke,<br />

einem Stift oder einem anderen<br />

Gadget eingebaute Sensoren registrieren<br />

jede Bewegung ihres Trägers und geben sie<br />

an einen Computer weiter, der sie in Steuerbefehle<br />

für einen Roboterarm umwandelt.<br />

So kann der Roboterarm jede Geste, die ihm<br />

der bedienende Mensch vormacht, exakt<br />

nachahmen.<br />

„Dahinter steckt die Idee, es jedem Menschen<br />

zu ermöglichen, dem Roboter Auf -<br />

gaben beizubringen, die er ihm an Beispielen<br />

vormacht und zeigt. Das heißt im Prinzip,<br />

was früher gut ausgebildete teurere<br />

Experten gemacht haben, wird jetzt durch<br />

uns demokratisiert“, erklärt Christian<br />

Piechnick, einer der Mitgründer des Startups.<br />

„Damit geben wir jedem Menschen,<br />

unabhängig von seinem technologischen<br />

Hintergrund und seiner Ausbildung, die<br />

Möglichkeit, praktisch jeden Roboter zu<br />

programmieren.“<br />

Bis dato war es sehr zeitaufwendig und teuer,<br />

Industrieroboter zu programmieren. Das<br />

erfordert profunde Kenntnisse in Programmiersprachen<br />

für Roboterplattformen wie<br />

Kuka oder Fanuk. Außerdem sind Programmierer<br />

rar gesät: Laut einer Studie des Digitalverbands<br />

Bitkom waren 2018 in Deutschland<br />

82.000 Stellen für IT-Fachkräfte unbesetzt<br />

– Tendenz stark steigend. Andererseits<br />

werden Roboter in der Fertigungsindustrie<br />

wie im Automobil-, Flugzeug- oder Maschinenbau<br />

immer wichtiger. In Deutschland<br />

kommen nach einer Erhebung der International<br />

Federation of Robotics (IFR) von 2018<br />

auf 10.000 Beschäftigte 322 Industrieroboter.<br />

Das bedeutet weltweit Rang drei nach<br />

Südkorea und Singapur und ist ein Grund<br />

für die weltweite Spitzenposition der deutschen<br />

Wirtschaft.<br />

Allerdings setzen hauptsächlich große Firmen<br />

Industrieroboter. „Mit der neuen Software<br />

haben jetzt auch der Mittelstand und<br />

kleinere Unternehmen die Möglichkeit,<br />

schwere oder monotone Tätigkeiten von Industrierobotern<br />

ausführen zu lassen“, sieht<br />

Piechnick den großen Vorteil. „Bis dato waren<br />

Roboter nur für Unternehmen mit einer<br />

Großserienproduktion effektiv. Für die Produktion<br />

kleiner Serien waren sie wenig attraktiv,<br />

da oftmals mehr als 70 Prozent der<br />

Gesamtkosten direkt mit der Programmierung<br />

der Software zusammenhängen. Mit<br />

unserer Software wird sich das jetzt ändern“,<br />

ist sich der Informatiker sicher.<br />

Software lernt, was die Maschine zu tun hat<br />

Um die Steuerung der Roboter für Industriearbeiter<br />

noch einfacher zu machen, haben<br />

die Dresdner Informatiker um Maria und<br />

Christian Piechnick noch eine Weiterentwicklung<br />

ihrer Gestensteuerung ausgetüftelt: den<br />

sogenannten Spur-Stift oder Trace-pen. Durch<br />

wechselbare Spitzen kann er in einen Schraubendreher,<br />

ein Schleifgerät, eine Lackierpistole<br />

oder andere Werkzeug verwandelt werden<br />

„Mit unserem neuesten Produkt steuert man<br />

nicht mehr den Roboter live, wie etwa mit der<br />

Jacke, sondern ich mache ihm einfach die<br />

Aufgabe direkt am Objekt vor, wie sonst mit<br />

einem üblichen Werkzeug. Die Software lernt<br />

dann anhand dieser Beispiele was der Roboter<br />

zu tun hat “, erklärt Maria Piechnick.<br />

Allein die Geste programmiert Roboterarm<br />

VW arbeitet schon viele Jahre mit Industrierobotern<br />

in der Fertigung und kennt den großen<br />

Aufwand für deren Programmierung.<br />

Umso mehr hat den Autohersteller die Einfachheit<br />

der Steuerung durch die Software<br />

des Dresdner Start-ups interessiert. In der<br />

„Gläsernen Manufaktur“ von VW in Dresden<br />

wird schon der erste durch Gestensteuerung<br />

programmierte Roboterarm getestet. Er trägt<br />

eine Grundierung auf den Fensterrahmen<br />

einer Autotür auf. Die Programmierung dafür,<br />

inklusive der Integration des Laserscanners,<br />

kann nun durch einen Mitarbeiter durch -<br />

geführt und bei Bedarf angepasst werden.<br />

Spezialwissen zur Programmierung von Robotern<br />

ist nicht mehr notwendig.<br />

Der Leiter der Abteilung „Neue Mobilität &<br />

Innovationen“ bei VW Sachsen, Marco Weiß,<br />

ist vor allem davon begeistert, dass er durch<br />

die vereinfachte Steuerung und Programmierung<br />

nun einfacher Automatisierungslösungen<br />

umsetzen kann. „Um angesichts der<br />

rasanten Veränderungen und individuellen<br />

Wünsche der Kunden in der Automobilindustrie<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen<br />

wir Kosteneinsparungen und mehr Geschwindigkeit<br />

in den Bereichen Produktion<br />

und Automatisierung von Fertigungsprozessen“,<br />

erklärt Weiß. „Mit dem Angebot von<br />

Wandelbots kann die Installation und Einrichtung<br />

von Roboterlösungen unglaublich<br />

schnell umgesetzt werden. Die smarte Jacke<br />

ermöglicht es den Werksarbeitern, denselben<br />

Auftrag um ein Vielfaches schneller und<br />

günstiger als früher zu erledigen“, freut sich<br />

der Abteilungsleiter.<br />

Bewegungen in kurzer Zeit gelernt<br />

Und das ist nicht der einzige Vorteil: Schon<br />

lange werden durch die Individualisierung<br />

der Bevölkerung immer mehr und immer individuellere<br />

Automodelle gebaut. Es müssen<br />

also auch zunehmend mehr Programme für<br />

die Steuerung der Industrieroboter geschrieben<br />

werden. Das soll sich in Zukunft ändern:<br />

„Mit der neuen Software haben wir nun die<br />

Möglichkeit, unsere Automatisierungsprozesse<br />

schneller anzupassen und auf kürzere<br />

Produktzyklen schneller zu reagieren, indem<br />

64<br />

64 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


AUTOMATISIERUNG<br />

Ein Mitarbeiter zeigt dem Roboter per Spur-Stift, wie<br />

Arbeitsschritte ausgeführt werden. Rechts im Bild: Wandelbots-Mitgründerin<br />

Maria Piechnick. Bild: Peter Wolter<br />

Wandelbots-CEO Christian Piechnick trainiert<br />

den Roboter per Gestensteuerung.<br />

Bild: Peter Wolter<br />

wir unseren Robotern in kurzer Zeit völlig<br />

neue Bewegungen anlernen“, sagt Weiß.<br />

Prof. Frank Fitzek von der TU Dresden sieht sogar<br />

noch größeres Potenzial für die neue Art,<br />

Roboter zu steuern. Der Leiter des „Deutschen<br />

Telekom-Lehrstuhls für Kommunikationsnetze“<br />

programmiert mit der Gestensteuerung<br />

Roboter in der virtuellen Welt.<br />

Durch die extrem schnelle Datenübertragung<br />

der neuen Mobilfunkgeneration 5G kann dies<br />

mit einer minimalen Verzögerung vom Vormachenden<br />

zum virtuellen Roboter geschehen.<br />

Der virtuelle Roboter könnte dann quasi<br />

in Echtzeit jeden anderen „echten“ Roboter<br />

rund um den Globus herum steuern.<br />

„In zukünftigen Kommunikationsnetzwerken<br />

ist die Latenz, also die Verzögerung, die wichtigste<br />

Eigenschaft. Und die muss möglichst<br />

klein sein. Da wir mit der Lichtgeschwindigkeit<br />

aber begrenzt sind, können wir nur bis zu<br />

einer bestimmten Distanz direkt mit den<br />

Robotern interagieren“, weiß Fitzek. Um dieses<br />

Problem zu lösen, bauen er und sein Team<br />

in der virtuellen Welt sozusagen einen digitalen<br />

Zwilling, der dann jeden x-beliebigen<br />

Roboter rund um den Globus steuern kann.<br />

Allerdings müsste 5G dafür auch weltweit<br />

reibungslos funktionieren.<br />

Haltungs- und Rückenschäden verhindern<br />

Und auch in der Hochschule für Technik und<br />

Wirtschaft Dresden wird die neue Software<br />

von Wandelbots schon angewendet. Hier soll<br />

sie helfen, die Ergometrie des Arbeitsplatzes<br />

zu verbessern.<br />

Das Prinzip ist einfach: Jeder Mitarbeiter<br />

steuert durch seine Gesten einmal den Roboter<br />

und dieser kennt dann die genau auf seine<br />

Größe zugeschnittene Bewegung. Danach<br />

erhält jeder Mitarbeiter einen Chip, und sobald<br />

dieser sich auf seinem Arbeitsplatz niederlässt,<br />

erkennt der Roboter die Person und<br />

führt eine auf ihre Größe zugeschnittene Bewegung<br />

aus. Die Daten dafür sind im Chip<br />

hinterlegt. „Das ist gerade aus arbeitsergo -<br />

nomischer Sicht ideal und kann langfristig<br />

Haltungs- und Rückenschäden verhindern“,<br />

betont der Leiter des Projektes, Professor Dirk<br />

Reichelt, den weiteren Vorteil.<br />

Der Autor<br />

Eckart Granitza, freier Journalist in Berlin<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 65


Die Messe bietet ein<br />

umfassendes Spektrum<br />

der Automatisierungsund<br />

Digitalisierungsanbieter<br />

weltweit. Bild:<br />

Mathias Kutt/Mesago<br />

Fachmesse: SPS steht für Smart Production Solutions<br />

Bündelung von Automatisierung und IT<br />

Als Fachmesse für die smarte und digitale Automatisierung geht die SPS (vormals: SPS IPC Drives) in ihr 30. Jahr. Die<br />

Nürnberger Leistungsschau mit rund 1650 Ausstellern nimmt für sich in Anspruch, dass Besucher sich innerhalb eines<br />

Tages einen kompletten Marktüberblick verschaffen können.<br />

Wer sich zu <strong>aktuell</strong>en Themen der<br />

Automation informieren möchte<br />

– gleich ob es sich um Produkte<br />

und Lösungen oder um richtungsweisende<br />

Technologien der Zukunft handelt – kommt<br />

an dieser Fachmesse nicht vorbei. In diesem<br />

Jahr öffnet die in Nürnberg stattfindende SPS<br />

vom 26. bis 28. November ihre Tore. Ihre<br />

30. Auflage hält neben Neuigkeiten auch<br />

Änderungen formaler Natur bereit. Da ist einmal<br />

der Name selbst: Aus SPS IPC Drives wurde<br />

schlicht und einfach SPS. Das Akronym<br />

steht aber nicht wie einst für Speicherprogrammierbare<br />

Steuerung, sondern für<br />

„Smart Production Solutions“.<br />

Das mag für viele auf den ersten Blick nicht<br />

verwunderlich klingen. Wurde der vormalige<br />

dreiteilige Messename zumeist mit SPS abgekürzt.<br />

Aber mit dem neuen Titel will der Veranstalter,<br />

die Mesago Messe Frankfurt<br />

GmbH, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.<br />

Einerseits unterstreicht der Name die<br />

digitale Transformation der Messe, andererseits<br />

verleiht er der Leistungsschau ein globales<br />

Markenbild.<br />

„Die SPS IPC Drives war rein namentlich eine<br />

Akkumulation von Produkten. Das funktioniert<br />

heute nicht mehr“, betonte Christian<br />

Wolf, Geschäftsführer des Automatisierers<br />

Hans Turck GmbH & Co. KG und Vorsitzender<br />

des Ausstellerbeirates der SPS.<br />

Die Jubiläumsausgabe rückt nun den digitalen<br />

Wandel klar in den Fokus. „Der Charakter<br />

und das Produktportfolio der Veranstaltung<br />

werden beibehalten, aber wir verknüpfen das<br />

Digitalisierungsportfolio mit der Welt der<br />

Automatisierung und zeigen so, dass wir<br />

zukunftsfähig sind“, erklärt Martin Roschkowski,<br />

Geschäftsführer bei Mesago (siehe<br />

dazu das Interview auf Seite 68).<br />

SPS bleibt Arbeitsmesse und lässt<br />

Show-Charakter außen vor<br />

Insgesamt zeigen auf dem Messeparkett<br />

rund 1650 Aussteller aus aller Welt ihre<br />

Lösungsansätze sowie diverse Produkte und<br />

Applikationsbeispiele zur digitalen Transformation.<br />

In 17 Hallen (wie im Vorjahr) können<br />

sich Besucher über Produkte und <strong>aktuell</strong>e<br />

Trends der Branche informieren. Auch IT-Anbieter<br />

sind vermehrt auf der SPS vertreten.<br />

Das Besondere daran ist: IT-Themen werden<br />

fokussiert im Verbund mit den Automatisierern<br />

dargeboten. Präsentationen der Themen<br />

wie Big Data, Cloud-Technologie, dem neuen<br />

Telekommunikationsstandard 5G und künstliche<br />

Intelligenz erfolgen oft praxisbezogen in<br />

Gemeinschaftsaktionen und -demos mit<br />

Automatisierungsanbietern. Hier zieht der<br />

Veranstalter jedoch eine klare Grenze: „Wir<br />

zeigen Use Cases und nicht mehr nur Konzepte<br />

und Ideen“, sagt Sylke Schulz-Metzner, Vice<br />

President SPS. Die Messe solle weiterhin eine<br />

Arbeitsmesse bleiben und nicht zu einer<br />

Show-Veranstaltung mutieren, heißt es.<br />

Das belegen auch die Zahlen: Im vergangenen<br />

Jahr kamen 58 % der 65.700 internationalen<br />

Besucher aus den Bereichen Konstruktion<br />

und Entwicklung, Produktion sowie aus<br />

der Geschäftsleitung. In diesem Jahr rechnet<br />

der Veranstalter mit rund 67.000 Besuchern.<br />

Messeinformationen<br />

SPS in Zahlen und Fakten<br />

• Messegelände Nürnberg vom 26. bis<br />

28. November 2019<br />

• Geöffnet jeweils von 9 bis 18 Uhr,<br />

am letzten Messetag bis 17 Uhr<br />

• Messefläche: 136.000 m² in 17 Hallen<br />

• Schwerpunktthemen der Ausstellung:·<br />

Steuerungstechnik, IPCs, Elektrische Antriebstechnik,<br />

Bedienen und Beobachten,<br />

Industrielle Kommunikation, Software & IT<br />

in der Fertigung, Interfacetechnik, Mecha -<br />

nische Infrastruktur, Sensorik<br />

• Aussteller 2018: 1631, davon 544 (33,4 %)<br />

aus dem Ausland<br />

• Besucher 2018: 65.700, davon 18.154<br />

(27,6 %) aus dem Ausland<br />

66 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


AUTOMATISIERUNG<br />

Die Digitalisierung übt enormen Einfluss auf die Automatisierungsbranche<br />

aus. Bild: Mathias Kutt/Mesago<br />

Produkte zum Anfassen, persönlicher Kontakt, Überblick über den Markt –<br />

die SPS ist für Automatisierer ein Pflichttermin. Bild: Mathias Kutt/Mesago<br />

Damit trotzt die SPS auch ein wenig der gesamten<br />

konjunkturellen Lage. Zwar hätten<br />

sich die Topjahre deutlich eingetrübt, wie<br />

Ausstellerbeiratschef Christian Wolf im Rahmen<br />

der Vorpressekonferenz zur SPS die <strong>aktuell</strong>e<br />

Konjunkturlage in der Industrie zusammenfasste.<br />

Die Automatisierung bleibe aber<br />

weiterhin ein dankbares Thema, so seine Aussage.<br />

Auch die Zahlen des Branchenverbands ZVEI<br />

belegen die positive Entwicklung der Automatisierungsbranche<br />

im Vergleich zur gesamten<br />

Industrie: So ist der Branchenumsatz<br />

in Deutschland um 2 % auf 54 Mrd. Euro<br />

gewachsen. 2018 waren laut ZVEI 278.000<br />

Mitarbeiter im Bereich der Automation in<br />

Deutschland beschäftigt, das sind 2,5 % mehr<br />

als im Vorjahr. Auch globale Auftragseingänge<br />

sind 2018 deutlich im einstelligen Bereich<br />

gewachsen, heißt es. Die EU bleibt mit 46 %<br />

der Hauptmarkt der deutschen Automatisierer.<br />

Insgesamt lag die Weltproduktion bei der<br />

Automation im Jahr 2017 bei 520 Mrd. Euro,<br />

rund 45 % davon wurden in China erwirtschaftet,<br />

gefolgt von der EU mit knapp 21 %<br />

(aus Deutschland kommen davon 8,2 %) und<br />

den USA mit rund 10 %.<br />

Guided Tours fokussieren Anwendungsfälle<br />

Themenbezogene Sonderschauflächen und<br />

Vorträge auf den Messeforen ergänzen das<br />

Produktangebot der Messe. So können sich<br />

Fachbesucher auch in diesem Jahr in mehreren<br />

Guided Tours einen kompakten Überblick<br />

zu den Themen Machine Learning und KI,<br />

Produkt- und Maschinensimulation, Indus -<br />

trial Security in der Fertigung, Cloud Ecosysteme<br />

und Predictive Maintenance verschaffen.<br />

Der Fokus der Touren liegt dabei auf<br />

echten Use Cases.<br />

Umfassende Einblicke in spezifische Themen<br />

sowie die Möglichkeit, sich von Anbietern zu<br />

individuellen Anforderungen beraten zu lassen,<br />

erhalten Besucher auf den Gemeinschaftsständen<br />

• „Automation meets IT” in Halle 6 sowie<br />

• „AMA Zentrum für Sensorik, Mess- und<br />

Prüftechnik“ in Halle 4A.<br />

Die Foren der Verbände VDMA in Halle 5 und<br />

ZVEI in Halle 6 sowie die Messeforen in Hal -<br />

le 3 und 10.1 bieten zudem fachspezifische<br />

Vorträge sowie Podiumsdiskussionen an.<br />

Besucher können sich hier zu branchen<strong>aktuell</strong>en<br />

Themen informieren und mit Experten<br />

im persönlichen Dialog austauschen. Weitere<br />

Informationen zur Messe gibt es online unter:<br />

sps.mesago.com<br />

Die Autorin<br />

Nora Nuissl,<br />

Redakteurin im Konradin-Verlag<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 67


AUTOMATISIERUNG<br />

Martin Roschkowski und Sylke Schulz-Metzner vom SPS-Veranstalter Mesago<br />

„Der Schritt war überfällig“<br />

Die Messemacher der SPS haben schrittweise darauf hingearbeitet, die Leistungsschau abzurunden und ihr neben dem<br />

starken Automatisierungs- auch ein Digitalisierungsprofil zu geben. Das Ergebnis erläutern Martin Roschkowski, Geschäftsführer<br />

beim Veranstalter Mesago Messe Frankfurt, und Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Die ehemalige SPS IPC<br />

Drives wird zur SPS – Smart Production Solutions.<br />

Wie wurden diese Änderungen aufgenommen?<br />

Martin Roschkowski: Wir haben eine durchweg<br />

positive Resonanz von Ausstellern, Besuchern<br />

und unseren Partnern – wie VDMA und<br />

ZVEI – erhalten. Alle waren hellauf begeistert<br />

und wir sind es auch.<br />

Sylke Schulz-Metzner: Ich habe auch in Gesprächen<br />

bestätigt bekommen: Der Schritt<br />

war überfällig. Wir haben mit dem neuen Namen<br />

das Profil geschärft und der Veranstaltung<br />

den Namen gegeben, den sie sich in den<br />

letzten Jahren durch ihre Exponate längst<br />

verdient hatte. Sie war weit mehr als eine<br />

Komponentenmesse zur elektrischen Automatisierung.<br />

Wir haben in den vergangenen<br />

Jahren versucht, das über den Untertitel der<br />

Messe abzubilden. Vor zwei bis drei Jahren<br />

haben wir Produkte in unserer Nomenklatur<br />

ergänzt, um sagen zu können: Jetzt darf auch<br />

die IT ausstellen. Somit haben wir schrittweise<br />

darauf hingearbeitet, die Veranstaltung<br />

abzurunden und ihr neben dem starken<br />

Automatisierungs- auch ein Digitalisierungsprofil<br />

zu geben. Weil diese Welten einfach<br />

zusammenwachsen. Die Anpassung des Namens<br />

war deshalb ein notwendiger Schritt.<br />

Und nicht nur wir haben intern schon längst<br />

von einer SPS gesprochen, sondern das haben<br />

auch viele Aussteller und Besucher getan.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Die Digitalisierung<br />

wächst stärker mit der Automatisierung zusammen,<br />

aber damit gibt es auch mehr und<br />

kleinteiligere Bereiche. Befürchten Sie nicht,<br />

das Portfolio der SPS damit zu verwässern?<br />

Schulz-Metzner: Wir haben Produkte im Portfolio<br />

aufgenommen, aber mit scharfem Blick<br />

darauf: Wo verlassen wir den Bereich, der zur<br />

Automatisierung gehört? Wir haben uns zum<br />

Beispiel entschieden, dass gerade bei der IT,<br />

die wir hinzugenommen haben, Themenbereiche<br />

draußen bleiben müssen: Wir haben<br />

keine ERP-Systeme aufgenommen. Auch<br />

Martin Roschkowski, Geschäftsführer beim<br />

Veranstalter Mesago Messe Frankfurt.<br />

wenn diese durch den Wegfall der Cebit vielleicht<br />

eine neue Heimat suchen, sind wir klar<br />

darum bemüht, unsere Veranstaltung trennscharf<br />

zu halten und nur das abzubilden, was<br />

für die Automatisierung und die Digitalisierung<br />

der Industrie notwendig ist.<br />

Roschkowski: Das Spektrum scharf zu halten,<br />

aber gleichzeitig das komplette Spektrum abbilden<br />

zu wollen – das ist das Ziel. Und da<br />

kommt natürlich oder kam in der Vergangenheit<br />

einiges dazu: IT und Software oder Cybersecurity.<br />

Künftig werden Themen wie KI kommen.<br />

Die Themen bilden wir heute schon ab<br />

und werden wir morgen wahrscheinlich noch<br />

stärker abbilden. Aber wir bleiben immer im<br />

Spektrum der Automatisierung.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie sind die Themen<br />

Software und IT in der Fertigung in die Messe<br />

integriert?<br />

Schulz-Metzner: Wir haben zwei Messehallen,<br />

die dem Thema gewidmet sind. Dort finden<br />

Sie IT-Firmen im klassischen Sinne – wie<br />

Microsoft und SAP –, aber wir haben genauso<br />

IT-Anbieter, die sich zusammen mit Automatisierern<br />

präsentieren.<br />

Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS.<br />

Bilder: Mesago Messe Frankfurt<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Mit der Digitalisierung<br />

wird die Cybersicherheit immer wichtiger.<br />

Was zeigen Sie dazu 2019 auf der SPS?<br />

Schulz-Metzner: In diesem Jahr sind die<br />

Anbieter aus dem Bereich Industrial Security,<br />

also Cyber-Security, räumlich in einem Bereich<br />

untergebracht und auch besonders<br />

gekennzeichnet. Wir bieten zu Industrial<br />

Security außerdem eine Guided Tour an.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Gibt es in diesem Jahr<br />

schon Bereiche mit 5G auf dem Gelände?<br />

Roschkowski: Das Thema 5G wird in diesem<br />

Jahr vor allem auf den Foren in Podiumsdiskussionen<br />

und Fachvorträgen aufgegriffen<br />

und auf den Ständen der Aussteller. Es gibt<br />

aber keinen speziellen Bereich für 5G, da bei<br />

der SPS primär konkret umsetzbare Lösungen<br />

im Fokus stehen. Umso konkreter dieses Thema<br />

wird und den Messebesuchern, die mit<br />

konkreten Fragestellungen auf die Messe<br />

kommen, Produkte und Lösungen hierzu angeboten<br />

werden können, umso höher wird<br />

der Stellenwert dieser Thematik auf der SPS.<br />

Das Gespräch führte Nora Nuissl, Redakteurin<br />

im Konradin-Verlag<br />

68 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


AUTOMATISIERUNG<br />

Die neuen Axiforce-Kompaktlüfter kühlen<br />

auch Steuereinheiten in der Automatisierung.<br />

Bild: EBM-Papst<br />

Kompaktlüfter<br />

Mehr Leistung bei weniger<br />

Geräusch<br />

Der Antriebs- und Lufttechnikspezialist EBM-<br />

Papst präsentiert auf der Fachmesse SPS in<br />

Nürnberg seine neueste Lüftergeneration.<br />

Der Kompaktlüfter der Baureihe Axiforce ist<br />

der Nachfolger der S-Force-Baureihe. Die<br />

jüngste Generation bringt gegenüber ihrer<br />

Vorgängerreihe laut Angaben mehr Leistung<br />

bei weniger Geräusch. Zum Einsatz kommen<br />

die Axiforce-Kompaktlüfter in Industrieanwendungen,<br />

beispielsweise für die Kühlung<br />

von Steuereinheiten in der Automatisierungstechnik<br />

oder zum Kühlen von 5G-Leistungsmodulen<br />

der mobilen Netzwerkinfrastruktur.<br />

Die Baureihe der neuen Axiforce-<br />

Lüfter startet mit der Baugröße 80 mm. (dk)<br />

Asynchronmotoren<br />

Noch energieeffizenter dank Optimierung<br />

Der bewusste Umgang mit Energie hat neben<br />

der Reduktion von CO 2<br />

-Emissionen auch den<br />

positiven Nebeneffekt, Kosten einzusparen.<br />

Für AMK Grund genug, die Energieeffizienz der<br />

eigenen Produkte ständig zu optimieren. Die<br />

Asynchronmotoren der Baureihen DH, DW, DV<br />

erhielten deshalb ein konstruktives Update.<br />

Damit konnte nicht nur die Wärmeentwicklung<br />

der Motoren deutlich verringert, sondern<br />

auch der Stromverbrauch signifikant gesenkt<br />

Der Drehstrom-<br />

Asynchronservomotor<br />

– hier die<br />

Baureihe DV –<br />

wurde einem konstruktiven<br />

Update<br />

unterzogen.<br />

Bild: AMK<br />

werden, heißt es vonseiten des Anbieters. In<br />

Summe sollen diese Maßnahmen die Energieeffizienz<br />

um bis zu 20 Prozent steigern. Dabei<br />

erfüllen die Drehstrom-Asynchronmotoren<br />

weiterhin höchste Ansprüche an Dynamik und<br />

Leistung. Die kompakten Konstruktionen erfordern<br />

nur einen geringen Platzbedarf und<br />

die weitgehende Wartungsfreiheit bei hoher<br />

Lebensdauer sorgt für einen nachhaltigen Einsatz<br />

von Ressourcen und Energie. (dk)<br />

Online-Konfigurator<br />

Baugruppe auf Tastendruck konfiguriert<br />

Der Online-Konfigurator erfüllt die Kunden -<br />

wünsche nach mehr Flexibilität. Bild: Icotek<br />

Der neue Online-Baugruppen-Konfigurator<br />

ermöglicht es Kunden von Icotek, ganz individuell<br />

die geteilten Kabeleinführungssysteme<br />

des Anbieters frei zusammenzustellen. Dazu<br />

klickt man sich durch verschiedene Abfragen,<br />

um zunächst den gewünschten Rahmen festzulegen.<br />

Danach lassen sich die gewählte<br />

Kabeleinführungsleiste, Kabelverschraubung<br />

oder EMV-Kabeleinführung mit den passenden<br />

Kabel- oder Adaptertüllen einfach bestücken.<br />

Selbst die Konfektionierung, ob „montiert“<br />

oder „lose im Beutel“, kann der Kunde<br />

oder Interessent auswählen. Im Anschluss<br />

lässt sich das fertig konfigurierte Produkt einfach<br />

online beim Hersteller anfragen. Icotek<br />

reagiert mit dem Online-Konfigurator auf die<br />

zunehmend individuellen Kundenwünsche<br />

nach mehr Flexibilität. (dk)<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 69


FERTIGUNG<br />

Datenbank mit qualifizierten Zulieferfirmen in Asien<br />

Die Branche Werkzeugbau in Südostasien<br />

In den vergangenen Jahren wurden von der WBA Aachener Werkzeugbau Akademie GmbH die Potenziale des<br />

internationalen Werkzeugeinkaufs analysiert. Vorgestellt wurden in diesem Rahmen bereits die Chancen des Einkaufs bei<br />

chinesischen, nordamerikanischen und türkischen Werkzeugbaubetrieben sowie der Werkzeugbaumarkt in Osteuropa.<br />

Auf der Basis der Studie „World of Tooling“ wird nun das Potenzial der Branche Werkzeugbau in Südostasien aufgezeigt.<br />

Politische Karte Südostasiens Bild: Werkzeugbau Akademie.<br />

Die Region Südostasien erstreckt sich<br />

östlich von Indien sowie südlich von<br />

China und umfasst die elf Länder<br />

Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos,<br />

Malaysia , Myanmar, Osttimor, Philippinen,<br />

Singapur, Thailand und Vietnam. Weltweit ist<br />

Südostasien eine der Regionen, die sich zurzeit<br />

am dynamischsten entwickelt. Die indonesische<br />

Hauptstadt Jakarta ist schon heute<br />

mit 31 Millionen Einwohnern die zweitgrößte<br />

Metropolregion der Welt. Auch wirtschaftlich<br />

befindet sich die Region Südostasien mit<br />

mehr als 650 Millionen Menschen im Aufschwung.<br />

Seit der Jahrtausendwende wächst<br />

das Bruttoinlandsprodukt der Volkswirtschaften<br />

zumeist mit Raten von über fünf Prozent.<br />

So konstant wachsen kaum weitere Volkswirtschaften<br />

auf der Welt.<br />

Im Rahmen der Studie „World of Tooling“<br />

wurden von der WBA Aachener Werkzeugbau<br />

Akademie GmbH die 21 für den Werkzeugbau<br />

wichtigsten Länder bewertet. In diesem<br />

Zusammenhang wurden für die Region Südostasiens<br />

die Länder Indonesien und Vietnam<br />

vorgestellt. Im Folgenden werden neben diesen<br />

beiden Ländern auch Malaysia und Thailand<br />

für den südostasiatischen Werkzeugbaumarkt<br />

vorgestellt, da sie über die größte<br />

wirtschaftliche Relevanz im Betrachtungskontext<br />

in der Region verfügen und die produzierenden<br />

Industrien jeweils einen nennenswerten<br />

lokalen Werkzeugbaumarkt entstehen<br />

lassen haben. Zunächst wird dazu die<br />

Wirtschaftslage und Industrie der vier Länder<br />

kurz vorgestellt. Anschließend werden wichtige<br />

Kennzahlen der Branche Werkzeugbau<br />

erläutert, in Verbindung mit der <strong>aktuell</strong>en<br />

Wirtschaftslage analysiert und eine Zukunftsprognose<br />

gegeben.<br />

Wirtschaftslage und Industrie<br />

Indonesien ist mit einem BIP von 1016<br />

Mrd. USD im Jahr 2017 weltweit die sechszehntgrößte<br />

Volkswirtschaft. Das BIP pro<br />

Kopf liegt allerdings mit etwa 3876 USD nur<br />

auf Platz 26 von 47 der asiatischen Volkswirtschaften.<br />

In den letzten drei Jahren wies die<br />

Wirtschaft des Landes ein konstant starkes<br />

Wachstum von mehr als 4,9 % auf. Die Industrie<br />

Indonesiens trägt dabei zu 39,4 % zur<br />

Bruttowertschöpfung des Landes bei. Die Arbeitslosenquote<br />

lag 2017 bei nur 4,3 %.<br />

Thailand belegt mit einem BIP von 455<br />

Mrd. USD weltweit den 26. Platz unter den<br />

Volkswirtschaften im Jahr 2017. Das Pro-<br />

Kopf-Einkommen von 6591 USD liegt deutlich<br />

über dem von Indonesien. Die Wachstumszahlen<br />

Thailands fielen mit 2,9 % in<br />

2015 und 3,9 % in 2017 hingegen geringer<br />

aus. Der sekundäre Wirtschaftssektor hat einen<br />

Anteil von 36,2 % an der gesamten Wirtschaftsleistung<br />

des Landes. Bei sehr geringen<br />

1,1 % lag die Arbeitslosenquote 2017.<br />

Malaysia belegte im Jahr 2017 mit 314<br />

Mrd. USD weltweit den 38. Platz gemessen<br />

Partner des Werkzeugbaus<br />

WBA Aachener Werkzeugbau<br />

Akademie GmbH<br />

... beschäftigt sich mit der Bewertung von<br />

Werkzeugbaubetrieben und Märkten. Eine<br />

einzig artige, ständig wachsende und sich<br />

erneuernde Datenbank mit mehr als 1000<br />

Benchmarkingdatensätzen deutscher Werkzeugbaubetriebe<br />

sowie mehr als 3000 bewerteten<br />

internationalen Werkzeugbaubetrieben<br />

ist die Grundlage für fundierte Aussagen zur<br />

Leistungsfähigkeit und dem Entwicklungs -<br />

potenzial von Werkzeugbaumärkten. Hinzu<br />

kommen zahlreiche Bereisungen unterschied -<br />

licher Märkte in Asien, Nord- und Südamerika<br />

sowie Süd- und Osteuropa, welche die zahlenbasierten<br />

Eindrücke bestätigen.<br />

70 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


FERTIGUNG<br />

Quelle: Werkzeugbau Akademie/RWTH Aachen Campus.<br />

am BIP. Mit 9755 USD weist Malaysia das<br />

größte Einkommen pro Kopf der vier betrachteten<br />

Länder auf. Auch die Wachstumszahlen<br />

der malaysischen Wirtschaft der vergangenen<br />

Jahre wiesen mit bis zu 5,7 % auf ein hohes<br />

Potenzial der Wirtschaft hin. Der sekundäre<br />

Sektor trägt zu 37,6 % zum BIP bei. Die<br />

Arbeitslosenquote lag bei 3,4 %.<br />

Vietnam liegt mit einem BIP von 220<br />

Mrd. USD im Jahr 2017 weltweit auf Platz 46<br />

der Volkswirtschaften. Das BIP pro Kopf fällt<br />

mit 2353 USD niedrig aus. Auch in Vietnam<br />

konnte in den letzten drei Jahren ein starkes<br />

Wirtschaftswachstum mit mehr als 6,0 % verzeichnet<br />

werden. Der sekundäre Wirtschaftssektor<br />

trägt mit 33 % zur gesamten Wirtschaftsleistung<br />

des Landes bei. 2017 lag die<br />

Arbeitslosenquote bei geringen 2,1 %.<br />

Zusammenfassend verdeutlichen die BIP-<br />

Wachstumsraten im Jahr 2017 zwischen<br />

3,9 % (Thailand) und 6,8 % (Vietnam) das wirtschaftliche<br />

Potenzial, das in der Region Südostasien<br />

liegt. Die sich stetig verbessernden<br />

Bildungsbedingungen und geringen Arbeitslöhne<br />

sind sehr gute Voraussetzungen dafür,<br />

dass der wirtschaftliche Aufschwung auch in<br />

Zukunft anhalten wird. Das sind auch für die<br />

lokale Branche Werkzeugbau gute Voraussetzungen,<br />

sich organisatorisch und technologisch<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Die Branche Werkzeugbau<br />

Gemessen am Handelsvolumen hat die Branche<br />

Werkzeugbau in Südostasien zunächst<br />

eine untergeordnete Rolle. In den Ländern Indonesien<br />

(2018), Thailand (2018), Malaysia<br />

(2018) und Vietnam (2017) liegt das Handelsvolumen<br />

mit Werkzeugen zwischen 277<br />

Mio. USD (Indonesien) und 783 Mio. USD<br />

(Thailand), wobei der Importanteil zwischen<br />

75 % (Malaysia) und 89 % (Indonesien) variiert.<br />

Den größten Anteil an den importierten<br />

Werkzeugen haben Spritzgießwerkzeuge mit<br />

über 80 %. Mit großem Abstand folgen Blechund<br />

Massivumformwerkzeuge mit maximal<br />

15 %. Der Anteil der Druckgusswerkzeuge im<br />

Import liegt bei maximal 5 %.<br />

In den letzten zwei Jahren ist das Handels -<br />

volumen mit Werkzeugen in diesen Ländern<br />

durchschnittlich um 5 % gewachsen. Während<br />

sich das Handelsvolumen bei Indonesien<br />

um 9 % reduziert hat, stieg es bei Vietnam<br />

und Thailand um mehr als 5 % sowie bei<br />

Malaysia sogar um 13 %. Diese Zahlen sind<br />

ein Indikator für den fortdauernden Aufschwung<br />

der Branche Werkzeugbau in dieser<br />

Region, auch wenn der sehr hohe Importanteil<br />

von mehr als 75 % ein eindeutiger Beleg<br />

dafür ist, dass die Kompetenzen im Werkzeugbau<br />

technologisch noch auf einem geringen<br />

Niveau sind.<br />

Die Verteilung der exportierten Werkzeuge<br />

ähnelt stark der Verteilung der importierten<br />

Werkzeuge. Die Spritzgießwerkzeuge dominieren<br />

auch hier mit einem Anteil von 56 %<br />

(Indonesien) bis zu 78 % (Thailand und Malaysia).<br />

Der Anteil der Blech- und Massivumformwerkzeuge<br />

variiert je nach Land zwischen<br />

13 % (Thailand) und 34 % (Vietnam).<br />

Druckgusswerkzeuge haben mit einem Anteil<br />

zwischen 2 % und 12 % einen verschwindend<br />

geringen Anteil.<br />

Im Vergleich zum Jahr 2016 ist auch das<br />

Export volumen an Werkzeugen durchschnittlich<br />

um 5 % gewachsen. Während Malaysia einen<br />

Rückgang von 6 % verzeichnete und Indonesien<br />

und Thailand lediglich um 4 % wachsen<br />

konnten, stieg das Exportvolumen bei<br />

Viet nam um 29 % auf über 74 Mio. USD. Das<br />

Beispiel Vietnam verdeutlicht eindrücklich,<br />

wie die Branche Werkzeugbau von einer<br />

wachsenden produzierenden Industrie (BIP-<br />

Wachstumsrate 6,8 %) profitiert.<br />

Mit Blick auf die Zukunft wird die geografische<br />

Lage in der Peripherie Chinas bei niedrigeren<br />

Lohnkosten und sehr guter Seeanbindung<br />

zu allen Kontinenten das Wachstum in<br />

den vorgestellten Ländern weiter begünstigen.<br />

Die Entwicklungsvoraussetzungen für<br />

die Branche Werkzeugbau sind folglich ausgesprochen<br />

gut. Auch wenn zurzeit die Werkzeugbaukompetenz<br />

niedrig und der Werkzeugmarkt<br />

noch klein sind, sind alle Voraussetzungen<br />

erfüllt, dass die Länder Südostasiens<br />

in Zukunft weiter große Fortschritte in<br />

diesen Bereichen machen werden.<br />

Quellen:<br />

WOT 2018, Statistisches Bundesamt, Statista,<br />

OECD, Comtrade, Auswärtiges Amt, Weltbank<br />

Die Autoren<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Boos,<br />

MBA, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Christoph Kelzenberg, M.Sc. Leiter Industrieberatung<br />

Johan de Lange, M.Sc. Berater<br />

Bernd Haase, M.Sc. Berater<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 71


FERTIGUNG<br />

Präzisionswerkzeuge<br />

Leichtgewichte auf dem Vormarsch<br />

Die Digitalisierung zieht auch in die Werkzeugtechnik ein und wird als Thema großgeschrieben.<br />

Doch signifikante Fortschritte erzielen die Hersteller auch in den klassischen Bereichen. So manches<br />

leichte Tool kommt heute aus dem Metalldrucker, wie die Branchenmesse EMO gezeigt hat.<br />

Bauteile und Komponenten der Werkzeugtechnik<br />

sollen im Sinne der Energie-<br />

und Ressourceneffizienz immer<br />

kompakter und leichter werden. Der Trend<br />

zur Miniaturisierung führt auch bei den Präzisionswerkzeugen<br />

zu Lösungen, die noch vor<br />

wenigen Jahren undenkbar waren. Ein Beispiel<br />

dafür ist der laut Anbieter Iscar kleinste<br />

Wechselkopfbohrer der Welt. Den Sumo<br />

Cham gibt es von 4 bis 6 mm im Durchmesser.<br />

Die Wechselköpfe bestehen aus der PVDbeschichteten<br />

Nano-Schneidstoffsorte IC908<br />

und versprechen lange Standzeiten.<br />

Leichtgewichtiges ist inzwischen auch abseits<br />

rotierender Spannfutter ein wichtiger<br />

Aspekt. Um etwa die Statorgehäuse von automobilen<br />

Elektromotoren wirtschaftlich<br />

und zuverlässig bearbeiten zu können, werden<br />

große, stabile und trotzdem sehr leichte<br />

Ausdrehwerkzeuge benötigt. Herstellern wie<br />

Mapal oder Ceratizit ist es durch ausgeklügelte<br />

Konstruktionen und den Einsatz additiver<br />

Verfahren gelungen, das Gewicht dieser<br />

Werkzeuge, die Durchmesser von 200 mm<br />

und mehr haben, massiv zu reduzieren.<br />

Mapal-Entwicklungschef Dr. Dirk Sellmer zufolge<br />

wiegen diese Tools nur etwa die Hälfte<br />

Die neuartige<br />

Konstruktions- und<br />

Stützform des Tools<br />

wird komplett aus<br />

einem Stahlwerkstoff<br />

gedruckt.<br />

Bild: Ceratizit<br />

Mini-Wechselkopfbohrer Sumo<br />

Cham im Durch messerbereich von<br />

4 bis 6 mm. Bild: Iscar<br />

vergleichbarer Schweißkonstruktionen. Das<br />

reduzierte Gewicht wirkt sich positiv auf das<br />

Kippmoment des weit auskragenden Werkzeugs<br />

aus. Das Ergebnis sind präzisere Statorbohrungen<br />

und letztlich bessere Elektro -<br />

motoren. Überdies können die leichteren<br />

Bohrstangen auf kleineren Bearbeitungszentren<br />

eingesetzt werden. Die neuartige Konstruktions-<br />

und Stützform des Werkzeugs von<br />

Ceratizit wird komplett aus einem Stahlwerkstoff<br />

gedruckt. Als Schneidkörper fungieren<br />

ebenfalls additiv erzeugte Werkzeugkassetten<br />

mit PKD-Schneiden.<br />

Mithilfe des 3D-Drucks oder der Laserbearbeitung<br />

gelingt es den Werkzeugherstellern,<br />

die Leistungsfähigkeit ihrer Produkte auf ein<br />

neues Niveau zu heben. Stichworte sind hier<br />

unter anderem eine optimierte Kühlmittelzufuhr,<br />

die nur generativ herzustellen ist, oder<br />

absolut scharfkantige Schneiden. Letztere<br />

entstehen, indem der Laser selbst härteste<br />

Schneidstoffpartikel sauber trennt. Entwicklungen<br />

wie diese sind die Voraussetzung für<br />

die wirtschaftliche Bearbeitung schwer zerspanbarer<br />

Hochleistungswerkstoffe.<br />

Das clevere Zusammenspiel von Werkzeug,<br />

Maschine und Software erlaubte es Prozessexperten,<br />

neue Bearbeitungsstrategien zu<br />

entwickeln, die zu echten Leistungssprüngen<br />

führten. Beispiele dafür sind das High Dynamic<br />

Turning, das laut Ceratizit komplexe<br />

Drehteile um bis zu 200 Prozent produktiver<br />

fertigt als konventionelle Drehverfahren, oder<br />

das Speed-Forming von Horn, mit dem<br />

schmale, tiefe Nuten in weniger als der halben<br />

Zeit entstehen sollen, als beim bislang<br />

üblichen Vollnutfräsen mit Minitools.<br />

Digitale Vernetzung spielt wichtige Rolle<br />

Die digitale Vernetzung von Werkzeugen,<br />

Maschinen und übergeordneten IT-Systemen<br />

spielt aber auch in zwei weiteren Bereichen<br />

eine entscheidende Rolle: Einerseits gelingt<br />

es dadurch, die Prozesssicherheit bei anspruchsvollen<br />

Bearbeitungen beträchtlich zu<br />

steigern. Andererseits werden die Abläufe<br />

von der Planung über das Herstellen und den<br />

Einsatz von Werkzeugen bis hin zu ihrer Aufbereitung<br />

transparent. Gerade bei sicherheitskritischen<br />

Bauteilen ist diese Nachvollziehbarkeit<br />

ein wichtiges Argument.<br />

Lösungen wie die von Horn und Kistler gemeinsam<br />

entwickelte Echtzeit-Werkzeugüberwachung<br />

PTS fürs Mikrodrehen geben<br />

nicht nur Aufschluss über den Zustand des<br />

betreffenden Werkzeugs. Vielmehr kann der<br />

Maschinenbediener mithilfe der ermittelten<br />

Daten auch Prozess- und Werkstoffanomalien<br />

frühzeitig erkennen und entsprechend gegensteuern.<br />

Das verhindert Ausschuss, schont die<br />

Ressourcen und steigert die Qualität.<br />

Die Digitalisierung der Metallbearbeitung<br />

steht und fällt laut Prof. Frank Barthelmä, Geschäftsführer<br />

der GFE Gesellschaft für Fertigungstechnik<br />

und Entwicklung in Schmalkalden,<br />

mit dem intelligenten Werkzeug. „Auch<br />

eine sich selbst optimierende Werkzeugma-<br />

72 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


Das Werkzeugmanagementsystem DAC verbindet die Elemente rund um die Organisation und den<br />

Einsatz von Werkzeugen in der Fertigung. Bild Haimer<br />

schine funktioniert nur über die Kommunikation<br />

nach außen und nach innen. Und daher<br />

spielt das Werkzeug nach wie vor eine entscheidende<br />

Rolle.“<br />

Barthelmä geht in den nächsten fünf bis<br />

zehn Jahren von einer noch engeren Vernetzung<br />

von Kunden und Lieferanten aus. Der<br />

Anwender der Produkte werde künftig wesentlich<br />

früher in die gesamte Datentransferkette<br />

einbezogen als bisher. Eine wichtige<br />

Rolle würden künftig prozessvorbereitende<br />

oder -begleitende Dienstleistungen wie die<br />

vorausschauende Instandhaltung spielen.<br />

Die Botschaft ist in der Branche angekommen<br />

und wird bereits in die Tat umgesetzt.<br />

Ein Beispiel von vielen ist c-Com, ein Start-up<br />

von Mapal. Der IT-Newcomer bietet auf einer<br />

offenen Cloud-Plattform Software as a Service<br />

an, unter anderem zur Verwaltung von<br />

Werkzeugen. „Sehr viel Zeit ist nötig, um<br />

Werkzeuge zu disponieren, wiederaufzubereiten<br />

und zu optimieren,“ betont Geschäftsführer<br />

Giari Fiorucci. „Viele Anwender managen<br />

diese Aufgaben, bei denen große Datenmengen<br />

entstehen, jedoch weitestgehend<br />

manuell.“ Obwohl die Beteiligten oft die gleichen<br />

Daten benötigen, werden diese mehrfach<br />

generiert und in redundanten Datenbanken<br />

gepflegt.<br />

Anders läuft es mit Unterstützung einer<br />

Cloud ab. Auf einer solchen Plattform entstehen<br />

als virtuelles Abbild der Werkzeugdaten<br />

digitale Zwillinge samt vieler wichtiger Kennwerte<br />

wie etwa Schnittdaten, Standmengen<br />

oder die Anzahl der Wiederaufbereitungen.<br />

Die zentrale Datenerfassung macht das<br />

mehrfache Erzeugen von Datensätzen überflüssig.<br />

Doch die Cloud bündelt nicht nur die<br />

Daten der Werkzeuge, sie verbessert auch das<br />

Zusammenspiel entlang der Prozesskette.<br />

Ein anderes Beispiel digitaler Services ist das<br />

Werkzeugmanagementsystem DAC (Data<br />

Analyzer and Controller) von Haimer. In der<br />

eigenen Fertigung nutzt der Spezialist für<br />

Schrumpf- und Auswuchttechnik das System<br />

bereits seit längerem. Nun bietet Haimer es<br />

auch zum Verkauf an. DAC managt den Austausch<br />

von Soll- und Ist-Werten sowie anderen<br />

Werkzeugdaten zwischen den einzelnen<br />

Tool-Room- Stationen und stellt die Verbindung<br />

mit dem Unternehmensnetzwerk her.<br />

Im Zusammenspiel mit RFID-Datenchips, mit<br />

denen sich Werkzeugaufnahmen des Herstellers<br />

optional ausstatten lassen, über QR- oder<br />

Data Matrix-Codes, erlaubt das System eine<br />

eindeutige Identifikation des Gesamtwerkzeugs.<br />

Durch die Netzwerkverbindung steuert<br />

es weitere Werkzeugdaten bei, etwa die<br />

Anleitung für den Zusammenbau, Artikelnummern,<br />

Lagerbestandsanpassungen oder<br />

3D-Modelle. Zusätzlich unterstützt es den<br />

Anwender bei der Analyse der Produktions -<br />

daten und der Prozessoptimierung.<br />

Die Autorin<br />

Mona Willrett,<br />

Redakteurin im Konradin-Verlag<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 73


FERTIGUNG<br />

Additive Fertigung<br />

Sorglospaket fürs Pulver-Handling<br />

Produktionsanlagen für den 3D-Druck verarbeiten Materialien in Pulverform. Für<br />

dessen sicheres Handling – ganz ohne Feinstaubbelastung für die Mitarbeiter – sorgt<br />

der Vakuumförderer Piflow Smart von Piab. Dessen intelligente und selbstlernende<br />

Funktionen vermeiden langwierige Einstellungen und Tests.<br />

Der 3D-Druck hochwertiger Bauteile erfordert die Verarbeitung feinster Pulver.<br />

Additive Fertigung oder 3D-Druck ist eine der<br />

Zukunftstechnologien, um dem steigenden<br />

Bedarf nach personalisierten oder kundenspezifischen<br />

Produkten gerecht zu werden.<br />

Ursprünglich als einfachere Lösung im Prototyping<br />

eingesetzt, werden damit immer mehr<br />

hochwertige Unikate gefertigt. Doch während<br />

die Technik in der Realisation von Produkten<br />

Maßstäbe setzt, sind viele Prozessschritte<br />

noch manuell. Dazu gehört insbesondere<br />

das Beladen der Fertigungsanlagen<br />

mit dem entsprechenden Kunststoff- oder<br />

Metallpulver. Neben dem Gewicht der Behältnisse<br />

und einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung,<br />

um Rückenschmerzen der<br />

Mitarbeiter zu vermeiden, spielt auch deren<br />

Feinstaubbelastung eine große Rolle.<br />

Beim Schutz von Personen, dem Produkt selber<br />

wie auch der Umgebung kann der Einsatz<br />

von Vakuumfördertechnologie Abhilfe schaffen.<br />

Als Ausstatter der Pharma-, Chemie- und<br />

Lebensmittelindustrie muss sich Piab diesem<br />

Thema täglich stellen. Entsprechend wurden<br />

für diese Problematik die Vakuumförderer<br />

vom Typ Piflow Smart als geschlossenes System<br />

entwickelt. Filter im Vakuumförderer sowie<br />

zusätzliche Abluftfilter an der Vakuumpumpe<br />

verhindern, dass Feinstaub aus dem<br />

System in den Arbeitsraum eintritt und somit,<br />

dass Mitarbeiter mit diesen Stoffen in<br />

Berührung kommen. Das sorgt für eine saubere<br />

Arbeitsumgebung, bei der die Gesundheitsbelastung<br />

weitestgehend reduziert ist.<br />

Gleichzeitig wird das Pulver vor Kontaminierungen<br />

durch Umwelteinflüsse und entsprechende<br />

Qualitätseinbußen geschützt.<br />

Mit dem Vakuumförderer<br />

Piflow Smart ist das<br />

Fördern von Pulvern für<br />

die additive Fertigung<br />

eine intelligente und<br />

sichere Sache.<br />

Bilder: Piab<br />

Überdies wird es immer wichtiger, Inhaltsstoffe<br />

kontrolliert zu Dosier- und Mischgeräten<br />

zu transportieren. Deshalb automatisiert<br />

die Autotuning-Funktion des neuen Vakuumförderers<br />

den Prozess der Pulver- und Schüttgutförderung.<br />

Piflow Smart basiert auf der<br />

bekannten Coax-Ejektortechnologie und ist<br />

mit fortschrittlichen Algorithmen vorprogrammiert,<br />

um komplexe manuelle Timer-<br />

Einstellungen zu eliminieren. Er ermöglicht<br />

eine kontinuierliche, adaptive und automatische<br />

Feinabstimmung des Förderprozesses<br />

sowie die Verarbeitung vorab erstellter Programme.<br />

Ausgestattet mit fortschrittlicher<br />

Sensortechnologie wird der Durchsatz im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Fördersystemen<br />

um bis zu 50 Prozent gesteigert. Intelligente<br />

elektrische Steuerdatenerfassung und -analyse<br />

für die Optimierung der gesamten Prozesse<br />

und Echtzeitanpassungen gehören damit<br />

zum Alltag.<br />

Der neue Vakuumförderer ist zusätzlich zu<br />

seinen Industrie-4.0-Funktionen wie IO-Link,<br />

Cloud-Fähigkeit und Voreinstellbarkeit mit<br />

weiteren Elementen ausgestattet, die ein einfacheres<br />

und sichereres Produkthandling ermöglichen.<br />

Dies sind unter anderem automatische<br />

Filterreinigung, Mehrfachfilterschock,<br />

Materialsicherheitsblockierung und antistatische<br />

Filter und Dichtungen auf Anfrage. Das<br />

System erkennt und verhindert auch ein<br />

Überfüllen oder ein Entleeren des Behälters.<br />

Hinzu kommt: Durch das Autotuning und die<br />

Industrie-4.0-Fähigkeit können die Vakuumförderer<br />

vollständig in automatisierte Prozessketten<br />

integriert werden.<br />

Der Autor<br />

Johannes Krumme, Country Manager DACH und<br />

Benelux, Piab Group<br />

74 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


FERTIGUNG<br />

Drehtechnologie<br />

Standardtools decken bereits viele Anwendungen ab<br />

Der Werkzeughersteller Ceratizit hat neulich<br />

das erste Standardprogramm für das innovative<br />

Drehverfahren High Dynamic Turning<br />

(HDT) eingeführt. Damit geht der Anbieter<br />

konsequent seinen Weg weiter, um das Drehen<br />

zu revolutionieren. Von Beginn an hat das<br />

Unternehmen alle Interessenten mit den notwendigen<br />

Informationen versorgt, um am<br />

HDT-Drehprozess mitentwickeln zu können.<br />

So wurde die Einführung nun von namhaften<br />

Werkzeugmaschinen- und Steuerungsherstellern<br />

sowie Anbietern von CAD/CAM-Systemen<br />

begleitet. Ceratizit selbst hat sich auf<br />

sein Kerngeschäft fokussiert und ein Standardprogramm<br />

der FreeTurn-Tools entwickelt.<br />

Im Rahmen der Branchenmesse EMO wurden<br />

vier verschiedene Wendeplatten-Geometrien<br />

eingeführt, mit denen bereits viele Anwendungen<br />

abgedeckt werden können. Die Halter<br />

sind in unterschiedlichen Auskraglängen<br />

in einer Baugröße für die Maschinenschnittstellen<br />

HSK-T und PSC erhältlich. (dk)<br />

Die vier Wendeschneidplatten-Geometrien des<br />

Startprogramms decken bereits viele Standardanwendungen<br />

ab. Bild: Ceratizit<br />

Spanntechnik<br />

Schlankes Dehnspannfutter mit effektiver Kühlung<br />

Bild: Schunk<br />

Das schlanke Hydro-Dehnspannfutter Tendo<br />

Slim 4ax hat Schunk vor drei Jahren vorgestellt.<br />

Die Präzisionsaufnahme vereint die<br />

Außengeometrie von Warmschrumpfaufnahmen<br />

mit den Qualitäten der Hydro-Dehnspanntechnik.<br />

Nun haben die Lauffener zusätzlich<br />

eine Variante mit Cool-flow-Technologie<br />

auf den Markt gebracht. Sie ermöglicht<br />

hocheffektives Kühlen durch die Werkzeugaufnahme.<br />

Beim Bearbeiten von Stahl, Aluminium<br />

sowie von Kunststoff verspricht<br />

Tendo Slim 4ax Cool-flow Vorteile. Der Kühlmittel-<br />

oder Druckluftstrahl ist unabhängig<br />

von der Ausspannlänge stets auf den Zerspanprozess<br />

gerichtet. Anders als bei Warmschrumpfaufnahmen<br />

prallt der Strahl bei langer<br />

Ausspannung nicht am Werkzeugschaft<br />

ab, sondern gelangt am Werkzeugmantel<br />

entlang bis zur Schneide. Davon profitiert die<br />

Kühlung, Späne werden besser abtransportiert<br />

und der Gesamtprozess wird effizienter.<br />

Pilotanwendungen im Werkzeugbau zeigen<br />

laut Schunk, dass die schwingungsdämpfende<br />

Aufnahme mit Cool-flow-Technologie vor<br />

allem beim Nachschruppen, Vorschlichten<br />

und Schlichten exzellente Oberflächen liefert.<br />

Zudem würden Nacharbeit und die<br />

Werkzeugkosten reduziert, heißt es. (dk)<br />

Werkzeugbeschichtung<br />

Höhere Schnittwerte und günstigere Stückkosten<br />

Mit der neuen Werkzeugbeschichtung IG35 bietet Horn hohe<br />

Leistungen und Standzeiten beim Bearbeiten von rostfreien<br />

Stählen, Titan- und Superlegierungen. In Verbindung mit den<br />

Geometrien 3V und FY hemmt die Aluminium-Titansiliziumnitrid-<br />

Schicht die Bildung von Aufbauschneiden durch geringe Reibwerte.<br />

Durch die sogenannte HiPims- Beschichtungstechnologie weist<br />

die Schicht eine sehr glatte Oberfläche und hohe Warmfestigkeit<br />

auf. Zudem ist die Werkzeugschicht frei von Schichtdefekten wie<br />

etwa Droplets oder anderen Schichtfehlern an der Schneidkante.<br />

Der Werkzeughersteller passt das Schichtsystem, die Spanformgeometrien<br />

sowie die Mikrogeometrien auf die typischen Anwendungen<br />

wie das Innen- und Außenstechen, Langdrehen, Zirkularund<br />

Vollhartmetallfräsen an. Für den Anwender heißt das: Er kann<br />

höhere Schnittwerte fahren und erreicht so den Angaben zufolge<br />

kürzere Zykluszeiten und günstigere Stückkosten. Außerdem sollen<br />

sich durch den Einsatz der neuen Schicht höhere Oberflächenqualitäten<br />

erzielen lassen. (dk)<br />

Die neue Beschichtung<br />

IG35 bietet hohe<br />

Leistungen bei rost -<br />

freien Stählen, Titan<br />

und Superlegierungen.<br />

Bild: Horn/Sauermann<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 75


FERTIGUNG<br />

Präzisionswerkzeuge<br />

App identifiziert<br />

Werkzeugverschleiß<br />

Die kostenfreie App hilft beim Reduzieren von<br />

Werkzeugverschleiß. Bild: Sandvik Coromant<br />

Sandvik Corormant offeriert eine kostenlose<br />

App zur Analyse von Werkzeugverschleiß. Die<br />

Bedienung ist einfach: Zunächst werden die<br />

Verschleißspuren an einem Schneidwerkzeug<br />

mit dem Smartphone fotografiert. Die gespeicherten<br />

Bilder können Anwender mit Bildern<br />

von unterschiedlichen Verschleißarten<br />

vergleichen, die in der App hinterlegt sind. Ist<br />

der Verschleißtyp identifiziert, erhalten die<br />

Nutzer Hinweise zur Verschleißursache und<br />

Empfehlungen, wie sich ähnlicher Verschleiß<br />

bei künftigen Bearbeitungen vermeiden lässt.<br />

Wird etwa ein Kerbverschleiß festgestellt,<br />

listet die App eine Reihe von Ursachen auf –<br />

etwa klebrige oder kaltverfestigende Materialien,<br />

Bearbeitungen mit einem Einstellwinkel<br />

von circa 90° oder die Anwendung einer<br />

zu negativen Geometrie – und empfiehlt entsprechende<br />

Gegenmaßnahmen. Zum Beispiel<br />

die Wahl einer schärferen Schneidkante,<br />

das Verringern des Einstellwinkels oder eine<br />

Änderung der Schnitttiefe. Die App kann bei<br />

allen Bearbeitungen weiterhelfen, bei denen<br />

ein Werkzeugverschleiß mit unklarer Ursache<br />

auftritt. (dk)<br />

Glockenwerkzeug<br />

Additiv zu höherer<br />

Produktivität<br />

Mapal hat sein bestehendes, konventionell<br />

gefertigtes Glockenwerkzeug optimiert. Wird<br />

bei PKD-Werkzeugen das Gewicht reduziert,<br />

kann in der Regel mit deutlich höheren<br />

Schnittdaten gearbeitet werden. Neben der<br />

konstruktiven Freiheit ist die Möglichkeit der<br />

Gewichtsoptimierung einer der entscheidenden<br />

Vorteile, die der 3D-Druck bietet. Statt<br />

• Bossard Deutschland GmbH, Illerrieden 78<br />

• Carlson Wagonlit Travel CWT<br />

Beheermaatschappij B.V., Eschborn 53<br />

• Chr. Mayr GmbH + Co. KG Antriebstechnik,<br />

Mauerstetten 67<br />

• Conrad Electronic SE, Hirschau 21<br />

• curecomp Software Services GmbH, AT-Linz 78<br />

• ExprAn, Süßen 25<br />

• Ferdinand Gross GmbH & Co KG,<br />

Leinfelden-Echterdingen 78<br />

• Gutekunst & Co. KG, Metzingen 5<br />

• H & Z Unternehmensberatung AG,<br />

München 7<br />

• Herbert Hänchen GmbH & Co. KG,<br />

Ostfildern 61<br />

Höhl & Westhoff GmbH, Wuppertal 23<br />

• Hotset GmbH, Lüdenscheid 33<br />

• IGEFA Handelsgesellschaft mbh & Co. KG,<br />

Ahrensfelde 57<br />

• ims Internationaler Medien Service<br />

GmbH & Co.KG, Hamburg 87<br />

• IMS Verbindungstechnik GmbH & Co.KG,<br />

Neuenstein 78<br />

• ISCAR Germany GmbH, Ettlingen 73<br />

• Kunststofftechnik Jantsch GmbH,<br />

Nürnberg 79<br />

• Keller & Kalmbach GmbH,<br />

Unterschleißheim 78,92<br />

• Knapp Wälzlagertechnik GmbH,<br />

Waiblingen 59<br />

• KULLEN-KOTI GmbH, Reutlingen 78,91<br />

• KYOCERA Document Solutions<br />

Deutschland GmbH, Meerbusch 39<br />

• Layher AG, Kirchberg 55<br />

• Lederer GmbH, Ennepetal 6,78<br />

• Lehmanns Media GmbH, Köln 79<br />

• Lubricants UK Ltd., GB-Sunbury on Thames 19<br />

Vollmaterial ist im Inneren des Werkzeugs<br />

nun eine speziell ausgelegte Wabenstruktur<br />

zu finden. Dadurch ist das Werkzeug um<br />

30 Prozent leichter und durch die dämpfende<br />

Wirkung erhöht sich die Standzeit um circa<br />

40 Prozent. So kann schneller zerspant werden,<br />

die Bearbeitungsqualität bleibt unverändert<br />

hoch, teilt der Anbieter mit. (dk)<br />

• Mapal Dr. Kress KG, Aalen 65<br />

• Netfira GmbH, Walldorf 9<br />

• Neugart GmbH, Kippenheim 63<br />

• pfenning logistics GmbH, Heddesheim 11<br />

• RCT Reichelt Chemietechnik<br />

GmbH + Co., Heidelberg 69,79<br />

• REIFF Technische Produkte GmbH,<br />

Reutlingen 78<br />

F. Reyher Nchfg. GmbH & Co., Hamburg 27,78<br />

• RS Components GmbH, Frankfurt 37<br />

• Schallenkammer Magnetsysteme GmbH,<br />

Kürnach 49<br />

Schweizer GmbH & Co.KG, Reutlingen 79<br />

simple system GmbH & Co. KG, München 79<br />

SMC Deutschland GmbH, Egelsbach 29<br />

• SoftconCIS GmbH, Oberhaching 31,79<br />

Thunder-IT GmbH, Landau 17<br />

Tünkers Maschinenbau GmbH, Ratingen 35<br />

• Turkish Machinery in Deutschland,<br />

Braunschweig, Headquater Turkish<br />

Machinery, TR Ankara 3<br />

• veenion GmbH, Kaiserslautern 79<br />

• Wolters Kluwer Deutschland GmbH,<br />

Köln 41–48<br />

• Würth Industrie Service<br />

GmbH & Co. KG, Bad Mergentheim 79<br />

Beilagenhinweis<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Einer Teilauflage dieser Ausgabe liegt ein<br />

Prospekt folgender Firma bei:<br />

Technische Akademie Wuppertal e.V.,<br />

Wuppertal<br />

Wir bitten unsere Leser um freundliche<br />

Beachtung.<br />

Das neue Glockenwerkzeug<br />

überzeugt<br />

mit niedrigem<br />

Gewicht, hoher<br />

Standzeit und besten<br />

Schnittdaten.<br />

Bild: Mapal<br />

76 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


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Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation<br />

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Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente<br />

u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen<br />

und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-Behälter-<br />

Kanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche,<br />

Bestellung und <strong>Beschaffung</strong>, Bevorratung<br />

und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitäts<br />

sicherung, Systempflege und Prozessverbesserung.<br />

– Verbindungselemente<br />

– Norm- und Standardartikel<br />

– Sonder- und Zeichnungsteile<br />

– C-Teile-Management<br />

REIFF Technische Produkte GmbH<br />

www.reiff-tp.de, www.reiff-tpshop.de<br />

REIFF Technische Produkte – kompetenter Partner der<br />

Industrie mit Schwerpunkt in der Erstausrüstung. Als<br />

Vollsortimenter verfügt REIFF über mehr als 140 000<br />

Produkte aus den Bereichen Antriebstechnik, Dichtungstechnik,<br />

Klebetechnik, Kunststofftechnik, Profiltechnik,<br />

Schlauchtechnik und Schwingungsdämpfung.<br />

Enge Partnerschaften zu namhaften Herstellern, eigene<br />

Produktionsstätten zur Be- und Verarbeitung und<br />

umfassende E-Business-Lösungen zeichnen REIFF aus.<br />

Ergänzt durch Vertriebstechniker, die beraten und entwickeln,<br />

wird REIFF zum verlässlichen Partner, dessen<br />

Leistungen weit über den Begriff Handel hinausgehen.<br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

www.reyher.de<br />

E-Business-Lösungen, Kanban-Versorgungssysteme,<br />

Bausätze, Konfektionierungen, Sonderteile – wenn<br />

es um Verbindungselemente und Befestigungs technik<br />

geht, ist REYHER Ihr kompetenter Partner. Hohes<br />

Qualitätsbewusstsein und ausgeprägte tech nische<br />

Kompetenz haben eine lange Unternehmens tradition.<br />

Über 130 000 verschiedene Artikel stehen bei einer<br />

Lieferbereitschaft von 99 % branchenübergreifend<br />

bereit. Kunden aus Industrie und Handel werden<br />

weltweit aus einem der modernsten und größten<br />

Schrauben-Logistikzentren schnell und zuverlässig<br />

beliefert.<br />

78 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


PARTNER DES EINKAUFS<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

EINKAUFSCONTROLLING<br />

simple system GmbH & Co. KG<br />

www.simplesystem.com<br />

Die <strong>Beschaffung</strong>splattform für C-Artikel<br />

simple system wurde im Jahr 2000 gegründet<br />

und ist heute eine der führenden, neutralen<br />

<strong>Beschaffung</strong>splattformen. Ziel der Plattform ist<br />

es, Unternehmen eine effektive und transparente<br />

indirekte <strong>Beschaffung</strong> zu ermöglichen. Mit mehr<br />

als 720 Lieferanten, 3.000 Bestellungen pro Tag<br />

und über 70 Mio. Artikel ist die Plattform in vielen<br />

Einkaufsabteilungen nicht mehr wegzudenken.<br />

Mit simple system Click & Order Katalogen<br />

decken Sie 60-80% Ihres indirekten Bedarfs.<br />

Alle simple system Click & Order Kataloge können<br />

ganz unkompliziert mit einen Klick aktiviert<br />

werden.<br />

Würth Industrie Service GmbH & Co. KG<br />

www.wuerth-industrie.com<br />

Die Würth Industrie Service ist auf modulare<br />

<strong>Beschaffung</strong>s- und Logistikkonzepte für produzierende<br />

Industrie kunden spezialisiert. Aus den unterschiedlichen<br />

Modulen des C-Produkt-Service (CPS®) kann für<br />

jede individuelle Anforderung die passende C-Teile-<br />

Lösung mit einem Maximum an Versorgungssicherheit<br />

zusammengestellt werden. Ein Produktspektrum von<br />

über 1.000.000 Artikeln, patentierte Behälter- und<br />

RFID-Technologie umrahmen die innovativen Systeme.<br />

SoftconCIS GmbH<br />

www.softconcis.de, www.Einkaufscontrolling.de<br />

SoftconCIS ist mit über 400 Kunden weltweit und mehr<br />

als 20 Jahren Erfahrung der führende Anbieter von<br />

Informationssystemen für Einkaufscontrolling &<br />

strategischen Einkauf.<br />

Dabei ist SoftconCIS der einzige Anbieter, der intelligente<br />

Software mit mehr als 450 Kennzahlen und Dashboards,<br />

fertigen Schnittstellen, Fachwissen/Consulting,<br />

Hosting im eigenen zertifizierten, deutschen Rechenzentrum<br />

und Weiterbildung zu folgenden Themen<br />

vereint:<br />

– Einkaufscontrolling & Einkaufsplanung<br />

– Erfolgsmessung & Dashboarding<br />

– SRM, Lieferantenbewertung & RM<br />

– Maßnahmenmanagement u. v. m.<br />

EINKAUFSSOFTWARE<br />

ENTWICKLUNG + FERTIGUNG<br />

FEDERN<br />

veenion GmbH<br />

www.veenion.de<br />

Die veenion GmbH hat sich auf Lösungen rund um das<br />

elektronische <strong>Beschaffung</strong>s- und Handelswesen spezialisiert.<br />

Durch den individuellen Einsatz der multifunktionalen<br />

Softwarelösungen impact ordering und<br />

open ordering werden sämtliche operative <strong>Beschaffung</strong>s-,<br />

Rechnungs- und Handelsprozesse optimiert<br />

und an Ihre Bedürfnisse und Anforderungen angepasst.<br />

Neben privaten Unternehmen gehören auch<br />

zahlreiche Non-Profit-Organisationen und öffentliche<br />

Auftraggeber zu den Kunden von veenion-Anwendungen.<br />

Kunststofftechnik Jantsch GmbH<br />

www.jantsch.de<br />

Die Kunststofftechnik Jantsch GmbH in Nürnberg<br />

fertigt spritzgegossene Präzisions-Kunststoffteile aus<br />

sämtlichen Thermoplasten von 0,001g bis 400g.<br />

Wir bieten die komplette Prozesskette an:<br />

– Kunststoffgerechte Teileentwicklung<br />

– Füllsimulation mit Cadmould<br />

– Rapid Prototyping: 3D-Druck, Vakuumgießen<br />

– Klimatisierter Präzisions-Formenbau<br />

– Spritzgießfertigung, auch 2K, Hochtemperatur-<br />

Thermoplaste (z. B. PEEK), Reinraumfertigung<br />

– Automatisiertes Einlegen und Entnehmen<br />

– Zertifiziert nach DIN ISO 9001, 14001, 50001<br />

Wir sind Ihr Entwicklungs- und Fertigungspartner!<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 105 Mitarbeiter<br />

hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

MEDIENBESCHAFFUNG<br />

Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebotsund<br />

Leistungsspektrum finden Sie im<br />

Firmenverzeichnis auf beschaffung-<strong>aktuell</strong>.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht<br />

aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.beschaffung-<strong>aktuell</strong>.de/firmenverzeichnis<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

Lehmanns Media GmbH<br />

www.lehmannspro.de<br />

Lehmanns Media ist einer der führenden Fachinformationshändler<br />

für Bücher, Fachzeitschriften und elektronische<br />

Medien. Wir stellen ein breites Angebot an spezialisierten<br />

Dienstleistungen zur Medienbeschaffung für untersch. Zielgruppen<br />

wie Bibliotheken, Kliniken, Praxen, Anwaltskanzleien,<br />

Unternehmen und Verbände, zur Verfügung:<br />

<strong>Beschaffung</strong>s-Portal (Le2B): mehr als 40 Mio. Artikel<br />

• individuelle Bestell- und Verwaltungsvorgänge<br />

• Anbindung an ERP<br />

Passgenaue Integration:<br />

• eBilling, Rechte- und Nutzermanagement<br />

Fachbuchhandlungen in 16 Städten; Support vor Ort<br />

Besuchen Sie unsere Website für Professionals:<br />

www.lehmannspro.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 79


BME AKTUELL<br />

Veranstaltungsmotto „#pacesetter“<br />

54. BME-Symposium: Der Countdown läuft<br />

Nur noch wenige Tage, dann ist<br />

es wieder soweit. Rund 2.000<br />

Teilnehmer erwartet der BME<br />

zum 54. Symposium Einkauf und<br />

Logistik im Hotel Intercontinental<br />

in Berlin. Termin des größten<br />

Summits für Einkaufs- und Logistikverantwortliche<br />

sowie Supply<br />

Chain Manager in Europa ist der<br />

13. bis 15. November 2019.<br />

„#pacesetter“ ist das zentrale<br />

Veranstaltungsmotto des 54.<br />

BME-Symposiums. „Wir verstehen<br />

unter dem Slogan Tempomacher,<br />

die unabhängig vom eigenen<br />

Wettkampferfolg für den<br />

Erfolg des gesamten Teams sorgen“,<br />

betont BME-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Silvius Grobosch.<br />

Auch die Einkäufer, Logistiker<br />

und Supply Chain Manager<br />

seien Pacesetter, die beispielsweise<br />

bei der Einführung neuer<br />

digitaler Technologien und <strong>Beschaffung</strong>sprozesse<br />

Trends setzen,<br />

denen andere folgen. Grobosch:<br />

„Mit dem richtigen Mindset<br />

bieten sie Orientierung und<br />

Motivation für das Team, wenn<br />

es gilt, im Rennen um Talente,<br />

Ressourcen, Innovationen und<br />

Know-how die Nase vorn zu behalten.“<br />

Die Teilnehmer des BME-<br />

Summit erhalten die Möglichkeit,<br />

die Inhalte mit dem größten<br />

Impact auf ihr Tagesgeschäft<br />

auszuwählen.<br />

Zudem sorgen die wieder rund<br />

2.000 Besucher des BME-Events<br />

im Hotel Intercontinental für ein<br />

intensives Networking, an dem<br />

sich auch die mehr als 100 Referenten<br />

beteiligen werden. Der<br />

Fachkongress wird darüber hinaus<br />

als Bühne für das Benchmarken<br />

und Diskutieren genutzt.<br />

Die dreitägige Fachtagung konzentriert<br />

sich in diesem Jahr auf<br />

sechs Schwerpunkte.<br />

Dazu zählen:<br />

• Strategie 2025<br />

• Mensch und Organisation<br />

• Supply Networks<br />

• Risiken managen<br />

• Business Analytics sowie<br />

• Bots, KI und Co.<br />

Auf dem BME-Symposium geben<br />

sich auch dieses Jahr wieder<br />

hochkarätige Speaker den Staffelstab<br />

in die Hand:<br />

• Carsten Maschmeyer, Finanzinvestor,<br />

Unternehmer, Berater<br />

und Autor<br />

• Antje von Dewitz, CEO, VAUDE<br />

Sport GmbH & Co. KG<br />

• Christian Lindner, FDP-Bundesvorsitzender<br />

• Anders Indset, Wirtschaftsphilosoph<br />

• Florian Schroeder, Kabarettist,<br />

Autor, Moderator und Referent<br />

• Nikolaus Kirner, Chief Procurement<br />

Officer, Thomas Cook<br />

Group plc<br />

• Rainer Hoff, Chief Procurement<br />

Officer & SVP Real Estate,<br />

Deutsche Telekom AG<br />

• Gundula Ullah, Chief Procurement<br />

Officer, Funke Mediengruppe<br />

GmbH & Co. KGaA<br />

In der begleitenden Fachausstellung<br />

des Symposiums zeigen zudem<br />

rund 100 Unternehmen und<br />

Dienstleister passgenaue Lösungen<br />

für effizientes Einkaufs- und<br />

Logistikmanagement. Weiterführende<br />

Hardfacts rund um das<br />

Jahres-Highlight des BME erhalten<br />

Sie unter:<br />

www.bme-symposium.de.<br />

Weitere Infos:<br />

natalie.popoola@bme.de<br />

Plenum im Hotel InterConti. Bild: Marotzke/Weiler, BME<br />

Networking in der Fachausstellung. Bild: Marotzke/Weiler, BME<br />

Christian Lindner,<br />

FDP-Bundesvorsitzender<br />

Kabarettist Florian Schroeder<br />

Impressum: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME)<br />

Frankfurter Straße 27, 65760 Eschborn, Tel. 06196 5828-0, Fax –299, E-Mail: info@bme.de, Internet: www.bme.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Frank Rösch (Presse/Kommunikation)<br />

80 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


BME AKTUELL<br />

17. Wirtschaftstag der Botschafterkonferenz<br />

„Handelskrieg hat am Ende faktisch<br />

keinen Gewinner“<br />

„Bei einem Handelskrieg, insbesondere<br />

bei dem zwischen den<br />

USA und China, aber auch bei allen<br />

anderen Handelskriegen gibt<br />

es am Ende keine Gewinner. Wir<br />

sind überzeugt: nicht pure Konkurrenz,<br />

sondern Kooperation auf<br />

Augenhöhe ist die Voraussetzung<br />

dafür, dass ein System für alle auf<br />

Dauer lebensfähig bleibt“, sagte<br />

Bundesaußenminister Heiko<br />

Maas bei der Eröffnung des 17.<br />

Wirtschaftstages der Botschafterkonferenz<br />

2019 (BoKoWiTa) in<br />

Berlin. An der Veranstaltung nahmen<br />

auch in diesem Jahr wieder<br />

mehr als 1.000 Vertreter von<br />

Großunternehmen, Mittelständlern,<br />

Start-ups und Verbänden<br />

teil. Sie tauschten sich in der<br />

Bundeshauptstadt mit den 227<br />

Leitern der deutschen Auslandsvertretungen<br />

aus.<br />

Augenhöhe lasse sich jedoch nur<br />

mit der Europäischen Union herstellen,<br />

betonte Maas. Als geeinte<br />

EU bringen wir schon heute in<br />

vielen Bereichen das nötige Gewicht<br />

auf die Waage; beileibe<br />

nicht in allen, wo wir könnten.<br />

Aber es ist auch nicht so, dass es<br />

nirgendwo so wäre. Und dort, wo<br />

das der Fall ist, können wir uns<br />

für unsere Interessen und für unsere<br />

Werte kraftvoll einsetzen“,<br />

fügte der Minister hinzu.<br />

Die EU könne ihr Gewicht noch<br />

erhöhen. Dazu gehöre neben der<br />

WTO-Reform und den Verhandlungen<br />

mit den USA über ein Industriezollabkommen<br />

auch eine<br />

neue europäische Konnektivitätsagenda.<br />

Erforderlich seien<br />

zudem strategische Entscheidungen,<br />

um die technologische<br />

Souveränität und Innovationsfähigkeit<br />

der EU zu sichern. Maas:<br />

„Die neue strategische Agenda<br />

der Europäischen Union und die<br />

politischen Leitlinien der neuen<br />

Kommission zielen genau darauf<br />

ab. Und deshalb sind sie so wichtig.“<br />

In Anspielung auf das diesjährige<br />

Veranstaltungsmotto „Multilateralismus<br />

gestalten: die Wirtschaft<br />

als Partner in Europa und<br />

der Welt“ sagte Maas: „Multilateralismus<br />

wirkt – das wird besonders<br />

in der erfolgreichen EU-Handelspolitik<br />

deutlich, die die beste<br />

Antwort auf den steigenden Protektionismus<br />

gegeben hat: CETA<br />

mit Kanada, Vietnam, Singapur,<br />

Mexiko, fortgeschrittene Verhandlungen<br />

mit Australien, Neuseeland<br />

oder Chile.“ Mit dem<br />

kürzlich abgeschlossenen EU-Japan-Freihandelsabkommen<br />

habe<br />

die EU die größte Freihandelszone<br />

der Welt geschaffen. Mithilfe<br />

von Freihandelsabkommen würden<br />

mehr als nur neue Absatzmärkte<br />

für eine wettbewerbsfähige<br />

europäische Wirtschaft geschaffen.<br />

Die Europäer setzten<br />

vielmehr weltweit die höchsten<br />

Standards für Verbraucher-, Arbeits-<br />

und Umweltschutz.<br />

Der Bundesaußenminister ging<br />

auch auf die laufende Reform der<br />

Welthandelsorganisation (WTO)<br />

ein. Allerdings gestalte diese sich<br />

wegen der Fundamentalopposition<br />

der USA außerordentlich<br />

schwierig. Ohne eine baldige Lösung<br />

wäre die WTO ab Dezember<br />

auf dem Gebiet der Schiedsgerichtsbarkeit<br />

und damit in einer<br />

ihrer Kernfunktionen nicht mehr<br />

handlungsfähig. „Das kann doch<br />

in niemandes Interesse sein“,<br />

fügte Maas hinzu.<br />

„Die USA sehen zunehmend kritisch<br />

auf die internationalen Regelwerke<br />

und auf die Architektur<br />

der internationalen Institutionen.<br />

Sie tun das deshalb, weil sie<br />

darin einen Hemmschuh für ihre<br />

Machtdurchsetzung sehen“, sagte<br />

Emily Haber, Botschafterin der<br />

Bundesrepublik Deutschland in<br />

den Vereinigten Staaten, auf dem<br />

BoKoWiTa-Forum „Globale Handelskonflikte<br />

als neue Normalität<br />

in der Außenpolitik?“ Hier füge<br />

Bundesaußenminister Heiko Maas auf dem Wirtschaftstag der diesjährigen<br />

Botschafterkonferenz in Berlin: „Es kommt darauf an, dass wir Multi -<br />

lateralismus gestalten.“ Bild: Frank Rösch/BME<br />

sich auch die WTO ein, die die<br />

USA schon immer kritisch gesehen<br />

hätten. Das treffe insbesondere<br />

für die Verhandlungsrunden<br />

zu. Dennoch glaube sie nicht,<br />

dass die Vereinigten Staaten aus<br />

der WTO austreten wollen“, fügte<br />

Haber hinzu. Allerdings sei zu befürchten,<br />

dass die Amerikaner<br />

das Streitschlichtungsinstrument<br />

behindern werden und die<br />

Verhandlungen mit der WTO<br />

künftig stärker bilateral durchsetzen<br />

wollen.<br />

„Handelskonflikte gab es immer<br />

schon. Das ist nichts Neues. Allerdings<br />

hat das, was wir jetzt<br />

sehen, eine neue Qualität“, so<br />

Sabine Weyand, Generaldirektorin<br />

der Generaldirektion Handel<br />

in der EU-Kommission, in ihrem<br />

Statement auf dem BoKoWiTa-<br />

Forum „Globale Handelskonflikte<br />

als neue Normalität in der Außenpolitik?“<br />

Denn es gehe nicht<br />

mehr um Handelskonflikte, sondern<br />

um die technologische Vorherrschaft<br />

in der Welt zwischen<br />

den USA und China. Es sei ein<br />

Kampf um eine bipolare Welt, die<br />

mit den Mitteln der Handelspolitik<br />

ausgetragen werde. Zur Wahrheit<br />

gehöre auch, dass sich „unsere<br />

Erwartungen, als China<br />

2001 der WTO beitrat, nicht erfüllt<br />

haben“, bedauerte Weyand.<br />

Diese beruhten auf der Erwartung,<br />

dass sich die größte Volkswirtschaft<br />

Asiens zu einer Marktwirtschaft<br />

entwickeln würde.<br />

Insbesondere seit 2012 sei eher<br />

das Gegenteil der Fall. Zudem sei<br />

die WTO nicht in der Lage, mit einem<br />

staatskapitalistischen Modell<br />

von der Größe Chinas zurechtzukommen.<br />

„Die WTO hat bei den Verhandlungen<br />

mit ihren Partnern stets<br />

auf die Einhaltung der Spielregeln<br />

geachtet“, lobte Harald Dewert,<br />

Leiter Steuern der Schaeffler<br />

AG. In dem Moment, wo diese<br />

Regeln nicht mehr gelten, sei das<br />

Spiel fast verloren. Es werde für<br />

die WTO immer schwieriger sich<br />

durchzusetzen, fügte Dewert<br />

hinzu. Er habe den Eindruck, dass<br />

sich viele WTO-Mitglieder mittlerweile<br />

davon verabschiedet<br />

hätten, an den Grundmechanismen<br />

der Welthandelsorganisation<br />

festzuhalten.<br />

„Wir müssen die WTO stärken.<br />

Politik und Wirtschaft in Europa<br />

sollten alles dafür tun, um mit<br />

den USA und China ins Gespräch<br />

zu kommen. Es geht sowohl um<br />

eine Reform der WTO als auch<br />

um die Stärkung eines fairen und<br />

offenen Handels“, hob abschließend<br />

Dr. Donatus Kaufmann,<br />

Vorstand Technologie, Innovation<br />

und Nachhaltigkeit, Recht und<br />

Compliance der thyssenkrupp<br />

AG, hervor.<br />

Weitere Infos:<br />

olaf.holzgrefe@bme.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 81


BME AKTUELL<br />

Internationale Automobilausstellung (IAA)<br />

BME-Einkäufertag in Frankfurt:<br />

Mobil bleiben im Einkauf<br />

Der Wandel der Automobilindustrie<br />

zeigte sich deutlich auf der<br />

Internationalen Automobilausstellung<br />

(IAA) in Frankfurt. „Diese<br />

IAA unterscheidet sich von anderen<br />

Messen durch die Einbeziehung<br />

von Start-ups und neuen<br />

Mobilitätskonzepten. Zudem ist<br />

die gesamte Wertschöpfungskette<br />

auf der IAA vertreten, betonte<br />

Dr. Joachim Damasky, technischer<br />

Geschäftsführer des VDA<br />

auf dem 2. BME/VDA Einkäufertag<br />

auf der IAA. Rund 90 Teilnehmer<br />

diskutierten auf der ausverkauften<br />

Veranstaltung mit Experten<br />

und konnten aus den Keynote-Vorträgen<br />

interessante Impulse<br />

gewinnen. VDA und BME haben<br />

diese Austauschplattform<br />

gemeinsam ins Leben gerufen,<br />

die erste Auflage fand 2018 auf<br />

der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover<br />

statt. Neben Expertenvorträgen<br />

erhielten die Einkäufer auch<br />

Einblicke in Studien wie den ID.3<br />

von VW auf dem Messegelände<br />

sowie in ein autonom agierendes<br />

Fahrgestell von Schaeffler. Besonderes<br />

Highlight auf dem Rundgang<br />

war der neue vollelektrische<br />

Taycan von Porsche.<br />

„Keine Branche hat den Einkauf<br />

so professionell gestaltet wie die<br />

Automobilbranche“, sagte BME-<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Silvius<br />

Grobosch in seiner Eröffnung des<br />

Einkäufertages. Durch eine Wertschöpfungstiefe<br />

in Höhe von 80<br />

Prozent komme dem Einkauf in<br />

Einsteigen inklusive: Auf der VIP-Tour über die IAA nahmen viele Einkäufer<br />

die Gelegenheit wahr, die neuen Tools im Innenraum des elektrischen Taycans<br />

von Porsche zu erkunden. Bild: Doris Hülsbömer/BME<br />

der Automobilindustrie eine besondere<br />

Bedeutung zu. Angetrieben<br />

durch eine gemeinsame Produktentwicklung<br />

von OEM und<br />

Zulieferern sei deren enge Verzahnung<br />

ein Muss. „Das wird für<br />

die e-Mobilität genauso gelten.“<br />

Immerhin: In Szenario 1 wird der<br />

Einkauf zum Innovationsmotor<br />

und managt ein heterogenes<br />

Team in einer hocheffizienten<br />

automobilen Supply Chain; die<br />

OEMs behalten ihre Vorrangstellung.<br />

Chemie-Einkauf<br />

27.<strong>11.2019</strong>, Bonn<br />

Infos: anita.engelmann@bme.de<br />

Einkauf von Personal -<br />

dienstleistungen<br />

03.12.2019, Düsseldorf<br />

Infos: vanessa.timter@bme.de<br />

Einkauf von Anlagen und<br />

Investitionsgütern<br />

03.12.2019, Wiesbaden<br />

Infos:<br />

pascal.dumontduvoitel@bme.de<br />

BME-Barcamp<br />

„Procurement4Innovation “<br />

03.12.2019, Wiesbaden<br />

Infos: eva-maria.winteroll@bme.de<br />

Einkauf von Schaltschränken<br />

05.12.2019, Stuttgart<br />

Infos: daniela.schulz@bme.de<br />

BME goes Tel Aviv: Procurement<br />

meets Start-Up HUB – Silicon Wadi<br />

08.-12.12.2019, Tel Aviv<br />

Infos: eva-maria.winteroll@bme.de<br />

Stammdatenmanagement im<br />

Einkauf<br />

11.12.2019, Frankfurt<br />

Infos: daniela.schulz@bme.de<br />

Global Sourcing<br />

22.01.2020, Frankfurt<br />

Infos: agnes.janikowski@bme.de<br />

Einkauf 2025<br />

04.-05.02.2020, Mainz<br />

Infos: rabea.bieser@bme.de<br />

13. BME-/VDV-Forum<br />

Schienengüterverkehr<br />

11.-12.02.2020, Berlin<br />

Infos: anita.engelmann@bme.de<br />

Einkauf von Elektromotoren und<br />

Antriebstechnik<br />

12.02.2020, Stuttgart<br />

Infos: pascal.dumontduvoi<br />

tel@bme.de<br />

11. BME-eLÖSUNGSTAGE 2020<br />

24.-25.03.2020, Düsseldorf<br />

Infos: marie-luise.wa<br />

chowski@bme.de<br />

Termine<br />

Große Fußstapfen für das<br />

Automobil<br />

Auf der diesjährigen Automobilmesse<br />

war die Wende greifbar.<br />

Dialoge, Networking sowie neue<br />

Antriebskonzepte mit alternativen<br />

Antrieben dominierten das<br />

Geschehen. Die Industrie signalisierte<br />

Bereitschaft zum Dialog<br />

mit allen Beteiligten. Anders<br />

dürfte es auch nicht funktionieren.<br />

In den vier Zukunftsszenarien<br />

der Automobilindustrie, die<br />

David Heider, Senior Manager<br />

Sourcing and Procurement bei<br />

Deloitte, vorstellte, werden die<br />

OEMs in einem Zukunftsszenario<br />

nur noch zu bloßen Lieferanten<br />

eines sehr starken Endkunden<br />

herabgestuft (Szenario 4). Der<br />

Einkauf beschränkt sich darauf,<br />

operativen und strategischen<br />

Einkauf weiter zu trennen und<br />

entlang dieser Leitlinien zu agieren.<br />

Als Prof. Moritz Peter von der<br />

Hochschule Pforzheim, Moderator<br />

der Veranstaltung, die Teilnehmer<br />

zum wahrscheinlichsten<br />

Szenario abstimmen ließ, fanden<br />

sich neben Szenario 1 die meisten<br />

Stimmen für diese Variante.<br />

Bad Bank für Zulieferer<br />

Der Wandel in der Automobilindustrie<br />

führt auch bei Zulieferern<br />

zu steigender Volatilität und<br />

Komplexität, die im Einkauf hohe<br />

Kosten verursachen kann. „Wir<br />

verzeichnen eine Zunahme bei<br />

den gefährdeten Zulieferern sowie<br />

den Eskalationen“, sagte Dr.<br />

Michael Karrer von ZF Friedrichshafen.<br />

Steigende Kosten bei Eskalationsprozessen,<br />

wie bspw. kurzfristige<br />

Verlagerungen, haben ZF<br />

zur Entwicklung innovativer Lösungsansätze<br />

bewogen. Eines<br />

dieser Konzepte orientiert sich<br />

am, aus dem Finanzbereich<br />

stammenden, Konzept einer<br />

„Bad Bank“. Hierbei werden für<br />

den kritischen Lieferanten nichtlukrative<br />

Kleinvolumen präventiv<br />

an einen spezialisierten Hersteller<br />

verlagert. Darüber hinaus<br />

wies Dr. Karrer auch auf Erfolgsfaktoren<br />

im Risikomanagement<br />

hin, wie den fokussierten Ressourceneinsatz<br />

sowie schnelle<br />

Entscheidungswege.<br />

Weitere Infos:<br />

eva-maria.winteroll@bme.de<br />

82 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


BME AKTUELL<br />

2. Customs & Trade Summit des BME<br />

Passgenaue Zollstrategien<br />

für Einkauf und Logistik forcieren<br />

Einkauf und Logistik als Partner<br />

der Zoll- und Exportkontrolle, digitales<br />

Zollmanagement des Einkaufs<br />

sowie geschäftspraktische<br />

Sourcing-Strategien unter Berücksichtigung<br />

der Zoll- und Exportkontrolle<br />

waren zentrale<br />

Themen des 2. BME Customs &<br />

Trade Summit in Darmstadt.<br />

Auf Einkaufsentscheidungen<br />

zwischen Risiko und Chance<br />

machte zunächst Kevin Heidenreich,<br />

Leiter des Referats Grundsatzfragen<br />

der Außenwirtschaft<br />

des DIHK, in seinem Statement<br />

aufmerksam. So klagten immer<br />

mehr deutsche Unternehmen<br />

über wachsende Risiken für die<br />

Weltwirtschaft und deren negative<br />

Auswirkungen auf das eigene<br />

Geschäft. Aktuellen Umfrageergebnissen<br />

bei den deutschen<br />

Auslandshandelskammern, Delegationen<br />

und Repräsentanzen<br />

zufolge nannten 51 Prozent die<br />

wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen<br />

als eines der größten<br />

Risiken für das Global Business.<br />

Ebenfalls kritisch gesehen<br />

würden danach der Fachkräftemangel,<br />

der Wechselkurs zwischen<br />

dem Euro und dem US-<br />

Dollar sowie die wachsenden<br />

Handelsbarrieren, fügte Heidenreich<br />

hinzu.<br />

Sorge bereite deutschen Firmen<br />

zudem die anhaltende Unsicherheit<br />

über den Austritt Großbritanniens<br />

aus der EU. Heidenreich<br />

riet hiesigen Betrieben mit britischen<br />

Geschäftsaktivitäten, bestehende<br />

und möglicherweise<br />

neue Zölle bzw. Zollverfahren im<br />

Auge zu behalten.<br />

Auf die 2020 geltenden neuen Incoterms-Regeln<br />

ging Dr. Oliver<br />

Wieck, Generalsekretär der Internationalen<br />

Handelskammer (ICC)<br />

in seinem Vortrag ein. Diese legten<br />

bekanntlich die Rechte und<br />

Pflichten der Vertragsparteien<br />

bei der Lieferung der Ware fest.<br />

Die neuen Incoterms regelten zudem<br />

den Übergang der Preis- und<br />

Sachgefahr vom Verkäufer auf<br />

den Käufer sowie etwaige Versicherungspflichten.<br />

Wieck empfahl<br />

den Teilnehmern, das am<br />

1. Januar 2020 in Kraft tretende<br />

neue Regelwerk noch stärker zu<br />

nutzen. Die Incoterms-Regeln<br />

seien global anwendbare Standards<br />

zu den Lieferbedingungen<br />

in internationalen Geschäften –<br />

den sogenannten International<br />

Commercial Terms. Sie regelten<br />

die Rechte und Pflichten von Käufer<br />

und Verkäufer rund um die<br />

Lieferung einer Ware: Wann geht<br />

die Ware vom Verkäufer auf den<br />

Käufer über, wer trägt welche<br />

Transportkosten, wer übernimmt<br />

ab wann die Haftung für Verlust<br />

und Beschädigung der Ware und/<br />

oder die Versicherungskosten.<br />

Nicht geregelt würden durch die<br />

Incoterms-Klauseln beispielsweise<br />

die Spezifikation der Ware, das<br />

Verletzen von Verpflichtungen<br />

der Vertragspartner, der Transport<br />

der Ware und ob überhaupt<br />

ein Kaufvertrag bestehe.<br />

„Restriktive Maßnahmen oder<br />

‚Sanktionen‘ sind ein wichtiges<br />

Instrument der gemeinsamen<br />

Außen- und Sicherheitspolitik<br />

der EU. Sie bezwecken eine Änderung<br />

in der Politik oder im Handeln<br />

derjenigen zu bewirken, gegen<br />

die sich die Maßnahmen<br />

richten“, betonte Rechtsanwalt<br />

Philipp Weber-Lortsch, Senior<br />

Manager der Deloitte GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.<br />

Ob und inwieweit das eigene<br />

Unternehmen von Sanktionsregimen<br />

betroffen sei, hänge von<br />

dessen spezifischen Risikoprofils<br />

ab.<br />

Dazu gehörten unter anderem<br />

die Anzahl der Geschäftspartner<br />

und deren Fluktuation, die Geschäftsbeziehungen<br />

zu kritischen<br />

Ländern, die Frequenz internationaler<br />

Transaktionen oder<br />

Zahlungsmodalitäten.<br />

Wieder ein voller Erfolg: Rund 50 Einkaufs- und Logistikmanager kamen<br />

zum 2. BME Customs & Trade Summit nach Darmstadt.<br />

Bild: Frank Rösch/BME<br />

NEU: Weiterbildungslehrgänge<br />

Fachwirt/-in für Einkauf<br />

Weber-Lortsch stellte den Teilnehmern<br />

des diesjährigen Summit<br />

auch die straf- und ordnungswidrigkeitsrechtlichen<br />

Folgen<br />

von Verstößen gegen das EU-<br />

Sanktionsrecht vor: Bei vorsätzlichem<br />

Verstoß drohten Freiheitsstrafen<br />

von drei Monaten bis 15<br />

Jahren, bei fahrlässigem Verstoß<br />

bis zu 500.000 Euro Bußgeld.<br />

U.a. auf die Chancen des japanischen<br />

<strong>Beschaffung</strong>smarktes ging<br />

Silvia Glas, Manager Purchasing<br />

Supply Chain Management der<br />

Panasonic Electric Works Europe<br />

AG, in ihrem Impulsvortrag ein.<br />

Japan gelte unter deutschen Einkäufern<br />

als Best Cost Country.<br />

Das Land sei nach den USA und<br />

der VR China die weltweit drittgrößte<br />

Volkswirtschaft. Es biete<br />

zwar auf den ersten Blick nicht<br />

die Standortvorteile sogenannter<br />

Low Cost Countries. Dennoch habe<br />

auch Japan einiges zu bieten.<br />

So sei beispielsweise der Investitionsanteil<br />

für Forschung und<br />

Entwicklung hoch. Japan besitze<br />

zudem eine ausgeprägte Technologiekompetenz,<br />

verfüge über<br />

leistungsfähige Lieferanten und<br />

könne vor allem bei deutschen<br />

Einkäufern mit interessanten<br />

Hightech-Branchen wie Automotive,<br />

Robotik, Displays oder LED-<br />

Technik punkten.<br />

Weitere Infos:<br />

sarah.jaax@bme.de<br />

Weiterbildungslehrgänge<br />

Die BME Akademie GmbH bietet neu entwickelte Weiterbildungslehrgänge<br />

an, die zum anerkannten IHK-Abschluss Geprüfte/r Fachkaufwirt/-in<br />

für Einkauf führen. Der berufsbegleitende modulare Vollzeit-Lehrgang zur<br />

Vorbereitung auf die IHK-Prüfung beginnt in …<br />

Saarbrücken 13.01.2020 Essen 10.02.2020<br />

Hannover 27.01.2020 Berlin 24.02.2020<br />

Ausführliche Informationen:<br />

Alexander Sehr, Tel. 06196 5828–206, E-Mail: alexander.sehr@bme.de<br />

Dorith Rödig, Tel. 06196 5828–233, E-Mail: dorith.roedig@bme.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 83


BME AKTUELL<br />

BME Rhein-Main-Region<br />

Preis- und Kostenanalysen im Blickpunkt:<br />

Wissen ist Macht<br />

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“<br />

Die Frage von Thomas Vogel, Geschäftsführer<br />

von CaDirect, war<br />

rhetorisch gemeint. Sicher: Die<br />

Ausgaben im Griff zu behalten<br />

zählt zu den Kernaufgaben eines<br />

jeden Einkäufers. Trotzdem liegt<br />

in einer fundierten Preis- und<br />

Kostenanalyse noch jede Menge<br />

Potenzial.<br />

Sie gilt es angesichts erster Eintrübungen<br />

in der deutschen<br />

Wirtschaft zu heben. Der Kostendruck<br />

wird weiter zunehmen,<br />

die Risiken auf dem Weltmarkt<br />

steigen. Wenn nicht jetzt,<br />

wann dann wäre es also an der<br />

Zeit, sich darauf vorzubereiten?<br />

In einem Vortrag in den Räumen<br />

des Landessportbundes<br />

Hessen stellte Thomas Vogel<br />

Werkzeuge vor, mit denen sich<br />

Thomas Vogel, Geschäftsführer von CaDirect, informierte die Einkaufsmanager<br />

des BME Rhein-Main-Region über die immer noch zu wenig ausgeschöpften<br />

Potenziale der Preis- und Kostenanalyse. Bild: BME Rhein-Main-<br />

Region<br />

der Einkauf zukunftssicherer<br />

aufstellen kann.<br />

So verlockend sich das anhört: Es<br />

nützt nichts, den Werkzeugkoffer<br />

aufzumachen und loszulegen,<br />

ohne zu wissen, welche Ziele<br />

man erreichen will. „Vor der Anwendung<br />

steht die strategische<br />

Arbeit“, erklärte der Referent, der<br />

über mehr als 25 Jahre Erfahrung<br />

im Einkauf verfügt. Sein Unternehmen<br />

CaDirect ist professioneller<br />

Dienstleister für elektronische<br />

<strong>Beschaffung</strong>sprozesse. Die<br />

Vorbereitung erfordert Zeit und<br />

lässt sich nicht nebenher erledigen.<br />

Aber sie zahlt sich aus.<br />

Als ein Beispiel nannte er die Beobachtung<br />

von Rohstoff-Indizes,<br />

die für die <strong>Beschaffung</strong> des eigenen<br />

Unternehmens besonders<br />

relevant sind. Wer hier über <strong>aktuell</strong>e<br />

Zahlen informiert ist, fällt<br />

nicht mehr so leicht auf das pauschale<br />

Argument des Lieferanten<br />

herein, dass „alles teurer geworden“<br />

ist. Die Kostenstrukturen<br />

haben sich fundamental verändert,<br />

der Materialanteil in nahezu<br />

allen Branchen ist signifikant<br />

gestiegen. Die Personalkosten<br />

auch? Mag sein, aber wenn sie<br />

nur einen Bruchteil der Kosten<br />

des Lieferanten ausmachen,<br />

spielt das kaum eine Rolle.<br />

Grundlage für eine erste Kostenanalyse<br />

stellen daher aussage-<br />

kräftige Informationen über die<br />

Lieferanten dar. Mögliche Quellen<br />

sind hier die Selbstauskunft,<br />

Daten aus der Lieferantenbewertung,<br />

der Standort und politische<br />

Einflüsse, Bonitätsinformationen<br />

sowie seine Gewinn- und Verlustrechnung.<br />

„Zumindest bei den<br />

Hauptlieferanten ist es zwingend<br />

erforderlich, einmal vor Ort gewesen<br />

zu sein, um die Produktionsstrukturen<br />

kennenzulernen“,<br />

so Thomas Vogel.<br />

David Schahinian<br />

Fachseminare<br />

Dezember 2019<br />

Einkauf von Reinigungsleistungen<br />

02.12.2019, Frankfurt<br />

Schnittstellenmanagement im<br />

Einkauf<br />

02.-03.12.2019, Frankfurt<br />

Agiler Einkauf und agile<br />

Vertragsgestaltung<br />

02.-03.12.2019, Frankfurt<br />

Sicherer verhandeln (2)<br />

02.-03.12.2019, Frankfurt<br />

Verhandeln im Kunststoffeinkauf<br />

02.-03.12.2019, Nürnberg<br />

Das 1x1 des Travel-Einkaufs<br />

02.-03.12.2019, Mainz<br />

Verhandlungstechnik und<br />

Gesprächsführung für Frauen im<br />

Einkauf<br />

02.-04.12.2019, Düsseldorf<br />

Bilanz- und GuV-Wissen für<br />

Einkäufer<br />

03.12.2019, Düsseldorf<br />

Gewinnorientierte<br />

Einkaufsverhandlungen<br />

03.-04.12.2019, Köln<br />

Einkauf von Marketingleistungen<br />

03.-04.12.2019, Stuttgart<br />

Intensivseminar Einkaufsrecht (1)<br />

03.-04.12.2019, Stuttgart<br />

Fortschrittliches Bestands -<br />

management<br />

03.-04.12.2019, Frankfurt<br />

Einkauf von Hoteldienstleistungen<br />

04.12.2019, Mainz<br />

Effizienzsteigerung durch Lean<br />

Management im Einkauf<br />

04.12.2019, Frankfurt<br />

<strong>Beschaffung</strong>smarktforschung im<br />

Internet<br />

04.12.2019, Frankfurt<br />

Technikwissen für Einkäufer:<br />

Elektromotoren<br />

04.12.2019, Stuttgart<br />

Rechtswissen für Softwareverträge<br />

04.-05.12.2019, Düsseldorf<br />

<strong>Beschaffung</strong> in Mittel- und<br />

Osteuropa<br />

04.-05.12.2019, Frankfurt<br />

Anwenderschulung: SAP Einkauf<br />

(EK010)<br />

04.-05.12.2019, Köln<br />

Exportwissen für die Praxis: Zoll<br />

und Ausfuhr erfolgreich managen<br />

04.-05.12.2019, Düsseldorf<br />

Logistik und Supply Management<br />

für Neu- und Quereinsteiger<br />

04.-05.12.2019, Hannover<br />

Kostenoptimierung im Einkauf von<br />

Elektromotoren<br />

05.12.2019, Stuttgart<br />

Rechtssicherheit bei verschiedenen<br />

Einsatzformen von Fremdfirmen<br />

und Selbstständigen<br />

09.12.2019, Düsseldorf<br />

Effizientes Zeitmanagement mit<br />

optimierter Arbeitsorganisation<br />

09.-10.12.2019, Düsseldorf<br />

Rechtssichere Verträge in<br />

englischer Sprache<br />

09.12.2019, Düsseldorf<br />

Technisches Grundwissen für<br />

Einkäufer : Kunststoff-Bauteile<br />

09.-10.12.2019, Frankfurt<br />

Technikwissen für IT-Einkäufer<br />

09.-10.12.2019, Frankfurt<br />

Grundlagen Einkaufscontrolling<br />

09.-10.12.2019, Frankfurt<br />

84 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


BME AKTUELL<br />

International<br />

Silicon Wadi: BME-Tour zum Start-up Hotspot Tel Aviv<br />

Gemeinsam mit der AHK Israel<br />

bietet der BME vom 8. bis 12. Dezember<br />

eine Tour zum Start-up<br />

Hotspot Tel Aviv an. Nach dem Silicon<br />

Valley ist „Silicon Wadi“ mit<br />

mehr als 1.500 Techfirmen weltweit<br />

zweitwichtigster Hub für<br />

Gründer. Das Programm umfasst<br />

eine Vielzahl von innovativen Impulsen.<br />

Ergänzend dazu findet<br />

ein individuelles Buyer/Supplier<br />

Matchmaking vorab statt. Leistungen<br />

auf einen Blick:<br />

• Pitches von Start-ups aus dem<br />

Bereich Supply Chain Management<br />

• Individuelles Matchmaking<br />

und Vorab-Auswahl der Startups<br />

mit vom BME erprobten<br />

Buyer Profile Sheet<br />

• Fahrt zu einem Venture-<br />

Capital (VC) mit Fokus auf<br />

Industry 4.0<br />

• Gespräche mit Gründern aus<br />

dem Bereich Materials and<br />

Technology<br />

• Workshop zum Thema „Procurement,<br />

Logistics and Digitalisation“<br />

mit israelischen Gründern<br />

auf dem Google-Campus<br />

Das Programm steht explizit<br />

nicht nur CPOs sondern auch interessierten<br />

Teammitgliedern zur<br />

Verfügung. Die Reise ist auf 15<br />

Teilnehmer limitiert.<br />

Weitere Infos:<br />

eva-maria.winteroll@bme.de<br />

Gliederungen<br />

Termine im November<br />

Aachen<br />

21.<strong>11.2019</strong>: Professionelles<br />

Lieferantenmanagement.<br />

Aachen, 15 Uhr. Tel. 0171 3395338<br />

Berlin-Brandenburg<br />

12.<strong>11.2019</strong>: Total Supplier Management.<br />

Berlin, 10 Uhr.<br />

Tel. 030 31426856<br />

20.<strong>11.2019</strong>: Recht in Einkauf und<br />

Logistik. Berlin, 17 Uhr.<br />

Tel. 0171 9780647<br />

Bodensee-Oberschwaben<br />

12.<strong>11.2019</strong>: Reden ist Silber –<br />

Freirede n ist Gold.<br />

Weingarten, 17.30 Uhr.<br />

Tel. 0751 409194<br />

Bremen-Weser-Ems<br />

05.<strong>11.2019</strong>: Master of<br />

Communicatio n. Bremen, 18 Uhr.<br />

Tel. 0175 3325145<br />

Darmstadt<br />

11.<strong>11.2019</strong>: Umgang mit der<br />

E-Mail-Flut. Darmstadt, 15 Uhr.<br />

Tel. 06151 8711105<br />

Duisburg – westliches Ruhrgebiet<br />

26.<strong>11.2019</strong>: Jahresabschluss -<br />

veranstaltung. Duisburg, 17 Uhr.<br />

Tel. 0172 2626319<br />

Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein<br />

05.<strong>11.2019</strong>: Ausblick: Konjunktur in<br />

2020. Neuss, 17.30 Uhr.<br />

28.<strong>11.2019</strong>: Young Professionals<br />

Lounge „Wheel of Vision 3.0“.<br />

Düsseldorf, 18 Uhr.<br />

Tel. 0172 2123700<br />

Freiburg-Südbaden<br />

22.<strong>11.2019</strong>: Jahresabschluss „Einfach.Machen“.<br />

Freiburg, 17 Uhr.<br />

Tel. 0173 1933861<br />

Hamburg/Schleswig-Holstein<br />

06.<strong>11.2019</strong>: 1. Einkaufsleitertag<br />

mit Firmenrundgang.<br />

Ammersbek, 15.30 Uhr.<br />

Tel. 040 60565123<br />

Hanau<br />

26.<strong>11.2019</strong>: IT-Verträge: Stolper -<br />

fallen . Hanau, 17 Uhr.<br />

Tel. 0151 57321579<br />

Hannover<br />

07.<strong>11.2019</strong>: Wege zur Ausschöpfung<br />

des Mitarbeiterpotenzials.<br />

Hannover, 17 Uhr.<br />

Tel. 0163 6969910<br />

Karlsruhe/Mittlerer-Oberrhein<br />

19.<strong>11.2019</strong>: Digitalisierung:<br />

Chancen von SAP 4/HANA.<br />

Veranstaltungsort auf Anfrage,<br />

14 Uhr.<br />

30.<strong>11.2019</strong>: Gelassen powern<br />

anstatt Stressmanagement.<br />

Veranstaltungsort auf Anfrage,<br />

10 Uhr. Tel. 0721 78204721<br />

Kassel<br />

07.<strong>11.2019</strong>: Die Everest-Methode.<br />

Kassel, 17 Uhr. Tel. 05272 608132<br />

Koblenz<br />

22.<strong>11.2019</strong>: Jahresabschluss -<br />

veranstaltung. Koblenz, 18 Uhr.<br />

Tel. 0261 45845<br />

Köln<br />

07.<strong>11.2019</strong>: Wie verbindlich ist die<br />

EU-CSR-Berichtspflicht?<br />

Köln, 18.30 Uhr. Tel. 0171 5767292<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

18.<strong>11.2019</strong>: Materiallogistik beim<br />

Bau von Kreuzfahrtschiffen.<br />

Wismar, 17 Uhr. Tel. 03841 772320<br />

Nürnberg – Mittelfranken<br />

05.<strong>11.2019</strong>: Agile Methoden<br />

nutzen. Nürnberg, 18 Uhr.<br />

Tel. 0911 34709106<br />

Osnabrück/Ostwestfalen-Lippe<br />

26.<strong>11.2019</strong>: Körpersprache für<br />

Professionals. Melle, 16 Uhr.<br />

Tel. 05241 894351<br />

Pfalz/Rhein-Neckar<br />

19.<strong>11.2019</strong>: Achtsamkeit – der unerwartete<br />

Weg zum Erfolg.<br />

Walldorf, 17 Uhr. Tel. 0621 421335<br />

Rhein-Main-Region<br />

28.<strong>11.2019</strong>: Mitgliederversammlung.<br />

Frankfurt, Uhrzeit auf<br />

Anfrage . Tel. 0160 96849819<br />

Saar<br />

13.<strong>11.2019</strong>: E-Kataloge und<br />

-Portale. Veranstaltungsort auf<br />

Anfrage , 18 Uhr.<br />

27.<strong>11.2019</strong>: Besichtigung des<br />

Heizkraftwerks Römerbrücke.<br />

Saarbrücken, 17.30 Uhr.<br />

Tel. 0151 40230554<br />

Sachsen<br />

21.<strong>11.2019</strong>: Grundlagen Einkaufsrecht.<br />

Leipzig, 09 Uhr.<br />

Tel. 0163 6869910<br />

Stuttgart – Mittlerer Neckar<br />

26.<strong>11.2019</strong>: Reifegradsteuerung im<br />

globalen Einkauf.<br />

Stuttgart, 17.30 Uhr.<br />

Tel. 07152 599724<br />

Südbayern<br />

07.<strong>11.2019</strong>: Von der Strategie zum<br />

Einkauf 4.0. München, 18.30 Uhr.<br />

Thüringen<br />

11.<strong>11.2019</strong>: Erfurter Technologie-<br />

Dialog. Erfurt, 17 Uhr.<br />

Tel. 0361 493080<br />

28.<strong>11.2019</strong>: Besichtigung der Schubert<br />

& Salzer Feinguß Lobenstein<br />

GmbH. Bad Lobenstein, 17 Uhr.<br />

Tel. 0176 30395580<br />

Ulm-Alb<br />

27.<strong>11.2019</strong>: BME-Region Ulm-Alb<br />

meets Start-ups.<br />

Aalen, 18 Uhr. Tel. 0157 54280871<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 85


KARRIERE<br />

Buchrezension<br />

Betrug in der digitalen Wirtschaft:<br />

Erkennen, vorbeugen und schützen – aber wie?<br />

Dieses hoch<strong>aktuell</strong>e Sammelwerk beleuchtet aus verschiedenen Perspektiven die wichtigsten Vermögens delikte<br />

unserer Zeit: Es zeigt auf, wie Betrug in der digitalisierten Welt funktioniert, welche Folgen dies für Wirtschaft und<br />

Gesellschaft hat und wie eine einigermaßen wirksame Betrugsbekämpfung aussehen sollte. Die Autoren aus<br />

Ermittlungs- und Sicherheitsbehörden, Beratung und Wirtschaft, Hochschulen sowie Kultur und Medien haben<br />

durchweg gut lesbare und spannende Beiträge zur Verfügung gestellt.<br />

Die Digitalisierung verändert unseren Alltag<br />

immer mehr: Die Art und Weise, wie wir miteinander<br />

kommunizieren und wie wir am<br />

Wirtschaftsleben teilnehmen. Wir verlassen<br />

uns beim Einkaufen und Verkaufen sowie bei<br />

Finanzgeschäften immer mehr auf digitale<br />

Unterstützung. Die Möglichkeit, Waren und<br />

Dienstleistungen aller Art im Internet<br />

bequem per Knopfdruck zu erwerben und zu<br />

bezahlen, ist ein fester Teil unserer Lebenswelt<br />

geworden.<br />

Diese Entwicklung hat jedoch leider auch ihre<br />

Schattenseiten, denn Kriminelle haben die<br />

Sicherheitslücken in der digitalen Welt<br />

erkannt und erschließen sich intelligent lukrative<br />

Angriffs- und Gewinnmöglichkeiten.<br />

Die Phantasie der Täter kennt kaum Grenzen:<br />

Identitäten werden gestohlen, Kundenkonten<br />

manipuliert, oder es werden falsche Lieferadressen<br />

angegeben. Das Ergebnis: Jedes Unternehmen,<br />

jede Institution und jede Person<br />

kann im Internet Opfer von Betrügern werden.<br />

Die Zahl der Delikte und auch die Schadenshöhen<br />

sind in den vergangenen Jahren<br />

deutlich gestiegen. Der Herausgeber dieser<br />

Schrift, Michael Freytag, Vorstandsvorsitzender<br />

der Schufa Holding AG zitiert die polizei -<br />

liche Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts<br />

für 2017, die rund 910.000 erfasste<br />

Betrugsfälle in Deutschland ausweist. Ihr<br />

Anteil an der Gesamtkriminalität, also an<br />

allen Straftaten, kam damit auf rund 16 Prozent.<br />

Zu Recht verweist Freytag darauf, dass<br />

sich hierzu nur schwer effektiv belastbare<br />

Zahlen ermitteln lassen, da von einer sehr<br />

hohen Dunkelziffer ausgegangen werden<br />

muss. Eines ist jedoch sicher: Betrug gehört<br />

zu den am schnellsten zunehmenden Delikten<br />

im Internet.<br />

Natürlich gibt es auch in der digitalen Welt<br />

ebenso wie in der analogen Welt vielfältige<br />

Betrugsformen. Die häufigste Betrugsform<br />

Betrug in der digitalisierten Welt: erkennen, vorbeugen,<br />

schützen.<br />

Michael Freytag. Frankfurter Allgemeine Buch,<br />

Frankfurt, 2019.<br />

Hardcover, 256 Seiten. € 30,00.<br />

ISBN: 978-3962510572<br />

im Internet ist der Warenkreditbetrug, der in<br />

diesem Buch im Mittelpunkt steht. Die Tatsache,<br />

dass eine Zahlung ausbleibt oder der<br />

Kunde nicht auf Zahlungsaufforderungen<br />

reagiert, ist allerdings allein noch kein zuverlässiges<br />

Verdachtsmoment. Deshalb wird<br />

Betrug oft erst mit einer erheblichen Zeitverzögerung<br />

erkannt – etwa im Rahmen eines<br />

Inkassoprozesses, wenn herauskommt, dass<br />

der säumige Kunde nicht existiert oder nicht<br />

an der angegebenen Anschrift lebt. Für den<br />

Warenkreditbetrug gibt es in Deutschland<br />

besonders günstige Bedingungen, denn die<br />

in anderen Ländern weniger verbreitete verbraucherfreundliche<br />

Möglichkeit des Rechnungskaufs<br />

bietet Betrügern Angriffspunkte.<br />

Die 21 Beiträge in diesem Buch beleuchten<br />

den digitalen Betrug aus den verschiedens-<br />

ten Perspektiven (juristisch, polizeilich, technisch,<br />

psychologisch). Sie stellen implizit oder<br />

explizit die Betrugsprävention in den Mittelpunkt.<br />

Einige Beiträge seien hier kurz umrissen.<br />

Oliver Süme, Vorsitzender des eco-Verbandes<br />

der Internetwirtschaft skizziert initiierte Projekte,<br />

die schon heute der Betrugsprävention<br />

im Internet dienen. Der IT-Forensiker bei<br />

KPMG Alexander Geschonnek erläutert, wie<br />

Hacker bei ihren Angriffen auf Computersysteme<br />

vorgehen und skizziert, was im Ernstfall<br />

eines Sicherheitsvorfalls zu tun ist. Der Präsident<br />

des Bundesamtes für Sicherheit in der<br />

Informationstechnik, Arne Schönbohm,<br />

nennt die von seiner Behörde beobachteten<br />

zentralen Cyberbedrohungen und skizziert<br />

die BSI-Empfehlungen für einen wirksamen<br />

Schutz. Oberstaatsanwalt Andreas May, Leiter<br />

der ZIT in Gießen, erläutert die Ermittlungsarbeit<br />

und verweist auf die Grenzen der<br />

Rechtsprechung, wenn es um Strafverfolgung<br />

im digitalen Raum geht. Weitere Beiträge<br />

befassen sich mit dem Einsatz der modernen<br />

IT-Technik bei der Betrugserkennung.<br />

Absolut lesenswert ist der Beitrag der drei<br />

Wissenschaftler Detlef Fetchenhauer, Anne-<br />

Sophie Lang und Dominik H. Enste zum originellen<br />

Thema „Otto Normalbetrüger: Psychologie<br />

eines alltäglichen Delikts“.<br />

Fazit: Dieses Lesebuch lohnt sich für alle, die<br />

wissen wollen, wie heute betrogen wird und<br />

wie man sich schützen kann.<br />

Der Autor<br />

Prof. Dr. Robert Fieten,<br />

fachlicher Berater der<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>,<br />

Köln<br />

86 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11


KARRIERE<br />

Scale: Die universalen Gesetze des Lebens von Organismen,<br />

Städten und Unternehmen.<br />

Geoffrey West. C.H. Beck, München, 2019.<br />

Hardcover, 478 Seiten. € 28,00. ISBN: 978-3406741913<br />

Was haben Organismen, Städte und Unternehmen<br />

gemeinsam? Und warum ist das Leben<br />

von Organismen und Unternehmen endlich,<br />

während Städte immer größer werden?<br />

Und was hat der Physiker Geoffrey West damit<br />

zu tun? Das fragt man sich, wenn man<br />

dieses Buch zum ersten Mal zur Hand<br />

nimmt. Die Antworten sind weitreichend: In<br />

„Scale“ zeigt West auf, welche universalen<br />

Gesetzesmäßigkeiten der Skalierung es bei<br />

Tieren, aber auch bei Menschen, in urbanen<br />

Umgebungen und im Lebenszyklus von Unternehmen<br />

gibt.<br />

West nähert sich dabei den unterschiedlichsten<br />

Fragen an und deckt Zusammenhänge<br />

auf, die oft überraschend, aber immer interessant<br />

sind. Wussten Sie zum Beispiel, dass<br />

eine Maus nur drei Jahre, ein Elefant 75 Jahre<br />

lebt – aber beide über ihr Leben verteilt<br />

ziemlich genau 1,5 Mrd. Herzschläge haben?<br />

Diese und mehr Fragen versucht West in seinem,<br />

manchmal etwas wortreichen, aber<br />

flüssig und eingängig geschriebenen Werk<br />

zu beantworten. Das Buch ist eine Freude für<br />

alle Leser, die ihre Neugier an ihrer Umgebung<br />

befriedigen und ihre Perspektive erweitern<br />

wollen. In der schnellen Zeit, in der wir<br />

leben, zähmt Wests Werk die Komplexität<br />

der Welt und ermöglicht uns den einen oder<br />

anderen Aha-Moment, nach dem so viele<br />

händeringend suchen.<br />

Geoffrey West ist ein Pionier auf dem Feld<br />

der Komplexitätsforschung sowie der Wissenschaft<br />

von Systemen und Netzwerken.<br />

Der Physiker ist Professor am Santa Fe Institute,<br />

dessen Präsident er von 2005 bis 2009<br />

war. Im Jahr 2006 wurde er vom „Time Magazine“<br />

zu den 100 einflussreichsten Menschen<br />

der Welt gerechnet. (sd)<br />

Der Bäcker und sein Brot: Wie beseeltes Arbeiten und<br />

nachhaltiges Wirtschaften gelingen.<br />

Volker Schmidt-Sköries. Droemer Verlag, München, 2019.<br />

Hardcover, 256 Seiten. € 19,99. ISBN: 978-3426277911<br />

„Der Bäcker und sein Brot“ ist, was andere<br />

Wirtschaftsbücher nicht sind. In ihm beschreibt<br />

Volker Schmidt-Sköries seinen eigenen<br />

Werdegang vom Kommunenmitglied<br />

hin zum Geschäftsführer einer Bio-Bäckerei-<br />

Kette, aber auch seine Wirtschaftsethik. Im<br />

Mittelpunkt seiner Diskussion steht das auf<br />

dem Ruth-Cohn-Modell basierende Dreieck<br />

mit den Ecken Produkt/Dienstleistung, Zahlen/Wirtschaftlichkeit<br />

und Arbeit/Mensch.<br />

Nur, wenn alle drei Seiten mit gleicher Aufmerksamkeit<br />

und Liebe gestärkt werden,<br />

kann ein Unternehmen, laut Schmidt-Sköries,<br />

nachhaltig und moralisch erfolgreich<br />

sein. Es reicht nicht, sich auf die nachhaltige<br />

<strong>Beschaffung</strong> für das Produkt zu konzentrieren<br />

– auch in der Beziehung zu den Mitarbeitern<br />

muss eine „Beseelung“ stattfinden.<br />

Schmidt-Sköries Buch ist kein streng strukturiertes,<br />

logisch aufgebautes Wirtschaftswerk,<br />

sondern die Erzählung von einem, der das<br />

Wirtschaften persönlich nimmt. Ein schönes<br />

Lesestück und auch<br />

Lebensbeispiel für<br />

die, die Dinge anders<br />

(besser) machen<br />

wollen. 1977 trat<br />

Schmidt-Sköries in<br />

die Bäckerei Kaiser<br />

ein, übernahm sie<br />

1980 baute sie zur<br />

Bio-Kette aus. Heute<br />

beliefert er die eigenen<br />

17 Filialen und<br />

100 Verkaufsstellen.<br />

Schmidt-Sköries ist<br />

auch Unternehmensberater.<br />

(sd)<br />

Think Outside the Frame: Wie Sie durch Framing Wirklichkeit<br />

erzeugen. 82 smarte Denkstrategien für Marken, Medien<br />

und Politik.<br />

Mario Pricken. Econ in Ullstein Buchverlage, 2019.<br />

Hardcover, 208 Seiten. € 29,90. ISBN: 978-3430210201<br />

Der Einkäufer ist auch immer Verhandler –<br />

und es ist es seine Aufgabe, den Verhandlungen<br />

einen günstigen Rahmen zu geben. Wie<br />

das funktionieren kann, zeigt Mario Pricken<br />

in seinem bilderreichen Coffeetable-Buch<br />

„Think outside the frame“. Framing ist die<br />

Kunst, den Blick auf unsere subjektive Wirklichkeit<br />

mithilfe von gewissen Rahmen zu<br />

verändern, um so das Gegenüber zu einer<br />

emotionalen Reaktion, oder im besten Falle<br />

zu einem Umdenken zu bringen. Einsatzbereiche<br />

sind Unternehmenskommunikation,<br />

Politik und Werbung. In diesem Buch werden<br />

verschiedenste solcher Methoden grafisch<br />

ansprechend aufgearbeitet und kurz und<br />

knackig anhand von Beispielen erklärt. Es ist<br />

sicher nicht das „erste“ Praxisbuch dieser Art,<br />

aber ein sehr schönes Exemplar.<br />

Pricken zählt zu den international gefragtesten<br />

Experten, wenn es um die Themen Kreativität<br />

und Ideenmanagement geht. (sd)<br />

Medien clever einkaufen.<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 87


VORSCHAU DEZEMBER<br />

Energieeffizienz<br />

Seit Isringhausen, ein Hersteller von Sitzsystemen<br />

und technischen Federn, ein IoT-basiertes<br />

Gebäudemanagementsystem nutzt,<br />

werden die Energieflüsse in Produktion und<br />

Verwaltung erfasst und der Verbrauch optimiert.<br />

Dank der hohen Datentransparenz<br />

sind zudem Gewerke und Liegenschaften intelligent<br />

und nachhaltig verknüpft.<br />

E-Antrieb für den Fuhrpark<br />

Auch für Lieferwagen oder Transporter wird<br />

das Angebot der mit Elektromotoren angetriebenen<br />

Fahrzeuge immer größer. Vor allem<br />

für Ballungsräume ist dies ein Weg, von<br />

schädlichen Emissionen wegzukommen.<br />

Dem gegenüber steht der hohe Anschaffungspreis.<br />

Für wen lohnt sich also die Anschaffung?<br />

Bilder v. o.: Carste Heidmann, Phoenix Contact,<br />

quka/stock.adobe.com, Innogy SE<br />

Bundesliga-Einkauf<br />

Für Sebastian Janzen ist der Tabellenstand<br />

seines Vereins am Ende<br />

der Bundesligasaison von besonderer<br />

Bedeutung. Von dessen Erfolg<br />

hängt sein <strong>Beschaffung</strong>svolumen<br />

ab – derzeit 25 Millionen<br />

Euro. Zuletzt rangierte der SV Werder<br />

Bremen im Mittelfeld, aber in<br />

Sachen Energie, Nachhaltigkeit<br />

und künstliche Intelligenz hat der<br />

Traditionsverein die Nase vorn.<br />

Die Krise an der Rampe<br />

Immer wieder kommt es zu Verzögerungen<br />

an den Laderampen.<br />

Anliefernde Lkw kommen zu früh<br />

oder zu spät und selbst wenn sie<br />

pünktlich kommen, ist ein reibungsloses<br />

Entladen nicht garantiert.<br />

Ob juristische oder andere<br />

Regelungen helfen, darüber<br />

wird viel gesprochen – nur zwischen&