Beschaffung aktuell 11.2019
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
www.beschaffung-<strong>aktuell</strong>.de<br />
Das Magazin für Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik<br />
2019 11<br />
Die indirekte <strong>Beschaffung</strong><br />
einfach und effizient gestalten:<br />
Das ist der Anspruch von simple<br />
system. Die Plattform bietet mit<br />
der Erweiterung simple system<br />
Cockpit nun die Möglichkeit zur<br />
„plug&play“-Integration in die<br />
Warenwirtschaft.<br />
Andreas Moser, Geschäftsführer von simple system<br />
„Wir erproben Lösungen<br />
zunächst bei uns“ Seite 50<br />
Einkaufsexperte im Gespräch<br />
Der Spagat des Einkaufs in der Medizintechnik Seite 12<br />
IT-Einkaufsstrategie<br />
<strong>Beschaffung</strong> von Hardware Seite 16<br />
Analytische Einkaufssteuerung<br />
Auf den Wertbeitrag des Einkaufs setzen Seite 22
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
Veranstalter:<br />
FORUM<br />
Qualitätssicherung in<br />
der additiven Fertigung<br />
18./19. Februar 2020<br />
Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />
Mit Experten aus Industrie,<br />
Wissenschaft, Praxis und Forschung<br />
Das Forum adressiert alle Qualitätsprobleme<br />
entlang additiver Fertigungsprozesse<br />
- Hochkarätiges Vortragsprogramm mit Experten,<br />
die über Ihre Erfahrungen und Projekte berichten<br />
- branchenübergreifende Plattform für Erfahrungsaustausch<br />
und interdisziplinäre Vernetzung<br />
- begleitende Ausstellung<br />
Jetzt<br />
anmelden!<br />
Weitere Infos unter:<br />
qe-online.de/forum-qualitaetssicherungbei-additiven-verfahren/<br />
Fragen?<br />
Tatjana Sellenthin, Projektmanagement<br />
Phone: +49 711 7594-520<br />
E-Mail: tatjana.sellenthin@konradin.de<br />
Powered by:<br />
2 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
EDITORIAL<br />
Netzwerken für Einkäufer –<br />
Symposium in Berlin<br />
Als Medienpartner des 54. BME-Symposiums freuen wir uns auf eine<br />
interessante Veranstaltung und zahlreiche inspirierende Begegnungen<br />
mit Menschen aus dem Einkauf – mit Ihnen, liebe Leserinnen und<br />
Leser von <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> – vom 13. bis zum 15. November in<br />
Berlin . Den Organisatoren des BME ist es wieder gelungen, einen großen<br />
und bunten Strauß paralleler Fachkonferenzen, Diskussionsrunden,<br />
Executive und Solution Foren mit vielfältigen Themenangeboten<br />
zusammenzustellen.<br />
Unter dem Motto #pacesetter will der BME die Teilnehmer in die Lage<br />
versetzen, in ihren Unternehmen die Richtung und das Tempo „im<br />
Rennen um Talente, Ressourcen, Innovationen und Know-how“ vorzugeben.<br />
Nirgendwo sonst findet man eine so große Auswahl profunder<br />
Beiträge aus und über den Einkauf sowie Supply Management.<br />
Nirgendwo sonst kommen so viele Einkaufsprofis zusammen. Nutzen<br />
Sie also die Gelegenheit zum intensiven Austausch und Netzwerken!<br />
Zum beruflichen Erfolg gehören eine verlässliche Seilschaft und gute<br />
Beziehungen. Digitale Netzwerke und Social Network wie Linkedin<br />
können langfristig helfen, dass persönliche Begegnungen nachwirken<br />
und Kontakte nicht verloren gehen. Aber reale Zusammentreffen mit<br />
Blickkontakten und gemeinsames Erleben können sie nicht ersetzen.<br />
Deshalb denken Sie daran: Man baut Netzwerke auf, wenn man sie<br />
nicht braucht, um davon zu profitieren, wenn man sie braucht. Sich<br />
erst um Kontakte zu bemühen, wenn man sie benötigt, funktioniert<br />
nicht. Machen Sie den Anfang und nehmen Sie die Chance beim Symposium<br />
wahr. Auch wir von <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> freuen uns auf den<br />
Austausch mit Ihnen.<br />
Ihre<br />
Sabine Schulz-Rohde, Verantwortliche Redakteurin<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong><br />
mit über<br />
13.000<br />
Mitgliedsunternehmen<br />
vertreten wir den türkischen<br />
Maschinenbau.<br />
5TOP<br />
Die 5 wichtigsten Produktgruppen<br />
des türkischen Maschinenbaus sind:<br />
Klima-und Kühlaggregate,<br />
Motoren und Komponenten,<br />
Wasch-und Trockenmaschinen,<br />
Bau-und Bergbaumaschinen,<br />
Pumpen-und Kompressoren.<br />
www.turkishmachinery.com<br />
Hall 5<br />
Stand 5407<br />
Hall 27<br />
Stand C33<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 3
INHALT<br />
MAGAZIN<br />
8 Wirtschaftsindices<br />
10 Rohstoff des Monats: Nickel<br />
Das verfluchte Metall<br />
MANAGEMENT<br />
12 Einkaufsexperten im Gespräch<br />
Gero Wöhner, Senior Vice President<br />
Procurement, Fresenius Medical Care<br />
16 Strategien für den Hardware-Einkauf<br />
Wie rechnet sich ein Rechner?<br />
20 SAP-Anwender-Kongress<br />
Der Digitalisierung fehlt in vielen<br />
Unternehmen die Serienreife<br />
22 Analytische Einkaufssteuerung<br />
Auf den Wertbeitrag des Einkaufs setzen<br />
26 Kongress: Digital Procurement World<br />
Über den Tellerrand<br />
28 Chatbots in der <strong>Beschaffung</strong><br />
Digitale Assistenten erleichtern den Alltag<br />
30 Start-up Verhandlungsplattform<br />
E-Auctions jetzt auch für B- und C-Güter<br />
32 E-Procurement an der Universität Zürich<br />
Wenn alle zentral bestellen<br />
34 Digitalisierung mit Veenion<br />
Indirekter Bedarf: Eine Plattform für alles<br />
36 Qualitätssicherung beim Global Sourcing<br />
Einkauf in China<br />
38 Stand der Datenschutz-Grundverordnung<br />
Schonfrist vorbei<br />
40 Globale Einkaufsleiterumfrage<br />
Digitalisierung hinkt hinterher<br />
49 Amazon Business Exchange in London<br />
Profi-Einkauf wie privat<br />
BETRIEB<br />
Titelthema<br />
50 Plattform für alle Points-of-Need<br />
„Wir erproben Lösungen zunächst bei uns“<br />
54 C-Teile-<strong>Beschaffung</strong><br />
“Den Standort Europa in der Industrieladschaft<br />
verankern“<br />
56 Reinigung mit Trockeneisstrahlverfahren<br />
Wenn’s sauber sein soll<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
58 Variantenmanagement<br />
Mit wenigen Klicks zur Bestellung<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
64 Automatisierung im Mittelstand<br />
Gestensteuerung für Industrieroboter<br />
66 Fachmesse SPS<br />
Bündelung von Automatisierung und IT<br />
68 SPS-Veranstalter Mesago im Interview<br />
„Der Schritt war überfällig“<br />
Titelthema<br />
Titelbild: simple system<br />
E-Procurement<br />
Andreas Moser, Geschäftsführer von simple<br />
system, erklärt die Erweiterungen der Plattform,<br />
die neue Möglichkeiten in der indirekten<br />
<strong>Beschaffung</strong> eröffnen. Seite 50<br />
Interview mit Einkaufsexperte Gero Wöhner<br />
Gero Wöhner ist für die globale <strong>Beschaffung</strong> bei<br />
Fresenius Medical Care zuständig. Er spricht über die<br />
Märkte Nordamerika und China sowie über seine Rolle<br />
im Change-Prozess des Einkaufs. Seite 12<br />
Hardware-Einkauf im Fokus<br />
Die <strong>Beschaffung</strong> von IT-Hardware darf nicht<br />
unterschätzt werden, weil sie in Zeiten der<br />
Industrie 4.0 immer wichtiger wird und sich<br />
auch langfristig auswirkt. Seite 16<br />
4 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
66. JAHRGANG<br />
2019 11<br />
FERTIGUNG<br />
70 Datenbank mit asiatischen Zulieferern<br />
Die Branche Werkzeugbau in Südostasien<br />
72 Präzisionswerkzeuge<br />
Leichtgewichte auf dem Vormarsch<br />
74 Additive Fertigung<br />
Sorglospaket fürs Pulver-Handling<br />
75 Produkte<br />
BME<br />
80 BME-Symposium: Der Countdown läuft<br />
Veranstaltungsmotto: #pacesetter<br />
KARRIERE<br />
86 Buchrezensionen<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
62 Firmenregister<br />
76 Inserentenverzeichnis<br />
77 Partner des Einkaufs<br />
88 Impressum und Vorschau<br />
90 Meinung: Dr. Robert Fieten<br />
Digitale Transformation: Ein Hürdenlauf!<br />
Analytische Einkaufssteuerung<br />
Der zunehmende Wettbewerbsdruck<br />
wird in vielen Unternehmen die Augen<br />
verstärkt auf die Gestaltungsinitiativen<br />
des Einkaufs richten. Seite 22<br />
Smarte Produktion<br />
Folgen Sie uns online für<br />
noch mehr News.<br />
Jüngste Errungenschaften in der digitalen Automatisierung<br />
zeigt die Nürnberger Fachmesse SPS Ende<br />
November ebenso wie bewährte Lösungen. Seite 66<br />
Bilder v. l.: simple system; Jochen Günther; Urupong/adobe.stock.com;<br />
Olivier Le Moal/adobe.stock.com;<br />
Mathias Kutt/Mesago<br />
federnshop.com<br />
Info<br />
auswählen berechnen anfragen informieren<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 5
MAGAZIN<br />
Bild: Volkswagen AG<br />
Neues Vorstandsmitglied bei Volkswagen Pkw<br />
Dirk Große-Loheide ist<br />
<strong>Beschaffung</strong>s vorstand<br />
Dirk Große-Loheide<br />
(55), bislang Leiter<br />
Konzern <strong>Beschaffung</strong><br />
Operations, ist zum<br />
Mitglied des Vorstands<br />
der Marke Volkswagen<br />
Pkw, Geschäftsbereich<br />
<strong>Beschaffung</strong>, berufen<br />
worden.<br />
Große-Loheide folgt in seiner neuen Funktion<br />
auf Dr. Stefan Sommer, der das Markenressort<br />
bisher geführt hatte.<br />
Dirk Große-Loheide ist Diplom-Ökonom sowie<br />
Bankkaufmann und arbeitet seit 28 Jahren im<br />
Volkswagen-Konzern. Nach seinem Einstieg bei<br />
Volkswagen 1990 in Wolfsburg begann er seine<br />
Berufslaufbahn in der <strong>Beschaffung</strong> für Maschinen.<br />
Von 1995 an folgten verantwortliche Funktionen,<br />
zunächst im allgemeinen Einkauf bei<br />
Seat in Martorell, bei der Marke Volkswagen<br />
Nutzfahrzeuge, dort unter anderem als<br />
Vorstand für <strong>Beschaffung</strong> und Produktion.<br />
Vor acht Jahren wurde Große-Loheide zum<br />
Vorstand für <strong>Beschaffung</strong> bei Volkswagen de<br />
Mexico berufen, ab 2014 verantwortete er die<br />
<strong>Beschaffung</strong> von Dienstleistungen und Anlagen<br />
des Konzerns, ab 2017 war er Vorstand für<br />
<strong>Beschaffung</strong> bei MAN Truck&Bus und schließlich<br />
von April 2019 an Leiter Konzern <strong>Beschaffung</strong><br />
Operations. (sd)<br />
– Anzeige –<br />
Umstrukturierung<br />
Neuer Vorstand für Innogy<br />
Nachdem das Energieunternehmen Innogy SE<br />
von E.on SE übernommen wurde, hat sich nun<br />
auch der Wechsel im Aufsichtsrat und<br />
Vorstand vollzogen. Der Innogy-Vorstand<br />
besteht künftig aus drei Mitgliedern. Neuer<br />
Vorstandsvorsitzender der Innogy wird Leonhard<br />
Birnbaum, der zudem die Verantwortung<br />
für das Netz- und Vertriebsgeschäft von<br />
Innogy übernimmt. Er bleibt zugleich Mitglied<br />
des E.on-Vorstands und verantwortet<br />
die Umsetzung der Integration von Innogy.<br />
Der bisheri ge Finanzvorstand der Innogy SE,<br />
Bernhard Günther übernimmt zusätzlich zu<br />
seinen bisherigen Aufgaben das Personalres-<br />
Barometer von EcoVadis<br />
Bewusstsein für Nachhaltigkeit wächst<br />
Unternehmen sollten über einen reinen<br />
Compliance- Ansatz hinaus in Nachhaltigkeit<br />
investieren , sagt das Barometer von EcoVadis.<br />
Bild: Jürgen Fälchle/adobe.stock.com<br />
EcoVadis, Anbieter von Nachhaltigkeits-<br />
Ratings, hat kürzlich das „2019 Sustainable<br />
Procurement Barometer: From Compliance to<br />
Performance“ veröffentlicht, das Einblicke in<br />
die Entwicklung der Nachhaltigkeit bei den<br />
<strong>Beschaffung</strong>sprioritäten gibt. Im Jahr 2013<br />
war laut der Analyse die mangelnde Unter-<br />
sort. Zudem berief der Aufsichtsrat Christoph<br />
Radke (Bild), bisher Abteilungsleiter im<br />
Rechtsbereich sowie Geschäftsführer diverser<br />
Konzerngesellschaften von E.on, zum weiteren<br />
Vorstandsmitglied von Innogy. Radke wird<br />
unter anderem die Verantwortung für das<br />
Geschäft mit Erneuerbaren Energien sowie<br />
für alle Rechts- und Compliance-Themen und<br />
den Einkauf übernehmen. Neben Uwe Tigges,<br />
ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Innogy,<br />
treten auch die ehemaligen Vorstandsmitglieder<br />
Uwe Tigges, Hans Bünting, Arno<br />
Hahn, Martin Herrmann und Hildegard Müller<br />
aus dem Vorstand aus. (sd)<br />
stützung der Geschäftsleitung und des Vorstands<br />
(50 %) das Haupthindernis für die <strong>Beschaffung</strong>steams.<br />
Heute wird der Leadership<br />
Buy-In nur noch als Herausforderung für 13 %<br />
der Befragten angesehen. Mehr als die Hälfte<br />
der Befragten geben an, dass sie besser in der<br />
Lage sind, Risiken durch nachhaltige <strong>Beschaffung</strong><br />
zu minimieren, und 30 % sagen, dass<br />
ihre Programme zur Kostensenkung beitragen.<br />
Weitere Vorteile sind Innovation und der<br />
Zugang zu neuen Kategorien (25 %) sowie<br />
verbesserte <strong>Beschaffung</strong>smetriken (24 %).<br />
Die Tiefe der Transparenz der Lieferkette ist<br />
nach wie vor eine große Herausforderung.<br />
45 % der Unternehmen sagen, dass Transparenz<br />
auf der Ebene von Tier-1-Lieferanten vorhanden<br />
ist. Fast ein Viertel hat Transparenz<br />
auf der Ebene der Tier-2-Lieferanten, und nur<br />
vier Prozent sagen, dass sie Transparenz über<br />
Tier-3 haben. Das Barometer analysierte Daten<br />
von 210 Einkaufsorganisationen aus allen<br />
Branchen. (sd)<br />
Bild: Innogy<br />
BME-Innovationspreis 2019<br />
Nominierungen für vier Unternehmen<br />
Der BME hat vier Unternehmen für den BME-<br />
Innovationspreis 2019 nominiert. Mit dem<br />
Award zeichnet der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik (BME) er -<br />
folgreiches, innovatives Engagement in Ein -<br />
kauf, Logistik und Supply Chain Management<br />
aus. Der Gewinner wird auf dem 54. BME-<br />
Symposium Einkauf und Logistik in Berlin vorgestellt.<br />
Die vier nominierten Unternehmen<br />
sind:<br />
• Burda Procurement GmbH<br />
• DMG Mori Aktiengesellschaft<br />
• Innogy SE<br />
• Schweizerische Bundesbahnen SBB AG<br />
Die Konzepte der teilnehmenden Unternehmen<br />
müssen sich als erfolgreich für das<br />
Unternehmen und nützlich für Marktpartner<br />
ausgewirkt haben. Kriterien der Jury sind<br />
unter anderem: „Change Management“,<br />
„Effizienzsteigerung“ und „Innovationsgrad“.<br />
Preisträger 2018 war die Meyer Werft. (sd)<br />
6 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
MAGAZIN<br />
Roland-Berger-Studie zu <strong>Beschaffung</strong>splattformen<br />
Drei Strategien für eine zukunftsweisende <strong>Beschaffung</strong><br />
Die digitale Disruption verändert den Einkauf.<br />
So das Strategiepapier „The Platformization<br />
of Procurement“, das die Unternehmensberatung<br />
Roland Berger in Zusammenarbeit mit<br />
dem E-Commerce-Softwareenwickler Mirakl<br />
herausgegeben hat. In der Zukunft sei es<br />
wichtig, mithilfe von Strategien die Transformation<br />
hin zu Plattformen zu treiben, so die<br />
Empfehlung der Autoren.<br />
Strategie 1: Generalisten-Plattform<br />
Folgen Unternehmen der ersten Strategie,<br />
wählen sie eine Generalisten-Plattform. Über<br />
die Plattform können standardisierte Produkte<br />
der C-Teile-Kategorie eingekauft werden;<br />
dazu gehören Büromaterial, IT-Lösungen und<br />
Reinigungsprodukte. Vorteilhaft für Unternehmen<br />
ist hier, dass Maverick-Buying vermieden<br />
wird, weniger Zeit für die <strong>Beschaffung</strong><br />
von C-Teilen verloren geht, ein größeres<br />
Angebot zur Verfügung steht und dieses oft<br />
zu besseren Preisen angeboten wird.<br />
Bild: deagreez/adobe.stock.com<br />
Strategie 2: Spezialisten-Plattform<br />
Bei dieser Strategie suchen sich Unternehmen<br />
eine spezialisierte Plattform, die gewisse<br />
Warengruppen wie Reinigungsdienstleistungen<br />
oder Rohmaterialien bedient. Das macht<br />
für komplexere B-Teile Sinn, bei denen von<br />
den Plattformen mehr Expertenwissen gefragt<br />
ist. Vorteile dieser Strategie sind, dass<br />
die Plattformen spezielle <strong>Beschaffung</strong>smethoden<br />
wie Joint Auctions oder Request for<br />
Quotations anbieten und dass sie oft in der<br />
Qualitätskontrolle der angebotenen Waren<br />
tätig sind.<br />
Strategie 3: Eigene Plattform<br />
Unternehmen, die der dritten Strategie folgen,<br />
gründen ihre eigene Plattform. Diese<br />
Strategie ist vor allem für große Unternehmen<br />
dienlich. Doch die Autoren warnen, dass<br />
der Markt an Plattformanbietern schon ausgereift<br />
ist und eine eigene Plattform deshalb<br />
in großer Konkurrenz steht. Zusätzlich<br />
braucht das Unternehmen genug Kapazitäten<br />
für die Entwicklung und Instandhaltung<br />
der Plattform. Die Strategie bringt aber auch<br />
Vorteile mit sich. Erstens kann die Plattform<br />
eine neue Einnahmequelle eröffnen, zweitens<br />
kann das Unternehmen so die Konditionen<br />
selbst bestimmen, und drittes kann eine<br />
eigene Plattform auf die eigenen Bedürfnisse<br />
zugeschnitten werden.<br />
Die Autoren der Studie erklären, dass die drei<br />
Strategien in verschiedenen Konstellationen<br />
koexistieren werden. Es obliege den Einkaufsabteilungen,<br />
die für sie passende Kombina -<br />
tion zu finden. (sd)<br />
Leitfäden Leistungsbeschreibung von Monitoren und PC<br />
Praxishilfen für IT-Einkauf<br />
Für die produktneutrale Ausschreibung von<br />
Monitoren und Desktop-PCs liegen neue Leitfäden<br />
vor. Das teilt der Digitalverband Bitkom<br />
mit, der die Leitfäden zusammen mit öffent -<br />
lichen Auftraggebern umgesetzt hat. Hintergrund<br />
ist, dass die öffentliche Hand beim IT-<br />
Einkauf eine Reihe von rechtlichen Vorgaben<br />
beachten muss; sie dürfen zum Beispiel keine<br />
Hersteller- oder Produktnamen nennen. Die<br />
Leitfäden stellen technische Kriterien und<br />
Anforderungen zur Verfügung, mit denen IT-<br />
Geräte objektiv beschrieben werden können.<br />
So finden sich etwa Kriterien zu technischer<br />
Ausstattung, Schnittstellen, Betriebssystem,<br />
Leistungsfähigkeit und sozialer Nachhal -<br />
tigkeit, aber auch zur Leistungsmessung und<br />
IT-Sicherheit.<br />
(sd)<br />
Download unter www.itk-beschaffung.de<br />
Bild: mirsad/adobe.stock.com<br />
Hirn, Herz<br />
& Hand<br />
Das Original<br />
seit 1997<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 7
MAGAZIN<br />
EMI im September<br />
Industrierezession in Deutschland<br />
Der saisonbereinigte IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex notierte<br />
im September bei 41,7 Punkten nach 43,5 im Vormonat. Dies ist der<br />
niedrigste Wert seit Juni 2009. Unternehmen, die ein Minus beim Auftragseingang<br />
meldeten, gaben an, dass Kunden Aufträge verschoben,<br />
reduziert oder sogar ganz storniert hätten. Häufig wurde dabei auf<br />
Unsicherheiten in Bezug auf die Geschäftsaussichten verwiesen. Ein<br />
wesentlicher Faktor waren die schwachen Exportzahlen. Eine Folge<br />
der rückläufigen Nachfrage waren die fallenden Preise im Einkauf. Die<br />
sinkenden Einkaufspreise und steigender Wettbewerb veranlasste<br />
viele Hersteller, ihre Verkaufspreise zu reduzieren. Und schließlich signalisieren<br />
die <strong>aktuell</strong>en Daten, dass die Mehrzahl der Einkaufsmanager<br />
nach wie vor sehr pessimistisch in die Zukunft blickt. „Deutschland<br />
befindet sich in der längsten Industrierezession der gesamtdeutschen<br />
Geschichte“, sagte Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank.<br />
Eine echte Rezession mit einem tiefen Einbruch der Wirtschaftsleistung<br />
und einer spürbaren Verschlechterung des Arbeitsmarktes sei<br />
derzeit noch nicht zu erwarten. (sd)<br />
Bild: IHS Markit, BME<br />
Konjunkturumfrage<br />
Einkäufer holen sich Verhandlungsverluste zurück<br />
Energie- und Rohstoffe<br />
Preisindex im Plus<br />
40 Prozent der mittelständischen Einkäufer<br />
wollen sich die Verhandlungsverluste der<br />
letzten Jahre zurückholen, insbesondere in<br />
den Bereichen Stahlprodukte, Stahl, Chemikalien<br />
und Kunststoffe. Sie gaben bei der Umfrage<br />
des Einkaufsspezialisten Kloepfel Group<br />
an, dass man heute aufgrund der schwächeren<br />
Konjunktur Preise und Konditionen neu<br />
verhandeln kann. Diese Teilnehmer trumpfen<br />
in Verhandlungen mit den sinkenden<br />
Rohstoffpreisen auf. Befragt wurden 186 Einkaufsmanager<br />
deutscher Mittelständler.<br />
Dreiviertel aller Befragten wünschen sich<br />
mehr Manpower, um sich für Verhandlungen<br />
mehr Zeit nehmen zu können. Zudem sehen<br />
die Experten der Kloepfel Group im indirekten<br />
Einkauf große Chancen für Einkäufer. (sd)<br />
Australien ist einer der größten Wollproduzenten.<br />
Bild: esmehelit/stock.adobe.com<br />
Bild: Ifo München, Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ )<br />
Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ)<br />
Geschäftsklima unter Druck<br />
Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie<br />
ist im September leicht gesunken. Insbesondere<br />
die <strong>aktuell</strong>e Lage wurde schlechter<br />
bewertet und notiert nach 0,9 im Vormonat<br />
nun bei -4,8 Punkten. Erstmals seit der Wirtschaftskrise<br />
unterschreitet die Lageeinschätzung<br />
damit die Nulllinie.<br />
Es ist noch zu früh, um zu bewerten, ob die<br />
geringe Verbesserung der Perspektiven, von<br />
-23,3 Punkte im Vormonat auf -20,7 Punkte,<br />
erste Ansätze einer Bodenbildung sind. Doch<br />
die Hoffnung auf eine Lageverbesserung<br />
könnte kurzlebig sein: Der VDMA hat bereits<br />
für das nächste Jahr einen weiteren Produktionsrückgang<br />
um<br />
zwei Prozent kalkuliert.<br />
Neben der<br />
schwachen Automobilkonjunktur,<br />
den realen Auftragseingangsdaten<br />
und<br />
der Industrierezes -<br />
sion ist dies ein Zeichen<br />
für eine weitere<br />
Dämpfung über<br />
den Jahreswechsel<br />
hinaus. (sd)<br />
Im September stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex<br />
im Durchschnitt um 4,2 % (in<br />
Euro: +5,3 %) gegenüber dem Vormonat und<br />
notierte bei 110,3 Punkten (in Euro: 111,2<br />
Punkten). Vor allem der Index für Energierohstoffe<br />
erhöhte sich aufgrund von steigenden<br />
Rohöl- und Erdgaspreisen um +4,8 % (in Euro:<br />
+5,9 %). Der Index für Industrierohstoffe<br />
stieg moderat um 0,6 % (in Euro: +1,7 %). Der<br />
Index für agrarische Rohstoffe stieg dabei<br />
um +3,2 % (in Euro: +4,3 %). Hier verzeichnete<br />
australische Wolle den siebten Rückgang<br />
in Folge. Bedingt durch den Handelskonflikt<br />
haben chinesische Kleidungsproduzenten<br />
Schwierigkeiten, ihre Produkte in den USA<br />
abzusetzen und reduzierten daher den Wollimport.<br />
Der Index für NE-Metalle stieg um<br />
2,2 % (in Euro: +3,3 %). Dabei verzeichnete<br />
besonders Nickel einen kräftigen Preisanstieg<br />
um 12,7 % (in Euro: +13,9 %). Nachdem<br />
der weltgrößte Nickelförderer Indonesien bestätigt<br />
hatte, den ursprünglich für 2022 geplanten<br />
Exportstopp auf 2020 vorzuziehen,<br />
erhöhte sich vor allem die Nachfrage aus<br />
China stark. (sd)<br />
8 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
Studie von CWT<br />
Geschäftsreisen überwiegend positiv<br />
Bild: rh2010/adobe.stock.com<br />
Eine Studie von CWT, der Reisemanagementplattform<br />
für Unternehmen, zeigt, dass für<br />
Geschäftsreisende das Positive das Negative<br />
am Arbeitsplatz (92 %) und in der Freizeit<br />
(82 %) überwiegt, wenn sie beruflich unterwegs<br />
sind. „Zu den aufregendsten Aspekten<br />
gehört es, eine neue Destination zu entdecken,<br />
jemanden zum ersten Mal von Ange-<br />
sicht zu Angesicht zu treffen und das Networking<br />
mit Leuten“, sagt Niklas Andréen, Executive<br />
VP and Chief Traveler Experience Officer<br />
von CWT.<br />
Die Studie von CWT zeigt auch, dass für Reisende<br />
weltweit Vertrauensbildung (38 %),<br />
das bessere Kennenlernen von Menschen<br />
(32 %) und Effizienzsteigerung (31 %) zu den<br />
größten Vorteilen beim persönlichen Kennenlernen<br />
gehören. Eine weiterer Vorteil bei<br />
Geschäftsreisen ist die Möglichkeit der<br />
Verlängerung um ein paar Urlaubstage. Im<br />
Durchschnitt haben die Befragten ihre Reise<br />
in den vergangenen zwölf Monaten 2,4-mal<br />
verlängert. Durchschnittlich wurden die Geschäftsreisen<br />
um 4,3 Tage verlängert. (sd)<br />
HRS übernimmt conichi<br />
Paymentlösung<br />
avanciert zu neuem<br />
Geschäftsbereich<br />
Bild: Tiden/adobe.stock.com<br />
Die HRS Group, ein Outsourcing<br />
Anbieter im Bereich Corporate<br />
Travel, gibt die Übernahme des<br />
Berliner Start-ups conichi, rechtlich<br />
„Hotel Beacons GmbH“,<br />
bekannt und wird die Lösungen<br />
von conichi in das HRS-Payment-<br />
Produktportfolio integrieren. Der<br />
bei conichi entwickelte Standard<br />
für die Check-in/Out-Prozesse<br />
etablierte sich als Lösung, die<br />
den Anforderungen von Firmen<br />
und Hotels gleichermaßen gerecht<br />
wurde. Conichi wird nun<br />
Bestandteil eines neuen Geschäftsbereichs<br />
mit Fokus auf<br />
Payment und dort die Corporate-<br />
Paymentlösungen von HRS weiterzuentwickeln.<br />
HRS strebt auf<br />
eine skalierbare und weltweit akzeptierte<br />
Payment-Lösung an, die<br />
weit über die eigentliche Transaktion<br />
hinausgeht. Neben Virtual<br />
Payment fokussiert sich die<br />
Lösung auf integrierte Services.<br />
Dabei wird HRS alle Rechnungen<br />
von Hotelübernachtungen weltweit<br />
erfassen, prüfen und abgleichen<br />
sowie digitalisieren. (sd)<br />
Zukunftsfähig mit der vollständigen Automatisierung<br />
Ihres operativen Einkaufs und Ihrer Verkaufsprozesse<br />
Es ist höchste Zeit für neue Ansätze und Technologien,<br />
die endlich Zeit für wertschöpfende Tätigkeiten schaffen!<br />
+49 (0) 6227 899 4600 - 0 | info@netfira.com | www.netfira.de<br />
Automatisierung<br />
Erleichterung<br />
Schneller und hoher ROI<br />
Beschleunigung<br />
Nahtlose B2B-Kommunikation<br />
Qualitätsverbesserung<br />
Netfira – die innovative Software, die Ihre Ein- und Verkaufsprozesse deutlich vereinfacht:<br />
Basierend auf Künstlicher Intelligenz 100%-ige Datengenauigkeit<br />
Einsatz von innovativen App-Technologien<br />
B2B-Kommunikation: unternehmensübergreifender nahtloser Austausch<br />
Zukunftsfähige Lösung, da diese ausbaufähig ist<br />
Kein Aufwand für Ihre Lieferanten und geringer Aufwand für Ihre IT<br />
Machen Sie Ihren Einkauf zum Innovationstreiber in Ihrem Unternehmen<br />
ALLE Prozesse:<br />
Anfragen, Angebote, Lieferantenselbstauskünfte, Bestellungen,<br />
Auftragsbestätigungen, Lieferscheine, Rechnungen, Zertifikate, Zeugnisse u.v.m.<br />
Erfahren Sie mehr:<br />
26.<strong>11.2019</strong>, 11 Uhr<br />
www.netfira.de/webinar<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 9
Die globalen Nickelreserven werden auf 74 Mio. Tonnen geschätzt, bei einem jährlichen Verbrauch von 2,2 Mio. Tonnen. Bild: alexlmx/stock.adobe.com<br />
Rohstoff des Monats: Nickel<br />
Das verfluchte Metall<br />
Rotnickelkies sieht aus wie Kupfererz. Als Bergleute es im Mittelalter zum ersten Mal fanden und daraus nicht das begehrte<br />
Kupfer herstellen konnten, glaubten sie an einen Fluch der Berggeister – die sogenannten Nickel. Daher kommt der Name.<br />
Heute wird das Schwermetall vor allem für Stahl und zunehmend auch für Akkus eingesetzt.<br />
Nickel trotzt <strong>aktuell</strong> allen Rezessionsängsten.<br />
Von A wie Aluminium bis Z<br />
wie Zink fallen derzeit die Rohstoffpreise<br />
für Industriemetalle. Warum nicht<br />
auch beim Nickel? Es ist das einzige Industriemetall,<br />
das seit Anfang 2018 einen deutlichen<br />
Preisanstieg verzeichnet. Allein im September<br />
verteuerte sich Nickel in Dollar gerechnet<br />
um 12,1 Prozent. Seit Jahresbeginn<br />
ist der Preis um insgesamt 67 Prozent gestiegen.<br />
Zum Vergleich: Gold hat im Vormonat<br />
um 0,7 Prozent, Silber um gut fünf Prozent<br />
zugelegt.<br />
Preistreiber<br />
Für den hohen Nickelpreis gibt es unterschiedliche<br />
Gründe: Erstens hat Indonesien<br />
Exportrestriktionen auf alle unverarbeiteten<br />
Nickelerze angekündigt. Indonesien ist mit<br />
400.000 Tonnen jährlich Exportweltmeister,<br />
gefolgt von den Philippinen, Neukaledonien<br />
und Kanada mit jeweils gut 200.000 Tonnen.<br />
Solche Handelsbeschränkungen sind nicht<br />
neu: Vor fünf Jahren sorgte Indonesien schon<br />
einmal mit einem Exportverbot für einen<br />
Preisanstieg von 50 Prozent innerhalb eines<br />
halben Jahres. Allerdings brach danach Indonesiens<br />
Nickelexport um 80 Prozent ein. Erst<br />
als die Exportbeschränkungen im Jahr 2017<br />
wieder gelockert wurden, stiegen die indonesischen<br />
Exporte wieder an. Die ursprünglich<br />
erst für 2022 geplanten Exportverbote von Erzen<br />
mit weniger als 1,7 % Nickelgehalt wurde<br />
„Sollte die Nickel-Produktionskürzung<br />
auf den Philippinen bis<br />
ins neue Jahr bestehen bleiben,<br />
fallen Chinas Hauptlieferanten<br />
aus. Das wird zusätzlichen<br />
Druck auf den ohnehin schon<br />
angespannten Nickelmarkt<br />
ausüben.“<br />
Dennis Bastian, Deutsche<br />
Rohstoffagentur (DERA)<br />
jetzt um zwei Jahre vorgezogen und tritt Anfang<br />
2020 in Kraft. Die indonesische Regierung<br />
will damit einen größeren Teil der Wertschöpfungskette<br />
im eigenen Land halten. Der<br />
mit Abstand größte Verbraucher des Schwermetalls<br />
ist China. Das ist umso bedeutender,<br />
als das Reich der Mitte erst um die Jahrtausendwende<br />
auf dem Nickelmarkt in Erscheinung<br />
getreten ist. Lag der chinesische Bedarf<br />
im Jahr 2000 noch unter 30.000 Tonnen, so<br />
machte er 2017 mit 1,17 Mio. Tonnen über<br />
die Hälfte (53 %) des Gesamtmarktes aus.<br />
Das entspricht einer jährlichen Steigerung<br />
von jeweils 24 Prozent. Bei allen anderen Ländern<br />
ist der Verbrauch zusammengerechnet<br />
ungefähr gleichgeblieben.<br />
Nickel kommt in Fahrt<br />
Ein weiterer Preistreiber für Nickel ist die<br />
Vorfahrt der Elektromobilität. Durchschnittlich<br />
zwölf Kilogramm stecken in einer Traktionsbatterie.<br />
Dieser Anteil wird noch steigen,<br />
weil Nickel als Kobaltsubstitut in Lithium-<br />
Ionen-Batterien gehandelt wird. Kobalt ist ein<br />
kritischer Rohstoff, von dem im letzten Jahr<br />
84 Prozent der weltweiten Förderung allein<br />
aus dem Kongo kommen. „Ein innovativer<br />
Nickel-Zink-Akku ist heute im Labor schon so<br />
leistungsstark wie ein herkömmlicher Lithium-Ionen-Akku,<br />
dabei aber deutlich leichter.<br />
Darüber hinaus ist er weniger feuer- und<br />
explosionsgefährlich“, schrieben US-Forscher<br />
im Fachmagazin Science. Auch das könnte die<br />
Nickelnachfrage signifikant erhöhen. Prognosen<br />
der renommierten Londoner Metallmarkt-Analysefirma<br />
Benchmarks Minerals<br />
10 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
MAGAZIN<br />
Intelligence rechnen mit einem Anstieg des<br />
Nickelverbrauchs allein in der Automobilbranche<br />
von 50.000 Tonnen im Jahr 2017 auf<br />
bis zu 1,4 Millionen Tonnen im Jahr 2028.<br />
Nickel kommt in der Erdkruste mit einem Gehalt<br />
von etwa 0,008 % vor. Der Abbau lohnt<br />
sich allerdings erst ab einer Konzentration<br />
von einem halben Prozent. In vielen Lagerstätten<br />
ist das Erz sowohl nickel- als auch<br />
kupferhaltig. Im ersten Arbeitsschritt wird<br />
das nickelhaltige Erz durch ein physikalischchemisches<br />
Trennverfahren zu einem etwa<br />
fünfprozentigen Konzentrat aufbereitet.<br />
Dieses Konzentrat wird danach in mehreren<br />
Arbeitsschritten verhüttet und das Nickel<br />
vom Kupfer getrennt. Es erreicht damit eine<br />
Reinheit von ungefähr 95 Prozent. Daraus<br />
kann durch Elektrolyse 99,9 prozentiges Reinnickel<br />
gewonnen werden. Das weltweite Nickelangebot<br />
besteht aber nicht nur aus neu<br />
gefördertem Material; der Rohstoff wird auch<br />
durch Recycling gewonnen. Die International<br />
Nickel Study Group schätzt, dass rund 40 Prozent<br />
des weltweiten Nickelbedarfs aus der<br />
Wiederaufbereitung stammen.<br />
Legende:<br />
Global<br />
Frankreich<br />
Spanien<br />
Brasilien<br />
Taiwan<br />
Italien<br />
Indien<br />
Deutschland<br />
Japan<br />
USA<br />
China<br />
[Mio. t]<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
Entwicklung der weltweiten Nickelnachfrage<br />
1990<br />
1992<br />
1994<br />
1996<br />
1998<br />
2000<br />
2002<br />
2004<br />
2006<br />
2008<br />
2010<br />
2012<br />
2014<br />
2016<br />
Die Nachfrage nach dem Schwermetall Nickel boomt. Bild: Deutsche Rohstoffagentur<br />
Nickel ist ein silbrig-weißes Metall mittlerer<br />
Härte und zählt zu den Schwermetallen. Es<br />
wird vor allem in der Stahlindustrie<br />
verbraucht: Fast drei Viertel (73 %) der weltweiten<br />
Förderung wandert in die Hochöfen.<br />
Damit ist auch die hohe Nachfrage aus China<br />
erklärbar. Im Stahl erhöht Nickel die Härte<br />
und Zähigkeit des Ferrits sowie dessen Korrosions-<br />
und Temperaturbeständigkeit. Nickelveredelte<br />
Stähle können deshalb auch in<br />
aggressiven Umgebungen mit starken Korrosionseffekten<br />
eingesetzt werden – beispielsweise<br />
in der chemischen Industrie oder in<br />
Flugzeugturbinen. Darüber hinaus wird es für<br />
die Produktion elektrischer Widerstände benötigt<br />
und dient in der chemischen Industrie<br />
als Katalysator. Nicht ganz so stark fällt der<br />
Verbrauch für Nickelbrillen ins Gewicht.<br />
Der Autor<br />
Michael Grupp, Journalist in Stuttgart<br />
FULL-SERVICE DIENSTLEISTER<br />
FÜR KONTRAKTLOGISTIK<br />
TRANSPORT-<br />
LOGISTIK<br />
<br />
schnelle Wege<br />
LOGISTIKEXPERTISE<br />
LAGERLOGISTIK<br />
Maßgeschneiderte<br />
Logistikkonzepte<br />
LOGISTIK-<br />
BERATUNG<br />
<br />
Prozesse<br />
PERSONALDIENST-<br />
LEISTUNG<br />
vom Spezialisten<br />
FACILITY +<br />
SECURITY<br />
SERVICES<br />
KOMPETENZ+<br />
PROJEKT-<br />
ENTWICKLUNG<br />
<br />
MOBILITÄT<br />
<br />
Die pfenning logistics group ist<br />
ein Full-Service-Dienstleister mit<br />
3.700 Mitarbeitern, 90 Standorten<br />
in Deutschland, 800 LKW<br />
<br />
von 330.000 m².<br />
Das Familienunternehmen<br />
gehört zu den Top 100 der<br />
deutschen Logistikdienstleister<br />
und erweitert kontinuierlich das<br />
Produktportfolio um gewinnbringende<br />
Mehrwert-Lösungen.<br />
<br />
im Kleinen wie im<br />
ganz Großen.<br />
METALL-<br />
VERARBEITUNG<br />
<br />
www.pfenning-logistics.com Tel.: +49 (0)6203 9545 0<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 11
Gero Wöhner, Senior Vice President Procurement, Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA,<br />
verantwortet den weltweiten Einkauf bei FMC. Bild: Jochen Günther<br />
„Wir respektieren laufende<br />
Verträge , und zwar in guten<br />
und in schlechten Zeiten.“<br />
Gero Wöhner<br />
Gero Wöhner, Senior Vice President Procurement, Fresenius Medical Care<br />
Spagat des Einkaufs zwischen<br />
Medizintechnik und Silicon Valley<br />
Fresenius Medical Care (FMC) bietet alle 0,6 Sekunden eine Dialysebehandlung irgendwo auf der Welt an. Jede<br />
zweite Dialyse maschine weltweit kommt von FMC. Gero Wöhner ist in einem separaten Vorstandsbereich für<br />
die globale <strong>Beschaffung</strong> zuständig. Der 58-Jährige spricht im Interview über die Konjunkturdelle, die Wachstumsmärkte<br />
Nordamerika und China sowie über seine spezielle Rolle im Change-Prozess des Einkaufs.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Herr Wöhner, wenn Sie<br />
morgens nach dem Aufwachen Ihr<br />
Smartphone checken: Lesen Sie zuerst die<br />
Sportergebnisse oder Trumps Twitter-Gewitter?<br />
Wöhner: Weder noch (lacht). Mit Twitter-Gewitter<br />
würde ich nicht gut in den Tag starten.<br />
Ich lese vielleicht mal zu meiner zweiten Tasse<br />
Kaffee die ersten E-Mails.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie wirken sich die derzeitigen<br />
weltpolitischen Kalamitäten und die<br />
Konjunkturdelle auf Ihre Einkaufstätigkeit<br />
aus? Machen Sie sich Sorgen?<br />
Wöhner: Wir sind natürlich immer äußerst<br />
wachsam. Die Wachstumsraten der Volkswirtschaften<br />
gehen zurück. Für uns Einkäufer<br />
ist das zweigeteilt: Auf der einen Seite sehen<br />
wir jetzt Tendenzen zu Käufermärkten, nachdem<br />
in 2018 die Rohstoffmärkte teilweise<br />
spürbar angezogen hatten. Die sind 2019 zurückgegangen,<br />
und wir gehen für 2020 von<br />
einer weiteren Stabilisierung aus.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: In welchen Bereichen?<br />
Wöhner: Das betrifft bei uns in erster Linie<br />
Kunststoffvorprodukte, aber auch Halbfertigprodukte<br />
aus Extrusion und Kunststoffspritzguss.<br />
Da sehen wir schon in einigen Segmenten<br />
eine gewisse Beruhigung, die durch eine<br />
entspanntere Situation bei den Produktionskapazitäten<br />
getrieben ist.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: In der letzten Zeit war<br />
es für Fresenius Medical Care schwierig,<br />
Erwar tungen und Geschäftsentwicklung auf<br />
einen Nenner zu bringen. Mussten Sie Ihre<br />
Ziele im Einkauf anpassen?<br />
Wöhner: Wir sind in der letzten Runde unserer<br />
Budgetplanungen. Die Ziele für 2020 sind<br />
– wie immer – ehrgeizig aufgrund der Markterwartungen<br />
und unseres anhaltenden Be-<br />
12 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
MANAGEMENT<br />
Der Mann<br />
Gero Wöhner<br />
... und seine rund 120 Köpfe umfassende<br />
Einkaufs mannschaft versorgen alle weltweit<br />
produzierenden Werke von Fresenius Medical<br />
Care in der Organisationseinheit Global<br />
Manufacturing , Quality & Supply (GMQS) mit<br />
Produktions - und indirekten Materialien sowie<br />
Halbfertigprodukten. Als Senior Vice President<br />
GMQS bzw. CPO ist Wöhner seit 2014 verantwortlich<br />
für alle weltweiten <strong>Beschaffung</strong>saktivitäten<br />
und Umsetzung der Global-Sourcing-<br />
Strategien. Zuvor war der 58-jährige Schwabe<br />
bei Fresenius Medical Care als Head of Pro cure -<br />
ment für die Region EMEA aktiv. Vor seinem<br />
Wechsel zu FMC hatte er mehrere Führungs -<br />
positionen im Einkauf bei Debitel, TRW Automotive<br />
und Stihl inne. Seinen MBA-Abschluss<br />
erwarb er an der Universität Pforzheim.<br />
strebens, die Behandlungskosten weiter zu<br />
optimieren. Dies erfordert natürlich auch Beiträge<br />
auf der Materialkostenseite.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Und wie agieren Sie<br />
jetzt in Sachen Verträge?<br />
Wöhner: Üblicherweise gehen wir nicht an<br />
bestehende Kontrakte, es sei denn, es gibt besondere<br />
Hard Facts. Wir respektieren laufende<br />
Verträge, und zwar in guten und in<br />
schlechten Zeiten.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wo sind Ihre Wachstumsmärkte?<br />
Wöhner: Wir haben in etablierten Märkten<br />
wie Europa und Nordamerika ein solides organisches<br />
Wachstum. Deutlich dynamischere<br />
Wachstumsraten sehen wir in kostensensiblen<br />
Regionen, zum Beispiel Asien. Der große<br />
Wachstumsmarkt hier ist China. Wir sind dabei,<br />
in China unser Kliniknetzwerk und auch<br />
die Produktion auszubauen. Die große Herausforderung<br />
ist, qualitativ hochwertige Behandlungen<br />
in einem Gesundheitssystem<br />
mit anderen Erstattungssystemen bezahlbar<br />
zu machen. Das erfordert Effizienzsteigerung<br />
in den Kliniken und speziell von uns im Einkauf,<br />
die benötigten Produkte kostenseitig<br />
weiter zu optimieren.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie sind Sie in China<br />
organisiert ?<br />
Wöhner: Wir haben ein Werk in Changshu<br />
nördlich von Shanghai und fertigen dort<br />
überwiegend Dialysatoren und Blut schlauch -<br />
systeme. Jetzt gehen wir in die Gerätefertigung.<br />
Damit können wir vor Ort einen<br />
großen Teil des Bedarfes für Dialysebehandlungen<br />
lokal produzieren. In unserem Werk<br />
in Beijing produzieren wir Dialyselösungen.<br />
Unsere Corporate- Einkäufer sitzen in Hongkong<br />
und in räumlicher Nähe zur Entwicklung<br />
in unserem Design Center in Shanghai.<br />
In allen asiatischen Werken arbeiten weitere<br />
Kollegen mit Fokus auf dem operativen Daily<br />
Business. Produkte, die Kern-Know-how beinhalten,<br />
fertigen wir in Europa und USA und<br />
liefern sie per See an unsere asiatischen Abnehmerländer.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Ist FMC besonders von<br />
der IP-Problematik in China betroffen?<br />
Wöhner: Technologisch weit entwickelte Produkte<br />
fertigen wir wie gesagt in Europa. Wir<br />
beobachten aber natürlich unsere Wettbewerber<br />
sehr genau.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Welche Auswirkungen<br />
hat der Handelskonflikt zwischen China und<br />
den USA?<br />
Wöhner: Wir importieren aus China Komponenten<br />
für unseren Bedarf in USA. Die Zölle<br />
haben einen finanziellen Einfluss auf die wirtschaftliche<br />
Seite. Dazu kommt eine fehlende<br />
Planbarkeit, um nochmal auf Ihr Twitter-<br />
Gewitter zurückzukommen. Aber wir können<br />
damit umgehen. Wir aktivieren Alternativlieferanten<br />
und beziehen aus anderen Ländern.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Abgesehen von wirtschaftlichen<br />
Aspekten: Was sind Ihre größten<br />
industrieimmanenten Herausforderungen?<br />
Wöhner: Wir unterliegen vielen regulatorischen<br />
Anforderungen und haben sehr umfangreiche<br />
Qualifizierungsprozesse. Das kann<br />
zu längeren Vorlaufzeiten bei Design<br />
Changes führen. Wir wollen daher unsere<br />
Agilität weiter erhöhen, in internen Prozessen<br />
wie auch in unserer Marktbearbeitung.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Agil bedeutet auch, alle<br />
möglichen Risiken zu erkennen und definierte<br />
Maßnahmenpläne in der Schublade zu<br />
haben . Können Sie ruhig schlafen?<br />
Wöhner: Ja, kann ich. Wir müssen viel tun,<br />
schon wegen der Patientensicherheit. Vor<br />
zwei Jahren haben wir die Lösung von Risk -<br />
methods global ausgerollt. Wir beobachten<br />
damit derzeit eine große Bandbreite individueller<br />
Risikofaktoren. Jeder unserer rund 120<br />
Einkäufer weltweit erhält Alerts. Unsere<br />
Commodity Manager werten darüber hinaus<br />
spezielle Informationen für ihren Bereich aus.<br />
Im Moment haben wir eine 90-prozentige<br />
Tier-1-Abdeckung, das entspricht 90 Prozent<br />
des Spends bei rund 2000 Lieferanten. Ende<br />
des Jahres werden wir sukzessive die Tier-<br />
2-Ebene einbeziehen.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Automatisiertes Risk<br />
Management basiert auf Big Data und in Teilen<br />
auf Künstlicher Intelligenz, zumindest bei<br />
Ihrer Lösung. Wie weit ist der FMC-Einkauf in<br />
Sachen Digitalisierung?<br />
Wöhner: Das Thema steht logischerweise auf<br />
der Agenda. Mit unserem Programm „Lighthouse“<br />
definieren wir unsere angestrebten<br />
Best Practices. Wir bearbeiten in diesem Rahmen<br />
noch bis Ende des Jahres vier Felder:<br />
Digitalisierung , Category Management, Indirect<br />
Spend und Prozesse sowie Interface Management,<br />
also die Beziehungen zu internen und<br />
externen Partnern. Das tun wir ohne Berater,<br />
nur am Anfang waren unter anderem Procurement<br />
Leaders für die Reifegradanalysen im<br />
Boot. Wir haben ein Pilotprojekt durchgeführt,<br />
um unsere Prognosegenauigkeit mithilfe<br />
erweiterter statistischer Methoden zu<br />
verbessern. Aktuell entwickeln wir einen bereichsübergreifenden<br />
Data Lake, mit dem wir<br />
Daten aus unterschiedlichen Systemen und<br />
aus unterschiedlichen betrieblichen Funktionen<br />
auswerten und für Analysen nutzen.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Welche E-Tools sind aus<br />
Ihrer Transformation bisher hervorgegangen?<br />
Wöhner: Das Katalogsystem ist ein wesent -<br />
licher Bestandteil unserer Vertikalisierung.<br />
Als Pilot haben wir zunächst den Webshop<br />
von Synertrade in Nordamerika ausgerollt.<br />
SRM und Bestellprozesse laufen auch via<br />
Synertrade . Die Ziele sind klar: mehr Effizienz,<br />
hohe Katalogabdeckung, größtmöglicher<br />
Bild: Jochen Günther<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 13
MANAGEMENT<br />
Nutzerkomfort und damit ein weiterer<br />
Schritt zur globalen Harmonisierung unserer<br />
Einkaufsprozesse. Und natürlich ein einheit -<br />
liches positives Bild des Einkaufs nach außen.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Sie sprechen vom Pilotmarkt<br />
Nordamerika: Was bringen eigentlich<br />
aus Ihrer Sicht die beliebten Pilgerfahrten der<br />
Einkäufer-Community ins scheinbar gelobte<br />
Land, das Silicon Valley?<br />
Wöhner: In Sachen Thema Mindset, Dotcom-<br />
Mentalität, Agilität, Disruption und Geschäftsmodellerweiterung<br />
können wir uns<br />
dort sicher viel abschauen. Aber: Die<br />
Hightech- und Internetgrößen sind stark absatzmarktgetrieben.<br />
Der Fokus liegt tendenziell<br />
wohl etwas weniger auf der strategischen<br />
Einkaufsarbeit, als das in der produzierenden<br />
Industrie der Fall ist.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was heißt das für Ihre<br />
Personalstrategie dort?<br />
Wöhner: Talentfindung ist insbesondere in<br />
Kali fornien eine Herausforderung. Unser Werk<br />
liegt in der Bay Area, dort stehen wir im Wettbewerb<br />
zu eben diesen IT- und Hightech-Konzernen.<br />
Als produzierendes Unternehmen bieten<br />
wir aber einen vergleichsweise hohen Reifegrad<br />
in den Einkaufsfunktionen mit interessanten<br />
Gestaltungsmöglichkeiten, und das in<br />
einer Branche mit hohen ethischen Standards,<br />
Top-Produkten und einer breiten Lieferantenstruktur.<br />
Gute Leute zu finden und auch zu<br />
halten, ist aber überall eine Herausforderung<br />
natürlich auch in Deutschland. Aber insgesamt<br />
profitieren wir als Fresenius Medical Care<br />
von einem hohen Bekanntheitsgrad, einem<br />
etablierten Markennamen und umfassenden<br />
Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie gehen Sie das<br />
Thema – Achtung Buzzword – New Work an?<br />
Wöhner: Das ist eines von gefühlt Millionen<br />
Buzzwords. Wir haben vergleichsweise flache<br />
Strukturen, die schnelle Entscheidungen ermöglichen.<br />
Und wir delegieren Entscheidungen,<br />
was für die Mitarbeiter enorm motivierend<br />
ist. Cross-funktionale Entscheidungen<br />
werden in kleinen Teams getroffen. Wir haben<br />
und wir forcieren im Einkauf eine gute<br />
Mischung aus<br />
Erfahrung , Fach-,<br />
„Wir delegieren Entscheidungen,<br />
was für die Mitarbeiter enorm<br />
motivierend ist.“<br />
Markt- und Produktkompetenz.<br />
Wir bemühen<br />
uns, das mit unvoreingenommenem<br />
Gedankengut<br />
anzureichern.<br />
Gero Wörner<br />
Gute Erfahrungen<br />
machen wird zum Beispiel mit Werkstudenten.<br />
Jüngere stellen ganz andere Fragen. Das<br />
tut uns gut bei der Adressierung neuer Themen<br />
im Einkauf. Wir wollen unsere Mitarbeiter<br />
fachlich und interkulturell weiterentwickeln,<br />
aber flache Hierarchien bewahren. Es<br />
gibt ein Talentmanagementprogramm und<br />
individuelle Entwicklungspläne mit Trainings,<br />
Coaching und Mentoring. Dort steht aber<br />
nicht immer, wo der Einzelne in fünf Jahren<br />
stehen soll.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Sie bauen also kein<br />
Drohpotenzial auf?<br />
Wöhner: Nein, warum sollten wir? Jeder<br />
weiß, dass Mitarbeiter über andere Mechanismen<br />
motiviert werden wollen. Und mit einer<br />
Mischung aus Eigenverantwortung, Entscheidungsspielräumen,<br />
Abwechslung und<br />
horizonterweiterndem Engagement in Projekten<br />
sind wir bislang sehr gut gefahren.<br />
Grundsätzlich wollen wir uns offenhalten, wo<br />
der Weg für den Einzelnen<br />
hinführen kann. Es<br />
passiert ja enorm viel<br />
im Rahmen von Geschäftsmodellerweiterungen,<br />
Marktveränderungen,<br />
Wachstum und<br />
dem zunehmenden<br />
Aufgabenportfolio im<br />
Einkauf. Damit werden<br />
sich auch die Aufgaben der Einkäufer in den<br />
kommenden drei bis fünf Jahren entsprechend<br />
ändern. Der Prozess ist extrem dynamisch.<br />
Wir befinden uns <strong>aktuell</strong> inmitten<br />
Gero Wöhner hat im Einkauf<br />
vergleichsweise flache Strukturen,<br />
die schnelle Entscheidungen<br />
ermöglichen .<br />
Bild: Jochen Günther<br />
14 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
einer weitreichenden Transformation und<br />
fahren einen klaren Vertikalisierungskurs.<br />
Auch hieraus ergeben sich zahlreiche neue<br />
Chancen und Entwicklungspotenziale für<br />
unsere Mitarbeiter.<br />
„Jüngere stellen ganz andere Fragen.<br />
Das tut uns gut bei der Adressierung<br />
neuer Themen im Einkauf.“<br />
Gero Wörner<br />
MANAGEMENT<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Und wo sehen Sie Ihre<br />
Organisation in fünf Jahren?<br />
Wöhner: Dann wollen wir nur auf unser wesentliches<br />
Geschäft konzentrieren sein: Markt,<br />
Lieferant und Business Partner. Der gesamte<br />
Administrationsbereich, Prozesse, Systeme,<br />
Analysen und Prognosen sind dann so weit<br />
wie möglich automatisiert und digitalisiert.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie gehen Sie persönlich<br />
den notwendigen Change an?<br />
Wöhner: Ich orientiere mich unter anderem<br />
an dem von unserem CEO Rice Powell getriebenen<br />
Global-Executive-Development-Programm.<br />
Unter der Überschrift „Game<br />
Changer Challenge“ sind unsere Top-100 Executive<br />
Manager eingebunden. Wir pushen die<br />
Innovationskraft unseres Hauses in allen<br />
Dimen sionen. Für den Einkauf leite ich Maßnahmen<br />
für die Transformation und die stärkere<br />
und frühzeitigere Einbindung von Lieferanten<br />
ab. Für uns Manager, die an den Vorstand<br />
berichten, bedeutet das klipp und klar:<br />
mit Disruption umgehen, uns und die Organisation<br />
agil machen, den Status quo hinterfragen,<br />
durchdachte Entscheidungen fällen und<br />
auch begründen, eindeutige Vorgaben machen,<br />
Mitarbeiter befähigen im Rahmen von<br />
– wie erwähnt – New Work. Ganz wichtig ist<br />
dabei der Faktor Vertrauen.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Worauf stellt sich Fresenius<br />
Medical Care allgemein in Zukunft ein?<br />
Wöhner: Derzeit müssen sich rund 3,4 Millionen<br />
Patienten weltweit regelmäßig einer Dialysebehandlung<br />
unterziehen. Für 2025 werden<br />
schon 4,9 Millionen prognostiziert. Die<br />
weltweiten Fallzahlen steigen vor allem in<br />
den Emerging Markets. Grundsätzlich sind<br />
der Behandlungsdauer einer künstlichen<br />
Blutwäsche physische Grenzen gesetzt. Neue<br />
Geräte zielen aber darauf ab, die Prozedur, die<br />
jetzt in der Regel je nach Erkrankungstyp des<br />
Patienten zwischen drei und fünf Stunden<br />
dauern kann, zu verkürzen. Durch die ständige<br />
Optimierung aller relevanten Parameter<br />
werden wir das Verfahren für Patienten angenehmer<br />
machen können. Zugleich arbeiten<br />
wir mithilfe der uns zur Verfügung stehenden<br />
Patientendaten kontinuierlich an der Verbesserung<br />
der Vorhersagegenauigkeit für mögliche<br />
Krankheitsverläufe.<br />
Bild: Jochen Günther<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Sie haben im Februar eine<br />
interessante Akquise in den USA im Sektor<br />
Heimdialyse abgeschlossen.<br />
Wöhner: Fresenius Medical Care ist zwar einer<br />
der größten Betreiber von Dialysezentren<br />
in den USA, aber wir wollen auch Marktanteile<br />
im Sektor Heimdialyse gewinnen. Wir haben<br />
die Medtech-Firma NxStage Medical gekauft,<br />
die Geräte für Heimdialyse und Intensivmedizin<br />
entwickelt, produziert und vermarktet.<br />
Damit verstärken und erweitern wir unser<br />
Engagement für breitere und flexiblere<br />
Behandlungsmöglichkeiten.<br />
Fresenius Medical Care (FMC)<br />
... ist ein weltweiter Anbieter von Produkten und<br />
Dienstleistungen für dialysepflichtige Patienten.<br />
Geboten wird eine Komplettlösung für Menschen<br />
mit chronischem Nieren versagen. Entwickelt,<br />
produziert und vermarktet werden u. a.<br />
Dialysegeräte, Dialysatoren, Filter und Einweg-<br />
Zubehör. Die Organisationseinheit Global<br />
Manufacturing , Quality & Supply (GQMS) ist ein<br />
eigener Vorstandsbereich, der die weltweiten<br />
Produktionswerke von Fresenius Medical Care<br />
Werke betreibt und versorgt.<br />
Kurz vor Druckschluss dieser Ausgabe wurde bekannt,<br />
dass die Staatsanwaltschaft Frankfurt<br />
gegen Mitarbeiter des Medizin-Technikherstellers<br />
Fresenius ermittle. Genaueres wurde nicht<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Grünes Licht hat Fresenius<br />
Medical Care nicht nur von der Kartellbehörde<br />
bekommen, sondern auch offiziell von<br />
Donald Trump.<br />
Wöhner: Ja! Die Trump-Regierung hat im Juli<br />
bekanntgegeben, die Versorgung Nierenkranker<br />
zu verbessern. Unter anderem sollen<br />
Heimdialyse und Transplantationen gefördert<br />
werden.<br />
Das Interview führte Sabine Ursel, Journalistin,<br />
Wiesbaden.<br />
Aktuell: Das Unternehmen in der Presse<br />
bekannt gegeben. Die Grundlage seien Erkenntnisse<br />
der US-Börsenaufsicht, wonach die Beschuldigten<br />
jahrelang Schmiergelder gezahlt<br />
haben sollen . Im Gegenzug sollen bei der Behandlung<br />
von Nierenerkrankungen die Produkte<br />
von FMC bevorzugt worden sein.<br />
In den USA hat FMC sich mit den Behörden außergerichtlich<br />
geeinigt und 231,7 Millionen US-<br />
Dollar gezahlt. In Deutschland arbeite man<br />
ebenfalls mit der Justiz zusammen, sagte ein<br />
Unternehmenssprecher in Bad Homburg bei<br />
Frankfurt. Bereits im März hatte FMC-Chef Rice<br />
Powell erklärt, dass man die Vorgänge aufgearbeitet<br />
und die internen Regeln verschärft habe.<br />
Quelle: Onvista.de<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 15
MANAGEMENT<br />
Neben Wirtschaftlichkeit spielt Nachhaltigkeit<br />
eine immer größere Rolle<br />
bei der IT-<strong>Beschaffung</strong>. Entscheidend<br />
dafür: Energieverbrauch und vor allem<br />
die Lebensdauer der Hardware.<br />
Bild: Urupong/stock.adobe.com<br />
<strong>Beschaffung</strong>sstrategien für den Hardware-Einkauf<br />
Wie rechnet sich ein Rechner?<br />
Die <strong>Beschaffung</strong> von IT-Hardware ist zum erfolgskritischen Faktor geworden.<br />
Einerseits, weil Industrie 4.0 zahlreiche Investitionen erfordert. Andererseits, weil sich<br />
die Entscheidungen für bestimmte Produkte, Prozesse und Partner langfristig auswirken.<br />
Dazu kommt zumeist, dass sich die<br />
Interessenslagen von <strong>Beschaffung</strong><br />
und IT-Abteilung unterscheiden. Der<br />
Einkauf will Preise drücken, die Computerspezialisten<br />
eine zukunftssichere und skalierbare<br />
Lösung. Ganz zu schweigen von Datenschutzbestimmungen,<br />
Sicherheitsfragen und<br />
Compliance-Vorgaben – und nicht zuletzt<br />
auch dem Preis. Deshalb muss die IT in Zukunft<br />
noch enger mit dem Einkauf zusammenarbeiten<br />
– und umgekehrt. Das belegt<br />
auch eine Studie der Unternehmensberatung<br />
Inverto. Demnach setzen zwar zwei Drittel<br />
der insgesamt 73 befragten Unternehmen<br />
auf eine enge Kooperation zwischen IT- und<br />
Einkaufsabteilung. Allerdings werden die Beschaffer<br />
in der Mehrzahl aller Fälle (61 %) erst<br />
im Laufe des Ausschreibungsprozesses hinzugezogen.<br />
Als Gründe für dieses Vorgehen<br />
werden fehlendes Fachwissen des Einkäufers<br />
(57 %), die vermeintliche Verlängerung der<br />
Entscheidungswege im Unternehmen (46 %)<br />
sowie die starke Fokussierung des Einkaufs<br />
auf den Preis (43 %) genannt. Dabei lohnt sich<br />
die Zusammenarbeit: Die Studie kommt zu<br />
dem Schluss, dass sich durch eine enge<br />
Kooperation der Fachabteilungen höhere Einsparungen<br />
erzielen lassen (acht Prozent versus<br />
sonst nur fünf Prozent).<br />
Make or buy<br />
Grundsätzlich bieten sich mehrere Einkaufsstrategien<br />
für Hardware an: Inhouse-<br />
<strong>Beschaffung</strong>, die Einschaltung externer Berater<br />
oder das komplette Outsourcing. Die<br />
größte Gestaltungsfreiheit – aber auch der<br />
höchste interne Aufwand – ist mit der selbstständigen<br />
<strong>Beschaffung</strong> verbunden. Dabei<br />
muss der Lock-in-Effekt berücksichtigt werden;<br />
sprich die einseitige Bindung an einen<br />
Lieferanten. In den volatilen Hardware-Märkten<br />
sollten alternative Lieferanten und deren<br />
Services und Konditionen regelmäßig als<br />
Alternative zumindest infrage kommen.<br />
Ebenso wichtig sind bei der Eigenbeschaffung<br />
kontinuierliche Weiterbildungen hinsichtlich<br />
der technologischen Entwicklung –<br />
auch und gerade in Sicherheitsfragen. „Die<br />
Halbwertzeit von Wissen über digitale Technologien<br />
liegt bei zwei Jahren“, meinte Petra<br />
Zijlstra, General Manager IT Category bei<br />
Shell im Rahmen der „IT-Sourcing 2018“.<br />
„Entsprechend muss sich das Skill Set des Einkäufers<br />
ständig weiterentwickeln. Er muss<br />
verstehen, was Cloud oder auch Artificial<br />
Intelligence bedeuten. Andererseits muss der<br />
Einkauf auch früher in die Prozesse eingeschaltet<br />
werden. Wir sind nicht der Lieferservice<br />
für Bedarfe“, so Zijlstra. Wie wichtig<br />
ein <strong>aktuell</strong>er Wissensstand ist, zeigt sich im<br />
großen Maßstab im Umfeld des Netzaufbaues<br />
für G5. Derzeit arbeitet die EU-Kommission<br />
an einer gemeinsamen Risikobewertung<br />
16 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
Nachgefragt bei Jeremy Robinson,<br />
Country Manager, Markit<br />
Interview<br />
MANAGEMENT<br />
Unser Herz<br />
schlägt für Sie.<br />
Mit bis zu 4,7 Ghz<br />
Takt frequenz.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Worin sehen Sie die größten Chancen,<br />
um beim IT-Hardware-Einkauf die Gesamtkosten zu senken?<br />
Wo verlieren Einkauf und IT heute Zeit und Geld?<br />
Jeremy Robinson: In<br />
2007 hat ein Unternehmen<br />
im Schnitt 11.000<br />
verschiedene IT-Hardware-Produkte<br />
beschafft.<br />
Heute sind es<br />
über 70.000. Das und die<br />
Kurzlebigkeit machen es<br />
schwerer, kosteneffiziente<br />
und langfristige Warenkörbe<br />
zu gestalten –<br />
vor allem im Long-Tail.<br />
Der durchschnittliche<br />
Warenwert ist um 70 Prozent gesunken – während Gehälter<br />
durchgehend gestiegen sind. Einsparpotenzial und Prozess-<br />
sowie Personalkosten stehen nicht mehr im Verhältnis.<br />
Berücksichtigt man zudem die laut Deloitte fehlenden Ressourcen<br />
der Einkäufer, werden Transparenz, Effizienz und eine<br />
Distanzierung von klassischen Methoden ausschlaggebend<br />
für den Erfolg sein.<br />
Die praktischen Vorteile von<br />
KI – jetzt kostenfrei lesen:<br />
thunder-it.com/service<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie sieht die optimale Zusammenarbeit<br />
zwischen Einkauf und IT aus?<br />
Jeremy Robinson: Partnerschaftlich und mit einem Toolset<br />
für die IT, um lokal und global einfach und effizient<br />
einzukaufen. Die Preisgestaltung und der Prozess müssen<br />
transparent und auditsicher sein. Es muss klar sein, warum<br />
ein Produkt X Euro kostet und ein Mechanismus muss zeigen,<br />
dass der Preis angemessen ist.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Sie bieten eine Plattform für den globalen<br />
IT-Hardware-Einkauf – wie können wir uns Ihre Lösung<br />
in der Praxis vorstellen?<br />
Jeremy Robinson: Markit ist in 33 Ländern vertreten und<br />
expandiert weiter. Neue Standorte sind Mexiko, Singapur<br />
und Australien. Mit einer innovativen IT-Marktplatzlösung<br />
im 1-Kreditorenmodell integrieren wir mindestens 80 Prozent<br />
der lokalen Distribution mit einem IT-Portfolio von<br />
über 2000 Herstellern. Die Distributoren werden in Echtzeit<br />
verglichen: Preis, Verfügbarkeit, Lieferzeit. Hunderte von<br />
deutschen Mittelständlern und 20 Prozent der Global-Fortune-2000-Unternehmen<br />
setzen auf uns, um zentralisiert<br />
IT-Hardware zu beschaffen. Lokale Lieferungen und lokale<br />
Fakturierung sind Standard. Das Preissystem ist in allen<br />
Punkten transparent – ohne versteckte Kosten.<br />
Immer am Puls der Zeit und bereit, alles zu geben:<br />
Thunder-IT, Ihr Dell Technologies Platinum Partner.<br />
Von der Beratung zur individuellen Assemblierung<br />
modernster Hard- und Software bis zum Aufbau<br />
und der Inbetriebnahme. Alles aus einer Hand.<br />
Unschlagbar dank weltweiter Logistik- und Fulfill -<br />
ment- Lösungen. Unsere Flexibilität, aber auch<br />
Schnelligkeit lassen bestimmt auch Ihr Herz höherschlagen.<br />
Mehr unter www.thunder-it.com<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 17
MANAGEMENT<br />
für die Sicherheit der Mobilfunknetze in<br />
Europa. Sie schätzt das Risiko durch Spionage<br />
von „staatlich unterstützten Hackern“ am<br />
höchsten ein, gefolgt von Kriminellen und abgeschlagen<br />
auf dem letzten Platz die Gefahr<br />
durch Unfälle.<br />
Externe Hilfe<br />
Die Alternative zur selbst initiierten <strong>Beschaffung</strong><br />
der IT: das Outsourcing. Auch hier gilt es,<br />
Fallstricke zu vermeiden. Da es immer weniger<br />
Markenhersteller gibt, sieht sich ein mittelständisches<br />
Unternehmen in der <strong>Beschaffung</strong><br />
schnell einem globalen Marktführer<br />
gegenüber – und die setzen entsprechend<br />
„Der Einkauf nimmt zunehmend<br />
eine strategische Rolle ein. Er<br />
entscheidet mit darüber, wie<br />
sich das Unternehmen über<br />
neue Geschäftsmodelle oder<br />
Services vom Wettbewerb<br />
differenzieren kann. Das funktioniert<br />
nur, wenn IT und Einkauf<br />
an einem Strang ziehen.“<br />
BME-Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Silvius Grobosch<br />
ihre Interessen durch. Einmal durch die Preispolitik,<br />
indem zum Beispiel die Hardware<br />
durch Verbrauchsmaterialien subventioniert<br />
wird. Bei ungefähr 500 Seiten (ein Papierpaket)<br />
pro Monat kostet bei einem durchschnittlichen<br />
Laserdrucker der Toner jedes Jahr so viel<br />
wie das Gerät. Und zum anderen durch die<br />
Produktpolitik, die häufige Wechsel vorsieht<br />
und so Kunden vermeintlich in Zugzwang<br />
bringt. Zurzeit en vogue: nachhaltige Druckerlösungen.<br />
In diesem Zusammenhang erleben<br />
Tintenstrahldrucker gerade eine<br />
Renaissance: Sie verbrauchen nur einen<br />
Bruchteil des Stroms (circa 10 %) im Vergleich<br />
zu Lasern, verursachen weniger Abfall und erzeugen<br />
nur halb so viel CO 2<br />
. Das entspricht<br />
pro 500 Seiten dem Verbrauch von einem<br />
Liter Benzin – rechnete das Handelsblatt vor.<br />
Genauso wichtig wie der Stromverbrauch<br />
sind aber auch die fälligen Austauschzyklen,<br />
individuelle Konfigurationsmöglichkeiten sowie<br />
eine problemlose Anbindung an die bestehende<br />
IT-Architektur. Die Marktmacht des<br />
Herstellers kann der Kunde durch individuelle<br />
Service- und Preismodelle abschwächen. So<br />
haben sich inzwischen im Bereich der Bürokommunikation<br />
Pay-per-use-Modelle flächendeckend<br />
durchgesetzt. Entscheidet sich der<br />
Kunde für ein solches Geschäftsmodell, arbeitet<br />
er automatisch immer mit der neuesten<br />
Gerätegeneration – bezahlt aber auch dafür.<br />
Bei Vertragsabschluss mit internationalen<br />
Lieferanten muss explizit das Kleingedruckte<br />
berücksichtigt und ggf. verhandelt werden.<br />
Dieses verweist oft auf Standarddokumente,<br />
eigene Leistungsverzeichnisse und allgemeine<br />
Geschäftsbedingungen – nicht immer<br />
zum Vorteil der Kunden. Das betrifft beispielsweise<br />
Aspekte des Datenschutzes, der<br />
Garantieleistungen und der Zahlungsbedingungen<br />
sowie die Vertragsanhänge. Diese<br />
Anhänge beschreiben die eigentlichen Leistungsumfänge<br />
wie Service Level Agreements,<br />
technische Spezifikationen und Einsatzbedingungen.<br />
Häufig basieren sie auf internationalen<br />
Vorgaben – abweichend von den gewohnten<br />
nationalen Standards.<br />
Outsourcing verlangt zwingend nach einer<br />
schriftlich dokumentierten Ausschreibung<br />
bzw. nach einem Lastenheft, welche eine<br />
detaillierte Beschreibung des Outsourcing-<br />
Vorhabens, Angaben zu den Abnahmemengen<br />
und den erwarteten Services sowie einen<br />
genauen Zeitplan für die nächsten zwei Jahre<br />
plus eine Schätzung für die Folgejahre enthält.<br />
Diese Dokumentation ist unabdingbar,<br />
denn jedes Projekt bietet unzählige Veränderungsmöglichkeiten<br />
und muss zugleich<br />
unterschiedlichen Anforderungen gerecht<br />
werden: zum Beispiel Controllern, Technikern<br />
und nicht zuletzt natürlich auch den Anwendern.<br />
Der Erfolg einer neuen IT-Lösung hängt<br />
auch davon ab, wie gut sie von den Nutzern<br />
angenommen wird – deshalb wird das<br />
Lastenheft oft an Ist-Anforderungen und Mitarbeiterwünschen<br />
ausgerichtet. Das aber ist<br />
zu kurz gedacht: Ausschlaggebend sind allein<br />
die Unternehmensziele und die Effizienz des<br />
Gesamtsystems.<br />
Schwarz und klein auf weiß<br />
Die Vorteile von Outsourcing: Das Unternehmen<br />
kann sich auf seine Kernkompetenzen<br />
konzentrieren. Strategische Fehler oder technologische<br />
Sackgassen sind langfristig nicht<br />
zu befürchten. Die Nachteile: Diese Services<br />
kosten Geld. Darüber hinaus muss das Unternehmen<br />
die eigene digitale Gestaltungshoheit<br />
mit einem oder mehreren Dienstleistern<br />
teilen. Der Einkauf und die IT-Abteilung müssen<br />
gemeinsam beurteilen, ob Spezifikationen<br />
bzw. einzelne Services ausreichen, tatsächlich<br />
gebraucht und ihren Preis auch wert sind. Die<br />
vereinbarten Service Level Agreements sollten<br />
dann gemeinsam mit dem Dienstleister definiert<br />
werden. Dies ist deshalb wichtig, weil das<br />
deutsche Gewährleistungsrecht schlechte Performance<br />
nur unzureichend abstrafen kann.<br />
Deshalb sollten im Vorfeld schon mögliche<br />
Nachlässe vereinbart werden. Außerdem sollten<br />
die Regeln für ein planmäßiges oder<br />
außerplanmäßiges Vertragsende festgelegt<br />
werden. Das betrifft nicht nur ausstehende<br />
Zahlungen und Eigentumsmodalitäten, sondern<br />
auch die Löschung aller übertragenen<br />
Daten.<br />
Der Autor<br />
Michael Grupp, Journalist in Stuttgart<br />
Die Renaissance der Tintenstrahldrucker hat einen ökologischen<br />
Grund: Sie produzieren nur halb so viel CO 2<br />
wie ein Laserdrucker.<br />
Bild: Andrew Buckin/ stock.adobe.com<br />
18 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
SENKEN SIE IHREN CO 2 -FOOTPRINT<br />
BEI JEDEM ARBEITSSCHRITT.<br />
Stellen Sie sich vor, Sie müssten Ihre verbrauchte Reinigungsflüssigkeit nicht entsorgen. Wussten Sie, dass<br />
Sie Ihren Reiniger in der Kühlschmierstoffemulsion weiterverwenden können, wenn Sie Castrol Techniclean<br />
XBC nutzen 1 !<br />
„Castrol Techniclean XBC Industriereiniger helfen Unternehmen<br />
dabei, ihre Betriebskosten und ihren CO 2 -Footprint zu optimieren.<br />
Sie bieten nicht nur eine hervorragende Reinigungsleistung in<br />
der wässrigen Bauteilereinigung, sondern sind auch ein Entwicklungsschritt<br />
hin zur abfallfreien Produktion: Sie sind langlebig<br />
und wiederverwendbar und reduzieren somit den Rohstoffverbrauch<br />
und die Abfallmenge, wodurch die allgemeine<br />
Umweltbilanz optimiert wird.“<br />
Michael Petzold, Global Product Manager bei Castrol<br />
„Castrol Techniclean XBC Reiniger sind über einen weiten<br />
Temperaturbereich extrem schaumarm und können für<br />
Reinigungsprozesse bei niedriger Temperatur in modernen<br />
Spritz-, Intensivflutwasch- und Hochdruckanlagen eingesetzt<br />
werden 2 “, so Michael Petzold. „Wir haben auch zur vollsten<br />
Zufriedenheit unserer Kunden nachgewiesen, dass die Produkte<br />
ein exzellentes Demulgierverhalten bieten, wodurch Fremdöl<br />
leicht abgetrennt werden kann, um eine verlängerte Standzeit<br />
des Reinigungsbades zu ermöglichen.“<br />
VERTRÄGLICHKEIT=WIEDERVERWENDBARKEIT<br />
=MEHR EFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT<br />
Castrol Techniclean XBC Reiniger erreichen eine signifikante<br />
Reduzierung der Abfallmenge durch ihre Verträglichkeit mit den<br />
Kühlschmierstoffen der Produktreihen Castrol Alusol XBB und<br />
Castrol Hysol XBB. Am Ende ihrer Badstandzeit kann die gebrauchte<br />
Castrol Techniclean Reinigerlösung in Kühlmittelsystemen<br />
mit Castrol Alusol XBB oder Hysol XBB ohne Leistungseinbußen<br />
weiterverwendet werden. Das spart jede Menge Kosten für die<br />
Abfallentsorgung, reduziert den Wasserverbrauch und erhöht<br />
gleichzeitig die Effizienz.<br />
Von entscheidender Bedeutung ist die chemische Zusammensetzung,<br />
denn alle XBB-Kühlschmierstoffe und XBC-Reiniger<br />
sind ohne Bor und formaldehydabspaltende Biozide formuliert<br />
und erfüllen <strong>aktuell</strong>ste Umweltvorschriften und Gesetze. So können<br />
Sie ohne Beeinträchtigungen der Kühlschmierstoffleistung die<br />
Umweltbelastung deutlich senken und gleichzeitig von einer<br />
erhöhten Leistung in verschiedensten Anwendungen profitieren.<br />
HERAUSFORDERUNG KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
Eine Kreislaufwirtschaft erfordert die Minimierung der Abfallmengen<br />
durch eine kontinuierliche Regeneration der Ressourcen<br />
und den optimalen Einsatz von Anlagen und Produkten.<br />
Die recycelbaren Industriereiniger Castrol Techniclean XBC<br />
reduzieren Abfälle im Produktionsprozess, verbessern die<br />
Nachhaltigkeit und unterstützen somit die Kreislaufwirtschaft.<br />
Mit demselben Ziel arbeitet Castrol seit vielen Jahren daran,<br />
den Ölgehalt seiner Schmierstoffe und Kühlschmierstoffe zu<br />
reduzieren. Wir kooperieren seit vielen Jahren mit Kunden, um<br />
Möglichkeiten zur Reduzierung des Materialverbrauchs und<br />
der Abfallmengen zu entwickeln – für mehr Nachhaltigkeit und<br />
optimale Ressourcen-Nutzung.<br />
Schließlich ist jeder investierte Cent, der letztlich im Abfall<br />
landet, ein Verlust. Und jedes vermeidbare Gramm CO 2 schadet<br />
unserer Umwelt. Gemeinsam können wir an einer besseren und<br />
gewinnbringenden Zukunft für uns alle arbeiten.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter: castrol.de/techniclean<br />
Anmerkungen:<br />
1. Basierend auf Labortests bzgl. Verträglichkeit, Emulsionsstabilität und Drehmoment beim Gewindebohren (Schmierwirkung) sowie Kundenfallstudien. Castrol Techniclean 80 XBC und 90 XBC<br />
wurden nach Ende ihrer Nutzbarkeit in Kühlschmierstoffsystemen recycelt, statt entsorgt zu werden. Dadurch konnten Wasserverbrauch und Abfallentsorgungskosten nachweislich um bis zu<br />
60 % gesenkt werden.<br />
2. Basierend auf Labortests bei Castrol von 2017 und Kundentests von 2018.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 19
MANAGEMENT<br />
SAP-Anwender ziehen Bilanz<br />
Der Digitalisierung fehlt in vielen<br />
Unternehmen die Serienreife<br />
Wie weit sind Ihre Digitalisierungsprojekte, fragte die deutschsprachige SAP-<br />
Anwendergruppe ihre Mitglieder und erhielt ernüchternde Antworten. Der Status<br />
der digitalen Transformation hinkt den Erwartungen hinterher. Als Hürden werden<br />
organisatorische Herausforderungen in den Unternehmen, aber auch spezifische<br />
Ursachen seitens der SAP-Lösungen genannt. Aufgaben bestehen hinsichtlich der<br />
Integration von Systemen, kompatiblen Datenmodellen von Anwendungen sowie<br />
flexiblen und skalierbaren Lizenzmodellen.<br />
Die größten Herausforderungen liegen in fehlenden<br />
personellen sowie finanziellen Ressourcen<br />
(42 %) und mangelnder digitaler<br />
Unter nehmenskultur (38 %). Weitere Gründe,<br />
die die Umfrage nennt: fehlende Änderungsbereitschaft<br />
der Mitarbeiter und starre Organisationsstrukturen.<br />
Kaum genannt wurden<br />
dagegen mangelhafte Unterstützung durch<br />
das Management (12 %) und fehlendes<br />
Know-how (11 %).<br />
Hürden auf dem Weg zur Digitalisierung<br />
Neben kulturellen und personellen Herausforderungen<br />
gibt es informatorische, technische<br />
und funktionale Anforderungen, die die digitale<br />
Transformation in den Mitgliedsunternehmen<br />
erschweren, etwa beim Aufbau hybrider<br />
Landschaften. So müssen SAP-Strategie<br />
„Die Kunden verlassen sich auf<br />
kompetente Partner. Deshalb<br />
ist es in der SAP wichtig, erfahrene<br />
Mitarbeiter, die die Kundenanforderungen<br />
verstehen,<br />
zu halten.“<br />
Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender,<br />
DSAG<br />
Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender DSAG, forderte unter anderem beim Anwenderkongress<br />
in Nürnberg, dass SAP für seine Produktpalette eine Out-of-the-box-Integration ohne Kunden -<br />
entwicklung sicherstellen muss. Bild: DSAG<br />
Wo stehen Unternehmen, die mit SAP arbeiten,<br />
bei der digitalen Transformation? Was<br />
treibt die Unternehmen hin zur Digitalisierung?<br />
Diese Fragen wollte die Deutschsprachige<br />
SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) im<br />
Sommer 2019 mit einer Umfrage unter ihren<br />
Mitgliedern beantworten. Im Bezug auf Digitalisierungsprojekte<br />
wurde festgestellt, dass<br />
die Effizienzsteigerung bestehender Geschäftsprozesse<br />
(62 %) und die Entwicklung<br />
neuer Geschäftsmodelle (40 %), zu den größten<br />
Treibern zählen.<br />
Passend zum Bedarf an Effizienzsteigerung<br />
führen DSAG-Mitglieder Projekte zur Digitali-<br />
sierung ihrer Prozesse erfolgreich durch. In<br />
41 % der Unternehmen gibt es fertiggestellte<br />
oder zumindest in Umsetzung befindliche<br />
Effizienz projekte. Diese Zahl ist ermutigend.<br />
Auffällig ist jedoch, dass Unternehmen viele<br />
Ideen haben, Proofs-of-Concept und Prototypen<br />
erstellen, diese aber anschließend nicht<br />
in erfolgreiche Projekte umsetzen. „Fast die<br />
Hälfte der Ideen für Digitalisierungsvorhaben<br />
verlaufen im Sand. Dafür gibt es organisatorische,<br />
aber auch technische Gründe“, erklärt<br />
der DSAG-Vorstandsvorsitzende Marco Lenck.<br />
Die Hürden, an denen Projekte scheitern, hat<br />
die DSAG in ihrer Befragung ermittelt.<br />
und -Roadmaps plan- und belastbar sein. Darüber<br />
fühlen sich lediglich ein Viertel der<br />
DSAG-Mitglieder von SAP gut informiert. 45 %<br />
vertrauen der Produktstrategie teilweise, wogegen<br />
30 % der Anwender dieses Vertrauen<br />
infrage stellen. Die Anwendervereinigung fordert<br />
hier SAP auf, die Kunden mehr mit verlässlichen<br />
Informationen zu versorgen.<br />
Was das SAP-Lösungsportfolio betrifft, gibt es<br />
laut der Umfrage ebenfalls konkrete Aufgaben,<br />
die von SAP gelöst werden müssen, um<br />
Digitalisierungsprojekte zu vereinfachen. Die<br />
DSAG nennt hier<br />
• bessere Integration,<br />
• einheitliche Stammdaten,<br />
• erweiterte, stabile Funktionalität und<br />
• Skalierbarkeit von Lösungen und Lizenzmodellen.<br />
20 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
MANAGEMENT<br />
„Wir kaufen von SAP Ariba nicht<br />
die Software oder die Lizenz,<br />
sondern das Know-how über<br />
den besten Einkaufsprozess.“<br />
Martin Vajdl, Bereichsleiter Zentraler<br />
Einkauf, Fiducia & GAD IT AG, beim<br />
„SAP-Infotag für den Einkauf“ am<br />
1. Oktober in Baden-Baden.<br />
den Mitgliedsunternehmen ermittelte die<br />
DSAG weiterhin den Standpunkt der Befragten<br />
zum Einsatz von S/4HANA im Vergleich<br />
zur Business Suite. Der Fokus liegt zunehmend<br />
auf S/4HANA als Grundlage für die digitale<br />
Transformation. In den kommenden<br />
drei Jahren sind in vielen Unternehmen Umstellungsprojekte<br />
geplant. Abgeschlossene<br />
S/4HANA-Projekte können <strong>aktuell</strong> nach wie<br />
vor nur wenige Unternehmen verkünden. Das<br />
Interesse ist jedoch groß. (sas)<br />
SAP-Anwender unter sich<br />
Die Gruppe<br />
Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe<br />
e. V. (DSAG) präsentiert laut eigenen Angaben<br />
mehr als 60.000 Mitglieder aus über 3500<br />
Unternehmen . Sie bilden ein starkes Netzwerk,<br />
das sich vom Mittelstand bis zum DAX-Konzern<br />
über alle wirtschaftlichen Branchen in<br />
Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
erstreckt .<br />
„Da Unternehmen verstärkt auf<br />
hybride Landschaften in der Digitalisierung<br />
setzen, ist SAP gefordert,<br />
deren Auf- und Ausbau sowie<br />
ihren Betrieb so einfach,<br />
attrakti v und flexibel wie möglich<br />
zu gestalten. Ansonsten geraten<br />
Projekte weiter ins Stocken“,<br />
mahnt Marco Lenck. An einigen<br />
Punkten, beispielsweise<br />
der Harmonisierung der Stammdaten,<br />
arbeitet SAP bereits. „Aber<br />
das Tempo, mit dem an zentralen<br />
Themen gearbeitet wird, muss<br />
mit den Anforderungen in den<br />
Unternehmen mithalten, ansonsten<br />
werden aus Digitalisierungspiloten<br />
keine -projekten?“,<br />
führt Lenck weiter aus. Lenck<br />
sieht auch Schwund im Vertrauen<br />
zur SAP-Strategie und zu den<br />
Roadmaps: Nur vier Prozent sehen<br />
die SAP-Produktestrategie<br />
als planbar und belastbar an, wohingegen<br />
30 % das Vertrauen infrage<br />
stellen.<br />
Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen<br />
Zeitung (FAZ) äußerte<br />
sich Lenck kritisch über die SAP-<br />
Personalplanung. SAP müsse gewaltig<br />
aufpassen, weil mittlerweile<br />
viel mehr gute Leute das<br />
Unternehmen verließen als erwartet,<br />
meldete die FAZ. Um eine<br />
Transformation zu gestalten, benötige<br />
der Konzern aber auch das<br />
Wissen über das Bestehende. Der<br />
Braindrain, also der Verlust qualifizierter<br />
Mitarbeiter, sei massiv.<br />
„Viele SAPler mit breitem Knowhow<br />
und Kundenverständnis verlassen<br />
das Unternehmen, diese<br />
Tendenz sehen wir mit Sorge“, so<br />
Lenck.<br />
In ihrer Umfrage unter CIOs und<br />
weiteren Ansprechpartner aus<br />
Bei Conrad bekomme<br />
ich jedes Ersatzteil<br />
über Nacht.<br />
Zuverlässige und schnelle Lieferung<br />
inklusive Sendungsverfolgung<br />
Eine große Auswahl hochwertiger<br />
Ersatzteile<br />
Persönliche Ansprechpartner und<br />
Kundenservice<br />
Erleben Sie Conrad!<br />
SPS – Messe Nürnberg<br />
Halle 3, Stand 3-226<br />
26. - 28. November 2019<br />
Entdecken Sie die Plattform für Ihr<br />
Business unter conrad.de/mro<br />
Sebastian S., Industriemechaniker<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 21
MANAGEMENT<br />
„Es ist die Aufgabe des Einkaufsleiters, der Geschäfts -<br />
leitung zu vermitteln, was ein professioneller Einkauf<br />
beeinflusst, wo seine Hebel sind und wo sie ansetzen<br />
können“, meint Werner Güntner, SoftconCIS.<br />
Die goldenen Regeln der analytischen Einkaufssteuerung<br />
Auf den Wertbeitrag des Einkaufs setzen,<br />
gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
Durch ein volatiles Marktumfeld und den zunehmenden Wettbewerbsdruck richten sich in vielen<br />
Unternehmen die Augen wieder verstärkt auf die Gestaltungsinitiativen des Einkaufs.<br />
Gestalten und Agieren im Einkauf<br />
setzt nutzbare Transparenz bei Zahlen,<br />
Daten und Fakten voraus. In einer<br />
Einkaufsstudie mit dem Titel „What really<br />
matters to the CFO – Erwartungen an den<br />
Einkauf“ von Horvath und Partner heißt nicht<br />
zum ersten Mal die über allem stehende Erwartung<br />
„Die Erzielung GuV-wirksamer Einsparungen“.<br />
So weit, so bekannt. Der Bedeutung<br />
von über 90 % als zu priorisierendes Thema<br />
wird seitens der CFOs jedoch nur ein Umsetzungsstand<br />
von maximal 50 % attestiert.<br />
Woher kommt diese Diskrepanz? Da wir in<br />
fast 25 Jahren Projekterfahrung noch keinen<br />
Einkaufsleiter kennengelernt gelernt haben,<br />
der nicht das Thema Einsparungen ganz oben<br />
auf der Agenda hat, liegt die Vermutung nahe,<br />
dass ein Teil dieser Diskrepanz in der Kommunikation<br />
zwischen Einkauf und CFO liegt.<br />
Der allgemein im Einkauf verwendete Begriff<br />
der „Savings“ beinhaltet nicht zwingend<br />
GuV-wirksame Einsparungen. Prozess -<br />
einsparungen, Cost-Avoidance oder Einsparungen<br />
gegenüber Angeboten gehören zum<br />
einkäuferischen Handlungspool, haben<br />
aber häufig keine Auswirkung auf die GuV,<br />
laufen aber unter dem Begriff „Savings“.<br />
Wenn dann noch seitens des Einkaufs Preissteigerungen,<br />
die auf Wechselkursveränderungen,<br />
Rohstoffindizes oder technische<br />
Änderungen basieren, aus der berichteten<br />
Materialkostenwicklung herausgerechnet<br />
werden, obwohl diese natürlich das Unternehmensergebnis<br />
beeinflussen, ist es kein<br />
Wunder, dass die „Savingswelt“ des Einkaufs<br />
auf Geschäftsleitungsebene oft nicht<br />
verstanden und akzeptiert wird. Somit muss<br />
sich die vom Einkauf so oft geforderte Transparenz<br />
zunächst einmal auf die Definition<br />
beziehen, was als GuV-wirksame Einsparung<br />
zu verstehen ist.<br />
Aufsplittung der Materialkosten<br />
Alles, was im Einkauf passiert, schlägt sich in<br />
Zahlen nieder und hat seine Wirkungen auf<br />
die unternehmerischen Zielgrößen: GuV,<br />
Liquidität , Budget oder Working Capital.<br />
Diese wertmäßigen Auswirkungen müssen<br />
unverfälscht, auf Rechnungsbuchungen basierend,<br />
berichtet werden. Und somit ist jede<br />
Preissteigerung zunächst einmal vom Einkauf<br />
als solche wahrzunehmen und als Materialkostenveränderung<br />
zu berichten und nicht als<br />
„nicht vom Einkauf beeinflusst“ vorab wegzurechnen.<br />
Geht man jetzt den nächsten Schritt<br />
und splittet die ermittelte Materialkostenentwicklung<br />
in seine Einflussgrößen auf, erwei-<br />
22 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
Schutz für<br />
Mensch und<br />
Maschine<br />
Individuelle Faltenbälge, Abdeckungen, Unfallschutz:<br />
• Faltenbälge<br />
• Gleitbahnschützer<br />
• Kastenbälge<br />
• Jalousien<br />
• Gummiformteile<br />
• Rollbandabdeckungen<br />
• Spiralfedern<br />
• Schürzen<br />
• Kompensatoren<br />
• Manschetten<br />
Der Autor<br />
Bild: Olivier Le Moal/stock.adobe.com<br />
www.faltenbalg.net<br />
info@faltenbalg.net<br />
Tel. +49 (0) 202 / 8 45 82<br />
Fax +49 (0) 202 / 8 28 85<br />
Werner Güntner<br />
… ist Geschäftsführer von SoftconCIS, einem<br />
auf Einkaufscontrolling-Software spezialisierten<br />
Unternehmen, das er vor über 20 Jahren<br />
gründete. Güntner hat langjährige Erfahrung<br />
im Bereich Einkauf und Logistik. U. a. leitete er<br />
fünf Jahre das Einkaufscontrolling bei Bosch<br />
Siemens Hausgeräte. Güntner setzt sich seit<br />
vielen Jahren für die Aus- und Fortbildung im<br />
Bereich Einkaufscontrolling sowie für den kontinuierlichen<br />
Austausch mit Fachkollegen ein.<br />
Deshalb hat er auch die SoftconCIS-Akademie<br />
für Einkaufscontrolling ins Leben gerufen, die<br />
offene Seminare sowie Einkaufsleiter- und<br />
Einkaufscontroller- Roundtables anbietet.<br />
Erste Hilfe.<br />
tert diese Erkenntnis die einkäuferischen<br />
Handlungsspielräume massiv. Die vorhandene<br />
Zahlenwelt des Einkaufs aus Rechnungen,<br />
Bestellungen und Stammdaten ermöglicht<br />
diesen Zahlensplitt in fast jedem ERP-System.<br />
Somit ist der Weg frei, exakt nachzuvollziehen,<br />
inwieweit Rohstoffzuschläge, technische<br />
Änderungen, Sonderfrachten, Währungsschwankungen,<br />
Single Sourcing, Dispositionsverhalten,<br />
Mengenabhängigkeiten die<br />
Rechnungspreise und somit die Materialkos-<br />
Selbsthilfe.<br />
Wer sich selbst ernähren kann,<br />
führt ein Leben in Würde.<br />
brot-fuer-die-welt.de/selbsthilfe<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 23
MANAGEMENT<br />
Werner Güntner, Experte für Einkaufscontrolling, erläutert,<br />
wie der Einkauf es schafft, gerade auch in schwierigen Zeiten<br />
seinen Wertbeitrag aufzuzeigen. Bild: SoftconCIS<br />
tenveränderung beeinflussen. Diese Aufsplittung<br />
der Materialkosten, die für jeden ambitionierten<br />
Einkauf einen Meilenstein darstellt,<br />
setzt somit einen Einkaufsleiter in die<br />
Lage, seine Steuerungsfunktion wertschöpfend<br />
zur Geltung zu bringen.<br />
Für den präzisen Blick nach vorne<br />
Die hier beschriebene Vorgehensweise betrachtet<br />
die einkaufswirksame Materialkostenentwicklung,<br />
da mit gebuchter Rechnung<br />
die Einkaufswirksamkeit, aber noch nicht die<br />
GuV-Wirksamkeit gegeben ist. Erst mit der<br />
Lagerentnahme des Materials wird die GuV-<br />
Wirksamkeit hergestellt, worauf ein Einkauf<br />
keinen Einfluss hat. Somit müssen in dieses<br />
Rechenwerk Lagerbestand und die Entnahmezyklen<br />
eingebaut werden, um tatsächlich<br />
die Überleitung einkäuferischen Handelns<br />
zur GuV zu ermitteln.<br />
So sehr auch in vielen Unternehmen am Thema<br />
Einkaufserfolgsmessung gearbeitet wird,<br />
um die Auswirkung des vergangenen einkäuferischen<br />
Handels auf die heutige GuV zu errechnen,<br />
ein CFO erwartet mit nicht weniger<br />
Nachdruck den Blick nach vorne:<br />
• Wo liegen künftige Risiken in der Preisentwicklung,<br />
welche Einflussgrößen auf die<br />
Materialkosten sind steuerbar, welche nur<br />
sehr schwer?<br />
• Wie hoch ist das fixierte Einkaufsvolumen<br />
und welche Kapazitäten sind gesichert ?<br />
Neben den naturgemäßen Unsicherheiten der<br />
Entwicklungen von Preisen, Währungen und<br />
„Alles was im Einkauf passiert,<br />
schlägt sich in Zahlen nieder<br />
und hat seine Wirkungen auf<br />
die unternehmerischen Ziel -<br />
größen GuV, Liquidität, Budget<br />
oder Working Capital. Diese<br />
wertmäßigen Auswirkungen<br />
müssen unverfälscht, auf<br />
Rechnungsbuchungen<br />
basierend , berichtet werden.“<br />
Werner Güntner<br />
Märkten hat der Einkauf auch noch mit dem<br />
Problem der Mengenunsicherheit zu kämpfen.<br />
Sauber in die Zukunft weisende Mengen für<br />
Zukaufskomponenten sind eher die Ausnahme.<br />
Die meisten Einkäufer müssen mit den<br />
Mengen der letzten zwölf Monate auskommen,<br />
obwohl es eigentlich nicht so schwer ist<br />
über die Auflösung von Stücklisten und geplante<br />
Verkaufsmengen auf die Sekundärbedarfe<br />
zu kommen.<br />
Den Fokus auf’s Endprodukt richten<br />
Die Lösung der naturgemäßen Unsicherheit<br />
liegt in der Verwendung von Simulationsvarianten.<br />
Ein Vorgehen, das in den meisten Einkaufsabteilungen<br />
aufgrund der vorhandenen<br />
Datenmassen als undurchführbar gilt.<br />
Moderne Analysesoftware ist aber in der Lage,<br />
Planungsgerüste schnell und effektiv für<br />
Simulationszwecke einzusetzen.<br />
Am Ende ergibt sich statt eines Planungspunktes,<br />
ein Werteraum, der Preisentwicklung,<br />
Liquiditätsentwicklung, Marktindizes,<br />
Budget und weitere Einflussgrößen mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit sauber abdeckt.<br />
Gepaart mit einer quartalsmäßigen Überarbeitung<br />
der vorhandenen Planung, die um<br />
neue Marktsichten und Preisabschlüsse ergänzt<br />
wird und einem regelmäßigen Soll-Ist-<br />
Abgleich von Preisen, Mengen und Quoten<br />
inkl. eines aussagekräftigen maschinellen Forecasts,<br />
wird die Einkaufsplanung zum proaktiven<br />
Unterstützer jedes agilen Handelns im<br />
Einkaufs.<br />
Wer im Einkauf transparente Analysewerte seines<br />
vergangenen Handelns und seiner Planziele<br />
in Aktivitäten umsetzen, kontrollieren und<br />
steuern will, muss sich zwangsläufig mit dem<br />
Thema Initiativenmanagement auseinandersetzen.<br />
In der einkäuferischen Praxis wird hierfür<br />
meist Excel verwendet, was naturgemäß<br />
schnell an seine Grenzen stößt. Da in der Regel<br />
keine inhaltliche und wertemäßige Integration<br />
in vorhandene Analyse- und Berichtssysteme<br />
existiert, muss vieles von Hand gesucht und<br />
hinterlegt werden. Die Anforderung eines Einkaufs<br />
diesbezüglich ist eine helfende Anbindung<br />
an die vorhandene Datenwelt, die eine<br />
Kommunikation zu Lieferanten und nach innen<br />
zu Projektbeteiligten ermöglich. Somit lassen<br />
sich Meilensteine definieren, Härtegrade<br />
verfolgen, geplante Maßnahmenergebnisse<br />
mit den Ist-Werten vergleichen, Ebit-Wirksamkeit<br />
und Carry-over-Effekte darstellen. Die<br />
wortreich geforderte Agilität des Einkaufs wird<br />
in Form aussagefähiger Dashboards, die auf<br />
Knopfdruck vorhanden sein müssen, für jeden<br />
Dritten nachvollziehbar und berichtbar und ist<br />
auf diese Art ein echter Steuerungshebel.<br />
Künftig unerlässlich für den Einkauf<br />
In der Hektik des Alltages wird häufig vergessen,<br />
dass alles Handeln des Einkaufs auf die<br />
Verkaufsprodukte gerichtet sein sollte.<br />
• Wie wirken sich Marktpreisveränderungen<br />
auf welche Produkte aus?<br />
• Welche Produktkostenreduzierungen sind<br />
möglich, wenn alternative Einkaufsquellen<br />
gesucht werden?<br />
• Wie sind Zielpreise aus der Einkaufsbrille<br />
zu bewerten?<br />
• Wie ist das Zusammenspiel aus technischen<br />
Änderungen und Preisänderungen<br />
im Zeitverlauf zu beurteilen?<br />
All diese Fragen begegnen uns als Softwareanbieter<br />
immer häufiger und die Lösungen,<br />
die wir dazu anbieten, erweitern den Horizont<br />
des Einkaufs. Für jeden Einkäufer heißt<br />
dies dazuzulernen und seine Markt- und<br />
Fachkenntnisse im Produktumfeld stärker zur<br />
Geltung zu bringen.<br />
Je schwieriger das Marktumfeld für ein<br />
Unter nehmen wird, desto mehr wird vom<br />
Einkauf erwartet, seine Rolle als aktiver<br />
Werte treiber im Unternehmen in noch höherem<br />
Maße wahrzunehmen.<br />
Der Autor<br />
Werner Güntner, Geschäftsführer, SoftconCIS<br />
24 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
POWERED BY<br />
Logo<br />
Anfragemanagement: schnell und digitalisiert – ExprAn = Einkauf 5.0<br />
Sparen Sie 20% – 30% Zeit mit dem<br />
ExpressAnfragesystem ExprAn<br />
Ralf Lendt, Einkaufsleiter bei der Gebrüder Wanner GmbH fragt mithilfe von ExprAn Teile für Sonderhebezeuge<br />
an und spart damit deutlich Zeit. Er berichtet über seine Erfahrungen mit dem Tool.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Hallo Herr Lendt, Wie<br />
sind Sie denn zu ExprAn gekommen?<br />
Herr Lendt: Wir haben bei Wanner ungefähr<br />
ein Einkaufsvolumen 4 – 5 Mio. Kaufen z.B.<br />
Handelsware, Drahtseile, Kettenbauteile und<br />
Rohmaterial für die Eigenproduktion. Und<br />
auch Sonderkonstruktionen und<br />
Sonderhebeteile. Da musste viel angefragt<br />
werden und das war vernünftig nicht mehr<br />
zu schaffen. Da haben wir den Tipp mit<br />
ExprAn bekommen. Nach einer überzeugenden<br />
Präsentation von ExprAn haben<br />
wir uns dafür entschieden ExprAn zu testen.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Für welche Anfragen<br />
nutzen Sie ExprAn?<br />
Herr Lendt: Es hat sich sehr schnell gezeigt,<br />
dass sich ExprAn nicht nur für den von uns<br />
ange dachten Teil das Anfragen der Zeichnungsteile<br />
eignet, sondern ebenso gut für Frachtanfragen,<br />
Kettenbauteile oder Drahtseiltrommeln<br />
und Verpackungsmaterial. Wir können es für<br />
alle Teile einsetzen. Bei uns laufen fast alle<br />
Anfragen über ExprAn.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was ist der Hauptvorteil<br />
des Systems?<br />
Herr Lendt: Der Vorteil ist für uns, dass wir<br />
unseren großen Lieferantenstamm nutzen<br />
und anfragen können. Die Zeitersparnis ist der<br />
Vorteil. Zuvor wurden 80% der Anfragen<br />
einzeln an jeden Lieferanten per Fax und die<br />
restlichen 20% per E-Mail angefragt. Das<br />
übernimmt jetzt das System für uns.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Waren die Ersparnisse<br />
der Grund warum sie ExprAn eingesetzt<br />
haben?<br />
Herr Lendt: Nein, die Zeitersparnis und, dass<br />
ich sehr einfach neue Lieferanten testen kann.<br />
Ich brauche dazu nur seine E-Mail-Adresse im<br />
ExprAn hinterlegen und kann den Lieferanten<br />
dann einfach mal mit anfragen. Wir haben<br />
durch die Erweiterung unserer Pools einige<br />
neue Lieferanten hinzugewonnen. Das<br />
schlägt sich natürlich letztendlich auch in<br />
besseren Preisen nieder.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was hat Sie an ExprAn<br />
letztendlich überzeugt?<br />
Herr Lendt: Dass das System aus einer Maske<br />
heraus bedient werden kann. Ein neuer<br />
Lieferant kann schnell angelegt werden.<br />
Ebenso konnten unsere bestehenden<br />
Lieferanten sogar aus unserem jetzigen ERP<br />
System übernommen und den Warengruppen<br />
zugeordnet werden. Das geht alles<br />
sehr schnell. Und das Handling ist total<br />
einfach. ExprAn konnten wir bereits in der<br />
Testphase sehr schnell und einfach nutzen.<br />
Selbst die Auszubildenden können bei uns<br />
schnell mit dem System arbeiten, da man<br />
nichts falsch machen kann. Zudem kann man<br />
bereits im ExprAn angefragte Artikel kopieren.<br />
Es muss dann nur die anzufragende Menge<br />
angepasst werden, abschicken – fertig.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie lange hat die<br />
Einführung von ExprAn gedauert?<br />
Herr Lendt: Nach zwei Tagen konnten wir<br />
bereits voll mit ExprAn starten.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie haben die Lieferanten<br />
auf die Anfragen aus ExprAn reagiert?<br />
Herr Lendt: Die Rückmeldung der Lieferanten<br />
an ExprAn klappen erstaunlich schnell<br />
reibungslos. Auch der Aufwand für die<br />
Lieferanten ist nicht groß. Das ist ein<br />
absoluter Vorteil.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie haben die Kollegen<br />
auf ExprAn reagiert?<br />
Herr Lendt: Es war keine Überzeugungsarbeit<br />
nötig, da sie gesehen haben, wie<br />
schnell und unkompliziert das System zu<br />
bedienen ist. Obwohl es schon ein bisschen<br />
eine Umstellung war, da keine Angebote<br />
mehr in Papierform kommen. Nach einigen<br />
Anpassungen klappt es jetzt gut. Da haben<br />
wir uns umgestellt.<br />
Der Mann<br />
Ralf Lendt, Einkaufsleiter bei<br />
Gbr.WANNER GmbH fragt mithilfe von<br />
ExprAn Zeichnungsteile, Vormaterialien<br />
und Transporte. Dabei sparen er und<br />
seine Kollegen 20% – 30% Zeit ein.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie sieht die<br />
Zeitersparnis bei Ihnen aus?<br />
Herr Lendt: 20% – 30% Zeitersparnis sind es<br />
in jedem Fall.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Vielen Dank für Ihre<br />
Ausführungen.<br />
Heben – Ziehen – Sichern<br />
Unter diesem Motto produziert die Gebr.<br />
WANNER GmbH seit 140 Jahren mehr als<br />
15.000 gelistete Produkte aus Seil- und<br />
Anschlagmitteltechnik. Qualität und<br />
Sicherheit für Mensch und Material stehen<br />
dabei im Vordergrund. Eigene Produktion<br />
sowie produkt- und kundenbezogene Dienstund<br />
Serviceleistungen bieten ein<br />
hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Profitieren auch Sie von ExprAn!<br />
Das Unternehmen<br />
Testen Sie ExprAn in vollem Umfang für drei<br />
Monate kostenlos:<br />
Einfach mit dem Kennwort „BA ExprAn Wanner“<br />
eine Mail an kontakt@expran.de<br />
oder per Telefon direkt unter + 49 7162-461528<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 25
Der Veranstaltungsort Beurs van Berlage diente im 19. Jahrhundert als Amsterdamer Börse. Heute wird er für Veranstaltungen genutzt.<br />
Bild: Elodie Burrillon<br />
Digital Procurement World 2019 in Amsterdam<br />
Über den Tellerrand<br />
Im September fand das erste Mal der Digital-Procurement-World-Kongress statt.<br />
Über zwei Tage hinweg trafen sich über 400 Experten, um über die digitale Transformation<br />
im Einkauf zu diskutieren, Praxisbeispielen zu lauschen und vielfältige<br />
Kontakte, unter anderem auch mit den 20 ausstellenden Start-ups, zu knüpfen.<br />
Die „Digital Procurement World“<br />
(DPW), ein Kongress, bei dem sich<br />
alles um die digitale Transformation<br />
im Einkauf dreht, hat diesen Herbst ihren<br />
Auftakt gefeiert. <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> war in<br />
Amsterdam mit dabei, zusammen mit über<br />
400 Einkaufs experten aus 33 Ländern.<br />
Matthias Gutzmann ist der Mann hinter der<br />
DPW. Er war es, der das Event in diesem Jahr<br />
fast im Alleingang aus der Taufe hob und hat<br />
dafür auch das richtige Know-how und die<br />
Kontakte: Er arbeitete zehn Jahre lang bei<br />
Procurement Leaders, einer britischen Firma,<br />
die Unternehmen bei der Transformation des<br />
Einkaufs hilft. Dort war er unter anderem für<br />
die Eventorganisation tätig. Danach arbeitete<br />
er drei Jahre lang für das Start-up Vizibl, einer<br />
Plattform für Lieferantenkollaboration und<br />
-innovation.<br />
In dieser Rolle fiel Gutzmann auf, dass für<br />
Start-ups der Einstieg in den Einkauf nicht<br />
einfach ist: „Ich habe gemerkt, dass es keine<br />
Einkaufskonferenz gibt, die es Start-ups einfach<br />
und bezahlbar macht, teilzunehmen.“<br />
Dies war eine der Erfahrungen, die Gutzmann<br />
dazu brachte, seinen Job in New York aufzugeben,<br />
wieder bei seinen Eltern in Bremen<br />
einzuziehen und sich an die Planung des<br />
Events zu machen.<br />
Tatsächlich legte die Veranstaltung großen<br />
Wert auf die Präsentation von Start-ups, welche<br />
Rabatte im Ausstellerpreis erhielten.<br />
Der Bremer<br />
Matthias Gutzmann<br />
ist Gründer der<br />
Digital Procurement<br />
World.<br />
Bild: Elodie Burrillon<br />
Beim diesjährigen DPW haben sich 20 internationale<br />
Start-ups vorstellen dürfen. Sie alle<br />
bekamen einen Stand in der gut besuchten<br />
Haupthalle und zehn von ihnen hatten<br />
zusätzlich die Möglichkeit, beim Demo-Pitch<br />
ihre Idee in sechs Minuten auf der Bühne zu<br />
präsentieren.<br />
Start-ups für neue Anwendungen<br />
Die Angebote, die Start-ups für Einkäufer anbieten,<br />
gehen weit über den Purchase-to-Pay-<br />
Prozess hinaus, welcher oft noch im Mittelpunkt<br />
der digitalen Transformation steht.<br />
Viele der Start-ups sind im Sourcing-Prozess<br />
aktiv. Die deutsche Plattform Scoutbee will<br />
die Lieferantensuche digitalisieren, die amerikanische<br />
Software-Lösung Bid Ops setzt Verhaltensanalysen<br />
ein, um bessere Verhandlungsergebnisse<br />
zu erzielen. Aus Deutschland<br />
war auch das Start-up Prospeum anwesend:<br />
Die Gründer aus München helfen mit ihrer<br />
Software bei der Erstellung von Lastenheften,<br />
vor allem bei nicht-standardisierten Beschaf-<br />
26 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
MANAGEMENT<br />
VERBINDUNGSELEMENTE<br />
& BEFESTIGUNGSTECHNIK<br />
Bei der gut besuchten Veranstaltung waren 421 Teilnehmer aus<br />
33 Ländern anwesend. Zusätzlich präsentierten 20 Start-ups<br />
ihre Ideen. Bild: Elodie Burrillon<br />
fungsprojeken, zum Bespiel im IT-, Engineering-<br />
und Service-Bereich. Die Software leitet<br />
den Einkäufer dabei mit immer tiefer gehenden<br />
Fragen in die richtige Richtung.<br />
Ein weiter Zweig, der sich nun der digitalen<br />
Transformation öffnet, ist das Lieferanten -<br />
beziehungsmanagement. In diesem Bereich<br />
bieten zum Beispiel das dänische Start-up<br />
Leanlinking und das schwedische Unternehmen<br />
Kodiak Rating ihre Dienste an. Start-ups<br />
wie SupplyHive aus den USA und Per Angusta<br />
aus Frankreich dagegen konzentrieren sich<br />
auf die Leistungsbeurteilung von Lieferanten.<br />
In einer Umfrage unter Einkaufsleitern hatte<br />
Deloitte jüngst herausgefunden, dass Data<br />
Analytics als eines der wichtigsten Felder der<br />
Digitalisierung zählt (siehe Seite 40 in dieser<br />
Ausgabe). Das haben auch die internationalen<br />
Start-ups wie Spendency, Ignite Procurement,<br />
Alqami und Archlet erkannt, die sich<br />
alle der Auswertung von Daten verschrieben<br />
haben, um neue Möglichkeiten der Optimierung<br />
zu eröffnen.<br />
Die Veranstaltung<br />
Digital Procurement<br />
World 2020<br />
Auch im nächsten Jahr wird die Digital<br />
Procurement World wieder stattfinden.<br />
„Ich habe gemerkt,<br />
dass es keine Einkaufskonferenz<br />
gibt, die es<br />
Start-ups einfach und<br />
bezahlbar macht, an<br />
Konferenzen<br />
teilzunehmen .“<br />
Matthias Gutzmann,<br />
Gründer DPW<br />
Die Veranstaltung konnte mit vielen hochkarätigen<br />
Speakern aus dem <strong>Beschaffung</strong>sumfeld<br />
punkten, wie zum Beispiel IBMs CPO Bub<br />
Murphy und Henkels CPO Bertrand Conqueret<br />
sowie Kai Nowosel, CPO von Accenture.<br />
Sie und weitere Experten brachten ihre Digitalisierungsstrategien<br />
mit und stellten sich<br />
den Fragen des Publikums.<br />
Gründer Gutzmann war es auch wichtig, den<br />
Einkauf mit dem Ökosystem zusammenzubringen<br />
– im nächsten Jahr werden viele<br />
Speaker deshalb nicht aus dem Einkauf kommen,<br />
um den Blick über den Tellerrand zu<br />
ermöglichen. Gutzmann erklärt, warum: „Ich<br />
bin der festen Überzeugung, dass der Einkauf<br />
nur dann eine größere strategische Rolle spielen<br />
kann, wenn er neue Kollaborationen<br />
eingeht – im Unternehmen, aber auch mit<br />
den Lieferanten, mit Start-ups sowie neuen<br />
Playern wie zum Beispiel Data Scientists im<br />
Ökosystem.“ Schon in diesem Jahr waren die<br />
Vorträge, die von Nicht-Einkäufern gehalten<br />
wurden, eine Bereicherung: Dazu gehörte<br />
Niro Shivanathan, Professor an der London<br />
Business School, der einige spannende<br />
Beispiele für kognitive Prozesse mitbrachte,<br />
die Verhandlungen nachhaltig beeinflussen.<br />
Insgesamt bot die DPW ein rundes Programm,<br />
welches das <strong>Beschaffung</strong>swesen<br />
konsequent aus dem Winkel der digitalen<br />
Transformation betrachtet – und so zukunftsweisende<br />
Perspektiven eröffnete.<br />
Mit über 130 Jahren<br />
Erfahrung zählt REYHER<br />
zu den führenden<br />
Handelsunternehmen für<br />
Verbindungselemente<br />
und Befestigungstechnik<br />
in Europa und beliefert<br />
Kunden weltweit.<br />
BME-Symposium<br />
Einkauf und Logistik<br />
13.–15.<strong>11.2019</strong>, Berlin<br />
Sichere<br />
Materialversorgung<br />
Kanban-basiertes<br />
C-Teile-Management<br />
Vielfältige E-Business-<br />
Lösungen<br />
Über 99 % Lieferbereitschaft<br />
Wann? Vom 16. bis 17. September 2020<br />
Wo? Amsterdam, Beurs van Berlage, Damrak<br />
243, 1012 ZJ Amsterdam, Niederlande<br />
Info: www.digitalprocurementworld.com<br />
Die Autorin<br />
Sanja Döttling,<br />
Redakteurin <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong><br />
F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />
Haferweg 1 · 22769 Hamburg<br />
Telefon 040 85363-0<br />
kontakt@reyher.de<br />
www.reyher.de<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 27
MANAGEMENT<br />
Chatbots digitalisieren die Konversation und<br />
dokumentieren Entscheidungen und Genehmigungen.<br />
Sie erinnern sich an alles, wissen, wo im<br />
Prozess ein Anwender steht, und können auf<br />
Daten in anderen Anwendungen zugreifen.<br />
Bild: iuriimotov/stock.adobe.com<br />
Chatbots in der <strong>Beschaffung</strong><br />
Digitale Assistenten erleichtern den Alltag<br />
Ist die Rechnung schon bezahlt? Wurde die Bestellung vollständig geliefert? Wo kann ich dieses<br />
Produkt bestellen? Einkäufer sind häufig mit Routineaufgaben beschäftigt. Textbasierte Chatbots<br />
und digitale Assistenten, die natürliche Sprache verstehen und verarbeiten, können den Aufwand<br />
für alltägliche Arbeiten erheblich verringern. Und sie können noch viel mehr.<br />
Lange Zeit befand sich die Künstliche Intelligenz<br />
(KI) im Versuchsstadium. Inzwischen<br />
sind die Technologien so ausgereift,<br />
dass sie im Einkauf für einen messbaren<br />
Mehrwert sorgen. Zu den ersten praxistauglichen<br />
Lösungen gehören Chatbots. Diese digitalen<br />
Assistenten lernen mithilfe von KI nicht<br />
nur, natürliche Sprache zu interpretieren. Sie<br />
können auch enorme interne und externe<br />
Daten mengen auswerten und verarbeiten.<br />
Operativer Support und Guided Buying<br />
Chatbots können Anfragen entgegennehmen<br />
und Auskunft geben. Dabei greifen sie auf<br />
alle ihnen zur Verfügung stehenden Daten<br />
zu. Im Falle des digitalen Assistenten Iva von<br />
Ivalua sind dies zum einen die kompletten<br />
Daten der Source-to-Pay-Plattform, zum anderen<br />
sämtliche externe Systeme, die mit der<br />
<strong>Beschaffung</strong>ssoftware integriert sind – vom<br />
Katalog bis zu Informationen einer Wirtschaftsauskunftei.<br />
Iva durchsucht zudem das<br />
Internet nach Informationen, wie beispielsweise<br />
nach Preisen. Diese Fähigkeit macht<br />
den digitalen Assistenten zum zentralen Ansprechpartner<br />
für alle Standardfragen rund<br />
um Bestellungen, Rechnungen und vieles<br />
mehr. Hat Lieferant X schon seine Rechnung<br />
gestellt? Welches Zahlungsziel wurde mit Lieferant<br />
Y vereinbart? Zu welchem Preis beziehen<br />
wir derzeit ein bestimmtes Material oder<br />
Produkt? Ein digitaler Assistent „kennt“ alle<br />
relevanten Verträge inklusive Rabattvereinbarungen<br />
und Konditionen. Er erkennt sogar<br />
foto grafierte Produkte und kann sie bestellen.<br />
Der Zugang ist dabei nicht auf den Arbeitsplatzrechner<br />
beschränkt. Chats sind in<br />
„Um das volle Potenzial digitaler<br />
Assistenten auszuschöpfen,<br />
integriert man sie am besten<br />
gezielt in bestimmte Geschäftsfunktionen,<br />
wie den Einkauf.“<br />
der Applikation und über diverse andere Kanäle<br />
möglich, wie zum Beispiel SMS, Skype,<br />
Facebook Messenger, Alexa oder Twitter. Eine<br />
Reihe von Unternehmen setzt diese Funktionen<br />
bereits erfolgreich in ihren <strong>Beschaffung</strong>sportalen<br />
ein, denn sie liefern schnelle Antworten<br />
auf eine große Zahl typischer Anfragen.<br />
Und die Einkaufsabteilung kann sich auf<br />
komplexere Aufgaben konzentrieren.<br />
Chatbots können aber noch viel mehr als nur<br />
Auskunft geben. Sie führen Einkäufer durch<br />
den <strong>Beschaffung</strong>sprozess und unterstützen<br />
bei der Suche nach geeigneten Lieferanten,<br />
Produkten und Preisen. Für den Warengruppen-Manager<br />
finden sie zum Beispiel Lieferanten<br />
in der näheren Umgebung, die ein<br />
bestimmtes Produkt anbieten. Dabei sorgen<br />
sie dafür, dass Firmenrichtlinien eingehalten<br />
werden: Interne Kunden und Einkäufer können<br />
nur innerhalb der vorgegebenen Kataloge<br />
bestellen. Die Chatbots weisen auch darauf<br />
hin, wenn noch Genehmigungen ausstehen.<br />
Auch der Genehmigungsprozess kann über<br />
den Chat laufen. Dann bindet der <strong>Beschaffung</strong>sassistent,<br />
falls möglich, den Entscheider<br />
in die Unterhaltung ein. Oder er öffnet<br />
einen neuen, separaten Dialog mit dem<br />
zuständigen Manager. Dieser kann den Chatbot<br />
seinerseits fragen, wie viel Budget noch<br />
verfügbar ist, und dann sofort entscheiden,<br />
ob er dem Kauf zustimmt, und die Genehmigung<br />
sprachgesteuert erteilen. Dasselbe<br />
funktioniert auch bei anderen Prozessschritten,<br />
etwa bei Bestellbestätigungen oder<br />
Waren eingängen. Der Assistent startet<br />
Diskussionen und stellt sicher, dass der<br />
Prozess richtlinienkonform und effizient ist.<br />
KI-Systeme, die wissen, wer Lieferant ist und<br />
wo im Unternehmen die Dienstleistungen<br />
oder Waren bestellt und genutzt werden, be-<br />
28 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
MANAGEMENT<br />
schleunigen die Einordnung in Ausgabenhierarchien<br />
und ordnen sie den richtigen Kostenstellen<br />
zu. Dies spart viel Zeit und verbessert<br />
die Qualität von Analysen.<br />
Neben der Prozesssteuerung ist der Chatbot<br />
aber auch Mentor: Springt ein Mitarbeiter für<br />
einen erkrankten Kollegen ein oder soll ein<br />
neuer Mitarbeiter eingearbeitet werden, ist<br />
er als Assistent jederzeit zur Stelle. Er nimmt<br />
den Mitarbeiter „an die Hand“ und erklärt<br />
ihm das richtige Vorgehen Schritt für Schritt.<br />
Denn der Assistent weiß, an welcher<br />
Stelle sich der Mitarbeiter<br />
gerade befindet und berät ihn<br />
kontextbezogen.<br />
• „Wie erstelle ich einen Fragebogen zur<br />
Lieferantenbewertung?“<br />
Die Erfolgschancen von KI- und Chatbot-Projekten<br />
sind stark abhängig von der Daten -<br />
qualität. Komplette Procurement Suites, die<br />
auf einem einheitlichen Datenmodell basieren,<br />
sind hierbei im Vorteil gegenüber Insel -<br />
lösungen: Die Suites normieren nicht nur<br />
Stammdaten zu Anbietern und Teilen. Sie helfen<br />
auch, Datenbestände zu bereinigen – und<br />
das auch in Backend- und ERP-Systemen,<br />
indem sie im Stammdaten management die<br />
Führung übernehmen.<br />
Der Autor<br />
Franck Lheureux, General Manager<br />
EMEA, Ivalua<br />
Analysen und Beratung<br />
Ein weiteres Einsatzgebiet der KI<br />
sind Ad-hoc-Berichte und Auswertungen.<br />
Der digitale Assistent<br />
erstellt und gestaltet Einkaufsdiagramme,<br />
Bedarfsanforderungen<br />
oder Ausgabenberichte.<br />
Verändern sich die Bedingungen<br />
in der Supply Chain, zum Beispiel<br />
durch eine Naturkatastrophe<br />
oder durch politische Unruhen,<br />
ist schnelles Handeln gefordert.<br />
Ein Chatbot unterstützt<br />
hier doppelt: Er schlägt Alarm<br />
und hilft dem Unternehmen,<br />
größeren Schaden abzuwenden<br />
– etwa, indem er alternative<br />
Lieferanten oder Transportwege<br />
vorschlägt.<br />
Ein Tool für alle Stakeholder<br />
Ein Chatbot muss dazu in der<br />
Lage sein, die unterschiedlichen<br />
Anforderungen und Rollen der<br />
Benutzer zu verstehen. Er muss<br />
aber auch die Unternehmensrichtlinien<br />
kennen und Zugriffsrechte<br />
einhalten. Für einen Einkaufsleiter<br />
oder Category Manager<br />
beantwortet er Fragen wie:<br />
• „Wie war die Verteilung der<br />
Einkäufe innerhalb der Waren -<br />
gruppe X im letzten Jahr?“<br />
• „Ich brauche einen Ausgabenbericht<br />
für das 1. Ql 2019.“<br />
Mitarbeiter im strategischen Einkauf<br />
nutzen den <strong>Beschaffung</strong>s -<br />
assistenten, um schnell und einfach<br />
herauszufinden:<br />
• „ Wer liefert 3D-Drucker?“<br />
• „Zeige mir alle Informationen<br />
zum Lieferanten Z.“<br />
Expertise – Passion – Automation<br />
<br />
Ventilinsel Serie SY in Sicherheitsanwendungen<br />
Die variable Ventilinsel SY erfüllt höchste Sicherheitsanforderungen und lässt sich exakt nach<br />
<br />
Überzeugende Highlights:<br />
validiert nach EN ISO 13849 und einsetzbar bis Performance Level e<br />
Schieberabfrage zur direkten Überwachung der Schaltstellung<br />
weichgedichtetes, bistabiles Ventil mit Raste (nach EN ISO 13849-2)<br />
monostabile Ventile mit Federrückstellung<br />
<br />
gemeinsam mit Ihrem SMC Ansprechpartner!<br />
www.smc.de<br />
COMPAMED | Halle 8b, Stand H04<br />
SPS | Halle 3, Stand 3-570<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 29
Startup-Verhandlungsplattform<br />
E-Auctions jetzt auch für B- und C-Güter<br />
Auktionen brauchen Vorwissen und Vorbereitung. Die elektronische Verhandlungsplattform Mysupply<br />
vereinfacht E-Auctions so, dass sie jeder nutzen kann und diese auch für B- und C-Güter interessant werden.<br />
Wie das genau funktioniert , darüber sprachen wir mit dem Gründer und CEO Andreas Zimmermann.<br />
Mysupply-Gründer Andreas<br />
Zimmermann kommt<br />
ursprünglich aus dem<br />
Beratungsgeschäft.<br />
In Gesprächen mit dem Einkauf<br />
wunderte er sich, wieso<br />
Aufträge immer nur<br />
ausgeschrieben, nie aber weiter<br />
elektronisch verhandelt<br />
wurden. Daraus entstand die<br />
Idee zu Mysupply.<br />
Bild: Mysupply<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Auktionen bei Ebay sind<br />
ein Kinderspiel. Was hält den Einkauf davon<br />
ab, Auktionen zu nutzen?<br />
Andreas Zimmermann: Bei einer Auktion<br />
kann man leider einiges falsch machen. Auktionen<br />
brauchen Vorwissen und Vorbereitung.<br />
Fehlt dieses, ist aus gutem Grund Vorsicht<br />
geboten. Das gilt umso mehr für den<br />
B2B Einkauf, in dem es um viel mehr geht, als<br />
allein den günstigsten Anbieter zum billigsten<br />
Preis zu finden.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Dennoch gibt es seit<br />
20 Jahren Tools für E-Auctions. Das Thema ist<br />
also nicht neu.<br />
Zimmermann: Zur Jahrtausendwende wurden<br />
E-Auctions mit den ersten Systemen tatsächlich<br />
sehr populär, aber ein unbedachter<br />
Start in vielen Unternehmen und schlechte<br />
Erfahrungen haben in vielen Einkaufsabteilungen<br />
zu einem „Finger weg“ geführt. Dabei<br />
hat kaum jemand hinterfragt, warum Auktionen<br />
schiefgehen bzw. damals in der Breite<br />
schiefgegangen sind. Zurück blieb also ein gewisses<br />
Stigma. Mittlerweile arbeiten die allermeisten<br />
DAX-Unternehmen bei sehr großen<br />
Losen durchgängig mit elektronischen Auktionen<br />
und haben hierfür ihre Spezialisten im<br />
Einkauf. Konzerne nutzen diesen Hebel. Alle<br />
anderen lassen sich die Savings entgehen.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was kann Mysupply<br />
denn besser als die klassischen Tools?<br />
Zimmermann: Mysupply ist kein weiteres<br />
Tool für E-Auctions, sondern eine elektronische<br />
Verhandlungsplattform. Wir sprechen<br />
deshalb auch von e-Negotiation. Mysupply<br />
begleitet die komplette Verhandlung, von der<br />
elektronischen Ausschreibung, über die Verauktionierung<br />
(so das System eine Auktion<br />
empfiehlt) bis zum Zuschlag. Das System<br />
empfiehlt – im Gegensatz zu den gängigen<br />
Tools – dem Einkauf jeweils den besten Verhandlungsmechanismus.<br />
Das heißt, der Algorithmus<br />
berechnet, ob nach der Ausschreibung<br />
eine Auktion Sinn macht und welche<br />
Auktionsform dann die geeignetste ist.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Warum ist die Materie<br />
für Einkäufer so schwierig?<br />
Zimmermann: Viele klassische Auktionstools<br />
bieten eine Vielfalt und Komplexität ab.<br />
Wenn ich diese nutzen will, brauche ich als<br />
Einkäufer sehr viel Spezialwissen und muss<br />
mich sehr gut vorbereiten. Auktionen funktionieren<br />
nach Mechanismen, die die Spieltheorie,<br />
ein Teilgebiet der Mathematik, abbildet.<br />
Wie sich Verhandlungspartner unter bestimmen<br />
Konstellationen verhalten, kann ich<br />
vorhersagen und sollte dies auch können, um<br />
das für mich beste Verhandlungsergebnis zu<br />
erzielen. Als Auktionsprofi mit einer entsprechenden<br />
Ausbildung kann ich damit im A-Güter-Bereich<br />
sehr wirkungsvoll sein. Für den B-<br />
und C-Güter ist das allerdings eher ein „Mit<br />
Kanonen auf Spatzen schießen“. Mysupply<br />
bietet erstmals für die <strong>Beschaffung</strong> von B-<br />
und C-Gütern eine einfache, wirkungsvolle<br />
elektronische Verhandlungslösung, die jeder<br />
ohne tiefere Kenntnisse über Auktionen unkompliziert<br />
nutzen kann. Sogar Fachabteilungen<br />
können darüber Bedarfe verauktionieren.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie entstand die Idee zu<br />
dieser elektronischen Verhandlungslösung?<br />
Zimmermann: Wir kommen ursprünglich aus<br />
der Unternehmensberatung. Bei den Verhandlungen<br />
mit dem Einkauf hat mich immer<br />
verwundert, dass man dort nicht verstärkt<br />
den Wettbewerb nutzt und Auktionen<br />
durchgeführt. Wir haben unsere Vorstellungen<br />
dann in ersten Software-Piloten umgesetzt<br />
und mit zahlreichen Unternehmen darüber<br />
gesprochen. Das hat uns bestärkt, das<br />
Projekt weiterzuverfolgen und die Software<br />
zur Marktreife zu bringen.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Warum brauche ich trotz<br />
Katalog und Rahmenvertrag noch Auktionen?<br />
Zimmermann: Beide haben absolut eine<br />
Daseins berechtigung, um die Versorgungs -<br />
sicherheit herzustellen. Beste Preise erziele<br />
ich damit aber nicht, da ich den Wettbewerb<br />
nicht nutze. Das gelingt nur, indem ich auf<br />
Basis von Angeboten den Bedarf im zweiten<br />
Schritt verauktioniere.<br />
30 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
MANAGEMENT<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie stellt Mysupply sicher,<br />
dass das Gebot, das den Zuschlag erhält,<br />
auch in Bezug auf die Leistung passt?<br />
Zimmermann: Mysupply erstellt für jede Vergabe<br />
eine Bewertungsmatrix auf Basis eines<br />
Bonus-/Malus-Systems. Die Bewertung sorgt,<br />
dass nicht einfach nur das günstigste, sondern<br />
immer das beste Angebot gewinnt.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Welche Intelligenz<br />
steckt im Mysupply-Algorithmus?<br />
Zimmermann: Wir wissen durch die Ausschreibungsergebnisse<br />
und weitere Quellen<br />
viele Dinge über den Wettbewerb bei einer<br />
Ausschreibung. Unser spieltheoretischer<br />
Algo rithmus führt die wesentlichen Informationen<br />
zusammen und schlägt dem Einkäufer<br />
den optimalen Verhandlungsmechanismus<br />
vor. Trotzdem bleibt der Einkäufer frei, wie er<br />
letztlich verhandeln möchte.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Welche Warengruppen<br />
eignen sich besonders?<br />
Zimmermann: Elektronische Auktionen sind<br />
besonders wirkungsvoll, wenn es einen hohen<br />
Wettbewerb gibt. Über das cloudbasierte<br />
RFP-Modul hilft Mysupply dem Einkauf aber<br />
auch ohne E-Auction dabei, einfache <strong>Beschaffung</strong>svorgänge<br />
zu automatisieren. Noch einmal<br />
zur Erinnerung: Auktionen machen nicht<br />
immer Sinn. Wann und wo sie Sinn machen,<br />
diese Empfehlung gibt im Anschluss an die<br />
Ausschreibung das Tool. Hierfür passen wir<br />
das System über unsere Workflows an die unterschiedlichen<br />
Warengruppen und den individuellen<br />
Bedarf des Unternehmens an. Das<br />
geht ohne viel Aufwand. Wir wollen, dass der<br />
Einkauf ein maßgeschneidertes Tool nutzt<br />
und Spaß daran hat.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Mit welchen Effekten<br />
kann ich rechnen? Wo entsteht der größte<br />
Nutzen?<br />
„Konzerne nutzen den Hebel<br />
von E-Auctions. Alle anderen<br />
lassen sich die Savings bislang<br />
entgehen .“<br />
Andreas Zimmermann, Mysupply<br />
Zimmermann: Mit klassischen E-Auction-<br />
Tools lassen sich durch Savings und Prozesskostenoptimierungen<br />
durchschnittlich 18 Prozent<br />
einsparen. Die Savings sind dabei mit<br />
rund 10 Prozent der größere Hebel. Ich behaupte,<br />
mit Mysupply schaffen wir nochmal<br />
ein Stück mehr. Der Nutzen entsteht überall<br />
dort, wo ich es nie in Erwägung gezogen hätte,<br />
im Anschluss an eine Ausschreibung eine<br />
Auktion aufzusetzen. Und das betrifft in den<br />
meisten Unternehmen den allergrößten Teil<br />
der Vergaben.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie sieht es mit Dienstleistungen<br />
aus?<br />
Zimmermann: Für Dienstleistungen ist es<br />
besonders wichtig, die richtigen Dinge vor<br />
der Auktion zu klären und in den Ausschreibungsunterlagen<br />
zu spezifizieren. Auch wenn<br />
es qualitative Unterschiede zwischen den Angeboten<br />
gibt, müssen sie dennoch vergleichbar<br />
sein. Erst dann kann ich mithilfe der Bewertungsmatrix<br />
eine sinnvolle Auktion<br />
durchführen.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Lassen sich andere<br />
E-Procurement-Lösungen an Mysupply andocken?<br />
Zimmermann: Mysupply funktioniert stand -<br />
alone, kann aber zur Effizienzsteigerung an<br />
beliebige Systeme angeschlossen werden.<br />
Unternehmen können alle vor der Vergabe<br />
liegenden Prozesse andocken und alle darauffolgenden.<br />
Hierfür stellen wir Schnittstellen<br />
über EDI, OCI und weitere Technologien zur<br />
Verfügung.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was sind für Mysupply<br />
die nächsten Schritte?<br />
Zimmermann: Derzeit steht die Anbindung<br />
von Sourcing-Partnerportalen ganz oben auf<br />
der Liste. Darüber hinaus arbeiten wir an wirkungsvollen<br />
Verhandlungsagenten und weiteren<br />
E-Auction-Methoden, um noch mehr<br />
Verhandlungsalternativen zu schaffen. Damit<br />
werden wir auch den Algorithmus stetig weiter<br />
verbessern.<br />
Das Gespräch führte Annette Mühlberger,<br />
Journalistin, Gärtringen<br />
NO RISK.<br />
EFFIZIENTES EINKAUFSCONTROLLING<br />
MORE<br />
FÜR AGILE EINKAUFSSTEUERUNG<br />
SAVINGS.<br />
Besuchen Sie uns auf dem<br />
54. BME Symposium Einkauf und Logistik<br />
in Berlin, 13. – 15.<strong>11.2019</strong>, Stand C17<br />
softconcis.de<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 31
MANAGEMENT<br />
An der Universität Zürich kaufen jetzt alle über eine zentrale Plattform. Das spart den Instituten, Laboren und Kliniken Millionen und dem zentralen<br />
Einkauf viel Aufwand. Bild: Universität Zürich/Frank Brüderli<br />
E-Procurement an der Universität Zürich<br />
Wenn alle zentral bestellen<br />
Die Universität Zürich koordiniert mit einer zentralen E-Procurement-<br />
Plattform den Einkauf von über 150 Instituten, allen Laboren sowie Uni -<br />
versitäts- und Tierkliniken. 15 Millionen Produkte aus 90 Katalogen stehen<br />
2500 Bestellern zentral zur Verfügung. <strong>Beschaffung</strong>s- und Rechnungs -<br />
prozess sind digital (P2P). Das generiert Einsparungen in Millionenhöhe.<br />
Akademische Freiheit und koordinierter<br />
<strong>Beschaffung</strong>sprozess müssen kein<br />
Widerspruch sein. Das zeigt die Plattform<br />
P4U, die die Universität Zürich (auf Basis<br />
von Open Ordering von Veenion) für den Materialeinkauf<br />
realisiert hat. Sieben unterschiedlichste<br />
Fakultäten, 150 Institute, Human-<br />
und Tiermedizin samt angeschlossenen<br />
Kliniken und Labore nutzen die <strong>Beschaffung</strong>splattform<br />
für den Einkauf von Verbrauchsmaterialien,<br />
Chemikalien, Laborkleingeräten,<br />
Elektronik, Werkzeugen oder IT. Von<br />
der Bestellung bis zur Rechnungsverarbeitung<br />
ist der Material einkauf der Universität<br />
damit komplett digitalisiert.<br />
Keiner muss, alle wollen!<br />
„Keiner muss, alle wollen“, freut sich René<br />
Kunz, Leiter strategischer Einkauf, über den<br />
Pull-Effekt, den die Lösung hat. „Bestellen ist<br />
jetzt so unkompliziert, wie man es von privaten<br />
Onlineeinkäufen kennt“, erklärt Kunz den<br />
Erfolg in der Breite. Schulungen waren kaum<br />
nötig, bei Fragen hilft die Hotline im Einkauf.<br />
Die gute Bedienbarkeit zahlt sich aus: Von<br />
den 2500 Bestellern sind mehr als 1700 regelmäßig<br />
auf der Plattform. Ihren Bedarf decken<br />
sie in 90 E-Katalogen und Online-Shops. Letztere<br />
sind per OCI-Schnittstelle an den internen<br />
Marktplatz angedockt.<br />
Maverick Buying adé<br />
Für bestimmte Warengruppen wie Betäubungsmittel<br />
und Medikamente sind die Zugriffsrechte<br />
auf wenige Gruppen beschränkt.<br />
Ansonsten ist der Zugriff auf die Kataloge, für<br />
die der Einkauf die Preise zentral verhandelt,<br />
frei. Überraschungen wie Kleinstmengenund<br />
Transportzuschläge gibt es nicht mehr.<br />
René Kunz nutzte die Chance und hat sich bei<br />
den Lieferanten die jeweils besten Konditionen<br />
herausgepickt und nachverhandelt. „Viele<br />
Institute haben früher gesondert verhandelt,<br />
das haben wir glattgezogen. Heute bestellen<br />
alle ihren Normalverbrauch zu den<br />
gleichen Konditionen“, erklärt er. Aber erst die<br />
Plattform schaffte die Voraussetzung dafür,<br />
32 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
MANAGEMENT<br />
Basisdaten<br />
dass keine Bestellung am Rahmenvertrag vorbeigeht.<br />
„P4U ist das Tor, das alle durchlaufen“,<br />
fasst Kunz zusammen.<br />
Besteller bleiben flexibel<br />
Trotz Standardisierung lässt die Plattform<br />
den Instituten ihre Individualität. Durch alternative<br />
Workflows ließen sich verschiedene<br />
Genehmigungsstrategien umsetzen. Für die<br />
Akzeptanz im universitären Umfeld war dies<br />
wichtig. „Manche Institute wollen ihren Ist-<br />
Prozess im System 1:1 abbilden und die<br />
Abläufe zunächst nicht ändern“, beschreibt<br />
René Kunz die akademische Freiheit, die die<br />
Software zulässt. Andere nutzen den optimierten,<br />
standardisierten Prozess. In beiden<br />
Fällen erfolgt immer eine Bestellung mit<br />
Bestellbezug.<br />
Best-Price für alle<br />
Die Wahl überlässt Kunz den Kunden. Von<br />
den besseren Preisen und dem geringeren<br />
Aufwand durch die zentrale Bestellung profitieren<br />
die Institute in beiden Fällen. Die anschließende<br />
Rechnungsverarbeitung läuft<br />
über einen Prozess der Finanzabteilung im<br />
SAP, welches die Daten aus dem E-Procurement-Tool<br />
übernimmt.<br />
„Das System war das einzige, das von Beginn<br />
an all unsere Anforderungen abgedeckt hat.<br />
„Wir wollten eine<br />
Standardlösung , die unsere<br />
Bedürfnisse optimal abdeckt,<br />
und die haben wir gefunden.“<br />
René Kunz, Universität Zürich<br />
Hinzu kommt die Workflow-Engine, mit der<br />
man sehr flexibel bleibt“, beschreibt Kunz die<br />
Entscheidung für die Lösung, mit der sich in-<br />
René Kunz,<br />
Fachstellenleiter<br />
Strategische<br />
<strong>Beschaffung</strong>, Universität<br />
Zürich.<br />
Bild: Uni Zürich<br />
Materialbeschaffung bei der Uni Zürich<br />
• 200.000 Rechnungsbelege mit einem<br />
Gesamtvolumen von 700 Mio CHF jährlich<br />
• Umsatzpotenzial für E-Procurement:<br />
60 Mio CHF<br />
• Mehr als 150 interne Kunden (Institute) mit<br />
über 1200 budgetverantwortlichen<br />
Profitcentern<br />
• Erkenntnis: Eine koordinierte <strong>Beschaffung</strong> der<br />
Universität braucht ein zentrales Tool<br />
E-Procurement an der UZH<br />
• System: Open Ordering/Veenion<br />
• Zentraler Zugang zu 90 eKatalogen und<br />
Online- Shops (Web-Anbindung per OCI)<br />
• Anbindung weiterer 350 Lieferanten für<br />
Freitextbestellungen<br />
dividuelle Workflows konfigurieren lassen.<br />
„Wir wollten eine Standardlösung, die unsere<br />
Bedürfnisse optimal abdeckt, und die haben<br />
wir gefunden“, freut er sich.<br />
Die Besteller profitieren<br />
ebenfalls von der<br />
neuen Einfachheit:<br />
Statt sich mühsam<br />
durch verschiedene<br />
Shops zu klicken und<br />
dort einzeln zu bestellen,<br />
bietet das<br />
System einen einheitlichen<br />
Zugang zu<br />
allen hinterlegten<br />
Katalogen und Online-Shops<br />
und generiert<br />
eine Gesamtbestellung.<br />
Auch das<br />
Katalogmanagement<br />
ist für den Einkauf<br />
kein Hexenwerk.<br />
„Da muss man<br />
sich einmal einarbeiten,<br />
dann funktioniert<br />
das sehr gut“,<br />
betont Kunz.<br />
Mit der für die universitären<br />
Bedürfnisse<br />
gut passenden<br />
Lösung wird er seither<br />
bei anderen<br />
Forschungs instituten<br />
und Universitäten in<br />
der Schweiz vorstellig.<br />
Das Interesse ist<br />
da. Die Schweiz ist<br />
Passt!<br />
• Integrierte Darstellung von Artikel -<br />
informationen und Klassifizierung/<br />
Kontierung nach eCl@ss<br />
• Bestellen mit Bestellbezug, Weiterverarbeitung<br />
aller relevanter Einkaufsdaten in SAP<br />
(über Schnittstelle SAP PI)<br />
• Direkte Anbindung an vorhandenen digitalen<br />
Accounting-Prozess (P2P)<br />
• Über das Tool laufen <strong>aktuell</strong><br />
4200 Bestellungen im Monat und<br />
100.000 CHF Umsatz pro Tag<br />
• Durchschnittlich 700 Besteller pro Monat<br />
nutzen P4U<br />
• Durchschnittlicher Bestellwert: 500 CHF<br />
• Gesamtbestellvolumen ab Rollout:<br />
44 Mio CHF<br />
• Savings ab Rollout: 2.2 Mio CHF<br />
überschaubar und vielfältig genug, dass sich<br />
ein gemeinsamer Marktplatz für Forschung<br />
und Lehre auf jeden Fall lohnt. Das Tool hierfür<br />
hat René Kunz auf jeden Fall gefunden.<br />
<br />
mit einer Leistungsdichte von 5 W/cm 2 , einer Wärmeübertragung<br />
von 1 W/m K bei 100 °C und weiteren spannenden Features.<br />
Anwendungstemperatur<br />
bis 270 °C<br />
<br />
Wandstärke<br />
von 0,4 mm<br />
<br />
durch neueste<br />
<br />
<br />
Normen und<br />
<br />
www.hotset.com/hotform<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 33
MANAGEMENT<br />
Digitalisierung der indirekten <strong>Beschaffung</strong> mit Veenion<br />
Indirekter Bedarf:<br />
Eine Plattform für alles<br />
Eine Software für die elektronische Optimierung der <strong>Beschaffung</strong> von<br />
indirekten Bedarfen bei mittelständischen und großen Unternehmen, das ist<br />
Veenion . Sie bietet eine standardisierte, workflow-basierte On-Demand-<br />
Einkaufslösung. Über die Herausforderungen der Bündelung in einem<br />
heterogenen Umfeld, die Trends im Markt und die Vorteile einer Plattform für<br />
alles sprachen wir mit Carsten Blaha, Leiter Vertrieb und Marketing.<br />
Bild: Veenion<br />
Carsten Blaha, Vertriebs- und Marketingleiter<br />
der Veenion GmbH<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Auf Ihrer Webseite<br />
heißt es: „Die Veenion GmbH hat sich auf<br />
elektronische <strong>Beschaffung</strong>slösungen spezialisiert.<br />
Durch den individuellen Einsatz der<br />
Softwarelösungen werden sämtliche opera -<br />
tive <strong>Beschaffung</strong>s-, Rechnungs- und Handelsprozesse<br />
optimiert und an die Kundenbedürfnisse<br />
und Anforderungen der Kunden angepasst.“<br />
Das klingt allumfassend. Wo genau<br />
liegen Ihre Schwerpunkte?<br />
Carsten Blaha: Unser Fokus liegt klar auf den<br />
indirekten Materialien und Dienstleistungen<br />
– obschon auch direkte Waren über unsere<br />
Plattform bestellt werden. Gerade für dezentrale<br />
Organisationen mit sehr unterschiedlichen<br />
Bedarfen, also Unternehmen mit zahlreichen<br />
Töchtern, Universitäten mit vielen Instituten<br />
oder internationale Konzerne, bildet<br />
Veenion für den indirekten Einkauf die Klammer.<br />
Hierfür binden wir jegliche statischen<br />
Kataloge und Webshops ein, integrieren Plattformen<br />
wie Mercateo und Amazon Business,<br />
sind Schnittstelle zu allen ERP-Systemen und<br />
konfigurieren das Tool über unsere Workflow-<br />
Engine so, dass die Bedarfsträger am Ende<br />
wirklich allen Bedarf über unser System bestellen<br />
und alle damit verbundenen Prozesse<br />
digitalisiert sind. Die Katalogquoten unserer<br />
Kunden sind sehr hoch. Maverick Buying geht<br />
extrem zurück. Auch kleine, regionale Partner<br />
wie zum Beispiel Lieferanten für die örtliche<br />
Kantine lassen sich hervorragend anbinden.<br />
Damit bieten wir die Möglichkeit, den kompletten<br />
indirekten Bedarf zu bündeln und die<br />
Prozesse zu vereinheitlichen. Und das ohne<br />
Ausnahme. Hinzu kommen intelligente Lösungen<br />
wie Werkzeugschränke in Werkstätten,<br />
der Instandhaltung oder Fertigung, die<br />
über Veenion ihren Bedarf selbst nachordern.<br />
Auch der Bedarf an Arbeitsschutzmaterialien<br />
lässt sich damit effizient managen. So ein<br />
24/7-Zugriff mit automatisierter Bestellfunktion<br />
ist etwa für den Schichtbetrieb ideal.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was sind die besonderen<br />
Stärken Ihrer Plattform?<br />
Blaha: Einer unserer stärksten USPs ist tatsächlich<br />
unsere langjährige Erfahrung am<br />
Markt mit Hunderten von Digitalisierungsprojekten<br />
im indirekten Einkauf in praktisch<br />
allen Branchen und Unternehmensgrößen.<br />
Unsere Kunden kommen aus der Industrie,<br />
aus dem Dienstleistungssektor und beschaffen<br />
für die öffentliche Hand. Das Spektrum ist<br />
extrem breit und geht von Flughäfen, Universitäten,<br />
dem produzierenden Mittelstand bis<br />
zum internationalen Großkonzern. Genau diese<br />
Erfahrungen kommen unseren Kunden zugute<br />
– von der Bedarfsabfrage über Kataloge,<br />
Freitext und RFQ sowie die komplette automatische<br />
Bestellabwicklung mit Lieferschein,<br />
Wareneingang und Rechnungsfreigabe.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Worin unterscheiden<br />
Sie sich von anderen Anbietern?<br />
Blaha: Der Einkauf ist sehr oft mit einem<br />
hetero genen, sich ständig wandelnden Umfeld<br />
konfrontiert. Wir schaffen mit unseren<br />
Lösungen eine einheitliche Schicht für die<br />
<strong>Beschaffung</strong>s prozesse, die diese heterogene<br />
Welt (Standorte, Teilunternehmen, ERP-Systeme,<br />
Warengruppen etc.) in einer einzigen<br />
Plattform integriert. Mit unserem visuellen<br />
Workflow-Designer entwickeln wir auf unterschiedliche<br />
Anforderungen zugeschnittene<br />
Prozesse und können diese im Rahmen eines<br />
aktiven Changemanagements immer wieder<br />
an ein neues Umfeld adaptieren. Das heißt<br />
der Kunde erhält nicht nur einen Maßanzug,<br />
sondern auch ein System, das sich im laufenden<br />
Betrieb hervorragend anpassen lässt.<br />
Schnell und transparent und allein durch<br />
Konfiguration der Lösung.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Gerade im Bereich<br />
Dienstleistungsbeschaffung haben viele<br />
Unter nehmen Strukturierungsbedarf. Wie<br />
können Sie diese unterstützen?<br />
Blaha: Dienstleistungen lassen sich, das ist<br />
unsere Erfahrung aus den bisherigen Projekten,<br />
hervorragend als „bestellbare Artikel“ in<br />
einem eigenen Dienstleistungskatalog abbilden.<br />
Darüber hinaus bieten wir die formulargestützte<br />
Anfrage bei Lieferanten, bis hin zur<br />
Bestellung, aber auch die vollständige Integration<br />
der Lieferanten mit ihrer Dienstleistung,<br />
auch z. B. die Einbindung von Shops<br />
oder Anfragesystemen. Die Herausforderung<br />
bei Dienstleistungen ist deren Steuerung,<br />
Leistungserfassung und automatisierte Abrechnung.<br />
Hier kommt es auf eine einfache<br />
Integration der Lieferanten in den Prozess an.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Im P2P-Prozess kämpfen<br />
auch große Unternehmen noch mit der<br />
Schnittstellenproblematik. Das Ziel, ein<br />
durchgängiger automatisierter Prozess,<br />
scheint nicht erreichbar. Welche Lösungen<br />
bietet Veenion an?<br />
Blaha: Diese Herausforderung entsteht meist,<br />
wenn weitere, externe Partner bei Projekten<br />
dieser Art hinzukommen. Die Kunst liegt dann<br />
darin, „alle unter einen Hut zu bekommen“<br />
bzw. das Verständnis zu schaffen, einheitliche<br />
Strukturen zu implementieren und mit einheitlichen<br />
Standards zu arbeiten. Veenion setzt<br />
schon lange auf Standards wie z. B. openTRANS<br />
34 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
MANAGEMENT<br />
oder ZUGFeRD, um eine Integration aller Prozessbeteiligten<br />
zu ermöglichen.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: In vielen Unternehmen ist ja bereits<br />
die eine oder andere Plattform zur <strong>Beschaffung</strong> im Einsatz.<br />
Wie geht Ihre Lösung damit um?<br />
Blaha: In der Regel treffen wir auf die Situation, dass<br />
Unter nehmen keine oder veraltete Lösungen im Einsatz<br />
haben , die ersetzt werden soll. Selbstverständlich können<br />
wir aber auch bestehende Lösungen ergänzen, etwa<br />
wenn es darum geht, im SAP-Umfeld eine Katalog lösung<br />
mit Qualitätsprüfung und Lieferantenunterstützung anzubieten.<br />
Oder wir integrieren die bestehenden Lösungen.<br />
So lassen sich zum Beispiel vom Lieferanten genutzte<br />
Shopsysteme via OCI problemlos einbinden.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie gefragt ist die Schnittstelle zu<br />
Amazon Business?<br />
Blaha: Veenion hat die Amazon Schnittstelle als einer der<br />
ersten Anbieter umgesetzt. Die Schnittstelle wird häufig<br />
angefragt, die Nutzung bei unseren Kunden ist <strong>aktuell</strong> aber<br />
noch verhalten. Viele Unternehmen bzw. die Einkaufsabteilungen<br />
fürchten, bei einer Freigabe des Amazon-Portfolios<br />
„Dienstleistungen lassen sich, das ist unsere<br />
Erfahrung aus den bisherigen Projekten,<br />
hervorragend als ‚bestellbare Artikel‘ in<br />
einem eigenen Dienstleistungskatalog<br />
abbilden.“<br />
Carsten Blaha<br />
sales@expert-tuenkers.de<br />
www.expert-tuenkers.de<br />
zu viel Freiheit an die Besteller abzugeben. Auch wird versucht,<br />
die Bündelung der Bedarfe bei speziellen Lieferanten<br />
in den Warengruppen zu forcieren – mit der Freigabe des<br />
Amazon Portfolios oder anderen Marktplätzen wird dieses<br />
Ziel natürlich unterwandert. Oft werden diese Lösungen<br />
aber genutzt, um den Einkauf bei Sonderbestellungen oder<br />
Spezialbedarfen zu unterstützen bzw. zu entlasten.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Ein Ausblick: Was sind die nächsten<br />
Schritte in Ihrem Portfolio?<br />
Blaha: Aktuell arbeiten wir an einer neuen Version des<br />
Lieferanten-Managements, das weit über das Verwalten<br />
von Lieferantendaten und Fristerinnerungen hinausgeht.<br />
Neben der Überarbeitung bzw. Neuausrichtung unserer<br />
Staging-Plattform, die Lösung für die Katalogbearbeitung,<br />
-prüfung und Katalogintegration, werden wir im nächsten<br />
Jahr ein Modul für das Lieferantenmanagement anbieten.<br />
Die logische Konsequenz bzw. Weiterentwicklung<br />
des Moduls „Vertragsmanagement“, um die Einbindung<br />
von neuen Lieferanten zu vereinfachen, aber auch die<br />
qualitative Überprüfung und Bewertung der Lieferanten<br />
zu ermöglichen.<br />
Die Fragen für <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> stellte<br />
Annette Mühlberger, Journalistin, Gärtringen<br />
Mehrsprachige<br />
Katalogproduktion<br />
Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen oder versionierten<br />
Kataloge sind wir bestens gerüstet – speziell wenn es<br />
um das Know-how beim Projektmanagement Ihrer hochkomplexen<br />
Aufträge geht.<br />
Individuelle Tools, die perfekt auf Ihr Projekt abgestimmt sind,<br />
beschleunigen und vereinfachen den Gesamtprozess.<br />
Wir können viel für Sie tun, sprechen Sie uns an.<br />
intelligent<br />
Medien<br />
produzieren<br />
druck@konradin.de<br />
www.konradinheckel.de<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 35
Das Gründerteam Jonas Haring (l.),<br />
CEO und Co-Founder von Neuform,<br />
Burak Son, Chief Technology Officer,<br />
und Sandra-Lorena Bahlmann,<br />
CMO & Co-Founderin, wollen beim<br />
Global Sourcing in China bewusst<br />
einen Mehrwert schaffen, der über<br />
die reine Zeitersparnis beim Einkauf<br />
hinausgeht. Bild: Neuform<br />
Qualitätssicherung beim Global Sourcing<br />
Einkauf in China – zwei Ansätze<br />
zur Qualitätssicherung<br />
Die industrielle <strong>Beschaffung</strong> in China kann helfen, Einkaufskosten signifikant zu senken. Insbesondere<br />
die Qualitätssicherung ist jedoch mit Risiken verbunden. Je nachdem, wie viel Zeit und Geld man in<br />
den Aufbau investieren möchte, gibt es zwei Möglichkeiten zur Umsetzung.<br />
Der Ein- und Verkauf in China ist im<br />
Jahr 2019 wahrlich kein neues Thema<br />
mehr, immerhin ist das Land<br />
mittlerweile Deutschlands größter Handelspartner.<br />
Allerdings ist der Handel aus einer<br />
Vielzahl von Gründen auch heute noch deutlich<br />
komplexer als mit anderen EU-Staaten<br />
oder den USA. Da ist zum einen die enorme<br />
Sprachbarriere, denn auch mit Englisch stößt<br />
man in China schnell an seine Grenzen. Hinzu<br />
kommen kulturelle Unterschiede, mit denen<br />
man lernen muss umzugehen. Ein Beispiel ist<br />
die Tendenz auf chinesischer Seite, zur Wahrung<br />
des Gesichts Fehler oder Probleme nur<br />
anzudeuten, wo man als deutscher Auftraggeber<br />
klare Worte erwarten würde. Dazu<br />
kommt die mangelnde Rechtssicherheit. Bei<br />
mangelhaften Bestellungen ist es äußerst<br />
schwierig, Forderungen durchzusetzen und<br />
ein Gerichtsstreit in der Volksrepublik überfordert<br />
die Kapazitäten der meisten Mittelständler.<br />
Trotzdem ist China für deutsche Industrieunternehmen<br />
ein attraktives <strong>Beschaffung</strong>sland.<br />
China ist nicht länger nur Hersteller<br />
von billigen Konsumgütern, sondern bietet<br />
gerade in der Auftragsfertigung unschlagbare<br />
Preisvorteile bei gleichzeitig hoher Qualität.<br />
Wer das nutzen will, steht vor der Entscheidung,<br />
entweder selbst Lieferanten zu<br />
qualifizieren (1) oder einen Dienstleister dafür<br />
zu nutzen (2).<br />
Entscheidet man sich für die erste Methode,<br />
bieten Webseiten wie das B2B-Portal Alibaba<br />
einen vergleichsweise leichten Einstieg in<br />
den chinesischen Markt. Hier finden sich potenzielle<br />
Lieferanten für jede erdenkliche Art<br />
von Produkten. Der Umfang ist enorm, die<br />
Übersichtlichkeit dagegen mangelhaft, zumal<br />
aus den Selbstbeschreibungen in den<br />
Annoncen nur selten hervorgeht, welche Services<br />
die Fertiger im Detail bieten. Im weiteren<br />
Projektverlauf sollte eine Vorauswahl getroffen<br />
werden und telefonisch oder per<br />
E-Mail die Kapazitäten und Fertigkeiten des<br />
potenziellen Lieferanten abgefragt werden.<br />
Auf diese Weise kann auch ein erster Eindruck<br />
von der Professionalität des Gegenübers<br />
gewonnen werden – Zulieferer mit Erfahrung<br />
im Auslandsgeschäft haben üblicherweise<br />
eine eigene Abteilung für internationale<br />
Kunden mit englischsprachigen Mitarbeitern.<br />
Die Lieferantensuche beginnt online<br />
Ist die Auswahl hinreichend verkleinert worden,<br />
sollten die verbleibenden Zulieferer nach<br />
Möglichkeit persönlich besichtigt werden.<br />
Dieser Schritt ist sehr aufwendig, aber erfahrungsgemäß<br />
die einzige Möglichkeit, den<br />
Wahrheitsgehalt der Angaben wirksam zu<br />
überprüfen. Bewertungen auf Onlineplattformen<br />
sollte man in China grundsätzlich kritisch<br />
gegenüberstehen, hier wird gerne und<br />
viel gemogelt. Prinzipiell gilt, je größer das<br />
Auftragsvolumen und geringer die Erfahrung<br />
im Einkauf in China, desto wichtiger ist die<br />
persönliche Besichtigung der Produktionsstätte.<br />
Qualitätskontrolle vor Ort ist unverzichtbar<br />
Im letzten Qualifikationsschritt sollten bei<br />
den potenziellen Lieferanten erste Fertigungsmuster<br />
bestellt werden, die nach<br />
Deutschland gesendet und dort persönlich<br />
kontrolliert werden können. Hierfür sollten<br />
entsprechend nochmals drei bis vier Wochen<br />
eingeplant werden, bevor die finale Entscheidung<br />
getroffen werden kann.<br />
Hat man sich für einen Zulieferer entschieden<br />
und den Auftrag vergeben, raten wir dennoch<br />
zu einer Qualitätsinspektion der Ware<br />
vor dem Versand. Die komfortabelste Lösung<br />
ist ein eigener Mitarbeiter in China. Falls man<br />
kein Team vor Ort halten möchte, bietet sich<br />
die Zusammenarbeit mit einer externen Qualitätskontrollagentur<br />
an. Von diesen gibt es<br />
jede Menge, wobei nur wenige einen guten<br />
Service für Industrieteile bieten, da der Großteil<br />
auf Konsumgüter spezialisiert ist. Hier<br />
muss Zeit für Recherche eingeplant werden.<br />
Dafür sind die Agenturen in China vergleichsweise<br />
preiswert und können Bestellungen vor<br />
dem Versand noch in der Fabrik überprüfen.<br />
36 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
de.rs-online.com<br />
So lässt sich sicherstellen, dass in Deutschland<br />
ankommende Teile den Qualitätsvorgaben<br />
entsprechen und man am Ende nicht auf<br />
einer unbrauchbaren, aber bezahlten Lieferung<br />
sitzen bleibt.<br />
Als letzter Schritt folgt die logistische Abwicklung<br />
und der Import in den Europäischen Zollraum.<br />
Viele Fertiger bieten an, den Versand zu<br />
übernehmen, dies sollte man jedoch gründlich<br />
abwägen. Auch wenn dies Kosten sparen<br />
kann, kann eine fehlerhafte Dokumentation<br />
schnell dazu führen, dass Lieferungen im Zoll<br />
nicht freigegeben werden. Hier ist zu empfehlen,<br />
mit erfahrenen Logistik-Dienstleistern zusammenzuarbeiten,<br />
um einen reibungslosen<br />
Ablauf zu garantieren und die Kontrolle über<br />
Laufzeit und Versicherung zu behalten.<br />
Der Aufbau eines Liefernetzwerks in China ist<br />
auch für kleinere Unternehmen durchführbar,<br />
kostet aber zunächst viel Geld und bindet<br />
Personalkapazitäten. Bei komplexeren Aufträgen<br />
oder sehr hohen Ansprüchen an die Fertigungsqualität<br />
lässt sich der Aufbau eines<br />
Teams vor Ort kaum vermeiden, was die eigentlich<br />
günstigeren Preise im Einkauf<br />
schnell zunichtemachen kann. Für unregelmäßige<br />
Bestellungen und kleine Bestellmengen<br />
ist diese Herangehensweise ungeeignet.<br />
Die Alternative ist die Beauftragung eines<br />
Dienstleisters, der sich um die komplette Abwicklung<br />
des Auftrags, von der Auswahl des<br />
Lieferanten bis hin zum Versand nach<br />
Deutschland, kümmert. Die Vorteile liegen<br />
auf der Hand, der Ansprechpartner auf Kundenseite<br />
ist ein erfahrener, deutschsprachiger<br />
Ingenieur, während sich in China ein lokales<br />
Team um die Abwicklung der Aufträge<br />
kümmert und schnell reagieren kann. Der<br />
Vertrag wird in Deutschland geschlossen, das<br />
heißt der Dienstleister garantiert für die<br />
sachgerechte Ausführung des Auftrags. Somit<br />
werden alle Risiken vermieden, die man<br />
üblicherweise mit Bestellungen in China assoziiert.<br />
Ein weiterer Vorteil der Inanspruchnahme<br />
eines erfahrenen Dienstleisters ist,<br />
dass dieser durch sein großes Netzwerk Aufträge<br />
mit den passenden Zulieferern zusammenbringen<br />
kann und kürzere Produktionszeiten<br />
erzielt.<br />
Dienstleister helfen der Qualifizierung<br />
In letzter Zeit entwickeln sich in dieser Branche<br />
außerdem digitale Plattformen, die das<br />
Potenzial haben, Bestellvorgänge noch einfacher<br />
und schneller abwickeln zu können als<br />
traditionelle Dienstleister.<br />
Man würde erwarten, dass sich dieses Mehr<br />
an Komfort und Sicherheit vor allem beim<br />
Neuform<br />
Der Dienstleister<br />
Die Gründer von Neuform haben eine digitale<br />
Plattform für Einkäufer entwickelt, die die Fertigung<br />
kundenspezifischer Bauteile in China vereinfacht.<br />
Industrieunternehmen können hier ihre<br />
industriellen Komponenten anfragen, die im<br />
Anschluss bei vorqualifizierten Produktionspartnern<br />
in China produziert werden. Um eine hohe<br />
Qualität der Bauteile zu gewährleisten, arbeitet<br />
das Unternehmen nur mit ISO 9001 zertifizierten<br />
Partnern zusammen und hat ein deutsches<br />
Team in Guangzhou aufgebaut, welches die<br />
Partnerfabriken betreut und überprüft. Erst<br />
nach einer gründlichen Qualitätssicherung verlassen<br />
die Bauteile die Fabrik und werden direkt<br />
zum Kunden versandt .<br />
Erfahren Sie mehr über die Dienstleistung von<br />
Neuform in der Dezember-Ausgabe von<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>.<br />
Preis bemerkbar macht. Das muss nicht<br />
zwangsläufig sein. Die Dienstleister können<br />
durch eine Reihe an Wettbewerbsvorteilen<br />
bessere Konditionen und Preise in China erzielen<br />
als ein Marktneuling. Dazu gehören die<br />
Bündelung der Qualitätskontrolle und des Versands,<br />
größere und häufigere Bestellungen<br />
und ihre Erfahrungen sowie das größere Lieferantennetzwerk.<br />
So profitieren deutsche Industrieunternehmen<br />
immer noch enorm von<br />
den günstigeren Fertigungskosten in China.<br />
Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Dies<br />
gilt in China noch mehr als in Deutschland.<br />
Wer alles richtig macht, kann durch die <strong>Beschaffung</strong><br />
in China die Einkaufskosten<br />
schnell um 20 % oder mehr senken. Probleme<br />
bereiten vor allem das Finden der passenden<br />
Lieferanten sowie die Qualitätskontrolle der<br />
Teile vor Ort. Wer größere Investitionen in den<br />
Aufbau eines eigenen Lieferantennetzwerks<br />
und gegebenenfalls eines Teams vor Ort<br />
scheut, für den stellen Dienstleister mit<br />
Rechtssitz in Deutschland und Teams in China<br />
eine pragmatische Alternative dar.<br />
Der Autor<br />
Jonas Haring, CEO & Co-Founder,<br />
Neuform<br />
Was wollten Sie<br />
werden, als Sie<br />
jung waren?<br />
Neugier und Ideenreichtum waren<br />
Ihre Motivation für das Engineering<br />
und die Konstruktion. Damit Sie den<br />
Kopf für neue Innovationen haben<br />
und unbeschwert tüfteln können,<br />
sollten Sie sich auf das Wesentliche<br />
konzentrieren können.<br />
Wir wissen wie – und<br />
unterstützen Sie dabei: Mit den<br />
neuesten Elektronikprodukten<br />
und Designtools. Damit Ihre<br />
Konstruktionen noch schneller<br />
Gestalt annehmen.<br />
| Lieferung am nächsten Tag<br />
| Technischer Support<br />
| DesignSpark - die RS Community<br />
für Ingenieure und Techniker<br />
We’re here<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 37
MANAGEMENT<br />
Stand nach anderthalb Jahren Datenschutz-Grundverordnung<br />
Schonfrist vorbei<br />
Die deutschen Datenschutzbehörden geben ihre bisherige Zurückhaltung bei<br />
Verstößen gegen die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) allmählich auf.<br />
Die Anzahl und Höhe der Bußgelder steigt. Was Unternehmen tun können, um<br />
das Risiko zu minimieren und sich im Ernstfall effektiv zu verteidigen.<br />
Ein Bußgeld von 50 Millionen Euro gegen<br />
Google wurde von der französischen<br />
Datenschutzbehörde verhängt.<br />
200 Millionen Euro Bußgeld gegen British<br />
Airways, verhängt von der britischen Datenschutzaufsicht.<br />
Im Vergleich dazu waren die<br />
deutschen Datenschutzbehörden bisher<br />
sehr zurückhaltend bei ihren Sanktionen gegen<br />
hiesige Unternehmen. „Das in Deutschland<br />
bisher höchste Bußgeld lag bei 80.000<br />
Euro; die Aufsichtsbehörde in Baden-Württemberg<br />
hat es verhängt, weil Gesundheitsdaten<br />
öffentlich abrufbar waren“, erläutert<br />
Rechtsanwalt Dr. Alexander Duisberg vom<br />
Münchner Büro der Anwaltskanzlei Bird &<br />
Bird. „Im statistischen Mittel liegen die Bußgelder<br />
nur bei rund 6000 Euro.“ Doch die<br />
Berliner Datenschutzbehörde hat nun ein<br />
Bußgeld in zweistelliger Millionenhöhe angekündigt,<br />
Adressat unbekannt. Dies wird<br />
als Zeichen gewertet, dass die Schonfrist anderthalb<br />
Jahre nach Wirksamwerden der<br />
DSGVO vorbei ist und man den Datenschutz<br />
nun auch hierzulande mit härteren Mitteln<br />
durchsetzen will.<br />
Als besonders aktiv haben sich bisher die<br />
Daten schützer in Nordrhein-Westfalen erwiesen,<br />
sie verhängten die meisten Bußgelder.<br />
Die höchsten Bußgeldbescheide wurden<br />
von der Aufsichtsbehörde in Baden-Württemberg<br />
erlassen. Aus einigen Bundesländern<br />
kamen noch gar keine Bescheide. Höhe<br />
und Häufigkeit der Geldstrafen sind von Bundesland<br />
zu Bundesland sehr unterschiedlich<br />
Die Autoinr<br />
Anja Falkenstein, Rechtsanwältin,<br />
Karlsruhe<br />
und von einer einheitlichen Linie derzeit noch<br />
weit entfernt – unbefriedigend im Hinblick<br />
auf die Rechtssicherheit.<br />
Gesetzgeberische Feinjustierung<br />
Der Gesetzgeber hat ebenfalls eine Zwischenbilanz<br />
gezogen und die Rechtslage<br />
nachjustiert. In dem über 150 Artikel starken<br />
Datenschutz-Anpassungs-Gesetz wurden<br />
nicht nur Begriffsbestimmungen und Verweisungen<br />
angepasst, sondern auch einige Entlastungen<br />
beschlossen. So greift die Pflicht,<br />
einen betrieblichen Datenschutzbeauftragten<br />
zu benennen, künftig erst ab einer Anzahl<br />
von 20 Mitarbeitern, bisher waren es zehn.<br />
Für die Einwilligung der Mitarbeiter zur Datenverarbeitung<br />
reicht in Zukunft eine E-Mail,<br />
eine schriftliche Zustimmung in Papierform<br />
ist nicht mehr erforderlich.<br />
Anhaltende Unsicherheit<br />
Dennoch tun sich viele, vor allem mittelständische<br />
Unternehmen nach wie vor schwer<br />
mit der europäischen Grundverordnung. Dies<br />
liegt nach Ansicht von Dr. Jens Eckhardt, Vorstand<br />
Recht im Berufsverband der Datenschutzbeauftragten<br />
Deutschlands (BvD), an<br />
dem ungewohnten Ansatz der DSGVO. „Während<br />
sich in der Praxis im ‚alten‘ Datenschutzrecht<br />
die Mehrzahl der Regelungen mit der<br />
Frage befasste, ob eine bestimmte Datenverarbeitung<br />
erlaubt ist oder nicht, befasst sich<br />
die Mehrzahl der Regelungen der DSGVO nun<br />
mit Dokumentations-, Organisations- und<br />
Transparenzanforderungen“, sagt der Jurist.<br />
„Diese sind sicherlich gut für den Datenschutz,<br />
steigern aber die Komplexität im Unternehmensalltag<br />
erheblich.“ So setzen sich<br />
nach wie vor viele Unternehmen einem hohen<br />
Bußgeldrisiko aus – nicht aus Ignoranz<br />
und Böswilligkeit, sondern schlichtweg aus<br />
Hilflosigkeit. „Der größte Fallstrick war die<br />
Unsicherheit, was konkret zu tun ist“, bringt<br />
es Eckhardt auf den Punkt.<br />
Der Hype um den Datenschutz einerseits, der<br />
immer stärkere Zwang zu mehr Digitalisierung<br />
und Automatisierung, gerade in der Logistik,<br />
andererseits – sind dies nicht zwei sich<br />
abstoßende Pole, unvereinbar unter einem<br />
Unternehmensdach, erst recht im Mittelstand?<br />
Das muss nicht sein, sagt der Experte.<br />
„Das Datenschutzrecht ist nicht per se digitalisierungsfeindlich,<br />
es versucht nur, die Balance<br />
zwischen Verarbeitung personenbezogener<br />
Daten und Schutz der betroffenen Personen<br />
herzustellen“, erläutert BvD-Vorstand<br />
Eckhardt.<br />
Die DSGVO sei darauf ausgerichtet, bereits im<br />
Vorfeld und im Zuge der Entwicklung solcher<br />
Technologien den Datenschutz zu berücksichtigen,<br />
etwa durch die sogenannte Datenschutz-Folgenabschätzung<br />
in Artikel 35. „Für<br />
den Datenschutzbeauftragten liegt die Herausforderung<br />
darin, zu vermitteln, dass eine<br />
frühe Berücksichtigung sinnvoll ist, um einen<br />
datenschutzkonformen Fortschritt zu erzielen“,<br />
so Eckhardt.<br />
Datenschutz im Einkauf<br />
Ein Verdienst der DSGVO ist es, dass sie einen<br />
einheitlichen Rechtsrahmen geschaffen hat,<br />
der sogar über die Grenzen der Europäischen<br />
Union hinausreicht. Unternehmen, die weltweit<br />
einkaufen, haben heute wesentlich höhere<br />
Datenschutzanforderungen an ihre Lieferanten.<br />
Es spielt dabei nur eine untergeordnete<br />
Rolle, wo die Lieferanten sitzen, denn die<br />
DSGVO ist der gemeinsame datenschutzrechtliche<br />
Nenner, auf den man sich einigt. Ohnehin<br />
müssen sich alle Unternehmen, die ihre Dienste<br />
auf dem europäischen Markt anbieten, zur<br />
Einhaltung der Grundverordnung verpflichten,<br />
das verlangt das neue Marktortprinzip.<br />
Offene Baustellen<br />
Der größte Handlungsbedarf dürfte <strong>aktuell</strong><br />
bei den Dokumentations- und den Löschpflichten<br />
bestehen. Dokumente wie Daten-<br />
38 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
Bild: Bird & Bird<br />
Rechtsanwalt Dr. Alexander<br />
Duisberg vom Münchner Büro der<br />
Anwaltskanzlei Bird & Bird.<br />
„Die Datenschutzbehörden<br />
neigen zu niedrigeren Buß -<br />
geldern, wenn man<br />
umfassend kooperiert und<br />
ernsthaft belegen kann,<br />
was man schon alles getan<br />
hat und wo nur noch das<br />
eine oder andere im<br />
Rahmen eines definierten<br />
Projekts zu finalisieren ist.“<br />
Dr. Alexander Duisberg<br />
Bild: BvD<br />
Dr. Jens Eckhardt, Vorstand Recht<br />
im Berufsverband der Datenschutzbeauftragten<br />
Deutschlands (BvD).<br />
„Der größte Fallstrick<br />
war die Unsicherheit,<br />
was konkret zu tun<br />
ist.“<br />
Dr. Jens Eckhardt<br />
schutzerklärungen, Verzeichnisse von Verarbeitungstätigkeiten<br />
sowie Datenschutz-Folgenabschätzungen<br />
müssen dringend vervollständigt<br />
und aktualisiert werden. Adäquate<br />
Löschprozesse sind – wiederum unter Berücksichtigung<br />
der diversen Aufbewahrungspflichten<br />
– dringend zu implementieren, falls<br />
noch nicht geschehen. „Die Datenschutz -<br />
behörden neigen zu niedrigeren Bußgeldern,<br />
wenn man umfassend kooperiert und ernsthaft<br />
belegen kann, was man schon alles<br />
getan hat und wo nur noch das eine oder<br />
andere im Rahmen eines definierten Projekts<br />
zu finalisieren ist“, weiß Datenschutzrechtler<br />
Duisberg.<br />
Verteidigungsstrategien im Ernstfall<br />
Empfehlenswert ist, das Verhalten für den<br />
Ernstfall in einem Handbuch zusammenzutragen,<br />
das man herausziehen kann, wenn<br />
die Behörde tatsächlich vor der Tür steht oder<br />
ein Anhörungsbogen mit der Post ins Haus<br />
flattert. Zu diesem Zeitpunkt erst damit zu<br />
beginnen, dürfte dagegen wenig Eindruck<br />
auf die Datenschützer machen. Punkte wie<br />
Aufgabenverteilung, interne Kommunikation,<br />
Pressearbeit und Kommunikation mit der Datenschutzbehörde<br />
können in diesem Verteidigungshandbuch<br />
festgehalten werden. Auch<br />
das Thema „Durchsuchungen“ darf nicht tabu<br />
sein. Denn die Datenschutzbehörden haben<br />
andere Befugnisse als Polizei oder Staatsanwaltschaft;<br />
Artikel 31 DSGVO normiert<br />
eine umfassende Kooperationspflicht, die die<br />
Behörde im Rahmen ihrer Ermittlungen einfordern<br />
kann und von der die Mitarbeiter wissen<br />
müssen.<br />
Auch im Ernstfall vor Gericht ist man mit<br />
einem solchen Leitfaden gut aufgestellt.<br />
Nach den Regeln der DSGVO obliegt dem Unternehmen<br />
die Beweislast dafür, dass alle<br />
Vorgaben des Datenschutzes richtig und vollständig<br />
umgesetzt worden sind. Dieser Nachweis<br />
gelingt am besten, wenn man neben<br />
den obli gatorischen Dokumentationen auch<br />
eine Anleitung vorlegen kann, die das korrekte<br />
Verhalten im Schadensfall, bei Eintritt einer<br />
Datensicherheitspanne und bei einem<br />
datenschutzrechtlichen Ermittlungsverfahren<br />
aufzeigt.<br />
Was die Datenschutzgrundverordnung zweifellos<br />
in kürzester Zeit geschafft hat: der Datenschutz<br />
spielt heute eine viel größere Rolle<br />
als noch vor zwei Jahren. Dies ist ein beacht -<br />
licher Erfolg für eine gesetzgeberische Maßnahme.<br />
Dort, wo das Bewusstsein für den<br />
Datenschutz noch nicht vorhanden oder nur<br />
sehr zaghaft ausgeprägt ist, werden zukünftig<br />
wohl empfindliche Bußgelder nachhelfen.<br />
Kli. ma . schutz . sys . tem=<br />
klimafreundlich drucken<br />
und kopieren<br />
Mehr Informationen unter<br />
<strong>Beschaffung</strong> printgreen.kyocera.de<br />
<strong>aktuell</strong> 2019 11 39
MANAGEMENT<br />
Die Studie zeigt, welche Ideen und Fähigkeiten Einkaufsabteilungen weiterbringen.<br />
Bild: Colin Fearing/adobe.stock.com<br />
Globale Einkaufsleiterumfrage von Deloitte<br />
Digitalisierung hinkt hinterher<br />
„Investieren Sie in Ihre Teams,<br />
investieren Sie in Technologien,<br />
und verbringen Sie Zeit damit,<br />
Vertrauen zu Ihren Lieferanten<br />
aufzubauen.“<br />
Lucy Harding, Partnerin bei Odgers<br />
Berndston<br />
Wie steht es um die Einkaufsabteilungen weltweit? Das zeigt eine neue Studie, die Deloitte nunmehr<br />
zum siebten Mal herausgebracht hat. Demnach ist die Kostenreduzierung noch immer die wichtigste<br />
Strategie für Einkaufsabteilungen. Zudem zeigt die Studie, wie langsam die Entwicklung der digitalen<br />
Transformation vorangeht und wie wenig Nachwuchspflege und Mitarbeiterbildung betrieben wird.<br />
Als hauptsächliche Strategie für das nächste<br />
Jahr geben 78 % der Reduzierung der Kosten,<br />
58 % die Entwicklung neuer Produkte und<br />
Märkte und 54 % das Risikomanagement an.<br />
Ian Stewart, Cheif Economist bei Deloitte,<br />
kommentiert: „CFOs sind 2018 mehr darauf<br />
konzentriert, die Kosten zu kontrollieren, als<br />
sie es in den letzten acht Jahren waren. Sie<br />
sind aber auch optimistischer als in den letzten<br />
beiden Jahren und die wahrgenommene<br />
Unsicherheit ist geschrumpft.“<br />
Wertschöpfung und Kollaboration<br />
Die Autoren sagen, dass die Rolle des Einkaufs<br />
in der gesamten Lieferkette an Bedeutung<br />
gewinnt. Im nächsten Jahr konzentrieren sich<br />
die Befragten im Detail auf die folgende<br />
traditionelle Felder, um ihre Wertschöpfung<br />
zu steigern: 37 % wollen die Ausgaben konsolidieren,<br />
32 % wollen die Kosten für den Lebenszyklus<br />
verringern, 31 % wollen den Wettbewerb<br />
erhöhen. Nur 23 % wollen die Zusammenarbeit<br />
mit den Lieferanten verstärken. Im<br />
vorletzten Jahr war der Wert noch 16 Prozentpunkte<br />
höher, und so sagen die Autoren, dass<br />
in diesem Punkt die Wertschöpfung zu wenig<br />
genutzt wird.<br />
Laut der Studie haben knapp drei Viertel der<br />
Befragten die Unterstützung der Führungsebene.<br />
Allerdings fühlt sich nur jeder Dritte<br />
„sehr unterstützt“. Hier besteht also eine Herausforderung<br />
für den Einkauf, die Unterstützung<br />
weiterhin auf hohem Level zu halten.<br />
Die Autoren finden es beunruhigend, dass<br />
65 % der Befragten nur limitierte Transparenz<br />
über Tier-1-Lieferanten hinaus haben. Dem<br />
gegenüber stehen nur 6 % der Befragten, die<br />
nach eigenen Angaben volle Transparenz in<br />
ihrer Lieferkette haben. Dies hat vor allem<br />
Auswirkungen auf die Einhaltung gesetzlicher<br />
Vorschriften, aber auch die Corporate<br />
Soical Responsibility.<br />
Talent und Führung<br />
Die Hälfte der Befragten glauben, dass ihre<br />
Teams nicht die Fähigkeiten hätten, ihre Strategie<br />
umzusetzen. Im Vorjahr gaben 60 %<br />
diese Antwort, dennoch ist auch in diesem<br />
Jahr die Anzahl der Befragten, die eine nega -<br />
tive Antwort gaben, sehr hoch.<br />
Laut Autoren ist es „enttäuschend“, dass es<br />
oft keine klare Weiterbildungsstrategie und<br />
Talentförderung gibt. So planen nur 16 % der<br />
Befragten, digitale Fähigkeiten zu erweitern.<br />
Lucy Harding, Partnerin bei Odgers Berndston,<br />
sieht hier Entwicklungspotenzial: „Investieren<br />
Sie in Ihre Teams, investiern Sie in Technologien,<br />
und verbringen Sie Zeit damit, Vertrauen<br />
zu Ihren Lieferanten aufzubauen, um<br />
deren Talent ebenfalls anzuzapfen – denn es<br />
gibt nicht genug Talent für alle.“<br />
Digitale <strong>Beschaffung</strong><br />
Die Ergebnisse zeigen, dass die Digitalisierung<br />
des Einkaufs hinter den Erwartungen<br />
zurückbleibt. 17 % der Befragten haben sogar<br />
gar keine digitale <strong>Beschaffung</strong>sstrategie.<br />
Allerdings werden einige Teilbereiche durch<br />
digitale Technologien unterstützt. Dazu<br />
gehört vor allem die Bestellanforderung und<br />
Was macht den Einkauf<br />
leistungsstark?<br />
Zusatzinfo<br />
Die Studie sieht sieben Teilbereiche, in denen<br />
leistungsstarke Einkaufsleiter die Nase vorne<br />
haben:<br />
• Balanced Scorecard<br />
• Strategische Entscheidungen<br />
• Digitale <strong>Beschaffung</strong><br />
• Interessenvertretung auf Führungsebene<br />
• Transparenz in der Lieferkette<br />
• Leadership<br />
• Talentförderung<br />
Bestellung sowie die Zahlung. Auch die Lieferantensuche<br />
bzw. das operationale Einkaufen<br />
sind bei immerhin 43 % ganz oder zu einem<br />
großen Teil digitalisiert. Gefragt, welche Technologien<br />
in den nächsten zwei Jahren am einflussreichsten<br />
sein werden, antwortete über<br />
die Hälfte der Teilnehmer, dass die Datenanalyse<br />
die größten Auswirkungen haben wird.<br />
Als Hinderungsgründe bei der Umsetzung<br />
von digitalen Technologien nennen 46 % der<br />
Befragten einen Mangel an Datenintegration<br />
und 45 % mangelnde Datenqualität. Jeder<br />
Dritte nennt zusätzlich die mangelnde Prio -<br />
risierung der Transformation, mangelnde<br />
Fähigkeiten von Datenressourcen und fehlendes<br />
Verständnis als Hinderungsgründe. Hier<br />
besteht also noch klarer Aufholbedarf. (sd)<br />
40 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
Deutscher Einkaufsleiterkongress<br />
26.–27. Mai 2020<br />
Kongresszentrum CCD | Düsseldorf<br />
Jetzt Frühbucherpreis<br />
von nur 349 €<br />
statt 1.199 €<br />
bis zum 31.12.2019 sichern!<br />
Deutscher Einkaufsleiterkongress 2020<br />
Einkauf geht in Führung – mit mehr als 2.000 Teilnehmern, 100 Vorträgen & Workshops<br />
und über 80 Top-Referenten ist der DELK der größte Fachkongress für Einkaufsleiter in ganz<br />
Deutschland. Seien Sie dabei und lernen Sie von den Besten!<br />
Sofort anwendbare Lösungen für Ihren Arbeits alltag von<br />
über 80 Top-Referenten in über 100 zukunftsweisenden<br />
Vorträgen & Workshops!<br />
Intensiver Austausch und wertvolle Networking-<br />
Gelegenheiten mit Deutschlands renommiertesten<br />
Experten und 2.000 Kolleginnen und Kollegen!<br />
All-inclusive-Verpflegung einschließlich aller Getränke –<br />
ohne Extrakosten in einem Kongresszentrum der<br />
gehobenen Premiumklasse!<br />
Jetzt ganz ohne Risiko bis zum 31.12.2019 zum<br />
DELK 2020 anmelden mit 70% Frühbucherrabatt und<br />
kostenloser Rücktrittsgarantie!<br />
Hier eine kleine Auswahl unserer über 80 Top-Referenten:<br />
Ranga<br />
Yogeshwar<br />
Joey<br />
Kelly<br />
Wolfgang<br />
Grupp<br />
Prof. Dr. Elmar<br />
Bräkling<br />
Steffen<br />
Kirchner<br />
Shi Yan<br />
Liang<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Jivka Ovtcharova<br />
Ingo<br />
Mathe<br />
Ralf<br />
Moeller<br />
Reiner<br />
Calmund<br />
Bild ©Johannes Haas<br />
Foto © Pick<br />
Urs<br />
Meier<br />
Olivia<br />
Jones<br />
Ralph<br />
Caspers<br />
Prof. Dr. Thomas<br />
Liebetruth<br />
Prof. Dr. Elisabeth<br />
Fröhlich<br />
Prof. Dr. Vitali<br />
Gretschko<br />
Dr. Vivien<br />
Veit<br />
Wilfried<br />
Breuer<br />
Christian<br />
Lindemann<br />
Joachim<br />
Llambi<br />
Eine Veranstaltung von:<br />
Unsere Partner:<br />
Wir sehen uns auf dem DELK 2020!<br />
Ausführliche Informationen zum DELK 2020 unter: www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 41
7 gute Gründe<br />
für Ihre Teilnahme<br />
am DELK 2020<br />
1<br />
Deutschlands größter Kongress<br />
für Einkaufsleiter<br />
Mit 2.000 Teilnehmern ist der DELK der größte<br />
Fachkongress für Einkaufsleiter in ganz<br />
Deutschland. Nirgendwo sonst finden Sie so<br />
viele Einkaufsleiter an einem Ort versammelt.<br />
2<br />
Für alle Branchen und<br />
Unternehmensgrößen<br />
Egal, wie groß Ihr Unternehmen ist oder in<br />
welcher Branche Sie tätig sind, Deutschlands<br />
größter Kongress für Einkaufsleiter bietet<br />
Antworten auf Ihre dringendsten Fragen.<br />
3<br />
Praxisrelevante Lösungen für<br />
Ihren Arbeitsalltag<br />
Sie erhalten sofort anwendbare Lösungen<br />
für Ihren Arbeitsalltag von über 80 Top-<br />
Referenten in über 100 zukunftsweisenden<br />
Vorträgen und Workshops.<br />
54<br />
Deutschlands renommierteste<br />
Top-Referenten<br />
Über 80 namhafte nationale und internationale<br />
Key note-Speaker und Experten aus der<br />
Praxis, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sorgen<br />
dafür, dass Sie das Gelernte sofort in Ihrem<br />
Unternehmen reibungslos umsetzen können.<br />
5<br />
Über 100 Vorträge und<br />
Workshops<br />
Sie können sich Ihr Kongressprogramm individuell<br />
aus 100 Vorträgen, Praxisforen und Work -<br />
shops zusammenstellen: Egal, ob Sie in einer<br />
Kleinstgruppe direkt mit dem Referenten »Ihr«<br />
Thema diskutieren, ob Sie einen Workshop<br />
besuchen möchten oder ob Sie Vorträge im<br />
Plenumssaal mit 2.000 Kollegen bevor zugen.<br />
6<br />
Kontakte und Networking-<br />
Gelegenheiten<br />
Nur auf dem DELK können Sie sich so intensiv<br />
mit Special Guests, Referenten, Keynote-Speakern<br />
und natürlich 2.000 Ihrer Kolleginnen und<br />
Kollegen austauschen und sich neue Impulse<br />
für Ihre Arbeit holen.<br />
7<br />
All-inclusive Premium<br />
Vollverpflegung<br />
Vom Frühstück über verschiedene Pausensnacks,<br />
Mittagsbuffet mit kalten und warmen<br />
Speisen, Kaffee und Kuchen bis hin zum Sektempfang<br />
und Getränken lässt der DELK keine<br />
Wünsche offen.<br />
Das bietet Ihnen nur der DELK 2020:<br />
Freuen Sie sich schon jetzt auf über 100 spannende Vorträge, aus<br />
denen Sie Ihr individuelles Kongress-Programm zusammenstellen.<br />
Das sind die Top-Themen des DELK 2020:<br />
Einkaufsleiter im Fokus –<br />
Vom <strong>Beschaffung</strong>s-Chef zum Top-Strategen<br />
Einkauf ist mehr als <strong>Beschaffung</strong>sservice, er ist erfolgsentscheidend. Stärken Sie<br />
daher Ihre persönlichen Management-, Führungs- und Kommunikationskompetenzen.<br />
So werden Sie zum Kopf des Einkaufs!<br />
Alles unter Kontrolle –<br />
Einkaufsorganisation aus der Führungsperspektive<br />
Eine tadellose Einkaufsperformance steigert den Unternehmenserfolg. Erfahren<br />
Sie, wie Sie Controlling, Kostenreduktion und Prozessoptimierung aus dem<br />
Eff-Eff beherrschen. So haben Sie alle Kennzahlen unter Kontrolle!<br />
Master of Supply Chain Management –<br />
Lieferanten und Lieferketten voll im Griff<br />
Lieferanten und Supply Chains sind das A und O im Einkauf. Optimieren Sie<br />
daher Ihre Schlüsselkompetenzen: Identifizieren, Verhandeln, Steuern und<br />
Überwachen. So halten Sie alle Fäden der Lieferkette fest in Ihrer Hand!<br />
Big in (global) Business! –<br />
Internationale Märkte und globale <strong>Beschaffung</strong> meistern<br />
Die Globalisierung ist Ihr Fuß in der Tür zu neuen <strong>Beschaffung</strong>squellen.<br />
Lernen Sie internationale Märkte, ihre Risiken und Chancen, besser kennen<br />
als Ihre Westentasche. So schöpfen Sie die Einkaufspotenziale weltweit aus!<br />
Einkauf 4.0 –<br />
Zielsicher durch die digitale Transformation<br />
Die Zukunft ist digital! Auch in der <strong>Beschaffung</strong>. Gestalten Sie gemeinsam mit<br />
unseren Fachexperten die digitale Transformation und somit die Zukunft des<br />
Einkaufs. So bleiben Sie mit Ihrem Unternehmen an der Spitze!<br />
Termin- und Veranstaltungsüberblick des DELK 2020:<br />
Vor-Kongresstag<br />
Hauptkongress<br />
Montag,<br />
25. Mai 2020<br />
Dienstag,<br />
26. Mai 2020<br />
Mittwoch,<br />
27. Mai 2020<br />
Beginn Ende Veranstaltung<br />
12: 30 13: 30 Anmeldung und Begrüßungskaffee<br />
13: 30 17: 20 Preworkshops<br />
17: 30 19: 00 Hauptvortrag<br />
19: 00 20: 00 Sektempfang & Buffet, Networking der Teilnehmer und Aussteller<br />
Beginn Ende Veranstaltung<br />
08: 00 09: 00 Anmeldung und Begrüßungskaffee, Ausstellungseröffnung<br />
09: 00 09: 30 Eröffnung des DELK 2020<br />
09: 30 10: 30 Eröffnungsvortrag<br />
10: 30 11: 30 Kaffee & Snacks, Networking und Besuch der Fachausstellung<br />
11: 30 12: 45 Vorträge und Praxisforen<br />
12: 45 14: 30 Mittagsbuffet, Networking und Besuch der Fachausstellung<br />
14: 30 15: 45 Vorträge und Praxisforen<br />
15: 45 16: 45 Kaffee & Kuchen, Networking und Besuch der Fachausstellung<br />
16: 45 18: 00 Vorträge und Praxisforen<br />
18: 00 19: 00 Sektempfang & Snacks, Networking der Teilnehmer und Aussteller<br />
19: 00 00: 00 Abend-Event mit Show-Act, Gala-Programm und Buffet<br />
Beginn Ende Veranstaltung<br />
08: 00 09: 00 Begrüßungskaffee und Besuch der Fachausstellung<br />
09: 00 10: 15 Vorträge und Praxisforen<br />
10: 15 11: 15 Kaffee & Snacks, Networking und Besuch der Fachausstellung<br />
11: 15 12: 30 Vorträge und Praxisforen<br />
12: 30 13: 45 Mittagsbuffet, Networking und Besuch der Fachausstellung<br />
13: 45 14: 45 Abschlussvortrag<br />
14: 45 15: 00 Verabschiedung<br />
Vor-Kongresstag<br />
optional zubuchbar<br />
Abend-Event<br />
optional zubuchbar<br />
42 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11<br />
Jetzt Teilnahme mit 75 % Super-Frühbucherrabatt sichern unter: www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de
Vor-Kongresstag: Montag, 25. Mai 2020<br />
Nehmen Sie gemeinsam mit ausgewählten Referenten praxisrelevante<br />
Fachthemen in den Intensiv-Preworkshops in Angriff.<br />
12:30 – 13:30 Uhr | Anmeldung und Begrüßungskaffee<br />
Vor-Kongresstag<br />
optional zubuchbar<br />
13:30 – 17:20 Uhr | Preworkshops inklusive Kaffee & Snacks und Networking<br />
Vor-Kongresstag<br />
Vor-Kongresstag<br />
Foto © Jochen Günther<br />
HV 1 PW 5<br />
PW 4 PW 3<br />
PW 2<br />
PW 1<br />
Liebesgrüße aus dem Einkauf –<br />
Trainieren Sie als Vorgesetzte Ihre 007-Skills für durchschlagenden Führungserfolg<br />
Leo Martin, Ex-Geheimagent & Kriminalist<br />
Sein Name ist Martin. Leo Martin. Er liest in Menschen wie in einem offenen Buch. Und Sie können das auch!<br />
Gehen Sie bei ihm in diesem Preworkshop ins 007-Training! Durchschauen Sie Ihr Gegenüber auf den ersten<br />
Blick. Damit kommunizieren Sie erfolgreicher, führen besser und erreichen Ziele schneller. Lassen Sie sich das<br />
nicht entgehen!<br />
Verhandlung als Königsdisziplin –<br />
Erarbeiten Sie Ihre individuelle Strategie, um jeden Deal zum Abschluss zu bringen<br />
Ullrich Weigel, Experte für Verhandlungsführung<br />
»Gute Vorbereitung ist die halbe Miete!« Das muss Ihr Motto für jede Verhandlung sein. Erarbeiten Sie<br />
daher mit Ullrich Weigel Ihre individuelle Verhandlungsstrategie. Wirken Sie Manipulationen gezielt<br />
entgegen und erkennen Sie unfaire Praktiken auf den ersten Blick. So bringen Sie als Einkaufsleiter jeden<br />
Deal zum Abschluss.<br />
Seien Sie Ihrer Zeit voraus! –<br />
Konzipieren Sie Ihren maßgeschneiderten Digitalisierungsfahrplan für den Einkauf der Zukunft<br />
Prof. Dr. Erich Groher, Professor für SCM, ISM München<br />
Digitalisierung ist in aller Munde, doch was genau bedeutet das für Sie als Einkaufsleiter? Konzipieren Sie<br />
in diesem Preworkshop Ihren maßgeschneiderten Digitalisierungsfahrplan für den Einkauf der Zukunft.<br />
Mit Prof. Dr. Groher richten Sie alle Prozesse auf 4.0 aus und sind Ihrer Zeit sowie Ihrer Konkurrenz immer<br />
einen Schritt voraus.<br />
Die schlaue Art des Sparens –<br />
Entwickeln Sie passgenaue Methoden, um Ihren Einkauf kosteneffizient zu gestalten<br />
Prof. Dr. Jochem Piontek, Professor für Logistics Engineering & Management, HS Bremerhaven<br />
Sparen geht immer. Die Fragen sind nur „Wo?“ und „Wie?“. Werden Sie vom Einkaufsleiter zum Einspar-Meister:<br />
Entwickeln Sie in diesem Workshop mit Prof. Dr. Jochem Piontek passgenaue Methoden, um Ihren Einkauf<br />
kosteneffizient zu gestalten ohne die Qualität zu vernachlässigen. Das Ergebnis: Die Geschäftsführung liegt<br />
Ihnen zu Füßen.<br />
Brennen statt Ausbrennen! –<br />
Konzipieren Sie Ihr passgenaues Anti-Stress-Rezept für mehr Gelassenheit und Leistungsstärke<br />
Steven Töteberg, Spezialist für Selbstwahrnehmung & Stressprävention<br />
Viele, vor allem männliche, Führungskräfte behaupten von sich, keinen Stress zu haben und vor allem, dass<br />
er Ihnen nichts anhaben kann. Schließlich kennt ein Indianer keinen Stress! Schärfen Sie in diesem Preworkshop<br />
Ihre »Stehauf-Kompetenz« und konzipieren Sie Ihr Anti-Stress-Rezept. Brennen Sie für Ihren Job ohne<br />
auszubrennen!<br />
17:30 – 19:00 Uhr | Hauptvortrag<br />
Exklusiver<br />
Keynote-<br />
Speaker<br />
Germany first! –<br />
Warum Deutschland als Standort für Produktion und Einkauf wieder relevant werden muss<br />
Wolfgang Grupp, CEO Trigema<br />
»Ein Land, das zu 86 Prozent vom Export lebt, wird ohne Fabriken und Arbeiter nicht zukunftsfähig sein!«<br />
So lautet eine Kernaussage vom Trigema-Chef Wolfgang Grupp. In seinem spannenden Vortrag erfahren<br />
Sie als Einkaufsleiter, warum Deutschland als Standort für Produktion und Einkauf wieder relevant werden<br />
muss. Getreu dem Motto »Germany first!«<br />
19:00 – 20:00 Uhr | Sektempfang & Buffet, Networking der Teilnehmer und Aussteller sowie Besuch der Fachausstellung<br />
Dank der kostenlosen Rücktrittsgarantie ganz ohne Risiko anmelden!<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 43
Kongresstag 1: Dienstag, 26. Mai 2020<br />
Profitieren Sie vom Know-how der über 80 renommierten nationalen und internationalen<br />
Top-Referenten und 100 zukunftsweisenden Vorträgen und Workshops!<br />
08:00 – 09:00 Uhr | Anmeldung, Begrüßungskaffee und Eröffnung der Fachausstellung<br />
09:00 – 09:30 Uhr | Eröffnung des DELK 2020<br />
09:30 – 10:30 Uhr | Eröffnungsvortrag<br />
Kongresstag 1<br />
HV 2<br />
Nächste Ausfahrt Zukunft! –<br />
Wie Sie als Einkaufsleiter von KI und Digitalisierung profitieren<br />
Ranga Yogeshwar, Deutschlands bekanntester Wissenschaftsjournalist<br />
Unsere Welt entwickelt sich so rasant wie nie zuvor. Das geht auch am Einkauf nicht spurlos vorbei. Als Einkaufsleiter sind<br />
Sie in der Pflicht mit diesem Wandel Schritt zu halten. Diskutieren Sie mit Ranga Yogeshwar, wie Sie heute und morgen von<br />
KI und Digitalisierung profitieren können. Bleiben Sie auf der Höhe der Zeit!<br />
10:30 – 11:30 Uhr | Kaffee & Snacks, Networking und Besuch der begleitenden Fachausstellung<br />
11:30 – 12:45 Uhr | Vorträge und Praxisforen<br />
Kongresstag 1<br />
Kongresstag 1<br />
PF 46 HV 5<br />
PF 15 PF 35 PF 25 PF 14<br />
HV 4<br />
HV 3<br />
NO LIMITS –<br />
Wie schaffe ich als Einkaufsleiter mein Ziel?<br />
Joey Kelly, Musiker, Extremsportler, Autor & Motivationscoach<br />
Joey Kelly ist der Inbegriff von »Durchhaltevermögen«. Erfahren Sie, wie Sie als Einkaufsleiter selbst unter schwierigen<br />
Bedingungen Ihre Visionen in die Tat umsetzen! Lernen Sie, wie Sie mit absoluter Disziplin und viel Ehrgeiz Ihre Ziele<br />
erreichen und sich zukunftsorientiert neue Meilensteine setzen. Wachsen Sie über sich hinaus!<br />
Einkauf 4.0 –<br />
Was vom Digitalisierungshype in der Praxis übrigbleibt<br />
Prof. Dr. Elmar Bräkling, Professor für ABWL, insb. <strong>Beschaffung</strong> & Logistik, HS Koblenz<br />
4.0 – Revolution oder Evolution? Was bedeutet der Megatrend Digitalisierung eigentlich für die industrielle Praxis?<br />
Wie verändert er Fertigungs- und Lieferkonzepte und welche Implikationen hat das für den Einkauf? Diskutieren Sie<br />
mit Prof. Dr. Bräkling, welchen zentralen Zukunftsherausforderungen Sie sich als Einkaufsleiter stellen müssen.<br />
Totmotiviert?! – Das Ende der Motivationslügen und was<br />
Ihre Mitarbeiter wirklich antreibt<br />
Steffen Kirchner<br />
Mentaltrainer & Businesscoach<br />
Gefürchtet, geliebt, gebenchmarkt? –<br />
Was moderne <strong>Beschaffung</strong> für Ihren Einkauf bedeutet<br />
Prof. Dr. Stefan Zeisel<br />
Professor für BWL, HS Niederrhein<br />
Ein unmoralisches Angebot? –<br />
So hat Korruption in Ihrem Einkauf keine Chance<br />
Dr. Vivien Veit<br />
Rechtsanwältin & Antikorruptions-Spezialistin<br />
Zeig, was du sagen willst – Wie Sie als Einkaufsleiter mit<br />
authentischer Körpersprache voll überzeugen<br />
Andreas Hartmann<br />
Experte für Körpersprache & Wirkung<br />
12:45 – 14:30 Uhr | Mittagsbuffet, Networking und Besuch der begleitenden Fachausstellung<br />
PF 36<br />
PF 51<br />
PF 45<br />
14:30 – 15:45 Uhr | Vorträge und Praxisforen<br />
Prävention statt operativer Hektik – So werden Sie mit Risikomanagement<br />
im Einkauf der DIN ISO 9001:2015 gerecht<br />
Frank Sundermann<br />
Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />
Auf zu neuen Märkten – Wie Ihnen der Einstieg in das<br />
Lieferantenmanagement der Zukunft gelingt<br />
Prof. Dr. Marc Helmold<br />
Professor für ABWL, IUBH<br />
KI im Einkauf –<br />
Wie Verhandlungsavatare Ihr Leben radikal vereinfachen<br />
Prof. Dr. Holger Schiele<br />
Professor of Technology Management, Twente University<br />
Von schrägen Vögeln und grauen Mäuschen –<br />
So stärken Sie Akzeptanz und Toleranz in Ihrem Team<br />
Olivia Jones, Deutschlands Drag Queen Nummer 1<br />
Sie ist groß, bunt und fällt auf! Paradiesvogel Olivia Jones weiß, wie es ist, der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu sein –<br />
ob positiv oder negativ. Diskutieren Sie mit Deutschlands Drag Queen Nummer 1, wie Sie eine Kultur der Akzeptanz und<br />
Toleranz fördern, in der sich Ihre Mitarbeiter wohl fühlen und ihre Talente voll entfalten.<br />
Qualität statt Quantität! – Herausforderung und<br />
Optimierungspotenzial für Ihr Datenmanagement<br />
Thomas Schäffer<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, HS Heilbronn<br />
PF 26<br />
PF 27<br />
Eventvortrag<br />
Effizienz rauf, Kosten runter – Mit dem passenden<br />
Controlling haben Sie Ihren Einkauf im Griff<br />
Prof. Dr. Jochem Piontek<br />
Professor für Logistics Engineering, HS Bremerhaven<br />
Vom Einkaufsleiter zum Strategen –<br />
Wie Sie aktives Wertschöpfungsmanagement betreiben<br />
Andreas Stollenwerk<br />
Spezialist für Einkaufsmanagement<br />
44 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11<br />
Informationen zu Vorträgen und Referenten unter: www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de
Kongresstag 1: Dienstag, 26. Mai 2020<br />
Lassen Sie sich inspirieren in über 80 praxisrelevanten Hauptvorträgen und Praxisforen<br />
renommierter Experten und Top-Speakern – speziell für Sie als Einkaufsleiter.<br />
14:30 – 15:45 Uhr | Vorträge und Praxisforen<br />
HV 6<br />
Eventvortrag<br />
Gladiatortraining –<br />
Nur wer selbst zu Höchstleistungen motiviert ist, führt sein Team zum Sieg<br />
Ralf Moeller, Schauspieler & ehemaliger Mr. Universum<br />
Für Gladiatoren ging es in der Arena um Leben und Tod! Entschlossenheit und der unbedingte Wille zum Erfolg sind auch<br />
für Führungskräfte der Neuzeit elementar. Gehen Sie als Einkaufsleiter motiviert und voller Zuversicht voraus – Ihr Team<br />
wird Ihnen voller Überzeugung folgen. Ralf Moeller zeigt Ihnen, wie das gelingt.<br />
Kongresstag 1<br />
Kongresstag 1<br />
Foto © Pick<br />
PF 16<br />
PF 47<br />
PF 37<br />
PF 19<br />
PF 38 PF 20 PF 28<br />
Ihr Ass im Ärmel – So optimieren Sie mit modernem<br />
Prozessmanagement Ihren Einkauf<br />
Prof. Dr. Thomas Liebetruth<br />
Professor für Internationale BWL, OTH Regensburg<br />
15:45 – 16:45 Uhr | Kaffee & Kuchen, Networking und Besuch der begleitenden Fachausstellung<br />
HV 7<br />
HV8<br />
Das Ende des Einkaufs? – Dieser Paradigmenwechsel kommt<br />
mit der Digitalisierung auf Sie zu<br />
Prof. Dr. Michael Benz<br />
Studiengangsleiter International Logistics & SCM, ISM<br />
Die richtigen Knöpfe drücken! –<br />
Professionelles Verhandlungstraining für Einkaufsleiter<br />
Prof. Dr. Tilman Eichstädt<br />
Global VP Purchasing, HelloFresh<br />
It’s Showtime! – So brillieren Sie mit Schlagfertigkeit und<br />
Souveränität auf der Bühne des Lebens<br />
Christian Lindemann<br />
Showman beim Cirque du Soleil<br />
EBIT oder Ethik? –<br />
Wie Sie als Einkaufsleiter Gewissen und Geschäft vereinen<br />
Heinz Jiranek<br />
Diplom-Psychologe<br />
Lassen Sie Ihre Stimme sprechen! – So treffen Sie als<br />
Einkaufsleiter bei jeder Verhandlung den richtigen Ton<br />
Anno Lauten<br />
Stimmtrainer<br />
Im Dutzend billiger?! – So gestalten Sie als Einkaufsleiter<br />
erfolgreiche <strong>Beschaffung</strong>skooperationen<br />
Prof. Dr. Elmar Holschbach<br />
Professor für BWL, FH Südwestfalen<br />
PF 39 PF 29<br />
RT 1 PF 17 PF 18<br />
16:45 – 18:00 Uhr | Vorträge und Praxisforen<br />
PF 48<br />
Shi(f)t happens – Warum Ihr Geschäftsmodell von heute,<br />
morgen schon veraltet ist<br />
Prof. Dr. Axel Winkelmann<br />
Professor für BWL & Wirtschaftsinformatik, Uni Würzburg<br />
Round-Table-Gespräche:<br />
Diskutieren Sie mit Experten wie Joey Kelly,<br />
Prof. Dr. Elmar Bräkling und Steffen Kirchner<br />
im kleinsten Teilnehmerkreis direkt und exklusiv.<br />
Mit Herz und Hirn –<br />
Warum Kompetenz und Leidenschaft Ihre Formel zum Erfolg sind<br />
Reiner Calmund, Fußballexperte, Unternehmer & kulinarischer Genussmensch<br />
Er klopft Sprüche ohne Ende, doch ein Sprücheklopfer ist er nicht. Alles was Reiner Calmund anpackt verfolgt er getreu dem<br />
Motto: „Kompetenz und Leidenschaft, das ist die Formel zum Erfolg“. Ob Fußball oder Wirtschaft – dieses Credo gilt!<br />
In seinem Vortrag möchte er mit Ihnen genau darüber – über Leidenschaft und Kompetenz – sprechen.<br />
»Killerinstinkt« für den Einkauf –<br />
Wie Sie KI, Big Data & Co. optimal für sich nutzen<br />
Prof. Dr. Dr. Jivka Ovtcharova, Leiterin Institut für Informationsmanagement im Ingenieurwesen, KIT<br />
No risk, no fun! Das sollte Ihr Mantra sein, wenn Sie KI, Big Data & Co. als Einkaufsleiter optimal für sich nutzen wollen.<br />
Prof. Dr. Dr. Jivka Ovtcharova weckt Ihren »Killerinstinkt«, denn wenn Sie nicht bereit sind Ihre Komfortzone zu verlassen,<br />
dann geht Ihr Einkauf nirgendwo hin – schon gar nicht in eine digitale Zukunft!<br />
PF 52<br />
Zeitmanagement 4.0 – Überlebensstrategien für<br />
Einkaufsleiter in Zeiten der Informationsüberflutung<br />
Martin Geiger<br />
Effizienztrainer<br />
Ohne geht es nicht – Warum Materialgruppenstrategien für<br />
einen guten Einkauf unerlässlich sind<br />
Prof. Dr. Gerhard Heß<br />
Professor für Supply Management, TH Nürnberg<br />
No risk, more fun! –<br />
Wie Sie die Risiken im Lieferantenportfolio sicher steuern<br />
Prof. Dr. Julia Bendul<br />
Professorin für Netzwerkoptimierung, RWTH Aachen<br />
Goodbye Deutschland?! – Offshoring, Reshoring und deren<br />
Bedeutung für regionale Produktionsstandorte<br />
Prof. Dr. Steffen Kinkel<br />
Professor für Wirtschaftsinformatik, HS Karlsruhe<br />
Big Data: Da weiß man was man hat!? –<br />
Optimales Risikomanagement mit Prescriptive Analytics<br />
Christian Mandl<br />
Lehrstuhl für Logistik & SCM, TU München<br />
18:00 – 19:00 Uhr | Sektempfang & Snacks, Networking der Teilnehmer und Aussteller<br />
19:00 – 00:00 Uhr | Exklusives Abend-Event mit Show-Act, Gala-Programm und Buffet<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 45<br />
Stellen Sie sich aus dem umfangreichen Vortragsangebot Ihr persönliches Kongressprogramm zusammen
Kongresstag 2: Mittwoch, 27. Mai 2020<br />
Profitieren Sie von sofort anwendbaren Lösungen für Ihren Arbeitsalltag sowie einem intensiven<br />
Austausch mit Deutschlands renommiertesten Experten und Kollegen aus der Praxis!<br />
08:00 – 09:00 Uhr | Begrüßungskaffee und Besuch der begleitenden Fachausstellung<br />
09:00 – 10:15 Uhr | Vorträge und Praxisforen<br />
Bild ©Johannes Haas<br />
HV 9<br />
Keep it simple –<br />
Wie Sie als Einkaufsleiter komplexe Zusammenhänge an den Mann bekommen<br />
Ralph Caspers, »Sendung mit der Maus«-Moderator, UN-Botschafter & Autor<br />
Ralph Caspers versteht es, Komplexes einfach zu vermitteln. In fast 20 Jahren »Sendung mit der Maus« hat er sein<br />
Erklär-Talent perfektioniert. Er weiht Sie als Einkaufsleiter in seine Techniken ein. Bringen Sie schwer Verständliches auf den<br />
Punkt. Sorgen Sie dafür, dass um Sie herum ein Licht nach dem anderen aufgeht – und auch an bleibt!<br />
Kongresstag 2<br />
HV 10<br />
PF 21<br />
Ein Blick in die Kristallkugel des Einkaufs –<br />
Was Sie heute über den Einkauf von morgen wissen müssen<br />
Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky, Lehrstuhl für BWL & Industriebetriebslehre, Uni Würzburg<br />
Digitalisierung, Automatisierung, E-Procurement – an diesen Begriffen kommen Sie als Einkaufsleiter nicht mehr vorbei.<br />
Doch welche Auswirkungen haben neue Trends auf Ihre Abteilung? Werfen Sie gemeinsam mit Prof. Dr. Bogaschewsky<br />
einen Blick in die Kristallkugel. Erfahren Sie von ihm, was Sie heute über den Einkauf von morgen wissen müssen!<br />
Die härteste Spezialeinheit der Welt –<br />
Und was Deutschlands Einkaufsleiter von ihr lernen können<br />
Ingo Mathe<br />
Kampfschwimmer & Psychologe<br />
PF 30<br />
Hätten Sie's gewusst? – Die Top 10 der häufigsten Irrtümer<br />
im Einkaufsrecht und wie Sie diese vermeiden<br />
Dr. Jan Bohnstedt<br />
Rechtsanwalt, Bartsch Rechtsanwälte<br />
PF 41<br />
Supply Chain Management 2030 – Diese Megatrends in<br />
<strong>Beschaffung</strong>, Einkauf und Logistik müssen Sie kennen<br />
Prof. Dr. Wanja Wellbrock<br />
Professor für ABWL & Logistik, Uni Marburg<br />
PF 49<br />
Procurement Excellence – So wird Ihre <strong>Beschaffung</strong> zum<br />
digitalen Erfolgsfaktor für das ganze Unternehmen<br />
Prof. Dr. Willi Darr<br />
Professor Wirtschaft & Internationales Management, HS Hof<br />
PF 31<br />
Geld regiert die Welt – Mit diesen Methoden treiben Sie die<br />
Kostenoptimierung in Ihrem Einkauf voran<br />
Prof. Dr. Willi Muschinski<br />
Professor für ABWL, HS Niederrhein<br />
Bild © Fotostudio Fischer<br />
PF 22<br />
Soll ich oder soll ich nicht? – Wie der Reasoned Action<br />
Approach Ihr Handeln als Einkaufsleiter revolutioniert<br />
Prof. Dr. Rudolf Large<br />
Leitung Betriebswirtschaftliches Institut, Uni Stuttgart<br />
PF 42<br />
Risikomanagement 4.0 –<br />
Was die Digitalisierung für Ihre Lieferketten bedeutet<br />
Ernst Kranert<br />
Einkaufschef, Wolf GmbH<br />
RT 2<br />
Round-Table-Gespräche:<br />
Diskutieren Sie mit Experten wie Joachim Llambi<br />
Prof. Dr. Thomas Hanke und Wilfried Breuer<br />
im kleinsten Teilnehmerkreis direkt und exklusiv.<br />
Abend-Event in der Stadthalle Düsseldorf<br />
Erleben Sie nach dem ersten Kongresstag am 26. Mai unsere außergewöhnliche<br />
Abend-Veranstaltung.<br />
Abend-Event<br />
optional zubuchbar<br />
Freuen Sie sich auf faszinierende Unterhaltung, die Sie nachhaltig inspiriert und innerlich bewegt – der »blonde Shaolin«<br />
Marc Gassert zieht sein Publikum in den Bann wie kein anderer. Lassen Sie sich von außergewöhnlichen Show-Acts mitreißen.<br />
Tauschen Sie sich in angenehmer Atmosphäre intensiv mit Kolleginnen und Kollegen aus. Außerdem erwartet Sie ein<br />
Buffet mit kleinen und großen Köstlichkeiten inklusive aller Getränke.<br />
46 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11<br />
Jetzt dazu buchen: Abend-Event mit Show-Acts und Buffet!
Kongresstag 2: Mittwoch, 27. Mai 2020<br />
Tauschen Sie sich im direkten Gespräch mit Kolleginnen, Kollegen und ausgewiesenen Experten<br />
zu Fachfragen und einkaufsrelevanten Themen aus.<br />
10:15 – 11:15 Uhr | Kaffee & Snacks, Networking und Besuch der begleitenden Fachausstellung<br />
11:15 – 12:30 Uhr | Vorträge und Praxisforen<br />
HV 11<br />
Eventvortrag<br />
Auf die Haltung kommt es an! –<br />
Machen Sie als Einkaufsleiter auf jedem Parkett eine gute Figur<br />
Joachim Llambi, »Let's Dance«-Juror & Turniertänzer<br />
Körperhaltung, Stimme, Mimik – alles Schlüsselelemente für Autorität! Mit der richtigen Haltung und dem gewissen Taktgefühl<br />
beherrschen Sie jede Situation souverän. Joachim Llambi, der TV-Moderator und professionelle Turniertänzer, verrät<br />
Ihnen, wie Sie alles aus Ihrer Person herausholen. Nehmen Sie Haltung an!<br />
Kongresstag 2<br />
HV 12<br />
PF 32<br />
Unter Beschuss –<br />
Als Einkaufsleiter auch im Ausnahmezustand erfolgreich verhandeln<br />
Wilfried Breuer, Verhandlungsexperte<br />
Liefertermine, Preise und Transportkonditionen – als Einkaufsleiter sind harte Verhandlungen Ihr täglich Brot. Sie müssen<br />
Ihre Ansprüche durchsetzen, bei Dienstleistern, Produzenten und gegenüber der Geschäftsführung. Mit Wilfried Breuers<br />
Tipps werden Sie Ihre Ziele souverän erreichen und auch in heiklen Situationen professionell verhandeln.<br />
Kennzahlen und Kennzahlensysteme –<br />
Schätzt Du noch oder misst Du schon?<br />
Prof. Dr. Bert Leyendecker<br />
Forschungsprofessor, HS Koblenz<br />
PF 44<br />
London, Rio, Tokyo – Warum Global Procurement nur mit<br />
Global Mindset funktioniert<br />
Prof. Dr. Thomas Hanke<br />
stellv. Direktor, ILD, FOM Essen<br />
PF 23<br />
Führen mit der Shaolin-Strategie –<br />
Von der inneren Ruhe zur äußeren Stärke<br />
Großmeister Shi Yan Liang<br />
Shaolin Mönch<br />
PF 33<br />
Maverick-Buying – So bekommen Sie die trojanischen Pferde<br />
in Ihrem Unternehmen unter Kontrolle<br />
Prof. Dr. Tobias Frenzel<br />
Professor für Wirtschaftsingenieurwesen, Ostfalia Hochschule<br />
PF 50<br />
Contracting 4.0 –<br />
Das sind die neuen Vertragsmodelle für die Digitalisierung<br />
Prof. Dr. Michael Eßig<br />
Professor für WOW, Uni Bundeswehr München<br />
PF 24<br />
Top-Einkäufer = Top-Einkauf – Wie Sie Ihr <strong>Beschaffung</strong>steam durch<br />
gezielte Personalentwicklung zu Höchstleistungen führen<br />
Prof. Dr. Elisabeth Fröhlich<br />
Präsidentin, CBS Köln<br />
PF 43<br />
Marktdesign im Einkauf – Was ist das, was kann das und was<br />
bringt es Ihnen als Einkaufsleiter?<br />
Prof. Dr. Vitali Gretschko<br />
Leiter ZEW-Forschungsgruppe »Marktdesign«, Uni Mannheim<br />
PF 34<br />
Ein Fall für zwei – Wie und warum Einkauf & Logistik bei<br />
<strong>Beschaffung</strong>sentscheidungen Hand in Hand arbeiten sollten<br />
Dr. Tobias Breitling<br />
Projektmanager, Daimler AG<br />
12:30 – 13:45 Uhr | Mittagsbuffet, Networking und Besuch der begleitenden Fachausstellung<br />
13:45 – 14:45 Uhr | Abschlussvortrag<br />
Kongresstag 2<br />
HV 13<br />
Zwischen den Fronten –<br />
Wie Sie als Einkaufsleiter Entscheidungen unter Druck richtig treffen<br />
Urs Meier, Weltschiedsrichter, Unternehmer & Autor<br />
Als Einkaufsleiter müssen Sie komplexe Entscheidungen treffen, oft unter Druck und in Sekunden. Dabei geht es um mehr<br />
als richtig oder falsch – Ihr Urteil entscheidet über Erfolg oder Misserfolg Ihres Unternehmens. Lernen Sie, richtige Entscheidungen<br />
sicher zu treffen, aber auch mit Niederlagen souverän umzugehen.<br />
14:45 – 15:00 Uhr | Verabschiedung<br />
Das sagen Ihre Kollegen über den DELK:<br />
Heinrich Schuster<br />
Leiter Einkauf & Logistik, Köln<br />
»Tolles Programm mit einer<br />
beeindruckenden Referentenauswahl.<br />
Die Themen des DELK<br />
sind für mich einfach perfekt. Gerade die<br />
Vorträge zum Thema Einkaufsorganisation<br />
interessieren mich besonders. Ich freue mich<br />
auch auf die Networking-Möglichkeiten vor<br />
Ort. Ich bin dabei!«<br />
Sebastian Boll<br />
Einkaufsleiter, Chemnitz<br />
»Der DELK kommt gerade zur<br />
rechten Zeit. Ich bin erst seit<br />
zwei Monaten in der Leitungsfunktion,<br />
da kommt dieses tolle Kongressangebot<br />
genau richtig. So kann ich mich<br />
gleich intensiv mit Kollegen und Referenten<br />
austauschen. Das lasse ich mir nicht entgehen.«<br />
Marc-Alexander Kamp,<br />
Leiter Strat. Einkauf, Frankfurt<br />
»Der DELK wurde mir von einem<br />
Kollegen empfohlen. Innovatives<br />
neues Format, optimal für mich.<br />
Und die Themenauswahl finde ich einfach<br />
toll, besonders das Thema »Digitale Transformation<br />
im Einkauf«.<br />
Ich habe mich sofort angemeldet!«<br />
Fotos © fotolia<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11<br />
Dank kostenloser Rücktrittsgarantie ganz ohne Risiko anmelden!<br />
47
Fax-Anmeldung zum Kongress: 09261 / 969-4298<br />
Im Internet anmelden unter: www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de<br />
E-Mail-Anmeldungen zum Kongress: anmeldung@einkaufsleiterkongress.de<br />
Für weitere Fragen oder telefonische Anmeldung: Tel. 09261 / 969-4222<br />
Wolters Kluwer Deutschland GmbH, Güterstraße 8, 96317 Kronach<br />
Ja, ich bin beim DELK 2020 dabei!<br />
Jetzt Frühbucherpreis<br />
von nur 349 €<br />
statt 1.199 €<br />
bis zum 31.12.2019 sichern!<br />
Hiermit buche ich meine Teilnahme am<br />
Deutschen Einkaufsleiterkongress<br />
am 26. und 27. Mai 2020<br />
Hauptkongress<br />
zum Preis von 1.199 Euro (zzgl. MwSt.)<br />
349 Euro Frühbucherpreis - gültig bis 31.12.2019<br />
Melden Sie sich jetzt an und sparen Sie 850 Euro!<br />
Ohne Risiko dank unserer kostenlosen Rücktrittsgarantie!<br />
Zusätzlich buche ich:<br />
Vor-Kongresstag mit dem Preworkshop Nr. …………<br />
inkl. Event-Vortrag, Sektempfang und Networking am Montag,<br />
25. Mai 2020, zum Preis von 399 Euro (zzgl. MwSt.)<br />
149 Euro Frühbucherpreis - gültig bis 31.12.2019!<br />
das exklusive Abend-Event mit Show-Act, Gala-Programm,<br />
All-inclusive-Getränken und Buffet am Dienstag,<br />
26. Mai 2020, zum Preis von 99 Euro (zzgl. MwSt.)<br />
Den Betrag zahle ich nach Erhalt der Rechnung.<br />
Bitte hier Ihre Adresse eintragen: 01266/001<br />
Name, Vorname<br />
Hotels zum Vorzugspreis – Exklusive Konditionen für Sie<br />
als Teilnehmer<br />
Als Teilnehmer des DELK haben Sie die Möglichkeit, exklusive Partnerhotels<br />
in direkter Nähe zum Veranstaltungsort zu besonders günstigen Vorzugskonditionen<br />
mit deutlicher Ersparnis zu buchen. Reservieren Sie jetzt Ihre<br />
Übernachtung bei einem unserer Partnerhotels und genießen Sie besten<br />
Service für Ihren Aufenthalt beim Deutschen Einkaufsleiterkongress 2020.<br />
Ausführliche Informationen und die Buchungsmöglichkeit finden Sie unter:<br />
www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de/service/uebernachtung<br />
Profitieren Sie von 2,5 Tagen vollgepackt mit wertvollem Wissen<br />
und neuen Anregungen für Ihren Arbeitsalltag! Melden Sie sich<br />
jetzt an!<br />
Die Top-Veranstaltung im Einkaufsleiterbereich:<br />
Mit mehr als 2.000 Teilnehmern, 100 Fachvorträgen und über<br />
80 Top-Referenten bietet Ihnen der DELK ein einmalig breit gefächertes<br />
Wissensspektrum und praxisrelevante Lösungen für Ihren Arbeitsalltag.<br />
Stellen Sie sich jetzt Ihr individuelles Programm zusammen!<br />
Ihre Inklusivleistungen:<br />
Genießen Sie ein gehobenes Ambiente: Vom Sektempfang über<br />
verschiedene Pausensnacks wie Kaffee, Kuchen und Gebäck bis hin<br />
zu kalten und warmen Speisen lässt der DELK keine Wünsche offen.<br />
Die All-inclusive-Verpflegung schließt auch Ihre Getränke ein.<br />
Ihre Tagungsmappe sowie alle wichtigen Informationen erhalten Sie<br />
exklusiv und unaufgefordert.<br />
Kunden-Nr.<br />
Branche<br />
Firma<br />
Funktion<br />
Straße, Postfach<br />
PLZ, Ort<br />
E-Mail-Adresse (Wichtig für spätere Buchung und für Neuigkeiten zum Kongress)<br />
Telefon<br />
Datum<br />
Fax<br />
Unterschrift<br />
Hiermit erkenne ich die Anmeldebedingungen zum Deutschen Einkaufsleiterkongress an, die ich im Internet unter<br />
www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de finde. Preise verstehen sich zzgl. MwSt. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzhinweise unter<br />
www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de/datenschutz<br />
Ich bestelle die umfangreiche Kongressdokumentation mit mehr als<br />
1.000 PowerPoint-Folien der Vorträge, Abstracts und Arbeitshilfen<br />
zum Selbstkostenpreis. So haben meine Kollegen und ich die Möglichkeit,<br />
ausgewählte Inhalte des Kongresses noch einmal zu vertiefen. Auf die<br />
Kongressunterlagen kann ich ca. 3 Wochen nach dem DELK 2020 online –<br />
mit personalisiertem Zugangscode – zugreifen.<br />
Kongressdokumentation DELK 2020 (Download)<br />
als Teilnehmer zum Vorzugspreis von statt 129 Euro<br />
nur 79 Euro (zzgl. MwSt.)<br />
MEINE RÜCKTRITTSGARANTIE<br />
Diese Buchung kann ich bis 8 Wochen vor Beginn des Kongresses<br />
jederzeit ohne Angabe von Gründen stornieren. In diesem Fall<br />
erhalte ich die Teilnahmegebühr in voller Höhe erstattet.<br />
Falls ich persönlich verhindert sein sollte, kann ich einen Ersatzteilnehmer<br />
benennen, der mit meinem Ticket den Kongress<br />
besucht.<br />
Für die Umbuchung entstehen mir keinerlei Kosten!<br />
Stand 09/2019 – Änderungen und Irrtümer vorbehalten<br />
48 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11<br />
Jetzt Teilnahme sichern unter: www.deutscher-einkaufsleiterkongress.de
MANAGEMENT<br />
Amazon Business Exchange in London<br />
Profi-Einkauf wie privat<br />
Amazon Business lud zum ersten Mal europäische CPOs nach London ein.<br />
500 Teilnehmer kamen und erfuhren aus erster Hand, was Amazon großen<br />
Unternehmen bieten kann. <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> war dabei.<br />
Networking und Erfahrungsaustausch in einer<br />
internationalen , entspannten Atmosphäre während<br />
der ABX in London. Bild: Amazon<br />
Anfang Oktober trafen sich 500 Teilnehmer,<br />
davon viele europäische CPOs, zum ersten<br />
Amazon Business Event ABX in London. Viele<br />
CPOs wollten herausfinden, was Amazon<br />
Business ihren Unternehmen zu bieten hat<br />
und wie andere Unternehmen diese Plattform<br />
bereits einsetzen, zudem welche Erfahrungen<br />
diese dabei gemacht haben. Die Amazon<br />
Business Exchange (ABX) bot eine gute<br />
Mischung aus interessanten Anwenderbeispielen,<br />
Neuheiten und vielen Networking-<br />
Gelegenheiten bei einer sehr entspannten<br />
Atmosphäre. „Teilnehmer aus ganz Europa<br />
erfahren auf diesem Event, wie sie den digi -<br />
talen Wandel in der <strong>Beschaffung</strong> weiter<br />
beschleunigen, Innovationen schneller umsetzen<br />
und agilere, effizientere Prozesse und<br />
Organisationen aufsetzen können“, versprach<br />
Florian Böhme, Director DACH bei Amazon<br />
Business, im Vorfeld.<br />
Dietmar Harteveld, Head of SCM<br />
EMEA bei Siemens in UK, berichtet<br />
über seine Erfahrungen mit<br />
Amazon Business. Bild: Schulz<br />
Für Einkäufer besonders interessant waren die<br />
Berichte ihrer Einkäuferkollegen, die bereits<br />
Erfahrungen mit der Einführung von Amazon<br />
Business in ihren Unternehmen gesammelt<br />
haben. So berichteten unter anderem Dietmar<br />
Harteveld, Head of SCM EMEA bei Siemens in<br />
UK, und Paul Harlington, Group Procurement<br />
Director bei der TUI, über die notwendigen<br />
organisatorischen Veränderungen und die ersten<br />
Ergebnisse der Implementierung der Plattform<br />
in den internen Workflow.<br />
Siemens und TUI – aktive Kunden<br />
Dietmar Harteveld von Siemens erklärte uns<br />
im Gespräch, dass man in UK viel mutiger sei<br />
als in Deutschland, Neues auszuprobieren<br />
und innovative Wege zu gehen. Die Erfahrungen,<br />
die man dort sammle, bringen dem ganzen<br />
Unternehmen Nutzen. Über unsere Gespräche<br />
mit den Rednern berichten wir in der<br />
nächsten Ausgabe von <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>.<br />
Am Ende des Tages wurden die Gewinner des<br />
neuen ABX Award in drei Kategorien bekannt<br />
gegeben: ABB, Walsall Council und Cepsa.<br />
Der Visionary Award für ABB<br />
ABB erhielt den sogenannten Visionary<br />
Award. Die Auszeichnung geht an Einkaufsteams,<br />
die eine ambitionierte Vision haben<br />
und umsetzen – und groß denken: über die<br />
Zukunft der digitalen Transformation im Einkauf<br />
und darüber, wie Amazon Business eine<br />
Rolle spielen kann. Um auf ihre Vision hinzuarbeiten,<br />
die <strong>Beschaffung</strong> in der heutigen<br />
Welt so zu skalieren, dass sie den Erwartungen<br />
ihrer Nutzer entspricht, hat ABB ihr Amazon-Business-Konto<br />
auf 42 juristische Personen<br />
aufgestockt und konnte die Freitext Bestellungen<br />
um bis zu zweistellige Prozentsätze<br />
reduzieren und gleichzeitig die Zufriedenheit<br />
der Nutzer im Kaufprozess erhöhen. Das<br />
Bestreben, einer Kaufpopulation von über<br />
1400 Nutzern in Deutschland, Österreich, der<br />
Schweiz und Polen den Zugang zum Konto<br />
sowie ein Konto in den USA zu ermöglichen,<br />
macht ABB zum Gewinner des diesjährigen<br />
Visionary Award.<br />
„In unserer schnelllebigen Welt von heute,<br />
und insbesondere in einem so digital geprägten<br />
Unternehmen wie ABB, dreht sich alles<br />
um die Benutzerfreundlichkeit“, sagt Sven<br />
Eisel , Lead Procurement & Logistic Business<br />
Partner Germany und France Hub und die<br />
treibende Kraft hinter der Amazon Business<br />
Implementierung bei ABB. „Unsere Vision ist<br />
es, unseren internen Kunden einen schnellen<br />
Self-Service durch moderne Technologien zu<br />
ermöglichen, indem wir unsere bestehende<br />
E-Procurement-Lösung mit Amazon Business<br />
verbinden. Kleinteilige Artikel auf einer einzigen<br />
Website in konsolidierter Form einzukaufen,<br />
bietet den Benutzern eine sehr einfache<br />
und schlanke Handhabung, was unsere betriebliche<br />
Effizienz deutlich erhöht.“ (sas)<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf YouTube!<br />
Magnetsysteme ı Magnetgummi ı Magnetfolie ı Bedruckte Magnete ı Magnethaftflächen<br />
Tel +49 9367 / 98977-0 ı Mail info@schallenkammer.de ı Web www.schallenkammer.de<br />
Ihr Ideengeber, Entwicklungspartner und<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 49<br />
Zulieferer für magnetische Lösungen.
TITEL I BETRIEB<br />
Die Plattform ist als Komplett lösung konzipiert, die auch Unternehmen<br />
mit hohem Reifegrad Einsparungspotenziale bietet.<br />
Bild: simple system, mjaud/adobe.stock.com<br />
Die gebührenfreie <strong>Beschaffung</strong>splattform für alle Points-of-Need im Unternehmen<br />
„Wir erproben Lösungen zunächst<br />
bei uns im Unternehmen“<br />
Das Unternehmen simple system schaut in die Zukunft. Im Interview erklärt Geschäftsführer Andreas Moser die<br />
Erweiterungen auf der Plattform, die mit ihrem Vernetzungskonzept sowie der Integrationslösung „simple<br />
system Cockpit“ Kunden und Lieferanten neue Möglichkeiten in der indirekten <strong>Beschaffung</strong> eröffnet.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: simple system steht für „transparente und effektive<br />
<strong>Beschaffung</strong>“. Wie setzen Sie diese Aussage um?<br />
Moser: Es ist ein Versprechen an Kunden und Lieferanten. Mit unserer<br />
Plattform können Kunden und Lieferanten „out of the box“ ihre Geschäftsbeziehungen<br />
digitalisieren. Das bedeutet, dass sie rasch eine<br />
Datenlage zur Hand bekommen, mit deren Hilfe sie analysieren können,<br />
wo und zu welchen Konditionen welche Sortimente beschafft,<br />
beziehungsweise verkauft werden. Mit simple system besteht die<br />
Möglichkeit, diese Datenströme auszuwerten, zu steuern und zu optimieren.<br />
Diesen offenen Informationsaustausch pflegen wir auch<br />
intern. Alle Mitarbeiter wissen, wo das Unternehmen steht, welche<br />
Ziele wir haben und wie sie dazu beitragen können.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: In den letzten Monaten ist simple system in<br />
eigene Büroräume eingezogen und hat nunmehr 25 Mitarbeiter. Was<br />
hat sich noch alles verändert?<br />
Moser: Wir haben es schon 2017 geschafft, alle Aufgaben des Unternehmens,<br />
vom Lieferantenmanagement über die Buchhaltung bis zur<br />
IT, intern abzudecken. So haben wir seit zwei Jahren den Unternehmenskern<br />
fest in der Hand und arbeiten komplett eigenständig. Aktuell<br />
stellen wir in der Beratung bewusst Einkäufer ein, da sie die Welt<br />
unserer Kunden und Lieferanten aus eigener Erfahrung bestens kennen.<br />
Nicht minder wichtig ist für uns der Ausbau unseres Entwicklungsteams,<br />
mit dem wir die Weiterentwicklung unserer Plattform<br />
kontinuierlich vorantreiben.<br />
50 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
„Wir haben den unbedingten Willen,<br />
Dinge auf eine elegante und fokussierte<br />
Art zu lösen.“<br />
Andreas Moser, Geschäftsführer simple system<br />
BETRIEB I TITEL<br />
Andreas Moser (re.) und Markus Decker teilen sich als Doppelspitze die<br />
Geschäftsführung des Unternehmens. Bild: simple system<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie entwickeln Sie Ihre Lösung weiter?<br />
Moser: Uns ist es sehr wichtig, dass wir Lösungen zunächst bei uns im<br />
eigenen Unternehmen erproben und allen Mitarbeitern und strategischen<br />
Partnern zugänglich machen. Das Team ist Feuer und Flamme,<br />
an neuen Use Cases und Technologien zu arbeiten. Wir haben unsere<br />
eigene App entwickelt, mit der wir unsere Versorgung für den Küchenund<br />
Sanitärbereich sicherstellen. Im Moment schaffen wir gerade die<br />
Grundlagen für Single-Sign-on-Lösungen, die die individuellen Belange<br />
unserer Kunden berücksichtigen. Unsere Entwickler testen solche<br />
Ansätze immer zuerst in unserem Büro. Darüber hinaus setzen wir<br />
einen Warenausgabeautomaten der Hoffmann Group ein, den wir<br />
scherzhaft „Manfred“ nennen, um unseren lagerhaltigen Bedarf abdecken<br />
– vom IT-Material über Leihwerkzeuge bis zu den Büroartikeln.<br />
Die Befüllung geschieht intern, externe Services nutzen wir derzeit<br />
nicht.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie unterscheiden Sie sich von anderen Lösungen<br />
in Ihrem Bereich?<br />
Moser: Unser erster Blickwinkel ist immer: Welche <strong>Beschaffung</strong>sstrategie<br />
verfolgt der Kunde und welche Stärken, Prozesse oder Werkzeuge<br />
sind schon vorhanden? Darauf bauen wir unser Lösungskonzept<br />
auf. Das ist eine Vorgehensweise, die wir am Markt selten sehen. Es<br />
gibt den schönen Spruch: Wer einen Hammer hat, hält alles für einen<br />
Nagel. Wir verkaufen keine Hämmer, wir erarbeiten passgenaue Lösungen<br />
gemeinsam mit den Kunden.<br />
Das zweite Alleinstellungsmerkmal sind unsere langjährigen Partnerschaften<br />
mit nahezu allen maßgeblichen Systemhändlern. Unser Ansatz<br />
besteht darin, dass unsere Kunden ihre indirekten Warengruppen<br />
bei einem für sie optimalen Pool an Systemlieferanten abdecken können.<br />
Dies stellt eine maximale Lieferantenbündelung sicher, während<br />
der Zugang zum geschulten Außendienst, der Problemlösungskompetenz<br />
und der Beratung zu technischen Entwicklungen durch die Lieferanten<br />
erhalten bleibt. Die hierfür nötigen Partnerschaften haben wir<br />
uns über die letzten 19 Jahre erarbeitet. Dieses gewachsene Vertrauen<br />
haben wir mit unserer Eigenständigkeit auf eine ganz neue Basis<br />
gestellt.<br />
Der dritte Aspekt ist unsere Lust an „simplen“ Lösungen. Wir haben<br />
den unbedingten Willen, Dinge auf eine elegante und fokussierte Art<br />
zu lösen.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie beschreiben Sie Ihren Mehrwert als Unternehmen?<br />
Moser: Ursprünglich war simple system vor allem eine effiziente<br />
Einstiegsoption für die indirekte <strong>Beschaffung</strong>. Die Leidenschaft, komplexe<br />
Herausforderungen auf einen einfachen Nenner zu bringen,<br />
haben wir beibehalten. Gleichzeitig haben wir unser Lösungsportfolio<br />
ausgeweitet, sodass wir auch Unternehmen, die ihren Reifegrad in der<br />
Digitalisierung bereits erhöht haben, einen langfristigen Mehrwert<br />
bieten können. Auch dort können wir enorme Verbesserungspotenziale<br />
abrufen. So haben wir uns unlängst bei einem Schweizer Konzern<br />
gegenüber der SAP-Produktpalette durchgesetzt und uns damit<br />
auch im Segment der E-Procurement Spezialisten etabliert.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was gibt es Neues bei simple system?<br />
Moser: Der klassische Ansatz für die erste Optimierungswelle in der<br />
indirekten <strong>Beschaffung</strong> ist das Kostenstellenmaterial. Dieses runden<br />
wir mittlerweile mit flexiblen Kontierungs- und Genehmigungsprozessen<br />
ab. Darüber hinaus haben wir vielversprechende Weiterentwicklungen<br />
umgesetzt. Vor allem geht es darum, den Mitarbeitern im<br />
Unternehmen eine Komplettlösung für alle Bedarfe anzubieten.<br />
Im Moment arbeiten wir konkret an zwei Weiterentwicklungen. Die<br />
Mitarbeiter unserer Kunden erwarten, die Arbeitsmittel jederzeit dort<br />
zur Hand zu haben, wo und wann sie benötigt werden. Deshalb öffnen<br />
wir unsere Plattform mit Lösungen für beliebige Einsatzbereiche,<br />
vom Warenausgabeautomaten wie GARANT TOOL24, über smarte Bestellauslöser<br />
via Conrad Connect, Push Buttons oder Kanban-Systeme,<br />
von SFS bis hin zu unserer eigenen Vollintegration in die Disposition<br />
des Warenwirtschaftssystems. Mit unseren Partnern können wir Informationsflüsse<br />
in den Unternehmen praktisch beliebig gestalten.<br />
Alle Datenströme können im nächsten Jahr anonymisiert über unsere<br />
eigene Big Data Plattform analysiert werden.<br />
Die zweite Entwicklung ist die Abrundung der Versorgung, wenn<br />
Besteller keinen direkten Treffer in den Lieferantenkatalogen erhalten.<br />
Dieses Angebot ergänzen wir künftig durch die Möglichkeit, Anfragen<br />
für Angebote beim Lieferanten oder auch beim eigenen Einkauf zu<br />
platzieren. Darüber hinaus kann der Einkauf über eigene, sogenannte<br />
Inhouse-Kataloge, Randbedarfe abdecken und auch Dienstleistungen<br />
abbilden. So werden wir für unsere Kunden zur Komplettlösung für<br />
die indirekte <strong>Beschaffung</strong>.<br />
Strategische Kunden und Partner sind übrigens jederzeit willkommen,<br />
unsere Innovationen mit uns in unserem Gläsernen Büro oder per<br />
Webinar zu testen.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Eine Funktion, die simple system bietet, ist das<br />
sogenannte „simple system Cockpit“. Was kann man sich darunter<br />
vorstellen?<br />
Moser: Die Integration in die Warenwirtschaft ist eine unerlässliche<br />
Grundlage für nachhaltiges E-Procurement. Es handelt sich um ein<br />
Unternehmensprojekt, bei dem neben Einkauf und Fachbereich auch<br />
Logistik, Finanzen und Controlling beteiligt sind.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 51
TITEL I BETRIEB<br />
Ein Unternehmen hat dabei immer spezifische Anforderungen, zum<br />
Beispiel eine eigene Warengruppensystematik, spezifische Organisationsstrukturen,<br />
Kontierungsvorschriften oder Genehmigungs-Workflows.<br />
Dem gegenüber stehen extern genormte Warengruppen, Artikelstandards<br />
wie zum Beispiel Gewichte, Maße, Zolltarifnummern<br />
oder Mehrwertsteuerkennzeichen, die die Lieferanten bereitstellen.<br />
Wir haben es geschafft, diese externe Welt mit den unterschiedlichsten<br />
Anforderungen des Kunden in Einklang zu bringen. Unser „simple<br />
system Cockpit“ ist das Werkzeug, mit dem eine Einkaufsabteilung<br />
einen kompletten Überblick über ihre Bedarfssituation sowie alle Stadien<br />
der Genehmigung und Folgeprozesse hat. Wir sind damit in der<br />
Lage, innerhalb von wenigen Tagen eine vollständige Warenwirtschaftsintegration<br />
aufzubauen, und zwar ohne aufwendiges IT-<br />
Projekt. Jeden Monat binden wir zwei bis drei SAP ERP, SAP S/4 HANA<br />
oder SAP SRM an. Im kommenden Jahr standardisieren wir unser Produkt<br />
für eine Vielzahl weiterer ERP-Anbieter.<br />
Die Nutzung des „simple system Cockpits“ ist mit einer Einmallizenz verbunden<br />
und bei Bedarf mit einem Wartungs- und Weiterentwicklungsvertrag.<br />
Während wir unsere Plattform in der Einstiegsversion für Kunden<br />
gebührenfrei zur Verfügung stellen, erfordert das „simple system Cockpit“<br />
eine kundenindividuelle Ausprägung. Diese führen wir in einem Projektrahmen<br />
von wenigen Personentagen durch. Wir stellen die Nutzung<br />
aber unter bestimmten Umständen auch gebührenfrei zur Verfügung.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Unter welchen Umständen ist die Nutzung des<br />
„simple system Cockpits“ kostenlos?<br />
Moser: Bei einem mittelständischen Industrieunternehmen gehen wir<br />
von einem Außenumsatz von 100 bis 300 Mio. Euro im Jahr aus. Davon<br />
entfallen circa fünf Prozent oder 5 bis 15 Mio. Euro auf den indirekten<br />
Einkauf von Teilen, Dienstleistungen nicht mitgerechnet. Wir haben die<br />
<strong>aktuell</strong>e Situation am Markt analysiert und gehen davon aus, dass der<br />
Optimierungs- und Kostendruck steigen wird. Deshalb haben wir uns<br />
entschlossen, Kunden, die mit simple system eine nachhaltige Optimierung<br />
angehen möchten, die „simple system Cockpit“-Funktion gebührenfrei<br />
zur Verfügung zu stellen. Unsere bewährten Kundenfunktionen<br />
sind und bleiben für Kunden ohnehin gebührenfrei. Kundenprojekte,<br />
Dienstleistungen und Zusatzfunktionen können aus unserem eigenen<br />
Onlinekatalog beauftragt und zugeschaltet werden.<br />
Das simple system<br />
Cockpit erlaubt eine<br />
rasche Integration in<br />
die Warenwirtschaft.<br />
Die Nutzung kann, wie die Plattform<br />
ohnehin, gebührenfrei sein.<br />
Bild: simple system,<br />
Philip Steury/adobe.stock.com<br />
simple system<br />
Das Unternehmen<br />
… ist 2000 als Gemeinschaftsprojekt der Handelshäuser Kaiser + Kraft,<br />
Keller & Kalmbach, Hoffmann Group und Hagemeyer, heute Rexel, entstanden.<br />
Zusammen haben sie simple system als E-Procurement-Plattform<br />
für indirekte Warengruppen gegründet. 2015 ist simple system ein<br />
eigenständiges Unternehmen geworden – in diesem Jahr kam Andreas<br />
Moser als Geschäftsführer dazu. Heute sind noch die beiden Gesellschafter<br />
Hoffmann Group und Kaiser + Kraft an dem Unternehmen beteiligt.<br />
Vor einem Jahr zog das junge Unternehmen in eigene Büroräume in<br />
München-Pasing und hat nun 25 Mitarbeiter. Im letzten Jahr wurden<br />
über die Plattform 140 Mio. Euro Umsatz umgesetzt.<br />
In der Regel bedeutet das für Kunden, dass ihre Ausgaben drastisch<br />
sinken, weil mithilfe von simple system Maverick-Buying verhindert,<br />
Ausgaben gebündelt, die Kapitalbindung reduziert und ein gesteuerter<br />
Prozess etabliert wird. Die Effizienz des indirekten Einkaufs wird<br />
hierdurch erhöht und Prozesskosten und Einstandspreise werden gesenkt.<br />
Das Angebot gilt natürlich nicht nur für Neukunden, sondern<br />
auch für unsere Bestandskunden.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie groß ist Ihre Lieferantenbasis?<br />
Moser: Wir haben im Moment über 750 Lieferanten. Es geht uns aber<br />
gar nicht so sehr um die Anzahl. Vielmehr haben wir es geschafft, mit<br />
unseren Lieferanten gemeinsam eine andere Qualität zu erreichen.<br />
Das sieht man zum einen am Wachstumsschub der letzten Jahre, zum<br />
anderen an der Sortimentsbreite und -tiefe. Wir haben <strong>aktuell</strong> auf<br />
über 80 Mio. Artikel im Zugriff, von A wie Arbeitsschutz bis Z wie Zerspanung.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Seit Februar bieten Sie die „simple system<br />
Click&Order“-Funktion an. Können Sie diese näher erklären?<br />
Moser: Der klassische simple-system-Ansatz besteht darin, vorhandene<br />
Geschäftsbeziehungen zwischen Kunde und Lieferant zu digitalisieren.<br />
Ein solches Vorgehen nutzt bewährte Partnerschaften. Zum<br />
Erproben neuer Lieferquellen und zur Abdeckung von Randbedarfen<br />
sind darüber hinaus jedoch agilere Ansätze notwendig. Derzeit stellen<br />
18 „simple system Click&Order“-Lieferanten vorbereitete Kataloge,<br />
mit im Moment 4,5 Mio. Teilen zur sofortigen Verwendung zur Verfügung.<br />
Die Kataloge wurden von unserem Team vorab qualitätsgeprüft<br />
und haben marktgängige Konditionen. Benötigt eine Mitarbeiterin<br />
zum Beispiel ad hoc eine Fahrradklingel fürs Betriebsfahrrad, eine Angelschnur<br />
für den Abteilungsausflug oder einen Wasserhahn für eine<br />
Reparatur, muss sie keine klassische Anfrage stellen, sondern kann<br />
über den „simple system Click&Order“-Katalog sofort bestellen. Die<br />
Sortiments ab deckung unserer Plattform lässt sich so jederzeit unkompliziert<br />
erweitern. Für den Lieferanten hat das den Vorteil, dass er<br />
neue Kunden gewinnen kann. Nach einer Erprobungsphase kann ein<br />
Rahmen vertrag verhandelt und entsprechend umgestellt werden. In<br />
der Zukunft möchten wir alle Lieferanten über einen solchen „Willkommenskatalog“<br />
bereitstellen.<br />
Das Interview führte Sanja Döttling, Redakteurin <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>.<br />
52 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
Werkzeuginformationen können per Scan schnell angezeigt und übermittelt werden.<br />
Bild: Hoffmann Group<br />
Software-Lösung<br />
Digitale Werkzeugverwaltung<br />
Die Hoffmann Group bringt Anfang 2020 ihre<br />
Software-Lösung „Hoffmann Group Tool Management“<br />
auf den Markt. Mit ihrer Hilfe können<br />
kleine und mittelgroße Betriebe ihre Werkzeuge<br />
effizienter verwalten und deren Einsatz<br />
optimal planen. Dazu liefert das „Hoffmann<br />
Group Tool Management“ einen umfassenden<br />
Überblick über alle Werkzeuge und deren digitale<br />
Zwillinge in Echtzeit – von der Projekt -<br />
planung im CAM-System über das Voreinstellgerät<br />
bis hin zur Maschine. Neben den Stammdaten<br />
werden auch Bewegungsdaten wie der<br />
Einsatzort sowie Voreinstellwerte erfasst und<br />
permanent aktualisiert. Auf der Basis dieser<br />
Informationen ist es möglich, stets das richtige<br />
Werkzeug am richtigen Ort bereitzustellen.<br />
Eine übersichtliche Oberfläche ermöglicht es<br />
Anwendern, die Lösung auch ohne aufwendige<br />
Schulung über einen gewöhnlichen Internet-<br />
Browser zu bedienen.<br />
Die Implementierung von „Hoffmann Group<br />
Tool Management“ ist einfach: Zunächst<br />
werden sämtliche Werkzeuge mit RFID-Chips<br />
versehen und die Chipnummern wahlweise<br />
mit weiteren Informationen wie Datenblättern,<br />
und Rüstplänen in der zentralen Werkzeugdatenbank<br />
erfasst und verknüpft. Die<br />
Daten bewegen sich fortan mit den Werkzeugen<br />
und werden kontinuierlich aktualisiert.<br />
Wird zum Beispiel ein Werkzeug voreingestellt,<br />
speichert das System automatisch<br />
die gemessenen Werte ab. Dadurch entsteht<br />
eine breite Informationsbasis, um den Werkzeugeinsatz<br />
zu optimieren und die Fehlerquote<br />
bei der Konfiguration modularer Werkzeuge<br />
sowie beim Rüsten von Maschinen zu<br />
senken. Durch die konsequente Überwachung<br />
der Einzelwerkzeuge in Echtzeit ist<br />
eine Sicht auf den gesamten Werkzeug -<br />
lebenszyklus möglich und beispielsweise der<br />
Werkzeugbedarf besser einschätzbar. Damit<br />
leistet „Hoffmann Group Tool Management“<br />
einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung<br />
von Organisation, Planung und Steuerung<br />
der gesamten Produktion.<br />
In der <strong>aktuell</strong>en Version bringt „Hoffmann<br />
Group Tool Management“ Schnittstellen zu<br />
folgenden Systemen mit: Maschinenschnittsteuerungen<br />
Heidenhain TNC426 iTNC530<br />
und TNC640 sowie Siemens 840 D, Voreinstellgeräte<br />
GARANT VG1 und Zoller, CAD/<br />
CAM-Software von Tebis, Mastercam und<br />
SolidCAM, GARANT Tool24-Werkzeugausgabeautomaten.<br />
Letztere ermöglicht es, die<br />
Werkzeugausgabe zu automatisieren, die Entnahmen<br />
zu kontrollieren und Nachbestellung<br />
automatisiert auszulösen. (sd)<br />
0% Ihrer<br />
Mitarbeiter<br />
reisen gerne<br />
in einer<br />
Bananenkiste*<br />
*oder auf eine andere<br />
unbequeme Art.<br />
CWT zeigt Ihnen, wie<br />
Sie Reisekosten sparen<br />
und gleichzeitig die<br />
Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter<br />
berücksichtigen können –<br />
ganz ohne abenteuerliche<br />
Maßnahmen zur<br />
Kostenoptimierung.<br />
mycwt.com<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 53
Martin Jauss ist seit Juli dieses Jahres Geschäftsführer<br />
Marketing und Vertrieb bei Würth Industrie Service.<br />
C-Teile-<strong>Beschaffung</strong><br />
„Den Standort Europa in der<br />
Industrielandschaft verankern“<br />
Würth Industrie Service ist ein C-Teile-Händler, der sich an der Spitze der Entwicklung einer allum -<br />
fassenden Systemlandschaft in der <strong>Beschaffung</strong> von Kleinteilen sieht. Geschäftsführer der Bereiche<br />
Marketing und Vertrieb, Martin Jauss, spricht mit <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> über Herausforderungen wie<br />
den demografischen Wandel, Brexit und den Standort Europa.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was ist das Alleinstellungsmerkmal<br />
von Würth Industrie Service?<br />
Jauss: Wir sehen uns als der Partner der<br />
Industrie mit einem umfangreichen Leistungsportfolio<br />
im C-Teile-Management. Wir<br />
sind nicht auf ein bestimmtes Standardsortiment<br />
fokussiert, sondern wir bieten die beste<br />
Lösung für den Kunden an, egal ob Handschuh<br />
oder Blechbiegeteil, egal ob Werkzeug<br />
oder Dübel. Wir fassen den Umfang unseres<br />
Portfolios aber noch weiter. Es deckt den gesamtheitlichen<br />
Prozess ab, der benötigt wird,<br />
um die Firma mit Kleinteilen zu versorgen.<br />
Wir nennen diesen ganzheitlichen Ansatz die<br />
Systemlandschaft.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was für Technologien<br />
gehören zur Systemlandschaft?<br />
Jauss: Dabei geht es um unser gesamtes Bestellsystem.<br />
So werden Bedarfe nicht mehr<br />
durch Personen ausgelöst, sondern automatisch<br />
durch Liefereinheiten, zum Beispiel<br />
durch ein Kanban-System. In diesem Bereich<br />
haben wir eine sehr umfassende Systemlandschaft<br />
aufgebaut für alle Belange, die es im<br />
intralogistischen Bereich gibt. Hier sehen wir<br />
in Zukunft einen Mehrwert in engen Kooperationen<br />
mit unseren Kunden.<br />
Wo wir ebenfalls eine starke Strömung sehen,<br />
ist im Weitergeben von Fachwissen, zum Beispiel<br />
durch die Weiterbildung der spezialisierten<br />
Ansprechpartner bei Kunden.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: 70 Prozent Ihrer Kunden<br />
sind Systemkunden. Warum ist das so?<br />
Jauss: System ist nichts anderes als ein Synonym<br />
für Sicherheit. Wir wollen, dass alles,<br />
was wir tun, so prozesssicher wie möglich ist<br />
und nicht von manuellen Fehlern beeinflusst<br />
werden kann. Die Systeme, die wir dazu haben,<br />
sind Bestellauslöser für jeden Anforderungszweck<br />
und -bereich beim Kunden.<br />
Die einfachste Lösung ist ein Scanner, der ein<br />
Barcodeetikett manuell abscannt. Etwas<br />
komplexer wird es dann, wenn das System<br />
zum Beispiel mit Ausgabeautomaten kombi-<br />
niert ist. Das ist hauptsächlich für produktionsnahes<br />
Material, also Werkzeuge, Handschuhe<br />
oder Schleifmittel, relevant. In Zukunft<br />
können Bestellungen auch dezentral<br />
über den „iPlacer“, ein autarkes RFID-Modul<br />
für die Arbeitsplatzversorgung oder auch für<br />
Durchlaufregale, getätigt werden.<br />
Das Gesamtsystem ist das Belieferungskonzept<br />
mit bestellauslösenden Elementen. Unser<br />
Alleinstellungsmerkmal ist die Breite, in<br />
der wir Systemlösungen anbieten. Wir sehen<br />
beim Kunden die ganzheitliche Fabrik, und<br />
nicht nur spezialisierte Teilbereiche.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was sind die größten<br />
Herausforderungen für Sie im Moment?<br />
Jauss: Ein großes Thema ist der demografische<br />
Wandel, und der damit einhergehende<br />
Fachkräftemangel. Er ist eine Herausforderung,<br />
aber auch eine große Chance, um Optimierungen<br />
in der Prozesslandschaft umzusetzen<br />
und den Standort Europa fest in der<br />
Industrielandschaft zu verankern.<br />
54 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
Im Logistikzentrum von Würth Industrie Service gehen<br />
im Monat 500.000 Positionen vom Band zum Kunden.<br />
Bilder: Würth Industrie Service<br />
BETRIEB<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie gehen Sie mit dem<br />
Fachkräftemangel im Zuge des demografischen<br />
Wandels um?<br />
Jauss: Wir haben eine sehr hohe Ausbildungsquote<br />
und stellen jährlich 70 Auszubildende<br />
ein. Wir bilden auch Ingenieure, Kaufleute<br />
und gewerbliche Mitarbeiter aus.<br />
Der zweite Punkt ist die Prozessautomatisierung.<br />
Die Mitarbeiter haben unheimliches<br />
Wissen und dieses Wissen darf nicht in repetitiven<br />
Vorgängen verpuffen und muss da genutzt<br />
werden, wo es wirklich kniffelig wird.<br />
Deswegen stecken wir viel Energie in die Entwicklung<br />
unserer Mitarbeiter. Wir haben ein<br />
umfangreiches Schulungskonzept, das für jeden<br />
Mitarbeiter eine kontinuierliche Entwicklung<br />
in seiner gesamten Betriebszugehörigkeit<br />
gewährleistet.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie haben Sie sich auf<br />
Brexit vorbereitet?<br />
Jauss: Wir haben vor Ort ein Lager angemietet<br />
und dort alles, was wir für die Produktionsversorgung<br />
in Großbritannien benötigen,<br />
als Vorrat gelagert. Das kostet Geld, aber unser<br />
Fokus liegt auf der Zuverlässigkeit der Versorgung.<br />
Der größere Bereich, der uns beeinflusst,<br />
ist die Unsicherheit, die aus dem Brexit<br />
entsteht. Maschinenbauer in Deutschland<br />
wissen nicht, wie der englische Markt in Zukunft<br />
für sie erreichbar bleibt. Unternehmen,<br />
die in England einen Produktionsstandort haben,<br />
überlegen, diesen zu verlegen. Diese Ungewissheit<br />
beeinflusst uns, weil unsere Kunden<br />
vorsichtiger agieren.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Würth Industrie Service<br />
hat 2019 20-jähriges Jubiläum. Was sind die<br />
<strong>aktuell</strong>en Entwicklungen im Unternehmen?<br />
Jauss: Die <strong>aktuell</strong>e Entwicklung ist ganz klar:<br />
Europa als Ganzes muss gestärkt werden.<br />
Diese Position wollen wir ausbauen. Deswegen<br />
haben wir gerade 160 Mio. für den Ausbau<br />
der Zentrallogistik hier in Bad Mergentheim<br />
ausgegeben. Parallel dazu bauen wir die<br />
Präsenz von Kollegen im Vertrieb aus, dass<br />
wir den Kunden flächendeckend vor Ort betreuen<br />
können.<br />
Eine neue Strömung ist die Digitalisierung<br />
und damit die Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells.<br />
Wir wollen Kunden und Lieferanten<br />
hier unter dem Schlagwort Industrie<br />
4.0 bei neuen Anforderungen unterstützen.<br />
Wir haben letztes Jahr eine Digitalisierungseinheit<br />
gegründet. Sie beschäftigt sich mit<br />
der Frage, was Digitalisierung im Kontext<br />
Kundenbetreuung und der Prozessveränderung<br />
intern bedeutet. Dabei geht es vor allem<br />
um das Datenmanagement, also welche Daten<br />
die Partner in der Lieferkette austauschen<br />
und durch welche Daten ein Mehrwert für<br />
den Kunden entsteht.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Sie setzen in Ihrer Intralogistik<br />
Robotikanwendungen ein. Wie sieht<br />
Ihre Strategie in diesem Bereich aus?<br />
Jauss: Unser Ziel ist es, im Jahr 2025 circa<br />
75 Prozent aller Positionen, die wir in der Logistik<br />
bewegen, automatisiert abzuwickeln.<br />
Das bedeutet, das Wachstum der nächsten<br />
Jahre wollen wir hauptsächlich durch Automatisierung<br />
stützen. Der demografische<br />
Wandel zwingt uns dazu. Wir werden Arbeitsplätze<br />
schaffen, aber wir gehen davon<br />
aus, dass wir das geplante Wachstum nicht<br />
über zusätzliches Personal tragen können.<br />
Gleichzeitig nutzen wir das Thema, um unsere<br />
Arbeitsplätze zukunftsfähig zu gestalten.<br />
Personen, die körperlich schwer arbeiten, sollen<br />
unterstützt werden, damit sie ihren Job<br />
bis ins Rentenalter ausführen können.<br />
Bis 2025 will das Unternehmen 75 Prozent der<br />
internen Logistik automatisiert abwickeln. Dabei<br />
helfen Roboter wie dieser.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was ist Ihre Botschaft<br />
für die Zukunft?<br />
Jauss: Wir müssen uns als Industrielieferkette<br />
vernetzen und offener miteinander kommunizieren,<br />
was Prozesswissen, Datenaustausch<br />
und Standortdiskussionen angeht.<br />
Die polarisierte Lieferanten-Kunden-Sicht<br />
muss aufgeweicht werden, Beziehungen<br />
müssen Partnerschaften werden. So arbeiten<br />
wir mit unseren Kunden. Mit einer solchen<br />
Offenheit können wir den Standort Europa<br />
langfristig weiterentwickeln und stärken.<br />
Das Interview führte Sanja Döttling,<br />
Redakteurin <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>.<br />
GUMMI-FORMTEILE IN HÖCHSTFORM<br />
PERFEKTION NACH WUNSCH UND MASS:<br />
GUMMIFORMTEILE.<br />
GUMMI-METALLVERBINDUNGEN.<br />
GUMMITEILE-PROGRAMM.<br />
MEHR: www.layher-ag.de<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 55
Das Trockeneisstrahlverfahren<br />
kann schnell und schonend<br />
Produktions anlagen reinigen.<br />
Bilder: Kärcher<br />
Reinigung mit Trockeneisstrahlverfahren<br />
Wenn’s sauber sein soll<br />
Produktionsanlagen sind nicht einfach zu säubern. Eine Möglichkeit, Anlagen<br />
schnell und schonend zu reinigen, ist allerdings das Trockeneisstrahlverfahren. Das<br />
Eis prallt dabei mit einer hohen Geschwindigkeit auf die Anlage auf und entfernt<br />
den Schmutz, ohne Rückstände zu hinterlassen. Um den Prozess weiter zu<br />
verbessern , hat der Hersteller Kärcher nun einen Strahler entwickelt, der sein<br />
eigenes Trockeneis erzeugen kann.<br />
In Industriebetrieben müssen nicht nur<br />
Büro- und Sanitäranlagen sauber sein,<br />
sondern auch die Produktionsanlagen in<br />
der Fertigung. Diese stellen allerdings besondere<br />
Herausforderungen an den Reinigungsprozess:<br />
Oft sind sie Nässe gegenüber empfindlich,<br />
und können zur Reinigung auch<br />
nicht ohne großen Zeitaufwand zerlegt werden.<br />
Ein Verfahren, das dabei Abhilfe schaffen<br />
kann, ist das Trockeneisstrahlverfahren.<br />
Fette, Öle, Bindemittel und Klebstoffe sind in<br />
der Produktion allgegenwärtig. Sollen solche<br />
Substanzen von Oberflächen entfernt werden,<br />
ist manuelles Arbeiten nicht effizient.<br />
Der Einsatz von Wasser, Chemikalien und Lösemitteln<br />
wiederum ist bei empfindlichen<br />
Materialien keine Alternative, und die möglicherweise<br />
verbleibenden Rückstände sind oft<br />
nicht erwünscht.<br />
Das Trockeneisstrahlen ist in solchen Fällen<br />
eine leistungsstarke Technik, die alternativ<br />
verwendet werden kann. Selbst hartnäckige<br />
Verschmutzungen lassen sich so schnell und<br />
schonend entfernen. Dazu ist es nicht erforderlich,<br />
Maschinen zu zerlegen, da die Reinigung<br />
aller Bestandteile im eingebauten Zustand<br />
erfolgt. Der Aufwand wird also drastisch<br />
reduziert – außerdem ist die Handhabung<br />
körperlich weniger belastend für das<br />
Reinigungspersonal im Vergleich zur manuellen<br />
Reinigung. Da Lösemittel oder Alkalien<br />
nicht benötigt werden, sind Mitarbeiter keinen<br />
gefährlichen Substanzen ausgesetzt,<br />
und Kosten für die Entsorgung entfallen.<br />
Auch entstehen keinerlei Abwässer, Nässe<br />
oder Strahlmittelrückstände. Der Schmutz<br />
fällt zu Boden und kann anschließend abgesaugt<br />
werden.<br />
So funktioniert das Trockeneisstrahlen<br />
Hinter der Technologie steckt die kluge<br />
Verbindung von mechanischer und thermischer<br />
Energie: Die Trockeneispellets, die eine<br />
geringe Mohs‘sche Ritzhärte von 1-2 haben,<br />
prallen mit einer hohen Geschwindigkeit von<br />
150 m/s regelrecht auf die Oberfläche und<br />
lösen so die Schmutzpartikel von der Ober -<br />
fläche.<br />
Unterstützend wirkt die thermische Energie,<br />
speziell bei warmen Oberflächen, wie zum<br />
Beispiel Spritzgussformen, wenn das gefrorene<br />
CO 2<br />
mit einer Temperatur von -79 °C auftrifft.<br />
Durch den enormen Temperaturunterschied<br />
wird der Schmutz brüchig und spröde,<br />
sodass er sich leichter entfernen lässt.<br />
Ein weiterer Aspekt, der sich positiv auswirkt,<br />
ist die Sublimation. Die Pellets dringen in die<br />
Risse im Schmutz ein, wo sich der feste, gefrorene<br />
Zustand der Eispellets in den Gaszustand<br />
wandelt. Die Volumenvergrößerung<br />
lässt den Schmutz regelrecht aufplatzen.<br />
Um diese Vorteile zu nutzen, brauchen Reinigungskräfte<br />
die entsprechende Ausstattung.<br />
Benötigt werden ein Trockeneisstrahlgerät,<br />
das die Eispellets in einen Druckluftstrahl eindosiert<br />
sowie ein Strahlschlauch mit Pistole<br />
und Düse, über den das Luft-Eis-Gemisch auf<br />
die Oberfläche gelangt. Hinzu kommt ein<br />
Kompressor mit ausreichend Luftdruck und<br />
Luftmenge.<br />
Auf die Qualität des Reinigungsergebnisses<br />
hat außerdem die Qualität der Trockeneispellets<br />
Einfluss. Sie sollten frisch sein, also am<br />
Tag des Gebrauchs angeliefert werden, denn<br />
bereits geringes Antauen führt dazu, dass die<br />
Pellets aufweichen und sich die Reinigungsleistung<br />
verringert. Für den Anwender zählen<br />
neben gewöhnlicher Arbeitskleidung Gehörschutz,<br />
Handschuhe und Schutzbrille zur<br />
persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Außerdem<br />
muss ein CO 2<br />
-Messgerät am Arbeitsplatz<br />
sein, um die Luftzusammensetzung zu<br />
überprüfen und so für zusätzliche Arbeits -<br />
sicherheit zu sorgen.<br />
Wer mit Trockeneisstrahlen Produktionsanlagen<br />
reinigt, hat eine effiziente, leistungsstar-<br />
Worauf ist beim Kauf zu<br />
achten?<br />
Tipps<br />
• Welche Luftmenge mbar/m³ herrscht vor<br />
Ort? Die Luftmenge sollte in Liter/Minute<br />
oder m³/min gemessen werden.<br />
• Wie ist die Luftqualität? Ist die Luft ölfrei<br />
und wasserfrei? Wasserabscheider und<br />
Nachkühler sind Mindestvoraussetzung.<br />
• Welche Gerätegröße ist die richtige? Die<br />
Auswahl der Größe richtet sich nach der Flächenleistung<br />
oder nach Verschmutzungsart<br />
und -grad und nach der verfügbaren Luftmenge.<br />
Diese ist dann unter Umständen<br />
limitierend.<br />
• Welche sicherheitsrelevanten Themen sind<br />
zu klären? Dazu gehören unter anderem ein<br />
CO 2<br />
-Warngerät, eventuelle Zwangsbelüftung,<br />
Lärmbelastung der Umgebung sowie<br />
persönliche Schutzausrüstung.<br />
• Welche Düsen sind die passenden? Die Auswahl<br />
beinhaltet unter anderem Flachstrahldüse<br />
und Winkeldüsen.<br />
56 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
BETRIEB<br />
ke Methode im Einsatz. Mitarbeiter erzielen<br />
so schnell sehr gute Ergebnisse.<br />
Sind Produktionsanlagen gepflegt, die Maschinen<br />
und Arbeitsplätze sauber, so hat das<br />
mehrere positive Auswirkungen. In puncto<br />
Produktqualität und Prozesssicherheit wird<br />
die Gefahr von Verunreinigungen oder des<br />
Verschleppens von Verschmutzungen verhindert.<br />
Außerdem geht mit dem geringeren Verschleiß<br />
der teuren Maschinen ein deutlicher<br />
Beitrag zu Investitionsschutz und Werterhalt<br />
einher. Sind Reinigungsverfahren und -abläufe<br />
bestmöglich auf die Fertigung abgestimmt,<br />
lassen sich Stillstände oder Störungen<br />
vermeiden – und durch kontinuierliches<br />
Sauberhalten verlängert sich das Zeitfenster<br />
für Komplettreinigungen deutlich.<br />
Die Autorin<br />
Alexandra Lachner, freie Autorin<br />
und Alexander Kendel von Kärcher<br />
Strahler erzeugt Eis selbst<br />
Werden Trockeneispellets zu lange gelagert, wird<br />
ihre Reinigungsleistung geringer und sie sublimieren<br />
zu Gas. Da Trockeneis also eine zeitgenaue<br />
Anlieferung benötigte, haben viele Unternehmen<br />
bisher auf diese Reinigungstechnik<br />
verzichtet. Ab Beginn des Jahres 2020 kann der<br />
neue Trockeneisstrahler IB 10/8 L2P von Kärcher<br />
Abhilfe schaffen: Mit ihm bringt Kärcher das<br />
erste Gerät auf den Markt, das selbst Trockeneis<br />
erzeugt – genau dann, wenn die Reinigung<br />
erfolgt und in der benötigten Menge.<br />
Für diesen Strahler hat Kärcher eine technische<br />
Lösung entwickelt, die Trockeneisproduktion in<br />
Echtzeit auf kleinstem Raum ermöglicht. Es werden<br />
lediglich zwei Dinge benötigt: flüssiges CO2<br />
als Ausgangsmaterial, das verlustfrei in Flaschen<br />
eingelagert werden kann sowie ein Druckluftnetz<br />
oder ein kompakter Kompressor.<br />
Für den Anwender ist die Handhabung des<br />
Produktneuheit<br />
IB 10/8 L2P einfach und angenehm.<br />
Die ergonomisch<br />
gestaltete Strahlpistole<br />
eignet sich auch für<br />
Arbeiten in<br />
engen, verwinkelten<br />
Bereichen.<br />
Durch<br />
eine intuitive<br />
Gerätesteuerung<br />
sowie<br />
zahlreiche<br />
Assistenzsyste<br />
me, beispielsweise zur Überprüfung von<br />
Mindestdruck, korrektem Anschluss der Kabel<br />
oder Überhitzungsgefahr, ist die Maschine leicht<br />
zu bedienen. Die Anwendung ist ohne lange<br />
Einweisungen und aufwendige Planung<br />
möglich.<br />
INDIVIDUELL<br />
GEFERTIGT<br />
Multinorm-Bekleidung<br />
passgenau auf Sie<br />
zugeschnitten.<br />
igefa bringt‘s<br />
AUF DEN<br />
PUNKT!<br />
A+A FACHMESSE<br />
HALLE 1<br />
STAND D.06<br />
DÜSSELDORF<br />
5. – 8.<strong>11.2019</strong><br />
www.igefa.de<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 57
Pumpen und Rührwerke<br />
von AAH Apparatebau<br />
Der Anwender<br />
Für AAH-Geschäftsführer Ralf Stuppert wurde der Einkauf durch das Varianten -<br />
management einfacher und transparenter. Bild: AAH<br />
Variantenmanagement beschleunigt Auswahl von Antriebskomponenten<br />
Mit wenigen Klicks zur<br />
Bestellung<br />
Das Kundenportal „Online Support“ von SEW-Eurodrive bietet viele<br />
Möglichkeiten, Arbeitsabläufe in Unternehmen zu optimieren. Mit<br />
dem Variantenmanagement sparen Kunden im Bestellprozess viel Zeit.<br />
Der Einsatz lohnt sich auch für kleine und mittlere Unternehmen.<br />
Schnelle Reaktionszeiten sowie eine zügige<br />
Angebots- und Auftragsbearbeitung<br />
sieht Ralf Stuppert als die Wettbewerbsvorteile<br />
seines Unternehmens. Für<br />
den Geschäftsführer der AAH Apparatebau<br />
A. Hofheinz GmbH ist der Online Support von<br />
SEW-Eurodrive „besonders hilfreich“, wie er<br />
sagt, und erläutert: „Im Online Support nutze<br />
ich zuerst das Variantenmanagement, das für<br />
mich eine extreme Arbeitserleichterung ist.“<br />
Der AAH-Chef weiß, welche Nennleistung<br />
und Umdrehung sein Rührwerk braucht und<br />
prüft sodann, ob er ein solches Produkt bereits<br />
bei SEW bestellt hat. Ist er fündig geworden,<br />
legt er das passende Produkt mit seiner<br />
Artikelnummer in den Warenkorb zur Anzeige<br />
seines Nettopreises. Mit diesem Preis und<br />
dem technischen Datenblatt kann er direkt<br />
weiterkalkulieren und seinem Kunden mit<br />
dem Datenblatt ein Angebot erstellen. Sollte<br />
er einmal nichts Passendes finden, nutzt er<br />
den Produktkonfigurator von SEW-Eurodrive<br />
und wählt dort ein neues Produkt aus.<br />
Das Variantenmanagement des Bruchsaler Antriebstechnikspezialisten<br />
unterstützt Kunden<br />
bei der Auswahl passender SEW-Produkte und<br />
reduziert gleichzeitig die Produktvarianz im<br />
Unternehmen. Bereits angefragte und bestellte<br />
Produkte können in die Datenbank geladen<br />
werden. Umfangreiche Filter- und Vergleichsfunktionen<br />
vereinfachen die Auswahl bereits<br />
verwendeter Produkte. So reduziert der Kunde<br />
die Varianten schon im Auswahlprozess. Bei<br />
der Suche nach einem Produkt können Kunden<br />
auf technische Produktmerkmale wie Motorleistung,<br />
Abtriebsdrehzahl oder Abtriebsdrehmoment<br />
zurückgreifen. Sie entscheiden dadurch<br />
schneller und sparen sich die zeitinten -<br />
sive Suche in anderen Systemen.<br />
Mehr Transparenz im Bestellprozess<br />
„Ich sehe im Variantenmanagement auf<br />
einen Blick, welche Artikel ich schon einmal<br />
bestellt habe, ändere gegebenenfalls die Spezifikationen<br />
und lege das Produkt in den<br />
Warenkorb. Fertig“, nennt Geschäftsführer<br />
Rührwerke zum Herstellen von Lacken/Farben<br />
im explosionsgeschützten Bereich bei<br />
AAH. Eingesetzt werden Stirnradgetriebe<br />
mit Anbaumotor in Atex-Ausführung von<br />
SEW. Bild: AAH<br />
AAH Apparatebau A. Hofheinz produziert in<br />
Eggenstein-Leopoldshafen bei Karlsruhe Pumpen<br />
und Rührwerke für die Chemieindustrie,<br />
die Verfahrens- und Galvanotechnik. Das Unternehmen<br />
fertigt Kleinserien nach speziellen<br />
Vorgaben und Anforderungen. Kunden erhalten<br />
so exakt auf ihre Bedürfnisse abgestimmte<br />
Lösungen. AAH verbaute zunächst keine SEW-<br />
Antriebe. Als sich die Zusammenarbeit mit<br />
einem Wettbewerber in puncto Lieferzeiten<br />
zunehmend schwieriger gestaltete, zog AAH<br />
Getriebe von SEW-Eurodrive in Betracht. Überzeugt<br />
haben letztlich auch die schnellen Lieferzeiten.<br />
Seit dem Jahr 2012 bezieht AAH fast<br />
alle Getriebe (im Leistungsbereich 0,18 bis<br />
15 kW) von SEW-Eurodrive. Der onlineaffine<br />
Geschäftsführer Ralf Stuppert bestellt seit<br />
2015 über den Online Support .<br />
Gegründet wurde die Firma im Jahr 2000 als<br />
Einzelunternehmen von Arnold Hofheinz, der<br />
heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der<br />
Branche hat. Er kennt sich aus in der Fertigung<br />
von Kreisel- und Tauchpumpen, Schnell- und<br />
Getriebemischern sowie Containern und Hebeanlagen.<br />
Wissen, das der 66-Jährige auch<br />
seinem Schwiegersohn Ralf Stuppert vermittelt<br />
hat. Er ist seit 2015 Geschäftsführer des<br />
Unternehmens, das 2018 vom räumlich begrenzten<br />
Karlsruhe-Durlach an den Stadtrand<br />
ins Industriegebiet nach Eggenstein-Leopoldshafen<br />
umgezogen ist. Das Familienunternehmen<br />
beliefert ausschließlich OEM, die ihren<br />
Sitz zu 95 Prozent in Deutschland haben.<br />
58 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Online Support<br />
Stuppert die Vorteile, die ihm das Online-<br />
Werkzeug bietet.<br />
Grundsätzlich bestellt Ralf Stuppert Produkte<br />
von SEW über den Online Support (siehe Kasten).<br />
Hat ein Kunde bei ihm bestellt, sucht er<br />
nach der entsprechenden Artikelnummer im<br />
Variantenmanagement und ordert das Produkt<br />
über den Warenkorb. SEW-Eurodrive<br />
bestätigt den Auftrag meistens schon am<br />
nächsten Werktag. Das erspare zeitaufwendige<br />
Telefonate und Faxe. „Ein Bestellvorgang<br />
dauert bei mir selten länger als eine Minute“,<br />
fasst Ralf Stuppert zusammen.<br />
Das Variantenmanagement und der Online<br />
Support haben die Arbeitsabläufe des AAH-<br />
Geschäftsführers im positiven Sinn auf den<br />
Kopf gestellt: „Es macht meinen Einkauf einfacher<br />
und transparenter. Für positiv befindet<br />
er auch die vielen Filtermöglichkeiten im Variantenmanagement,<br />
denn im eigenen Artikelstamm<br />
sei es schwer, nach passenden Produkten<br />
zu suchen. In seiner eigenen Auftragsabwicklung<br />
vermerkt er nur noch die SEW-<br />
Bestellnummer und hat damit seinen Bestellprozess<br />
abgeschlossen.<br />
Die Autorin<br />
Andrea Balser,<br />
Referentin Fachpresse bei SEW-<br />
Eurodrive in Bruchsal<br />
Hilfreiche Funktionen unterstützen den Anwender<br />
Kundenplattform „Online Support“. Bild: SEW<br />
Der Online Support ist eine<br />
Kundenplattform, integriert<br />
auf der Website von SEW-Eurodrive.<br />
Sie begleitet den Kunden<br />
über den gesamten Lebenszyklus<br />
der Produkte und unterstützt<br />
ihn mit hilfreichen Funktionen.<br />
Im Engineering stehen<br />
beispielsweise die Antriebsauslegung,<br />
der Produktkonfigurator<br />
oder auch eine Auswahlunterstützung<br />
für die Sicherheitstechnik<br />
sowie zur Energie -<br />
effienz zur Verfügung. Neben<br />
dem Warenkorb zum Anfragen<br />
und Ordern ist für das Bestellmanagement<br />
zudem eine Vorgangsübersicht<br />
mit verschiedensten<br />
Suchmöglichkeiten<br />
zum Status eines Vorgangs<br />
nützlich. Zusätzlich lässt sich<br />
der Warenkorb auch an das kundeneigene IT-System<br />
anbinden. Für Produkte in der Betriebsphase<br />
hilft ein geführtes Störungsmanagement bei der<br />
Fehlerbehebung sowie eine komfortable Ersatzteilauswahl<br />
für Reparaturmaßnahmen. Im Bereich<br />
Daten und Dokumente können Kunden<br />
CAD-Daten, technische Produktdaten, Software<br />
und Dokumentationen herunterladen. Passende<br />
Links zu den entsprechenden Daten und Dokumenten<br />
eines Produktes lassen sich zudem mit<br />
nur einem Klick aus einem Angebot oder einer<br />
Auftragsbestätigung heraus aufrufen. Weite Bereiche<br />
des Online Supports sind frei zugänglich;<br />
sensible Daten sind zugangsgeschützt. Angemeldeten<br />
Nutzern stehen zusätzlich umfangreiche<br />
Personalisierungsoptionen zur Verfügung. Weltweit<br />
zählt der Online Support seit diesem Jahr<br />
mehr als 100.000 Nutzer.<br />
www.knapp-waelzlagertechnik.de<br />
GEBALLTE<br />
KOMPETENZ IN<br />
WÄLZLAGERFRAGEN<br />
60 JAHRE KNAPP / 20 JAHRE KBT<br />
Kundenspezifische Lösungen – Kreatives Engineering – Lagerhaltiges Vollsortiment<br />
VORSPRUNG SCHAFFEN<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 59
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Aktuatoren<br />
Servoelektrische Vierkämpfer drehen,<br />
schwenken, schrauben und takten<br />
Die servoelektrisch angetriebenen Endlosdrehachsen vom Typ ForTorque FT01<br />
sind vielseitige Aktuatoren für vier handhabungstechnische Königsdisziplinen.<br />
Sie drehen Werkzeuge, schwenken Greifer, realisieren kleine Rundtakttische und<br />
schrauben Gewindedeckel auf und zu.<br />
Die hochdynamischen Schwenk-Drehmodule ForTorque FT01 lassen sich in vielen Schraub -<br />
applikationen der Verpackungstechnik einsetzen. Bild: JA 2 GmbH<br />
„Als Einsatzfeld für unsere Schwenk-Dreh -<br />
module ForTorque FT01 hatten wir eigentlich<br />
vorrangig Dreh- und Schwenkapplikationen<br />
von Greifern und Werkstücken in der Montagetechnik<br />
im Fokus. Inzwischen aber sind diese<br />
servoelektrisch angetriebenen Endlosdrehachsen<br />
auch auf vielen anderen Gebieten der<br />
Handhabungs-, Positionier- und Montagetechnik<br />
aktiv“, sagt Wilhelm Jung, Gründer<br />
und Geschäftsführer von Jung Antriebstechnik<br />
und Automation (JA 2 GmbH). Beispielsweise<br />
kommen diese Module in Schraubapplikationen<br />
in der Verpackungstechnik zum Einsatz,<br />
wo sie das Zudrehen von Deckeln auf Behälter<br />
übernehmen. Zudem werden die Schwenk-<br />
Drehmodule mit ihren spielfreien Getrieben<br />
bei kleinen Rundtakttischen eingesetzt.<br />
Kunden entdecken die zylindrischen Schwenk-<br />
Drehmodule als smarte Lösung für eine Vielzahl<br />
kinematischer Aufgabenstellungen. Aktuell<br />
kommen die ForTorques etwa zum<br />
schnellen Positionieren von Greifern zum Einsatz,<br />
zum winkelgenauen Schwenken von<br />
Werkstücken, zum präzisen Antreiben von<br />
Rundtakttischen und zum „feinfühligen“ Verschrauben<br />
verschiedener Produkte. „Alles in<br />
allem zählen wir inzwischen vier kinematische<br />
Königsdisziplinen für unsere ForTorques<br />
in der Automatisierungstechnik: Schrauben,<br />
Drehen, Schwenken und Rundtakten“, erläutert<br />
Firmenchef Jung die Fähigkeiten seiner<br />
servoelektrischen Vierkämpfer.<br />
Die drei Komponenten des Kreisläufers<br />
Ein ForTorque FT01 besteht aus drei maßgeblichen<br />
Komponenten: einem hochdrehenden,<br />
bürstenlosen AC-Servomotor; einem spiel -<br />
armen, hoch untersetzten Kompaktgetriebe;<br />
und einer großzügig dimensionierten, sehr<br />
steifen Abtriebslagerung. Diese Konstruktion<br />
ermöglicht es, 360°-Endlosrotationen mit bis<br />
zu 2000 g schweren Lasten und Fremdträgheitsmomenten<br />
von bis zu 200 kg/cm 2 auszuführen<br />
– und zwar mit Winkelbeschleunigungen<br />
von bis 83.000 Grad/s 2 und Rotationsgeschwindigkeiten<br />
von bis zu 400 Umdrehungen<br />
pro Minute. Dabei lassen sich alle<br />
Winkelpositionen frei programmieren und<br />
mit hoher Genauigkeit servoelektrisch anfahren.<br />
Das maximale Drehmoment kann über<br />
den Motorstrom eingestellt und kontrolliert<br />
werden. Zudem bauen diese Schwenk-Drehmodule<br />
sehr schlank und leicht. Daher bewähren<br />
sie sich insbesondere bei ungünstigen,<br />
beengten Einbaubedingungen oder<br />
auch beim Realisieren miniaturisierter mehroder<br />
vielbahniger Montagelinien.<br />
Schnell und schonend schrauben<br />
Je nach handhabungstechnischer Aufgabenstellung<br />
greifen die technischen Qualitäten<br />
der ForTorques mit unterschiedlicher Gewichtung.<br />
So ergibt das Zusammenspiel von<br />
hoher Winkelbeschleunigung und Drehzahl<br />
mit der Möglichkeit der elektronischen Drehmomentbegrenzung<br />
eine ideale Kombination,<br />
um hocheffiziente und sensible Verschraubungs-<br />
und Verschlussprozesse umzusetzen.<br />
Filigrane verpackungs- und verbindungstechnische<br />
Prozesse lassen sich schnell,<br />
sicher und materialschonend erledigen.<br />
Besteht die Aufgabe hingegen darin, mit hoher<br />
Präzision komplexe und ausladende Greifer<br />
zu schwenken oder Bauteile zu versetzen,<br />
so punktet der ForTorque mit der Fähigkeit,<br />
größere Gewichte und Fremdträgheitsmomente<br />
aufzunehmen und winkel genau zu<br />
positionieren.<br />
Drei Größen, fünf Varianten<br />
Der Anbieter präsentierte seine FT01-<br />
Schwenk-Drehmodule neulich auf der Stuttgarter<br />
Fachmesse Motek in drei Baugrößen<br />
und fünf Varianten. Sie haben Durchmesser<br />
von 25, 35 und 45 mm und decken hinsichtlich<br />
der Spitzendrehmomente eine Spanne<br />
von 0,7 bis 4,0 Nm ab. Betreffend der Winkelauflösung<br />
sind die Module in einer spielfreien<br />
Ausführung erhältlich sowie in spielbehafteten<br />
Varianten mit 20 Winkelminuten Spiel.<br />
Von ihrer Dynamik kann beispielsweise ein<br />
180°-Schwenk in nur 100 ms abgeschlossen<br />
werden.<br />
Der Autor<br />
Julius Moselweiß, freier Fachjournalist in Darmstadt<br />
60 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Planetengetriebe<br />
Nimmt problemlos hohe Radiallasten auf<br />
Das neuentwickelte Planetengetriebe NGV<br />
hat Anbieter Neugart gezielt auf den Einsatz<br />
in fahrerlosen Transportfahrzeugen<br />
(englisch abgekürzt: AGVs) zugeschnitten.<br />
Eine zentrale Rolle spielen dabei die Lager:<br />
Diese sind so ausgeführt und platziert, dass<br />
sie am Abtrieb hohe Radiallasten erlauben.<br />
Der Grund dafür: AGVs transportieren im<br />
24/7-Dauerbetrieb hohe Lasten – und stellen<br />
damit entsprechende Anforderungen<br />
an Konstruktion und Mechanik. Speziell für<br />
die eingesetzten Getriebe bedeutet das: Da<br />
bei AGVs das Getriebe in der Regel direkt im<br />
Rad sitzt, wirkt je nach Fahrwerksprinzip<br />
das gesamte Gewicht aus Fahrzeug und<br />
Zuladung direkt auf die Abtriebs lager des<br />
Getriebes. Die Folge sind hohe Radiallasten.<br />
Darüber hinaus erfordern die engen Platzverhältnisse<br />
im Fahrzeug eine besonders<br />
kompakte, platzsparende Bauform des Getriebes.<br />
Das NGV-Planetengetriebe erfüllt diese Anforderungen<br />
durch vorgespannte Schräg -<br />
rollenlager. Diese können aufgrund ihres Aufbaus<br />
hohe Kräfte aufnehmen. Das Rad muss<br />
damit nicht separat abgestützt werden, sondern<br />
die Lager am Abtrieb übernehmen die<br />
Lastaufnahme. Auch die Schnittstelle zwischen<br />
Getriebe und Chassis wurde beim NGV<br />
optimiert: So ist der Montageflansch des<br />
Getriebes so nah am Fahrgestell positioniert,,<br />
dass es direkt dort montiert werden<br />
kann. Ein weiterer Vorteil neben<br />
der Montagefreundlichkeit:<br />
Motor und Getriebe können<br />
als Einheit vormontiert und<br />
gemeinsam eingebaut werden.<br />
Durch die Verwendung<br />
unterschiedlichster Motoradapter<br />
ist es laut Anbieter<br />
möglich, nahezu jeden Motor<br />
anzubauen. Das Rad selbst wird von<br />
außen direkt an die Flanschabtriebswelle<br />
montiert und ist beispielsweise im Wartungsfall<br />
schnell und einfach ausgetauscht.<br />
(dk)<br />
Planetengetriebe und Motor<br />
können als Einheit vormontiert und<br />
gemeinsam eingebaut werden.<br />
Bild: Neugart<br />
Hydraulikzylinder.<br />
Dicht und langlebig.<br />
Zylinder von Hänchen sind seit<br />
jeher besonders dicht und weisen<br />
eine lange Standzeit auf.<br />
Die neue Dichtung SERVOSEAL für<br />
Kolben und Stange, ermöglicht:<br />
• Prüfaufgaben mit jeder Baureihe<br />
• Keine Leckagen im Vergleich zu<br />
Drosselspalt-Lösungen<br />
• Kleinste Amplituden & Vibrationen<br />
• Sehr geringe, druckunabhängige<br />
Reibung<br />
www.haenchen.de<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 61
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Miniaturventile<br />
Weniger Breite - mehr Durchfluss<br />
Dank der Ventilminis<br />
kann die pneumatische<br />
Ausrüstung von Robotern<br />
auf bewegte Einheiten<br />
platziert werden.<br />
Bild: SMC<br />
SMC bietet mit der Serie JSY jetzt Pneumatikventile,<br />
die bis zu 50 % leichter und kompakter<br />
sind als herkömmliche ISO-Ventile mit vergleichbarer<br />
Durchflussleistung. Das Modell<br />
JSY1000 soll mit 6,4 mm Breite <strong>aktuell</strong> sogar<br />
das schmalste 5/2-Wege-Ventil der Welt sein.<br />
Ansteuern lassen sich die Ventile über einen<br />
Multipol-Anschluss oder Feldbussysteme.<br />
Durch ihe geringe Masse entstehen niedrige<br />
Trägheitsmomente. Die pneumatische Ausrüstung<br />
von Robotern lässt sich weiter von<br />
räten, Anlagen und Maschinen möglich und<br />
ihre Wartung zeitsparend sowie ökonomisch.<br />
Die identische Funktionalität und Passgenauigkeit<br />
werden durch staatlich anerkannte<br />
Gremien als Norm definiert, dokumentiert<br />
und veröffentlicht. In Deutschland ist das<br />
Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) federführend.<br />
Hersteller von definierten Normteilen<br />
sind dazu verpflichtet, alle festgelegten,<br />
zweckbestimmenden Parameter, wie etden<br />
Rotationsachsen entfernt oder auf<br />
bewegten Einheiten platzieren. So kann etwa<br />
eine Ventilinsel auf einem Roboter oder einem<br />
Portalachsensystem näher an Aktoren<br />
wie Greifer oder Zylinder heranrücken. Das<br />
spart aufwendige Verschlauchung zwischen<br />
Ventilinsel und Verbraucher. In solchen Anwendungen<br />
kommt den JSY-Ventilen ihre hohe<br />
Schutzart zugute: Die Baugröße JSY1000<br />
ist IP40 geschützt, die Baugrößen 3000 und<br />
5000 verfügen über die Schutzart IP67. (dk)<br />
Normteile in der Antriebstechnik<br />
Universell einsetz- und austauschbar<br />
Der gesamte Motorenbau basiert fast aus -<br />
schließlich auf dem Verbauen von Normteilen.<br />
Bild: Reichelt<br />
Moderne Konstruktionen des Maschinenbaus<br />
basieren heute zu einem Großteil auf<br />
genormten Bauteilen, sogenannten Normteilen.<br />
Dabei handelt es sich um technische<br />
Grundkomponenten des Maschinenbaus, deren<br />
Qualitätsmerkmale und funktionelle<br />
Eigenschaften identisch sind, sodass sie herstellerunabhängig<br />
gegeneinander ausgetauscht<br />
werden können. Durch den Einsatz<br />
von Normteilen ist der rationelle Bau von Ge-<br />
wa die Materialbeschaffenheit<br />
und<br />
Abmessungen, zu<br />
erfüllen. Weitere Informationen<br />
zu den<br />
Vorteilen von Normteilen<br />
sowie eine Übersicht<br />
der kommerziell verfügbaren Bauteile für die<br />
Antriebstechnik gibt Reichelt Chemietechnik:<br />
http://hier.pro/TH4KO<br />
(dk)<br />
Firmenregister<br />
• AAH Apparatebau 58<br />
• Accenture 26<br />
• Alibaba 36<br />
• Alqami 26<br />
• Amazon 34<br />
• Amazon Business 49<br />
• AMK 69<br />
• Archlet 26<br />
• Bird & Bird 38<br />
• Bitkom 7<br />
• British Airways 38<br />
• Burda Procurement 6<br />
• C.H. Beck 87<br />
• c-Com 72<br />
• Ceratizit 72, 75<br />
• conichi 9<br />
• CWT 9<br />
• Deloitte 40, 82<br />
• Deutsche Rohstoff -<br />
agentur (DERA) 10<br />
• Deutsche Telekom 80<br />
• Digital Procurement<br />
World 26<br />
• DMG MORI Aktien -<br />
gesellschaft 6<br />
• Droemer Verlag 87<br />
• DSAG 20<br />
• EBM-Papst 69<br />
• EcoVadis 6<br />
• Fresenius Medical Care 12<br />
• Funke Mediengruppe 80<br />
• GFE Gesellschaft für<br />
Fertigungstechnik und<br />
Entwicklung 72<br />
• Google 38<br />
• Haimer 72<br />
• Handelsblatt 16<br />
• Henkel 26<br />
• Hochschule Pforzheim 82<br />
• Horn 72, 75<br />
• HRS Group 9<br />
• IBM 26<br />
• Icotek 69<br />
• Ignite Procurement 26<br />
• Innogy 6<br />
• Inverto 16<br />
• Iscar 72<br />
• Ivalua 29<br />
• Jung Antriebstechnik<br />
und Automation 60<br />
• Kärcher 56<br />
• Kistler 72<br />
• Kloepfel Group 8<br />
• Kodiak Rating 26<br />
• LeanLinking 26<br />
• London Business<br />
School 26<br />
• Mapal 72, 76<br />
• Markit 17<br />
• Mayr 63<br />
• Mercateo 34<br />
• Mesago 66<br />
• Mirakl 7<br />
• Mysupply 30<br />
• Neuform 37<br />
• Neugart 61<br />
• Panasonic Electric<br />
Works Europe 83<br />
• Per Angusta 26<br />
• Piab 74<br />
• Prospeum 26<br />
• Reichelt Chemietechnik<br />
62<br />
• Roland Berger 7<br />
• Sandvik Corormant 76<br />
• SAP 20<br />
• Schaeffler 81<br />
• Schunk 75<br />
• Schweizerische<br />
Bundesbahnen SBB 6<br />
• Scoutbee 26<br />
• SEW-Eurodrive 58<br />
• Shell 16<br />
• simple system 50<br />
• SMC 62<br />
• SoftconCIS 22<br />
• Spendency 26<br />
• SPS 66<br />
• SupplyHive 26<br />
• Thomas Cook Group 80<br />
• thyssenkrupp 81<br />
• TU Dresden 64<br />
• Turck 66<br />
• Ullstein Buchverlage 87<br />
• Universität Zürich 32<br />
• VAUDE Sport 80<br />
• Veenion 34<br />
• Veenion 34<br />
• Volkswagen 64<br />
• Wandelbots 64<br />
• Aachener Werkzeugbau<br />
Akademie 70<br />
• Würth Industrie<br />
Service 54<br />
• ZF Friedrichshafen 82<br />
62 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Sicherheitsbremsen<br />
Damit der Roboter sicher hält und zuverlässig stoppt<br />
In allen wichtigen Industriebranchen steigt<br />
der Automatisierungsgrad. Einerseits arbeiten<br />
Mensch und Roboter immer enger zusammen.<br />
Andererseits werden Maschinen<br />
und Anlagen immer leistungsdichter und<br />
schneller. Damit steigen auch die Anforderungen<br />
an die einzelnen Komponenten. Leistungsstarke<br />
Sicherheitsbremsen wie etwa die<br />
Baureihe Roba-servostop bietet Mayr Antriebstechnik,<br />
Spezialist für Sicherheitsbremsen,<br />
Sicherheitskupplungen und Wellenkupplungen.<br />
Die Sicherheitsbremsenreihe eignet<br />
sich ideal für den Einbau in Servomotoren.<br />
Eine spezielle Hohlwellenausführung in<br />
schlanker Bauform, mit geringem Gewicht ist<br />
auf die Anforderungen der Robotik zugeschnitten.<br />
Daneben hat der Anbieter aus Mauerstetten<br />
mit der Roba-linearstop in elektromagnetischer<br />
Ausführung eine fluidfreie Linearbremse<br />
im Programm, die dafür konzipiert ist,<br />
schwerkraftbelastete Vertikalachsen abzu -<br />
sichern. Sie kommt bei Anwendungen zum<br />
Einsatz, bei denen keine Kompressoren oder<br />
Aggregate für Druckluft oder Ölhydraulik zur<br />
Verfügung stehen beziehungsweise unerwünscht<br />
sind – wie zum Beispiel in der Medizintechnik,<br />
der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie,<br />
wo hohe Hygienestandards gefordert<br />
werden.<br />
Auch für diese Bereiche eröffnen sich nun mit<br />
dem intelligenten Modul Roba- brake-checker<br />
neue Möglichkeiten für das Bremsenmonitoring.<br />
Das Modul kann Sicherheitsbremsen<br />
nicht nur sensorlos überwachen und versorgen,<br />
sondern liefert auch Daten und sorgt damit<br />
für intelligente Sicherheit. Mit einer neuen<br />
Ausführung des Roba-brake-checker-<br />
Moduls können jetzt dank noch feinerer Auswertung<br />
auch kleine Bremsengrößen ab<br />
einem Bremsmoment von 2 Nm versorgt und<br />
überwacht werden. Die Roba-linearstop ist<br />
Extrem schlank und leichtgewichtig: Die Sicherheitsbremse<br />
Roba-servostop ist auf die Anforderungen<br />
der Robotik zugeschnitten. Bild: Mayr<br />
damit heute laut Anbieter nicht nur die einzige<br />
elektromagnetische Stangenbremse auf<br />
dem Markt, sondern jetzt mithilfe des<br />
Moduls auch in den kleinen Baugrößen überwachbar.<br />
(dk)<br />
UNSERE GETRIEBE-<br />
LÖSUNGEN:<br />
SO INDIVIDUELL<br />
WIE IHR AGV.<br />
Unser kompaktes und hoch belastbares NGV: die<br />
ideale Basis, um das perfekte Getriebe für Ihr<br />
AGV zu finden. Welche Anforderungen Sie auch<br />
stellen, wir bieten Ihnen die ideale Getriebelösung<br />
– ob als Standard- oder Sondergetriebe.<br />
+ Ideal bei hohen Radiallasten<br />
+ Extrem platzsparend<br />
+ Über 95 % Wirkungsgrad<br />
+ Ab Losgröße 1<br />
+ Top Preis-Leistung<br />
Was brauchen Sie? 07825 847-0<br />
Jetzt mehr erfahren: neugart.com<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 63
Automatisierung im Mittelstand<br />
Gestensteuerung revolutioniert<br />
Industrieroboter<br />
Eine Software, mit deren Hilfe Menschen allein durch ihre Bewegungen Roboter steuern<br />
und ihnen so in kurzer Zeit eine neue Aufgabe beibringen können, haben Informatiker des<br />
Dresdener Start-ups Wandelbots entwickelt.<br />
Das Prinzip ist so einfach wie bestechend:<br />
In einer smarten Jacke,<br />
einem Stift oder einem anderen<br />
Gadget eingebaute Sensoren registrieren<br />
jede Bewegung ihres Trägers und geben sie<br />
an einen Computer weiter, der sie in Steuerbefehle<br />
für einen Roboterarm umwandelt.<br />
So kann der Roboterarm jede Geste, die ihm<br />
der bedienende Mensch vormacht, exakt<br />
nachahmen.<br />
„Dahinter steckt die Idee, es jedem Menschen<br />
zu ermöglichen, dem Roboter Auf -<br />
gaben beizubringen, die er ihm an Beispielen<br />
vormacht und zeigt. Das heißt im Prinzip,<br />
was früher gut ausgebildete teurere<br />
Experten gemacht haben, wird jetzt durch<br />
uns demokratisiert“, erklärt Christian<br />
Piechnick, einer der Mitgründer des Startups.<br />
„Damit geben wir jedem Menschen,<br />
unabhängig von seinem technologischen<br />
Hintergrund und seiner Ausbildung, die<br />
Möglichkeit, praktisch jeden Roboter zu<br />
programmieren.“<br />
Bis dato war es sehr zeitaufwendig und teuer,<br />
Industrieroboter zu programmieren. Das<br />
erfordert profunde Kenntnisse in Programmiersprachen<br />
für Roboterplattformen wie<br />
Kuka oder Fanuk. Außerdem sind Programmierer<br />
rar gesät: Laut einer Studie des Digitalverbands<br />
Bitkom waren 2018 in Deutschland<br />
82.000 Stellen für IT-Fachkräfte unbesetzt<br />
– Tendenz stark steigend. Andererseits<br />
werden Roboter in der Fertigungsindustrie<br />
wie im Automobil-, Flugzeug- oder Maschinenbau<br />
immer wichtiger. In Deutschland<br />
kommen nach einer Erhebung der International<br />
Federation of Robotics (IFR) von 2018<br />
auf 10.000 Beschäftigte 322 Industrieroboter.<br />
Das bedeutet weltweit Rang drei nach<br />
Südkorea und Singapur und ist ein Grund<br />
für die weltweite Spitzenposition der deutschen<br />
Wirtschaft.<br />
Allerdings setzen hauptsächlich große Firmen<br />
Industrieroboter. „Mit der neuen Software<br />
haben jetzt auch der Mittelstand und<br />
kleinere Unternehmen die Möglichkeit,<br />
schwere oder monotone Tätigkeiten von Industrierobotern<br />
ausführen zu lassen“, sieht<br />
Piechnick den großen Vorteil. „Bis dato waren<br />
Roboter nur für Unternehmen mit einer<br />
Großserienproduktion effektiv. Für die Produktion<br />
kleiner Serien waren sie wenig attraktiv,<br />
da oftmals mehr als 70 Prozent der<br />
Gesamtkosten direkt mit der Programmierung<br />
der Software zusammenhängen. Mit<br />
unserer Software wird sich das jetzt ändern“,<br />
ist sich der Informatiker sicher.<br />
Software lernt, was die Maschine zu tun hat<br />
Um die Steuerung der Roboter für Industriearbeiter<br />
noch einfacher zu machen, haben<br />
die Dresdner Informatiker um Maria und<br />
Christian Piechnick noch eine Weiterentwicklung<br />
ihrer Gestensteuerung ausgetüftelt: den<br />
sogenannten Spur-Stift oder Trace-pen. Durch<br />
wechselbare Spitzen kann er in einen Schraubendreher,<br />
ein Schleifgerät, eine Lackierpistole<br />
oder andere Werkzeug verwandelt werden<br />
„Mit unserem neuesten Produkt steuert man<br />
nicht mehr den Roboter live, wie etwa mit der<br />
Jacke, sondern ich mache ihm einfach die<br />
Aufgabe direkt am Objekt vor, wie sonst mit<br />
einem üblichen Werkzeug. Die Software lernt<br />
dann anhand dieser Beispiele was der Roboter<br />
zu tun hat “, erklärt Maria Piechnick.<br />
Allein die Geste programmiert Roboterarm<br />
VW arbeitet schon viele Jahre mit Industrierobotern<br />
in der Fertigung und kennt den großen<br />
Aufwand für deren Programmierung.<br />
Umso mehr hat den Autohersteller die Einfachheit<br />
der Steuerung durch die Software<br />
des Dresdner Start-ups interessiert. In der<br />
„Gläsernen Manufaktur“ von VW in Dresden<br />
wird schon der erste durch Gestensteuerung<br />
programmierte Roboterarm getestet. Er trägt<br />
eine Grundierung auf den Fensterrahmen<br />
einer Autotür auf. Die Programmierung dafür,<br />
inklusive der Integration des Laserscanners,<br />
kann nun durch einen Mitarbeiter durch -<br />
geführt und bei Bedarf angepasst werden.<br />
Spezialwissen zur Programmierung von Robotern<br />
ist nicht mehr notwendig.<br />
Der Leiter der Abteilung „Neue Mobilität &<br />
Innovationen“ bei VW Sachsen, Marco Weiß,<br />
ist vor allem davon begeistert, dass er durch<br />
die vereinfachte Steuerung und Programmierung<br />
nun einfacher Automatisierungslösungen<br />
umsetzen kann. „Um angesichts der<br />
rasanten Veränderungen und individuellen<br />
Wünsche der Kunden in der Automobilindustrie<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen<br />
wir Kosteneinsparungen und mehr Geschwindigkeit<br />
in den Bereichen Produktion<br />
und Automatisierung von Fertigungsprozessen“,<br />
erklärt Weiß. „Mit dem Angebot von<br />
Wandelbots kann die Installation und Einrichtung<br />
von Roboterlösungen unglaublich<br />
schnell umgesetzt werden. Die smarte Jacke<br />
ermöglicht es den Werksarbeitern, denselben<br />
Auftrag um ein Vielfaches schneller und<br />
günstiger als früher zu erledigen“, freut sich<br />
der Abteilungsleiter.<br />
Bewegungen in kurzer Zeit gelernt<br />
Und das ist nicht der einzige Vorteil: Schon<br />
lange werden durch die Individualisierung<br />
der Bevölkerung immer mehr und immer individuellere<br />
Automodelle gebaut. Es müssen<br />
also auch zunehmend mehr Programme für<br />
die Steuerung der Industrieroboter geschrieben<br />
werden. Das soll sich in Zukunft ändern:<br />
„Mit der neuen Software haben wir nun die<br />
Möglichkeit, unsere Automatisierungsprozesse<br />
schneller anzupassen und auf kürzere<br />
Produktzyklen schneller zu reagieren, indem<br />
64<br />
64 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
AUTOMATISIERUNG<br />
Ein Mitarbeiter zeigt dem Roboter per Spur-Stift, wie<br />
Arbeitsschritte ausgeführt werden. Rechts im Bild: Wandelbots-Mitgründerin<br />
Maria Piechnick. Bild: Peter Wolter<br />
Wandelbots-CEO Christian Piechnick trainiert<br />
den Roboter per Gestensteuerung.<br />
Bild: Peter Wolter<br />
wir unseren Robotern in kurzer Zeit völlig<br />
neue Bewegungen anlernen“, sagt Weiß.<br />
Prof. Frank Fitzek von der TU Dresden sieht sogar<br />
noch größeres Potenzial für die neue Art,<br />
Roboter zu steuern. Der Leiter des „Deutschen<br />
Telekom-Lehrstuhls für Kommunikationsnetze“<br />
programmiert mit der Gestensteuerung<br />
Roboter in der virtuellen Welt.<br />
Durch die extrem schnelle Datenübertragung<br />
der neuen Mobilfunkgeneration 5G kann dies<br />
mit einer minimalen Verzögerung vom Vormachenden<br />
zum virtuellen Roboter geschehen.<br />
Der virtuelle Roboter könnte dann quasi<br />
in Echtzeit jeden anderen „echten“ Roboter<br />
rund um den Globus herum steuern.<br />
„In zukünftigen Kommunikationsnetzwerken<br />
ist die Latenz, also die Verzögerung, die wichtigste<br />
Eigenschaft. Und die muss möglichst<br />
klein sein. Da wir mit der Lichtgeschwindigkeit<br />
aber begrenzt sind, können wir nur bis zu<br />
einer bestimmten Distanz direkt mit den<br />
Robotern interagieren“, weiß Fitzek. Um dieses<br />
Problem zu lösen, bauen er und sein Team<br />
in der virtuellen Welt sozusagen einen digitalen<br />
Zwilling, der dann jeden x-beliebigen<br />
Roboter rund um den Globus steuern kann.<br />
Allerdings müsste 5G dafür auch weltweit<br />
reibungslos funktionieren.<br />
Haltungs- und Rückenschäden verhindern<br />
Und auch in der Hochschule für Technik und<br />
Wirtschaft Dresden wird die neue Software<br />
von Wandelbots schon angewendet. Hier soll<br />
sie helfen, die Ergometrie des Arbeitsplatzes<br />
zu verbessern.<br />
Das Prinzip ist einfach: Jeder Mitarbeiter<br />
steuert durch seine Gesten einmal den Roboter<br />
und dieser kennt dann die genau auf seine<br />
Größe zugeschnittene Bewegung. Danach<br />
erhält jeder Mitarbeiter einen Chip, und sobald<br />
dieser sich auf seinem Arbeitsplatz niederlässt,<br />
erkennt der Roboter die Person und<br />
führt eine auf ihre Größe zugeschnittene Bewegung<br />
aus. Die Daten dafür sind im Chip<br />
hinterlegt. „Das ist gerade aus arbeitsergo -<br />
nomischer Sicht ideal und kann langfristig<br />
Haltungs- und Rückenschäden verhindern“,<br />
betont der Leiter des Projektes, Professor Dirk<br />
Reichelt, den weiteren Vorteil.<br />
Der Autor<br />
Eckart Granitza, freier Journalist in Berlin<br />
Wenn zwischen Ihnen und uns mehr entsteht:<br />
Das ist der MAPAL Effekt.<br />
Sie<br />
Perfektes<br />
Finish<br />
suchen das Werkzeug<br />
für die beste Oberfläche.<br />
Wir<br />
liefern die Lösung<br />
für wirtschaftliche<br />
Fräsprozesse.<br />
www.mapal.com | Ihr Technologiepartner in der Zerspanung<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 65
Die Messe bietet ein<br />
umfassendes Spektrum<br />
der Automatisierungsund<br />
Digitalisierungsanbieter<br />
weltweit. Bild:<br />
Mathias Kutt/Mesago<br />
Fachmesse: SPS steht für Smart Production Solutions<br />
Bündelung von Automatisierung und IT<br />
Als Fachmesse für die smarte und digitale Automatisierung geht die SPS (vormals: SPS IPC Drives) in ihr 30. Jahr. Die<br />
Nürnberger Leistungsschau mit rund 1650 Ausstellern nimmt für sich in Anspruch, dass Besucher sich innerhalb eines<br />
Tages einen kompletten Marktüberblick verschaffen können.<br />
Wer sich zu <strong>aktuell</strong>en Themen der<br />
Automation informieren möchte<br />
– gleich ob es sich um Produkte<br />
und Lösungen oder um richtungsweisende<br />
Technologien der Zukunft handelt – kommt<br />
an dieser Fachmesse nicht vorbei. In diesem<br />
Jahr öffnet die in Nürnberg stattfindende SPS<br />
vom 26. bis 28. November ihre Tore. Ihre<br />
30. Auflage hält neben Neuigkeiten auch<br />
Änderungen formaler Natur bereit. Da ist einmal<br />
der Name selbst: Aus SPS IPC Drives wurde<br />
schlicht und einfach SPS. Das Akronym<br />
steht aber nicht wie einst für Speicherprogrammierbare<br />
Steuerung, sondern für<br />
„Smart Production Solutions“.<br />
Das mag für viele auf den ersten Blick nicht<br />
verwunderlich klingen. Wurde der vormalige<br />
dreiteilige Messename zumeist mit SPS abgekürzt.<br />
Aber mit dem neuen Titel will der Veranstalter,<br />
die Mesago Messe Frankfurt<br />
GmbH, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.<br />
Einerseits unterstreicht der Name die<br />
digitale Transformation der Messe, andererseits<br />
verleiht er der Leistungsschau ein globales<br />
Markenbild.<br />
„Die SPS IPC Drives war rein namentlich eine<br />
Akkumulation von Produkten. Das funktioniert<br />
heute nicht mehr“, betonte Christian<br />
Wolf, Geschäftsführer des Automatisierers<br />
Hans Turck GmbH & Co. KG und Vorsitzender<br />
des Ausstellerbeirates der SPS.<br />
Die Jubiläumsausgabe rückt nun den digitalen<br />
Wandel klar in den Fokus. „Der Charakter<br />
und das Produktportfolio der Veranstaltung<br />
werden beibehalten, aber wir verknüpfen das<br />
Digitalisierungsportfolio mit der Welt der<br />
Automatisierung und zeigen so, dass wir<br />
zukunftsfähig sind“, erklärt Martin Roschkowski,<br />
Geschäftsführer bei Mesago (siehe<br />
dazu das Interview auf Seite 68).<br />
SPS bleibt Arbeitsmesse und lässt<br />
Show-Charakter außen vor<br />
Insgesamt zeigen auf dem Messeparkett<br />
rund 1650 Aussteller aus aller Welt ihre<br />
Lösungsansätze sowie diverse Produkte und<br />
Applikationsbeispiele zur digitalen Transformation.<br />
In 17 Hallen (wie im Vorjahr) können<br />
sich Besucher über Produkte und <strong>aktuell</strong>e<br />
Trends der Branche informieren. Auch IT-Anbieter<br />
sind vermehrt auf der SPS vertreten.<br />
Das Besondere daran ist: IT-Themen werden<br />
fokussiert im Verbund mit den Automatisierern<br />
dargeboten. Präsentationen der Themen<br />
wie Big Data, Cloud-Technologie, dem neuen<br />
Telekommunikationsstandard 5G und künstliche<br />
Intelligenz erfolgen oft praxisbezogen in<br />
Gemeinschaftsaktionen und -demos mit<br />
Automatisierungsanbietern. Hier zieht der<br />
Veranstalter jedoch eine klare Grenze: „Wir<br />
zeigen Use Cases und nicht mehr nur Konzepte<br />
und Ideen“, sagt Sylke Schulz-Metzner, Vice<br />
President SPS. Die Messe solle weiterhin eine<br />
Arbeitsmesse bleiben und nicht zu einer<br />
Show-Veranstaltung mutieren, heißt es.<br />
Das belegen auch die Zahlen: Im vergangenen<br />
Jahr kamen 58 % der 65.700 internationalen<br />
Besucher aus den Bereichen Konstruktion<br />
und Entwicklung, Produktion sowie aus<br />
der Geschäftsleitung. In diesem Jahr rechnet<br />
der Veranstalter mit rund 67.000 Besuchern.<br />
Messeinformationen<br />
SPS in Zahlen und Fakten<br />
• Messegelände Nürnberg vom 26. bis<br />
28. November 2019<br />
• Geöffnet jeweils von 9 bis 18 Uhr,<br />
am letzten Messetag bis 17 Uhr<br />
• Messefläche: 136.000 m² in 17 Hallen<br />
• Schwerpunktthemen der Ausstellung:·<br />
Steuerungstechnik, IPCs, Elektrische Antriebstechnik,<br />
Bedienen und Beobachten,<br />
Industrielle Kommunikation, Software & IT<br />
in der Fertigung, Interfacetechnik, Mecha -<br />
nische Infrastruktur, Sensorik<br />
• Aussteller 2018: 1631, davon 544 (33,4 %)<br />
aus dem Ausland<br />
• Besucher 2018: 65.700, davon 18.154<br />
(27,6 %) aus dem Ausland<br />
66 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
AUTOMATISIERUNG<br />
Die Digitalisierung übt enormen Einfluss auf die Automatisierungsbranche<br />
aus. Bild: Mathias Kutt/Mesago<br />
Produkte zum Anfassen, persönlicher Kontakt, Überblick über den Markt –<br />
die SPS ist für Automatisierer ein Pflichttermin. Bild: Mathias Kutt/Mesago<br />
Damit trotzt die SPS auch ein wenig der gesamten<br />
konjunkturellen Lage. Zwar hätten<br />
sich die Topjahre deutlich eingetrübt, wie<br />
Ausstellerbeiratschef Christian Wolf im Rahmen<br />
der Vorpressekonferenz zur SPS die <strong>aktuell</strong>e<br />
Konjunkturlage in der Industrie zusammenfasste.<br />
Die Automatisierung bleibe aber<br />
weiterhin ein dankbares Thema, so seine Aussage.<br />
Auch die Zahlen des Branchenverbands ZVEI<br />
belegen die positive Entwicklung der Automatisierungsbranche<br />
im Vergleich zur gesamten<br />
Industrie: So ist der Branchenumsatz<br />
in Deutschland um 2 % auf 54 Mrd. Euro<br />
gewachsen. 2018 waren laut ZVEI 278.000<br />
Mitarbeiter im Bereich der Automation in<br />
Deutschland beschäftigt, das sind 2,5 % mehr<br />
als im Vorjahr. Auch globale Auftragseingänge<br />
sind 2018 deutlich im einstelligen Bereich<br />
gewachsen, heißt es. Die EU bleibt mit 46 %<br />
der Hauptmarkt der deutschen Automatisierer.<br />
Insgesamt lag die Weltproduktion bei der<br />
Automation im Jahr 2017 bei 520 Mrd. Euro,<br />
rund 45 % davon wurden in China erwirtschaftet,<br />
gefolgt von der EU mit knapp 21 %<br />
(aus Deutschland kommen davon 8,2 %) und<br />
den USA mit rund 10 %.<br />
Guided Tours fokussieren Anwendungsfälle<br />
Themenbezogene Sonderschauflächen und<br />
Vorträge auf den Messeforen ergänzen das<br />
Produktangebot der Messe. So können sich<br />
Fachbesucher auch in diesem Jahr in mehreren<br />
Guided Tours einen kompakten Überblick<br />
zu den Themen Machine Learning und KI,<br />
Produkt- und Maschinensimulation, Indus -<br />
trial Security in der Fertigung, Cloud Ecosysteme<br />
und Predictive Maintenance verschaffen.<br />
Der Fokus der Touren liegt dabei auf<br />
echten Use Cases.<br />
Umfassende Einblicke in spezifische Themen<br />
sowie die Möglichkeit, sich von Anbietern zu<br />
individuellen Anforderungen beraten zu lassen,<br />
erhalten Besucher auf den Gemeinschaftsständen<br />
• „Automation meets IT” in Halle 6 sowie<br />
• „AMA Zentrum für Sensorik, Mess- und<br />
Prüftechnik“ in Halle 4A.<br />
Die Foren der Verbände VDMA in Halle 5 und<br />
ZVEI in Halle 6 sowie die Messeforen in Hal -<br />
le 3 und 10.1 bieten zudem fachspezifische<br />
Vorträge sowie Podiumsdiskussionen an.<br />
Besucher können sich hier zu branchen<strong>aktuell</strong>en<br />
Themen informieren und mit Experten<br />
im persönlichen Dialog austauschen. Weitere<br />
Informationen zur Messe gibt es online unter:<br />
sps.mesago.com<br />
Die Autorin<br />
Nora Nuissl,<br />
Redakteurin im Konradin-Verlag<br />
Bremsentechnologie 4.0 —<br />
jetzt upgraden!<br />
ROBA ® -brake-checker: Permanentes<br />
Bremsen-Monitoring von Schaltzustand,<br />
Temperatur und Verschleiß<br />
www.mayr.com Besuchen Sie uns auf der Messe SPS, Halle 4, Stand 278<br />
Ihr zuverlässiger Partner<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 67
AUTOMATISIERUNG<br />
Martin Roschkowski und Sylke Schulz-Metzner vom SPS-Veranstalter Mesago<br />
„Der Schritt war überfällig“<br />
Die Messemacher der SPS haben schrittweise darauf hingearbeitet, die Leistungsschau abzurunden und ihr neben dem<br />
starken Automatisierungs- auch ein Digitalisierungsprofil zu geben. Das Ergebnis erläutern Martin Roschkowski, Geschäftsführer<br />
beim Veranstalter Mesago Messe Frankfurt, und Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Die ehemalige SPS IPC<br />
Drives wird zur SPS – Smart Production Solutions.<br />
Wie wurden diese Änderungen aufgenommen?<br />
Martin Roschkowski: Wir haben eine durchweg<br />
positive Resonanz von Ausstellern, Besuchern<br />
und unseren Partnern – wie VDMA und<br />
ZVEI – erhalten. Alle waren hellauf begeistert<br />
und wir sind es auch.<br />
Sylke Schulz-Metzner: Ich habe auch in Gesprächen<br />
bestätigt bekommen: Der Schritt<br />
war überfällig. Wir haben mit dem neuen Namen<br />
das Profil geschärft und der Veranstaltung<br />
den Namen gegeben, den sie sich in den<br />
letzten Jahren durch ihre Exponate längst<br />
verdient hatte. Sie war weit mehr als eine<br />
Komponentenmesse zur elektrischen Automatisierung.<br />
Wir haben in den vergangenen<br />
Jahren versucht, das über den Untertitel der<br />
Messe abzubilden. Vor zwei bis drei Jahren<br />
haben wir Produkte in unserer Nomenklatur<br />
ergänzt, um sagen zu können: Jetzt darf auch<br />
die IT ausstellen. Somit haben wir schrittweise<br />
darauf hingearbeitet, die Veranstaltung<br />
abzurunden und ihr neben dem starken<br />
Automatisierungs- auch ein Digitalisierungsprofil<br />
zu geben. Weil diese Welten einfach<br />
zusammenwachsen. Die Anpassung des Namens<br />
war deshalb ein notwendiger Schritt.<br />
Und nicht nur wir haben intern schon längst<br />
von einer SPS gesprochen, sondern das haben<br />
auch viele Aussteller und Besucher getan.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Die Digitalisierung<br />
wächst stärker mit der Automatisierung zusammen,<br />
aber damit gibt es auch mehr und<br />
kleinteiligere Bereiche. Befürchten Sie nicht,<br />
das Portfolio der SPS damit zu verwässern?<br />
Schulz-Metzner: Wir haben Produkte im Portfolio<br />
aufgenommen, aber mit scharfem Blick<br />
darauf: Wo verlassen wir den Bereich, der zur<br />
Automatisierung gehört? Wir haben uns zum<br />
Beispiel entschieden, dass gerade bei der IT,<br />
die wir hinzugenommen haben, Themenbereiche<br />
draußen bleiben müssen: Wir haben<br />
keine ERP-Systeme aufgenommen. Auch<br />
Martin Roschkowski, Geschäftsführer beim<br />
Veranstalter Mesago Messe Frankfurt.<br />
wenn diese durch den Wegfall der Cebit vielleicht<br />
eine neue Heimat suchen, sind wir klar<br />
darum bemüht, unsere Veranstaltung trennscharf<br />
zu halten und nur das abzubilden, was<br />
für die Automatisierung und die Digitalisierung<br />
der Industrie notwendig ist.<br />
Roschkowski: Das Spektrum scharf zu halten,<br />
aber gleichzeitig das komplette Spektrum abbilden<br />
zu wollen – das ist das Ziel. Und da<br />
kommt natürlich oder kam in der Vergangenheit<br />
einiges dazu: IT und Software oder Cybersecurity.<br />
Künftig werden Themen wie KI kommen.<br />
Die Themen bilden wir heute schon ab<br />
und werden wir morgen wahrscheinlich noch<br />
stärker abbilden. Aber wir bleiben immer im<br />
Spektrum der Automatisierung.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie sind die Themen<br />
Software und IT in der Fertigung in die Messe<br />
integriert?<br />
Schulz-Metzner: Wir haben zwei Messehallen,<br />
die dem Thema gewidmet sind. Dort finden<br />
Sie IT-Firmen im klassischen Sinne – wie<br />
Microsoft und SAP –, aber wir haben genauso<br />
IT-Anbieter, die sich zusammen mit Automatisierern<br />
präsentieren.<br />
Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS.<br />
Bilder: Mesago Messe Frankfurt<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Mit der Digitalisierung<br />
wird die Cybersicherheit immer wichtiger.<br />
Was zeigen Sie dazu 2019 auf der SPS?<br />
Schulz-Metzner: In diesem Jahr sind die<br />
Anbieter aus dem Bereich Industrial Security,<br />
also Cyber-Security, räumlich in einem Bereich<br />
untergebracht und auch besonders<br />
gekennzeichnet. Wir bieten zu Industrial<br />
Security außerdem eine Guided Tour an.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Gibt es in diesem Jahr<br />
schon Bereiche mit 5G auf dem Gelände?<br />
Roschkowski: Das Thema 5G wird in diesem<br />
Jahr vor allem auf den Foren in Podiumsdiskussionen<br />
und Fachvorträgen aufgegriffen<br />
und auf den Ständen der Aussteller. Es gibt<br />
aber keinen speziellen Bereich für 5G, da bei<br />
der SPS primär konkret umsetzbare Lösungen<br />
im Fokus stehen. Umso konkreter dieses Thema<br />
wird und den Messebesuchern, die mit<br />
konkreten Fragestellungen auf die Messe<br />
kommen, Produkte und Lösungen hierzu angeboten<br />
werden können, umso höher wird<br />
der Stellenwert dieser Thematik auf der SPS.<br />
Das Gespräch führte Nora Nuissl, Redakteurin<br />
im Konradin-Verlag<br />
68 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
AUTOMATISIERUNG<br />
Die neuen Axiforce-Kompaktlüfter kühlen<br />
auch Steuereinheiten in der Automatisierung.<br />
Bild: EBM-Papst<br />
Kompaktlüfter<br />
Mehr Leistung bei weniger<br />
Geräusch<br />
Der Antriebs- und Lufttechnikspezialist EBM-<br />
Papst präsentiert auf der Fachmesse SPS in<br />
Nürnberg seine neueste Lüftergeneration.<br />
Der Kompaktlüfter der Baureihe Axiforce ist<br />
der Nachfolger der S-Force-Baureihe. Die<br />
jüngste Generation bringt gegenüber ihrer<br />
Vorgängerreihe laut Angaben mehr Leistung<br />
bei weniger Geräusch. Zum Einsatz kommen<br />
die Axiforce-Kompaktlüfter in Industrieanwendungen,<br />
beispielsweise für die Kühlung<br />
von Steuereinheiten in der Automatisierungstechnik<br />
oder zum Kühlen von 5G-Leistungsmodulen<br />
der mobilen Netzwerkinfrastruktur.<br />
Die Baureihe der neuen Axiforce-<br />
Lüfter startet mit der Baugröße 80 mm. (dk)<br />
Asynchronmotoren<br />
Noch energieeffizenter dank Optimierung<br />
Der bewusste Umgang mit Energie hat neben<br />
der Reduktion von CO 2<br />
-Emissionen auch den<br />
positiven Nebeneffekt, Kosten einzusparen.<br />
Für AMK Grund genug, die Energieeffizienz der<br />
eigenen Produkte ständig zu optimieren. Die<br />
Asynchronmotoren der Baureihen DH, DW, DV<br />
erhielten deshalb ein konstruktives Update.<br />
Damit konnte nicht nur die Wärmeentwicklung<br />
der Motoren deutlich verringert, sondern<br />
auch der Stromverbrauch signifikant gesenkt<br />
Der Drehstrom-<br />
Asynchronservomotor<br />
– hier die<br />
Baureihe DV –<br />
wurde einem konstruktiven<br />
Update<br />
unterzogen.<br />
Bild: AMK<br />
werden, heißt es vonseiten des Anbieters. In<br />
Summe sollen diese Maßnahmen die Energieeffizienz<br />
um bis zu 20 Prozent steigern. Dabei<br />
erfüllen die Drehstrom-Asynchronmotoren<br />
weiterhin höchste Ansprüche an Dynamik und<br />
Leistung. Die kompakten Konstruktionen erfordern<br />
nur einen geringen Platzbedarf und<br />
die weitgehende Wartungsfreiheit bei hoher<br />
Lebensdauer sorgt für einen nachhaltigen Einsatz<br />
von Ressourcen und Energie. (dk)<br />
Online-Konfigurator<br />
Baugruppe auf Tastendruck konfiguriert<br />
Der Online-Konfigurator erfüllt die Kunden -<br />
wünsche nach mehr Flexibilität. Bild: Icotek<br />
Der neue Online-Baugruppen-Konfigurator<br />
ermöglicht es Kunden von Icotek, ganz individuell<br />
die geteilten Kabeleinführungssysteme<br />
des Anbieters frei zusammenzustellen. Dazu<br />
klickt man sich durch verschiedene Abfragen,<br />
um zunächst den gewünschten Rahmen festzulegen.<br />
Danach lassen sich die gewählte<br />
Kabeleinführungsleiste, Kabelverschraubung<br />
oder EMV-Kabeleinführung mit den passenden<br />
Kabel- oder Adaptertüllen einfach bestücken.<br />
Selbst die Konfektionierung, ob „montiert“<br />
oder „lose im Beutel“, kann der Kunde<br />
oder Interessent auswählen. Im Anschluss<br />
lässt sich das fertig konfigurierte Produkt einfach<br />
online beim Hersteller anfragen. Icotek<br />
reagiert mit dem Online-Konfigurator auf die<br />
zunehmend individuellen Kundenwünsche<br />
nach mehr Flexibilität. (dk)<br />
Einkaufen per Klick<br />
Reichelt Chemietechnik<br />
www.rct-online.de<br />
Schneller Zugriff auf 80.000 Artikel<br />
Produktgruppe THOMAFLUID ®<br />
Schläuche, Fittings, Hähne, Magnetventile, Pumpen<br />
Produktgruppe THOMAPLAST ®<br />
Laborplastik, Halbzeuge, Schrauben, Muttern,<br />
Distanzhülsen und O-Ringe<br />
Produktgruppe THOMADRIVE ®<br />
Antriebstechnik mit Rollenketten, Kettenrädern,<br />
Zahnriemen<br />
Reichelt<br />
Chemietechnik<br />
GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18<br />
D-69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21 31 25-0<br />
Fax 0 62 21 31 25-10<br />
rct@rct-online.de<br />
0001585391_000001.indd 1 05.02.15 13:28<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 69
FERTIGUNG<br />
Datenbank mit qualifizierten Zulieferfirmen in Asien<br />
Die Branche Werkzeugbau in Südostasien<br />
In den vergangenen Jahren wurden von der WBA Aachener Werkzeugbau Akademie GmbH die Potenziale des<br />
internationalen Werkzeugeinkaufs analysiert. Vorgestellt wurden in diesem Rahmen bereits die Chancen des Einkaufs bei<br />
chinesischen, nordamerikanischen und türkischen Werkzeugbaubetrieben sowie der Werkzeugbaumarkt in Osteuropa.<br />
Auf der Basis der Studie „World of Tooling“ wird nun das Potenzial der Branche Werkzeugbau in Südostasien aufgezeigt.<br />
Politische Karte Südostasiens Bild: Werkzeugbau Akademie.<br />
Die Region Südostasien erstreckt sich<br />
östlich von Indien sowie südlich von<br />
China und umfasst die elf Länder<br />
Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos,<br />
Malaysia , Myanmar, Osttimor, Philippinen,<br />
Singapur, Thailand und Vietnam. Weltweit ist<br />
Südostasien eine der Regionen, die sich zurzeit<br />
am dynamischsten entwickelt. Die indonesische<br />
Hauptstadt Jakarta ist schon heute<br />
mit 31 Millionen Einwohnern die zweitgrößte<br />
Metropolregion der Welt. Auch wirtschaftlich<br />
befindet sich die Region Südostasien mit<br />
mehr als 650 Millionen Menschen im Aufschwung.<br />
Seit der Jahrtausendwende wächst<br />
das Bruttoinlandsprodukt der Volkswirtschaften<br />
zumeist mit Raten von über fünf Prozent.<br />
So konstant wachsen kaum weitere Volkswirtschaften<br />
auf der Welt.<br />
Im Rahmen der Studie „World of Tooling“<br />
wurden von der WBA Aachener Werkzeugbau<br />
Akademie GmbH die 21 für den Werkzeugbau<br />
wichtigsten Länder bewertet. In diesem<br />
Zusammenhang wurden für die Region Südostasiens<br />
die Länder Indonesien und Vietnam<br />
vorgestellt. Im Folgenden werden neben diesen<br />
beiden Ländern auch Malaysia und Thailand<br />
für den südostasiatischen Werkzeugbaumarkt<br />
vorgestellt, da sie über die größte<br />
wirtschaftliche Relevanz im Betrachtungskontext<br />
in der Region verfügen und die produzierenden<br />
Industrien jeweils einen nennenswerten<br />
lokalen Werkzeugbaumarkt entstehen<br />
lassen haben. Zunächst wird dazu die<br />
Wirtschaftslage und Industrie der vier Länder<br />
kurz vorgestellt. Anschließend werden wichtige<br />
Kennzahlen der Branche Werkzeugbau<br />
erläutert, in Verbindung mit der <strong>aktuell</strong>en<br />
Wirtschaftslage analysiert und eine Zukunftsprognose<br />
gegeben.<br />
Wirtschaftslage und Industrie<br />
Indonesien ist mit einem BIP von 1016<br />
Mrd. USD im Jahr 2017 weltweit die sechszehntgrößte<br />
Volkswirtschaft. Das BIP pro<br />
Kopf liegt allerdings mit etwa 3876 USD nur<br />
auf Platz 26 von 47 der asiatischen Volkswirtschaften.<br />
In den letzten drei Jahren wies die<br />
Wirtschaft des Landes ein konstant starkes<br />
Wachstum von mehr als 4,9 % auf. Die Industrie<br />
Indonesiens trägt dabei zu 39,4 % zur<br />
Bruttowertschöpfung des Landes bei. Die Arbeitslosenquote<br />
lag 2017 bei nur 4,3 %.<br />
Thailand belegt mit einem BIP von 455<br />
Mrd. USD weltweit den 26. Platz unter den<br />
Volkswirtschaften im Jahr 2017. Das Pro-<br />
Kopf-Einkommen von 6591 USD liegt deutlich<br />
über dem von Indonesien. Die Wachstumszahlen<br />
Thailands fielen mit 2,9 % in<br />
2015 und 3,9 % in 2017 hingegen geringer<br />
aus. Der sekundäre Wirtschaftssektor hat einen<br />
Anteil von 36,2 % an der gesamten Wirtschaftsleistung<br />
des Landes. Bei sehr geringen<br />
1,1 % lag die Arbeitslosenquote 2017.<br />
Malaysia belegte im Jahr 2017 mit 314<br />
Mrd. USD weltweit den 38. Platz gemessen<br />
Partner des Werkzeugbaus<br />
WBA Aachener Werkzeugbau<br />
Akademie GmbH<br />
... beschäftigt sich mit der Bewertung von<br />
Werkzeugbaubetrieben und Märkten. Eine<br />
einzig artige, ständig wachsende und sich<br />
erneuernde Datenbank mit mehr als 1000<br />
Benchmarkingdatensätzen deutscher Werkzeugbaubetriebe<br />
sowie mehr als 3000 bewerteten<br />
internationalen Werkzeugbaubetrieben<br />
ist die Grundlage für fundierte Aussagen zur<br />
Leistungsfähigkeit und dem Entwicklungs -<br />
potenzial von Werkzeugbaumärkten. Hinzu<br />
kommen zahlreiche Bereisungen unterschied -<br />
licher Märkte in Asien, Nord- und Südamerika<br />
sowie Süd- und Osteuropa, welche die zahlenbasierten<br />
Eindrücke bestätigen.<br />
70 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
FERTIGUNG<br />
Quelle: Werkzeugbau Akademie/RWTH Aachen Campus.<br />
am BIP. Mit 9755 USD weist Malaysia das<br />
größte Einkommen pro Kopf der vier betrachteten<br />
Länder auf. Auch die Wachstumszahlen<br />
der malaysischen Wirtschaft der vergangenen<br />
Jahre wiesen mit bis zu 5,7 % auf ein hohes<br />
Potenzial der Wirtschaft hin. Der sekundäre<br />
Sektor trägt zu 37,6 % zum BIP bei. Die<br />
Arbeitslosenquote lag bei 3,4 %.<br />
Vietnam liegt mit einem BIP von 220<br />
Mrd. USD im Jahr 2017 weltweit auf Platz 46<br />
der Volkswirtschaften. Das BIP pro Kopf fällt<br />
mit 2353 USD niedrig aus. Auch in Vietnam<br />
konnte in den letzten drei Jahren ein starkes<br />
Wirtschaftswachstum mit mehr als 6,0 % verzeichnet<br />
werden. Der sekundäre Wirtschaftssektor<br />
trägt mit 33 % zur gesamten Wirtschaftsleistung<br />
des Landes bei. 2017 lag die<br />
Arbeitslosenquote bei geringen 2,1 %.<br />
Zusammenfassend verdeutlichen die BIP-<br />
Wachstumsraten im Jahr 2017 zwischen<br />
3,9 % (Thailand) und 6,8 % (Vietnam) das wirtschaftliche<br />
Potenzial, das in der Region Südostasien<br />
liegt. Die sich stetig verbessernden<br />
Bildungsbedingungen und geringen Arbeitslöhne<br />
sind sehr gute Voraussetzungen dafür,<br />
dass der wirtschaftliche Aufschwung auch in<br />
Zukunft anhalten wird. Das sind auch für die<br />
lokale Branche Werkzeugbau gute Voraussetzungen,<br />
sich organisatorisch und technologisch<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Die Branche Werkzeugbau<br />
Gemessen am Handelsvolumen hat die Branche<br />
Werkzeugbau in Südostasien zunächst<br />
eine untergeordnete Rolle. In den Ländern Indonesien<br />
(2018), Thailand (2018), Malaysia<br />
(2018) und Vietnam (2017) liegt das Handelsvolumen<br />
mit Werkzeugen zwischen 277<br />
Mio. USD (Indonesien) und 783 Mio. USD<br />
(Thailand), wobei der Importanteil zwischen<br />
75 % (Malaysia) und 89 % (Indonesien) variiert.<br />
Den größten Anteil an den importierten<br />
Werkzeugen haben Spritzgießwerkzeuge mit<br />
über 80 %. Mit großem Abstand folgen Blechund<br />
Massivumformwerkzeuge mit maximal<br />
15 %. Der Anteil der Druckgusswerkzeuge im<br />
Import liegt bei maximal 5 %.<br />
In den letzten zwei Jahren ist das Handels -<br />
volumen mit Werkzeugen in diesen Ländern<br />
durchschnittlich um 5 % gewachsen. Während<br />
sich das Handelsvolumen bei Indonesien<br />
um 9 % reduziert hat, stieg es bei Vietnam<br />
und Thailand um mehr als 5 % sowie bei<br />
Malaysia sogar um 13 %. Diese Zahlen sind<br />
ein Indikator für den fortdauernden Aufschwung<br />
der Branche Werkzeugbau in dieser<br />
Region, auch wenn der sehr hohe Importanteil<br />
von mehr als 75 % ein eindeutiger Beleg<br />
dafür ist, dass die Kompetenzen im Werkzeugbau<br />
technologisch noch auf einem geringen<br />
Niveau sind.<br />
Die Verteilung der exportierten Werkzeuge<br />
ähnelt stark der Verteilung der importierten<br />
Werkzeuge. Die Spritzgießwerkzeuge dominieren<br />
auch hier mit einem Anteil von 56 %<br />
(Indonesien) bis zu 78 % (Thailand und Malaysia).<br />
Der Anteil der Blech- und Massivumformwerkzeuge<br />
variiert je nach Land zwischen<br />
13 % (Thailand) und 34 % (Vietnam).<br />
Druckgusswerkzeuge haben mit einem Anteil<br />
zwischen 2 % und 12 % einen verschwindend<br />
geringen Anteil.<br />
Im Vergleich zum Jahr 2016 ist auch das<br />
Export volumen an Werkzeugen durchschnittlich<br />
um 5 % gewachsen. Während Malaysia einen<br />
Rückgang von 6 % verzeichnete und Indonesien<br />
und Thailand lediglich um 4 % wachsen<br />
konnten, stieg das Exportvolumen bei<br />
Viet nam um 29 % auf über 74 Mio. USD. Das<br />
Beispiel Vietnam verdeutlicht eindrücklich,<br />
wie die Branche Werkzeugbau von einer<br />
wachsenden produzierenden Industrie (BIP-<br />
Wachstumsrate 6,8 %) profitiert.<br />
Mit Blick auf die Zukunft wird die geografische<br />
Lage in der Peripherie Chinas bei niedrigeren<br />
Lohnkosten und sehr guter Seeanbindung<br />
zu allen Kontinenten das Wachstum in<br />
den vorgestellten Ländern weiter begünstigen.<br />
Die Entwicklungsvoraussetzungen für<br />
die Branche Werkzeugbau sind folglich ausgesprochen<br />
gut. Auch wenn zurzeit die Werkzeugbaukompetenz<br />
niedrig und der Werkzeugmarkt<br />
noch klein sind, sind alle Voraussetzungen<br />
erfüllt, dass die Länder Südostasiens<br />
in Zukunft weiter große Fortschritte in<br />
diesen Bereichen machen werden.<br />
Quellen:<br />
WOT 2018, Statistisches Bundesamt, Statista,<br />
OECD, Comtrade, Auswärtiges Amt, Weltbank<br />
Die Autoren<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Boos,<br />
MBA, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Christoph Kelzenberg, M.Sc. Leiter Industrieberatung<br />
Johan de Lange, M.Sc. Berater<br />
Bernd Haase, M.Sc. Berater<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 71
FERTIGUNG<br />
Präzisionswerkzeuge<br />
Leichtgewichte auf dem Vormarsch<br />
Die Digitalisierung zieht auch in die Werkzeugtechnik ein und wird als Thema großgeschrieben.<br />
Doch signifikante Fortschritte erzielen die Hersteller auch in den klassischen Bereichen. So manches<br />
leichte Tool kommt heute aus dem Metalldrucker, wie die Branchenmesse EMO gezeigt hat.<br />
Bauteile und Komponenten der Werkzeugtechnik<br />
sollen im Sinne der Energie-<br />
und Ressourceneffizienz immer<br />
kompakter und leichter werden. Der Trend<br />
zur Miniaturisierung führt auch bei den Präzisionswerkzeugen<br />
zu Lösungen, die noch vor<br />
wenigen Jahren undenkbar waren. Ein Beispiel<br />
dafür ist der laut Anbieter Iscar kleinste<br />
Wechselkopfbohrer der Welt. Den Sumo<br />
Cham gibt es von 4 bis 6 mm im Durchmesser.<br />
Die Wechselköpfe bestehen aus der PVDbeschichteten<br />
Nano-Schneidstoffsorte IC908<br />
und versprechen lange Standzeiten.<br />
Leichtgewichtiges ist inzwischen auch abseits<br />
rotierender Spannfutter ein wichtiger<br />
Aspekt. Um etwa die Statorgehäuse von automobilen<br />
Elektromotoren wirtschaftlich<br />
und zuverlässig bearbeiten zu können, werden<br />
große, stabile und trotzdem sehr leichte<br />
Ausdrehwerkzeuge benötigt. Herstellern wie<br />
Mapal oder Ceratizit ist es durch ausgeklügelte<br />
Konstruktionen und den Einsatz additiver<br />
Verfahren gelungen, das Gewicht dieser<br />
Werkzeuge, die Durchmesser von 200 mm<br />
und mehr haben, massiv zu reduzieren.<br />
Mapal-Entwicklungschef Dr. Dirk Sellmer zufolge<br />
wiegen diese Tools nur etwa die Hälfte<br />
Die neuartige<br />
Konstruktions- und<br />
Stützform des Tools<br />
wird komplett aus<br />
einem Stahlwerkstoff<br />
gedruckt.<br />
Bild: Ceratizit<br />
Mini-Wechselkopfbohrer Sumo<br />
Cham im Durch messerbereich von<br />
4 bis 6 mm. Bild: Iscar<br />
vergleichbarer Schweißkonstruktionen. Das<br />
reduzierte Gewicht wirkt sich positiv auf das<br />
Kippmoment des weit auskragenden Werkzeugs<br />
aus. Das Ergebnis sind präzisere Statorbohrungen<br />
und letztlich bessere Elektro -<br />
motoren. Überdies können die leichteren<br />
Bohrstangen auf kleineren Bearbeitungszentren<br />
eingesetzt werden. Die neuartige Konstruktions-<br />
und Stützform des Werkzeugs von<br />
Ceratizit wird komplett aus einem Stahlwerkstoff<br />
gedruckt. Als Schneidkörper fungieren<br />
ebenfalls additiv erzeugte Werkzeugkassetten<br />
mit PKD-Schneiden.<br />
Mithilfe des 3D-Drucks oder der Laserbearbeitung<br />
gelingt es den Werkzeugherstellern,<br />
die Leistungsfähigkeit ihrer Produkte auf ein<br />
neues Niveau zu heben. Stichworte sind hier<br />
unter anderem eine optimierte Kühlmittelzufuhr,<br />
die nur generativ herzustellen ist, oder<br />
absolut scharfkantige Schneiden. Letztere<br />
entstehen, indem der Laser selbst härteste<br />
Schneidstoffpartikel sauber trennt. Entwicklungen<br />
wie diese sind die Voraussetzung für<br />
die wirtschaftliche Bearbeitung schwer zerspanbarer<br />
Hochleistungswerkstoffe.<br />
Das clevere Zusammenspiel von Werkzeug,<br />
Maschine und Software erlaubte es Prozessexperten,<br />
neue Bearbeitungsstrategien zu<br />
entwickeln, die zu echten Leistungssprüngen<br />
führten. Beispiele dafür sind das High Dynamic<br />
Turning, das laut Ceratizit komplexe<br />
Drehteile um bis zu 200 Prozent produktiver<br />
fertigt als konventionelle Drehverfahren, oder<br />
das Speed-Forming von Horn, mit dem<br />
schmale, tiefe Nuten in weniger als der halben<br />
Zeit entstehen sollen, als beim bislang<br />
üblichen Vollnutfräsen mit Minitools.<br />
Digitale Vernetzung spielt wichtige Rolle<br />
Die digitale Vernetzung von Werkzeugen,<br />
Maschinen und übergeordneten IT-Systemen<br />
spielt aber auch in zwei weiteren Bereichen<br />
eine entscheidende Rolle: Einerseits gelingt<br />
es dadurch, die Prozesssicherheit bei anspruchsvollen<br />
Bearbeitungen beträchtlich zu<br />
steigern. Andererseits werden die Abläufe<br />
von der Planung über das Herstellen und den<br />
Einsatz von Werkzeugen bis hin zu ihrer Aufbereitung<br />
transparent. Gerade bei sicherheitskritischen<br />
Bauteilen ist diese Nachvollziehbarkeit<br />
ein wichtiges Argument.<br />
Lösungen wie die von Horn und Kistler gemeinsam<br />
entwickelte Echtzeit-Werkzeugüberwachung<br />
PTS fürs Mikrodrehen geben<br />
nicht nur Aufschluss über den Zustand des<br />
betreffenden Werkzeugs. Vielmehr kann der<br />
Maschinenbediener mithilfe der ermittelten<br />
Daten auch Prozess- und Werkstoffanomalien<br />
frühzeitig erkennen und entsprechend gegensteuern.<br />
Das verhindert Ausschuss, schont die<br />
Ressourcen und steigert die Qualität.<br />
Die Digitalisierung der Metallbearbeitung<br />
steht und fällt laut Prof. Frank Barthelmä, Geschäftsführer<br />
der GFE Gesellschaft für Fertigungstechnik<br />
und Entwicklung in Schmalkalden,<br />
mit dem intelligenten Werkzeug. „Auch<br />
eine sich selbst optimierende Werkzeugma-<br />
72 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
Das Werkzeugmanagementsystem DAC verbindet die Elemente rund um die Organisation und den<br />
Einsatz von Werkzeugen in der Fertigung. Bild Haimer<br />
schine funktioniert nur über die Kommunikation<br />
nach außen und nach innen. Und daher<br />
spielt das Werkzeug nach wie vor eine entscheidende<br />
Rolle.“<br />
Barthelmä geht in den nächsten fünf bis<br />
zehn Jahren von einer noch engeren Vernetzung<br />
von Kunden und Lieferanten aus. Der<br />
Anwender der Produkte werde künftig wesentlich<br />
früher in die gesamte Datentransferkette<br />
einbezogen als bisher. Eine wichtige<br />
Rolle würden künftig prozessvorbereitende<br />
oder -begleitende Dienstleistungen wie die<br />
vorausschauende Instandhaltung spielen.<br />
Die Botschaft ist in der Branche angekommen<br />
und wird bereits in die Tat umgesetzt.<br />
Ein Beispiel von vielen ist c-Com, ein Start-up<br />
von Mapal. Der IT-Newcomer bietet auf einer<br />
offenen Cloud-Plattform Software as a Service<br />
an, unter anderem zur Verwaltung von<br />
Werkzeugen. „Sehr viel Zeit ist nötig, um<br />
Werkzeuge zu disponieren, wiederaufzubereiten<br />
und zu optimieren,“ betont Geschäftsführer<br />
Giari Fiorucci. „Viele Anwender managen<br />
diese Aufgaben, bei denen große Datenmengen<br />
entstehen, jedoch weitestgehend<br />
manuell.“ Obwohl die Beteiligten oft die gleichen<br />
Daten benötigen, werden diese mehrfach<br />
generiert und in redundanten Datenbanken<br />
gepflegt.<br />
Anders läuft es mit Unterstützung einer<br />
Cloud ab. Auf einer solchen Plattform entstehen<br />
als virtuelles Abbild der Werkzeugdaten<br />
digitale Zwillinge samt vieler wichtiger Kennwerte<br />
wie etwa Schnittdaten, Standmengen<br />
oder die Anzahl der Wiederaufbereitungen.<br />
Die zentrale Datenerfassung macht das<br />
mehrfache Erzeugen von Datensätzen überflüssig.<br />
Doch die Cloud bündelt nicht nur die<br />
Daten der Werkzeuge, sie verbessert auch das<br />
Zusammenspiel entlang der Prozesskette.<br />
Ein anderes Beispiel digitaler Services ist das<br />
Werkzeugmanagementsystem DAC (Data<br />
Analyzer and Controller) von Haimer. In der<br />
eigenen Fertigung nutzt der Spezialist für<br />
Schrumpf- und Auswuchttechnik das System<br />
bereits seit längerem. Nun bietet Haimer es<br />
auch zum Verkauf an. DAC managt den Austausch<br />
von Soll- und Ist-Werten sowie anderen<br />
Werkzeugdaten zwischen den einzelnen<br />
Tool-Room- Stationen und stellt die Verbindung<br />
mit dem Unternehmensnetzwerk her.<br />
Im Zusammenspiel mit RFID-Datenchips, mit<br />
denen sich Werkzeugaufnahmen des Herstellers<br />
optional ausstatten lassen, über QR- oder<br />
Data Matrix-Codes, erlaubt das System eine<br />
eindeutige Identifikation des Gesamtwerkzeugs.<br />
Durch die Netzwerkverbindung steuert<br />
es weitere Werkzeugdaten bei, etwa die<br />
Anleitung für den Zusammenbau, Artikelnummern,<br />
Lagerbestandsanpassungen oder<br />
3D-Modelle. Zusätzlich unterstützt es den<br />
Anwender bei der Analyse der Produktions -<br />
daten und der Prozessoptimierung.<br />
Die Autorin<br />
Mona Willrett,<br />
Redakteurin im Konradin-Verlag<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 73
FERTIGUNG<br />
Additive Fertigung<br />
Sorglospaket fürs Pulver-Handling<br />
Produktionsanlagen für den 3D-Druck verarbeiten Materialien in Pulverform. Für<br />
dessen sicheres Handling – ganz ohne Feinstaubbelastung für die Mitarbeiter – sorgt<br />
der Vakuumförderer Piflow Smart von Piab. Dessen intelligente und selbstlernende<br />
Funktionen vermeiden langwierige Einstellungen und Tests.<br />
Der 3D-Druck hochwertiger Bauteile erfordert die Verarbeitung feinster Pulver.<br />
Additive Fertigung oder 3D-Druck ist eine der<br />
Zukunftstechnologien, um dem steigenden<br />
Bedarf nach personalisierten oder kundenspezifischen<br />
Produkten gerecht zu werden.<br />
Ursprünglich als einfachere Lösung im Prototyping<br />
eingesetzt, werden damit immer mehr<br />
hochwertige Unikate gefertigt. Doch während<br />
die Technik in der Realisation von Produkten<br />
Maßstäbe setzt, sind viele Prozessschritte<br />
noch manuell. Dazu gehört insbesondere<br />
das Beladen der Fertigungsanlagen<br />
mit dem entsprechenden Kunststoff- oder<br />
Metallpulver. Neben dem Gewicht der Behältnisse<br />
und einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung,<br />
um Rückenschmerzen der<br />
Mitarbeiter zu vermeiden, spielt auch deren<br />
Feinstaubbelastung eine große Rolle.<br />
Beim Schutz von Personen, dem Produkt selber<br />
wie auch der Umgebung kann der Einsatz<br />
von Vakuumfördertechnologie Abhilfe schaffen.<br />
Als Ausstatter der Pharma-, Chemie- und<br />
Lebensmittelindustrie muss sich Piab diesem<br />
Thema täglich stellen. Entsprechend wurden<br />
für diese Problematik die Vakuumförderer<br />
vom Typ Piflow Smart als geschlossenes System<br />
entwickelt. Filter im Vakuumförderer sowie<br />
zusätzliche Abluftfilter an der Vakuumpumpe<br />
verhindern, dass Feinstaub aus dem<br />
System in den Arbeitsraum eintritt und somit,<br />
dass Mitarbeiter mit diesen Stoffen in<br />
Berührung kommen. Das sorgt für eine saubere<br />
Arbeitsumgebung, bei der die Gesundheitsbelastung<br />
weitestgehend reduziert ist.<br />
Gleichzeitig wird das Pulver vor Kontaminierungen<br />
durch Umwelteinflüsse und entsprechende<br />
Qualitätseinbußen geschützt.<br />
Mit dem Vakuumförderer<br />
Piflow Smart ist das<br />
Fördern von Pulvern für<br />
die additive Fertigung<br />
eine intelligente und<br />
sichere Sache.<br />
Bilder: Piab<br />
Überdies wird es immer wichtiger, Inhaltsstoffe<br />
kontrolliert zu Dosier- und Mischgeräten<br />
zu transportieren. Deshalb automatisiert<br />
die Autotuning-Funktion des neuen Vakuumförderers<br />
den Prozess der Pulver- und Schüttgutförderung.<br />
Piflow Smart basiert auf der<br />
bekannten Coax-Ejektortechnologie und ist<br />
mit fortschrittlichen Algorithmen vorprogrammiert,<br />
um komplexe manuelle Timer-<br />
Einstellungen zu eliminieren. Er ermöglicht<br />
eine kontinuierliche, adaptive und automatische<br />
Feinabstimmung des Förderprozesses<br />
sowie die Verarbeitung vorab erstellter Programme.<br />
Ausgestattet mit fortschrittlicher<br />
Sensortechnologie wird der Durchsatz im<br />
Vergleich zu herkömmlichen Fördersystemen<br />
um bis zu 50 Prozent gesteigert. Intelligente<br />
elektrische Steuerdatenerfassung und -analyse<br />
für die Optimierung der gesamten Prozesse<br />
und Echtzeitanpassungen gehören damit<br />
zum Alltag.<br />
Der neue Vakuumförderer ist zusätzlich zu<br />
seinen Industrie-4.0-Funktionen wie IO-Link,<br />
Cloud-Fähigkeit und Voreinstellbarkeit mit<br />
weiteren Elementen ausgestattet, die ein einfacheres<br />
und sichereres Produkthandling ermöglichen.<br />
Dies sind unter anderem automatische<br />
Filterreinigung, Mehrfachfilterschock,<br />
Materialsicherheitsblockierung und antistatische<br />
Filter und Dichtungen auf Anfrage. Das<br />
System erkennt und verhindert auch ein<br />
Überfüllen oder ein Entleeren des Behälters.<br />
Hinzu kommt: Durch das Autotuning und die<br />
Industrie-4.0-Fähigkeit können die Vakuumförderer<br />
vollständig in automatisierte Prozessketten<br />
integriert werden.<br />
Der Autor<br />
Johannes Krumme, Country Manager DACH und<br />
Benelux, Piab Group<br />
74 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
FERTIGUNG<br />
Drehtechnologie<br />
Standardtools decken bereits viele Anwendungen ab<br />
Der Werkzeughersteller Ceratizit hat neulich<br />
das erste Standardprogramm für das innovative<br />
Drehverfahren High Dynamic Turning<br />
(HDT) eingeführt. Damit geht der Anbieter<br />
konsequent seinen Weg weiter, um das Drehen<br />
zu revolutionieren. Von Beginn an hat das<br />
Unternehmen alle Interessenten mit den notwendigen<br />
Informationen versorgt, um am<br />
HDT-Drehprozess mitentwickeln zu können.<br />
So wurde die Einführung nun von namhaften<br />
Werkzeugmaschinen- und Steuerungsherstellern<br />
sowie Anbietern von CAD/CAM-Systemen<br />
begleitet. Ceratizit selbst hat sich auf<br />
sein Kerngeschäft fokussiert und ein Standardprogramm<br />
der FreeTurn-Tools entwickelt.<br />
Im Rahmen der Branchenmesse EMO wurden<br />
vier verschiedene Wendeplatten-Geometrien<br />
eingeführt, mit denen bereits viele Anwendungen<br />
abgedeckt werden können. Die Halter<br />
sind in unterschiedlichen Auskraglängen<br />
in einer Baugröße für die Maschinenschnittstellen<br />
HSK-T und PSC erhältlich. (dk)<br />
Die vier Wendeschneidplatten-Geometrien des<br />
Startprogramms decken bereits viele Standardanwendungen<br />
ab. Bild: Ceratizit<br />
Spanntechnik<br />
Schlankes Dehnspannfutter mit effektiver Kühlung<br />
Bild: Schunk<br />
Das schlanke Hydro-Dehnspannfutter Tendo<br />
Slim 4ax hat Schunk vor drei Jahren vorgestellt.<br />
Die Präzisionsaufnahme vereint die<br />
Außengeometrie von Warmschrumpfaufnahmen<br />
mit den Qualitäten der Hydro-Dehnspanntechnik.<br />
Nun haben die Lauffener zusätzlich<br />
eine Variante mit Cool-flow-Technologie<br />
auf den Markt gebracht. Sie ermöglicht<br />
hocheffektives Kühlen durch die Werkzeugaufnahme.<br />
Beim Bearbeiten von Stahl, Aluminium<br />
sowie von Kunststoff verspricht<br />
Tendo Slim 4ax Cool-flow Vorteile. Der Kühlmittel-<br />
oder Druckluftstrahl ist unabhängig<br />
von der Ausspannlänge stets auf den Zerspanprozess<br />
gerichtet. Anders als bei Warmschrumpfaufnahmen<br />
prallt der Strahl bei langer<br />
Ausspannung nicht am Werkzeugschaft<br />
ab, sondern gelangt am Werkzeugmantel<br />
entlang bis zur Schneide. Davon profitiert die<br />
Kühlung, Späne werden besser abtransportiert<br />
und der Gesamtprozess wird effizienter.<br />
Pilotanwendungen im Werkzeugbau zeigen<br />
laut Schunk, dass die schwingungsdämpfende<br />
Aufnahme mit Cool-flow-Technologie vor<br />
allem beim Nachschruppen, Vorschlichten<br />
und Schlichten exzellente Oberflächen liefert.<br />
Zudem würden Nacharbeit und die<br />
Werkzeugkosten reduziert, heißt es. (dk)<br />
Werkzeugbeschichtung<br />
Höhere Schnittwerte und günstigere Stückkosten<br />
Mit der neuen Werkzeugbeschichtung IG35 bietet Horn hohe<br />
Leistungen und Standzeiten beim Bearbeiten von rostfreien<br />
Stählen, Titan- und Superlegierungen. In Verbindung mit den<br />
Geometrien 3V und FY hemmt die Aluminium-Titansiliziumnitrid-<br />
Schicht die Bildung von Aufbauschneiden durch geringe Reibwerte.<br />
Durch die sogenannte HiPims- Beschichtungstechnologie weist<br />
die Schicht eine sehr glatte Oberfläche und hohe Warmfestigkeit<br />
auf. Zudem ist die Werkzeugschicht frei von Schichtdefekten wie<br />
etwa Droplets oder anderen Schichtfehlern an der Schneidkante.<br />
Der Werkzeughersteller passt das Schichtsystem, die Spanformgeometrien<br />
sowie die Mikrogeometrien auf die typischen Anwendungen<br />
wie das Innen- und Außenstechen, Langdrehen, Zirkularund<br />
Vollhartmetallfräsen an. Für den Anwender heißt das: Er kann<br />
höhere Schnittwerte fahren und erreicht so den Angaben zufolge<br />
kürzere Zykluszeiten und günstigere Stückkosten. Außerdem sollen<br />
sich durch den Einsatz der neuen Schicht höhere Oberflächenqualitäten<br />
erzielen lassen. (dk)<br />
Die neue Beschichtung<br />
IG35 bietet hohe<br />
Leistungen bei rost -<br />
freien Stählen, Titan<br />
und Superlegierungen.<br />
Bild: Horn/Sauermann<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 75
FERTIGUNG<br />
Präzisionswerkzeuge<br />
App identifiziert<br />
Werkzeugverschleiß<br />
Die kostenfreie App hilft beim Reduzieren von<br />
Werkzeugverschleiß. Bild: Sandvik Coromant<br />
Sandvik Corormant offeriert eine kostenlose<br />
App zur Analyse von Werkzeugverschleiß. Die<br />
Bedienung ist einfach: Zunächst werden die<br />
Verschleißspuren an einem Schneidwerkzeug<br />
mit dem Smartphone fotografiert. Die gespeicherten<br />
Bilder können Anwender mit Bildern<br />
von unterschiedlichen Verschleißarten<br />
vergleichen, die in der App hinterlegt sind. Ist<br />
der Verschleißtyp identifiziert, erhalten die<br />
Nutzer Hinweise zur Verschleißursache und<br />
Empfehlungen, wie sich ähnlicher Verschleiß<br />
bei künftigen Bearbeitungen vermeiden lässt.<br />
Wird etwa ein Kerbverschleiß festgestellt,<br />
listet die App eine Reihe von Ursachen auf –<br />
etwa klebrige oder kaltverfestigende Materialien,<br />
Bearbeitungen mit einem Einstellwinkel<br />
von circa 90° oder die Anwendung einer<br />
zu negativen Geometrie – und empfiehlt entsprechende<br />
Gegenmaßnahmen. Zum Beispiel<br />
die Wahl einer schärferen Schneidkante,<br />
das Verringern des Einstellwinkels oder eine<br />
Änderung der Schnitttiefe. Die App kann bei<br />
allen Bearbeitungen weiterhelfen, bei denen<br />
ein Werkzeugverschleiß mit unklarer Ursache<br />
auftritt. (dk)<br />
Glockenwerkzeug<br />
Additiv zu höherer<br />
Produktivität<br />
Mapal hat sein bestehendes, konventionell<br />
gefertigtes Glockenwerkzeug optimiert. Wird<br />
bei PKD-Werkzeugen das Gewicht reduziert,<br />
kann in der Regel mit deutlich höheren<br />
Schnittdaten gearbeitet werden. Neben der<br />
konstruktiven Freiheit ist die Möglichkeit der<br />
Gewichtsoptimierung einer der entscheidenden<br />
Vorteile, die der 3D-Druck bietet. Statt<br />
• Bossard Deutschland GmbH, Illerrieden 78<br />
• Carlson Wagonlit Travel CWT<br />
Beheermaatschappij B.V., Eschborn 53<br />
• Chr. Mayr GmbH + Co. KG Antriebstechnik,<br />
Mauerstetten 67<br />
• Conrad Electronic SE, Hirschau 21<br />
• curecomp Software Services GmbH, AT-Linz 78<br />
• ExprAn, Süßen 25<br />
• Ferdinand Gross GmbH & Co KG,<br />
Leinfelden-Echterdingen 78<br />
• Gutekunst & Co. KG, Metzingen 5<br />
• H & Z Unternehmensberatung AG,<br />
München 7<br />
• Herbert Hänchen GmbH & Co. KG,<br />
Ostfildern 61<br />
Höhl & Westhoff GmbH, Wuppertal 23<br />
• Hotset GmbH, Lüdenscheid 33<br />
• IGEFA Handelsgesellschaft mbh & Co. KG,<br />
Ahrensfelde 57<br />
• ims Internationaler Medien Service<br />
GmbH & Co.KG, Hamburg 87<br />
• IMS Verbindungstechnik GmbH & Co.KG,<br />
Neuenstein 78<br />
• ISCAR Germany GmbH, Ettlingen 73<br />
• Kunststofftechnik Jantsch GmbH,<br />
Nürnberg 79<br />
• Keller & Kalmbach GmbH,<br />
Unterschleißheim 78,92<br />
• Knapp Wälzlagertechnik GmbH,<br />
Waiblingen 59<br />
• KULLEN-KOTI GmbH, Reutlingen 78,91<br />
• KYOCERA Document Solutions<br />
Deutschland GmbH, Meerbusch 39<br />
• Layher AG, Kirchberg 55<br />
• Lederer GmbH, Ennepetal 6,78<br />
• Lehmanns Media GmbH, Köln 79<br />
• Lubricants UK Ltd., GB-Sunbury on Thames 19<br />
Vollmaterial ist im Inneren des Werkzeugs<br />
nun eine speziell ausgelegte Wabenstruktur<br />
zu finden. Dadurch ist das Werkzeug um<br />
30 Prozent leichter und durch die dämpfende<br />
Wirkung erhöht sich die Standzeit um circa<br />
40 Prozent. So kann schneller zerspant werden,<br />
die Bearbeitungsqualität bleibt unverändert<br />
hoch, teilt der Anbieter mit. (dk)<br />
• Mapal Dr. Kress KG, Aalen 65<br />
• Netfira GmbH, Walldorf 9<br />
• Neugart GmbH, Kippenheim 63<br />
• pfenning logistics GmbH, Heddesheim 11<br />
• RCT Reichelt Chemietechnik<br />
GmbH + Co., Heidelberg 69,79<br />
• REIFF Technische Produkte GmbH,<br />
Reutlingen 78<br />
F. Reyher Nchfg. GmbH & Co., Hamburg 27,78<br />
• RS Components GmbH, Frankfurt 37<br />
• Schallenkammer Magnetsysteme GmbH,<br />
Kürnach 49<br />
Schweizer GmbH & Co.KG, Reutlingen 79<br />
simple system GmbH & Co. KG, München 79<br />
SMC Deutschland GmbH, Egelsbach 29<br />
• SoftconCIS GmbH, Oberhaching 31,79<br />
Thunder-IT GmbH, Landau 17<br />
Tünkers Maschinenbau GmbH, Ratingen 35<br />
• Turkish Machinery in Deutschland,<br />
Braunschweig, Headquater Turkish<br />
Machinery, TR Ankara 3<br />
• veenion GmbH, Kaiserslautern 79<br />
• Wolters Kluwer Deutschland GmbH,<br />
Köln 41–48<br />
• Würth Industrie Service<br />
GmbH & Co. KG, Bad Mergentheim 79<br />
Beilagenhinweis<br />
Inserentenverzeichnis<br />
Einer Teilauflage dieser Ausgabe liegt ein<br />
Prospekt folgender Firma bei:<br />
Technische Akademie Wuppertal e.V.,<br />
Wuppertal<br />
Wir bitten unsere Leser um freundliche<br />
Beachtung.<br />
Das neue Glockenwerkzeug<br />
überzeugt<br />
mit niedrigem<br />
Gewicht, hoher<br />
Standzeit und besten<br />
Schnittdaten.<br />
Bild: Mapal<br />
76 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> präsentiert<br />
Ihnen Partner des Einkaufs.<br />
Finden Sie leistungsstarke Lieferanten und Dienstleister für Ihre <strong>Beschaffung</strong>s bedarfe<br />
und kompetente Lösungspartner.<br />
SCM Weiterbildung Druck<br />
Beratung Betriebsbedarf<br />
Entwicklung + Fertigung<br />
Medienbeschaffung<br />
C-Teile-Management<br />
Logistik<br />
Fuhrpark<br />
Logistik<br />
Fuhrpark<br />
Energie<br />
Recruiting<br />
SRM<br />
Komponenten + Systeme<br />
Business Travel<br />
SCM Weiterbildung Druck<br />
Beratung Betriebsbedarf<br />
Entwicklung + Fertigung<br />
Medienbeschaffung<br />
C-Teile-Management<br />
Energie<br />
Recruiting<br />
SRM<br />
Komponenten + Systeme<br />
Business Travel<br />
SCM Weiterbildung<br />
Druck<br />
Beratung Betriebsbedarf<br />
Entwicklung + Fertigung Energie<br />
Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zu Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />
Sie im Firmenverzeichnis auf beschaffung-<strong>aktuell</strong>.de.<br />
Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />
Bookmark!<br />
www.beschaffung-<strong>aktuell</strong>.de/firmenverzeichnis<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 77
PARTNER DES EINKAUFS<br />
ALL-IN-ONE-EINKAUFSLÖSUNG<br />
BÜRSTEN<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
curecomp Software Services GmbH<br />
www.curecomp.com<br />
Mit der eProcurement- und Supplier Relationship<br />
Management Lösung von curecomp werden Ihre<br />
<strong>Beschaffung</strong>sprozesse einfacher, transparenter,<br />
schneller und damit kostengünstiger abgewickelt.<br />
Dies führt in Summe zu einer signifikanten Arbeitsentlastung<br />
Ihrer Mitarbeiter und Verhinderung von<br />
Fehlern durch manuelle Datenerfassungen. Unsere<br />
Expertise und unser Fokus liegen dabei beim direkten<br />
Produktionsmaterial und bei produzierenden<br />
Unternehmen. Bei curecomp dreht sich alles um<br />
den Erfolg unserer Kunden und deren Lieferanten.<br />
Jedes Unternehmen und jede Branche steht vor spezifischen<br />
Herausforderungen.<br />
Wir helfen Ihnen effizienter zu werden!<br />
KULLEN-KOTI GmbH<br />
www.kullen.de<br />
Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />
ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />
100 Jahren.<br />
Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />
jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />
Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />
Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />
besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />
durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />
der Welt.<br />
Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />
Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />
Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />
der Zukunft.<br />
Bossard Deutschland GmbH<br />
www.bossard.com/de<br />
Die Bossard Gruppe ist ein weltweit führender Anbieter<br />
von Produktlösungen und Dienstleistungen in der<br />
industriellen Verbindungs- und Montagetechnik. Mit<br />
einem über 1.000.000 Artikeln umfassenden Produktsortiment,<br />
der technischen Beratung (Engineering) und<br />
der Lagerbewirtschaftung (Smart Factory Logistics) hat<br />
sich Bossard als Komplettanbieter und Partner der<br />
Industrie positioniert.<br />
Gemeinsam mit unseren Kunden vorwärtskommen<br />
heißt für uns, Lösungen zu entwickeln, die besser,<br />
schneller, effizienter und kostengünstiger sind – und<br />
somit unseren Kunden helfen, ihre Konkurrenz zu überflügeln.<br />
Diese ganzheitliche Sicht nennen wir „Proven Productivity“.<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />
www.schrauben-gross.de<br />
Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />
und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />
Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />
Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />
über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />
Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />
107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />
bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />
zur Senkung Ihrer <strong>Beschaffung</strong>s kosten um bis zu 70 %.<br />
IMS Verbindungstechnik GmbH & Co. KG<br />
www.ims-verbindungstechnik.com<br />
Als Spezialist für Befestigungen aus Kunststoff, Metall<br />
und Federstahl beliefern wir weltweit Industrie,<br />
Großhandel und Zulieferer. Längst haben wir uns<br />
dabei zum ausgewiesenen Spezialisten für Clips und<br />
Klammern aller Art entwickelt.<br />
Aufgrund unserer innovativen Entwicklungsabteilung<br />
können wir individuelle Lösungen bieten, die Ihnen<br />
als Kunde einen Mehrwert schaffen.<br />
Mit jahrzehntelanger Erfahrung, weit überdurchschnittlichem<br />
Know-how und höchstem Qualitätsstandard<br />
präsentieren wir uns als zuverlässiger und<br />
kompetenter Partner rund um die Befestigungstechnik.<br />
Keller & Kalmbach GmbH<br />
www.keller-kalmbach.com<br />
Breite Produktpalette für Produktion & Instandhaltung:<br />
Schrauben, Dübel, Hand-/Elektrowerkzeuge, Hebetechnik,<br />
Arbeitsschutz, Betriebseinrichtungen, Chemische<br />
Produkte, Sonder- und Zeichnungsteile und<br />
Industrieteile.<br />
Produkte & Lösungen aus einer Hand:<br />
Maßgeschneiderte Logistiksysteme, individuelle<br />
E-Business-Lösungen, anwendungstechnische Beratung,<br />
umfassende Qualitätssicherung.<br />
Zuverlässig seit 1878.<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
Lederer GmbH<br />
www.c-teile-management.info<br />
Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation<br />
& Co., ist Lederer Ihr Partner: Norm- und Standardteile,<br />
Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente<br />
u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen<br />
und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-Behälter-<br />
Kanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche,<br />
Bestellung und <strong>Beschaffung</strong>, Bevorratung<br />
und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitäts<br />
sicherung, Systempflege und Prozessverbesserung.<br />
– Verbindungselemente<br />
– Norm- und Standardartikel<br />
– Sonder- und Zeichnungsteile<br />
– C-Teile-Management<br />
REIFF Technische Produkte GmbH<br />
www.reiff-tp.de, www.reiff-tpshop.de<br />
REIFF Technische Produkte – kompetenter Partner der<br />
Industrie mit Schwerpunkt in der Erstausrüstung. Als<br />
Vollsortimenter verfügt REIFF über mehr als 140 000<br />
Produkte aus den Bereichen Antriebstechnik, Dichtungstechnik,<br />
Klebetechnik, Kunststofftechnik, Profiltechnik,<br />
Schlauchtechnik und Schwingungsdämpfung.<br />
Enge Partnerschaften zu namhaften Herstellern, eigene<br />
Produktionsstätten zur Be- und Verarbeitung und<br />
umfassende E-Business-Lösungen zeichnen REIFF aus.<br />
Ergänzt durch Vertriebstechniker, die beraten und entwickeln,<br />
wird REIFF zum verlässlichen Partner, dessen<br />
Leistungen weit über den Begriff Handel hinausgehen.<br />
F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />
www.reyher.de<br />
E-Business-Lösungen, Kanban-Versorgungssysteme,<br />
Bausätze, Konfektionierungen, Sonderteile – wenn<br />
es um Verbindungselemente und Befestigungs technik<br />
geht, ist REYHER Ihr kompetenter Partner. Hohes<br />
Qualitätsbewusstsein und ausgeprägte tech nische<br />
Kompetenz haben eine lange Unternehmens tradition.<br />
Über 130 000 verschiedene Artikel stehen bei einer<br />
Lieferbereitschaft von 99 % branchenübergreifend<br />
bereit. Kunden aus Industrie und Handel werden<br />
weltweit aus einem der modernsten und größten<br />
Schrauben-Logistikzentren schnell und zuverlässig<br />
beliefert.<br />
78 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
PARTNER DES EINKAUFS<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
EINKAUFSCONTROLLING<br />
simple system GmbH & Co. KG<br />
www.simplesystem.com<br />
Die <strong>Beschaffung</strong>splattform für C-Artikel<br />
simple system wurde im Jahr 2000 gegründet<br />
und ist heute eine der führenden, neutralen<br />
<strong>Beschaffung</strong>splattformen. Ziel der Plattform ist<br />
es, Unternehmen eine effektive und transparente<br />
indirekte <strong>Beschaffung</strong> zu ermöglichen. Mit mehr<br />
als 720 Lieferanten, 3.000 Bestellungen pro Tag<br />
und über 70 Mio. Artikel ist die Plattform in vielen<br />
Einkaufsabteilungen nicht mehr wegzudenken.<br />
Mit simple system Click & Order Katalogen<br />
decken Sie 60-80% Ihres indirekten Bedarfs.<br />
Alle simple system Click & Order Kataloge können<br />
ganz unkompliziert mit einen Klick aktiviert<br />
werden.<br />
Würth Industrie Service GmbH & Co. KG<br />
www.wuerth-industrie.com<br />
Die Würth Industrie Service ist auf modulare<br />
<strong>Beschaffung</strong>s- und Logistikkonzepte für produzierende<br />
Industrie kunden spezialisiert. Aus den unterschiedlichen<br />
Modulen des C-Produkt-Service (CPS®) kann für<br />
jede individuelle Anforderung die passende C-Teile-<br />
Lösung mit einem Maximum an Versorgungssicherheit<br />
zusammengestellt werden. Ein Produktspektrum von<br />
über 1.000.000 Artikeln, patentierte Behälter- und<br />
RFID-Technologie umrahmen die innovativen Systeme.<br />
SoftconCIS GmbH<br />
www.softconcis.de, www.Einkaufscontrolling.de<br />
SoftconCIS ist mit über 400 Kunden weltweit und mehr<br />
als 20 Jahren Erfahrung der führende Anbieter von<br />
Informationssystemen für Einkaufscontrolling &<br />
strategischen Einkauf.<br />
Dabei ist SoftconCIS der einzige Anbieter, der intelligente<br />
Software mit mehr als 450 Kennzahlen und Dashboards,<br />
fertigen Schnittstellen, Fachwissen/Consulting,<br />
Hosting im eigenen zertifizierten, deutschen Rechenzentrum<br />
und Weiterbildung zu folgenden Themen<br />
vereint:<br />
– Einkaufscontrolling & Einkaufsplanung<br />
– Erfolgsmessung & Dashboarding<br />
– SRM, Lieferantenbewertung & RM<br />
– Maßnahmenmanagement u. v. m.<br />
EINKAUFSSOFTWARE<br />
ENTWICKLUNG + FERTIGUNG<br />
FEDERN<br />
veenion GmbH<br />
www.veenion.de<br />
Die veenion GmbH hat sich auf Lösungen rund um das<br />
elektronische <strong>Beschaffung</strong>s- und Handelswesen spezialisiert.<br />
Durch den individuellen Einsatz der multifunktionalen<br />
Softwarelösungen impact ordering und<br />
open ordering werden sämtliche operative <strong>Beschaffung</strong>s-,<br />
Rechnungs- und Handelsprozesse optimiert<br />
und an Ihre Bedürfnisse und Anforderungen angepasst.<br />
Neben privaten Unternehmen gehören auch<br />
zahlreiche Non-Profit-Organisationen und öffentliche<br />
Auftraggeber zu den Kunden von veenion-Anwendungen.<br />
Kunststofftechnik Jantsch GmbH<br />
www.jantsch.de<br />
Die Kunststofftechnik Jantsch GmbH in Nürnberg<br />
fertigt spritzgegossene Präzisions-Kunststoffteile aus<br />
sämtlichen Thermoplasten von 0,001g bis 400g.<br />
Wir bieten die komplette Prozesskette an:<br />
– Kunststoffgerechte Teileentwicklung<br />
– Füllsimulation mit Cadmould<br />
– Rapid Prototyping: 3D-Druck, Vakuumgießen<br />
– Klimatisierter Präzisions-Formenbau<br />
– Spritzgießfertigung, auch 2K, Hochtemperatur-<br />
Thermoplaste (z. B. PEEK), Reinraumfertigung<br />
– Automatisiertes Einlegen und Entnehmen<br />
– Zertifiziert nach DIN ISO 9001, 14001, 50001<br />
Wir sind Ihr Entwicklungs- und Fertigungspartner!<br />
Schweizer GmbH & Co. KG<br />
www.schweizer-federn.de<br />
Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />
bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />
Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 105 Mitarbeiter<br />
hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />
aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />
Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />
GmbH & Co. KG umfasst:<br />
• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />
• Draht- und Stanzbiegeteile<br />
• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />
KOMPONENTEN + SYSTEME<br />
MEDIENBESCHAFFUNG<br />
Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebotsund<br />
Leistungsspektrum finden Sie im<br />
Firmenverzeichnis auf beschaffung-<strong>aktuell</strong>.de.<br />
Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht<br />
aller Online-Firmenprofile.<br />
Bookmark!<br />
www.beschaffung-<strong>aktuell</strong>.de/firmenverzeichnis<br />
RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
www.rct-online.de<br />
Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />
und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />
ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />
Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />
Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />
Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
Lehmanns Media GmbH<br />
www.lehmannspro.de<br />
Lehmanns Media ist einer der führenden Fachinformationshändler<br />
für Bücher, Fachzeitschriften und elektronische<br />
Medien. Wir stellen ein breites Angebot an spezialisierten<br />
Dienstleistungen zur Medienbeschaffung für untersch. Zielgruppen<br />
wie Bibliotheken, Kliniken, Praxen, Anwaltskanzleien,<br />
Unternehmen und Verbände, zur Verfügung:<br />
<strong>Beschaffung</strong>s-Portal (Le2B): mehr als 40 Mio. Artikel<br />
• individuelle Bestell- und Verwaltungsvorgänge<br />
• Anbindung an ERP<br />
Passgenaue Integration:<br />
• eBilling, Rechte- und Nutzermanagement<br />
Fachbuchhandlungen in 16 Städten; Support vor Ort<br />
Besuchen Sie unsere Website für Professionals:<br />
www.lehmannspro.de<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 79
BME AKTUELL<br />
Veranstaltungsmotto „#pacesetter“<br />
54. BME-Symposium: Der Countdown läuft<br />
Nur noch wenige Tage, dann ist<br />
es wieder soweit. Rund 2.000<br />
Teilnehmer erwartet der BME<br />
zum 54. Symposium Einkauf und<br />
Logistik im Hotel Intercontinental<br />
in Berlin. Termin des größten<br />
Summits für Einkaufs- und Logistikverantwortliche<br />
sowie Supply<br />
Chain Manager in Europa ist der<br />
13. bis 15. November 2019.<br />
„#pacesetter“ ist das zentrale<br />
Veranstaltungsmotto des 54.<br />
BME-Symposiums. „Wir verstehen<br />
unter dem Slogan Tempomacher,<br />
die unabhängig vom eigenen<br />
Wettkampferfolg für den<br />
Erfolg des gesamten Teams sorgen“,<br />
betont BME-Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Silvius Grobosch.<br />
Auch die Einkäufer, Logistiker<br />
und Supply Chain Manager<br />
seien Pacesetter, die beispielsweise<br />
bei der Einführung neuer<br />
digitaler Technologien und <strong>Beschaffung</strong>sprozesse<br />
Trends setzen,<br />
denen andere folgen. Grobosch:<br />
„Mit dem richtigen Mindset<br />
bieten sie Orientierung und<br />
Motivation für das Team, wenn<br />
es gilt, im Rennen um Talente,<br />
Ressourcen, Innovationen und<br />
Know-how die Nase vorn zu behalten.“<br />
Die Teilnehmer des BME-<br />
Summit erhalten die Möglichkeit,<br />
die Inhalte mit dem größten<br />
Impact auf ihr Tagesgeschäft<br />
auszuwählen.<br />
Zudem sorgen die wieder rund<br />
2.000 Besucher des BME-Events<br />
im Hotel Intercontinental für ein<br />
intensives Networking, an dem<br />
sich auch die mehr als 100 Referenten<br />
beteiligen werden. Der<br />
Fachkongress wird darüber hinaus<br />
als Bühne für das Benchmarken<br />
und Diskutieren genutzt.<br />
Die dreitägige Fachtagung konzentriert<br />
sich in diesem Jahr auf<br />
sechs Schwerpunkte.<br />
Dazu zählen:<br />
• Strategie 2025<br />
• Mensch und Organisation<br />
• Supply Networks<br />
• Risiken managen<br />
• Business Analytics sowie<br />
• Bots, KI und Co.<br />
Auf dem BME-Symposium geben<br />
sich auch dieses Jahr wieder<br />
hochkarätige Speaker den Staffelstab<br />
in die Hand:<br />
• Carsten Maschmeyer, Finanzinvestor,<br />
Unternehmer, Berater<br />
und Autor<br />
• Antje von Dewitz, CEO, VAUDE<br />
Sport GmbH & Co. KG<br />
• Christian Lindner, FDP-Bundesvorsitzender<br />
• Anders Indset, Wirtschaftsphilosoph<br />
• Florian Schroeder, Kabarettist,<br />
Autor, Moderator und Referent<br />
• Nikolaus Kirner, Chief Procurement<br />
Officer, Thomas Cook<br />
Group plc<br />
• Rainer Hoff, Chief Procurement<br />
Officer & SVP Real Estate,<br />
Deutsche Telekom AG<br />
• Gundula Ullah, Chief Procurement<br />
Officer, Funke Mediengruppe<br />
GmbH & Co. KGaA<br />
In der begleitenden Fachausstellung<br />
des Symposiums zeigen zudem<br />
rund 100 Unternehmen und<br />
Dienstleister passgenaue Lösungen<br />
für effizientes Einkaufs- und<br />
Logistikmanagement. Weiterführende<br />
Hardfacts rund um das<br />
Jahres-Highlight des BME erhalten<br />
Sie unter:<br />
www.bme-symposium.de.<br />
Weitere Infos:<br />
natalie.popoola@bme.de<br />
Plenum im Hotel InterConti. Bild: Marotzke/Weiler, BME<br />
Networking in der Fachausstellung. Bild: Marotzke/Weiler, BME<br />
Christian Lindner,<br />
FDP-Bundesvorsitzender<br />
Kabarettist Florian Schroeder<br />
Impressum: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME)<br />
Frankfurter Straße 27, 65760 Eschborn, Tel. 06196 5828-0, Fax –299, E-Mail: info@bme.de, Internet: www.bme.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Frank Rösch (Presse/Kommunikation)<br />
80 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
BME AKTUELL<br />
17. Wirtschaftstag der Botschafterkonferenz<br />
„Handelskrieg hat am Ende faktisch<br />
keinen Gewinner“<br />
„Bei einem Handelskrieg, insbesondere<br />
bei dem zwischen den<br />
USA und China, aber auch bei allen<br />
anderen Handelskriegen gibt<br />
es am Ende keine Gewinner. Wir<br />
sind überzeugt: nicht pure Konkurrenz,<br />
sondern Kooperation auf<br />
Augenhöhe ist die Voraussetzung<br />
dafür, dass ein System für alle auf<br />
Dauer lebensfähig bleibt“, sagte<br />
Bundesaußenminister Heiko<br />
Maas bei der Eröffnung des 17.<br />
Wirtschaftstages der Botschafterkonferenz<br />
2019 (BoKoWiTa) in<br />
Berlin. An der Veranstaltung nahmen<br />
auch in diesem Jahr wieder<br />
mehr als 1.000 Vertreter von<br />
Großunternehmen, Mittelständlern,<br />
Start-ups und Verbänden<br />
teil. Sie tauschten sich in der<br />
Bundeshauptstadt mit den 227<br />
Leitern der deutschen Auslandsvertretungen<br />
aus.<br />
Augenhöhe lasse sich jedoch nur<br />
mit der Europäischen Union herstellen,<br />
betonte Maas. Als geeinte<br />
EU bringen wir schon heute in<br />
vielen Bereichen das nötige Gewicht<br />
auf die Waage; beileibe<br />
nicht in allen, wo wir könnten.<br />
Aber es ist auch nicht so, dass es<br />
nirgendwo so wäre. Und dort, wo<br />
das der Fall ist, können wir uns<br />
für unsere Interessen und für unsere<br />
Werte kraftvoll einsetzen“,<br />
fügte der Minister hinzu.<br />
Die EU könne ihr Gewicht noch<br />
erhöhen. Dazu gehöre neben der<br />
WTO-Reform und den Verhandlungen<br />
mit den USA über ein Industriezollabkommen<br />
auch eine<br />
neue europäische Konnektivitätsagenda.<br />
Erforderlich seien<br />
zudem strategische Entscheidungen,<br />
um die technologische<br />
Souveränität und Innovationsfähigkeit<br />
der EU zu sichern. Maas:<br />
„Die neue strategische Agenda<br />
der Europäischen Union und die<br />
politischen Leitlinien der neuen<br />
Kommission zielen genau darauf<br />
ab. Und deshalb sind sie so wichtig.“<br />
In Anspielung auf das diesjährige<br />
Veranstaltungsmotto „Multilateralismus<br />
gestalten: die Wirtschaft<br />
als Partner in Europa und<br />
der Welt“ sagte Maas: „Multilateralismus<br />
wirkt – das wird besonders<br />
in der erfolgreichen EU-Handelspolitik<br />
deutlich, die die beste<br />
Antwort auf den steigenden Protektionismus<br />
gegeben hat: CETA<br />
mit Kanada, Vietnam, Singapur,<br />
Mexiko, fortgeschrittene Verhandlungen<br />
mit Australien, Neuseeland<br />
oder Chile.“ Mit dem<br />
kürzlich abgeschlossenen EU-Japan-Freihandelsabkommen<br />
habe<br />
die EU die größte Freihandelszone<br />
der Welt geschaffen. Mithilfe<br />
von Freihandelsabkommen würden<br />
mehr als nur neue Absatzmärkte<br />
für eine wettbewerbsfähige<br />
europäische Wirtschaft geschaffen.<br />
Die Europäer setzten<br />
vielmehr weltweit die höchsten<br />
Standards für Verbraucher-, Arbeits-<br />
und Umweltschutz.<br />
Der Bundesaußenminister ging<br />
auch auf die laufende Reform der<br />
Welthandelsorganisation (WTO)<br />
ein. Allerdings gestalte diese sich<br />
wegen der Fundamentalopposition<br />
der USA außerordentlich<br />
schwierig. Ohne eine baldige Lösung<br />
wäre die WTO ab Dezember<br />
auf dem Gebiet der Schiedsgerichtsbarkeit<br />
und damit in einer<br />
ihrer Kernfunktionen nicht mehr<br />
handlungsfähig. „Das kann doch<br />
in niemandes Interesse sein“,<br />
fügte Maas hinzu.<br />
„Die USA sehen zunehmend kritisch<br />
auf die internationalen Regelwerke<br />
und auf die Architektur<br />
der internationalen Institutionen.<br />
Sie tun das deshalb, weil sie<br />
darin einen Hemmschuh für ihre<br />
Machtdurchsetzung sehen“, sagte<br />
Emily Haber, Botschafterin der<br />
Bundesrepublik Deutschland in<br />
den Vereinigten Staaten, auf dem<br />
BoKoWiTa-Forum „Globale Handelskonflikte<br />
als neue Normalität<br />
in der Außenpolitik?“ Hier füge<br />
Bundesaußenminister Heiko Maas auf dem Wirtschaftstag der diesjährigen<br />
Botschafterkonferenz in Berlin: „Es kommt darauf an, dass wir Multi -<br />
lateralismus gestalten.“ Bild: Frank Rösch/BME<br />
sich auch die WTO ein, die die<br />
USA schon immer kritisch gesehen<br />
hätten. Das treffe insbesondere<br />
für die Verhandlungsrunden<br />
zu. Dennoch glaube sie nicht,<br />
dass die Vereinigten Staaten aus<br />
der WTO austreten wollen“, fügte<br />
Haber hinzu. Allerdings sei zu befürchten,<br />
dass die Amerikaner<br />
das Streitschlichtungsinstrument<br />
behindern werden und die<br />
Verhandlungen mit der WTO<br />
künftig stärker bilateral durchsetzen<br />
wollen.<br />
„Handelskonflikte gab es immer<br />
schon. Das ist nichts Neues. Allerdings<br />
hat das, was wir jetzt<br />
sehen, eine neue Qualität“, so<br />
Sabine Weyand, Generaldirektorin<br />
der Generaldirektion Handel<br />
in der EU-Kommission, in ihrem<br />
Statement auf dem BoKoWiTa-<br />
Forum „Globale Handelskonflikte<br />
als neue Normalität in der Außenpolitik?“<br />
Denn es gehe nicht<br />
mehr um Handelskonflikte, sondern<br />
um die technologische Vorherrschaft<br />
in der Welt zwischen<br />
den USA und China. Es sei ein<br />
Kampf um eine bipolare Welt, die<br />
mit den Mitteln der Handelspolitik<br />
ausgetragen werde. Zur Wahrheit<br />
gehöre auch, dass sich „unsere<br />
Erwartungen, als China<br />
2001 der WTO beitrat, nicht erfüllt<br />
haben“, bedauerte Weyand.<br />
Diese beruhten auf der Erwartung,<br />
dass sich die größte Volkswirtschaft<br />
Asiens zu einer Marktwirtschaft<br />
entwickeln würde.<br />
Insbesondere seit 2012 sei eher<br />
das Gegenteil der Fall. Zudem sei<br />
die WTO nicht in der Lage, mit einem<br />
staatskapitalistischen Modell<br />
von der Größe Chinas zurechtzukommen.<br />
„Die WTO hat bei den Verhandlungen<br />
mit ihren Partnern stets<br />
auf die Einhaltung der Spielregeln<br />
geachtet“, lobte Harald Dewert,<br />
Leiter Steuern der Schaeffler<br />
AG. In dem Moment, wo diese<br />
Regeln nicht mehr gelten, sei das<br />
Spiel fast verloren. Es werde für<br />
die WTO immer schwieriger sich<br />
durchzusetzen, fügte Dewert<br />
hinzu. Er habe den Eindruck, dass<br />
sich viele WTO-Mitglieder mittlerweile<br />
davon verabschiedet<br />
hätten, an den Grundmechanismen<br />
der Welthandelsorganisation<br />
festzuhalten.<br />
„Wir müssen die WTO stärken.<br />
Politik und Wirtschaft in Europa<br />
sollten alles dafür tun, um mit<br />
den USA und China ins Gespräch<br />
zu kommen. Es geht sowohl um<br />
eine Reform der WTO als auch<br />
um die Stärkung eines fairen und<br />
offenen Handels“, hob abschließend<br />
Dr. Donatus Kaufmann,<br />
Vorstand Technologie, Innovation<br />
und Nachhaltigkeit, Recht und<br />
Compliance der thyssenkrupp<br />
AG, hervor.<br />
Weitere Infos:<br />
olaf.holzgrefe@bme.de<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 81
BME AKTUELL<br />
Internationale Automobilausstellung (IAA)<br />
BME-Einkäufertag in Frankfurt:<br />
Mobil bleiben im Einkauf<br />
Der Wandel der Automobilindustrie<br />
zeigte sich deutlich auf der<br />
Internationalen Automobilausstellung<br />
(IAA) in Frankfurt. „Diese<br />
IAA unterscheidet sich von anderen<br />
Messen durch die Einbeziehung<br />
von Start-ups und neuen<br />
Mobilitätskonzepten. Zudem ist<br />
die gesamte Wertschöpfungskette<br />
auf der IAA vertreten, betonte<br />
Dr. Joachim Damasky, technischer<br />
Geschäftsführer des VDA<br />
auf dem 2. BME/VDA Einkäufertag<br />
auf der IAA. Rund 90 Teilnehmer<br />
diskutierten auf der ausverkauften<br />
Veranstaltung mit Experten<br />
und konnten aus den Keynote-Vorträgen<br />
interessante Impulse<br />
gewinnen. VDA und BME haben<br />
diese Austauschplattform<br />
gemeinsam ins Leben gerufen,<br />
die erste Auflage fand 2018 auf<br />
der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover<br />
statt. Neben Expertenvorträgen<br />
erhielten die Einkäufer auch<br />
Einblicke in Studien wie den ID.3<br />
von VW auf dem Messegelände<br />
sowie in ein autonom agierendes<br />
Fahrgestell von Schaeffler. Besonderes<br />
Highlight auf dem Rundgang<br />
war der neue vollelektrische<br />
Taycan von Porsche.<br />
„Keine Branche hat den Einkauf<br />
so professionell gestaltet wie die<br />
Automobilbranche“, sagte BME-<br />
Hauptgeschäftsführer Dr. Silvius<br />
Grobosch in seiner Eröffnung des<br />
Einkäufertages. Durch eine Wertschöpfungstiefe<br />
in Höhe von 80<br />
Prozent komme dem Einkauf in<br />
Einsteigen inklusive: Auf der VIP-Tour über die IAA nahmen viele Einkäufer<br />
die Gelegenheit wahr, die neuen Tools im Innenraum des elektrischen Taycans<br />
von Porsche zu erkunden. Bild: Doris Hülsbömer/BME<br />
der Automobilindustrie eine besondere<br />
Bedeutung zu. Angetrieben<br />
durch eine gemeinsame Produktentwicklung<br />
von OEM und<br />
Zulieferern sei deren enge Verzahnung<br />
ein Muss. „Das wird für<br />
die e-Mobilität genauso gelten.“<br />
Immerhin: In Szenario 1 wird der<br />
Einkauf zum Innovationsmotor<br />
und managt ein heterogenes<br />
Team in einer hocheffizienten<br />
automobilen Supply Chain; die<br />
OEMs behalten ihre Vorrangstellung.<br />
Chemie-Einkauf<br />
27.<strong>11.2019</strong>, Bonn<br />
Infos: anita.engelmann@bme.de<br />
Einkauf von Personal -<br />
dienstleistungen<br />
03.12.2019, Düsseldorf<br />
Infos: vanessa.timter@bme.de<br />
Einkauf von Anlagen und<br />
Investitionsgütern<br />
03.12.2019, Wiesbaden<br />
Infos:<br />
pascal.dumontduvoitel@bme.de<br />
BME-Barcamp<br />
„Procurement4Innovation “<br />
03.12.2019, Wiesbaden<br />
Infos: eva-maria.winteroll@bme.de<br />
Einkauf von Schaltschränken<br />
05.12.2019, Stuttgart<br />
Infos: daniela.schulz@bme.de<br />
BME goes Tel Aviv: Procurement<br />
meets Start-Up HUB – Silicon Wadi<br />
08.-12.12.2019, Tel Aviv<br />
Infos: eva-maria.winteroll@bme.de<br />
Stammdatenmanagement im<br />
Einkauf<br />
11.12.2019, Frankfurt<br />
Infos: daniela.schulz@bme.de<br />
Global Sourcing<br />
22.01.2020, Frankfurt<br />
Infos: agnes.janikowski@bme.de<br />
Einkauf 2025<br />
04.-05.02.2020, Mainz<br />
Infos: rabea.bieser@bme.de<br />
13. BME-/VDV-Forum<br />
Schienengüterverkehr<br />
11.-12.02.2020, Berlin<br />
Infos: anita.engelmann@bme.de<br />
Einkauf von Elektromotoren und<br />
Antriebstechnik<br />
12.02.2020, Stuttgart<br />
Infos: pascal.dumontduvoi<br />
tel@bme.de<br />
11. BME-eLÖSUNGSTAGE 2020<br />
24.-25.03.2020, Düsseldorf<br />
Infos: marie-luise.wa<br />
chowski@bme.de<br />
Termine<br />
Große Fußstapfen für das<br />
Automobil<br />
Auf der diesjährigen Automobilmesse<br />
war die Wende greifbar.<br />
Dialoge, Networking sowie neue<br />
Antriebskonzepte mit alternativen<br />
Antrieben dominierten das<br />
Geschehen. Die Industrie signalisierte<br />
Bereitschaft zum Dialog<br />
mit allen Beteiligten. Anders<br />
dürfte es auch nicht funktionieren.<br />
In den vier Zukunftsszenarien<br />
der Automobilindustrie, die<br />
David Heider, Senior Manager<br />
Sourcing and Procurement bei<br />
Deloitte, vorstellte, werden die<br />
OEMs in einem Zukunftsszenario<br />
nur noch zu bloßen Lieferanten<br />
eines sehr starken Endkunden<br />
herabgestuft (Szenario 4). Der<br />
Einkauf beschränkt sich darauf,<br />
operativen und strategischen<br />
Einkauf weiter zu trennen und<br />
entlang dieser Leitlinien zu agieren.<br />
Als Prof. Moritz Peter von der<br />
Hochschule Pforzheim, Moderator<br />
der Veranstaltung, die Teilnehmer<br />
zum wahrscheinlichsten<br />
Szenario abstimmen ließ, fanden<br />
sich neben Szenario 1 die meisten<br />
Stimmen für diese Variante.<br />
Bad Bank für Zulieferer<br />
Der Wandel in der Automobilindustrie<br />
führt auch bei Zulieferern<br />
zu steigender Volatilität und<br />
Komplexität, die im Einkauf hohe<br />
Kosten verursachen kann. „Wir<br />
verzeichnen eine Zunahme bei<br />
den gefährdeten Zulieferern sowie<br />
den Eskalationen“, sagte Dr.<br />
Michael Karrer von ZF Friedrichshafen.<br />
Steigende Kosten bei Eskalationsprozessen,<br />
wie bspw. kurzfristige<br />
Verlagerungen, haben ZF<br />
zur Entwicklung innovativer Lösungsansätze<br />
bewogen. Eines<br />
dieser Konzepte orientiert sich<br />
am, aus dem Finanzbereich<br />
stammenden, Konzept einer<br />
„Bad Bank“. Hierbei werden für<br />
den kritischen Lieferanten nichtlukrative<br />
Kleinvolumen präventiv<br />
an einen spezialisierten Hersteller<br />
verlagert. Darüber hinaus<br />
wies Dr. Karrer auch auf Erfolgsfaktoren<br />
im Risikomanagement<br />
hin, wie den fokussierten Ressourceneinsatz<br />
sowie schnelle<br />
Entscheidungswege.<br />
Weitere Infos:<br />
eva-maria.winteroll@bme.de<br />
82 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
BME AKTUELL<br />
2. Customs & Trade Summit des BME<br />
Passgenaue Zollstrategien<br />
für Einkauf und Logistik forcieren<br />
Einkauf und Logistik als Partner<br />
der Zoll- und Exportkontrolle, digitales<br />
Zollmanagement des Einkaufs<br />
sowie geschäftspraktische<br />
Sourcing-Strategien unter Berücksichtigung<br />
der Zoll- und Exportkontrolle<br />
waren zentrale<br />
Themen des 2. BME Customs &<br />
Trade Summit in Darmstadt.<br />
Auf Einkaufsentscheidungen<br />
zwischen Risiko und Chance<br />
machte zunächst Kevin Heidenreich,<br />
Leiter des Referats Grundsatzfragen<br />
der Außenwirtschaft<br />
des DIHK, in seinem Statement<br />
aufmerksam. So klagten immer<br />
mehr deutsche Unternehmen<br />
über wachsende Risiken für die<br />
Weltwirtschaft und deren negative<br />
Auswirkungen auf das eigene<br />
Geschäft. Aktuellen Umfrageergebnissen<br />
bei den deutschen<br />
Auslandshandelskammern, Delegationen<br />
und Repräsentanzen<br />
zufolge nannten 51 Prozent die<br />
wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen<br />
als eines der größten<br />
Risiken für das Global Business.<br />
Ebenfalls kritisch gesehen<br />
würden danach der Fachkräftemangel,<br />
der Wechselkurs zwischen<br />
dem Euro und dem US-<br />
Dollar sowie die wachsenden<br />
Handelsbarrieren, fügte Heidenreich<br />
hinzu.<br />
Sorge bereite deutschen Firmen<br />
zudem die anhaltende Unsicherheit<br />
über den Austritt Großbritanniens<br />
aus der EU. Heidenreich<br />
riet hiesigen Betrieben mit britischen<br />
Geschäftsaktivitäten, bestehende<br />
und möglicherweise<br />
neue Zölle bzw. Zollverfahren im<br />
Auge zu behalten.<br />
Auf die 2020 geltenden neuen Incoterms-Regeln<br />
ging Dr. Oliver<br />
Wieck, Generalsekretär der Internationalen<br />
Handelskammer (ICC)<br />
in seinem Vortrag ein. Diese legten<br />
bekanntlich die Rechte und<br />
Pflichten der Vertragsparteien<br />
bei der Lieferung der Ware fest.<br />
Die neuen Incoterms regelten zudem<br />
den Übergang der Preis- und<br />
Sachgefahr vom Verkäufer auf<br />
den Käufer sowie etwaige Versicherungspflichten.<br />
Wieck empfahl<br />
den Teilnehmern, das am<br />
1. Januar 2020 in Kraft tretende<br />
neue Regelwerk noch stärker zu<br />
nutzen. Die Incoterms-Regeln<br />
seien global anwendbare Standards<br />
zu den Lieferbedingungen<br />
in internationalen Geschäften –<br />
den sogenannten International<br />
Commercial Terms. Sie regelten<br />
die Rechte und Pflichten von Käufer<br />
und Verkäufer rund um die<br />
Lieferung einer Ware: Wann geht<br />
die Ware vom Verkäufer auf den<br />
Käufer über, wer trägt welche<br />
Transportkosten, wer übernimmt<br />
ab wann die Haftung für Verlust<br />
und Beschädigung der Ware und/<br />
oder die Versicherungskosten.<br />
Nicht geregelt würden durch die<br />
Incoterms-Klauseln beispielsweise<br />
die Spezifikation der Ware, das<br />
Verletzen von Verpflichtungen<br />
der Vertragspartner, der Transport<br />
der Ware und ob überhaupt<br />
ein Kaufvertrag bestehe.<br />
„Restriktive Maßnahmen oder<br />
‚Sanktionen‘ sind ein wichtiges<br />
Instrument der gemeinsamen<br />
Außen- und Sicherheitspolitik<br />
der EU. Sie bezwecken eine Änderung<br />
in der Politik oder im Handeln<br />
derjenigen zu bewirken, gegen<br />
die sich die Maßnahmen<br />
richten“, betonte Rechtsanwalt<br />
Philipp Weber-Lortsch, Senior<br />
Manager der Deloitte GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.<br />
Ob und inwieweit das eigene<br />
Unternehmen von Sanktionsregimen<br />
betroffen sei, hänge von<br />
dessen spezifischen Risikoprofils<br />
ab.<br />
Dazu gehörten unter anderem<br />
die Anzahl der Geschäftspartner<br />
und deren Fluktuation, die Geschäftsbeziehungen<br />
zu kritischen<br />
Ländern, die Frequenz internationaler<br />
Transaktionen oder<br />
Zahlungsmodalitäten.<br />
Wieder ein voller Erfolg: Rund 50 Einkaufs- und Logistikmanager kamen<br />
zum 2. BME Customs & Trade Summit nach Darmstadt.<br />
Bild: Frank Rösch/BME<br />
NEU: Weiterbildungslehrgänge<br />
Fachwirt/-in für Einkauf<br />
Weber-Lortsch stellte den Teilnehmern<br />
des diesjährigen Summit<br />
auch die straf- und ordnungswidrigkeitsrechtlichen<br />
Folgen<br />
von Verstößen gegen das EU-<br />
Sanktionsrecht vor: Bei vorsätzlichem<br />
Verstoß drohten Freiheitsstrafen<br />
von drei Monaten bis 15<br />
Jahren, bei fahrlässigem Verstoß<br />
bis zu 500.000 Euro Bußgeld.<br />
U.a. auf die Chancen des japanischen<br />
<strong>Beschaffung</strong>smarktes ging<br />
Silvia Glas, Manager Purchasing<br />
Supply Chain Management der<br />
Panasonic Electric Works Europe<br />
AG, in ihrem Impulsvortrag ein.<br />
Japan gelte unter deutschen Einkäufern<br />
als Best Cost Country.<br />
Das Land sei nach den USA und<br />
der VR China die weltweit drittgrößte<br />
Volkswirtschaft. Es biete<br />
zwar auf den ersten Blick nicht<br />
die Standortvorteile sogenannter<br />
Low Cost Countries. Dennoch habe<br />
auch Japan einiges zu bieten.<br />
So sei beispielsweise der Investitionsanteil<br />
für Forschung und<br />
Entwicklung hoch. Japan besitze<br />
zudem eine ausgeprägte Technologiekompetenz,<br />
verfüge über<br />
leistungsfähige Lieferanten und<br />
könne vor allem bei deutschen<br />
Einkäufern mit interessanten<br />
Hightech-Branchen wie Automotive,<br />
Robotik, Displays oder LED-<br />
Technik punkten.<br />
Weitere Infos:<br />
sarah.jaax@bme.de<br />
Weiterbildungslehrgänge<br />
Die BME Akademie GmbH bietet neu entwickelte Weiterbildungslehrgänge<br />
an, die zum anerkannten IHK-Abschluss Geprüfte/r Fachkaufwirt/-in<br />
für Einkauf führen. Der berufsbegleitende modulare Vollzeit-Lehrgang zur<br />
Vorbereitung auf die IHK-Prüfung beginnt in …<br />
Saarbrücken 13.01.2020 Essen 10.02.2020<br />
Hannover 27.01.2020 Berlin 24.02.2020<br />
Ausführliche Informationen:<br />
Alexander Sehr, Tel. 06196 5828–206, E-Mail: alexander.sehr@bme.de<br />
Dorith Rödig, Tel. 06196 5828–233, E-Mail: dorith.roedig@bme.de<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 83
BME AKTUELL<br />
BME Rhein-Main-Region<br />
Preis- und Kostenanalysen im Blickpunkt:<br />
Wissen ist Macht<br />
„Wenn nicht jetzt, wann dann?“<br />
Die Frage von Thomas Vogel, Geschäftsführer<br />
von CaDirect, war<br />
rhetorisch gemeint. Sicher: Die<br />
Ausgaben im Griff zu behalten<br />
zählt zu den Kernaufgaben eines<br />
jeden Einkäufers. Trotzdem liegt<br />
in einer fundierten Preis- und<br />
Kostenanalyse noch jede Menge<br />
Potenzial.<br />
Sie gilt es angesichts erster Eintrübungen<br />
in der deutschen<br />
Wirtschaft zu heben. Der Kostendruck<br />
wird weiter zunehmen,<br />
die Risiken auf dem Weltmarkt<br />
steigen. Wenn nicht jetzt,<br />
wann dann wäre es also an der<br />
Zeit, sich darauf vorzubereiten?<br />
In einem Vortrag in den Räumen<br />
des Landessportbundes<br />
Hessen stellte Thomas Vogel<br />
Werkzeuge vor, mit denen sich<br />
Thomas Vogel, Geschäftsführer von CaDirect, informierte die Einkaufsmanager<br />
des BME Rhein-Main-Region über die immer noch zu wenig ausgeschöpften<br />
Potenziale der Preis- und Kostenanalyse. Bild: BME Rhein-Main-<br />
Region<br />
der Einkauf zukunftssicherer<br />
aufstellen kann.<br />
So verlockend sich das anhört: Es<br />
nützt nichts, den Werkzeugkoffer<br />
aufzumachen und loszulegen,<br />
ohne zu wissen, welche Ziele<br />
man erreichen will. „Vor der Anwendung<br />
steht die strategische<br />
Arbeit“, erklärte der Referent, der<br />
über mehr als 25 Jahre Erfahrung<br />
im Einkauf verfügt. Sein Unternehmen<br />
CaDirect ist professioneller<br />
Dienstleister für elektronische<br />
<strong>Beschaffung</strong>sprozesse. Die<br />
Vorbereitung erfordert Zeit und<br />
lässt sich nicht nebenher erledigen.<br />
Aber sie zahlt sich aus.<br />
Als ein Beispiel nannte er die Beobachtung<br />
von Rohstoff-Indizes,<br />
die für die <strong>Beschaffung</strong> des eigenen<br />
Unternehmens besonders<br />
relevant sind. Wer hier über <strong>aktuell</strong>e<br />
Zahlen informiert ist, fällt<br />
nicht mehr so leicht auf das pauschale<br />
Argument des Lieferanten<br />
herein, dass „alles teurer geworden“<br />
ist. Die Kostenstrukturen<br />
haben sich fundamental verändert,<br />
der Materialanteil in nahezu<br />
allen Branchen ist signifikant<br />
gestiegen. Die Personalkosten<br />
auch? Mag sein, aber wenn sie<br />
nur einen Bruchteil der Kosten<br />
des Lieferanten ausmachen,<br />
spielt das kaum eine Rolle.<br />
Grundlage für eine erste Kostenanalyse<br />
stellen daher aussage-<br />
kräftige Informationen über die<br />
Lieferanten dar. Mögliche Quellen<br />
sind hier die Selbstauskunft,<br />
Daten aus der Lieferantenbewertung,<br />
der Standort und politische<br />
Einflüsse, Bonitätsinformationen<br />
sowie seine Gewinn- und Verlustrechnung.<br />
„Zumindest bei den<br />
Hauptlieferanten ist es zwingend<br />
erforderlich, einmal vor Ort gewesen<br />
zu sein, um die Produktionsstrukturen<br />
kennenzulernen“,<br />
so Thomas Vogel.<br />
David Schahinian<br />
Fachseminare<br />
Dezember 2019<br />
Einkauf von Reinigungsleistungen<br />
02.12.2019, Frankfurt<br />
Schnittstellenmanagement im<br />
Einkauf<br />
02.-03.12.2019, Frankfurt<br />
Agiler Einkauf und agile<br />
Vertragsgestaltung<br />
02.-03.12.2019, Frankfurt<br />
Sicherer verhandeln (2)<br />
02.-03.12.2019, Frankfurt<br />
Verhandeln im Kunststoffeinkauf<br />
02.-03.12.2019, Nürnberg<br />
Das 1x1 des Travel-Einkaufs<br />
02.-03.12.2019, Mainz<br />
Verhandlungstechnik und<br />
Gesprächsführung für Frauen im<br />
Einkauf<br />
02.-04.12.2019, Düsseldorf<br />
Bilanz- und GuV-Wissen für<br />
Einkäufer<br />
03.12.2019, Düsseldorf<br />
Gewinnorientierte<br />
Einkaufsverhandlungen<br />
03.-04.12.2019, Köln<br />
Einkauf von Marketingleistungen<br />
03.-04.12.2019, Stuttgart<br />
Intensivseminar Einkaufsrecht (1)<br />
03.-04.12.2019, Stuttgart<br />
Fortschrittliches Bestands -<br />
management<br />
03.-04.12.2019, Frankfurt<br />
Einkauf von Hoteldienstleistungen<br />
04.12.2019, Mainz<br />
Effizienzsteigerung durch Lean<br />
Management im Einkauf<br />
04.12.2019, Frankfurt<br />
<strong>Beschaffung</strong>smarktforschung im<br />
Internet<br />
04.12.2019, Frankfurt<br />
Technikwissen für Einkäufer:<br />
Elektromotoren<br />
04.12.2019, Stuttgart<br />
Rechtswissen für Softwareverträge<br />
04.-05.12.2019, Düsseldorf<br />
<strong>Beschaffung</strong> in Mittel- und<br />
Osteuropa<br />
04.-05.12.2019, Frankfurt<br />
Anwenderschulung: SAP Einkauf<br />
(EK010)<br />
04.-05.12.2019, Köln<br />
Exportwissen für die Praxis: Zoll<br />
und Ausfuhr erfolgreich managen<br />
04.-05.12.2019, Düsseldorf<br />
Logistik und Supply Management<br />
für Neu- und Quereinsteiger<br />
04.-05.12.2019, Hannover<br />
Kostenoptimierung im Einkauf von<br />
Elektromotoren<br />
05.12.2019, Stuttgart<br />
Rechtssicherheit bei verschiedenen<br />
Einsatzformen von Fremdfirmen<br />
und Selbstständigen<br />
09.12.2019, Düsseldorf<br />
Effizientes Zeitmanagement mit<br />
optimierter Arbeitsorganisation<br />
09.-10.12.2019, Düsseldorf<br />
Rechtssichere Verträge in<br />
englischer Sprache<br />
09.12.2019, Düsseldorf<br />
Technisches Grundwissen für<br />
Einkäufer : Kunststoff-Bauteile<br />
09.-10.12.2019, Frankfurt<br />
Technikwissen für IT-Einkäufer<br />
09.-10.12.2019, Frankfurt<br />
Grundlagen Einkaufscontrolling<br />
09.-10.12.2019, Frankfurt<br />
84 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
BME AKTUELL<br />
International<br />
Silicon Wadi: BME-Tour zum Start-up Hotspot Tel Aviv<br />
Gemeinsam mit der AHK Israel<br />
bietet der BME vom 8. bis 12. Dezember<br />
eine Tour zum Start-up<br />
Hotspot Tel Aviv an. Nach dem Silicon<br />
Valley ist „Silicon Wadi“ mit<br />
mehr als 1.500 Techfirmen weltweit<br />
zweitwichtigster Hub für<br />
Gründer. Das Programm umfasst<br />
eine Vielzahl von innovativen Impulsen.<br />
Ergänzend dazu findet<br />
ein individuelles Buyer/Supplier<br />
Matchmaking vorab statt. Leistungen<br />
auf einen Blick:<br />
• Pitches von Start-ups aus dem<br />
Bereich Supply Chain Management<br />
• Individuelles Matchmaking<br />
und Vorab-Auswahl der Startups<br />
mit vom BME erprobten<br />
Buyer Profile Sheet<br />
• Fahrt zu einem Venture-<br />
Capital (VC) mit Fokus auf<br />
Industry 4.0<br />
• Gespräche mit Gründern aus<br />
dem Bereich Materials and<br />
Technology<br />
• Workshop zum Thema „Procurement,<br />
Logistics and Digitalisation“<br />
mit israelischen Gründern<br />
auf dem Google-Campus<br />
Das Programm steht explizit<br />
nicht nur CPOs sondern auch interessierten<br />
Teammitgliedern zur<br />
Verfügung. Die Reise ist auf 15<br />
Teilnehmer limitiert.<br />
Weitere Infos:<br />
eva-maria.winteroll@bme.de<br />
Gliederungen<br />
Termine im November<br />
Aachen<br />
21.<strong>11.2019</strong>: Professionelles<br />
Lieferantenmanagement.<br />
Aachen, 15 Uhr. Tel. 0171 3395338<br />
Berlin-Brandenburg<br />
12.<strong>11.2019</strong>: Total Supplier Management.<br />
Berlin, 10 Uhr.<br />
Tel. 030 31426856<br />
20.<strong>11.2019</strong>: Recht in Einkauf und<br />
Logistik. Berlin, 17 Uhr.<br />
Tel. 0171 9780647<br />
Bodensee-Oberschwaben<br />
12.<strong>11.2019</strong>: Reden ist Silber –<br />
Freirede n ist Gold.<br />
Weingarten, 17.30 Uhr.<br />
Tel. 0751 409194<br />
Bremen-Weser-Ems<br />
05.<strong>11.2019</strong>: Master of<br />
Communicatio n. Bremen, 18 Uhr.<br />
Tel. 0175 3325145<br />
Darmstadt<br />
11.<strong>11.2019</strong>: Umgang mit der<br />
E-Mail-Flut. Darmstadt, 15 Uhr.<br />
Tel. 06151 8711105<br />
Duisburg – westliches Ruhrgebiet<br />
26.<strong>11.2019</strong>: Jahresabschluss -<br />
veranstaltung. Duisburg, 17 Uhr.<br />
Tel. 0172 2626319<br />
Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein<br />
05.<strong>11.2019</strong>: Ausblick: Konjunktur in<br />
2020. Neuss, 17.30 Uhr.<br />
28.<strong>11.2019</strong>: Young Professionals<br />
Lounge „Wheel of Vision 3.0“.<br />
Düsseldorf, 18 Uhr.<br />
Tel. 0172 2123700<br />
Freiburg-Südbaden<br />
22.<strong>11.2019</strong>: Jahresabschluss „Einfach.Machen“.<br />
Freiburg, 17 Uhr.<br />
Tel. 0173 1933861<br />
Hamburg/Schleswig-Holstein<br />
06.<strong>11.2019</strong>: 1. Einkaufsleitertag<br />
mit Firmenrundgang.<br />
Ammersbek, 15.30 Uhr.<br />
Tel. 040 60565123<br />
Hanau<br />
26.<strong>11.2019</strong>: IT-Verträge: Stolper -<br />
fallen . Hanau, 17 Uhr.<br />
Tel. 0151 57321579<br />
Hannover<br />
07.<strong>11.2019</strong>: Wege zur Ausschöpfung<br />
des Mitarbeiterpotenzials.<br />
Hannover, 17 Uhr.<br />
Tel. 0163 6969910<br />
Karlsruhe/Mittlerer-Oberrhein<br />
19.<strong>11.2019</strong>: Digitalisierung:<br />
Chancen von SAP 4/HANA.<br />
Veranstaltungsort auf Anfrage,<br />
14 Uhr.<br />
30.<strong>11.2019</strong>: Gelassen powern<br />
anstatt Stressmanagement.<br />
Veranstaltungsort auf Anfrage,<br />
10 Uhr. Tel. 0721 78204721<br />
Kassel<br />
07.<strong>11.2019</strong>: Die Everest-Methode.<br />
Kassel, 17 Uhr. Tel. 05272 608132<br />
Koblenz<br />
22.<strong>11.2019</strong>: Jahresabschluss -<br />
veranstaltung. Koblenz, 18 Uhr.<br />
Tel. 0261 45845<br />
Köln<br />
07.<strong>11.2019</strong>: Wie verbindlich ist die<br />
EU-CSR-Berichtspflicht?<br />
Köln, 18.30 Uhr. Tel. 0171 5767292<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
18.<strong>11.2019</strong>: Materiallogistik beim<br />
Bau von Kreuzfahrtschiffen.<br />
Wismar, 17 Uhr. Tel. 03841 772320<br />
Nürnberg – Mittelfranken<br />
05.<strong>11.2019</strong>: Agile Methoden<br />
nutzen. Nürnberg, 18 Uhr.<br />
Tel. 0911 34709106<br />
Osnabrück/Ostwestfalen-Lippe<br />
26.<strong>11.2019</strong>: Körpersprache für<br />
Professionals. Melle, 16 Uhr.<br />
Tel. 05241 894351<br />
Pfalz/Rhein-Neckar<br />
19.<strong>11.2019</strong>: Achtsamkeit – der unerwartete<br />
Weg zum Erfolg.<br />
Walldorf, 17 Uhr. Tel. 0621 421335<br />
Rhein-Main-Region<br />
28.<strong>11.2019</strong>: Mitgliederversammlung.<br />
Frankfurt, Uhrzeit auf<br />
Anfrage . Tel. 0160 96849819<br />
Saar<br />
13.<strong>11.2019</strong>: E-Kataloge und<br />
-Portale. Veranstaltungsort auf<br />
Anfrage , 18 Uhr.<br />
27.<strong>11.2019</strong>: Besichtigung des<br />
Heizkraftwerks Römerbrücke.<br />
Saarbrücken, 17.30 Uhr.<br />
Tel. 0151 40230554<br />
Sachsen<br />
21.<strong>11.2019</strong>: Grundlagen Einkaufsrecht.<br />
Leipzig, 09 Uhr.<br />
Tel. 0163 6869910<br />
Stuttgart – Mittlerer Neckar<br />
26.<strong>11.2019</strong>: Reifegradsteuerung im<br />
globalen Einkauf.<br />
Stuttgart, 17.30 Uhr.<br />
Tel. 07152 599724<br />
Südbayern<br />
07.<strong>11.2019</strong>: Von der Strategie zum<br />
Einkauf 4.0. München, 18.30 Uhr.<br />
Thüringen<br />
11.<strong>11.2019</strong>: Erfurter Technologie-<br />
Dialog. Erfurt, 17 Uhr.<br />
Tel. 0361 493080<br />
28.<strong>11.2019</strong>: Besichtigung der Schubert<br />
& Salzer Feinguß Lobenstein<br />
GmbH. Bad Lobenstein, 17 Uhr.<br />
Tel. 0176 30395580<br />
Ulm-Alb<br />
27.<strong>11.2019</strong>: BME-Region Ulm-Alb<br />
meets Start-ups.<br />
Aalen, 18 Uhr. Tel. 0157 54280871<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 85
KARRIERE<br />
Buchrezension<br />
Betrug in der digitalen Wirtschaft:<br />
Erkennen, vorbeugen und schützen – aber wie?<br />
Dieses hoch<strong>aktuell</strong>e Sammelwerk beleuchtet aus verschiedenen Perspektiven die wichtigsten Vermögens delikte<br />
unserer Zeit: Es zeigt auf, wie Betrug in der digitalisierten Welt funktioniert, welche Folgen dies für Wirtschaft und<br />
Gesellschaft hat und wie eine einigermaßen wirksame Betrugsbekämpfung aussehen sollte. Die Autoren aus<br />
Ermittlungs- und Sicherheitsbehörden, Beratung und Wirtschaft, Hochschulen sowie Kultur und Medien haben<br />
durchweg gut lesbare und spannende Beiträge zur Verfügung gestellt.<br />
Die Digitalisierung verändert unseren Alltag<br />
immer mehr: Die Art und Weise, wie wir miteinander<br />
kommunizieren und wie wir am<br />
Wirtschaftsleben teilnehmen. Wir verlassen<br />
uns beim Einkaufen und Verkaufen sowie bei<br />
Finanzgeschäften immer mehr auf digitale<br />
Unterstützung. Die Möglichkeit, Waren und<br />
Dienstleistungen aller Art im Internet<br />
bequem per Knopfdruck zu erwerben und zu<br />
bezahlen, ist ein fester Teil unserer Lebenswelt<br />
geworden.<br />
Diese Entwicklung hat jedoch leider auch ihre<br />
Schattenseiten, denn Kriminelle haben die<br />
Sicherheitslücken in der digitalen Welt<br />
erkannt und erschließen sich intelligent lukrative<br />
Angriffs- und Gewinnmöglichkeiten.<br />
Die Phantasie der Täter kennt kaum Grenzen:<br />
Identitäten werden gestohlen, Kundenkonten<br />
manipuliert, oder es werden falsche Lieferadressen<br />
angegeben. Das Ergebnis: Jedes Unternehmen,<br />
jede Institution und jede Person<br />
kann im Internet Opfer von Betrügern werden.<br />
Die Zahl der Delikte und auch die Schadenshöhen<br />
sind in den vergangenen Jahren<br />
deutlich gestiegen. Der Herausgeber dieser<br />
Schrift, Michael Freytag, Vorstandsvorsitzender<br />
der Schufa Holding AG zitiert die polizei -<br />
liche Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts<br />
für 2017, die rund 910.000 erfasste<br />
Betrugsfälle in Deutschland ausweist. Ihr<br />
Anteil an der Gesamtkriminalität, also an<br />
allen Straftaten, kam damit auf rund 16 Prozent.<br />
Zu Recht verweist Freytag darauf, dass<br />
sich hierzu nur schwer effektiv belastbare<br />
Zahlen ermitteln lassen, da von einer sehr<br />
hohen Dunkelziffer ausgegangen werden<br />
muss. Eines ist jedoch sicher: Betrug gehört<br />
zu den am schnellsten zunehmenden Delikten<br />
im Internet.<br />
Natürlich gibt es auch in der digitalen Welt<br />
ebenso wie in der analogen Welt vielfältige<br />
Betrugsformen. Die häufigste Betrugsform<br />
Betrug in der digitalisierten Welt: erkennen, vorbeugen,<br />
schützen.<br />
Michael Freytag. Frankfurter Allgemeine Buch,<br />
Frankfurt, 2019.<br />
Hardcover, 256 Seiten. € 30,00.<br />
ISBN: 978-3962510572<br />
im Internet ist der Warenkreditbetrug, der in<br />
diesem Buch im Mittelpunkt steht. Die Tatsache,<br />
dass eine Zahlung ausbleibt oder der<br />
Kunde nicht auf Zahlungsaufforderungen<br />
reagiert, ist allerdings allein noch kein zuverlässiges<br />
Verdachtsmoment. Deshalb wird<br />
Betrug oft erst mit einer erheblichen Zeitverzögerung<br />
erkannt – etwa im Rahmen eines<br />
Inkassoprozesses, wenn herauskommt, dass<br />
der säumige Kunde nicht existiert oder nicht<br />
an der angegebenen Anschrift lebt. Für den<br />
Warenkreditbetrug gibt es in Deutschland<br />
besonders günstige Bedingungen, denn die<br />
in anderen Ländern weniger verbreitete verbraucherfreundliche<br />
Möglichkeit des Rechnungskaufs<br />
bietet Betrügern Angriffspunkte.<br />
Die 21 Beiträge in diesem Buch beleuchten<br />
den digitalen Betrug aus den verschiedens-<br />
ten Perspektiven (juristisch, polizeilich, technisch,<br />
psychologisch). Sie stellen implizit oder<br />
explizit die Betrugsprävention in den Mittelpunkt.<br />
Einige Beiträge seien hier kurz umrissen.<br />
Oliver Süme, Vorsitzender des eco-Verbandes<br />
der Internetwirtschaft skizziert initiierte Projekte,<br />
die schon heute der Betrugsprävention<br />
im Internet dienen. Der IT-Forensiker bei<br />
KPMG Alexander Geschonnek erläutert, wie<br />
Hacker bei ihren Angriffen auf Computersysteme<br />
vorgehen und skizziert, was im Ernstfall<br />
eines Sicherheitsvorfalls zu tun ist. Der Präsident<br />
des Bundesamtes für Sicherheit in der<br />
Informationstechnik, Arne Schönbohm,<br />
nennt die von seiner Behörde beobachteten<br />
zentralen Cyberbedrohungen und skizziert<br />
die BSI-Empfehlungen für einen wirksamen<br />
Schutz. Oberstaatsanwalt Andreas May, Leiter<br />
der ZIT in Gießen, erläutert die Ermittlungsarbeit<br />
und verweist auf die Grenzen der<br />
Rechtsprechung, wenn es um Strafverfolgung<br />
im digitalen Raum geht. Weitere Beiträge<br />
befassen sich mit dem Einsatz der modernen<br />
IT-Technik bei der Betrugserkennung.<br />
Absolut lesenswert ist der Beitrag der drei<br />
Wissenschaftler Detlef Fetchenhauer, Anne-<br />
Sophie Lang und Dominik H. Enste zum originellen<br />
Thema „Otto Normalbetrüger: Psychologie<br />
eines alltäglichen Delikts“.<br />
Fazit: Dieses Lesebuch lohnt sich für alle, die<br />
wissen wollen, wie heute betrogen wird und<br />
wie man sich schützen kann.<br />
Der Autor<br />
Prof. Dr. Robert Fieten,<br />
fachlicher Berater der<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>,<br />
Köln<br />
86 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11
KARRIERE<br />
Scale: Die universalen Gesetze des Lebens von Organismen,<br />
Städten und Unternehmen.<br />
Geoffrey West. C.H. Beck, München, 2019.<br />
Hardcover, 478 Seiten. € 28,00. ISBN: 978-3406741913<br />
Was haben Organismen, Städte und Unternehmen<br />
gemeinsam? Und warum ist das Leben<br />
von Organismen und Unternehmen endlich,<br />
während Städte immer größer werden?<br />
Und was hat der Physiker Geoffrey West damit<br />
zu tun? Das fragt man sich, wenn man<br />
dieses Buch zum ersten Mal zur Hand<br />
nimmt. Die Antworten sind weitreichend: In<br />
„Scale“ zeigt West auf, welche universalen<br />
Gesetzesmäßigkeiten der Skalierung es bei<br />
Tieren, aber auch bei Menschen, in urbanen<br />
Umgebungen und im Lebenszyklus von Unternehmen<br />
gibt.<br />
West nähert sich dabei den unterschiedlichsten<br />
Fragen an und deckt Zusammenhänge<br />
auf, die oft überraschend, aber immer interessant<br />
sind. Wussten Sie zum Beispiel, dass<br />
eine Maus nur drei Jahre, ein Elefant 75 Jahre<br />
lebt – aber beide über ihr Leben verteilt<br />
ziemlich genau 1,5 Mrd. Herzschläge haben?<br />
Diese und mehr Fragen versucht West in seinem,<br />
manchmal etwas wortreichen, aber<br />
flüssig und eingängig geschriebenen Werk<br />
zu beantworten. Das Buch ist eine Freude für<br />
alle Leser, die ihre Neugier an ihrer Umgebung<br />
befriedigen und ihre Perspektive erweitern<br />
wollen. In der schnellen Zeit, in der wir<br />
leben, zähmt Wests Werk die Komplexität<br />
der Welt und ermöglicht uns den einen oder<br />
anderen Aha-Moment, nach dem so viele<br />
händeringend suchen.<br />
Geoffrey West ist ein Pionier auf dem Feld<br />
der Komplexitätsforschung sowie der Wissenschaft<br />
von Systemen und Netzwerken.<br />
Der Physiker ist Professor am Santa Fe Institute,<br />
dessen Präsident er von 2005 bis 2009<br />
war. Im Jahr 2006 wurde er vom „Time Magazine“<br />
zu den 100 einflussreichsten Menschen<br />
der Welt gerechnet. (sd)<br />
Der Bäcker und sein Brot: Wie beseeltes Arbeiten und<br />
nachhaltiges Wirtschaften gelingen.<br />
Volker Schmidt-Sköries. Droemer Verlag, München, 2019.<br />
Hardcover, 256 Seiten. € 19,99. ISBN: 978-3426277911<br />
„Der Bäcker und sein Brot“ ist, was andere<br />
Wirtschaftsbücher nicht sind. In ihm beschreibt<br />
Volker Schmidt-Sköries seinen eigenen<br />
Werdegang vom Kommunenmitglied<br />
hin zum Geschäftsführer einer Bio-Bäckerei-<br />
Kette, aber auch seine Wirtschaftsethik. Im<br />
Mittelpunkt seiner Diskussion steht das auf<br />
dem Ruth-Cohn-Modell basierende Dreieck<br />
mit den Ecken Produkt/Dienstleistung, Zahlen/Wirtschaftlichkeit<br />
und Arbeit/Mensch.<br />
Nur, wenn alle drei Seiten mit gleicher Aufmerksamkeit<br />
und Liebe gestärkt werden,<br />
kann ein Unternehmen, laut Schmidt-Sköries,<br />
nachhaltig und moralisch erfolgreich<br />
sein. Es reicht nicht, sich auf die nachhaltige<br />
<strong>Beschaffung</strong> für das Produkt zu konzentrieren<br />
– auch in der Beziehung zu den Mitarbeitern<br />
muss eine „Beseelung“ stattfinden.<br />
Schmidt-Sköries Buch ist kein streng strukturiertes,<br />
logisch aufgebautes Wirtschaftswerk,<br />
sondern die Erzählung von einem, der das<br />
Wirtschaften persönlich nimmt. Ein schönes<br />
Lesestück und auch<br />
Lebensbeispiel für<br />
die, die Dinge anders<br />
(besser) machen<br />
wollen. 1977 trat<br />
Schmidt-Sköries in<br />
die Bäckerei Kaiser<br />
ein, übernahm sie<br />
1980 baute sie zur<br />
Bio-Kette aus. Heute<br />
beliefert er die eigenen<br />
17 Filialen und<br />
100 Verkaufsstellen.<br />
Schmidt-Sköries ist<br />
auch Unternehmensberater.<br />
(sd)<br />
Think Outside the Frame: Wie Sie durch Framing Wirklichkeit<br />
erzeugen. 82 smarte Denkstrategien für Marken, Medien<br />
und Politik.<br />
Mario Pricken. Econ in Ullstein Buchverlage, 2019.<br />
Hardcover, 208 Seiten. € 29,90. ISBN: 978-3430210201<br />
Der Einkäufer ist auch immer Verhandler –<br />
und es ist es seine Aufgabe, den Verhandlungen<br />
einen günstigen Rahmen zu geben. Wie<br />
das funktionieren kann, zeigt Mario Pricken<br />
in seinem bilderreichen Coffeetable-Buch<br />
„Think outside the frame“. Framing ist die<br />
Kunst, den Blick auf unsere subjektive Wirklichkeit<br />
mithilfe von gewissen Rahmen zu<br />
verändern, um so das Gegenüber zu einer<br />
emotionalen Reaktion, oder im besten Falle<br />
zu einem Umdenken zu bringen. Einsatzbereiche<br />
sind Unternehmenskommunikation,<br />
Politik und Werbung. In diesem Buch werden<br />
verschiedenste solcher Methoden grafisch<br />
ansprechend aufgearbeitet und kurz und<br />
knackig anhand von Beispielen erklärt. Es ist<br />
sicher nicht das „erste“ Praxisbuch dieser Art,<br />
aber ein sehr schönes Exemplar.<br />
Pricken zählt zu den international gefragtesten<br />
Experten, wenn es um die Themen Kreativität<br />
und Ideenmanagement geht. (sd)<br />
Medien clever einkaufen.<br />
Mit der ims<br />
eProcurement-<br />
Lösung digitalisieren<br />
Sie alle Prozesse rund<br />
um Einkauf und<br />
Management von<br />
Fachmedien in<br />
Ihrem Unternehmen.<br />
www.ims-online.de<br />
<br />
Jetzt<br />
Einsparpotentialanalyse<br />
bei ims<br />
anfordern.<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 11 87
VORSCHAU DEZEMBER<br />
Energieeffizienz<br />
Seit Isringhausen, ein Hersteller von Sitzsystemen<br />
und technischen Federn, ein IoT-basiertes<br />
Gebäudemanagementsystem nutzt,<br />
werden die Energieflüsse in Produktion und<br />
Verwaltung erfasst und der Verbrauch optimiert.<br />
Dank der hohen Datentransparenz<br />
sind zudem Gewerke und Liegenschaften intelligent<br />
und nachhaltig verknüpft.<br />
E-Antrieb für den Fuhrpark<br />
Auch für Lieferwagen oder Transporter wird<br />
das Angebot der mit Elektromotoren angetriebenen<br />
Fahrzeuge immer größer. Vor allem<br />
für Ballungsräume ist dies ein Weg, von<br />
schädlichen Emissionen wegzukommen.<br />
Dem gegenüber steht der hohe Anschaffungspreis.<br />
Für wen lohnt sich also die Anschaffung?<br />
Bilder v. o.: Carste Heidmann, Phoenix Contact,<br />
quka/stock.adobe.com, Innogy SE<br />
Bundesliga-Einkauf<br />
Für Sebastian Janzen ist der Tabellenstand<br />
seines Vereins am Ende<br />
der Bundesligasaison von besonderer<br />
Bedeutung. Von dessen Erfolg<br />
hängt sein <strong>Beschaffung</strong>svolumen<br />
ab – derzeit 25 Millionen<br />
Euro. Zuletzt rangierte der SV Werder<br />
Bremen im Mittelfeld, aber in<br />
Sachen Energie, Nachhaltigkeit<br />
und künstliche Intelligenz hat der<br />
Traditionsverein die Nase vorn.<br />
Die Krise an der Rampe<br />
Immer wieder kommt es zu Verzögerungen<br />
an den Laderampen.<br />
Anliefernde Lkw kommen zu früh<br />
oder zu spät und selbst wenn sie<br />
pünktlich kommen, ist ein reibungsloses<br />
Entladen nicht garantiert.<br />
Ob juristische oder andere<br />
Regelungen helfen, darüber<br />
wird viel gesprochen – nur zwischen&