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AUSGABE 10 1. NOVEMBER 2019
WALLIS
INS HERZ GEMEISSELT
Das Leben der Gletscher Morands
Fruchtschätze Im Naturmuseum Freeski
mit Samuel Anthamatten Reto und seine
Rentiere Winter-Specials
Schauen, staunen,
schätzen!
Schauen Sie hin, wie wunderschön die Natur ist: Die Berge,
Gletscher und Seen, die Täler, Wälder und all die Tier- und
Pflanzenarten. Schätzen wir ihre Vielfalt und ihre Herausforderungen.
So schärfen wir unser Bewusstsein dafür, welche
Einflüsse wir Menschen auf die Natur haben, und können alles
daransetzen, sie intakt zu halten.
Der Fotograf David Carlier hält in seiner Fotoreihe «Giants
in Motion» die Schönheit der Alpengletscher fest, mit dem
Appell hinzuschauen, solange sie noch da sind. Der Free skier
Samuel Anthamatten teilt Carliers Leidenschaft für die
Walliser Bergwelt. Mit grossem Respekt der Natur gegenüber
erklimmt er die Bergflanken und gleitet anschliessend auf
seinen Ski runter. Das Bewusstsein, dass im Zweifelsfall die
Natur stärker ist, hilft Risiken einzustufen. Hier setzen die Walliser
Start-ups an, die mit neuen Technologien Lawinenschutz
und -rettung revolutionieren.
Die Natur ist überaus gut zu uns. Sie beschenkt uns mit
Früchten, aus denen das 130-jährige Traditionsunternehmen
Morand edelste Destillate und Sirupe produziert. Und das
Kochtalent des Belgiers Bert De Rycker gedeiht auf dem Walliser
Boden bestens. Diese zehnte Ausgabe des Magazins
Wallis ehrt unsere Bergwelt und die Schönheit der Natur.
Lassen Sie Ihre Lust wecken, hinzugehen, zu schauen, staunen
und schätzen zu lernen. Ich wünsche Ihnen eine spannende
Lektüre und unvergessliche Wintererlebnisse.
Damian Constantin, Direktor Valais/Wallis Promotion
Haben Sie eine besonders
schöne Erinnerung an den
Winter im Wallis? Teilen Sie
diese auf Instagram mit
dem Hashtag
#MeinWinterImWallis
EDITO
impressum
Titel David Carlier
«Wallis» erscheint als Beilage
der Schweizer Illustrierten am 1. November 2019
Redaktion | «Wallis», Schweizer Illustrierte,
Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich,
Tel. 058 269 26 26, Fax 058 269 26 40,
info@schweizer-illustrierte.ch Leitung Wallis |
Urs Heller Leiter Publikumszeitschriften |
Stefan Regez Redaktionsleitung | Monique Ryser
Bildchefin | Nicole Spiess Textchef | Jan Morgenthaler
Layout / Produktion | Simona Guarino
Mitar beiter dieser Ausgabe | Manuela Lavanchy,
Thomas Renggli Fotografie | David Carlier,
Pascal Gertschen, Sedrik Nemeth, Janine und
Dan Patitucci, Christian Pfammatter, Marco
Schnyder Bildredaktion | Fabienne Hubler, Melanie
Barton, Regula Revellado Design konzept | Beling
Thoenen Design Korrektorat | Barbara Siegrist
Bildbearbeitung | Ringier Redaktions-Services
Leiter Content- & Marketing-Partnerschaften |
Thomas Passen Vermarktung | Admeira SA,
Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich, Tel.
+41 58 909 99 62, E-Mail: salesservices@admeira.ch
Anzeigenpreise und AGB | www.admeira.ch
Chief Executive Officer | Bertrand Jungo CCO &
Managing Director Print & Digital | Frank Zelger
Business Unit Director RASCH | Beniamino
Esposito Media Service Print | Esther Staub
Verlag | Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich,
Tel. 058 269 20 00 Produk tionsleiter | Nico Kutsomanolakis
Druck | Swissprinters AG, 4800 Zofingen
3
30 46
Im Naturmuseum
Wallis zeigt eine
Ausstellung, wie der
Mensch die Natur
verändert.
Die Distillerie
Morand ist 130-jährig
und hat das
Wallis auch landwirtschaftlich
geprägt.
INHALT
64
36
Bert De Rycker
vom «Le Rawyl»
verbindet schon mal
Wildschwein mit
Schokolade.
Die Schönheit der
Gletscher: Fotograf
David Carlier und
sein Projekt «Giants
in Motion».
6
FOTOWETTBEWERB
#MeinWinterImWallis
Das Gewinnerbild des Wettbewerbs.
12
FREESKI
Samuel Anthamatten
Glücksgefühle in der wilden Natur:
unterwegs mit einem der besten
Freeskiern der Welt in seiner Heimat.
18
BERGGIPFEL
Verkannte Schönheiten
Eine Auswahl an Bergen, die es nicht
auf Plakate schaffen. Zu Unrecht. Wir
nennen die besten Aussichtspunkte.
22
BIER
Die Klosterherren wagen Neues
Das Kloster Saint-Maurice hat
neu auch eine Brauerei.
24
HOTELS
Lust auf Cocooning?
In diesen Hotes können Sie einchecken
und einfach mal runterfahren.
30
NATURMUSEUM
Das Anthropozän
Das Naturmuseum Wallis hat sich mit
einer bemerkenswerten Ausstellung
einen Namen gemacht.
4
34
ENERGIEINSELN
Stausee wird doppelt genutzt
Romande Energie hat auf dem Lac des
Toules Photovoltaikanlagen installiert.
36
GIANTSINMOTION
Die Gletscher schauen …
… solange sie noch da sind. David
Carliers eindrückliche Bilder.
46
MORAND
Innovative Brennmeister
Die Distillerie Morand ist 130 Jahre
alt, hat Geschichte geschrieben und
erfindet sich immer wieder neu.
10
Inhalt
18 12
Verkannte Berggipfel:
Beispiele von
faszinierenden
Bergen, die man
sonst übersieht.
Samuel Anthamatten
nutzt jede freie
Minute, um den
Schnee zu geniessen.
52
SBBCONTACTCENTER
Hier wird Ihnen geholfen
Wer Kontakt zu den SBB sucht,
landet in Brig.
54
RENTIERE
Das würde man nicht erwarten
In Herbriggen grasen in einem grossen
Gehege Rentiere. Reto Summermatter
hat sie ins Wallis gebracht.
58
LAWINEN
Aus der Not eine Tugend gemacht
Das Wallis ist führend im
Umgang mit Lawinen.
63
UNTERNEHMEN
News aus der Wirtschaft
Teamwork, Schneeräumung und
Jungunternehmertum.
64
KOCHEN
Der wilde Belgier
Bert De Rycker hatte Erfolg, als er
begann, sein Ding durchzuziehen.
71
ÖFFENTLICHERVERKEHR
Schneller und bequemer
Mit ÖV-Hubs in Fiesch und Le Châble
noch schneller am Ziel.
5
72
WINTER-SPECIALS
Schneegestöber …
Gaumenfreuden und Familienglück:
attraktive Angebote für Sportliche,
Geniesser und Familien.
80
EVENTS
Attraktionen der Superlative
Skiweltcup, Musik, der härteste Lauf
und die wildesten Sprünge.
82
AGENDA
Immer was los
Das Wallis bietet die ganze Saison
attraktive Veranstaltungen.
STERNE
#MeinWinterImWallis
Dario Andenmatten ist der Gewinner des Fotowettbewerbs.
Jetzt sind Sie dran: Posten Sie Ihre Wallis-Bilder!
Wettbewerb | Das Schloss Valeria in
Sion vor dem Haut de Cry in mystischem
Licht. «Es war ein Abend im Januar, und
die Sonne stand schon ziemlich flach»,
erinnert sich Dario Andenmatten. Der
30-jährige Walliser, der in Zürich in der
Arzneimittelzulassung arbeitet, fotografiert
mit Leidenschaft und viel Können.
Mit Vorliebe im Wallis, kommt er doch aus
Susten und verbringt viel Zeit im Heimatkanton
– zum Snowboarden, Wandern,
Klettern oder einfach, um in der Na tur
zu sein. «Und da gibt es keinen schöneren
Ort als das Wallis.» Seine Bilder veröffentlicht
Dario Andenmatten auf Instagram
und wurde so als Gewinner des
Wettbewerbs #MeinWinter ImWallis ausgewählt.
Treten auch Sie der Wallis-
Community bei, und posten Sie Ihre
Wallis-Winterbilder mit dem Hashtag
#MeinWinterImWallis. Damit nehmen
Sie auto matisch am Fotowettbewerb teil
(Pflicht ist ein öffentliches Instagram-
Profil). Zu gewinnen gibt es: eine Veröffentlichung
im WALLIS-Magazin und einen
unvergesslichen Aufenthalt im Wallis.
www.wallis.ch/MeinWinterImWallis
Fotos Dario Andenmatten, Pascal Gertschen, iStockphoto, HO
6
Gewinnen
im Advent
Salgesch wurde für seine
Weinerlebnisse ausgezeichnet.
Bester
Oenotourismus
Sion | Was wäre der Monat Dezember
ohne Adventskalender? Valais/Wallis
Promotion hält 24 Überraschungen für
Sie bereit. Und es hat für jeden Geschmack
etwas dabei. Lokale Produkte,
unvergessliche Aufenthalte, Walliser Accessoires
oder Events – die Geschenke
lassen Träume wahr werden! Entdecken
Sie Tag für Tag auf der Gewinner-Webseite
www.wallis.ch/adventskalender die
Auswahl an Geschenken, die von den
traditionellen Weihnachtsfesten nicht
mehr wegzudenken sind. Viel Glück und
frohe Festtage!
www.wallis.ch/adventskalender
«Aletsch Negative» heisst
das Projekt der Walliser Künstlerin
Laurence Bonvin.
Schönheit,
die aufrüttelt
Salgesch | Der Gewinner des Schweizer
Weintourismuspreises 2019 ist das Weintouristische
Erlebnis in Salgesch. Das
Dorf Salgesch und seine Rebbetriebe
haben ein vielfältiges Angebot, um alles
über den Weinbau zu erfahren. Wine &
Bike, eine Wanderung mit dem Winzer,
die Salgescher Weintrophy für Gruppen,
Wine & Sherpa mit einem Vortrag von
Patrick Z’Brun, Winzer und Besteiger des
Mount Everest, Entdeckung des Weinpfads
mit Geocaching – in Salgesch finden
alle etwas, was ihnen den Weinbau
näherbringt und Freude macht. Weitere
Walliser Gewinner in verschiedenen
Kategorien sind das Castel de Daval in
Sierre, Bouche à Oreille, eine Verbindung
von Wanderung in den Weinbergen
mit literarischen Texten, und die
Sion & Wine Tour. Einen Ehrenpreis erhielt
das Schloss Villa in Sierre: Der in
den Sechzigerjahren eröffnete Betrieb
gilt als Pionier des Weintourismus. Im
aussergewöhnlichen Gebäude befinden
sich eine Vinothek sowie ein Restaurant,
das für seine Vergleichsverkostung verschiedener
Raclettekäse berühmt ist.
www.salgesch.ch
Im Adventskalender sind viele
tolle Geschenke versteckt.
Jeden Tag
gibt es etwas
zu gewinnen –
mitmachen!
7
Martigny | Das Kalte wirkt warm, der
Schnee ist schwarz, das Eis ist rot – so
sieht der Aletschgletscher auf den Fotos
der Serie «Aletsch Negative 2019»
von Laurence Bonvin aus. Die Walliser
Künstlerin, die 2002 und 2006 den Swiss
Art Award gewonnen hat, verbrachte auf
Einladung von Séverin Guelpa zusammen
mit anderen Künstlern zwei Wochen
in der Konkordiahütte auf dem
Aletschgletscher. Daraus entwickelte sie
eine Serie Bilder, die den Gletscher in
seiner fast heiligen Schönheit zeigen,
seinen Wert betonen und die Transformation
des grössten Eisstroms Europas
herausarbeiten. Die Künstlerin wollte
keine übertriebene Ästhetik schaffen,
sondern versuchen, die Entwicklung zu
verlangsamen, die dazu führt, dass der
Gletscher durch die Klimaerwärmung
abschmilzt und verschwindet. Die
52-Jährige stellt die Bilder im Rahmen
der Ausstellung «Moving Still» in der Galerie
Le Manoir in Martigny aus. Es ist die
erste grosse Werkschau in der Schweiz,
und sie umfasst auch Bilder aus Projekten
aus aller Welt.
www.manoir-martigny.ch
Crowdfunding
für Dorfhotel
STERNE
Grengiols | Ein Hotel mitten im historischen
Dorfkern von Grengiols: Das ist das
Ziel der Crowdfunding-Aktion Poort-a-
Poort. Damit soll das Dorf lebendig bleiben
und Gästen Erholung in familiärem
Rahmen ermöglichen. Die finanzielle Unterstützung
des Landschaftsparks Binntal
machte es möglich, Abklärungen für
ein mögliches Dorfhotel in Grengiols voranzutreiben.
Ziel ist, zwei leer stehende
Gebäude im Dorfzentrum in ein Dorfhotel
mit insgesamt sieben Zimmern
und einem Restaurant umzuwandeln. So
bliebe das Dorf für Einheimische und
Gäste attraktiv. Mit dem Betrieb des
Dorfhotels würden auch zusätzliche Arbeitsplätze
geschaffen und lokale Wertschöpfung
generiert. Unterstützer sind
viele Bewohner und Fans von Grengiols
ebenso wie die Gemeinde sowie der
Landschaftspark Binntal. Der Umbau ist
für 2020 geplant, sofern die gesamte Investition
von rund zwei Millionen Franken
sichergestellt ist. Sollte die Gesamtfinanzierung
bis am 30. Juni 2020 nicht
zustande kommen, werden alle Unterstützer
ihre Spende zurückerhalten.
www.poortapoort.ch
Mit der Crowdfunding-
Aktion soll in Grengiols
ein Hotel entstehen.
Raphaël Garcia,
CEO von Provins (M.),
eröffnete mit Damian
Constantin (l.) und
Christian Constantin
den Store.
Provins starker
Auftritt in Zürich
Der grösste Schweizer Weinhersteller eröffnete
einen Concept Store.
Sion / Zürich | «Wir wollen die Walliser
Apéro-Kultur nach Zürich bringen», sagt
Raphaël Garcia, CEO des grössten
Schweizer Weinherstellers Provins. Deshalb
hat Provins an der Europaallee einen
Concept Store mit Vinothek eröffnet.
Natürlich steht das riesige Weinangebot
im Mittelpunkt, den Provins-
Premiumwein Electus gibt es freundlicherweise
auch glasweise. Aber es gibt
auch alles andere, das im Wallis gut ist:
Würste, Trockenfleisch IGP, Alpkäse
(«pur brébis», «pur chèvre»), Früchte,
Walliser Roggenbrot AOP, Abricotine
AOP. In der Küche bereitet der Chef
kleine Gerichte zu. Ein Apéro-Kit kann
man im Provins-Shop abholen. Die Weinbar
und Vinothek ist von Montag bis
Samstag von 10 bis 24 Uhr geöffnet, der
Shop von Montag bis Freitag von 10 bis
19 Uhr und am Samstag von 10 bis 18 Uhr.
www.provins.ch
Fotos HO, Ellin Anderegg (3), Jean Philippe Dubuis, Sedrik Nemeth (2)
8
Sieben
Goldmedaillen
«Lemme» ist Skulptur und
Ausstellungsraum in einem.
Kultur und
Geschichte
Terroir | Sieben Walliser Produzenten
haben am Schweizer Wettbewerb der
Regionalprodukte Goldmedaillen erhalten.
Die goldenen Produkte sind: der
Kräuterspeck der Metzgerei Saint-Bernard
in Orsière, der Trockenspeck IGP
der Metzgerei Eggs in Reckingen, der
Rohschinken IGP des Boucher du Coin
in Bramois, der Raclette du Valais AOP
der Käserei Turtmann, das Roggenbrot
AOP der Bäckerei Zenhäusern, die Williamsbirnen-Konfitüre
des Kiosque in
Bovernier und der Gin Ginsky von Alex
Delaloye in Ardon.
www.concours-terroir.ch
Wintershome: Grosserfolg mit dem
Album «Around you I found you».
Walliser
Musik-Export
Sion | Les Arsenaux in Sion sind ein lebendiger
und dynamischer Ort und auf
kantonaler wie auf kommunaler Ebene
ein Zentrum für Kultur, Wissenschaft
und Kulturerbe und beherbergen unter
anderem die Mediathek. Nach fast zwanzig
Jahren Umbauarbeiten an den ehemaligen
Zeughäusern ist nun der letzte
Teil fertig geworden: Das Staatsarchiv
Wallis konnte sein neues Magazin einweihen.
Das Magazin, das sich am Standort
der ältesten menschlichen Siedlung
in Sitten befindet, ist schweizweit das
erste, das gemäss den Normen für nachhaltige
Entwicklung erbaut wurde. Es
verfügt über etwas mehr als 32 Laufkilometer
mobile Regale und Planschränke,
die über tausend Jahre der Walliser
Geschichte dokumentieren. Die Kunstinstallation
«Lemme» als Teil der Arsenaux
stammt von dem in Sitten geborenen
Pierre Vadi. «Lemme» ist eine
Skulptur, eine Konstruktion und ein Ausstellungsraum
in einem. Es handelt sich
um einen Betonkörper, in dem verschiedene
Räume mit Vitrinen eingelassen
sind, um Kunst zu präsentieren.
www.lesarsenaux.ch
Walliser Spezialitäten gehören zu
den besten in der Schweiz.
Die Produkte
des Terroirs
sind Spitzenklasse
9
Sion / Bern | Gleich fünf erfolgreiche
Walliser Musikgruppen nehmen am
Swiss Live Talents Music Marathon vom
15. und 16. November 2019 in Bern teil.
Wintershome, Them Fleurs, Sam Gruber,
The Last Moan und Tanya Barany gehören
zu den Liveacts. Der Swiss Live
Talents Music Marathon ist ein ausserordentlicher
Event, der die nationale Live-
Szene in den Vordergrund stellt und
zum Treffpunkt für Publikum und Profis
macht. Das Wallis ist dank dem Engagement
von Kultur Wallis und Valais/Wallis
Promotion Ehrengast. Aber auch das
Palp Festival, Provins, die Distillerie
Morand, Les Fruits de Martigny SA,
die Fruits et Légumes du Valais und der
Foodtruck Le Rodeur tragen zum Auftritt
mit einem Wallis-Dorf bei. Der alle
zwei Jahre stattfindende Event hat 2017
bereits erste Preise in den jeweiligen Kategorien
für die Walliser The Last Moan
und KT Gorique vergeben. Wintershome,
die Band aus Zermatt, machten letztes
Jahr mit ihrem Debütalbum Furore, mit
dem sie es gleich auf den siebten Platz
der Charts schafften.
www.muma.swisslivetalents.ch
Justin Marquis produziert
seine «Just1»-Ski
vollständig von Hand.
Zauberwelten
aus Eis
Aus der Not
entstanden
Grotten | Sie sind von den Naturgewalten
geschaffen. Sie glänzen wie Skulpturen
aus Kristall und Edelstein: die Eisgrotten
von Zermatt, Saas-Fee und Zinal.
An kaum einem Ort kommt man der mystischen
Ausstrahlung und der märchenhaften
Faszination des Gletschereises
so nahe: Es ist wie ein Ausflug in längst
vergangene Zeiten. Geheimnisvolle Labyrinthe,
verschlungene Gänge, prächtige
Kuppeln. Jeder Augenschein in den
Gletschergrotten ist eine exklusive
Momentaufnahme. Schon ein paar Tage
später kann alles ganz anders aussehen.
www.wallis.ch
Claude Guanziroli gilt als ältester
Skilehrer des Wallis.
Ein Walliser
Monument
STERNE
Reppaz | Jedes Paar Ski ist ein Unikat –
mit Detailliebe und in stundenlanger
Handarbeit gefertigt. Wer mit «Just1»
von Justin Marquis auf den Schnee tritt,
weiss, dass er echte Schweizer Qualität
an den Füssen trägt. Marquis, ein profilierter
Bergführer und erfahrener Tourengänger,
wurde von seinem Vater zur
Skiproduktion inspiriert: «Er sagte mir,
dass meine Ski zu altmodisch für die
Bergführerprüfung seien.» Weil das Geld
für modernen Ersatz fehlte, machte Marquis
aus der Not eine Tugend. In seiner
Garage griff er zu Hobel und Feile und
fertigte in über 200 Stunden sein erstes
Paar Ski. Es war der Anfang einer Erfolgsgeschichte.
Im kleinen Walliser Weiler
Reppaz in der Gemeinde Orsière entstand
eine der exklusivsten Skiproduktionen
der Welt. Marquis tüftelt, pröbelt,
verbessert seine Technik stetig. Er setzt
auf Mund-zu-Mund-Propaganda, produziert
vor allem für Familie, Kollegen und
Bergführer. Bezüglich des Namens seines
Produkts schafft er Missverständnisse
aus der Welt: «Auch wenn sie ‹Just1› heissen,
erhalten Sie ganz sicher zwei Ski.»
justunski@bluewin.ch
Das Eis baut ganze Paläste –
in Zermatt, Saas-Fee und Zinal.
Jeder Augenblick
ist einmalig,
die Grotten
verändern sich
ständig
Verbier | Er ist der Urvater des stilvollen
Parallelschwungs, der Vorfahrer von
Generationen von Wintersportlern. Als
der gebürtige Genfer Claude Guanziroli
1954 seine ersten Lektionen als Skilehrer
gab, war Dwight Eisenhower Präsident
der USA, der Autorennfahrer Juan Manuel
Fangio gewann den Grossen Preis
der Schweiz, und Deutschland schuf das
«Wunder von Bern». Und auf den Skipisten
ging alles gemächlicher zu und her.
«Das Material setzte Tempo und Technik
natürliche Grenzen», erinnert sich Guanziroli.
Heute gilt der 84-Jäh rige als ältester
Skilehrer des Wallis und besticht noch
immer durch Eleganz und Geschmei digkeit.
Die Zeiten aber haben sich geändert:
«Heute fahren die Leute schneller und
waghalsiger.» Dank der Carving-Technik
sei Skifahren einfacher geworden, aber
auch gefährlicher. Guan ziroli liebt seinen
Beruf. Doch für potenzielle Kunden hat
er schlechte Nachrichten: «Ich habe nur
noch einen Schüler – einen alten Freund
aus dem Tessin. Daran wird sich nichts
ändern.» Aber die Ski schule Verbier lebt
den Geist Guanzirolis.
www.essverbier.ch
Fotos Joel Branco (2), Saas-Fee Tourismus, Sedrik Nemeth (2)
10
Eddy und der Roboter
Das Wallis ist Heimat des Raclettes du Valais AOP –
und eines führenden Forschungszentrums
für künstliche Intelligenz.
Martigny | Es ist dem Walliser quasi in
die Wiege gelegt: das korrekte, gefühlvolle
und wohldosierte Abstreichen eines
Raclettes vom Käselaib. Keiner beherrscht
diese Kunst besser als Eddy
Baillifard, legendärer Käse-Artist vom
«Raclett’House» im Val de Bagnes und
Botschafter des Raclettes du Valais AOP.
Doch nun hat er sich übernatürliche Konkurrenz
ins Haus geholt. Das Forschungszentrum
für künstliche Intelligenz Idiap in
Martigny hat einem Roboter Eddys Können
einprogrammiert. Die Experten der
Gruppe Robot Learning & Interaction
liessen Eddy den Arm des Roboters führen,
jedes Mal mit dem nötigen Druck,
den der Käselaib verlangte. «Mit Algorithmen
und künstlicher Intelligenz lernt der
11
Roboter, Timing, Druck und Käsefluss zu
berechnen», erklärt Sylvain Calinon, Verantwortlicher
beim Idiap. Die vom Doktoranden
Emmanuel Pignat initiierte Entwicklung
des Roboters wurde vom Kanton
Wallis, dem Raclette geräte-Hersteller
TTM und Valais/Wallis Promotion unterstützt.
Den Film gibts auf Youtube.
www.bit.ly/RacletteRoboter
SCHWERELOS
IM BERGPARADIES
FREESKI
1
Lange Aufstiege und tollkühne Abfahrten. Glücksgefühle
in der wilden Natur. Der Zermatter Samuel Anthamatten
ist einer der weltbesten Freeskier. Sein Sport verlangt
technisches Können und grossen Respekt vor der Natur.
Text: Thomas Renggli Fotos: David Carlier
12
2
Direttissima.
Anthamatten
nimmt keine Umwege
in Kauf:
«In der Abfahrt
bewegt man sich
geistig und körperlich
im Ausnahmezustand.»
13
FREESKI
1 2 3
Das Matterhorn ragt wie ein gewaltiger
Mahnfinger in den wolkenlosen
Himmel. Die schroffen Felsen
scheinen übermütige Wanderer vor den
Unwägbarkeiten der Bergwelt zu warnen.
Das Sonnenlicht wird vom ewigen Schnee
zu einem gleissenden Spektakel veredelt.
Das ewige Eis des Gornergletschers
leuchtet in mystischem Blau. An nur wenigen
Orten in der Schweiz verbindet
sich die raue Schönheit der Alpen mit
den Ansprüchen des Tourismus so intensiv
wie am Fuss des schönsten Berges.
Es ist die Welt von Samuel Anthamatten.
Schritt für Schritt bahnt sich der 33-jährige
Bergführer und Freerider den Weg
hinauf von der Stafelalp zum Hirli-Grat.
Atemzug für Atemzug. Meter um Meter.
Eine Wollmütze schützt ihn vor dem kühlen
Wind, die Sonnenbrille vor dem inten-
siven Licht. Seine Ski ragen aus dem Rucksack
über die Schultern. Bei jeder Bewegung
wippen sie gemächlich hin und her.
Seine sportliche Erfüllung findet Samuel
in den oft wilden Abfahrten. Doch der Aufstieg
ist quasi die Basis seines spektakulären
Tuns: «Der Körper wärmt sich natürlich
auf und wird an die Höchstleistungen
herangeführt.» Noch wichtiger aber sei
die mentale und technische Vorbereitung:
«Beim Hochsteigen spürt man, wie viel
Schnee liegt und ob die Unterlage fest und
das Eis kompakt ist, ob die Steine brüchig
sind.» Für Samuel Anthamatten ist jeder
Freeride ein Prozess, der sich dann optimal
umsetzen lässt, wenn man den Berg
zuvor mit eigener Muskelkraft erklommen
hat: «Wer sicher ins Tal kommen will,
muss sich intensiv mit der Natur auseinandersetzen
und alle Sinne schärfen.»
14
Infobox
Familie der Extreme
Drei Brüder, eine Leidenschaft:
Simon (36), Martin (35) und
Samuel (33) Anthamatten haben ihr
Leben dem Bergsport verschrieben.
Man kann sie als Bergführer buchen.
www.anthamattens.ch
1 Frei von Höhenangst: Die
Hängebrücke über den Gornergletscher
allein ist ein Abenteuer.
2 Finetuning: Eine optimale
Vorbereitung ist für
den Freeskier unerlässlich.
3 Monument: Das Matterhorn ist
Anthamattens Hausberg.
Samuel ist der jüngste von drei Brüdern,
die sich allesamt mit letzter Konsequenz
dem Bergsport verschrieben haben:
Simon (36), der Erstgeborene, gehört zu
den erfolgreichsten Schweizer Extrembergsteigern.
2008 gelang ihm zusammen
mit Ueli Steck die Erstbesteigung der
Tengkampoche-Nordwand in Nepal. Martin
(35), der Mittlere, ist einer der führenden
Skibergsteiger Europas. In dieser
Sportart gewann er 2008 die WM-Silbermedaille.
2010 triumphierte er mit Florent
Troillet und Yannick Ecoeur in der mythenumrankten
Pa trouille des Glaciers von
Zermatt nach Verbier über 53 Kilometer
und 4000 Höhenmeter. Der damals aufgestellte
Streckenrekord (5:52:20) wurde
erst 2018 gebrochen. Im Trailrunning hält
Martin den Weltrekord über 3000 Höhenmeter.
Nicht mit ihren Brüdern mes-
15
sen mag sich die jüngere Schwester
Marillia (31). «Sie ist die einzig Normale in
der Familie – und fühlt sich damit sehr
wohl», sagt Samuel augenzwinkernd.
Die Anthamattens haben die ganze Welt
bereist und kennen die spektakulärsten
Gebirgszüge auf allen Kontinenten. Und
doch sind sie ihrer Heimat Zermatt immer
treu geblieben. «Wenn ich hier bin,
fühle ich mich daheim», sagt Samuel, «hier
kenne ich praktisch jeden Felsbrocken
und weiss exakt, wo und wann die besten
Abfahrten möglich sind.» In seine Aussage
schliesst er das ganze Wallis mit ein:
«In den meisten Skiregionen gibt es einen
Berg als Anziehungspunkt für Freerider
– aber hier im Wallis mit 45 Gipfeln über
4000 Metern Höhe haben wir schier unzählige
Möglichkeiten.» Deshalb will und
kann sich Anthamatten nicht auf ein Lieblingsgebiet
oder eine bevorzugte Abfahrt
festlegen: «Wir entscheiden uns jeweils
am Vorabend, wo wir fahren, und orientieren
uns an Gelände und Bedingungen,
die für Dynamik, Geschwindigkeit und
Sprünge op timal sind.» Dabei gelte ein
einfaches Prinzip: «Wir gehen dem guten
Schnee und dem guten Wetter nach und
wollen dort in die Hänge steigen, wo wir
am sichersten und am besten die meisten
guten Schwünge platzieren können.»
Gleichzeitig gibt es ein klares Limit, das
nicht überschritten wird. Anthamatten
erklärt: «Die eine Grenze betrifft den
Berg und die topografischen Begebenheiten.
Diese verschiebt sich mit zunehmender
Erfahrung und wachsendem
Können gegen oben.» Die andere Grenze
dagegen lässt keinen Ermessensspielraum:
«Bei Lawinengefahr haben wir im
1 2
FREESKI
16
Die Eltern sagten
ihnen: «Macht, was ihr
wollt, aber macht
es richtig»
1 Der Aufstieg
gehört dazu!
2 Eine Grenze gilt
für alle Alpinisten:
«Wenn Lawinengefahr
herrscht,
haben wir im
Hang nichts zu
suchen», sagt
Anthamatten.
Gelände nichts zu suchen. Hier gibt es
nur ein Prinzip: Die Sicherheit kommt immer
zuerst.» Sein Bruder Simon lebt diesen
Gedanken mittlerweile hauptberuflich
in luftiger Höhe – als Helikopterpilot
bei der Air Zermatt.
Samuel Anthamatten empfindet es als
«traurig», dass die alpine Gefahrensituation
von vielen Menschen ignoriert
wird: «Es ist fahrlässig, wenn man ohne
adäquate Ausrüstung die gesicherten
Pisten verlässt.» Er ist der festen Überzeugung,
dass das Mittragen eines Lawinenverschüttetensuchgerätes
für jeden
Tourenskifahrer oberstes Gebot sein
müsste. Diese Technik sei oft die einzige
Chance, um einen Lawinenniedergang zu
überleben: «Wer vom Schnee verschüttet
wird, hat nur noch wenig Zeit. Nach
einer Viertelstunde sinkt die Überlebenschance
rapid.» Ein gewisses Risiko sei
aber auch bei Profis nicht auszuschliessen:
«Wenn in den Bergen ein Unfall geschieht,
geht es selten glimpflich aus.»
Auch dieses Wissen und der Respekt vor
der Natur machen Samuel Anthamatten
und seine Brüder zu herausragenden Figuren
des Alpinismus. Dass sie es so weit
gebracht haben, sei auch ihren Eltern zu
verdanken: «Sie haben uns früh in die Natur
zum Wandern mitgenommen und uns
so den Zugang zur Bergwelt auf spielerische
Weise geebnet.» Ihr Anspruch an
die Söhne sei stets gewesen: «Macht, was
ihr wollt, aber macht es richtig.» Die
Anthamattens haben genau zugehört:
«Wir sind alle recht fanatisch bei dem,
was wir tun», sagt Samuel lachend.
Die Faszination seines Sports liegt für
ihn in der Gesamtheit des Erlebnisses
17
in der freien Natur: «Wir steigen sechs
Stunden den Berg hoch – um dann für
ein paar Minuten runterzufahren.» Die
Abfahrt brauche viel Kraft, Energie und
Nerven. Man bewege sich in der Bergwand
geistig und körperlich im Ausnahmezustand.
Doch der Lohn im Tal sei
ein schier unbeschreibliches Gefühl:
«Wenn man am Fuss des Berges die letzten
Schwünge zieht und die Fahrt auslaufen
lässt, ist dies absolut befreiend
und beglückend.» Man fühle eine Art
Schwerelosigkeit. Anthamatten spricht
mit Leidenschaft, Enthusiasmus und
Überzeugungskraft. Wer ihm zuhört,
kann den Schnee fast schon riechen
und den Fahrtwind im Gesicht spüren –
und er ist sich absolut sicher: Das Glück
der Erde liegt an den Hängen der Walliser
Berge.
Dents du midi
Sieben majestätische Zacken
Okay, hier gibts einen Röstigraben
– in der Westschweiz ist der
Name Dents du Midi Allgemeingut.
Den besten Blick auf das
zerklüftete Massiv hat man von
La Foilleuse, ab Morgins oder
Champéry per Seilbahn erreichbar.
Im Herzen der Portes du Soleil,
des grössten Skigebiets, sind
die Möglichkeiten grenzenlos.
www.regiondentsdumidi.ch
AUSSICHT
18
V E R K A N N T E
SCHÖNHEITEN
Bergen geht es wie Menschen: Wer kein
Promi ist, wird vergessen. Diese
Berggipfel lohnen, entdeckt zu werden.
Fotos: David Carlier
19
clochers du PORTALET
Monolith und Pyramide
Der Petit Clocher im Val Ferret ist
einer der schönsten Monolithen
der Alpen. Flankiert wird er vom
pyramidenförmigen Grand Clocher.
Beste Aussicht: im Skigebiet
von der Bergstation La Breya, in
Champex-Lac im Pays du Saint-
Bernard gelegen. Naturliebhaber
werden hier glücklich.
www.champex.ch
AUSSICHT
massif des Combins
Ein Berg wie ein Thron
Die drei Gipfel gehören mit über
4000 Metern zu den höchsten der
Schweiz, der Grand Combin ist
einer der Höhepunkte der Haute
Route von Chamonix nach Zermatt.
Beste Sicht: vom Mont Fort, ab Verbier
oder Siviez. Das Skigebiet der
4 Vallées zieht Skiliebhaber aus aller
Welt an und bietet eine Riesenauswahl
an Schneesportmöglichkeiten.
www.4vallees.ch
20
mont Dolent
Dreiländereck
Der Mont Dolent ist der einzige
Alpengipfel, der die Grenze zu
Italien-Frankreich-Schweiz bildet.
Im Freerider-Paradies Vichères-
Liddes (zwischen Martigny und
dem Grossen St. Bernhard) hat
man die schönste Sicht. Freerider
und Schneeschuhläufer können
hier in aller Ruhe ihre Spuren in
den Schnee ziehen.
www.vicheres.ch
Aiguille de la Tsa
Felsnadel über Arolla
Wie kann ein solcher Berg überhaupt
entstehen – ist es ein Mahnfinger,
der uns zuruft, Sorge zur
Natur zu tragen? Oder nur eine
Laune der Natur? Diese einmalige
Sicht auf den Felsen gibt es im Skigebiet
des familiären Dorfs Arolla.
Ausgangspunkt für Skitourenfans,
aber auch für Kinder, die hier Skifahren
lernen können.
www.evolene-region.ch
21
KLOSTER
In der Abtei wird künftig
Bier gebraut
Fotos Sedrik Nemeth
Zum allerersten Mal hat
die Schweiz eine
Abteibrauerei.
Das Kloster Saint-Maurice
schreibt damit ein neues
Kapitel seiner
1500-jährigen Geschichte.
Olivier Roduit ist Prokurator der
Abtei von Saint-Maurice. Er ist
verantwortlich für den Schatz
der Abtei sowie die wirtschaftlichen Einnahmen.
Von ihm stammt ursprünglich
die etwas verrückte Idee, die erste
Abteibrauerei der Schweiz zu gründen.
Er erklärt, wie das Projekt entstanden
ist: «Seit einigen Jahren lebt ein Bayrischer
Kollege in unseren Gemäuern, der
uns jeweils neckte, weil wir Wein, jedoch
kein Bier produzierten. Da wir stets nach
neuen Finanzierungsmöglichkeiten für die
Abtei suchen, sahen wir in der Brauerei
ein Potenzial.» Für die Umsetzung der
Idee und die Führung der Brauerei hat
die Abtei Céline Darbellay engagiert, die
gerade ihr Wirtschaftsstudium an der
HEC Lausanne beendet hat.
Mehr als 600 000 Flaschen pro Jahr sollen
im alten Keller der Abtei, einem historischen
Gebäude aus dem Jahr 1244,
produziert werden. Als Archivar der Abtei
hat Olivier Roduit recherchiert, jedoch
keinerlei Erwähnung von Bier gefunden.
Es ist eine absolute Premiere,
aber die Abtei kann damit vom Trend
des lokalen Bierbrauens profitieren.
22
Das Candide-Bier
wird mit einem Hefepilz
aus altem Pergament
hergestellt
Für Direktorin Céline Darbellay steht
fest, die Chorherren sind innovativ: «Sie
haben verrückte Ideen, die sich konkretisieren
lassen, und schaffen es, sich neu
zu erfinden. Als sie feststellten, dass es
keine Abteibrauerei in der Schweiz gibt,
haben sie sich getraut, sich als Vorreiter
auf dieses Abenteuer einzulassen.»
Saint-Maurice wird in der über 1500 Jahre
alten Abtei also eine schweizweit einmalige
Brauerei eröffnen. Einmalig ist
ebenso eines der produzierten Biere:
Für das Bier Candide wurden nämlich
personalisierte Hefepilze verwendet.
«Wir haben mit einem Start-up der Universität
Lausanne zusammengearbeitet,
das Stammzellen aus den Holzbalken
der Abtei, dem Garten und dem Pergament
untersucht hat. Schliesslich
konnten wir für das Candide-Bier einen
Hefepilz eines Pergaments aus dem Jahr
1319 verwenden. Das wird ein hundert
Prozent authentisches Abteibier», erklärt
sie stolz.
Zur Ausarbeitung der Rezepte wurde ein
amerikanischer Braumeister beauftragt.
Im Anschluss degustierte ein Komitee
die entwickelten Proben und wählte drei
Biere aus. Diese werden derzeit von einem
belgischen Braumeister verfeinert.
Die Namen der Biere: Candide, Febris
und DXV. Jedes dieser Biere erzählt eine
Geschichte mit Bezug zur Abtei. Céline
Darbellay erläutert: «Candide war der
Freund von Maurice. Beide opferten
sich für ihre Werte und ihre Freundschaft.
DXV steht für 515 in römischen
Zahlen, das Gründungsjahr der Abtei,
die zu Ehren von Saint-Maurice entstand.
Febris bedeutet in Latein Fieber
und bezieht sich auf den Brand der Abtei
von 1693.»
Die neue Abteibrauerei und ihre Produkte
sollen die Abtei von Saint-Maurice
23
Ein tolles
Team Prokurator
Olivier Roduit und Brauerei-Direktorin
Céline Darbellay.
Pioniere Die Abtei Saint-Maurice ist
die älteste immer bewohnte Abtei
Europas. Mit der Brauerei leisten die
Bewohner nun Pionierarbeit. Ein
bayrischer Mitbewohner
stand am Anfang
der Brauerei.
bekannter machen. Ein touristisches Angebot
wird folgen, das die Besichtigung
des Kirchenschatzes sowie die Brauerei
mitsamt einer Degustation vorsieht.
Die Abtei Saint-Maurice mit dem wertvollen
Kirchenschatz kann von Dienstag
bis Freitag von 13.30 bis 17.30 Uhr besucht
werden. Im Januar ist die Abtei für
Besucher geschlossen.
Einfach mal
runterfahren
Einchecken und wohlfühlen:
Würden wir Menschen wie Bären eine Bleibe zum
Überwintern suchen, wären diese Hotels die besten
Adressen. Hier will man sich zurückziehen und verweilen.
Text: Manuela Lavanchy
COCOONING
Cocooning lautet das Trendwort
aus dem Englischen, und es bedeutet
so viel wie vollständiges
Zurückziehen in die Privatsphäre. Das
Konzept verlangt aber nicht nur Abkapselung,
sondern auch ausdrücklich das
Nichtstun. So wird das Sichaufhalten
zur gewollten Freizeitbeschäftigung. Zu
Hause ist das nicht ganz einfach, wartet
doch oft noch ein Wäscheberg darauf,
gewaschen und gebügelt zu werden.
Leichter gehts im Hotel, wo man sich umsorgen
und bekochen lassen und bewusst
dem Nichtstun frönen kann.
Unsere Auswahl an Berghotels mit Cocoon-Faktor
macht es gestressten Berufsleuten,
Ruhesuchenden, erschöpften
Müttern und Vätern oder Paaren mit
Rückzugsbedarf besonders leicht, die
Tür hinter sich zu schliessen, sich einzumummeln
und zu verweilen. Die Interieurs
dieser Häuser haben über alle
Preis- und Komfortklassen hinweg eines
gemein: Sie setzen auf natürliche Materialien
wie Holz, Stein, Filz und Wolle,
Leder, Fell und haben keine Komplexe,
den Chaletstil in Szene zu setzen. Das
knisternde Feuer im Kamin ist unschlagbares
Argument für Behaglichkeit. Und
die Aussicht über die Berggipfel, auf
verschneite Wälder und weisse Ebenen
lässt uns zusätzlich zur Ruhe kommen.
Wer keinen Bedarf verspürt, draussen
aktiv zu sein, verweilt im Hotelkokon und
beobachtet die Natur durchs Fenster.
Auch das ist erlaubt.
Im Spa der Hostellerie Pas de l’Ours
verwöhnt, glaubt man sich in freier Natur,
und Spitzenkoch Franck Reynaud
(18 Punkte) sorgt für kulinarische Höhenflüge.
Im Unique Hotel Post in Zermatt
haben die Gäste die Wahl zwischen drei
Restaurants und fünf Bars und Klubs –
nachdem sie im Spa entspannt haben.
Das Art Boutique Hotel Beau-Séjour
steht für authentische und gemütliche
Walliser Gastfreundschaft in Kombination
mit einem originellen Konzept: Was
ein Preisschild trägt, kann gekauft werden.
Im Hotel Waldhaus auf der Bettmeralp
machen die Zimmer «Holz100» von
sich reden. Sie wurden nach der patentierten
«Holz100»-Bauweise komplett
mit Mondholz verkleidet. In neuem Gewand
erschien vor drei Jahren auch das
Chandolin Boutique Hotel zuhinterst im
Val d’Anniviers. Es steht für nachhaltigen
Luxus und verantwortlichen Tourismus
auf 2000 Metern. Mit Sicht aufs Matterhorn
macht man es sich in den gediegenen
Zimmern des Romantik Hotels Julen
bequem. Hier schlafen die Gäste auf
der Wolle der Schwarznasenschafe der
Familie Julen, können die Felle als Souvenir
kaufen und geniessen das Lammfleisch
in den Julen-Restaurants.
Fotos HO
24
Hostellerie Pas de l’Ours
Das Fünf-Sterne-Relais-&-Châteaux in Crans-Montana bezirzt alle
Sinne. Die 15 exquisiten Zimmer und Suiten strahlen Ruhe und Wärme
aus. Altes Holz, Felle und Kaminfeuer sorgen für das richtige Ambiente.
Pure Entspannung gibt es im hauseigenen Spa. Und im Restaurant
L’Ours verführt Spitzenkoch Franck Reynaud (18 Punkte, 1 Michelin-
Stern) zu kulinarischen Höchstgenüssen. www.pasdelours.ch
25
Unique Hotel Post
Direkt an der Bahnhofstrasse liegt das
Unique Hotel Post mit drei Restaurants
und fünf Bars und Klubs im Herzen von
Zermatt. Äusserst lebendig und zweifelsohne
ein abendlicher Treffpunkt, kontrastieren
die Zimmer und Suiten in ihrem
Mountain Lodge Style mit viel Gemütlichkeit.
Regionale Naturmaterialien, sandgestrahltes
Holz und hundertjährige Bruchsteinmauern
verleihen besonderen
Charme, der ebenso dem Spa- und Wellnessbereich
schmeichelt.
www.hotelpost.ch
Art Boutique Hotel
Beau-Séjour
COCOONING
Das charmante und authentische
Dreisternehotel in Champéry (Portes du
Soleil) ist Gästehaus, aber auch Kunstgalerie
und Boutique für teils selbst
konfektionierte Wohnaccessoires und
Möbel aus zweiter Hand. Was ein Preisschild
trägt, kann gekauft werden! 2013
mit dem Prix Bienvenu ausgezeichnet,
finden Kinder ihr Glück im Spielzimmer
und Eltern Entspannung im Aussen-
Jacuzzi (Penthouse Junior Suite Deluxe).
www.beausejour.ch
26
Waldhaus Bettmeralp
Die Gäste des Hotels Waldhaus spüren
die Kraft der Natur bis ins Zimmer:
Mehrere Doppelzimmer wurden nach
der patentierten «Holz100»-Bauweise
renoviert und komplett mit Mondholz
verkleidet, mit Hüsler-Nest-Arvenbetten
ausgestattet und einer Panoramafensternische
bestückt. Das Kaminzimmer,
der Hot Pot auf der Dachterrasse,
die Sauna und das Wohlfühlprogramm
steigern das Cocoon-Erlebnis.
www.waldhaus-bettmeralp.ch
Fotos Sylvia Michel, HO (4)
27
Chandolin Boutique Hotel
Von «Geo Saison» wurde das «Typically
Swiss Hotel» zu einem der zehn besten
Hotels in den Bergen Europas deklariert.
Auf 2000 Metern gelegen, offenbart
es eine unbeschreiblich schöne
Aussicht über das Val d’Anniviers und
die Walliser Viertausender. Im Viersternehaus
dominieren Naturstein und
unbehandeltes Holz das Interieur.
Küchenchef Stéphane Coco (15 Punkte)
verwöhnt mit regionaler Haute Cuisine.
www.chandolinboutiquehotel.ch
Romantik Hotel Julen
Das Vier-Sterne-Superior-Traditionshaus wird
von der Familie Julen in der dritten Generation geführt.
Der gediegene Chaletstil sorgt für Gemütlichkeit.
Integrierte Landwirtschaft ist Teil des Hotelkonzepts und
grosse Leidenschaft der Familie Julen, die die weltweit
grösste Zucht an Walliser Schwarznasenschafen hat.
Die Tiere können im Stall besucht werden, ihre Wolle und
die Felle dekorieren die Zimmer, und das Lammfleisch
wird in den Julen-Restaurants serviert. www.julen.ch
COCOONING
Fotos Philippe Hahn, HO (2)
29
Master of the Universe – so hat sich der Mensch
in der Welt positioniert. So machtvoll, dass er
nun eine globale geologische Kraft entwickelt und
das Anthropozän eingeläutet hat. Er verändert
Geologie, Biologie und Atmosphäre der Erde.
Nicolas Kramar ist Geologe und Direktor des
Naturmuseums Wallis in Sion und sagt: «Der Mensch
verändert die Erde in einem Tempo, das vergleichbar
ist mit dem Einschlag eines Meteoriten.»
INTERVIEW
Und der Mensch
schuf das
Anthropozän
Interview: Monique Ryser
Fotos: Sebastian Magnani
30
31
Nicolas Kramar
und der Hirsch:
Das Tier hatte sich
mit dem Geweih
in einem Zaun
verhakt und wurde
so gefunden.
INTERVIEW
Zwei Wölfe, wild in der Anmutung
und vorwärtstrabend, stehen am
Eingang des Naturmuseums in
Sion in der mittelalterlichen Altstadt. Sie
sind aus Beton, geschaffen vom Künstler
Olivier Estoppey, dem ehemaligen
Professor an der Walliser Schule für Gestaltung.
«Wölfe stehen symbolisch für
den Umgang der Gesellschaft mit der
Natur, und ich freue mich sehr, dass wir
diese Kunstwerke zeigen können», sagt
Nicolas Kramar, Direktor des Museums,
und redet sich gleich ins Feuer.
1 Deckenhohe Gitter: Der
Mensch vertreibt Bär und
Luchs. Doch Nicolas Kramar
fragt: Gehörte nicht auch
der Mensch zur Natur?
2 Schafe werden zu Nutztieren.
3 Der Wolf: Als Inkarnation
des Bösen fast ausgerottet,
dabei stammen alle
Hunde vom Wolf ab, auch
der Bernhardiner (4).
5 Das Naturmuseum Wallis
hat rund 150 000 Objekte
in seiner Sammlung.
2
Was sagen Wölfe über Menschen aus?
NICOLAS KRAMAR: Der Wolf ist das
erste Tier, das die Menschen domestizierten
– sehr viel früher als Schafe oder
Kühe. Er wurde zum Haustier Hund, und
im Gegenzug wurde der Wolf gefürchtet
und vertrieben. Unsere Beziehung zur
Natur hat sich seit je gewandelt. Heute
siedeln wir den Wolf wieder an, weil wir
merken, dass die Natur verarmt ist.
32
Überlegen, hinterfragen,
staunen: Das Naturmuseum
Wallis ist lebendig
statt museal
www.museen-wallis.ch, www.reisezielerde.world
3
1
4
5
Sie stellen das Verhältnis Mensch-
Natur mit Tierexponaten nach. Was
waren die Überlegungen?
NK: Der Umgang mit anderen Lebewesen
zeigt deutlich und auch emo tional
auf, wie wir uns auf der Erde positio niert
haben. Im ersten Saal stehen die Tiere
frei herum, keine Vitrinen, keine Abgrenzungen.
Es war ein Miteinander, ein gegenseitiges
Respektieren. Dann hat der
Mensch begonnen, Nutztiere zu halten,
Schafe, Kühe – das wird mit einem halbhohen
Zaun symbolisiert, hinter dem die
Tiere platziert sind. Im dritten Saal befinden
sich Bär und Luchs dann hinter
deckenhohen Gittern – wir haben sie ausgesperrt,
wollten sie ausrotten. Das ging
so weit, dass wir ganze Gattungen ausgerottet
oder vertrieben haben. Nun siedeln
wir sie teilweise wieder an, das Gitter
öffnet sich also ein bisschen, und wir
lassen kontrolliert wieder Tiere heraus.
tet, den Menschen mit einem Meteoriten
vergleichen, der einschlägt und die
Erde massiv verändert.
Das Naturmuseum Wallis hat auch
die Webseite Reiseziel Erde geschaffen.
Wieso diese Grundlagenarbeit?
NK: Das Wallis mit seinen Bergen ist für
uns Geologen ein Paradies: Im Gestein
können wir lesen, wie sich die Erde über
Jahrmilliarden verändert hat. Wir finden
Fossilien aus urgeschichtlichen Meeren
oder Spuren der ersten Bäume. Wir sehen
Temperaturschwankungen wie Eiszeiten
und Wärmeperioden. Im Jahr
2000 haben Wissenschaftler nun den
Begriff Anthropozän ins Spiel gebracht:
Der Mensch hat derart auf die Natur
Einfluss genommen, dass er biologische,
geologische und atmosphärische Veränderungen
herbeigeführt hat. Wir möchten
die Gründe dafür aufzeigen.
Viele Tiere und Pflanzen sind verschwunden,
die Uno spricht vom
sechsten Massensterben in der Erdgeschichte.
NK: Von einem Massensterben spricht
man, wenn 75 Prozent der Fauna und
Flora in weniger als zwei Millionen Jahren
vernichtet werden. So weit sind wir
noch nicht. Aber wir tun das in nie da gewesener
Geschwindigkeit: Frühere Massensterben
brauchten Millionen Jahre,
wir könnten es in einigen Tausend schaffen.
Man kann, erdgeschichtlich betrach-
Sie sind Vorsitzender der Anthropozän-Gruppe
des Internationalen Komitees
der Naturmuseen Icom Nathist.
Woher das Interesse?
NK: Wir müssen uns bewusst sein, was
wir tun. Ich will nicht Angst machen, sondern
Bewusstsein schaffen, um Lösungen
zu finden.
Was glauben Sie, was ein Geologe von
uns dereinst findet?
NK: Ich wünsche mir, dass es noch Menschen
gibt – und Geologen.
33
1
ENERGIE
4
2
3
1 Die «Strominsel» auf dem Lac des
Toules, einem Stausee, der bereits
mit Wasserkraft Energie produziert.
2 Die Photovoltaikpanels müssen
auf der Struktur befestigt werden.
3 Die Vorarbeiten dauerten Monate,
bis die Konstruktion auf den See
gezogen werden konnte. 4 Im Endausbau
werden 36 aneinanderbefestigte
Module auf dem See liegen.
34
S O N N E N E N E R G I E
Doppelte
Energie-Ernte
Eine Insel aus Sonnenkollektoren auf dem Lac
des Toules auf über 1800 Metern soll Strom für
rund 220 Haushalte liefern. Mit dem Testbetrieb
will Romande Energie bis 2021 Erkenntnisse über
die Machbarkeit von Energieinseln gewinnen.
Es ist die erste Anlage in alpinem
Gelände, die Romande Energie
auf dem Lac des Toules in der
Gemeinde Bourg-Saint-Pierre installiert
hat. Der Stausee, der bereits mit
Wasserkraft Strom liefert, wird so gleich
nochmals zur Energiegewinnung genutzt.
Und noch einen Vorteil hat die Insel
aus zweiseitigen Photovoltaikpanels
auf dem Wasser: Nicht nur die direkte
Sonnenein strahlung kann genutzt werden,
sondern auch die Reflexion vom
Wasser her. Die kühleren Temperaturen
führen zudem zu einer besseren Wirkung,
und die UV-Strahlung ist in der Höhe
stärker. Alle Faktoren zusammen bringen
eine um fünfzig Prozent höhere Energiege
winnung. Nach Planung sollten die
2240 Quadratmeter Kollektoren Strom
für rund 220 Haushalte liefern, was etwa
800 000 Kilowattstunden ausmacht.
Da am Lac des Toules bereits Energie
aus Wasser produziert wird, waren auch
die Zufahrtswege und die Übertragungsinstallationen
bereits vorhanden. Schon
seit 2013 testet Romande Energie die
Funktion auf einem Gelände neben dem
See. Dabei ging es vor allem darum
herauszufinden, welcher Typ von Photovoltaikpanels
geeignet und am effizientesten
ist, aber auch welche technischen
Lösungen nötig sind, um die extremen
klimatischen Bedingungen auf dieser
Höhe auszuhalten. Die Struktur und die
Panels wurden in den letzten Wochen
montiert. Insgesamt umfasst die Fläche
der Insel über 7000 Quadratmeter.
36 schwimmende Einzelteile mit je
40 Panels mussten exakt eingebaut werden.
Sie werden mit Seilen am Ufer befestigt
und können sich mit dem Wasserstand
heben und senken. Mit der Inbetriebnahme
vor dem Winter können die
Installationen nun auch bei Temperaturen,
die bis zu minus dreissig Grad gehen,
und bei Winden bis zu 120 Stundenkilometern
getestet werden.
Romande Energie, der grösste Stromlieferant
der Westschweiz, hat sich das
Projekt bis jetzt 2,4 Millionen Franken
kosten lassen. Der Konzern ist aber
überzeugt, dass die nachhaltige Energieproduktion
in der Schweiz mit ähnlichen
Anlagen vervielfacht werden kann.
35
«GIANTS
IN MOTION»
Man glaubte, sie seien ewig: die Gletscher
der Alpen mit ihren riesigen Eismassen. Doch die
Klimaerwärmung lässt sie in Rekordtempo
schmelzen. Mit dem Fotoprojekt «Giants in Motion»
will David Carlier ihre Schönheit festhalten.
PORTFOLIO
Fotos: David Carlier
36
37
Entlang der Bergflanken, die sie selber
mit ihrer beharrlichen Bewegung gestaltet
haben, bilden die Gletscher– wie hier
der Aletsch – ihre eigenen Landschaften.
PORTFOLIO
38
39
Wie die Wellen eines riesigen Ozeans –
der Aletschgletscher breitet sich aus,
so weit das Auge reicht.
PORTFOLIO
40
41
Spitz, rau, glatt, schroff – der Aletschgletscher
verändert sich ständig. Immer aber erheischt
er Ehrfurcht von den Menschen, die in
der schieren Unendlichkeit ganz klein sind.
PORTFOLIO
Moderne Skulptur und magischer Berg:
Der grösste Eisstrom der Alpen bedeckt
auch den Gipfel des Mönchs.
42
43
«Geht hin, schaut und
erkennt die Schönheit»
Text: Monique Ryser
PORTFOLIO
David Carlier will mit «Giants in
Motion» die Schönheit der Gletscher
festhalten. Seine Bilder sind ausgestellt
vom 14. 12. 2019 bis 18. 4. 2020 im
Panorama-Restaurant Bettmerhorn.
www.aletscharena.ch
David Carlier ist als Fotograf und
Filmemacher in den Bergen unterwegs.
Keine Piste zu steil, kein
Fels zu glatt – als Outdoor-Fotograf ist
er weltweit mit den besten Extremsportlern
unterwegs. Selber Bergexperte,
kann er Gefahren einschätzen. Und er
weiss: Die Natur ist im Zweifelsfall stärker
als der Mensch. Entweder man kann
sie lesen und sich nach ihr richten, oder
man ist auf verlorenem Posten.
Die Gletscher gehörten immer zu seinem
Leben. «Sie sind wie eine riesige Schweizer
Uhr, die die Zeit in Jahrtausenden
misst.» Die Eisströme haben die Landschaft
der Schweiz geprägt. Und sie machten
sie zum Wasserschloss Europas –
von hier aus werden vier grosse Ströme
bewässert, die in alle Himmelsrichtungen
fliessen. Der Genfersee, durch die
Rhone gespiesen, ist der grösste Süsswasserspeicher
Europas. «Wenn ich in
der Camargue in Südfrankreich die
Rhone ins Mittelmeer fliessen sehe, ist
es das gleiche Wasser, das bereits
durchs Goms geflossen ist», beschreibt
es Carlier. Ursprung dieses Lebenselixiers
sind Schnee und Eis, die sich im
Lauf der Jahreszeiten bilden und wieder
schmelzen. Und nun, seit Jahrzehnten,
immer mehr schmelzen und nicht mehr
nachwachsen. «Wir müssen die Gletscher
bewundern, solange wir noch können»,
sagt der 47-Jährige. Seine Bewunderung
äussert sich in Bildern: Schon vor
35 Jahren hat er erstmals Gletscher fotografiert,
seit zwei Jahren geht er systematisch
und mit grosser Dringlichkeit
vor. «Mir wurde bewusst: Eines Tages
sind die Gletscher weg, und dann erinnern
nur noch Bilder an diese Macht,
Kraft und Schönheit.» Mit dem Projekt
«Giants in Motion» will er das festhalten,
von dem man glaubte, es sei ewig.
Mit einem Ultraleichtflugzeug überfliegt
er die riesigen Eisfelder und rapportiert,
was nach seiner Überzeugung bald
nicht mehr existieren wird. «Die Gletscher
schmelzen nicht nur in der Länge,
sondern auch in der Dicke in rasendem
Tempo. Durch Abbrüche gibt es Löcher
in der Eisschicht, im Sommer kann die
Sonne tief eindringen und so die Schmelze
nochmals beschleunigen.» Die Kritik,
dass er selber mit einem Ultraleichtflugzeug
unterwegs sei, weist er zurück.
«Mit Auto und Bergbahnen zu den Gletschern
zu gelangen, würde mehr CO2
ausstossen.»
Der Aletschgletscher, grösster Eisstrom
Europas, der Rhonegletscher, die Eisfelder
des Monte-Rosa- und des Grand-
Combin-Massivs sind seine Sujets. «Ich
war so wütend, als ich erkennen musste,
wie schnell das Eis schmilzt. Jetzt aber
kann ich allen nur raten: ‹Schaut sie euch
an, setzt euch hin, etwa auf dem Eggishorn
mit Blick auf den Aletschgletscher,
beobachtet und erkennt die Schönheit
und das Leben der Gletscher.›»
44
45
Auf dem Konkordiaplatz vereinigen
sich drei Eisströme zum majestätischen
Aletschgletscher.
TRADITIONA P
É R O STAT T
DIGESTIF
Morand steht für feinste Destilleriekunst:
Williamine® AOP und Abricotine AOP
wurden über Jahrzehnte in der ganzen
Schweiz als Digestif gereicht. Heute trinkt
man sie in hippen Drinks, gemixt als Apéro.
Text: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth
46
47
130 Jahre Morand: Julien Morand,
Urenkel des Gründers, und
Direktor Fabrice Haenni (links) vor
einem historischen Lastwagen.
1
TRADITION
Es war immer dasselbe Ritual: Nach
dem Znacht mit Gästen stellte der
Hausherr Schnapsgläser auf den
Tisch, öffnete das Schränkchen mit den
interessanten Flaschen und fragte: «Einen
Digestif?» Ü-40 kennen deshalb den
Schriftzug und die Etikette der Distillerie
Morand und wissen, dass es Williamine
nur in Morand-Flaschen gibt. Das war
gestern so, und das ist auch heute noch
so. Denn in der 130-jährigen Firmengeschichte
gab es nicht nur begnadete
Destillateure, sondern eben auch gute
Kaufleute, die dafür sorgten, dass die
Marke Williamine geschützt wurde.
Dieses Alleinstellungsmerkmal war aber
nicht einfach so zu haben. Bereits Firmengründer
Louis Morand verarbeitete
nur beste Ausgangsprodukte, um seine
Eaux de Vie herzustellen. Nicht selbstverständlich,
denn oft wurde und wird
nur die zweite Wahl an Früchten für die
Destillation verwendet. In Martigny kam
immer nur erste Qualität in die Fabrik,
um die Maische, als Vorstufe des Destillats,
anzusetzen. «Das hat schon mein
Urgrossvater so gemacht, und das ist bis
heute so», erklärt Bruno Vocat, in direkter
Linie Nachkomme des Firmengründers
aus der vierten Generation und zuständig
für die Produktion.
Das allererste Produkt seines Vorfahren
war ein Likör, der Liqueur du Grand
St-Bernard, hergestellt aus Kräutern
nach einem Rezept direkt aus dem Hospiz.
Im Gegensatz zu anderen Destillateuren
jener Zeit, verarbeitet Louis
Morand Pflanzen und Früchte direkt und
nicht als Essenzen oder Extrakte. An den
damaligen Weltausstellungen wird er mit
Preisen bedacht und hat grossen Erfolg.
Der führt dazu, dass er weitere Liköre
herstellt. Louis Morand stellt auch
bereits Sirupe her – diese werden, vor
allem in der Westschweiz, zum Inbegriff
des Fruchtsirups. Heute gibt es über
dreissig Sorten, darunter auch aus Walliser
Aprikosen und Birnen.
Die zweite Generation unter André Morand
baut den Betrieb aus und wird zum
Swiss Hot Mojito
In einer Tasse
2 Limettenviertel
zerdrücken
10 Minzblätter
2 cl Williamine® Morand
20 cl heisser Apfelsaft «Cosy»
48
1 In diesen Kupferkesseln werden
die kostbaren Eaux de Vie aus
der Maische von Früchten gebrannt.
2 Einfüllen der Eaux de Vie in Flaschen.
3 Gaëlle Charbonnet aus Nendaz
hat für eine Jubiläumsserie Etiketten
für Williamine AOP und Grenadine-
Sirup gestaltet. Sie studiert an der
Schule für Gestaltung und Hochschule
für Kunst HES-SO in Sierre.
Gewinnen Sie einen Besuch bei Morand
Zum 130-jährigen Jubiläum offeriert Morand
einer Gruppe von bis zu 20 Personen einen Besuch in
der Destillerie in Martigny! Bewerben Sie sich:
morand@schweizer-illustrierte.ch
Es entscheidet das Los.
2 3
Williamine Tropical
Einen Shaker mit Eiswürfeln auffüllen
3 cl Douce de® Williamine® Morand
2 cl Likör Williamine® Morand
5 cl Ananassaft
Saft einer halben Limette
1 cl Zuckerrohrsirup Morand
Shaken und in ein Martiniglas filtern
«Wir haben eigene Plantagen
mit Luizet-Aprikosen
für den Abricotine AOP»
Händler anderer Marken wie der Biere
Beauregard und Cardinal, der Champagnermarke
Moët sowie des damals aufkommenden
Coca-Colas. André Morand
ist es auch, der in den 1940-er Jahren beginnt,
Eau de Vie aus Williamsbirnen herzustellen.
Er kauft den Namen von einer
Genfer Destillerie, lässt ihn als Marke
1953 in der Schweiz eintragen und drei
Jahre später international schützen. Das
Produkt hat grossen Erfolg, der Nachschub
muss sichergestellt werden. Die
Walliser Obstbauern machen mit, pflanzen
Bäume und schaffen einen neuen
Wirtschaftszweig: Noch heute liefert
der Kanton 72 Prozent der gesamten
schweizweiten Ernte an Williamsbirnen!
Und Morand hat seitdem rund 150 Millionen
Kilo davon verarbeitet.
Doch etwas fehlte noch. Die Kultfrucht
des Wallis ist die Aprikose. In der dritten
Generation kämpft Louis Morand dafür,
dass exzellente Produkte des Terroirs
auch für Kundinnen und Kunden erkennbar
werden: Er arbeitet wesentlich daran
mit, dass das Label AOP – Appella tion
d’Origine Protégée – auch für die typische
Walliser Aprikose Luizet gilt. Und
dass auch die daraus gebrannte Abricotine
das Label AOP erhält. «Heute haben
wir eigene Plantagen mit Luizet-Aprikosen
in Saxon», erklärt Bruno Vocat.
49
1 Einige Tausend Flaschen Williamine
AOP mit der Jubiläumsetikette
werden zum 130-Jährigen verkauft.
Im Morand-Laden in Martigny werden
sämtliche Destillate, aber auch
alle Sirupe und die Tees und Kräuter
der Marke Grand St-Bernard verkauft.
2 Bruno Vocat, Julien Morand
und Fabrice Haenni (von links) beim
Testen von Abricotine AOP.
1
2
TRADITION
Swiss Rock Coffee
In einem Espressoglas:
2 cl sWiss Rock® premix Morand
(Williamine® oder Abricot)
1 Espresso
Schlagrahm
Kaffeebohne mit
Schokoüberzug zur Dekoration
Wer meint, mit so viel Vorarbeit sei das
Geschick einer erfolgreichen Firma für
immer gesichert, der täuscht sich. 2004
wurde in der Schweiz die Promille grenze
für Automobilisten auf 0,5 gesenkt.
«Seitdem herrscht die Angst vor dem
Gendarm», wie es Bruno Vocat schmunzelnd
formuliert. Klar, dass der Alkoholkonsum
sank, aber nicht zu Beginn des
Abends, sondern am Ende – beim Digestif
eben. «Eaux de Vie werden oft nur mit
Digestif in Verbindung gebracht, in Mode
sind heute Gin und gemixte Drinks»,
konstatiert Fabrice Haenni, Direktor von
Morand. «Dabei eignen sich unsere
hochklassigen Eaux de Vie aus Aprikosen,
Birnen, Himbeeren oder Mirabellen
zusammen mit den Sirupen mit dem feinen
Aroma bestens für frische, moderne
Mixgetränke.» Morand hat also den
Swiss Cocktails Service und Swiss Rock
eröffnet: «Wir kommen als Cocktail-Caterer
vorbei und betreiben an Anlässen
die Bar. Dabei gehen wir auf die Wünsche
der Kunden ein, mixen nach The-
men oder Farben – was gewünscht wird.»
Morand hat neu auch den gefragten Gin
im Programm: einerseits den von einem
Walliser entwickelten Alata, aber auch
einen mit Yuzu-Note von Niels Rodin.
Auch die Eaux de Vie bekommen neues
Leben – als Coeur mit besonders hohem
Fruchtanteil, als Douce de mit weniger
Alkoholgehalt oder als vegane Mousse,
die sich als Häubchen für den Kaffee,
aber auch für Drinks eignet.
Und da wären noch die Pastillen, Tees
und Kräuter der Marke Grand St-Bernard
– aus Bio-Kräutern und mit der Marke
Wallis ausgezeichnet. Morand hat den
Familienbetrieb 2015 gekauft. Und nicht
nur das: Fabrice Haenni, mit seinen Eltern
im Kräuterbusiness aufgewachsen,
hängte seinen Job als Banker an den Nagel
und stieg als Direktor bei Morand ein.
«Eine schönere Aufgabe, als bei Morand
zu arbeiten, hätte ich mir nicht erträumen
können.» Und so führt er zusammen
mit vier Urenkeln des Gründers den Familienbetrieb
in die Zukunft.
50
SO NAH!
Näher, als man denkt: Die Walliser Berge sind von einem grossen Teil
der Schweiz aus in nur wenig mehr als drei Stunden erreichbar.
Besonders schnell gehts von der Deutschschweiz aus mit der Bahn durch
den Lötschberg-Basistunnel oder mit dem Autoverlad am Lötschberg.
Wer auf Genuss setzt, nimmt den «Lötschberger» der BLS und fährt
über die alte, landschaftlich spektakuläre Strecke.
Ovronnaz
Zürich 3:45 h 3:10 h
Bern 2:40 h 2:00 h
Luzern 3:50 h 3:00 h
Basel 3:50 h 3:00 h
Genf 2:40 h 2:10 h
Lausanne 2:00 h 1:30 h
Neuchâtel 2:45 h 2:10 h
Crans-
Montana
Zürich 3:10 h 3:15 h
Bern 2:05 h 2:05 h
Luzern 3:10 h 3:10 h
Basel 3:10 h 3:05 h
Genf 2:40 h 2:15 h
Lausanne 1:50 h 1:35 h
Neuchâtel 2:40 h 2:20 h
Leukerbad
Zürich 3:05 h 3:30 h
Bern 2:00 h 2:20 h
Luzern 3:10 h 3:10 h
Basel 3:10 h 3:20 h
Genf 3:05 h 2:20 h
Lausanne 2:20 h 1:40 h
Neuchâtel 3:05 h 2:25 h
Champéry
Zürich 3:50 h 2:40 h
Bern 2:45 h 1:30 h
Luzern 4:20 h 2:30 h
Basel 3:50 h 2:30 h
Genf 2:20 h 1:35 h
Lausanne 1:30 h 1:15 h
Neuchâtel 2:45 h 1:30 h
Riederalp
Zürich 2:50 h 2:40 h
Bern 1:40 h 2:20 h
Luzern 2:50 h 2:25 h
Basel 2:50 h 3:20 h
Genf 3:10 h 2:40 h
Lausanne 2:30 h 2:00 h
Neuchâtel 2:50 h 2:45 h
Infografik Laura Bendixen, Simona Guarino
Verbier Zermatt Saas-Fee
Zürich 3:30 h 3:15 h
Bern 2:30 h 2:05 h
Luzern 4:05 h 3:10 h
Basel 3:35 h 3:05 h
Genf 2:30 h 2:15 h
Lausanne 1:45 h 1:35 h
Neuchâtel 2:25 h 2:20 h
Zürich 3:10 h 3:45 h
Bern 2:05 h 2:30 h
Luzern 3:10 h 3:15 h
Basel 3:15 h 3:30 h
Genf 3:40 h 2:55 h
Lausanne 2:50 h 2:15 h
Neuchâtel 3:10 h 3:00 h
Zürich 2:50 h 3:45 h
Bern 1:50 h 2:30 h
Luzern 3:05 h 3:15 h
Basel 3:05 h 3:30 h
Genf 3:30 h 2:55 h
Lausanne 2:45 h 2:15 h
Neuchâtel 3:05 h 3:00 h
SBB
1 2
SBB Contact Center:
immer ganz Ohr
Text: Monique Ryser Fotos: Pascal Gertschen
Still ist es im riesigen Raum, die Arbeitsplätze
sind nur durch Stoffwände
abgetrennt. Konzentriert
sitzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des SBB Contact Centers in Brig-
Glis an ihren Pulten, vor sich zwei Bildschirme,
auf dem Kopf ein Headset.
Neben dem Personal im Zug und den
Mitarbeitenden am Schalter sind sie die
Ansprechpersonen für die Kundinnen
und Kunden der SBB und weiterer Be-
triebe des öffentlichen Verkehrs. Sie geben
Auskunft, lösen Probleme, sind Klagemauer
und Reiseplaner. 4800 Anrufe,
1200 E-Mails und 800 Briefe kommen
pro Tag durchschnittlich hier zusammen.
Das ergibt jährlich 2,7 Millionen Kontakte.
Dazu kommen Beratung und Betreuung
der Kunden per Twitter und Facebook.
317 Angestellte arbeiten in Schichten,
um den Betrieb von 24 Stunden an
sieben Tagen sicherzustellen.
Brig-Glis und der Kanton Wallis hatten
sich vor neunzehn Jahren darum beworben,
das SBB Call Center in der Gemeinde
anzusiedeln, und den Zuschlag
erhalten. Der Vorteil war nicht nur,
dass ein ehemaliges Swisscom-Gebäude
übernommen werden konnte, sondern
dass im Wallis auch die wichtige Dreisprachigkeit
gewährleistet ist. Über
neunzig Prozent der Angestellten kommen
aus dem zweisprachigen Wallis, ein
Teil sind Grenzgänger aus Italien, ein
kleiner Teil kommt aus anderen Kantonen.
Das SBB Contact Center ist in der
Zwischenzeit einer der grössten Arbeitgeber
im Oberwallis.
«Ich bin sehr stolz auf unsere Mitarbeitenden»,
sagt Johann-Josef Jossen,
Leiter des SBB Contact Centers. «Vor
Kurzem haben wir die verschiedenen
52
1 Vier Stöcke in Brig-Glis für Fragen
aus der ganzen Schweiz. 2 Johann-
Josef Jossen leitet das SBB Contact
Center. «Wir suchen immer neue Kolleginnen
und Kollegen.» 3 Eines der
Grossraumbüros, wo die Angestellten
per Telefon, E-Mail, Brief und Social
Media Probleme lösen. 4 Jasmin ist
eine der guten Seelen bei den SBB.
3 4
Unter
0848 44 66 88
werden Reisen
organisiert,
Verlorenes
gefunden,
Probleme gelöst
SBB-Auskunftsnummern zusammengelegt.
Die thematische Breite ist jetzt also
viel grösser. Meine Mitarbeitenden müssen
Fragen zum Swiss Pass, zu Fernreisen
oder verlorenen Gegenständen beantworten
können.» Zudem werden hier
Billettautomaten aus der Ferne bedient,
wenn etwa eine blinde Person im Bahnhof
Zürich ein Ticket lösen will, und Reisen
für Menschen mit Handicap geplant.
Zwar gibt es noch immer einen Support
mit Spezialisten, der angefragt werden
kann. Aber Ziel sei, dass eine Anfrage
von einer Person beantwortet werde.
«Das ist sehr anspruchsvoll und braucht
von unseren Leuten ganz viel Einsatz.»
Jasmin ist eine von ihnen. In aller Ruhe
und mit viel Hilfsbereitschaft sucht sie
gerade eine Verbindung zwischen Genf
und Turin heraus. Ein Kunde hat online
53
bereits ein Ticket gekauft, möchte nun
aber zu einer anderen Zeit abfahren und
will wissen, wie er das Geld für das falsche
Ticket zurückbekommt. «Sie kaufen
das zweite, danach können sie das erste
Ticket annullieren und erhalten, abzüglich
eines Bearbeitungsbetrags, den Ticketpreis
zurück», erklärt sie. Und schon
kommt der nächste Anruf: Offenbar hat
in Saint-Maurice eine Anschlussverbindung
den verspäteten Zug nicht abgewartet.
Diesen Anruf kann Jasmin an
den Kundendialog weitergeben, der dafür
da ist, Lob und Kritik entgegenzunehmen.
Nebenan bearbeitet ein Kollege
E-Mails, beantwortet Fragen und stellt
Tickets aus. «Meist sind die Leute froh
um unsere Hilfe. Wenn sie aufgeregt
oder genervt sind, müssen wir einfach
ruhig bleiben», beschreibt es Jasmin.
WALLISER
1
54
R E T O S U M M E R M A T T E R
Die Rentiere
von Herbriggen
«Ich hätte einem Rentier nie den Namen Rudolph
gegeben», sagt Reto Summermatter. Und trotzdem
heisst eines seiner acht Tiere so – weil es
im hohen Norden von seinem Vorbesitzer
diesen Namen bekommen hat.
Fotos: Marco Schnyder
Herbriggen, das kleine Dorf auf
dem Weg nach Zermatt, dort wo
der Zug nur «auf Verlangen» hält,
ist das Zuhause der Rentiere von Reto
Summermatter (34). Wer jetzt im Winter,
da die Bäume ohne Laub dastehen, genau
hinschaut, sieht das Gehege mit den
Tieren sogar vom Zug aus. Die nordische
Hirschart begeistert den gelernten Elektriker
und Forstwart bereits seit seiner
Kindheit. «Ich glaube, diese Faszination
verdanke ich tatsächlich den Weihnachtsfilmen»,
glaubt Reto Summermatter. Vielleicht
rühre das Interesse aber auch daher,
dass er eher ein Wintermensch sei
und gerne Schnee und Kälte habe – genauso
wie die Rentiere eben.
Im Winter vor sechs Jahren machte sich
Reto Summermatter auf nach Schweden,
um als Hundeschlitten-Guide zu jobben
und Rentiere in freier Wildbahn zu beobachten.
Dort kam er in Kontakt mit Rentierzüchtern
und ihren grossen Herden
mit bis zu 600 Tieren. «In Skandinavien
und Sibirien gelten Rentiere in der Landwirtschaft
als wichtige Arbeitstiere», erklärt
Reto Summermatter.
Zurück in der Heimat verwirklichte sich
der Walliser seinen Traum vom eigenen
Rentiergehege. Mittlerweile leben acht
Rentiere in Herbriggen. Allerdings nicht
als Arbeitstiere. «Mit dem, was ich in die
Rentiere investiert habe, könnte ich ein
gutes Auto kaufen», sagt Reto schmunzelnd
und fügt hinzu: «Ich mache es, weil
ich es gerne mache. Wenn es mir um Profit
ginge, dann würde ich andere Tiere
halten.»
Den ein Kilometer langen und 2.80 Meter
hohen Zaun hat Reto Summermatter
selber verlegt. Die Anschaffung der Tiere
führte zu viel administrativem Aufwand.
Schliesslich handelt es sich bei
den Rentieren um eine «nichtheimische
55
2
1 + 2 Rentierdame Ylvi in schönster
Pose. Sie ist mit neun Jahren die Älteste
der Herde. Reto: «Sie ist die Diva und
Fremden gegenüber skeptisch.»
«Sie sind anhänglich,
aber ich will sie
nicht dressieren»
1 2 3
WALLISER
Reto Summermatter und Loki im
Zwiegespräch. Jeden Morgen und
Abend geht der Rentierhalter ins
Gehege zum Füttern und Putzen.
56
Wildart». «Ich musste eine zweijährige
Ausbildung zum Hirschhalter absolvieren.
Das Veterinäramt hat ausserdem
das Gehege begutachtet und eine Bewilligung
erteilt, ehe die Rentiere einziehen
konnten.» Über drei Jahre hat sich
das Bewilligungsverfahren hingezogen.
Vier Tiere sind als Erste ins neue Heim
gezogen. Seither hat Reto Summermatter
ein weiteres Rentier gekauft und einen
Stier von einem anderen Züchter
übernommen, der dort Probleme machte.
Im Mai 2017 hat Leevi als erstes Jungtier
in Herbriggen das Licht der Welt erblickt.
Im Jahr darauf musste der Tierhalter
eine Totgeburt beklagen, doch
Anfang dieses Jahres ist mit Loki das
zweite Jungtier zur Welt gekommen. «Ich
möchte eines Tages zehn bis zwölf Tiere
halten.»
Es geht ihm bei der Tierhaltung auch
darum, dass die Fläche sinnvoll bewirtschaftet
wird und nicht verwaldet. Die
Rentiere haben sich auch gut in die Umgebung
eingelebt, manchmal grasen neben
dem Gehege im Wald Rehe, Hirsche,
Gämsen oder Steinböcke. «Sie haben
sich gut aneinandergewöhnt und leben
friedlich nebeneinander», so Reto Summermatter.
Blätter, Rinden und Flechten haben die
Rentiere zum Fressen gern. Gras ebenfalls,
aber dieses mögen sie etwas weniger.
Daneben bekommen sie Maispellets
und Kraftfutter speziell für Rentiere.
Die Herbrigger Bevölkerung hat das
Unterfangen mit anfänglicher Skepsis
beo bachtet. «Heute haben sich aber alle
daran gewöhnt und fragen mich, wie es
Rudolph und seinen Freunden gehe.»
Denn eines von Reto Summermatters
Tieren hört tatsächlich auf den Namen
Rudolph-Theophil. Aber nur, weil es bereits
so geheissen hat, als es nach Her-
1 Leevi ist der Erstgeborene – er kam
2017 in Herbriggen zur Welt. 2 Das Fell
von Rudolph ist dichter und weicher als
das der anderen. «Er hat ein Teddybärfell»,
so Reto Summermatter. 3 Leevi am
Heu fressen. 4 Ylvi am Hang im Gehege.
Auf der anderen Zaunseite grasen die
lokalen Wildtiere. 5 Loki ist die Jüngste:
Sie ist dieses Jahr zur Welt gekommen.
4
5
briggen kam. «Ich hätte einem Rentier
niemals den Namen Rudolph gegeben.
Meine Tiere sind nicht zu vergleichen mit
dem berühmten Rudolph. Sie sind anhänglich,
aber ich versuche sie möglichst
naturnah zu halten und sie nicht zu dressieren.»
So würden sie sich auch nicht
vor einen Schlitten spannen lassen. Reto
Summermatter möchte seine Rentiere
denn auch nicht als Touristenattraktion
vermarkten. «Mein primäres Ziel ist die
Zucht.»
Jede freie Minute verbringt Reto Summermatter
mit seinen Tieren. Er führt sie
auch spazieren, allein oder zu zweit, mit
einem Strick gesichert. «Wenn ich mit
meinen Rentieren unterwegs bin, dann
zieht das schon die Blicke auf sich», gesteht
er. Rund anderthalb Stunden pro
Tag verbringt er mit seinen Tieren. «Zum
Glück habe ich eine verständnisvolle
Frau, die auch gerne Tiere hat.»
57
LAWINEN
Foto Nivitec
58
D R O H N E F Ü R
DEN NOTFALL
Das Wallis lebt mit den Naturgewalten.
Und die Walliser haben aus der Not eine
Tugend gemacht und mit dem Umgang
mit Lawinen sogar die Unesco überzeugt.
Text: Thomas Renggli
59
Suchen
Die Firma
Nivitec produziert
Drohnen, die bei der
Suche nach Verschütteten effizienteste
Arbeit leisten. Forschung
Das grösste Lawinen-Observatorium
der Welt befindet sich im Vallée de
la Sionne. Innovation Walliser
Start-ups verbinden das
Wissen über Lawinen
mit neuer Technologie.
LAWINEN
Fotos David Carlier, HO
Das Wallis ist
globales Kompetenzzentrum
in der Lawinenforschung
und
-prävention
Pulverschnee, mystische Eiskris talle,
gleissendes Sonnenlicht: Die Alpen
präsentieren sich in der kalten
Jahreszeit als Winterwunderland.
Der Kanton Wallis vereint die höchsten
Berge des Landes, 45 von 48 Schweizer
Viertausendern gehören zum Kanton
oder berühren ihn zumindest. Doch auch
die spektakulärste Bergwelt hat ihre
Schattenseiten und stellt die Menschen
seit Generationen vor grosse Herausforderungen.
«In den Bergen gibt es die
absolute Sicherheit nicht», sagt Pierre
Huguenin, der technische Verantwortliche
am WSL-Institut für Schnee- und
Lawinenforschung SLF in Sion, der Aussenstelle
der Davoser Zentrale, «es
bleibt immer ein Restrisiko.»
Das Wallis hat aus der Not eine Tugend
gemacht und sich mit seinen profunden
Wissenschaftsarbeiten und den archivierten
Erkenntnissen als globales Kompetenzzentrum
in der Lawinenforschung
und Lawinenprävention etabliert. 2018
wurde der Umgang mit der Lawinengefahr
von der Unesco als immaterielles
Kulturerbe anerkannt. «Lawinen führen
im Alpenraum zu neuen Formen des kollektiven
Umgangs mit Risiken», heisst es
beim Bundesamt für Kultur.
Das Lawinenbulletin spielt für die Sicherheit
eine zentrale Rolle. Es wird durch
das SLF in Davos anhand der Daten
der automatischen Messstationen des
flächendeckenden IMIS-Netzes erstellt.
Obwohl die Datenerfassung mittler weile
ein technologischer Ablauf ist, spielt die
menschliche Beurteilung weiterhin eine
wichtige Rolle. Norbert Carlen, bei der
Dienststelle des Kantons Wallis für Naturgefahren
zuständig, sagt dazu: «Die
Sicherheitsdienste und Pistenpatrouillen
kennen die lokalen Besonderheiten
und haben dank ihrer Erfahrung in der
Regel ein ausgeprägtes Gespür für die situative
Gefahrenentwicklung.» Die Forschungsarbeiten
am SLF orientieren sich
am neusten Stand der Wissenschaft. Anhand
von Computersimulationen wird der
komplizierte physikalische Prozess des
Auslösens und Abgleitens von Schneebrettern
nachgestellt. In der Praxis werden
Messungen im grössten Lawinen-
Observatorium der Welt – im Vallée de
la Sionne in der Gemeinde Arbaz – vorgenommen.
Dort befinden sich drei Auslösegebiete,
die zahlreiche Messungen
über die Bewegung, das Volumen, die
Temperatur und die Dichte einer Lawine
erlauben. Radare und Sensoren tragen
dazu bei, eine Lawine und deren
Verhalten genau zu analysieren.
Die Naturgefahr Lawine hat im Wallis
auch Pionierunternehmen hervorgebracht:
In-Terra präzisiert mit Drohnentechnik
die Datenerfassung. Die Topografie
der Alpen kann so viel genauer
Sprengen
Sprengungen bleiben
trotz Technik wichtig.
Norbert Carlen: «An exponierten
Stellen sprengen wir ab einer
Neuschneehöhe von fünfzig Zentimetern.»
Klimaerwärmung Nassschneelawinen
nehmen zu, sie sind zerstörerischer
als Staublawinen.
Energie Photovoltaik
auf einer Verbauung.
60
61
analysiert werden, was der Rettung im
Hochgebirge zugutekommt. Auch die Digitalisierung
optimiert den Schutz vor
Lawinen. Die App Nivo Test von Météorisk
ermöglicht es, die Risiken für Expeditionen
anhand von Informationen zu
Topografie und Konstitution von Berghängen
abzuwägen. Durch zahlreiche
meteorologische und topografische Faktoren
oder Erfahrungen liefert diese Applikation
Angaben und den Bedingungen
angepasste Sicherheitsratschläge.
Das Start-up Transcend hat mit der Technologie
der erweiterten Realität (Augmented
Reality) Schulungen für Erste
Hilfe in den Bergen entwickelt. Die Firma
Nivitec produziert Drohnen, die bei
der Suche nach Verschütteten effizienteste
Arbeit leisten. Die Air Zermatt und
die Air-Glaciers schliesslich gehören
traditionell zu den grössten Spezialisten
in Bergung und Rettung. Sie haben mit
Transportflügen aber auch entscheidend
zur Erstellung von rund 4000 Lawinenverbauungen
in den vergangenen zehn
Jahren beigetragen. Auf diesen baut
dann das Unternehmen EnAlpin Sonnenkollektoren.
Dieses neuartige Konzept,
das bis auf eine Höhe von 2400 Metern
angewendet werden kann, verbindet
Sicherheit mit Nachhaltigkeit.
Für Norbert Carlen ist entscheidend:
«Der Lawinenschutz funktioniert nur
dann effizient, wenn alle Informationen
und Ressourcen gebündelt werden.»
Gleichzeitig gibt er zu bedenken: «Mit
der fortschreitenden Technisierung steigt
auch der Druck auf die Entscheidungsträger.»
Viele Lawinen donnern immer
wieder am selben Ort ins Tal, weshalb
Lawinensprengungen von grosser Bedeutung
bleiben. «An exponierten Stellen
sprengen wir ab einer Neuschneehöhe
von fünfzig Zentimetern», erklärt
Carlen. Lawinenniedergänge seien heute
zwar exakter voraussehbar, vollständig
werde sich die Natur aber nie berechnen
lassen.
In Zusammenarbeit mit dem Klub der Unternehmen
Teamwork
zahlt sich aus
Sierre | Was tun, wenn ein Riesenauftrag
reinkommt, man beste Qualität liefern
will, aber nicht genügend Profis zur Verfügung
hat? Man macht es wie die Firma
Texner: Sie konnte für die Hotelfachschule
Lausanne 400 Kostüme für die
Studierenden fertigen und fragte das
Couture-Lehratelier Wallis an, bei den
Anpassungen zu helfen. «Nach dem Ausmessen
haben wir die Anpassungen an
den Kleidern in sehr kurzer Zeit vorgenommen»,
erzählt Gabriela Schnyder,
Direktorin des Couture-Lehrateliers. Da
die Zusammenarbeit von Texner mit den
Schülerinnen und Schülern zur vollen Zufriedenheit
verlief, wurde das Teamwork
weitergeführt. «Es ist sehr befruchtend,
mit einer Schule zusammenzuarbeiten»,
betont Stany Fardel, Gründer und Patron
von Texner. «Die Schülerinnen und Schüler
des Couture-Lehrateliers können den
Arbeitsalltag kennenlernen, und wir sind
mit ihrer Arbeit sehr zufrieden.»
www.texner.ch
www.couture-vs.ch/de/lehratelier
Massgeschneidertes Angebot
für Jungunternehmen
Sion | Als führende Unternehmerbank in
der Schweiz hat UBS ein neues Bankpaket
für Jungunternehmen lanciert.
UBS Start Business geht weit über ein
traditionelles Bankangebot hinaus: Die
üblichen Finanzdienstleistungen werden
durch Kooperationen mit externen Partnern
ergänzt, wie zum Beispiel im Bereich
des Rechnungswesens mit der
Bexio-Software, Gründungsdienstleistungen
mit LegalGo, Geschäftsmodellüberprüfung
mit Impact Hub und Mentoring
mit der Startup Academy.
UBS Start Business führt junge Unternehmen
auf eine einzelne Plattform, wo
die verschiedenen Dienstleistungen und
Produkte («One-Stop-Shop») bezogen
werden können. Zudem werden auch
wertvolle Tipps und Tricks für Jungunternehmer
aufgezeigt. Dieses Basis-
Bankangebot für Unternehmen, deren
Firmengründung weniger als drei Jahre
zurückliegt, ist im ersten Jahr – inklusive
Kapitaleinzahlungskonto – kostenlos.
Weitere Informationen unter
microsites.ubs.com/startbusiness
WIRTSCHAFT
Mit vierzig Tonnen gegen die Schneemassen
Fotos HO
Brig | Die Gornergrat Bahn, die höchste
im Freien angelegte Zahnradbahn Europas,
erklimmt seit 1898 den 3089 Meter
ho hen Gornergrat ob Zermatt. Wenn es
nachts schneit, beginnt die Arbeit an der
9339 Meter langen Strecke um fünf Uhr
und dauert, bei normalen Verhältnis sen,
zwei Stunden. Die Schleuder befördert
pro Stunde rund 3000 Tonnen Schnee.
Bei intensivem Schneefall ist nach Abschluss
der Räumung auf beiden Spuren
oft die erste bereits wieder eingeschneit.
Die Schleuder wird von einem Triebfahrzeug
gestossen. Es wird nur aufwärts geräumt,
da man oben nicht wenden kann.
Weichen und Zahnstangen werden in
Zweierteams von Hand freigeschaufelt.
www.gornergratbahn.ch
63
GENUSS
64
GUTER
GESCHMACK
Der Erfolg kam, als er beschloss, sein Ding
durchzuziehen. Seitdem surft Koch Bert
De Rycker auf der Erfolgswelle. Und testet
mit Winzer Thierry Constantin Weine.
Text: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth
Coquilles St. Jacques
mit Schwarzwurzeln und
Truffes aus dem Wallis.
65
GENUSS
1
Der Telefonanruf ist nur kurz. «Ja,
kommen Sie einfach vorbei, ich
bin da», beendet Bert De Rycker,
Koch und Besitzer des Restaurants
Le Rawyl in Randogne, das Gespräch.
Kurze Zeit später steckt seine Nase tief
in einer Handvoll frischer Trüffeln. Vorbeigebracht
hat sie der Anrufer, ein
Mann aus der Region. Seinen Namen
wolle er lieber nicht hier lesen, entschuldigt
er sich. Denn was er da in einem
Korb mitgebracht hat, ist einige Hundert
Franken wert – Walliser Trüffeln. Bert
De Rycker schneidet einen der Pilze auf,
riecht nochmals daran. «Ja, ich nehme
sie, wie viel haben Sie?» Viel. Der Besucher
kramt noch ein Tupperware mit
Trüffeln von vorgestern hervor. Wie er
diese denn gefunden habe, will De Rycker
wissen und schaut ihn interessiert
an. «Zufall», erzählt der Mann, seine Kinder
hätten sich einen Hund gewünscht,
er habe einen gekauft, sei mit ihm ein
bisschen in den Wald gegangen, und
dann grabe der plötzlich nach Trüffeln.
Jetzt kann sich Bert De Rycker das Lachen
nicht mehr verkneifen. Und auch
sein Gast, Winzer Thierry Constantin,
schaut ungläubig nochmals auf den Fund
und bricht in Lachen aus.
Bert De Rycker verabschiedet den Besucher,
nicht ohne ihm noch nachzurufen,
dass er einfach vorbeikommen
solle, falls er wieder etwas zu verkaufen
habe. Er nimmt das Rüstmesser zur Hand
und fährt fort, eine Schwarzwurzel zu
schälen. Eigentlich wäre heute Bert De
Ryckers freier Tag, aber er will die zwei
Gerichte kochen, die wir hier als Rezepte
für die Winterzeit zeigen wollen. Offenbar
ist der gebürtige Belgier häufig
auch an freien Tagen hinter dem Herd.
66
«Ich bin mit
Leib und Seele
Koch und
strebe immer
danach, besser
zu werden»
1 Bert De Rycker
(l.) und Thierry
Constantin lieben gutes
Essen mit dem richtigen Wein.
Und sie lieben Tattoos. 2 Alles selber
machen ist ein Prinzip in De Ryckers Küche –
auch das Rüsten. 3 Testen einer Lieferung
frischer Trüffeln aus der
Gegend. 4 Jakobsmuscheln
mit Schwarzwurzeln
und Truffes.
3
2
4
Jakobsmuscheln
mit Amigne de Vétroz
Das sagt jedenfalls sein Sommelier
Quentin Capdeville, der kurz hereinschaut.
«Er pröbelt, testet, ändert ab,
und wenn wir am Tag darauf kommen,
hat er ein neues Gericht, das wir auf die
Karte setzen können. Er sprüht nur so
vor Ideen – deshalb ist es so schön, für
ihn zu arbeiten.»
Er könne aber auch einstecken, beschreibt
Quentin seinen Chef weiter:
«Manchmal sind wir uns nicht einig, welcher
Wein dazugehört, und wir können
da durchaus auch mal laut werden. Dann
kann es vorkommen, und das finde ich
toll an einem Chef, dass er sein Rezept
abändert, damit mein vorgeschlagener
Wein dazu passt.» Bert De Rycker findet
das normal. «Ich bin mit Leib und Seele
Koch und strebe immer danach, noch
besser zu werden. Also ist es doch klar,
dass ich auch auf andere höre.»
Seit zehn Jahren lebt er hier im Wallis.
Eigentlich wollte er nur eine Saison mal
in die Berge kommen, nachdem er bei
Sterneköchen wie Thierry Marx und im
«La Tour d’Argent» in Paris gearbeitet
hatte. 2009 beginnt er im Restaurant
Le Panorama in Mollens, und 2013 wird
er Chef im Café Cher-Mignon in Chermignon-d’en
Haut. Das ist nicht allzu weit
entfernt von seinem jetzigen Restaurant,
am Hang zwischen Sierre und Crans-
Montana gelegen. Als er das «Le Rawyl»
besichtigte, entschied er sich schnell:
«Ich sah die Aussicht und wusste, hier
will ich bleiben.»
2016 übernimmt er und serviert vor allem
Bistroküche, er wollte bei der Kundschaft,
die wegen der vielen Wechsel
wegblieb, wieder Vertrauen schaffen.
Doch ein Jahr später stellte er fest: «Das
stimmte für die Gäste nicht, und es
67
16 Jakobsmuscheln
1 kg Schwarzwurzeln
1 dl Rahm
1 dl Fendant
300 g Butter
1 schwarzer oder Herbsttrüffel
Jakobsmuscheln in Küchentuch wickeln
und über Nacht im Kühlschrank trocknen
lassen. Schwarzwurzeln schälen, einen
Teil davon in feine Lamellen schneiden
(Sparschäler) und bei 150 Grad frittieren.
Die restlichen Schwarzwurzeln in Wasser
und 1 dl Rahm 8 bis 10 Minuten kochen.
Die eine Hälfte entnehmen und abkühlen
lassen, die andere weichkochen und
pürieren. Weisswein und einen Teil
des Kochwassers auf die Hälfte reduzieren,
mit Butter aufmontieren, abschmecken.
Die Jakobsmuscheln in
Olivenöl anbraten, würzen. Mit gehobeltem
Trüffel, frittierten Schwarzwurzeln,
-püree und Sauce anrichten.
Dazu passt: Amigne de Vétroz 2018
von Thierry Constantin
1
1 Ganz
fein gehobelt
entfalten die Trüffeln
den intensivsten Geschmack.
2 Cromesquis aus Wildschwein
mit Pastinaken- und Rotkrautpüree.
3 Bert De Rycker strebt nach Höherem:
«Ich will die 15 Punkte sauber
verteidigen, aber auch weiterkommen.»
4 Wild kommt
bei De Rycker in der
Saison auf den
Tisch.
GENUSS
2
3
Cromesquis vom Wildschwein und Schokosauce
mit Cornalin Aguares
1 Wildschweingigot
1 Karotte
2 Zwiebeln
1 Knollensellerie
3 Knoblauchzehen
4 Nelken
6 Wacholderbeeren
1 Lorbeerblatt, je ein Zweig Thymian
und Rosmarin
1 l Wildjus
2 dl Syrah oder Cornalin
100 g schwarze Schokolade
Gigot in der Bratpfanne auf beiden
Seiten gut anbraten, mit grobem Salz und
Pfeffer würzen, in einen Bräter legen.
Die fein geschnittenen Gemüse mit den
Gewürzen und Kräutern in etwas Olivenöl
andünsten. Gigot mit dem Gemüse
bedecken, Wildjus und Wein beifügen.
Mit Alufolie bedecken und 8 Stunden
im vorgeheizten Backofen bei
85 Grad schmoren.
Gigot mit Frischhaltefolie bedecken und
eine Stunde abkühlen lassen. Das Fleisch
zerbröckeln, Gemüse und Jus je separat
passieren. Eine Roux mit Mehl und Milch
anrühren, das passierte Gemüse beifügen.
Beiseitestellen. Den passierten Jus
reduzieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken,
die Schokolade darin schmelzen.
Den Schokoladenjus mit dem Fleisch
mischen und Kugeln formen. Die Kugeln
für 24 Stunden in den Gefrierschrank
legen. Die gefrorenen Kugeln erst in Mehl,
dann in Eigelb und Paniermehl
wenden, den Vorgang mit Eigelb
und Paniermehl wiederholen und
bei 170 Grad frittieren, bis die
Fleischkugeln Farbe annehmen.
Im Ofen bei 160 Grad rund zwei
Minuten fertiggaren und warmhalten.
Anrichten: Die Kugeln
auf Teller geben, mit Sauce
beträufeln und mit Pastinakenund
Rotkrautpüree servieren.
Dazu passt:
Cornalin Aguares 2016 von
Thierry Constantin
68
stimmte für mich nicht.» Er startete
einen Umbau und entschied sich, seine
Küche nach seinen Vorstellungen umzusetzen:
«In der Schweiz essen viele Menschen
auswärts, um sich zu ernähren.
In Belgien geht man auswärts, um etwas
zu erleben.» Das umzusetzen, war nun
sein Ziel. Er wagte viel – und gewann:
Der GaultMillau zeichnete ihn als Entdeckung
der Romandie 2019 aus, und
er kam gleich mit 15 Punkten in den
Gastroführer. «Das hat mich unheimlich
gefreut. Und es motiviert mich.»
Sein Motto hat er in der Küche auf einer
Tafel über der Tür verewigt: «Konstante
Qualität. Immer». Er macht alles selber,
ehrt die Produkte, lässt sie für sich sprechen
und arbeitet vor allem am Geschmack.
«Nicht mehr als vier verschiedene
Gouts pro Teller», ist sein Prinzip.
Das heisst nicht, dass er nicht auch wa-
4
gemutig ist: Er verbindet Randen mit
Schokolade, Gurken mit Kaffee oder
Him beeren mit Spinat. Diese rebellische
Seite zeigt sich auch auf seinen Armen,
auf denen Gemüse, aber auch der
Spruch «Oui, Chef!» tätowiert ist. Das ist
es auch, was ihn mit Winzer Thierry Constantin
verbindet: Sie haben beide den
gleichen Tätowierer und sagen: «Tattoos
sind eine Sucht, beginnt man mit einem,
kann man nicht mehr aufhören.»
Äusserlich würde man sonst nicht denken,
dass sie sich viel zu sagen hätten.
Hier das Kraftpaket Bert, dort der drahtige
ehemalige Marathon-Schweizermeister
Thierry. Doch sind sie beide beseelt
vom Wunsch nach perfektem Genuss.
«Mein Vater hatte Reben, hat aber
nicht selber gekeltert. Für mich war immer
klar, dass ich den Wein vom Anfang
bis zum Schluss selber herstellen will.»
Klar war auch sein wirtschaftliches Ziel:
Weine für die Gastronomie. «Es gibt
nichts Schöneres als ein perfektes Essen
mit dem richtigen Wein.» Heute beliefert
Thierry Constantin unter anderem
die Superstars Anne-Sophie Pic im
französischen Valence und Heston Blumenthal
in London. Besonders bekannt
ist er für seinen trockenen Amigne, eine
Sorte, die sonst eher mit Süsse assoziiert
wird. «Der trockene Amigne hat die
ganze Schönheit dieser wunderbaren
Original Walliser Traube, kann aber sehr
gut zu Vorspeisen serviert werden.»
Constantin und De Rycker testen die
Weine zu den entsprechenden Gerichten.
Essen und Trinken, das ist mehr als
Nahrungsaufnahme. Das ist purer Genuss,
Gespräche über Geschmacksnoten,
Zubereitungsarten und gegenseitiger
Respekt vor der Höchstleistung.
69
Thierry Constantin
beliefert
Superstars wie
Anne-Sophie
Pic und Heston
Blumenthal
In den Bahnhof Le Châble können
auch Doppelstöcker einfahren.
Noch bequemer ins
Skigebiet
Ein neuer Verbier-Express von Genf und der neue
ÖV-Hub Fiesch – vom Zug in die Bergbahn.
ÖV-HUB
Le Châble / Fiesch | Wer Gäste ernst
nimmt, der löst ihre Probleme und
beseitigt Unannehmlichkeiten. Deshalb
gibt es zwei neue ÖV-Hubs, die erlauben,
vom Zug direkt in die Bergbahn zu
steigen und so mit minimalen Umsteigezeiten
und weniger Gepäckchaos ins Skigebiet
zu fahren. Ab 21. Dezember 2019
fährt neu der Verbier-Express vom Flughafen
Genf nach Le Châble, von wo direkt
auf die Bergbahnen nach Verbier
oder Bruson im Skigebiet 4 Vallées umgestiegen
werden kann. Der Verbier-Express
fährt jeweils Samstag und Sonntag
vor halb acht Uhr ab Genf-Flughafen und
ist vor zehn Uhr in Le Châble. Am Ende
des Nachmittags fährt er wieder zurück.
In Fiesch wird am 7. Dezember 2019 ein
neuer ÖV-Hub eröffnet. Der Jahrhundertbau
schafft einen neuen Bahnhof der
Matterhorn Gotthard Bahn. Die Aletsch
Bahnen AG integriert die Talstation der
neuen Zehner-Gondelbahn zur Fiescheralp.
Neben der Talstation in Fiesch entsteht
ein neuer Busterminal. Alle Anlagen
werden barrierefrei ausgestaltet.
Zudem: Die Skigebiete Aletsch Arena
und 4 Vallées kooperieren. Die Inhaberinnen
und Inhaber eines Skipasses der
jeweiligen Gebiete können je fünf Skitage
in der anderen Partnerdestination
verbringen.
www.4vallees.ch
www.aletscharena.ch
71
termine
Der neue Verbier-
Express von Genf-Flughafen
bis Le Châble fährt ab
Fahrplanwechsel vom 21. Dezember
2019 jeweils samstags und sonntags.
Der ÖV-Hub Fiesch mit Bahn, Postauto
und neuer Zehner-Gondelbahn
auf die Fiescheralp nimmt
am 7. Dezember 2019
seinen Betrieb
auf.
ANGEBOTE
WINTE
72
Der Winter im Wallis ist eine
Erlebniswelt für Wintersport
voller Genussmomente und
Familienglück. Profitieren Sie
von attraktiven Angeboten.
R-SPECIALS
73
SCHNEEGESTÖBER
wallis.ch/ski
Das Wallis ist schneesicher –
Skigebiete bis 3883 Höhenmeter
garantieren beste Verhältnisse.
Ob internationale Destinationen
oder heimeliges Dorfleben,
Freeride im Pulverschnee oder
gemütliches Skifahren, das Wallis
bietet allen etwas.
ANGEBOTE
Pudrig Skifahren
im Wallis –
das ist purer Genuss für
Jung und Alt. Mit dem Skisafari
Skipass können Gäste das ganze Wallis
erkunden (Karte rechts). Ganz spontan
und je nach Lust und Laune. Der
Skisafari Skipass ist in jedem
Skigebiet jeweils einen
ganzen Tag
gültig.
Package Skisafari –
ganzes Wallis
Profitieren Sie von den vielfältigen Angeboten
im Wallis, und entdecken Sie
jeden Tag ein neues Skigebiet! Sie logieren
zentral und geniessen mit dem exklusiven
Skisafari Skipass freien Zugang
zu allen Skipisten des Wallis. Darunter
entdecken Sie kleine, aber feine Skigebiete
und erproben international renommierte
Destinationen. Dank hohen
Lagen bis 3883 Meter haben Sie garantierte
Schneesicherheit und legendäre
Abfahrten bis zu 25 Kilometern Länge.
Die zahlreichen gesicherten Freeride-
Strecken verlocken zudem zum Pulverschneefahren.
Auf Skisafari entscheiden
Sie täglich aufs Neue, in welchem Skigebiet
Sie auf die Pisten wollen.
Angebot: 5 Übernachtungen im Hotel
nach Wahl inklusive Frühstück, exklusiver
Skisafari Skipass gültig in allen Walliser
Skigebieten (1 Tag pro Skigebiet)
Gültig: Vom 21. Dezember 2019 bis
19. April 2020
Preis: Ab CHF 599.– pro Person
Reservation: wallis.ch/skisafari
Dreitages-Skitour –
Lötschental
Das schneesichere Lötschental ist noch
immer ein Geheimtipp unter Freeridern
und Skitourenbegeisterten. Lokale Bergführer
zeigen auf einer dreitägigen Erkundungstour
einige ihrer Tiefschneejuwelen.
Durch glitzernden Pulverschnee
gleiten, an tief verschneiten Alpen vorbei,
im Blickwinkel das Bietschhorn. Auf
einer Dreitagestour kann das Lötschental
mit seinen schier endlosen Skitourenund
Freeride-Möglichkeiten erkundet
werden. Dabei passen sich die Bergführer
dem Rhythmus der Gruppe an.
Angebot: Begleitete Skitour,
eine Hotelübernachtung und
eine Übernachtung in
der SAC-Lötschenpasshütte
Gültig: Auf Anfrage, wetterabhängig
Preis: Auf Anfrage, abhängig von
der Tour
Reservation: Bergcenter Lötschental,
079 774 83 20, bergcenter.ch
Freeriden mit den Profis –
Verbier
Einmal die Tricks vom Profi erfahren und
mit den Könnern durch den Schnee gleiten.
Das lässt Freerider-Herzen höherschlagen.
Diesen Winter haben Interessierte
die Gelegenheit, mit Xavier De Le
Rue oder einem Vertreter der Verbier
Freeride Association auf Tour zu gehen.
Zugegeben, es braucht ein wenig Mut,
mit diesen Cracks in Sachen Freeride
mitzuhalten. Die Chance ist aber einmalig
und das Erlebte unbezahlbar. Verbier
Fotos David Carlier, Tamara Berger
74
Die Skigebiete.
Skigebiete der Skisafari
GrosseGebiete
Anlagen
MittlereGebiete
bis Anlagen
KleineGebiete
Anlagen
Lauchernalp
Wiler
Aletsch Arena
Fiesch
Bettmeralp
Bellwald
Les Portes du Soleil
Torgon
Morgins
Champoussin
Les 4 Vallées
Sion
Leukerbad
Crans-Montana
Anzère
Sierre
Nax –
Chandolin
Mont-Noble
Vercorin
Nax
St-Luc
Jeizinen
Eischoll
Unterbäch
Bürchen
Törbel
Visp
Belalp
Blatten
Brig
Visperterminen
Staldenried
Gspon
Riederalp
Rosswald
Rothwald
Les Crosets
Champéry
Les Marécottes
Ovronnaz
Martigny
Veysonnaz
Haute-Nendaz
Thyon
La Tzoumaz
Verbier
Evolène
Grimentz
Zinal
Grächen
St. Niklaus
Saas-Tal
Saas-Balen
Saas-Grund
Saas-Fee
Saas-Almagell
Bruson
Pass St-Bernard
Zermatt-Matterhorn
Champex-Lac
Arolla
Zermatt
Martigny Sion Sierre Visp Brig
Bemerkung
La Fouly
DerSkipassSkisafarigiltfürSkitagproSkigebiet
DerSkipassSkisafariistnurfürdenSchweizerTeildesSkigebietsgültig
km h km h km h km h km h
Champéry h h h h h
Verbier h h h h h
Crans-Montana h h h h h
Grimentz-Zinal h h h h h
Saas-Fee h h h h h
Zermatt h h h h h
Riederalp h h h h h
ist bekannt für sein Off-Piste-Gelände.
Und auf dem Bec des Rosses treffen sich
jährlich die besten Athleten der Freeride
World Tour und messen dort ihr
Können. An verschiedenen Daten zwischen
Januar und April können Sie in Begleitung
eines Profis die Weltmeisterstrecke
abfahren.
Angebot: Freeriden in Begleitung
eines Profis
Gültig: Daten auf Anfrage
Preis: Auf Anfrage
Reservation: Verbier Tourismus,
027 775 38 88, verbier.ch
Winterwandern und Thermalbaden –
Leukerbad
Im Mittelalter war der Gemmipass eine
der wichtigsten Güter- und Personenverbindungen
zwischen dem Berner Oberland
und dem Wallis. Heute ist der Saumweg
über die alpine Hochebene eine
Wanderstrecke durch die Winterlandschaft.
Start der Wanderung ist in Sunnbüel
ob Kandersteg. Der Weg ist breit
gespurt und führt hoch auf den Gemmipass.
Mit etwas Glück fliegt auf dem Pass
der Bartgeier vorbei. Vom Pass geht es
mit der Gondelbahn runter nach Leukerbad.
Die müden Glieder entspannt man
ideal im Thermalbad von Leukerbad,
dem grössten Thermalbadeort der Alpen.
Wer nicht genug vom wohltuenden
warmen Wasser kriegt, kann bis spät in
die Nacht baden.
Angebot: Kombiticket Schneeund
Badepass
Gültig: Vom 21. Dezember 2019 bis
26. April 2020
Preis: Leukerbad-Therme ab CHF 25.–
Informationen: My Leukerbad AG,
027 472 71 71, leukerbad.ch
75
G AU M E N F R E U D E N
wallis.ch/kulinarik
Schneesport macht hungrig. Und
nach vielen Aktivitäten haben
Sie sich eine genussvolle Pause
verdient. Weshalb also nicht gleich
einen Gourmetstopp einplanen?
Das Wallis ist Heimat von feinen
Regionalprodukten wie dem
Raclette du Valais AOP, dem Roggenbrot
AOP oder den Trockenfleischprodukten
IGP. Und nicht
zu vergessen: Die qualitativ hochstehenden
Weine mit vielen
Spezialitäten.
ANGEBOTE
Fotos HO, David Carlier, Pascal Gertschen
Valais Wine Pass –
ganzes Wallis
Weinliebhaber bekommen ihren eigenen
Degustationspass. Der Walliser Wine
Pass gilt in ausgewählten Weinkelle reien,
Weinlokalen und Vinotheken im Wallis.
Er wird in Form eines Gutscheinhefts
ausgegeben und ermöglicht Ihnen, zehn
verschiedene Weine (je 1 dl) bei den
Partnerunternehmen zu verkosten. So
können Interessierte und Passionierte
zahlreiche Rebsorten und Schätze aus
den Walliser Weinbergen entdecken.
Angebot: Kommentierte Degustation
von zehn Weinen (je 1 dl) bei Partnerunternehmen
Gültig: Ganzjährig
Preis: CHF 49.– pro Person
Verkauf: Online auf wallis.ch/winepass
Einführung in die Käseherstellung –
Verbier
Kommen Sie den Geheimnissen der Produktion
des Bagner Käses auf die Spur.
Unter der Leitung von Käser Marc lernen
Sie in der Molkerei von Verbier
Schritt für Schritt, wie aus Milch ein
Tomme de Bagnes entsteht. Nebenbei
haben Sie Gelegenheit, weitere Käsespezialitäten
des Familienunternehmens
zu probieren. Und schliesslich können
Sie nach dem Workshop mit Stolz und
Freude Ihren selbst produzierten Tomme
mit nach Hause nehmen.
Angebot: Dreistündiger Workshop
zur Einführung in die Käseherstellung
durch Käser der Molkerei von Verbier
Gültig: Ab Dezember 2019 bis
April 2020, mittwochs von 15 bis 18 Uhr
Preis: CHF 50.– pro Arbeitsplatz
Reservation: Anmeldung bis
jeweils Dienstagabend um 17 Uhr bei
Verbier Tourismus, 027 775 38 88,
verbier.ch
Erlebnis Wein und Raclette
du Valais AOP – Sierre-Salgesch
Entdecken Sie die kulinarischen Geheimnisse
des Wallis im «Château de Villa»
in Sierre, einem wahren Degustationspa
radies. Das Restaurant wird Ihnen
für ein einzigartiges Gourmeterlebnis
exquisite regionale Produkte von ausgewählten
Wal liser Produzenten servieren:
Raclette, Walliser Teller und andere regionale
Spezialitäten werden Ihren Gaumen
entzücken! Während der Degustation
finden Weinliebhaber in der Vinothek
ihr Glück: Der Keller birgt ungefähr
650 Weine von rund hundert Walliser
Weinkellereien. Ergänzen Sie diesen gastronomischen
Moment mit einem Besuch
des Weinmuseums von Sierre oder
Salgesch.
Angebot: Weindegustation,
typische Walliser Mahlzeit, Besuch
des Weinmuseums
Gültig: Ganzjährig
76
Feines Wein
und Raclette – das
gehört zu jedem Wallisbesuch.
Viele Weinkeller können
besichtigt und die feinen Weissen und
Roten degustiert werden. Im Val de Bagnes
kann man bei der Käseherstellung
zu sehen und danach feinste
Walliser Spezialitäten
geniessen.
Preis: Ab CHF 70.– pro Person
Reservation: Tourismusbüro von Sierre,
Salgesch und Umgebung, 027 455 85 35,
sierre-anniviers-booking.com
Nächtliches Schneeschuhlaufen
mit Fondue – Région Dents du Midi
Das Vallon de They gilt als Geheimtipp.
Es ist ein Ort der Stille und unberühr ter
Natur. Auf einer geführten Schneeschuhtour
kann diese Region erkundet
werden. Nach Einbruch der Dunkelheit
startet die Tour ab Morgins. Die Strecke
führt über zahlreiche Brücken über den
Fluss Vièze, vorbei an verschneiten Tannen
und Felsen. Nach dem ersten Teil
der gemütlichen Wanderung wird in der
Cantine de They ein cremiges Käsefondue
nach Walliser Art serviert. Im Mondschein
und mit dem knirschenden Weiss
unter den Schneeschuhen führt der gleiche
Weg wieder zurück nach Morgins.
Der Ausflug wird von einem erfahrenen
Tourenführer begleitet.
Angebot: Geführte Schneeschuhtour
mit Fondueessen ohne Getränke
Gültig: Ab Ende Dezember 2019
bis Mitte April 2020, jeden Donnerstag
um 17.45 Uhr
Preis: CHF 50.– pro erwachsene
Person, CHF 25.– pro Kind
Reservation: Région Dents du Midi,
024 477 23 61, regiondentsdumidi.ch
77
FA M I L I E N G LÜ C K
wallis.ch/familie
Das Wallis ist ein einzigartiger
Naturspielplatz für Familien.
Besonders familienfreundlich und
mit dem Label «Family Destination»
ausgezeichnet sind die acht
Walliser Destinationen: Aletsch
Arena, Bellwald, Blatten-Belalp,
Crans-Montana, Grächen-
St. Niklaus, Nendaz, Saas-Fee
und Zermatt-Matterhorn.
ANGEBOTE
Fotos Samuel Devantery, @perret, Bruno Kneubühler, HO
Spektakulärer Winter-Klettersteig –
Saas-Fee
In der verschneiten und teilweise vereisten
Feeschlucht mit Helm, Karabinern
und Klettergurt über Brücken gehen und
schmalen Pfaden folgen. Schwindelfreiheit
und ein bisschen Mut sind bei dieser
Tour durch die Schlucht des Vispa-
Flusses von Vorteil. Die spektakuläre
Strecke führt vorbei an tosendem Wasser
und bizarren Felsformationen durch
die Tiefen der Feeschlucht. Leitern, Hängebrücken
und Seilbahnen sorgen dabei
für Nervenkitzel. Dank den erfahrenen
Bergführern ist diese Strecke auch für
Tourenanfänger geeignet. Unvergessliche
Eindrücke sind garantiert.
Angebot: Geführte Tour über
Klettersteig
Gültig: Von Dezember 2019 bis
April 2020
Preis: Wintertour ab CHF 90.–
pro Person
Reservation: Saas-Fee Guides,
027 957 44 64, saasfeeguides.ch
Nachtskifahren für
die ganze Familie – Belalp
Wenn die Kinder auch nach dem Abendessen
noch nicht genug vom Skifahren
haben, ist das Nachtskifahren ein willkommener
Familienanlass. Bei Flutlicht
können auf der Belalp noch vor dem
Schlafengehen Kurven gefahren werden.
Dabei werden die Pisten Bruchli und
Tälli beleuchtet, sodass einem verlängerten
Pistenvergnügen nichts mehr im Weg
steht.
Angebot: Benutzung Bergbahnen für
Zugang zu den Pisten Bruchli und Tälli
Gültig: Gemäss Agenda auf belalp.ch
am 26. 12. 2019, 2. 1. 2020, 16. 1. 2020,
1. 2. 2020, 13. 2. 2020, 21. 2. 2020 und
27. 2. 2020, jeweils 19 bis 20.30 Uhr
Preis: CHF 20.– (Nachtticket),
für Besitzer eines Skipasses inklusive
Reservation: Blatten-Belalp Tourismus,
027 921 60 40, belalp.ch
Fondue in der Gondel –
Grächen
Lassen Sie den Wintertag gemütlich bei
einer nächtlichen Gondelfahrt ausklingen,
während Sie ein Käsefondue geniessen.
Dazu werden Ihnen Weisswein, Mineralwasser
und ein typisches Walliser
Dessert serviert. Treffpunkt für die Gondelrundfahrt
ist bei der Talstation Hannigalpbahn
um 18.25 Uhr. Die Rundfahrt
dauert bis circa 20.30 Uhr. Bitte beachten
Sie, dass während der Fahrt kein
Ausstieg möglich ist. Eine Gondel kann
mit vier Erwachsenen oder zwei Erwachsenen
und drei Kindern belegt werden.
Die ersten Gondeln sind reserviert für
Familien mit Kleinkindern.
Angebot: Gondelrundfahrt mit
Käsefondue inklusive Wein, Mineralwasser
und Dessert
Gültig: Angaben auf graechen.ch
Preis: CHF 48.– pro erwachsene
Person, CHF 29.– pro Kind (6–16 Jahre),
78
Immer was los
Ob abenteuerlich
auf einem Klettersteig,
einmalig beim Fondue in
der Gondel oder ganz ruhig und
besinnlich beim Spaziergang und
Lauschen einer Sage – im Wallis
fühlen sich Kinder wie im
Wintermärchen!
CHF 10.– pro Kind (3–5 Jahre);
2er-Gondeln CHF 55.– pro Person
Reservation: Bis am Vorabend 18 Uhr
bei Grächen und St. Niklaus Tourismus
und Gewerbe, 027 955 60 60,
graechen.ch
In Mondschein und Laternenlicht –
Crans-Montana
Wer nach Anbruch der Dunkelheit bei
einem Spaziergang noch etwas Frischluft
tanken möchte, dem wird ein Besuch
am Jack-Nicklaus-Golfplatz empfohlen.
In den Wintermonaten hüllt sich der
sonst Golfern vorbehaltene Ort in warmes
Laternenlicht. Unterwegs wird den
Besuchern die berühmte lokale Sage
«Der Hirte und der Stern Bella Lui» präsentiert:
Sie erzählt, dass der Stern dem
Hirten den Weg nach Hause leuchtete.
Die Laternen symbolisieren diesen Weg.
Laut der Geschichte stellen die Dorfbewohner
im Dezember eine Laterne ans
Fenster, um ihrem Stern zu gedenken.
79
Angebot: Mit Laternen beleuchteter
Winterwanderweg
Gültig: Von Ende Dezember 2019
bis Ende März 2020
Preis: Gratis
Informationen: Crans-Montana
Tourismus, 027 485 04 04,
crans-montana.ch
EVENTS
Ob als Teilnehmer oder als
Zuschauer – bei diesen Events
kommt man voll auf seine Kosten.
EVENTS
Fotos Keystone (2), Florian Aeby, Ana Pinto
Xtreme Verbier
Verbier ist jedes Jahr Austragungsort
des Finales der Freeride World Tour im
Rahmen des Xtreme. Nachdem sie ihr
Können an verschiedenen Orten weltweit
bewiesen haben, treffen die besten
Freerider der Welt im Finale des Wettbewerbs
am legendären Bec des Rosses
mit seiner imposanten Höhe von 3222 Metern
aufeinander. Die schmalen Rinnen
und das extreme Gefälle der Nordseite
sorgen für ein atemberaubendes Schauspiel,
das dem am Col des Gentianes
versammelten Publikum einige Adrenalinschübe
garantiert.
28. März bis 5. April 2020, Verbier
www.freerideworldtour.com
80
Zermatt Unplugged
2007 als Singer-Songwriter-Festival gegründet,
entwickelt sich das Akustik-
Musik-Festival Zermatt Unplugged immer
mehr zum Treffpunkt von Anhängern
des unverfälschten Sounds. Mittlerweile
finden an den fünf Festivaltagen
mehr als achtzig Konzerte auf
vierzehn Bühnen statt, verteilt im ganzen
Dorf und auf dem Berg. Künstler
wie Chris de Burgh, Alanis Morissette,
OneRepublic, Ms. Lauryn Hill, James
Blunt, Stephan Eicher, Jason Mraz und
viele mehr liessen sich bereits fürs Unplugged-Konzept
begeistern und performten
auf den Bühnen des Festivals.
14. bis 18. April 2020, Zermatt
www.zermatt-unplugged.ch
Patrouille des Glaciers
Die Patrouille des Glaciers (PDG) ist
ein internationaler militärischer Skialpinismus-Wettkampf
der Schweizer
Armee, initiiert im Zweiten Weltkrieg
von der Gebirgsbrigade 10. Heute können
auch zivile Patrouillen teilnehmen.
Der härteste Teamwettkampf der Welt
findet alle zwei Jahre statt und führt
die Dreierpatrouillen auf der Haute
Route über 112 Leistungskilometer von
Zermatt über Arolla nach Verbier.
27. April bis 3. Mai 2020,
Zermatt–Verbier
www.pdg.ch
81
Au d i F I S S k i w e ltc u p A l p i n
Damen
Die besten Skifahrerinnen der Welt
treffen in Crans-Montana auf der anspruchsvollen
Piste Mont Lachaux aufeinander!
2013 wurde diese Piste total
umgebaut, um Lindsey Vonn, Anna Fenninger,
Lara Gut und Co. eine herausfordernde
und spektakuläre Abfahrt
zu bieten. Die legendäre Piste, die 1987
an den Weltmeisterschaften in Crans-
Montana benutzt wurde, wird bereits
«Kitzbühel der Frauen» genannt. Den
Zuschauern sind Spannung und Emotionen
garantiert. Die Stimmung eines
Skiweltcups in Crans-Montana ist auf
jeden Fall ein einmaliges Erlebnis.
22. und 23. Februar 2020, Crans-Montana
www.skicm-cransmontana.ch
Kultur, Sport & Brauchtum
Im Wallis ist immer etwas los. Eine Übersicht über
die vielfältigen Veranstaltungen und Events.
www.wallis.ch/events
AGENDA
november
Polaris Festival
28. 11. bis 1. 12. 2019, Verbier. Electronic
Music Festival auf Pisten und in Clubs.
www.polarisfestival.ch
Dezember
Epicuria
6. bis 8. 12. 2019, Martigny. Messe für
Geniesser mit regionalen Produkten.
www.salonepicuria.ch
Januar
Famigros Ski Day in Grächen
4. 1. 2020, Grächen. Ein Familientag
auf den Skipisten mit Plauschrennen.
www.famigros-ski-day.ch
Olympische Jugend-Winterspiele
9. bis 22. 1. 2020, Champéry. Curling-
Wettkämpfe in der Eishalle Palladium.
www.regiondentsdumidi.ch
Belalp Hexe
11. bis 18. 1. 2020, Blatten-Belalp.
Die verrückteste Abfahrt der Schweiz.
www.belalphexe.ch
Ice Climbing Worldcup
24. und 25. 1. 2020, Saas-Fee.
UIAA-Eiskletter-Weltcup im Ice-Dome.
www.iceandsound.com
Rallye du Goût
25. 1. 2020, Morgins. Schneeschuhwanderung
mit Degustation.
www.rallyedugout.ch
Februar
Famigros Ski Day in Morgins
1. 2. 2020, Morgins. Ein Familientag
auf den Skipisten mit Plauschrennen.
www.famigros-ski-day.ch
Internationaler Gommerlauf
22. und 23. 2. 2020, Obergoms. Langlauf-Halbmarathon
und -Marathon.
www.gommerlauf.ch
Audi FIS Skiweltcup Alpin Damen
22. und 23. 2. 2020, Crans-Montana.
Abfahrt und Kombination.
www.skicm-cransmontana.ch
März
Patrouille de la Maya
1. 3. 2020, Saint-Martin. Skitourenrennen
im Dreierteam über 21 oder 14 Kilometer.
www.lamaya.ch
Rallye du Gô
7. 3. 2020, Anzère. Kulinarische
Winterwanderung mit Degustationen.
www.anzere.ch
Audi FIS SX & SBX World Cup Finals
13. bis 15. 3. 2020, Sion / Veysonnaz.
WC-Finale Ski- und Snowboard-Cross.
www.worldcupveysonnaz.com
Nendaz Freeride
13. bis 25. 3. 2020, Nendaz. Elite, Junioren
und Amateure im Pulverschnee.
www.nendazfreeride.ch
300-Tore-Challenge
14. 3. 2020, Vercorin. Der längste Amateur-Slalom
der Welt mit 300 Toren.
www.valdanniviers.ch
Festival Rock the Pistes
15. bis 21. 3. 2020, Portes du Soleil.
Musikfestival mitten im Skigebiet.
www.rockthepistes.com
Défi des Faverges
21. 3. 2020, Crans-Montana. Skitourenrennen
über 15, 22 und 30 Kilometer.
www.defidesfaverges.ch
Xtreme Verbier
28. 3. bis 5. 4. 2020, Verbier. Finale der
Freeride World Tour am Bec des Rosses.
www.freerideworldtour.com
April
Spring Break
11. 4. 2020, Nendaz. Frühlingsbeginn auf
den Pisten mit DJ-Sets und Waterslide.
www.nendazspringbreak.ch
Zermatt Unplugged
14. bis 18. 4. 2020, Zermatt. Livemusik.
www.zermatt-unplugged.ch
Caprices Festival
16. bis 19. 4. 2020, Crans-Montana.
Elektro, House und Techno.
www.caprices.ch
Patrouille des Glaciers
27. 4. bis 3. 5. 2020, Zermatt–Verbier.
Härtestes Skitourenrennen der Welt.
www.pdg.ch
Mai
Finalkämpfe der Eringerkühe
9. und 10. 5. 2020, Sion.
Nationales Finale der Eringerrasse.
www.finalenationale.ch
82