Schnappschuss 02/2019
Das Magazin von Hoffmann-Photography
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<strong>Schnappschuss</strong><br />
<strong>02</strong>/<strong>2019</strong><br />
Titelthema<br />
Sehen wie die Kamera<br />
Technik: Lightroom auf 2 Monitoren<br />
Bilderwelten: Rallyesport
Inhalt <strong>02</strong>/<strong>2019</strong><br />
Vorwort........................................................................................ 3<br />
Titelthema<br />
Sehen wie die Kamera.................................................................. 4<br />
Bilderwelten<br />
Rallyesport.................................................................................. 20<br />
Technik und Bildbearbeitung<br />
Lightroom auf 2 Monitoren.......................................................... 10<br />
Kolumnen<br />
Was stimmt hier nicht? Bildkritik................................................... 16<br />
Nachbelichtet – Leser fragen....................................................... 17<br />
Kurz belichtet ............................................................................. 19<br />
Abgewatschelt – Louises Welt....................................................... 23<br />
News<br />
Sneak Preview: Unser neues Buch................................................ 18<br />
Termine...................................................................................... 25<br />
Impressum................................................................................. 27<br />
<strong>Schnappschuss</strong>-Archiv................................................................. 28<br />
2 HOFFMANN<br />
Photography
Vorwort<br />
Die Arbeit an unserem neuen Buch hat uns,<br />
mal wieder, ein wenig ausgebremst. Daher<br />
erhalten Sie erst heute die zweite Ausgabe<br />
des <strong>Schnappschuss</strong> für <strong>2019</strong>. Wir hoffen, die lange<br />
Wartezeit war für Sie erträglich. Als kleine Entschädigung<br />
finden Sie auf Seite 18 einen kleinen, aber dafür exklusiven ersten Einblick in<br />
das neue Buch.<br />
Das Titelthema dieser Ausgabe beschäftigt sich mit einem ganz wesentlich Aspekt<br />
der Fotografie: dem Unterschied zwischen unserer Wahrnehmung und der Art und<br />
Weise, wie die Kamera die Welt sieht. Wenn man sich dieser Unterschiede bewusst ist,<br />
kann man seine Fotos viel gezielter gestalten.<br />
In den Bilderwelten geht es diesmal um Motorsport. Das ist ein wenig ungewöhnlich<br />
für uns, da wir beide uns so gar nicht für Autos interessieren. Aber manchmal sollte<br />
man sich bekanntlich einmal aus seiner Komfortzone heraus bewegen. Das haben wir<br />
gemacht und Sie können die Ergebnisse ab Seite 20 begutachten.<br />
Viel Spaß wünschen wie immer Rainer & Simone Hoffmann<br />
Übrigens, um bei Facebook und Instagram mitlesen zu können, müssen Sie nicht Mitglied<br />
sein. Folgen Sie einfach den Links unten auf dieser Seite oder auf unserer Website.<br />
HOFFMANN<br />
Photography<br />
3
Titelthema<br />
Sehen<br />
wie die Kamera<br />
Viele Einsteiger in die Fotografie und selbst einige Fotografen, die schon ein<br />
wenig länger dabei sind, tun sich schwer mit einem elementaren Aspekt der<br />
Fotografie. Gemeint ist hier jedoch nicht der Zusammenhang zwischen Belichtungszeit<br />
und Blende. Es geht vielmehr um die Tatsache, dass die Kamera<br />
die Welt ganz anders wahrnimmt als unser Gehirn. Wenn man lernt, wie die<br />
Kamera zu sehen, kommt das den eigenen Fotos sehr zugute.<br />
Visualisierung<br />
Wenn Sie sich der Unterschiede in der Wahrnehmung<br />
von Kamera und Gehirn bewusst sind, können<br />
Sie bereits vor dem Blick durch den Sucher<br />
oder auf das Display erkennen, wie das Motiv als<br />
Bild wirken wird. Die Technik der Visualisierung<br />
erfordert jedoch ein wenig Übung. Deshalb wollen<br />
wir uns im Folgenden die Wahrnehmungsunterschiede<br />
im Einzelen anschauen und ein paar<br />
einfache Übungen für die Visualisierung des Motivs<br />
kennenlernen.<br />
3D vs. 2D<br />
Der offensichtlichste Unterschied zwischen unserer<br />
Wahrnehmung und der Sichtweise der Kamera<br />
ist natürlich, dass wir die Welt dreidimensional<br />
erleben. Da dem Foto die dritte Dimension, die<br />
räumliche Tiefe, fehlt, wirkt es zwangsläufig ganz<br />
anders als die Realität. Glücklicherweise lässt sich<br />
dieser elementare Unterschied zwischen Gehirn<br />
und Kamera sehr leicht simulieren: Kneifen Sie<br />
einfach ein Auge zu und Sie sehen die Welt zweidimensional.<br />
Alternativ könnten Sie natürlich<br />
auch auf das Display Ihrer Kamera schauen. Allerdings<br />
ist es eine gute Übung, die Welt ab und<br />
zu mit nur einem Auge zu betrachten. Sie bekommen<br />
dann schnell ein Gefühl für die zweidimensionale<br />
Wirkung.<br />
Der Rahmen<br />
Ein Foto ist zwangsläufig an allen vier Seiten begrenzt.<br />
Unser Auge hat dagegen keinen scharf begrenzten<br />
Bildrahmen. Zudem ist das Auge in ständiger<br />
Bewegung. Das erschwert die Visualisierung<br />
4<br />
HOFFMANN<br />
Photography
des fertigen Fotos erheblich. Ein Motivrahmen<br />
– ein Karton mit einem rechteckigen Loch im Seitenverhältnis<br />
des Kamerasensors oder ein alter<br />
Diarahmen – erleichtert die Beurteilung des Motivs<br />
erheblich. Unterschiedliche Objektivbrennweiten<br />
können Sie simulieren, indem Sie den den<br />
Abstand des Kartons vom Auge verändern. Wenn<br />
Sie das Motiv mit der Begrenzung sehen und<br />
dann noch ein Auge zukneifen, bekommen Sie<br />
eine sehr gute Vorstellung vom fertigen Bild. Mit<br />
etwas Übung werden Sie dieses Hilfsmittel aber<br />
schon bald nicht mehr brauchen.<br />
Die Brennweite<br />
Ein wichtiger Aspekt der Visualisierung des Bildes<br />
betrifft die Brennweite des Objektivs. Da unser<br />
Auge eine feste Brennweite hat, fällt es sehr<br />
schwer, sich die Wirkung insbesondere extremer<br />
Brennweiten bzw. Bildwinkel vorzustellen. Das<br />
gilt insbesondere für starke Weitwinkelobjektive.,<br />
die Vordergrundobjekte überproportional<br />
groß und weiter entfernte Objekte sehr klein<br />
wiedergeben. Das Foto<br />
der Gondel oben rechts<br />
wurde mit einem 16 mm<br />
Objektiv an einer Vollformatkamera<br />
aufgenommen<br />
und zeigt die typische Weitwinkelwirkung,<br />
die wir mit<br />
unseren Augen nicht wahrnehmen<br />
können. Da hilft leider auch ein Motivrahmen<br />
nicht. Lediglich die persönliche Erfahrung<br />
über Jahre hinweg führt dazu, dass man den Effekt<br />
im Vorfeld der Aufnahme einigermaßen abzuschätzen<br />
lernt.<br />
Etwas einfacher lässt sich die Wirkung einer<br />
langen Brennweite visualisieren. Die optische<br />
Verdichtung der Objekte wie in der Aufnahme<br />
historischer Flugzeuge ist aber dennoch deutlich<br />
HOFFMANN<br />
Photography<br />
5
Titelthema<br />
anders als die Abbildung, die unser Auge erzeugt.<br />
Sowohl der Weitwinkel- als auch der Teleeffekt<br />
beeinflussen ein Bild sehr stark und beide führen<br />
zu einem erheblichen Unterschied zwischen unserer<br />
Wahrnehmung und dem fertigen Foto.<br />
Schärfentiefe<br />
Da unsere Augen immer in Bewegung sind und<br />
außerdem ständig neu fokussieren (schneller<br />
als die beste Kamera ...), sehen wir immer alles<br />
scharf. Selektive Schärfe, also die Begrenzung der<br />
Schärfentiefe auf das Hauptobjekt, ist ein Gestaltungsmittel,<br />
das erst durch die Fotografie in die<br />
Welt gekommen ist. Auf Gemälden aus der Zeit<br />
vor der Erfindung der Fotografie ist immer alles<br />
scharf abgebildet. Die Maler wären gar nicht auf<br />
die Idee gekommen, etwa den Hintergrund eines<br />
Porträts unscharf abzubilden, da sie diesen Effekt<br />
einfach nicht kannten. Nur durch die technische<br />
Unzulänglichkeit der Fotografie, alles gleichzeitig<br />
scharf abbilden zu können, haben wir Bilder mit<br />
selektiver Schärfe.<br />
Das Bild des kleinen Löwen wurde mit einem<br />
500 mm Objektiv bei Blende 4 aufgenommen. Dadurch<br />
erscheint der Hintergrund unscharf. Aber<br />
selbst bei Blende 22 wäre bei der langen Brennweite<br />
der Hintergrund nicht wirklich scharf gewesen.<br />
Auch wenn selektive Schärfe nicht unserer<br />
Wahrnehmung entspricht, ist sie doch ein probates<br />
Mittel, um die Aufmerksamkeit des Betrachters<br />
auf das Hauptobjekt des Bildes zu lenken.<br />
Bewegungsunschärfe<br />
Die Kamera ist ein Lichtsammler. Solange der Verschluss<br />
geöffnet ist, zeichnet sie alles auf, was<br />
sich in der Szene abspielt. Bei langen Belichtungszeiten<br />
und/oder schnellen Bewegungen tritt daher<br />
die bekannte Bewegungsunschärfe auf. Auch<br />
das ist ein Effekt, der unserem Gehirn völlig fremd<br />
ist. Wir nehmen den zeitlichen Ablauf als kontinu-<br />
6 HOFFMANN<br />
Photography
ierlichen Fluss wahr ohne allerdings Bewegungsunschärfe<br />
zu sehen. Ein Standbild zeigt uns also<br />
weder bei kurzer noch bei langer Verschlusszeit<br />
mit Bewegungsunschärfe genau das, was wir gesehen<br />
haben. Ob Sie ein bewegtes Motiv scharf<br />
oder verwischt abbilden, bleibt also ganz Ihrem<br />
persönlichen Geschmack überlassen. Man sollte<br />
sich lediglich über die beiden Möglichkeiten im<br />
Klaren sein und sich bewusst für das eine oder<br />
andere entscheiden.<br />
Kontraste<br />
Unser Gehirn ist in der Lage sehr hoche Kontraste<br />
zu verarbeiten und auszugleichen. Die Kamera<br />
kann das leider nicht so ohne weiteres. Die<br />
unbearbeitet RAW-Datei der Straßenszene oben<br />
rechts entspricht daher gar nicht unserer Wahrnehmung.<br />
Die Schattenpartien sind so dunkel,<br />
dass man kaum noch Details erkennen kann. Vor<br />
Ort erkennt man jedoch auch in den dunklen Bild-<br />
HOFFMANN<br />
Photography<br />
7
Titelthema<br />
bereichen alles problemlos. Erst durch die erhebliche<br />
Nachbearbeitung der Datei, insbesondere die<br />
Aufhellung der Schatten, konnte die Aufnahme<br />
an die Wahrnehmung vor Ort angepasst werden.<br />
Vergleichen Sie bei kontrastreichen Motiven daher<br />
unbedingt das Bild auf dem Display mit der<br />
Realität. Sie werden feststellen, dass dieser Effekt<br />
gar nicht so selten auftritt und eine digitale Nachbearbeitung<br />
solcher Motive durchaus keine Manipulation<br />
sondern eine Notwendigkeit darstellt,<br />
wenn man die Szene so wiedergeben möchte, wie<br />
man sie tatsächlich wahrgenommen hat.<br />
Farben<br />
Wir können viele verschiedenen Farbnuancen<br />
unterscheiden. Leider ist unser Farberinnerungsvermögen<br />
vergleichsweise schlecht. Die drei nebenstehenden<br />
Fotos unterscheiden sich durch<br />
den Weißableich ein klein wenig. Im direkten<br />
Vergleich erscheint das obere Bild zu bläulich,<br />
das untere zu gelblich. Folglich wäre das mittlere<br />
Bild am natürlichsten. Das sagt aber überhaupt<br />
nichts darüber aus, wie die Farben in Wirklichkeit<br />
ausgesehen haben. Durch den direkten Vergleich<br />
entscheiden wir lediglich, welche Farben uns am<br />
angenehmsten erscheinen.<br />
Deshalb ist die Frage, ob die Farben unserer<br />
Fotos den Farben im Original entsprechen, praktisch<br />
nicht zu beantworten. Bedingt durch den<br />
gesamten technischen Prozess von der Aufnahme<br />
bis zum Bild auf dem Monitor oder dem gedruckten<br />
Foto kann man aber getrost davon ausgehen,<br />
dass keines der Bilder farblich genau der<br />
Wirklichkeit entspricht. Dies kann schon deshalb<br />
nicht sein, weil die Farben der Objekte, seien es<br />
das Chlophyll der Vegetation oder der Lack, mit<br />
dem das Bootshaus gestrichen ist, ganz sicher<br />
nicht dieselben Farben sind, mit denen das Foto<br />
gedruckt oder auf dem Monitor dargestellt wird.<br />
Wir können also bestenfalls versuchen, die Farben<br />
so einzustellen, dass sie unserer (nicht besonders<br />
guten) Erinnerung an die Szene entsprechen. Alternativ,<br />
und das ist die paktikablere Vorgehensweise,<br />
stellt man die Farben einfach so ein, dass<br />
sie einem gefallen.<br />
Stürzende Linien<br />
Stürzende Linien entstehen bekanntlich immer<br />
dann, wenn die Kamera bei der Aufnahme nicht<br />
8 HOFFMANN<br />
Photography
horizontal ausgerichtet ist. Besonders bei Archtekturaufnahmen<br />
ist es oft notwenig, die Kamera<br />
noch oben zu kippen, um das Gebäude vollständig<br />
abzubilden. Das machen wir ganz unbewusst<br />
natürlich auch mit unserem Kopf, wenn wir durch<br />
die Straßen gehen. Allerdings hat unser Gehirn<br />
die erstaunliche Eigenschaft, die stürzenden Linien<br />
praktisch vollständig auszugleichen. Wir<br />
nehmen sie ganz einfach nicht wahr. Senkrechte<br />
Linien bleiben in unserer Wahrnehmung immer<br />
senkrecht. Sobald Sie jedoch einen Motivrahmen<br />
benutzen und ihn entsprechend kippen, sehen Sie<br />
sofort die stürzenden Linien wie sie auch die Kamera<br />
abbildet.<br />
Auf einem Foto wirken stürzende Linien fast<br />
immer unnatürlich wie in dem kleinen Foto der<br />
Fachwerkhäuser. Sie sollten daher in der Nachbearbeitung<br />
korrigiert werden. Es gibt jedoch<br />
Fälle, in denen stürzende Linien ein wichtiges<br />
Gestaltungselement sind. Das Foto einer modernen<br />
Skulptur in Calgary ganz oben ist ein Beispiel<br />
dafür. Da die Kamera fast senkrecht ausgerichtet<br />
war, sind die stürzenden Linien so ausgeprägt,<br />
dass sie nicht störend sind.<br />
Fazit<br />
Wenn Sie sich der Unterschiede zwischen der<br />
Wahrnehmung von Kamera und Auge bewusst<br />
sind, können Sie bereits im vor der Aufnahme visuelle<br />
Probleme erkennen und vermeiden.<br />
HOFFMANN<br />
Photography<br />
9
10 HOFFMANN<br />
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HOFFMANN<br />
Photography<br />
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11
Technik und Bildbearbeitung<br />
Lightroom<br />
mit zwei Bildschirmen<br />
Wer mit zwei Bildschirmen arbeitet, weiß wie praktisch das ist. Lightroom<br />
lässt sich natürlich ebenfalls mit zwei Bildschirmen nutzen. Allerdings ist es<br />
in dieser Hinsicht nicht ganz so flexibel wie andere Anwendungen.<br />
Lightroom Besonderheit<br />
Anders als bei den meisten Anwendungen lassen<br />
sich bei Lightroom nicht einzelne Paletten oder<br />
Werkzeuge auf den zweiten Monitor auslagern.<br />
Im Bilbiotheksmodul öffnet sich jedoch durch<br />
Klicken auf das Monitorsymbol 2 unten links im<br />
Filmstreifen ein neues Fenster. Falls ein zweiter<br />
Monitor angeschlossen ist, öffnet es sich auf diesem<br />
Monitor als Vollbild und in der Lupenansicht.<br />
Angezeigt wird dann das in der Rasteransicht auf<br />
Monitor 1 angeklickte Bild (Screenshot ganz unten,<br />
Monitor 1 rechts, Monitor 2 links). Diese Standardansicht<br />
lässt sich aber nun (in gewissen Grenzen)<br />
an die persönlichen Bedürfnisse anpassen.<br />
Rasteransicht auf Monitor 2<br />
Wie erwähnt ist in der Standardeinstellung die<br />
Rasteransicht auf Monitor 1. Aber natürlich kann<br />
man die Rasteransicht auch auf Monitor 2 legen.<br />
Dazu muss man lediglich in der Menuleiste oben<br />
links im zweiten Fenster auf den Eintrag „Raster“<br />
klicken. Im Bibliotheksmodul kann man dann<br />
wahlweise auf Monitor 1 die Lupenansicht, die<br />
Vergleichsansicht oder auch eine weitere Rasteransicht<br />
anzeigen lassen. Besonders interessant<br />
2<br />
1<br />
12 HOFFMANN<br />
Photography
ist die Rasteransicht auf Monitor 2 aber im Entwickeln-Modul.<br />
Man kann sich dann den Inhalt eines<br />
Ordners oder einer Sammlung auf Monitor 2<br />
anzeigen lassen und ist für die Auswahl der Bilder<br />
nicht auf den vergleichsweise kleinen Filmstreifen<br />
unterhalb des Bildes angewiesen. Natürlich<br />
kann man die Rasteransicht auch auf Monitor 2<br />
wie gewohnt anpassen (Größe der Vorschaubilder,<br />
Dateiinformationen etc.).<br />
2<br />
1<br />
Diese Konfiguration ermöglicht auch die Suche<br />
nach einzelnen Bildern, ohne dass man vom<br />
Entwicklen-Modul (oder irgendeinem anderen<br />
Modul) in die Bibliotheksansicht wechseln muss.<br />
Denn auch auf Monitor 2 stehen natürlich alle<br />
gewohnten Optionen der Rasteransicht zur Verfügung.<br />
2<br />
Aus der Rasteransicht kann man auch (in Grenzen)<br />
direkt aus dem Entwickeln-Modul auf andere<br />
Ordner zugreifen, ohne in das Bibliotheksmodul<br />
wechseln zu müssen. Durch Linksklick (!) auf die<br />
untere Leiste der Rasteransicht<br />
öffnet sich ein Kontextmenu,<br />
aus dem man<br />
Zugriff auf hat auf „Alle<br />
Fotos“. auf die „Schnellsammlung“,<br />
auf den vorherigen<br />
Import und auf<br />
bestimmte Ordner oder<br />
Sammlungen, die man<br />
häufig nutzt und die man<br />
manuell zu dem Menu hinzufügen<br />
kann. Das erleichtert<br />
die Arbeit ungemein,<br />
da das Wechseln zwischen<br />
den Modulen entfällt.<br />
HOFFMANN<br />
Photography<br />
13
Technik und Bildbearbeitung<br />
2<br />
1<br />
Eine weitere schöne Möglichkeit ist die Darstellung<br />
eines in der Rasteransicht angeklickten<br />
Bildes als Vollbild auf Monitor 1. Dazu markiert<br />
man ein Bild in der Rasteransicht und drückt die<br />
Taste „F“ (F für Follbild, ok, das ist eine Eselsbrücke<br />
... ). Das Bild wird dann auf Monitor 1 ohne Paletten<br />
oder andere störende Elemente angezeigt.<br />
Erneutes Drücken von „F“ wechselt wieder in die<br />
normale Ansicht des jeweiligen Moduls.<br />
Lupenansicht auf Monitor 2<br />
In der Lupenansicht auf Monitor 2 und der Rasteransicht<br />
auf Monitor 1 (nur Bibliotheks-Modul) Hat<br />
man drei verschiedene Optionen, die in der oberen<br />
Leiste rechts zur Verfügung stehen: Normal,<br />
Live und Gesperrt.<br />
In der Option „Normal“ wird das in der Rasteransicht<br />
markierte Bild Bildschirmfüllend angezeigt.<br />
Natürlich kann man wie gewohnt mit der<br />
Lupe in das Bild klicken und den ausgewählten<br />
Bereich in der 100 % bzw. 1:1 Ansicht darstellen,<br />
um Schärfe und Rauschverhalten des Bildes zu<br />
prüfen.<br />
In der Option „Live“ wird immer das Bild angezeigt,<br />
über dem sich die Maus in der Rasteransicht<br />
befindet. Man muss dafür das Bild nicht an-<br />
2<br />
1<br />
14 HOFFMANN<br />
Photography
klicken. Dieser Modus ist interessant, wenn man<br />
schnell mehrere Fotos hintereinander vergrößert<br />
anschauen möchte.<br />
Die Option „gesperrt“ schließlich zeigt immer<br />
das zuerst in der Rasteransicht angeklickte Bild,<br />
unabhängig davon, welche weiteren Bilder man<br />
anklickt. Der praktische Nutzen dieser Option hat<br />
sich mir noch nicht wirklich erschlossen.<br />
Vergleichen und Übersicht<br />
Wenn man 2 oder mehr Bilder vergleichen möchte,<br />
bietet sich der zweite Monitor ebenfalls an. Da<br />
die Paletten und der Filmstreifen auf Monitor 2<br />
wegfallen, können die in der Rasteransicht markierten<br />
Bilder deutlich größer dargestellt werden<br />
als im Hauptfenster von Lightroom (Screenshot<br />
oben).<br />
Diashow<br />
Zu guter Letzt ist es auch möglich, auf Monitor 2<br />
eine Diashow ablaufen zu lassen, während man<br />
im Hauptfenster Bilder bearbeitet oder verschlagwortet<br />
(Screenshot unten). Das ist ganz nett, kann<br />
aber einen leistungsschwachen Rechner ziemlich<br />
stark ausbremsen.<br />
Fazit<br />
Wer zwei Monitore benutzt, sollte sich unbedingt<br />
die Möglichkeiten anschauen, die Lightroom damit<br />
eröffnet. Insbesondere die Rasteransicht auf<br />
Monitor 2 und die normale Arbeitsumgebung auf<br />
Monitor 1 erleichtert die Arbeit ungemein, da man<br />
nicht mehr so oft zwischen den einzelnen Modulen<br />
hin und her wechseln muss und man nicht auf<br />
den kleinen Filmstreifen angewiesen ist.<br />
2<br />
2<br />
1<br />
1<br />
HOFFMANN<br />
Photography<br />
15
Kolumne<br />
Was stimmt hier nicht? Bildkritik<br />
Sie sehen sicher selbst, was bei dem oberen<br />
Foto nicht optimal ist: Der kahle Baumstamm,<br />
der dem Zebra aus dem Ohr zu<br />
wachsen schein, lenkt den Blick unweigerlich<br />
auf sich, auch wenn er völlig unscharf<br />
ist. Stände der Baum ein wenig<br />
weiter rechts, wäre das Problem deutlich<br />
entschärft. Aber direkt am Ohr des Zebras<br />
stört er erheblich.<br />
Dank digitaler Bildbearbeitung lässt<br />
sich dieses Problem natürlich leicht aus<br />
der Welt schaffen. Im direkten Vergleich<br />
der beiden Bilder merkt man deutlich,<br />
dass sich der Blick nun auf das Zebra konzentriert.<br />
Es ist immer wieder erstaunlich,<br />
welch einen Unterschied eine solch kleine<br />
Korrektur macht.<br />
Ist das Entfernen des störenden Baums<br />
in der Nachbearbeitung eine zulässige<br />
Schönheitsoperation oder sträfliche Manipulation?<br />
Diese Frage müssen Sie für sich<br />
beantworten. Sicher ist nur, dass die bearbeitete<br />
Version des Bildes bei einem Naturfotowettbewerb<br />
nicht zugelassen wäre<br />
(nicht dass es Chancen auf eine Prämierung<br />
hätte). Für das private Archiv oder ein<br />
Fotobuch scheint mir die Überarbeitung<br />
allerdings zulässig. Aber da gehen die Meinungen<br />
durchaus auseinander.<br />
Wünschen Sie eine Bildkritik?<br />
Haben Sie ein Foto, bei dem Sie sich nicht sicher sind, ob und was man vielleicht anders oder besser machen<br />
könnte? Wir besprechen Ihr Foto gerne an dieser Stelle. Bitte schicken Sie Ihr Foto als JPG-Datei per<br />
E-Mail an: rainer@hoffmann-photography.com. Das Foto sollte an der langen Seite 1000 Pixel haben!<br />
16 HOFFMANN<br />
Photography
Kolumne<br />
Nachbelichtet Leser fragen<br />
Muss ich auch manuell fokussieren wenn ich den manuellen Belichtungsmodus benutze oder<br />
funktioniert der Autofoskus auch dann?<br />
Diese Frage stellen uns viele Teilnehmer im Einsteigerkurs Fotografie<br />
Viele Einsteiger in die Fotografie tun sich schwer<br />
damit, zwischen dem manuellen Belichtungsmodus<br />
und der manuellen Fokussierung zu unterscheiden.<br />
Dazu trägt sicherlich auch bei, dass an<br />
manchen Kameras der Buchstabe „A“ sowohl für<br />
„Autofokus“ als auch für den Belichtungsmodus<br />
„Aperture Priority“, also Blendenvorwahl, steht<br />
und der Buchstabe „M“ entweder „manuelle Fokussierung“<br />
oder „manuelle Belichtungseinstellung“<br />
bedeuten kann. Einige Hersteller benutzen<br />
dagegen für die Fokussierungsmodi „AF“ und<br />
„MF“. Das erlaubt zumindest eine Unterscheidung<br />
zu den Belichtungsmodi.<br />
Grundsätzlich stehen jedoch die Belichtungsmodi<br />
und die Fokussiermethode in keinem Zusammenhang.<br />
Man kann daher in den automatischen<br />
Belichtungsprogrammen (Av bzw. S, Tv bzw.<br />
T, sowie P) sowohl manuell fokussieren als auch<br />
den Autofokus nutzen. Umgekehrt kann man<br />
auch im manuellen Belichtungsmodus automatisch<br />
fokussieren.<br />
In der Vollautomatik oder in den Motivprogrammen<br />
kann dies jedoch anders sein. So ist es<br />
denkbar, dass im Sportprogramm der Autofokus<br />
immer aktiviert ist. Ob das bei Ihrer Kamera der<br />
Fall ist, müssen Sie allerdings dem Handbuch entnehmen.<br />
Die Philosphie der einzelnen Hersteller<br />
kann da durchaus unterschiedlich sein.<br />
HOFFMANN<br />
Photography<br />
17
News<br />
Sneak Preview unseres neuen Buchs:<br />
Bildgestaltung<br />
Der große Fotokurs<br />
Ende November erscheint im Rheinwerk Verlag unter der Marke VierFarben<br />
unser neues Buch zum Thema Bildgestaltung. Dieses Projekt hat uns vom ersten<br />
Konzept bis zur Abgabe des Manuskripts mehr als ein Jahr lang beschäftigt.<br />
Rechtzeitig vor Weihnachten wird es im Buchhandel erhältlich sein.<br />
Das Konzept<br />
Wie schon in unserem Grundlagenbuch wird<br />
auch in „Bildgestaltung – Der große Fotokurs“ jeder<br />
Aspekt der Bildkomposition auf einer Doppelseite<br />
abgehandelt. Mehrere Hundert Beispielfotos<br />
helfen dem Leser, die Konzepte zu verstehen.<br />
Bildanalysen, Praxisseiten und Exkurse in die Bildbearbeitung<br />
runden das Buch ab.<br />
Unsere Erfahrungen aus vielen Kursen zur<br />
Bildgestaltung und die Fragen und Hinweise der<br />
Teilnehmer sind in das Buch eingeflossen. Daher<br />
werden Sie keine harten, festen Regeln finden<br />
sondern nur Orientierungshilfen. Denn mit ganz<br />
wenigen Ausnahmen gibt es zu allen vermeintlichen<br />
Regeln der Bildgestaltung auch Ausnahmen.<br />
Oder wie der amerikanische Physiker und Nobelpreisträger<br />
Richard P. Feynman einmal singemäß<br />
sagte: „Wenn es zu einer Regel eine Ausnahme<br />
gibt, ist es keine Regel“.<br />
Das Inhaltsverzeichnis<br />
Damit Sie einen Eindruck von den behandelten<br />
Themen bekommen, finden Sie auf der nächsten<br />
Seite das Inhaltsverzeichnis:<br />
Statische und dynamische<br />
Komposition<br />
BILDANALYSE<br />
Schmied bei der Arbeit<br />
Bei der Aufnahme haben Sie stets die Wahl,<br />
ob Sie das Motiv statisch oder dynamisch wiedergeben wollen.<br />
Überlegen Sie sich, welches Gefühl Ihr Bild transportieren soll.<br />
Ruhe und Beständigkeit erfordern meistens statische Kompositionen,<br />
Bewegung und Lebendigkeit werden durch einen dynamischen Bildaufbau unterstützt.<br />
Ob eine Komposition eher statisch, also ruhig und sachlich,<br />
oder dynamisch und energisch daherkommt, ist keine Frage<br />
von richtig oder falsch. Es geht dabei nur um die Wirkung, die<br />
Sie mit Ihrem Bild erzielen wollen. Beide Varianten haben ihre<br />
Berechtigung.<br />
Statisch vs. dynamisch Sie wissen bereits, das außermittige<br />
Kompositionen in den meisten Fällen dynamischer<br />
wirken als eine mittige Platzierung des Hauptobjekts. Aber es<br />
kommen noch weitere Faktoren ins Spiel, die dafür verantwortlich<br />
sind, ob ein Bild als statisch oder als dynamisch empfunden<br />
wird. Die beiden Fotos des gelben Mähdreschers sollen die Unterschiede<br />
verdeutlichen. Im direkten Vergleich wirkt die linke<br />
Aufnahme deutlich weniger lebhaft als das rechte Bild, obwohl<br />
die große Landmaschine außermittig ins Bild gesetzt wurde.<br />
Der Unterschied kommt durch die Perspektive zustande. Das<br />
linke Bild wurde aus Augenhöhe und direkt von der Seite aufgenommen.<br />
Daher zeigt es keine ausgeprägte perspektivische<br />
Verjüngung. Außerdem ist die Ansicht des Mähdreschers recht<br />
konventionell. So haben wir alle schon eine dieser imposanten<br />
Maschinen gesehen. Das rechte Bild wurde dagegen aus unmittelbarer<br />
Nähe mit einem Weitwinkelobjektiv aufgenommen.<br />
Das wuchtige Vorderrad wirkt dadurch überproportional<br />
groß. Und obwohl der Mähdrescher gar nicht fährt, ergibt<br />
sich eine scheinbare Bewegungsrichtung von links nach rechts.<br />
Auch der enge Bildausschnitt trägt zur dynamischen Wirkung<br />
des Bildes bei.<br />
Auf der nächsten Seite sehen Sie zwei Fotos von Bantry House,<br />
einem Herrenhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert im Südwesten<br />
Irlands. Beide Bilder sind sehr symmetrisch aufgebaut.<br />
Dennoch wirkt nur die linke Aufnahme statisch. Die rechte<br />
ist dagegen trotz des hohen Grades an Symmetrie erheblich<br />
schwungvoller. Der Grund liegt wieder in der ungewöhnlicheren<br />
Perspektive mit den ausgeprägten Fluchtlinien der Treppe, die<br />
auf das Haus im Hintergrund zulaufen. Die etwa auf der Linie des<br />
Goldenen Schnitts in das Bild eingepasste Person tut ein Übriges,<br />
um dem Bild eine gute Dynamik zu verleihen.<br />
Schräg Bei der Aufnahme des historischen Zuges wurde die<br />
Kamera einfach schräg gehalten. Auch das ist ein probates Mittel,<br />
einem Bild Dynamik zu verleihen. Allerdings sollten Sie dieses<br />
Stilmittel eher sparsam einsetzen, da es sonst sehr schnell zur<br />
bloßen Masche wird.<br />
UNTERSICHT<br />
Ungewöhnliche Perspektiven, wie die leichte<br />
Untersicht auf die Löwenskulptur, wirken<br />
fast immer deutlich dynamischer als die<br />
normalen Ansichten aus Augenhöhe. Aber<br />
wie in den meisten Fällen kommen auch<br />
hier mehrere Aspekte zusammen, die zu der<br />
Bildwirkung führen. Da sind zum einen die<br />
durch die Ausrichtung der Kamera zwangsläufigen<br />
stürzenden Linien, die hier ganz<br />
bewusst nicht korrigiert wurden. Zum anderen<br />
ist es die Präsenz und Größe des Löwen.<br />
Seine blaugraue Farbe scheint so gar nicht<br />
zu den Gebäuden im Hintergrund zu passen.<br />
Aber gerade das macht ihn so präsent und<br />
kraftvoll. Auch die Reflexe auf der glänzenden<br />
Oberfläche tragen erheblich zu dem Eindruck<br />
von Stärke bei.<br />
Kapitel 9: Bildkomposition 24 | 25<br />
Menschen bei handwerklicher<br />
Arbeit sind immer eindrucksvolle<br />
Motive. Das gilt<br />
besonders für Berufe, die<br />
nicht mehr so üblich sind.<br />
Einen Schmied gab es früher<br />
in jedem Dorf. Heute beherrschen<br />
nur noch wenige Menschen<br />
dieses Handwerk.<br />
3<br />
1<br />
1 Glühendes Eisen<br />
Das gelb und rot glühende Eisen, das ge<br />
de aus dem Feuer gekommen ist, bildet<br />
optischen Mittelpunkt des Bildes. Die F<br />
be wiederholt sich in der Glut des Ofen<br />
Hintergrund.<br />
2 Amboss<br />
Der alte Amboss hat durch jahrzehntela<br />
ge Bearbeitung mit dem Schmiedeham<br />
diverse Furchen und Scharten davonge<br />
gen. Das führt zu einer interessanten Te<br />
Hier und da wird das Schmiedehandwerk in seiner ursprünglichen Form noch gepflegt. In diesem<br />
ist es allerdings eine Vorführung in einem Freilichtmuseum. Das tut dem Bild aber keinen Abbru<br />
Dass der Schmied sein Handwerk beherrscht, wird durch den gezielten und keineswegs zögerlich<br />
Schwung des Hammers sehr deutlich.<br />
2<br />
4<br />
18<br />
HOFFMANN<br />
Photography
Kolumne<br />
Infos zum Buch<br />
ca. 340 Seiten, gebunden, in stabiler Fadenheftung. Großes<br />
Bildbuchformat 21 x 24 cm, mit Lesebändchen.<br />
Hochwertig in Farbe gedruckt auf matt gestrichenem<br />
Bilderdruckpapier (135 g). Attraktives Layout. Mit zahlreichen<br />
Originalfotografien, anschaulichen Vergleichsbildern,<br />
Grafiken und Infokästen. Mit praktischen Übungen<br />
Kurz belichtet<br />
Wasserflugzeug<br />
Buch ca. € 39,90<br />
Überall im Buchhandel<br />
E-Book ca. € 35,90<br />
Nur beim Rheinwerk Verlag erhältlich<br />
Bundle Buch + E-Book ca. € 44,90<br />
Nur beim Rheinwerk Verlag erhältlich<br />
U<br />
1. In 7 Schritten zum besseren Bild<br />
2. Technik<br />
3. Das Motiv an sich<br />
4. Licht<br />
5. Farbe<br />
6. Rahmen<br />
7. Grundelemente<br />
8. Perspektive und Raum<br />
9. Bildkomposition<br />
10. Reflexion<br />
11. Bilder präsentieren<br />
Tofino auf Vancouver Island ist ein ziemlich verschlafenes Nest.<br />
Aber es hat einen kleinen Wasserflughafen mit Verbindungen<br />
nach Vancouver und anderen Orten am Festland. Auch Rundflüge<br />
werden natürlich angeboten. Neben Maschinen des Typs<br />
DeHavilland Canada Beaver sind es vor allem, wie im Bild oben,<br />
kleine Cessnas, die man hier sieht.<br />
Herbstdeko<br />
tur des Stahls und zu interessanten Spiegelungen<br />
in der Oberfläche des Ambosses.<br />
raden<br />
ars<br />
im Die Belichtungszeit von 1/60 Sekunde war<br />
3 Hammer in Bewegung<br />
lang genug, um den Hammer, der auf das<br />
Werkstück klopft, ein wenig verwischen zu<br />
lassen. Dieses kleine Detail verleiht dem<br />
n- Bild die Lebendigkeit.<br />
mer<br />
trax-<br />
Im Hintergrund sind verschiedenen Uten-<br />
4 Werkstatt<br />
silien der Werkstatt unscharf zu erkennen.<br />
Sie zeigen den räumlichen Kontext, ohne<br />
vom Hauptmotiv abzulenken.<br />
Fall<br />
ch.<br />
en<br />
BLITZLICHT?<br />
Die Lichtverhältnisse in der Werkstatt des<br />
Schmieds erforderten ISO 1600, um bei<br />
offener Blende eine Belichtungszeit von<br />
1/60 Sekunde zu erreichen. Es stellt sich<br />
also die Frage, warum kein Blitz eingesetzt<br />
wurde. Dafür gibt es zwei Gründe.<br />
Zum einen hätte der Blitz die Szene soweit<br />
aufgehellt, dass die Glut des Werkstücks<br />
kaum noch zu erkennen gewesen<br />
wäre. Zum anderen hätte die sehr kurze<br />
Leuchtdauer des Blitzes verhindert, das<br />
der Hammer verwischt dargestellt wird.<br />
Das leichte Rauschen bei der hohen ISO-<br />
Zahl ist daher gut zu verschmerzen.<br />
Canon EOS 1Ds MK II | 70–200 mm 1:2,8 | 70 mm | f2,8 | 1/60 s | ISO 1600<br />
Bildanalyse: Schmied bei der Arbeit 22 | 23<br />
Kürbisse sind wohl die Herbstdeko schlechthin. Diese beiden<br />
Exemplare fanden wir vor einem kleinen Restaurant auf Spiekeroog.<br />
Ob sie auf der ostfriesischen Insel gezüchtet wurden<br />
oder per Fähre vom Festland herüber geschafft werden mussten,<br />
ist nicht bekannt. Auf jeden Fall lässt der Regen die Oberflächen<br />
schön glänzen und die Farben sind besonders intensiv.<br />
HOFFMANN<br />
Photography<br />
19
Bilderwelten<br />
Rallyesport<br />
Sportfotografie ist immer eine Herausforderung. Autorallyes sind da keine<br />
Ausnahme. Besonders, wenn man keine Ahnung von den Abläufen hat. Wenn<br />
man aber einen Bekannten hat, der jemanden kennt ... Hier also eine kleine<br />
Auswahl an Bildern von der ADAC Rallye „Rund um die Sulinger Bärenklaue“.<br />
Fahrerlager<br />
Wenn man die Möglichkeit hat, sich im Fahrerlager<br />
zu bewegen, bieten sich unzählige Motive<br />
von verschiedenen Details der Fahrzeuge und der<br />
Arbeit der Mechaniker. Je nach Wetterlage reichen<br />
die Lichtverhältnisse unter den Zelten der<br />
Teams von „bescheiden“ bis hin zu „extrem kontrastreich“.<br />
Oder anders ausgedrückt: Das Licht ist<br />
eigentlich immer eine Herausforderung. Mit der<br />
Beschränkung auf enge Bildausschnitte ist man<br />
aber meistens auf der sicheren Seite.<br />
Wertungsprüfungen<br />
Als Hobbyfotograf oder wenn man keine offizielle<br />
Akkreditierung des Veranstalters hat, darf<br />
man sich während der Wertungsprüfungen aus<br />
Sicherheitsgründen nur in den ausgewiesenen<br />
Zuschauerbereichen aufhalten. Daher ist man<br />
meistens nicht allzu nah am Geschehen. Längere<br />
Brennweiten zwischen 200 mm und 600 mm bezogen<br />
auf Vollformat sollten aber in den meisten<br />
Fällen für formatfüllende Aufnahmen reichen. Die<br />
20 HOFFMANN<br />
Photography
HOFFMANN<br />
Photography<br />
21
Bilderwelten<br />
Aufnahmen der Fahrzeuge bei den Wertungsprüfungen<br />
entstanden durchweg mit dem 70–200<br />
mm sowie einem 300 mm Objektiv mit 1,4 x und<br />
2 x Konverter.<br />
Besonders attraktive Fotomöglichkeiten ergeben<br />
sich an scharfen Kurven oder Spitzkehren, da<br />
die Fahrzeuge dort vergleichsweise langsam sind.<br />
Belichtungszeiten von 1/500 Sekunde oder kürzer<br />
reichen dort für knackscharfe Aufnahmen völlig<br />
aus. Ein Einbeinstativ ist, wie so oft bei Sport- und<br />
Actionaufnahmen hilfreich, insbesondere, wenn<br />
große, schwere Objektive zum Einsatz kommen.<br />
Da die Fahrzeuge im Abstand weniger Minuten<br />
an den Zuschauerpunkten vorbeikommen,<br />
hat man genügend Gelegenheit, sich „einzuschießen“.<br />
Allerdings ist es während der einzelnen<br />
Wertungsprüfungen wegen der weiträumigen<br />
Absperrungen schwierig bis unmöglich, seinen<br />
Standpunkt zu verändern. Das ist nur zwischen<br />
den Wertungsprüfungen möglich.<br />
22 HOFFMANN<br />
Photography
Kolumne<br />
Abgewatschelt<br />
Louises Welt<br />
Fotobücher<br />
Fotobücher haben ja auf breiter<br />
Front den Schuhkarton als Präsentationsform<br />
von Fotos abgelöst. Und<br />
auch das Fotoalbum mit Fotoecken<br />
ist weitgehend out. Darüber will ich<br />
mich auch ganz bestimmt nicht beschweren.<br />
Fotobücher sind ein echter<br />
Fortschritt. Allerdings sind sie<br />
jetzt etwa das geworden, was früher<br />
einmal der Diaabend war. Erinnern Sie sich noch? 200 Fotos<br />
vom letzten Italienurlaub. Einige unscharf, falsch belichtet und<br />
auf dem Kopf stehend. Na gut, auf dem Kopf stehen die Bilder<br />
in einem Fotobuch eher selten. Aber sonst ...<br />
Ähnlich wie bei der Diashow können sich auch die Fotobuchproduzenten<br />
von heute offensichtlich von keinem ihrer<br />
Fotos trennen. Alle müssen rein ins Buch. Nur dass es heutzutage<br />
nicht 200 Fotos sondern 2000 sind. Gefühlt zumindest. 20<br />
Bilder auf jeder Seite des XXL-Buchs. Nicht viel größer als eine<br />
Briefmarke, aber davon sehr viele. Nicht zu vergessen auf jeder<br />
Seite ein Hintergrundbild. Von dem ist aber dank der vielen<br />
Briefmarken nicht allzuviel zu sehen. Ist vielleicht auch besser<br />
so, denn manch ein verwackeltes Meisterwerk verträgt es gar<br />
nicht, wenn es über eine ganze Doppelseite aufgezogen wird.<br />
Der einzige Trost für den Betrachter ist die Tatsache, dass die<br />
maximale Seitenzahl des XXL-Fotobuchs begrenzt ist. Die Fotobuchanbieter<br />
haben also Mitleid mit uns armen Seelen.<br />
Und dann die Gestaltung ...<br />
Seitenränder? Weißraum? Fehlanzeige. Das würde ja den<br />
Platz für die Fotos verringern. Also wird die wertvolle Papierfläche<br />
von oben bis unten und von links bis rechts mit Bildern<br />
zugepflastert. Damit das Auge auch ganz bestimmt keinen leeren<br />
Raum sehen muss. Ist ja schließlich ein Fotobuch und kein<br />
Leerbuch.<br />
Ach ja, und die Rahmen. Da bietet die Fotobuchsoftware<br />
doch so schöne Rahmen für jeden nur denkbaren Zweck. Die<br />
müssen natürlich auch alle eingesetzt werden. Wo kämen wir<br />
sonst hin? Was möglich ist, muss auch gemacht werden.<br />
Und ein bisschen Text muss natürlich auch sein. Informationen<br />
zu den Bildern schaden ja nicht. Das ist in Ordnung. Aber<br />
warum müssen die Texte in den 17 verschnörkelsten Schriften,<br />
die auf dem Rechner installiert sind, gesetzt werden? Und dann<br />
auch noch in den unterschiedlichsten Schriftgrößen.<br />
Ok, genug geschimpft.<br />
Es gibt glücklicherweise den Einen oder die Andere, der<br />
oder die erkannt hat, das weniger mehr ist. In jeder Hinsicht.<br />
Ihre Louise von Tharau<br />
HOFFMANN<br />
Photography<br />
23
Termine Fotokurse<br />
fototrainer<br />
4<br />
11. bis 13. Oktober <strong>2019</strong><br />
Fine-Art Natur<br />
4 Info & Anmeldung<br />
Fotokurse<br />
Wichtiger Hinweis: Die oben stehenden Fotokurse werden teilweise ohne<br />
Übernachtung/Verpflegung und teilweise mit Übernachtung und Frühstück<br />
oder auch Halb- bzw. Vollpension angeboten. Bitte beachten Sie in der Ausschreibung<br />
die eingeschlossenen Leistungen!<br />
24 HOFFMANN<br />
Photography
you<br />
Landschaftsfotografie intensiv (6 Lektionen)<br />
Alle Facetten der Landschaftsfotografie<br />
Beginn jederzeit, Laufzeit 12 Monate<br />
4 Info & Anmeldung<br />
Reisefotografie intensiv (6 Lektionen)<br />
Aus Urlaubsbildern werden Reisefotos<br />
Beginn jederzeit, Laufzeit 12 Monate<br />
4 Info & Anmeldung<br />
Grundlagen der Bildgestaltung (6 Lektionen)<br />
„Goldener Schnitt“ und mehr<br />
Beginn jederzeit, Laufzeit 12 Monate<br />
Die Welt der Farben (4 Lektionen)<br />
Farben als Gestaltungsmittel<br />
Beginn jederzeit, Laufzeit 12 Monate<br />
Wenn es Nacht wird (4 Lektionen)<br />
Fotografieren in der Dämmerung und nachts<br />
Beginn jederzeit, Laufzeit 12 Monate<br />
4 Info & Anmeldung<br />
4 Info & Anmeldung<br />
4 Info & Anmeldung<br />
Online-Kurse<br />
Entdecke die fotografische Vielfalt (6 Lektionen)<br />
Finden Sie Ihre fotografische Leidenschaft<br />
Beginn jederzeit, Laufzeit 12 Monate<br />
4 Info & Anmeldung<br />
Faszination Schwarz/Weiß<br />
Alle Facetten der S/W Fotografie<br />
Beginn jederzeit, Laufzeit 12 Monate<br />
4 Info & Anmeldung<br />
Alle Online-Kurse außer „Faszination Schwarz/Weiß“ sind auch in der Variante<br />
mit festen Anfangszeiten und einer Laufzeit von 4 oder 6 Wochen buchber.<br />
Beginn jeweils: 11. März 2<strong>02</strong>0, 3. Juni 2<strong>02</strong>0 und 16. September 2<strong>02</strong>0<br />
HOFFMANN<br />
Photography<br />
25
Termine Fotokurse in Syke und Bremen<br />
Kurse bei der<br />
VHS Diepholz<br />
Kurse bei der<br />
VHS Bremen<br />
Die Anmeldung für diese Kurse erfolgt bei der<br />
VHS Diepholz, entweder Online vhs-diepholz.de<br />
oder telefonisch unter 04242 / 976-4075<br />
Bitte Kursnummer angeben!<br />
Kurse Herbst <strong>2019</strong><br />
Beginn 07. November <strong>2019</strong><br />
In 7 Schritten zum besseren Bild Ausgebucht!<br />
Kurs-Nr. Steht noch nicht fest<br />
Grundlagen der Bildgestaltung<br />
4 Info<br />
18. Januar 2<strong>02</strong>0<br />
Basiswissen Fotografie Ausgebucht!<br />
Kurs-Nr. steht noch nicht fest<br />
Einstieg in die Fotografie<br />
4 Info<br />
Vorankündigung Frühjahr 2<strong>02</strong>0<br />
Kurs vorrausichtlich ab Januar buchbar<br />
14. März 2<strong>02</strong>0<br />
Basiswissen Fotografie<br />
Kurs-Nr. steht noch nicht fest<br />
Einstieg in die Fotografie<br />
23. April 2<strong>02</strong>0<br />
Vom Urlaubsbild zum Reisefoto<br />
Kurs-Nr. steht noch nicht fest<br />
Reisefotografie<br />
11. Juni 2<strong>02</strong>0 (Beginn)<br />
Farben machen Fotos<br />
Kurs-Nr. steht noch nicht fest<br />
Die Welt der Farben entdecken<br />
Die Anmeldung für diese Kurse erfolgt bei der<br />
VHS Bremen, entweder Online vhs-bremen.de<br />
oder telefonisch unter 0421 / 361-12345<br />
Bitte Kursnummer angeben!<br />
Kurse Herbst <strong>2019</strong><br />
16. November <strong>2019</strong><br />
Basiswissen Fotografie Ausgebucht!<br />
Kurs-Nr. 71-041<br />
4 Info<br />
11. Januar 2<strong>02</strong>0<br />
Basiswissen Fotografie<br />
Kurs-Nr. 71-041<br />
4 Info<br />
Digitale Bildbearbeitung<br />
17. November <strong>2019</strong><br />
Digitale Bildbearbeitung<br />
Kompakt I - Basiswissen<br />
Kurs-Nr. 71-810<br />
4 Info<br />
8. Dezember <strong>2019</strong><br />
Digitale Bildbearbeitung<br />
Kompakt II - Digitale Farbe<br />
Kurs-Nr. 71-811<br />
4 Info<br />
25 + 26. Jnauar 2<strong>02</strong>0<br />
Digitale Bildbearbeitung<br />
Intensiv<br />
Kurs-Nr. 71-812<br />
4 Info<br />
26 HOFFMANN<br />
Photography
Impressum<br />
25. – 29. November <strong>2019</strong><br />
Bildungsurlaub „Digitale Bildbearbeitung“<br />
Kurs-Nr. 71-806<br />
4 Info<br />
Vorankündigung Frühjahr 2<strong>02</strong>0<br />
Kurse voraussichtlich ab Dezember <strong>2019</strong> buchbar<br />
15. Februar 2<strong>02</strong>0<br />
Basiswissen Fotografie<br />
Kurs-Nr. 201M71-041<br />
4 Info<br />
26. April 2<strong>02</strong>0<br />
Basiswissen Fotografie<br />
Kurs-Nr. 201M71-042<br />
4 Info<br />
06. Juni 2<strong>02</strong>0<br />
Basiswissen Fotografie<br />
Kurs-Nr. 201M71-042<br />
4 Info<br />
Beginn 20. Juni 2<strong>02</strong>0<br />
In 7 Schritten zum besseren Bild<br />
Kurs-Nr. 201M71-115<br />
Grundlagen der Bildgestaltung<br />
4 Info<br />
Digitale Bildbearbeitung<br />
Herausgeber:<br />
Impressum<br />
Rainer und Simone Hoffmann<br />
Mühlenkamp 25<br />
28857 Syke<br />
Tel.: 04240 / 698<br />
24. – 28. Februar 2<strong>02</strong>0<br />
Bildungsurlaub „Digitale Bildbearbeitung“<br />
Kurs-Nr. 201M71-801<br />
4 Info<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Rainer Hoffmann<br />
Redaktion:<br />
Rainer Hoffmann<br />
Tel.: 04240 / 698<br />
E-Mail: rainer@hoffmann-photography.com<br />
Alle Fotos und Texte © Rainer & Simone Hoffmann. Jegliche<br />
Verwendung der Fotos oder Texte bedarf der ausdrücklichen<br />
schriftlichen Genehmigung durch die Autoren.<br />
Druckfehler vorbehalten.<br />
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01 / 2014 <strong>02</strong> / 2014 03 / 2014 04 / 2014 05 / 2014 06 / 2014<br />
01 / 2015 <strong>02</strong> / 2015 03 / 2015 04 / 2015 05 / 2015<br />
06 / 2015<br />
01 / 2016 <strong>02</strong> / 2016 03 / 2016 04 / 2016 05 / 2016 06 / 2016<br />
01 / 2017 <strong>02</strong> / 2017 03 / 2017 01 / 2018 <strong>02</strong> / 2018 03 / 2018<br />
28 HOFFMANN<br />
Photography
04 / 2018 05 / 2018 01 / <strong>2019</strong><br />
HOFFMANN<br />
Photography<br />
29