Schnappschuss 02/2019

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News Sneak Preview unseres neuen Buchs: Bildgestaltung Der große Fotokurs Ende November erscheint im Rheinwerk Verlag unter der Marke VierFarben unser neues Buch zum Thema Bildgestaltung. Dieses Projekt hat uns vom ersten Konzept bis zur Abgabe des Manuskripts mehr als ein Jahr lang beschäftigt. Rechtzeitig vor Weihnachten wird es im Buchhandel erhältlich sein. Das Konzept Wie schon in unserem Grundlagenbuch wird auch in „Bildgestaltung – Der große Fotokurs“ jeder Aspekt der Bildkomposition auf einer Doppelseite abgehandelt. Mehrere Hundert Beispielfotos helfen dem Leser, die Konzepte zu verstehen. Bildanalysen, Praxisseiten und Exkurse in die Bildbearbeitung runden das Buch ab. Unsere Erfahrungen aus vielen Kursen zur Bildgestaltung und die Fragen und Hinweise der Teilnehmer sind in das Buch eingeflossen. Daher werden Sie keine harten, festen Regeln finden sondern nur Orientierungshilfen. Denn mit ganz wenigen Ausnahmen gibt es zu allen vermeintlichen Regeln der Bildgestaltung auch Ausnahmen. Oder wie der amerikanische Physiker und Nobelpreisträger Richard P. Feynman einmal singemäß sagte: „Wenn es zu einer Regel eine Ausnahme gibt, ist es keine Regel“. Das Inhaltsverzeichnis Damit Sie einen Eindruck von den behandelten Themen bekommen, finden Sie auf der nächsten Seite das Inhaltsverzeichnis: Statische und dynamische Komposition BILDANALYSE Schmied bei der Arbeit Bei der Aufnahme haben Sie stets die Wahl, ob Sie das Motiv statisch oder dynamisch wiedergeben wollen. Überlegen Sie sich, welches Gefühl Ihr Bild transportieren soll. Ruhe und Beständigkeit erfordern meistens statische Kompositionen, Bewegung und Lebendigkeit werden durch einen dynamischen Bildaufbau unterstützt. Ob eine Komposition eher statisch, also ruhig und sachlich, oder dynamisch und energisch daherkommt, ist keine Frage von richtig oder falsch. Es geht dabei nur um die Wirkung, die Sie mit Ihrem Bild erzielen wollen. Beide Varianten haben ihre Berechtigung. Statisch vs. dynamisch Sie wissen bereits, das außermittige Kompositionen in den meisten Fällen dynamischer wirken als eine mittige Platzierung des Hauptobjekts. Aber es kommen noch weitere Faktoren ins Spiel, die dafür verantwortlich sind, ob ein Bild als statisch oder als dynamisch empfunden wird. Die beiden Fotos des gelben Mähdreschers sollen die Unterschiede verdeutlichen. Im direkten Vergleich wirkt die linke Aufnahme deutlich weniger lebhaft als das rechte Bild, obwohl die große Landmaschine außermittig ins Bild gesetzt wurde. Der Unterschied kommt durch die Perspektive zustande. Das linke Bild wurde aus Augenhöhe und direkt von der Seite aufgenommen. Daher zeigt es keine ausgeprägte perspektivische Verjüngung. Außerdem ist die Ansicht des Mähdreschers recht konventionell. So haben wir alle schon eine dieser imposanten Maschinen gesehen. Das rechte Bild wurde dagegen aus unmittelbarer Nähe mit einem Weitwinkelobjektiv aufgenommen. Das wuchtige Vorderrad wirkt dadurch überproportional groß. Und obwohl der Mähdrescher gar nicht fährt, ergibt sich eine scheinbare Bewegungsrichtung von links nach rechts. Auch der enge Bildausschnitt trägt zur dynamischen Wirkung des Bildes bei. Auf der nächsten Seite sehen Sie zwei Fotos von Bantry House, einem Herrenhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert im Südwesten Irlands. Beide Bilder sind sehr symmetrisch aufgebaut. Dennoch wirkt nur die linke Aufnahme statisch. Die rechte ist dagegen trotz des hohen Grades an Symmetrie erheblich schwungvoller. Der Grund liegt wieder in der ungewöhnlicheren Perspektive mit den ausgeprägten Fluchtlinien der Treppe, die auf das Haus im Hintergrund zulaufen. Die etwa auf der Linie des Goldenen Schnitts in das Bild eingepasste Person tut ein Übriges, um dem Bild eine gute Dynamik zu verleihen. Schräg Bei der Aufnahme des historischen Zuges wurde die Kamera einfach schräg gehalten. Auch das ist ein probates Mittel, einem Bild Dynamik zu verleihen. Allerdings sollten Sie dieses Stilmittel eher sparsam einsetzen, da es sonst sehr schnell zur bloßen Masche wird. UNTERSICHT Ungewöhnliche Perspektiven, wie die leichte Untersicht auf die Löwenskulptur, wirken fast immer deutlich dynamischer als die normalen Ansichten aus Augenhöhe. Aber wie in den meisten Fällen kommen auch hier mehrere Aspekte zusammen, die zu der Bildwirkung führen. Da sind zum einen die durch die Ausrichtung der Kamera zwangsläufigen stürzenden Linien, die hier ganz bewusst nicht korrigiert wurden. Zum anderen ist es die Präsenz und Größe des Löwen. Seine blaugraue Farbe scheint so gar nicht zu den Gebäuden im Hintergrund zu passen. Aber gerade das macht ihn so präsent und kraftvoll. Auch die Reflexe auf der glänzenden Oberfläche tragen erheblich zu dem Eindruck von Stärke bei. Kapitel 9: Bildkomposition 24 | 25 Menschen bei handwerklicher Arbeit sind immer eindrucksvolle Motive. Das gilt besonders für Berufe, die nicht mehr so üblich sind. Einen Schmied gab es früher in jedem Dorf. Heute beherrschen nur noch wenige Menschen dieses Handwerk. 3 1 1 Glühendes Eisen Das gelb und rot glühende Eisen, das ge de aus dem Feuer gekommen ist, bildet optischen Mittelpunkt des Bildes. Die F be wiederholt sich in der Glut des Ofen Hintergrund. 2 Amboss Der alte Amboss hat durch jahrzehntela ge Bearbeitung mit dem Schmiedeham diverse Furchen und Scharten davonge gen. Das führt zu einer interessanten Te Hier und da wird das Schmiedehandwerk in seiner ursprünglichen Form noch gepflegt. In diesem ist es allerdings eine Vorführung in einem Freilichtmuseum. Das tut dem Bild aber keinen Abbru Dass der Schmied sein Handwerk beherrscht, wird durch den gezielten und keineswegs zögerlich Schwung des Hammers sehr deutlich. 2 4 18 HOFFMANN Photography
Kolumne Infos zum Buch ca. 340 Seiten, gebunden, in stabiler Fadenheftung. Großes Bildbuchformat 21 x 24 cm, mit Lesebändchen. Hochwertig in Farbe gedruckt auf matt gestrichenem Bilderdruckpapier (135 g). Attraktives Layout. Mit zahlreichen Originalfotografien, anschaulichen Vergleichsbildern, Grafiken und Infokästen. Mit praktischen Übungen Kurz belichtet Wasserflugzeug Buch ca. € 39,90 Überall im Buchhandel E-Book ca. € 35,90 Nur beim Rheinwerk Verlag erhältlich Bundle Buch + E-Book ca. € 44,90 Nur beim Rheinwerk Verlag erhältlich U 1. In 7 Schritten zum besseren Bild 2. Technik 3. Das Motiv an sich 4. Licht 5. Farbe 6. Rahmen 7. Grundelemente 8. Perspektive und Raum 9. Bildkomposition 10. Reflexion 11. Bilder präsentieren Tofino auf Vancouver Island ist ein ziemlich verschlafenes Nest. Aber es hat einen kleinen Wasserflughafen mit Verbindungen nach Vancouver und anderen Orten am Festland. Auch Rundflüge werden natürlich angeboten. Neben Maschinen des Typs DeHavilland Canada Beaver sind es vor allem, wie im Bild oben, kleine Cessnas, die man hier sieht. Herbstdeko tur des Stahls und zu interessanten Spiegelungen in der Oberfläche des Ambosses. raden ars im Die Belichtungszeit von 1/60 Sekunde war 3 Hammer in Bewegung lang genug, um den Hammer, der auf das Werkstück klopft, ein wenig verwischen zu lassen. Dieses kleine Detail verleiht dem n- Bild die Lebendigkeit. mer trax- Im Hintergrund sind verschiedenen Uten- 4 Werkstatt silien der Werkstatt unscharf zu erkennen. Sie zeigen den räumlichen Kontext, ohne vom Hauptmotiv abzulenken. Fall ch. en BLITZLICHT? Die Lichtverhältnisse in der Werkstatt des Schmieds erforderten ISO 1600, um bei offener Blende eine Belichtungszeit von 1/60 Sekunde zu erreichen. Es stellt sich also die Frage, warum kein Blitz eingesetzt wurde. Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen hätte der Blitz die Szene soweit aufgehellt, dass die Glut des Werkstücks kaum noch zu erkennen gewesen wäre. Zum anderen hätte die sehr kurze Leuchtdauer des Blitzes verhindert, das der Hammer verwischt dargestellt wird. Das leichte Rauschen bei der hohen ISO- Zahl ist daher gut zu verschmerzen. Canon EOS 1Ds MK II | 70–200 mm 1:2,8 | 70 mm | f2,8 | 1/60 s | ISO 1600 Bildanalyse: Schmied bei der Arbeit 22 | 23 Kürbisse sind wohl die Herbstdeko schlechthin. Diese beiden Exemplare fanden wir vor einem kleinen Restaurant auf Spiekeroog. Ob sie auf der ostfriesischen Insel gezüchtet wurden oder per Fähre vom Festland herüber geschafft werden mussten, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall lässt der Regen die Oberflächen schön glänzen und die Farben sind besonders intensiv. HOFFMANN Photography 19
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