Verfahrenstechnik 11/2019
Verfahrenstechnik 11/2019
Verfahrenstechnik 11/2019
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19098<br />
<strong>11</strong><br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
November <strong>2019</strong><br />
Motor-Management<br />
Kritische Lastzustände sofort erkennen<br />
Top-Thema Food & Beverage<br />
Nachhaltige Lösungen für die<br />
Lebensmittelindustrie<br />
Filtration<br />
Kontinuierlicher und nahezu<br />
wartungsfreier Trennprozess<br />
Special SPS<br />
Aktuelle Highlights der<br />
industriellen Automation
Regeln – Absperren – Sichern – Ableiten – Systemtechnik<br />
Vielfalt, Sicherheit, Performance –<br />
Ihr starker Partner in der Prozess-Industrie!<br />
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mit Schweißenden sowie als Zwischenflansch-Gewindeaugen-<br />
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austauschbarer, variierbarer Innengarnitur!<br />
■ STEVI ® Pro, das Hochleistungs-Stellventil, Edelstahl-Variante<br />
jetzt auch mit Edelstahl-Faltenbalg!<br />
■ FABA ® Supra MD PN 63-160, das Faltenbalg-Absperrventil,<br />
jetzt auch für Mitteldruck<br />
■ SAFE, ab sofort alle Sicherheitsventil-Varianten auf Wunsch in<br />
Edelstahl sowie bis DN 250 auch inkl. Edelstahl-Faltenbalg<br />
■ CONA ® S, der Schwimmer-Kondensatableiter, jetzt auch als<br />
Power-Version, mit erhöhter Leistung für Differenzdrücke<br />
bis 32 bar in einem Kapazitätsbereich von >10.000 kg/h!<br />
■ CONA ® P, der neue Pump-Kondensatableiter<br />
■ CONLIFT ® , der neue mechanische Kondensatheber – jetzt auch<br />
als gegossene Variante<br />
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EDITORIAL<br />
Sauber g’schafft<br />
Rückstände von Reinigungsmitteln in Fisch, Keime in Milch, Käse<br />
und Wurstwaren … manchmal kann einem wirklich der Appetit<br />
vergehen, wenn man sich die aktuellen Lebensmittelskandale<br />
ansieht. Bei der Milch war eine defekte Dichtung an der Produktionsanlage<br />
schuld, beim Wursthersteller wurden zunächst wiederholt<br />
Keime nachgewiesen und dann bei einer späteren Überprüfung<br />
vergammelte Ware, Schimmel, Fäulnis und Gestank festgestellt. Wie<br />
das Reinigungsmittel in den tiefgekühlten Pangasius kam, ist noch<br />
unklar – mal abgesehen davon, dass der Fisch an sich schon stark mit<br />
Schadstoffen belastet ist.<br />
Bei den meisten Vorfällen ist mangelnde Hygiene die Ursache. In der<br />
Produktion und auch beim anschließenden Abfüllen und Verpacken<br />
geht es vor allem um die Reinigung der Komponenten und Anlagen.<br />
Die Bildung von Belägen und Biofilmen muss vermieden werden,<br />
das setzt leichte Zerlegbarkeit und Totraumoptimierung voraus.<br />
Weitere Problemzonen sind die Arbeitsflächen und die Böden, die<br />
ebenfalls professionelle Reinigung erfordern. Und in Einzelfällen<br />
empfiehlt sich sogar der Einsatz spezialisierter Reinigungsdienstleister,<br />
wenn dem Betrieb fachlich qualifizierte Mitarbeiter und die<br />
entsprechende Ausrüstung fehlen.<br />
Infos zu allen Aspekten rund um das Thema<br />
„Reinigung in der Lebensmittelindustrie“<br />
bekommen Sie in unserem Top-Thema ab<br />
Seite 19. Hier erfahren Sie auch, was es auf der<br />
Brau in Nürnberg zu sehen gibt. Und für Auto -<br />
matisierungsexperten haben wir ab Seite 40 ein<br />
Special zur SPS in Nürnberg, die den digitalen<br />
Wandel in den Mittelpunkt stellt.<br />
Eva Linder<br />
Chefredakteurin<br />
e.linder@vfmz.de<br />
Explosionsgeschützte<br />
Separatoren<br />
und Dekanter<br />
Sichereund effiziente Verarbeitung<br />
von brennbaren<br />
Flüssigkeiten<br />
Explosionsgeschützte Dekanter und<br />
Separatoren vonGEA sind mit zertifizierten<br />
elektrischen Komponenten<br />
und einer Sicherheitsverriegelung<br />
für hohe Schwingungen versehen.<br />
Sie eignen sichzur Verwendung in<br />
Umgebungen der Zonen 1und 2.<br />
Es stehen Versionen für alle gängigen<br />
internationalen Normen<br />
(ATEX, IEC-Ex, NEC)<br />
zur Verfügung.<br />
Wirbieten unterschiedliche<br />
Ausführungen und Trommelgrößen.<br />
Kontaktdaten<br />
finden Sie unter:<br />
gea.com/contact
INHALT<br />
22 24 44<br />
Flexibel: Abfüllpumpen im Endloskolben-<br />
Prinzip sorgen für eine besonders<br />
scherarme Förderung<br />
Sauber: Für sichere Analysenergebnisse ist<br />
die rückstandsfreie Aufbereitung von<br />
Laborglas eine Grundvoraussetzung<br />
Digital: Prozessinformationen durch eine<br />
offene Automatisierung einfacher nutzbar<br />
machen<br />
AKTUELLES<br />
6 Die Verfahrensingenieurin – Diana Wolf<br />
7 Personen, Märkte, Unternehmen<br />
8 Seminare, Tagungen, Kurse<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
12 Kühlwasserfiltration entfernt Feststoffe aus Flüssigkeiten<br />
14 Produktinformationen<br />
TOP-THEMA FOOD & BEVERAGE<br />
18 BrauBeviale: Internationale Getränkeindustrie zu Gast in<br />
Nürnberg<br />
20 Kapselfüllmaschine mit schnellen Formatwechseln und<br />
hohem Output<br />
22 Kontinuierliche Abfüllung von stückigen Saucen in<br />
Schlauchbeutel<br />
24 Laborspüler bei Dr. Oetker ermöglichen rückstandsfreie<br />
Ergebnisse<br />
26 Längere Standzeit von Sterilfiltern sorgt für mehr<br />
Nachhaltigkeit<br />
28 Professionelle Reinigung und Desinfektion in der<br />
Lebensmittelindustrie<br />
30 HACCP-Aspekte für die Bodenreinigung in der<br />
Nahrungsmittelproduktion<br />
19 Produktinformationen<br />
SPECIAL SPS<br />
38 TITEL Motormanager stellt Daten ohne zusätzliche<br />
Sensorik zur Verfügung<br />
40 Weiter auf Erfolgskurs: 30. Jubiläum der SPS<br />
42 Multifunktionaler Sensor für Füllstand, Grenzwert und<br />
Temperatur<br />
44 Mit offenen Schnittstellen die Digitalisierung in der<br />
Prozessindustrie vorantreiben<br />
46 Mechatronische Antriebe in der Herstellung von<br />
Infusionslösungen<br />
41 Produktinformationen<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
36 Impressum<br />
50 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />
51 Vorschau<br />
ANZEIGE<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
32 Sichere Förderung von heißer Schwefelsäure<br />
34 Produktinformationen<br />
TITELBILD<br />
Phoenix Contact GmbH &<br />
Co. KG, Blomberg<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
AKTUELLES I PERSÖNLICH<br />
Die Verfahrensingenieurin<br />
DIANA WOLF<br />
Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit?<br />
Die vielfältigen Aufgaben, die ständige<br />
Weiterentwicklung und Optimierung von<br />
komplexen Prozessen und das intensive<br />
Zusammenarbeiten mit Menschen aus<br />
den unterschiedlichsten Bereichen. Ich<br />
lerne ständig neu dazu und erweitere<br />
somit stetig meinen Horizont. Perfekt für<br />
mein Motto: Stillstand ist Rückschritt! Es<br />
ist nicht immer einfach, alle mitzunehmen,<br />
aber gerade diese Herausforderung<br />
macht jeden Tag spannend und anders.<br />
Entwicklungsprojekte in der <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
sind sehr vielschichtig, man muss<br />
viele Grundlagen erarbeiten, aber immer<br />
das große Ganze im Auge behalten. Veränderungen<br />
beeinflussen oft nicht nur einen<br />
Parameter, sondern viele. Die Kunst besteht<br />
darin, dort den Überblick zu behalten<br />
und das Projekt in technischer und<br />
wirtschaftlicher Hinsicht in die richtige<br />
Richtung zu leiten.<br />
Sie haben neben Vollzeitjob mit vielen<br />
Auslandsreisen und Schwangerschaft<br />
promoviert. Würden Sie das im nächsten<br />
Leben wieder tun?<br />
Nie wieder! Es waren die härtesten drei<br />
Jahre in meinem Leben, in denen der<br />
Mann, die Familie, Freunde und auch<br />
Hobbies extrem zurückstecken mussten.<br />
Ich habe auch nur den engsten Familienund<br />
Freundeskreis von meinem Vorhaben<br />
unterrichtet, um nicht ständigen Rückfragen<br />
aus dem Umfeld ausgesetzt zu sein.<br />
Die mir nahestehenden Menschen mussten<br />
aber wissen, warum ich so wenig Zeit<br />
hatte und vor allem, warum die Familienplanung<br />
hintenanstand.<br />
Zum Glück hatte ich für den praktischen<br />
Teil der Promotionsarbeit viel Unterstützung<br />
durch studentische Abschlussarbeiten,<br />
die aber auch betreut werden mussten.<br />
Das lief dann unterwegs auf Dienstreisen<br />
per Mobiltelefon und Mail, Zwischenberichte<br />
und deren Korrektur wurden<br />
nach Feierabend und am Wochenende<br />
bearbeitet. Das Schreiben der Arbeit lief so<br />
ab, dass samstags und sonntags der<br />
Wecker um 7:00 Uhr klingelte und je nach<br />
Tagesform acht oder mehr Stunden daran<br />
gearbeitet wurde. Ein zweites Mal in dieser<br />
Form unvorstellbar …<br />
Was sollten Arbeitgeber/die Politik Ihrer<br />
Meinung nach tun, um mehr Frauen in<br />
Ingenieurberufe zu bekommen?<br />
Ganz ehrlich: ich glaube Arbeitgeber und<br />
Politik sind da nicht die richtigen Instrumentarien.<br />
Der Grundstein wird in meinen<br />
Augen viel früher gelegt: im Elternhaus<br />
und in der Schule. Warum lernen die<br />
Mädchen eher kochen von der Mama,<br />
anstatt mit dem Papa auch mal am Auto<br />
herumzuschrauben? In der Schule sollten<br />
die naturwissenschaftlichen Fächer dringend<br />
lebendiger gestaltet werden und die<br />
vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in<br />
praktischen Projekten aufgezeigt und erarbeitet<br />
werden. Dann wird man allgemein<br />
die Begeisterung für die Ingenieurberufe<br />
steigern können.<br />
Es sollte einfach selbstverständlicher dargestellt<br />
werden, dass auch Frauen in klassischen<br />
Männerberufen erfolgreich sein<br />
können. Genauso sollte es aber auch bei<br />
Männern sein, die in klassischen Frauenberufen<br />
arbeiten. Das beste Beispiel für<br />
die oftmals einseitige Betrachtung war die<br />
Einführung des Girls Day – grundsätzlich<br />
eine wirklich tolle Sache, die sich die Politik<br />
da ausgedacht hat. Warum hat es aber<br />
zehn Jahre gedauert, auch einen Boys Day<br />
zu etablieren? Das Denken in diesem Bereich<br />
zu ändern, wird noch dauern. Die<br />
Veränderung in den Köpfen ist die größte<br />
Nuss, die es zu knacken gilt.<br />
Sie reiten, radeln, kochen, tanzen und<br />
trainieren eine Männertanzgruppe. Hat<br />
Ihr Tag 48 Stunden oder wie bringen Sie<br />
das – plus Ihren Job – unter einen Hut?<br />
Das fragen mich tatsächlich viele Leute.<br />
Vor Kurzem habe ich sogar noch meinen<br />
Motorradführerschein gemacht – auch<br />
noch nebenher. Irgendwie ist es letzten<br />
Endes eine Frage der Organisation und des<br />
Lebensstils, bei dem man sich wohl fühlt.<br />
Nicht nur bei der Arbeit müssen die Projekte<br />
gut vorangehen, auch das Leben ist<br />
eine Art Projekt. Dies gilt es so auszufüllen,<br />
wie jeder kann und möchte. Im Moment<br />
fühle ich mich sehr wohl dabei, dass die<br />
Tage mit vielen Aktivitäten versehen sind.<br />
Sie haben in Geisenheim im Rheingau<br />
Getränketechnologie studiert. Verraten<br />
Sie uns Ihr Lieblingsgetränk?<br />
Auch da liebe ich die unendliche Vielfalt, die<br />
das Spektrum der Getränke bietet. Aber wenn<br />
ich mich auf eine Richtung festlegen muss,<br />
dann trockener Wein und herbes Bier –<br />
ungemischt und in reiner Form. (eli)<br />
Dr.-Ing. Diana Wolf ist<br />
bei der Mewa Textil-<br />
Service AG & Co. Management<br />
OHG in der Abteilung<br />
Umwelt- und <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
verantwortlich für<br />
F&E-Projekte<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
AKTUELLES<br />
Pharmaceutical Circle bei Fette Compacting<br />
Mehr als 150 geladene Gäste diskutierten beim<br />
ersten Pharmaceutical Circle der Firma Fette<br />
Compacting in Schwarzenbek unter dem<br />
Motto „Agile Pharmaceutical Production –<br />
From Vision to Action“ über Trends in<br />
der Pharmaindustrie und Herausforderungen<br />
in der Solidaproduktion.<br />
Ein Highlight des<br />
Branchen-Events war die Vorstellung<br />
der Tablettenpresse<br />
F10i – die i-Serie von Fette Compacting<br />
steht seit Jahrzehnten für<br />
eine produktive, flexible und zuverlässige<br />
Tablettenproduktion und soll jetzt noch mehr Möglichkeiten<br />
bieten. Die F10i ist ein flexibler und leistungsstarker Einfachrundläufer<br />
für kleine Batches, optional auch für hochaktive<br />
Substanzen. Produzenten können die Tablettenpresse schnell an<br />
unterschiedliche Anforderungen anpassen. Olaf J. Müller (Bild),<br />
CEO LMT Group und Division President Fette Compacting, zog im<br />
Anschluss an die Veranstaltung ein motivierendes Fazit: „Wir waren<br />
sehr gespannt darauf, wie die Branche den ersten Pharmaceutical<br />
Circle annehmen würde. Expertengespräche auf hohem Niveau,<br />
intensiver Austausch in Diskussionen, Networking und Praxisworkshops<br />
– unsere Erwartungen sind übertroffen worden und die<br />
Rückmeldungen unserer Gäste ermutigen uns, das Format weiterzuentwickeln<br />
und künftig auch international umzusetzen.“<br />
www.fette-compacting.de<br />
Sero Pumpsystems feiert 125. Jubiläum<br />
Mit Gästen und Gratulanten aus aller Welt feierte die Sero Pumpsystems<br />
GmbH in Meckesheim vor Kurzem ihr 125-jähriges Bestehen.<br />
Das Familienunternehmen, das sich auf die Entwicklung, die<br />
Herstellung und den weltweiten Vertrieb<br />
von Seitenkanalpumpen spezialisiert<br />
hat, hatte zu einem großen Fest<br />
mit Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern<br />
eingeladen. Seitenkanalpumpen<br />
stehen für die Förderung<br />
kleiner Medienmengen unter hohen<br />
Drücken, für Selbstansaugung, Gasmitförderung<br />
und niedrige Haltedruckhöhen.<br />
„Unser Unternehmen ist heute<br />
der einzige Pumpenhersteller weltweit,<br />
der sich ausschließlich auf die Technologie<br />
der Seitenkanalpumpe konzentriert<br />
und diese konsequent weiterentwickelt“,<br />
positioniert Beate Zientek-Strietz<br />
(Bild), Geschäftsführerin der Sero Pumpsystems<br />
GmbH, das Unternehmen im<br />
internationalen Pumpenmarkt.<br />
www.seroweb.com<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
26. - 28.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong><br />
Halle 7 | Stand 690<br />
Was hat eine aufregende Haarfarbe<br />
mit Blutanalysen im Labor zu tun?<br />
Bei beiden macht Fluid Control Technik von Bürkert den entscheidenden<br />
Unterschied. Unsere Lösungen halten bei der Herstellung<br />
von Haarpflegemitteln die Inhaltsstoffe penibel auseinander. So wird<br />
es einfach, mit schönem Haar zu glänzen. Und im Labor trennen<br />
Bürkert-Systeme mit kompromissloser Präzision die Analyse-Medien.<br />
Das sichert verlässliche Diagnosen. Wo immer Gase und Flüssigkeiten<br />
ins Spiel kommen, vertrauen Spezialisten aller Branchen<br />
auf Lösungen von Bürkert. Weil wir Ideen liefern, die den Unterschied<br />
machen.<br />
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SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />
Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />
FORUM Brandschutz 14./15.<strong>11</strong>.19,<br />
Darmstadt<br />
KURS Konfiguration und Bedienung von<br />
Kompaktreglern<br />
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Explosionsschutzbeauftragten<br />
SCHULUNG Fließverhalten von Pulvern und<br />
Schüttgütern<br />
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Fulda<br />
19.–21.<strong>11</strong>.19,<br />
Möhnesee<br />
25.<strong>11</strong>.19,<br />
Essen<br />
KOLLOQUIUM Prozessanalytik 25.–27.<strong>11</strong>.19,<br />
Marl<br />
TAGUNG 13. VDMA Kühlturmtagung 28.<strong>11</strong>.19,<br />
Frankfurt/M.<br />
SEMINAR Feststoffanalytik 28.<strong>11</strong>.19,<br />
Kamp-Lintfort<br />
FORTBILDUNG Verfahrenstechnische<br />
Anlagenplanung in der Praxis<br />
05./06.12.19,<br />
Wuppertal<br />
WEITERBILDUNG Ex-Schutz im Anlagenbau 10./<strong>11</strong>.12.19,<br />
Essen<br />
G+H, Tel. 0621/502-292,<br />
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Jumo, Tel. 0661/6003-0,<br />
www.jumo.net<br />
Inburex, Tel. 02381/973<strong>11</strong>-0,<br />
www.inburex.com<br />
Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />
www.hdt-essen.de<br />
Dechema, Tel. 069/7564-0,<br />
www.dechema.de<br />
VDMA, Tel. 069/6603-1468,<br />
www.vdma.org<br />
CEM, Tel. 02842/96440,<br />
www.cem.de<br />
Technische Akademie Wuppertal, Tel. 0202/7495-0,<br />
www.taw.de<br />
Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />
www.hdt-essen.de<br />
Armaturenhersteller AVA und ASA kooperieren<br />
Die Armaturen Vertrieb Alms GmbH (AVA) und die Armaturen-<br />
Service Alms GmbH (ASA) sind vor Kurzem noch näher zusammengerückt<br />
und haben ihre Kompetenzen gebündelt. AVA eröffnete<br />
einen weiteren Verkaufs- und Lagerstandort in Gelsenkirchen,<br />
sodass AVA und ASA auf einem gemeinsamen Gelände<br />
einen umfassenden Armaturenvertrieb mit Serviceleistungen<br />
und Modifikationen anbieten. AVA ist seit Jahrzehnten Großhändler<br />
für Industriearmaturen nach DIN- und ASME-Standards<br />
in Europa. Das in zweiter Generation von Frank Alms geführte<br />
Familienunternehmen bedient weltweit Kunden aus der Chemie,<br />
der Petrochemie, dem Anlagenbau und der Kraftwerkstechnik.<br />
Die im Jahr 1984 gegründete ASA mit Sitz in Gelsenkirchen komplettiert<br />
als Tochterfirma den Service aus einer Hand und ist spezialisiert<br />
auf Armaturenmodifikationen und Reparaturen.<br />
www.ava-alms.de<br />
Vogelsang erweitert Produktionskapazitäten<br />
Die Vogelsang GmbH & Co. KG hat ihren Hauptsitz in Essen/Oldb. um eine neue Produktionshalle mit<br />
mehr als 4 300 m 2 Fläche ausgebaut. Die Halle wurde im August in Betrieb genommen. In dem Neubau,<br />
ausgerichtet für mehr als 30 Bearbeitungszentren<br />
sowie über<br />
40 CNC-Drehmaschinen, werden<br />
die Präzisionsbauteile für die<br />
Pumpen, Zerkleinerungstechnik<br />
und Feststoffdosierung gefertigt.<br />
„Mit der neuen Produktionshalle<br />
erweitern wir noch einmal unsere<br />
Kapazitäten am Stammsitz. Ziel<br />
war es, die Produktion agiler zu<br />
gestalten und so der guten Auftragslage<br />
von Kunden aus dem<br />
In- und Ausland gerecht zu<br />
werden“, sagt Harald Vogelsang,<br />
Geschäftsführer der Vogelsang<br />
GmbH & Co. KG.<br />
www.vogelsang.info
AKTUELLES<br />
Hosokawa Alpine eröffnet Joint Venture in<br />
Brasilien<br />
Hosokawa Alpine eröffnet<br />
ein Joint Venture in<br />
Brasilien. Die SAPS Ltda.<br />
(Advanced Solid Processing<br />
Services) in São Paulo<br />
ist spezialisiert auf die<br />
Zerkleinerung und Verarbeitung<br />
pulverförmiger<br />
Produkte.<br />
Das Joint Venture wurde<br />
gemeinsam mit Dynamic<br />
Air, einem Spezialisten für<br />
die pneumatische Förderung<br />
von trockenen Schüttgütern aus Brasilien gegründet. Als<br />
Lohnverarbeiter bietet SAPS seine umfangreichen Services ab sofort<br />
auf dem südamerikanischen Markt an. Das Werk verfügt über<br />
die neuesten Mahlanlagen und ist an die größte und modernste<br />
Pilotanlage Lateinamerikas für die Verarbeitung von Schüttgütern<br />
angeschlossen. Auch ein vollausgestattetes Prüflabor für die Pulveranalyse<br />
ist auf dem Gelände vorhanden.<br />
www.hosokawa-alpine.de<br />
Watson-Marlow mit neuem Servicecenter<br />
Die Watson-Marlow<br />
Fluid Technology<br />
Group stärkt den<br />
Kundendienst für<br />
ihre Schlauchpumpen<br />
und hat dazu<br />
am Standort Rommerskirchen<br />
ein neues Servicecenter in Betrieb genommen.<br />
In der neu errichteten Werkstatt will der englische Pumpenhersteller<br />
seinen Kunden in Deutschland für die Schlauchpumpen des<br />
Geschäftsbereiches Watson-Marlow Pumps ab sofort umfangreiche<br />
Diagnose- und Reparaturservices anbieten. Die Reparaturen der<br />
Sinuspumpen des Geschäftsbereiches Masosine werden weiterhin<br />
am Produktionsstandort in Ilsfeld durchgeführt.<br />
Focus-on: intelligenter Prozessknoten für<br />
Industrie 4.0<br />
Krohne und Samson haben vor<br />
Kurzem unter dem Namen Focus-on<br />
ein gemeinsames Unternehmen<br />
zur Entwicklung, Produktion und<br />
Vermarktung autonomer Aktoren<br />
für die Prozessindustrie 4.0 gegründet.<br />
Mit der Verkündung der Partnerschaft<br />
wurde erstmalig eine<br />
Innovation vorgestellt, die Ventilund<br />
Messtechnik mit einzigartigen<br />
Diagnose- und Regelfunktionen in<br />
einem Gerät vereinen soll. Diese Kombination aus Prozessinstrumentierung<br />
und -regelung bezeichnen die Partner als den weltweit<br />
ersten intelligenten Prozessknoten für die Prozessindustrie. Der<br />
Ausbau zur strategischen Partnerschaft in der Prozessinstrumentierung<br />
und die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens wurde<br />
von den CEOs Stephan Neuburger, Krohne (Bild l.), und Dr. Andreas<br />
Widl, Samson, initiiert: „Im Zeitalter der Digitalisierung kann man<br />
große Innovationen nur gemeinsam stemmen“, zeigt sich Widl<br />
überzeugt, „hier kooperieren zwei Partner vertrauensvoll und auf<br />
Augenhöhe“. „Wir haben unsere Ideen zusammengeführt und daraus<br />
ist Focus-on entstanden, das mit dem intelligenten Prozessknoten<br />
als erstem Produkt unsere innovativen Ansätze zur dezentralen<br />
Regelung und zur vorausschauenden Wartung bündelt“,<br />
ergänzt Neuburger. Der Verkaufsstart für den intelligenten Prozessknoten<br />
ist für das erste Quartal 2020 angekündigt.<br />
www.focus-on-process.de<br />
anz-90-130-vfm_Layout 1 18.02.18 14:00 Seite 1<br />
www.wmftg.de<br />
25 Jahre Gefahrstofflagerung bei Asecos<br />
Seit 25 Jahren steht das Unternehmen Asecos mit Stammsitz in<br />
Gründau für die sichere Lagerung von Gefahrstoffen am Arbeitsplatz.<br />
Mit den Feierlichkeiten zum Jubiläum<br />
wurde im Sommer das neue Bürogebäude<br />
eingeweiht. Seit 1994 bietet die<br />
Asecos GmbH ihren Kunden hochwertige<br />
Produkte und intelligente Lösungen im<br />
Umgang mit Gefahrstoffen – innerhalb<br />
und außerhalb von Gebäuden. Das breit<br />
aufgestellte Produktportfolio umfasst<br />
Sicherheits- und Druckgasflaschenschränke,<br />
Gefahrstoffarbeitsplätze und<br />
Absauganlagen sowie Sorbents, Wannensysteme<br />
bis hin zu Gefahrstoffcontainern.<br />
www.asecos.com<br />
www.ruwac.de<br />
05226-9830-0<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong> 9<br />
Ruwac.indd 1 12.03.2018 15:56:13
AKTUELLES<br />
Fagus-Grecon weiterhin auf Kurs<br />
Der erfolgreiche Geschäftsverlauf der vergangenen Jahre setzt sich<br />
für die Firma Fagus-Grecon Greten GmbH & Co. KG aus Alfeld auch<br />
in der ersten Hälfte des aktuellen Geschäftsjahres fort. „Wir sind<br />
sehr zuversichtlich, unsere hochgesteckten Ziele auch in diesem<br />
Jahr erreichen zu können“, so der kaufmännische Geschäftsführer<br />
Uwe Kahmann.<br />
Mit der in diesem<br />
Monat erfolgten<br />
Inbetriebnahme<br />
einer weiteren<br />
Produktionshalle<br />
stellt das Unternehmen<br />
die Zeichen<br />
konsequent<br />
auf Wachstum.<br />
Eine signifikante<br />
Steigerung der Wirtschaftlichkeit und des Umweltschutzes verspricht<br />
die Installation einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Mit<br />
der Nennleistung von 100 Kilowatt peak (kWp) deckt das Unternehmen<br />
ca. zehn Prozent seines Energiebedarfes mit umweltfreundlichem<br />
Strom. Dadurch soll eine Minderung des CO 2<br />
-Ausstoßes<br />
gegenüber herkömmlich produziertem Strom von 48 000 kg<br />
pro Jahr realisiert werden.<br />
www.fagus-grecon.com<br />
15 Jahre Exner Process Equipment<br />
Was vor 15 Jahren mit der Übernahme einer reinen Komponentenfertigung<br />
begann, hat sich zu einem dynamischen Unternehmen<br />
entwickelt: Die Firma Exner Process Equipment ist heute ein international<br />
agierender<br />
Anbieter hochwertiger<br />
Armaturen zur<br />
pH-Wert-Messung und<br />
optischer Sensoren<br />
zur Bestimmung von<br />
Zellwachstum und<br />
Trübung. Fragt man<br />
die beiden Gründer<br />
Detlef Exner (Bild l.)<br />
und Michael Tottewitz,<br />
was ihr Unternehmen<br />
zu etwas Besonderem<br />
macht, sind sich beide<br />
schnell einig: „Innovationen<br />
mit Blick<br />
auf den Anwender und die Bereitschaft, sich auch als Unternehmen<br />
permanent neu zu erfinden, um auf die Gegebenheiten<br />
der Zeit zu reagieren – genau das macht das Unternehmen<br />
Exner aus.“<br />
www.e-p-e.com<br />
Infraserv Höchst erneut ausgezeichnet<br />
Die Infraserv-Höchst-Gruppe hat zum dritten Mal in Folge das<br />
Gold-Zertifikat der Rating-Agentur Ecovadis erhalten. Jährlich<br />
untersucht das Bewertungsportal rund 45 000 Zulieferer aus<br />
150 Ländern sowie 190 Branchen und bewertet, wie nachhaltig<br />
die Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Soziales, Ethik und<br />
Beschaffung wirtschaften. Mit 65 von 100 Punkten gehört Infraserv<br />
Höchst zu den führenden fünf Prozent der bewerteten Unternehmen.<br />
Im Bereich Umweltmanagement liegt der Industriedienstleister<br />
mit 80 von 100 Punkten sogar in der Spitzengruppe.<br />
„Wir freuen uns sehr, dass wir erneut diese Auszeichnung erhalten<br />
haben. Es zeigt deutlich, dass wir das Thema Nachhaltigkeit<br />
bei Infraserv sehr ernst nehmen“, sagt Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer<br />
von Infraserv Höchst. „Für unsere Kunden ist das<br />
ein wichtiger Beleg dafür, dass Infraserv nicht nur verlässlich ist,<br />
Jahresplaner 2020<br />
Für die Zeit- und Terminplanung im Betrieb gibt es jetzt schon den<br />
Iwa-Jahresplaner 2020. Ob Urlaub, Abwesenheit, Besuche, Veranstaltungen<br />
– alle Termine werden in der Jahresübersicht auf einer großformatigen<br />
Wandtafel<br />
angebracht. Die<br />
Markierungen haften<br />
durch Adhäsionskraft<br />
und können<br />
bei Bedarf verschoben<br />
werden. Das Zubehör<br />
besteht aus in<br />
vier Farben gelieferten<br />
Streifen, Sternen,<br />
Kreisen und anderen<br />
Symbolen. Alle Planungselemente sind beschreibbar. Der Jahresplaner<br />
enthält die arbeitsfreien Tage in allen europäischen Ländern<br />
und hilft so auch bei der Terminplanung mit Partnern im Ausland.<br />
Neben dem oben beschriebenen Europa-Jahresplaner mit waagrechtem<br />
oder senkrechtem Kalendarium ist auch ein Urlaubs-/<br />
Abwesenheitsplaner für die Planung von bis zu 31 Mitarbeitern<br />
im Sortiment.<br />
www.wandkalender.de<br />
sondern auch nachhaltig denkt und arbeitet – für uns wichtige<br />
Eigenschaften eines erfolgreichen Dienstleisters.“ Die Zertifizierung<br />
bestätigt Infraserv Höchst in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie,<br />
die bspw. in den Leitlinien für Umwelt, Sicherheit und Gesundheit<br />
verankert ist.<br />
www.infraserv.com<br />
Verder akquiriert Koch<br />
Die Verder-Gruppe, ein niederländisches Familienunternehmen,<br />
das Pumpen und Laborgeräte herstellt und vertreibt, hat die deutsche<br />
Koch Pumpentechnik Vertriebs GmbH & Co. KG übernommen.<br />
Die Übernahme stärkt die Position von Verder im Bereich der<br />
hygienischen Pumpen. Ab heute firmiert die neue Organisation<br />
unter dem Namen Verder-Koch GmbH & Co. KG.<br />
www.verderliquids.com<br />
10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
AKTUELLES<br />
Hochschulkurs „Vom<br />
Schüttgut zum Silo“<br />
Der Hochschulkurs „Vom Schüttgut<br />
zum Silo“ findet im nächsten<br />
Jahr am 17. und 18. Februar im<br />
Steigenberger Parkhotel in Braunschweig<br />
statt. Beim Austragen von<br />
Pulvern und Schüttgütern aus Silos,<br />
Zuführtrichtern, Transportbehältern<br />
etc. können größere Probleme<br />
auftreten, z. B. Fließstörungen,<br />
Entmischung, Erschütterungen<br />
oder unregelmäßiger Fluss. Um<br />
diese Probleme zu vermeiden,<br />
sind Lösungen unter Berücksichtigung<br />
der Eigenschaften des<br />
Schüttgutes zu finden. Ausgehend<br />
von dieser Situation geht der von<br />
Prof. Dr. Dietmar Schulze geleitete<br />
Kurs auf die Fragen ein, die sich<br />
bei der Entwicklung, Herstellung,<br />
Handhabung und Lagerung von<br />
Pulvern und Schüttgütern immer<br />
wieder stellen. Themen sind das<br />
Fließverhalten von Schüttgütern,<br />
Siloauslegung und Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
Spannungen in<br />
Silos, Austraggeräte und Austraghilfen,<br />
Dosieren und die neue europäische<br />
Silonorm DIN EN 1991-4.<br />
Markert bekommt Ehrenurkunde<br />
Die Markert Gruppe hat sich auf die Herstellung<br />
textiler Filtermedien und Schlauchleitungssysteme<br />
spezialisiert. Das Unternehmen aus Neumünster<br />
konnte in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag feiern.<br />
Anlässlich des Firmenjubiläums besuchte Malte<br />
Mezger von der Vereinigte Fachverlage GmbH, die<br />
auch die Zeitschrift VERFAHRENSTECHNIK herausgeben,<br />
den geschäftsführenden Gesellschafter Philipp<br />
Markert (Bild l.) in Neumünster und überreichte<br />
ihm die Ehrenurkunde der Vereinigte Fachverlage<br />
GmbH, die höchste Anerkennung für die unternehmerische<br />
Leistung herausstellt.<br />
www.markert.eu<br />
Lösungen nach Maß. Seit 1968.<br />
www.gvt.org<br />
Mischertagung bei<br />
Amixon<br />
80 Experten der Schüttgutverfahrenstechnik<br />
trafen sich am<br />
18. September bei der Amixon<br />
GmbH in Paderborn zur Mischertagung.<br />
Zunächst wurden verschiedenste<br />
Feststoffmischsysteme<br />
im Überblick vorgestellt und<br />
deren unterschiedliche Wirkungsweisen<br />
beschrieben, um daraus<br />
die dreidimensionale Umschichtung<br />
von Vertikalmischwendeln<br />
herzuleiten. Auf großes Interesse<br />
stieß auch das Beispiel einer neu<br />
entwickelten Lippendichtung:<br />
Während der Polymerwerkstoff<br />
der Lippe grundsätzlich nicht<br />
elektrisch leitend ist, verhält es<br />
sich bei der Neuentwicklung<br />
anders. Die Leitfähigkeit vergrößert<br />
sich nach Maßgabe des Dichtungsverschleißes.<br />
So kann einerseits<br />
die Leckage der Dichtung<br />
verhindert werden und gleichermaßen<br />
auch ein unnötiges Auswechseln<br />
der intakten Dichtung.<br />
www.amixon.com<br />
26. –28. November in Nürnberg ·Halle 7A ·Stand 649<br />
KOMPAKT. HYGIENISCH.<br />
Die Produkte der V-Line überzeugen durch<br />
ihre kompakte Bauweise und hohe Messgenauigkeit.<br />
Die platzsparenden Druck- und<br />
Temperaturmessumformer bieten ein großes<br />
Display und eine intuitive Bedienung. Mit<br />
vielfältigen Prozessanschlüssen und einem<br />
Design entsprechend den hygienischen Anforderungen<br />
der EHEDG und der 3A-Richtlinien<br />
sind sie optimal gerüstet für die<br />
Food- und Pharmaindustrie sowie die Biotechnologie.<br />
Wann redenwir über Ihre Anwendung?<br />
Lösungen für Druck- und Temperaturmesstechnik<br />
Tel. +49 4408 804-444 . www.labom.com
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Keine Kontaminationen<br />
Kühlwasserfiltration entfernt Feststoffe aus Flüssigkeiten<br />
In der Eisen- und Stahlherstellung<br />
ist das Kühlwasser mit<br />
Eisenfragmenten, Sand und<br />
Mineralienpartikeln kontaminiert,<br />
die zu Systemabschaltungen und<br />
Produktionsausfällen führen.<br />
Mit einem zuverlässigen,<br />
kontinuierlichen und nahezu<br />
wartungsfreien Filtrationsprozess,<br />
der zudem 20 Prozent weniger<br />
Wasser verbraucht, lassen sich die<br />
Gesamtkosten der Produktion<br />
deutlich verringern.<br />
Autor: Ulrich Latz, Technical Sales Engineer,<br />
Eaton Technologies GmbH, Nettersheim<br />
China ist ein führender Lieferant für den<br />
weltweiten Eisen- und Stahlmarkt. Die<br />
Firma Xinxing mit Sitz in der Provinz He Bei<br />
beschäftigt über 23 000 Mitarbeiter, die<br />
jährlich mehr als 13 Mio. t an hochwertigem<br />
Eisen und Stahl produzieren. Um die steigende<br />
globale Nachfrage zu bedienen, ist es<br />
für den Hersteller zwingend erforderlich,<br />
die Produktionsprozesse zu optimieren und<br />
die Ausfallzeiten zu verkürzen.<br />
Die Produktionsumgebung, die die Eisenund<br />
Stahlherstellung typischerweise mit sich<br />
bringt, kann als eher schwierig bezeichnet<br />
werden. Der hohe Wasser verbrauch kann<br />
zu einer Vielzahl von Kontaminationsproblemen<br />
führen, und in den Produktionsstätten<br />
mit Hochöfen und ihren dazugehörigen<br />
Anlagen herrschen durchweg hohe<br />
Temperaturen. Um den optimalen Betrieb<br />
der Anlagen aufrecht zuerhalten, ist eine<br />
Kühlung der Produk tionsanlagen mit Wasser<br />
erforderlich.<br />
Systemleistung beeinträchtigt<br />
Das Wasser wird nach dem Einsatz zur<br />
Kühlung der Hochofenanlage durch Dichteunterschiede<br />
zum Sammelbecken geleitet,<br />
ehe es mit einem Durchfluss von 3 000 m³/h<br />
in ein Wärmerückgewinnungssystem weitergepumpt<br />
wird. Das zur Wiederver wendung<br />
aufgefangene Wasser ist sehr stark durch<br />
Eisenfragmente, Sand und mineralische<br />
Partikel kontaminiert. Vor dem Weiterpumpen<br />
muss es filtriert werden, um diese Verunreinigungen<br />
zu entfernen.<br />
Das bisher verwendete Filtrationssystem<br />
war schlicht nicht in der Lage, diese Partikel<br />
zu entfernen. Jede Verunreinigung, die<br />
größer als 4 mm war, verursachte Probleme<br />
innerhalb des Wärmeübertragers, der viele<br />
empfindliche Komponenten wie z. B. Durchflussventile<br />
enthält. Als diese Ventile mit<br />
verschmutztem Wasser gespeist wurden,<br />
verschlechterte sich ihre Leistung rasch,<br />
und es kam sogar zu Ausfällen. Die Wartung<br />
war ein Dauerthema, und alle zwei Wochen<br />
war eine Reinigung erforderlich, um die<br />
Kontaminationen zu beseitigen.<br />
In der Regel dauerten diese Wartungszeiträume<br />
etwa eine Woche und führten zu<br />
einer vollständigen Systemabschaltung mit<br />
erheblichen Produktionsausfällen. Dieser<br />
Zustand war für Xinxing schlichtweg nicht<br />
mehr tragbar, und der Hersteller erkannte,<br />
dass die gegenwärtige Anlagenkonfiguration<br />
nicht mehr tauglich war und ausgetauscht<br />
werden musste.<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01 Dieser Siebkorbfilter ist für die kontinuierliche,<br />
unterbrechungsfreie Entfernung von Feststoffen aus<br />
Flüssigkeiten in Rohrleitungssystemen ausgelegt<br />
02 Sammelbecken mit Kühlwasser, das vor der<br />
Filtration sehr stark durch Eisenfragmente, Sand<br />
und mineralische Partikel kontaminiert ist<br />
Das Recyclingwasser wird im Werk auf verschiedene<br />
Weise genutzt. Aber ein ebenso<br />
wichtiger Hinweis ist, dass es für ein Fernheizsystem<br />
für Anwohner verwendet wird,<br />
die sich auf diese Wärmequelle ver lassen,<br />
da die Temperaturen in den Wintermonaten<br />
unter –30 °C fallen können. Darüber<br />
hinaus stellte die Abwasser entsorgung aufgrund<br />
strenger Richtlinien ein Umweltrisiko<br />
dar, war gesundheits schädlich für<br />
das Wartungspersonal und steigerte die<br />
Gesamtproduktionskosten.<br />
Reduzierte Anlagenwartung<br />
Da Xinxing die Filtrationsprodukte von<br />
Eaton bereits seit Jahren in hydraulischen<br />
Anwendungen eingesetzt hatte, hatte sich<br />
der Filterhersteller bereits einen guten Ruf<br />
hinsichtlich Qualität und Service aufgebaut.<br />
Über einen Vertriebspartner von Eaton<br />
wurde ein Filtrationsspezialist in das Eisenund<br />
Stahlwerk eingeladen, um das Kontaminationsproblem<br />
genau zu untersuchen.<br />
Nach einer Beratungsphase mit eingehenden<br />
Fachgesprächen stellte sich heraus,<br />
dass der selbstreinigende Automatik-Siebkorbfilter<br />
Modell 2596 von Eaton mit einem<br />
perforierten 3,9 mm (5/32") Faltensiebelement<br />
ideal für den Einsatz im Zulaufrohrsystem<br />
des Recyclingwassers geeignet war.<br />
Der selbstreinigende Automatik-Siebkorbfilter<br />
ist eine motorisierte Einheit zur kontinuierlichen<br />
Beseitigung von Feststoffen aus<br />
„Die Lösung hat unsere Erwartungen übertroffen und war ein<br />
Durchbruch in puncto Kosteneinsparungen.“<br />
Wang Qi, Produktionsleiter bei Xinxing Ductile Iron Pipes<br />
Flüssigkeiten in Rohrleitungssystemen, um<br />
Schäden an teuren Komponenten des<br />
Rohrleitungssystems und kostspielige Stillstandzeiten<br />
zu vermeiden. Er ist mit einer<br />
Wellendichtung ausgestattet, die Lecks an<br />
der Welle des Rückspülarms an der Oberseite<br />
des Siebkorbfilters verhin dert.<br />
Das integrierte Rückspülsystem wird von<br />
einem automatischen Steuerungssystem<br />
gestartet, das den Betrieb des Siebkorbfilters<br />
überwacht. Ein kleiner Bereich des<br />
Siebelements wird gegen den Durchfluss<br />
isoliert und durch die Umkehr der Durchflussrichtung<br />
gereinigt. Der Filtrationsvorgang<br />
erfolgt weiterhin über die übrige,<br />
nicht isolierte Siebfläche, wodurch ein ununterbrochener<br />
Durchfluss gewährleistet<br />
ist. Dank dieser effizienten Bauweise wird<br />
nur eine geringe Menge filtrierter Flüssigkeit<br />
benötigt, um angesammelten Schmutz<br />
vom Siebkorbfilter zu spülen.<br />
Wasserverbrauch senken<br />
In dieser Prozessanwendung wird lediglich<br />
ein Modell mit 30" verwendet, das die<br />
Das Projekt<br />
drei bisherigen Filtersysteme ersetzt und<br />
so erhebliche Produktionsflächen einspart.<br />
Außerdem werden 98 % aller Partikel,<br />
die größer als 4 mm sind, aus dem<br />
Wasser beseitigt, wodurch sich das<br />
Schadens potenzial an nachgelagerten<br />
Komponenten vermindert. Die zuverlässige<br />
Leistung des neuen Systems mit<br />
dem Modell in 30" verkürzte ungeplante<br />
Unterbrechungen des örtlichen Fernheizsystems<br />
und senkte den Wasserverbrauch<br />
im Werk um 20 %.<br />
Am wichtigsten aber war, dass die<br />
Abschaltungen aufgrund von Wartungsarbeiten<br />
auf ein Minimum reduziert wurden,<br />
um eine unterbrechungsfreie Produktion<br />
zu gewährleisten. Xinxing führt Wartungen<br />
nur noch einmal im Jahr durch und<br />
spart damit Kosten sowohl für Personal als<br />
auch für die Ersatzteile, die bei der vorherigen<br />
Lösung eingesetzt werden mussten.<br />
Fotos: Eaton, Xinxing<br />
www.eaton.de/filtration<br />
n Herausforderung: Kontamination des Kühlwassers mit Eisenfragmenten, Sand und<br />
Mineralienpartikeln verringern, die zu Systemabschaltungen und Produktionsausfällen<br />
führen<br />
n Lösung: Drei vorhandene und wartungsintensive Filtersysteme durch einen<br />
selbstreinigenden Automatik-Siebkorbfilter Modell 2596 ersetzen<br />
n Ergebnisse: Geringere Gesamtkosten der Produktion durch einen zuverlässigen,<br />
kontinuierlichen und nahezu wartungsfreien Filtrationsprozess, der 20 % weniger<br />
Wasser verbraucht<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong> 13
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Wassergekühlte Kaltwassersätze<br />
Bereits seit drei Jahrzehnten bewähren sich die MTA-Kaltwassersätze<br />
der TAEevo-Serie in der Prozesskühlung. Mit Kälteleistungen<br />
von 7–207 kW und der Verdampfer-Installation im<br />
integrierten Puffertank ermöglichen diese Kompakt-Wasserkühlsätze<br />
einen zuverlässigen Betrieb auch bei hohen Durchflussraten<br />
mit schwankenden<br />
Lasten.<br />
Standardmäßig sind<br />
alle Geräte u. a. mit<br />
hermetischen Scroll-<br />
Verdichtern, Wasser-<br />
Speichertank, Pumpe<br />
und elektronischen<br />
Expansionsventilen<br />
ausgestattet. Die weiten Betriebsgrenzen machen sie zum<br />
Allrounder unter den Prozesskühlern. Wasserzulauftemperaturen<br />
bis 35 °C und Austrittstemperaturen bis –10 °C sind bei bis zu<br />
46 °C Außentemperatur realisierbar.<br />
Kaltwassersätze der TWEevo Tech-Serie vereinen hohe Energieeffizienz<br />
und besonders niedrige Geräuschpegel und sind eine<br />
Lösung, wenn bereits eine Kühlwasserversorgung vorhanden ist<br />
oder die baulichen Gegebenheiten eine Innenaufstellung<br />
erfordern. Anwender, die schon heute mit „Tier2-konformen“<br />
Kaltwassersätzen in Betrieb gehen, sehen laut Hersteller nicht nur<br />
dem Eintritt der zweiten Stufe der Ökodesign-Richtlinie im Januar<br />
2021 gelassen entgegen; mit höherer Energieeffizienz der Anlagen<br />
senken sie die Betriebskosten für die gesamte Nutzungsdauer.<br />
www.mta.de<br />
Mischen, dispergieren, emulgieren<br />
Die modularen, in Baugruppen gegliederten Vakuum-Prozessanlagen<br />
Typ Zoatec BG kommen überall dort zum Einsatz, wo<br />
Trockenstoffe und Flüssigkeiten oder Flüssigkeiten und Flüssigkeiten<br />
zum Mischen, Dispergieren und Emulgieren zusammengeführt<br />
werden. Bei flüssigen bis halbfesten Anwendungen in der<br />
Nahrungsmittelherstellung<br />
decken sie damit ein<br />
breites Produktspektrum<br />
ab und zeichnen sich<br />
besonders durch kurze<br />
Batchzeiten aus.<br />
Die Azo Liquids Prozessanlagen<br />
werden aus<br />
standardisierten<br />
Baugruppen zusammengestellt.<br />
Die von den Prozessgrößen unabhängigen Baugruppen<br />
lassen sich sehr flexibel anpassen. Die komplette Baureihe ist<br />
nach geometrisch ähnlichen Gesichtspunkten aufgebaut und<br />
begünstigt dadurch Scale-up-Betrachtungen. So kann man sich in<br />
der Planungsphase auf die tatsächlichen Prozessparameter<br />
konzentrieren, um realistische Vorhersagen treffen zu können.<br />
Die Konstruktion bietet zudem wesentliche Vorteile in den<br />
Bereichen Produktion, Reinigung und Wartung.<br />
Das Leistungsspektrum reicht dabei von Pilotanlagen im<br />
10-l-Maßstab bis hin zu 12 000 l bei Produktionsanlagen. Bei<br />
Anlagen für kontinuierliche Herstellungsprozesse von 100 bis<br />
5 000 l/h.<br />
www.azo.com<br />
Vielseitiger Vertikalmischtrockner<br />
Zum Herstellen steriler Wirksubstanzen eignen sich z. B. Vertikalmischtrockner<br />
der Bauart VMT von Amixon. Das Arbeitsvolumen<br />
des Modells VMT 2000 kann zwischen 400 und 2 000 l variieren.<br />
Gleichermaßen sind ideale Mischgüten bei Füllgraden zwischen<br />
20 und 100 % erzielbar. Ein doppelmanteliges, helixartiges<br />
Schraubenband-Mischwerk vermischt die Produkte bei minimaler<br />
Energieeintragung. So<br />
fließen die Mischgüter in<br />
der Peripherie des<br />
Mischraumes aufwärts und<br />
strömen im Zentrum<br />
abwärts. Da der Mischeffekt<br />
in Form einer Totalverströmung<br />
unabhängig von der<br />
Drehfrequenz gleichermaßen<br />
stattfindet, können<br />
auch empfindliche Güter<br />
und deflagrationsgefährdete<br />
Komponenten am<br />
Reaktions- oder<br />
Trocknungsprozess beteiligt sein, ebenso wie leicht brennbare<br />
und staubexplosive Güter. Die Umfangsgeschwindigkeit des<br />
Mischwerkzeuges beträgt dann bspw. nur 0,8 m/s, kann aber im<br />
Fall unkritischer Mischgüter bis auf 4 oder 5 m/s erhöht werden.<br />
Die produktberührten Teile sind aus dem Werkstoff Alloy 59<br />
gefertigt und vollständig temperierbar. Weil das Mischwerk nur<br />
oberhalb gelagert und abgedichtet wird, kann der Mischtrockner<br />
weitgehend wartungsfrei betrieben werden. Flüssige Additive<br />
können begleitend mithilfe einer neuartigen Benetzungstechnik<br />
sehr genau im Mischgut verteilt werden.<br />
www.amixon.de<br />
Kontinuierliches Einarbeiten von<br />
Wirkstoffen<br />
Mit schlüsselfertigen, rund um den ZSK-Doppelschneckenextruder<br />
maßgeschneiderten Technologielösungen aus einer Hand antwortet<br />
Coperion auf die steigende Nachfrage der Pharmaindustrie nach<br />
Systemen für kontinuierliche Produktionsabläufe, die eine höhere<br />
Effizienz und Gleichmäßigkeit als Batchprozesse ermöglichen.<br />
Beispielhaft ist eine kürzlich an einen Kunden gelieferte Gesamtanlage<br />
mit einem pharmagerecht ausgeführten Doppelschneckenextruder<br />
ZSK 18 Megalab mit 18 mm Schneckendurchmesser als<br />
Herzstück. Zwei gravimetrische Differenzialdosierwaagen von<br />
Coperion K-Tron für die hochgenaue Dosierung der Wirkstoffvormischungen<br />
und Flüssigkeiten, ein Kühlband sowie eine<br />
Stranggranulierung von Coperion Pelletizing Technology ergänzen<br />
dieses Hochleistungs-Extrusionssystem. Mit einem maximalen<br />
Durchsatz von<br />
10 kg/h eignet es<br />
sich sowohl für die<br />
Feuchtextrusion als<br />
auch für die<br />
kontinuierliche<br />
Heißschmelzextrusion<br />
im Labormaßstab.<br />
Wirk- und<br />
Hilfsstoffe lassen<br />
sich ohne den<br />
Einsatz von Lösemitteln<br />
sehr fein und gleichmäßig in den Pharmapolymeren<br />
dispergieren, was eine hohe Bioverfügbarkeit der Pharmazeutika<br />
(auch der BCS-Klassen 2 & 4) unterstützt.<br />
www.coperion.com<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
MEHR SICHERHEIT<br />
FÜR SIE!<br />
WEIL UNSERE DRUCKLUFT-<br />
HEBEZEUGE MEHR KÖNNEN<br />
ALS DIE MEISTEN ANDEREN.<br />
Die lange Geschichte vonJ.D.Neuhaus,<br />
die Treue vonMitarbeitern und Kunden,<br />
die mitunter Jahrzehnte lange Haltbar-<br />
„Im Einsatzfall Luft drauf und dann<br />
muss es funktionieren.“ So fasste<br />
mal ein Kunde zusammen, welcher<br />
simple und zugleich höchste<br />
Anspruch an ein Hebezeug oder<br />
eine Krananlage vonJ.D.Neuhaus<br />
gestellt wird.<br />
Überall auf der Welt verlassen<br />
sich Kunden auf unser Leistungsversprechen<br />
„Engineered forextremes“.<br />
Darauf, dass ihre JDN-Produkte<br />
zuverlässig ihre Leistung bringen. Und<br />
je spezieller die Einsatzbedingungen,<br />
je sensibler die bewegte Last, desto<br />
mehr zahlt sich unser eigenes Verständnis<br />
vonQualität aus.<br />
keit unserer Produkte beweisen: Bei<br />
uns geht es nicht um kurzzeitige<br />
Bestform.<br />
J.D.Neuhaus steht für permanenteExzellenz<br />
über lange Zeit.<br />
UndimFokus stehen Eigenschaften<br />
wie Fleiß, Durchhaltevermögen und<br />
der Wille zur ständigen Verbesserung.<br />
Darin sind wir richtig gut –wie dieletzten<br />
Jahrhunderte beweisen.<br />
HEISST FÜR SIE:<br />
MEHR SICHERHEIT.<br />
www.jdngroup.com
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Wiederverwendung von Abwasser<br />
Die Wiederverwendung von industriellen Abwässern gewinnt bei<br />
der Aufbereitung zunehmend an Bedeutung. Der Grund: Sie kann<br />
nicht nur die Kontamination, sondern auch den Verbrauch des<br />
Wassers verringern. Um diese Herausforderungen zu bewältigen,<br />
bietet Grundfos ein Portfolio mit einfachen und integrierten<br />
Lösungen für eine sichere und effiziente Wasserwiederverwendung<br />
an. Der Pumpenhersteller berücksichtigt mit dem Konzept<br />
iSolutions den<br />
gesamten<br />
Prozess und<br />
kann Lösungen<br />
so anpassen,<br />
dass sie genau<br />
die betrieblichen<br />
Anforderungen<br />
erfüllen.<br />
Das breite<br />
Portfolio an<br />
Produkten für<br />
die Wasseraufbereitung<br />
z. B. erfüllt die Anforderungen an Konformität und<br />
Berichterstattung. Intelligente Systeme ermöglichen eine<br />
optimale Integration von Komponenten in jede Stufe des<br />
Aufbereitungsprozesses. Eine vollständige Prozessüberwachung<br />
erhöht die Betriebssicherheit der Anlage, indem Betriebsmuster<br />
verändert und Bediener benachrichtigt werden können, wenn<br />
bestimmte Parameter überschritten werden.<br />
www.grundfos. de<br />
Filter intelligent abreinigen<br />
Bei Oberflächenfiltern wie Filterpatronen oder -schläuchen muss<br />
der sich bildende Staubkuchen regelmäßig entfernt werden. Diese<br />
Abreinigung erfolgt i. d. R. per Druckluft: entweder in festgelegten<br />
Zeitabständen oder besser in Abhängigkeit vom Differenzdruck<br />
beim Erreichen vorab definierter Schwellenwerte. Als erstes<br />
Anlagensteuerungssystem passt Freudenberg PulseWatch diese<br />
Reinigungsschwellen vollautomatisch an<br />
die Alterung des Filterelements und die<br />
damit einhergehende Differenzdruckentwicklung<br />
an. Dies verschafft den Betreibern<br />
von Entstaubungsanlagen laut<br />
Hersteller Effizienz- und Kostenvorteile.<br />
www.freudenberg-filter.com<br />
Filterturm mit regelbarer Absaugleistung<br />
Die Filtertürme der Filtower-Serie werden von nun an standardmäßig<br />
mit EC-Ventilatoren ausgeführt. Die neuen Türme sind<br />
leistungsstärker und effizienter denn je: Die Performance ver -<br />
bessert sich um bis zu 10 %<br />
gegenüber den Vorgängermodellen.<br />
Anwendern bietet<br />
die neue Standardvariante<br />
zudem die Möglichkeit, die<br />
Absaugleistung nach Bedarf<br />
zu regeln. Dadurch sinkt der<br />
Stromverbrauch der Türme<br />
signifikant. Im Vergleich zu<br />
marktüblichen Filtertürmen,<br />
die mit Radial-Ventilatoren ausgeführt sind, können Stromeinsparungen<br />
von bis zu 50 % erzielt werden. Außerdem sind die<br />
Filtower im Betrieb deutlich leiser als ihre Vorgänger.<br />
Erhältlich ist die neue Generation in drei Leistungsstufen bis zu<br />
einem maximalen Luftvolumenstrom von 22 000 m 3 /h. Die Filtertürme<br />
sind konzipiert für die weiträumige Erfassung von Staub,<br />
Schweißrauch sowie Öl-Emulsionsnebel in Produktionshallen.<br />
www.esta.com<br />
Hocheffiziente Vibrationssiebe klassieren<br />
Urea-Granulat<br />
In der Produktion eines Stickstoffdüngers kann es durch das<br />
hygroskopische Verhalten von Harnstoff zu Verklumpungen<br />
kommen, die das Siebgewebe verstopfen, was zu Lasten der<br />
Siebeffizienz geht. Für die Klassierung des Urea-Granulats werden<br />
deshalb Zweideck-Siebmaschinen mit integriertem Schutzsieb<br />
eingesetzt, um die Klumpen, die im vorherigen Prozess entstehen,<br />
schonend abzusieben. Die Rhewum Wau Siebmaschinen<br />
erzeugen vier Fraktionen: Klumpen (>15 mm), Grobpartikel<br />
(4–15 mm), Hauptprodukt (2–4 mm) und Feinkorn (< 2 mm).<br />
Mehrere Aufgeber sorgen für eine konstante Verteilung des<br />
Materialstroms. Sie verfügen über eine im Innenraum schwingende<br />
Förderplatte, die durch zwei außenliegende Unwuchtmotoren<br />
angetrieben wird. Des<br />
Weiteren ermöglicht das statische<br />
Gehäuse eine staubdichte Flanschverbindung<br />
sowie Inspektionen und<br />
Reparaturen während des Betriebs.<br />
www.rhewum.de<br />
Uni-Fördertechnik.indd 1 23.01.2018 15:39:25<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
Neun-Schicht-Extruder für<br />
Folienproduktion<br />
Eine neue Extrusionsanlage des Folienherstellers Duo Plast<br />
ermöglicht die Herstellung von Folien mit einer Dicke von bis zu<br />
8 µm mit neun Lagen und bis zu<br />
45 verschiedenen Komponenten.<br />
Hochleistungsstretchfolien für<br />
Ladeeinheitensicherung sowie<br />
Agrarstretchfolie für Silageballen<br />
und die Produkte aus der neuen<br />
Linie Duo Earth werden nun auf<br />
dem Extruder gefahren. Es ist<br />
sogar möglich, mit zusätzlichen<br />
Funktionspolymeren die mechanischen<br />
Eigenschaften und die<br />
Barriereeigenschaften der Food &<br />
Health Produktpalette in eine<br />
neue Dimension zu entwickeln.<br />
www.duoplast.ag<br />
Rundsieb – wenn’s eng wird<br />
FÖRDERN DOSIEREN WIEGEN MISCHEN<br />
ABFÜLLEN<br />
LAGERN<br />
AUTOMATION<br />
EXPLOSIONS-<br />
SCHUTZ<br />
Verfahrenstechnischer<br />
Anlagenbau für höchste<br />
Ansprüche!<br />
Made in Germany<br />
Mit einem neu entwickelten Rundsieb bietet dieser Hersteller<br />
seit Kurzem ein leistungsstarkes Vibrationsrundsieb an und<br />
erweitert somit sein überwiegend aus Rechtecksieben bestehendes<br />
Siebmaschinen-Portfolio um runde Maschinenvarianten.<br />
Zu den Vorteilen der<br />
Rundsiebe gehören vor allem die<br />
einfache und gründliche Reinigung der<br />
totraumarmen Siebdecks, sowie das<br />
günstige Verhältnis zwischen abbildbarer<br />
Siebfläche und Footprint dank<br />
übereinander stapelbarer Siebdecks.<br />
Daher werden Rundsiebmaschinen<br />
insbesondere dann nachgefragt, wenn<br />
die Hygieneanforderungen hoch und<br />
die Platzverhältnisse begrenzt sind.<br />
www.engelsmann.de<br />
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Industrielle Abwasserbehandlung<br />
mit Split-O-Mat ® Anlagen<br />
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Schnelle Probenvorbereitung<br />
Die Scheiben-Schwingmühle Pulverisette 9 arbeitet in Bereichen,<br />
in denen hartes, sprödes und faseriges Material extrem schnell auf<br />
Analysefeinheit gemahlen werden soll. Die Reinigung ist laut<br />
Hersteller einfach. Die Mahlgarnituren sind leicht, verfügen über<br />
wärmeisolierte Tragegriffe und müssen nicht direkt auf dem<br />
Schwingteller in der Mitte der<br />
Mühle platziert werden. Die<br />
Mahlgarnitur wird einfach auf<br />
eine Führungsleiste gesetzt und<br />
in die Endposition geschoben.<br />
Mit der manuellen hydraulischen<br />
Tablettenpresse lassen<br />
sich die zerkleinerten Proben<br />
schnell und einfach zu stabilen<br />
Presslingen mit einer glatten und homogenen Oberfläche für die<br />
Spektralanalytik wie z. B. Röntgenfluoreszenzanalyse oder<br />
Infrarotspektroskopie zur Elementaranalyse verarbeiten.<br />
www.fritsch.de<br />
Vielseitig einsetzbar<br />
Kompakte Bauweise<br />
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VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong> 17<br />
EnviroChemie.indd 1 22.10.<strong>2019</strong> 09:45:29
TOP-THEMA I FOOD & BEVERAGE<br />
Zukunft im Blick<br />
BrauBeviale: Internationale Getränkeindustrie zu Gast in Nürnberg<br />
Vom 12. bis 14. November <strong>2019</strong><br />
ist Nürnberg wieder der<br />
Mittelpunkt der internationalen<br />
Getränkeindustrie. Das<br />
Who-is-Who der Branche trifft<br />
sich zur Investitionsgütermesse<br />
für Getränkeproduktion und<br />
-vermarktung BrauBeviale.<br />
Auf einen Blick<br />
Termin: 12. bis 14. November <strong>2019</strong><br />
Öffnungszeiten: DI, MI 9–18 Uhr,<br />
DO 9–17 Uhr<br />
Eintrittspreise: Tageskarte 40 EUR,<br />
Dauerkarte 50 EUR<br />
Ort: Messezentrum Nürnberg<br />
Aussteller: ca. 1 100<br />
Internet: www.braubeviale.de<br />
Das Angebot der rund 1 100 Aussteller der<br />
BrauBeviale, davon 53 % international,<br />
umfasst die gesamte Prozesskette der<br />
Getränkeherstellung: von Rohstoffen über<br />
Technologien und Komponenten bis hin zur<br />
Verpackung sowie Zubehör und Vermarktungsideen.<br />
Leitmotiv ist auch in diesem Jahr<br />
die Zukunftsfähigkeit der Getränkebranche:<br />
Welche Herausforderungen bewegen sowohl<br />
Ausrüster als auch Getränkehersteller?<br />
Auch in diesem Jahr ist das Leitthema der<br />
BrauBeviale die Zukunftsfähigkeit der Getränkebranche.<br />
Die Fragen und Herausforderungen,<br />
mit denen Getränkehersteller<br />
sich aktuell konfrontiert sehen, sind über<br />
die Landesgrenzen hinweg meist dieselben.<br />
Effiziente und flexible Technologien, vielfältige<br />
und qualitativ hochwertige Rohstoffe<br />
sowie Nachhaltigkeit in der Produktion<br />
spielen ebenso eine Rolle wie Digitalisierung<br />
und Automatisierung, Zukunftsstrategien<br />
für das eigene Unternehmen,<br />
Verpackung, Markenbotschaften und die<br />
Endkundenkommunikation.<br />
Erfahrungen machen<br />
In der Craft Drinks Area finden Verkostungen<br />
von Bier und weiteren Getränkespezialitäten<br />
– geführt von unabhängigen<br />
Experten – statt. Besucher können an<br />
insgesamt acht Themenbars ungeahnte<br />
Geschmacksvielfalt erleben: fünf Bierbars,<br />
an denen es Bierspezialitäten aus unterschiedlichen<br />
Ländern zu erkunden gibt<br />
sowie alkoholfreie und -reduzierte Biere,<br />
darüber hinaus eine Spirituosenbar, eine<br />
Bar für Wasser und alkoholfreie Getränke<br />
und eine Bar, an der Interessierte erfahren,<br />
welche zentrale Rolle die Beschaffenheit<br />
des Glases für die Sensorik spielt.<br />
Um auch in Zukunft erfolgreich am<br />
Markt agieren zu können, muss jedes<br />
Unternehmen auf seine Mitarbeiter<br />
zählen können. Das Thema Fachkräftemangel<br />
auf allen Ebenen macht auch vor<br />
der Getränkebranche nicht halt. Am letzten<br />
Messetag steht der Nachmittag im<br />
Forum BrauBeviale daher unter dem<br />
Motto „Next Generation“. Angesprochen<br />
sind Fachkräfte und Nachwuchs aus den<br />
Generationen Y und Z sowie Unternehmer,<br />
die über einen erfolgreichen Nachfolgeprozess<br />
nachdenken.<br />
Foto: NürnbergMesse<br />
www.nuernbergmesse.de<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
FOOD & BEVERAGE I TOP-THEMA<br />
Dealkoholisierung und Bierzentrifugen<br />
Die effiziente Produktion von alkoholfreiem Bier mit einem<br />
Alkoholanteil von unter 0,05 Volumenprozent ermöglicht das Alfa<br />
Laval Modul zur Dealkoholisierung. Das System entgast das Bier,<br />
stellt flüchtige Bestandteile wieder her und entfernt Alkohol mit<br />
kulinarischem Dampf, der in einer speziellen Strippkolonne nach<br />
oben steigt. Der Alkohol tritt als Dampf aus, der kondensiert und<br />
gesammelt wird. In nur einem Durchgang erreicht das vollautomatische,<br />
energieeffiziente Modul eine zuverlässige Entfernung<br />
des Alkohols. Dieser Prozess ist bei niedrigen Temperaturen und<br />
Drücken besonders<br />
effektiv und reduziert die<br />
Betriebskosten auf ein<br />
Minimum.<br />
Alfa Laval bietet Separatorenanlagen<br />
speziell für die<br />
Bierbrauerei. Die Brew 20<br />
ist eine kompakte Bier -<br />
zentrifuge für Brauhäuser<br />
und Kleinbrauereien. Sie<br />
sorgt für eine höhere Ausbeute und verbessert laut Hersteller<br />
Geschmack, Aroma und Schaumverhalten. Versehen mit einer<br />
hermetischen axialen Dichtung minimiert sie auch die Sauerstoffaufnahme,<br />
ohne die Kosten zu erhöhen.<br />
Brau: Halle 7, Stand 430<br />
www.alfalaval.de<br />
Aseptische<br />
Doppelkammer-Ventiltechnologie<br />
Produkt- und Aromaverschleppung zu vermeiden und damit<br />
Produktrückrufen vorzubeugen – das hat für Getränke- und<br />
Nahrungsmittelproduzenten höchste Priorität. Dabei kommt den<br />
Flusskomponenten wie Ventilen eine entscheidende Bedeutung<br />
zu, denn sie sitzen in Wächterfunktion an den Verbindungsstellen<br />
der Prozesstechnologie im Produktionsgefüge. In diesem Jahr hat<br />
die Firma Gea das neue D-tec-<br />
Doppelkammerventil D/DV<br />
eingeführt – das Doppelsitzventil<br />
führt den Leckageraum als Sterilkammer<br />
aus und ist mit zwei Seitenventilen<br />
hermetisch von der Umwelt<br />
getrennt. Durch die herausragenden<br />
Dichtungseigenschaften der<br />
Stangenmembran erhöht es die<br />
Mindesthaltbarkeit für Erfrischungsgetränke,<br />
Fruchtsäfte, milchbasierte<br />
und milchsäurefermentierte<br />
Produkte. Bei Testläufen mit den<br />
D-tec-Doppelkammerventilen in<br />
einer bestehenden Molkerei-Anlage<br />
wurde erprobt, welche Vorteile in puncto Lebensdauer und<br />
Reinigung die Stangenmembran gegenüber einem Faltenbalg hat,<br />
wenn sie in einer Fruchtbreiherstellung eingesetzt sind. Die D-tec-<br />
Membran bestehen aus einem thermoplastischen Kunststoff, der<br />
in sich flexibler ist als Edelstahl. Die Membran ist flexibler, groß -<br />
zügiger im Handling und aufgrund ihrer Formgebung für das<br />
Handling von Früchten mit kleinen Kernen ideal geeignet. Bei<br />
einem Faltenbalg-Ventil ist im Innenraum ein Edelstahl-Faltenbalg<br />
verbaut, der untrennbar mit der Ventilstange verschweißt ist.<br />
Brau: Halle 7, Stand 600<br />
www.gea.com<br />
Druckluft auf kleinem Raum<br />
Die CompAir Ultima Kompressoren wurden auf Basis zweier<br />
hocheffizienter Permanentmagnetmotoren entwickelt, die die<br />
Verdichterstufen direkt antreiben. Diese beiden drehzahlgeregelten<br />
Motoren erreichen Drehzahlen von bis zu 22 000 U/min<br />
und höhere Wirkungsgrade als IE4-Motoren. Zum Schmieren und<br />
Kühlen sowohl der Motoren als auch der Verdichterstufen wird<br />
kein Öl verwendet. Die Modelle<br />
nutzen zum Kühlen dieser<br />
Komponenten einen geschlossenen<br />
Kühlwasserkreislauf. Dies<br />
ermöglicht eine bessere<br />
Wärmeübertragung sowie eine<br />
höhere Kühlungseffizienz und<br />
sorgt dafür, dass im Interesse einer<br />
allzeit garantierten Luftreinheit so<br />
wenig Öl wie möglich im System<br />
verwendet wird.<br />
Ultima wird standardmäßig im<br />
Leistungsbereich 75 bis 160 kW angeboten, wobei jede Einheit<br />
innerhalb dieses Kilowattbereiches voll aufrüstbar ist. Das<br />
bedeutet, wenn der Druckluftbedarf eines Standortes in Zukunft<br />
steigt, kann der Kunde auf Grundlage der erhöhten Kapazität<br />
die Leistung aufstocken. Diese Flexibilität ermöglicht es, auf<br />
den Kauf eines weiteren Kompressors verzichten zu können.<br />
Mit dem niedrigen Schalldruckpegel von nur 69 db(A) bei<br />
gleichzeitig kleiner Stellfläche kann Ultima einfach am Verbrauchsort<br />
der Druckluft statt in einem separaten Kompressorraum<br />
installiert werden.<br />
Brau: Halle 4, Stand 415<br />
www.gardnerdenver.com<br />
Drehzahlgeregelte Nachverdichter<br />
Als erste Komplettanlage bei Nachverdichtern präsentiert sich die<br />
DNC-Serie von Kaeser jetzt auch drehzahlgeregelt. Durch die<br />
Drehzahlregelung wird der Volumenstrom des Kompressors<br />
bedarfsgerecht an den Verbrauch angepasst. Dadurch wird nur so<br />
viel Energie verbraucht, wie für die Versorgung mit höher verdichteter<br />
Druckluft notwendig ist. Besonders wirtschaftlich arbeitet<br />
die Anlage deshalb auch im Teillastbereich. Liegt der Luftverbrauch<br />
unterhalb des Regelbereichs geht<br />
der Kompressor in Leerlauf. Hier werden<br />
Drehzahl und Energieverbrauch auf ein<br />
Minimum reduziert.<br />
Die DNC SFC-Anlage wird anschlussfertig<br />
mit kompletter Sensorik und<br />
Frequenzumrichter ausgeliefert. Alle<br />
Anlagen tragen CE- und EMV-Kennzeichnung<br />
und minimieren dadurch<br />
Planungs-, Bau-, Zertifizierungs-,<br />
Dokumentations- und Inbetriebnahme-Aufwand für Betreiber<br />
und Anlagenbauer. Das besonders effiziente Kompressoraggregat,<br />
das Kompaktgehäuse und die gesamte Elektrik sind platzsparend<br />
auf einem Grundrahmen montiert. Geräuscharmen Betrieb bei<br />
niedrigen Druckluftaustrittstemperaturen gewährleistet die<br />
hochwirksame Schalldämmverkleidung. Eine ausgeklügelte<br />
Anbindung der Nachverdichter-Anlagen an eine maschinenübergreifende<br />
Steuerung, wie z. B. der Sigma Air Manager 4.0, ermöglicht<br />
die integrierte Steuerung Sigma Control 2. Damit ist auch<br />
eine Nutzung im Sinne von Industrie 4.0 möglich.<br />
Brau: Halle 4, Stand 441<br />
www.kaeser.de<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong> 19
TOP-THEMA I FOOD & BEVERAGE<br />
Biogemüse kompakt verpackt<br />
Kapselfüllmaschine mit schnellen Formatwechseln und hohem Output<br />
Viele Menschen greifen auf<br />
Nahrungsergänzungsmittel zurück,<br />
weil sie so gezielt und schnell<br />
bestimmte Nährstoffe aufnehmen<br />
können. Das US-Unternehmen<br />
Standard Process stellt rund 50<br />
unterschiedliche Produkte im<br />
Kapselformat her und legt dabei<br />
höchsten Wert auf Natürlichkeit.<br />
Einen Teil der Präparate fertigt der<br />
Bioproduzent mit einer neuen<br />
Kapselfüllmaschine.<br />
Rund 68 % der Erwachsenen in den<br />
USA nehmen Nahrungsergänzungsmittel<br />
zu sich, viele davon regelmäßig<br />
(Quelle: Persistence Market Research).<br />
Rund um den Globus wächst der Markt<br />
für die Nährstoffkonzentrate in rasantem<br />
Tempo. Marktforscher schätzen den weltweiten<br />
Jahresumsatz auf rund 133 Mrd.<br />
US-Dollar. Bis 2024 erwarten sie ein<br />
Wachstum von 7,5 % pro Jahr.<br />
Andrew Holtz, Maintenance Manager<br />
von Standard Process, kennt die Gründe für<br />
diese Entwicklung: „Die Verbraucher sind<br />
in den letzten Jahren besser informiert worden.<br />
Sie haben sich auf Vollwertkost, natürliche<br />
und biozertifizierte Zutaten und Produkte<br />
umgestellt. Heute erwarten Kunden<br />
hochwertige Zutaten von Qualitätsunternehmen,<br />
die sich respektvoll gegenüber<br />
ihren Mitarbeitern und der Umwelt zeigen.“<br />
Nah an der Natur<br />
Vollwertige Inhaltsstoffe haben bei Standard<br />
Process Tradition: Seit 1929 setzt der<br />
US-amerikanische NEM-Hersteller (NEM:<br />
Nutritionally Enhanced Meals) auf Natürlichkeit.<br />
Das Unternehmen verfolgt das<br />
Ziel, Nährstoffe weitgehend so bereitzustellen,<br />
wie sie in der Natur vorkommen und<br />
möglichst wenig zu verarbeiten. Dafür baut<br />
Autor: Jan-Eric Kruse, Managing Director, Fette<br />
Engineering GmbH, Schwarzenbek<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
FOOD & BEVERAGE I TOP-THEMA<br />
es mehr als 80 % der verwendeten Zutaten<br />
selbst an. Sein 420 ha großer Bio-Betrieb in<br />
Wisconsin erzeugt jedes Jahr mehr als<br />
2 500 t Gemüse.<br />
Wie es nach der Ernte weitergeht, erklärt<br />
Holtz: „Wir verarbeiten unsere Nutzpflanzen<br />
umgehend, um den Verlust von Phytonährstoffen<br />
zu minimieren und die wertvollen<br />
Nährstoffkomplexe zu erhalten. Bei<br />
der Verarbeitung erfolgen permanent Qualitätskontrollen,<br />
z. B. eine Prüfung auf<br />
Mikro organismen und auf den Glutengehalt.<br />
Schließlich werden die Zutaten präzise<br />
gemischt und zu Tabletten oder Kapseln<br />
verarbeitet. Im Kapselformat bieten wir<br />
rund 50 verschiedene Präparate an, entweder<br />
als Gelatine- oder HPMC-(Hydroxypropylmethylcellulose)-Kapseln.“<br />
Grenzen überwinden<br />
Um gleichermaßen den hohen Qualitätsansprüchen<br />
und dem wachsenden NEM-<br />
Bedarf gerecht zu werden, war Standard<br />
Process seit 2015 auf der Suche nach einer<br />
effizienten Technologie für die Kapselbefüllung.<br />
Fette Compacting suchte gleichzeitig<br />
nach einem Feldversuch-Partner für<br />
seine erste Kapselfüllmaschine. Scott<br />
Anderson, Vice President of Operations<br />
von Standard Process, blickt auf die Anfänge<br />
zurück: „So kam eines zum anderen<br />
und wir schlossen uns zusammen, um die<br />
branchenweit leistungsstärkste Kapselfüllmaschine<br />
intensiv unter Produktionsbedingungen<br />
zu testen. Wir wollten erfahren,<br />
ob sich die Grenzen unserer bestehenden<br />
Kapselfüllmaschinen hinsichtlich Geschwindigkeit,<br />
Flexibilität, Maschinenverfügbarkeit<br />
und der Fähigkeit, anspruchsvolle<br />
Formulierungen zu verarbeiten,<br />
überwinden lassen.“<br />
Das Ergebnis, die Kapselfüllmaschine<br />
FEC40, hat ihr Versprechen erfüllt: Mit<br />
einer Ausbringungsmenge von bis zu<br />
400 000 Kapseln pro Stunde bei 140 Takten<br />
pro Minute hat die FEC40 neue Maßstäbe<br />
für Effizienz gesetzt. Aufgrund des hohen<br />
Outputs senkt sie die Produktionskosten<br />
pro 1 000 Kapseln um bis zu 30 %. Um diese<br />
Leistungsdimension zu erreichen, haben<br />
Ingenieure von Fette Compacting die erste<br />
Kapselfüllmaschine mit doppelt angeordnetem<br />
Füllprozess entwickelt. Das techni-<br />
sche Gesamtkonzept wurde auch auf<br />
eine zweite Maschine für mittlere Batch-<br />
Größen übertragen: die FEC20 mit einfacher<br />
Anordnung der Füllstationen und<br />
einer Ausbringung von 200 000 Kapseln<br />
pro Stunde.<br />
Weniger Stillstandzeiten<br />
Ein zentraler Vorteil der FEC-Technologie<br />
liegt für Anderson im intelligenten Antrieb<br />
durch Servo- und Torquemotoren: „Der Antrieb<br />
gibt uns beim<br />
Einrichten und Umrüsten<br />
eine enorme<br />
Flexibilität. Alle anderen<br />
Kapselfüllmaschinen<br />
sind bei uns<br />
kurvengesteuert, was<br />
Einstellungen extrem<br />
zeitaufwändig oder<br />
gar unmöglich macht.<br />
Bei der FEC40 ist hingegen<br />
jeder Prozessschritt<br />
separat einstellbar.<br />
Die Parameter<br />
werden mit dem Rezept<br />
für jedes Produkt gespeichert, um den<br />
Einrichtungsprozess zu beschleunigen. Damit<br />
sinken Stillstandzeiten von früher mehreren<br />
Stunden auf wenige Minuten. Außerdem<br />
kann der Bediener noch während des<br />
Betriebs Anpassungen vornehmen, um zum<br />
Beispiel den Durchsatz zu maximieren.“<br />
Das Tri.Easy-Design der FEC40 ist auf<br />
eine optimale Bedienung zugeschnitten. Es<br />
ermöglicht einen 360°-Zugriff auch bei<br />
angeschlossenem Prozess-Equipment, sodass<br />
die Stationen leicht zugänglich sind.<br />
„Was die FEC40 allen anderen Kapselfüllmaschinen<br />
voraushat, ist neben dem<br />
Output vor allem der einfache Wechsel der<br />
Stopfstempelstationen“, betont Anderson.<br />
„Der Bediener kann sie außerhalb der<br />
Maschine auseinanderbauen und reinigen.<br />
Das erspart uns jede Menge Zwischenschritte<br />
und Einstellaufwand, bis die<br />
Maschine wieder betriebsbereit ist.“ Für<br />
eine intuitive Nutzerführung sorgt ein<br />
Human-Machine-Interface (HMI) mit<br />
19"-Touchscreen und integrierter Tastatur.<br />
Es gewährleistet jederzeit einen vollständigen<br />
Überblick über die Prozess- und<br />
Qualitätsparameter.<br />
Produkte unter Volllast<br />
Die Kapselfüllmaschine FEC40<br />
verarbeitet bis zu 400 000 Kapseln<br />
pro Stunde bei 140 Takten pro Minute.<br />
Möglich wird dies durch den doppelt<br />
angeordneten Füllprozess. Aufgrund<br />
des hohen Outputs senkt die Maschine<br />
die Produktionskosten pro<br />
1 000 Kapseln um bis zu 30 %.<br />
Jan-Eric Kruse<br />
Die FEC40 ist bei Standard Process standardmäßig<br />
mit zwölf Stationen und 24 Kapseln<br />
pro Station ausgestattet. Die finale<br />
Testphase fasst Anderson zusammen: „Im<br />
ersten Halbjahr 2018 haben wir diverse<br />
Produkte mit einer Vielzahl von Fließ- und<br />
Kompressibilitätseigenschaften in den<br />
Kapselgrößen 0 und 00 hergestellt. Zum<br />
Jahresende hat die FEC40 sogar schon 41 %<br />
unserer gesamten Kapselproduktion übernommen.<br />
Wir haben auf dieser Maschine<br />
25 verschiedene Produkte hergestellt. Der<br />
Hauptfaktor bei der Frage, welche Produkte<br />
auf diesem Kapselfüller laufen<br />
sollen, war die Losgröße. Angesichts des<br />
Outputs der FEC40 hat es sich als sinnvoll<br />
erwiesen, unsere Produkte mit dem höchsten<br />
Volumen auf dieser Maschine unter<br />
Volllast zu verarbeiten.“<br />
Für Standard Process ist nicht nur die<br />
Leistung der Maschine relevant: „Zu den<br />
weiteren Angeboten von Fette Compacting<br />
gehören die Schulungen mit den Bedienern<br />
und Wartungstechnikern, der jederzeit verfügbare<br />
telefonische Support durch Fette<br />
Compacting America in New Jersey und<br />
Fette Compacting in Deutschland sowie die<br />
Online-Fehlerbehebung durch ein direktes<br />
Offsite-Login an der Maschine“, so Anderson.<br />
„Wir schätzen vor allem die Reaktionsfähigkeit.<br />
Nur sehr wenige unserer Maschinenlieferanten<br />
bieten einen so schnellen Service<br />
wie Fette Compacting.“<br />
Fotos: Fette Compacting, svort/stock.adobe.com<br />
www.fette-compacting.com<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong> 21
TOP-THEMA I FOOD & BEVERAGE<br />
Flexibler Einsatz<br />
Kontinuierliche Abfüllung von stückigen Saucen in Schlauchbeutel<br />
Fertigsaucen sind eine Herausforderung<br />
für die Hersteller und deren<br />
Maschinen. Neben der Abfüllung<br />
spielt auch die Mischung der vielen<br />
Zutaten im Produktionsprozess eine<br />
zentrale Rolle. Die Möglichkeiten<br />
und Variationen sind dabei beinahe<br />
unbegrenzt. Dosiert, gemischt und<br />
abgefüllt werden z. B. diverse<br />
Zutaten mit unterschiedlichen<br />
Viskositäten oder stückige<br />
Materialien.<br />
Um hochwertig hergestellte Lebensmittel<br />
auch dem Endverbraucher in hoher<br />
Qualität und unbeschadet verfügbar zu<br />
machen, bedarf es einer schonenden<br />
Abfülltechnologie. Durch ein spezielles<br />
Produktverdrängungsverfahren, das sich<br />
moderne Verpackungsmaschinenhersteller<br />
zunutze machen, können empfindliche<br />
Produkte luftarm in Schlauchbeutel verpackt<br />
werden. Durch die kontinuierliche<br />
Arbeitsweise der vertikalen Form-, Füll-<br />
und Schließmaschinen kann eine ununterbrochene<br />
Packmittelzugabe mit endlos<br />
bzw. kontinuierlich dosierenden Abfüllvorgängen<br />
kombiniert werden.<br />
In einem Projekt von ViscoTec Dosiertechnik<br />
GmbH werden mit nur einer Maschine<br />
z. B. flüssige Saucen und Gewürzmischungen<br />
mit Champignons, Zwiebelstückchen,<br />
Gurkenscheiben oder kandierten<br />
Früchten für Catering-Firmen abgefüllt.<br />
Die Abfüllmenge variiert dabei zwischen<br />
125 und 500 ml. Dank der bewährten Technologie<br />
können Stücke bis zu einer Größe<br />
von 25 mm abgefüllt werden.<br />
Kontinuierlicher Prozess<br />
Eine geringe Ausschussquote ist genauso<br />
wichtig wie hohe Durchlaufzeiten und kontinuierliche<br />
Leistung. Nicht nur für Hersteller,<br />
die ihre Produktivität durch maximale<br />
Auslastung ihrer Verpackungslinien steigern<br />
wollen. Besonderes Augenmerk liegt<br />
dabei auf dem Prozess der Beutel-Befüllung.<br />
Um eine hohe Taktung der Produktion<br />
zu erreichen, ist es wichtig, die einzelnen<br />
Prozessschritte möglichst kurz und flüssig<br />
zu verketten. Eine präzise und aufwändige<br />
Feinabstimmung der einzelnen Komponenten<br />
ist hierfür zwingend notwendig.<br />
Denn gerade bei kleineren Verpackungsgrößen<br />
(z. B. 10 ml) nehmen die Unterbrechungen,<br />
die für den Schlauchvorschub<br />
01 Dreifach-Abfüllpumpe zur Integration in<br />
Schlauchbeutel-Abfüllmaschinen<br />
und die Versiegelung des Schlauchs notwendig<br />
sind, wertvolle Taktzeit ein. Hier<br />
sieht man deutlich den Vorteil der kontinuierlich<br />
arbeitenden Schlauchbeutelmaschinen:<br />
Im Vergleich zu intermittierenden<br />
Maschinen können sowohl Füllvorgang als<br />
auch Siegelprozess nicht nacheinander,<br />
sondern zeitgleich geschaltet werden.<br />
Die Dosierpumpen mit Exzenterschnecken-Technologie<br />
von ViscoTec sind auf<br />
Autorin: Melanie Hintereder, Marketing, ViscoTec<br />
Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH, Töging a. Inn<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
NEWSLETTER<br />
Der E-Mail-Service<br />
für Verfahrens ingenieure<br />
in der Prozessindustrie.<br />
02 Das Endloskolben-Prinzip dosiert stückige<br />
Materialien besonders schonend durch die Kammern<br />
zwischen Rotor (Edelstahl) und Stator (Elastomer)<br />
diese kontinuierliche Arbeitsweise zugeschnitten.<br />
Mit der Endloskolben-Technologie<br />
gehören die Produkte zur Gruppe der<br />
rotierenden Verdrängerpumpen. Die Funktionsweise<br />
ist vergleichbar mit einem Endloskolben,<br />
der das Produkt von der Saugseite<br />
zur Druckseite fördert. Und dabei eine<br />
Druckdifferenz aufbaut. Das Kernstück<br />
jeder Anwendung ist eine volumetrisch fördernde<br />
Dosierpumpe. Das Zusammenspiel<br />
eines sich exzentrisch bewegenden Rotors<br />
und Stators ergibt eine Förder- und Dosiercharakteristik,<br />
die der eines sich endlos bewegenden<br />
Kolbens entspricht.<br />
Dieses Endloskolben-Prinzip eignet sich<br />
besonders für die Förderung und Abfüllung<br />
von abrasiven und feststoffbeladenen, also<br />
stückigen Medien. Ein entscheidender Nutzen<br />
dieser Technologie liegt in der entstehenden<br />
Förderkammer, deren Volumen<br />
im Verlauf der Bewegung absolut konstant<br />
bleibt. Diese Eigenschaft ermöglicht es, ein<br />
breites Spektrum an Saucen abzufüllen –<br />
hochpräzise, absolut wiederholgenau und<br />
schonend. Von glatten Saucen bis zu<br />
Aktuelle und<br />
branchenüber greifende<br />
technische Informationen<br />
über Anlagen,<br />
Komponenten und<br />
Systeme.<br />
„Abfüllpumpen im Endloskolben-Prinzip sorgen<br />
für eine besonders scherarme Förderung.“<br />
stückigen Komponentensaucen. Und von<br />
kleinen Probepackungen mit 5 ml bis zu<br />
Großpackungen mit mehreren Litern.<br />
Produktschonende Abfüllung<br />
Die Feststoffe werden in ihrem Trägermedium<br />
besonders schonend durch die Kammern<br />
zwischen Rotor (Edelstahl) und Stator<br />
(Elastomer) gefördert. Form, Farbe und<br />
Konsistenz der Feststoffe werden nicht beeinträchtigt.<br />
Eine gleichmäßige Partikelverteilung<br />
ist gewährleistet und die gewünschten<br />
Produkteigenschaften bleiben komplett<br />
erhalten. Sogar große Stücke bis zu einer<br />
Größe von 25 mm mit hervorragender Partikelintegrität<br />
können mit einer Wiederholgenauigkeit<br />
von über 99 % dosiert werden.<br />
Bei präzisen Kleinmengenabfüllungen von<br />
viskosen, abrasiven oder feststoffbeladenen<br />
Produkten wie z. B. der scharfen Chili-Soße<br />
stoßen herkömmliche Abfülltechnologien<br />
wie Kolben- oder Schlauchpumpen an ihre<br />
Grenzen. Für diese Pumpentypen sind feststoffhaltige<br />
oder abrasive Produkte besonders<br />
kritisch: Häufig treten hier mechanische<br />
Beschädigungen an den beweglichen<br />
Teilen auf.<br />
Gerade für diese Anwendungen eignen<br />
sich Abfüllpumpen im Endloskolben-<br />
Prinzip aber hervorragend. Vorteile dieser<br />
Technologie sind bspw. eine variable und<br />
bei Bedarf kundenspezifische Materialauswahl<br />
der Dosierkomponenten, die besonders<br />
scherarme Förderung und eine<br />
laminare Strömung innerhalb der Rotor-<br />
Stator-Konstruktion.<br />
Flüssige und pastöse Produkte stellen im<br />
Verpackungsvorgang sehr hohe Ansprüche<br />
an die Hygiene. Durch ihre spezielle Konstruktion<br />
werden die Dosierpumpen von<br />
ViscoTec allen Anforderungen gerecht. Das<br />
nach EHEDG-Richtlinien konzipierte Pumpengehäuse<br />
ist totraumoptimiert, um jegliche<br />
Produktablagerung zu vermeiden. Aus<br />
Konstruktionssicht wurde auf leichte und<br />
schnelle Zerlegbarkeit geachtet. Damit wird<br />
neben einer automatischen Reinigung auch<br />
die manuelle Reinigung nach Zerlegen erleichtert,<br />
um die hohen Qualitäts- und Hygienevorschriften<br />
der Kunden zu bedienen.<br />
Fotos: Shutterstock, Viscotec<br />
www.viscotec.de<br />
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Pizza und Müsli, Puddingpulver<br />
und Backmischungen: Damit<br />
Dr.-Oetker-Produkte halten, was<br />
ihre Verpackung verspricht, kommt<br />
jede einzelne Zutat auf den<br />
Prüfstand. Im eigenen Labor am<br />
Bielefelder Unternehmenssitz wird<br />
die Rohware zerkleinert und mit<br />
Lösungsmitteln extrahiert – vom<br />
Käse bis zur frischen Peperoni.<br />
Für sichere Analysenergebnisse ist<br />
die rückstandsfreie Aufbereitung<br />
von Laborglas eine<br />
Grundvoraussetzung. Ein Blick<br />
hinter die Kulissen.<br />
Von den Mangos ist nur noch eine gelbe<br />
Flüssigkeit übriggeblieben. Christiane<br />
Schuster nimmt mit der Pipette eine Probe<br />
und untersucht sie. Akribisch listet sie alle<br />
gewonnenen Daten auf: „Erst nach Abschluss<br />
der Untersuchungen sind die Zutaten<br />
für die Produktion freigegeben“, erklärt<br />
die chemisch-technische Assistentin.<br />
„Sie müssen einwandfrei sein und den gesetzlichen<br />
Vorgaben entsprechen. Schließlich<br />
kommt alles auf den Tisch der Verbraucher.“<br />
Getrocknete Mangostückchen seien<br />
z. B. im Früchtemüsli enthalten.<br />
Zuerst wird in einem eigenen Raum des<br />
Dr.-Oetker-Labors geschnitten und gehackt<br />
– und das hinterlässt Spuren: Lebensmittelreste<br />
kleben an Messern, Schneidbrettern<br />
und den Bechern aus dem Thermomix.<br />
„Solche Verschmutzungen sind hartnäckig“,<br />
sagt Gruppenleiterin Britta Fournes. Rückstandsfreie<br />
Arbeitsgeräte seien aber für<br />
sichere Testergebnisse unabdingbar. „Deshalb<br />
haben wir uns vor mehr als drei Jahren<br />
für Miele-Laborspüler entschieden. In drei<br />
Bereichen stehen jeweils zwei.“<br />
Hoher Wasserdruck entfernt alle<br />
Rückstände<br />
Wenn alle neun Mitarbeiter das zerkleinerte<br />
Ausgangsmaterial mit den Lösungsmitteln<br />
mischen und Tests durchführen, brauchen<br />
sie vor allem Spatel, Bechergläser und<br />
Vollpipetten aus Glas. Gerade hier bewähren<br />
sich die Miele-Untertischgeräte PG 8583<br />
und PG 8593, sagt Britta Fournes: „Der Wasserdruck<br />
dieser Spüler ist höher als bei der<br />
Vorgängergeneration. Heute passt auch<br />
mehr hinein als früher: Zwei Module für<br />
Pipetten, und je nachdem, wie lang die<br />
sind, zusätzlich ein Oberkorb mit Bechergläsern.“<br />
Spatel kommen in eine geschlossene<br />
Box, die ursprünglich für Zahnarztinstrumente<br />
entwickelt wurde.<br />
Das Spülgut ist so vielfältig wie die Lebensmittel<br />
und die Prüfmethoden. Naturprodukte<br />
würden selten hundertprozentig<br />
gleich schmecken, berichtet Britta Fournes.<br />
„Chili ist dafür ein gutes Beispiel. Je nach<br />
Herkunft und Wetterlage kann der Geschmack<br />
schärfer oder milder sein – aber<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
FOOD & BEVERAGE I TOP-THEMA<br />
01 So vielfältig wie die Lebensmittel ist das Spülgut,<br />
das später in den Miele-Geräten aufbereitet wird<br />
02 Gruppenleiterin Britta Fournes (links) und ihre Mitarbeiterin<br />
Christiane Schuster sind ein eingespieltes Team<br />
das darf sich nicht auf die Pizza Diavolo<br />
auswirken. Wir haben deshalb bestimmte<br />
Toleranzgrenzen festgelegt, die während<br />
der Produktion eine Rolle spielen.“<br />
Tests von Rohware für den<br />
gesamten europäischen Markt<br />
Nach dem Wareneingang sind in allen Dr.-<br />
Oetker-Werken Qualitätskontrollen an der<br />
Tagesordnung. Jeder neuen Lieferung werden<br />
Proben entnommen, deren Qualität<br />
untersucht wird. Manchmal gibt es für die<br />
Mitarbeiter frisch gekochten Pudding oder<br />
aufgebackene Pizza. Testesser finden sich<br />
auch regelmäßig in der Bielefelder Versuchsküche<br />
ein. Nur im Labor, wo es morgens<br />
um sechs schon nach Oregano duften<br />
kann, wird nichts verkostet. „Wir testen hier<br />
die Rohware für den gesamten europäischen<br />
Markt“, sagt Dr. Karsten Schmitz, Abteilungsleiter<br />
im Bereich Forschung und<br />
Entwicklung. „Alle geltenden Richtlinien<br />
und Verordnungen müssen erfüllt sein, bevor<br />
wir der Produktion grünes Licht geben.<br />
Damit kommt dem Labor eine hohe Verantwortung<br />
zu, der wir mit einer modernen<br />
Ausstattung gerecht werden.“<br />
Speziell für das Ein- und Ausräumen der<br />
Miele-Spüler gibt es in Britta Fournes Team<br />
zwei Mitarbeiterinnen. „Jedes Gerät läuft<br />
sechs- bis achtmal täglich, und dann sind die<br />
neuen, leichten Körbe praktisch“, so die Gruppenleiterin.<br />
„Auch die Bedienung erklärt sich<br />
von selbst: Um die drei Favoritenprogramme<br />
‚Injektor Plus‘, ‚Pipetten‘ und ‚Universal‘ zu<br />
starten, genügt ein Knopfdruck.“<br />
Das kürzeste Programm dauert nur<br />
38 Minuten und fügt sich nahtlos in die eng<br />
getakteten Laborabläufe ein. Gläser und<br />
andere Arbeitsmittel werden schnell wieder<br />
gebraucht, denn neben der Eingangstür<br />
wartet schon ein gut gefüllter Kasten mit<br />
der Aufschrift „Rohware“.<br />
Fotos: Miele<br />
www.miele.de<br />
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TOP-THEMA I FOOD & BEVERAGE<br />
Der entscheidende Hebel<br />
Längere Standzeit von Sterilfiltern sorgt für mehr Nachhaltigkeit<br />
Die immer höheren Ansprüche, die an die Prozess- und Produktintegrität<br />
gestellt werden, aber auch Umstellungen im Produktionsprozess durch<br />
Anpassungen an aktuelle Marktbedingungen fordern das Filtrations-<br />
Management heraus. Ein entscheidender Hebel für eine wirtschaftliche<br />
Filtration in den Produktionsprozessen von Wasser, Bier, Wein,<br />
Softdrinks und Milchprodukten ist die Standzeit der Filter.<br />
Zu den neuen Filterkonstruktionen, mit<br />
denen die Filtrationsprozesse wirtschaftlicher<br />
gestaltet werden können, gehören<br />
die (P) SRF-Baureihe für die sterile<br />
Fitration von Druckluft und Gasen sowie<br />
die LifeTec Tiefen- und Membranfilterelemente<br />
für die Vor-, Fein- und Entkeimungsfiltration.<br />
Die LifeTec-Flüssigkeitsfilter mit<br />
ihren einsatzspezifischen, plissierten Filtermedien<br />
stehen in vier verschiedenen Größen<br />
– 10, 20, 30 und 40" – und mit sieben<br />
verschiedenen Anschlussvarianten zur Verfügung,<br />
sodass sie in allen gängigen Gehäusekonstruktionen<br />
einsetzbar sind. Ein<br />
hoher Sicherheitsfaktor und ein positiver<br />
wirtschaftlicher Effekt ergeben sich beim<br />
Einsatz von mehrplätzigen Gehäusen, die<br />
wie gewohnt einen Austausch auch einzelner<br />
Filterkerzen zulassen.<br />
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal<br />
zu den bisher bekannten Filterkonstruktionen<br />
ist der stabilere PP-Filterelementemantel,<br />
dessen rautenförmige Ausschnitte<br />
nicht nur die Statik optimieren, sondern<br />
auch die Strömungsverhältnisse verbessern.<br />
Bei der (P) SRF-Baureihe sind es ebenfalls<br />
die besonders ausgestatteten Filtermedien,<br />
durch die ein sehr niedriger Differenzdruck,<br />
eine lange Lebensdauer und extrem hohe<br />
Rückhalteraten bis in den Bereich von 3 nm<br />
realisiert werden können. Auch unter extremen<br />
Bedingungen erfolgt die sichere Abtrennung<br />
von Mikroorganismen.<br />
Die robuste Bauweise dieser Filter mit<br />
ihrem Edelstahlstützmantel erlaubt eine<br />
vergleichsweise höhere Anzahl von Sterilisationszyklen.<br />
Mehr als 160 Zyklen werden<br />
erreicht. Nach Dampfsterilisation beträgt<br />
die Zeit beim Trockenblasen nur wenige<br />
Sekunden. Stillstandzeiten, Energieverbrauch<br />
und die mechanische Belastung des Filtermediums<br />
werden deutlich reduziert. Die<br />
hohe Temperaturtoleranz erlaubt Anwendungen<br />
bis 200 °C. Zudem ist ein Einsatz in<br />
Applikationen mit VPHP (verdampftes<br />
H 2<br />
O 2<br />
) und Ozon-Sterilisation möglich.<br />
Standzeitverlängerung durch<br />
Integritätstests …<br />
Um die deutlich besseren Standzeiten der<br />
neuen Filter maximal nutzen zu können,<br />
haben sich in der Praxis Integritätstests bewährt,<br />
die sich an den Betriebsstunden und<br />
01 Geöffnetes mehrplätziges PF-EG Filtergehäuse bestückt mit 40" LifeTec-Filtern<br />
Autorin: Susanne Fulko, Marketing Managerin<br />
Communications, Donaldson Filtration<br />
Deutschland GmbH, Haan<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
FOOD & BEVERAGE I TOP-THEMA<br />
02 Sterilfilter der Baureihe (P)-SRF zeichnen<br />
sich durch hohe Rückhalteraten aus,<br />
eine Sterilisation mit verdampftem H 2<br />
O 2<br />
und Ozon ist möglich<br />
03<br />
03 Das Filter-Test-Center für die<br />
Durchführung von Integritätstests<br />
04 Das Membra-Check-Integritätstestgerät<br />
„Die neuen Filter erreichen bei<br />
der Filtration von Druckluft<br />
deutlich längere Standzeiten.“<br />
den jeweiligen Produktionsbedingungen<br />
orientieren.<br />
In einem Unternehmen der Molkereiindustrie<br />
haben Langzeittests mit den neuen<br />
(P)-SRF C-Filtern bei der sterilen Filtration<br />
von Druckluft eine Standzeitverlängerung<br />
um das Dreifache ergeben<br />
im Vergleich zu bisher eingesetzten Filtertypen.<br />
Dabei wurden die Filterelemente<br />
etwa alle zwei bis drei Monate<br />
auf ihre Integrität geprüft, um die<br />
Standzeit optimal auszuschöpfen und<br />
die Prozessintegrität sicherzustellen.<br />
Dieses Unternehmen setzt im eigenen<br />
Labor ein Testgerät ein, das die Integrität<br />
der Steril tiefenfilter prüft. Dort hat<br />
sich erwiesen, dass der Einsatz des Filter-Test-Centers<br />
(FTC) direkt am Produktionsstandort<br />
wirtschaftlich sinnvoll ist,<br />
obwohl Filterher steller wie Donaldson Sterilitätstests<br />
auch als Serviceleistung anbieten.<br />
Die Durchführung des Tests erfolgt in Anlehnung<br />
an EN 1822 und ASTM (American<br />
Society for Testing and Materials) D 2986-91.<br />
Über einen Aerosolgenerator wird ein Paraffinölnebel<br />
mit einem Partikelspektrum zwischen<br />
0,1 bis 0,5 µm erzeugt. Mit diesem<br />
Prüfnebel wird das Filterelement beaufschlagt.<br />
Hinter dem Element wird mit<br />
einem Laserpartikelzähler die Anzahl der<br />
Partikel gemessen, die das Filterelement<br />
passiert haben. Ein „steriles“ Element muss<br />
dabei einen sogenannten LOG-Reduction<br />
Value (LRV) von größer als 7 pro cm² Filterfläche<br />
haben. Das bedeutet, dass von ursprünglich<br />
10 7 Partikeln pro cm² Filterfläche<br />
maximal ein Partikel pro cm² das<br />
Medium durchdringen darf. Der LRV ist<br />
dann größer als 7, das Element ist integer<br />
und kann als Sterilfilter eingesetzt werden.<br />
02<br />
… mit entsprechenden<br />
Testgeräten<br />
Das Filter-Test-Center zeichnet sich durch<br />
eine leichte Bedienbarkeit und menügesteuerte<br />
Benutzerführung aus. Alle Arbeitsschritte<br />
werden in einem LCD-Display angezeigt.<br />
Der Bediener ist immer über den<br />
aktuellen Status informiert und bekommt<br />
sukzessive angezeigt, welchen Schritt er als<br />
nächstes durchzuführen hat. Im Gerät wird<br />
nach dem Start und in festgelegten Abständen<br />
ein Nullwertabgleich sowie eine Messung<br />
der Test-Aerosolkonzentration durchgeführt,<br />
sodass es stets zuverlässige und<br />
reproduzierbare Ergebnisse liefert. Diese<br />
Ergebnisse werden bewertet (gut/schlecht)<br />
und können über einen Drucker ausgedruckt<br />
oder über eine serielle Schnittstelle<br />
direkt am PC abgerufen werden.<br />
Eine sehr flexibel einsatzbare Alternative<br />
zum FTC ist das handliche Membra-Check<br />
Integritätstestgerät, das für hydrophobe<br />
und hydrophile Membranfilter zum Einsatz<br />
kommt. Abgesehen von Integritätstests<br />
kann dieses Messgerät als Kalibrator für<br />
Druckaufnehmer (0–6 bar) verwendet werden<br />
und ist in der Lage, unbekannte Volumina<br />
04<br />
zu ermitteln (z. B. Upstream-Anlagenvolumen<br />
eines Filtergehäuses 0,1–32 l). Das<br />
Testgerät ist aufgrund der integrierten<br />
Software GMP/GLP-geeignet. Es verfügt<br />
über 100 Programm-Speicherplätze sowie<br />
40 Speicherplätze für Testergebnisse. Mit<br />
der internen Softwareversion „CFR“ werden<br />
alle Besonderheiten der FDA-Richtlinie<br />
21CFR<strong>11</strong> berücksichtigt: Rückverfolgbarkeit,<br />
elektronische Signatur, verschiedene<br />
Passwortebenen etc. Für Messungen vor<br />
Ort ohne PC oder als Stand-alone-Lösung<br />
ist ein Drucker vorhanden.<br />
Brau: Halle 7, Stand 309<br />
Fotos: Donaldson<br />
www.donaldson.com<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong> 27
TOP-THEMA I FOOD & BEVERAGE<br />
Alles sauber!<br />
Professionelle Reinigung und Desinfektion in<br />
der Lebensmittelindustrie<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
erwarten hygienisch einwandfreie<br />
Lebensmittel, und die<br />
Lebensmittelindustrie legt großen<br />
Wert auf die Qualität ihrer<br />
Produkte. Die Reinigung von<br />
Anlagen gehört dabei zu einer der<br />
wichtigsten Aufgaben, denn die<br />
Bildung von Biofilmen und Belägen<br />
muss unbedingt vermieden werden.<br />
bindlichen Normen vor, die Lebensmittel-<br />
Betriebe überblicken müssen. Rohwaren-,<br />
Lebensmittel-, Personal- und Brauchwasserunbedenklichkeit<br />
sind hier nur einige der<br />
Schlagworte.<br />
Außerdem schützt eine wiederkehrende<br />
Reinigung vor Korrosion durch Produktreste<br />
und gewährleistet einen wirtschaftlichen<br />
Betrieb, bspw. indem wärmedämmende<br />
Belege bei Wärmeaustauschern regelmäßig<br />
entfernt werden.<br />
Um die richtigen Präventions- und Reinigungsmaßnahmen<br />
ergreifen zu können, ist<br />
es essenziell zu verstehen, wo genau in den<br />
Verarbeitungsprozessen die Keimherde<br />
liegen. Denn haben sich Bakterien und Erreger<br />
erst einmal im Betriebsumfeld etabliert<br />
oder sich mit anderen Biofilmen zusammengeschlossen,<br />
die sich auf den Arbeitsoberflächen<br />
von Anlagen oder Geräten<br />
abgesetzt haben, ist der Kampf gegen Verunreinigungen<br />
schon verloren.<br />
Bauliche Gegebenheiten<br />
Häufigkeit und Intensität der Reinigungsund<br />
Desinfektionsmaßnahmen hängen von<br />
Die Reinigung, Desinfektion und Sterilisation<br />
von Produktionseinrichtungen<br />
und Verteilersystemen sind anspruchsvolle<br />
und qualitätsbestimmende Arbeitsschritte.<br />
Der Gesetzgeber fordert im Umgang mit<br />
Lebensmitteln höchste Sorgfalt zum Schutz<br />
der Verbraucher vor Gesundheitsgefahren<br />
sowie zur Wahrung von Qualitätsstandards.<br />
Das deutsche Recht, aber auch europäische<br />
Richtlinien, geben eine Vielzahl von verzwei<br />
Faktoren ab: Vom Grad der Verschmutzung<br />
und der Empfindlichkeit der verarbeiteten<br />
Lebensmittel gegenüber mikrobiologischen<br />
und chemischen Veränderungen.<br />
Dazu müssen Reinigungsmittel alle Flächen<br />
gut erreichen können, um Schmutz und<br />
Mikroorganismen zu beseitigen. Indem<br />
bspw. die Fließrichtung von Reinigungsflüssigkeiten<br />
immer wieder verändert<br />
wird und auch Blindleitungen gespült<br />
werden, verhindern professionelle Reinigungsunternehmen,<br />
dass sich Mikroorganismen<br />
in Toträumen oder im Strömungsschatten<br />
absetzen.<br />
Damit haben die baulichen Gegebenheiten<br />
der Produktionsanlagen erheblichen<br />
Einfluss auf die Hygienemaßnahmen:<br />
Je glatter die Oberflächen, die mit<br />
Lebensmittel in Berührung kommen, desto<br />
schlechter können Mikroorganismen und<br />
Schmutz haften bleiben. Eine Schwach<br />
Autoren: Peter Hollmann, Gebäudereinigermeister<br />
und Betriebsleiter, Candy Borgwald, staatlich<br />
geprüfte Desinfektorin, beide Niederberger Berlin<br />
GmbH & Co. KG, Berlin<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
FOOD & BEVERAGE I TOP-THEMA<br />
Zerplatzende Schaumbläschen sorgen für<br />
einen kontinuierlichen Nachschub an<br />
Reinigungsflüssigkeit<br />
stelle sind spröde Dichtungen, weshalb<br />
diese regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls<br />
erneuert werden müssen. Die<br />
bei Produk tionsanlagen verwendeten Materialien<br />
haben damit Einfluss auf die Reinigungsfähigkeit<br />
– Schmutz haftet auf Metallen<br />
und Glas deutlich weniger stark als auf<br />
Kunststoffen, die wiederum eine verminderte<br />
Fähigkeit der Wasserbenetzbarkeit<br />
haben und damit auch Reinigungsflüssigkeiten<br />
schlechter aufnehmen können. Solche<br />
Oberflächen wirksam zu entfetten, ist<br />
beinahe unmöglich.<br />
Fachliche Qualifikation<br />
Das bei der Reinigung verwendete Wasser<br />
muss den Bestimmungen des Bundesseuchengesetzes<br />
sowie der Trinkwasserverordnung<br />
Rechnung tragen, während bei der<br />
Wahl der Reinigungsmittel das Chemikaliengesetz<br />
sowie das Wasch- und Reinigungsmittelgesetz<br />
zu beachten ist. Schließlich<br />
kann auch der Einsatz falscher Reinigungsmittel<br />
Lebensmittel belasten und gravierende<br />
gesundheitliche Folgen haben. Analog<br />
dazu gibt es gesetzliche Vorgaben für<br />
Desinfektionsmittel.<br />
Spezialisierte Reinigungsdienstleister<br />
sind in der Beachtung dieser Vorschriften<br />
und der Gewährleistung hoher Hygiene-<br />
Kriterien erfahren; ihre Mitarbeiter im<br />
Regelfall für den Hygiene-Einsatz in der<br />
Lebensmittelproduktion geschult. Die<br />
Niederberger Gruppe bspw. hat sich auf die<br />
Reinigung von Lebensmittelbetrieben spezialisiert<br />
und hier entsprechende Kompetenzen<br />
gebündelt.<br />
Zuerst Reinigung …<br />
Grundsätzlich gilt es, zwischen Reinigung<br />
und Desinfektion zu unterscheiden. Erstere<br />
ist Voraussetzung für Letztere. In der<br />
Praxis sieht das dann so aus: Zuerst wird<br />
grob vorgereinigt, anschließend erfolgt<br />
die Reinigung nur unter Einsatz von Wassertemperatur<br />
und -druck – übrigens der<br />
entscheidende Schritt der Reinigung –<br />
dann werden Arbeitsbereiche geschäumt,<br />
gespült und abschließend eine Endkontrolle<br />
vorgenommen. Anlagen, Böden<br />
und Wände werden dabei mit Reinigungsmitteln<br />
von unten nach oben komplett<br />
eingeschäumt. In der Tat ist es für<br />
den Reinigungserfolg maßgeblich, dass<br />
die Oberflächen inklusive Poren und<br />
Spalten lückenlos benetzt werden. Ist die<br />
erforderliche Einwirkzeit des Reinigungsmittels<br />
abgelaufen, wird in umgekehrter<br />
Richtung – sprich: von oben nach unten –<br />
damit begonnen, die Flächen zu reinigen.<br />
Denn wird die Reinigungsrichtung während<br />
des Prozesses ein oder mehrere<br />
Male variiert, besteht die Gefahr einer<br />
Rekontamination.<br />
Bei der Reinigung kommen die unterschiedlichsten<br />
Reinigungstechniken und<br />
-mittel zur Anwendung, darunter die Trockeneis-Strahlreinigung<br />
mit gefrorenem<br />
Kohlendioxid, die Hochdruckreinigung mit<br />
der mechanischen Kraft des Wasserstrahls<br />
und die bereits geschilderte Schaumreinigung.<br />
Letztere kommt vor allem an Transportbändern,<br />
Frostern und im Zerlegebereich<br />
zum Einsatz. Durch die zerplatzenden<br />
Schaumbläschen, die je nach eingesetztem<br />
Mittel eine fein-lockere, fest-kompakte oder<br />
fließend-dichte Struktur bilden, wird für<br />
einen kontinuierlichen Nachschub an Reinigungsflüssigkeit<br />
gesorgt.<br />
Die Hochdruckreinigung hingegen setzt<br />
schon vor der Schaumreinigung an. Mit<br />
dem Einsatz von Wasser, das mit einem<br />
Druck von 20 bis 25 bar auf Anlagen und<br />
Böden gepresst wird, werden grobe Rückstände<br />
entfernt und die Voraussetzungen<br />
für einen erfolgreichen Schaum-Einsatz geschaffen.<br />
Eine wichtige Reinigungstechnik,<br />
die insbesondere in Schlachthöfen unverzichtbar<br />
ist, ist die wasserfreie Trocken eis-<br />
Reinigung. Dabei kommen CO 2<br />
-Pellets<br />
zum Einsatz. Diese werden mit hoher<br />
Geschwindigkeit auf die zu reinigenden<br />
Flächen geschossen.<br />
Ergänzend hinzu kommt die Umlaufreinigung<br />
von Anlagen nach dem Cleaning<br />
in Place (CIP) Verfahren. Dabei ist keine<br />
Demontage erforderlich, da die CIP-tauglichen<br />
Geräte schon von Hause aus so konstruiert<br />
sind, dass eine Reinigung der<br />
produktberührten Flächen je nach Aufgabenstellungen<br />
in Zyklen bestehend aus<br />
Kaltwasser, Heißwasser, Dampf, Lauge,<br />
Säure oder anderen Hilfsmitteln leicht erfolgen<br />
kann. Die Innenflächen der Anlagen<br />
werden hierzu über die vorgesehenen Zugänge<br />
entweder entsprechend durchflutet<br />
oder besprüht.<br />
… dann Desinfektion<br />
Nach Abschluss der Reinigung erfolgt die<br />
nicht minderwichtige Desinfektion von<br />
Anlagen und Bereichen. Nur durch diese<br />
„Die Reinigung kann zum Beispiel mit Schaum,<br />
Hochdruck oder Trockeneisstrahl erfolgen.“<br />
wird das Höchstmaß an Hygiene, die in<br />
der Lebensmittelverarbeitung notwendig<br />
sowie vorgeschrieben ist, erreicht. Ziel ist<br />
es, die Zahl an Keimen und Erregern auf<br />
ein Niveau zu reduzieren, auf dem sie<br />
Produkte nicht mehr gefährden können.<br />
Hierzu werden die Anlagen mit Desinfektionslösungen<br />
eingesprüht, die nach Ablauf<br />
der Einwirkzeit mit klarem Wasser abgespült<br />
werden. Zu beachten ist insbesondere<br />
die Wahl des richtigen Desinfektionsmittels<br />
sowie dessen Einwirkzeit. Niedrige<br />
Temperaturen, die i. d. R. bei der Verarbeitung<br />
tie rischer Produkte vorherrschen,<br />
können die Einwirkzeit verlängern oder<br />
sogar die Wirkung eines Desinfektionsmittels<br />
verschlechtern.<br />
Da auch Wasserpfützen negative Auswirkungen<br />
auf die Einwirkzeit haben, muss<br />
sichergestellt sein, dass sich solche nach<br />
der Reinigung möglichst nicht gebildet<br />
haben. Nach erfolgter Desinfektion sind die<br />
Anlagen und Böden noch einmal mit<br />
Wasser abzuspülen. Auch hier ist es wichtig,<br />
dass keine Reste der Desinfektionsmittel<br />
zurückbleiben.<br />
Fotos: Niederberger<br />
www.niederberger-gruppe.de<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong> 29
TOP-THEMA I FOOD & BEVERAGE<br />
gesundheitsbeeinträchtigender Bakterien<br />
wirksam eingedämmt.<br />
Geeignete Reinigungsmittel können entweder<br />
mithilfe integrierter Dosiersysteme<br />
angewendet oder direkt in die Frischwassertanks<br />
eingebracht werden. Vergleicht<br />
man die beiden Verfahren im Sinne von<br />
HACCP, liegt der Nachteil einer manuellen<br />
Dosierung in der schwankenden Konzentration<br />
und der damit einhergehenden<br />
Über- oder Unterdosierung – also in der<br />
unzureichenden Reinigung bzw. schnellen<br />
Wiederanschmutzung. Integrierte Systeme<br />
bieten zudem den praktischen Vorteil, dass<br />
seltener mit Reinigungschemie hantiert<br />
werden muss, wodurch daraus resultierende<br />
Gefahren reduziert werden.<br />
Lückenlos sauber<br />
HACCP-Aspekte für die Bodenreinigung in der<br />
Nahrungsmittelproduktion<br />
Der streng regulierte Lebensmittelmarkt<br />
verlangt von Unternehmen<br />
einen anspruchsvollen Spagat:<br />
Prozesssicherheit und Sauberkeit<br />
auf der einen Seite sowie Effizienz<br />
und Produktionsperformance auf<br />
der anderen. Besonders die<br />
Vorgaben des HACCP-Konzepts<br />
liegen vielen Betrieben im Magen.<br />
Doch die verschiedenen<br />
Hygieneaspekte lassen sich im<br />
Praxisalltag wirksam umsetzen.<br />
Autor: Jan Martijn, Leiter Produktmanagement<br />
GAS, Nilfisk GmbH, Bellenberg<br />
Spätestens seit der 2006 in Kraft getretenen<br />
EU-Verordnung zur Lebensmittelhygiene<br />
ist jedes nahrungsmittelverarbeitende<br />
Unternehmen dazu verpflichtet, die<br />
Vorgaben des HACCP-Konzepts (Hazard<br />
Analysis and Critical Control Points) umzusetzen<br />
und entsprechende Vorkehrungen<br />
zu treffen. Die Idee der Prävention ist einleuchtend:<br />
Wurden bestimmte Gefahrenquellen<br />
in der Produktion erkannt, lassen<br />
sich aus diesen kritische Kontrollpunkte ableiten.<br />
Anschließend werden dort bestimmte<br />
Grenzwerte, Maßnahmen und Überwachungsverfahren<br />
in einem Regelkreislauf<br />
festlegt. Dazu gehört auch die konsequente<br />
Reinigung der verschiedenen, risikoträchtigen<br />
Bereiche. Besonders bei der Bodenreinigung<br />
ist ohne leistungsfähige Technik<br />
kein Auskommen mehr. Hier kommen spezialisierte<br />
Reinigungsgeräte ins Spiel.<br />
Mit den Scheuersaugmaschinen von<br />
Nilfisk lässt sich Fußbodenreinigung den<br />
HACCP-Vorgaben entsprechend umsetzen.<br />
In Kombination mit richtlinienkonformen<br />
Bodenbelägen, wie etwa Linoleum, kann so<br />
maximal hygienisch, effizient und nachhaltig<br />
gearbeitet werden. Dadurch wird die<br />
Gefahr der Vermehrung und Verbreitung<br />
Nachhaltigkeit und<br />
Dokumentation<br />
Für eine umweltschonende und zugleich<br />
verschwendungsfreie Verbrauchssteuerung<br />
der verwendeten Reinigungsmittel<br />
sollten Unternehmen auf automatische<br />
Reinigungsmittel-Dosiersysteme wie bspw.<br />
Ecoflex von Nilfisk Wert legen. Das patentierte<br />
System ist direkt in die Bodenreinigungsmaschinen<br />
integriert und erlaubt es,<br />
bis zu 50 % Wasser, bis zu 35 % Chemie und<br />
bis zu 20 % Arbeitszeit einzusparen. Darüber<br />
hinaus sollten die Frischwassertanks –<br />
ebenso wie die Schmutzwassertanks – regelmäßig<br />
entleert werden, um ein Absetzen/<br />
Ausflocken von Reinigungsmitteln und Bakterienwachstum<br />
zu unterbinden.<br />
Die Dokumentation der durchgeführten<br />
Reinigungsarbeiten kann für die meisten<br />
Nilfisk Scheuersaugmaschinen mit dem<br />
Fleetmanagement-System TrackClean<br />
lückenlos umgesetzt werden. Das Prinzip:<br />
Auf Basis eines verschlüsselten GPS-Netzwerks<br />
empfängt die Anwendung alle<br />
maschinenbezogenen Daten in Echtzeit<br />
und stellt diese in einem intuitiv zu bedienenden<br />
Web-Portal grafisch dar. Damit<br />
können viele Fragen rasch geklärt werden:<br />
Sind alle Maschinen in Betrieb oder nicht?<br />
Erfolgte die Reinigung in den definierten<br />
Bereichen gemäß Arbeitsplan? Welche<br />
Areale wurden in welcher Zeit (tatsächlich)<br />
bearbeitet?<br />
Antworten auf diese Fragen geben Aufschluss<br />
über das Ressourcen- und Zeitmanagement<br />
sowie das richtige Setting des<br />
Maschinenparks und die Fähigkeiten der<br />
Mannschaft. Was vormals in manuellen<br />
Dokumentationen zeitaufwändig erarbeitet<br />
wurde, kann künftig automatisiert durch<br />
den Einsatz entsprechender Soft- und<br />
Hardwaretechnologien vonstattengehen.<br />
Foto: Nilfisk<br />
www.nilfisk.de<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
Kohlendioxid komprimieren<br />
Atlas Copco hat seit Kurzem Kolbennachverdichter für<br />
CO 2<br />
-Anwendungen im Programm. Mit ihnen lässt sich Kohlendioxid,<br />
das in der Getränkeindustrie oder bei chemischen<br />
Prozessen anfällt, auf <strong>11</strong> bis 20 bar komprimieren. Die Booster<br />
arbeiten zweistufig und sind wassergekühlt. Sie sind für ihre<br />
absolut ölfreie Verdichtung vom Tüv gemäß ISO 8573-1, Klasse 0,<br />
zertifiziert. Damit haben Anwender die Sicherheit, dass ihre<br />
Prozesse nicht von Aerosolen kontaminiert werden können –<br />
oder zumindest wäre das nicht auf die Booster zurückzuführen.<br />
Bei den Anlagen der Standardbaureihe sind alle Komponenten<br />
auf einem Stahlgrundrahmen angeordnet. Sie werden – wie bei den Industriekompressoren von Atlas<br />
Copco üblich – als Plug-&-Play-Systeme betriebsbereit ausgeliefert. Die Motorleistungen variieren<br />
zwischen 22 und 250 kW, die Durchflussraten liegen zwischen 127 und 3 176 kg CO 2<br />
pro Stunde.<br />
Gesteuert werden die Booster von einer Elektronikon-MK5-Steuerung, die samt Display in einem<br />
Schaltschrank auf dem Grundrahmen installiert ist.<br />
Brau: Halle 4, Stand 435<br />
www.atlascopco.de<br />
Vor-, Fein- und Entkeimungsfiltration<br />
Analog zur Prozesskette der Getränkesegmente wie Bier, Cider, Spirituosen, Sekt, Wein, Wasser, Saft,<br />
Erfrischungsgetränke und flüssige Molkereiprodukte zeigt Donaldson Beispiele anwendungsspezifischer<br />
Filtrationslösungen von der Druckluftaufbereitung bis zur<br />
Sterilfiltration. Im Mittelpunkt stehen die LifeTec Tiefen- und<br />
C<br />
Membranfilterelemente für die Vor-, Fein- und Entkeimungsfiltration<br />
von Flüssigkeiten. Die weitgehend digitalisierte Produktion<br />
M<br />
dieser Flüssigkeitsfilter garantiert eine schnelle Verfügbarkeit und<br />
Y<br />
reduziert dadurch die Lagerkosten. Die 100%ige Rückverfolgbarkeit<br />
jedes Filters ist durch die gelaserten 2-D-Barcodes<br />
CM<br />
gegeben.<br />
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu den bisher bekannten<br />
MY<br />
Filterkonstruktionen ist der deutlich stabilere PP-Filterelemente-<br />
CY<br />
mantel, dessen rautenförmige Ausschnitte nicht nur die Statik<br />
optimieren, sondern auch die Strömungsverhältnisse CMY verbessern.<br />
Vier verschiedene Größen – 10, 20, 30 und 40 Zoll – stehen zur<br />
K<br />
Verfügung. Die Elemente können mit sieben verschiedenen<br />
Anschlussvarianten ausgerüstet werden, sodass sie in allen gängigen Gehäusekonstruktionen<br />
einsetzbar sind.<br />
Brau: Halle 7, Stand 309<br />
www.donaldson.com<br />
Präzise Gehäuseschlauchpumpen<br />
Die Gehäusepumpenreihen 530 und 630 von Watson-Marlow<br />
eignen sich für alle anspruchsvollen Dosieraufgaben, bei denen<br />
Wert auf Hygiene und Präzision gelegt wird. Die Schlauchpumpen<br />
bieten verbesserte Bedien- und Kontrollfunktionen: Ein<br />
farbiges HMI-Display, eine intuitive Menüführung und optische<br />
Statusanzeigen ermöglichen die Bedienung mit wenigen Tastendrücken.<br />
Eine PIN-Sperre garantiert hohe Prozesssicherheit. Die<br />
Pumpen bieten Fördermengen von 0,0001 ml/min bis 18,7 l/min<br />
bei bis zu 7 bar und einem Regelbereich von 2 200:1 bzw. 2 650:1. Sie lassen sich einfach in bestehende<br />
Systeme integrieren und sind mit vier verschiedenen Antrieben verfügbar. Wahlweise ermöglichen sie<br />
dem Anwender eine einfache, manuelle Bedienung bis hin zu einer vollautomatischen Steuerung. Bis<br />
zu 16 Pumpen lassen sich über eine Echtzeit-Kommunikation verbinden. Dank verfügbarer Schutzarten<br />
IP31 und IP66 sind die Pumpen für alle Umgebungen geeignet. Verfügbar sind sie mit einer breiten<br />
Auswahl an verschiedenen Antrieben und Pumpenköpfen für die Förderung mit einem oder mehreren<br />
Kanälen. Darüber hinaus bieten sie zahlreiche analoge und digitale Kontrolloptionen plus Profibus.<br />
Brau: Halle 6, Stand 227<br />
www.wmftg.de<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong> 31<br />
S+J-Armaturen.indd 1 19.03.2015 13:27:02
Gib Gummi<br />
Sichere Förderung von heißer Schwefelsäure<br />
In einem Teilbereich einer Kupferelektrolyse<br />
sollten Rohre so saniert<br />
werden, dass Konstruktion und<br />
Werkstoff heiße Schwefelsäure<br />
tolerieren, die zusätzlich noch<br />
mit Kupfer- und Nickelpartikeln<br />
beladen war.<br />
Eigenschaften von Gummi als Werkstoff<br />
von Leitungen für korrosive und gleichzeitig<br />
abrasive Medien wird er vergleichsweise<br />
wenig eingesetzt. Dafür gibt es eine Reihe<br />
von Gründen, z. B. dass die herstellungsbedingten<br />
Nahtstellen in gummierten<br />
Stahlrohren Ansatzpunkte für voreilende<br />
Korrosion sein können und dass Schläuche<br />
nur mit unwirtschaftlich hohem Aufwand<br />
in Anlagen montiert werden können.<br />
Andere interessante Anwendungsfälle, in<br />
denen das Gummirohrsystem seine Vorteile<br />
ausspielen kann, befinden sich im<br />
Bereich der Förderung hochkorrosiver Medien<br />
speziell mit wechselnden Temperaturen.<br />
In diesen Fällen kommt die bauartbedingte<br />
geringe Wärmeausdehnung der<br />
Gummirohre zusammen mit dem Dichtungssystem<br />
der in die Flanschfläche integrierten<br />
O-Ringe zum Tragen.<br />
Rohrleitungen in der Prozesstechnik werden<br />
von unterschiedlichen Medien<br />
durchströmt, die häufig den Rohrleitungswerkstoff<br />
korrosiv und abrasiv beanspruchen.<br />
In manchen Fällen wirken auch Korrosion<br />
und Abrasion zusammen, bspw.<br />
dann, wenn in Aufschlussverfahren Feststoffe<br />
in Säuren oder Laugen suspendiert<br />
sind. Einen geeigneten Werkstoff für die<br />
Rohrleitung zur Förderung solcher Suspensionen<br />
zu finden, ist nicht trivial. Kunststoffe<br />
zeigen teilweise hervorragende Beständigkeiten<br />
gegenüber Säuren und Laugen, problematisch<br />
ist die in manchen Fällen unbefriedigende<br />
Standzeit dieser Werkstoffe unter<br />
abrasiven Bedingungen.<br />
Der alternative Werkstoff Gummi ist auf<br />
den ersten Blick gut geeignet, da er sowohl<br />
auf eine große Widerstandsfähigkeit gegenüber<br />
chemischem Angriff als auch auf hohe<br />
Verschleißfestigkeit gleichzeitig eingestellt<br />
werden kann. Trotz dieser ausgezeichneten<br />
Autor: Dr. Jörg Fr. Greber, Fachjournalist,<br />
Königslutter<br />
Modulares Rohrsystem<br />
Diese Probleme beim an sich gewünschten<br />
Einsatz von Gummi waren der Hintergrund<br />
für die Entwicklung des Gummirohrsystems,<br />
die zu einem Baukasten führte, mit<br />
dem die Anforderungen aus Bau und Betrieb<br />
von Leitungen für Anlagen mit korrosiven<br />
und abrasiven Fördergütern abgedeckt<br />
werden. Ergänzt und zur vollen Funktionalität<br />
gebracht wird das System durch<br />
Bauteile als Sonderkonstruktion und Passstücke,<br />
die für die einzelnen Anlagen spezifisch<br />
sind. Schon seit einigen Jahren steht<br />
mit dem Gummirohrsystem eine praktikable<br />
und vorteilhafte Möglichkeit zur<br />
Lösung der beschriebenen Probleme bei<br />
der Förderung korrosiver Suspensionen zur<br />
Verfügung, die in einer Vielzahl von Anwendungen<br />
erfolgreich eingesetzt wurde,<br />
bei denen die durch Abrasion verursachten<br />
Probleme im Vordergrund standen.<br />
Heiße Schwefelsäure<br />
„Gummi widersteht chemischen Angriffen und<br />
besitzt eine hohe Verschleißfestigkeit.“<br />
Auf dieser Grundlage konnten Gummirohre<br />
dafür eingesetzt werden, das Leitungssystem<br />
für heiße Schwefelsäure in einem<br />
Teilbereich einer Kupferelektrolyse zu<br />
sanieren. Der Betreiber der Anlage hatte in<br />
der Vergangenheit umfangreiche Testreihen<br />
zur Prüfung verschiedener Rohrleitungsmaterialien<br />
durchgeführt, um geeignete<br />
Werkstoffe und Konstruktionen zu<br />
ermitteln, die gegen die Lösung von 140–<br />
160 g/l Schwefelsäure mit 45 g/l Kupfer und<br />
<strong>11</strong> g/l Nickel und einer Reihe von weiteren<br />
prozesstypischen Nebenbestandteilen und<br />
Spuren bei einer Temperatur von ca. 65 °C<br />
ausreichend beständig sind und zusätzlich<br />
mechanisch so konstruiert sind, dass die<br />
Kräfte aus Temperaturwechselspannungen<br />
aufgenommen werden können.<br />
Besondere Probleme bereitete der hohe<br />
thermische Ausdehnungskoeffizient des für<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Die fertige Schwefelsäureleitung vor der<br />
Inbetriebnahme<br />
die Rohrleitung verwendeten Kunststoffs.<br />
Temperaturwechsel führten zu Spannungen<br />
und dadurch hervorgerufenem Abreißen<br />
von Flanschen. Die damit verbundenen<br />
Stillstandzeiten und Reparaturkosten<br />
waren der Grund für den Betreiber, an einer<br />
besonders kritischen Stelle einen Gummikompensator<br />
aus dem Gummirohrsystem<br />
in Sonderbauweise einzusetzen.<br />
Die Besonderheit gegenüber einem Standardbauteil<br />
war, dass es vakuumfest sein<br />
musste. Darüber hinaus mussten die Flansche<br />
beständig gegen die Lösung sein, dies<br />
wurde durch die Ausrüstung mit Kunststoffflanschen<br />
erreicht. Da diese nicht auf Dauer<br />
die gewünschte Stabilität aufwiesen, werden<br />
inzwischen Edelstahlflansche eingesetzt.<br />
Der Kompensator wurde in die Anlage<br />
eingebaut und erfüllte alle Erwartungen an<br />
Funktion und Haltbarkeit. Dieses erste Bauteil<br />
hat inzwischen eine Laufzeit von fünf<br />
Jahren erreicht.<br />
Umbau in Etappen<br />
Der Betreiber der Anlage entschloss sich<br />
auf der Basis der guten Erfahrungen aus<br />
den Testeinsätzen von Gummirohrbauteilen,<br />
einen Teil der Verrohrung seiner<br />
Anlage auf dieses System umzurüsten. Dafür<br />
wurde die Anlage genau vermessen, um<br />
eine Grundlage für die anschließende Konstruktion<br />
der Leitung mit 3-D-CAD zu erhalten.<br />
Gummirohre bestehen nicht wie<br />
Kunststoffrohre aus einem homogenen<br />
Werkstoff. Bei ihnen folgt der innen liegenden<br />
Oberfläche, die an das Fördermedium<br />
angepasst ist, nach außen der textile Druckträger<br />
und die Versteifungseinlage. Diese<br />
Faktoren prägen auch das Design der einzelnen<br />
Bauteile, das wiederum die Leitungskonstruktion<br />
beeinflusst. Gummirohrleitungen<br />
unterscheiden sich daher<br />
optisch ziemlich stark von Stahlleitungen,<br />
sie ähneln aber Kunststoffleitungen.<br />
Nach der Produktion der Rohrleitungs teile<br />
wurde die Leitung in der Anlage montiert.<br />
Bei der Montage war hilfreich, dass die Bauteile<br />
eine Restflexibilität haben, die den Anschluss<br />
an bestehende Rohrleitungsteile<br />
erleichtert. Dadurch war es möglich, die<br />
Leitung in kurzer Zeit einzubauen und<br />
somit die Betriebsunterbrechung auf ein<br />
Minimum zu reduzieren.<br />
Der hier beschriebene erste Bauabschnitt<br />
ist jetzt seit zwei Jahren in Betrieb, ohne dass<br />
eine Reparatur erforderlich wurde. Die Erwartung<br />
eines störungsfreien Betriebs, die der Betreiber<br />
mit dem Einbau der Gummirohrleitung<br />
verbunden hatte, wurde voll erfüllt. Flanschabrisse<br />
durch thermische Spannungen gibt<br />
es nicht mehr, mit positiven Wirkungen auf<br />
die Wirtschaftlichkeit durch geringere Reparaturkosten<br />
und Stillstandzeiten.<br />
Die rundum sehr positiven Erfahrungen<br />
beim Einsatz von Gummirohren sind die<br />
Grundlage für die Entscheidung des Anlagenbetreibers,<br />
schrittweise die Gesamtanlage<br />
auf Gummirohre umzubauen. Der<br />
zweite Bauabschnitt wurde bereits realisiert,<br />
der dritte Bauabschnitt ist jetzt in Planung.<br />
Fotos: Immug<br />
www.immug.de<br />
90 JAHRE<br />
VOGELSANG<br />
Gestern... heute... und an der Zukunft arbeiten wir.<br />
In diesem Jahr feiern wir unser 90. Firmenjubiläum. Als Erfinder der elastomerbeschichteten<br />
Drehkolbenpumpe nehmen wir seit Jahren eine Weltmarktstellung ein.<br />
Diese Position zu halten und in der Zukunft auszubauen, ist unser Ziel und Ansporn.<br />
Wir danken unseren Kunden und unseren Geschäftspartnern für ihr<br />
entgegengebrachtes Vertrauen.<br />
vogelsang.info
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Rohre, Fittings, Flansche und Muffen für<br />
den Anlagenbau<br />
KMH ist ein Hersteller<br />
von spannring- oder<br />
flanschverbundenen<br />
Rohren, Rohrformteilen<br />
und Verteilersystemen<br />
aus Stahl<br />
und Edelstahl für die<br />
Entstaubungs- und<br />
Schüttguttechnik. Das<br />
Familienunternehmen<br />
bietet ein umfangreiches<br />
Standard-Katalogprogramm im Baukastensystem und ist<br />
zudem auf die Herstellung individueller Rohrsysteme sowie<br />
maßgeschneiderter Sonderanfertigungen spezialisiert. KMH<br />
präsentiert sein Produktportfolio auf der Agritechnica vom 10. bis<br />
16.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> in Hannover, Halle 6, Stand H35.<br />
www.kmh.net<br />
Smarte Schlauchdosierpumpe<br />
Die neue Dulcoflex Control erweitert das Prominent Portfolio um<br />
eine neue Schlauchdosierpumpe. Sie dosiert zuverlässig zwischen<br />
10 ml/h bis zu 30 l/h bei bis zu 7 bar Gegendruck. Das intuitive<br />
Bedieninterface mit Click-Wheel ermöglicht eine einfache<br />
Bedienung der Pumpe.<br />
Das Herzstück der<br />
Dulcoflex Control ist ein<br />
bürstenloser Gleichstrommotor.<br />
Die Ansteuerung<br />
ermöglicht exakte<br />
Dosierung und Reduzierung<br />
der Förderleistung<br />
bei kontinuierlicher<br />
Dosierung bis auf<br />
10 ml/h. Eine lineare und wiederholbare Dosierung ist mit dieser<br />
Schlauchpumpe unter allen Prozessbedingungen gewährleistet.<br />
Die Schlauchdosierpumpe ist IoT-fähig und damit voll vernetzbar.<br />
Sie kann an die Plattform Dulconnex angeschlossen werden. Das<br />
Schlauchwechselsystem ermöglicht einen schnellen und<br />
unkomplizierten Schlauchaustausch ganz ohne Werkzeug.<br />
www.prominent.com<br />
Neue Materialien erweitern<br />
Dichtungssortiment<br />
Die Watson-Marlow Fluid Technology Group präsentiert das<br />
erweiterte Sortiment an Biopure-Dichtungen. Dieses umfasst ab<br />
sofort auch Dichtungsringe in den Materialien PTFE- und Viton.<br />
Bei den neuen Dichtungen kommen Polytetrafluorethylen sowie<br />
synthetischer Kautschuk<br />
und Fluorpolymer-<br />
Elastomer zum Einsatz und<br />
sorgen für ein hohes Maß<br />
an Chemikalien- und<br />
Dampfbeständigkeit.<br />
Biopure-Dichtungen<br />
ermöglichen leckagefreie<br />
Verbindungen bei pharmazeutischen<br />
und biotechnologischen<br />
Produktionsprozessen und reduzieren so das Validierungsrisiko<br />
bei kontaminationsfreien Anwendungen. Jede dieser<br />
hochreinen Dichtungen ist so ausgelegt, dass bei gespannter<br />
Klemmverbindung eine sehr gute Dichtungsleistung erreicht<br />
wird. Es ist eine Chargen-Rückverfolgbarkeit für jedes einzelne<br />
Bauteil verfügbar. Konformität mit FDA CFR 21 177.2600 liegt vor.<br />
www.wmftg.de<br />
Ventil für den mittleren Druckbereich<br />
Das neue Ventil „Schroeder Intermediate Pressure“ (SIP) soll sich<br />
vor allem für Anwendungen mit Drücken zwischen 180 und<br />
250 bar in Anlagen mit häufigem Betrieb im Mindestmengenbereich<br />
der Pumpe eignen. Damit sei das SIP dafür prädestiniert,<br />
Pumpen in Kesselspeisewasserkreisläufen von Gas- und Dampf-<br />
Kombikraftwerken zu schützen.<br />
Das SIP fügt sich ein zwischen dem<br />
Schroeder-Ventil vom Typ SSV für<br />
Anwendungen 250 bar zum Einsatz kommt. Wie das<br />
SHP steuert auch das SIP den Bypass<br />
durch einen mehrstufigen Kolben, der<br />
bei allen Durchflussmengen eine<br />
definierte mehrstufige Druckreduzierung ermöglicht und<br />
dadurch jederzeit einen kavitationsfreien Betrieb gewährleistet.<br />
Wie bei der SSV-Serie wird der Kolben des SIP direkt vom Kegel<br />
über einen Hebel betätigt. Die Stellkräfte werden mittels<br />
Druckausgleich soweit reduziert, dass die Unterstützung durch<br />
ein Pilotsystem nicht mehr erforderlich ist.<br />
www.schroeder-valves.com<br />
Fassentleerungssystem mit Folgeplatte<br />
Das neu entwickelte Fassentleerungssystem mit Folgeplatte eignet sich durch den stufenlos regulierbaren<br />
Betrieb für ein besonders schonendes Fördern von Pasten und nicht mehr fließfähigen Substanzen in Lebensmittel-,<br />
Pharma- und Industriebereichen. Das komplette System wird auf einem mobilen Rollwagen geliefert,<br />
was maximale Mobilität und Flexibilität gewährleistet. Der ergonomische Aufbau erleichtert die Bedienung für<br />
den Anwender. Die manuelle, stufenlose Regelung der FDA-konformen Hydraulik setzt die Folgeplatte sanft<br />
auf dem Medium ab. Die Fördergeschwindigkeit kann stufenlos geregelt werden, und die Entleerung der<br />
Gebinde erfolgt nahezu pulsationsfrei. Dichtungslippen aus EPDM (auch in FKM oder PTFE lieferbar) passen<br />
sich an den Behälter an. Durch die drucklose Führung wird das Fördermedium nicht an der Wandung herausgedrückt.<br />
Durch einen integrierten Sensor wird der Schutz der Pumpe gegen Trockenlauf sichergestellt.<br />
Zylindrische Fässer, aber auch leicht konische Gebinde, mit und ohne Fassinliner, können entleert werden.<br />
www.lutz-pumpen.de<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
MIT SICHERHEIT<br />
EDELSTAHL<br />
VERBINDUNGS-<br />
TECHNIK<br />
VON PH.<br />
PH-Katalog<br />
als App für<br />
Android<br />
oder iPad<br />
PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />
Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />
Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />
info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de
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Kompakte Druckluft-Lösungen<br />
Kaeser rüstet sukzessive alle frequenzgeregelten Schraubenkompressoren mit einem Synchronreluktanz-Motor<br />
aus, der gerade im Teillastbereich geringere Verluste und dadurch eine deutlich<br />
höhere Effizienz gegenüber Asynchronmotoren aufweist. Nach der ASD-Serie ist nun die CSD/<br />
CSDX-Serie die nächste Baureihe, die bei einem<br />
Volumenstrom von 1,1 bis 17,5 m³/min bis zu 10 %<br />
Wirkungsgradverbesserungen aufweist.<br />
Schraubenkompressoren der neuen FSG-Baureihe liefern<br />
ölfrei erzeugte Druckluft, die in der Kombination mit dem<br />
Rotationstrockner i.HOC nicht nur hocheffizient und<br />
wirtschaftlich arbeiten, sondern auch zuverlässig stabile<br />
Drucktaupunkte bis –30 °C aufweisen.<br />
Mit einer Antriebsleistung von 7,5 bis 45 kW sind die<br />
Kaeser-Nachverdichter eine Lösung, wenn ein höherer<br />
Druck (bis 45 bar) benötigt wird. Kompakt, platzsparend, vibrations- und geräuscharm bieten sie<br />
als Komplettanlagen gute Voraussetzungen – auch in der frequenzgeregelten Variante.<br />
Wulfhorst.indd 1 01.08.2017 13:25:53<br />
www.kaeser.com<br />
Exzenterschneckenpumpe verbessert Biogasausbeute<br />
Die B.Max Exzenterschneckenpumpe optimiert laut Hersteller<br />
den Gaserhalt der Biogasproduktion aufgrund ihrer<br />
Mischkammer. Dort sorgt eine Förderschnecke, auf der Kuppelstange<br />
montiert, für eine gründliche Vermengung der festen und<br />
flüssigen Bestandteile des Substrats, bevor diese von der Pumpe in<br />
den Fermenter gefördert werden.<br />
Durch diese Homogenisierung wird<br />
der Gärprozess schon in der Pumpe<br />
in Gang gebracht.<br />
Um eine höhere Betriebssicherheit zu<br />
gewährleisten, empfiehlt es sich, vor<br />
die Pumpe einen Zerkleinerer zu schalten. Damit lassen sich<br />
Störstoffe wie Steine ausschleusen und langfaserige Pflanzenreste<br />
zerschneiden, bevor sie zu Schäden und Verzopfungen führen<br />
können. Hierzu hat Netzsch zwei Zerkleinerer entwickelt: Der<br />
M.Ovas überzeugt hier durch einen handlichen Feststoffabscheider<br />
mit großer Serviceklappe.<br />
Der N.Mac Doppelwellen-Zerkleinerer<br />
macht auch mit großen<br />
Fremdkörpern „kurzen Prozess“.<br />
www.netzsch.com<br />
IMPRESSUM<br />
vereinigt mit BioTec<br />
erscheint <strong>2019</strong> im 53. Jahrgang, ISSN 0175-5315<br />
Redaktion<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />
Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redakteurin: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />
Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />
Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />
Doris Buchenau, Melanie Lerch,<br />
Petra Weidt, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />
Mario Wüst<br />
Chef vom Dienst<br />
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Anzeigen<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
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Heike Rauschkolb, Anzeigenverwaltung<br />
Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />
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Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />
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(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
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Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
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CD-ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung<br />
und das Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte<br />
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durch die Redaktion nicht übernommen werden. Signierte<br />
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nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />
der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig an<br />
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36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
®<br />
Effizienzsteigerung der Polymerpumpen<br />
Im Hinblick auf mehr Durchsatz, schonendere Förderung und höhere Energieeffizienz sind sowohl<br />
die Pumpen der Booster- als auch der Poly-Baureihe komplett vom Hersteller Witte überarbeitet<br />
worden. Das Resultat ist ein Redesign, das sich auf alle Kernkomponenten auswirkt. Sowohl<br />
Gleitlager als auch Gehäuse und Zahnradwellen wurden<br />
angepasst. Aus technischer Sicht ergeben sich daraus<br />
wesentliche Vorteile, was Fördereigenschaften und<br />
Produktqualitäten angeht. Die bessere Produktqualität<br />
wird durch einen reduzierten Wärmeeintrag, geringere<br />
Scherung und verkürzte Verweilzeiten des Polymers im<br />
Schmelzereaktor erreicht.<br />
Deutlich höhere Durchsätze als mit Pumpen desselben<br />
Footprints im bisherigen Design lassen sich durch die<br />
optimierten Zahnradwellen und die angepasste<br />
Gehäusegeometrie erreichen. Steigerungen bis zu 40 % bei gleicher Einbaugröße sind hierbei<br />
möglich. Ein weiterer Vorteil für den Kunden ist, dass die Kernkomponenten der beiden Baureihen<br />
untereinander tauschbar sind. Die Poly-Baureihe bietet zudem eine hohe Flexibilität im Hinblick auf<br />
die Installation unter dem Polymerschmelzereaktor. Dem Kunden stehen drei unterschiedliche<br />
Flanschgeometrien zur Verfügung, sodass stets die technisch und wirtschaftlich beste Kombination<br />
aus Reaktor- und Pumpenflansch gewählt werden kann. Dank der neuen Zahnradgeometrien sind<br />
bei ausgewählten Pumpengrößen Differenzdrücke von bis zu 320 bar möglich.<br />
www.witte-pumps.com<br />
Flexible Hochdruck-Druckluftmembranpumpe<br />
Innovationen rund ums<br />
Heizen und Beheizen<br />
Flexible<br />
elektrische<br />
Heiztechnik<br />
• Heizschläuche<br />
• Rohrbegleitheizungen<br />
• Behälter- / Fassheizungen<br />
• Heizplatten<br />
• Heiztische<br />
• Sonderlösungen<br />
Die Verderair VA 25 HP ist eine 2:1-druckübersetzte Hochdruckmembranpumpe. An der Pumpe<br />
können zwei Betriebsarten gewählt werden. Im Standardbetrieb arbeitet die Pumpe im normalen<br />
Druckbereich und verbraucht genauso wenig Druckluft wie eine Standard-Verderair. Erst wenn man<br />
die Pumpe mittels Schalthebel in den Hochdruckbetrieb umstellt, steigt der Druckluftverbrauch auf<br />
die benötigte Menge an. Die Verderair VA 25 HP erreicht max. 189 l/min bei 8,6 bar sowie 174 l/min<br />
bei max. 17,2 bar. Die Konstruktion erlaubt einen wirtschaftlichen<br />
Umgang mit Druckluft. Im Beispiel der Kammerfilterpressen reicht<br />
zunächst der reguläre Druck aus. Im Laufe des Prozesses kommt es zur<br />
Aufkonzentration des Filterkuchens vor den Kammern. Nun wird mehr<br />
Druck benötigt, um die gleiche Fördermenge durch die Kammern zu<br />
pressen. Schaltet man nun um, bleibt die Förderleistung nahezu stabil.<br />
Denn auch im Hochdruckbetrieb mit 17,2 bar erreicht die Pumpe 174 l/min.<br />
Realisiert wird das mittels einer weiteren Membran und Druckluftkammer,<br />
die zu- und abgeschaltet wird. Im Normalbetrieb zirkuliert die<br />
Druckluft in der abgeschalteten Kammer und wird nicht verbraucht.<br />
www.verder.de<br />
Geräuscharme Kolbenkompressoren<br />
Die neuen stationären schallgedämmten 4,0- und 5,5-kW-Kolbenkompressoren der Riko-Baureihe in<br />
modularer Bauweise sind dank niedriger Drehzahl laut Hersteller robust, leise und verschleißarm.<br />
Für den geräuschsensiblen Bereich sind Kolbenkompressoren mit Schalldämmung ideal. Die Schalldämmbox<br />
verfügt über eine optimierte Kühlung. Mit vielfältigen Optionen wie z. B. mit angebautem<br />
Kältetrockner oder automatischer Behälterentwässerung und diversen Varianten bietet die Baureihe<br />
für jeden Bedarfsfall die richtige Lösung.<br />
Den bewährten Riko-Kolbenkompressor mit 4,0 kW gibt es nun auch auf einem 90-l-Druckluftbehälter.<br />
Der äußerst flexible mobile Kompressor kann je nach Bedarf<br />
einfach und schnell durch Austausch der Räder gegen die mitgelieferten<br />
Schwingmetalle in eine stationäre Anlage umgewandelt werden. Er ist mit<br />
einer Sicherheitsschnellkupplung versehen und verfügt über einen groß -<br />
zügigen Zwischen- und Nachkühler.<br />
Alle Geräte dieser Baureihe sind standardmäßig mit einem Condor<br />
Druckschalter mit Betriebsstundenzähler sowie einem langlebigen verzinkten<br />
Druckluftbehälter, der nach AD2000-Richtlinie gefertigt ist, ausgestattet.<br />
www.renner-kompressoren.de<br />
Hillesheim GmbH<br />
Am Haltepunkt 12<br />
D-68753 Waghäusel<br />
Tel.: 0 72 54 / 92 56-0<br />
E-Mail: info@hillesheim-gmbh.de<br />
www.hillesheim-gmbh.de
SPS I TITEL<br />
Kritische Zustände<br />
sofort erkennen<br />
Motormanager stellt Daten ohne<br />
zusätzliche Sensorik zur Verfügung<br />
Eine hohe Produktivität bedingt,<br />
dass Maschinen und Anlagen<br />
störungsfrei laufen. Mit einer<br />
prädiktiven Wartung lassen sich<br />
hier ungeplante Unterbrechungen<br />
verhindern. Ein Motormanager<br />
beispielsweise kann dafür relevante<br />
Daten zur Verfügung stellen, ohne<br />
dass zusätzliche Sensorik installiert<br />
werden muss.<br />
In den unterschiedlichen industriellen<br />
Bereichen werden derzeit verschiedene<br />
Wartungsstrategien diskutiert und angepasst.<br />
Der Trend zeigt eine Abkehr von der<br />
korrektiven Instandhaltung, die mit rund<br />
70 % bis heute am meisten praktiziert wird,<br />
hin zu einer präventiven oder besser noch<br />
prädiktiven Wartung. Der präventive Ansatz<br />
basiert auf dem zyklischen Auswechseln<br />
von verschleißbehafteten Teilen vor<br />
ihrem Lebenszeitende. Dieses Vorgehen<br />
hat den Nachteil, dass ebenfalls ein gewisses<br />
Maß an unnötigen Kosten entsteht,<br />
wenngleich der finanzielle Aufwand im<br />
Verhältnis betrachtet schon deutlich geringer<br />
ausfällt.<br />
Vor diesem Hintergrund erweist sich die<br />
prädiktive Wartung dort am effizientesten,<br />
wo sie technisch sinnvoll realisierbar ist. Im<br />
Vergleich zur präventiven Wartung werden<br />
keine statischen Werte – wie die Laufzeit<br />
einer Komponente – zur Beurteilung eines<br />
Teiletausches herangezogen, sondern die<br />
tatsächlich ermittelten Ist-Werte. Bei der<br />
prädiktiven Methode stellt die Bestimmung<br />
des Ist-Zustands allerdings eine Herausforderung<br />
dar. Oft muss teure Sensorik eingesetzt<br />
werden, die letztendlich das Verhältnis<br />
von Aufwand und Nutzen nicht rechtfertigt.<br />
Einfacher ist es, die vorhandene Installation<br />
verwenden zu können. Das ermöglicht<br />
der Motormanager der Produktfamilie<br />
Contactron von Phoenix Contact. Mit dem<br />
Gerät nutzt der Anwender den ohnehin<br />
verbauten Motor mit den zugehörigen Anschlussleitungen<br />
als Sensor.<br />
Wirkleistung als präzise Grundlage<br />
Der Motormanager überwacht und diagnostiziert<br />
Motoren auf Über- und Unterlast,<br />
Funktion, Verschmutzung und Verschleiß.<br />
Der Anwender erkennt somit alle<br />
kritischen Lastzustände und schützt die<br />
montierten Pumpen, Stellantriebe, Lüfter<br />
oder Kompressoren dauerhaft. Die Überwachung<br />
erfolgt auf der Grundlage von frei<br />
parametrierbaren Meldeschwellen. Falls erforderlich,<br />
schaltet der Motormanager den<br />
Antrieb ab und schützt folglich Motor und<br />
Anlage. Die Schwellen für beide Drehrichtungen<br />
lassen sich identisch oder separat<br />
einstellen. Für die Parametrierung wird die<br />
aufgenommene Wirkleistung herangezogen,<br />
die sich aus drei Strömen, Spannungen<br />
01 Zusammensetzung der Wartung in<br />
der Prozessindustrie: Die Messgrößen, die<br />
sich als Trendkurven aufzeichnen und<br />
abspeichern lassen, vermitteln über einen<br />
längeren Zeitraum ein detailliertes Bild in<br />
Bezug auf den Zustand der Anlage<br />
und dem Phasenwinkel berechnet. Unabhängig<br />
von Spannungsschwankungen und<br />
der Belastung der Antriebsmaschine bietet<br />
die Wirkleistung damit eine wesentlich<br />
präzisere Grundlage als die reine Strombetrachtung<br />
oder Cos-phi-Messung.<br />
Ein Motor respektive Antrieb, der im unteren<br />
Lastbereich eingesetzt wird, lässt sich<br />
am besten mit einem Cos-phi-Wächter auf<br />
Über- oder Unterlast überwachen. Zur Kontrolle<br />
des oberen Lastbereichs reicht ein<br />
Amperemeter aus, weil der Motor oder Antrieb<br />
mit einem optimalen Cos-phi betrieben<br />
wird. In dieser Form sollte er idealerweise<br />
ausgelegt sein. 80 % der Motoren oder<br />
Antriebe arbeiten jedoch im mittleren Lastbereich,<br />
in dem bei Laständerungen kaum<br />
eine Strom- bzw. Cos-phi-Änderung auftritt.<br />
Eine Über- oder Unterlast ist hier nur<br />
über die Modifikation der erfassten Wirkleistung<br />
zuverlässig feststellbar. Im Gegen<br />
Autor: Dipl.-Ing. Wolfgang Boll, Produktmarketing<br />
Contactron, Phoenix Contact Electronics<br />
GmbH, Bad Pyrmont<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
TITEL I SPS<br />
satz zu einer Strom- oder Cos-phi-Messung<br />
beinhaltet die Wirkleistung sämtliche relevanten<br />
elektrischen Größen.<br />
Datenübertragung in eine Cloud<br />
Zur Parametrierung der Motormanager<br />
wird die intuitiv handhabbare Software<br />
IFS-Conf von Phoenix Contact genutzt. Über<br />
verschiedene Gateways können mehrere<br />
02 Darstellung des unteren Lastbereichs<br />
eines Motors, die Überwachung erfolgt am<br />
besten mit einem Cos-phi-Wächter<br />
03 Abbildung des oberen Lastbereichs des<br />
Motors, hier reicht zur Kontrolle ein Amperemeter<br />
aus<br />
04 Visualisierung des mittleren Lastbereichs<br />
des Motors, die Wirkleistung beinhaltet<br />
sämtliche relevanten elektrischen Größen<br />
Module ohne Verdrahtungsaufwand durch<br />
einfaches Aufstecken auf den Tragschienen-Connector<br />
T-Bus miteinander verbunden<br />
werden. Auf diese Weise lassen sich<br />
alle Prozessdaten auch via FDT/DTM konfigurieren.<br />
Durch die Parametrierung per<br />
DTM kann das Schaltverhalten bei Profibus-Fehlern<br />
so beeinflusst werden. Das<br />
Gateway, das zusätzliche digitale Ein- und<br />
Ausgänge zur Verfügung stellt, wird via<br />
GSD-/GSDML-Gerätebeschreibungsdatei<br />
in Profibus-Systeme integriert. Die Verwendung<br />
der FDT-/DTM-Technologie eröffnet<br />
vielfältige Möglichkeiten bei der Parametrierung<br />
sowie beim Monitoring und der<br />
Diagnose der Motormanagement-Geräte<br />
respektive der gesamten Anlage. Alternativ<br />
sind weitere Gateways z. B. für Modbus TCP<br />
oder Ethernet/IP erhältlich. Die Daten<br />
lassen sich ebenfalls gemäß dem NOA-<br />
Konzept über den Seitenkanal der<br />
Automatisierungspyramide in eine<br />
Cloud senden und visualisieren.<br />
Per EMM-Motormanager mit<br />
eingebautem Stromwandler können<br />
Ströme bis 16 A direkt und<br />
platzsparend aufgenommen werden.<br />
Für größere Ströme bietet<br />
Phoenix Contact ein Modul an,<br />
das in Kombination mit externen<br />
Stromwandlern sämtliche Leistungsklassen<br />
abdeckt. Die Einbindung<br />
der Geräte zur Überwachung<br />
von Motor und Anlage<br />
gestaltet sich dabei einfach, denn<br />
es wird die vorhandene Motorzuleitung<br />
genutzt. Somit ist eine nachträgliche<br />
Installation in bestehende Anlagen<br />
möglich, um dem Anwender auch hier<br />
präzise Auskünfte über den aktuellen Anlagenzustand<br />
zu geben.<br />
Reduzierung des Platzbedarfs<br />
Bei der Kontrolle sowie dem Schutz von<br />
Motor und Mechanik vereint der Motormanager<br />
der Produktfamilie Contactron<br />
folglich alle Vorteile einer modernen Wirkleistungs-Erfassung.<br />
Das 22,5 mm schmale<br />
Der Anwender erkennt über<br />
den Motormanager alle<br />
kritischen Lastzustände<br />
und schützt die montierten<br />
Pumpen, Stellantriebe,<br />
Lüfter oder Kompressoren<br />
dauerhaft.<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Boll<br />
Gerät ermittelt allein über die Motorleitung<br />
und den als Sensor fungierenden Motor<br />
sämtliche relevanten elektrischen Größen,<br />
die für den optimalen und schnellen Schutz<br />
des Antriebssystems erforderlich sind.<br />
Durch die frei parametrierbaren Meldeund<br />
Schaltschwellen ist eine hohe Anlagenverfügbarkeit<br />
sichergestellt. Der Antrieb<br />
wird auf Verschleiß, Fehlfunktionen und<br />
Zerstörung überwacht und geschützt. Aufwändige<br />
Sensorik, wie sie insbesondere im<br />
Ex-Bereich notwendig ist, lässt sich einsparen<br />
und der Platzbedarf auf ein Minimum<br />
reduzieren.<br />
Aufgrund der integrierten oder externen<br />
Stromwandler eignet sich der Motormanager<br />
für Antriebssysteme aller Leistungsklassen.<br />
Als Stand-alone-Lösung oder<br />
in Verbindung mit einem Gateway liefert er<br />
zu jeder Zeit die tatsächlichen Prozessdaten<br />
hinsichtlich der Lastzustände des Antriebs,<br />
sodass entsprechende Maßnahmen<br />
eingeleitet werden können. Die Messgrößen,<br />
die sich als Trendkurven aufzeichnen<br />
und abspeichern lassen, vermitteln über<br />
einen längeren Zeitraum ein detailliertes<br />
Bild in Bezug auf den Zustand der Anlage.<br />
Halle 9, Stand 310<br />
Fotos: Phoenix Contact, engineer story@shutterstock.com<br />
www.phoenixcontact.de<br />
02 03 04
SPS I SPECIAL<br />
Digitaler Wandel im Mittelpunkt<br />
Weiter auf Erfolgskurs: 30. Jubiläum der SPS<br />
Rund 1 650 Anbieter von<br />
Automatisierungstechnik aus aller<br />
Welt werden vom 26. bis<br />
28. November <strong>2019</strong> als Aussteller<br />
auf der SPS in Nürnberg erwartet.<br />
Aktuelle Produkte und Lösungen<br />
der industriellen Automation, aber<br />
auch richtungsweisende<br />
Technologien der Zukunft stehen<br />
im Fokus der Leistungsschau.<br />
Seit Beginn <strong>2019</strong> trägt die SPS IPC Drives<br />
einen neuen Namen: SPS – Smart Production<br />
Solutions. Der Name der etablierten<br />
Fachmesse hat sich geändert, das bewährte<br />
Konzept und die inhaltliche Ausrichtung<br />
bleiben bestehen und werden fortgeführt.<br />
Der Veranstalter Mesago Messe Frankfurt<br />
GmbH trägt hiermit der digitalen Transformation<br />
der Industrie Rechnung und verspricht<br />
weiterhin Relevanz, Kompetenz und<br />
einen Austausch auf Augenhöhe.<br />
Besucher der Messe profitieren von<br />
dem umfassenden Angebot der nationalen<br />
und internationalen Automatisierungsund<br />
Digitalisierungsanbieter und können<br />
sich dennoch innerhalb eines Tages einen<br />
kompletten Marktüberblick verschaffen.<br />
Die Digitalisierung hat einen enormen<br />
Einfluss auf die Automatisierungsbranche.<br />
Zahlreiche Aussteller zeigen daher vor Ort<br />
ihre Lösungsansätze, aber auch diverse Produkte<br />
und Applikationsbeispiele zur digitalen<br />
Transformation. Auch IT-Anbieter sind<br />
vermehrt auf der SPS vertreten. Der Charme<br />
hierbei ist: IT-Themen werden sehr stark<br />
und fokussiert im Verbund mit den Automatisierern<br />
dargeboten. Präsentationen der<br />
Themen wie Big Data, Cloud-Technologie,<br />
5G und Künstliche Intelligenz erfolgen oft<br />
praxisbezogen in Gemeinschaftsaktionen<br />
und -demos zusammen mit Automatisierungsanbietern.<br />
Themenbezogene Sonderschauflächen<br />
und Vorträge auf den Messeforen<br />
tun ihr Übriges zur Darstellung der<br />
digitalen Transformation in der Industrie.<br />
Programm-Highlights<br />
Im Rahmen von Guided Tours wird auch in<br />
diesem Jahr Besuchern aus dem In- und<br />
Ausland die Gelegenheit gegeben, in geführten<br />
Touren Aussteller zu einzelnen Schwerpunkten<br />
zu besuchen. So können sich die<br />
Teilnehmer einen kompakten Überblick zu<br />
den Themen Machine Learning und KI, Produkt-<br />
und Maschinensimulation, Industrial<br />
Security in der Fertigung, Cloud Ecosysteme<br />
und Predictive Maintenance verschaffen.<br />
Der im vergangenen Jahr erstmalig durchgeführte<br />
Automation Hackathon fand großen<br />
Anklang. Hier werden im Wettbewerbs-<br />
Charakter nützliche und kreative Softwarelösungen<br />
für die Automatisierungsbranche<br />
programmiert. Aufgrund der intensiven<br />
Planungsvorbereitung wird der nächste<br />
Automation Hackathon in 2020 stattfinden.<br />
Die Foren der Verbände VDMA in Halle 5<br />
und ZVEI in Halle 6 sowie die Messeforen in<br />
Halle 3 und 10.1 bieten fachspezifische<br />
Vorträge sowie Podiumsdiskussionen an.<br />
Besucher können sich hier zu branchenaktuellen<br />
Themen informieren und mit Experten<br />
im persönlichen Dialog austauschen.<br />
Foto: Mesago/Mathias Kutt<br />
www.mesago.de<br />
Auf einen Blick<br />
Termin: 26.–28.<strong>11</strong>.19<br />
Öffnungszeiten: DI, MI 9–18 Uhr,<br />
DO 9–17 Uhr<br />
Eintrittspreise: Tageskarte 30 EUR,<br />
Dauerkarte 65 EUR<br />
Ort: Messezentrum Nürnberg<br />
Aussteller: ca. 1 650<br />
Internet: sps.mesago.com<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
SPECIAL I SPS<br />
Live-Demos und Interaktion<br />
Kernthema des Gemeinschaftsstandes von PI (Profibus & Profinet<br />
International) auf der SPS <strong>2019</strong> ist die Umsetzung der industriellen<br />
Kommunikation für Industrie 4.0. Dies wird auf dem<br />
gesamten Messestand an konkreten Beispielen gezeigt, z. B.<br />
anhand der neuen Demo „digitaler Zwilling“. Eine weitere<br />
Neuerung findet sich im<br />
Bereich IO-Link, wo<br />
erstmalig konkrete<br />
IO-Link Safety-Produkte<br />
zu sehen sein werden.<br />
Hierzu gehören Entwicklungshilfen<br />
für IO-Link<br />
Safety Master mit Master-<br />
Tool für Safety-IODDs und IO-Link Safety Devices. Darüber<br />
hinaus werden auch vorzertifizierte Safety-Stacks für die Inte -<br />
gration in IO-Link Safety Master sowie in IO-Link Safety Devices<br />
vorgestellt. Einen Überblick über die am Markt verfügbaren<br />
Produkte im Bereich Profinet für die Prozessautomatisierung<br />
liefert eine neu gestaltete Process Automation Live-Demo. Diese<br />
zeigt außerdem die Möglichkeiten der Fortentwicklung von<br />
industriellen Kommunikationslösungen in bestehenden Anlagen<br />
auf. Besucher erhalten hier die Gelegenheit, die auf Profinet und<br />
Profibus PA basierenden Anlagenstruktur interaktiv zu bedienen.<br />
Halle 5, Stand 210<br />
www.profibus.com<br />
Fließend feinfühlig.<br />
smarter Sensor zur konduktiven<br />
und induktiven Leitfähigkeits- und<br />
Konzentrationsmessung<br />
Analogausgang, JUMO digiLine<br />
oder IO-Link-Schnittstelle<br />
modulares System –<br />
sowohl für Einzelmessstellen<br />
als auch zum<br />
Aufbau von Sensornetzwerken<br />
JUMO digiLine CR und JUMO digiLine Ci<br />
Digitale Messumformer für konduktive und<br />
induktive Leitfähigkeitsmessung<br />
Hoch flexibel dank Modularisierung<br />
Willkommen bei JUMO.<br />
www.jumo.net<br />
Besuchen Sie uns in Halle 4A, Stand 435.<br />
Wenn Anlagen Plug & Produce gewährleisten, eröffnen sie großes<br />
technisches und wirtschaftliches Potenzial. Modularisierung,<br />
Konnektivität und Orchestrierung lautet der Dreiklang, hinter<br />
dem sich enormes Zukunftspotenzial verbirgt. Zenon, die<br />
Software für Industrieautomatisierung von Copa-Data, bildet den<br />
gesamten Prozessablauf ab. Eine Anlage setzt sich aus mehreren<br />
autarken Anlagenmodulen zusammen. Ein Modul wird z. B. auf<br />
einen bestimmten<br />
Prozessschritt, eine<br />
Automationskomponente<br />
oder die<br />
gesamte Anlage<br />
digital abgebildet. Je<br />
kleiner die Module,<br />
desto flexibler ist das<br />
System. Nach dem<br />
„Baukasten-Prinzip“<br />
lassen sich Anlagen<br />
aus den einzelnen<br />
Bausteinen je nach Bedarf schnell und unkompliziert immer<br />
wieder neu zusammenstellen. Für die Betreiber bedeutet das eine<br />
enorme Effizienzsteigerung und Kostenersparnis. Denn ein<br />
Großteil des Engineerings findet bereits im Modul-Engineering<br />
statt. Fertige Module können beliebig oft eingesetzt werden. MTP<br />
(Module Type Package) beschreibt einheitlich die verfahrenstechnischen<br />
Aspekte eines Anlagenmoduls und ist die Schnittstelle<br />
zwischen Verfahrens- und Automationstechnik. Hierbei handelt<br />
es sich um eine offizielle und herstellerübergreifende Norm (VDI/<br />
VDE/NAMUR 2658). Sobald die einzelnen MTPs in das Leitsystem<br />
auf einer höheren Automationsebene importiert sind, werden<br />
dort alle Funktionen automatisch zur Verfügung gestellt und von<br />
dort aus orchestriert.<br />
Halle 7, Stand 590<br />
www.copadata.com<br />
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SPS I SPECIAL<br />
In dreifacher Mission<br />
Multifunktionaler Sensor für Füllstand, Grenzwert und Temperatur<br />
Füllstand, Grenzwert, Temperatur – der hier vorgestellte Füllstandsensor<br />
ist nicht nur in dieser Hinsicht ein Multitalent, sondern auch in puncto<br />
Vielseitigkeit. Weder die Form noch das Material von Behältern<br />
beeinträchtigen die einfache Bedienung und die präzise Messwerterfassung<br />
durch den Sensor. Die kompakte Bauform und individuelle<br />
Sondenlängen gewährleisten eine optimale Integration in unter-<br />
schiedlichste Applikationen – beispielsweise in den Kleinbehälter für<br />
Flussmittel einer Wellenlötanlage.<br />
bleibenden Abstand zum Sensor aufweist,<br />
also nicht wie bei einem liegenden, zylindrischen<br />
Tank gekrümmt ist.<br />
Bei Tanks aus Kunststoff entfällt die metallische<br />
Wandung – daher muss üblicherweise<br />
ein zweiter, elektrisch leitender<br />
Sondenstab im Tank montiert und geerdet<br />
werden. Hinzu kommt, dass das Messergebnis<br />
entscheidend von der Dielektrizitätszahl<br />
des Mediums abhängt. Diese<br />
weicht bspw. zwischen Wasser und Öl um<br />
etwa den Faktor 40 voneinander ab – und<br />
führt bei einem Wechsel zwischen öl- und<br />
wasserbasierten Medien ohne Neukalibrierung<br />
zu entsprechend falschen Messwerten.<br />
Nicht so beim CFP Cubic – denn<br />
sein Sensorprinzip mit einer integrierten<br />
Messelektrode und einer ebenfalls integrierten,<br />
referenziellen Gegen elektrode in<br />
einem Sondenstab sowie die Unterteilung<br />
der Sonde in einzelne Messsegmente ermöglichen<br />
eine mediums unabhängige<br />
und dabei auf den Millimeter genaue Füll-<br />
Einfach installiert in jeder Anwendung,<br />
zuverlässig in jeder Messumgebung bis<br />
in unmittelbare Bodennähe, ohne Zusatzzubehör<br />
geeignet für Öle wie auch für wasserbasierte<br />
Medien – mit dem kompakten<br />
CFP Cubic lässt die kapazitive Füllstandmessung<br />
bisherige Einsatzrestriktionen<br />
hinter sich. Möglich macht dies eine neue<br />
Messmethode – genannt Multi Capacitive<br />
intra-probe Measurement, kurz MCiM. Der<br />
integrierte Temperaturfühler im Sondenende<br />
erfasst zudem die Mediumstemperatur<br />
– für viele Applikationen eine wertvolle<br />
Zusatzinformation.<br />
Herkömmliche kapazitive Sensoren zur<br />
Füllstandmessung benötigen neben ihrer<br />
eigenen, leitfähigen Oberfläche eine weitere<br />
Elektrode, um zwischen beiden ein elektrisches<br />
Feld zu erzeugen und somit eine<br />
Kapazität auszubilden. In der Praxis wird<br />
als zweite Elektrode häufig eine geerdete<br />
metallische Tankwand benötigt – die idealerweise<br />
über die gesamte Länge einen gleichstandmessung.<br />
Gleichzeitig ist das Messverfahren<br />
dadurch unabhängig von der<br />
Beschaffenheit und Geometrie des Behälters<br />
oder des Tanks.<br />
Integration und Bedienung<br />
Kombiniert mit industriegerechter Ausführung<br />
in Schutzart IP67 und standardisierter<br />
Prozessanschlusstechnik lässt der in<br />
Sondenlängen bis 1 000 mm verfügbare<br />
Füllstandsensor kaum einen Installationswunsch<br />
offen. Mithilfe des Easy-Clamp-<br />
Klemmbackensystems kann der CFP Cubic<br />
zudem beim Wechsel der Aufgabenstellung<br />
oder des Einsatzortes in der Haltevorrichtung<br />
verschoben und so flexibel an die<br />
zu messende Füllhöhe angepasst werden.<br />
Das kompakte, platzsparende Gehäuse ermöglicht<br />
eine Montage auch in beengten<br />
Einbausituationen.<br />
Der elektrische Anschluss erfolgt über<br />
5- oder 8-polige Rundsteckverbinder – als<br />
Ausgangssignale kann der Anwender individuell<br />
konfigurierbare Digital- und Analogausgänge<br />
(4–20 mA oder 0–10 V) nutzen.<br />
Darüber hinaus ist IO-Link standardmäßig<br />
im CFP Cubic integriert, sodass der Sensor<br />
auch per Computer einstellbar ist und die<br />
Prozessdaten über die eigentliche Anwendung<br />
hinaus in einem Automatisierungs-<br />
Autoren: Martin Urban, Product Manager Level<br />
Sensors, Lukas Lösslin, Manufacturing<br />
Equipment Support, Sick AG, Waldkirch<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
SPECIAL I SPS<br />
01 Der Füllstandsensor CFP Cubic<br />
ist ein wahres Multitalent für die<br />
Messung sowohl ölhaltiger als auch<br />
wasserbasierter Medien<br />
netzwerk oder in Cloud-Applikationen<br />
nutzbar sind.<br />
Einmal montiert und angeschlossen,<br />
überzeugt der Füllstandsensor<br />
durch seine hohe Bedienfreundlichkeit.<br />
Über Teach-in-Tasten<br />
am Sensorkopf werden die Schaltpunkte<br />
sowie die Sensorausgänge<br />
menügeführt eingestellt und auf dem<br />
gut ablesbaren Display visualisiert. Der<br />
Messbereich entspricht der gewählten<br />
oder in den Be hälter hineinragenden<br />
Sondenlänge. Die Sonde weist praktisch<br />
keine Totzone innerhalb des Messbereichs<br />
auf, wodurch dieser bis fast unmittelbar<br />
an den Behälterboden herangeführt<br />
werden kann. Dadurch lassen<br />
sich auch minimale Füll- und Grenzstände<br />
zuver lässig detektieren.<br />
Im laufenden Betrieb zeichnet sich der<br />
robuste CFP Cubic – der im Gegensatz<br />
bspw. zu Magnettauchsonden keine beweglichen<br />
Teile besitzt – durch weitestgehende<br />
Wartungsfreiheit aus. Zudem<br />
sind die Sonden des Sensors durch einen<br />
Kunststoffüberzug resistent gegenüber<br />
aggressiven Medien und zugleich vor<br />
Ablagerungen geschützt.<br />
Messung im Prozessbehälter<br />
Dass der Schuster nicht immer die<br />
schlechtesten Schuhe tragen muss, wie<br />
es in einem Sprichwort heißt, beweisen Installationen<br />
des CFP Cubic in verschiedenen<br />
Produktionsanlagen, bspw. bei der<br />
Füllhöhen messung und Temperaturerfassung<br />
von Flussmittel im 5-Liter-Prozessbehälter<br />
einer Wellenlötanlage, in der<br />
Pla tinen verschiedener Lichtschrankenbaureihen<br />
hergestellt werden. Flussmittel<br />
ist ein für den Lötprozess wichtiges Medium,<br />
weil es eine bessere Benetzung der<br />
Platine und Lötpunkte durch das Lot bewirkt.<br />
Darüber hinaus entfernt es durch<br />
chemische Re aktion auf der Platinenoberfläche<br />
vor handene oder im Lötprozess<br />
entstehende Oxide und unterstützt so das<br />
Entstehen einwandfreier Lötverbindungen.<br />
Eine Unterbrechung der Flussmittelzufuhr<br />
durch das Leerlaufen des Prozesstanks<br />
muss daher zuverlässig vermieden werden,<br />
da es sonst zu einem Stillstand bei der Produktion<br />
der Platinen kommt.<br />
In der Lötanlage für die Lichtschrankenplatinen<br />
wird das Flussmittel aus einem mit<br />
0,2 bar druckbeaufschlagten Edelstahlbehälter<br />
gepumpt und fein dosiert auf die<br />
Elektronikkarten aufgesprüht. Der CFP<br />
Cubic ist über einen verlängerten ¾"-Prozessanschluss<br />
im Behälter montiert. Mit<br />
der gewählten Sondenlänge von 200 mm<br />
konnte so ein Messbereich von 170 mm<br />
02 Montiert und angeschlossen hat der Füllstandsensor durch seine Bedien-Tasten am<br />
Sensorkopf und das gut ablesbare Display eine hohe Bedienfreundlichkeit<br />
eingerichtet werden. Der Sensor misst<br />
im laufenden Betrieb kontinuierlich den<br />
Füllstand im Behälter – ein Stopp der<br />
Anlage zur visuellen Füllhöhenüberwachung<br />
durch einen Produktionsmitarbeiter<br />
ist nicht mehr erforderlich.<br />
Das Ausgangssignal für die Füllhöhe<br />
in Millimeter wird als Prozentwert auf<br />
einem Display an der Maschine visualisiert.<br />
Beim Erreichen des eingestellten<br />
Minimal-Grenzwertes von 30 % gibt der<br />
Sensor ein Signal an die Maschinensteuerung<br />
aus und aktiviert zusätzlich eine<br />
Meldeleuchte. Dadurch kann rechtzeitig<br />
Flussmittel nachgefüllt werden<br />
– der Behälter läuft nicht<br />
unbemerkt leer, ein Stillstand<br />
der Lötanlage wird zuverlässig<br />
vermieden. Parallel zur Füllhöhenmessung<br />
und Grenzwerterfassung<br />
kontrolliert der<br />
Sensor auch die Temperatur<br />
des Flussmittels im Behälter<br />
und meldet, wenn sich der<br />
übliche Wert von 40 °C signifikant<br />
verändern sollte. Die<br />
IO-Link-Anbindung ermöglicht<br />
es, die Messwerte parallel<br />
zur Überwachung der Lötanlage<br />
auch für Analyse- und Dokumentationszwecke<br />
in überlagerten Prozessapplikationen<br />
sowie für das Condition Monitoring<br />
zu nutzen.<br />
Mehrwert für viele Applikationen<br />
Der Füllstand- und Grenzwertsensor CFP<br />
Cubic mit integrierter Temperaturmessung<br />
löst mit höchster Präzision gleich mehrere<br />
Der Sensor misst im laufenden<br />
Betrieb kontinuierlich den<br />
Füllstand im Behälter – ein<br />
Stopp der Anlage zur visuellen<br />
Füllhöhenüberwachung durch<br />
einen Produktionsmitarbeiter<br />
ist nicht mehr erforderlich.<br />
Messapplikationen in einem Gerät. Er spart<br />
dadurch den Installationsaufwand für<br />
einen zweiten oder gar dritten Sensor ein<br />
und bietet durch sein medien- und behälterunabhängiges<br />
Messverfahren, seine variablen<br />
Sondenlängen sowie die einfache Integration<br />
und Bedienung ein Höchstmaß an<br />
Flexibilität. Der CFP Cubic eignet sich<br />
daher für unterschiedliche Applikationen.<br />
Hierzu gehören – neben der vorgestellten<br />
Überwachung von Prozesstanks – u. a. die<br />
Füllhöhen- und Temperaturerfassung von<br />
Ölen in Hydrauliksystemen von Pressen<br />
und anderen Maschinen oder die kontinuierliche<br />
Kontrolle von Reinigungs- und<br />
Desinfektionsmitteln im Maschinenbau,<br />
bspw. in der Abfüll- und Verpackungstechnik<br />
oder in Anlagen zur Verarbeitung<br />
von Lebensmitteln.<br />
Halle 7A, Stand 340<br />
Fotos: Sick<br />
www.sick.com<br />
Martin Urban<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong> 43
SPS I SPECIAL<br />
Echter Mehrwert<br />
Mit offenen Schnittstellen die Digitalisierung in der Prozessindustrie vorantreiben<br />
Daten sind für Innovationen in der Prozessindustrie<br />
essenziell. Wer über sie<br />
verfügt, kann alle Vorteile der Digitalisierung<br />
nutzen, neue Ansätze fahren, Prozesse<br />
optimieren und effizienter werden. Bisher<br />
fehlt Unternehmen diese Möglichkeit, weil<br />
Prozessinformationen i. d. R. schwer zugänglich<br />
in herstellerspezifischen Sys temen<br />
eingeschlossen sind. Eine Indus trie-4.0-<br />
Demonstrations- und Testanlage im<br />
Industriepark Höchst soll das Problem<br />
lösen. Daten werden hier durch eine offene<br />
Schnittstelle in die Systemwelt exportiert,<br />
sodass sie frei für Monitorings- und Optimierungsaufgaben<br />
genutzt werden können.<br />
„Die Zukunft der Prozessindustrie ist<br />
ganz klar eine offene Lösung. Wir brauchen<br />
die Konnektivität nach draußen, wir müssen<br />
runter von der Insel, um neue Möglichkeiten<br />
und neue Potenziale zu erschließen“,<br />
sagt Ronny Becker, Prüfingenieur bei der<br />
Firma Bilfinger Maintenance, die die Anlage<br />
im Auftrag der Interessengemeinschaft<br />
Regelwerke Technik (IGR) gebaut hat. Sie<br />
besteht aus zwei Behältern, Pumpen, Ventilen<br />
und Sensoren und ist an zwei Cloud-<br />
Systeme angebunden, mit denen Prozessdaten<br />
verwaltet, strukturiert und analysiert<br />
werden können. Dadurch können die<br />
IGR-Mitglieder aktuelle Gerätetechnik,<br />
Cyber-Security-Maßnahmen, einheitliche<br />
Standards zur Übertragung von Gerätedaten<br />
sowie die Datenverarbeitung und -analyse<br />
innerhalb einer Cloud optimal testen.<br />
„Kavitation, Pumpenverspannung oder<br />
Gasblasen in Rohrleitungen – in der IGR-<br />
Demonstrationsanlage haben sich die<br />
meisten Gerätehersteller mittlerweile eingefunden,<br />
ihre Geräte zur Verfügung gestellt<br />
und arbeiten aktiv in Projekten mit“,<br />
sagt Elisabeth Wächter-Schäper, Leiterin<br />
des Kompetenzcenters Elektro-, Mess- und<br />
Regeltechnik bei der IGR. Das Wago-I/O-<br />
System 750 übernimmt in der Anlage eine<br />
Schlüsselfunktion. Zwölf an das System angebundene<br />
Hart-Sensoren messen wichtige<br />
Prozessgrößen wie Durchfluss, Temperatur<br />
und Druck. Der Controller PFC200 XTR des<br />
I/O-Systems sammelt die Hart-Daten der<br />
verdrahteten Hart-Sensoren ein und gibt sie<br />
sowohl an das Prozessleitsystem Delta-V<br />
von Emerson als auch über einen Hilscher-<br />
Switch an die Cloud weiter.<br />
Vom Sensor in die Cloud<br />
Wenn die Prozessindustrie die<br />
Vorteile der Digitalisierung<br />
ausschöpfen will, muss sie<br />
Prozessinformationen leichter<br />
nutzen können als bisher. Eine<br />
offene Automatisierung gemäß<br />
dem Namur Open Architecture-<br />
Konzept bietet hierfür eine Lösung.<br />
Eine Demonstrations- und<br />
Testanlage für Industrie 4.0 im<br />
Industriepark Höchst beweist,<br />
dass sich das Konzept mit<br />
vertretbarem Aufwand umsetzen<br />
lässt. Die Sensordaten lassen sich<br />
unabhängig vom Prozesskanal<br />
für die Prozesssteuerung über<br />
OPC UA auslesen.<br />
Die Anlage wurde nach dem Konzept der<br />
Namur Open Architecture (NOA) errichtet.<br />
„Eine unserer Grundvoraussetzungen bei<br />
der Automatisierung der Testanlage ist es<br />
gewesen, zwei voneinander unabhängige<br />
Datenströme zum Leitsystem und zur<br />
Cloud aufzubauen“, erklärt Becker. „Mit<br />
dem I/O-System können wir unabhängig<br />
vom Prozesskanal für die Prozesssteuerung,<br />
die über Profibus-DP erfolgt, die Daten der<br />
Hart-Sensorik über OPC UA auslesen.“<br />
Mit dem PFC200 XTR sei der zweite,<br />
separate Kanal problemlos zu implementieren<br />
gewesen. „Dadurch ist das Prozessleitsystem,<br />
das den chemischen Prozess<br />
steuert, von der Cloud-Kommunikation so<br />
abgeschottet, dass das System nicht von<br />
außen manipuliert werden kann“, erklärt<br />
Becker.<br />
Bisher müssten die Daten der Hart-Sensorik<br />
aus dem Prozessleitsystem abgegriffen<br />
werden. Das sei „nur gegen Einwurf<br />
von viel Geld beim Hersteller des Prozessleitsystems“<br />
möglich, habe Probleme mit<br />
Autor: Sascha Rentzing, Leiter Content,<br />
Wago Kontakttechnik GmbH & Co. KG, Minden<br />
44 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
SPECIAL I SPS<br />
02 Der Controller PFC200 XTR ist wesentlicher<br />
Bestandteil der Automatisierungslösung<br />
in der Anlage: Er ermöglicht die<br />
parallele Übertragung von Prozessdaten via<br />
Profibus-DP und UPC UA<br />
01 Die Industrie-4.0-Demonstrations- und Testanlage im Industriepark Höchst besteht aus<br />
zwei Behältern, Pumpen, Ventilen und Sensoren und ist an zwei Cloud-Systeme angebunden,<br />
mit denen Prozessdaten verwaltet, strukturiert und analysiert werden können<br />
der IT-Security zur Folge und berge die<br />
Gefahr, die Prozesssteuerung zu beeinflussen,<br />
so Becker.<br />
Perfektes Zusammenspiel<br />
Der Wago-Controller übergibt die Messwerte<br />
der Hart-Sensoren via OPC UA an das Hilscher-Gateway,<br />
das als Schnittstelle aller gesammelten<br />
Daten zwischengeschaltet ist. Von<br />
dort werden die Informationen per MQTT an<br />
die Cloud-Plattformen Microsoft Azure und<br />
Amazon Web Services (AWS) gesendet und in<br />
Datenbanken abgelegt. Parallel sendet der<br />
Wago-Controller die Daten über Profibus-DP<br />
an das Prozessleitsystem. Dazu können die<br />
Die Zukunft der<br />
Prozessindustrie ist<br />
eine offene Lösung, die<br />
Daten frei verfügbar<br />
macht.<br />
Ronny Becker, Prüfingenieur<br />
bei der Firma Bilfinger<br />
Maintenance<br />
digitalen und analogen Ausgänge des I/O-<br />
Systems 750 wahlweise über Profibus-DP<br />
oder OPC UA angesteuert werden.<br />
Wago bedient sich CMD-Befehlen für die<br />
Integration der Hart-Sensoren, der Controller<br />
sammelt dabei die Signale über den<br />
CMD3- und CMD13-Befehl ein. Über den<br />
CMD18-Befehl kann jeder Sensor „getaggt“<br />
werden. Dateneingabe und<br />
Konfiguration erfolgen<br />
über die interne HTML5-<br />
Webvisualisierung. Mit<br />
den CMD-Daten werden<br />
neben dem Prozessmesswert<br />
vier Zusatz variablen<br />
inklusive Einheit und Beschreibung<br />
übertragen.<br />
Beispiels weise kann ein<br />
Coriolis-Massemesser als<br />
multivariables Messgerät<br />
neben dem Massedurchfluss<br />
auch weitere Informationen<br />
wie Dichte und Temperatur<br />
liefern. Diese Werte können einfach<br />
über die Hart-Kommunika tion aus dem<br />
Gerät ausgelesen werden.<br />
Ein Controller, viele Funktionen<br />
Ein weiterer Vorteil des Systems: die Konfiguration<br />
von Hart-Sensoren über „Hart Tool<br />
Routing“ mit einem FDT-Tool. Um den Zugriff<br />
über das FDT-Tool auf den Sensor einzurichten,<br />
stellt Wago das entsprechende<br />
Geräte- und Kommunikations-DTM bereit.<br />
Die Kommunikation zwischen FDT-Tool<br />
und dem Wago Controller PFC200XTR erfolgt<br />
über Modbus TCP. Der Sensor muss<br />
dadurch weder abgeklemmt noch ein<br />
Adapter zwischengeschaltet werden. Mit<br />
„Hart Tool Routing“ kann der Anwender<br />
direkt vom FDT-Tool über die IP des Controllers<br />
auf die Sensorik zugreifen.<br />
„Mit dem PFC200 XTR von Wago steht in<br />
einem Controller Hart-, Profibus-DP-, Modbus-<br />
und OPC UA-Kommunikation zur Verfügung<br />
sowie zusätzlich ein Webserver, der<br />
eine Webvisualisierung in HTML5 für das<br />
Administrieren und Engineering ermöglicht“,<br />
so Becker: „Wir sind völlig begeistert,<br />
weil der Controller von Wago den erforderlichen<br />
zweiten Kanal wirklich durchgängig<br />
und vernünftig bereitstellt. Wir nutzen diese<br />
Funktionalität und haben zusätzlich die vier<br />
Hart-Variablen als Zusatzinformationen.<br />
Das ist ein wichtiger Mehrwert, den uns der<br />
Wago Controller bietet.“<br />
Halle 7, Stand 130/230/330<br />
Fotos: Wago, alphaspirit/stock.adobe.com<br />
www.wago.com<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong> 45
Einheitliches System<br />
Mechatronische Antriebe in der Herstellung von Infusionslösungen<br />
In der Pharmaproduktion von<br />
B. Braun kommt ein mechatronisches<br />
Antriebssystem entlang der<br />
kompletten Förderstrecke zum<br />
Einsatz – auch im Reinraum. Die<br />
Vorteile: kompakte Maße,<br />
komplette Steckbarkeit der<br />
Anschlusstechnik, maximale<br />
Standardisierung, hohe Energie-<br />
effizienz und ein lüfterloser Betrieb.<br />
Autor: Gunthart Mau, Referent Fachpresse,<br />
SEW-Eurodrive GmbH & Co KG, Bruchsal<br />
Die Braunüle hat es geschafft. Sie zählte<br />
zu den Deonymen, also generischen<br />
Markennamen, die eine ganze Produktgattung<br />
beschreiben. Das Tempo für das<br />
Taschentuch, der Q-Tipp für das Wattestäbchen<br />
oder eben die Braunüle für die<br />
Venenverweilkanüle. Entwickelt hat sie das<br />
Medizintechnik- und Pharmaunternehmen<br />
B. Braun aus Nordhessen in den 1950er-<br />
Jahren. Die Braunüle wurde schnell zu<br />
einem medizinischen Kassenschlager, weil<br />
sie für den Patienten deutlich angenehmer<br />
war, als die bis dato starren Kanülen aus<br />
Metall. Parallel dazu vollzog B. Braun auch<br />
den Wechsel von der zerbrechlichen Glasflasche<br />
zum Infusionssystem aus flexiblem<br />
Kunststoff.<br />
Hergestellt werden die Infusionslösungen<br />
im Produktionsbereich Life. Hinter diesem<br />
Namen verbirgt sich die erste vollautomatische<br />
Fabrik für Injektionslösungen<br />
in Europa. Die „Leading Infusion Factory<br />
Europe“ steht im Schwalm-Eder-Kreis.<br />
Melsungen in Nordhessen ist der Stammsitz<br />
von B. Braun – und hier produziert das<br />
Pharmaunternehmen an zwei Standorten<br />
Infusionslösungen. Die Fertigungstiefe<br />
reicht von der Herstellung der sogenannten<br />
Standbeutel mit Extrudern und Blasanlagen<br />
über die Produktion des Reinstwassers<br />
bis hin zum eigentlichen Ansatz<br />
der In fusionslösungen.<br />
In einem Schritt<br />
Sind die Standbeutel gefüllt und verschlossen,<br />
werden die Einheiten final<br />
sterilisiert, etikettiert und verpackt. „Die<br />
PE-Flaschen in einem Zug zu extrudieren,<br />
aufzublasen und zu füllen, ist aus dem<br />
46 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
SPECIAL I SPS<br />
Volles Drehmoment in einem Drehzahlstellbereich<br />
von 1:2 000 – damit lassen sich die<br />
Antriebe variabel verwenden und die<br />
Variantenvielfalt sinkt<br />
Blick der sterilen Fertigung sehr gut,<br />
produktionstechnisch aber auch ein sehr<br />
aufwändiges Verfahren“, beschreibt Klaus<br />
Sonntag, Leiter des technischen Service im<br />
Pharmawerk Melsungen. Das heißt aus<br />
dem PE-Granulat wird ohne Zwischenlager<br />
die verkaufsfertige Verpackungseinheit.<br />
Zudem sind auch noch unterschiedliche<br />
Herstellungsströme synchron<br />
zusammenzuführen – etwa die Verpackungsherstellung<br />
mit der Abfüllung.<br />
Die Abfüllung ist es auch, die bei<br />
B. Braun den Ton angibt. „Die Füllmaschine<br />
muss durchlaufen. Deshalb brauchen<br />
wir in der Produktion Zuführungsund<br />
Abführungspuffer“, erklärt Ralf Köhler,<br />
verantwortlich für Automatisierung im<br />
Vertrieb der Gronemeyer Maschinenfabrik<br />
GmbH & Co. Der Fördersysteme-Lieferant<br />
aus Höxter zählt zu den bewährten Part-<br />
nern von B. Braun, wenn es um Fragen des<br />
Materialflusses geht. Gronemeyer zählt<br />
ebenfalls seit jeher zu den Systempartnern<br />
von SEW-Eurodrive. „Wir waren von Beginn<br />
an in die Entwicklung des Movigear<br />
eingebunden.“<br />
Das Materialflusssystem bei B. Braun<br />
gehört zu den typischen Applikationen, bei<br />
denen Movigear seine Vorteile<br />
als Antriebe für horizontale<br />
und ansteigende<br />
Fahrbewegungen voll ausspielen<br />
kann. Im Vergleich<br />
zu Standardgetriebemotoren<br />
liefert das System<br />
durch den integrierten<br />
Permanentmagnetmotor<br />
ein deutlich höheres<br />
Überlastverhalten bis zum<br />
3,5-Fachen des Nennmomentes.<br />
„Diese Kraft<br />
brauchen wir in der Fördertechnik<br />
zum Starten.<br />
Wenn die Last erst in Bewegung<br />
ist, dann ist weniger Energie notwendig,<br />
weil ich ja nur noch die Gleitreibung<br />
zu überwinden habe“, erklärt Ralf<br />
Köhler und spricht von Energieeinsparungen<br />
von 66 %, die Gronemeyer im Vergleich<br />
zu herkömmlichen frequenzgesteuerten<br />
Asynchron-Getriebemotoren im Praxiseinsatz<br />
gemessen hat.<br />
Keine Verwirbelungen<br />
Auch im Reinraumbereich leistet Movigear<br />
seinen Beitrag für Energieeinsparung – und<br />
dieses über die eigentliche Antriebsaufgabe<br />
hinaus. Aufgrund des hohen System-<br />
Wirkungsgrades der mechatronischen<br />
Einheiten mit entsprechend geringen<br />
Wärmverlusten, kommt der Antrieb mit<br />
glatten Konturen und vor allem ohne Lüfter<br />
zum Einsatz. „Diese Details sind gerade<br />
für die Mit arbeiter interessant, die z. B. bei<br />
B. Braun für die reine Raumluft zuständig<br />
sind“, meint Köhler.<br />
In Reinräumen wird der Luftstrom von<br />
oben nach unten geführt und Staubpartikel<br />
dabei in Richtung Boden gedrückt. Kämen<br />
jetzt im Materialfluss Antriebe mit Lüfter<br />
zum Einsatz, dann würden sich unweigerlich<br />
im Luftstrom Verwirbelungen bilden.<br />
Das wiederum hätte automatisch einen<br />
höheren Leistungsbedarf für die Lüftungstechnik<br />
zur Folge, weil diese einen definierten<br />
Luftstrom sicherstellen muss. „Insofern<br />
haben lüfterlose Motoren gerade hier echte<br />
Vorteile, weil die Anlagen kleiner dimensioniert<br />
werden können und weniger Strom<br />
brauchen“, fasst der Automatisierungsspezialist<br />
von Gronemeyer zusammen.<br />
Variable Nutzung<br />
Weitere Vorteile der mechatronischen Antriebseinheit<br />
resultiert aus der Standardisierung,<br />
weil Movigear das volle Dreh moment<br />
Wir müssen intelligent fördern<br />
und nicht nur möglichst schnell.<br />
Durch das neue Antriebssystem<br />
lassen sich im Vergleich zu herkömmlichen<br />
frequenzgesteuerten<br />
Asynchron-Getriebemotoren<br />
Energieeinsparungen von bis zu<br />
zwei Dritteln realisieren.<br />
Ralf Köhler,<br />
Gronemeyer Maschinenfabrik<br />
in einem Drehzahlstellbereich von 1:2 000<br />
erreicht. Damit lassen sich die Antriebe variabel<br />
verwenden und die Variantenvielfalt<br />
sinkt. „Wir nutzen am besten nur einen Typ,<br />
der sich überall einsetzen lässt“, sagt Klaus<br />
Sonntag. Dabei sinkt ferner das gebundene<br />
Kapital in der Ersatzteillagerung und auch<br />
der Schulungsaufwand beim Service- und<br />
Wartungspersonal nimmt ab. „Haben wir<br />
unterschiedliche Motoren auch von anderen<br />
Herstellern im gemischten Einsatz, müssen<br />
sich die Mit arbeiter immer wieder neu<br />
darauf einstellen.“ Je weniger Vielfalt, desto<br />
einfacher gestaltet sich die Arbeit damit.<br />
Dieser weite Einsatzbereich macht auch<br />
für Gronemeyer als Maschinenbauer die<br />
Projektierung einfacher, weil sich mit ein<br />
und demselben Motor in den Materialflusssystemen<br />
mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten<br />
fahren lässt und das System dabei<br />
sehr effektiv auf schwankende Produktivitätskennzahlen<br />
reagieren kann. Hierzu<br />
zählen vor allem Materialpuffer auf der<br />
Strecke, die je nach Situation durch Tempoanpassungen<br />
voll- oder leergefahren werden.<br />
„Wir müssen intelligent fördern und<br />
nicht nur möglichst schnell“, betont Ralf<br />
Köhler. „Der Materialfluss bei B. Braun ist<br />
als Kreislauf aufgebaut und dieser arbeitet<br />
hoch dynamisch, um die Füllmaschine<br />
unterbrechungsfrei durchlaufen zu lassen.“<br />
Halle 3A, Stand 4<strong>11</strong><br />
Fotos: SEW-Eurodrive<br />
www.sew.de<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong> 47
SPS I SPECIAL<br />
HMI-Komplettsysteme<br />
Mit der Akquisition von CRE Rösler setzt Rose seine Entwicklung vom Komponenten- zum<br />
Lösungslieferanten weiter fort. Anwender erhalten ab sofort das gesamte Paket aus kundenspezifischem<br />
Steuergehäuse, IPC und Tragarmsystem, das sie per Plug & Play maßgeschneidert<br />
in ihre Applikation integrieren können. Über die Geräteträgersysteme lässt sich das Steuergehäuse<br />
Commander SL 4 000 an Maschinen oder Anlagen anbinden. Das SL 4 000 wird in<br />
18 unterschiedlichen Varianten mit Einbautiefen von 55 bis 270 mm gefertigt. Displays,<br />
Steuerungen, Taster oder Folientastaturen können über die Frontplatte in das Gehäuse<br />
integriert werden. Zusätzliche Komponenten wie z. B. Schnittstelleneinsätze lassen sich über<br />
die seitlichen Profile und die Rückwand einbauen.<br />
Halle 3C, Stand 451<br />
www.rose-systemtechnik.com<br />
RFID-Sicherheitssensor in Ex-Ausführung<br />
Der RFID-basierte Sicherheitssensor wurde nach<br />
der Atex-Richtlinie 2014/34/EU konstruiert und ist<br />
in den Ex-Zonen 2 (Gas-Ex, Kategorie 3G) und 22<br />
(Staub-Ex, Kategorie 3D) einsetzbar. Damit vereint<br />
der Ex-RSS16 zwei wesentliche Eigenschaften für<br />
die Sicherheit von Anlagen: die funktionale Sicherheit<br />
nach ISO 13849 und den Explosionsschutz.<br />
Zudem erfüllt der Sensor durch die Zündschutzarten<br />
Ex ec und Ex tc die vor Explosion schützende Funktion, ohne<br />
dass ein weiteres energiebegrenzendes Gerät benötigt wird. Der<br />
verschleißfreie Sicherheitssensor ist für die Stellungsüberwachung<br />
von Schutzeinrichtungen verschiedenster Art geeignet, ob für die<br />
Überwachung von Türen, die Positionsüberwachung<br />
von Maschinenachsen oder anderer<br />
drehbarer, seitlich verschiebbarer oder abnehmbarer<br />
Schutzeinrichtungen. Drei verschiedene<br />
Betätigungsrichtungen ermöglichen zudem eine<br />
flexible Wahl der Einbaulage. Der Sensor ist mit<br />
und ohne Rastung erhältlich. Die Variante mit<br />
magnetischer Rastung sorgt bspw. dafür, dass<br />
auch im spannungslosen Zustand eine Tür geschlossen bleibt.<br />
Halle 9, Stand 460<br />
www.schmersal.com<br />
Predictive Maintenance und virtuelle Inbetriebnahme<br />
Virtuelle Inbetriebnahme ermöglicht es, Programme, die im Betrieb auf einer Industriesteuerung<br />
ausgeführt werden, vorab mithilfe eines Modells der Maschine zu testen, und reduziert so die<br />
Inbetriebnahmezeit an der physikalischen Maschine. Modellbasierte Entwicklung geht hier noch<br />
einen Schritt weiter. Während das Modell üblicherweise nur die Maschine oder Teile davon abbildet,<br />
werden bei der modellbasierten Entwicklung sowohl Maschine als auch Steuerung im Modell<br />
umgesetzt und über den gesamten Entwicklungszyklus hinweg für die Simulation, die Verifikation<br />
und die automatische Codegenerierung verwendet. Damit rechnet sich der Aufwand für die Erstellung<br />
des Modells deutlich schneller als bei der traditionellen virtuellen Inbetriebnahme. Damit<br />
Algorithmen etwa für die vorausschauende Wartung auch tatsächlich im laufenden Betrieb erfolgreich<br />
zum Einsatz kommen, müssen sie auf unterschiedlichen Zielsystemen implementiert werden<br />
können. So werden z. B. zeitkritische Regelkreise und Filteralgorithmen für die Vorverarbeitung von<br />
Messdaten i. d. R. direkt auf der SPS an der Maschine in Echtzeit gerechnet.<br />
Halle 6, Stand <strong>11</strong>4<br />
www.mathworks.de<br />
Nachträgliche Digitalisierung<br />
Mithilfe des LCB-Messverstärkers wird das analoge Messignal (mV/V)<br />
eines DMS-Sensors in ein digitales umgewandelt und damit<br />
IoT-tauglich. So kann bei einer nachträglichen Digitalisierung einer<br />
Messkette die bestehende Wiegezelle weiterhin verwendet werden.<br />
Ein Austausch bereits vorhandener analoger Sensoren wird somit<br />
überflüssig. Die Produktivität und Effizienz von Wiegesystemen kann<br />
dadurch kosteneffektiv gesteigert werden. Die Verbindung mit SPSen<br />
kann über vielfältige Feldbus-Typen erfolgen, über die Micro-USB-Schnittstelle wird der Messverstärker<br />
schnell und einfach konfiguriert.<br />
Halle 4A, Stand 221<br />
www.althen.de<br />
48 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
SPECIAL I SPS<br />
Sichere Anlagenvernetzung<br />
Das Fundament für sämtliche Aktivitäten bezüglich intelligenter<br />
Produktion und digitalem Wandel ist das Unternehmensnetzwerk.<br />
Doch angesichts der vielfältigen Bedrohungen kann es für<br />
Unternehmen durchaus schwierig werden, einen angemessenen<br />
Schutz für alle Systeme und Daten zu gewährleisten. Sicherheitsvorkehrungen<br />
für Fertigungssysteme müssen völlig anders<br />
ausgelegt sein als für herkömmliche IT-Systeme, um bei der<br />
Produktion für maximale Flexibilität und dennoch höchsten<br />
Schutz zu sorgen. Rockwell Automation demonstriert, wie sich ein<br />
mehrstufiges Sicherheitskonzept umsetzen lässt, das die Risiken<br />
durch Anlagenvernetzung sowohl auf physischer, elektronischer<br />
als auch verfahrenstechnischer Ebene minimiert. Dieser Ansatz<br />
bietet die in modernen Produktionsumgebungen erforderliche<br />
Transparenz und Sichtbarkeit, während gleichzeitig ein angemessener<br />
Schutz für Arbeitskräfte und Anlage sichergestellt wird.<br />
Halle 9, Stand 205<br />
www.rockwellautomation.com<br />
Industrieller Kabelschutz<br />
Das kontinuierlich erweiterte<br />
Sortiment aus Komplett-Paketen,<br />
individuellen Sonderlösungen und<br />
Standardprodukten im Bereich indus -<br />
trieller Kabelschutz wird auf der<br />
SPS <strong>2019</strong> präsentiert. Mit Fipsystems<br />
hat der Aussteller ein neues Produktprogramm<br />
auf den Markt gebracht, das<br />
den Kabelschutz vereinfacht. Das umfangreiche Sortiment mit<br />
seinen Wellrohren, Schläuchen und Zubehörteilen bewältigt laut<br />
Hersteller die unterschiedlichsten Herausforderungen – überall<br />
dort, wo Kabel im industriellen Einsatz geschützt werden müssen.<br />
Auf der SPS werden praxisnahe Ergänzungen aus den Bereichen<br />
Wellrohranschlüsse und Zubehör gezeigt, die das Produktprogramm<br />
erweitern und abrunden.<br />
Halle 3C, Stand 251<br />
www.fipsystems.com<br />
Durchgängige Lösungen<br />
Auf der SPS demonstriert<br />
Eckelmann einen durchgängigen<br />
Lösungsbaukasten, der das<br />
komplette Portfolio von der<br />
digitalen Maschine bis zur<br />
digitalen Fabrik abdeckt. Durch<br />
die richtige Symbiose von<br />
Automatisierung und Digitalisierung<br />
wird alles – vom Sensor bis<br />
zum Leitsystem – Teil einer<br />
durchgängigen Welt, mit viel -<br />
fältigen Potenzialen für mehr<br />
Produktivität, Flexibilität sowie<br />
Energie- und Ressourceneffizienz.<br />
Halle 7, Stand 314<br />
www.eckelmann.de<br />
Große Datenmengen verarbeiten<br />
Auf dem Stand zeigt<br />
Mitsubishi Electric seine<br />
neueste Palette an Automatisierungsprodukten<br />
und<br />
-technologien. Zu den<br />
vorgestellten Lösungen<br />
gehören Predictive Maintenance<br />
und Time-Sensitive<br />
Networking (TSN). Die<br />
Hilfe beim Umgang mit<br />
großen Datenmengen<br />
durch Edge Computing wird neben der breiteren Anwendung von<br />
KI zur Verbesserung der Maschinen- und Systemintelligenz im<br />
Vordergrund stehen.<br />
Halle 7, Stand 391<br />
de.mitsubishielectric.com
VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />
Auf der Haut<br />
Natürliches Labeling macht über 22 Millionen Plastikverpackungen überflüssig<br />
Ein internationaler Distributor von Bio-Obst und -Gemüse konnte in<br />
Zusammenarbeit mit 32 Einzelhandelsketten in 13 Ländern bisher mehr<br />
als 22 Millionen Plastikverpackungen einsparen. Möglich macht das die<br />
umweltfreundliche Kennzeichnungsmethode „natürliches Labeling“.<br />
In Supermärkten werden Bio-Obst und<br />
-Gemüse oft in umweltschädliches Plastik<br />
gehüllt, um sie von herkömmlicher Ware<br />
unterscheiden zu können. Denn spätestens<br />
an der Kasse muss klar sein, ob der Kunde<br />
den Preis für die Bio-Ware oder für das konventionelle<br />
Produkt zahlen muss. In den<br />
letzten Jahren hat Eosta mit dem „natürlichen<br />
Labeling“ eine Alternative zur Umverpackung<br />
aus Kunststoff vorgestellt. Dabei<br />
entfernt ein hochauflösender Laser Pigmente<br />
auf der äußersten Schalenschicht<br />
von Mango, Kürbis und Co. und hinterlässt<br />
eine dauerhafte, gut sichtbare Markierung<br />
z. B. in Form des Bio-Logos. Eine zusätzliche<br />
Verpackung aus Plastik wird damit<br />
überflüssig.<br />
Natürliches Labeling ist eine kontaktfreie<br />
Methode, die vom EU-Zertifizierer Skal<br />
genehmigt wurde. Das Verfahren ist völlig<br />
unbedenklich, da nur Licht und weiter<br />
keine Substanzen oder Zusatzstoffe zum<br />
Einsatz kommen. Darüber hinaus findet<br />
das Lichtlabeling nur an der Oberfläche<br />
statt und dringt nicht ins Fruchtfleisch ein.<br />
Wenn man mit dem Fingernagel an der<br />
Schale kratzt oder z. B. eine natürlich gelabelte<br />
Süßkartoffel abbürstet, verschwindet<br />
die Kennzeichnung bereits. Natürliches<br />
Labeling hat keinen Einfluss auf den Geschmack,<br />
die Qualität oder die Haltbarkeit<br />
der Frucht. Die für ein Lichtlabeling benötigte<br />
Energie beträgt weniger als 1 % der<br />
benötigten Energie für die Herstellung<br />
eines Aufklebers.<br />
Lokale Verdampfung<br />
Beim natürlichen Labeling wird ein Niedrig-Energie-Kohlendioxidlaser<br />
verwendet,<br />
um eine Beschriftung oder Abbildung auf<br />
der Schale anzubringen. Dazu werden die<br />
entsprechenden Punkte auf der äußersten<br />
Schale der Frucht sehr lokal erhitzt, sodass<br />
das Farbpigment nur an dieser Stelle verdampft.<br />
Nur Zellen auf der Oberfläche der<br />
Frucht sind hierin involviert.<br />
Sowohl der Einzelhandel als auch die<br />
Verbraucher begrüßen die unverpackten Bioprodukte.<br />
Aktuell liegt natürlich gekennzeichnetes<br />
Bio-Obst und -Gemüse in 32 Supermarktketten<br />
in 13 Ländern. Paul Hendriks,<br />
Verpackungsexperte bei Eosta und treibende<br />
Kraft hinter dem natürlichen Labeling, ist<br />
begeistert: „Es ist toll, dass unsere Produkte<br />
auf so positive Resonanz stoßen und immer<br />
mehr Menschen begreifen, dass die beste<br />
Verpackung keine Verpackung ist.“ Gemeinsam<br />
mit seinen Handelspartnern konnte<br />
das Unternehmen bisher über 22 Millionen<br />
Kunststoffverpackungen einsparen. Das<br />
entspricht 6 000 km Kunststofffolie oder so<br />
viel CO 2<br />
, wie bei 255 Autofahrten um die<br />
Erde ausgestoßen werden würde.<br />
Foto: Eosta<br />
www.eosta.de<br />
50 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2019</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 02. 12. <strong>2019</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 15. <strong>11</strong>. <strong>2019</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
01 Elektrochemische Glas-Sensoren werden u. a. zur Messung der<br />
wichtigen Wasserparameter pH und Redoxpotenzial eingesetzt<br />
02 Flüssigkeiten mit wechselnder Viskosität punktgenau und<br />
prozesssicher dosieren – diese Herausforderung löst ein Anlagenbauer<br />
mit korrosionsbeständigen Kleinservoantriebssystemen<br />
03 Magnetgekuppelte Pumpen überzeugen u. a. durch den nahezu<br />
verlustfreien Übertrag des Motormomentes – dadurch kann der<br />
Stromverbrauch im Betriebspunkt um bis zu 20 % gesenkt werden<br />
04 Radialgebläse eignen sich für viele Einsätze, die bisher<br />
Turbo kompressoren vorbehalten waren<br />
Der direkte Weg<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
Internet:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-Paper:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
Redaktion:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2019</strong> 51
KOLIBRI Cloud<br />
Backend<br />
KOLIBRI Cloud<br />
WebApp<br />
KOLIBRI Cloud<br />
API<br />
KELLER unlimited!<br />
keller-druck.com<br />
All pressure measurement data available in one place<br />
Daten strukturiert abgelegt, jederzeit und<br />
von jedem Gerät zugreifbar via Browser.<br />
Daten können von mehreren Usern<br />
gleichzeitig von überall angeschaut werden.<br />
«State of the Art»-Sicherheit.<br />
Gespeicherten Daten in der KOLIBRI Cloud<br />
visualisieren und anschauen.<br />
LoRa &GSM-Daten direkt in der KOLIBRI Cloud.<br />
Es braucht keine PC-Software (Datenmanager)<br />
und keine Wartung.<br />
Flexibler Zugang über Standard-<br />
Schnittstellen zuihren Cloud-Services<br />
oder lokalen Datenbanken.<br />
Die KOLIBRI Cloud als Datenablage benutzen.<br />
LoRa &GSM-Geräte werden ausgeliefert,<br />
Kunde greift auf die Daten zu, ohne etwas<br />
konfigurieren oder installieren zu müssen.<br />
Unterstützt verschiedene KELLER IoT-Produkte<br />
und IoT-Protokolle: GSM, ARC, LoRa, KOLIBRI<br />
Mobile App und Desktop App.<br />
Open Source Programme und Tools<br />
mit ausführlicher Dokumentation.<br />
Geräte und Systemalarme einstellen<br />
und empfangen.<br />
«EINE SOFTWARE» –Keine Installation,<br />
Daten in Browser dargestellt.<br />
sps ipc drives <strong>2019</strong> IHalle 7A IStand 641<br />
kolibricloud.ch