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Sprungbrett_Ausgabe 2019_02

Das Netzwerkmagazin des APOLLON Alumni Network e.V. Die aktuelle Auflage beschäftigt sich mit dem Thema "Nachhaltigkeit" - ein Thema im Gesundheitssektor, das zum Nachdenken anregt und Potential zum Handeln hat. Wer Lust auf die verschiedensten Denkansätze und Betrachtungen hat, ist in diesem Heft mal wieder goldrichtig :-).

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Die aktuelle Auflage beschäftigt sich mit dem Thema "Nachhaltigkeit" - ein Thema im Gesundheitssektor, das zum Nachdenken anregt und Potential zum Handeln hat.
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Nachhaltige Unternehmensführung im Krankenhaus<br />

Nachhaltige<br />

Unternehmensführung<br />

im Krankenhaus<br />

Christiane Villain<br />

Der Begriff Nachhaltigkeit ist im ökologischen<br />

Bereich seit langem etabliert.<br />

Eine verantwortungsvolle Nutzung von<br />

Ressourcen mit Blick nicht nur auf die<br />

momentanen Bedürfnisse, sondern auch<br />

auf künftige Auswirkungen ist Bestandteil<br />

der Überlegungen. Darüber hinaus wird<br />

der Begriff heutzutage aber viel weiter<br />

gefasst. Krankenhäuser agieren in einem<br />

Markt mit knappen Ressourcen bei einem<br />

gleichzeitig stetigen Wandel. Nachhaltigkeit,<br />

nicht nur im ökologischen Sinne,<br />

richtet das Krankenhaus zukunftsorientiert<br />

aus und sorgt für ein gutes Image.<br />

Eine Begriffsdefinition für nachhaltige<br />

Entwicklung wurde durch die Weltkommission<br />

für Umwelt und Bildung<br />

im Brundtland-Report 1987 formuliert.<br />

Diese Definition wird bis heute aufgegriffen<br />

und weiterentwickelt:<br />

„Sustainable development is development<br />

that meets the needs of the present<br />

without compromising the ability<br />

of future generations to meet their<br />

own needs.“ [1]<br />

Nicht nur im Kontext der Erhaltung<br />

natürlicher Ressourcen, sondern auch<br />

im wirtschaftlichen und sozialen Sinne<br />

wird der Begriff Nachhaltigkeit heutzutage<br />

gebraucht. Dabei wird dieser<br />

je nach Herkunft der Definition mit<br />

unterschiedlichen Schwerpunkten<br />

thematisiert. Gemeinsam haben aber<br />

alle Ansätze, dass es um umsichtige<br />

Verwendung von Gütern zum Fortbestand<br />

einer wirtschaftlichen und ökologischen<br />

Einheit geht [2].<br />

Im Zusammenhang mit nachhaltiger<br />

Entwicklung können 3 Säulen betrachtet<br />

werden:<br />

• Ökologisch<br />

• Ökonomisch<br />

• Sozial.<br />

Diese können auch herangezogen<br />

werden, um nach festgelegten Grundsätzen<br />

in der nachhaltigen Unternehmensführung<br />

zu agieren. Doch was<br />

bedeuten diese Säulen für Krankenhäuser?<br />

Und findet sich Nachhaltigkeit<br />

in den Krankenhausbudgets wieder?<br />

Ökologisch nachhaltig im<br />

Krankenhaus<br />

Krankenhäuser sind Energiefresser.<br />

Ob Heizung oder Großgeräte, es wird<br />

immer mehr Energie benötigt. Umweltschutz<br />

lohnt sich also auch aus<br />

finanzieller Sicht [3]. Beschäftigt sich<br />

ein Krankenhaus mit ökologisch nachhaltigem<br />

Wirtschaften, wird schnell<br />

klar, dass dies nicht ohne erhebliche<br />

Investitionen zu bewerkstelligen ist.<br />

Auch wenn bspw. energieeffizientere<br />

Lösungen langfristig auch wirtschaftlich<br />

attraktiv sein können, muss die<br />

Vorbereitung und Investition zunächst<br />

gestemmt werden.<br />

Auch Abfälle fallen in hohem Maße an.<br />

Und das nicht nur bei Essensresten,<br />

die bei der Speisenversorgung von<br />

hunderten Patienten unweigerlich<br />

anfallen. Sondermüll, Spritzen und<br />

Plastik müssen täglich entsorgt werden.<br />

Viele Produkte werden aus hygienischen,<br />

logistischen oder wirtschaftlichen<br />

Gründen oft als Einmalartikel<br />

bezogen und lassen so den Müllberg<br />

anschwellen.<br />

In den Krankenhausbudgets sind allerdings<br />

keine Gelder für die Umsetzung<br />

ökologischer Maßnahmen oder<br />

Projekte gesetzlich vorgesehen. Selbst<br />

in der Psychiatrie oder in besonderen<br />

Einrichtungen, die noch auf der Basis<br />

von Pflegesätzen ihr Budget verhandeln,<br />

könnte eine Argumentation für<br />

höhere Energiekosten wegen der Umstellung<br />

auf Ökostrom schwierig werden<br />

und wird wohl kaum durch die<br />

Krankenkassen hingenommen.<br />

Die Vorbereitung und Umsetzung<br />

muss also aus eigener Kraft oder<br />

durch Fördergelder gestemmt wer-<br />

10<br />

<strong>Sprungbrett</strong> … <strong>02</strong>/<strong>2019</strong>

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