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STADTJournal November 2019

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<strong>STADTJournal</strong> Kultur<br />

Neues Heimatbuch des Landkreises erschienen<br />

Wieder mit Beiträgen aus unserer Stadt<br />

Ende Oktober erschien das Heimatbuch<br />

2020 des Landkreises<br />

Mayen-Koblenz, die mit 380 Seiten<br />

umfangreichste der bislang 38 Ausgaben,<br />

passend zum Jubiläum „50 Jahre Landkreis<br />

Mayen-Koblenz“. 98 ehrenamtliche Autorinnen<br />

und Autoren haben mitgewirkt,<br />

damit erneut ein informatives und gleichermaßen<br />

unterhaltsames Werk zustande<br />

kam. Landrat Dr. Alexander<br />

Saftig dankte allen, die zum<br />

Gelingen beigetragen haben.<br />

Zwei Autoren erlebten die<br />

Präsentation des Buchs nicht:<br />

Theobald Groß aus Bassenheim<br />

und der den STADT-<br />

Journal-Lesern bekannte<br />

Johannes Groß aus Mülheim-<br />

Kärlich. Ihrer gedachten die<br />

bei der Vorstellung Anwesenden,<br />

indem sie sich still von<br />

den Plätzen erhoben.<br />

Im Vorwort des Buchs sagt Dr.<br />

Saftig zum Jubiläum des Landkreises<br />

unter anderem: „50 Jahre<br />

sind mit unzähligen Geschichten<br />

verbunden. Ich bin mir<br />

sicher, dass einige davon schon<br />

in Vergessenheit geraten wären,<br />

wenn es das Heimatbuch nicht<br />

geben würde und wenn es nicht<br />

so viele engagierte Autorinnen<br />

und Autoren geben würde, die<br />

die Vielfalt aus 50 Jahren Tradition,<br />

Kultur und persönlichen<br />

Erfahrungen niederschreiben.“<br />

Fast vergessen und aus heutiger<br />

Sicht kurios ist die Entwicklung<br />

der Kfz-Kennzeichen im<br />

1970 aus den Kreisen Koblenz<br />

und Mayen neu gebildeten Landkreis, die<br />

Horst Hohn in seinem Beitrag aufzeigt,<br />

und fast vergessen sind auch die Diskussionen<br />

bis zum MYK und die Scherze über<br />

das MYK, bevor diese drei Buchstaben zu<br />

einer Marke wurden.<br />

Das Buch bietet viel, mal ernst, mal<br />

heiter, Geschichtliches und Aktuelles,<br />

meist in Prosa, gelegentlich auch in<br />

gereimter Form. Es sind Artikel über<br />

Dörfer, Städte, Menschen, über ihre<br />

Sprache und über Ereignisse. Über Mülheim-Kärlich<br />

schrieben Johannes Groß,<br />

Winfried Henrichs, Anette Kremb, Peter<br />

Schmorleiz und Lothar Spurzem.<br />

Nette kleine Episoden, die nicht<br />

alle authentisch sein mögen, erzählt<br />

Johannes Groß in seinen „Pfarrherrlichen<br />

Geschichten aus Mülheim-Kärlich“<br />

und erinnert an alte Pfarrer wie Dechant<br />

Peter Müller in Mülheim und Jakob<br />

Porz, den Erbauer der Kärlicher Kirche,<br />

oder an den Organisten Willi Verheyen.<br />

In einem zweiten Artikel befasst<br />

sich Johannes Groß mit dem Dialekt,<br />

dem Müllem-Kärleje Platt. In Platt ist<br />

auch Anette Krembs gereimte „Heimat“<br />

verfasst, mit der sie die Liebe zu ihrem<br />

Müllem ausdrückt. Peter Schmorleiz<br />

macht es hochdeutsch, wenn er in seinem<br />

Gedicht unter anderem schreibt: „In die<br />

Obstbäume gebettet, geschmiegt an den<br />

Hang, liegt unser Städtchen dort im bunten<br />

Kleid! Von den Kirchtürmen klingt<br />

feierlich Glockenklang und schwingt<br />

über das Tal und die Fluren weit.“<br />

Einer der beiden Artikel von<br />

Winfried Henrichs ist dem<br />

„Häuschen“ am Kolpingplatz<br />

in Mülheim-Kärlich<br />

gewidmet, einem der zahlreichen<br />

Kulturdenkmäler der<br />

Stadt. Allgemein bekannt ist<br />

„et Häusje“ als „Marie mach<br />

Platz“, weil Maria Baulig<br />

nicht bereit war, ihr Elternhaus<br />

der Gemeinde zu verkaufen,<br />

um es abreißen und<br />

die so entstehende freie Fläche<br />

als Parkplatz nutzen zu<br />

lassen. Es brauchte viel Zeit,<br />

bis die Stadt es nach dem<br />

Tod von Marie übernehmen<br />

konnte, dann aber nicht<br />

abriss, sondern 1981 grundlegend<br />

sanierte. „Zeit“ oder<br />

„Zeiterleben“ ist Winfried<br />

Henrichs zweites Thema, in<br />

dem er darlegt, wie die Menschen<br />

im Mittelalter insbesondere<br />

im ländlichen Raum<br />

lebten, als es noch keine<br />

Möglichkeit gab, Zeit mechanisch<br />

zu messen, und wie<br />

sich das Bewusstsein änderte,<br />

nachdem die Räderuhr erfunden<br />

worden war und es in<br />

Deutschland um 1350 die<br />

erste Turmuhr gab. Illustriert ist der Artikel<br />

unter anderem mit einem Foto des<br />

Kärlicher Turmuhrwerks von 1906, das<br />

nach Restaurierung vorübergehend im<br />

Schaufenster in der Außenvitrine eines<br />

Koblenzer Uhrenfachgeschäfts stand.<br />

Auch die Geschichte Mülheim-Kärlicher<br />

Vereine fand im Heimatbuch<br />

2020 Platz. Anette Kremb erinnert an<br />

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