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GemNova Magazin November 2019

Viele spannende Themen im neuen GemNova-Magazin Die Umsetzung der neuen Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung, also kurz VRV 2015, steht im Fokus des neuen GemNova-Magazins. Inklusive interessanter Kommentare zum Thema von Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf, Landeshauptmann Günther Platter und Landesrat Johannes Tratter. Das Erfolgsrezept Bürgerbeteiligung findet immer mehr Anhänger in den Tiroler Gemeinden. Wertvolle Unterstützung bei der Personalsuche gibt es ebenso, wie Neuigkeiten von den kommunalen Baustellen Tirols. Dies und vieles mehr, jetzt im neuen GemNova-Magazin.

Viele spannende Themen im neuen GemNova-Magazin
Die Umsetzung der neuen Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung, also kurz VRV 2015, steht im Fokus des neuen GemNova-Magazins. Inklusive interessanter Kommentare zum Thema von Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf, Landeshauptmann Günther Platter und Landesrat Johannes Tratter. Das Erfolgsrezept Bürgerbeteiligung findet immer mehr Anhänger in den Tiroler Gemeinden. Wertvolle Unterstützung bei der Personalsuche gibt es ebenso, wie Neuigkeiten von den kommunalen Baustellen Tirols. Dies und vieles mehr, jetzt im neuen GemNova-Magazin.

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Lachende Gesichter bei den Bürgermeistern: Georg Hörtnagl, Rudolf Häusler, Landesrat Johannes Tratter (vorne<br />

von links nach rechts), Toni Schiffmann, Gottlieb Jäger, Manfred Spiegl und Martin Haselwanter (hinten).<br />

„Wir betreten sehr<br />

gerne Neuland“<br />

Am Anfang stand die Idee. Dann kamen intensive Diskussionen und<br />

Vorbereitungen. Seit rund zwei Jahren ist das erste überregionale Bauamt<br />

Tirols zwischen Kematen, Polling, Ranggen, Unterperfuss sowie St. Sigmund<br />

und Gries im Sellrain nun Realität. Erstes Fazit: die Zusammenarbeit hat sich<br />

glänzend bewährt, weitere Gemeindekooperationen laufen an.<br />

Rudolf Häusler, der<br />

Bürgermeister von<br />

Kematen, ist für seine<br />

kreativen, zuweilen auch unkonventionellen<br />

Ideen bekannt.<br />

Man denke nur an den „Kemater<br />

Taler“, der Anfang 2018 im Dorf<br />

eingeführt wurde. Demnach erhielten<br />

jene Gemeindebürger, die<br />

auf öffentliche Verkehrsmittel<br />

umstiegen und ein VVT-Jahresticket<br />

erwarben, eine Subvention<br />

in Form eines „Kemater Talers“<br />

im Wert von 50 Euro. Außerdem<br />

konnte damit auch in verschiedenen<br />

ortsansässigen Betrieben<br />

bezahlt werden, als Signal für<br />

eine starke regionale Wirtschaft.<br />

Aufgrund der starken Bautätigkeit<br />

in der Melach-Gemeinde –<br />

Haus der Generationen, Blaulichtzentrum<br />

für Rotes Kreuz &<br />

Polizei & Feuerwehr, ÖAMTC<br />

Stützpunkt, Gewerbe- und Indus-<br />

Foto: Manfred Hassl<br />

triepark samt einem 148 Betten<br />

Businesshotel - wurde Häusler<br />

von Medien auch schon mal als<br />

„Herr der Schaufeln“ bezeichnet.<br />

Was durchaus positiv gemeint<br />

war.<br />

Erstes überregionales<br />

Bauamt Tirols<br />

Noch sehr viel früher, nämlich<br />

bereits im Jahre 2017, realisierten<br />

die Gemeinden Kematen,<br />

Polling, Ranggen, Unterperfuss<br />

sowie St. Sigmund und Gries<br />

im Sellrain ein Projekt der<br />

ganz besonderen Art: das erste<br />

überregionale Bauamt Tirols.<br />

Voraussetzung dafür waren die<br />

entsprechenden Beschlüsse in<br />

den sechs Gemeinden. Untergebracht<br />

ist dieses Kompetenzzentrum<br />

für Bauangelegenheiten<br />

im ehemaligen Polizeigebäude<br />

von Kematen, mit einem Betrag<br />

von 300.000 Euro wurde dieses<br />

Projekt vom Land Tirol entsprechend<br />

unterstützt und gefördert.<br />

Die erste Bilanz nach rund zwei<br />

Jahren, so Kematens Bürgermeister<br />

Häusler, kann sich sehen<br />

lassen: „Das interkommunale<br />

Bauamt hat sich auf allen Ebenen<br />

bewährt. Es gab deutliche<br />

Kosteneinsparungen für die<br />

einzelnen Gemeinden, durch die<br />

Bündelung der Kompetenzen<br />

eine höhere Effizienz und für<br />

unsere Bürgerinnen und Bürger<br />

eine signifikant kürzere Bearbeitungszeit.<br />

Manchmal ist es<br />

einfach wichtig, neue Wege zu<br />

gehen, um beispielgebende Ergebnisse<br />

zu erhalten.“ Im Detail<br />

bündeln die sechs Gemeinden in<br />

Kematen alle Agenden der Tiroler<br />

Bauordnung und der örtlichen<br />

Raumordnung. Allerdings, und<br />

das ist wichtig, bleiben die örtlichen<br />

Raumplaner und hochbautechnischen<br />

Sachverständigen<br />

weiter im Wirkungsbereich der<br />

einzelnen Gemeinden.<br />

Sechs Gemeinden,<br />

6.000 Menschen<br />

Insgesamt leben in diesen sechs<br />

Gemeinden rund sechstausend<br />

Menschen. Die größte Gemeinde<br />

mit knapp 3.000 Einwohnerinnen<br />

und Einwohnern ist dabei<br />

Kematen, die kleinste mit gerade<br />

mal etwas über 160 Personen<br />

ist St. Sigmund im Sellrain.<br />

Und gerade für diese kleinen<br />

Orte ist die Bündelung all dieser<br />

Verwaltungsarbeit eine große Erleichterung,<br />

auch in personeller<br />

Hinsicht. Für die Bauwerberinnen<br />

und Bauwerber ändert sich<br />

hingegen nichts. Sie können ihre<br />

Ansuchen wie bereits bisher in<br />

der jeweiligen Gemeinde einbringen,<br />

die Ausstellung der entsprechenden<br />

Bescheide erfolgt<br />

ebenfalls wie gehabt durch den<br />

entsprechenden Bürgermeister.<br />

Nur die Arbeit zwischen diesen<br />

beiden Schritten wird nun<br />

eben effizient und konsequent<br />

im überregionalen Bauamt in<br />

Kematen erledigt.<br />

Mittlerweile arbeitet Häusler<br />

schon intensiv am nächsten<br />

Projekt. Mit den größeren Nachbargemeinden<br />

Zirl und Inzing<br />

listet der Kemater Bürgermeister<br />

weitere Kooperationsmöglichkeiten<br />

auf. Diese würden dann<br />

knapp 15.000 Menschen in<br />

jenen drei Gemeinden betreffen.<br />

„Wenn man sich keine Ziele<br />

steckt, wird man immer Mittelmaß<br />

bleiben. Das gilt auch für<br />

Gemeinden. Mit unseren Kooperationen<br />

möchten wir unter die<br />

Top fünf in Europa kommen,“<br />

gibt Häusler die Richtung vor.<br />

Verwaltungskooperation – das<br />

Interesse bei den Kommunen steigt<br />

Kooperationen sind für<br />

Gemeinde nichts Neues.<br />

Neben den klassischen<br />

Verbänden rücken aktuell<br />

neuere Formen in den<br />

Vordergrund, etwa wenn<br />

die Gemeinden rund um<br />

Telfs einen gemeinsamen<br />

Recyclinghof bauen,<br />

oder eben Verwaltungen<br />

enger zusammenarbeiten.<br />

Das Beispiel Kematen<br />

zeigt, dass dies durchaus<br />

ein spezifischer Teil der<br />

Gemeinde-Verwaltung sein<br />

kann. In Matrei-Mühlbachl-<br />

Pfons arbeiten die Gemeinden<br />

seit April dieses Jahres in<br />

einer engen Kooperation in<br />

allen Verwaltungsbereichen.<br />

In Aldrans-Lans-Sistrans gibt<br />

es erste Überlegungen zur<br />

näheren Zusammenarbeit.<br />

Für die <strong>GemNova</strong>-Experten<br />

Magnus Gratl und Michael<br />

Kirchmair zeigt sich eines<br />

deutlich: „Kooperationen<br />

machen Sinn, weil die Qualität<br />

und die Effizienz in der Arbeit<br />

steigen. Wichtig ist aber,<br />

dass eine Kooperation auf<br />

Verwaltungsebene sehr gut<br />

vorbereitet ist. Mitarbeiter<br />

müssen mitgenommen<br />

werden, Aufgaben sollen<br />

klar definiert sein und neue<br />

Möglichkeiten müssen<br />

Einfluss halten – Stichwort<br />

Digitalisierung. Unsere<br />

Begleitung hilft Hürden zu<br />

überwinden. Um den Matreier<br />

Bürgermeister Paul Hauser<br />

zu zitieren: Die Kooperation<br />

beginnt zuerst in den Köpfen.“<br />

VERWALTUNGSKOOPERATION<br />

10 │ GEMNOVA MAGAZIN

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