MittenDrin – Voll auf der Höhe
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16 Samstag, 16. November 2019<br />
<strong>MittenDrin</strong> <strong>–</strong> <strong>Voll</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Höhe</strong> Wilferdinger <strong>Höhe</strong><br />
Eine Son<strong>der</strong>veröffentlichung<br />
<strong>der</strong> Pforzheimer Zeitung<br />
Bei schönem Wetter ist die Wallberg-Kuppe oft Ziel eines Spaziergangs.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV<br />
Mahnendes Wahrzeichen<br />
Er drohnt majestätisch<br />
nicht nur über <strong>der</strong><br />
Wilferdinger <strong>Höhe</strong>,<br />
son<strong>der</strong>n über <strong>der</strong><br />
gesamten Stadt: <strong>der</strong><br />
Wallberg, im Volksmund<br />
immer noch<br />
liebevoll „Monte<br />
Scherbelino“ genannt.<br />
PZ-Redakteur<br />
WALTER KINDLEIN<br />
Dabei sind es gar nicht, wie <strong>der</strong><br />
Name vermuten lässt, nur<br />
Trümmer, sprich „Scherben“, die<br />
den Wallberg von 378 Metern<br />
<strong>auf</strong> 417,5 Meter (im Jahre<br />
1966) anwachsen ließen. Denn<br />
neben dem Trümmerschutt trugen<br />
jede Menge Bauaushub zu<br />
den 1,6 Millionen Kubikmetern<br />
bei, die aus dem sanften Hügel<br />
den „Monte Scherbelino“ werden<br />
ließen, wie Pforzheims<br />
oberster Denkmalschützer,<br />
Christoph Timm, erläutert.<br />
„Der Scherbenberg ist eine<br />
menschliche Schöpfung, obwohl<br />
ein Ortsunkundiger das kaum<br />
bemerken wird: eine menschliche<br />
Schöpfung aus Produkten<br />
menschlicher Zerstörung; ein<br />
Ort, <strong>der</strong> Symbol überwundenen<br />
Chaos ist“, schreibt Bernd<br />
Roeck 1999 in den „neue<br />
Beiträge zur Stadtgeschichte“.<br />
Bis dieser Symbolcharakter<br />
denn auch einen gestalterischen<br />
Nie<strong>der</strong>schlag fand, müssten indes<br />
Jahrzehnte ins Land gehen.<br />
Angefangen mit einem Gestaltungsvorschlag<br />
des Grünflächenamtes<br />
von 1965, <strong>der</strong> eine<br />
Baumbepflanzung <strong>auf</strong> <strong>der</strong><br />
Kuppe vorsah, über die nie<br />
umgesetzten Entwürfe eines<br />
Wettbewerbs im Jahre 1987<br />
bis zum Vorschlag des Vereines<br />
„Pforzheim mitgestalten“, <strong>der</strong><br />
nach Zustimmung des Gemein<strong>der</strong>ates<br />
2005 auch umgesetzt<br />
wurde: <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Kuppe des Hügels<br />
fünf von Pforzheimer Bürgern<br />
gestifteten Gedenkstelen<br />
zu errichten.<br />
„Trümmerberge“ gibt es auch in<br />
an<strong>der</strong>en Städten, etwa in Stuttgart,<br />
München (Olympia-Berg)<br />
o<strong>der</strong> in Berlin. Was den Pforzheimer<br />
„Monte Scherbelino“<br />
aber so einzigartig macht, ist<br />
besagte künstlerische Gestaltung<br />
zum Gedenken an das Leid<br />
des Krieges. In <strong>der</strong> Tat könnte<br />
man den Wallberg mit seiner<br />
Modellierung auch als ein<br />
„Land-Art“-Projekte bezeichnen:<br />
Von Menschenhand geschaffen,<br />
lebt das Gebilde durch<br />
seine zeichenhafte Bedeutung.<br />
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Schüler <strong>der</strong> Carlo-Schmid-Schule lassen vor den Wallberg-Stelen Ballons steigen.<br />
FOTO: MEYER