ÖVP liefert das Land an die Grünen aus!
Sebastian Kurz verlässt die erfolgreiche Linie der Mitte-Rechts-Regierungsarbeit
Sebastian Kurz verlässt die erfolgreiche Linie der Mitte-Rechts-Regierungsarbeit
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Nr. 46 . Donnerstag, 14. November 2019<br />
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Retouren <strong>an</strong> NFZ, Friedrich-Schmdt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />
So wird Kärnten zum roten<br />
Selbstbe<strong>die</strong>nungsladen!<br />
Die Kärntner staunen, was <strong>die</strong> SPÖ und <strong>L<strong>an</strong>d</strong>eshauptm<strong>an</strong>n Peter<br />
Kaiser mit ihrem Steuergeld aufführen. Parteisoldaten werden<br />
in hochbezahlte Posten gehievt, <strong>das</strong> Geld für Werbefilmchen,<br />
Geburtstagsfeiern oder „Kreativleistungen“ verbr<strong>an</strong>nt,<br />
listet FPÖ-<strong>L<strong>an</strong>d</strong>eschef Gernot Darm<strong>an</strong>n auf. S. 13<br />
Foto: FPÖ Kärnten<br />
<strong>ÖVP</strong> <strong>liefert</strong> <strong>das</strong> <strong>L<strong>an</strong>d</strong><br />
<strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Grünen</strong> <strong>aus</strong>!<br />
Sebasti<strong>an</strong> Kurz verlässt <strong>die</strong> erfolgreiche Linie der Mitte-Rechts-Regierungsarbeit<br />
S. 2/3<br />
Die IS-Terroristen haben <strong>die</strong><br />
Staatsbürgerschaft verwirkt!<br />
Foto: youtube.com/screenshot<br />
FPÖ fordert Aberkennung der Staatsbürgerschaft für Austro-Dschihadisten – S. 4/5<br />
PARLAMENT<br />
AUSSENPOLITIK<br />
WIEN<br />
MEDIEN<br />
Grenzen sichern!<br />
Ursulas Machtträume<br />
Verschwendung in Rot<br />
Mit Hass gegen Hass?<br />
Nach den jüngsten Erkenntnissen<br />
des deutschen Innenministeriums<br />
zur Situation auf der<br />
„Balk<strong>an</strong>-Route“ schlägt FPÖ-Parteichef<br />
Norbert Hofer Alarm: „Die<br />
Regierung muss <strong>die</strong> Grenzen sichern,<br />
um einen Anstrum wie 2015<br />
abwehren zu können.“ S. 7<br />
Die neue EU-Kommissionspräsidentin<br />
Ursula von der Leyen will<br />
der Union „<strong>die</strong> Sprache der Macht“<br />
beibringen. Das heißt aufrüsten auf<br />
allen Ebenen, militärisch, zentralistisch<br />
und natürlich auch klimapolitisch.<br />
Für Letzteres will sie eine Billion<br />
Euro springen lassen. S. 8/9<br />
Weil <strong>die</strong> Klimastrategie der Regierung<br />
<strong>die</strong> Wiener Linien zwölf Millionen<br />
Euro kostet, fällt SPÖ-Stadträtin<br />
Uli Sima <strong>aus</strong> allen Klimawolken.<br />
FPÖ-Klubchef Anton Mahdalik hält<br />
ihr hingegen vor, wie sie ihr 1,2 Milliarden-Budget<br />
für unsinnige Eigenwerbung<br />
verpulvert. S. 11<br />
Die neue Kampferklärung der<br />
deutschen Linken – „Wir müssen<br />
wieder hassen lernen – und zwar<br />
richtig“ – wertet der ehemalige<br />
„Spiegel“-Journalist J<strong>an</strong> Fleischhauer<br />
als Kapitulationserklärung<br />
des rot-grünen Milieus vor der<br />
„neuen Rechten“, der AfD. S. 14
2 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Andreas Ruttinger<br />
<strong>an</strong>dreas.ruttinger@fpoe.at<br />
AUS DER<br />
REDAKTION<br />
Nicht nur in Kärnten wird am<br />
11. November der Faschingsbeginn<br />
zelebriert. Auch in Wien haben<br />
einige Herren einer <strong>an</strong>sonsten<br />
eher spröden Gruppierung Freude<br />
<strong>an</strong> dem Narrentreiben gefunden.<br />
Fasching in Grün<br />
Abgesehen davon, <strong>das</strong>s sie sich<br />
bei den Vereinsfarben, Schwarz<br />
oder Türkis, noch nicht so richtig<br />
einigen haben können, haben sie<br />
ihren Obm<strong>an</strong>n am 11. November<br />
vorgeschickt, <strong>das</strong> <strong>die</strong>sjährige Sitzungsprogramm<br />
mit einer völlig<br />
konträr <strong>aus</strong>gerichteten Faschingsgilde<br />
<strong>aus</strong>zuarbeiten.<br />
Während <strong>die</strong> schwarzen Gildenbrüder<br />
im Westen von der trockenen,<br />
politisch-korrekten Humoreske<br />
des potentiellen Partners<br />
bereits gnadenlos begeistert sind,<br />
tun sich <strong>die</strong> östlichen, türkisen<br />
Freunde etwas schwerer.<br />
„Inhaltlich gibt es doch sehr große<br />
Unterschiede“, unkte der türkise<br />
Wiener Obm<strong>an</strong>n. Die „großen<br />
Überschneidungen“, <strong>die</strong> m<strong>an</strong> mit<br />
dem geschasten blauen Partner<br />
hatte, müsse m<strong>an</strong> erst noch suchen.<br />
„Wien ist <strong>an</strong>ders“ posaunt schon<br />
<strong>die</strong> rot-grüne Konkurrenz in der<br />
Bundeshauptstadt seit Jahren hin<strong>aus</strong><br />
und hat <strong>die</strong>s auch politisch<br />
praktiziert. Die Denkmäler des<br />
fröhlichen Steuergeldverprassens<br />
in Wien sind bereits Legende.<br />
Und so wollen auch <strong>die</strong> türkisen<br />
Spaßmacher den „Willen zum<br />
Gestalten“ demonstrieren und<br />
mit den grünen Spaßbremsen ein<br />
Programm zusammenbasteln, <strong>das</strong><br />
nicht nur ein formidables Koalitionsklima<br />
erzeugen, sondern auch<br />
<strong>das</strong> Welt-Klima retten soll. Bei<br />
den grünen Brüdern/Schwestern<br />
in Deutschl<strong>an</strong>d funktioniert <strong>das</strong><br />
ja schon prächtig, ohne <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />
grünen Spaßmacher mit der Faschingsprinzessin<br />
kooperieren.<br />
Viel Spaß. Ehrlich. „Lei, Lei!“<br />
Kurz‘ Abschied von den bür<br />
Freiheitliche kritisieren Koalitionsverh<strong>an</strong>dlungen der <strong>ÖVP</strong> mit dem größten<br />
Die <strong>ÖVP</strong> verlässt den Mitte-Rechts-Kurs in der Regierungsarbeit<br />
„ und <strong>liefert</strong> Österreich den <strong>Grünen</strong> <strong>aus</strong>“, kommentiert FPÖ-Bundesparteiobm<strong>an</strong>n<br />
Norbert Hofer <strong>die</strong> Entscheidung der <strong>ÖVP</strong>, in Koalitionsverh<strong>an</strong>dlungen<br />
mit dem größten Gegner der Regierungsarbeit<br />
von <strong>ÖVP</strong> und FPÖ, den <strong>Grünen</strong>, einzutreten.<br />
Am Montag um 10 Uhr verkündete<br />
<strong>ÖVP</strong>-Chef Sebasti<strong>an</strong> Kurz,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Gremien der Volkspartei<br />
einstimmig beschlossen haben, in<br />
Koalitionsverh<strong>an</strong>dlungen mit den<br />
<strong>Grünen</strong> einzutreten werde. Tags<br />
zuvor hatten bereits <strong>die</strong> <strong>Grünen</strong> in<br />
einem einstimmigen Vorst<strong>an</strong>dsbeschluss<br />
ihre Bereitschaft für Koalitionsverh<strong>an</strong>dlungen<br />
beschlossen.<br />
Dieser Schritt bedeutet für FPÖ-<br />
Chef Hofer eine ernsthafte Gefährdung<br />
aller notwendigen Lösungen,<br />
<strong>die</strong> im Sinne der <strong>an</strong>stehenden großen<br />
Her<strong>aus</strong>forderungen in der kommenden<br />
Legislaturperiode auf Österreich<br />
zukommen.<br />
Differenzen in der Sichtweise<br />
„Die Konjunktur bricht ein, und<br />
wir benötigen daher eine offensive<br />
St<strong>an</strong>dortpolitik, eine Senkung<br />
der bürokratischen Hürden und der<br />
Steuerlast und nicht neue Steuerph<strong>an</strong>tasien<br />
und weitere Verbotsideen.<br />
Es muss alles get<strong>an</strong> werden,<br />
um <strong>die</strong> heimische Wirtschaft zu<br />
stützen und <strong>die</strong> Arbeitsplätze zu sichern.<br />
Dazu kommt ein neuer Ansturm<br />
von Wirtschaftsflüchtlingen<br />
– überwiegend junge Männer. Das<br />
sehen <strong>die</strong> <strong>Grünen</strong> im Gegensatz<br />
zur Mehrheit der Österreicher aber<br />
durchwegs positiv“ erläuterte Hofer<br />
seine Bedenken gegen den Links-<br />
SPITZE FEDER<br />
Schwenk in eine schwarz-grüne<br />
Koalition.<br />
Vor allem bei der Einw<strong>an</strong>derung<br />
sieht der FPÖ-Chef den größten<br />
Widerspruch zwischen Regierungssicht<br />
und Bevölkerungswunsch.<br />
Während <strong>die</strong> <strong>ÖVP</strong> dem Wunsch<br />
der Industrie nach billigen Arbeitskräften<br />
hinterherhechelt, siehe Lehre<br />
für abgelehnte Asylwerber, finden<br />
<strong>die</strong> <strong>Grünen</strong> <strong>die</strong> Einw<strong>an</strong>derung<br />
im Prinzip positiv. Das belege am<br />
spektakulärsten <strong>die</strong> Solidaritätsadresse<br />
der Wiener grünen Vizebürgermeisterin<br />
Birgit Hebein <strong>an</strong> den<br />
„Asyl in Not“-Obm<strong>an</strong>n im Jahre<br />
2013, der „jedem ehrlichen Schlepper“,<br />
der seine „Schützlinge“ wohlbehalten<br />
in einem europäischen<br />
Sozialstaat abliefere, seine Hochachtung<br />
zollte.<br />
Vorarbeit zu Schwarz-Grün<br />
Und hier liefere <strong>das</strong> Innenministerium<br />
bereits Vorarbeiten für den<br />
schwarz-grünen Schwenk in der<br />
Asylpolitik, konstatierte FPÖ-Sicherheitssprecher<br />
H<strong>an</strong>nes Amesbauer:<br />
„Anders ist es nicht zu erklären,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Abschiebung eines<br />
20-jährigen Afgh<strong>an</strong>en, der vor seinem<br />
rechtskräftig negativen Asylbescheid<br />
im Diakonissenspital in<br />
Schladming als Lehrling tätig war,<br />
in letzter Minute <strong>aus</strong>gesetzt wurde,<br />
Schwarz-grüne Einigung zur Verkehrspolitik.<br />
Foto: NFZ<br />
Sebasti<strong>an</strong> Kurz‘ Verbündete zu der im W<br />
FPÖ haben auch viele <strong>ÖVP</strong>-Wähler ihr<br />
auf Weisung von oben.“ – Dem illegalen<br />
Einw<strong>an</strong>derer soll eine zweite<br />
Ch<strong>an</strong>ce gewährt werden, weil er<br />
<strong>an</strong>geblich zum Christentum konvertiert<br />
sei und in seiner Heimat mit<br />
Repressalien zu rechnen habe. „Der<br />
Rechtsstaat wird hier mit Füßen getreten.<br />
Und <strong>das</strong> ist nur ein kleiner<br />
Vorgeschmack auf <strong>das</strong>, was unter<br />
Schwarz oder Grün kommen wird:<br />
Das Asylrecht verkommt zum gutmenschlichen<br />
Gnadenrecht.“<br />
Hofer erinnerte auch dar<strong>an</strong>, <strong>das</strong>s<br />
<strong>Grünen</strong>-Chef Kogler den Verbrennungsmotor<br />
ab 2030 verboten sehen<br />
will: „Das BMW-Werk in Steyr<br />
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des Freiheitlichen Parlamentsklubs.
Nr. 46 Donnerstag, 14. November 2019<br />
g<br />
gerlichen Werten<br />
Gegner der türkis-blauen Regierungsarbeit<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Foto: FPÖ<br />
Innenpolitik 3<br />
Heeresbudget einfrieren?<br />
„Die Ankündigung von <strong>ÖVP</strong>-Ex-K<strong>an</strong>zler<br />
Kurz, dem Bundesheer in seiner Regierung<br />
keine zusätzlichen Mittel zu geben und <strong>die</strong><br />
Anmerkung des <strong>Grünen</strong>-Bundesobm<strong>an</strong>nes<br />
Kogler, <strong>die</strong> Aufgaben des Heeres dramatisch<br />
einzuschränken, müsste bei allen, <strong>die</strong> es mit<br />
der Sicherheit Österreichs gut meinten, sämtliche<br />
Alarmglocken läuten lassen“, wunderte<br />
sich der freiheitliche Wehrsprecher Reinhard<br />
E. Bösch über <strong>die</strong> Unkenntnis oder <strong>die</strong> Ablehnung<br />
des jüngsten Allparteienbeschlusses<br />
für ein höheres Heeresbudget.<br />
ahlkampf versprochenen Mitte-Rechts-Regierungspolitik? Neben der<br />
Vertrauen in Kurz verloren und teilen ihm <strong>das</strong> über <strong>die</strong> sozialen Me<strong>die</strong>n mit.<br />
Kritiklose Islamismusdebatte<br />
FPÖ-Verfassungssprecherin Sus<strong>an</strong>ne Fürst<br />
(Bild) kritisierte den Auftritt des Politikwissenschaftlers<br />
Farid Hafez in der Diplomatischen<br />
Akademie in Wien. „Hafez ist einer<br />
jener muslimischen Wissenschaftler, <strong>die</strong> unter<br />
dem Deckm<strong>an</strong>tel der ‚Islamophobie-Forschung‘<br />
den politischen Islam rechtfertigen<br />
und zugleich jede Kritik dar<strong>an</strong> kriminalisieren<br />
wollen“, erläuterte Fürst <strong>die</strong> Intention des<br />
Vortragenden. Die einseitige Auswahl seiner<br />
Diskussionspartner lasse erkennen, <strong>das</strong>s Kritik<br />
<strong>an</strong> seinen Thesen nicht erwünscht sei.<br />
Foto: FPÖ<br />
und <strong>an</strong>dere Bereiche der Autozulieferindustrie<br />
haben damit keine Zukunft<br />
in Österreich.“ Aber auch <strong>die</strong><br />
Energiewirtschaft werde mit den<br />
„Klimarettungsideen“ der <strong>Grünen</strong><br />
neuen Belastungen <strong>aus</strong>gesetzt werden,<br />
<strong>die</strong> am Ende <strong>die</strong> Konsumenten<br />
bezahlen müssen, befürchtet der<br />
FPÖ-Chef.<br />
Kurz‘ erster „Wahlversprecher“<br />
FPÖ-Generalsekretär Christi<strong>an</strong><br />
Hafenecker erinnerte <strong>ÖVP</strong>-Chef<br />
Kurz <strong>an</strong> sein Wahlversprechen,<br />
eine Mitte-Rechts-Regierung bilden<br />
zu wollen: „Wie er <strong>das</strong> mit den<br />
<strong>Grünen</strong> einhalten will, ohne seine<br />
Wähler vor den Kopf stoßen, sollte<br />
er doch einmal erklären.“<br />
Aber <strong>das</strong> alles sei Teil der „unehrlichen<br />
Strategie“ der <strong>ÖVP</strong> seit<br />
dem Koalitionsbruch im Mai, gemäß<br />
der <strong>die</strong> FPÖ Schuld <strong>an</strong> allen<br />
Entscheidungen der Kurz-Türkisen<br />
sei: „Nur, Sebasti<strong>an</strong> Kurz hat den<br />
Auftrag zur Regierungsbildung erhalten.<br />
Es obliegt daher allein ihm,<br />
den gestalterischen Freiraum zu<br />
nutzen, wenn er sein Wahlversprechen,<br />
eine Mitte-Rechts-Regierung<br />
bilden zu wollen, einhalten – oder<br />
es brechen will.“<br />
Foto: FPÖ<br />
Rote Karte für <strong>die</strong> <strong>Grünen</strong><br />
„Eine ,rote Karte‘ haben sich <strong>die</strong> grünen<br />
Gewerkschafter bereits in der ersten Ausschusssitzung<br />
des Nationalrats in Sachen Gerechtigkeit<br />
bezüglich unserer Arbeitnehmer<br />
ver<strong>die</strong>nt, nachdem sie gegen den sogen<strong>an</strong>nten<br />
‚Lückenschluss‘ bei der ‚Hacklerregelung‘<br />
gestimmt haben“, bemerkte FPÖ-Sozialsprecherin<br />
Dagmar Belakowitsch (Bild)<br />
zur ideologisch eingeschränkten Sicht der<br />
<strong>Grünen</strong> bei den Arbeitnehmerrechten. Mit<br />
dem sogen<strong>an</strong>nten „Lückenbeschluss“ wurde<br />
<strong>die</strong> abschlagsfreie Pension für Arbeitnehmer<br />
mit 540 Beitragsmonaten auf alle Bereiche<br />
<strong>aus</strong>geweitet.<br />
SPRUCH DER WOCHE<br />
„Sollten wir eine Vereinbarung<br />
mit den <strong>Grünen</strong><br />
zust<strong>an</strong>de bringen, wird da<br />
auf jeden Fall ein Stück<br />
weit <strong>an</strong> Kreativität notwendig<br />
sein müssen.“<br />
Foto: NFZ<br />
Sebasti<strong>an</strong> Kurz<br />
11. November 2019<br />
Zu Faschingsbeginn befindet der<br />
<strong>ÖVP</strong>-Chef sogar <strong>die</strong> <strong>Grünen</strong> für<br />
ministrabel.<br />
BILD DER WOCHE Toller Empf<strong>an</strong>g für Klubobm<strong>an</strong>n Herbert<br />
Kickl beim <strong>die</strong>sjährigen „Politischen Martini“ der FPÖ in Innsbruck.<br />
Foto: facebook.com/HerbertKickl
4 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
„Sie haben sich klar gegen<br />
Österreich entschieden!“<br />
FPÖ-Klubobm<strong>an</strong>n Herbert Kickl erläutert im NFZ-Interview den<br />
FPÖ-Antrag auf Aberkennung der Staatsbürgerschaft für Kämpfer<br />
des „Islamischen Staats“: „Die Entscheidung für den IS war eine<br />
Kampf<strong>an</strong>sage <strong>an</strong> unsere Heimat Österreich und <strong>an</strong> <strong>die</strong> Demokratie.“<br />
Herr Klubobm<strong>an</strong>n, Österreich<br />
hat <strong>das</strong> UN-Übereinkommen zur<br />
Verminderung der Staatenlosigkeit<br />
<strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt. Ist ihrer Forderung,<br />
Kämpfern des „Islamischen Staates“<br />
<strong>die</strong> österreichische Staatsbürgerschaft<br />
zu entziehen, nicht ein<br />
Bruch <strong>die</strong>ses Abkommens?<br />
Kickl: Dazu muss m<strong>an</strong> klarstellen,<br />
<strong>das</strong>s wir <strong>aus</strong> <strong>die</strong>sem Abkommen<br />
<strong>aus</strong>steigen wollen, weil es – wie so<br />
viele der im vorigen Jahrhundert<br />
geschlossenen<br />
Verträge – mit<br />
„Ein Sondergerichtshof<br />
in Nahost soll <strong>die</strong>sen<br />
Terroristen den Prozess<br />
machen.“<br />
den aktuellen<br />
Entwicklungen<br />
nicht mehr<br />
kompatibel ist.<br />
Ich erinnere dar<strong>an</strong>,<br />
<strong>das</strong>s Österreich<br />
sich <strong>das</strong><br />
Recht vorbehalten hat, Personen <strong>die</strong><br />
Staatsbürgerschaft zu entziehen, <strong>die</strong><br />
freiwillig in den Militär<strong>die</strong>nst eines<br />
fremden Staates eintreten oder<br />
<strong>die</strong> im Dienst eines fremden Staates<br />
<strong>die</strong> Interessen der Republik Österreich<br />
erheblich schädigen. Leider<br />
sind für Mitglieder des IS <strong>die</strong>se Vorbehalte<br />
nicht <strong>an</strong>wendbar, da es sich<br />
beim „Islamischen Staat“ völkerrechtlich<br />
nicht um einen Staat h<strong>an</strong>delt.<br />
Die Entscheidung für den IS,<br />
<strong>die</strong> all <strong>die</strong>se Leute getroffen haben,<br />
war gleichzeitig eine Kampf<strong>an</strong>sage<br />
<strong>an</strong> unsere Heimat Österreich, unsere<br />
Werte, unseren Rechtsstaat und<br />
<strong>an</strong> unsere Demokratie. Diese Leute<br />
haben <strong>das</strong> Recht auf <strong>die</strong><br />
österreichische Staatsbürgerschaft<br />
verwirkt.<br />
Damit könnte Österreich<br />
<strong>die</strong> Mitglieder der<br />
Terrormiliz d<strong>an</strong>n aber<br />
auch nicht mehr vor Gericht<br />
zur Ver<strong>an</strong>twortung<br />
ziehen.<br />
Kickl: Deshalb haben<br />
wir ja schon vor<br />
einiger Zeit<br />
vorgeschlagen,<br />
in Nahost,<br />
am<br />
besten<br />
in Syrien<br />
oder<br />
dem<br />
Irak, einen Sondergerichtshof einzurichten,<br />
ähnlich dem Den Haager<br />
Kriegsverbrechertribunal, um<br />
den Terroristen dort den Prozess zu<br />
machen. Denn es ist für europäische<br />
Gerichte schwer, <strong>die</strong> Beweisführung<br />
für Verbrechen der Angeklagten<br />
in Syrien oder dem Irak vor<strong>an</strong>zutreiben,<br />
falls der IS-Kämpfer sich<br />
in den sozialen Me<strong>die</strong>n nicht mit<br />
seinen Greueltaten gebrüstet hat.<br />
Das könnte ein Sondergericht eben<br />
dort, mit Nähe<br />
zu den Verbrechensorten<br />
und<br />
Zeugen der Taten,<br />
viel besser<br />
erledigen.<br />
Abseits der<br />
Diskussion um<br />
<strong>die</strong> IS-Kämpfer<br />
entwickelt sich <strong>die</strong> Lage auf der<br />
„Balk<strong>an</strong>-Route“, vor allem in Bosnien,<br />
sehr bedenklich. Tut <strong>die</strong> Überg<strong>an</strong>gsregierung<br />
genug, um Österreich<br />
ein zweites 2015 zu ersparen?<br />
Kickl: Bei weitem nicht. Es war<br />
unver<strong>an</strong>twortlich, <strong>das</strong>s unsere Pl<strong>an</strong>ungen<br />
im Innenministerium zu<br />
einer echten Abwehr von illegalen<br />
Migr<strong>an</strong>ten direkt <strong>an</strong> der Grenze –<br />
inklusive eines Zauns <strong>an</strong> Druckpunkten<br />
– offensichtlich von der<br />
Überg<strong>an</strong>gsregierung eingestampft<br />
wurden, statt sie intensiv vor<strong>an</strong>zutreiben.<br />
Wir müssen uns nämlich<br />
auf eine echte Abwehr einer massiven<br />
illegalen Einw<strong>an</strong>derung<br />
schützen. Wenn jetzt <strong>das</strong> betuliche<br />
deutsche Innenministerium<br />
wegen des bevorstehenden<br />
Winters<br />
vor einer Verschärfung<br />
der Flüchtlingslage in<br />
Bosnien warnt, d<strong>an</strong>n<br />
ist wirklich Feuer am<br />
Dach.<br />
Foto: NFZ<br />
Foto: facebook.com/YPJ<br />
Thema<br />
der<br />
Woche<br />
Die Austro-Dschihadisten sind in kurdischen Gefängnissen untergebrach<br />
IS-Schergen haben<br />
Freiheitliche bringen Antrag auf Aberkennung der<br />
Die FPÖ erneuert ihre Forderung, Österreichern, <strong>die</strong> in den<br />
Dschihad gezogen sind und den „Islamischen Staat“ unterstützt<br />
haben, <strong>die</strong> Staatsbürgerschaft abzuerkennen. Dies auch vor dem Hintergrund<br />
der Drohung <strong>aus</strong> Ankara, inhaftierte IS-Kämpfer in ihre europäischen<br />
Herkunftsländer zurückzuschicken.<br />
„Wir haben gerade einen<br />
Dschihadisten-Prozess mit 13 Angeklagten<br />
auf österreichischem Boden<br />
– wir brauchen nicht noch zusätzliche<br />
tickende Zeitbomben zu<br />
importieren, um sie in Österreich<br />
vor Gericht zu stellen“, erläuterte<br />
FPÖ-Klubobm<strong>an</strong>n Herbert Kickl<br />
den Antrag der Freiheitlichen.<br />
320 Austro-Dschihadisten<br />
Mit Ende des Vorjahres waren<br />
den Behörden 320 Personen<br />
bek<strong>an</strong>nt, <strong>die</strong> in syrisch-irakische<br />
Kriegsgebiete gereist sind oder <strong>das</strong><br />
wollten. 62 davon wurden <strong>an</strong> der<br />
Ausreise gehindert, 93 sind wieder<br />
nach Österreich zurückgekehrt, 58<br />
wurden höchstwahrscheinlich getötet.<br />
107 bef<strong>an</strong>den sich noch im<br />
Kriegsgebiet.<br />
Ihre Entscheidung für den „Islamischen<br />
Staat“ sei gleichzeitig<br />
eine Kampf<strong>an</strong>sage <strong>an</strong> Österreich,<br />
seine gesellschaftlichen Werte, den<br />
Rechtsstaat und natürlich <strong>an</strong> <strong>die</strong><br />
Demokratie´, betonte Kickl: „Diese<br />
Leute haben <strong>das</strong> Recht auf <strong>die</strong><br />
österreichische Staatsbürgerschaft<br />
verwirkt. D<strong>an</strong>n werden wir auch<br />
sehen, wie viel den <strong>an</strong>deren Parteien<br />
Österreich, unsere Werte und <strong>die</strong><br />
Sicherheit der Österreicher wirklich<br />
wert sind.“<br />
Aus für UN-Abkommen<br />
Der Antrag der Freiheitlichen beinhaltet<br />
eine Reform des 33 Staatsbürgerschaftsgesetzes<br />
wie auch <strong>die</strong><br />
Kündigung des „Übereinkommens<br />
zur Verminderung der Staatenlosigkeit“<br />
der UNO sowie des Europäischen<br />
Übereinkommens über<br />
Staats<strong>an</strong>gehörigkeit.<br />
Zwar habe Österreich bei der<br />
Unterzeichnung des UN-Abkommens<br />
den Vorbehalt eingebracht,<br />
<strong>das</strong>s Personen, <strong>die</strong> freiwillig in den<br />
Militär<strong>die</strong>nst eines fremden Staates<br />
eintreten oder im Dienst eines<br />
fremden Staates <strong>das</strong> Ansehen<br />
der Republik Österreich erheblich<br />
schädigen, <strong>die</strong> Staatsbürgerschaft<br />
dennoch aberk<strong>an</strong>nt werden k<strong>an</strong>n.<br />
Nur ist der „IS“ völkerrechtlich<br />
kein Staat, und daher ist der Vorbe-
Nr. 46 Donnerstag, 14. November 2019<br />
g<br />
Innenpolitik 5<br />
POLITIK<br />
ANALYSIERT<br />
Foto: FPÖ<br />
H<strong>an</strong>nes Amesbauer<br />
FPÖ-Sichehreitssprecher<br />
Das Innenministerium hat in<br />
einer Anfragebe<strong>an</strong>twortung <strong>das</strong><br />
g<strong>an</strong>ze Gefährdungspotential aufgezeigt,<br />
dem Österreich seit der<br />
Masseneinw<strong>an</strong>derung 2015 <strong>aus</strong>gesetzt<br />
ist. Allein in der Steiermark<br />
gab es seither 700 Polizeieinsätze<br />
in Asyleinrichtungen.<br />
Österreich schützen!<br />
t, <strong>die</strong> nicht in der von der Türkei gepl<strong>an</strong>ten „Sicherheitszone“ liegen – und warten dort auf ihre Rückkehr.<br />
Staatsbürgerschaft verwirkt<br />
Staatsbürgerschaft für Mitglieder der Terrormiliz IS im Parlament ein<br />
halt Österreichs nicht wirksam.<br />
Würde Österreich <strong>das</strong> Abkommen<br />
aufkündigen, wäre es in Europa<br />
nicht alleine. Denn auch<br />
Estl<strong>an</strong>d, Fr<strong>an</strong>kreich (hat nur unterzeichnet,<br />
nicht ratifiziert), Griechenl<strong>an</strong>d,<br />
Malta, Polen, Slowenien<br />
und Zypern haben <strong>das</strong> UN-Abkommen<br />
nicht übernommen, Irl<strong>an</strong>d und<br />
Großbrit<strong>an</strong>nien sich weitgehende<br />
Ausnahmen gesichert.<br />
Antwort auf Erdog<strong>an</strong>s Drohung<br />
Nachdem <strong>die</strong> Türkei gedroht<br />
hat, auf ihrem Boden inhaftierte<br />
IS-Kämpfer in ihre europäischen<br />
Herkunftsländer zurückzuschicken,<br />
forderte der FPÖ-Klubobm<strong>an</strong>n<br />
den Stopp sämtlicher Zahlungen<br />
<strong>an</strong> <strong>die</strong> Türkei und sonstiger<br />
Bevorzugungen von Türken durch<br />
<strong>die</strong> EU: „Das Regime in Ankara<br />
testet nahezu wöchentlich ab, wie<br />
weit es noch gehen k<strong>an</strong>n, und <strong>die</strong><br />
EU weicht zurück, statt ‚Stopp‘ zu<br />
sagen und sich damit <strong>aus</strong> der Geiselhaft<br />
Erdog<strong>an</strong>s zu befreien.“<br />
Und er ergänzte, <strong>das</strong>s Österreich<br />
für <strong>die</strong>sen Fall auch gleich einmal<br />
alle hier in den Gefängnissen einsitzenden<br />
türkischen Häftlinge in ihre<br />
Heimat zurückschicken sollte. „Wir<br />
können noch zusätzliche Maßnahmen<br />
setzen, <strong>die</strong> zeigen, <strong>das</strong>s Ös-<br />
Auf Seiten der „türkischen Hilfstruppen“ kämpfen ehemalige und<br />
befreite IS-Kämpfer erneut gegen <strong>die</strong> syrischen Kurden.<br />
Foto: Facebook.com/YPJ<br />
terreich sich von Erdog<strong>an</strong>s osm<strong>an</strong>ischen<br />
Allmachtsph<strong>an</strong>tasien, <strong>die</strong><br />
bek<strong>an</strong>ntermaßen bis in <strong>die</strong> Wiener<br />
Stadthalle hineinreichen, nicht beeindrucken<br />
lässt“, bemerkte Kickl.<br />
Wie ernst meint es Kurz?<br />
Neben dem Stopp der Beitrittsverh<strong>an</strong>dlungen,<br />
dem Stopp der<br />
milliardenschweren Zahlungen<br />
könnten für den EU-Türkei-Deal<br />
auch <strong>die</strong> Privilegien, <strong>die</strong> türkische<br />
Staatsbürger in der EU genießen,<br />
<strong>aus</strong>gesetzt werden. Zusätzlich<br />
könnten, so Kickl, alle Förderungen<br />
<strong>an</strong> türkische Institutionen wie<br />
beispielsweise Kultur- und Bildungsvereine<br />
gestrichen und bis<br />
auf weiteres keine Verleihung der<br />
österreichischen Staatsbürgerschaft<br />
<strong>an</strong> gebürtige Türken mehr<br />
stattfinden.<br />
„Das alles – inklusive Grenzschutz<br />
und Aberkennung der<br />
Staatsbürgerschaft für Dschihadisten<br />
und deren Helfer trotz drohender<br />
Staatenlosigkeit – k<strong>an</strong>n<br />
Kurz gleich in sein Regierungsprogramm<br />
mit den <strong>Grünen</strong> hineinschreiben“,<br />
erinnerte Kickl den<br />
<strong>ÖVP</strong>-Chef <strong>an</strong> <strong>die</strong> im Wahlkampf<br />
versprochene Beibehaltung der<br />
„härteren G<strong>an</strong>gart“ gegen Einw<strong>an</strong>derung<br />
und Islamismus.<br />
In Graz findet gerade ein Prozess<br />
gegen elf Unterstützer der Terrormiliz<br />
„Islamischer Staat“ statt. Der<br />
Staats<strong>an</strong>walt pr<strong>an</strong>gerte in seinem<br />
Plädoyer ungewöhnlich scharf <strong>das</strong><br />
Grundübel der Asyl- und Einw<strong>an</strong>derungspolitik<br />
der letzten Jahre <strong>an</strong>,<br />
<strong>die</strong> „falsche Toler<strong>an</strong>zpolitik“ gegenüber<br />
radikal-islamischen Glaubensvereinen.<br />
Daher erscheint es geradezu<br />
absurd, <strong>das</strong>s Österreich jetzt jene<br />
Personen zurückholen soll, <strong>die</strong><br />
sich dem IS-Mörderregime <strong>an</strong>geschlossen<br />
und dessen Greueltaten<br />
zumindest unterstützt, wenn sie<br />
schon nicht selbst welche beg<strong>an</strong>gen<br />
haben. Wir Freiheitliche haben<br />
uns sofort nach den ersten Anzeichen<br />
einer Teilnahme von österreichischen<br />
Staatsbürgern <strong>an</strong> der Terrormiliz<br />
für <strong>die</strong> Aberkennung ihrer<br />
Staatsbürgerschaft <strong>aus</strong>gesprochen.<br />
Jetzt bringen wir <strong>die</strong>sen Antrag<br />
erneut ein, um keine <strong>die</strong>ser „lebenden<br />
Zeitbomben“ nach Österreich<br />
zurückzuholen. Denn <strong>die</strong>se Menschen<br />
haben mit ihrem Bekenntnis<br />
zum IS <strong>die</strong> Ablehnung unserer Gesellschaft,<br />
unserer Werte, unseres<br />
Rechtsstaates und unserer Demokratie<br />
<strong>aus</strong>gedrückt.<br />
Diese jetzt unter dem Deckm<strong>an</strong>tel<br />
der „Hum<strong>an</strong>ität“ zurückholen<br />
zu wollen, ist gen<strong>aus</strong>o grundfalsch<br />
wie <strong>das</strong> Öffnen der Grenzen für<br />
zehnt<strong>aus</strong>ende Wirtschaftsmigr<strong>an</strong>ten<br />
unter dem Deckm<strong>an</strong>tel des<br />
Asylrechts, <strong>die</strong> sich derzeit am<br />
Balk<strong>an</strong> aufhalten – zum Schutz<br />
Österreichs und seiner Bürger.
6 Parlament<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Norbert Nemeth<br />
Klubdirektor der FPÖ<br />
HOHES<br />
HAUS<br />
Bereits in der ersten Sitzung des<br />
Nationalrates hat der Freiheitliche<br />
Parlamentsklub eine g<strong>an</strong>ze Reihe<br />
von Initiativ<strong>an</strong>trägen eingebracht.<br />
Diese wurden <strong>die</strong>se Woche in <strong>die</strong><br />
Erste Lesung genommen.<br />
Richtiger/falscher Weg<br />
Unabdingbar ist für uns nach<br />
wie vor unser Modell der direkten<br />
Demokratie. Dieses unterscheidet<br />
sich von den Vorschlägen aller<br />
<strong>an</strong>deren Parteien im Wesentlichen<br />
dadurch, <strong>das</strong>s es eine Gesetzgebung<br />
gegen den Willen des Parlamentes<br />
ermöglichen soll. Immer,<br />
wenn vier Prozent der Wahlberechtigten<br />
eine Volksinitiative<br />
unterstützen und <strong>das</strong> Parlament<br />
dem Vorschlag nicht nachkommt,<br />
soll <strong>das</strong> Volk direkt entscheiden.<br />
Eng verwoben damit ist unsere<br />
Forderung nach einer Absicherung<br />
des Bargeldes in der Verfassung.<br />
Unser Antrag ist am Ende<br />
der letzten Gesetzgebungsperiode<br />
gescheitert, vor allem <strong>an</strong> der<br />
SPÖ. Unser neuer Antrag wurde<br />
etwas modifiziert, um klarzustellen,<br />
<strong>das</strong>s bereits bestehende<br />
Einschränkungen des Bargeldumlaufes<br />
wie zum Beispiel Geldwäscherichtlinien<br />
dadurch nicht<br />
t<strong>an</strong>giert werden.<br />
Freilich durfte auch <strong>die</strong> Migrationspolitik<br />
nicht zu kurz kommen.<br />
Sei es <strong>die</strong> Ausdehnung des Kopftuchverbots<br />
<strong>an</strong> den Schulen oder<br />
<strong>die</strong> Verschärfung des Staatsbürgerschaftsgesetzes.<br />
Dabei zeigte<br />
sich einmal mehr der Unterschied<br />
zwischen uns und den <strong>an</strong>deren.<br />
Wir Freiheitliche wollen, <strong>das</strong>s<br />
<strong>die</strong> Österreicher selbst entscheiden,<br />
mit wem sie nach welchen<br />
Spielregeln zusammenleben. Die<br />
<strong>an</strong>deren wollen <strong>die</strong>se Entscheidung<br />
etwa der UNO, der EU oder<br />
irgendwelchen NGOs übertragen<br />
– mit Sicherheit der falsche Weg.<br />
Foto: Parlamentsdirektioon/Simonis<br />
KONSUMENTENSCHUTZ<br />
Grüner Budget-Bauchfleck<br />
Ihren ersten sachpolitischen Bauchfleck in Sachen<br />
Konsumentenschutz hat <strong>die</strong> grüne Parlamentsfraktion<br />
im Budget<strong>aus</strong>schuss hingelegt. Ihre Konsumentensprecherin<br />
Ulrike Fischer stimmte wissentlich,<br />
<strong>das</strong>s der Verein für Konsumenteninformation (VKI)<br />
<strong>aus</strong> fin<strong>an</strong>ziellen Gründen zu Ende des Jahres vor<br />
Auflösung stehen würde, dem von SPÖ, FPÖ gemeinsam<br />
mit dem Sozialministerium vorgelegten<br />
VKI-Fin<strong>an</strong>zierungsgesetz nicht zu.<br />
Foto: NFZ<br />
FINANZPOLITIK<br />
Budgetüberschuss<br />
Das Fin<strong>an</strong>zministerium erwartet<br />
heuer einen Budgetüberschuss.<br />
Gemäß dem Bericht über <strong>die</strong> Entwicklung<br />
des im Budget<strong>aus</strong>schuss<br />
präsentierten Bundesh<strong>aus</strong>halts bis<br />
September lagen <strong>die</strong> Einnahmen<br />
bisher um 2,9 Milliarden Euro<br />
(plus 5,2 Prozent) über jenen im<br />
Vergleichszeitraum des Vorjahres.<br />
Ein schäbiger, lächerlicher<br />
Sk<strong>an</strong>dalierungsversuch<br />
FPÖ-Generalsekretär empört über „Anpatzer“ der Salzburger SPÖ<br />
Salzburgs SPÖ will <strong>das</strong> Hintergrundbild<br />
von Wolfg<strong>an</strong>g Zagners<br />
Profil auf „Facebook“ als<br />
eine Bergw<strong>an</strong>d „enttarnt“ haben,<br />
auf der während der Nazi-Zeit<br />
ein Hakenkreuz aufgemalt war.<br />
„Würden <strong>die</strong> Genossen einmal<br />
kurz nachdenken, bevor sie Sk<strong>an</strong>dal<br />
schreien, bliebe den Österreichern<br />
einiges erspart“, wunderte<br />
sich FPÖ-Generalsekretär Christi<strong>an</strong><br />
Hafenecker über <strong>die</strong>sen jüngsten<br />
„Sk<strong>an</strong>dalisierungsversuch“.<br />
Foto von Agentur <strong>aus</strong>gewählt<br />
Bei dem Foto auf „Facebook“<br />
h<strong>an</strong>delt es sich um eine Fotomontage,<br />
erstellt von einer steirischen<br />
Werbeagentur. Das Bild, eine Aufnahme<br />
von Wikipedia mit dem Titel<br />
„Murtal Tamsweg“, wurde von der<br />
SPÖ Salzburg ortete einen „Nazi-Berg“ auf Z<strong>an</strong>gers „Facebook“-Profil.<br />
Werbeagentur <strong>aus</strong>gesucht, mit dem<br />
Konterfei Z<strong>an</strong>gers im Vordergrund<br />
versehen und auf „Facebook“ hochgeladen.<br />
„Zwei Jahre l<strong>an</strong>g hat sich<br />
niem<strong>an</strong>d dar<strong>an</strong> gestoßen. Jetzt, vor<br />
Soziale Sicherheit im Ruhest<strong>an</strong>d<br />
„Wir brauchen in punkto Pensionen<br />
weder einen künstlichen<br />
Generationenkonflikt noch einen<br />
Geschlechterkampf. Gemeinsam<br />
müssen wir alles dar<strong>an</strong>setzen, um<br />
ein Altern in Würde zu ermöglichen.<br />
Mit der Pensions<strong>an</strong>passung<br />
für kleine Pensionen für <strong>das</strong> kommende<br />
Jahr im doppelten Ausmaß<br />
der Jahresinflation wurde ein wichtiger<br />
erster Schritt gesetzt. Ziel<br />
muss es sein, <strong>die</strong> soziale Absicherung<br />
im Alter durch <strong>die</strong> Mindestpension<br />
zu gewährleisten“, betonte<br />
FPÖ-Seniorensprecherin Rosa<br />
Ecker zum Start der „Alterssicherungs-Kommission“.<br />
In der Pensions<strong>an</strong>passung für <strong>das</strong><br />
Jahr 2020 werden Bezieher kleinerer<br />
Pensionen bis zu 1.111 Euro besonders<br />
berücksichtigt, erhalten sie<br />
der steirischen <strong>L<strong>an</strong>d</strong>tagswahl, <strong>liefert</strong><br />
<strong>die</strong> SPÖ Salzburg eine schäbige<br />
und lächerliche Schützenhilfe<br />
für <strong>die</strong> am Boden liegenden Genossen“,<br />
erklärte Hafenecker.<br />
ja <strong>das</strong> Doppelte der durch <strong>die</strong> Jahresinflation<br />
vorgegebenen 1,8 Prozent<br />
- nämlich 3,6 Prozent. Ebenso<br />
wurde <strong>die</strong> Anrechnung der Kindererziehungszeiten<br />
sowie <strong>die</strong> gesetzliche<br />
Anrechnung der Karenzzeiten<br />
bei Lohnvorrückungen erhöht.<br />
„Wer ein Leben l<strong>an</strong>g gearbeitet<br />
und Beiträge geleistet hat, muss<br />
im Ruhest<strong>an</strong>d soziale Sicherheit<br />
gar<strong>an</strong>tiert haben. Mit der erhöhten<br />
Mindestpension von 1.200 Euro<br />
für Menschen mit 40 Beitragsjahren<br />
wurde unter freiheitlicher Regierungsbeteiligung<br />
ein erster wesentlicher<br />
Schritt dazu umgesetzt“,<br />
erklärte Ecker.<br />
Foto: facebook.com/Wolfg<strong>an</strong>gZ<strong>an</strong>ger
Nr. 46 Donnerstag, 14. November 2019<br />
g<br />
FPÖ-Bundesparteiobm<strong>an</strong>n Norbert Hofer hat auf <strong>die</strong> Warnung des<br />
deutschen Innenministeriums vor der Entwicklung der Migrationslage<br />
in Bosnien reagiert. Er forderte <strong>die</strong> Überg<strong>an</strong>gsregierung auf,<br />
Vorsorge zur Abwehr eines neuen Ansturms Illegaler zu treffen.<br />
Parlament 7<br />
Grenzen vor neuer Migrationswelle sichern!<br />
FPÖ-Bundesparteiobm<strong>an</strong>n Norbert Hofer warnt vor der Entwicklung auf der „Balk<strong>an</strong>-Route“<br />
Die deutsche Tageszeitung „Die<br />
Welt“ hatte über <strong>die</strong> jüngste Lageeinschätzung<br />
von Bundespolizei<br />
und Innenministerium zur Situation<br />
auf der „Balk<strong>an</strong>-Route“<br />
berichtet. Demnach halten sich in<br />
der Balk<strong>an</strong>region <strong>an</strong> <strong>die</strong> 12.000<br />
„Flüchtlinge“ auf, davon alleine<br />
7.000 in Bosnien-Herzegowina, <strong>die</strong><br />
über <strong>die</strong> „Balk<strong>an</strong>-Route“ nach Zentraleuropa<br />
drängen.<br />
Obwohl <strong>die</strong>se Route offiziell als<br />
geschlossen gilt, seien <strong>die</strong> Grenzübertritte<br />
heuer bereits wieder<br />
deutlich höher als in den Jahren<br />
2016 und 2017, heißt es <strong>aus</strong> dem<br />
jüngsten Bericht der deutschen<br />
Bundespolizei, <strong>die</strong> auch für den<br />
Grenzschutz zuständig ist.<br />
„Diese Entwicklungen sind besorgniserregend.<br />
Sie erinnern <strong>an</strong><br />
<strong>das</strong> Jahr 2015, wo Österreich mit<br />
einer Flüchtlingswelle konfrontiert<br />
war. So eine Situation darf<br />
sich auf keinen Fall wiederholen.<br />
Die Berichte der letzten Wochen<br />
über ein stetiges Anschwellen des<br />
Flüchtlingsstroms müssen für <strong>die</strong><br />
österreichische Bundesregierung<br />
Auftrag sein, um unverzüglich mit<br />
den Maßnahmen zum Schutz unserer<br />
Grenzen zu beginnen“, forderte<br />
Hofer.<br />
Unübersehbare Folgen von 2015<br />
Denn <strong>die</strong> Folgen des Jahres 2015<br />
seien allgegenwärtig: Einige jener<br />
Illegaler, <strong>die</strong> damals über Österreich<br />
in <strong>die</strong> EU gekommen seien,<br />
hätten sich als islamistische Terroristen<br />
entpuppt, <strong>die</strong> Anschläge<br />
verübten. „Die beinahe täglichen<br />
Hebeins Achtung vor den<br />
„ehrlichen Schleppern“<br />
Hofer: „Regierung muss auf neuen Grenzsturm vorbereitet sein.“<br />
Einzelfälle bestätigen <strong>die</strong> Notwendigkeit,<br />
<strong>die</strong> Grenzen zu schützen.<br />
Erst in den letzten Wochen gab es<br />
bei zwei Vorfällen in Kottingbrunn<br />
und Wullowitz insgesamt fünf Todesopfer.<br />
Die Täter kamen <strong>aus</strong> der<br />
Türkei und <strong>aus</strong> Afgh<strong>an</strong>ist<strong>an</strong>. Bevor<br />
<strong>das</strong> in Österreich vorh<strong>an</strong>dene Integrationsproblem<br />
nicht gelöst ist,<br />
verträgt unser <strong>L<strong>an</strong>d</strong> mit Ausnahme<br />
von echten Schlüssel-Arbeitskräften<br />
keine neuen Einw<strong>an</strong>derer“,<br />
erklärte der FPÖ-Bundesparteiobm<strong>an</strong>n.<br />
Neuer Innviertler M<strong>an</strong>datar<br />
für FPÖ im Bundesrat<br />
Foto: NFZ<br />
Hebein lobt „ehrliche Schlepper“.<br />
„Österreich hat ein massives Integrationsproblem.<br />
Beinahe täglich<br />
wird <strong>die</strong>ses durch Einzelfälle im<br />
Bereich der Ausländerkriminalität<br />
sichtbar“, zeigte sich FPÖ-Generalsekretär<br />
Christi<strong>an</strong> Hafenecker<br />
entsetzt und warnt in <strong>die</strong>sem Zusammenh<strong>an</strong>g<br />
vor einer grünen Regierungsbeteiligung.<br />
Das jüngste erschreckende Beispiel:<br />
Eine Messerstecherei unter<br />
rund 15 Jugendlichen mit<br />
unterschiedlichem Migrationshintergrund<br />
in Wien verg<strong>an</strong>genen<br />
Freitag. Trauriges Ergebnis: zwei<br />
Schwerverletzte.<br />
Die <strong>Grünen</strong> stünden wie keine<br />
<strong>an</strong>dere Partei für eine Politik der<br />
offenen Grenzen, erinnerte Hafencker,<br />
und hätten mit der Wiener<br />
Vizebürgermeisterin Birgit Hebein<br />
eine prominente Vertreterin <strong>die</strong>ses<br />
Kurses sogar am Verh<strong>an</strong>dlungstisch.<br />
Im Jahr 2013 wurde gegen den<br />
damaligen Obm<strong>an</strong>n von „Asyl in<br />
Not“ wegen <strong>die</strong>ses Ausspruchs<br />
ermittelt: „Aber vor jedem ehrlichen<br />
Schlepper, der saubere Arbeit<br />
macht: der seine Kunden sicher<br />
<strong>aus</strong> dem <strong>L<strong>an</strong>d</strong> des Elends und<br />
Hungers, des Terrors und der Verfolgung<br />
her<strong>aus</strong>führt, der sie sicher<br />
hereinbringt, den Grenzkontrollen<br />
zum Trotz, in unser ‚freies‘ Europa,<br />
habe ich Achtung. Er ist ein<br />
Dienstleister, der eine sozial nützliche<br />
Tätigkeit verrichtet und dafür<br />
auch Anspruch hat auf ein <strong>an</strong>gemessenes<br />
Honorar.” – Hebein,<br />
damals Abgeordnete der <strong>Grünen</strong><br />
zum Wiener <strong>L<strong>an</strong>d</strong>tag, erklärte sich<br />
mit <strong>die</strong>sem Ausspruch solidarisch.<br />
„Damit ist ziemlich klar, in welche<br />
Richtung eine türkis-grüne Regierung<br />
in Sachen Einw<strong>an</strong>derung und<br />
Asyl geht“, warnte Hafenecker,<br />
Foto: NFZT<br />
In der letztwöchigen Sitzung<br />
des oberösterreichischen <strong>L<strong>an</strong>d</strong>tags<br />
übernahm Thomas Dim<br />
(r.) <strong>das</strong> Bundesrats-M<strong>an</strong>dat von<br />
Rosa Ecker, <strong>die</strong> nunmehr im Nationalrat<br />
als Bereichssprecherin<br />
für Frauen und Senioren tätig ist.<br />
„Thomas Dim ist bestens qualifiziert<br />
für <strong>die</strong>se Tätigkeit im<br />
Bundesrat. Er ist nicht nur seit<br />
2015 Vizebürgermeister der Stadt<br />
Ried/Innkreis, sondern konnte<br />
bereits als ehemaliger Nationalratsabgeordneter<br />
Erfahrung für<br />
seine künftige ver<strong>an</strong>twortungsvolle<br />
Tätigkeit sammeln. Er wird<br />
<strong>die</strong> Interessen Oberösterreichs<br />
in der Länderkammer jedenfalls<br />
bestens vertreten“, zeigte sich<br />
der <strong>L<strong>an</strong>d</strong>tagsklubobm<strong>an</strong>n der<br />
Freiheitlichen, Herwig Mahr (l.),<br />
überzeugt.<br />
Foto: FPÖ Oberösterreich
8 Außenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Harald Vilimsky<br />
Die Balk<strong>an</strong>-Route ist<br />
wieder da<br />
Boliviens Revolutionär<br />
flüchtete sich ins Exil<br />
FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />
Die Balk<strong>an</strong>-Route ist wieder<br />
da: Das deutsche Innenministerium<br />
hat festgestellt, <strong>das</strong>s sich<br />
alle „migrationsrelev<strong>an</strong>ten Kriterien“<br />
nach oben bewegen - <strong>die</strong><br />
Zahl der illegalen Grenzübertritte<br />
wie <strong>die</strong> Asyl<strong>an</strong>träge in den<br />
Staaten der Balk<strong>an</strong>region. Alles<br />
„auf einem nochmals höheren<br />
Niveau als in den Vergleichszeiträumen<br />
2017 und 2018“. 25.000<br />
Migr<strong>an</strong>ten wurden allein in Bosnien-Herzegowina<br />
seit Jahres<strong>an</strong>f<strong>an</strong>g<br />
festgestellt; 15.000 davon<br />
sollen weitergezogen sein.<br />
Das hängt auch mit der Lage<br />
Foto: EP<br />
in Griechenl<strong>an</strong>d zusammen. Dort<br />
sind <strong>die</strong> Ankünfte gegenüber dem<br />
Vorjahr um 37 Prozent <strong>an</strong>gestiegen.<br />
Griechenl<strong>an</strong>d hat zwar sein<br />
Asylrecht verschärft, allerdings<br />
ist <strong>die</strong> Ch<strong>an</strong>ce, <strong>das</strong>s nun <strong>das</strong> geschafft<br />
wird, was jahrel<strong>an</strong>g nicht<br />
funktioniert hat, als gering einschätzen.<br />
Das Kernproblem hat der Chef<br />
der deutschen Bundespolizei,<br />
Dieter Rom<strong>an</strong>n, so zusammengefasst:<br />
„Seit Kohl und Mitterr<strong>an</strong>d<br />
sind Geschäftsgrundlagen für den<br />
Wegfall von Binnengrenzkontrollen<br />
sichere Außengrenzen. Von sicheren<br />
Außengrenzen k<strong>an</strong>n heute<br />
keine Rede sein.“<br />
Wenn sich nun einige EU-Staaten<br />
– wie bei den Bootsflüchtlingen<br />
– bereit erklären, <strong>die</strong> Migr<strong>an</strong>ten<br />
auf der Balk<strong>an</strong>route in der EU<br />
zu verteilen, „wird <strong>die</strong>ses Zeichen<br />
noch mehr Migr<strong>an</strong>ten ermutigen,<br />
ihre Ch<strong>an</strong>ce zu nutzen“, heißt es<br />
völlig zurecht. Um einen neuerlichen<br />
Massen<strong>an</strong>sturm zu bewältigen,<br />
ist <strong>die</strong> EU heute so wenig<br />
gerüstet wie 2015.<br />
Der l<strong>an</strong>gjährige Präsident Boliviens<br />
von eigenen Gnaden, Evo Morales,<br />
hat sich Montag Nacht ins<br />
Exil nach Mexiko abgesetzt.<br />
Vor<strong>aus</strong>geg<strong>an</strong>gen waren der Flucht<br />
des ehemaligen Helden der linken<br />
Revolutionäre massive Bürgerproteste<br />
wegen inzwischen bestätigter<br />
M<strong>an</strong>ipulationsvorwürfe bei seiner<br />
„Wiederwahl“ zum Staatspräsidenten<br />
Ende Oktober. Dabei hatte Morales<br />
für sein Antreten zu einer dritten<br />
Amtsperiode <strong>das</strong> Verfassungsgericht<br />
genötigt, <strong>die</strong> Begrenzung der Amtszeiten<br />
als Verletzung seiner Menschenrechte<br />
<strong>an</strong>zuerkennen.<br />
Nachdem sich auch Polizei und<br />
Militär den Protesten <strong>an</strong>geschlossen<br />
hatten, trat Morales am Wochenende<br />
zurück. Als seine Ankündigung,<br />
erneut zu k<strong>an</strong>di<strong>die</strong>ren, auf<br />
wenig Gegenliebe in der Bevölkerung<br />
stieß, trat er am Montag seine<br />
Flucht ins Exil <strong>an</strong>.<br />
Der ORF trauerte seinem Helden<br />
nach, indem er verkündete, <strong>das</strong>s<br />
<strong>die</strong> satten Gewinne <strong>aus</strong> der Gasund<br />
Lithium-Förderung größtenteils<br />
im <strong>L<strong>an</strong>d</strong> geblieben und „auch<br />
der indigenen Bevölkerung zugute<br />
gekommen“ seien. Von der grassierenden<br />
Korruption unter den Morales-Vertrauten<br />
kein Wort. Auch<br />
kein Wort darüber, <strong>das</strong>s Morales<br />
heuer per Gesetz <strong>das</strong> Abbrennen<br />
des Amazonas-Regenwaldes förderte,<br />
als Wahlzuckerl für <strong>die</strong> immer<br />
enttäuschteren Bolivi<strong>an</strong>er. Die<br />
<strong>an</strong>gestrebte Verlängerung seiner<br />
Amtszeit auf 20 Jahre bef<strong>an</strong>d aber<br />
sogar der ORF als doch ein bissl<br />
übertrieben.<br />
Evo Morales – auf der Flucht.<br />
Foto: EP<br />
Von der Leyen: Mit<br />
zum „klim<strong>an</strong>eutral<br />
Die neue EU-Kommissionspräsidentin will ein milit<br />
Kraftvolle Worte: Die EU muss eigene Muskeln aufbauen und <strong>die</strong> vorh<strong>an</strong>den<br />
der Leyen. Das geht natürlich nur mit einer zentral <strong>aus</strong> Brüssel gelenkten Un<br />
Die künftige Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will<br />
<strong>die</strong> EU mit mehr Härte für europäische Interessen auftreten lassen:<br />
„Europa muss auch <strong>die</strong> Sprache der Macht lernen.“ Nicht nur<br />
militärisch soll <strong>die</strong> EU zur führenden Kraft werden, sondern auch klimapolitisch,<br />
mit Hilfe einer Billion Euro von Europas Steuerzahlern.<br />
Ursula von der Leyens Ankündigung<br />
muss m<strong>an</strong> ernst nehmen.<br />
Schon als Verteidigungsministerin<br />
hatte sie eine frauen-, gender- und<br />
familienfreundlichere Bundeswehr<br />
versprochen und mit Umst<strong>an</strong>dsuniformen<br />
und Kindergärten auch<br />
umgesetzt. Und sie k<strong>an</strong>n für sich<br />
in Anspruch nehmen, <strong>die</strong> Bundeswehr<br />
zur klimafreundlichsten Armee<br />
Europas modelliert zu haben:<br />
Deutschl<strong>an</strong>ds Streitkräfte sind de<br />
facto nicht einsatzfähig.<br />
Die „Sprache der Macht“<br />
Dass darunter ihr Image nicht gelitten<br />
hat, dafür sorgte ein von der<br />
Ministerin – zumeist freihändig –<br />
engagiertes Berater-Heer, dessen<br />
Millionenkosten im kommenden<br />
Frühjahr in einem Untersuchungs<strong>aus</strong>schuss<br />
geklärt werden sollen.<br />
Daher auch wenig überraschend<br />
von der Leyens Bekenntnis zur militärischen<br />
Stärkung in ihrer neuen<br />
Position als Präsidentin der<br />
EU-Kommission. Europa müsse in<br />
der Sicherheitspolitik „eigene Muskeln<br />
aufbauen, wo wir uns l<strong>an</strong>ge<br />
auf <strong>an</strong>dere stützen konnten“. Zudem<br />
müsse Europa „<strong>die</strong> vorh<strong>an</strong>dene<br />
Kraft gezielter einsetzen, wo es<br />
um europäische Interessen geht“.<br />
China in <strong>die</strong> Knie zwingen?<br />
Als Beispiel n<strong>an</strong>nte sie <strong>die</strong> H<strong>an</strong>delspolitik.<br />
China sei zwar ein<br />
wichtiger H<strong>an</strong>delspartner für Europa.<br />
Aber umgekehrt sei <strong>die</strong> EU Pekings<br />
größter H<strong>an</strong>delspartner. „Wir<br />
Statt nur mit „soft power“, also Diplom<br />
tig mit militärischer Kraft durchsetzen.
Nr. 46 Donnerstag, 14. November 2019<br />
g<br />
einer Billion Euro<br />
en Kontinent“<br />
ärisch starkes sowie „klim<strong>an</strong>eutrales“ Europa<br />
e Kraft gezielter einsetzen, fordert EU-Kommissionspräsidentin Ursula von<br />
ion – <strong>die</strong> un<strong>an</strong>gefochten über allen nationalstaatlichen Interessen steht.<br />
können <strong>die</strong> Bedingungen beeinflussen,<br />
zu denen wir Geschäfte machen“,<br />
meinte von der Leyen. Aber<br />
ob <strong>die</strong> Chinesen erfreut sein werden,<br />
<strong>das</strong>s sie künftig bei Arbeitsbedingungen<br />
und Umweltschutzvorschriften<br />
EU-St<strong>an</strong>dards einhalten<br />
müssen?<br />
Weniger penibel hält sie es<br />
mit den EU-St<strong>an</strong>dards in Sachen<br />
EU-Erweiterung, weil „der Westbalk<strong>an</strong><br />
eine europäische Perspektive“<br />
braucht. Mit Nordmazedonien<br />
und Alb<strong>an</strong>ien müssten Beitrittsgespräche<br />
beginnen, sonst würden <strong>die</strong><br />
Russen, <strong>die</strong> Chinesen, <strong>die</strong> Türken<br />
atie, soll <strong>die</strong> EU ihre Interessen künf-<br />
Und <strong>das</strong> auch noch klim<strong>an</strong>eutral.<br />
Foto: EP<br />
oder gar <strong>die</strong> Saudis der EU <strong>die</strong>se<br />
Länder wegschnappen.<br />
Und natürlich „Klimaschutz“<br />
Diese Euphorie der Kommissionspräsidentin<br />
steigerte sich nur<br />
noch bei den Klimazielen ihrer Regentschaft:<br />
„Wir können und müssen<br />
es schaffen, <strong>das</strong>s Europa bis<br />
2050 der erste klim<strong>an</strong>eutrale Kontinent<br />
ist.“ Von der Leyen kündigte<br />
<strong>an</strong>, <strong>das</strong> erste europäische Klimaschutzgesetz<br />
vorzulegen, <strong>das</strong><br />
„<strong>die</strong>ses politische Ziel in verbindliches<br />
Recht übersetzt“. Das soll <strong>die</strong><br />
neue Kommission ordentlich <strong>an</strong>gehen<br />
und in den kommenden zehn<br />
Jahren eine Billion Euro für Klimaschutz<br />
in Europa aktivieren.<br />
Es stimme zwar, <strong>das</strong>s Europa nur<br />
für neun bis zehn Prozent der weltweiten<br />
Treibh<strong>aus</strong>gas-Emissionen<br />
ver<strong>an</strong>twortlich sei, bemerkte von<br />
der Leyen fast so nebenbei. Aber<br />
<strong>das</strong> sollte <strong>die</strong> Union nicht abhalten,<br />
bei CO2-armen Technologien <strong>die</strong><br />
Führung zu übernehmen. So wie es<br />
Deutschl<strong>an</strong>d vorzeigt, mit Energiewende<br />
und Entindustrialisierung?<br />
Und sie will noch mehr. In der<br />
ersten Jahreshälfte 2020 will sie<br />
den Abschluss eines Migrationspakts,<br />
also nicht nur <strong>die</strong> Verteilung<br />
von Asylwerbern, sondern <strong>die</strong> Einw<strong>an</strong>derung<br />
selbst, durchdrücken –<br />
mit ihrer „Sprache der Macht“.<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Außenpolitik 9<br />
Kein „Unrechtsstaat DDR“?<br />
Die Partei „Die Linke“, <strong>die</strong> zuletzt in Thüringen<br />
als stärkste Partei <strong>aus</strong> der <strong>L<strong>an</strong>d</strong>tagswahl<br />
hervorgeg<strong>an</strong>gen war, sorgte bei der<br />
letzten Sitzung der Justizminister der Bundesländer<br />
zusammen mit der SPD für einen<br />
Eklat. In einer gemeinsamen Erklärung zum<br />
Mauerfall 1989 sollte <strong>die</strong> DDR als Unrechtsstaat,<br />
der sie war, bezeichnet werden. Das<br />
von SPD und Linke regierte Br<strong>an</strong>denburg<br />
stimmte als einziges Bundesl<strong>an</strong>d dagegen, <strong>die</strong><br />
SPD-geführten Linkskoalitionen in Hamburg,<br />
Bremen und Berlin enthielten sich der Stimme.<br />
Der Linke Berliner Justizminister Dirk Behrendt warf der CDU-Kollegin<br />
<strong>aus</strong> Hessen gar vor, es nicht so richtig mit dem Rechtsstaat zu halten.<br />
Lettl<strong>an</strong>ds Grüne zu „rechts“<br />
Foto: commons.wikimedia.org<br />
Die <strong>Grünen</strong>-Partei Lettl<strong>an</strong>ds gehört nicht<br />
mehr zur Partei der europäischen <strong>Grünen</strong>.<br />
Parteichef Edgars Tavars bestätigte in Riga,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Oppositionskraft von den Europäischen<br />
<strong>Grünen</strong> bei deren Kongress im finnischen<br />
Tampere <strong>aus</strong>geschlossen wurde. Tavers<br />
sagte, <strong>das</strong>s es zu schwierig geworden<br />
sei, seine Partei mit Europas „sogen<strong>an</strong>nten<br />
modernen <strong>Grünen</strong>“ zu verbinden: „Wir sehen<br />
keine Gemeinsamkeit mit der grünen<br />
Idee auf der Prämisse, <strong>das</strong>s sie sexuell, ethnisch,<br />
wirtschaftlich links, modern oder korrekt sein muss. Unsere Flagge<br />
ist grün-weiß-grün, nicht <strong>die</strong> Regenbogenfahne oder rot.“<br />
Die britischen Genossen<br />
und der Antisemitismus<br />
Der stellvertretende Labour-Vorsitzende<br />
Tom Watson hat seinen<br />
Rücktritt <strong>an</strong>gekündigt und wird<br />
bei der kommenden Neuwahl<br />
nicht mehr k<strong>an</strong>di<strong>die</strong>ren. Watson,<br />
ein Vertreter des gemäßigten Parteiflügels,<br />
st<strong>an</strong>d seit längerem mit<br />
Labour-Chef Jeremy Corbyn im<br />
Streit über den „Brexit“-Kurs der<br />
Partei. Watson best<strong>an</strong>d auf einem<br />
klaren Bekenntnis zum Verbleib in<br />
der EU, während Corbyn zunächst<br />
den Austritt befürwortet hatte, d<strong>an</strong>ach<br />
aber keine klare Linie mehr<br />
verfolgte. Auch über <strong>die</strong> <strong>an</strong>tisemitischen<br />
Vorfälle mit Corbyn und<br />
seinen Anhängern hatte sich Watson<br />
massiv beschwert.<br />
Obwohl Watson für seinen Rücktritt<br />
persönliche, und keine politischen<br />
Gründe <strong>an</strong>führte, werteten<br />
Beobachter seinen Schritt als klar<br />
politisch motiviert. Dies bestätigte<br />
auch der frühere Labour-Abgeordnete<br />
und Minister I<strong>an</strong> Austin, der<br />
von einer Wahl Corbyns abriet, da<br />
<strong>die</strong>ser versagt habe, den Antisemitismus<br />
in der Partei zu bekämpfen.<br />
Foto: EP<br />
Corbyn sei „völlig ungeeignet“ für<br />
<strong>das</strong> Amt des Premierministers, erklärte<br />
Austin und rief <strong>die</strong> Briten zu<br />
einem Votum für <strong>die</strong> konservative<br />
Partei von Premierminister Boris<br />
Johnson auf.<br />
Auch der „Jewish Chronicle“ hat<br />
vor einer Wahl Corbyns gewarnt.<br />
In Umfragen unter britischen Juden<br />
hatten sich 87 Prozent überzeugt davon<br />
gezeigt, <strong>das</strong>s der Labour-Vorsitzende<br />
ein Antisemit sei. In aktuellen<br />
Umfragen legt derzeit Premier<br />
Johnson zu, Labour verliert.<br />
Corbyn im Kreuzfeuer der Kritik.<br />
Foto: commons.wikimedia.org
10 Leserbriefe<br />
Neue Freie Zeitung<br />
TERMINE<br />
November<br />
15<br />
Ortsparteitag in<br />
Taufkirchen/Pram<br />
Die FPÖ Taufkirchen <strong>an</strong> der<br />
Pram lädt am Freitag, dem 15. November<br />
2019, zum Ortsparteitag<br />
ins Gasth<strong>aus</strong> Aumayr (Haberedt 8,<br />
4775 Taufkirchen/Pram). Beginn:<br />
19.00 Uhr.<br />
November<br />
19<br />
Jahrespreis € 30,-<br />
Jahrespreis zum Seniorentarif € 20,-<br />
Jahrespreis für Studenten € 20,-<br />
Seniorenstammtisch<br />
in Simmering<br />
Die FPÖ Simmering lädt am<br />
Dienstag, dem 19. November<br />
2019, zum Seniorenstammtisch mit<br />
dem Gesundheitssprecher der Wiener<br />
Freiheitlichen, LAbg. Wolfg<strong>an</strong>g<br />
Seidl, ins Gasth<strong>aus</strong> „Auszeitstüberl“<br />
(Grillgasse 20, 1110<br />
Wien). Beginn: 15.00 Uhr.<br />
November<br />
20<br />
Stammtisch der<br />
FPÖ <strong>L<strong>an</strong>d</strong>straße<br />
Die FPÖ <strong>L<strong>an</strong>d</strong>straße lädt am<br />
Mittwoch, dem 20. November<br />
2019, zum Stammtisch mit<br />
FPÖ-Bundesrat Mag. Bernd Saurer<br />
in ihr Bezirksparteilokal (Am Modenapark<br />
8-9, 1030 Wien). Beginn:<br />
19.30 Uhr.<br />
November<br />
23<br />
Martinig<strong>an</strong>sl-Fahrt<br />
der FPÖ Brigittenau<br />
Die FPÖ Brigittenau lädt am<br />
Samstag, dem 23. Novmeber 2019,<br />
Martinig<strong>an</strong>sl-Essen mit Musik in<br />
Göttlesbrunn ein. Kosten pro Person<br />
für Busfahrt Essen und Getränke:<br />
36 Euro. Abfahrt ist um<br />
14 Uhr am Brigittaplatz (1200<br />
Wien), Rückkehr zwischen 19 und<br />
20 Uhr.Bitte um Anmeldung bei<br />
BezR Karin Lenz telefonisch: 0676<br />
9782621, oder per E-Mail: karin.<br />
lenz1200@gmail.com<br />
Dezember<br />
4<br />
Stammtisch der<br />
FPÖ <strong>L<strong>an</strong>d</strong>straße<br />
Die FPÖ <strong>L<strong>an</strong>d</strong>straße lädt am<br />
Mittwoch, dem 4. Dezember 2019,<br />
zum Stammtisch mit dem <strong>L<strong>an</strong>d</strong>esgeschäftsführer<br />
der Wiener Freiheitlichen,<br />
Andreas Guggenberger<br />
zur Vorschau auf den „Wien-Wahlkampf<br />
2020“ in ihr Bezirksparteilokal<br />
(Am Modenapark 8-9, 1030<br />
Wien) ein. Beginn: 19.30 Uhr.<br />
LESER AM WORT<br />
DDR-Methoden<br />
Während in den Systemme<strong>die</strong>n<br />
überall vor „Rechts“ und „Rechter<br />
Gefahr“ gewarnt wird, hat sich<br />
eine <strong>an</strong>dere, meist noch gefährlichere<br />
Clique in der Politik und in<br />
den Me<strong>die</strong>n breitgemacht, <strong>die</strong> Ziele<br />
vertritt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> meisten Bürger ablehnen.<br />
Ziele wie „<strong>die</strong> Vereinigten<br />
Staaten von Europa“, noch mehr<br />
Masseneinw<strong>an</strong>derung, noch mehr<br />
EU-Diktatur, noch mehr Bevormundung<br />
durch unsere neuen „Sittenwächter“,<br />
noch mehr Rechte<br />
für Migr<strong>an</strong>ten und Illegale – aber<br />
immer weniger Demokratie für<br />
<strong>die</strong> Bürger. Was unterscheidet uns<br />
noch von der DDR? Leider immer<br />
weniger, nur <strong>die</strong> Methoden sind<br />
perfider geworden.<br />
Steph<strong>an</strong> Pestitschek. Strasshof<br />
Luthers Antisemitismus<br />
„Jawohl, <strong>die</strong> Juden halten uns<br />
in unserem eigenen <strong>L<strong>an</strong>d</strong> gef<strong>an</strong>gen,<br />
sie lassen uns arbeiten in Nasenschweiß,….sitzen<br />
<strong>die</strong>weil hinter<br />
dem Ofen, faulenzen, pompen,<br />
fressen,…“ – Dieses Zitat stammt<br />
<strong>aus</strong> Martin Luthers 1543 veröffentlichtem<br />
Buch „Von den Juden<br />
und ihren Lügen“. W<strong>an</strong>n dist<strong>an</strong>zieren<br />
sich <strong>die</strong> Ev<strong>an</strong>gelischen endlich<br />
von ihrem im höchsten Maße <strong>an</strong>tisemitischen<br />
Gründervater und seiner<br />
„menschenverachtenden Hetze“,<br />
Herr Dr. Chalupka? Und <strong>an</strong><br />
alle Österreicher: Sollten Sie ein<br />
Kinderliederbuch mit dem rassistischen<br />
Lied „10 kleine Negerlein“<br />
Ihr Eigen nennen, treten Sie unverzüglich<br />
zurück, g<strong>an</strong>z egal, welches<br />
Amt Sie innehaben! Keine Angst<br />
bei Mao-Bibel und Marx‘ kommunistischem<br />
M<strong>an</strong>ifest. Die sind natürlich<br />
erlaubt, nein – erwünscht!<br />
Arno Malik, Gunskirchen<br />
Bester Innenminister<br />
Sehr geehrter Herr Kickl, ich<br />
bin Jahrg<strong>an</strong>g 1939 und habe schon<br />
einige Innenminister erlebt, aber<br />
unter keinem fühlte ich mich als<br />
österreichischer Staatsbürger so<br />
sicher und beschützt als in der Zeit,<br />
als Sie Innenminister waren.<br />
Kurt Schmal<strong>die</strong>nst, per E-Mail<br />
Rauchverbot<br />
Ist es zulässig, ein Raucherkammerl<br />
für Mitarbeiter einzurichten?<br />
Grundsätzlich wurde zugestimmt,<br />
<strong>das</strong> Gesetz ändert sich nicht, also<br />
können <strong>die</strong> Wirte für ihre Mitarbeiter<br />
eines zur Verfügung stellen,<br />
warum auch nicht. Auf der <strong>an</strong>deren<br />
Seite wurde als einer der Gründe<br />
für <strong>das</strong> Gesetz <strong>die</strong> Gesundheit der<br />
Angestellten <strong>an</strong>geführt, um <strong>die</strong>se<br />
vor dem Qualm zu schützen. Werden<br />
Raucher und Wirte mittlerweile<br />
mit völlig überzogenen Strafen<br />
schon als Menschen zweiter Klasse<br />
eingestuft?<br />
Alois Neudorfer, Vöcklabruck<br />
Wieder Bücherverbrennung?<br />
Zuerst fallen laufend Wörter<br />
„politisch korrekt“ in Ungnade,<br />
womit der Pr<strong>an</strong>ger schon per Me<strong>die</strong>n<br />
sogar global wirksam ist.<br />
Während m<strong>an</strong> <strong>aus</strong> dem Internet<br />
leicht alle bösen Worte, oder gar<br />
Lieder löschen k<strong>an</strong>n, bleibt Geschriebenes<br />
in Büchern Jahrhunderte<br />
unverfälscht erhalten. Also<br />
bleibt den politisch korrekten F<strong>an</strong>atikern<br />
letztendlich nichts <strong>an</strong>deres<br />
übrig, mit Methoden <strong>aus</strong> dem<br />
Mittelalter sich <strong>an</strong>s Werk der Verbrennung<br />
zu machen.<br />
Karl Blumauer, Krieglach<br />
Ich bestelle <strong>die</strong> Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte <strong>an</strong>kreuzen):<br />
Halbjahrespreis € 15,-<br />
Ausl<strong>an</strong>dsjahresbezug € 73,-<br />
Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at<br />
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Bestellungen auch per E-Mail: j<strong>an</strong>a.feilmayr@fpoe.at<br />
Name:<br />
(Vor- und Zuname, bitte in Blockschrift <strong>aus</strong>füllen)<br />
Anschrift:<br />
(Postleitzahl, Ort, Straße, H<strong>aus</strong>nummer, Türnummer)<br />
Foto: Humboldt-Universität, Berlin<br />
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Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />
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Mitglied in FPÖ-<strong>L<strong>an</strong>d</strong>esgruppe*:<br />
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Bitte geben Sie uns für Rückfragen Ihre E-Mail oder Telefonnummer bek<strong>an</strong>nt**:<br />
* Bitte nur <strong>aus</strong>füllen, wenn Sie Mitglied einer FPÖ-<strong>L<strong>an</strong>d</strong>esgruppe sind. Wir wollen damit mögliche Doppelzusendungen vermeiden.<br />
** Wir erhalten von der Post in regelmäßigen Abständen Retoursendungen und wollen <strong>die</strong>se überprüfen. Ihre Daten werden vertraulich beh<strong>an</strong>delt.<br />
Foto: Humboldt-Universität, Berlin
Nr. 46 Donnerstag, 14. November 2019<br />
g<br />
Wien 11<br />
WIEN<br />
Verschwendung in Wien<br />
hat einen Namen: Sima!<br />
1,2 Milliarden Euro Jahresbudget „wackelt“ wegen zwölf Klima-Millionen?<br />
Wegen des neuen Rahmens<br />
zum Klimapl<strong>an</strong> der Bundesregierung<br />
„droht“ den Wiener<br />
Linien eine Mehrbelastung<br />
von jährlich zwölf Millionen<br />
Euro. Hat sich Rot-Grün mit der<br />
365-Euro-Jahreskarte verzockt,<br />
fragt <strong>die</strong> FPÖ.<br />
Die für öffentlichen Verkehr ver<strong>an</strong>twortliche<br />
SPÖ-Stadträtin Ulrike<br />
Sima soll <strong>die</strong> Kirche schön im Dorf<br />
lassen, wenn es um <strong>die</strong> Fin<strong>an</strong>zierung<br />
der Wiener Öffis geht, mahnte<br />
der Verkehrssprecher der Wiener<br />
FPÖ, Klubobm<strong>an</strong>n Toni Mahdalik:<br />
„Bei einem Jahresbudget von<br />
1,2 Milliarden Euro – davon 700<br />
Millionen Euro Zuschuss von den<br />
Steuerzahlern – sind <strong>die</strong> behaupteten<br />
Mehrkosten von zwölf Millionen<br />
Euro durch den Klimapl<strong>an</strong> der<br />
aktuellen Bundesregierung gerade<br />
einmal ein Prozent des Wiener-Linien-Budgets.<br />
Da braucht Sima<br />
wirklich nicht jammern!“<br />
SPÖ schwelgt in Orientierungslosigkeit<br />
Einen Vorgeschmack, wie orientierungslos<br />
<strong>die</strong> SPÖ in den Wien-Wahlkampf<br />
torkelt, <strong>liefert</strong>e <strong>die</strong><br />
SPÖ-Simmering mit einer faktenbefreiten<br />
Aussendung. Darin fordert<br />
<strong>aus</strong>gerechnet der rote Bezirksvorsteher-Stellvertreter<br />
Thomas<br />
Steinhart <strong>die</strong> Ausweitung der Kurzparkzone<br />
auf g<strong>an</strong>z Simmering.<br />
„War Herr Steinhart bei der<br />
Abstimmung im Bezirksparlament<br />
nicht dabei?“, wunderte sich<br />
FPÖ-Bezirksvorsteher Paul Stadler<br />
und half der SPÖ auf <strong>die</strong> Sprünge:<br />
„Die Scheinheiligkeit der SPÖ<br />
setzt zu immer neuen Höhenflügen<br />
<strong>an</strong>. Denn bei der Sitzung der Bezirksvertretung<br />
am 6. März 2019<br />
war es <strong>die</strong> SPÖ-Fraktion um Ste-<br />
Mahdalik: „Uli Sima ist Wiens erste Adresse bei Steuergeldverschwendung.“<br />
Simas Erinnerungslücken<br />
Mahdalik erinnerte Sima dar<strong>an</strong>,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Öffi-Jahreskarte um 365<br />
Euro ein Prestige-Projekt der <strong>Grünen</strong><br />
war, <strong>das</strong> <strong>die</strong> SPÖ ihrem Steigbügelhalter<br />
zugest<strong>an</strong>den und den<br />
Steuerzahlern umgehängt habe.<br />
Dass <strong>die</strong>ses Wahlkampfzuckerl auf<br />
l<strong>an</strong>ge Sicht nicht fin<strong>an</strong>zierbar sein<br />
wird, hätten <strong>die</strong> Freiheitlichen den<br />
Genossen schon damals vorgerechnet,<br />
betonte Mahdalik.<br />
inhart, <strong>die</strong> einen Antrag auf Evaluierung<br />
der Parkplatz-Situation in<br />
Simmering eingebracht hat.“<br />
Stadler erinnerte auch dar<strong>an</strong>, <strong>das</strong>s<br />
<strong>die</strong>ser SPÖ-Antrag d<strong>an</strong>n einstimmig<br />
<strong>an</strong>genommen wurde und von<br />
der damaligen Verkehrsstadträtin<br />
Maria Vassilakou von den <strong>Grünen</strong><br />
<strong>die</strong> Bestätigung kam, <strong>das</strong>s <strong>die</strong>se<br />
Evaluierung bis Februar 2020 erfolgen<br />
werde. „Ich lade <strong>die</strong> Kollegen<br />
von der SPÖ-Fraktion herzlich<br />
ein, nach dem Evaluierungs-Ergebnis<br />
im Februar eine mutige Lösung<br />
für Simmering zu finden – für den<br />
Fall, <strong>das</strong>s sie bis dahin wieder auf<br />
dem Boden der Realität stehen und<br />
sich ihrer Entscheidung bewusst<br />
sind“, betonte Stadler.<br />
Mahdalik erinnert Sima auch dar<strong>an</strong>,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Stadt Wien <strong>die</strong> Kosten<br />
für Fahrscheine regelmäßig erhöht<br />
hat: „Wo ist <strong>das</strong> Geld hin? Was ist<br />
damit passiert?“ Wurde <strong>das</strong> vielleichtg<br />
mit teuren PR-Kampagnen<br />
zu Sinnlos-Themen wie „duftende<br />
U-Bahnen“, Haltegriffe in Regenbogenfarben<br />
und dem weltbewegenden<br />
Problem der mit gespreitzten<br />
Beinen sitzenden Männern<br />
verpulvert?<br />
Stadler: Aufwachen, Genossen!<br />
Denkt <strong>an</strong> eure Beschlüsse!“<br />
Foto: Fr<strong>an</strong>z M. Haas<br />
Foto: FPÖ Simmering<br />
WIENER SPAZIERGÄNGE<br />
von H<strong>an</strong>nes Wolff<br />
In der Prinz-Eugen-Straße – im<br />
Rahmen der Schweizer Botschaft<br />
– gibt’s keine H<strong>aus</strong>nummer 13.<br />
Nach 11 kommt gleich 15.<br />
In m<strong>an</strong>chen Hotels gibt’s kein<br />
Zimmer mit der Nummer 7.<br />
Denn sehr viele Gäste sind abergläubisch<br />
und wollen in einem<br />
7er-Appartement nicht wohnen.<br />
Ein Elfer<br />
Im Kalender 2019 hätte es<br />
keinen 11. November geben sollen.<br />
Erstens weil da <strong>die</strong> armen<br />
G<strong>an</strong>sln, <strong>die</strong>se lieben Viecher, von<br />
Menschen verspeist werden, und<br />
zweitens weil <strong>die</strong>ser Unglückstag<br />
in Österreichs Geschichte eingehen<br />
wird.<br />
Am 11. November hat allerdings<br />
der heilige Martin seinen<br />
M<strong>an</strong>tel mit einem Bettler geteilt.<br />
Ich war immer der Meinung, der<br />
hoch zu Ross sitzende Offizier<br />
hätte dem armen Teufel ruhig den<br />
g<strong>an</strong>zen M<strong>an</strong>tel geben können.<br />
Dass unsere nördlichen Brüder<br />
am 11.11. den Anf<strong>an</strong>g des Faschings<br />
begehen, finde ich albern,<br />
denn fünf Wochen später kommt<br />
der seinerzeit in den Sophiensälen<br />
gefeierte Kathreins-Tag, <strong>an</strong><br />
dem „der T<strong>an</strong>z eingestellt“ wird.<br />
Na, und jetzt der heurige<br />
11.XI.: <strong>die</strong> „T<strong>an</strong>z“, <strong>die</strong> wir in den<br />
letzten Wochen erlebt haben, sind<br />
seither auch eingestellt. Welche<br />
aber noch kommen werden, stell<br />
ich mir lieber gar nicht vor. Der<br />
über unserem <strong>L<strong>an</strong>d</strong> geteilte M<strong>an</strong>tel<br />
lässt mir <strong>die</strong> G<strong>an</strong>slhaut kommen.
12 Länder<br />
Neue Freie Zeitung<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Arbeitnehmer entlasten<br />
In der Vollversammlung der Arbeiterkammer<br />
Oberösterreich hat<br />
<strong>die</strong> AK-Fraktion der Freiheitlichen<br />
Arbeitnehmer (FA) ein Maßnahmenpaket<br />
zur Entlastung der arbeitenden<br />
Menschen und für mehr<br />
Tr<strong>an</strong>sparenz innerhalb der Arbeiterkammer<br />
eingebracht. „Konkret<br />
fordern wir eine Index<strong>an</strong>passung<br />
der Pendlerp<strong>aus</strong>chale samt Evaluierung<br />
der Zumutbarkeitsbestimmungen<br />
sowie <strong>die</strong> Abschaffung<br />
der kalten Progression“, erläuterte<br />
FA-<strong>L<strong>an</strong>d</strong>esobm<strong>an</strong>n Gerhard Knoll.<br />
Das würde den Arbeitnehmern eine<br />
spürbare Entlastung bringen.<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Seniorenchef bestätigt<br />
Am verg<strong>an</strong>genen<br />
Wochenende wurde<br />
am <strong>L<strong>an</strong>d</strong>estag des<br />
oberösterreichischen<br />
Seniorenrings<br />
in Aspach der<br />
<strong>L<strong>an</strong>d</strong>tagsabegordnete<br />
Walter<br />
Ratt von den Walter Ratt<br />
300 Delegierten in seinem Amt als<br />
<strong>L<strong>an</strong>d</strong>esobm<strong>an</strong>n mit mehr als 95<br />
Prozent bestätigt. „Unsere Arbeit<br />
ist ein Ausdruck für ein Bekenntnis<br />
zu einer freien, demokratischen<br />
Gesellschaft“, betonte Ratt.<br />
SALZBURG<br />
Verzögerungstaktik<br />
Zwar stimmte erstaunlicherweise<br />
<strong>die</strong> Salzburger <strong>ÖVP</strong> verg<strong>an</strong>gene<br />
Woche im Ausschuss dem<br />
FPÖ-Antrag zur Verbesserung der<br />
Eisenbahn-Infrastruktur zu, änderte<br />
aber in gewohnter M<strong>an</strong>ier den von<br />
Expertenh<strong>an</strong>d geführten Antrag in<br />
einen Prüf<strong>an</strong>trag um, frei nach dem<br />
Motto: Vielleicht verbessert sich<br />
<strong>die</strong> Situation von selbst. kritisierte<br />
der Lungauer FP-<strong>L<strong>an</strong>d</strong>tagsabegordnete<br />
Ernst Lassacher. Daher brachte<br />
<strong>die</strong> FP-Fraktion <strong>das</strong> Thema in der<br />
folgenden <strong>L<strong>an</strong>d</strong>tagssitzung wieder<br />
ins Spiel und konnte zumindest<br />
eine Terminisierung in den Antrag<br />
hineinreklamieren und damit <strong>die</strong><br />
schwarz-rosarot-grüne <strong>L<strong>an</strong>d</strong>esregierung<br />
zum H<strong>an</strong>deln zwingen. „De<br />
facto gilt der öffentliche Verkehr im<br />
Lungau als Stiefkind, wonach es<br />
ein umfassendes Konzept benötige,<br />
um den Umstieg zu attraktivieren“,<br />
betonte Lassacher.<br />
Foto: FPÖ Oberösterreich<br />
Eine Anfrage <strong>an</strong> den Innenminister<br />
offenbarte <strong>die</strong> katastrophale<br />
Sicherheitslage in steirischen<br />
Asyleinrichtungen, <strong>die</strong> Kampus<br />
konsequent verschwiegen hat.<br />
Im Rahmen der von der FPÖ<br />
einberufenen Sonderl<strong>an</strong>dtagssitzung<br />
werden <strong>die</strong> steirischen Freiheitlichen<br />
einen Misstrauens<strong>an</strong>trag<br />
gegen SPÖ-<strong>L<strong>an</strong>d</strong>esrätin Doris<br />
Kampus einbringen, kündigte <strong>L<strong>an</strong>d</strong>espartei-<br />
und Klubobm<strong>an</strong>n Mario<br />
Kunasek <strong>an</strong>: „Die rote <strong>L<strong>an</strong>d</strong>essozialreferentin<br />
hat <strong>die</strong>ses Vorgehen<br />
selbst provoziert, indem sie der<br />
Öffentlichkeit über Jahre hinweg<br />
hunderte Straftaten und dutzende<br />
Gewaltdelikte in steirischen Asylheimen<br />
verschwiegen hat.“<br />
Foto: FPÖ Niederösterreich<br />
FPÖ-Misstrauens<strong>an</strong>trag gegen<br />
Asyl-<strong>L<strong>an</strong>d</strong>esrätin Doris Kampus<br />
Kampus habe Straftaten und Gewaltdelikte in Asylheimen verschwiegen<br />
Kampus verschwieg alle Vorfälle<br />
Während <strong>L<strong>an</strong>d</strong>esrätin Kampus<br />
auf alle Anfragen der Opposition<br />
<strong>die</strong> Antwort verweigert habe, habe<br />
der Innenminister auf eine Anfrage<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
STEIERMARK<br />
Aktion „Gastro-100er“<br />
<strong>L<strong>an</strong>d</strong>bauer: Wir unterstützen <strong>die</strong><br />
heimische Wirtsh<strong>aus</strong>kultur.<br />
Foto: NFZ<br />
Kunasek: Kampus verschwieg <strong>die</strong> Gefahrensituation in Asylheimen.<br />
„Während <strong>an</strong>dere auf Schik<strong>an</strong>en,<br />
Strafen und Verbote setzen, wollen<br />
wir <strong>die</strong> fleißigen Wirte und Gastronomen<br />
im <strong>L<strong>an</strong>d</strong> Niederösterreich<br />
bei der Umsetzung des Nichtraucherschutzgesetzes<br />
unterstützen“,<br />
erklärte FPÖ-<strong>L<strong>an</strong>d</strong>esparteiobm<strong>an</strong>n<br />
Udo <strong>L<strong>an</strong>d</strong>bauer zum Start der Aktion<br />
„Gastro-100er“ der niederösterreichischen<br />
Freiheitlichen. Nachdem<br />
<strong>das</strong> Rauchen in sämtlichen<br />
Lokalen von <strong>ÖVP</strong>, SPÖ, <strong>Grünen</strong><br />
und Neos verboten wurde, schaffe<br />
<strong>die</strong> FPÖ jetzt für Betriebe, <strong>die</strong> nun<br />
in Raucherbereiche außerhalb von<br />
Lokalen investieren, fin<strong>an</strong>zielle<br />
Abhilfe. „Jeder Wirt und Lokalbetreiber,<br />
der in <strong>die</strong> Anschaffung von<br />
Heizstrahlern oder Zelten investiert,<br />
bekommt von mir 100 Euro<br />
fin<strong>an</strong>zielle Unterstützung“, erläuterte<br />
<strong>L<strong>an</strong>d</strong>bauer.<br />
Unterstützt werden sämtliche<br />
Ausgaben im Rahmen des Nichtraucherschutzgesetzes,<br />
<strong>die</strong> zur Errichtung<br />
von Raucherbereichen<br />
außerhalb von Lokalen getätigt<br />
werden. Der Investitionsnachweis<br />
k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> <strong>die</strong> FPÖ per E-Mail <strong>an</strong><br />
gastro100er@fpoe.at übermittelt<br />
werden. „Ich gar<strong>an</strong>tiere für eine rasche<br />
Bearbeitung und direkte Übergabe“,<br />
versprach <strong>L<strong>an</strong>d</strong>bauer zu <strong>die</strong>sem<br />
symbolischen Zeichen „gegen<br />
<strong>die</strong> staatliche Bevormundung und<br />
<strong>die</strong> neue Verbotskultur“.<br />
Foto: FPÖ Innsbruck<br />
von H<strong>an</strong>nes Amesbauer mitgeteilt,<br />
<strong>das</strong>s in den letzten vier Jahren rund<br />
700 Polizeieinsätze in steirischen<br />
Asyl-Einrichtungen zu verzeichnen<br />
waren, wobei hunderte Körperverletzungen,<br />
dutzende gefährliche<br />
Drohungen und drei Morde zur Anzeige<br />
gebracht wurden. „Das zeigt,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Sicherheitslage in den steirischen<br />
Asylquartieren, für <strong>die</strong> Kampus<br />
ver<strong>an</strong>twortlich ist, katastrophal<br />
ist. Daher sollte ihr vom <strong>L<strong>an</strong>d</strong>tag<br />
Steiermark <strong>das</strong> Vertrauen entzogen<br />
werden“. erläuterte Kunasek.<br />
TIROL<br />
Linke Schmieraktion<br />
Erneut linker<br />
V<strong>an</strong>dalismus<br />
Einmal mehr wurde <strong>die</strong> Innsbrucker<br />
<strong>L<strong>an</strong>d</strong>esgeschäftsstelle der<br />
Freiheitlichen Tatort eines linken<br />
Anschlags. Bereits zum zweiten<br />
Mal innerhalb von zwei Wochen<br />
wurde am Sonntag <strong>die</strong> Zentrale<br />
der Tiroler FPÖ beschmiert. Ein<br />
Vermummter wurde dabei gefilmt.<br />
„Der bisher unbek<strong>an</strong>nte Täter verunstaltete<br />
<strong>die</strong> Zentrale der politischen<br />
Partei in Innsbruck, indem<br />
er mit einer Sprühfarbe <strong>das</strong> Antifa-Zeichen<br />
und <strong>die</strong> Zahl 161 auf<br />
<strong>die</strong> H<strong>aus</strong>türe und eine H<strong>aus</strong>mauer<br />
aufsprühte“, heißt es von Seiten der<br />
Polizei. Der Täter war schwarz bekleidet<br />
und vermummt.
Nr. 46 Donnerstag, 14. November 2019<br />
g<br />
Länder 13<br />
KÄRNTEN<br />
Foto: FPÖ Kärnten<br />
LÄNDER-<br />
SACHE<br />
Gernot Darm<strong>an</strong>n<br />
FPÖ-<strong>L<strong>an</strong>d</strong>esparteiobm<strong>an</strong>n Kärnten<br />
Foto: NFZ<br />
Einen derartigen Eingriff in <strong>die</strong> Natur, wie hier im Nordwesten Sp<strong>an</strong>iens,<br />
will <strong>die</strong> Kärntner FPÖ auf der Koralpe, der Soboth und der<br />
Kuchalm verhindern.<br />
Nein zu Windkraft<strong>an</strong>lagen<br />
auf Kärntner Berggipfeln!<br />
SPÖ-Umweltl<strong>an</strong>desrätin will 50 Windkraft<strong>an</strong>lagen auf Bergen errichten<br />
Den von SPÖ-Umweltl<strong>an</strong>desrätin<br />
Sara Schaar gepl<strong>an</strong>ten<br />
50 Windkraft<strong>an</strong>lagen auf Kärntner<br />
Bergen erteilen <strong>die</strong> Freiheitlichen<br />
eine klare Absage.<br />
„Die Errichtung von Windkraft<strong>an</strong>lagen<br />
auf Koralpe, Soboth und<br />
Kuchalm ist weder nachhaltig noch<br />
im Sinne des Umweltschutzes, da<br />
<strong>die</strong> Konsequenz <strong>die</strong> Zerstörung<br />
der Kärntner Natur ist“, kritisierte<br />
Kärntens FP-<strong>L<strong>an</strong>d</strong>esparteiobm<strong>an</strong>n<br />
Gernot Darm<strong>an</strong>n. Diese Art<br />
der Stromgewinnung stehe in keinem<br />
Verhältnis zu den Schäden für<br />
Natur und Tierwelt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Errichtung<br />
<strong>die</strong>ser Anlagen in den Bergen<br />
unwiderruflich <strong>an</strong>richtet. Für <strong>das</strong><br />
fin<strong>an</strong>zielle Wohl einiger weniger<br />
Betreiber werde unter dem Deckmäntelchen<br />
der Klimadiskussion<br />
<strong>die</strong> intakte Ökologie in der Kärntner<br />
Bergwelt unwiederbringlich<br />
zerstört, empörte sich Darm<strong>an</strong>n.<br />
Keine Energiestrategie<br />
Er erinnert dar<strong>an</strong>, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> FPÖ<br />
bereits vor einem Jahr im <strong>L<strong>an</strong>d</strong>tag<br />
einen Antrag eingebracht hat, um<br />
gesetzlich festzulegen, auf welche<br />
Energieformen Kärnten setzen soll.<br />
„SPÖ und <strong>ÖVP</strong> konnten bis dato<br />
jedoch nicht auf einen energiepoli-<br />
Ohne Zukunftsstrategie?<br />
„Das Ergebnis der Volksabstimmung<br />
in Ludesch gegen den Ausbau<br />
der Firma Rauch ist natürlich<br />
zu akzeptieren. Aber wir brauchen<br />
für <strong>die</strong> Zukunft eine klare Strategie<br />
für den St<strong>an</strong>dort Vorarlberg, mit der<br />
wir für unsere heimischen Betriebe<br />
ordentliche Rahmenbedingungen,<br />
Zukunftsperspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
schaffen“,<br />
bemerkte FPÖ-Wirtschaftssprecher<br />
Hubert Kinz zum Volksentscheid.<br />
Denn nur mit einer nachhaltigen<br />
Strategie könne m<strong>an</strong> Arbeitsplätze<br />
schaffen und somit den Wohlst<strong>an</strong>d<br />
sichern. Im Regierungsprogramm<br />
der schwarz-grünen <strong>L<strong>an</strong>d</strong>esregierung<br />
fehle aber eine entsprechend<br />
klare Zukunftsstrategie, betonte<br />
Kinz. Er forderte <strong>ÖVP</strong>-<strong>L<strong>an</strong>d</strong>eshauptm<strong>an</strong>n<br />
Markus Wallner auf,<br />
<strong>das</strong> sofort nachzuholen, um auf der<br />
einen Seite eine positive Weiterentwicklung<br />
für unsere Betriebe zu<br />
ermöglichen und <strong>an</strong>dererseits notwendige<br />
Natur- und Erholungsräume<br />
zu erhalten: „Wir dürfen nicht<br />
weiter tatenlos zuschauen, wie in<br />
Vorarlberg jedes Wirtschaftsprojekt<br />
unter <strong>die</strong> Räder kommt!“<br />
tischen Weg der Vernunft gebracht<br />
werden, da sie <strong>die</strong> Diskussion darüber<br />
verweigern“, betonte der<br />
FPÖ-<strong>L<strong>an</strong>d</strong>esobm<strong>an</strong>n.<br />
Für <strong>die</strong> Freiheitlichen sei Umweltschutz<br />
vor allem auch Heimatschutz,<br />
erklärte Darm<strong>an</strong>n: „Kärnten<br />
ist ein <strong>L<strong>an</strong>d</strong> der Sonnenkraft,<br />
der Wasserkraft und der Biomasse,<br />
aber sicher kein <strong>L<strong>an</strong>d</strong> der Windkraft.<br />
Wir Freiheitlichen fordern<br />
daher <strong>die</strong> verstärkte und konsequente<br />
Nutzung von Sonnenenergie,<br />
Biomasse sowie eine Effizienzsteigerung<br />
der bestehenden<br />
Wasserkraftwerke, statt der Zerstörung<br />
der Bergwelt!“<br />
VORARLBERG<br />
Kinz: Unsere Betriebe brauchen<br />
Pl<strong>an</strong>ungssicherheit.<br />
Foto: FPÖ Voralrberg<br />
Nach einer durch <strong>das</strong> Bundesk<strong>an</strong>zleramt<br />
bestätigten gesetzwidrigen<br />
Besetzung des Bildungsdirektors<br />
durch SPÖ-<strong>L<strong>an</strong>d</strong>eshauptm<strong>an</strong>n<br />
Peter Kaiser hat <strong>die</strong> FPÖ nun gemeinsam<br />
mit dem Rechnungshof<br />
<strong>die</strong> nächsten Sk<strong>an</strong>dale in Kärnten<br />
aufgedeckt.<br />
Selbstbe<strong>die</strong>nungsladen<br />
Einige unnötigerweise eingesetzte<br />
Spitzenm<strong>an</strong>ager in<br />
<strong>L<strong>an</strong>d</strong>esgesellschaften genießen<br />
para<strong>die</strong>sische Zustände. Die Ver<strong>an</strong>twortung<br />
dafür liegt bei jener<br />
Partei, <strong>die</strong> sonst immer schnell<br />
zur Stelle ist, um mit dem Finger<br />
auf <strong>an</strong>dere zu zeigen: der SPÖ.<br />
Den Bürgern, <strong>die</strong> <strong>das</strong> alles mit ihrem<br />
Steuergeld fin<strong>an</strong>zieren, bleibt<br />
nur bl<strong>an</strong>kes Erstaunen, was unter<br />
SPÖ-Führung alles möglich ist.<br />
In einer <strong>L<strong>an</strong>d</strong>esgesellschaft<br />
wird ein Mitarbeiter der SPÖ-Fin<strong>an</strong>zreferentin<br />
zum hochbezahlten<br />
zweiten Geschäftsführer<br />
bestellt – obwohl der <strong>L<strong>an</strong>d</strong>esrechnungshof<br />
klar gesagt hat, <strong>das</strong>s nur<br />
ein Geschäftsführer nötig ist. In<br />
einer <strong>an</strong>deren <strong>L<strong>an</strong>d</strong>esgesellschaft<br />
werden 400.000 Euro für „Kreativleistungen“<br />
<strong>an</strong> immer <strong>die</strong>selbe<br />
Wiener Werbeagentur verpulvert,<br />
obwohl <strong>die</strong>se Gesellschaft<br />
<strong>die</strong> Kärntner Wirtschaft fördern<br />
sollte. Natürlich darf da auch ein<br />
„Imagefilm“ um wohlfeile 50.000<br />
Euro nicht fehlen. Den Film und<br />
<strong>die</strong> dazugehörige Kinowerbung<br />
hält der Rechnungshof für Geldverschwendung.<br />
Weitere Schm<strong>an</strong>kerln:<br />
eine Dachbox als „betriebsnotwendiger“<br />
Best<strong>an</strong>dteil des<br />
Dienstautos, und natürlich gibt<br />
es auch <strong>die</strong> Geburtstagsfeier des<br />
Vorst<strong>an</strong>des samt Festschrift auf<br />
Regimentskosten.<br />
Die FPÖ wird alles tun, um <strong>die</strong><br />
Ver<strong>an</strong>twortlichen zur Rechenschaft<br />
zu ziehen und <strong>das</strong> verschwendete<br />
Steuergeld zurückzuholen!
Italien € 3,20<br />
BILD: SN/ROBERT RATZER<br />
<strong>aus</strong>.<br />
Fr<strong>an</strong>z Hörl<br />
14 Me<strong>die</strong>n<br />
Neue Freie Zeitung<br />
GEZWITSCHER<br />
Rudolf M<strong>an</strong>ninger<br />
@M<strong>an</strong>ninger5<br />
Die #ReneBenko #Krone wird #türkisgrün<br />
schon hinbekommen, wenn<br />
nicht, könnte m<strong>an</strong> ja tüchtig weiter<br />
auf <strong>die</strong> #SPÖ und #FPÖ hindreschen.<br />
Bringt <strong>das</strong> <strong>L<strong>an</strong>d</strong> zwar auch nicht<br />
weiter, ist aber ulkig für den Leser.<br />
Hartes Geld<br />
@Hartes_Geld<br />
GEFÄLLT MIR<br />
5. Nov. 2019 10:34<br />
Aber bitte, <strong>die</strong> „KronenZeitung“<br />
ist doch „unabhängig“ und wird<br />
ihre Leser doch nicht im Interesse<br />
des Herrn Benko in <strong>die</strong> Irre führen.<br />
Warum feiern #Grüne eigentlich, <strong>das</strong>s<br />
immer mehr Menschen „öffentlichen<br />
Verkehr in Anspruch nehmen<br />
müssen“? Sind sie stolz darauf, <strong>das</strong>s<br />
Individualverkehr und tolle Autos<br />
unleistbar werden? #imZentrum<br />
10. Nov. 2019 13:43<br />
Die Wiederbelebung des kommunistischen<br />
M<strong>an</strong>ifests durch <strong>die</strong><br />
<strong>Grünen</strong>: Alles im „Volkseigentum“.<br />
TELEGRAM<br />
Die Linke setzt jetzt auf den Hass<br />
gegen alles „Rechte“<br />
Eine Kampf<strong>an</strong>sage, <strong>die</strong> in Wahrheit eine Kapitulationserklärung ist<br />
J<strong>an</strong> Fleischhauer, ehemaliger<br />
„Spiegel“-Mitarbeiter rechnet<br />
mit der neuen Taktik der Linken<br />
– „Wir müssen wieder hassen<br />
lernen, aber richtig“ – ab.<br />
Nach den jüngsten Wahlerfolgen<br />
der AfD bei den letzten drei <strong>L<strong>an</strong>d</strong>tagswahlen<br />
in Ostdeutschl<strong>an</strong>d, ist<br />
<strong>die</strong> Linke, inklusive ihrer medialen<br />
Betreuer, außer R<strong>an</strong>d und B<strong>an</strong>d.<br />
Eine NDR-Journalisten verkündete,<br />
sie werde jetzt jeden dritten<br />
Thüringer, der ihr über den Weg<br />
laufe, ohrfeigen – <strong>die</strong> AfD hatte<br />
fast ein Viertel der Wählerstimmen<br />
gewonnen. Ein „Spiegel“- Redakteur<br />
gab als Empfehlung zum Umg<strong>an</strong>g<br />
mit AfD-Wählern <strong>an</strong>, m<strong>an</strong><br />
müsse „sie <strong>aus</strong>zugrenzen, zu ächten,<br />
sie kleinzuhalten, ihnen <strong>das</strong><br />
Leben schwer zu machen“.<br />
Da sitzt nun Sebasti<strong>an</strong> Kurz auf<br />
einem Problem, <strong>das</strong> er selbst geschaffen<br />
hat. Statt mit der FPÖ für<br />
Österreich zu arbeiten, muss jetzt<br />
mit den <strong>Grünen</strong><br />
erst einmal jene<br />
Kompromisse<br />
finden, <strong>die</strong> eine<br />
Regierungsarbeit<br />
mit Walter Kogler<br />
und seiner Truppe<br />
DIENSTAG, 12. NOVEMBER 2019 // NR. 262, 75. JG // € 2,20 U N A B H Ä N G I G E T A G E S Z E I T U N G F Ü R Ö S T E R R E I C H<br />
Kurz und<br />
Kogler lassen<br />
sich viel Zeit<br />
Koalitionsgespräche: <strong>ÖVP</strong> und Grüne stellen<br />
nun ihre Verh<strong>an</strong>dlungsteamszusammen.<br />
FPÖ IN DEN MEDIEN<br />
WIEN. Die Regierungsverh<strong>an</strong>dlungen<br />
der<strong>ÖVP</strong> mitden<strong>Grünen</strong>werden<br />
„ihre Zeit brauchen“. Denn <strong>die</strong> UnterschiedezwischendenbeidenParteien<br />
seien „sehr groß“. Das sagte<br />
der designierte Bundesk<strong>an</strong>zler Sebasti<strong>an</strong><br />
Kurz Montag zu den SN. Wenige<br />
Stunden zuvor hatte der <strong>ÖVP</strong>-<br />
Obm<strong>an</strong>n bek<strong>an</strong>nt gegeben, <strong>das</strong>s seine<br />
Partei mit den <strong>Grünen</strong> in Regierungsgesprächeeintreten<br />
werde. Die<br />
<strong>Grünen</strong> hatten bereits Sonntagnachmittag<br />
einen entsprechenden<br />
Beschluss gefasst. Wobei beide Parteien<br />
betonen, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Verh<strong>an</strong>dlungen<br />
„ergebnisoffen“ geführt würden,<br />
ein Erfolg nicht gar<strong>an</strong>tiert sei.<br />
Scharfe Kritik <strong>an</strong> den türkis-grünen<br />
Verh<strong>an</strong>dlungen kam von der<br />
FPÖ. Klubchef Herbert Kickl sprach<br />
Ohne großzügige Kompromisse wird es nicht gehen<br />
Wenn <strong>ÖVP</strong> und Grüne<br />
allerdings auf keinen<br />
grünen Zweig kommen,<br />
sollten sie <strong>das</strong> lieber früher<br />
als später kundtun.<br />
Preis: Deutschl<strong>an</strong>d € 2,30<br />
vom „größten Wählerbetrug der<br />
Zweiten Republik“. Kurz hielt<br />
dem im SN-Gespräch entgegen,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> FPÖ „von sich <strong>aus</strong> den<br />
Weg in <strong>die</strong> Opposition“ <strong>an</strong>getreten<br />
und sich somit selbst <strong>aus</strong> dem<br />
Spiel genommen habe.<br />
Bundespräsident Alex<strong>an</strong>der<br />
V<strong>an</strong> der Be len „begrüßt“ <strong>die</strong><br />
Aufnahme von Regierungsverh<strong>an</strong>dlungen<br />
zwischen <strong>ÖVP</strong> und<br />
<strong>Grünen</strong> und macht auch keinen<br />
Zeitdruck: Die Qualität gehe vor,<br />
sagte er.<br />
Kurz und <strong>Grünen</strong>-ChefWerner<br />
Kogler werden Dienstag zusammentreffen,<br />
um ihre Verh<strong>an</strong>dlungsteams<br />
zusammenzuste len<br />
und den Verh<strong>an</strong>dlungsfahrpl<strong>an</strong><br />
festzulegen. Seiten 2, 3, 4<br />
Für IS-Sympathis<strong>an</strong>tin ist der Weg<br />
nach Österreich derzeit versperrt<br />
WIEN. Die Türkei schickt IS-Kämpfer<br />
in ihre Herkunftsländer. Österreich<br />
ist vorerst nicht betroffen. Andere<br />
IS-Sympathis<strong>an</strong>ten wo len zurück,<br />
können aber nicht. So etwa<br />
<strong>die</strong> Ha leinerin Maria G., <strong>die</strong> vor etwa<br />
fünf Jahren nach Syrien reiste<br />
und mit einem IS-Kämpfer zwei<br />
Kinder bekam. Die Frau sitzt im La-<br />
LEITARTIKEL<br />
Maria Zimmerm<strong>an</strong>n<br />
9 015620 031922 4 6<br />
ger Al-Hol im kurdisch kontrollierten<br />
Teil Syriens. Vor der Rückkehr<br />
wi l <strong>das</strong> österreichische Außenministerium<br />
prüfen, ob Maria<br />
G. wirklich <strong>die</strong> Mutter der beiden<br />
Buben ist. Eine DNA-Analyse<br />
ist vorgesehen. Nur k<strong>an</strong>n <strong>die</strong> wegen<br />
der schwierigen Lage nicht<br />
durchgeführt werden. Seiten6, 11<br />
Es ist ein Vorgeschmack darauf, wie es funktionieren<br />
könnte: Die <strong>Grünen</strong> stimmten am Montag im Budget<strong>aus</strong>schuss<br />
des Nationalrats dem <strong>ÖVP</strong>-Antrag zu, <strong>das</strong>s<br />
es für fünf Autobahnabschnitte (darunter jener vom<br />
Walserberg bis Salzburg-Nord) Ausnahmen von der<br />
Vignettenpflicht geben so l. Das so l jene Orte entlasten,<br />
<strong>die</strong> unter dem Ausweichverkehr von Vignettenflüchtlingen<br />
leiden. Bisher hatten <strong>die</strong> <strong>Grünen</strong> den<br />
<strong>ÖVP</strong>-Pl<strong>an</strong> kritisch beäugt. Denn natürlich ist <strong>das</strong> keine<br />
Gesamtverkehrslösung. Aber ein Stück pragmatischer<br />
Politik, <strong>das</strong> den betroffenen Anrainern hilft.<br />
Und zwar sofort. Im Gegenzug wurde der <strong>ÖVP</strong>-Antrag<br />
im Sinne grüner Verkehrspolitik nachgebessert.<br />
Pragmatismus, Sachverst<strong>an</strong>d und großzügige Kompromisse:<br />
Davon werden <strong>ÖVP</strong> und Grüne in den<br />
kommenden Wochen viel brauchen, wenn sie über<br />
eine Zusammenarbeit verh<strong>an</strong>deln. Vor a lem, wenn<br />
sie positiv abschließen wo len. Denn <strong>die</strong> Vor<strong>aus</strong>setzungen<br />
für Türkis-Grün sind schwierig genug: Von<br />
den drei Parteien, mit denen <strong>die</strong> Wahlsiegerin <strong>ÖVP</strong><br />
eine Mehrheit bilden könnte, gibt es mit den <strong>Grünen</strong><br />
am wenigsten Übereinstimmung. Stichwort Soziales,<br />
Stichwort Migration. Und bei a ler Ambition der <strong>Grünen</strong>:<br />
Die wiedererstarkten Ökos sind mit 14 Prozent<br />
immer noch eine Kleinpartei, während <strong>die</strong> <strong>ÖVP</strong> auf<br />
mehr als 37 Prozent verweisen k<strong>an</strong>n. Am Ende aber<br />
Maut<strong>aus</strong>nahmen: Grüne verhelfen <strong>ÖVP</strong> zu Mehrheit<br />
Die Zustimmung der <strong>Grünen</strong> ermöglicht der <strong>ÖVP</strong>, ihre<br />
l<strong>an</strong>gjährige Forderung umzusetzen, <strong>das</strong>s auf grenznahen<br />
Autobahnabschnitten <strong>die</strong> Vignettenpflicht fä lt.<br />
Der Beschluss fiel am Montagabend im Budget<strong>aus</strong>schuss<br />
des Nationalrats, auch <strong>die</strong> Neos stimmten der<br />
Änderung zu. Die Ausnahmen betreffen in Salzburg <strong>die</strong><br />
Strecke vom Walserberg bis Salzburg-Nord, in Tirol jene<br />
von der Grenze bis Kufstein-Süd und in Vorarlberg jene<br />
von Hörbr<strong>an</strong>z bis Hohenems. In Linz sind Ausnahmen<br />
muss für jede Partei etwas her<strong>aus</strong>kommen, <strong>das</strong> den<br />
eigenen Wählern als Erfolg verkauft werden k<strong>an</strong>n.<br />
Kein Wunder also, <strong>das</strong>s <strong>ÖVP</strong>-Chef Kurz wie auch<br />
<strong>Grünen</strong>-Chef Kogler a lzu große Erwartungen dämpfen.<br />
„Das ist kein Abschluss, sondern der Anf<strong>an</strong>g eines<br />
ergebnisoffenen Prozesses“, sagte Kurz am Montag.<br />
G<strong>an</strong>z offensichtlich wi l sich <strong>die</strong> <strong>ÖVP</strong> aber auch<br />
ihre <strong>an</strong>deren Optionen nicht verbauen. Kurz bedauerte<br />
einmal mehr, <strong>das</strong>s sich <strong>die</strong> FPÖ (vorerst) <strong>aus</strong><br />
dem Spiel genommen hat, und lobte <strong>die</strong> SPÖ. Ausdrücklich.<br />
Auch <strong>das</strong> sind Signale.<br />
Was nicht heißt, <strong>das</strong>s Türkis-Grün nicht funktionieren<br />
k<strong>an</strong>n. Im Gegenteil. Gerade wenn es um Zukunftsthemen<br />
wie Klimakrise oder Wettbewerbsfähigkeit<br />
geht, k<strong>an</strong>n ein großer Wurf gelingen. Denn,<br />
und <strong>das</strong> wird sich weiter verstärken: Klima- und Umweltschutz<br />
können nur H<strong>an</strong>d in H<strong>an</strong>d mit Wirtschaft<br />
und Industrie gehen. – Nun heißt es zügig verh<strong>an</strong>deln.<br />
Zu viel Zeit ist schon ins <strong>L<strong>an</strong>d</strong> geg<strong>an</strong>gen, in der<br />
Österreich brav verwaltet, aber nicht regiert wird.<br />
Nur: So lten <strong>ÖVP</strong> und Grüne bei den großen Brocken<br />
keine Kompromisse finden, haben <strong>die</strong> Wähler ein<br />
Recht, <strong>das</strong> so schne l wie möglich zu erfahren. Und<br />
nicht erst zu Ostern kommenden Jahres.<br />
MARIA.ZIMMERMANN@SN.AT<br />
vorgesehen, bis <strong>die</strong> in Bau befindliche Stadtautobahn<br />
fertiggeste lt ist. Eine Überprüfung so l 2021 erfolgen.<br />
Zuletzt hatte Verkehrsminister Andreas Reichhardt vor<br />
Maut<strong>aus</strong>fä len von 28 Mi lionen Euro in den drei westlichen<br />
Bundesländern gewarnt, wenn <strong>das</strong> funktionierende<br />
Vignettensystem durchlöchert werde. Er schlug vor,<br />
<strong>die</strong> betroffenen Gebiete durch eine Vignettenpflicht<br />
auch auf <strong>L<strong>an</strong>d</strong>esstraßen oder durch Fahrverbote zu<br />
schützen. Seite 10, Lokalteil Seiten 2,3<br />
SALZBURG<br />
Afgh<strong>an</strong>ischer Koch<br />
erhält Kirchenasyl<br />
Kurz vor dem Lehrabschluss<br />
wo lte <strong>die</strong> Fremdenpolizei Sayed<br />
abholen. Lokalteil<br />
Adresse: 5021 Salzburg, Karolingerstraße40 | Telefon: 0662/8373 | Internet: www.sn.at | Anzeigen: DW 223 | Abo-Service: 0662/8373-222oderservice@sn.at<br />
Öste reichische Post AG TZ02Z031431T | Retouren <strong>an</strong> PF 100, 1350 Wien | Leserbriefe: leserforum@sn.at | Impressum: S. 14 | TV, Horoskop, Sudoku: S. 12 | Rätsel: S. 23 | Wetter: S. 24<br />
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />
J<strong>an</strong> Fleischhauers Abrechnung mit dem rot-grünen Milieu.<br />
Bl<strong>an</strong>kes Unverständnis<br />
Der Autor des Buches mit dem<br />
Titel „Gegen den Hass“, mit dem<br />
Friedenspreis des deutschen Buchh<strong>an</strong>dels<br />
<strong>aus</strong>gezeichnet, tobte jetzt<br />
in einem Kommentar: „Wir müssen<br />
wieder hassen lernen – und zwar<br />
richtig.“ Anders sei den „Rechten“<br />
nicht beizukommen, m<strong>an</strong> müsse sie<br />
mit den eigenen Waffen schlagen,<br />
überhaupt möglich machen, konstatieren<br />
<strong>die</strong> „Salzburger Nachrichten“.<br />
Denn <strong>die</strong> Zeit dränge,<br />
zu viel Zeit sei schon verg<strong>an</strong>gen<br />
InnsbruckLokal<br />
NACHRICHTEN AUS INNSBRUCK STADT UND LAND<br />
Dienstag, 12. November 2019 Nummer 313 33<br />
Von Michael Dom<strong>an</strong>ig<br />
„in der Österreich brav verwaltet,<br />
aber nicht regiert“ worden sei.<br />
Über ein ähnliches<br />
Koalitionsger<strong>an</strong>gel<br />
in Innsbruck,<br />
aber mit umgekehrten<br />
Vorzeichen, berichtet<br />
<strong>die</strong> „Tiroler Tageszeitung“.<br />
Dort sucht <strong>die</strong><br />
Ha l – Mit der „magischen“<br />
Zahl 20 leitete ÖBB-Pressesprecher<br />
Christoph Gasser-<br />
Mair gestern den Me<strong>die</strong>ntermin<br />
am barrierefrei<br />
umgebauten Ha ler Bahnhof<br />
ein: Schließlich h<strong>an</strong>dle es sich<br />
hierumden 20.Bahnhof, den<br />
<strong>die</strong> ÖBB seit 2010 in Tirolneu<br />
oder umgebaut bzw. modernisierthä<br />
ten.<br />
In eineinhalbJahren Bauzeit<br />
istamHa lerBahnhof viel passiert,<br />
wie Hubert Hager, Geschäftsbereichsleiter„Projekte<br />
Neu-undAusbau“ bei derÖBB<br />
Infrastruktur AG,erklärte: Die<br />
komplexen Arbeiten bei laufendem<br />
Betrieb (Gesamtinvestition:<br />
11,5 Mio. Euro inkl.<br />
Pl<strong>an</strong>ung) umfassten u. a. eine<br />
neue Personenunterführung,<br />
<strong>die</strong> Erneuerung des „Inselbahnsteigs“<br />
2und 3(der auf<br />
220 mverlängert wurde), ein<br />
107 ml<strong>an</strong>ges Bahnsteigdach,<br />
neue Wegeleit- und Reiseinformationssysteme,<br />
vor alem<br />
aber Maßnahmen zur Barrierefreiheit:<br />
Dazu zählen neben<br />
zwei neuen Glasliften auch ein<br />
taktiles Leitsystem für Menschen<br />
mit Sehbehinderung<br />
sowie neue Lautsprecher.<br />
Toni<br />
Koalition<br />
Koalition unter<br />
<strong>Grünen</strong>-Bürgermeister<br />
Georg<br />
Willi einen<br />
neuen Vizebürgermeister<br />
<strong>aus</strong> den Reihen<br />
von SPÖ, <strong>ÖVP</strong> und <strong>die</strong><br />
<strong>ÖVP</strong>-Liste „Für Innsbruck“. Ziel<br />
ist es, einen blauen Vizebürgermeister<br />
zu verhindern, obwohl <strong>die</strong><br />
FPÖ bei der Gemeinderatswahl<br />
den zweiten Platz belegt hat.<br />
„Des isch lei ableder Zufa l, <strong>das</strong>s<br />
de Koalitionsverh<strong>an</strong>dlungen zum<br />
Faschingsbeginn verkündet wearn.<br />
K<strong>an</strong>nsch lei ho fen, <strong>das</strong>s se bis<br />
zum Aschermittwoch fertig sein mit<br />
Reden.“<br />
Ziel sei „Mobilität ohneBarrieren“,<br />
meinte LHStv. Ingrid<br />
Felipe.Das betre feden Preis–<br />
wo m<strong>an</strong>,StichwortTirolticket,<br />
schon vielerreichthabe–,aber<br />
eben auch physische Hindernisse.<br />
Neben Menschen mit<br />
Behinderung würden vom<br />
nunmehr barrierefreienHa ler<br />
Bahnhof auch Passagiere mit<br />
Ko fern, Kinderwägen oder<br />
Fahrrädernprofitieren.<br />
BM Eva Posch sprach von<br />
einem „großen Fortschritt“<br />
für <strong>die</strong> Mobilität im Pl<strong>an</strong>ungsverb<strong>an</strong>dsgebietHa<br />
l und Umgebung<br />
mit seinen ca. 40.000<br />
Einwohnern. Zusammen mit<br />
den „deutlichen Verbesserungen“<br />
bei den Regiobusverbindungen,<strong>die</strong><br />
mit Fahrpl<strong>an</strong>wechselimDezember<br />
in Kraft<br />
treten und auch den Ha ler<br />
Bahnhof besser <strong>an</strong>binden,<br />
sieht sie einen wichtigen Beitrag<br />
zur Entlastung vom massiven<br />
Individualverkehr.<br />
Was <strong>die</strong> Zukunft der alten<br />
Bahnhofsha le <strong>an</strong>geht, bekräftigte<br />
Posch den Wunsch<br />
der Stadt, „<strong>die</strong>ses Gebäude,<br />
<strong>an</strong> dem wir sehr hängen, <strong>das</strong><br />
uns aber nicht gehört, zu erhalten“.<br />
DieHa leso l alsWarteraum<br />
<strong>die</strong>nen, aber auch<br />
(wieder) eine WC-Anlage und<br />
einen Kiosk beherbergen. Es<br />
gebe hier „gute Gespräche“<br />
mit dem Architekten der ÖBB,<br />
so Posch, sie rechne damit,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong>ser bis Jahresende ein<br />
Ergebnis vorlegt. Ein weiterer<br />
Wunsch der Stadt seien mehr<br />
und bessere Radabste lplätze.<br />
KURZ ZiTieRT<br />
Die Achenseebahn<br />
als Nebentätigkeit<br />
zu führen, hat Mitarbeiter<br />
vonuns verunsichert.“<br />
Laut Aufsichtsratsvorsitzendem der Zillertalbahn<br />
stehen noch a le Türen o fen.<br />
ZAHL des TAGes<br />
11,5 Mio.<br />
Euro. Nach dem barrierefreien<br />
Umbau, der sich über<br />
eineinhalb Jahreerstreckte,<br />
so l der Ha ler Bahnhof weiter<br />
<strong>an</strong> Bedeutunggewinnen.<br />
GesprächezwischenStadtund<br />
ÖBBgebeesauch in der Frage<br />
einer Erweiterung der häufig<br />
überfü lten Park-&-Ride-Anlage,<br />
sagte Hager.Wie übera l<br />
bräuchte esaber auch hier<br />
„ein entsprechendes Betreibermode<br />
l“ und eine gemeinsame<br />
Fin<strong>an</strong>zierung, also eine<br />
Beteiligung von <strong>L<strong>an</strong>d</strong>, Stadt<br />
und Uml<strong>an</strong>dgemeinden.<br />
Felipe gab sich in puncto<br />
P-&-R-Ausbau vorsichtig: Sie<br />
ho fe, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> verbesserte<br />
Bus<strong>an</strong>bindung <strong>an</strong> den Ha ler<br />
Bahnhof hier „einiges abf<strong>an</strong>-<br />
so finden sie<br />
Falsche Auskunft<br />
Ein Gh<strong>an</strong>aer, der in Wörgl um<br />
Mietzinsbeihilfe <strong>an</strong>suchen wo lte,<br />
wurde abgewimmelt. Seite 34Foto: O ter<br />
„Mobilität ohne Barrieren“ in Hall<br />
Der 11,5 Mio. Euro schwere Umbaudes Bahnhofs Hall zur barrierefreien „Drehscheibe“ ist nun abgeschlossen.<br />
LHStv. Felipe hofft, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> verbesserten Bus<strong>an</strong>bindungen einen Ausbau der P&R-Anlage unnötig machen.<br />
Von Marco Wi ting<br />
innsbruck – DieTelefone liefen<br />
auch über <strong>das</strong> Wochenende<br />
heiß. Und gestern, als <strong>die</strong><br />
Klubs der Innsbrucker Stadtregierung<br />
ihre Sitzungen <strong>an</strong>beraumt<br />
ha ten, gab es auch<br />
nur Wasserst<strong>an</strong>dsmeldungen<br />
für <strong>die</strong> Funktionäre. Noch<br />
weiß m<strong>an</strong> nicht, wie <strong>die</strong> Zukunft<br />
der Viererkoalition <strong>aus</strong>sieht<br />
und wer künftig Vizebürgermeister<br />
wird. Da so l<br />
sich heute ändern. Die Koalitionäre<br />
tre fen sich zueiner<br />
Sitzung. Und BM GeorgWi li<br />
(Grüne) spricht in einer Aussendun<br />
gar von „richtungsweisenden<br />
Verh<strong>an</strong>dlungen“<br />
und geht von einer Einigung<br />
dem Hass. Für Fleischhauer <strong>das</strong><br />
gleiche Eingeständnis des Scheiterns,<br />
wie der von linken Politikern<br />
<strong>aus</strong>gerufene „Nazi-Notst<strong>an</strong>d“<br />
in Dresden. Das rot-grüne Milieu,<br />
<strong>das</strong> sich als <strong>das</strong> Anti-Establishment<br />
versteht, hat nicht kapiert, <strong>das</strong>s es<br />
jetzt zu den Herrschenden gehört –<br />
und deshalb den Protest der (AfD-)<br />
Wähler nicht verstehen k<strong>an</strong>n.<br />
In denen geht es auch um<br />
<strong>das</strong> Budget 2020 und <strong>die</strong> Ressortverteilung.<br />
„Wie bek<strong>an</strong>nt,<br />
favorisiere ich eine Lösung,<br />
bei der <strong>die</strong> <strong>ÖVP</strong> <strong>die</strong> erste und<br />
<strong>die</strong> SPÖ <strong>die</strong> zweite Ste lvertretung<br />
übernimmt –und zwar<br />
<strong>aus</strong> Gründen der Machtbal<strong>an</strong>ce<br />
innerhalb der Koalition.<br />
Was inder Paketlösung<br />
rund um <strong>die</strong> drei gen<strong>an</strong>nten<br />
Punkte Budget, Ressort und<br />
Vizebürgermeisteramt her<strong>aus</strong>kommt,<br />
ist jedoch Verh<strong>an</strong>dlungssache“,<br />
ließ Wi li<br />
<strong>aus</strong>richten.<br />
Doch <strong>die</strong>se Lösung wird<br />
es so nicht geben. Denn <strong>die</strong><br />
<strong>ÖVP</strong> wi l sich erst gar nicht <strong>an</strong><br />
der Wahl zum 1. Vizebürger-<br />
LHStv. Ingrid Felipe, Hubert Hager (ÖBB-Infrastruktur AG) und St<strong>an</strong>dort-Bürgermeisterin Eva Posch (v. l.) übergaben den ba rierefrei umgebauten Ha ler<br />
Bahnhof gestern auch offizie l seiner Bestimmung. Herzstück ist <strong>die</strong> neue Personenunterführung samt Liften (r. o.), auch <strong>die</strong> Bahnsteige wurden modernisiert.<br />
Gespräche über <strong>die</strong> Zukunft des alten Aufnahmegebäudes (r. u.) laufen. Fotos: Dom<strong>an</strong>ig<br />
Koalition ringt um neuen Vize<br />
BM GeorgWilli favorisiert Elisabeth Mayr als Stellvertreterin. Fixist deren Wahl aber nicht.<br />
meister beteiligen und bleibt<br />
mit Fr<strong>an</strong>z Gruber auf dem 2.<br />
Vizebürgermeister. Soklingt<br />
es seit Wochen durch. Und<br />
Für Innsbruck so llieber StR<br />
Uschi Schwarzl (Grüne) als<br />
Vizebürgermeister sehen.<br />
Schwarzl selbst strebt <strong>das</strong><br />
Amt nach eigenen Angaben<br />
nicht <strong>an</strong>. Und sieht wie Willi<br />
eine bessere Bal<strong>an</strong>ce, wenn<br />
<strong>die</strong> SPÖ den vak<strong>an</strong>ten Posten<br />
Neustart für <strong>die</strong> Koalition? StR Elisabeth Mayr, StR Christine Oppitz-Plörer,<br />
BM Georg Wi li, Vize-BM Fr<strong>an</strong>z Gruber und StR Uschi Schwarzl ringen<br />
heute um Budget, Ressortverteilung und den Vize-Sessel. Foto: Böhm<br />
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />
mit StR Elisabeth Mayr übernimmt.<br />
Doch auch <strong>die</strong>sbezüglichgibtesBedenken.<br />
Schließlich<br />
ist <strong>die</strong> SPÖ <strong>die</strong> kleinste<br />
Fraktion in der Koalition.<br />
Wenn FI und <strong>ÖVP</strong> also sehr<br />
auf Schwarzl als neue Vizebürgermeisterin<br />
drängen,<br />
d<strong>an</strong>n könnte Wi lis Ste lvertreterin<br />
eventue l doch noch<br />
<strong>aus</strong> den eigenen Reihen kommen.<br />
Einen FPÖ-Vize wi l<br />
m<strong>an</strong> in der Koalition verhindern<br />
–<strong>das</strong> könnte letztlich<br />
zum Konsens führen. Selbst<br />
wenn FP-Stadtparteichef Rudi<br />
Federspiel nicht müde wird<br />
zu betonen, <strong>das</strong> seine Partei<br />
den 2. Platz bei der Wahl erreichte<br />
und <strong>das</strong> „jetzige Theater<br />
<strong>die</strong> Schwäche“ der Koalition<br />
aufzeigt.<br />
Zentrale Frage ist, ob StR<br />
Oppitz-Plörer ihre Ressorts<br />
nach der Abwahl zurückbekommt.<br />
Unwahrscheinlich<br />
erscheint unterdessen, <strong>das</strong>s<br />
es innerhalb der Koalition<br />
zu größeren Ressortverschiebungen<br />
kommt.<br />
Termine Seite 36<br />
Kinoprogramm Seite 37<br />
We ter und Horoskop . Seite 38<br />
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Telefon T-Club 050403-1800<br />
Telefon Abo . 050403-1500<br />
Fax Service . 050403-3543<br />
gen“ könnte, <strong>das</strong>s also viele<br />
Nutzer ihr Auto g<strong>an</strong> zuh<strong>aus</strong>e<br />
stehen lassen. Bevor m<strong>an</strong><br />
über eine so große Investition<br />
nachdenke, werde m<strong>an</strong> sich<br />
„mindestens ein halbes Jahr<br />
l<strong>an</strong>g <strong>an</strong>schauen, wie sich <strong>das</strong><br />
neueBus<strong>an</strong>gebot <strong>aus</strong>wirkt“.<br />
Stimmungsvolle Martinsumzüge<br />
„Ich geh’ mit meiner Laterne .“ hieß es in den verg<strong>an</strong>genen Tagen wieder<br />
in vielen Tiroler Gemeinden. Rund um den Kindergarten Lumma in Telfs<br />
f<strong>an</strong>d der Martinsumzug schon am Freitagabend sta t (Bild oben). In Innsbruck<br />
rückte gestern <strong>die</strong> große Martinsfeier zwischen <strong>L<strong>an</strong>d</strong>estheater und<br />
Hofgarten –samt Theaterau führungen und Ges<strong>an</strong>g –den grundlegenden<br />
Ged<strong>an</strong>ken des Teilens in den Mi telpunkt. Fotos: MG Telfs/Dietrich, Dom<strong>an</strong>ig (2)<br />
Aktue le Berichte<strong>aus</strong><br />
der Welt der Mobilität<br />
Mehr zu Auto und<br />
Motorfinden Sie auf t.com<br />
www. t.com/auto<br />
Foto: NFZ<br />
Norbert Hofer<br />
11.11.2019<br />
Seit heute ist es fix: Die <strong>ÖVP</strong> verh<strong>an</strong>delt<br />
mit den <strong>Grünen</strong> über eine<br />
mögliche Koalition.<br />
1.288 Personen gefällt <strong>das</strong>.<br />
Zufall, oder doch nicht: Am 11.<br />
November, eine Stunde vor dem offiziellen<br />
Faschingsbeginn, verkündete<br />
<strong>ÖVP</strong>-Chef Sebasti<strong>an</strong> Kurz den<br />
Verh<strong>an</strong>dlungsstart mit den <strong>Grünen</strong>.
Nr. 46 Donnerstag, 14. November 2019<br />
g<br />
Oberösterreichs FPÖ ehrt<br />
l<strong>an</strong>gjährige Mitglieder<br />
Im Rahmen einer Ver<strong>an</strong>staltung<br />
wurden l<strong>an</strong>gjährige Parteimitglieder<br />
der FPÖ geehrt. Die Ehrung für<br />
25-, 40-, 50- und 60-jährige Mitgliedschaft<br />
bei der Freiheitlichen<br />
Partei Österreichs <strong>aus</strong> den Bezirken<br />
Eferding und Grieskirchen<br />
wurde im Gasth<strong>aus</strong> Zweimüller in<br />
Grieskirchen zelebriert.<br />
Moderiert wurde <strong>die</strong>se Ehrungsver<strong>an</strong>staltung<br />
vom Gallspacher<br />
Bürgermeister Dieter L<strong>an</strong>g, im<br />
Beisein von <strong>L<strong>an</strong>d</strong>tagsabgeordneter<br />
Sabine Binder <strong>aus</strong> Wallern. Besonders<br />
hervorzuheben sind Veronika<br />
Hager und Karl Heinz Trinkfass,<br />
<strong>die</strong> mit der Ehrenmedaille in Gold<br />
für ihre Ver<strong>die</strong>nste geehrt wurden.<br />
Blitzlicht 15<br />
Foto: FPÖ Grieskirchen<br />
<strong>L<strong>an</strong>d</strong>esparteichef M<strong>an</strong>fred Haimbuchner (r.) und <strong>L<strong>an</strong>d</strong>esrat Wolfg<strong>an</strong>g<br />
Klinger (l.) mit den geehrten Veronika Hager und Karl Heinz Trinkfass.<br />
Podiumsdiskussion Mi., 20.11.2019, 19 Uhr<br />
Wien wächst, leistbarer Wohnraum<br />
reicht nicht. Wor<strong>an</strong> liegt‘s?<br />
Palais Palffy, Figaro-Saal<br />
Wien 1., Josefsplatz 6<br />
Diskut<strong>an</strong>ten:<br />
Ing. Rudolf <br />
Gemeinnützige Wohnungsgen. reg.GmbH „Gartenheim”<br />
VzBgm. Dominik , MA<br />
. Georg <br />
GRA Wohnbau und Stadterneuerung, SPÖ<br />
D. M P<br />
Präs. d. österreichischen H<strong>aus</strong>- und Grundbesitzerbundes<br />
Eintritt frei!<br />
Dr. Andreas U<br />
Journalist<br />
D:<br />
K. W P<br />
Präsident des Cajet<strong>an</strong>-Felder-Instituts<br />
in Kooperation mit<br />
Wiener gew<strong>an</strong>n bei der Premiere 75.000 Euro<br />
Knalleffekt zum Auftakt von TopTipp: Höchstgewinn gleich bei der ersten Ziehung<br />
Das war ein Auftakt nach Maß! Am Mittwoch,<br />
den 6. November, gab es <strong>die</strong> erste<br />
Runde des neuen Spiels „TopTipp“, und<br />
dabei erzielte ein Wiener auch gleich<br />
den Höchstgewinn von 75.000 Euro. Er<br />
war mit einem gratis-Quicktipp erfolgreich,<br />
setzte auf fünf Zahlen, und alle<br />
fünf waren unter den sechs gezogenen<br />
Lotto Zahlen.<br />
Bei TopTipp setzt m<strong>an</strong> für 1 Euro wahlweise<br />
auf eine, zwei, drei, vier oder fünf<br />
Zahlen der Lotto Ziehung. Sind alle Zahlen,<br />
auf <strong>die</strong> m<strong>an</strong> getippt hat, unter den<br />
gezogenen Lotto Zahlen, d<strong>an</strong>n hat m<strong>an</strong><br />
einen fixen Betrag gewonnen: Ein 5er-<br />
Tipp bringt also 75.000 Euro, ein richtiger<br />
4er-Tipp 3.500 Euro, ein 3er-Tipp<br />
300 Euro, ein 2er-Tipp 25 Euro, und ein<br />
1er-Tipp 3 Euro. Zudem bringt jeder siebente abgegebene Tipp einen oder mehrere Bonus Tipps. Die können<br />
d<strong>an</strong>n ab der nächsten Runde gespielt werden.<br />
TopTipp greift zwar auf <strong>das</strong> Ziehungsergebnis von Lotto „6 <strong>aus</strong> 45“ zu, ist aber ein eigenständiges Spiel mit<br />
eigenem Wettschein bzw. k<strong>an</strong>n es als Quicktipp gespielt werden.<br />
Alle Infos zum neuen Spiel gibt es auf win2day.at sowie in allen Annahmestellen.<br />
Wer wird Publikumsliebling?<br />
Abstimmen und gewinnen - Österreichische Lotterien präsentieren Nestroy Publikumspreis<br />
Glück ist, wenn m<strong>an</strong> gewinnt. Einen Sechser bei Lotto, neue Freunde, einen Pokal, eine Wahl. Kunstkritiker beurteilen<br />
sch<strong>aus</strong>pielerisches Können durch <strong>die</strong> Brille des Experten. Aber <strong>das</strong> wahre Brot des Künstlers, so heißt es, ist der Appl<strong>aus</strong><br />
des Publikums. Und so ist für Sch<strong>aus</strong>pieler wohl <strong>die</strong> Gunst des Publikums <strong>das</strong> größte Glück.<br />
Daher präsentieren <strong>die</strong> Österreichischen Lotterien auch heuer wieder im Rahmen des Wiener Theaterpreises „Nestroy“<br />
den ORF-III-Publikumspreis. Den Preis, den <strong>die</strong> Zuschauerinnen und Zuschauer sozusagen mit ihrem Appl<strong>aus</strong> überreichen.<br />
Denn der Sieger wird vom Publikum per online-Abstimmung ermittelt. Bis Samstag, den 23. November, um 23.59<br />
Uhr k<strong>an</strong>n jederm<strong>an</strong>n unter http://tv.orf.at/<br />
orfdrei seine Stimme abgeben und für seinen<br />
Publikumsliebling voten.<br />
Zur Wahl stehen: Ruth Brauer-Kvam, Thomas<br />
Fr<strong>an</strong>k, Pauline Knof, Joh<strong>an</strong>nes Krisch,<br />
Lucy McEvil, Birgit Minichmayr, Tobias Moretti,<br />
Caroline Peters, Bernhard Schir und<br />
Peter Simonischek.<br />
Unter allen Teilnehmern werden einmal 2<br />
Tickets für <strong>die</strong> Nestroy-Gala verlost. Diese<br />
Gala findet am Sonntag, den 24. November<br />
2019 im Theater <strong>an</strong> der Wien statt, und neben<br />
der Verleihung des Publikumspreises<br />
werden noch <strong>die</strong> Gewinner in 14 weiteren<br />
Kategorien geehrt.<br />
Anzeige<br />
Foto: Victor Jim Moye-Noza
inserat_fbi_203x270_Teil3.qxp_Layout 1 13.11.19 08:15 Seite 1<br />
16 Blitzlicht<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Politische Bildung aktuell<br />
4 Partei<br />
Parlament Publikationen Seminare Ver<strong>an</strong>staltungen<br />
Die Geschichte des nationalliberalen Lagers und der FPÖ<br />
Die Freiheitliche Partei Österreichs wurde am 7. April 1956 im Rahmen eines Gründungsparteitages ins Leben gerufen. In<br />
ihrem Namen trägt sie <strong>das</strong> Wort „Freiheit“, <strong>das</strong> als Grundelement der Programmatik gilt. Die Wurzeln <strong>die</strong>ser national-freiheitlichen<br />
Gesinnungsgemeinschaft gehen aber bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. In unserer neuen Serie beleuchten wir<br />
<strong>die</strong> Geschichte des nationalliberalen Lagers und der FPÖ:<br />
Teil 3: Die Nationalliberalen <strong>an</strong> der Wiege der Republik<br />
Das Dritte Lager und <strong>die</strong> Gründung der Republik Deutschösterreich 1918<br />
Die über 600 Jahre <strong>an</strong>dauernde Herrschaft<br />
des H<strong>aus</strong>es Habsburg in Österreich ging<br />
nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg 1918<br />
zu Ende. Kaiser Karl I., der Fr<strong>an</strong>z Joseph I.<br />
im Kriegsjahr 1916 auf den Thron gefolgt<br />
war, hatte zuvor vergeblich versucht, <strong>die</strong><br />
Doppelmonarchie Österreich-Ungarn als<br />
„Bund freier Völker“ zu erhalten.<br />
Mit dem Ausscheiden der <strong>an</strong>deren Nationalitäten<br />
<strong>aus</strong> dem Reichsverb<strong>an</strong>d traten<br />
am 21. Oktober 1918 daher auch 208<br />
deutschsprachige Abgeordnete des Wiener<br />
Reichsrats, der für <strong>die</strong> österreichische<br />
Reichshälfte zuständig war, im Niederösterreichischen<br />
<strong>L<strong>an</strong>d</strong>h<strong>aus</strong> in Wien zusammen:<br />
Die größte Zahl <strong>an</strong> Abgeordneten<br />
stellten <strong>die</strong> nationalliberalen und deutschnationalen<br />
Parteien vor den Christlichsozialen<br />
und den Sozialdemokraten. Dabei<br />
beschloss m<strong>an</strong> <strong>die</strong> Gründung eines selbstständigen<br />
Staates und konstituierte sich<br />
als Provisorische Nationalversammlung.<br />
Als Staatsname für <strong>die</strong> neue Republik<br />
wählte m<strong>an</strong> „Deutschösterreich“.<br />
Am 30. Oktober 1918 nahm <strong>die</strong> Wiener Nationalversammlung<br />
eine vorläufige Verfassung<br />
<strong>an</strong> und richtete eine Note <strong>an</strong> den<br />
Präsidenten der USA, Woodrow Wilson, wonach<br />
<strong>die</strong> „Deutsche Nation in Österreich“<br />
beschlossen habe, einen eigenen Staat zu<br />
bilden. Dies k<strong>an</strong>n als Proklamation der Eigenstaatlichkeit<br />
und damit als eigentliches<br />
Gründungsdatum der Republik <strong>an</strong>gesehen<br />
werden – denn auch <strong>das</strong> erste Staatsgesetzblatt<br />
des neuen Staates Deutschösterreich<br />
bezieht sich auf <strong>die</strong>sen 30. Oktober.<br />
FBI: Im Auftrag der staatsbürgerlichen Bildungsarbeit.<br />
Das Präsidium der Provisorischen Nationalversammlung<br />
hatten drei Präsidenten: den<br />
Deutschliberalen Fr<strong>an</strong>z Dinghofer, den<br />
Christlichsozialen Joh<strong>an</strong>n H<strong>aus</strong>er und den<br />
Sozialdemokraten Karl Seitz. Zum Staatsk<strong>an</strong>zler<br />
wählte m<strong>an</strong> den Sozialdemokraten<br />
Karl Renner. Nach dem Verzicht Kaiser<br />
Karls I. <strong>an</strong> jeglichem Anteil <strong>an</strong> den Staatsgeschäften<br />
wurde in der dritten Sitzung<br />
der Provisorischen Nationalversammlung<br />
am 12. November 1918 – drei Tage nach der<br />
Ausrufung der deutschen Republik in Berlin<br />
– einstimmig <strong>das</strong> Gesetz „über <strong>die</strong> Staatsund<br />
Regierungsform von Deutschösterreich“<br />
beschlossen. Die ersten beiden Artikel<br />
lauteten: „Artikel 1. Deutschösterreich ist<br />
eine demokratische Republik. Alle öffentlichen<br />
Gewalten werden vom Volke eingesetzt.<br />
Artikel 2. Deutschösterreich ist ein<br />
Best<strong>an</strong>dteil der deutschen Republik […]“<br />
Fr<strong>an</strong>z Dinghofer war schließlich jener Politiker,<br />
der am 12. November 1918 von der<br />
Rampe des Parlamentsgebäudes am Wiener<br />
Ring <strong>aus</strong> <strong>die</strong> neue Republik <strong>aus</strong>rief.<br />
Die erste Volkswahl zur Konstituierenden<br />
Nationalversammlung f<strong>an</strong>d am 16. Februar<br />
1919 statt, wobei erstmals auch Frauen ihre<br />
Stimme abgeben konnten. Von den 170<br />
neuen Abgeordneten entfielen 72 auf <strong>die</strong><br />
Sozialdemokraten, 69 auf <strong>die</strong> Christlichsozialen<br />
und nur mehr 26 auf <strong>die</strong> nationalliberalen<br />
beziehungsweise deutschnationalen<br />
Parteien. Damit waren <strong>die</strong>se<br />
zum Dritten Lager in der neuen Republik<br />
geworden – eine bis heute verwendete Bezeichnung.<br />
Die Nationalliberalen waren eng mit der<br />
Entstehung der Ersten Republik verbunden<br />
– <strong>aus</strong> staatspolitischer Räson war <strong>das</strong><br />
größte parlamentarische Lager des alten<br />
Reichsrats ja sogar bereit, den unmittelbaren<br />
Führungs<strong>an</strong>spruch <strong>an</strong> <strong>die</strong> Sozialdemokraten<br />
abzugeben.<br />
Ausrufung der Republik vor dem Wiener Parlament am 12. November 1918.<br />
Foto: gemeinfrei