KÄNGURU April 2019
Natur: Raus ins Grüne! Ausflugstipps für Familien Wichtig: Schwimmen lernen Neues aus der Region Veranstaltungskalender
Natur: Raus ins Grüne! Ausflugstipps für Familien
Wichtig: Schwimmen lernen
Neues aus der Region
Veranstaltungskalender
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
26<br />
FAMILIENLEBEN Natur<br />
Alpine Wandergefühle vor der Haustür<br />
KRAXELND MACHT ES<br />
MEHR SPASS<br />
© Christoph Schrahe<br />
Wandern boomt. Weil wir gesundheitsbewusster<br />
werden, weil Natur im Trend liegt und weil es neue<br />
Wege gibt, die spannende Touren statt langweiliger<br />
Spaziergänge versprechen. Kommen Felsen ins Spiel,<br />
entdecken auch Digital Natives ihre natürliche Bewegungsfreude<br />
wieder. Ein guter Grund, sich mit Kindern<br />
zu Quarzithärtlingen, Trachyten, Sandsteinen und<br />
Blockschutthalden aufzumachen. Wir stellen drei alles<br />
andere als alltägliche Ziele im Rheinland vor.<br />
Von Christoph Schrahe<br />
Wenn der Wald allein mit seinen Käfern, Blättern und Stöcken<br />
keinen ausreichenden Faszinationsgrad mehr entwickelt,<br />
um sich selbst und die Seinen zur ja grundsätzlich schon als<br />
wohltuend begriffenen Bewegung in der Natur zu motivieren, dann<br />
können stärkere Reize helfen. Südlich der Kölner Bucht gibt es sie.<br />
Das Rheinische Schiefergebirge, zu dem unter anderem Eifel und<br />
Siebengebirge zählen, hat zwar bei weitem keine alpinen Dimensionen.<br />
Aber hier und da beschert es, ähnlich dem für einen Tagesausflug<br />
zu weit entfernten Hochgebirge, doch erhabene Gefühle, grandiose<br />
Ausblicke und technische Herausforderungen. Am schönsten<br />
ist es dort, wo die Millionen Jahre alten Felsen zu Tage treten und<br />
erstaunliche landschaftliche Kleinode geschaffen haben.<br />
Im Siebengebirge hat der Mensch dabei etwas nachgeholfen. Bevor<br />
es 1922 zu einem der ersten deutschen Naturschutzgebiete wurde,<br />
setzten den Bergen zahlreiche Steinbrüche zu. Die bilden heute<br />
eine malerische, teils verwunschene Kulisse für spannende Wander-<br />
und Kraxelpartien. Die vielleicht aufregendste Route startet<br />
am Parkplatz Im Mantel, der an der Straße zwischen Oberdollendorf<br />
und Heisterbach liegt. Von hier aus gelangt man zum Stenzelberg,<br />
früher ein beliebtes Kletterrevier des Alpenvereins. Heute sind die<br />
Felsen aus Naturschutzgründen für das Sportklettern gesperrt.<br />
Doch man kann entlang zahlreicher Pfade durch und über die Felsformationen<br />
wandern und kraxeln. Immer wieder öffnen sich dabei<br />
Blicke hinunter zum Rhein, nach Bonn und bis nach Köln. Es<br />
gibt herrliche, aussichtsreiche Felssimse, auf denen sitzend man<br />
umrahmt von krüppeligen Eichen und mit über dem Abgrund baumelnden<br />
Beinen sein Picknick zu sich nehmen kann. Mit ganz kleinen<br />
Kindern ist das eine Spur zu gefährlich. Mit ihnen kann man am<br />
Grund der dunklen Schluchten zwischen den Felsriegeln bleiben,<br />
kleine Höhlen erkunden und Felstürme, die wie Pfeiler in den Himmel<br />
ragen, von unten bewundern.<br />
Länge der Strecke: je nach gewählter Route 2–3 km<br />
(Abstecher zum Einkehrhaus 0,5 km)<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel<br />
Infos: www.siebengebirge.com