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KÄNGURU April 2019

Natur: Raus ins Grüne! Ausflugstipps für Familien Wichtig: Schwimmen lernen Neues aus der Region Veranstaltungskalender

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34 FAMILIENLEBEN<br />

MAMA UND ASTRONAUTIN<br />

Fotos © Markus Gloger, Space Affairs Illustrationen © iStockphoto.com/AlexeyBlogoodf<br />

Deutschland im Jahr <strong>2019</strong>. Mütter arbeiten auf Ämtern<br />

und an Supermarktkassen, sie leiten Firmen und<br />

managen Familien, sie pflegen alte Menschen und<br />

schreiben Theaterstücke. Aber eines tun sie nicht:<br />

ins All fliegen. Nicht weil sie Mütter sind, sondern<br />

weil sie Frauen sind. Der Weltraum ist aus deutscher<br />

Sicht so sehr Männerdomäne, dass man hierzulande<br />

nur von der „bemannten Raumfahrt“ spricht. Die<br />

private Initiative „Die Astronautin“ will das ändern<br />

und im nächsten Jahr die erste deutsche Frau ins All<br />

schicken. Zwei Frauen durchlaufen dafür seit 2017<br />

eine Raumfahrerinnen-Ausbildung. Eine davon ist Insa<br />

Thiele-Eich aus Königswinter, Meteorologin an der<br />

Universität Bonn.<br />

Von Janina Mogendorf<br />

Mit sechs Jahren schrieb Insa in ein Freundebuch, dass sie später<br />

Mutter werden wolle. Und genau das ist sie geworden. Insas älteste<br />

Tochter ist acht, die mittlere fünf und ihr Sohn erst wenige<br />

Monate alt. Insa ist Vollblutmutter, allerdings nicht Vollzeitmutter.<br />

Dass Letzteres niemals für sie in Frage käme, erklärte sie ihrem<br />

Freund schon zu Abiturzeiten, als er mit dem Gedanken spielte,<br />

Unternehmensberater zu werden. Heute sind die beiden glücklich<br />

verheiratet. Er arbeitet im Finanzsektor<br />

und nimmt gerade zum zweiten<br />

Mal Elternzeit. Ein starker Mann<br />

neben einer starken Frau, die nach<br />

den Sternen greift.<br />

Hätte ihr das Freundebuch zwei Jahre<br />

später vorgelegen, hätte Insa mit<br />

großer Überzeugung Astronautin<br />

als Berufswunsch angegeben. Den<br />

Anstoß gab damals ein Familienurlaub in den Bergen, mit einem<br />

fantastischen nächtlichen Himmelszelt, das den Blick auf die ferne<br />

Andromeda-Galaxie ermöglichte. „Mein achtjähriges Ich kannte<br />

unser Sonnensystem mit seinen Planeten. Bisher war mir jedoch<br />

nie in den Sinn gekommen, dass es mehr als eine Galaxie geben<br />

könnte. Mein eigenes kindliches Universum dehnte sich in diesem<br />

Moment gewaltig aus“, erinnert sich Insa in ihrem Buch „Astronauten“,<br />

in dem sie zusammen mit ihrem Vater die gemeinsame<br />

Familiengeschichte erzählt.<br />

Das All in die Wiege gelegt bekommen<br />

„Welchen Platz haben wir in diesen unendlichen<br />

Weiten? Wo sind wir genau?<br />

Warum sind wir hier? Gibt es noch anderes<br />

Leben da draußen?“ Alles Fragen,<br />

die Insa bis heute umtreiben und auf die<br />

sie so gerne Antworten finden würde.<br />

Die Faszination für diese Dinge wurde ihr quasi in die Wiege gelegt,<br />

denn ihr Vater ist selbst Astronaut und umkreiste im Jahr<br />

2000 die Erde in einem Space Shuttle. In den Neunzigerjahren<br />

lebte Insa mit ihren Eltern und den drei jüngeren Geschwistern im<br />

NASA-Hauptquartier in Texas. Sie sah Frauen und Männer dort zusammenarbeiten,<br />

verfolgte Raketenstarts ihrer NachbarInnen und<br />

hütete die Astronauten-Kinder.<br />

Nach dem Abitur studierte Insa Meteorologie an der Universität<br />

Bonn, promovierte und unterrichtet heute<br />

dort. Als sie im Jahr 2017 die Ausschreibung<br />

der privat finanzierten Initiative „Die Astronautin“<br />

las, die bis 2020 die erste deutsche<br />

Frau ins All bringen will, war für die damals<br />

zweifache Mutter sofort klar: Da werde ich mich

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