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26 SPORT BERLINER KURIER, Montag, 18. November 2019*<br />
NACHRICHTEN<br />
Alba abgekocht<br />
Soll mehr<br />
Struktur in den<br />
Verein bringen:<br />
Tomas Zorn.<br />
Als jüngster Klubbosswill Tomas Zorn (33) den russischen Rekordmeister aus der Krise führen<br />
Von<br />
PATRICK BERGER<br />
Berlin/Moskau – Seine Mission<br />
ist ambitioniert und einfach<br />
zugleich: den russischen<br />
Fußball-Rekordmeister Spartak<br />
Moskau aus der tiefen Krise<br />
führen. Der KURIER<br />
sprach mit dem <strong>Berliner</strong> Tomas<br />
Zorn (33), jüngster Klub-<br />
Boss der Premjer Liga, über<br />
seine neue Aufgabe.<br />
Zorn hat alle Hände voll zu tun.<br />
Ein 24/7-Job sei das, den er da<br />
im Mai angenommen hat. Der<br />
Rechtsanwalt ist Generaldirektor<br />
des populärsten russischen<br />
Klubs. Wie es dazu kam? Zorn<br />
arbeitete früher als Spielerberater<br />
und vertrat unter anderem<br />
Herthas Jordan Torunarigha<br />
(22). Als Fifa Match Agent<br />
organisierte er zudem Testspiele,<br />
darunter auch die von Spartak.<br />
So kam letztlich der Kontakt<br />
zu Eigentümer Leonid Fedun<br />
(63) zustande, der ihm den<br />
Posten anbot. Zorn, der in Moskau<br />
geboren wurde und in Wilmersdorf<br />
aufwuchs, war der<br />
Wunschmann des Oligarchen.<br />
Als Generaldirektor ist er nun<br />
Geschäftsführer und Sportdirektor<br />
in Personalunion.<br />
Zorns Auftrag: den Rekordmeister,<br />
den schillerndsten und<br />
populärsten Klub des Landes,<br />
aus der Krise führen. „Wir befinden<br />
uns hier in einem sehr<br />
Erster Coup: Im Juli holte Zorn (l.)<br />
Weltmeister André Schürrle.<br />
<strong>Berliner</strong><br />
krempelt<br />
Spartak<br />
Moskau um<br />
Zweiter Coup:<br />
Im Oktober<br />
stellte Zorn<br />
Neu-Trainer<br />
Domenico<br />
Tedesco vor.<br />
großen Umbruch“, meint der<br />
Strippenzieher. „Wir wollen<br />
den Verein europäischer ausrichten<br />
und mehr Struktur<br />
reinbringen.“ Im Jahr 2022 feiert<br />
der als „Narodnaya komanda“<br />
(„Das Volksteam“) bezeichnete<br />
Hauptstadtklub 100-Jähriges.<br />
„Bis dahin wollen wir die<br />
eine oder andere Trophäe.“<br />
Spartaks Glanz liegtallerdings<br />
schon länger zurück. In den letzten<br />
18 Jahren holten die Rot-<br />
Weißen nur eine Meisterschaft<br />
(2017) und einen Pokalsieg<br />
(2003).Vier Trainerwechsel gab<br />
es innerhalb von zwölf (!) Monaten.<br />
Zorn weiß: Trotz der sportlichen<br />
Talfahrt ist die Erwartungshaltung<br />
ungebrochen<br />
groß. „Der Druck ist immer da,<br />
die Fans wollen Erfolge sehen.“<br />
Seit Winter gab der Klub 17<br />
Spieler ab. Nur fünf Akteure aus<br />
Mit Schürrle<br />
und Tedesco<br />
der Meistersaison 2016/2017<br />
sind noch im Kader. „Wir<br />
haben einen Generationswechsel<br />
eingeführt und setzen auf<br />
jüngere Spieler“, sagt Zorn. Allein<br />
im Sommer verzeichnete<br />
Spartak unter dem neuen Chef<br />
Abgangseinnahmen von rund<br />
30 Mio. Euro –Vereinsrekord!<br />
Auch kürzten die Bosse die Gehälter,<br />
sparten so rund zehn<br />
Millionen Euro netto ein.<br />
Kürzlich machte Zorn mit<br />
zwei Transfers auf sich aufmerksam:<br />
Weltmeister André<br />
Schürrle (28) lieh er vom BVB<br />
aus, als Trainer holte er den Ex-<br />
Schalker Domenico Tedesco<br />
(34). „Ich bin froh, dass uns diese<br />
Transfers gelungen sind.“<br />
Sorgen, mit Spartak unter<br />
dem Radar zu laufen, hat Zorn<br />
indes nicht. „Das Niveau der<br />
russischen Liga wird im Ausland<br />
etwas unterschätzt. Die Liga<br />
ist sehr anspruchsvoll und<br />
taktisch auf einem guten Niveau.“<br />
Es gab fünf verschiedene<br />
Meister in den letzten zehn<br />
Jahren. „Das ist attraktiv“, findet<br />
Zorn. Auch profitiert die<br />
russische Liga von den modernen<br />
Trainingszentren und den<br />
Stadien, die für die WM 2018<br />
gebaut wurden.<br />
Zum Wochenstart ist Tomas<br />
Zorn, der am Sonnabend seinen<br />
Geburtstag mit der Familie in<br />
Dahlem feierte, wieder zurück<br />
in seinem Moskauer Büro. Die<br />
Arbeit ruft. Er muss das Spartak<br />
von Morgen entwickeln.<br />
Fotos: zVg<br />
Foto: dpa<br />
Basketball –Jonas Mattisseck<br />
(Foto, l.) streckt sich<br />
vergeblich gegen Khadeen<br />
Carrington: Alba kassierte<br />
beim 77:81 beim zu Hause<br />
ungeschlagenen Tabellenzweiten<br />
Ludwigsburg die<br />
zweite Saison-Pleite in der<br />
Bundesliga, lieg tnach sieben<br />
Spieltagen auf Platz 4.<br />
Kein Bock auf Köln<br />
Fußball –Ex-Coach-Trainer<br />
Pal Dardai hat keine<br />
Lust auf einen Job als Feuerwehrmann,<br />
sagte deshalb<br />
Bundesliga-Kellerkind<br />
1. FC Köln ab, das den Ungarn<br />
als Wunsch-Trainer<br />
auf dem Zettel hatte.<br />
Claudia, werauch sonst<br />
Eisschnelllauf –Claudia<br />
Pechstein (47/Berlin) lief<br />
beim Weltcup-Auftakt in<br />
Minsk als einzige des deutschen<br />
Teams unter die ersten<br />
zehn, wurde im Massenstart<br />
Neunte.<br />
Braunschweig feuert<br />
Fußball –Der Drittliga-<br />
Fünfte Eintracht Braunschweig<br />
trennte sich von<br />
Trainer Christian Flüthmann.<br />
Wer den 37-Jährigen<br />
beerbt, ist noch offen.<br />
Gose schlägt Köhler<br />
Schwimmen –Isabel Gose<br />
(Heidelberg) gewann bei<br />
der Kurzbahn-DM in Berlin<br />
die 400 mFreistil in deutscher<br />
Rekordzeit von<br />
3:58,91 Minuten vor Sarah<br />
Köhler (Frankfurt), Weltrekordlerin<br />
über 1500 m.<br />
Achims Blitzwechsel?<br />
Fußball –Beim 1. FC Köln<br />
nach dem 1:2 gegen Hoffenheim<br />
gefeuert, Sonntag in<br />
Mainz auf der Bank wieder<br />
gegen Hoffenheim? Achim<br />
Beierlorzer wird heiß als<br />
neuer Coach in Mainz gehandelt,<br />
das Sandro<br />
Schwarz nach dem 2:3 gegen<br />
Union beurlaubte.<br />
Stefanos Gigantikos<br />
Tennis –6:7, 6:2, 7:6 gegen<br />
Ösi-Ass Dominik Thiem –<br />
der Grieche Stefanos Tsitsipas<br />
gewann in London den<br />
ATP-WM-Titel.<br />
HAPPY BIRTHDAY<br />
Sven Felski (Eisbären-Legende)<br />
zum 45.<br />
KiraWalkenhorst<br />
(Beachvolleyball, OS 2016,<br />
1xWM, 2xEM) zum 29.<br />
StevenSkrzybski (ehem. 1. FC<br />
Union, jetzt Schalke 04) zum 27.