WIN Test 2/2019
WIN Test 2/2019
WIN Test 2/2019
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5445<br />
11-12 November <strong>2019</strong><br />
ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />
FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
08 I LOUNGE<br />
„Die Wandlungsfähigkeit der<br />
Hydraulik fasziniert mich“<br />
SUCCESS STORY FEIERT JUBILÄUM<br />
24 I 50 Jahre Voith Innenzahnradpumpe<br />
Dr. Dirk Becher<br />
oup-fluidtechnik.de
ISS<br />
INDUSTRIAL SUPPLY<br />
AND SERVICES<br />
GESUCHT.<br />
GEFUNDEN.<br />
GENAU RICHTIG.<br />
INDUSTRIEKOMPONENTEN KAUFEN<br />
LEICHT GEMACHT:<br />
WWW.ISS.FST.COM
EDITORIAL<br />
HEISSER HERBST<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
wie entscheiden Sie, welche Veranstaltung Sie besuchen?<br />
Angesichts der extremen Fülle an Events in diesem Herbst<br />
muss dies ein schwieriger Prozess sein. Motek, K, HYDRAULIX,<br />
Landtechniktagung, Agritechnica, SPS. Ein Füllhorn an<br />
Möglichkeiten, sich weiterzubilden und inspirieren zu lassen.<br />
Umso mehr freut es mich, dass der von unserem Verlag und<br />
dem VDMA gemeinsam veranstaltete 1. Fach-Congress<br />
HYDRAULIX „Digitalisierung in der Hydraulik“ so positiv<br />
angenommen wurde. Insgesamt etwa 170 Teilnehmer erlebten<br />
eine rundum gelungene Veranstaltung Ende Oktober in der<br />
Stadthalle Sindelfingen. Einen Rückblick auf das Event können<br />
Sie auf den Seiten 10 bis 13 lesen. Auch an dieser Stelle<br />
nochmals der Dank an alle Beteiligten, die diesen starken<br />
Erst-Aufschlag ermöglicht haben.<br />
•SENKBREMSHALTEVENTILE<br />
•DRUCKVENTILE •STROMVENTILE<br />
•WEGEVENTILE •LOGIKELEMENTE<br />
•MAGNETVENTILE •BLOCKBAUTECHNIK<br />
•PROPORTIONALVENTILE<br />
•ZWISCHENPLATTEN 0,1 -1000 L/MIN<br />
•DRÜCKE BIS 420 BAR<br />
Doch nicht nur der Herbst brachte und bringt Eventhighlights -<br />
bereits Anfang März 2020 wartet mit dem 12. IFK in Dresden<br />
gleich der nächste Höhepunkt. Wir sprachen mit dem Ausrichter<br />
des Branchentreffs, Prof. Jürgen Weber, worauf wir uns in<br />
„Elbflorenz“ freuen können. Den Ausblick auf das 12. IFK finden<br />
Sie auf den Seiten 20 bis 23.<br />
Für die bevorstehende Adventszeit wünsche ich Ihnen, dass Sie<br />
sich einerseits vom Stress des „heißen Herbstes“ erholen und<br />
andererseits Kraft tanken können, um mit neuem Tatendrang<br />
ins neue Jahr zu starten.<br />
Ihr<br />
Peter Becker<br />
p.becker@vfmz.de<br />
Brüsseler Allee 2|41812 Erkelenz<br />
Tel.: +492431/80 91 0|Fax: +492431/80 91 19<br />
sales@sunhydraulik.de |www.sunhydraulik.de
INHALT<br />
20<br />
38<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
BIG PICTURE<br />
06 Größtes Gelenklager der<br />
Firmengeschichte ausgeliefert<br />
O+P LOUNGE<br />
08 Im Gespräch mit Dr. Dirk Becher,<br />
Leiter Pumpenentwicklung und Labor bei Moog<br />
HYDRAULIX NACHBERICHT<br />
10 Erfolgreicher Auftakt in Sindelfingen<br />
NACHRUF<br />
16 Trauer um Rolf Kordak<br />
MESSE<br />
18 Vorbericht zur SPS in Nürnberg<br />
INTERVIEW<br />
20 Professor Jürgen Weber gibt<br />
einen Ausblick auf das 12. IFK<br />
ANZEIGE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
TITEL<br />
INNENZAHNRADPUMPEN<br />
24 Die DNA der Innovation<br />
ZYLINDER I<br />
28 Auf Knopfdruck Rampe heben und sichern<br />
ZYLINDER II<br />
30 Vom Start-up zum Traditionsunternehmen<br />
PNEUMATIKVENTILE<br />
32 Sichere Abschaltungen einfach nachrüsten<br />
QUALITÄTSSICHERUNG<br />
34 Neue Maßstäbe bei der Qualitätsprüfung gesetzt<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
38 66 Jahre Verschraubungen und Verbindungstechnik<br />
SENSORIK<br />
40 Kontaktlose Sensoren als Erntehelfer<br />
MESSTECHNIK<br />
42 Viskositätsunabhängiger<br />
Messturbinen-Durchflusssensor<br />
SERVICE<br />
03 Editorial<br />
16 Impressum<br />
TITELBILD<br />
Voith GmbH & Co. KGaA , Heidenheim<br />
4 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
S-SERIES FÜR USA ZUKÜNFTIG<br />
AUS US-FERTIGUNG<br />
Clark investiert<br />
4,6 Mio. US-Dollar<br />
in die Erweiterung<br />
seiner<br />
US-Firmenzentrale<br />
in Lexington<br />
(Kentucky). Dort<br />
soll eine dritte<br />
Produktionsanlage<br />
in Betrieb<br />
genommen<br />
werden, in der<br />
zukünftig die<br />
verbrennungsmotorischen Gegengewichtsstapler der S-Series<br />
für den US-Markt produziert werden. Der Start der Serienproduktion<br />
wird für diesen Sommer erwartet. Es ist die dritte<br />
Erweiterung dieses Standorts innerhalb von vier Jahren.<br />
Bereits in 2017 hat das Unternehmen in den USA ein neues<br />
F+E/Engineering Center in Betrieb genommen, nachdem erst<br />
in 2016 die Produktion um Großserienmodelle aus dem<br />
geschlossenen mexikanischen Werk erweitert wurde. Um der<br />
wachsenden Nachfrage nach Elektro- und verbrennungsmotorischen<br />
Flurförderzeugen nachzukommen, will<br />
Clark zukünftig nahezu 80 % seiner Produkte für den USamerikanischen<br />
Markt in Lexington fertigen. Clark baute 1917<br />
den ersten benzinbetriebenen Gabelstapler und hat bisher<br />
mehr als 1 Mio. Gabelstapler produziert.<br />
www.clarkmheu.com<br />
PÖPPELMANN STRUKTURIERT<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG NEU<br />
TOP<br />
ECO<br />
LEADER<br />
AGGREGAT NSPi<br />
VOLUMEN- UND DRUCKGEREGELTE HYDRAULIK<br />
Energieeffizient:<br />
Bis zu 69 % Stromersparnis<br />
Flüsterleise mit nur 53 dB(A)<br />
Platzsparend durch kompakte Bauweise<br />
Ideal für Retrofit<br />
bei bestehenden<br />
Aggregaten<br />
Veränderung in der Leitung von Pöppelmann: Künftig werden<br />
Norbert Nobbe, Matthias Lesch und Henk Gövert (Bild v. l.) die<br />
Geschicke der Holding lenken. Der bisherige CEO Torsten<br />
Ratzmann verlässt das Unternehmen in gegenseitigem<br />
Einvernehmen. Norbert Nobbe (57) ist seit 1988 bei Pöppelmann<br />
und seit 2008 als Geschäftsführer für Produktion und<br />
Technik verantwortlich. Zum 1. Mai bestellte der Beirat zudem<br />
Matthias Lesch (41) zum Geschäftsführer. Er startete 2001 als<br />
Trainee bei dem Unternehmen, danach war er u. a. im<br />
Management des US-Werks tätig. Seit 2008 ist er Prokurist<br />
und weltweit verantwortlich für Marketing, Vertrieb und<br />
Innovation. Henk Gövert übernimmt zum 1. September als<br />
kaufmännischer Geschäftsführer. Der 37-Jährige startete<br />
2002 bei dem Unternehmen mit einem dualen Studium.<br />
Danach war er u. a. kaufmännischer Leiter in den USA sowie<br />
bei der Division FAMAC. Zwischenzeitlich war er bei<br />
Ernst+Young und der Grimme Landmaschinenfabrik tätig.<br />
www.poeppelmann.com<br />
MADE IN JAPAN<br />
www.nachi.de<br />
HYDRAULICS | ROBOTICS | BEARINGS | TOOLS
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
6 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
NEU<br />
GRÖßTES GELENKLAGER<br />
DER FIRMENGESCHICHTE AUSGELIEFERT<br />
Schaeffler hat das in seiner Firmengeschichte<br />
bisher größte Gelenklager gefertigt.<br />
Das Speziallager hat einen Außendurchmesser<br />
von 1 900 Millimetern, einen Bohrungsdurchmesser<br />
von 1 500 Millimetern und eine<br />
Höhe von 600 Millimetern. Das Gewicht beträgt<br />
knapp 4,7 Tonnen. Eingesetzt wird das Lager in<br />
einem Schneidkopfbagger, der von Royal IHC<br />
ausgelegt und gebaut wurde. Das<br />
niederländische Unternehmen ist Spezialist für<br />
Anlagen, Schiffe und Dienstleistungen für die<br />
Offshore-, Ausbagger- und Nassabbaumärkte.<br />
www.schaeffler.com<br />
3/2-Wege Magnetventile<br />
der LGV-Serie von LEE<br />
für Gasanalyse, Diagnostik, Atemtherapie,<br />
Umweltüberwachung und andere Anwendungen<br />
auf mobilen oder stationären<br />
Geräten, wo es auf<br />
Leistung und Langlebigkeit<br />
bei kleinstem<br />
Einbaumaß<br />
ankommt.<br />
LEE Hydraulische<br />
Miniaturkomponenten GmbH<br />
Am Limespark 2 · D-65843 Sulzbach<br />
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THE LEE COMPANY MORE THAN 70 YEARS SINCE 1948
DIE WANDLUNGSFÄHIGKEIT<br />
DER HYDRAULIK<br />
FASZINIERT MICH<br />
Dr. Dirk Becher<br />
Herr Dr. Becher, bitte stellen Sie sich unseren Lesern vor. Wie sind Sie zu Ihrer aktuellen Position gekommen?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Die ersten bewussten Berührungspunkte mit der Hydraulik<br />
hatte ich während meines Studiums an der TU Dresden.<br />
Eigentlich wollte ich Werkzeugmaschinenkonstrukteur werden.<br />
Die Werkzeugmaschinenkonstruktion war zu dieser Zeit mit der<br />
Hydraulik in einem Institut gekoppelt. Und über eine<br />
Belegarbeit bin ich dann in die „Hydraulikschiene“ gerutscht.<br />
Das fand ich so spannend, dass ich dort geblieben bin. Meine<br />
Diplomarbeit habe ich bei Prof. Helduser verteidigt, der in<br />
Mit 16 Jahren Betriebszugehörigkeit kann man Sie zu den alten Hasen bei Moog zählen.<br />
Was begeistert Sie an der Arbeit in Ihrem Unternehmen?<br />
dieser Zeit gerade nach Dresden kam. Und da mir die wissenschaftliche<br />
Arbeit und Dresden sehr gut gefallen haben, habe<br />
ich am Institut für Fluidtechnik zu einem hydraulischen Thema<br />
promoviert. Mittlerweile bin ich seit 16 Jahren bei Moog in<br />
Böblingen und dort verantwortlich für die Entwicklung der<br />
Radialkolbenpumpe und die Aktivitäten im Labor. Im „Nebenjob“<br />
koordiniere ich die Tätigkeiten im Kontext von IoT, I40 und Digitalisierung,<br />
sowie unsere Forschungsaktivitäten mit dem VDMA.<br />
In meiner Zeit bei Moog durfte ich durchweg an spannenden<br />
Themen arbeiten, die mich begeistern. Auf der Pumpenseite<br />
haben wir die zweite Generation der RKP entwickelt, die<br />
zumindest einmal zwei der bekannten drei L’s adressiert –<br />
nämlich Lärm und Leistung. Das Portfolio wurde durch<br />
zusätzliche Baugrößen erweitert, die Regeloptionen durch<br />
eine Variante mit Regelventil mit digitaler On-Board Elektronik<br />
und Feldbusschnittstellen ergänzt. In den letzten Jahren<br />
hat uns die Entwicklung eines EPU (Elektrohydrostatic Pump<br />
Unit)-Baukastens beschäftigt. Mit dieser äußerst kompakten,<br />
vollständig 4-Quadranten-fähigen Motor/Pumpe Einheit sind<br />
wir heute sehr gut aufgestellt, um die wachsende Zahl an<br />
Applikationen mit Elektrohydrostatischen Antriebssystemen<br />
(EAS) zu bedienen.<br />
8 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
Dr. Dirk Becher leitet beim Antriebslösungs-Experten Moog<br />
die Pumpenentwicklung sowie die Labortätigkeiten. In dieser<br />
Funktion bekämpft er die drei großen „L“ der Hydraulik:<br />
Leckage, Lärmentwicklung und Leistungsverlust. Mit welchen<br />
Mitteln er dies tut, verrät er uns in unserer O+P Lounge.<br />
Wir entwickeln kundenspezifische<br />
Ventile für die Anwendungsbereiche:<br />
• Onshore / Offshore<br />
• Wasser- und Ölhydraulik<br />
• Wegeventile<br />
• High- und Low-Piloten<br />
• Line-Break-Systeme<br />
• Differenzdruckschalter<br />
Was macht für Sie die Faszination Hydraulik aus?<br />
Bewegung und Dynamik haben mich schon immer fasziniert. Wenn man sich<br />
bewusst macht, das zur Bewegung noch Kräfte im fünf- oder sechsstelligen<br />
Tonnenbereich wirken und diese dynamisch, präzise und wiederholgenau<br />
kontrolliert werden, dann ist das schon sehr beeindruckend. Aber auch die<br />
Wandelbarkeit, die neuen Themen die in den letzten Jahren aufgekommen sind,<br />
machen es für mich als Entwickler immer wieder spannend.<br />
Wo identifizieren Sie die größten zukünftigen Herausforderungen<br />
für die Hydraulik?<br />
Das Sammelthema IoT, I40, Digitalisierung wird uns die nächsten Jahre intensiv<br />
beschäftigen. Das hat auch der jüngste Fachkongress „HydrauliX - Digitalisierung<br />
in der Hydraulik“ unterstrichen, den Moog mit Exponaten und Vorträgen unterstützt<br />
hat. Wir wollen z. B. durch die gezielte Entwicklung von Algorithmen für<br />
Condition Monitoring/Predictive Maintenance für unsere Produkte und Antriebslösungen<br />
dem Kunden einen Mehrwert bieten. Das Thema EPU/EAS sehen wir als<br />
einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Hohe Energieeffizienz, reduzierter<br />
Platzbedarf, vereinfachte Inbetriebnahme und eine beachtliche Antriebsflexibilität<br />
durch Schaltungsarchitektur und die Kombination mit Verstellpumpen machen<br />
dieses Antriebskonzept so attraktiv. Nicht nur auf technischem Terrain, auch durch<br />
die Entwicklung strategischer Partnerschaften wollen wir in Zukunft das Geschäft<br />
mit Elektrohydrostatischen Antriebssystemen ausbauen. Auch bei den Ventilen wird<br />
es von Moog zusätzliche Baureihen geben, mit denen wir marktspezifische Anforderungen<br />
in bestimmten Anwendungen bei unseren Kunden besser abdecken können.<br />
www.moog.de<br />
• Temperaturbereich: -60°C bis 200°C<br />
• Druckbereich: 200 bar / 700 bar<br />
• Werkstoff: Aluminium / Edelstahl<br />
• Bescheinigung: ATEX, IECEx<br />
• SIL-Herstellererklärung<br />
Wir bauen Ihre Ventile!<br />
Dr. Breit GmbH<br />
Carl-Zeiss-Straße 25<br />
42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: +49(0)2056 5807-0<br />
Fax: +49(0)2056 5807-99<br />
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O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 9<br />
Breit.indd 1 21.01.<strong>2019</strong> 12:14:59
EVENT<br />
1. FACH-CONGRESS HYDRAULIX –<br />
„DIGITALISERUNG IN<br />
DER HYDRAULIK“<br />
ERFOLGREICHER AUFTAKT<br />
IN SINDELFINGEN<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Die Hydraulikbranche erlebte am 28. und 29.Oktober <strong>2019</strong> die erfolgreiche<br />
Geburtsstunde eines neuen Veranstaltungsformats. Am Kongress-Tag konnten<br />
die Veranstalter, Vereinigte Fachverlage GmbH und der Fachverband Fluidtechnik<br />
im VDMA, mit 170 Kongress-Teilnehmern „Full-House“ vermelden.<br />
Bereits am Vorabend traf sich das Who-is-Who der Branche im Forum der Stadthalle in<br />
Sindelfingen, wo die entspannte Atmosphäre in der begleitenden Ausstellung zu interessanten<br />
Gesprächen unter den Teilnehmern anregte. Bis spät in den Abend wurden in der<br />
Ausstellung Digitalisierungs-Lösungen und neue Technologien diskutiert und bei regionalen<br />
Speisen und Getränken neue Netzwerke und Kontakte geschmiedet.<br />
Der 1. Fach-Congress HydrauliX hat die Besucher mit seinem Programm und dem Konzept<br />
der begleitenden Ausstellung begeistert: Führende Unternehmen der Hydraulikbranche<br />
zeigten die neuesten Technologien und Anwendungen zur Digitalisierung in<br />
der Hydraulik. Immer im Fokus des Fach-Publikums: die Erhöhung der Produktivität<br />
und der Kosteneffizienz.<br />
Ein inhaltlich fein abgestimmter Mix aus visionären und praxisorientierten Vorträgen<br />
aus der Sicht der Endkunden (Daimler) und der Hersteller im Maschinenbau (Siempelkamp)<br />
sowie eine Podiumsdiskussion, die die Wege der Hydraulik in die Digitalisierung<br />
aufzeigte, begeisterten das Fachpublikum. Entscheider aus Unternehmensleitung,<br />
Konstruktion, Entwicklung, Fertigung und Produktion der Maschinenbau-Industrie,<br />
Automobil-Industrie, Zulieferindustrie sowie Elektrotechnik waren von der Qualität der<br />
Vorträge und dem Veranstaltungs-Konzept begeistert und nutzten die Möglichkeiten<br />
zum interdisziplinären Experten-Austausch.<br />
Das Format der Innovation-Pitches bot dem Fachpublikum einen guten Einblick zum<br />
aktuellen Stand der Digitalisierung: Fünf Firmen präsentierten 5 Innovationen in kurzweiligen<br />
Pitch-Präsentationen. Das Fachpublikum<br />
war im Anschluss aufgerufen, ihre<br />
„Best of Innovation“ mit einem Award zu<br />
küren. Am Ende der Veranstaltung verkündete<br />
O+P Fluidtechnik Chefredakteur<br />
Peter Becker den Gewinner<br />
Bosch Rexroth. Die Präsentation der<br />
Innovation „CytroBox“ von Janette<br />
Kothe überzeugte das Fach-Publikum<br />
eindrucksvoll.<br />
Fazit: Eine gelungene Auftaktveranstaltung,<br />
die bei den<br />
beteiligten Firmen sowie vom<br />
Fachpublikum sehr gut angenommen<br />
wurde und auch in Zukunft auf<br />
der Agenda der Branche stehen wird.<br />
Auf den folgenden Seiten haben wir<br />
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einige<br />
Impressionen zusammengestellt.<br />
DANKE!<br />
Im Namen der Redaktion<br />
möchte ich mich herzlich bei allen<br />
Beteiligten, sei es von Verlags- oder<br />
Verbandsseite, als auch den ausstellenden<br />
Unternehmen bedanken. Ohne Sie wäre diese<br />
tolle Veranstaltung nicht möglich gewesen. Ein<br />
besonderer Dank gilt Carmen Nawrath<br />
(Vereinigte Fachverlage GmbH) sowie<br />
Stephanie Köchling (VDMA Fluidtechnik),<br />
die für die Organisation verantwortlich<br />
zeichneten.<br />
Peter Becker, Chefredakteur<br />
04<br />
10 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
EVENT<br />
02<br />
03<br />
01<br />
01 Dr. Michael Werner, Verlagsleiter der Vereinigten<br />
Fachverlage GmbH (links), und Peter-Michael Synek,<br />
stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbands<br />
Fluidtechnik im VDMA, begrüßen die Gäste zum<br />
Get-Together am Abend des 28. Oktobers<br />
02 Ein Großteil der Congress-Teilnehmer nahm die<br />
Gelegenheit wahr, sich am Vorabend in zwangloser<br />
Atmosphäre auszutauschen und die begleitende<br />
Fachausstellung in Augenschein zu nehmen<br />
03 Auch am Morgen des 29. Oktobers, noch vor Beginn<br />
der Vorträge, fanden auf den Marktplätzen intensive<br />
Gespräche über die Möglichkeiten der Digitalisierung<br />
in der Hydraulik statt<br />
04 Volles Haus: Der Veranstaltungssaal war mit<br />
den 170 Teilnehmern nahezu bis auf den letzten Platz<br />
besetzt. Peter-Michael Synek führte durch den<br />
morgendlichen Vortrags-Teil<br />
O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 11
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
EVENT<br />
05 Vier hochkarätige Experten zeichneten das Bild einer digitalisierten Hydraulik. Den Status Quo aber<br />
vor allem auch die künftigen Chancen mit dem Einzug von 5G in die Industrie präsentierten Dr. Steffen<br />
Haack, Geschäftsleitung Industriehydraulik bei der Bosch Rexroth AG (links oben), und Prof. Dr.-Ing.<br />
Jürgen Weber, Institutsleiter des IMD an der TU Dresden (rechts oben), in ihrem gemeinsamen Key-Note-<br />
Votrag „Digitalisierung in der Hydraulik - Now. Next. Beyond.“<br />
Die Erwartungen an die Zulieferindustrie aus Sicht eines Endkunden skizzierte Thomas Twork, Werkleiter<br />
Gaggenau bei der Daimler AG (rechts unten), bevor Gregor Endberg seine Erwartungen als Leiter der<br />
Hydraulikabteilung der G.Siempelkamp Maschinen- und Anlagenbau GmbH auf den Punkt brachte: „Ich<br />
will keine Vielzahl von Insellösungen mit eigener App. Ich will EINE Lösung, die funktioniert“<br />
06 Kaffee- und Mittagspause gaben Gelegenheit, sich in der Fachausstellung<br />
inspirieren zu lassen. Die ausstellenden Unternehmen Argo<br />
Hytos, Balluff, Bosch Rexroth, Bucher Hydraulics, Hydac, ifm, Moog,<br />
Parker Hannifin und Rheintacho durften sich über reges Interesse freuen.<br />
Auf einem Informationsstand des VDMA Fluidtechnik konnte man sich<br />
zudem über die neuesten Aktivitäten des Fachverbandes in Sachen<br />
Industrie 4.0 und OPC-UA informieren. Auch die VDMA-Studie zu<br />
Kommerzialisierungsstrategien für digitale Services wurde vorgestellt<br />
12 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
EVENT<br />
07 Am Nachmittag präsentierten fünf Experten Innovation Pitches für Neuentwicklungen aus ihren jeweiligen Häusern. Von links nach<br />
rechts: Für Bucher Hydraulics sprach Dr. Eneko Goenechea, für Bosch Rexroth Jeanette Kothe, Moog wurde durch Dr. Dirk Becher vertreten,<br />
für Hydac trug Joachim Morsch vor und Parker schickte Dr. Roland Bublitz ins Rennen. Nach den Vorträgen stimmte das Publikum online<br />
ab, welche Innovation am meisten überzeugte. Über den Sieg und die Verleihung des 1. HYDRAULIX-Awards „Best of Innovations“ durfte<br />
sich Bosch Rexroth freuen. Jeanette Kothes Vorstellung der Vorzüge der CytroBox hinterließ den stärksten Eindruck im Fachpublikum<br />
08 Den Abschluss des<br />
1. Fach-Congress HYDRAULIX<br />
bildete die Podiumsdiskussion<br />
mit (v.l.n.r. Bild unten) Dierk<br />
Peitsmeyer (Bucher Hydraulics),<br />
Dr. Gerd Scheffel (Parker<br />
Holding), Dr. Steffen Haack<br />
(Bosch Rexroth), Gregor<br />
Endberg (G. Siempelkamp),<br />
Dr. Frank Bauer (Hydac) und<br />
Dr. Dirk Becher (Moog). Die<br />
Experten diskutierten unter<br />
anderem die Notwendigkeit<br />
einer gemeinsamen<br />
„Sprache“ der Komponenten<br />
oder auch die Architektur der<br />
Datengenerierung und<br />
-verarbeitung (Edge vs.<br />
Cloud). Moderiert wurde die<br />
Diskussion von Peter Gorzyza<br />
(Bosch Rexroth) im<br />
Zusammenspiel mit<br />
Peter-Michael Synek (VDMA)<br />
O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 13
SZENE<br />
ROTH GE<strong>WIN</strong>NT OSKAR DES<br />
DEUTSCHEN MITTELSTANDS<br />
Die Oskar-Patzelt-Stiftung hat Roth Industries zweifach<br />
ausgezeichnet. Auf den „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
im September <strong>2019</strong> folgte Mitte Oktober die Ehrenplakette.<br />
Bei der Übergabe der Preisträgerstatue „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“ würdigte der Stiftungsvorstand<br />
die Gesamtleistung des Familienunternehmens und<br />
unterstrich die Mitarbeiterförderung, die Innovationskraft,<br />
das Umweltmanagement sowie das gesellschaftliche<br />
Engagement. Auch die Entwicklung von einem<br />
Handwerksbetrieb zu einem führenden Anbieter von<br />
Flächen-Heiz- und Kühlsystemen, Energiespeichersystemen<br />
und Composite-Technologien überzeugte, sodass<br />
Roth zudem die Ehrenplakette <strong>2019</strong> zuerkannt wurde.<br />
www.roth-industries.de<br />
90 JAHRE HYDRAULIKZYLINDER AUS<br />
NEUENSTADT AM KOCHER<br />
ZUSAMMENARBEIT MIT HOCHSCHULE<br />
Rund 30 Studierende<br />
des Masterstudiengangs<br />
Marketing<br />
Intelligence der Hochschule<br />
Pforzheim<br />
haben in einem<br />
Praxisprojekt die<br />
Kernmärkte von<br />
Trelleborg Sealing<br />
Solutions analysiert<br />
und auf deren<br />
Potenzial überprüft.<br />
Die Hauptaufgabe bestand darin, Chancen und Risiken der Märkte für das<br />
Unternehmen zu ermitteln, Marktvolumina in den Segmenten zu<br />
quantifizieren sowie Handlungsempfehlungen für die Zukunft zu<br />
erarbeiten. Dabei profitierten die angehenden Betriebswirte nicht nur<br />
vom theoretischen Unterricht, sondern auch von einer praxisorientierten<br />
Wissensvermittlung durch den Dichtungsexperten. Für Trelleborg liefert<br />
der Austausch mit der Hochschule wertvolle fachliche Impulse und ist ein<br />
zentraler Baustein für erfolgreiches Employer Branding.<br />
www.trelleborg.com<br />
NEUER MANAGER PRODUCT MANAGEMENT<br />
Seit 1. September leitet Ulrich Lampen als<br />
Manager Product Management das<br />
Produktmanagement-Team bei<br />
SMC Deutschland. Das Team betreut das<br />
gesamte Produktportfolio und begleitet<br />
neue Lösungen von der Idee bis zur<br />
Abkündigung. Der 55-jährige Diplom-Ingenieur<br />
für physikalische Technik will<br />
gemeinsam mit seinem Team die<br />
Chancen der Digitalisierung in der<br />
Automatisierung nutzen und den Kunden<br />
ein optimales Produktportfolio bieten. Vor<br />
seinem Start bei SMC sammelte Ulrich<br />
Lampen in der Distribution sowie bei<br />
einem führenden Automobilzulieferer<br />
24 Jahre lang Produktmanagement-Erfahrung, davon zwölf Jahre in<br />
leitender Funktion. „Ich freue mich auf meine neuen Kollegen, mein Team<br />
und das umfangreiche Produktportfolio von SMC. Und ganz besonders<br />
darauf, viel Neues zu lernen über die unterschiedlichen Anwendungen,<br />
Lösungen und Märkte für die Automatisierung“, sagt Ulrich Lampen.<br />
www.smc.de<br />
NEUER CHIEF OPERATIONS MANAGER FÜR REHAU<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Seit Gründung im Jahr 1929 hat sich Neumeister zu<br />
einem führenden Hersteller von Hydraulikzylindern und<br />
-aggregaten entwickelt. Im Jubiläumsjahr beschäftigt das<br />
Unternehmen am Standort Neuenstadt am Kocher, wo<br />
rund 17 000 m² Produktionsfläche zur Verfügung stehen,<br />
etwa 300 Mitarbeitende. Kern der Geschäftstätigkeit sind<br />
kundenspezifische Lösungen vom Design bis zum<br />
serienreifen Produkt. Moderne Bearbeitungszentren<br />
ermöglichen hierbei eine Komplettbearbeitung der<br />
einzelnen Bauteile – vom kleinen Hydraulikzylinder, über<br />
Mehrstufenzylinder bis zu Spezialanfertigungen. Im<br />
Bereich der Großzylinderfertigung lassen sich<br />
Durchmesser bis 800 mm oder Länge von 10 000 mm<br />
realisieren.<br />
www.neumeisterhydraulik.de<br />
Mit Wirkung zum 13. Mai <strong>2019</strong> wurde Dr.<br />
Uwe H. Böhlke zum Chief Operations Officer<br />
beim Polymerspezialisten Rehau berufen.<br />
Dort verantwortet er zukünftig das Ressort<br />
„Operations & Supply Chain Management“.<br />
In seiner Funktion wird der 54-Jährige, der<br />
vor seinem Wechsel zu Rehau mehr als<br />
zwanzig Jahre Erfahrung als Führungskraft<br />
in global operierenden Technologie-Unternehmen<br />
der Werkstoff- und Prozessindustrie<br />
sammelte, in das Group Executive<br />
Board (GEB) des Herstellers berufen. Dieser<br />
adressiert mit seinen Kunststoffprodukten die Bereiche Bau, Automotive<br />
und Industrie. Rund 20 000 Mitarbeiter weltweit haben Angaben zufolge<br />
jüngst einen Jahresumsatz von rund 3,5 Milliarden Euro erwirtschaftet.<br />
www.rehau.com<br />
14 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
SZENE<br />
JUNGHEINRICH STEIGERT ERNEUT UMSATZ UND VORSTEUERERGEBNIS<br />
Jungheinrich hat 2018 seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Im vergangenen<br />
Geschäftsjahr erwirtschaftete der Hersteller von Flurförderzeugen einen Umsatz<br />
von 3,8 Mrd. Euro (+10,5 %) bei einem Ebit von 275 Mio. Euro (+6,2 %) und einem<br />
Nachsteuer-Gewinn von 176 Mio. Euro (-3,3 %). Insbesondere das Neugeschäft im<br />
Kernmarkt Europa, aber auch in Asien sowie Logistiksystemlösungen seien<br />
Treiber der positiven Entwicklung, erklärte der Vorstandsvorsitzende Hans-Georg<br />
Frey (Bild). „2018 haben wir z. B. den weltweit ersten Schubmaststapler mit<br />
festverbauter Lithium-Ionen-Batterie und das leistungsfähigste Regalbe diengerät<br />
für Kleinteile seiner Klasse vorgestellt.“ In den ersten beiden Monaten <strong>2019</strong><br />
wurde der wertmäßige Auftragseingang um 14 % und der Umsatz um 9 %<br />
gesteigert. Der Ausblick sei aber aufgrund reduzierter Marktdynamik nur<br />
„verhalten optimistisch.“ Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen einen<br />
Umsatz zwischen 3,85 und 4,05 Mrd. Euro.<br />
www.jungheinrich.de<br />
SMC TRITT DER OPEN<br />
INDUSTRY 4.0<br />
ALLIANCE BEI<br />
Viele Wege führen in die digitale<br />
Zukunft. SMC will die spannende<br />
Reise in die Industrie 4.0 jetzt<br />
gemeinsam mit Unternehmen<br />
aus unterschiedlichen Branchen<br />
fortsetzen. Deshalb ist der<br />
Spezialist für elektrische und<br />
pneumatische Automatisierungslösungen<br />
nun Teil der<br />
Open Industry 4.0 Alliance<br />
(OI4.0 Alliance). Neben Automatisierungsexperten<br />
wie SMC<br />
Deutschland sind auch führende<br />
Softwareentwickler, Messgerätehersteller<br />
und Robotik-Produzenten<br />
Mitglieder in dieser<br />
industrieweiten Initiative.<br />
„Daten und Informationen sind<br />
das Lebenselixier der Industrie<br />
4.0. Mit ihrer Hilfe wird die<br />
Produktion künftig noch<br />
sparsamer und effektiver“, sagt<br />
Christian Ziegler, Manager<br />
Digital Business Development<br />
bei SMC. „Deshalb wollen wir<br />
künftig gemeinsam mit den<br />
Mitgliedern der Allianz Lösungen<br />
für eine digitalisierte<br />
Industrie entwickeln und so<br />
große Potenziale bei der<br />
Effizienz und Produktivität<br />
erschließen.“<br />
www.smc.de
NACHRUF<br />
TRAUER UM ROLF KORDAK<br />
Die Fluidtechnik-Gemeinschaft trauert um Dr. h. c. Rolf Kordak,<br />
der am 2. 8. <strong>2019</strong> im Alter von 86 Jahren verstarb.<br />
Rolf Kordak wurde am 6. November<br />
1932 als Sohn eines Handwerkers<br />
geboren. Nach Besuch der Volksschule<br />
in Oberhausen schloss er<br />
nach mehreren durch die Kriegswirren bedingten<br />
Ortswechsel im Januar 1954 seine<br />
schulische Ausbildung mit dem Abitur ab.<br />
Das anschließende Maschinenbaustudium<br />
schloss er als Diplom-Ingenieur im Jahr 1959<br />
an der TH Hannover ab.<br />
In den ersten 10 Jahren seiner beruflichen<br />
Laufbahn bei der Fa. Beien Maschinen fabrik<br />
und Eisengießerei stieg er zum technischen<br />
Leiter auf. Aus dieser Zeit stammt eine Baureihe<br />
von Axialkolben maschinen die sich in<br />
vielen Applikationen bewährte. Dem Interesse<br />
für Verdrängereinheiten ging er ab 1970<br />
bei der Firma Rexroth weiter nach, wo er als<br />
Ingenieur, Gruppenleiter, Abteilungsleiter<br />
und später als Bereichsleiter des Bereichs<br />
VT-H für hydrostatische Antriebe tätig war.<br />
Insbesondere seine Arbeiten auf dem Gebiet<br />
der Sekundärhy-draulik – deren Fortentwicklung<br />
er zusammen mit Prof. Nikolaus<br />
bis zum kommer-ziellen Erfolg vorantrieb –<br />
machten ihn der nationalen und internationalen<br />
Fachwelt bekannt, die ihn als dynamischen<br />
und zielstrebigen Zeitgenossen<br />
schätzte.<br />
Rolf Kordak war ein Visionär. Neben Patenten<br />
und zahlreichen Veröffentlichungen von<br />
Fachartikeln dokumentierte er das Wissen<br />
um sekundärgeregelte Antriebe in Lehrschriften<br />
und dem Fachbuch „Hydrostatische<br />
Antriebe mit Sekundärregelung“. Das<br />
Engagement für die Ausbildung zeigte sich<br />
auch in der Betreuung zahlreicher<br />
studentischer Arbeiten und in der Zusammenarbeit<br />
mit der TU Dresden, die ihm für<br />
seine Verdienste und sein Engagement nach<br />
der Wende im Jahr 1997 die Ehrendoktorwürde<br />
verlieh. Die entstandene freundschaftliche<br />
Verbindung bestand bis zu seinem Tode.<br />
Rolf Kordak wurde von seinen Mitarbeitern<br />
nicht nur als korrekter und<br />
vorbildlicher Chef geschätzt, sondern auch,<br />
weil ihm das Wohl jedes Einzelnen in seiner<br />
„Hydraulikfamilie“ am Herzen lag. Wir<br />
werden Rolf Kordak ein ehrendes Andenken<br />
bewahren.<br />
Professor Jürgen Weber, Professor Horst Brunner,<br />
TU Dresden<br />
Dr. Steffen Haack, Geschäftsleitung<br />
Industriehydraulik, Bosch Rexroth AG<br />
IMPRESSUM<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
erscheint <strong>2019</strong> im 63. Jahrgang, ISSN 0341-2660<br />
Redaktion<br />
FLUIDTECHNIK<br />
Chefredakteur: Peter Becker B. A.,<br />
Tel.: 06131/992-210, E-Mail: p.becker@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redakteure: Ivo Greuloch, Tel.: 06131/992-353,<br />
E-Mail: i.greuloch@vfmz.de<br />
Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Vanessa Weingärtner, Tel.: 06131/992-352,<br />
E-Mail: v.weingaertner@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />
Doris Buchenau, Angelina Haas, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeber: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />
Institutsdirektorin,<br />
Tel: 0241/80-47701, Fax: 0241/80-647712,<br />
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Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff,<br />
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E-Mail: mh@ifas.rwth-aachen.de<br />
ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />
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52074 Aachen, Internet: www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />
Fluidtechnik im VDMA<br />
Gestaltung<br />
Mario Wüst, Sonja Daniel, Anette Fröder,<br />
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Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Anzeigen<br />
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16 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
DESIGNSPARK JETZT MEHR ALS 750 000 MITGLIEDER STARK<br />
RS Components teilt mit, dass die Online-Engineering-Community<br />
DesignSpark auf mehr als<br />
750 000 Mitglieder angewachsen ist. Diese<br />
ging 2010 an den Start, um Entwicklern und<br />
Studierenden auf der ganzen Welt für ihre<br />
Projektarbeit kostenlose Tools, Ressourcen und<br />
Fachinformationen zur Verfügung zu stellen.<br />
„In der Community herrscht ein großartiges<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl. Es ist herrlich<br />
zu sehen, wie Ingenieure und Techniker sich<br />
gegenseitig unterstützen“, sagt Mike Bray, Vice<br />
President of DesignSpark. Seit Einführung hat<br />
RS Components Funktionalität und Umfang der verfügbaren Ressourcen des DesignSpark-Ecosystems<br />
stetig verbessert. Ein Beitritt ist über www.designspark.com möglich.<br />
www.rs-online.com<br />
Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />
INGENIEURE IN ELEKTROTECHNIK WEITERBILDEN<br />
Aufgrund der steigenden Nachfrage nach elektrifizierten Antriebssystemen bildet<br />
Rolls-Royce Power Systems rund 100 seiner Ingenieure zu Elektroingenieuren weiter.<br />
Das Unternehmen, das sich zum Partner für integrierte Lösungen weiterentwickelt,<br />
bietet Produkte für die Energie- und Mobilitätswende an. Kooperationspartner für die<br />
Weiterbildung ist die Hector School of Engineering and Management des Karlsruher<br />
Instituts für Technologie. „In einer von Fachkräftemangel geprägten Zeit ist die<br />
Weiterbildung von Mitarbeitern ein guter Schritt im Rahmen der Neuausrichtung des<br />
Unternehmens“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Thomas Bittelmeyer. Die Basisqualifizierung<br />
der ersten 25 Ingenieure hat vor kurzem begonnen und wird zwei Module zu<br />
Systementwicklung, Energiekomponenten und Automation umfassen. In zweiter<br />
Stufe erhalten teilnehmende Ingenieure eine Aufbauqualifizierung in einem elektrotechnischen<br />
Fachgebiet und in dritter Stufe einen akademischen Abschluss.<br />
www.rrpowersystems.com<br />
NEUER CEO BEI NSK EUROPE<br />
Der Aufsichtsrat der NSK Ltd. hat Dr. Ulrich Nass mit Wirkung<br />
zum 1. Oktober <strong>2019</strong> zum Chief Executive Officer der NSK<br />
Europe Ltd. sowie zum Vice President der NSK Ltd. ernannt. Seit<br />
der Übernahme der Position des Chief Operating Officers im<br />
Februar <strong>2019</strong> treibt Dr. Nass die Transformation von NSK<br />
Europe für die Anforderungen der Zukunft voran. Sein Vorgänger,<br />
Masatada Fumoto, gratulierte Dr. Nass im Namen des<br />
gesamten Aufsichtsrates. Masatada Fumoto ist seit 1984 in<br />
verschiedenen Aufgaben bei NSK tätig, seit April 2018 als Chief<br />
Executive Officer der NSK Europe Ltd. Er setzt seine Tätigkeit<br />
als Executive Vice President der NSK Ltd. sowie als Head of<br />
Automotive Steering & Actuator Divi sion HQ fort.<br />
www.nskeurope.de<br />
Wir laden Sie ein: Hannover Industrie • 21.-25.04.2008 • Halle/Stand 13 D90<br />
O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 17
MESSEVORBERICHT<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
30. JUBILÄUM DER SPS<br />
Die Aussichten und Buchungszahlen für die Messe sind erneut positiv und<br />
bestätigen die Bedeutung der Fachmesse. Rund 1 650 Anbieter von<br />
Automatisierungstechnik werden vom 26. bis 28. November <strong>2019</strong> als Aussteller in<br />
Nürnberg erwartet. Aktuelle Produkte und Lösungen der industriellen Automation<br />
aber auch richtungsweisende Technologien der Zukunft stehen im Fokus.<br />
18 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
MESSEVORBERICHT<br />
Besucher der Messe profitieren von dem umfassenden<br />
Angebot der nationalen und internationalen Automatisierungs-<br />
und Digitalisierungsanbieter und können sich<br />
dennoch innerhalb eines Tages einen kompletten<br />
Marktüberblick verschaffen. So verzeichnet der Messeveranstalter<br />
Mesago 71 % Tagesbesucher auf der Automatisierungsmesse. 7 % der<br />
Besucher nehmen für ihre Technologie-Recherche alle drei Messetage<br />
in Anspruch. Der Anteil internationaler Besucher lag im<br />
vergangenen Jahr bei 27,6 % (18154 Besucher). Rund 47500 Besucher<br />
der Vorjahresveranstaltung stammten aus Deutschland.<br />
DIGITALER WANDEL IM MITTELPUNKT<br />
Die Digitalisierung hat einen enormen Einfluss auf die Automatisierungsbranche.<br />
Zahlreiche Aussteller zeigen daher vor Ort ihre<br />
Lösungsansätze, aber auch diverse Produkte und Applikationsbeispiele<br />
zur Digitalen Transformation. Auch IT-Anbieter sind<br />
vermehrt auf der SPS vertreten. Der Charme hierbei ist: IT-<br />
Themen werden sehr stark und fokussiert im Verbund mit den<br />
Automatisierern dargeboten. Präsentationen der Themen wie Big<br />
Data, Cloud-Technologie, 5G und Künstliche Intelligenz erfolgen<br />
oft praxisbezogen in Gemeinschaftsaktionen und -demos<br />
zusammen mit Automatisierungsanbietern. Themenbezogene<br />
Sonderschauflächen und Vorträge auf den Messeforen tun ihr<br />
Übriges zur Darstellung der digitalen Transformation in der<br />
fertigenden Industrie.<br />
Im Rahmen von Guided Tours wird auch in diesem Jahr<br />
Be suchern aus dem In- und Ausland die Gelegenheit gegeben, in<br />
geführten Touren innovative Aussteller zu einzelnen Themen zu<br />
besuchen. So können sich die Teilnehmer einen kompakten<br />
Überblick zu den Themen Machine Learning und KI, Produkt- und<br />
Maschinensimulation, Industrial Security in der Fertigung, Cloud<br />
Ecosysteme und Predictive Maintenance verschaffen. Der Fokus<br />
der Touren liegt dabei auf echten Use Cases.<br />
Der im vergangenen Jahr erstmalig durchgeführte Automation<br />
Hackathon fand großen Anklang. Hier werden im Wettbewerbs-<br />
Charakter nützliche und kreative Softwarelösungen für die<br />
Automatisierungsbranche programmiert. Aufgrund der intensiven<br />
Planungsvorbereitung wird der nächste Automation Hackathon in<br />
2020 stattfinden.<br />
GEMEINSCHAFTSSTÄNDE UND FOREN<br />
RUNDEN DAS MESSEANGEBOT AB<br />
Umfassende Einblicke in spezifische Themen und die Möglichkeit<br />
sich von Anbietern zu individuellen Anforderungen beraten zu<br />
lassen, erhalten Besucher auf den Gemeinschaftsständen „Automation<br />
meets IT” in Halle 6 und „AMA Zentrum für Sensorik, Messund<br />
Prüftechnik“ in Halle 4A.<br />
Die Foren der Verbände VDMA in Halle 5 und ZVEI in Halle 6<br />
sowie die Messeforen in Halle 3 und 10.1 bieten fachspezifische<br />
Vorträge sowie Podiumsdiskussionen an. Besucher können sich<br />
hier zu branchenaktuellen Themen informieren und mit Experten<br />
im persönlichen Dialog austauschen.<br />
AUS SPS IPC DRIVES WURDE SPS<br />
Seit Beginn <strong>2019</strong> trägt die SPS IPC Drives einen neuen Namen:<br />
SPS – Smart Production Solutions. Der Name der etablierten Fachmesse<br />
hat sich geändert, das bewährte Konzept und die inhaltliche<br />
Ausrichtung bleiben bestehen und werden fortgeführt. Der Veranstalter<br />
Mesago Messe Frankfurt GmbH trägt hiermit der digitalen<br />
Transformation der Industrie Rechnung und verspricht weiterhin<br />
Relevanz, Kompetenz und einen Austausch auf Augenhöhe.<br />
Bilder: Mesago Messe Frankfurt, Mathias Kutt<br />
www.mesago.de<br />
Positionssensoren für Hydraulikzylinder - Kolbenbohren ade!<br />
SPS <strong>2019</strong> - Halle: 4A, Stand: 300<br />
SGH-Serie bis 5 m Messlänge - einfach revolutionär!<br />
absolute Erfassung des Zylinderhubs<br />
kein Bohren des Kolbens notwendig<br />
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hohe Schock- und Vibrationsfestigkeit, IP69K<br />
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IFK<br />
EIN EVENT, AUF DEM<br />
GEMEINSAM ZUKUNFT GESTALTET WIRD<br />
Prof. Jürgen Weber,<br />
Ausrichter des 12. IFK<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Das 12. Internationale Fluidtechnische<br />
Kolloquium (IFK) findet vom 9. bis 11. März 2020<br />
in Dresden statt. Das Tagungsmotto „Fluid Power<br />
– Future Technology“ stellt die Zukunftsfähigkeit<br />
der Fluidtechnik ins Zentrum. Professor Jürgen<br />
Weber, Ausrichter des 12. IFK, gibt in diesem<br />
Interview einen Ausblick auf die Veranstaltung<br />
und erläutert, warum Hydraulik und Pneumatik<br />
noch lange nicht zum alten Eisen gehören.<br />
Herr Professor Weber, wir schauen auf über 20 Jahre IFK zurück.<br />
Was zeichnet das 12. IFK nach zwei Jahrzehnten aus? Welche<br />
Neuerungen können wir erwarten?<br />
Ich denke, dass wir mit Stolz sagen dürfen, zusammen mit<br />
unseren Kollegen aus Aachen sowie dem Fachverband Fluidtechnik<br />
im VDMA ein Forum etabliert zu haben, welches in der Welt<br />
sicherlich einen der bedeutendsten Branchentreffs auf dem<br />
Gebiet der hydraulischen und pneumatischen Antriebs-, Steuerungs-<br />
und Regelungstechnik darstellt. Hinsichtlich der organisa-<br />
torischen Strukturierung des Kolloquiums können wir auf<br />
Bewährtes zurückgreifen. Aufgrund der positiven Resonanz der<br />
Jubiläumsausgabe im Jahr 2016 haben wir uns entschieden die<br />
Tagung wieder an allen drei Tagen im Internationalen Congress<br />
Center in der Dresdner Innenstadt, direkt an der Elbe, abzuhalten.<br />
Ebenso wird, vergleichbar zum 10. IFK, ein optionaler Peer-<br />
Review für die Beiträge angeboten, um die wissenschaftliche<br />
Signifikanz und Attraktivität unserer Veranstaltung auch für internationale<br />
Forschende zu gewährleisten. Neu sind hochinteressante<br />
Sessions, die eng mit unserem Tagungsmotto „Fluid Power –<br />
Future Technology!“ verknüpft sind – und aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach der Ort der Abschlussfeierlichkeiten, soviel möchte ich<br />
jetzt schon ankündigen.<br />
Sie nannten gerade das Tagungsmotto „Future Technology“. Wie<br />
ist dieser Titel gemeint und was wollen Sie damit bezwecken?<br />
Mit der Digitalisierung erleben wir momentan einen technologischen<br />
Wandel, der zunehmend an Fahrt gewinnt und nahezu alle<br />
Bereiche unseres Lebens erfasst. Betrachten wir beispielsweise<br />
das verarbeitende Gewerbe, so sprechen viele von Industrie 4.0<br />
als der vierten industriellen Revolution. Im Mittelpunkt steht hier<br />
die Vision der „Factory of the Future“, in der die Digitalisierung<br />
vollständig umgesetzt sein wird und neue Verfahren der flexiblen<br />
und optimierten Produktion zur Anwendung kommen. Oder nehmen<br />
wir als anderes Beispiel das Baugewerbe: hier wird anstelle<br />
20 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
IFK<br />
der Fabrik der Zukunft die Baustelle der Zukunft entstehen – mit<br />
vergleichbaren digitalen Services, Prozessen und Abläufen, aber<br />
anderen Randbedingungen. Sowohl Fabrik als auch Baustelle der<br />
Zukunft erfordern natürlich auch Antriebe der Zukunft, die die<br />
durchdigitalisierten Prozesse ermöglichen und sich nahtlos in die<br />
digitalisierten Maschinen integrieren lassen. Diese Antriebe der<br />
Zukunft müssen entwickelt werden – und das gilt auch für die<br />
Fluidtechnik! Die Weichen müssen rechtzeitig gestellt werden,<br />
wobei ich bereits große Fortschritte in der Fluidtechnikbranche<br />
sehe, ihre Antriebstechnik fit für die Zukunft zu machen. Gelingt<br />
es uns, die Digitalisierung konsequent umzusetzen, so bin ich<br />
überzeugt, dass zusammen mit ihren inhärenten technologischen<br />
Alleinstellungsmerkmalen die Fluidtechnik eine unverzichtbare,<br />
innovative Antriebstechnologie der Zukunft darstellt. Und das<br />
bringen wir mit unserem Motto „Fluid Power – Future Technology!“<br />
zum Ausdruck.<br />
Die von Ihnen genannten Begriffe wie Industrie 4.0 oder Digitalisierung<br />
sind kein Novum mehr in der Fachwelt. Was bedeuten sie<br />
Ihrer Meinung nach konkret für die Hydraulikbranche und wie<br />
spiegelt sich das im Programm des IFK wieder?<br />
In der Antriebstechnik und dem produzierenden Gewerbe im<br />
Allgemeinen sind Fragenstellungen zur Konnektivität zwischen<br />
physischen und virtuellen Komponenten, Plug & Produce oder<br />
auch Predictive Maintenance zu beantworten. Gerade auf letzterem<br />
Gebiet sehe ich nicht nur in der Fluidtechnik noch erheblichen<br />
Handlungsbedarf. Dass das BMBF insgesamt über 470 Millionen<br />
Euro Fördervolumen für den Bereich Industrie 4.0 zur<br />
Verfügung stellt, macht dies sehr greifbar.<br />
Dabei hat für die Fluidtechnik öffentliche Forschung und<br />
Gemeinschaftsforschung einen hohen Stellenwert, da in der<br />
Branche viele kleinere Unternehmen verankert sind, die am<br />
Wandel beteiligt sein müssen. Hier sind die Forschungseinrichtungen<br />
in der Pflicht.<br />
Konkret möchte ich für meine Professur das Verbundvorhaben<br />
„Bauen 4.0“ nennen, welches vom BMBF im Rahmen der Maßnahmen<br />
für „Industrie 4.0 – Kollaborationen in dynamischen<br />
Wertschöpfungsnetzwerken (InKoWe)“ gefördert wird. Es hat zum<br />
Ziel, die Wertschöpfungskette auf der Baustelle zu optimieren,<br />
indem eine vollumfängliche Vernetzung und Automatisierung des<br />
Baustellenumfeldes hergestellt wird. Bauvorhaben im Allgemeinen<br />
und Tiefbau im Speziellen stellen dafür sehr herausfordernde<br />
Randbedingungen. Die Professur für Fluid-Mechatronische<br />
Systemtechnik beteiligt sich hier zum einen mit der Entwicklung<br />
eines Demonstrators zur Automatisierung und Vernetzung mobiler<br />
Arbeitsmaschinen anhand eines aktuellen Mobilbaggers und<br />
zum anderen mit vielen Aspekten der Systemintegration im<br />
Kontext der Digitalisierung. Im Rahmen des IFK werde ich dazu<br />
einen Übersichtsvortrag halten.<br />
Neben diesem konkreten Beispiel haben wir Fachvorträge in<br />
den Sessions „Digital Systems“, „Predictive Maintenance“ und<br />
O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 21
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
IFK<br />
„Actuators & Sensors“, die im Umfeld von Industrie 4.0 wertvolle<br />
Beiträge leisten.<br />
Können verschiedene Branchen im Hinblick auf die Technologie<br />
der Zukunft voneinander lernen? In welcher Form wird dies beim<br />
12. IFK thematisiert?<br />
Nun, die Fluidtechnik vereint seit jeher eine Vielzahl technischer<br />
Disziplinen, sowohl in der Entwicklung als auch im Einsatz fluidtechnischer<br />
Komponenten und Systeme. Heutzutage sind sowohl<br />
der klassische Maschinenbau als auch Elektrotechnik, Softwareund<br />
Steuerungstechnik gefragt: Aus reinen Hydraulikern wurden<br />
Fluid-Mechatroniker. Dies spiegelt sich auch in der thematischen<br />
Ausrichtung des IFK wieder, welches in den letzten Jahren zunehmend<br />
Themen der Steuerungstechnik, Software und Sicherheit,<br />
Sensor- und Aktortechnik integriert. Auch zum kommenden IFK<br />
haben wir neben den klassischen Themen zu hydraulischen Grundlagen,<br />
zur Komponentenentwicklung und zur Stationär- und Mobilhydraulik<br />
sowie den bereits genannten Digitalisierungsaspekten<br />
weitere Themenfelder, wie „Intelligent Control“, „Novel system<br />
architectures“ und „Safety & Reliabilty“ im Tagungsprogramm. Um<br />
weitere Impulse zu generieren, soll es eine Keynote-Speech zum<br />
Thema Digitalisierung geben, jedoch nicht aus Sicht von Hersteller<br />
oder Anwender, soviel sei verraten.<br />
Mit anderen technischen Branchen teilen wir auch den Fachkräftemangel,<br />
der immer wieder thematisiert wird. Wie adressieren<br />
Sie diese Thematik?<br />
Ich selbst muss manchmal schmerzlich feststellen, dass die Fluidtechnik<br />
von außen zum Teil als „altbacken“ angesehen oder dargestellt<br />
wird, wenn Sie mir diese Ausdrucksweise erlauben. Ich<br />
vermute schon, dass dadurch die Perspektive auf eine berufliche<br />
Zukunft in unserer Branche zunächst keine sehr hohe Strahlkraft<br />
ausübt. Dem stellen wir uns allein schon dadurch entgegen, dass<br />
wir, wie bereits angesprochen, natürlich proaktiv an zukunftsgerichteten<br />
Themen arbeiten, mit denen sich auch die restliche<br />
Antriebstechnik und gesamte Industrie derzeit befasst. Da hat<br />
sich ein riesiges, neues Spielfeld aufgetan, das wir auf dem IFK in<br />
den Fokus rücken und auch an die junge Zielgruppe herantragen<br />
werden.<br />
Um dies zu unterstützen, fördert der VDMA Studierende deutscher<br />
Hochschulen und Universitäten im Rahmen eines Stipendiums<br />
zur Teilnahme am IFK. Bewerbung und Vergabe werden in<br />
direkter Zusammenarbeit mit den Lehreinrichtungen abgewickelt.<br />
Können Sie uns schon nähere Einblicke zum Ablauf des IFK<br />
gewähren?<br />
Unsere dreitägige Konferenz umfasst ein Symposium und eine<br />
Tagung. Das Symposium steht am ersten Tag auf dem Programm<br />
und bietet Wissenschaftlern eine Austauschplattform für ihre<br />
vorwiegend grundlagenorientierten Forschungsergebnisse.<br />
Hierzu finden drei Vorträge parallel statt, um der Themenvielfalt<br />
im Bereich der Fluidtechnik gerecht zu werden. Am zweiten und<br />
dritten Konferenztag werden im zweizügigen Betrieb anwendungsorientierte<br />
Vorträge zu sehen sein. Keynote-Speech und<br />
Übersichtsvorträge sowie detaillierte, tiefgehende Fachvorträge<br />
sorgen für ein riesiges Themenspektrum!<br />
Parallel zur Tagung wird es am zweiten und dritten Tag eine Fachausstellung<br />
geben, mit der wir eine zusätzliche Plattform zum<br />
Wissensaustausch und zur Präsentation bereitstellen. Die Firmen<br />
sowie Forschungseinrichtungen der Branche werden hier ihre<br />
innovativen Produkte, Entwicklungs- und Forschungstrends<br />
vorstellen.<br />
Um nähere Einblicke in die Forschungsthemen an meiner Professur<br />
zu erhalten, bietet wir darüber hinaus auch dieses Mal wieder<br />
Führungen durch unser Versuchsfeld an. Meine Mitarbeiter werden<br />
interessierten Besuchern eine Vielzahl von Prüfständen live und in<br />
Aktion zeigen, von Grundlagenversuchen mit Strömungsvisualisierung<br />
bis zu anwendungsnahen Demonstratoren in der Mobil- und<br />
Stationärhydraulik. Es steht dazu ein regelmäßiger Bustransfer<br />
zwischen dem Tagungsort und dem Labor bereit.<br />
Natürlich gibt es auch nichtfachliche Programmpunkte, die die<br />
Konferenz abrunden. Die Fachausstellung wird bereits am Abend<br />
des ersten Tags mit einem ungezwungenen Get-Together bei Ge-<br />
01 Die Veranstaltung wird<br />
auch 2020 im Internationalen<br />
Congress Center in der<br />
Dresdner Innenstadt, direkt<br />
an der Elbe, stattfinden<br />
22 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
IFK<br />
tränken und Snacks eröffnet. Der zweite Tag schließt mit einem<br />
Festabend im Albertinum. Bei einem festlichen Abendessen und<br />
Kulturprogramm entstehen sicher an dem ein oder anderen Tisch<br />
interessante fachliche und private Gespräche. Den Abschluss der<br />
Konferenz bildet das Hallenfest am dritten und letzten Tag. Hierbei<br />
können Sie auch unsere neue Maschinenhalle kennenlernen,<br />
denn sie ist als neue Kulisse für den traditionellen Ausklang des<br />
IFK bei lockerer Atmosphäre geplant.<br />
Zu guter Letzt, Herr Professor Weber: Warum empfehlen Sie<br />
persönlich die Teilnahme am 12. IFK? Was ist der Nutzen für die<br />
Besucher?<br />
Ein offensichtlicher Faktor sind die kreativen Impulse, die sich aus<br />
Vorträgen zu innovativen Themen ergeben. Vielleicht aber noch<br />
wichtiger ist, dass es nur wenige Tage im Jahr gibt, an welchem<br />
sich so viele Entscheider, Forscher und Entwickler der Fluidtechnik-Branche<br />
an einem Ort treffen. Das IFK bietet die perfekte<br />
Gelegenheit, um miteinander in Kontakt zu treten und Ideen<br />
auszutauschen. Nicht zuletzt laden die Abende dazu ein, in lockerer<br />
Umgebung alte und neue Bekanntschaften zu pflegen, worauf<br />
ich mich persönlich sehr freue.<br />
Es werden Trends angestoßen und gemeinsam Zukunft gestaltet.<br />
Jeder, der an diesem Prozess teilhaben möchte, sollte sich nächsten<br />
März auf den Weg nach Dresden machen! Meine Mitarbeiter<br />
und ich freuen uns darauf, Sie zur 12. Auflage des IFK begrüßen<br />
zu dürfen. Wir sehen uns im Elbflorenz!<br />
https://ifk2020.com<br />
02 Eine begleitende Fachausstellung gibt den Besuchern die<br />
Gelegenheit, auch Hand an innovative Produkte zu legen<br />
YOUR PARTNER IN TURNKEY DRIVE SYSTEMS<br />
FOR HYDROMECHANICAL STRUCTURES<br />
Modern electro-hydraulic aggregates<br />
(HPU)<br />
Electrical control cabinet with local<br />
control systems<br />
On-site installation and commissioning<br />
Dependability comes to mind, along with “best in class” technology and turnkey design/installation services serves as the<br />
cornerstone behind some of the world’s biggest hydromechanical engineering projects. As a complete system provider for<br />
many different hydromechanical configurations for hydroelectric power plants, navigable waterways and canal sluice gates,<br />
Montanhydraulik offers one-stop solutions. This comprises engineering, production and delivery of hydraulic cylinders,<br />
aggregates, software, control systems, installation and commissioning.<br />
Montanhydraulik<br />
Indien<br />
Reparatur & Service
PUMPEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
DIE DNA DER INNOVATION –<br />
50 JAHRE VOITH<br />
INNENZAHNRADPUMPEN<br />
24 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
PUMPEN<br />
Voith feiert Jubiläum! Vor 50 Jahren lieferte der<br />
Technologiekonzern aus Heidenheim seine erste<br />
Innenzahnradpumpe aus und legte damit den<br />
Grundstein für eine noch heute andauernde<br />
Erfolgsgeschichte. Diese ist von zahlreichen<br />
Innovationen geprägt, die in jüngerer<br />
Vergangenheit in der Entwicklung<br />
drehzahlvariabler Servopumpen und autarker<br />
Servoantriebe gipfelte.<br />
Im Jahr 1969 fasste Voith, damals bereits technologieführend in<br />
der Herstellung von Maschinen für die Papierindustrie sowie der<br />
technischen Ausrüstung von Wasserkraftwerken sowie der<br />
Produktion von Antriebs- und Bremssystemen, den Entschluss,<br />
seine technische Expertise auf den Hydraulikbereich auszuweiten.<br />
Voith bündelte folglich seine Kompetenz mit der eines namhaften<br />
Vorreiters auf dem Gebiet der Innenzahnradpumpe. Das Ergebnis<br />
war die Hochdruckinnenzahnradpumpe IPH.<br />
GRUNDPRINZIP ÜBER JAHRE PERFEKTIONIERT<br />
Bei diesem Pumpentyp läuft das treibende Zahnrad exzentrisch<br />
in der Innenverzahnung eines Zahnringes. Durch die Drehung<br />
der Zahnräder in der Pumpe wird die Druckflüssigkeit in das<br />
Gehäuse und damit in den Raum zwischen Ritzel und Hohlrad<br />
gesaugt. Die optimierten Querschnitte auf Saug- und Druckseite<br />
erlauben den Betrieb über einen weiten Drehzahlbereich hinweg.<br />
Energieeffiziente und hochdynamische Anwendungen umfassen<br />
meist den Einsatz intelligenter hydraulischer Steuerungen mit<br />
Mehrdruckkreisen und Speicherladungsschaltungen. Die IPH<br />
konnte den daraus resultierenden häufigen Lastwechseln standhalten,<br />
die oft eine Herausforderung für Pumpen darstellten.<br />
„Unsere leistungsstarken Innenzahnradpumpen waren ihrer Zeit<br />
technisch weit voraus“, sagt Bernd Schreiber, Key Manager<br />
Pumpen bei Voith. „Das Grundprinzip haben wir bis heute so<br />
beibehalten können und über die Jahre perfektioniert.“ Schon<br />
damals überzeugten die Voith Innenzahnradpumpen durch ihre<br />
sehr geringe Druckpulsation, die zu einer erheblich verbesserten<br />
Regelbarkeit führte.<br />
POINTIERT<br />
1969 ENTWICKLUNG DER<br />
INNENZAHNRADPUMPE IPH<br />
BASIS FÜR ALLE WEITEREN<br />
INNENZAHNRAD-ENTWICKLUNGEN<br />
BEREIT FÜR I40 UND DIE HERAUSFOR-<br />
DERUNGEN VON MORGEN<br />
O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 25
PUMPEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
01 Blick in die Vergangenheit: Die erste Voith Innenzahnradpumpe<br />
im Einsatz in Spritzgussmaschinen<br />
DIE MARKTEINFÜHRUNG<br />
Überzeugt von ihrer Innovation wurde bald die globale Markteinführung<br />
in Angriff genommen. Das Vertriebsnetz des Weltkonzerns<br />
Voith und dessen Bekanntheitsgrad als Technologie- und<br />
Innovationsführer öffneten die Tore der auf Leistung bedachten<br />
Unternehmen für die Pumpe weltweit. Erstmals eingesetzt wurden<br />
die Hochdruckinnenzahnradpumpen in der kunststoffverarbeitenden<br />
Industrie. Der erste belieferte Kunde war auf der Suche<br />
nach Optimierungsmöglichkeiten für seine Spritzguss maschinen<br />
und setzte dafür auf Voith. Die hohe Qualität der Pumpen überzeugte<br />
– so sehr, dass Voith den Kunden auch ein halbes Jahrhundert<br />
später weiterhin beliefert. Die Kunden reichten vom Werkzeugmaschinenbau<br />
über den Maschinen- und Anlagenbau hin zu<br />
den Mobilitäts- und Energiesektoren. Infolge der gelungenen<br />
Markteinführung investierte Voith in seine Forschung und Entwicklung.<br />
Weitere leistungsfähige Mittel- und Niederdruckserien<br />
basierend auf dem IPH-Prinzip waren das Resultat.<br />
NEUE PUMPENGENERATION ALS<br />
DNA KÜNFTIGER INNOVATIONEN<br />
Mitte der 90er Jahre löste die IPV-Baureihe die IPH als Flaggschiff<br />
im Hochdruckportfolio von Voith ab. Die neue Pumpengeneration<br />
überzeugte durch einen noch effizienteren und geräuschärmeren<br />
Betrieb sowie ihre kompakten Dimensionen. Der genetische<br />
Fußabdruck der IPH ist bis heute nahezu jeder neuen<br />
Hydraulikinnovation des Heidenheimer Traditionsunternehmens<br />
gemein, denn die Konstruktion bildete die Basis für alle nachfolgenden<br />
Pumpenmodelle.<br />
Jenseits des Hochdrucksegments etablierte Voith die Niederdruckreihe<br />
IPN. Ausgestattet mit dem patentierten Superlip Prinzip<br />
bestachen die Pumpen durch ihre innovative Radialspaltkompensation<br />
zwischen Hohlrad und Ritzel sowie eine volumenoptimierte<br />
Evolventenverzahnung. Damit wurde die leistungsstarke Baureihe<br />
den wachsenden Anforderungen an einen geringen Raumbedarf,<br />
einen geräuscharmen Betrieb sowie eine niedrige<br />
Volumenstrompulsation bei gleichzeitig hohen Wirkungsgraden<br />
gerecht. Mit der Niederdruckreihe IPN komplettierte Voith sein<br />
Pumpenportfolio, das nun neben der IPV im Hochdrucksegment<br />
auch die Mittedruckserie IPC umfasste. Letztere zeichnete sich<br />
dank der hervorragenden Qualität der eingesetzten Komponenten<br />
02 Blick in die Moderne: Ein leistungsstarkes Servopumpenaggregat<br />
treibt eine 15 000 kN Presse an<br />
durch ihren sehr hohen volumetrischen Gesamtwirkungsgrad, ihre<br />
geringe Druckpulsation sowie einen ebenfalls kompakten und<br />
robusten Aufbau aus.<br />
SYNERGIE FÜHRT ZU KOMPETENZZUWACHS<br />
Mit dem umfassenden Portfolio gelang es Voith, sich im Hydrauliksegment<br />
branchenübergreifend erfolgreich zu positionieren. 2004<br />
folgte mit der Akquisition des Hydraulikspezialisten<br />
Hartmann + Lämmle ein weiterer Meilenstein. „Diese Partnerschaft<br />
war eine regelrechte Liebesheirat. Gemeinsam konnten wir wichtige<br />
Ressourcen bündeln und Synergieeffekte schaffen, von denen wir<br />
und vor allem unsere Kunden noch heute immens profitieren“, sagt<br />
Voith Vertriebsleiter Gerhard Maurer.<br />
Am Hartmann + Lämmle Stammsitz Rutesheim verbanden die<br />
beiden Unternehmen Systemtechnik gezielt mit langjähriger<br />
Hydraulikexpertise. Anwendungsspezifische Entwicklungen wie<br />
die Hybrid-Motor-Pumpenkombination EPAI waren das Ergebnis.<br />
Die Pumpe ist mit dem Motor in einem gemeinsamen Gehäuse<br />
installiert, sodass die Antriebseinheit nur noch die Hälfte des<br />
Volumens herkömmlicher Systeme benötigt und so wertvolle<br />
Installa-tionsfläche spart.<br />
Durch den Kompetenzerwerb, der mit der Akquisition von<br />
Hartmann + Lämmle einherging, gelang Voith 2005 ein weiterer<br />
Durchbruch. Zwar forschte das Unternehmen seit Mitte der 90er Jahre<br />
intensiv an der Technologie für Servoantriebe und stattete bereits<br />
hohe Stückzahlen mit der Technologie aus, allerdings war diese den<br />
Marktbedürfnissen 1995 noch voraus: „Ungeachtet des beachtlichen<br />
Einsparungspotenzials mussten Ressourcenschonung und Energieeinsparung<br />
dem niedrigen Energiepreis und dem noch nicht flächendeckend<br />
etablierten Umweltbewusstsein nachgeben“, erinnert<br />
sich Bernd Schreiber. Knapp zehn Jahre später war dieses Spannungsfeld<br />
jedoch weitestgehend aufgehoben und die Zeit reif für servogesteuerte<br />
Pumpen. Abermals basierend auf der markterprobten<br />
IPV, die aufgrund ihres hohen volumetrischen Wirkungsgrades die<br />
ideale Grundlage bildete, gelang es Voith mit der IPVP, den Energieverbrauch<br />
im Betrieb teilweise um mehr als 50 Prozent zu reduzieren<br />
DAS BESTE ZWEIER WELTEN<br />
Servopumpsysteme verbinden die größten Vorteile von Hydraulik<br />
und Servomechanik. Autarke Antriebe wie der CLDP bestehen im<br />
26 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
PUMPEN<br />
Kern aus einer Innenzahnradpumpe auf Basis der IPV, die gemeinsam<br />
mit einem passenden Synchronmotor einen direkt gekoppelten<br />
Hydraulikzylinder antreibt. Die Konstruktion verzichtet<br />
vollständig auf den Einsatz von Wege- und Drosselventilen. Auch<br />
ein Hydraulikaggregat und ein Öltank sind nicht nötig, da sämtliche<br />
Hydraulikkomponenten in den Servoantrieb integriert sind. Nach<br />
dem „Power on Demand“-Prinzip wandelt die Pumpe genau die<br />
Menge an elektrischer Energie in hydraulische Energie um, die<br />
aktuell im System gebraucht wird. Somit gewährleistet der Antrieb<br />
einen hocheffizienten, nachhaltigen und nahezu verschleißfreien<br />
Betrieb mit reduzierten Kühlleistungen.<br />
Der Antrieb ist für Kraft- und Positionsregelung geeignet. Entsprechend<br />
sind Drucksensoren oder ein Wegmesssystem integriert.<br />
Anwender profitieren zudem von der sofortigen Verfügbarkeit des<br />
überlastsicheren Antriebs, der nach dem Plug-and-Play-Prinzip<br />
einfach integrierbar ist.<br />
DIE ZUKUNFT DER HYDRAULIKPUMPE<br />
50 Jahre nach der ersten verkauften Einheit tragen die neuesten<br />
Pumpenmodelle aus dem Hause Voith auch dem Einsatz in vollvernetzten<br />
und digitalgestützten Anwendungen Rechnung. Sämtliche<br />
Betriebszustände des Gesamtsystems sowie der<br />
einzelnen Komponenten lassen sich in Echtzeit auslesen und<br />
diagnostizieren, wodurch die Antriebe sich ideal in das Industrielle<br />
Internet of Things (IIoT) integrieren und kontinuierlich optimieren<br />
lassen.<br />
Um hochmoderne Hydraulikkomponenten herstellen zu können,<br />
muss auch die Produktion den höchsten Standards genügen. Zum<br />
50-jährigen Jubiläum hat Voith deshalb seine Pumpenproduktion<br />
restrukturiert und optimiert, neue Montagelinien implementiert<br />
und die Qualitätssicherung durch noch intensivere vollautomatische<br />
Prüfungen maximiert. Die Lückenlose Dokumentation sämtlicher<br />
Pumpenparameter bildet die Basis für den datengetriebenen<br />
Einsatz im IIoT.<br />
Neueste Entwicklungen wie die IPS sind das Resultat: Die Hochdruckinnenzahnradpumpe<br />
für drehzahlvariable Antriebe ist mit<br />
fortschrittlicher Servotechnik ausgestattet und bietet neben ihrem<br />
sehr guten Pulsationsverhalten eine beispiellose Regelbarkeit und<br />
Druckhaltefunktion. Die mehrstromfähige Pumpe ist Industrie<br />
4.0-ready und somit bestens gewappnet für die Zukunft. „Wir werden<br />
die Forschung und Entwicklung unserer Hydrauliklösungen<br />
weiter vorantreiben, um auch in Zukunft den hohen Erwartungen<br />
und veränderten Ansprüchen unserer Kundenbranchen gerecht zu<br />
werden“, resümiert Managing Director Jürgen Maier. Und so scheint<br />
eines sicher: Anwender können sich auch in den nächsten 50 Jahren<br />
auf innovative System- und Hydrauliklösungen von Voith<br />
verlassen.<br />
www.voith.com<br />
03 Maximale Qualitätssicherung für veränderte Ansprüche: Automatisierte Prüfstände<br />
gewährleisten einen sicheren Betrieb und eine lange Lebensdauer<br />
O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 27
HYDRAULISCHE VERRIEGELUNG<br />
AUF KNOPFDRUCK<br />
RAMPE HEBEN UND SICHERN<br />
Neumeister Hydraulik hat einen neuen, innovativen Rampenhebezylinder<br />
mit integrierter automatischer Verriegelung im<br />
Portfolio. Wird die Auffahrrampe in ihre Endposition gehoben,<br />
verriegelt der Rampenhebezylinder automatisch und verhindert<br />
so ein ungewolltes Absinken der Auffahrrampe.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Ausgetüftelt haben die Hydraulikspezialisten<br />
aus Neuenstadt am<br />
Kocher das System in Zusammenarbeit<br />
mit Anwendern. So<br />
wurden alle Aspekte in die Entwicklung<br />
mit einbezogen, die im rauen Baustellenverkehr<br />
beachtet werden müssen. So befindet<br />
sich zum Beispiel die Verriegelung<br />
des Hydraulikzylinders bei abgelegter<br />
Rampe in einem Freilaufmodus. Dies verhindert<br />
eine mechanische Überlastung<br />
des Zylinders, falls die Rampe beim Befahren<br />
ins Erdreich gedrückt wird.<br />
Für den Anwender birgt die Funktionsweise<br />
des neuen Rampenhebezylinders<br />
gleich mehrere Vorteile: Die Sicherung der<br />
Rampen geht schneller vonstatten, das<br />
Gewicht der zusätzlichen, mechanischen<br />
Sicherungseinrichtung entfällt und die<br />
Nutzlast erhöht sich dadurch.<br />
FUNKTIONSPRINZIP<br />
Der Rampenhebezylinder ist ein doppeltwirkender<br />
Hydraulikzylinder mit hydraulisch/mechanischer<br />
Verriegelung, eine<br />
Kombination aus Senkbremsventil und einer<br />
innenliegenden mechanischen Verriegelung<br />
auf kolbenseitige Druckbelastung.<br />
Das Senkbremsventil fixiert den<br />
Technische Daten<br />
DZ63N45-585QBGEhv300<br />
max. Betriebsdruck 250 bar 250 bar<br />
Druckkraft 66,3 kN 159 kN<br />
Zugkraft 32,0 kN 88 kN<br />
Umsetzungsverhältnis 2,04 1,8<br />
Gesamthub 585 mm 585 mm<br />
Ölaufnahme 1,82 dm³ 3,7 dm³<br />
Zylinder in jeder Stellung, die mechanische<br />
Verriegelung rastet zusätzlich alle<br />
5,6 mm ein. Die hydraulische Verriegelung<br />
wirkt über den gesamten Hub und<br />
bietet daher einen wirksamen Schutz gegen<br />
Schlauch- und Ventilbruch. Durch die<br />
integrierte Überdruckabsicherung, eingestellt<br />
auf 315 bar, wird der verriegelte Zylinder<br />
aktiv gegen Überdruck geschützt,<br />
z. B. beim Überfahren der einfedernden<br />
Hinterachse bei dem der Zylinder dadurch<br />
etwas herausgezogen wird. Die mechanische<br />
Verriegelung ist im Bereich von<br />
0 bis 200 mm Hub (Freilauf) nicht aktiv,<br />
verhindert daher wirksam eine mechanische<br />
Zerstörung des Zylinders während<br />
des Belade- und Entladevorgangs.<br />
Der Hydraulikzylinder entspricht den<br />
Anforderungen der Unfallverhütungsvorschrift<br />
für Fahrzeuge nach BGV D29, bisher<br />
VBG 12. Den Verriegelungszylinder<br />
für Auffahrrampen gibt es standardmäßig<br />
in zwei Durchmesserreihen – mit Kolbendurchmesser<br />
63 mm und 90 mm. Als<br />
Verriegelungszylinder ohne Freilauf für<br />
weitere Anwendungen produzieren die<br />
Spezialisten aus Neuenstadt auch noch<br />
den Durchmesser 110 mm.<br />
www.neumeisterhydraulik.de<br />
DZ90N60-585QBGEhv300<br />
Einsatztemperatur -25 °C bis +80 °C -25 °C bis +80 °C<br />
Anschlüsse „A“ M14x1,5 / „B“ M14x1,5 „A“ M14x1,5 / „B“ M14x1,5<br />
Entlüftung „E“ M8 (DIN 915) „E“ M8 (DIN 915)<br />
Schmiernippel S1/S2 AM8x1 (DIN71412) S1/S2 AM8x1 (DIN71412)<br />
POINTIERT<br />
RAMPENHEBEZYLINDER INTEGRIERT<br />
AUTOMATISCHE VERRIEGELUNG<br />
RAMPENSICHERUNG GEHT<br />
SCHNELLER VONSTATTEN<br />
HÖHERE NUTZLAST MÖGLICH<br />
HYDRAULISCHE VERRIEGELUNG<br />
WIRKT ÜBER GESAMTEN HUB<br />
28 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
fernsteuergeraete.de<br />
HITZEBESTÄNDIGER POSITIONSSENSOR MIT E1-ZULASSUNG<br />
Der SGH10 Positionssensor von Siko,<br />
der sich in Hydraulikzylindern mit<br />
Hublängen bis 1 m einbauen lässt, ist<br />
vom Kraftfahrtbundesamt nach<br />
UN ECE R10 zertifiziert worden. Der<br />
Sensor kann somit in Straßenfahrzeugen<br />
eingesetzt werden, ohne dass die<br />
Betriebserlaubnis des kompletten<br />
Fahrzeugs tangiert wird. Eingehaltene<br />
EMV-Anforderungen sowie der Load<br />
Dump <strong>Test</strong>, bei dem bis zu 400 V<br />
Spannungsspitzen auf den Sensor<br />
einwirken, zeugen von der Robustheit<br />
des Sensors. Eine weitere Besonderheit ist, dass sich der auf der Pure.Mobile-Technologie<br />
basierende SGH10 auch bei Fluidtemperaturen bis 105 °C anwenden lässt.<br />
Hierfür ist eine optional wählbare Spezialabdichtung vorgesehen.<br />
www.siko-global.com<br />
HOLMDEHNUNG PER APP MESSEN UND ÜBERWACHEN<br />
Die Gefran-Tochter Sensormate<br />
hat ihr Holmdehnungsmesssystem<br />
QE1008-W mit der<br />
Inspectmate App für Android<br />
und einer neuen Windows-Software<br />
ausgestattet. Ergänzende<br />
Funktionen helfen beim<br />
Aufzeichnen und Speichern der<br />
Messdaten. So zeigt die<br />
Bedieneroberfläche parallel die<br />
biegekompensierte Dehnung<br />
aller vier Holme einer Spritzgießmaschine,<br />
den Durchschnittswert<br />
sowie die Abweichung<br />
eines Holmes an. Überschreitet die Abweichung einen einstellbaren Maximalwert,<br />
alarmiert die App den Anwender. Die Anzeige kann durch Umschalten die Kraft<br />
in Kilonewton oder Tonnen ausweisen. Ebenfalls neu ist die kabellose Empfängerbox<br />
mit Bluetooth-Schnittstelle, die Gefran auch als Upgrade anbietet.<br />
www.gefran.com<br />
NACH GEFÜHL<br />
FAHREN KANN<br />
JETZT JEDER<br />
MIT DEM NEUEN JOYSTICKGRIFF ST2025-LCD<br />
Nehmen Sie die Zukunft selbst in die Hand<br />
und passen Sie den ST2025-LCD individuell<br />
auf Ihre Anwendung an. Durch intelligente<br />
Sensorik kommuniziert der ST2025-LCD jetzt<br />
direkt mit Ihnen. Mit neuem LCD-Display und<br />
Vibrationsfunktion erhalten Sie wertvolle<br />
Informationen und Prozessrückmeldungen,<br />
auf die Sie mittels 6 Multifunktions-Tasten<br />
direkt reagieren können.<br />
ABSTANDSSENSOREN MIT ERWEITERTEN<br />
PARAMETEROPTIONEN<br />
Mit AlphaProx stellt Baumer neue<br />
induktive Abstandssensoren mit IO-Link<br />
vor. Neben mikrometergenauen Abstandswerten<br />
stehen damit zwei Schaltpunkte,<br />
Zählwerte, Schalt frequenz und Diagnosedaten<br />
zwecks Auswertung direkt zur<br />
Verfügung. Durch erweiterte Parameteroptionen<br />
mit IO-Link sollen sich die<br />
distanzmessenden Induktivsensoren<br />
zudem bestmöglich auf spezifische<br />
Applikationen einstellen lassen. IO-Link<br />
ermöglicht ferner den Sensortausch per Plug & Play, ohne dass eine erneute, manuelle<br />
Parametrierung erforderlich ist. AlphaProx-Sensoren mit IO-Link eignen sich<br />
insbesondere für Positionsmessungen von Greiferbacken, Losgrößenzählung,<br />
Regelung und Überwachung von Bandspannungen oder die Steuerung von Vibrationsförderern<br />
durch Frequenz- und Hubmessung. Die neuen Sensoren sind in<br />
zylindrischer Bauform in Größen von durchschnittlich 6,5 mm bis M30 erhältlich. Sie<br />
verfügen über eine skalierbare, lineare Kennlinie, erfassen Objekte und messen<br />
Distanzen über Messbereiche von bis zu 18 mm.<br />
www.baumer.com<br />
Halle 4A / Stand 201
VOM START-UP ZUM<br />
TRADITIONSUNTERNEHMEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Mit solidem Unternehmergeist schlossen sich<br />
1980 einstmals drei Kollegen zusammen, die als<br />
Basis nicht viel mehr als Ihr gemeinsames<br />
Können und Wissen hatten. Heutzutage spräche<br />
man wahrscheinlich von einem „Start-up“. Im<br />
kommenden Jahr kann das daraus<br />
hervorgegangene Unternehmen, die HEB<br />
Hydraulik-Elementebau GmbH ihr 40jähriges<br />
Bestehen feiern.<br />
Begonnen hat es 1980 in einer Hinterhofgarage in Freiburg, in<br />
der Hydraulikzylinder in runder Bauform entwickelt und<br />
gebaut wurden. Schnell kristallisierte sich damals heraus,<br />
dass die Stärke der HEB darin liegt, kundenspezifische<br />
Lösungen zu entwickeln. So erfolgte 1989 der Umzug in eigene neue<br />
Fertigungshallen und Büroräume im Industriegebiet Freiburg/Hochdorf.<br />
Zwischenzeitlich werden zu den unzähligen Varianten im<br />
Standardzylinderbereich mehr als 15 000 Sonderzylinder für<br />
Kunden auf der ganzen Welt von der Konstruktion verwaltet – und<br />
es werden stetig mehr.<br />
EINZELTEILBESCHAFFUNG BIS<br />
ZUM ERSTEN ZYLINDER<br />
Ein wichtiges Qualitätsmerkmal hierbei ist für die Kunden die<br />
Ersatzteilbeschaffung. Hier hat die HEB seit Beginn der Produktion<br />
sämtliche Auftragszeichnungen archiviert, was alle Zylinder eindeutig<br />
identifizierbar macht und eine Einzelteilbeschaffung und<br />
30 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
ZYLINDER<br />
POINTIERT<br />
NÄCHSTES JAHR 40 JAHRE HEB<br />
NACHHALTIGKEIT SPIELT EINE GROSSE ROLLE<br />
DIVERSIFIZIERTES PORTFOLIO MIT VIELEN<br />
SONDERZYLINDERN<br />
AKTUELLE NEUENTWICKLUNGEN<br />
Reparatur jeder Zeit ermöglicht. Dies schont nicht nur die Ressourcen<br />
der Umwelt, sondern auch den Geldbeutel der Kunden. Dass<br />
Nachhaltigkeit für HEB eine große Rolle spielt, beweist auch die<br />
Solaranlage auf den Fertigungshallen, die vor fünf Jahren installiert<br />
wurde, sowie unser CO2-neutraler Versand.<br />
HISTORIE DES PORTFOLIOS<br />
Die Geschichte der HEB begann mit Rundzylindern in verschiedenen<br />
Bauformen und Baugrößen. Später kamen die Blockzylinder<br />
hinzu, aufgrund ihrer quaderförmigen Bauform ideal für den Formen-<br />
und Werkzeugbau geeignet. Auch Zylinder nach den CETOP-,<br />
ISO- und DIN-Normen, Wegmesszylinder etc. bereicherten nach<br />
und nach das Produktportfolio.<br />
Viele Kundenwünsche, die anfangs als Sondervarianten gefertigt<br />
wurden, kamen mit der Zeit als Standardvariante ins Sortiment.<br />
Als Beispiel wären hier die Einschraubzylinder E200 und<br />
ZG160 zu nennen.<br />
Mit der Zeit wurde deutlich: einfach und doppelwirkende Zylinder<br />
reichen nicht mehr am Markt aus. Zum Schutz der Zylinder im<br />
Betrieb vor Überlastung beim Erreichen der Endlagen wurde früh<br />
mit der Entwicklung einer Endlagendämpfung begonnen. Bei den<br />
Rundzylindern konnte die Endlagendämpfung über eine vom<br />
Kunden nach seinen Bedürfnissen einstellbaren Variante ausgeführt<br />
werden, so dass eine lineare Verzögerung erreicht wird. Der<br />
Kunde gibt über die einstellbare Drossel lediglich die Steigung der<br />
Bremskurve (Gerade) ein. Zurzeit wird eine abgewandelte Variante<br />
für den BLZ400 entwickelt, der bisher mit einer festen Endlagendämpfung<br />
ausgestattet ist.<br />
Der Wunsch des Kunden, die Endlage der Zylinder elektronisch<br />
zu erfassen, führte mit den Jahren zu verschiedenen Varianten auf<br />
dem Markt. Im Moment sind viele Zylinder der HEB als Typen mit<br />
Endlagenabfrage über Näherungsinitiatoren erhältlich. Weitere<br />
Varianten bei der BLZ-Baureihe sind externe Abfragen über mechanische<br />
Schalter (BLZ RE 400), mittels Magnetfeldsensoren<br />
(BLZMS251) oder über integrierte Wegmesssysteme.<br />
Die Schaltbaugruppe des BLZNE400 kann auch unabhängig vom<br />
Zylinder verwendet werden, da diese nur die Bewegung (z. B. eines<br />
Schiebers) aufnimmt und die jeweiligen Endpunkte erkennt. Diese<br />
können in einem begrenzten Bereich eingestellt werden, so dass<br />
nicht der volle Hub gefahren werden muss, um die Endlage<br />
einzustellen. Diese Variante ist von einem Kunden aus Deutschland<br />
weltweit in allen Standorten vorgeschrieben. Für Aufsehen sorgt<br />
die neuste Entwicklung bei HEB. Der Verriegelungszylinder<br />
VBZNI250 ist der Blockzylinder mit der größten Kraftdichte bei den<br />
Verriegelungszylindern auf dem Markt.<br />
GEGENWART UND ZUKUNFT<br />
Während der Produktkatalog anfangs aus wenigen Seiten mit<br />
allen Informationen bestand, gibt es heute einen prall gefüllten<br />
Ordner, der auch umweltfreundlich als PDF online zur Verfügung<br />
steht. Dort hat der Kunde auch gleichzeitig die Möglichkeit sich<br />
seinen Zylinder zu spezifizieren und in seinem CAD-Format<br />
herunter zu laden. Unterstützt wird er hierbei durch unsere technischen<br />
Berater wahlweise online oder direkt vor Ort.<br />
Das Unternehmen wird heute in zweiter Generation geführt,<br />
verfügt über einen Stamm von insgesamt 70 zum Teil langjährigen<br />
Mitarbeitern und leitet den Übergang in die dritte Generation<br />
sorgfältig ein. Die Verantwortung gilt nicht nur den eigenen Mitarbeitern,<br />
sondern auch den treuen Kunden, die sich auch morgen<br />
noch auf die HEB verlassen können.<br />
www.heb-zyl.com<br />
O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 31
PNEUMATIKVENTILE<br />
„SICHERE ABSCHALTUNGEN“<br />
EINFACH NACHRÜSTEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Sicherheitsanforderungen an eine Anlage<br />
verändern sich oft im Laufe der Zeit. Dann kann<br />
das Umrüsten auf eine Profisafe-Lösung<br />
aufwendig, kostspielig und mit unerwünschten<br />
Stillstandszeiten verbunden sein. Das<br />
Unternehmen Bürkert Fluid Control Systems hat<br />
sich dieser Herausforderung gestellt und eine<br />
praxisgerechte Alternative im Portfolio:<br />
Pneumatikventile mit zusätzlicher<br />
Abschaltfunktion.<br />
In der Prozesstechnik sind automatisierte Anlagen für einen langjährigen<br />
Betrieb ausgelegt. Die Mindestanforderungen an die<br />
Sicherheitsstandards von Maschinen und Anlagen sind in der<br />
Maschinenrichtlinie 2006/42/EG geregelt, unterliegen aber ständigen<br />
Veränderungen. Das Ziel bleibt immer: Das Leben und die<br />
Gesundheit von Personen zu schützen, z. B. wenn Arbeiten an<br />
Rohrleitungen, Ventilen, Verbindungsstücken o. ä. durchgeführt<br />
werden. Um hier auf aktualisierte Sicherheitsstandards in bestehenden<br />
Anlagen problemlos nachrüsten zu können, entwickelt<br />
Bürkert immer neue, innovative Ventillösungen für ein auf Sicherheit<br />
gerichtetes Abschalten.<br />
KOMPAKT UND FLEXIBEL<br />
Die neuen Pneumatikventile vom Typ 6524 und Typ 6525 aus dem<br />
Hause Bürkert mit zusätzlicher Abschaltfunktion können auf jedem<br />
beliebigen Ventilplatz der Ventilinseln nachgerüstet und damit unabhängig<br />
von der regulären Schaltsignalsteuerung der Ventilinsel<br />
abgeschaltet werden. Dabei benötigt das Plus an Sicherheit keine<br />
größeren Schaltschränke.<br />
32 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
POINTIERT<br />
KEINE GROSSEN SCHALTSCHRÄNKE NÖTIG<br />
EINZEL- ODER BLOCKMONTAGE MÖGLICH<br />
FLIPPER-WIRKSYSTEM ERLAUBT KURZE<br />
SCHALTZEITEN<br />
BUCHTIPP<br />
ABSCHALTFUNKTION MIT ZWEITEM<br />
ANSCHLUSS REALISIERT<br />
24V<br />
Bus-Kommunikation<br />
IO-Station<br />
01 Bei den neuen Pneumatikventilen ist<br />
die Abschaltfunktion mit einem zweiten<br />
Anschluss realisiert, über den der Stromkreis<br />
der Magnetspule unterbrochen werden kann<br />
02 Die Integration der Pneumatikventile<br />
für sichere Abschaltung ist<br />
auf jedem Ventilplatz der Ventilinsel<br />
möglich − Durch die Abschaltfunktion<br />
lassen sich Prozesse bis zum<br />
Performance Level C gemäß Maschinenrichtlinie<br />
sicher abschalten<br />
optionaler Anschluss<br />
zur Unterbrechung<br />
des Spulenstromes<br />
Die Ventile bestehen aus einem Vorsteuer-<br />
Flipper-Magnetventil und einem Pneumatiksitzventil.<br />
Das Flipper-Wirksystem erlaubt das<br />
Schalten hoher Drücke bei geringer Leistungsaufnahme<br />
und mit kurzen Schaltzeiten. Die<br />
patentierte Abschaltfunktion ist über einen<br />
zweiten Anschluss realisiert. Die Ventile werden<br />
also weiterhin über den Bus angesteuert,<br />
bieten aber zusätzlich an der Vorderseite einen<br />
zweiten elektrischen Anschluss, über den der<br />
Stromkreis der Magnetspule unterbrochen<br />
werden kann. Bei Auslösen einer Sicherheitskette<br />
schalten die Öffnerkontakte eines<br />
Notausrelais die Spule des Pneumatikventils<br />
ab, unabhängig von der Ansteuerung des Ventils<br />
über die SPS.<br />
Die Ventile, mit denen sich Prozesse bis zum<br />
Performance Level C gemäß Maschinenrichtlinie<br />
sicher abschalten lassen, sind als 3/2-,<br />
5/2- und 2x 3/2-Wegeventil verfügbar. Anlagenbetreiber<br />
aus der Prozessindustrie können<br />
so mit einfachen Mitteln auf steigende Sicherheitsanforderungen<br />
reagieren. Darüber hinaus<br />
kann durch die Einbindung eines sogenannten<br />
Redundanzblockes das Performance Level D<br />
erreicht werden.<br />
www.buerkert.de<br />
Dieses Buch erleichtert durch<br />
eine möglichst anschauliche und<br />
anwendungsorientierte Darstellung<br />
der Zusammenhänge dem Leser<br />
den Zugang zu dem interessanten<br />
Fachgebiet der elektrohydraulischen<br />
Antriebe und Steuerungen, ohne<br />
allerdings auf die notwendigen<br />
physikalischen und mathematischen<br />
Grundlagen zu verzichten.<br />
Grundlagen elektrohydraulischer<br />
Antriebe<br />
und Steuerungen<br />
von Prof. Dr.-Ing. Siegfried Helduser<br />
380 Seiten, zahlreiche Abbildungen,<br />
broschiert, ISBN 978-3-7830-0387-1<br />
€ 32,- (zzgl. Versandkosten)<br />
Online-Shop<br />
unter<br />
www.engineering-news.net<br />
Bitte bestellen Sie bei:<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz<br />
Telefon: 06131/992-0<br />
Telefax: 06131/992-100<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de<br />
O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 33<br />
OUP_Buch_elektrohydraulische_Antriebe_60x265_2016_02.indd 02.10.2018 1 10:25:18
QUALITÄTSSICHERUNG<br />
NEUE MASSSTÄBE BEI DER<br />
QUALITÄTSPRÜFUNG GESETZT<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Beim Qualitätscheck sehr kleiner Bauteile ist<br />
Freudenberg Sealing Technologies ein großer<br />
Wurf gelungen: Und zwar mit einer neuen<br />
Anlage zur automatischen Sichtkontrolle. Das<br />
System kombiniert eine Technologie für die<br />
optische Prüfung mit Automatisierung und den<br />
Vorteilen der additiven Fertigung.<br />
Die neue Inspektionseinheit aus dem Hause Freudenberg<br />
ist gerade einmal so groß wie eine haushaltsübliche<br />
Mikrowelle. Sie prüft pro Sekunde vier Schlauchfedern mit<br />
einem Durchmesser von sechs bis zwölf Millimeter auf<br />
Fehler wie Knicke, Lücken, abweichende Durchmesser und mangelhaft<br />
geschlossene Enden. Die Maschine sortiert automatisch defekte<br />
Teile aus einer typischen Charge von 10 000 Federn aus und<br />
verpackt und etikettiert den Rest für den Versand.<br />
Eine einzelne Feder kostet nur wenige Cent. Dennoch hat die erste<br />
Inspektionseinheit im Freudenberg-Werk in Bristol, USA, bereits<br />
zur Kostensenkung beigetragen: Die Ausschussquote ging ebenso<br />
zurück wie Abweichungen beim Prüfprozess und die Produktionszeit.<br />
Für die Mitarbeiter haben sich die Arbeitsbedingungen merklich<br />
verbessert. Bevor die Inspektionseinheit installiert wurde,<br />
mussten die Werker tausende der winzigen Federn auf dem Leucht-<br />
34 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Die neue Inline-Federinspektionseinheit<br />
musste klein und kompakt<br />
sein, um unter die Produktionsmaschinen<br />
zu passen<br />
POINTIERT<br />
OPTISCHE PRÜFUNG, AUTOMATISIERUNG,<br />
ADDITIVE FERTIGUNG WERDEN KOMBINIERT<br />
INSPEKTIONSEINHEIT PRÜFT VIER<br />
SCHLAUCHFEDERN PRO SEKUNDE<br />
SYSTEM STOPPT FERTIGUNG BEI ZU<br />
HOHER FEHLERQUOTE<br />
tisch mithilfe einer Lupe visuell prüfen. Stellten sie dabei eine bestimmte<br />
Anzahl von fehlerhaften Teilen in einem Fertigungslos fest,<br />
musste die gesamte Charge verschrottet werden.<br />
FEHLERBEHEBUNG SO SCHNELL<br />
WIE IHRE ERKENNUNG<br />
Während die Inspektionseinheit Fehler identifiziert und analysiert,<br />
meldet die zugehörige Software diese Informationen direkt<br />
an die Fertigungsmaschine zurück. Werden zu viele Fehler erkannt,<br />
stoppt das Prüfsystem die Fertigung automatisch, sodass<br />
die Maschinenparameter korrigiert und mögliche weitere Probleme<br />
behoben werden können. „Die Behebung der Fehler läuft im<br />
Grunde genommen genauso schnell wie ihre Erkennung“, sagt<br />
Robert Scavuzzo, Vice President Global Advanced Manufacturing<br />
Technology bei Freudenberg Sealing Technologies. Auf diese<br />
Weise lässt sich die Herstellung defekter Federn von vornherein<br />
fast ausschließen. „Mit den Prüfungen wird man niemals die Qualität<br />
eines Bauteils steigern können“, so Scavuzzo weiter. „Stattdessen<br />
muss man Fehler von vornherein vermeiden. Unser neues<br />
System macht das möglich.”<br />
INTEGRIERTE DATENERFASSUNG<br />
Gleichzeitig mit den Inspektionseinheiten entwickelte Freudenberg<br />
ein Dashboard zur Erfassung der Daten. Der Bediener kann<br />
auf einem Bildschirm sehen, welche Maschinen korrekt funktionieren<br />
und wo Anpassungen notwendig sind. Herzstück ist das<br />
von Freudenberg Sealing Technologies selbstentwickelte flexible<br />
Bildverarbeitungssystem. Es untersucht ein Bauteil mit einer Reihe<br />
von Algorithmen in weniger als 50 Millisekunden auf Fehler.<br />
Die neue automatische Sichtkontrolle (ASK) prüft acht verschiedene<br />
Maß- und Oberflächenfehler. „Es waren jedoch noch weitere<br />
technologische Neuerungen erforderlich, um vom Konzept zum<br />
operativen Design zu gelangen“, erläutert Scott Sulhan, Senior Engineer<br />
mit Spezialgebiet Robotik und Maschinenbau bei Freudenberg<br />
Sealing Technologies.<br />
Bei der Prototyp-Entwicklung musste Sulhan eine umfangreiche<br />
Anforderungsliste aus der Fertigung abarbeiten. So sollte die Inspektionseinheit<br />
klein und kompakt sein, damit sie unter die Produktionsmaschinen<br />
passt. Außerdem musste sie netzwerkfähig<br />
sein, damit Bediener das System sowohl auf einem großen Bildschirm<br />
an der Anlage als auch auf ihrem Smartphone überwachen<br />
können. Ebenso sollte das elektronische Dashboard integriert werden,<br />
mit dem sich Statistiken und Daten anzeigen lassen. Nicht<br />
zuletzt war auch eine mechanische Ausschleusung erforderlich, die<br />
die Produkte schnell und reibungslos durch den Inspektionsprozess<br />
in separate Behälter steuert.<br />
ADDITIVE FERTIGUNG LÖST DAS PROBLEM<br />
Die von Sulhan entwickelte Ausschleusung besteht aus komplexen<br />
Führungen und extrem dünnen Teilen, um die winzigen Teile problemlos<br />
durch den Inspektionsprozess zu bewegen. Um perfekte<br />
Ergebnisse zu erzielen, griff der Ingenieur deshalb auf die additive<br />
Fertigung zurück. „Aufgrund ihrer geringen Größe und des komplexen<br />
Designs wäre es unglaublich schwer gewesen, die notwendigen<br />
Komponenten mit traditionellen Methoden herzustellen“, erläutert<br />
Sulhan. Daher bat er Kollegen, die bereits Erfahrungen mit additiven<br />
Herstellungsverfahren haben, ihn bei der Entwicklung der notwendigen<br />
Teile zu unterstützen. Gemeinsam stellte das Team mehrere<br />
komplexe Komponenten additiv her und sparte auf diese Weise<br />
viel Zeit und Geld. Weitere Bauteilanpassungen waren schnell entwickelt<br />
und umgesetzt, sobald potenzielle Schwächen in der<br />
Mechanik erkannt wurden.<br />
Die neuen Federinspektionseinheiten produziert der Werkzeugbau<br />
von Freudenberg am Standort Northfield, USA. Da die<br />
Entwicklung dieser kleinen Inline-Federinspektionseinheit so erfolgreich<br />
war, sollen nun größere Prüfeinheiten für den Einsatz in<br />
anderen Fertigungsbereichen folgen. Hierzu will Freudenberg<br />
ebenfalls das flexible Bildverarbeitungssystem und additiv gefertigte<br />
Komponenten nutzen.<br />
www.fst.com<br />
O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 35
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
DER DIREKTE WEG<br />
O+P IM INTERNET: www.oup-fluidtechnik.de<br />
O+P ALS E-PAPER: www.engineering-news.net<br />
O+P-REDAKTION: PETER BECKER, p.becker@vfmz.de<br />
WERBUNG IN O+P: sales@vfmz.de<br />
INTERGIERTE<br />
SICHERHEIT<br />
Integrierte funktionale<br />
Sicherheit gehört bei<br />
modernen Maschinen zum<br />
Stand der Technik. Mit der<br />
zertifizierten Sicherheitssteuerung<br />
FIO Safety PLC und<br />
den neuen zugehörigen<br />
EtherCAT-Safety E/A-Modulen will die Kendrion Kuhnke Automation<br />
nicht nur ihr Produktportfolio erweitern, sondern in eine<br />
neue Liga als Automatisierungshersteller starten. Kendrion setzt<br />
bewusst auf Codesys für seine SPS, Panel-Steuerungen und<br />
Motion Controller. Ausschlaggebend dafür ist die vollständige<br />
Integration von Funktionalität in einem einzigen Tool, die sonst<br />
nur mit zusätzlicher Software oder Hardware realisiert werden<br />
kann. Die leistungsfähige SIL-3-Sicherheitssteuerung, die ein<br />
mehr als 1 kByte großes FSoE-Prozessabbild zur Verfügung stellt,<br />
um auch intelligente sichere FSoE-Antriebe dynamisch steuern zu<br />
können, genügt den Anforderungen der Maschinenrichtlinie, EN/<br />
ISO 13849, IEC 62061 bzw. IEC 61508. Die FIO Safety PLC ist nach<br />
IEC 61508 entwickelt, validiert und nach PLCopen für den<br />
bestimmungsgemäßen Einsatz zertifiziert. Hersteller von<br />
Maschinen mit dynamischen Sicherheitsanforderungen reduzieren<br />
laut Kendrion mit den Safety-Produkten des Herstellers den<br />
Aufwand für die Realisierung ihrer Sicherheitslösung.<br />
www.kuhnke.kendrion.com<br />
DISTANZKUPPLUNG MACHT TEMPO<br />
„Simple-Flex“ von Jakob<br />
Antriebstechnik ist eine<br />
neue Distanzkupplung,<br />
die bis 6 m Länge<br />
gefertigt werden kann<br />
und ohne Zwischenlagerung<br />
auskommt. Ein<br />
Composite-Rohr mit<br />
mehrlagiger, winkelspezifischer<br />
Faserkonfiguration<br />
vereinfacht das Design. Infolge entfallen ansonsten erforderliche<br />
Kupplungs-Ausgleichselemente sowie die interne Abstützung<br />
an beiden Rohrenden. Mithilfe von Simulationsberechnungen<br />
und <strong>Test</strong>reihen konnten Biegeflexibilität und eine hohe<br />
Torsionssteifigkeit bestätigt werden. Aus dem geringen Gewicht<br />
in Verbindung mit niedrigen Massenträgheitsmomenten<br />
resultieren hohe Betriebsdrehzahlen und laufberuhigte Drehmomente,<br />
ohne den Ausgleich von Wellenversätzen zu vernachlässigen.<br />
„Simple-Flex“ ist wahlweise mit rotationssymmetrischer<br />
Konus-Spannringklemmung oder mit montagefreundlicher<br />
Halbschalennabe erhältlich. Die zwei verfügbaren Composite-<br />
Rohrgrößen decken Drehmomente bis 1 000 Nm ab<br />
www.jakobantriebstechnik.de<br />
WORLD OF INDUSTRIES: www.en.engineering-news.net<br />
BAUGRUPPEN EINFACH KONFIGURIEREN<br />
Mit dem neuen Online-<br />
Baugruppen-Konfigurator<br />
können Anwender<br />
jetzt die geteilten<br />
Kabeleinführungssysteme<br />
von Icotek frei und ganz<br />
nach individuellen<br />
Vorgaben zusammenstellen.<br />
Sie klicken sich<br />
dazu durch verschiedene<br />
Abfragen, um zunächst<br />
den gewünschten Rahmen festzulegen. Anschließend bestücken<br />
die Nutzer die gewählte Kabeleinführungsleiste, Kabelverschraubung<br />
oder EMV-Kabeleinführung mit den passenden Kabel- oder<br />
Adaptertüllen. Auch die Konfektionierungsarten „montiert“ oder<br />
„lose im Beutel“ lassen sich auswählen. Das fertig konfigurierte<br />
Produkt können die Anwender dann online beim Hersteller<br />
anfragen. „Wir reagieren mit dem Online-Konfigurator auf die<br />
zunehmend individuellen Kundenwünsche nach mehr Flexibilität“,<br />
erklärt Stefan Daun, Marketingleiter bei Icotek. Der Konfigurator<br />
ist seit September <strong>2019</strong> online.<br />
www.icotek.com<br />
FERTIGUNGSSERVICE FÜR<br />
GLEITLAGER-KLEINSERIEN<br />
Um dem Anwender stets<br />
die richtige Gleitlagerlösung<br />
schnell montieren<br />
und liefern zu können, hält<br />
Igus mehr als 12.000<br />
unterschiedliche Iglidur<br />
Gleitlager-Typen aus<br />
Tribo-Polymeren auf Lager.<br />
Für Großserien über 500<br />
Stück konstruieren die hauseigenen Werkzeughersteller anwendungsbezogene<br />
Formen aus Stahl, mit denen die Spritzgussmaschinen<br />
anschließend bestückt werden. Für Kleinserien bis 500<br />
Stück oder Prototypen bietet Igus mit dem Fertigungsservice<br />
Speedigus eine weitere Lösung für verschleißfeste Sonderteile.<br />
Die Speedigus Leistungen teilen sich in die Sparten Speedimold,<br />
Speedicut, Speedifit und den 3D-Druckservice – je nachdem<br />
welches Verfahren für die jeweilige Anwendung am besten<br />
geeignet ist. Was die unterschiedlichen Verfahren leisten können,<br />
erfahren Sie von Gerhard Baus, Prokurist New Business Development,<br />
im Video unter http://bit.ly/speedigus.<br />
www.igus.de<br />
TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />
Dr.-Ing. C. Boes, Böblingen<br />
Dipl.-Ing. M. Dieter, Sulzbach/Saar<br />
Dr, Steffen Haack, Lohr a. M.<br />
Dr.-Ing. M. Fischer, Kraichtal<br />
Dr.-Ing. G. R. Geerling, Elchingen<br />
Prof. Dr.-Ing. M. Geimer, Karlsruhe<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. W. Haas, Stuttgart<br />
Dr.-Ing. W. Hahmann, Kempen<br />
Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, Krefeld<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Jacobs, Aachen<br />
Dipl.-Ing. M. Knobloch, München<br />
Dr. L. Lindemann, Mannheim<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. K. Roosen, Kaarst<br />
Dr.-Ing. P. Saffe, Hannover<br />
Dr.-Ing. MBA IMD A. W. Schultz,<br />
Memmingen<br />
Dipl.-Ing. E. Skirde, Neumünster<br />
Prof. Dr.-Ing. C. Stammen, Krefeld<br />
Dipl.-Ing. P.-M. Synek, Frankfurt<br />
Prof. Dr.-Ing. J. Weber, Dresden<br />
Der Vorsitzende und stellvertretende<br />
Vorsitzende des Forschungsfonds<br />
Fluidtechnik im VDMA:<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. R. Rahmfeld, Neumünster<br />
36 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
MARKTPLATZ<br />
DIE ELEKTRIK IM GRIFF<br />
Normteilspezialist Ganter<br />
stattet mechanische<br />
Komponenten mit<br />
elektrischen Funktionen<br />
aus und nimmt als<br />
neuestes Bauteil dieser<br />
Reihe den Bügelgriff<br />
GN 422 mit elektrischer<br />
Schaltfunktion und<br />
integrierter LED-Ringausleuchtung<br />
ins Portfolio auf.<br />
Je nach Anwendungsfall<br />
kann der Bügelgriff in Schwarz oder Silber sowie mit ein oder zwei<br />
LED-Schalttastern bestellt werden. Der elektrische Drucktaster ist<br />
aus rostfreiem Edelstahl gefertigt und mit einer bicoloren LED<br />
ausgestattet, die durch Umpolung ihre Farbe zwischen Rot und<br />
Grün wechselt. In der Praxis lässt sich so etwa der aktuelle Status<br />
einer Produktionsmaschine anzeigen. Für die Montage und<br />
fachgerechte Elektroinstallation sind die Bügelgriffe entweder<br />
mit einem Anschlussstecker oder einem Anschlusskabel ausgestattet.<br />
Die Kabeldurchführung erfolgt verdeckt und damit für<br />
den Anwender unsichtbar in das rückwärtige Gehäuse. Der<br />
Bügelgriff ist auch ohne elektrische Ausstattung erhältlich.<br />
www.gantnernor.com<br />
KRAFTSENSOREN MIT DMS-TECHNOLOGIE<br />
Die Kraftsensoren<br />
KMB51 und KMB76<br />
von Megatron können<br />
in der Produktion, in<br />
Überwachungs- oder<br />
Prüfanlagen eingesetzt<br />
werden und halten<br />
rauen Bedingungen<br />
stand. Der KMB51 hat eine Nennkraft bis 110 kN, der KMB76 bis<br />
220 kN. Beide haben einen Nennmessweg von ≤0,15 mm bei<br />
einer relativen Abweichung des Nullsignals von max. 0,1 % der<br />
Nennkraft und können in einem Nenntemperaturbereich von bis<br />
+70 °C sicher eingesetzt werden. Beide haben Schutzart IP64 und<br />
einen Messkörper aus rostfreiem Stahl. Zusätzlich wird den<br />
Kraftsensoren ein Messprotokoll beigelegt, in dem die exakten<br />
Kennwerte für die Installation aufgeführt sind. Die Kraftsensoren<br />
können auch schon bei kleinen Stückzahlen individuell konfektioniert<br />
werden. Projektbezogen liefert der Hersteller auf Anfrage<br />
auch Kraftmessdosen für andere Kräfte. Er bietet eine große<br />
Auswahl an Biegebalken, S-Beams und weitere Bottom Load Cells<br />
an. Ein Messverstärker der Serie IMA2 DMS komplementiert das<br />
Angebot.<br />
www.megatron.de<br />
RESSOURCEN BEI KUNSTSTOFF SCHONEN<br />
Die Pöppelmann<br />
Gruppe sieht sich als<br />
Kunststoffspezialist<br />
verpflichtet, ihre<br />
Produkte und Prozesse<br />
so ressourcenschonend<br />
wie möglich zu<br />
gestalten. Recycling-Experten<br />
aller Geschäftsbereiche<br />
forschen<br />
intensiv an nachhaltigeren<br />
Lösungen wie<br />
bspw. einem reduzierten Materialeinsatz in der Herstellung durch<br />
ressourcenschonende Artikelkonzepte und effiziente Produktionsverfahren.<br />
Die Produktentwicklung des Kunststoffspezialisten<br />
beginnt mit dem Pöppelmann Quick Check, einer Machbarkeitsstudie,<br />
die ihren Fokus besonders auf Eco-Design richtet. Dies<br />
beinhaltet die Integration von Umweltaspekten bei der Gestaltung<br />
eines Artikels, wobei der gesamte Lebenszyklus des Produkts<br />
berücksichtigt wird. Darüber hinaus entwirft Pöppelmann<br />
Produkte, die für eine mehrfache Verwendung gedacht sind.<br />
www.poeppelmann.com<br />
RAPID PROTOTYPING UNTERSTÜTZT<br />
BEI DER BAUTEILEOPTIMIERUNG<br />
Mit dem 3D-Druck-Service<br />
Rapid Prototyping von<br />
Reyher können Verbindungselemente<br />
als Prototyp oder<br />
Funktionsmodell in kurzer<br />
Zeit hergestellt werden. Die<br />
Teile können aus Kunststoff<br />
oder Metall erstellt werden.<br />
Drei Entwicklungswege sind<br />
dabei möglich. Zur Entwicklung<br />
eines Verbindungselements<br />
druckt das Team des Herstellers die benötigte Schraube<br />
oder Mutter nach Kundenvorgabe zunächst als Musterbauteil aus<br />
Kunststoff. Erfüllt der Prototyp die Anforderungen, wird ein<br />
Musterteil aus Metall hergestellt. Bei der Entwicklung einer<br />
Verschraubungstechnologie wiederum wird ein bestehendes<br />
Design optimiert oder die Komplexität eines Bauteils reduziert.<br />
Der dritte Weg ist die komplette Bauteilesubstitution. Dabei steht<br />
die Frage im Vordergrund, ob und wie viele verschraubte Einzelteile<br />
in ein einziges Fertigbauteil umgewandelt werden können.<br />
Konstruktion und Material werden jeweils am Anfang eines<br />
Projekts überprüft und bei Bedarf optimiert.<br />
www.reyher.de<br />
PRÄZISIONS-SENSORIK FÜR SENSIBLE APPLIKATIONEN<br />
TWK-Elektronik richtet den Fokus auf zwei Drehgeber und einen Neigungssensor, die für den<br />
Einsatz in Gefahrenbereichen prädestiniert sind. Bei dem nach SIL2/ IEC 61508 oder PLd ISO<br />
1384 zertifizierten Drehgeber TRK38/S3 handelt es sich um ein berührungsloses, magnetisches<br />
Sensorsystem, das mit reduzierten EMV-Maßnahmen verfügbar ist und Vibrations- sowie<br />
Schockfestigkeit bietet. Position und Geschwindigkeit werden mit einer Auflösung bis<br />
16 384 Schritte/ 360° ausgegeben. Der robust konzipierte Drehgeber TRN42/S4 wird mit<br />
42 mm Flanschdurchmesser und CANopen Safety SIL2-Schnittstelle angeboten. Bei einem<br />
Messbereich bis 16 384 Schritte/ 360° bietet der Sensor 14 Bit Positionsdaten sowie ein Geschwindigkeitssignal. Der Neigungssensor<br />
NBT/S3 (Bild) ist ebenfalls SIL2/ IEC 61508-zertifiziert und mit ein oder zwei Messachsen erhältlich. Kennzeichnend sind ein Messbereich<br />
von ± 5 ° bis ± 90 °, eine Preset-Funktion, Schutzarten bis IP69K und ein robustes Aluminium- oder Edelstahlgehäuse.<br />
www.twk.de<br />
O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 37
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
HISTORIE<br />
VOSS FLUID:<br />
66 JAHRE VERSCHRAUBUNGEN<br />
UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Als das Unternehmen 1953 die ersten<br />
Verschraubungen in sein Produktprogramm<br />
aufnahm, haben wohl selbst die größten<br />
Optimisten nicht geahnt, auf welche<br />
Erfolgszahlen man fast sieben Jahrzehnte später<br />
zurückblicken kann: Bis dato hat Voss Fluid mehr<br />
als zwei Milliarden seiner hochqualitativen<br />
Verschraubungslösungen ausgeliefert. Hohe<br />
Investitionen in Forschung und Entwicklung<br />
sowie in eine eigene Galvanik haben die<br />
Wipperfürther zu Innovationstreibern in der<br />
Fluidtechnik werden lassen.<br />
Der Ursprung von Voss Fluid geht zurück bis in die 1930er-<br />
Jahre. Nach der anfänglichen Fertigung von Hauswasserarmaturen<br />
aus Messing führte das Unternehmen 1953 mit<br />
der Produktion von Rohrverbindungen für den Maschinen-<br />
und Fahrzeugbau einen Umbruch durch. Bis 1960 hatte sich<br />
die Produktion neu ausgerichtet und ein neuer Kundenstamm gebildet.<br />
Es folgte die Entwicklung vieler patentwürdiger Produkte wie<br />
bspw. strömungstechnisch verbesserte Schwenkverschraubungen<br />
mit exzentrischem Ringkanal und schrägverlaufenden Querbohrungen.<br />
Seitdem stehen Verbindungssysteme von Voss Fluid für<br />
funktionelles Design, hohe Montagefreundlichkeit und dauerhafte<br />
Leckagesicherheit.<br />
VON VERSCHRAUBUNGEN,<br />
ROHRUMFORMUNGEN UND STECKSYSTEMEN<br />
Bis heute registriert das Unternehmen zwei Milliarden Verkäufe<br />
an Verschraubungen. Dabei ist das Portfolio an Verschraubungslösungen<br />
über die Jahre stetig vielfältiger geworden. Zu den aktuellen<br />
Dauerbrennern gehören z. B. die Rohrumformsysteme vom<br />
Typ VOSS Form SQR sowie VOSS Lok 40. Vor allem mit der Einführung<br />
von VOSS Lok 40 hat das Unternehmen sein Know-how<br />
38 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
HISTORIE<br />
im Bereich fluidtechnischer Verbindungstechnik<br />
auf Branchen übertragen, die standardmäßig<br />
Klemmringe einsetzen, um leckagefreie Anschlüsse<br />
zu schaffen: u. a. die Energiebranche, die chemische<br />
Industrie oder die Automobilindustrie. Ein aktuelles<br />
Anwendungsgebiet, das in Zukunft noch weiter an Bedeutung<br />
gewinnen wird, liegt in den Bereichen alternativer<br />
Antriebe durch CNG (Compressed Natural Gas)<br />
oder Wasserstoff- bzw. Brennstoffzellen.<br />
Doch schaut und entwickelt Voss auch über den „Verschraubungshorizont“<br />
hinaus, um Betreibern praktische<br />
Alternativlösungen für spezielle Anwendungsgebiete zu<br />
bieten. Für beengte Montageräume bspw. hat Voss erst<br />
kürzlich das Stecksystem Voss Plug vorgestellt. Das System<br />
wurde entwickelt, um Hydraulikschläuche platzsparend zu<br />
montieren bzw. zu demontieren. Die Installation dauert im<br />
Vergleich zum Verschrauben nur wenige Sekunden. Die Stecklösung<br />
besteht aus zwei Keilschiebern, einem Halte- und einem<br />
Dichtungselement und ist so konstruiert, dass alle Bauteile<br />
unverlierbar auf dem Stecker sitzen. Aufgrund der patentierten<br />
Keilschieber-Verriegelung erreicht Voss Plug die Stecksicherheit<br />
auch bei einer hohen Druckbelastbarkeit von 450 bar.<br />
Katalog Verschraubungen: Einer der ersten<br />
Produktkataloge aus dem Jahre 1959<br />
BRANCHENÜBERGREIFEND ZUM<br />
SYSTEMLIEFERANTEN ENTWICKELT<br />
Neben dem Vertrieb der Einzelkomponenten produziert<br />
und vertreibt Voss mittlerweile auch einbaufertige Hydraulikleitungen.<br />
Ein Meilenstein in diesem Segment<br />
war die Übernahme des italienischen Traditionsunternehmens<br />
Larga im Jahr 2016. Seit Januar 2018 firmiert<br />
Voss Fluid Larga nun offiziell als Voss Fluid S.r.l. Heute<br />
liefert Voss Fluid sämtliche Komponenten für den<br />
Schlauchanschluss mobiler und stationärer Maschinen<br />
sowie Anlagen. Mit dieser Kombination von Schlaucharmaturen<br />
und Hydraulikkomponenten kann der Hersteller<br />
auf jeden Anwendungsfall reagieren.<br />
Auch beim Korrosionsschutz geht Voss Fluid keine<br />
Kompromisse ein. Um die hohe Qualität seiner eigenen<br />
Beschichtung Voss coat sicherzustellen, haben die Wipperfürther<br />
2010 in eine eigene Galvanik mit Gestell- und<br />
Trommelanlage investiert. Voss coat ist eine spezielle<br />
Zink-Nickel-Oberfläche nach hauseigener Spezifikation.<br />
Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Korrosionsschutzes<br />
liegen somit in der eigenen Hand. Aufgrund<br />
der stetig steigenden Nachfrage nach Produkten mit<br />
Voss coat-Beschichtung wurde die Kapazität der Galvanik<br />
im Jahr 2018 weiter ausgebaut.<br />
www.voss-fluid.net<br />
O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 39
SENSOREN<br />
KONTAKTLOSE SENSOREN<br />
ALS ERNTEHELFER<br />
In der Weg- und Winkelmesstechnik entscheiden<br />
sich Anwender oft für magnetische<br />
Messprinzipien. Sensoren, die z. B. den Hall-Effekt<br />
nutzen, liefern absolute Messwerte, arbeiten<br />
unter rauen Bedingungen zuverlässig und eignen<br />
sich aufgrund der vergleichsweise niedrigen<br />
Kosten für zahllose Applikationen im Maschinenund<br />
Anlagenbau sowie für mobile Anwendungen.<br />
3 m³ Erde, die Überladeleistung – abhängig von der Verschmutzung<br />
– 80 bis 150 t/h. Je nach Ausstattung hat der K3 ein zulässiges<br />
Gesamtgewicht von 22 oder 23 t und darf – je nach Zugfahrzeug – auf<br />
der Straße bis zu 80 km/h fahren.<br />
POSITIONSERFASSUNG AN ÜBERLADER<br />
UND REINIGUNGSEINHEIT<br />
Sowohl am Überlader als auch in der Reinigungseinheit müssen für<br />
den Kartoffeltransport Positionen gemessen werden. Beim Überlader<br />
gilt es die Stellung der vier Gelenke zu erfassen; bei den verstellbaren<br />
Reinigungswalzen kommt es auf den richtigen Abstand an, um<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Das Familienunternehmen Josef Brettmeister im bayrischen<br />
Kühbach konstruiert anwendungsspezifische Lösungen<br />
im Metall- und Fahrzeugbau. Dabei liegt der Haupttätigkeitsbereich<br />
auf der Landmaschinentechnik. Ein Beispiel<br />
ist der Überlader K3, der durch die unterbrechungsfreie Kartoffelernte<br />
deutlich effizienter arbeitet. Um das Erntegut abzuholen,<br />
müssen die Transportfahrzeuge nicht mehr aufs Feld fahren; sie<br />
können stattdessen beim Beladen auf der Straße bleiben.<br />
Die Kartoffeln werden dann über den vierfach verstellbaren<br />
Ausleger des Überladers aus dem Bunker schonend auf die Ladefläche<br />
gebracht. Dabei wiegt der Überladebandrahmen, obwohl er<br />
sehr robust und verwindungssteif ausgelegt ist, nur etwa 250 kg, was<br />
für einen tiefen Schwerpunkt und einen sicheren Stand sorgt. Eine<br />
zusätzliche Reinigungseinheit zwischen Bunker- und Überladeband<br />
entfernt zudem gleich die überflüssige Erde vom Erntegut. Die Erde<br />
fällt wieder auf den Acker und bleibt somit dort, wo sie hingehört.<br />
Pro Bunkerinhalt beträgt die typische Reinigungsleistung bis zu<br />
Autoren: Dipl.-Ing. Stefan Sester, Leiter technischer Vertrieb bei Novotechnik<br />
und Ellen-Christine Reiff, M.A., Redaktionsbüro Stutensee<br />
DAS HALL-PRINZIP<br />
Wird ein Hall-Element von einem Strom durchflossen,<br />
liefert es eine Spannung quer zum Stromfluss, wenn ein<br />
Magnetfeld senkrecht zu beiden einwirkt. Da diese<br />
Spannung proportional zur magnetischen Feldstärke<br />
verläuft, ist durch Anbringen eines Positionsmagneten auf<br />
einer drehbaren Welle eine berührungslose Winkelmessung<br />
realisierbar. Durch Kombination mehrerer Sensorelemente<br />
und Integration der kompletten Signalverarbeitung in<br />
wenigen Bauelementen sind komplexe Sensor-Systeme auf<br />
kleinstem Bauraum möglich. Die Winkelsensoren nach dem<br />
Hall-Prinzip arbeiten weitgehend alterungsunempfindlich<br />
und unabhängig von Feldstärkenschwankungen der<br />
Positionsgebermagnete. Hohe Auflösungen bei guter<br />
Dynamik, große mechanische Toleranzen bei der Montage<br />
und schnelle Umsetzung anwenderspezifischer Sonderlösungen<br />
sind weitere Eigenschaften dieser Technologie.<br />
40 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
SENSOREN<br />
04 Für die kontaktlose<br />
Winkelerfassung wird an<br />
der drehenden Achse ein<br />
Positionsgeber mit<br />
integriertem Magnet<br />
angebracht. Je nach<br />
Drehposition verändert<br />
sich die Orientierung des<br />
Magnetfeldes und damit<br />
das Eingangssignal<br />
des Sensors.<br />
01 Die zusätzliche Reinigungseinheit zwischen Bunkerband und Überladeband<br />
säubert das Erntegut und lässt die Erde dort, wo sie hingehört, auf dem Acker.<br />
ein optimales Ergebnis zu erzielen. Durch die Positionserfassung ließ<br />
sich beim Überlader zudem gleich noch eine komfortable Option<br />
realisieren. Bernhard Brettmeister, Entwicklungsleiter bei Josef Brettmeister<br />
Metall- und Fahrzeugbau erläutert: „Mit der Memoryfunktion<br />
kann das Überladeband bequem mit nur einem Tastendruck in<br />
Parkstellung für die Straßenfahrt und wieder in eine beliebige gespeicherte<br />
Position zum Überladen ausgefahren werden. Der Bediener<br />
muss dann nicht jedes Mal die Gelenke einzeln positionieren.“<br />
Für den Einsatz im Erntefahrzeug sollten die Sensoren allerdings<br />
eine Reihe bestimmter Eigenschaften mitbringen. „Sie müssen die<br />
Drehwinkel der Überladergelenke bzw. den Abstand der Reinigungswalzen<br />
unter den rauen Betriebsbedingungen beim Ernteeinsatz<br />
zuverlässig und mit der notwendigen Genauigkeit erfassen,<br />
berührungslos arbeiten, um Verschleiß zu vermeiden, und sich aufgrund<br />
des geringen Platzangebotes im Gelenk gut integrieren<br />
lassen“, fasst Brettmeister die wichtigsten Punkte zusammen. „Die<br />
passende Lösung fanden wir schließlich im Programm des Sensorikspezialisten<br />
Novotechnik.“ Die Position in den vier Überladergelenken<br />
erfassen jetzt magnetische Winkelsensoren der Baureihe<br />
RFD-4000; in der Reinigungseinheit überwacht die baugleiche,<br />
linear messende Variante TFD-4000 den Walzenabstand. Die Sensoren<br />
liefern absolute Messwerte über 180 ° bzw. 5 bis 50 mm, die<br />
sie der Steuerung als Analogsignal mit einer Auflösung von 12 Bit<br />
02 Der magnetische<br />
Winkelsensor der<br />
Baureihe RFD 4000 ist<br />
bei 27 mm Breite<br />
und 47 mm Länge<br />
lediglich 7 mm hoch<br />
03 Mit dem<br />
entsprechenden<br />
Positionsgeber eignet<br />
sich der Sensor in der<br />
Variante TFD-4000<br />
auch für lineare<br />
Wegmessungen<br />
zur Verfügung stellen. Die (unabhängige) Linearität liegt bei<br />
+/- 0,5 %, die Wiederholgenauigkeit bei +/- 0,1 %. Die rotativen<br />
Sensoren können den Messwert prinzipiell über volle 360 ° erfassen,<br />
was in dieser Applikation allerdings nicht notwendig ist.<br />
EINFACHE MONTAGE, DIE TOLERANZEN ZULÄSST<br />
Weil Sensorelement und positionsgebender Magnet konstruktiv<br />
voneinander getrennt sind, vereinfacht sich die Montage, denn der<br />
Sensor kann in bis zu 4 mm Entfernung zum Positionsgeber platziert<br />
werden. Ein seitlicher Versatz von bis zu 3 mm wird ebenfalls<br />
toleriert. Die Konstrukteure des K3 wissen diese Vorteile bei der<br />
Montage zu schätzen. Da weder Welle noch Lagerung notwendig<br />
sind und der Messabstand variabel ist, sind applikationsbedingte<br />
Einbautoleranzen unproblematisch. Falls Bedarf bestünde, könnte<br />
sogar durch Material hindurch gemessen werden, solange dieses<br />
nichtmagnetisch ist, was je nach Applikation weitere Konstruktionsfreiheiten<br />
erschließen kann. „Auch anwendungsspezifische<br />
Anpassungen sind bei der Montage möglich“, ergänzt Brettmeister.<br />
Dass die Sensoren außerdem kostengünstig sind und sich durch<br />
ihre kompakte Bauform gut im Gelenkauge bzw. am Scherwerk der<br />
Reinigungswalzen integrieren lassen, waren weitere Argumente für<br />
die Auswahl. Schließlich benötigt der Sensor dank seiner miniaturisierten<br />
Bauform mit 40 mm Länge, 27 mm Breite und nur 7 mm<br />
Höhe wenig Bauraum. Der Positionsgeber ist am Gelenkbolzen befestigt,<br />
in der Reinigungseinheit wurde er am Tragarm des Motors<br />
montiert. „Dass sich der Positionsgeber dadurch minimal verdreht,<br />
beeinträchtigt das Messergebnis nicht“, freut sich Brettmeister.<br />
AUSGELEGT FÜR HARTE<br />
UMGEBUNGSBEDINGUNGEN<br />
Mit den harten Umgebungsbedingungen im Ernteeinsatz haben die<br />
magnetischen Sensoren keine Probleme. „Das Gehäuse besteht aus<br />
hochwertigem und temperaturbeständigem Kunststoff. Außerdem<br />
ist der Sensor vollkommen vergossen und damit unempfindlich<br />
gegen Nässe und Schmutz,“ ergänzt Brettmeister. Für die elektrische<br />
Verbindung sorgen Einzeladern, die ebenfalls eingegossen sind.<br />
Die Sensoren erfüllen serienmäßig die Anforderungen der Schutzart<br />
IP67 bzw. IP69K und arbeiten bei Umgebungstemperaturen<br />
zwischen -40 °C und +125 °C, sind also auch in dieser Hinsicht für<br />
den rauen Einsatz an den Erntefahrzeugen gerüstet.<br />
Bilder: Aufmacher Josef Brettmeister, 01 Josef Brettmeister, sonst.: Novotechnik<br />
www.novotechnik.de<br />
O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 41
MESSTECHNIK<br />
VISKOSITÄTSUNABHÄNGIGE<br />
MESSTURBINE<br />
Turbinen-Durchflusssensoren sind häufig das Messmittel der<br />
Wahl, um in hydraulischen Systemen den Durchfluss zu messen.<br />
Im Vergleich zu anderen Messverfahren sind diese Sensoren<br />
kostengünstig und aufgrund ihrer sehr kompakten Bauform gut<br />
zu integrieren. Im Alltag stößt der Anwender – besonders bei<br />
Service-Einsätzen – auf ein vor Ort nicht zu lösendes Problem:<br />
Die spezifizierte Genauigkeit gilt nur für die angegebene<br />
Kalibrierviskosität! Die neue Serie HySense® QT600 garantiert<br />
die spezifizierte Genauigkeit nun bei wechselnden Medien<br />
und über einen weiten Temperaturbereich.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Autoren: Roman Ruppel und Dr. Tobias Hempel,<br />
Hydrotechnik GmbH, Limburg<br />
Bisher wurden Messturbinen bei einer<br />
vorgegebenen Viskosität kalibriert<br />
(z. B. 30 cSt). Im Idealfall entspricht dies<br />
der Viskosität des eingesetzten Öls bei<br />
Erreichen der Betriebstemperatur − beispielsweise<br />
einem HLP46-Öl bei 50 °C. Die Gewährleistung<br />
der spezifizierten Fehlergrenzen gilt<br />
dabei lediglich für diese eine Kalibrierviskosität.<br />
Betreibt man die Messturbine bei anderen<br />
Viskositäten, treten große Abweichungen auf<br />
und die Messergebnisse sind nicht weiter verwendbar<br />
(vgl. Bild 01).<br />
Messturbinen besitzen, im Gegensatz zu<br />
Zahnrad- oder Ovalrad-Durchflusssensoren,<br />
kein abgeschlossenes Messvolumen. Diese haben<br />
ein Turbinenlaufrad, welches durch die<br />
Strömungsenergie des fließenden Mediums angetrieben<br />
wird. Die Drehzahl des Laufrades ist<br />
von der Strömungsgeschwindigkeit und der Viskosität<br />
des Fluids abhängig. Diese Viskositätsabhängigkeit<br />
resultiert aus der inneren Reibung<br />
im Fluid. Das Diagramm 01 stellt die Messcharakteristik<br />
einer handelsüblichen, auf<br />
30 cSt kalibrierten Messturbine bei<br />
der Nutzung in abweichenden<br />
Viskositäten dar. Die Tabellen am<br />
unteren Bildrand veranschaulichen<br />
den Zusammenhang<br />
zwischen Viskosität<br />
und Temperatur, für in<br />
der Hydraulik typische<br />
HLP-Öle.<br />
42 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>
MESSTECHNIK<br />
POINTIERT<br />
HYSENSE ® QT 600 KOMPENSIERT<br />
VISKOSITÄTSABHÄNGIGKEIT<br />
NACH DER INSTALLATION KÖNNEN<br />
MESSUNGEN SOFORT BEGINNEN<br />
VOLUMENSTROMMESSUNG BEI UNTERSCHIED-<br />
LICHEN HYDRAULIKMEDIEN / TEMPERATUR<br />
Anwender die Kompensation dieser Charakteristik (vgl. Bild 02).<br />
Der Nutzer muss beim Messen nicht mehr akribisch auf die Viskosität<br />
achten, sondern kann nach der Installation der Hardware sofort<br />
mit seinen Messungen beginnen. Des Weiteren ermöglicht<br />
diese Kompensation den Einsatz von verschiedenen Hydraulikmedien<br />
bei variierenden Systemtemperaturen mit durchgängig hoher<br />
Messgenauigkeit.<br />
Voraussetzung ist, dass die Viskosität bekannt ist. Der Algorithmus<br />
erlaubt sowohl die Vorgabe der Viskosität als auch deren Berechnung<br />
auf Basis einer Temperaturmessung. Hierzu wird auf die<br />
im System hinterlegten, vom gewählten Öl abhängigen Temperatur-Viskositäts-Charakteristiken<br />
zurückgegriffen.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
ÖL-DURCHFLUSS UNABHÄNGIG VON<br />
VISKOSITÄT MESSEN<br />
Um die Viskositätsabhängigkeit der Messturbine zu kompensieren,<br />
hat die Hydrotechnik GmbH die Messturbine HySense ® QT 600<br />
entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus einem<br />
komplexen Algorithmus und einer Messturbine mit Sonderkalibrierung.<br />
Die Verwendung der Messturbine HySense ® QT 600, sowie<br />
eines Messgeräts der MultiSystem-Reihe, ermöglichen dem<br />
Die neue Messturbinen-Generation HySense ® QT 600 der Hydrotechnik<br />
GmbH ermöglicht in Kombination mit den Messgeräten<br />
der MultiSystem-Reihe eine korrekte Volumenstrommessung bei<br />
unterschiedlichen Hydraulikmedien und variierenden Temperaturen.<br />
Diese Technologie bietet dem Anwender eine hohe Flexibilität<br />
und Zeitersparnis bei hoher Benutzerfreundlichkeit und Bedienungskomfort.<br />
www.hydrotechnik.com<br />
5,0 %<br />
Messfehler bei variierender Viskosität<br />
% v. M.<br />
2,5 %<br />
0,0 %<br />
– 2,5 %<br />
– 5,0 %<br />
– 7,5 %<br />
– 10,0 %<br />
5 cSt 30 cSt 75 cSt 100 cSt<br />
5 cSt<br />
30 cSt<br />
75 cSt<br />
100 cSt<br />
HLP22 = ca. 90 °C HLP22 = ca. 35 °C HLP22 = ca. 18 °C HLP22 = ca. 10 °C<br />
– 12,5 %<br />
HLP32 = ca. 100 °C HLP32 = ca. 42 °C HLP32 = ca. 25 °C HLP32 = ca. 20 °C<br />
HLP46 = ca. 110 °C HLP46 = ca. 50 °C HLP46 = ca. 33 °C HLP46 = ca. 26 °C<br />
HLP68 = ca. 120 °C HLP68 = ca. 58 °C HLP68 = ca. 38 °C HLP68 = ca. 35 °C<br />
– 15,0 %<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
Durchfluss L/min<br />
01 Messcharakteristik<br />
von handelsüblichen<br />
Messturbinen, kalibriert<br />
bei 30 cSt, Nutzung bei<br />
variierender Viskosität<br />
2,0 %<br />
02 Messcharakteristik<br />
der Messturbine HySense ®<br />
QT 600, Nutzung bei<br />
variierender Viskosität<br />
Messfehler bei variierender Viskosität<br />
% v. M.<br />
1,0 %<br />
0,0 %<br />
5 cSt 30 cSt 75 cSt 100 cSt<br />
– 1,0 %<br />
5 cSt<br />
30 cSt<br />
75 cSt<br />
100 cSt<br />
HLP22 = ca. 90 °C HLP22 = ca. 35 °C HLP22 = ca. 18 °C HLP22 = ca. 10 °C<br />
HLP32 = ca. 100 °C HLP32 = ca. 42 °C HLP32 = ca. 25 °C HLP32 = ca. 20 °C<br />
HLP46 = ca. 110 °C HLP46 = ca. 50 °C HLP46 = ca. 33 °C HLP46 = ca. 26 °C<br />
HLP68 = ca. 120 °C HLP68 = ca. 58 °C HLP68 = ca. 38 °C HLP68 = ca. 35 °C<br />
– 2,0 %<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
Durchfluss L/min<br />
O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 43
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