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WIN Test 2/2019

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5445<br />

11-12 November <strong>2019</strong><br />

ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />

FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />

FLUIDTECHNIK<br />

08 I LOUNGE<br />

„Die Wandlungsfähigkeit der<br />

Hydraulik fasziniert mich“<br />

SUCCESS STORY FEIERT JUBILÄUM<br />

24 I 50 Jahre Voith Innenzahnradpumpe<br />

Dr. Dirk Becher<br />

oup-fluidtechnik.de


ISS<br />

INDUSTRIAL SUPPLY<br />

AND SERVICES<br />

GESUCHT.<br />

GEFUNDEN.<br />

GENAU RICHTIG.<br />

INDUSTRIEKOMPONENTEN KAUFEN<br />

LEICHT GEMACHT:<br />

WWW.ISS.FST.COM


EDITORIAL<br />

HEISSER HERBST<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

wie entscheiden Sie, welche Veranstaltung Sie besuchen?<br />

Angesichts der extremen Fülle an Events in diesem Herbst<br />

muss dies ein schwieriger Prozess sein. Motek, K, HYDRAULIX,<br />

Landtechniktagung, Agritechnica, SPS. Ein Füllhorn an<br />

Möglichkeiten, sich weiterzubilden und inspirieren zu lassen.<br />

Umso mehr freut es mich, dass der von unserem Verlag und<br />

dem VDMA gemeinsam veranstaltete 1. Fach-Congress<br />

HYDRAULIX „Digitalisierung in der Hydraulik“ so positiv<br />

angenommen wurde. Insgesamt etwa 170 Teilnehmer erlebten<br />

eine rundum gelungene Veranstaltung Ende Oktober in der<br />

Stadthalle Sindelfingen. Einen Rückblick auf das Event können<br />

Sie auf den Seiten 10 bis 13 lesen. Auch an dieser Stelle<br />

nochmals der Dank an alle Beteiligten, die diesen starken<br />

Erst-Aufschlag ermöglicht haben.<br />

•SENKBREMSHALTEVENTILE<br />

•DRUCKVENTILE •STROMVENTILE<br />

•WEGEVENTILE •LOGIKELEMENTE<br />

•MAGNETVENTILE •BLOCKBAUTECHNIK<br />

•PROPORTIONALVENTILE<br />

•ZWISCHENPLATTEN 0,1 -1000 L/MIN<br />

•DRÜCKE BIS 420 BAR<br />

Doch nicht nur der Herbst brachte und bringt Eventhighlights -<br />

bereits Anfang März 2020 wartet mit dem 12. IFK in Dresden<br />

gleich der nächste Höhepunkt. Wir sprachen mit dem Ausrichter<br />

des Branchentreffs, Prof. Jürgen Weber, worauf wir uns in<br />

„Elbflorenz“ freuen können. Den Ausblick auf das 12. IFK finden<br />

Sie auf den Seiten 20 bis 23.<br />

Für die bevorstehende Adventszeit wünsche ich Ihnen, dass Sie<br />

sich einerseits vom Stress des „heißen Herbstes“ erholen und<br />

andererseits Kraft tanken können, um mit neuem Tatendrang<br />

ins neue Jahr zu starten.<br />

Ihr<br />

Peter Becker<br />

p.becker@vfmz.de<br />

Brüsseler Allee 2|41812 Erkelenz<br />

Tel.: +492431/80 91 0|Fax: +492431/80 91 19<br />

sales@sunhydraulik.de |www.sunhydraulik.de


INHALT<br />

20<br />

38<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

BIG PICTURE<br />

06 Größtes Gelenklager der<br />

Firmengeschichte ausgeliefert<br />

O+P LOUNGE<br />

08 Im Gespräch mit Dr. Dirk Becher,<br />

Leiter Pumpenentwicklung und Labor bei Moog<br />

HYDRAULIX NACHBERICHT<br />

10 Erfolgreicher Auftakt in Sindelfingen<br />

NACHRUF<br />

16 Trauer um Rolf Kordak<br />

MESSE<br />

18 Vorbericht zur SPS in Nürnberg<br />

INTERVIEW<br />

20 Professor Jürgen Weber gibt<br />

einen Ausblick auf das 12. IFK<br />

ANZEIGE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

TITEL<br />

INNENZAHNRADPUMPEN<br />

24 Die DNA der Innovation<br />

ZYLINDER I<br />

28 Auf Knopfdruck Rampe heben und sichern<br />

ZYLINDER II<br />

30 Vom Start-up zum Traditionsunternehmen<br />

PNEUMATIKVENTILE<br />

32 Sichere Abschaltungen einfach nachrüsten<br />

QUALITÄTSSICHERUNG<br />

34 Neue Maßstäbe bei der Qualitätsprüfung gesetzt<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

38 66 Jahre Verschraubungen und Verbindungstechnik<br />

SENSORIK<br />

40 Kontaktlose Sensoren als Erntehelfer<br />

MESSTECHNIK<br />

42 Viskositätsunabhängiger<br />

Messturbinen-Durchflusssensor<br />

SERVICE<br />

03 Editorial<br />

16 Impressum<br />

TITELBILD<br />

Voith GmbH & Co. KGaA , Heidenheim<br />

4 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


S-SERIES FÜR USA ZUKÜNFTIG<br />

AUS US-FERTIGUNG<br />

Clark investiert<br />

4,6 Mio. US-Dollar<br />

in die Erweiterung<br />

seiner<br />

US-Firmenzentrale<br />

in Lexington<br />

(Kentucky). Dort<br />

soll eine dritte<br />

Produktionsanlage<br />

in Betrieb<br />

genommen<br />

werden, in der<br />

zukünftig die<br />

verbrennungsmotorischen Gegengewichtsstapler der S-Series<br />

für den US-Markt produziert werden. Der Start der Serienproduktion<br />

wird für diesen Sommer erwartet. Es ist die dritte<br />

Erweiterung dieses Standorts innerhalb von vier Jahren.<br />

Bereits in 2017 hat das Unternehmen in den USA ein neues<br />

F+E/Engineering Center in Betrieb genommen, nachdem erst<br />

in 2016 die Produktion um Großserienmodelle aus dem<br />

geschlossenen mexikanischen Werk erweitert wurde. Um der<br />

wachsenden Nachfrage nach Elektro- und verbrennungsmotorischen<br />

Flurförderzeugen nachzukommen, will<br />

Clark zukünftig nahezu 80 % seiner Produkte für den USamerikanischen<br />

Markt in Lexington fertigen. Clark baute 1917<br />

den ersten benzinbetriebenen Gabelstapler und hat bisher<br />

mehr als 1 Mio. Gabelstapler produziert.<br />

www.clarkmheu.com<br />

PÖPPELMANN STRUKTURIERT<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG NEU<br />

TOP<br />

ECO<br />

LEADER<br />

AGGREGAT NSPi<br />

VOLUMEN- UND DRUCKGEREGELTE HYDRAULIK<br />

Energieeffizient:<br />

Bis zu 69 % Stromersparnis<br />

Flüsterleise mit nur 53 dB(A)<br />

Platzsparend durch kompakte Bauweise<br />

Ideal für Retrofit<br />

bei bestehenden<br />

Aggregaten<br />

Veränderung in der Leitung von Pöppelmann: Künftig werden<br />

Norbert Nobbe, Matthias Lesch und Henk Gövert (Bild v. l.) die<br />

Geschicke der Holding lenken. Der bisherige CEO Torsten<br />

Ratzmann verlässt das Unternehmen in gegenseitigem<br />

Einvernehmen. Norbert Nobbe (57) ist seit 1988 bei Pöppelmann<br />

und seit 2008 als Geschäftsführer für Produktion und<br />

Technik verantwortlich. Zum 1. Mai bestellte der Beirat zudem<br />

Matthias Lesch (41) zum Geschäftsführer. Er startete 2001 als<br />

Trainee bei dem Unternehmen, danach war er u. a. im<br />

Management des US-Werks tätig. Seit 2008 ist er Prokurist<br />

und weltweit verantwortlich für Marketing, Vertrieb und<br />

Innovation. Henk Gövert übernimmt zum 1. September als<br />

kaufmännischer Geschäftsführer. Der 37-Jährige startete<br />

2002 bei dem Unternehmen mit einem dualen Studium.<br />

Danach war er u. a. kaufmännischer Leiter in den USA sowie<br />

bei der Division FAMAC. Zwischenzeitlich war er bei<br />

Ernst+Young und der Grimme Landmaschinenfabrik tätig.<br />

www.poeppelmann.com<br />

MADE IN JAPAN<br />

www.nachi.de<br />

HYDRAULICS | ROBOTICS | BEARINGS | TOOLS


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

6 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


NEU<br />

GRÖßTES GELENKLAGER<br />

DER FIRMENGESCHICHTE AUSGELIEFERT<br />

Schaeffler hat das in seiner Firmengeschichte<br />

bisher größte Gelenklager gefertigt.<br />

Das Speziallager hat einen Außendurchmesser<br />

von 1 900 Millimetern, einen Bohrungsdurchmesser<br />

von 1 500 Millimetern und eine<br />

Höhe von 600 Millimetern. Das Gewicht beträgt<br />

knapp 4,7 Tonnen. Eingesetzt wird das Lager in<br />

einem Schneidkopfbagger, der von Royal IHC<br />

ausgelegt und gebaut wurde. Das<br />

niederländische Unternehmen ist Spezialist für<br />

Anlagen, Schiffe und Dienstleistungen für die<br />

Offshore-, Ausbagger- und Nassabbaumärkte.<br />

www.schaeffler.com<br />

3/2-Wege Magnetventile<br />

der LGV-Serie von LEE<br />

für Gasanalyse, Diagnostik, Atemtherapie,<br />

Umweltüberwachung und andere Anwendungen<br />

auf mobilen oder stationären<br />

Geräten, wo es auf<br />

Leistung und Langlebigkeit<br />

bei kleinstem<br />

Einbaumaß<br />

ankommt.<br />

LEE Hydraulische<br />

Miniaturkomponenten GmbH<br />

Am Limespark 2 · D-65843 Sulzbach<br />

✆ +49(0)6196/77369-0<br />

✉ info@lee.de<br />

www.lee.de<br />

THE LEE COMPANY MORE THAN 70 YEARS SINCE 1948


DIE WANDLUNGSFÄHIGKEIT<br />

DER HYDRAULIK<br />

FASZINIERT MICH<br />

Dr. Dirk Becher<br />

Herr Dr. Becher, bitte stellen Sie sich unseren Lesern vor. Wie sind Sie zu Ihrer aktuellen Position gekommen?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Die ersten bewussten Berührungspunkte mit der Hydraulik<br />

hatte ich während meines Studiums an der TU Dresden.<br />

Eigentlich wollte ich Werkzeugmaschinenkonstrukteur werden.<br />

Die Werkzeugmaschinenkonstruktion war zu dieser Zeit mit der<br />

Hydraulik in einem Institut gekoppelt. Und über eine<br />

Belegarbeit bin ich dann in die „Hydraulikschiene“ gerutscht.<br />

Das fand ich so spannend, dass ich dort geblieben bin. Meine<br />

Diplomarbeit habe ich bei Prof. Helduser verteidigt, der in<br />

Mit 16 Jahren Betriebszugehörigkeit kann man Sie zu den alten Hasen bei Moog zählen.<br />

Was begeistert Sie an der Arbeit in Ihrem Unternehmen?<br />

dieser Zeit gerade nach Dresden kam. Und da mir die wissenschaftliche<br />

Arbeit und Dresden sehr gut gefallen haben, habe<br />

ich am Institut für Fluidtechnik zu einem hydraulischen Thema<br />

promoviert. Mittlerweile bin ich seit 16 Jahren bei Moog in<br />

Böblingen und dort verantwortlich für die Entwicklung der<br />

Radialkolbenpumpe und die Aktivitäten im Labor. Im „Nebenjob“<br />

koordiniere ich die Tätigkeiten im Kontext von IoT, I40 und Digitalisierung,<br />

sowie unsere Forschungsaktivitäten mit dem VDMA.<br />

In meiner Zeit bei Moog durfte ich durchweg an spannenden<br />

Themen arbeiten, die mich begeistern. Auf der Pumpenseite<br />

haben wir die zweite Generation der RKP entwickelt, die<br />

zumindest einmal zwei der bekannten drei L’s adressiert –<br />

nämlich Lärm und Leistung. Das Portfolio wurde durch<br />

zusätzliche Baugrößen erweitert, die Regeloptionen durch<br />

eine Variante mit Regelventil mit digitaler On-Board Elektronik<br />

und Feldbusschnittstellen ergänzt. In den letzten Jahren<br />

hat uns die Entwicklung eines EPU (Elektrohydrostatic Pump<br />

Unit)-Baukastens beschäftigt. Mit dieser äußerst kompakten,<br />

vollständig 4-Quadranten-fähigen Motor/Pumpe Einheit sind<br />

wir heute sehr gut aufgestellt, um die wachsende Zahl an<br />

Applikationen mit Elektrohydrostatischen Antriebssystemen<br />

(EAS) zu bedienen.<br />

8 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


Dr. Dirk Becher leitet beim Antriebslösungs-Experten Moog<br />

die Pumpenentwicklung sowie die Labortätigkeiten. In dieser<br />

Funktion bekämpft er die drei großen „L“ der Hydraulik:<br />

Leckage, Lärmentwicklung und Leistungsverlust. Mit welchen<br />

Mitteln er dies tut, verrät er uns in unserer O+P Lounge.<br />

Wir entwickeln kundenspezifische<br />

Ventile für die Anwendungsbereiche:<br />

• Onshore / Offshore<br />

• Wasser- und Ölhydraulik<br />

• Wegeventile<br />

• High- und Low-Piloten<br />

• Line-Break-Systeme<br />

• Differenzdruckschalter<br />

Was macht für Sie die Faszination Hydraulik aus?<br />

Bewegung und Dynamik haben mich schon immer fasziniert. Wenn man sich<br />

bewusst macht, das zur Bewegung noch Kräfte im fünf- oder sechsstelligen<br />

Tonnenbereich wirken und diese dynamisch, präzise und wiederholgenau<br />

kontrolliert werden, dann ist das schon sehr beeindruckend. Aber auch die<br />

Wandelbarkeit, die neuen Themen die in den letzten Jahren aufgekommen sind,<br />

machen es für mich als Entwickler immer wieder spannend.<br />

Wo identifizieren Sie die größten zukünftigen Herausforderungen<br />

für die Hydraulik?<br />

Das Sammelthema IoT, I40, Digitalisierung wird uns die nächsten Jahre intensiv<br />

beschäftigen. Das hat auch der jüngste Fachkongress „HydrauliX - Digitalisierung<br />

in der Hydraulik“ unterstrichen, den Moog mit Exponaten und Vorträgen unterstützt<br />

hat. Wir wollen z. B. durch die gezielte Entwicklung von Algorithmen für<br />

Condition Monitoring/Predictive Maintenance für unsere Produkte und Antriebslösungen<br />

dem Kunden einen Mehrwert bieten. Das Thema EPU/EAS sehen wir als<br />

einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Hohe Energieeffizienz, reduzierter<br />

Platzbedarf, vereinfachte Inbetriebnahme und eine beachtliche Antriebsflexibilität<br />

durch Schaltungsarchitektur und die Kombination mit Verstellpumpen machen<br />

dieses Antriebskonzept so attraktiv. Nicht nur auf technischem Terrain, auch durch<br />

die Entwicklung strategischer Partnerschaften wollen wir in Zukunft das Geschäft<br />

mit Elektrohydrostatischen Antriebssystemen ausbauen. Auch bei den Ventilen wird<br />

es von Moog zusätzliche Baureihen geben, mit denen wir marktspezifische Anforderungen<br />

in bestimmten Anwendungen bei unseren Kunden besser abdecken können.<br />

www.moog.de<br />

• Temperaturbereich: -60°C bis 200°C<br />

• Druckbereich: 200 bar / 700 bar<br />

• Werkstoff: Aluminium / Edelstahl<br />

• Bescheinigung: ATEX, IECEx<br />

• SIL-Herstellererklärung<br />

Wir bauen Ihre Ventile!<br />

Dr. Breit GmbH<br />

Carl-Zeiss-Straße 25<br />

42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: +49(0)2056 5807-0<br />

Fax: +49(0)2056 5807-99<br />

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O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 9<br />

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EVENT<br />

1. FACH-CONGRESS HYDRAULIX –<br />

„DIGITALISERUNG IN<br />

DER HYDRAULIK“<br />

ERFOLGREICHER AUFTAKT<br />

IN SINDELFINGEN<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Die Hydraulikbranche erlebte am 28. und 29.Oktober <strong>2019</strong> die erfolgreiche<br />

Geburtsstunde eines neuen Veranstaltungsformats. Am Kongress-Tag konnten<br />

die Veranstalter, Vereinigte Fachverlage GmbH und der Fachverband Fluidtechnik<br />

im VDMA, mit 170 Kongress-Teilnehmern „Full-House“ vermelden.<br />

Bereits am Vorabend traf sich das Who-is-Who der Branche im Forum der Stadthalle in<br />

Sindelfingen, wo die entspannte Atmosphäre in der begleitenden Ausstellung zu interessanten<br />

Gesprächen unter den Teilnehmern anregte. Bis spät in den Abend wurden in der<br />

Ausstellung Digitalisierungs-Lösungen und neue Technologien diskutiert und bei regionalen<br />

Speisen und Getränken neue Netzwerke und Kontakte geschmiedet.<br />

Der 1. Fach-Congress HydrauliX hat die Besucher mit seinem Programm und dem Konzept<br />

der begleitenden Ausstellung begeistert: Führende Unternehmen der Hydraulikbranche<br />

zeigten die neuesten Technologien und Anwendungen zur Digitalisierung in<br />

der Hydraulik. Immer im Fokus des Fach-Publikums: die Erhöhung der Produktivität<br />

und der Kosteneffizienz.<br />

Ein inhaltlich fein abgestimmter Mix aus visionären und praxisorientierten Vorträgen<br />

aus der Sicht der Endkunden (Daimler) und der Hersteller im Maschinenbau (Siempelkamp)<br />

sowie eine Podiumsdiskussion, die die Wege der Hydraulik in die Digitalisierung<br />

aufzeigte, begeisterten das Fachpublikum. Entscheider aus Unternehmensleitung,<br />

Konstruktion, Entwicklung, Fertigung und Produktion der Maschinenbau-Industrie,<br />

Automobil-Industrie, Zulieferindustrie sowie Elektrotechnik waren von der Qualität der<br />

Vorträge und dem Veranstaltungs-Konzept begeistert und nutzten die Möglichkeiten<br />

zum interdisziplinären Experten-Austausch.<br />

Das Format der Innovation-Pitches bot dem Fachpublikum einen guten Einblick zum<br />

aktuellen Stand der Digitalisierung: Fünf Firmen präsentierten 5 Innovationen in kurzweiligen<br />

Pitch-Präsentationen. Das Fachpublikum<br />

war im Anschluss aufgerufen, ihre<br />

„Best of Innovation“ mit einem Award zu<br />

küren. Am Ende der Veranstaltung verkündete<br />

O+P Fluidtechnik Chefredakteur<br />

Peter Becker den Gewinner<br />

Bosch Rexroth. Die Präsentation der<br />

Innovation „CytroBox“ von Janette<br />

Kothe überzeugte das Fach-Publikum<br />

eindrucksvoll.<br />

Fazit: Eine gelungene Auftaktveranstaltung,<br />

die bei den<br />

beteiligten Firmen sowie vom<br />

Fachpublikum sehr gut angenommen<br />

wurde und auch in Zukunft auf<br />

der Agenda der Branche stehen wird.<br />

Auf den folgenden Seiten haben wir<br />

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einige<br />

Impressionen zusammengestellt.<br />

DANKE!<br />

Im Namen der Redaktion<br />

möchte ich mich herzlich bei allen<br />

Beteiligten, sei es von Verlags- oder<br />

Verbandsseite, als auch den ausstellenden<br />

Unternehmen bedanken. Ohne Sie wäre diese<br />

tolle Veranstaltung nicht möglich gewesen. Ein<br />

besonderer Dank gilt Carmen Nawrath<br />

(Vereinigte Fachverlage GmbH) sowie<br />

Stephanie Köchling (VDMA Fluidtechnik),<br />

die für die Organisation verantwortlich<br />

zeichneten.<br />

Peter Becker, Chefredakteur<br />

04<br />

10 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


EVENT<br />

02<br />

03<br />

01<br />

01 Dr. Michael Werner, Verlagsleiter der Vereinigten<br />

Fachverlage GmbH (links), und Peter-Michael Synek,<br />

stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbands<br />

Fluidtechnik im VDMA, begrüßen die Gäste zum<br />

Get-Together am Abend des 28. Oktobers<br />

02 Ein Großteil der Congress-Teilnehmer nahm die<br />

Gelegenheit wahr, sich am Vorabend in zwangloser<br />

Atmosphäre auszutauschen und die begleitende<br />

Fachausstellung in Augenschein zu nehmen<br />

03 Auch am Morgen des 29. Oktobers, noch vor Beginn<br />

der Vorträge, fanden auf den Marktplätzen intensive<br />

Gespräche über die Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

in der Hydraulik statt<br />

04 Volles Haus: Der Veranstaltungssaal war mit<br />

den 170 Teilnehmern nahezu bis auf den letzten Platz<br />

besetzt. Peter-Michael Synek führte durch den<br />

morgendlichen Vortrags-Teil<br />

O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 11


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

EVENT<br />

05 Vier hochkarätige Experten zeichneten das Bild einer digitalisierten Hydraulik. Den Status Quo aber<br />

vor allem auch die künftigen Chancen mit dem Einzug von 5G in die Industrie präsentierten Dr. Steffen<br />

Haack, Geschäftsleitung Industriehydraulik bei der Bosch Rexroth AG (links oben), und Prof. Dr.-Ing.<br />

Jürgen Weber, Institutsleiter des IMD an der TU Dresden (rechts oben), in ihrem gemeinsamen Key-Note-<br />

Votrag „Digitalisierung in der Hydraulik - Now. Next. Beyond.“<br />

Die Erwartungen an die Zulieferindustrie aus Sicht eines Endkunden skizzierte Thomas Twork, Werkleiter<br />

Gaggenau bei der Daimler AG (rechts unten), bevor Gregor Endberg seine Erwartungen als Leiter der<br />

Hydraulikabteilung der G.Siempelkamp Maschinen- und Anlagenbau GmbH auf den Punkt brachte: „Ich<br />

will keine Vielzahl von Insellösungen mit eigener App. Ich will EINE Lösung, die funktioniert“<br />

06 Kaffee- und Mittagspause gaben Gelegenheit, sich in der Fachausstellung<br />

inspirieren zu lassen. Die ausstellenden Unternehmen Argo<br />

Hytos, Balluff, Bosch Rexroth, Bucher Hydraulics, Hydac, ifm, Moog,<br />

Parker Hannifin und Rheintacho durften sich über reges Interesse freuen.<br />

Auf einem Informationsstand des VDMA Fluidtechnik konnte man sich<br />

zudem über die neuesten Aktivitäten des Fachverbandes in Sachen<br />

Industrie 4.0 und OPC-UA informieren. Auch die VDMA-Studie zu<br />

Kommerzialisierungsstrategien für digitale Services wurde vorgestellt<br />

12 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


EVENT<br />

07 Am Nachmittag präsentierten fünf Experten Innovation Pitches für Neuentwicklungen aus ihren jeweiligen Häusern. Von links nach<br />

rechts: Für Bucher Hydraulics sprach Dr. Eneko Goenechea, für Bosch Rexroth Jeanette Kothe, Moog wurde durch Dr. Dirk Becher vertreten,<br />

für Hydac trug Joachim Morsch vor und Parker schickte Dr. Roland Bublitz ins Rennen. Nach den Vorträgen stimmte das Publikum online<br />

ab, welche Innovation am meisten überzeugte. Über den Sieg und die Verleihung des 1. HYDRAULIX-Awards „Best of Innovations“ durfte<br />

sich Bosch Rexroth freuen. Jeanette Kothes Vorstellung der Vorzüge der CytroBox hinterließ den stärksten Eindruck im Fachpublikum<br />

08 Den Abschluss des<br />

1. Fach-Congress HYDRAULIX<br />

bildete die Podiumsdiskussion<br />

mit (v.l.n.r. Bild unten) Dierk<br />

Peitsmeyer (Bucher Hydraulics),<br />

Dr. Gerd Scheffel (Parker<br />

Holding), Dr. Steffen Haack<br />

(Bosch Rexroth), Gregor<br />

Endberg (G. Siempelkamp),<br />

Dr. Frank Bauer (Hydac) und<br />

Dr. Dirk Becher (Moog). Die<br />

Experten diskutierten unter<br />

anderem die Notwendigkeit<br />

einer gemeinsamen<br />

„Sprache“ der Komponenten<br />

oder auch die Architektur der<br />

Datengenerierung und<br />

-verarbeitung (Edge vs.<br />

Cloud). Moderiert wurde die<br />

Diskussion von Peter Gorzyza<br />

(Bosch Rexroth) im<br />

Zusammenspiel mit<br />

Peter-Michael Synek (VDMA)<br />

O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 13


SZENE<br />

ROTH GE<strong>WIN</strong>NT OSKAR DES<br />

DEUTSCHEN MITTELSTANDS<br />

Die Oskar-Patzelt-Stiftung hat Roth Industries zweifach<br />

ausgezeichnet. Auf den „Großen Preis des Mittelstandes“<br />

im September <strong>2019</strong> folgte Mitte Oktober die Ehrenplakette.<br />

Bei der Übergabe der Preisträgerstatue „Großer<br />

Preis des Mittelstandes“ würdigte der Stiftungsvorstand<br />

die Gesamtleistung des Familienunternehmens und<br />

unterstrich die Mitarbeiterförderung, die Innovationskraft,<br />

das Umweltmanagement sowie das gesellschaftliche<br />

Engagement. Auch die Entwicklung von einem<br />

Handwerksbetrieb zu einem führenden Anbieter von<br />

Flächen-Heiz- und Kühlsystemen, Energiespeichersystemen<br />

und Composite-Technologien überzeugte, sodass<br />

Roth zudem die Ehrenplakette <strong>2019</strong> zuerkannt wurde.<br />

www.roth-industries.de<br />

90 JAHRE HYDRAULIKZYLINDER AUS<br />

NEUENSTADT AM KOCHER<br />

ZUSAMMENARBEIT MIT HOCHSCHULE<br />

Rund 30 Studierende<br />

des Masterstudiengangs<br />

Marketing<br />

Intelligence der Hochschule<br />

Pforzheim<br />

haben in einem<br />

Praxisprojekt die<br />

Kernmärkte von<br />

Trelleborg Sealing<br />

Solutions analysiert<br />

und auf deren<br />

Potenzial überprüft.<br />

Die Hauptaufgabe bestand darin, Chancen und Risiken der Märkte für das<br />

Unternehmen zu ermitteln, Marktvolumina in den Segmenten zu<br />

quantifizieren sowie Handlungsempfehlungen für die Zukunft zu<br />

erarbeiten. Dabei profitierten die angehenden Betriebswirte nicht nur<br />

vom theoretischen Unterricht, sondern auch von einer praxisorientierten<br />

Wissensvermittlung durch den Dichtungsexperten. Für Trelleborg liefert<br />

der Austausch mit der Hochschule wertvolle fachliche Impulse und ist ein<br />

zentraler Baustein für erfolgreiches Employer Branding.<br />

www.trelleborg.com<br />

NEUER MANAGER PRODUCT MANAGEMENT<br />

Seit 1. September leitet Ulrich Lampen als<br />

Manager Product Management das<br />

Produktmanagement-Team bei<br />

SMC Deutschland. Das Team betreut das<br />

gesamte Produktportfolio und begleitet<br />

neue Lösungen von der Idee bis zur<br />

Abkündigung. Der 55-jährige Diplom-Ingenieur<br />

für physikalische Technik will<br />

gemeinsam mit seinem Team die<br />

Chancen der Digitalisierung in der<br />

Automatisierung nutzen und den Kunden<br />

ein optimales Produktportfolio bieten. Vor<br />

seinem Start bei SMC sammelte Ulrich<br />

Lampen in der Distribution sowie bei<br />

einem führenden Automobilzulieferer<br />

24 Jahre lang Produktmanagement-Erfahrung, davon zwölf Jahre in<br />

leitender Funktion. „Ich freue mich auf meine neuen Kollegen, mein Team<br />

und das umfangreiche Produktportfolio von SMC. Und ganz besonders<br />

darauf, viel Neues zu lernen über die unterschiedlichen Anwendungen,<br />

Lösungen und Märkte für die Automatisierung“, sagt Ulrich Lampen.<br />

www.smc.de<br />

NEUER CHIEF OPERATIONS MANAGER FÜR REHAU<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Seit Gründung im Jahr 1929 hat sich Neumeister zu<br />

einem führenden Hersteller von Hydraulikzylindern und<br />

-aggregaten entwickelt. Im Jubiläumsjahr beschäftigt das<br />

Unternehmen am Standort Neuenstadt am Kocher, wo<br />

rund 17 000 m² Produktionsfläche zur Verfügung stehen,<br />

etwa 300 Mitarbeitende. Kern der Geschäftstätigkeit sind<br />

kundenspezifische Lösungen vom Design bis zum<br />

serienreifen Produkt. Moderne Bearbeitungszentren<br />

ermöglichen hierbei eine Komplettbearbeitung der<br />

einzelnen Bauteile – vom kleinen Hydraulikzylinder, über<br />

Mehrstufenzylinder bis zu Spezialanfertigungen. Im<br />

Bereich der Großzylinderfertigung lassen sich<br />

Durchmesser bis 800 mm oder Länge von 10 000 mm<br />

realisieren.<br />

www.neumeisterhydraulik.de<br />

Mit Wirkung zum 13. Mai <strong>2019</strong> wurde Dr.<br />

Uwe H. Böhlke zum Chief Operations Officer<br />

beim Polymerspezialisten Rehau berufen.<br />

Dort verantwortet er zukünftig das Ressort<br />

„Operations & Supply Chain Management“.<br />

In seiner Funktion wird der 54-Jährige, der<br />

vor seinem Wechsel zu Rehau mehr als<br />

zwanzig Jahre Erfahrung als Führungskraft<br />

in global operierenden Technologie-Unternehmen<br />

der Werkstoff- und Prozessindustrie<br />

sammelte, in das Group Executive<br />

Board (GEB) des Herstellers berufen. Dieser<br />

adressiert mit seinen Kunststoffprodukten die Bereiche Bau, Automotive<br />

und Industrie. Rund 20 000 Mitarbeiter weltweit haben Angaben zufolge<br />

jüngst einen Jahresumsatz von rund 3,5 Milliarden Euro erwirtschaftet.<br />

www.rehau.com<br />

14 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


SZENE<br />

JUNGHEINRICH STEIGERT ERNEUT UMSATZ UND VORSTEUERERGEBNIS<br />

Jungheinrich hat 2018 seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Im vergangenen<br />

Geschäftsjahr erwirtschaftete der Hersteller von Flurförderzeugen einen Umsatz<br />

von 3,8 Mrd. Euro (+10,5 %) bei einem Ebit von 275 Mio. Euro (+6,2 %) und einem<br />

Nachsteuer-Gewinn von 176 Mio. Euro (-3,3 %). Insbesondere das Neugeschäft im<br />

Kernmarkt Europa, aber auch in Asien sowie Logistiksystemlösungen seien<br />

Treiber der positiven Entwicklung, erklärte der Vorstandsvorsitzende Hans-Georg<br />

Frey (Bild). „2018 haben wir z. B. den weltweit ersten Schubmaststapler mit<br />

festverbauter Lithium-Ionen-Batterie und das leistungsfähigste Regalbe diengerät<br />

für Kleinteile seiner Klasse vorgestellt.“ In den ersten beiden Monaten <strong>2019</strong><br />

wurde der wertmäßige Auftragseingang um 14 % und der Umsatz um 9 %<br />

gesteigert. Der Ausblick sei aber aufgrund reduzierter Marktdynamik nur<br />

„verhalten optimistisch.“ Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen einen<br />

Umsatz zwischen 3,85 und 4,05 Mrd. Euro.<br />

www.jungheinrich.de<br />

SMC TRITT DER OPEN<br />

INDUSTRY 4.0<br />

ALLIANCE BEI<br />

Viele Wege führen in die digitale<br />

Zukunft. SMC will die spannende<br />

Reise in die Industrie 4.0 jetzt<br />

gemeinsam mit Unternehmen<br />

aus unterschiedlichen Branchen<br />

fortsetzen. Deshalb ist der<br />

Spezialist für elektrische und<br />

pneumatische Automatisierungslösungen<br />

nun Teil der<br />

Open Industry 4.0 Alliance<br />

(OI4.0 Alliance). Neben Automatisierungsexperten<br />

wie SMC<br />

Deutschland sind auch führende<br />

Softwareentwickler, Messgerätehersteller<br />

und Robotik-Produzenten<br />

Mitglieder in dieser<br />

industrieweiten Initiative.<br />

„Daten und Informationen sind<br />

das Lebenselixier der Industrie<br />

4.0. Mit ihrer Hilfe wird die<br />

Produktion künftig noch<br />

sparsamer und effektiver“, sagt<br />

Christian Ziegler, Manager<br />

Digital Business Development<br />

bei SMC. „Deshalb wollen wir<br />

künftig gemeinsam mit den<br />

Mitgliedern der Allianz Lösungen<br />

für eine digitalisierte<br />

Industrie entwickeln und so<br />

große Potenziale bei der<br />

Effizienz und Produktivität<br />

erschließen.“<br />

www.smc.de


NACHRUF<br />

TRAUER UM ROLF KORDAK<br />

Die Fluidtechnik-Gemeinschaft trauert um Dr. h. c. Rolf Kordak,<br />

der am 2. 8. <strong>2019</strong> im Alter von 86 Jahren verstarb.<br />

Rolf Kordak wurde am 6. November<br />

1932 als Sohn eines Handwerkers<br />

geboren. Nach Besuch der Volksschule<br />

in Oberhausen schloss er<br />

nach mehreren durch die Kriegswirren bedingten<br />

Ortswechsel im Januar 1954 seine<br />

schulische Ausbildung mit dem Abitur ab.<br />

Das anschließende Maschinenbaustudium<br />

schloss er als Diplom-Ingenieur im Jahr 1959<br />

an der TH Hannover ab.<br />

In den ersten 10 Jahren seiner beruflichen<br />

Laufbahn bei der Fa. Beien Maschinen fabrik<br />

und Eisengießerei stieg er zum technischen<br />

Leiter auf. Aus dieser Zeit stammt eine Baureihe<br />

von Axialkolben maschinen die sich in<br />

vielen Applikationen bewährte. Dem Interesse<br />

für Verdrängereinheiten ging er ab 1970<br />

bei der Firma Rexroth weiter nach, wo er als<br />

Ingenieur, Gruppenleiter, Abteilungsleiter<br />

und später als Bereichsleiter des Bereichs<br />

VT-H für hydrostatische Antriebe tätig war.<br />

Insbesondere seine Arbeiten auf dem Gebiet<br />

der Sekundärhy-draulik – deren Fortentwicklung<br />

er zusammen mit Prof. Nikolaus<br />

bis zum kommer-ziellen Erfolg vorantrieb –<br />

machten ihn der nationalen und internationalen<br />

Fachwelt bekannt, die ihn als dynamischen<br />

und zielstrebigen Zeitgenossen<br />

schätzte.<br />

Rolf Kordak war ein Visionär. Neben Patenten<br />

und zahlreichen Veröffentlichungen von<br />

Fachartikeln dokumentierte er das Wissen<br />

um sekundärgeregelte Antriebe in Lehrschriften<br />

und dem Fachbuch „Hydrostatische<br />

Antriebe mit Sekundärregelung“. Das<br />

Engagement für die Ausbildung zeigte sich<br />

auch in der Betreuung zahlreicher<br />

studentischer Arbeiten und in der Zusammenarbeit<br />

mit der TU Dresden, die ihm für<br />

seine Verdienste und sein Engagement nach<br />

der Wende im Jahr 1997 die Ehrendoktorwürde<br />

verlieh. Die entstandene freundschaftliche<br />

Verbindung bestand bis zu seinem Tode.<br />

Rolf Kordak wurde von seinen Mitarbeitern<br />

nicht nur als korrekter und<br />

vorbildlicher Chef geschätzt, sondern auch,<br />

weil ihm das Wohl jedes Einzelnen in seiner<br />

„Hydraulikfamilie“ am Herzen lag. Wir<br />

werden Rolf Kordak ein ehrendes Andenken<br />

bewahren.<br />

Professor Jürgen Weber, Professor Horst Brunner,<br />

TU Dresden<br />

Dr. Steffen Haack, Geschäftsleitung<br />

Industriehydraulik, Bosch Rexroth AG<br />

IMPRESSUM<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

erscheint <strong>2019</strong> im 63. Jahrgang, ISSN 0341-2660<br />

Redaktion<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Chefredakteur: Peter Becker B. A.,<br />

Tel.: 06131/992-210, E-Mail: p.becker@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redakteure: Ivo Greuloch, Tel.: 06131/992-353,<br />

E-Mail: i.greuloch@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Vanessa Weingärtner, Tel.: 06131/992-352,<br />

E-Mail: v.weingaertner@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />

Doris Buchenau, Angelina Haas, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Herausgeber: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />

Institutsdirektorin,<br />

Tel: 0241/80-47701, Fax: 0241/80-647712,<br />

E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff,<br />

Tel.: 0241/80-47710, Fax: 0241/80-647712,<br />

E-Mail: mh@ifas.rwth-aachen.de<br />

ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />

RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />

52074 Aachen, Internet: www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />

Fluidtechnik im VDMA<br />

Gestaltung<br />

Mario Wüst, Sonja Daniel, Anette Fröder,<br />

Anna Schätzlein,<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 60: gültig ab 1. Oktober <strong>2019</strong><br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 14,50 (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahresabonnement: Inland: € 159,- (inkl. Versandkosten),<br />

Ausland: € 179,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2,<br />

55129 Mainz, Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de,<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer<br />

Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

Druck und Verarbeitung<br />

WEISS-DRUCK GmbH & Co. KG<br />

Hans-Georg-Weiss-Straße 7, 52156 Monschau<br />

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Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise<br />

von ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie<br />

über berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen zu<br />

informieren. Dieser Speicherung und Nutzung kann<br />

jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden<br />

(vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />

der Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche,<br />

räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere<br />

das Recht zur Veröffentlichung in Printmedien<br />

aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung und<br />

Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung<br />

und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene<br />

Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen<br />

Verwertung, z. B. Einspeicherung und Bearbeitung<br />

in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung<br />

in Datennetzen sowie Datenträger jedweder Art, wie<br />

z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen,<br />

CD-ROM, CD und DVD und der<br />

Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte<br />

einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />

werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die<br />

Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden,<br />

über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt,<br />

und die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur<br />

Veröffentlichung eingereicht oder bereits veröffentlicht<br />

wurden.<br />

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Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

16 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


DESIGNSPARK JETZT MEHR ALS 750 000 MITGLIEDER STARK<br />

RS Components teilt mit, dass die Online-Engineering-Community<br />

DesignSpark auf mehr als<br />

750 000 Mitglieder angewachsen ist. Diese<br />

ging 2010 an den Start, um Entwicklern und<br />

Studierenden auf der ganzen Welt für ihre<br />

Projektarbeit kostenlose Tools, Ressourcen und<br />

Fachinformationen zur Verfügung zu stellen.<br />

„In der Community herrscht ein großartiges<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl. Es ist herrlich<br />

zu sehen, wie Ingenieure und Techniker sich<br />

gegenseitig unterstützen“, sagt Mike Bray, Vice<br />

President of DesignSpark. Seit Einführung hat<br />

RS Components Funktionalität und Umfang der verfügbaren Ressourcen des DesignSpark-Ecosystems<br />

stetig verbessert. Ein Beitritt ist über www.designspark.com möglich.<br />

www.rs-online.com<br />

Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />

INGENIEURE IN ELEKTROTECHNIK WEITERBILDEN<br />

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach elektrifizierten Antriebssystemen bildet<br />

Rolls-Royce Power Systems rund 100 seiner Ingenieure zu Elektroingenieuren weiter.<br />

Das Unternehmen, das sich zum Partner für integrierte Lösungen weiterentwickelt,<br />

bietet Produkte für die Energie- und Mobilitätswende an. Kooperationspartner für die<br />

Weiterbildung ist die Hector School of Engineering and Management des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie. „In einer von Fachkräftemangel geprägten Zeit ist die<br />

Weiterbildung von Mitarbeitern ein guter Schritt im Rahmen der Neuausrichtung des<br />

Unternehmens“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Thomas Bittelmeyer. Die Basisqualifizierung<br />

der ersten 25 Ingenieure hat vor kurzem begonnen und wird zwei Module zu<br />

Systementwicklung, Energiekomponenten und Automation umfassen. In zweiter<br />

Stufe erhalten teilnehmende Ingenieure eine Aufbauqualifizierung in einem elektrotechnischen<br />

Fachgebiet und in dritter Stufe einen akademischen Abschluss.<br />

www.rrpowersystems.com<br />

NEUER CEO BEI NSK EUROPE<br />

Der Aufsichtsrat der NSK Ltd. hat Dr. Ulrich Nass mit Wirkung<br />

zum 1. Oktober <strong>2019</strong> zum Chief Executive Officer der NSK<br />

Europe Ltd. sowie zum Vice President der NSK Ltd. ernannt. Seit<br />

der Übernahme der Position des Chief Operating Officers im<br />

Februar <strong>2019</strong> treibt Dr. Nass die Transformation von NSK<br />

Europe für die Anforderungen der Zukunft voran. Sein Vorgänger,<br />

Masatada Fumoto, gratulierte Dr. Nass im Namen des<br />

gesamten Aufsichtsrates. Masatada Fumoto ist seit 1984 in<br />

verschiedenen Aufgaben bei NSK tätig, seit April 2018 als Chief<br />

Executive Officer der NSK Europe Ltd. Er setzt seine Tätigkeit<br />

als Executive Vice President der NSK Ltd. sowie als Head of<br />

Automotive Steering & Actuator Divi sion HQ fort.<br />

www.nskeurope.de<br />

Wir laden Sie ein: Hannover Industrie • 21.-25.04.2008 • Halle/Stand 13 D90<br />

O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 17


MESSEVORBERICHT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

30. JUBILÄUM DER SPS<br />

Die Aussichten und Buchungszahlen für die Messe sind erneut positiv und<br />

bestätigen die Bedeutung der Fachmesse. Rund 1 650 Anbieter von<br />

Automatisierungstechnik werden vom 26. bis 28. November <strong>2019</strong> als Aussteller in<br />

Nürnberg erwartet. Aktuelle Produkte und Lösungen der industriellen Automation<br />

aber auch richtungsweisende Technologien der Zukunft stehen im Fokus.<br />

18 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


MESSEVORBERICHT<br />

Besucher der Messe profitieren von dem umfassenden<br />

Angebot der nationalen und internationalen Automatisierungs-<br />

und Digitalisierungsanbieter und können sich<br />

dennoch innerhalb eines Tages einen kompletten<br />

Marktüberblick verschaffen. So verzeichnet der Messeveranstalter<br />

Mesago 71 % Tagesbesucher auf der Automatisierungsmesse. 7 % der<br />

Besucher nehmen für ihre Technologie-Recherche alle drei Messetage<br />

in Anspruch. Der Anteil internationaler Besucher lag im<br />

vergangenen Jahr bei 27,6 % (18154 Besucher). Rund 47500 Besucher<br />

der Vorjahresveranstaltung stammten aus Deutschland.<br />

DIGITALER WANDEL IM MITTELPUNKT<br />

Die Digitalisierung hat einen enormen Einfluss auf die Automatisierungsbranche.<br />

Zahlreiche Aussteller zeigen daher vor Ort ihre<br />

Lösungsansätze, aber auch diverse Produkte und Applikationsbeispiele<br />

zur Digitalen Transformation. Auch IT-Anbieter sind<br />

vermehrt auf der SPS vertreten. Der Charme hierbei ist: IT-<br />

Themen werden sehr stark und fokussiert im Verbund mit den<br />

Automatisierern dargeboten. Präsentationen der Themen wie Big<br />

Data, Cloud-Technologie, 5G und Künstliche Intelligenz erfolgen<br />

oft praxisbezogen in Gemeinschaftsaktionen und -demos<br />

zusammen mit Automatisierungsanbietern. Themenbezogene<br />

Sonderschauflächen und Vorträge auf den Messeforen tun ihr<br />

Übriges zur Darstellung der digitalen Transformation in der<br />

fertigenden Industrie.<br />

Im Rahmen von Guided Tours wird auch in diesem Jahr<br />

Be suchern aus dem In- und Ausland die Gelegenheit gegeben, in<br />

geführten Touren innovative Aussteller zu einzelnen Themen zu<br />

besuchen. So können sich die Teilnehmer einen kompakten<br />

Überblick zu den Themen Machine Learning und KI, Produkt- und<br />

Maschinensimulation, Industrial Security in der Fertigung, Cloud<br />

Ecosysteme und Predictive Maintenance verschaffen. Der Fokus<br />

der Touren liegt dabei auf echten Use Cases.<br />

Der im vergangenen Jahr erstmalig durchgeführte Automation<br />

Hackathon fand großen Anklang. Hier werden im Wettbewerbs-<br />

Charakter nützliche und kreative Softwarelösungen für die<br />

Automatisierungsbranche programmiert. Aufgrund der intensiven<br />

Planungsvorbereitung wird der nächste Automation Hackathon in<br />

2020 stattfinden.<br />

GEMEINSCHAFTSSTÄNDE UND FOREN<br />

RUNDEN DAS MESSEANGEBOT AB<br />

Umfassende Einblicke in spezifische Themen und die Möglichkeit<br />

sich von Anbietern zu individuellen Anforderungen beraten zu<br />

lassen, erhalten Besucher auf den Gemeinschaftsständen „Automation<br />

meets IT” in Halle 6 und „AMA Zentrum für Sensorik, Messund<br />

Prüftechnik“ in Halle 4A.<br />

Die Foren der Verbände VDMA in Halle 5 und ZVEI in Halle 6<br />

sowie die Messeforen in Halle 3 und 10.1 bieten fachspezifische<br />

Vorträge sowie Podiumsdiskussionen an. Besucher können sich<br />

hier zu branchenaktuellen Themen informieren und mit Experten<br />

im persönlichen Dialog austauschen.<br />

AUS SPS IPC DRIVES WURDE SPS<br />

Seit Beginn <strong>2019</strong> trägt die SPS IPC Drives einen neuen Namen:<br />

SPS – Smart Production Solutions. Der Name der etablierten Fachmesse<br />

hat sich geändert, das bewährte Konzept und die inhaltliche<br />

Ausrichtung bleiben bestehen und werden fortgeführt. Der Veranstalter<br />

Mesago Messe Frankfurt GmbH trägt hiermit der digitalen<br />

Transformation der Industrie Rechnung und verspricht weiterhin<br />

Relevanz, Kompetenz und einen Austausch auf Augenhöhe.<br />

Bilder: Mesago Messe Frankfurt, Mathias Kutt<br />

www.mesago.de<br />

Positionssensoren für Hydraulikzylinder - Kolbenbohren ade!<br />

SPS <strong>2019</strong> - Halle: 4A, Stand: 300<br />

SGH-Serie bis 5 m Messlänge - einfach revolutionär!<br />

absolute Erfassung des Zylinderhubs<br />

kein Bohren des Kolbens notwendig<br />

auch in Teleskopzylindern verwendbar<br />

hohe Schock- und Vibrationsfestigkeit, IP69K<br />

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http://bit.ly/2CeVh5B<br />

SIKO GmbH, Tel.+49 7661 394-0,www.siko-global.com


IFK<br />

EIN EVENT, AUF DEM<br />

GEMEINSAM ZUKUNFT GESTALTET WIRD<br />

Prof. Jürgen Weber,<br />

Ausrichter des 12. IFK<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Das 12. Internationale Fluidtechnische<br />

Kolloquium (IFK) findet vom 9. bis 11. März 2020<br />

in Dresden statt. Das Tagungsmotto „Fluid Power<br />

– Future Technology“ stellt die Zukunftsfähigkeit<br />

der Fluidtechnik ins Zentrum. Professor Jürgen<br />

Weber, Ausrichter des 12. IFK, gibt in diesem<br />

Interview einen Ausblick auf die Veranstaltung<br />

und erläutert, warum Hydraulik und Pneumatik<br />

noch lange nicht zum alten Eisen gehören.<br />

Herr Professor Weber, wir schauen auf über 20 Jahre IFK zurück.<br />

Was zeichnet das 12. IFK nach zwei Jahrzehnten aus? Welche<br />

Neuerungen können wir erwarten?<br />

Ich denke, dass wir mit Stolz sagen dürfen, zusammen mit<br />

unseren Kollegen aus Aachen sowie dem Fachverband Fluidtechnik<br />

im VDMA ein Forum etabliert zu haben, welches in der Welt<br />

sicherlich einen der bedeutendsten Branchentreffs auf dem<br />

Gebiet der hydraulischen und pneumatischen Antriebs-, Steuerungs-<br />

und Regelungstechnik darstellt. Hinsichtlich der organisa-<br />

torischen Strukturierung des Kolloquiums können wir auf<br />

Bewährtes zurückgreifen. Aufgrund der positiven Resonanz der<br />

Jubiläumsausgabe im Jahr 2016 haben wir uns entschieden die<br />

Tagung wieder an allen drei Tagen im Internationalen Congress<br />

Center in der Dresdner Innenstadt, direkt an der Elbe, abzuhalten.<br />

Ebenso wird, vergleichbar zum 10. IFK, ein optionaler Peer-<br />

Review für die Beiträge angeboten, um die wissenschaftliche<br />

Signifikanz und Attraktivität unserer Veranstaltung auch für internationale<br />

Forschende zu gewährleisten. Neu sind hochinteressante<br />

Sessions, die eng mit unserem Tagungsmotto „Fluid Power –<br />

Future Technology!“ verknüpft sind – und aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach der Ort der Abschlussfeierlichkeiten, soviel möchte ich<br />

jetzt schon ankündigen.<br />

Sie nannten gerade das Tagungsmotto „Future Technology“. Wie<br />

ist dieser Titel gemeint und was wollen Sie damit bezwecken?<br />

Mit der Digitalisierung erleben wir momentan einen technologischen<br />

Wandel, der zunehmend an Fahrt gewinnt und nahezu alle<br />

Bereiche unseres Lebens erfasst. Betrachten wir beispielsweise<br />

das verarbeitende Gewerbe, so sprechen viele von Industrie 4.0<br />

als der vierten industriellen Revolution. Im Mittelpunkt steht hier<br />

die Vision der „Factory of the Future“, in der die Digitalisierung<br />

vollständig umgesetzt sein wird und neue Verfahren der flexiblen<br />

und optimierten Produktion zur Anwendung kommen. Oder nehmen<br />

wir als anderes Beispiel das Baugewerbe: hier wird anstelle<br />

20 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


IFK<br />

der Fabrik der Zukunft die Baustelle der Zukunft entstehen – mit<br />

vergleichbaren digitalen Services, Prozessen und Abläufen, aber<br />

anderen Randbedingungen. Sowohl Fabrik als auch Baustelle der<br />

Zukunft erfordern natürlich auch Antriebe der Zukunft, die die<br />

durchdigitalisierten Prozesse ermöglichen und sich nahtlos in die<br />

digitalisierten Maschinen integrieren lassen. Diese Antriebe der<br />

Zukunft müssen entwickelt werden – und das gilt auch für die<br />

Fluidtechnik! Die Weichen müssen rechtzeitig gestellt werden,<br />

wobei ich bereits große Fortschritte in der Fluidtechnikbranche<br />

sehe, ihre Antriebstechnik fit für die Zukunft zu machen. Gelingt<br />

es uns, die Digitalisierung konsequent umzusetzen, so bin ich<br />

überzeugt, dass zusammen mit ihren inhärenten technologischen<br />

Alleinstellungsmerkmalen die Fluidtechnik eine unverzichtbare,<br />

innovative Antriebstechnologie der Zukunft darstellt. Und das<br />

bringen wir mit unserem Motto „Fluid Power – Future Technology!“<br />

zum Ausdruck.<br />

Die von Ihnen genannten Begriffe wie Industrie 4.0 oder Digitalisierung<br />

sind kein Novum mehr in der Fachwelt. Was bedeuten sie<br />

Ihrer Meinung nach konkret für die Hydraulikbranche und wie<br />

spiegelt sich das im Programm des IFK wieder?<br />

In der Antriebstechnik und dem produzierenden Gewerbe im<br />

Allgemeinen sind Fragenstellungen zur Konnektivität zwischen<br />

physischen und virtuellen Komponenten, Plug & Produce oder<br />

auch Predictive Maintenance zu beantworten. Gerade auf letzterem<br />

Gebiet sehe ich nicht nur in der Fluidtechnik noch erheblichen<br />

Handlungsbedarf. Dass das BMBF insgesamt über 470 Millionen<br />

Euro Fördervolumen für den Bereich Industrie 4.0 zur<br />

Verfügung stellt, macht dies sehr greifbar.<br />

Dabei hat für die Fluidtechnik öffentliche Forschung und<br />

Gemeinschaftsforschung einen hohen Stellenwert, da in der<br />

Branche viele kleinere Unternehmen verankert sind, die am<br />

Wandel beteiligt sein müssen. Hier sind die Forschungseinrichtungen<br />

in der Pflicht.<br />

Konkret möchte ich für meine Professur das Verbundvorhaben<br />

„Bauen 4.0“ nennen, welches vom BMBF im Rahmen der Maßnahmen<br />

für „Industrie 4.0 – Kollaborationen in dynamischen<br />

Wertschöpfungsnetzwerken (InKoWe)“ gefördert wird. Es hat zum<br />

Ziel, die Wertschöpfungskette auf der Baustelle zu optimieren,<br />

indem eine vollumfängliche Vernetzung und Automatisierung des<br />

Baustellenumfeldes hergestellt wird. Bauvorhaben im Allgemeinen<br />

und Tiefbau im Speziellen stellen dafür sehr herausfordernde<br />

Randbedingungen. Die Professur für Fluid-Mechatronische<br />

Systemtechnik beteiligt sich hier zum einen mit der Entwicklung<br />

eines Demonstrators zur Automatisierung und Vernetzung mobiler<br />

Arbeitsmaschinen anhand eines aktuellen Mobilbaggers und<br />

zum anderen mit vielen Aspekten der Systemintegration im<br />

Kontext der Digitalisierung. Im Rahmen des IFK werde ich dazu<br />

einen Übersichtsvortrag halten.<br />

Neben diesem konkreten Beispiel haben wir Fachvorträge in<br />

den Sessions „Digital Systems“, „Predictive Maintenance“ und<br />

O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 21


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

IFK<br />

„Actuators & Sensors“, die im Umfeld von Industrie 4.0 wertvolle<br />

Beiträge leisten.<br />

Können verschiedene Branchen im Hinblick auf die Technologie<br />

der Zukunft voneinander lernen? In welcher Form wird dies beim<br />

12. IFK thematisiert?<br />

Nun, die Fluidtechnik vereint seit jeher eine Vielzahl technischer<br />

Disziplinen, sowohl in der Entwicklung als auch im Einsatz fluidtechnischer<br />

Komponenten und Systeme. Heutzutage sind sowohl<br />

der klassische Maschinenbau als auch Elektrotechnik, Softwareund<br />

Steuerungstechnik gefragt: Aus reinen Hydraulikern wurden<br />

Fluid-Mechatroniker. Dies spiegelt sich auch in der thematischen<br />

Ausrichtung des IFK wieder, welches in den letzten Jahren zunehmend<br />

Themen der Steuerungstechnik, Software und Sicherheit,<br />

Sensor- und Aktortechnik integriert. Auch zum kommenden IFK<br />

haben wir neben den klassischen Themen zu hydraulischen Grundlagen,<br />

zur Komponentenentwicklung und zur Stationär- und Mobilhydraulik<br />

sowie den bereits genannten Digitalisierungsaspekten<br />

weitere Themenfelder, wie „Intelligent Control“, „Novel system<br />

architectures“ und „Safety & Reliabilty“ im Tagungsprogramm. Um<br />

weitere Impulse zu generieren, soll es eine Keynote-Speech zum<br />

Thema Digitalisierung geben, jedoch nicht aus Sicht von Hersteller<br />

oder Anwender, soviel sei verraten.<br />

Mit anderen technischen Branchen teilen wir auch den Fachkräftemangel,<br />

der immer wieder thematisiert wird. Wie adressieren<br />

Sie diese Thematik?<br />

Ich selbst muss manchmal schmerzlich feststellen, dass die Fluidtechnik<br />

von außen zum Teil als „altbacken“ angesehen oder dargestellt<br />

wird, wenn Sie mir diese Ausdrucksweise erlauben. Ich<br />

vermute schon, dass dadurch die Perspektive auf eine berufliche<br />

Zukunft in unserer Branche zunächst keine sehr hohe Strahlkraft<br />

ausübt. Dem stellen wir uns allein schon dadurch entgegen, dass<br />

wir, wie bereits angesprochen, natürlich proaktiv an zukunftsgerichteten<br />

Themen arbeiten, mit denen sich auch die restliche<br />

Antriebstechnik und gesamte Industrie derzeit befasst. Da hat<br />

sich ein riesiges, neues Spielfeld aufgetan, das wir auf dem IFK in<br />

den Fokus rücken und auch an die junge Zielgruppe herantragen<br />

werden.<br />

Um dies zu unterstützen, fördert der VDMA Studierende deutscher<br />

Hochschulen und Universitäten im Rahmen eines Stipendiums<br />

zur Teilnahme am IFK. Bewerbung und Vergabe werden in<br />

direkter Zusammenarbeit mit den Lehreinrichtungen abgewickelt.<br />

Können Sie uns schon nähere Einblicke zum Ablauf des IFK<br />

gewähren?<br />

Unsere dreitägige Konferenz umfasst ein Symposium und eine<br />

Tagung. Das Symposium steht am ersten Tag auf dem Programm<br />

und bietet Wissenschaftlern eine Austauschplattform für ihre<br />

vorwiegend grundlagenorientierten Forschungsergebnisse.<br />

Hierzu finden drei Vorträge parallel statt, um der Themenvielfalt<br />

im Bereich der Fluidtechnik gerecht zu werden. Am zweiten und<br />

dritten Konferenztag werden im zweizügigen Betrieb anwendungsorientierte<br />

Vorträge zu sehen sein. Keynote-Speech und<br />

Übersichtsvorträge sowie detaillierte, tiefgehende Fachvorträge<br />

sorgen für ein riesiges Themenspektrum!<br />

Parallel zur Tagung wird es am zweiten und dritten Tag eine Fachausstellung<br />

geben, mit der wir eine zusätzliche Plattform zum<br />

Wissensaustausch und zur Präsentation bereitstellen. Die Firmen<br />

sowie Forschungseinrichtungen der Branche werden hier ihre<br />

innovativen Produkte, Entwicklungs- und Forschungstrends<br />

vorstellen.<br />

Um nähere Einblicke in die Forschungsthemen an meiner Professur<br />

zu erhalten, bietet wir darüber hinaus auch dieses Mal wieder<br />

Führungen durch unser Versuchsfeld an. Meine Mitarbeiter werden<br />

interessierten Besuchern eine Vielzahl von Prüfständen live und in<br />

Aktion zeigen, von Grundlagenversuchen mit Strömungsvisualisierung<br />

bis zu anwendungsnahen Demonstratoren in der Mobil- und<br />

Stationärhydraulik. Es steht dazu ein regelmäßiger Bustransfer<br />

zwischen dem Tagungsort und dem Labor bereit.<br />

Natürlich gibt es auch nichtfachliche Programmpunkte, die die<br />

Konferenz abrunden. Die Fachausstellung wird bereits am Abend<br />

des ersten Tags mit einem ungezwungenen Get-Together bei Ge-<br />

01 Die Veranstaltung wird<br />

auch 2020 im Internationalen<br />

Congress Center in der<br />

Dresdner Innenstadt, direkt<br />

an der Elbe, stattfinden<br />

22 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


IFK<br />

tränken und Snacks eröffnet. Der zweite Tag schließt mit einem<br />

Festabend im Albertinum. Bei einem festlichen Abendessen und<br />

Kulturprogramm entstehen sicher an dem ein oder anderen Tisch<br />

interessante fachliche und private Gespräche. Den Abschluss der<br />

Konferenz bildet das Hallenfest am dritten und letzten Tag. Hierbei<br />

können Sie auch unsere neue Maschinenhalle kennenlernen,<br />

denn sie ist als neue Kulisse für den traditionellen Ausklang des<br />

IFK bei lockerer Atmosphäre geplant.<br />

Zu guter Letzt, Herr Professor Weber: Warum empfehlen Sie<br />

persönlich die Teilnahme am 12. IFK? Was ist der Nutzen für die<br />

Besucher?<br />

Ein offensichtlicher Faktor sind die kreativen Impulse, die sich aus<br />

Vorträgen zu innovativen Themen ergeben. Vielleicht aber noch<br />

wichtiger ist, dass es nur wenige Tage im Jahr gibt, an welchem<br />

sich so viele Entscheider, Forscher und Entwickler der Fluidtechnik-Branche<br />

an einem Ort treffen. Das IFK bietet die perfekte<br />

Gelegenheit, um miteinander in Kontakt zu treten und Ideen<br />

auszutauschen. Nicht zuletzt laden die Abende dazu ein, in lockerer<br />

Umgebung alte und neue Bekanntschaften zu pflegen, worauf<br />

ich mich persönlich sehr freue.<br />

Es werden Trends angestoßen und gemeinsam Zukunft gestaltet.<br />

Jeder, der an diesem Prozess teilhaben möchte, sollte sich nächsten<br />

März auf den Weg nach Dresden machen! Meine Mitarbeiter<br />

und ich freuen uns darauf, Sie zur 12. Auflage des IFK begrüßen<br />

zu dürfen. Wir sehen uns im Elbflorenz!<br />

https://ifk2020.com<br />

02 Eine begleitende Fachausstellung gibt den Besuchern die<br />

Gelegenheit, auch Hand an innovative Produkte zu legen<br />

YOUR PARTNER IN TURNKEY DRIVE SYSTEMS<br />

FOR HYDROMECHANICAL STRUCTURES<br />

Modern electro-hydraulic aggregates<br />

(HPU)<br />

Electrical control cabinet with local<br />

control systems<br />

On-site installation and commissioning<br />

Dependability comes to mind, along with “best in class” technology and turnkey design/installation services serves as the<br />

cornerstone behind some of the world’s biggest hydromechanical engineering projects. As a complete system provider for<br />

many different hydromechanical configurations for hydroelectric power plants, navigable waterways and canal sluice gates,<br />

Montanhydraulik offers one-stop solutions. This comprises engineering, production and delivery of hydraulic cylinders,<br />

aggregates, software, control systems, installation and commissioning.<br />

Montanhydraulik<br />

Indien<br />

Reparatur & Service


PUMPEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

DIE DNA DER INNOVATION –<br />

50 JAHRE VOITH<br />

INNENZAHNRADPUMPEN<br />

24 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


PUMPEN<br />

Voith feiert Jubiläum! Vor 50 Jahren lieferte der<br />

Technologiekonzern aus Heidenheim seine erste<br />

Innenzahnradpumpe aus und legte damit den<br />

Grundstein für eine noch heute andauernde<br />

Erfolgsgeschichte. Diese ist von zahlreichen<br />

Innovationen geprägt, die in jüngerer<br />

Vergangenheit in der Entwicklung<br />

drehzahlvariabler Servopumpen und autarker<br />

Servoantriebe gipfelte.<br />

Im Jahr 1969 fasste Voith, damals bereits technologieführend in<br />

der Herstellung von Maschinen für die Papierindustrie sowie der<br />

technischen Ausrüstung von Wasserkraftwerken sowie der<br />

Produktion von Antriebs- und Bremssystemen, den Entschluss,<br />

seine technische Expertise auf den Hydraulikbereich auszuweiten.<br />

Voith bündelte folglich seine Kompetenz mit der eines namhaften<br />

Vorreiters auf dem Gebiet der Innenzahnradpumpe. Das Ergebnis<br />

war die Hochdruckinnenzahnradpumpe IPH.<br />

GRUNDPRINZIP ÜBER JAHRE PERFEKTIONIERT<br />

Bei diesem Pumpentyp läuft das treibende Zahnrad exzentrisch<br />

in der Innenverzahnung eines Zahnringes. Durch die Drehung<br />

der Zahnräder in der Pumpe wird die Druckflüssigkeit in das<br />

Gehäuse und damit in den Raum zwischen Ritzel und Hohlrad<br />

gesaugt. Die optimierten Querschnitte auf Saug- und Druckseite<br />

erlauben den Betrieb über einen weiten Drehzahlbereich hinweg.<br />

Energieeffiziente und hochdynamische Anwendungen umfassen<br />

meist den Einsatz intelligenter hydraulischer Steuerungen mit<br />

Mehrdruckkreisen und Speicherladungsschaltungen. Die IPH<br />

konnte den daraus resultierenden häufigen Lastwechseln standhalten,<br />

die oft eine Herausforderung für Pumpen darstellten.<br />

„Unsere leistungsstarken Innenzahnradpumpen waren ihrer Zeit<br />

technisch weit voraus“, sagt Bernd Schreiber, Key Manager<br />

Pumpen bei Voith. „Das Grundprinzip haben wir bis heute so<br />

beibehalten können und über die Jahre perfektioniert.“ Schon<br />

damals überzeugten die Voith Innenzahnradpumpen durch ihre<br />

sehr geringe Druckpulsation, die zu einer erheblich verbesserten<br />

Regelbarkeit führte.<br />

POINTIERT<br />

1969 ENTWICKLUNG DER<br />

INNENZAHNRADPUMPE IPH<br />

BASIS FÜR ALLE WEITEREN<br />

INNENZAHNRAD-ENTWICKLUNGEN<br />

BEREIT FÜR I40 UND DIE HERAUSFOR-<br />

DERUNGEN VON MORGEN<br />

O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 25


PUMPEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

01 Blick in die Vergangenheit: Die erste Voith Innenzahnradpumpe<br />

im Einsatz in Spritzgussmaschinen<br />

DIE MARKTEINFÜHRUNG<br />

Überzeugt von ihrer Innovation wurde bald die globale Markteinführung<br />

in Angriff genommen. Das Vertriebsnetz des Weltkonzerns<br />

Voith und dessen Bekanntheitsgrad als Technologie- und<br />

Innovationsführer öffneten die Tore der auf Leistung bedachten<br />

Unternehmen für die Pumpe weltweit. Erstmals eingesetzt wurden<br />

die Hochdruckinnenzahnradpumpen in der kunststoffverarbeitenden<br />

Industrie. Der erste belieferte Kunde war auf der Suche<br />

nach Optimierungsmöglichkeiten für seine Spritzguss maschinen<br />

und setzte dafür auf Voith. Die hohe Qualität der Pumpen überzeugte<br />

– so sehr, dass Voith den Kunden auch ein halbes Jahrhundert<br />

später weiterhin beliefert. Die Kunden reichten vom Werkzeugmaschinenbau<br />

über den Maschinen- und Anlagenbau hin zu<br />

den Mobilitäts- und Energiesektoren. Infolge der gelungenen<br />

Markteinführung investierte Voith in seine Forschung und Entwicklung.<br />

Weitere leistungsfähige Mittel- und Niederdruckserien<br />

basierend auf dem IPH-Prinzip waren das Resultat.<br />

NEUE PUMPENGENERATION ALS<br />

DNA KÜNFTIGER INNOVATIONEN<br />

Mitte der 90er Jahre löste die IPV-Baureihe die IPH als Flaggschiff<br />

im Hochdruckportfolio von Voith ab. Die neue Pumpengeneration<br />

überzeugte durch einen noch effizienteren und geräuschärmeren<br />

Betrieb sowie ihre kompakten Dimensionen. Der genetische<br />

Fußabdruck der IPH ist bis heute nahezu jeder neuen<br />

Hydraulikinnovation des Heidenheimer Traditionsunternehmens<br />

gemein, denn die Konstruktion bildete die Basis für alle nachfolgenden<br />

Pumpenmodelle.<br />

Jenseits des Hochdrucksegments etablierte Voith die Niederdruckreihe<br />

IPN. Ausgestattet mit dem patentierten Superlip­ Prinzip<br />

bestachen die Pumpen durch ihre innovative Radialspaltkompensation<br />

zwischen Hohlrad und Ritzel sowie eine volumenoptimierte<br />

Evolventenverzahnung. Damit wurde die leistungsstarke Baureihe<br />

den wachsenden Anforderungen an einen geringen Raumbedarf,<br />

einen geräuscharmen Betrieb sowie eine niedrige<br />

Volumenstrompulsation bei gleichzeitig hohen Wirkungsgraden<br />

gerecht. Mit der Niederdruckreihe IPN komplettierte Voith sein<br />

Pumpenportfolio, das nun neben der IPV im Hochdrucksegment<br />

auch die Mittedruckserie IPC umfasste. Letztere zeichnete sich<br />

dank der hervorragenden Qualität der eingesetzten Komponenten<br />

02 Blick in die Moderne: Ein leistungsstarkes Servopumpenaggregat<br />

treibt eine 15 000 kN Presse an<br />

durch ihren sehr hohen volumetrischen Gesamtwirkungsgrad, ihre<br />

geringe Druckpulsation sowie einen ebenfalls kompakten und<br />

robusten Aufbau aus.<br />

SYNERGIE FÜHRT ZU KOMPETENZZUWACHS<br />

Mit dem umfassenden Portfolio gelang es Voith, sich im Hydrauliksegment<br />

branchenübergreifend erfolgreich zu positionieren. 2004<br />

folgte mit der Akquisition des Hydraulikspezialisten<br />

Hartmann + Lämmle ein weiterer Meilenstein. „Diese Partnerschaft<br />

war eine regelrechte Liebesheirat. Gemeinsam konnten wir wichtige<br />

Ressourcen bündeln und Synergieeffekte schaffen, von denen wir<br />

und vor allem unsere Kunden noch heute immens profitieren“, sagt<br />

Voith Vertriebsleiter Gerhard Maurer.<br />

Am Hartmann + Lämmle Stammsitz Rutesheim verbanden die<br />

beiden Unternehmen Systemtechnik gezielt mit langjähriger<br />

Hydraulikexpertise. Anwendungsspezifische Entwicklungen wie<br />

die Hybrid-Motor-Pumpenkombination EPAI waren das Ergebnis.<br />

Die Pumpe ist mit dem Motor in einem gemeinsamen Gehäuse<br />

installiert, sodass die Antriebseinheit nur noch die Hälfte des<br />

Volumens herkömmlicher Systeme benötigt und so wertvolle<br />

Installa-tionsfläche spart.<br />

Durch den Kompetenzerwerb, der mit der Akquisition von<br />

Hartmann + Lämmle einherging, gelang Voith 2005 ein weiterer<br />

Durchbruch. Zwar forschte das Unternehmen seit Mitte der 90er Jahre<br />

intensiv an der Technologie für Servoantriebe und stattete bereits<br />

hohe Stückzahlen mit der Technologie aus, allerdings war diese den<br />

Marktbedürfnissen 1995 noch voraus: „Ungeachtet des beachtlichen<br />

Einsparungspotenzials mussten Ressourcenschonung und Energieeinsparung<br />

dem niedrigen Energiepreis und dem noch nicht flächendeckend<br />

etablierten Umweltbewusstsein nachgeben“, erinnert<br />

sich Bernd Schreiber. Knapp zehn Jahre später war dieses Spannungsfeld<br />

jedoch weitestgehend aufgehoben und die Zeit reif für servogesteuerte<br />

Pumpen. Abermals basierend auf der markterprobten<br />

IPV, die aufgrund ihres hohen volumetrischen Wirkungsgrades die<br />

ideale Grundlage bildete, gelang es Voith mit der IPVP, den Energieverbrauch<br />

im Betrieb teilweise um mehr als 50 Prozent zu reduzieren<br />

DAS BESTE ZWEIER WELTEN<br />

Servopumpsysteme verbinden die größten Vorteile von Hydraulik<br />

und Servomechanik. Autarke Antriebe wie der CLDP bestehen im<br />

26 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


PUMPEN<br />

Kern aus einer Innenzahnradpumpe auf Basis der IPV, die gemeinsam<br />

mit einem passenden Synchronmotor einen direkt gekoppelten<br />

Hydraulikzylinder antreibt. Die Konstruktion verzichtet<br />

vollständig auf den Einsatz von Wege- und Drosselventilen. Auch<br />

ein Hydraulikaggregat und ein Öltank sind nicht nötig, da sämtliche<br />

Hydraulikkomponenten in den Servoantrieb integriert sind. Nach<br />

dem „Power on Demand“-Prinzip wandelt die Pumpe genau die<br />

Menge an elektrischer Energie in hydraulische Energie um, die<br />

aktuell im System gebraucht wird. Somit gewährleistet der Antrieb<br />

einen hocheffizienten, nachhaltigen und nahezu verschleißfreien<br />

Betrieb mit reduzierten Kühlleistungen.<br />

Der Antrieb ist für Kraft- und Positionsregelung geeignet. Entsprechend<br />

sind Drucksensoren oder ein Wegmesssystem integriert.<br />

Anwender profitieren zudem von der sofortigen Verfügbarkeit des<br />

überlastsicheren Antriebs, der nach dem Plug-and-Play-Prinzip<br />

einfach integrierbar ist.<br />

DIE ZUKUNFT DER HYDRAULIKPUMPE<br />

50 Jahre nach der ersten verkauften Einheit tragen die neuesten<br />

Pumpenmodelle aus dem Hause Voith auch dem Einsatz in vollvernetzten<br />

und digitalgestützten Anwendungen Rechnung. Sämtliche<br />

Betriebszustände des Gesamtsystems sowie der<br />

einzelnen Komponenten lassen sich in Echtzeit auslesen und<br />

diagnostizieren, wodurch die Antriebe sich ideal in das Industrielle<br />

Internet of Things (IIoT) integrieren und kontinuierlich optimieren<br />

lassen.<br />

Um hochmoderne Hydraulikkomponenten herstellen zu können,<br />

muss auch die Produktion den höchsten Standards genügen. Zum<br />

50-jährigen Jubiläum hat Voith deshalb seine Pumpenproduktion<br />

restrukturiert und optimiert, neue Montagelinien implementiert<br />

und die Qualitätssicherung durch noch intensivere vollautomatische<br />

Prüfungen maximiert. Die Lückenlose Dokumentation sämtlicher<br />

Pumpenparameter bildet die Basis für den datengetriebenen<br />

Einsatz im IIoT.<br />

Neueste Entwicklungen wie die IPS sind das Resultat: Die Hochdruckinnenzahnradpumpe<br />

für drehzahlvariable Antriebe ist mit<br />

fortschrittlicher Servotechnik ausgestattet und bietet neben ihrem<br />

sehr guten Pulsationsverhalten eine beispiellose Regelbarkeit und<br />

Druckhaltefunktion. Die mehrstromfähige Pumpe ist Industrie<br />

4.0-ready und somit bestens gewappnet für die Zukunft. „Wir werden<br />

die Forschung und Entwicklung unserer Hydrauliklösungen<br />

weiter vorantreiben, um auch in Zukunft den hohen Erwartungen<br />

und veränderten Ansprüchen unserer Kundenbranchen gerecht zu<br />

werden“, resümiert Managing Director Jürgen Maier. Und so scheint<br />

eines sicher: Anwender können sich auch in den nächsten 50 Jahren<br />

auf innovative System- und Hydrauliklösungen von Voith<br />

verlassen.<br />

www.voith.com<br />

03 Maximale Qualitätssicherung für veränderte Ansprüche: Automatisierte Prüfstände<br />

gewährleisten einen sicheren Betrieb und eine lange Lebensdauer<br />

O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 27


HYDRAULISCHE VERRIEGELUNG<br />

AUF KNOPFDRUCK<br />

RAMPE HEBEN UND SICHERN<br />

Neumeister Hydraulik hat einen neuen, innovativen Rampenhebezylinder<br />

mit integrierter automatischer Verriegelung im<br />

Portfolio. Wird die Auffahrrampe in ihre Endposition gehoben,<br />

verriegelt der Rampenhebezylinder automatisch und verhindert<br />

so ein ungewolltes Absinken der Auffahrrampe.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Ausgetüftelt haben die Hydraulikspezialisten<br />

aus Neuenstadt am<br />

Kocher das System in Zusammenarbeit<br />

mit Anwendern. So<br />

wurden alle Aspekte in die Entwicklung<br />

mit einbezogen, die im rauen Baustellenverkehr<br />

beachtet werden müssen. So befindet<br />

sich zum Beispiel die Verriegelung<br />

des Hydraulikzylinders bei abgelegter<br />

Rampe in einem Freilaufmodus. Dies verhindert<br />

eine mechanische Überlastung<br />

des Zylinders, falls die Rampe beim Befahren<br />

ins Erdreich gedrückt wird.<br />

Für den Anwender birgt die Funktionsweise<br />

des neuen Rampenhebezylinders<br />

gleich mehrere Vorteile: Die Sicherung der<br />

Rampen geht schneller vonstatten, das<br />

Gewicht der zusätzlichen, mechanischen<br />

Sicherungseinrichtung entfällt und die<br />

Nutzlast erhöht sich dadurch.<br />

FUNKTIONSPRINZIP<br />

Der Rampenhebezylinder ist ein doppeltwirkender<br />

Hydraulikzylinder mit hydraulisch/mechanischer<br />

Verriegelung, eine<br />

Kombination aus Senkbremsventil und einer<br />

innenliegenden mechanischen Verriegelung<br />

auf kolbenseitige Druckbelastung.<br />

Das Senkbremsventil fixiert den<br />

Technische Daten<br />

DZ63N45-585QBGEhv300<br />

max. Betriebsdruck 250 bar 250 bar<br />

Druckkraft 66,3 kN 159 kN<br />

Zugkraft 32,0 kN 88 kN<br />

Umsetzungsverhältnis 2,04 1,8<br />

Gesamthub 585 mm 585 mm<br />

Ölaufnahme 1,82 dm³ 3,7 dm³<br />

Zylinder in jeder Stellung, die mechanische<br />

Verriegelung rastet zusätzlich alle<br />

5,6 mm ein. Die hydraulische Verriegelung<br />

wirkt über den gesamten Hub und<br />

bietet daher einen wirksamen Schutz gegen<br />

Schlauch- und Ventilbruch. Durch die<br />

integrierte Überdruckabsicherung, eingestellt<br />

auf 315 bar, wird der verriegelte Zylinder<br />

aktiv gegen Überdruck geschützt,<br />

z. B. beim Überfahren der einfedernden<br />

Hinterachse bei dem der Zylinder dadurch<br />

etwas herausgezogen wird. Die mechanische<br />

Verriegelung ist im Bereich von<br />

0 bis 200 mm Hub (Freilauf) nicht aktiv,<br />

verhindert daher wirksam eine mechanische<br />

Zerstörung des Zylinders während<br />

des Belade- und Entladevorgangs.<br />

Der Hydraulikzylinder entspricht den<br />

Anforderungen der Unfallverhütungsvorschrift<br />

für Fahrzeuge nach BGV D29, bisher<br />

VBG 12. Den Verriegelungszylinder<br />

für Auffahrrampen gibt es standardmäßig<br />

in zwei Durchmesserreihen – mit Kolbendurchmesser<br />

63 mm und 90 mm. Als<br />

Verriegelungszylinder ohne Freilauf für<br />

weitere Anwendungen produzieren die<br />

Spezialisten aus Neuenstadt auch noch<br />

den Durchmesser 110 mm.<br />

www.neumeisterhydraulik.de<br />

DZ90N60-585QBGEhv300<br />

Einsatztemperatur -25 °C bis +80 °C -25 °C bis +80 °C<br />

Anschlüsse „A“ M14x1,5 / „B“ M14x1,5 „A“ M14x1,5 / „B“ M14x1,5<br />

Entlüftung „E“ M8 (DIN 915) „E“ M8 (DIN 915)<br />

Schmiernippel S1/S2 AM8x1 (DIN71412) S1/S2 AM8x1 (DIN71412)<br />

POINTIERT<br />

RAMPENHEBEZYLINDER INTEGRIERT<br />

AUTOMATISCHE VERRIEGELUNG<br />

RAMPENSICHERUNG GEHT<br />

SCHNELLER VONSTATTEN<br />

HÖHERE NUTZLAST MÖGLICH<br />

HYDRAULISCHE VERRIEGELUNG<br />

WIRKT ÜBER GESAMTEN HUB<br />

28 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


fernsteuergeraete.de<br />

HITZEBESTÄNDIGER POSITIONSSENSOR MIT E1-ZULASSUNG<br />

Der SGH10 Positionssensor von Siko,<br />

der sich in Hydraulikzylindern mit<br />

Hublängen bis 1 m einbauen lässt, ist<br />

vom Kraftfahrtbundesamt nach<br />

UN ECE R10 zertifiziert worden. Der<br />

Sensor kann somit in Straßenfahrzeugen<br />

eingesetzt werden, ohne dass die<br />

Betriebserlaubnis des kompletten<br />

Fahrzeugs tangiert wird. Eingehaltene<br />

EMV-Anforderungen sowie der Load<br />

Dump <strong>Test</strong>, bei dem bis zu 400 V<br />

Spannungsspitzen auf den Sensor<br />

einwirken, zeugen von der Robustheit<br />

des Sensors. Eine weitere Besonderheit ist, dass sich der auf der Pure.Mobile-Technologie<br />

basierende SGH10 auch bei Fluidtemperaturen bis 105 °C anwenden lässt.<br />

Hierfür ist eine optional wählbare Spezialabdichtung vorgesehen.<br />

www.siko-global.com<br />

HOLMDEHNUNG PER APP MESSEN UND ÜBERWACHEN<br />

Die Gefran-Tochter Sensormate<br />

hat ihr Holmdehnungsmesssystem<br />

QE1008-W mit der<br />

Inspectmate App für Android<br />

und einer neuen Windows-Software<br />

ausgestattet. Ergänzende<br />

Funktionen helfen beim<br />

Aufzeichnen und Speichern der<br />

Messdaten. So zeigt die<br />

Bedieneroberfläche parallel die<br />

biegekompensierte Dehnung<br />

aller vier Holme einer Spritzgießmaschine,<br />

den Durchschnittswert<br />

sowie die Abweichung<br />

eines Holmes an. Überschreitet die Abweichung einen einstellbaren Maximalwert,<br />

alarmiert die App den Anwender. Die Anzeige kann durch Umschalten die Kraft<br />

in Kilonewton oder Tonnen ausweisen. Ebenfalls neu ist die kabellose Empfängerbox<br />

mit Bluetooth-Schnittstelle, die Gefran auch als Upgrade anbietet.<br />

www.gefran.com<br />

NACH GEFÜHL<br />

FAHREN KANN<br />

JETZT JEDER<br />

MIT DEM NEUEN JOYSTICKGRIFF ST2025-LCD<br />

Nehmen Sie die Zukunft selbst in die Hand<br />

und passen Sie den ST2025-LCD individuell<br />

auf Ihre Anwendung an. Durch intelligente<br />

Sensorik kommuniziert der ST2025-LCD jetzt<br />

direkt mit Ihnen. Mit neuem LCD-Display und<br />

Vibrationsfunktion erhalten Sie wertvolle<br />

Informationen und Prozessrückmeldungen,<br />

auf die Sie mittels 6 Multifunktions-Tasten<br />

direkt reagieren können.<br />

ABSTANDSSENSOREN MIT ERWEITERTEN<br />

PARAMETEROPTIONEN<br />

Mit AlphaProx stellt Baumer neue<br />

induktive Abstandssensoren mit IO-Link<br />

vor. Neben mikrometergenauen Abstandswerten<br />

stehen damit zwei Schaltpunkte,<br />

Zählwerte, Schalt frequenz und Diagnosedaten<br />

zwecks Auswertung direkt zur<br />

Verfügung. Durch erweiterte Parameteroptionen<br />

mit IO-Link sollen sich die<br />

distanzmessenden Induktivsensoren<br />

zudem bestmöglich auf spezifische<br />

Applikationen einstellen lassen. IO-Link<br />

ermöglicht ferner den Sensortausch per Plug & Play, ohne dass eine erneute, manuelle<br />

Parametrierung erforderlich ist. AlphaProx-Sensoren mit IO-Link eignen sich<br />

insbesondere für Positionsmessungen von Greiferbacken, Losgrößenzählung,<br />

Regelung und Überwachung von Bandspannungen oder die Steuerung von Vibrationsförderern<br />

durch Frequenz- und Hubmessung. Die neuen Sensoren sind in<br />

zylindrischer Bauform in Größen von durchschnittlich 6,5 mm bis M30 erhältlich. Sie<br />

verfügen über eine skalierbare, lineare Kennlinie, erfassen Objekte und messen<br />

Distanzen über Messbereiche von bis zu 18 mm.<br />

www.baumer.com<br />

Halle 4A / Stand 201


VOM START-UP ZUM<br />

TRADITIONSUNTERNEHMEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Mit solidem Unternehmergeist schlossen sich<br />

1980 einstmals drei Kollegen zusammen, die als<br />

Basis nicht viel mehr als Ihr gemeinsames<br />

Können und Wissen hatten. Heutzutage spräche<br />

man wahrscheinlich von einem „Start-up“. Im<br />

kommenden Jahr kann das daraus<br />

hervorgegangene Unternehmen, die HEB<br />

Hydraulik-Elementebau GmbH ihr 40jähriges<br />

Bestehen feiern.<br />

Begonnen hat es 1980 in einer Hinterhofgarage in Freiburg, in<br />

der Hydraulikzylinder in runder Bauform entwickelt und<br />

gebaut wurden. Schnell kristallisierte sich damals heraus,<br />

dass die Stärke der HEB darin liegt, kundenspezifische<br />

Lösungen zu entwickeln. So erfolgte 1989 der Umzug in eigene neue<br />

Fertigungshallen und Büroräume im Industriegebiet Freiburg/Hochdorf.<br />

Zwischenzeitlich werden zu den unzähligen Varianten im<br />

Standardzylinderbereich mehr als 15 000 Sonderzylinder für<br />

Kunden auf der ganzen Welt von der Konstruktion verwaltet – und<br />

es werden stetig mehr.<br />

EINZELTEILBESCHAFFUNG BIS<br />

ZUM ERSTEN ZYLINDER<br />

Ein wichtiges Qualitätsmerkmal hierbei ist für die Kunden die<br />

Ersatzteilbeschaffung. Hier hat die HEB seit Beginn der Produktion<br />

sämtliche Auftragszeichnungen archiviert, was alle Zylinder eindeutig<br />

identifizierbar macht und eine Einzelteilbeschaffung und<br />

30 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


ZYLINDER<br />

POINTIERT<br />

NÄCHSTES JAHR 40 JAHRE HEB<br />

NACHHALTIGKEIT SPIELT EINE GROSSE ROLLE<br />

DIVERSIFIZIERTES PORTFOLIO MIT VIELEN<br />

SONDERZYLINDERN<br />

AKTUELLE NEUENTWICKLUNGEN<br />

Reparatur jeder Zeit ermöglicht. Dies schont nicht nur die Ressourcen<br />

der Umwelt, sondern auch den Geldbeutel der Kunden. Dass<br />

Nachhaltigkeit für HEB eine große Rolle spielt, beweist auch die<br />

Solaranlage auf den Fertigungshallen, die vor fünf Jahren installiert<br />

wurde, sowie unser CO2-neutraler Versand.<br />

HISTORIE DES PORTFOLIOS<br />

Die Geschichte der HEB begann mit Rundzylindern in verschiedenen<br />

Bauformen und Baugrößen. Später kamen die Blockzylinder<br />

hinzu, aufgrund ihrer quaderförmigen Bauform ideal für den Formen-<br />

und Werkzeugbau geeignet. Auch Zylinder nach den CETOP-,<br />

ISO- und DIN-Normen, Wegmesszylinder etc. bereicherten nach<br />

und nach das Produktportfolio.<br />

Viele Kundenwünsche, die anfangs als Sondervarianten gefertigt<br />

wurden, kamen mit der Zeit als Standardvariante ins Sortiment.<br />

Als Beispiel wären hier die Einschraubzylinder E200 und<br />

ZG160 zu nennen.<br />

Mit der Zeit wurde deutlich: einfach und doppelwirkende Zylinder<br />

reichen nicht mehr am Markt aus. Zum Schutz der Zylinder im<br />

Betrieb vor Überlastung beim Erreichen der Endlagen wurde früh<br />

mit der Entwicklung einer Endlagendämpfung begonnen. Bei den<br />

Rundzylindern konnte die Endlagendämpfung über eine vom<br />

Kunden nach seinen Bedürfnissen einstellbaren Variante ausgeführt<br />

werden, so dass eine lineare Verzögerung erreicht wird. Der<br />

Kunde gibt über die einstellbare Drossel lediglich die Steigung der<br />

Bremskurve (Gerade) ein. Zurzeit wird eine abgewandelte Variante<br />

für den BLZ400 entwickelt, der bisher mit einer festen Endlagendämpfung<br />

ausgestattet ist.<br />

Der Wunsch des Kunden, die Endlage der Zylinder elektronisch<br />

zu erfassen, führte mit den Jahren zu verschiedenen Varianten auf<br />

dem Markt. Im Moment sind viele Zylinder der HEB als Typen mit<br />

Endlagenabfrage über Näherungsinitiatoren erhältlich. Weitere<br />

Varianten bei der BLZ-Baureihe sind externe Abfragen über mechanische<br />

Schalter (BLZ RE 400), mittels Magnetfeldsensoren<br />

(BLZMS251) oder über integrierte Wegmesssysteme.<br />

Die Schaltbaugruppe des BLZNE400 kann auch unabhängig vom<br />

Zylinder verwendet werden, da diese nur die Bewegung (z. B. eines<br />

Schiebers) aufnimmt und die jeweiligen Endpunkte erkennt. Diese<br />

können in einem begrenzten Bereich eingestellt werden, so dass<br />

nicht der volle Hub gefahren werden muss, um die Endlage<br />

einzustellen. Diese Variante ist von einem Kunden aus Deutschland<br />

weltweit in allen Standorten vorgeschrieben. Für Aufsehen sorgt<br />

die neuste Entwicklung bei HEB. Der Verriegelungszylinder<br />

VBZNI250 ist der Blockzylinder mit der größten Kraftdichte bei den<br />

Verriegelungszylindern auf dem Markt.<br />

GEGENWART UND ZUKUNFT<br />

Während der Produktkatalog anfangs aus wenigen Seiten mit<br />

allen Informationen bestand, gibt es heute einen prall gefüllten<br />

Ordner, der auch umweltfreundlich als PDF online zur Verfügung<br />

steht. Dort hat der Kunde auch gleichzeitig die Möglichkeit sich<br />

seinen Zylinder zu spezifizieren und in seinem CAD-Format<br />

herunter zu laden. Unterstützt wird er hierbei durch unsere technischen<br />

Berater wahlweise online oder direkt vor Ort.<br />

Das Unternehmen wird heute in zweiter Generation geführt,<br />

verfügt über einen Stamm von insgesamt 70 zum Teil langjährigen<br />

Mitarbeitern und leitet den Übergang in die dritte Generation<br />

sorgfältig ein. Die Verantwortung gilt nicht nur den eigenen Mitarbeitern,<br />

sondern auch den treuen Kunden, die sich auch morgen<br />

noch auf die HEB verlassen können.<br />

www.heb-zyl.com<br />

O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 31


PNEUMATIKVENTILE<br />

„SICHERE ABSCHALTUNGEN“<br />

EINFACH NACHRÜSTEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Sicherheitsanforderungen an eine Anlage<br />

verändern sich oft im Laufe der Zeit. Dann kann<br />

das Umrüsten auf eine Profisafe-Lösung<br />

aufwendig, kostspielig und mit unerwünschten<br />

Stillstandszeiten verbunden sein. Das<br />

Unternehmen Bürkert Fluid Control Systems hat<br />

sich dieser Herausforderung gestellt und eine<br />

praxisgerechte Alternative im Portfolio:<br />

Pneumatikventile mit zusätzlicher<br />

Abschaltfunktion.<br />

In der Prozesstechnik sind automatisierte Anlagen für einen langjährigen<br />

Betrieb ausgelegt. Die Mindestanforderungen an die<br />

Sicherheitsstandards von Maschinen und Anlagen sind in der<br />

Maschinenrichtlinie 2006/42/EG geregelt, unterliegen aber ständigen<br />

Veränderungen. Das Ziel bleibt immer: Das Leben und die<br />

Gesundheit von Personen zu schützen, z. B. wenn Arbeiten an<br />

Rohrleitungen, Ventilen, Verbindungsstücken o. ä. durchgeführt<br />

werden. Um hier auf aktualisierte Sicherheitsstandards in bestehenden<br />

Anlagen problemlos nachrüsten zu können, entwickelt<br />

Bürkert immer neue, innovative Ventillösungen für ein auf Sicherheit<br />

gerichtetes Abschalten.<br />

KOMPAKT UND FLEXIBEL<br />

Die neuen Pneumatikventile vom Typ 6524 und Typ 6525 aus dem<br />

Hause Bürkert mit zusätzlicher Abschaltfunktion können auf jedem<br />

beliebigen Ventilplatz der Ventilinseln nachgerüstet und damit unabhängig<br />

von der regulären Schaltsignalsteuerung der Ventilinsel<br />

abgeschaltet werden. Dabei benötigt das Plus an Sicherheit keine<br />

größeren Schaltschränke.<br />

32 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


POINTIERT<br />

KEINE GROSSEN SCHALTSCHRÄNKE NÖTIG<br />

EINZEL- ODER BLOCKMONTAGE MÖGLICH<br />

FLIPPER-WIRKSYSTEM ERLAUBT KURZE<br />

SCHALTZEITEN<br />

BUCHTIPP<br />

ABSCHALTFUNKTION MIT ZWEITEM<br />

ANSCHLUSS REALISIERT<br />

24V<br />

Bus-Kommunikation<br />

IO-Station<br />

01 Bei den neuen Pneumatikventilen ist<br />

die Abschaltfunktion mit einem zweiten<br />

Anschluss realisiert, über den der Stromkreis<br />

der Magnetspule unterbrochen werden kann<br />

02 Die Integration der Pneumatikventile<br />

für sichere Abschaltung ist<br />

auf jedem Ventilplatz der Ventilinsel<br />

möglich − Durch die Abschaltfunktion<br />

lassen sich Prozesse bis zum<br />

Performance Level C gemäß Maschinenrichtlinie<br />

sicher abschalten<br />

optionaler Anschluss<br />

zur Unterbrechung<br />

des Spulenstromes<br />

Die Ventile bestehen aus einem Vorsteuer-<br />

Flipper-Magnetventil und einem Pneumatiksitzventil.<br />

Das Flipper-Wirksystem erlaubt das<br />

Schalten hoher Drücke bei geringer Leistungsaufnahme<br />

und mit kurzen Schaltzeiten. Die<br />

patentierte Abschaltfunktion ist über einen<br />

zweiten Anschluss realisiert. Die Ventile werden<br />

also weiterhin über den Bus angesteuert,<br />

bieten aber zusätzlich an der Vorderseite einen<br />

zweiten elektrischen Anschluss, über den der<br />

Stromkreis der Magnetspule unterbrochen<br />

werden kann. Bei Auslösen einer Sicherheitskette<br />

schalten die Öffnerkontakte eines<br />

Notausrelais die Spule des Pneumatikventils<br />

ab, unabhängig von der Ansteuerung des Ventils<br />

über die SPS.<br />

Die Ventile, mit denen sich Prozesse bis zum<br />

Performance Level C gemäß Maschinenrichtlinie<br />

sicher abschalten lassen, sind als 3/2-,<br />

5/2- und 2x 3/2-Wegeventil verfügbar. Anlagenbetreiber<br />

aus der Prozessindustrie können<br />

so mit einfachen Mitteln auf steigende Sicherheitsanforderungen<br />

reagieren. Darüber hinaus<br />

kann durch die Einbindung eines sogenannten<br />

Redundanzblockes das Performance Level D<br />

erreicht werden.<br />

www.buerkert.de<br />

Dieses Buch erleichtert durch<br />

eine möglichst anschauliche und<br />

anwendungsorientierte Darstellung<br />

der Zusammenhänge dem Leser<br />

den Zugang zu dem interessanten<br />

Fachgebiet der elektrohydraulischen<br />

Antriebe und Steuerungen, ohne<br />

allerdings auf die notwendigen<br />

physikalischen und mathematischen<br />

Grundlagen zu verzichten.<br />

Grundlagen elektrohydraulischer<br />

Antriebe<br />

und Steuerungen<br />

von Prof. Dr.-Ing. Siegfried Helduser<br />

380 Seiten, zahlreiche Abbildungen,<br />

broschiert, ISBN 978-3-7830-0387-1<br />

€ 32,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Online-Shop<br />

unter<br />

www.engineering-news.net<br />

Bitte bestellen Sie bei:<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz<br />

Telefon: 06131/992-0<br />

Telefax: 06131/992-100<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de<br />

O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 33<br />

OUP_Buch_elektrohydraulische_Antriebe_60x265_2016_02.indd 02.10.2018 1 10:25:18


QUALITÄTSSICHERUNG<br />

NEUE MASSSTÄBE BEI DER<br />

QUALITÄTSPRÜFUNG GESETZT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Beim Qualitätscheck sehr kleiner Bauteile ist<br />

Freudenberg Sealing Technologies ein großer<br />

Wurf gelungen: Und zwar mit einer neuen<br />

Anlage zur automatischen Sichtkontrolle. Das<br />

System kombiniert eine Technologie für die<br />

optische Prüfung mit Automatisierung und den<br />

Vorteilen der additiven Fertigung.<br />

Die neue Inspektionseinheit aus dem Hause Freudenberg<br />

ist gerade einmal so groß wie eine haushaltsübliche<br />

Mikrowelle. Sie prüft pro Sekunde vier Schlauchfedern mit<br />

einem Durchmesser von sechs bis zwölf Millimeter auf<br />

Fehler wie Knicke, Lücken, abweichende Durchmesser und mangelhaft<br />

geschlossene Enden. Die Maschine sortiert automatisch defekte<br />

Teile aus einer typischen Charge von 10 000 Federn aus und<br />

verpackt und etikettiert den Rest für den Versand.<br />

Eine einzelne Feder kostet nur wenige Cent. Dennoch hat die erste<br />

Inspektionseinheit im Freudenberg-Werk in Bristol, USA, bereits<br />

zur Kostensenkung beigetragen: Die Ausschussquote ging ebenso<br />

zurück wie Abweichungen beim Prüfprozess und die Produktionszeit.<br />

Für die Mitarbeiter haben sich die Arbeitsbedingungen merklich<br />

verbessert. Bevor die Inspektionseinheit installiert wurde,<br />

mussten die Werker tausende der winzigen Federn auf dem Leucht-<br />

34 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Die neue Inline-Federinspektionseinheit<br />

musste klein und kompakt<br />

sein, um unter die Produktionsmaschinen<br />

zu passen<br />

POINTIERT<br />

OPTISCHE PRÜFUNG, AUTOMATISIERUNG,<br />

ADDITIVE FERTIGUNG WERDEN KOMBINIERT<br />

INSPEKTIONSEINHEIT PRÜFT VIER<br />

SCHLAUCHFEDERN PRO SEKUNDE<br />

SYSTEM STOPPT FERTIGUNG BEI ZU<br />

HOHER FEHLERQUOTE<br />

tisch mithilfe einer Lupe visuell prüfen. Stellten sie dabei eine bestimmte<br />

Anzahl von fehlerhaften Teilen in einem Fertigungslos fest,<br />

musste die gesamte Charge verschrottet werden.<br />

FEHLERBEHEBUNG SO SCHNELL<br />

WIE IHRE ERKENNUNG<br />

Während die Inspektionseinheit Fehler identifiziert und analysiert,<br />

meldet die zugehörige Software diese Informationen direkt<br />

an die Fertigungsmaschine zurück. Werden zu viele Fehler erkannt,<br />

stoppt das Prüfsystem die Fertigung automatisch, sodass<br />

die Maschinenparameter korrigiert und mögliche weitere Probleme<br />

behoben werden können. „Die Behebung der Fehler läuft im<br />

Grunde genommen genauso schnell wie ihre Erkennung“, sagt<br />

Robert Scavuzzo, Vice President Global Advanced Manufacturing<br />

Technology bei Freudenberg Sealing Technologies. Auf diese<br />

Weise lässt sich die Herstellung defekter Federn von vornherein<br />

fast ausschließen. „Mit den Prüfungen wird man niemals die Qualität<br />

eines Bauteils steigern können“, so Scavuzzo weiter. „Stattdessen<br />

muss man Fehler von vornherein vermeiden. Unser neues<br />

System macht das möglich.”<br />

INTEGRIERTE DATENERFASSUNG<br />

Gleichzeitig mit den Inspektionseinheiten entwickelte Freudenberg<br />

ein Dashboard zur Erfassung der Daten. Der Bediener kann<br />

auf einem Bildschirm sehen, welche Maschinen korrekt funktionieren<br />

und wo Anpassungen notwendig sind. Herzstück ist das<br />

von Freudenberg Sealing Technologies selbstentwickelte flexible<br />

Bildverarbeitungssystem. Es untersucht ein Bauteil mit einer Reihe<br />

von Algorithmen in weniger als 50 Millisekunden auf Fehler.<br />

Die neue automatische Sichtkontrolle (ASK) prüft acht verschiedene<br />

Maß- und Oberflächenfehler. „Es waren jedoch noch weitere<br />

technologische Neuerungen erforderlich, um vom Konzept zum<br />

operativen Design zu gelangen“, erläutert Scott Sulhan, Senior Engineer<br />

mit Spezialgebiet Robotik und Maschinenbau bei Freudenberg<br />

Sealing Technologies.<br />

Bei der Prototyp-Entwicklung musste Sulhan eine umfangreiche<br />

Anforderungsliste aus der Fertigung abarbeiten. So sollte die Inspektionseinheit<br />

klein und kompakt sein, damit sie unter die Produktionsmaschinen<br />

passt. Außerdem musste sie netzwerkfähig<br />

sein, damit Bediener das System sowohl auf einem großen Bildschirm<br />

an der Anlage als auch auf ihrem Smartphone überwachen<br />

können. Ebenso sollte das elektronische Dashboard integriert werden,<br />

mit dem sich Statistiken und Daten anzeigen lassen. Nicht<br />

zuletzt war auch eine mechanische Ausschleusung erforderlich, die<br />

die Produkte schnell und reibungslos durch den Inspektionsprozess<br />

in separate Behälter steuert.<br />

ADDITIVE FERTIGUNG LÖST DAS PROBLEM<br />

Die von Sulhan entwickelte Ausschleusung besteht aus komplexen<br />

Führungen und extrem dünnen Teilen, um die winzigen Teile problemlos<br />

durch den Inspektionsprozess zu bewegen. Um perfekte<br />

Ergebnisse zu erzielen, griff der Ingenieur deshalb auf die additive<br />

Fertigung zurück. „Aufgrund ihrer geringen Größe und des komplexen<br />

Designs wäre es unglaublich schwer gewesen, die notwendigen<br />

Komponenten mit traditionellen Methoden herzustellen“, erläutert<br />

Sulhan. Daher bat er Kollegen, die bereits Erfahrungen mit additiven<br />

Herstellungsverfahren haben, ihn bei der Entwicklung der notwendigen<br />

Teile zu unterstützen. Gemeinsam stellte das Team mehrere<br />

komplexe Komponenten additiv her und sparte auf diese Weise<br />

viel Zeit und Geld. Weitere Bauteilanpassungen waren schnell entwickelt<br />

und umgesetzt, sobald potenzielle Schwächen in der<br />

Mechanik erkannt wurden.<br />

Die neuen Federinspektionseinheiten produziert der Werkzeugbau<br />

von Freudenberg am Standort Northfield, USA. Da die<br />

Entwicklung dieser kleinen Inline-Federinspektionseinheit so erfolgreich<br />

war, sollen nun größere Prüfeinheiten für den Einsatz in<br />

anderen Fertigungsbereichen folgen. Hierzu will Freudenberg<br />

ebenfalls das flexible Bildverarbeitungssystem und additiv gefertigte<br />

Komponenten nutzen.<br />

www.fst.com<br />

O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 35


PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

DER DIREKTE WEG<br />

O+P IM INTERNET: www.oup-fluidtechnik.de<br />

O+P ALS E-PAPER: www.engineering-news.net<br />

O+P-REDAKTION: PETER BECKER, p.becker@vfmz.de<br />

WERBUNG IN O+P: sales@vfmz.de<br />

INTERGIERTE<br />

SICHERHEIT<br />

Integrierte funktionale<br />

Sicherheit gehört bei<br />

modernen Maschinen zum<br />

Stand der Technik. Mit der<br />

zertifizierten Sicherheitssteuerung<br />

FIO Safety PLC und<br />

den neuen zugehörigen<br />

EtherCAT-Safety E/A-Modulen will die Kendrion Kuhnke Automation<br />

nicht nur ihr Produktportfolio erweitern, sondern in eine<br />

neue Liga als Automatisierungshersteller starten. Kendrion setzt<br />

bewusst auf Codesys für seine SPS, Panel-Steuerungen und<br />

Motion Controller. Ausschlaggebend dafür ist die vollständige<br />

Integration von Funktionalität in einem einzigen Tool, die sonst<br />

nur mit zusätzlicher Software oder Hardware realisiert werden<br />

kann. Die leistungsfähige SIL-3-Sicherheitssteuerung, die ein<br />

mehr als 1 kByte großes FSoE-Prozessabbild zur Verfügung stellt,<br />

um auch intelligente sichere FSoE-Antriebe dynamisch steuern zu<br />

können, genügt den Anforderungen der Maschinenrichtlinie, EN/<br />

ISO 13849, IEC 62061 bzw. IEC 61508. Die FIO Safety PLC ist nach<br />

IEC 61508 entwickelt, validiert und nach PLCopen für den<br />

bestimmungsgemäßen Einsatz zertifiziert. Hersteller von<br />

Maschinen mit dynamischen Sicherheitsanforderungen reduzieren<br />

laut Kendrion mit den Safety-Produkten des Herstellers den<br />

Aufwand für die Realisierung ihrer Sicherheitslösung.<br />

www.kuhnke.kendrion.com<br />

DISTANZKUPPLUNG MACHT TEMPO<br />

„Simple-Flex“ von Jakob<br />

Antriebstechnik ist eine<br />

neue Distanzkupplung,<br />

die bis 6 m Länge<br />

gefertigt werden kann<br />

und ohne Zwischenlagerung<br />

auskommt. Ein<br />

Composite-Rohr mit<br />

mehrlagiger, winkelspezifischer<br />

Faserkonfiguration<br />

vereinfacht das Design. Infolge entfallen ansonsten erforderliche<br />

Kupplungs-Ausgleichselemente sowie die interne Abstützung<br />

an beiden Rohrenden. Mithilfe von Simulationsberechnungen<br />

und <strong>Test</strong>reihen konnten Biegeflexibilität und eine hohe<br />

Torsionssteifigkeit bestätigt werden. Aus dem geringen Gewicht<br />

in Verbindung mit niedrigen Massenträgheitsmomenten<br />

resultieren hohe Betriebsdrehzahlen und laufberuhigte Drehmomente,<br />

ohne den Ausgleich von Wellenversätzen zu vernachlässigen.<br />

„Simple-Flex“ ist wahlweise mit rotationssymmetrischer<br />

Konus-Spannringklemmung oder mit montagefreundlicher<br />

Halbschalennabe erhältlich. Die zwei verfügbaren Composite-<br />

Rohrgrößen decken Drehmomente bis 1 000 Nm ab<br />

www.jakobantriebstechnik.de<br />

WORLD OF INDUSTRIES: www.en.engineering-news.net<br />

BAUGRUPPEN EINFACH KONFIGURIEREN<br />

Mit dem neuen Online-<br />

Baugruppen-Konfigurator<br />

können Anwender<br />

jetzt die geteilten<br />

Kabeleinführungssysteme<br />

von Icotek frei und ganz<br />

nach individuellen<br />

Vorgaben zusammenstellen.<br />

Sie klicken sich<br />

dazu durch verschiedene<br />

Abfragen, um zunächst<br />

den gewünschten Rahmen festzulegen. Anschließend bestücken<br />

die Nutzer die gewählte Kabeleinführungsleiste, Kabelverschraubung<br />

oder EMV-Kabeleinführung mit den passenden Kabel- oder<br />

Adaptertüllen. Auch die Konfektionierungsarten „montiert“ oder<br />

„lose im Beutel“ lassen sich auswählen. Das fertig konfigurierte<br />

Produkt können die Anwender dann online beim Hersteller<br />

anfragen. „Wir reagieren mit dem Online-Konfigurator auf die<br />

zunehmend individuellen Kundenwünsche nach mehr Flexibilität“,<br />

erklärt Stefan Daun, Marketingleiter bei Icotek. Der Konfigurator<br />

ist seit September <strong>2019</strong> online.<br />

www.icotek.com<br />

FERTIGUNGSSERVICE FÜR<br />

GLEITLAGER-KLEINSERIEN<br />

Um dem Anwender stets<br />

die richtige Gleitlagerlösung<br />

schnell montieren<br />

und liefern zu können, hält<br />

Igus mehr als 12.000<br />

unterschiedliche Iglidur<br />

Gleitlager-Typen aus<br />

Tribo-Polymeren auf Lager.<br />

Für Großserien über 500<br />

Stück konstruieren die hauseigenen Werkzeughersteller anwendungsbezogene<br />

Formen aus Stahl, mit denen die Spritzgussmaschinen<br />

anschließend bestückt werden. Für Kleinserien bis 500<br />

Stück oder Prototypen bietet Igus mit dem Fertigungsservice<br />

Speedigus eine weitere Lösung für verschleißfeste Sonderteile.<br />

Die Speedigus Leistungen teilen sich in die Sparten Speedimold,<br />

Speedicut, Speedifit und den 3D-Druckservice – je nachdem<br />

welches Verfahren für die jeweilige Anwendung am besten<br />

geeignet ist. Was die unterschiedlichen Verfahren leisten können,<br />

erfahren Sie von Gerhard Baus, Prokurist New Business Development,<br />

im Video unter http://bit.ly/speedigus.<br />

www.igus.de<br />

TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Dr.-Ing. C. Boes, Böblingen<br />

Dipl.-Ing. M. Dieter, Sulzbach/Saar<br />

Dr, Steffen Haack, Lohr a. M.<br />

Dr.-Ing. M. Fischer, Kraichtal<br />

Dr.-Ing. G. R. Geerling, Elchingen<br />

Prof. Dr.-Ing. M. Geimer, Karlsruhe<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. W. Haas, Stuttgart<br />

Dr.-Ing. W. Hahmann, Kempen<br />

Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, Krefeld<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Jacobs, Aachen<br />

Dipl.-Ing. M. Knobloch, München<br />

Dr. L. Lindemann, Mannheim<br />

Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />

Dr.-Ing. K. Roosen, Kaarst<br />

Dr.-Ing. P. Saffe, Hannover<br />

Dr.-Ing. MBA IMD A. W. Schultz,<br />

Memmingen<br />

Dipl.-Ing. E. Skirde, Neumünster<br />

Prof. Dr.-Ing. C. Stammen, Krefeld<br />

Dipl.-Ing. P.-M. Synek, Frankfurt<br />

Prof. Dr.-Ing. J. Weber, Dresden<br />

Der Vorsitzende und stellvertretende<br />

Vorsitzende des Forschungsfonds<br />

Fluidtechnik im VDMA:<br />

Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />

Dr.-Ing. R. Rahmfeld, Neumünster<br />

36 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


MARKTPLATZ<br />

DIE ELEKTRIK IM GRIFF<br />

Normteilspezialist Ganter<br />

stattet mechanische<br />

Komponenten mit<br />

elektrischen Funktionen<br />

aus und nimmt als<br />

neuestes Bauteil dieser<br />

Reihe den Bügelgriff<br />

GN 422 mit elektrischer<br />

Schaltfunktion und<br />

integrierter LED-Ringausleuchtung<br />

ins Portfolio auf.<br />

Je nach Anwendungsfall<br />

kann der Bügelgriff in Schwarz oder Silber sowie mit ein oder zwei<br />

LED-Schalttastern bestellt werden. Der elektrische Drucktaster ist<br />

aus rostfreiem Edelstahl gefertigt und mit einer bicoloren LED<br />

ausgestattet, die durch Umpolung ihre Farbe zwischen Rot und<br />

Grün wechselt. In der Praxis lässt sich so etwa der aktuelle Status<br />

einer Produktionsmaschine anzeigen. Für die Montage und<br />

fachgerechte Elektroinstallation sind die Bügelgriffe entweder<br />

mit einem Anschlussstecker oder einem Anschlusskabel ausgestattet.<br />

Die Kabeldurchführung erfolgt verdeckt und damit für<br />

den Anwender unsichtbar in das rückwärtige Gehäuse. Der<br />

Bügelgriff ist auch ohne elektrische Ausstattung erhältlich.<br />

www.gantnernor.com<br />

KRAFTSENSOREN MIT DMS-TECHNOLOGIE<br />

Die Kraftsensoren<br />

KMB51 und KMB76<br />

von Megatron können<br />

in der Produktion, in<br />

Überwachungs- oder<br />

Prüfanlagen eingesetzt<br />

werden und halten<br />

rauen Bedingungen<br />

stand. Der KMB51 hat eine Nennkraft bis 110 kN, der KMB76 bis<br />

220 kN. Beide haben einen Nennmessweg von ≤0,15 mm bei<br />

einer relativen Abweichung des Nullsignals von max. 0,1 % der<br />

Nennkraft und können in einem Nenntemperaturbereich von bis<br />

+70 °C sicher eingesetzt werden. Beide haben Schutzart IP64 und<br />

einen Messkörper aus rostfreiem Stahl. Zusätzlich wird den<br />

Kraftsensoren ein Messprotokoll beigelegt, in dem die exakten<br />

Kennwerte für die Installation aufgeführt sind. Die Kraftsensoren<br />

können auch schon bei kleinen Stückzahlen individuell konfektioniert<br />

werden. Projektbezogen liefert der Hersteller auf Anfrage<br />

auch Kraftmessdosen für andere Kräfte. Er bietet eine große<br />

Auswahl an Biegebalken, S-Beams und weitere Bottom Load Cells<br />

an. Ein Messverstärker der Serie IMA2 DMS komplementiert das<br />

Angebot.<br />

www.megatron.de<br />

RESSOURCEN BEI KUNSTSTOFF SCHONEN<br />

Die Pöppelmann<br />

Gruppe sieht sich als<br />

Kunststoffspezialist<br />

verpflichtet, ihre<br />

Produkte und Prozesse<br />

so ressourcenschonend<br />

wie möglich zu<br />

gestalten. Recycling-Experten<br />

aller Geschäftsbereiche<br />

forschen<br />

intensiv an nachhaltigeren<br />

Lösungen wie<br />

bspw. einem reduzierten Materialeinsatz in der Herstellung durch<br />

ressourcenschonende Artikelkonzepte und effiziente Produktionsverfahren.<br />

Die Produktentwicklung des Kunststoffspezialisten<br />

beginnt mit dem Pöppelmann Quick Check, einer Machbarkeitsstudie,<br />

die ihren Fokus besonders auf Eco-Design richtet. Dies<br />

beinhaltet die Integration von Umweltaspekten bei der Gestaltung<br />

eines Artikels, wobei der gesamte Lebenszyklus des Produkts<br />

berücksichtigt wird. Darüber hinaus entwirft Pöppelmann<br />

Produkte, die für eine mehrfache Verwendung gedacht sind.<br />

www.poeppelmann.com<br />

RAPID PROTOTYPING UNTERSTÜTZT<br />

BEI DER BAUTEILEOPTIMIERUNG<br />

Mit dem 3D-Druck-Service<br />

Rapid Prototyping von<br />

Reyher können Verbindungselemente<br />

als Prototyp oder<br />

Funktionsmodell in kurzer<br />

Zeit hergestellt werden. Die<br />

Teile können aus Kunststoff<br />

oder Metall erstellt werden.<br />

Drei Entwicklungswege sind<br />

dabei möglich. Zur Entwicklung<br />

eines Verbindungselements<br />

druckt das Team des Herstellers die benötigte Schraube<br />

oder Mutter nach Kundenvorgabe zunächst als Musterbauteil aus<br />

Kunststoff. Erfüllt der Prototyp die Anforderungen, wird ein<br />

Musterteil aus Metall hergestellt. Bei der Entwicklung einer<br />

Verschraubungstechnologie wiederum wird ein bestehendes<br />

Design optimiert oder die Komplexität eines Bauteils reduziert.<br />

Der dritte Weg ist die komplette Bauteilesubstitution. Dabei steht<br />

die Frage im Vordergrund, ob und wie viele verschraubte Einzelteile<br />

in ein einziges Fertigbauteil umgewandelt werden können.<br />

Konstruktion und Material werden jeweils am Anfang eines<br />

Projekts überprüft und bei Bedarf optimiert.<br />

www.reyher.de<br />

PRÄZISIONS-SENSORIK FÜR SENSIBLE APPLIKATIONEN<br />

TWK-Elektronik richtet den Fokus auf zwei Drehgeber und einen Neigungssensor, die für den<br />

Einsatz in Gefahrenbereichen prädestiniert sind. Bei dem nach SIL2/ IEC 61508 oder PLd ISO<br />

1384 zertifizierten Drehgeber TRK38/S3 handelt es sich um ein berührungsloses, magnetisches<br />

Sensorsystem, das mit reduzierten EMV-Maßnahmen verfügbar ist und Vibrations- sowie<br />

Schockfestigkeit bietet. Position und Geschwindigkeit werden mit einer Auflösung bis<br />

16 384 Schritte/ 360° ausgegeben. Der robust konzipierte Drehgeber TRN42/S4 wird mit<br />

42 mm Flanschdurchmesser und CANopen Safety SIL2-Schnittstelle angeboten. Bei einem<br />

Messbereich bis 16 384 Schritte/ 360° bietet der Sensor 14 Bit Positionsdaten sowie ein Geschwindigkeitssignal. Der Neigungssensor<br />

NBT/S3 (Bild) ist ebenfalls SIL2/ IEC 61508-zertifiziert und mit ein oder zwei Messachsen erhältlich. Kennzeichnend sind ein Messbereich<br />

von ± 5 ° bis ± 90 °, eine Preset-Funktion, Schutzarten bis IP69K und ein robustes Aluminium- oder Edelstahlgehäuse.<br />

www.twk.de<br />

O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 37


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

HISTORIE<br />

VOSS FLUID:<br />

66 JAHRE VERSCHRAUBUNGEN<br />

UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Als das Unternehmen 1953 die ersten<br />

Verschraubungen in sein Produktprogramm<br />

aufnahm, haben wohl selbst die größten<br />

Optimisten nicht geahnt, auf welche<br />

Erfolgszahlen man fast sieben Jahrzehnte später<br />

zurückblicken kann: Bis dato hat Voss Fluid mehr<br />

als zwei Milliarden seiner hochqualitativen<br />

Verschraubungslösungen ausgeliefert. Hohe<br />

Investitionen in Forschung und Entwicklung<br />

sowie in eine eigene Galvanik haben die<br />

Wipperfürther zu Innovationstreibern in der<br />

Fluidtechnik werden lassen.<br />

Der Ursprung von Voss Fluid geht zurück bis in die 1930er-<br />

Jahre. Nach der anfänglichen Fertigung von Hauswasserarmaturen<br />

aus Messing führte das Unternehmen 1953 mit<br />

der Produktion von Rohrverbindungen für den Maschinen-<br />

und Fahrzeugbau einen Umbruch durch. Bis 1960 hatte sich<br />

die Produktion neu ausgerichtet und ein neuer Kundenstamm gebildet.<br />

Es folgte die Entwicklung vieler patentwürdiger Produkte wie<br />

bspw. strömungstechnisch verbesserte Schwenkverschraubungen<br />

mit exzentrischem Ringkanal und schrägverlaufenden Querbohrungen.<br />

Seitdem stehen Verbindungssysteme von Voss Fluid für<br />

funktionelles Design, hohe Montagefreundlichkeit und dauerhafte<br />

Leckagesicherheit.<br />

VON VERSCHRAUBUNGEN,<br />

ROHRUMFORMUNGEN UND STECKSYSTEMEN<br />

Bis heute registriert das Unternehmen zwei Milliarden Verkäufe<br />

an Verschraubungen. Dabei ist das Portfolio an Verschraubungslösungen<br />

über die Jahre stetig vielfältiger geworden. Zu den aktuellen<br />

Dauerbrennern gehören z. B. die Rohrumformsysteme vom<br />

Typ VOSS Form SQR sowie VOSS Lok 40. Vor allem mit der Einführung<br />

von VOSS Lok 40 hat das Unternehmen sein Know-how<br />

38 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


HISTORIE<br />

im Bereich fluidtechnischer Verbindungstechnik<br />

auf Branchen übertragen, die standardmäßig<br />

Klemmringe einsetzen, um leckagefreie Anschlüsse<br />

zu schaffen: u. a. die Energiebranche, die chemische<br />

Industrie oder die Automobilindustrie. Ein aktuelles<br />

Anwendungsgebiet, das in Zukunft noch weiter an Bedeutung<br />

gewinnen wird, liegt in den Bereichen alternativer<br />

Antriebe durch CNG (Compressed Natural Gas)<br />

oder Wasserstoff- bzw. Brennstoffzellen.<br />

Doch schaut und entwickelt Voss auch über den „Verschraubungshorizont“<br />

hinaus, um Betreibern praktische<br />

Alternativlösungen für spezielle Anwendungsgebiete zu<br />

bieten. Für beengte Montageräume bspw. hat Voss erst<br />

kürzlich das Stecksystem Voss Plug vorgestellt. Das System<br />

wurde entwickelt, um Hydraulikschläuche platzsparend zu<br />

montieren bzw. zu demontieren. Die Installation dauert im<br />

Vergleich zum Verschrauben nur wenige Sekunden. Die Stecklösung<br />

besteht aus zwei Keilschiebern, einem Halte- und einem<br />

Dichtungselement und ist so konstruiert, dass alle Bauteile<br />

unverlierbar auf dem Stecker sitzen. Aufgrund der patentierten<br />

Keilschieber-Verriegelung erreicht Voss Plug die Stecksicherheit<br />

auch bei einer hohen Druckbelastbarkeit von 450 bar.<br />

Katalog Verschraubungen: Einer der ersten<br />

Produktkataloge aus dem Jahre 1959<br />

BRANCHENÜBERGREIFEND ZUM<br />

SYSTEMLIEFERANTEN ENTWICKELT<br />

Neben dem Vertrieb der Einzelkomponenten produziert<br />

und vertreibt Voss mittlerweile auch einbaufertige Hydraulikleitungen.<br />

Ein Meilenstein in diesem Segment<br />

war die Übernahme des italienischen Traditionsunternehmens<br />

Larga im Jahr 2016. Seit Januar 2018 firmiert<br />

Voss Fluid Larga nun offiziell als Voss Fluid S.r.l. Heute<br />

liefert Voss Fluid sämtliche Komponenten für den<br />

Schlauchanschluss mobiler und stationärer Maschinen<br />

sowie Anlagen. Mit dieser Kombination von Schlaucharmaturen<br />

und Hydraulikkomponenten kann der Hersteller<br />

auf jeden Anwendungsfall reagieren.<br />

Auch beim Korrosionsschutz geht Voss Fluid keine<br />

Kompromisse ein. Um die hohe Qualität seiner eigenen<br />

Beschichtung Voss coat sicherzustellen, haben die Wipperfürther<br />

2010 in eine eigene Galvanik mit Gestell- und<br />

Trommelanlage investiert. Voss coat ist eine spezielle<br />

Zink-Nickel-Oberfläche nach hauseigener Spezifikation.<br />

Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Korrosionsschutzes<br />

liegen somit in der eigenen Hand. Aufgrund<br />

der stetig steigenden Nachfrage nach Produkten mit<br />

Voss coat-Beschichtung wurde die Kapazität der Galvanik<br />

im Jahr 2018 weiter ausgebaut.<br />

www.voss-fluid.net<br />

O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 39


SENSOREN<br />

KONTAKTLOSE SENSOREN<br />

ALS ERNTEHELFER<br />

In der Weg- und Winkelmesstechnik entscheiden<br />

sich Anwender oft für magnetische<br />

Messprinzipien. Sensoren, die z. B. den Hall-Effekt<br />

nutzen, liefern absolute Messwerte, arbeiten<br />

unter rauen Bedingungen zuverlässig und eignen<br />

sich aufgrund der vergleichsweise niedrigen<br />

Kosten für zahllose Applikationen im Maschinenund<br />

Anlagenbau sowie für mobile Anwendungen.<br />

3 m³ Erde, die Überladeleistung – abhängig von der Verschmutzung<br />

– 80 bis 150 t/h. Je nach Ausstattung hat der K3 ein zulässiges<br />

Gesamtgewicht von 22 oder 23 t und darf – je nach Zugfahrzeug – auf<br />

der Straße bis zu 80 km/h fahren.<br />

POSITIONSERFASSUNG AN ÜBERLADER<br />

UND REINIGUNGSEINHEIT<br />

Sowohl am Überlader als auch in der Reinigungseinheit müssen für<br />

den Kartoffeltransport Positionen gemessen werden. Beim Überlader<br />

gilt es die Stellung der vier Gelenke zu erfassen; bei den verstellbaren<br />

Reinigungswalzen kommt es auf den richtigen Abstand an, um<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Das Familienunternehmen Josef Brettmeister im bayrischen<br />

Kühbach konstruiert anwendungsspezifische Lösungen<br />

im Metall- und Fahrzeugbau. Dabei liegt der Haupttätigkeitsbereich<br />

auf der Landmaschinentechnik. Ein Beispiel<br />

ist der Überlader K3, der durch die unterbrechungsfreie Kartoffelernte<br />

deutlich effizienter arbeitet. Um das Erntegut abzuholen,<br />

müssen die Transportfahrzeuge nicht mehr aufs Feld fahren; sie<br />

können stattdessen beim Beladen auf der Straße bleiben.<br />

Die Kartoffeln werden dann über den vierfach verstellbaren<br />

Ausleger des Überladers aus dem Bunker schonend auf die Ladefläche<br />

gebracht. Dabei wiegt der Überladebandrahmen, obwohl er<br />

sehr robust und verwindungssteif ausgelegt ist, nur etwa 250 kg, was<br />

für einen tiefen Schwerpunkt und einen sicheren Stand sorgt. Eine<br />

zusätzliche Reinigungseinheit zwischen Bunker- und Überladeband<br />

entfernt zudem gleich die überflüssige Erde vom Erntegut. Die Erde<br />

fällt wieder auf den Acker und bleibt somit dort, wo sie hingehört.<br />

Pro Bunkerinhalt beträgt die typische Reinigungsleistung bis zu<br />

Autoren: Dipl.-Ing. Stefan Sester, Leiter technischer Vertrieb bei Novotechnik<br />

und Ellen-Christine Reiff, M.A., Redaktionsbüro Stutensee<br />

DAS HALL-PRINZIP<br />

Wird ein Hall-Element von einem Strom durchflossen,<br />

liefert es eine Spannung quer zum Stromfluss, wenn ein<br />

Magnetfeld senkrecht zu beiden einwirkt. Da diese<br />

Spannung proportional zur magnetischen Feldstärke<br />

verläuft, ist durch Anbringen eines Positionsmagneten auf<br />

einer drehbaren Welle eine berührungslose Winkelmessung<br />

realisierbar. Durch Kombination mehrerer Sensorelemente<br />

und Integration der kompletten Signalverarbeitung in<br />

wenigen Bauelementen sind komplexe Sensor-Systeme auf<br />

kleinstem Bauraum möglich. Die Winkelsensoren nach dem<br />

Hall-Prinzip arbeiten weitgehend alterungsunempfindlich<br />

und unabhängig von Feldstärkenschwankungen der<br />

Positionsgebermagnete. Hohe Auflösungen bei guter<br />

Dynamik, große mechanische Toleranzen bei der Montage<br />

und schnelle Umsetzung anwenderspezifischer Sonderlösungen<br />

sind weitere Eigenschaften dieser Technologie.<br />

40 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


SENSOREN<br />

04 Für die kontaktlose<br />

Winkelerfassung wird an<br />

der drehenden Achse ein<br />

Positionsgeber mit<br />

integriertem Magnet<br />

angebracht. Je nach<br />

Drehposition verändert<br />

sich die Orientierung des<br />

Magnetfeldes und damit<br />

das Eingangssignal<br />

des Sensors.<br />

01 Die zusätzliche Reinigungseinheit zwischen Bunkerband und Überladeband<br />

säubert das Erntegut und lässt die Erde dort, wo sie hingehört, auf dem Acker.<br />

ein optimales Ergebnis zu erzielen. Durch die Positionserfassung ließ<br />

sich beim Überlader zudem gleich noch eine komfortable Option<br />

realisieren. Bernhard Brettmeister, Entwicklungsleiter bei Josef Brettmeister<br />

Metall- und Fahrzeugbau erläutert: „Mit der Memoryfunktion<br />

kann das Überladeband bequem mit nur einem Tastendruck in<br />

Parkstellung für die Straßenfahrt und wieder in eine beliebige gespeicherte<br />

Position zum Überladen ausgefahren werden. Der Bediener<br />

muss dann nicht jedes Mal die Gelenke einzeln positionieren.“<br />

Für den Einsatz im Erntefahrzeug sollten die Sensoren allerdings<br />

eine Reihe bestimmter Eigenschaften mitbringen. „Sie müssen die<br />

Drehwinkel der Überladergelenke bzw. den Abstand der Reinigungswalzen<br />

unter den rauen Betriebsbedingungen beim Ernteeinsatz<br />

zuverlässig und mit der notwendigen Genauigkeit erfassen,<br />

berührungslos arbeiten, um Verschleiß zu vermeiden, und sich aufgrund<br />

des geringen Platzangebotes im Gelenk gut integrieren<br />

lassen“, fasst Brettmeister die wichtigsten Punkte zusammen. „Die<br />

passende Lösung fanden wir schließlich im Programm des Sensorikspezialisten<br />

Novotechnik.“ Die Position in den vier Überladergelenken<br />

erfassen jetzt magnetische Winkelsensoren der Baureihe<br />

RFD-4000; in der Reinigungseinheit überwacht die baugleiche,<br />

linear messende Variante TFD-4000 den Walzenabstand. Die Sensoren<br />

liefern absolute Messwerte über 180 ° bzw. 5 bis 50 mm, die<br />

sie der Steuerung als Analogsignal mit einer Auflösung von 12 Bit<br />

02 Der magnetische<br />

Winkelsensor der<br />

Baureihe RFD 4000 ist<br />

bei 27 mm Breite<br />

und 47 mm Länge<br />

lediglich 7 mm hoch<br />

03 Mit dem<br />

entsprechenden<br />

Positionsgeber eignet<br />

sich der Sensor in der<br />

Variante TFD-4000<br />

auch für lineare<br />

Wegmessungen<br />

zur Verfügung stellen. Die (unabhängige) Linearität liegt bei<br />

+/- 0,5 %, die Wiederholgenauigkeit bei +/- 0,1 %. Die rotativen<br />

Sensoren können den Messwert prinzipiell über volle 360 ° erfassen,<br />

was in dieser Applikation allerdings nicht notwendig ist.<br />

EINFACHE MONTAGE, DIE TOLERANZEN ZULÄSST<br />

Weil Sensorelement und positionsgebender Magnet konstruktiv<br />

voneinander getrennt sind, vereinfacht sich die Montage, denn der<br />

Sensor kann in bis zu 4 mm Entfernung zum Positionsgeber platziert<br />

werden. Ein seitlicher Versatz von bis zu 3 mm wird ebenfalls<br />

toleriert. Die Konstrukteure des K3 wissen diese Vorteile bei der<br />

Montage zu schätzen. Da weder Welle noch Lagerung notwendig<br />

sind und der Messabstand variabel ist, sind applikationsbedingte<br />

Einbautoleranzen unproblematisch. Falls Bedarf bestünde, könnte<br />

sogar durch Material hindurch gemessen werden, solange dieses<br />

nichtmagnetisch ist, was je nach Applikation weitere Konstruktionsfreiheiten<br />

erschließen kann. „Auch anwendungsspezifische<br />

Anpassungen sind bei der Montage möglich“, ergänzt Brettmeister.<br />

Dass die Sensoren außerdem kostengünstig sind und sich durch<br />

ihre kompakte Bauform gut im Gelenkauge bzw. am Scherwerk der<br />

Reinigungswalzen integrieren lassen, waren weitere Argumente für<br />

die Auswahl. Schließlich benötigt der Sensor dank seiner miniaturisierten<br />

Bauform mit 40 mm Länge, 27 mm Breite und nur 7 mm<br />

Höhe wenig Bauraum. Der Positionsgeber ist am Gelenkbolzen befestigt,<br />

in der Reinigungseinheit wurde er am Tragarm des Motors<br />

montiert. „Dass sich der Positionsgeber dadurch minimal verdreht,<br />

beeinträchtigt das Messergebnis nicht“, freut sich Brettmeister.<br />

AUSGELEGT FÜR HARTE<br />

UMGEBUNGSBEDINGUNGEN<br />

Mit den harten Umgebungsbedingungen im Ernteeinsatz haben die<br />

magnetischen Sensoren keine Probleme. „Das Gehäuse besteht aus<br />

hochwertigem und temperaturbeständigem Kunststoff. Außerdem<br />

ist der Sensor vollkommen vergossen und damit unempfindlich<br />

gegen Nässe und Schmutz,“ ergänzt Brettmeister. Für die elektrische<br />

Verbindung sorgen Einzeladern, die ebenfalls eingegossen sind.<br />

Die Sensoren erfüllen serienmäßig die Anforderungen der Schutzart<br />

IP67 bzw. IP69K und arbeiten bei Umgebungstemperaturen<br />

zwischen -40 °C und +125 °C, sind also auch in dieser Hinsicht für<br />

den rauen Einsatz an den Erntefahrzeugen gerüstet.<br />

Bilder: Aufmacher Josef Brettmeister, 01 Josef Brettmeister, sonst.: Novotechnik<br />

www.novotechnik.de<br />

O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 41


MESSTECHNIK<br />

VISKOSITÄTSUNABHÄNGIGE<br />

MESSTURBINE<br />

Turbinen-Durchflusssensoren sind häufig das Messmittel der<br />

Wahl, um in hydraulischen Systemen den Durchfluss zu messen.<br />

Im Vergleich zu anderen Messverfahren sind diese Sensoren<br />

kostengünstig und aufgrund ihrer sehr kompakten Bauform gut<br />

zu integrieren. Im Alltag stößt der Anwender – besonders bei<br />

Service-Einsätzen – auf ein vor Ort nicht zu lösendes Problem:<br />

Die spezifizierte Genauigkeit gilt nur für die angegebene<br />

Kalibrierviskosität! Die neue Serie HySense® QT600 garantiert<br />

die spezifizierte Genauigkeit nun bei wechselnden Medien<br />

und über einen weiten Temperaturbereich.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Autoren: Roman Ruppel und Dr. Tobias Hempel,<br />

Hydrotechnik GmbH, Limburg<br />

Bisher wurden Messturbinen bei einer<br />

vorgegebenen Viskosität kalibriert<br />

(z. B. 30 cSt). Im Idealfall entspricht dies<br />

der Viskosität des eingesetzten Öls bei<br />

Erreichen der Betriebstemperatur − beispielsweise<br />

einem HLP46-Öl bei 50 °C. Die Gewährleistung<br />

der spezifizierten Fehlergrenzen gilt<br />

dabei lediglich für diese eine Kalibrierviskosität.<br />

Betreibt man die Messturbine bei anderen<br />

Viskositäten, treten große Abweichungen auf<br />

und die Messergebnisse sind nicht weiter verwendbar<br />

(vgl. Bild 01).<br />

Messturbinen besitzen, im Gegensatz zu<br />

Zahnrad- oder Ovalrad-Durchflusssensoren,<br />

kein abgeschlossenes Messvolumen. Diese haben<br />

ein Turbinenlaufrad, welches durch die<br />

Strömungsenergie des fließenden Mediums angetrieben<br />

wird. Die Drehzahl des Laufrades ist<br />

von der Strömungsgeschwindigkeit und der Viskosität<br />

des Fluids abhängig. Diese Viskositätsabhängigkeit<br />

resultiert aus der inneren Reibung<br />

im Fluid. Das Diagramm 01 stellt die Messcharakteristik<br />

einer handelsüblichen, auf<br />

30 cSt kalibrierten Messturbine bei<br />

der Nutzung in abweichenden<br />

Viskositäten dar. Die Tabellen am<br />

unteren Bildrand veranschaulichen<br />

den Zusammenhang<br />

zwischen Viskosität<br />

und Temperatur, für in<br />

der Hydraulik typische<br />

HLP-Öle.<br />

42 O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong>


MESSTECHNIK<br />

POINTIERT<br />

HYSENSE ® QT 600 KOMPENSIERT<br />

VISKOSITÄTSABHÄNGIGKEIT<br />

NACH DER INSTALLATION KÖNNEN<br />

MESSUNGEN SOFORT BEGINNEN<br />

VOLUMENSTROMMESSUNG BEI UNTERSCHIED-<br />

LICHEN HYDRAULIKMEDIEN / TEMPERATUR<br />

Anwender die Kompensation dieser Charakteristik (vgl. Bild 02).<br />

Der Nutzer muss beim Messen nicht mehr akribisch auf die Viskosität<br />

achten, sondern kann nach der Installation der Hardware sofort<br />

mit seinen Messungen beginnen. Des Weiteren ermöglicht<br />

diese Kompensation den Einsatz von verschiedenen Hydraulikmedien<br />

bei variierenden Systemtemperaturen mit durchgängig hoher<br />

Messgenauigkeit.<br />

Voraussetzung ist, dass die Viskosität bekannt ist. Der Algorithmus<br />

erlaubt sowohl die Vorgabe der Viskosität als auch deren Berechnung<br />

auf Basis einer Temperaturmessung. Hierzu wird auf die<br />

im System hinterlegten, vom gewählten Öl abhängigen Temperatur-Viskositäts-Charakteristiken<br />

zurückgegriffen.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

ÖL-DURCHFLUSS UNABHÄNGIG VON<br />

VISKOSITÄT MESSEN<br />

Um die Viskositätsabhängigkeit der Messturbine zu kompensieren,<br />

hat die Hydrotechnik GmbH die Messturbine HySense ® QT 600<br />

entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus einem<br />

komplexen Algorithmus und einer Messturbine mit Sonderkalibrierung.<br />

Die Verwendung der Messturbine HySense ® QT 600, sowie<br />

eines Messgeräts der MultiSystem-Reihe, ermöglichen dem<br />

Die neue Messturbinen-Generation HySense ® QT 600 der Hydrotechnik<br />

GmbH ermöglicht in Kombination mit den Messgeräten<br />

der MultiSystem-Reihe eine korrekte Volumenstrommessung bei<br />

unterschiedlichen Hydraulikmedien und variierenden Temperaturen.<br />

Diese Technologie bietet dem Anwender eine hohe Flexibilität<br />

und Zeitersparnis bei hoher Benutzerfreundlichkeit und Bedienungskomfort.<br />

www.hydrotechnik.com<br />

5,0 %<br />

Messfehler bei variierender Viskosität<br />

% v. M.<br />

2,5 %<br />

0,0 %<br />

– 2,5 %<br />

– 5,0 %<br />

– 7,5 %<br />

– 10,0 %<br />

5 cSt 30 cSt 75 cSt 100 cSt<br />

5 cSt<br />

30 cSt<br />

75 cSt<br />

100 cSt<br />

HLP22 = ca. 90 °C HLP22 = ca. 35 °C HLP22 = ca. 18 °C HLP22 = ca. 10 °C<br />

– 12,5 %<br />

HLP32 = ca. 100 °C HLP32 = ca. 42 °C HLP32 = ca. 25 °C HLP32 = ca. 20 °C<br />

HLP46 = ca. 110 °C HLP46 = ca. 50 °C HLP46 = ca. 33 °C HLP46 = ca. 26 °C<br />

HLP68 = ca. 120 °C HLP68 = ca. 58 °C HLP68 = ca. 38 °C HLP68 = ca. 35 °C<br />

– 15,0 %<br />

0 50 100 150 200 250 300<br />

Durchfluss L/min<br />

01 Messcharakteristik<br />

von handelsüblichen<br />

Messturbinen, kalibriert<br />

bei 30 cSt, Nutzung bei<br />

variierender Viskosität<br />

2,0 %<br />

02 Messcharakteristik<br />

der Messturbine HySense ®<br />

QT 600, Nutzung bei<br />

variierender Viskosität<br />

Messfehler bei variierender Viskosität<br />

% v. M.<br />

1,0 %<br />

0,0 %<br />

5 cSt 30 cSt 75 cSt 100 cSt<br />

– 1,0 %<br />

5 cSt<br />

30 cSt<br />

75 cSt<br />

100 cSt<br />

HLP22 = ca. 90 °C HLP22 = ca. 35 °C HLP22 = ca. 18 °C HLP22 = ca. 10 °C<br />

HLP32 = ca. 100 °C HLP32 = ca. 42 °C HLP32 = ca. 25 °C HLP32 = ca. 20 °C<br />

HLP46 = ca. 110 °C HLP46 = ca. 50 °C HLP46 = ca. 33 °C HLP46 = ca. 26 °C<br />

HLP68 = ca. 120 °C HLP68 = ca. 58 °C HLP68 = ca. 38 °C HLP68 = ca. 35 °C<br />

– 2,0 %<br />

0 50 100 150 200 250 300<br />

Durchfluss L/min<br />

O+P Fluidtechnik 11-12/<strong>2019</strong> 43


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