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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />
KATALOG IV<br />
GEMÄLDE ALTE MEISTER <strong>–</strong> TEIL II<br />
CATALOGUE IV<br />
OLD MASTER PAINTINGS <strong>–</strong> PART II<br />
Daniel Seghers<br />
1590 - 1661<br />
Dieses Gemälde ist<br />
enthalten in Katalog III<br />
AUKTIONEN / AUCTIONS:<br />
DONNERSTAG, 5. DEZEMBER<br />
Besichtigung: Samstag, 30. November <strong>–</strong> Mittwoch, 4 Dezember 2019<br />
THURSDAY, 5 DECEMBER<br />
Exhibition: Saturday, 30 November <strong>–</strong> Wednesday, 4 December 2019<br />
KATALOG<br />
CATALOGUE<br />
IV<br />
DONNERSTAG<br />
THURSDAY
Lot 521
DEZEMBER-AUKTIONEN<br />
DONNERSTAG, 5. DEZEMBER 2019<br />
DECEMBER AUCTIONS<br />
THURSDAY, 5 DECEMBER 2019<br />
KATALOG IV<br />
CATALOGUE IV<br />
VORBESICHTIGUNG<br />
Samstag 30. November 10 <strong>–</strong>17 Uhr<br />
Sonntag 1. Dezember 10 <strong>–</strong>17 Uhr<br />
Montag 2. Dezember 10 <strong>–</strong>17 Uhr<br />
Dienstag 3. Dezember 10 <strong>–</strong>17 Uhr<br />
Mittwoch 4. Dezember 9 <strong>–</strong>12 Uhr<br />
EXHIBITION<br />
Saturday 30 November 10 am <strong>–</strong> 5 pm<br />
Sunday 1 December 10 am <strong>–</strong> 5 pm<br />
Monday 2 December 10 am <strong>–</strong> 5 pm<br />
Tuesday 3 December 10 am <strong>–</strong> 5 pm<br />
Wednesday 4 December 9 am <strong>–</strong>12 pm<br />
AUKTIONATOREN | AUCTIONEERS<br />
Dipl. Kfm. Holger Hampel<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter,<br />
öffentlich bestellter und<br />
vereidigter Auktionator<br />
Vitus Graupner<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter,<br />
Kunstauktionator<br />
vgraupner@hampel-auctions.com<br />
Christoph Bühlmeyer<br />
Kunstauktionator<br />
cbuehlmeyer@hampel-auctions.com<br />
Florin Ruisinger<br />
Kunstauktionator<br />
office@hampel-auctions.com<br />
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG<br />
Schellingstr. 44 / Villa Hampel<br />
80799 München<br />
Telefon +49 (0)89 28 804 - 0<br />
Fax +49 (0)89 28 804 - 300<br />
office@hampel-auctions.com<br />
www.hampel-auctions.com<br />
Fotos: Zeljko Tomic, Arbnor Gaxheri<br />
Herrn Dr. Alexander Rauch danken wir<br />
für kunstwissenschaftliche Beratung und<br />
Katalogtexterstellung (kunstgutachten.de).<br />
HAMPEL<br />
1
OLD MASTER<br />
PAINTINGS<br />
P A R T II
469<br />
ITALIENISCHER MALER DES 15. JAHRHUNDERTS<br />
LÜNETTEN-GEMÄLDE MIT DARSTELLUNG VON<br />
MARIA MIT DEM KIND UND DEN ANBETENDEN<br />
HEILIGEN JOHANN BAPTIST SOWIE JOSEF<br />
Öl- und Tempera-Mischtechnik auf kräftiger<br />
Kastanienholzplatte.<br />
54 x 86 cm.<br />
Dem Gemälde ist in Kopie eine Expertise von Emilio<br />
Negro vom Dezember 2003 beigegeben, worin der<br />
„Maestro del Crocifisso di Pesaro“ und dessen Werkstatt<br />
genannt werden. Werkstattschüler wirkten auch<br />
in den Gebieten des Veneto. Der Experte Emilio Negro<br />
beabsichtigt, das Werk in einer künftigen Publikation<br />
zu veröffentlichen.<br />
Im Zentrum der Darstellung Maria in nahezu schwarzem<br />
Umhang sitzend, wobei der Mantel sich am Boden<br />
ausbreitet, auf den Knien das auf einem roten Tuch<br />
liegende Jesuskind mit auf den Leib gelegten Händchen<br />
und der Mutter entgegen gerichtetem Blick.<br />
Links ebenfalls kniend und das Kind anbetend, der<br />
Heilige Johannes der Täufer, hier in fortgeschrittenem<br />
<strong>Alte</strong>r mit Bart wiedergegeben in schlichtem härenem<br />
Kleid, darüber ein roter Umhang, der die Würde des<br />
Heiligen betonen soll. Mit beiden Händen hält er einen<br />
nach oben ausschwingenden Rotulus mit der<br />
Aufschrift „Ecce agnus dei [...]“ in gotischen Lettern.<br />
Rechts kniet der Heilige Josef mit gefalteten Händen<br />
und einem Stab in der Armbeuge. Entsprechend der<br />
Maltradition des „classicismo bizantino“ des Lorenzo<br />
Veneziano ist Josef betont langbärtig wiedergegeben.<br />
Die Häupter der Figuren mit einem goldgrundigen<br />
Scheibennimbus hinterfangen, mit betonenden dunklen<br />
Randeinfassungen. Der Hintergrund in leuchtendes<br />
Scharlachrot getaucht, während die eher kardinalrotfarbigen<br />
Textilien im Umhang des Johannes, im<br />
Kleid der Maria und im Laken des Kindes zurückhaltender<br />
vorgeführt werden. Das Inkarnat jeweils in den für<br />
die Malerei der Zeit typischen gold- braunen Farbtönen.<br />
Von auffallendem Reiz das Gesicht der Madonna,<br />
die zum Kind herabblickt. Am Unterrand Andeutung<br />
von Rasengrund mit Darstellungen einzelner Pflanzen<br />
und Gräser. Die Lünette in Einheit mit einem vortretenden<br />
Einfassungsrand gearbeitet, der im oberen<br />
Bogen eine Kehle mit Zugenblattfries und im Unterrand<br />
ein gotisches Würfelmotiv aufweist. (1170401)<br />
(11)<br />
ITALIAN SCHOOL, 15TH CENTURY<br />
LUNETTE PAINTING WITH DEPICTION OF THE<br />
VIRGIN AND CHILD WITH SAINT JOHN THE<br />
BAPTIST AND JOSEPH IN ADORATION<br />
Oil and tempera, mixed media on strong chestnut<br />
panel.<br />
54 x 86 cm.<br />
Accompanied by the copy of an expert’s report by<br />
Emilio Negro, dated December 2003, mentioning the<br />
“Maestro del Crosifisso di Pesaro” and his workshop.<br />
The painting is planned to be published in a future<br />
work by Emilio Negro.<br />
€ 17.000 - € 19.000<br />
Sistrix<br />
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470<br />
NIEDERLÄNDISCHER MEISTER DES<br />
16. JAHRHUNDERTS, AUS DEM KREIS DES<br />
PAUL BRIL (UM 1553/54 <strong>–</strong> 1626),<br />
LUCAS VAN VALCKENBORCH (UM 1535 <strong>–</strong> 1597)<br />
JESUS ERZÄHLT DAS GLEICHNIS VON DEN<br />
ARBEITERN IM WEINBERG<br />
Öl auf Kupferplatte.<br />
29 x 38,5 cm.<br />
Verso auf Tafel beschriftet „Lucas van Valckenborch“<br />
und eingestanzte Schriftrolle mit Monogramm und<br />
Datierung „1565“.<br />
In einer weiten bergigen Flusslandschaft steht Christus<br />
im Vordergrund mit ausgebreiteten Armen und erzählt<br />
drei Männern das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg,<br />
das auf der rechten Bildseite unterhalb einer Burg<br />
dargestellt wird. Zu sehen sind dort mehrere Männer,<br />
die einen Holzzaun errichten, weitere die Reisig herantragen<br />
und schließlich einige Arbeiter, die noch kahle<br />
Weinstöcke anbinden und beschneiden. Am linken Bildrand<br />
lauschen zwei weitere sitzende Männer unter<br />
einem Baum der Erzählung Christi. Im blau-grauen weiten<br />
Himmel drei weiße Scheiben mit den Sternzeichen<br />
Steinbock, Widder und Zwilling, welche darauf schließen<br />
lassen, dass es sich bei dem vorliegenden Gemälde<br />
um ein Monatsbild des Frühjahres handelt, zu dem noch<br />
drei weitere Jahreszeitenbilder mit weiteren Sternzeichen<br />
gehören könnten. Rest. (1192173) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
471<br />
DEUTSCHER MALER DES BEGINNENDEN<br />
17. JAHRHUNDERTS<br />
MADONNA MIT DEM KIND<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
73 x 60 cm.<br />
Die nach rechts sitzende Maria im Dreiviertelbildnis in<br />
rotem Kleid mit blauem Umhang, auf ihrem Schoß<br />
ein weißes Kissen, auf dem das Jesuskind mit übereinandergeschlagenen<br />
Beinen sitzt und nach einer<br />
Blüte an der Brust der Mutter greift, während Maria<br />
einen weiteren kleinen Blumenstrauß in der linken<br />
Hand hält. Die Szenerie in einem Innenraum mit grünem,<br />
leicht hochgezogenen Bettvorhang links sowie<br />
einem geöffneten Fensterladen rechts oben. Das Gemälde<br />
vermittelt einen guten Eindruck der traditionellen<br />
Frühbarock-Malerei. (11506011) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
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Sistrix<br />
Sistrix<br />
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13
472<br />
MEISTER DER LEGENDE DER HEILIGEN URSULA<br />
TÄTIG 1489 <strong>–</strong> UM 1515<br />
ZWEI TAFELN EINES FLÜGELALTARS MIT<br />
DEN KIRCHENVÄTERN UND SZENEN<br />
AUS DEM MARIENLEBEN<br />
Öl auf Holz.<br />
je 152 x 40cm.<br />
Ein Gutachten von Dr. Didier Bodart, Rom 2001,nennt<br />
als Künstlernamen den „<strong>Meister</strong> der Legende der<br />
Heiligen Ursula“. (in Kopie vorliegend)<br />
Eine Tafel zeigt den Heiligen Augustinus, dargestellt<br />
als Bischof mit Bischofsstab, Mitra, einem offenen<br />
Buch und einem roten Herzen, das als Symbol der<br />
göttlichen Liebe gilt. Auf der anderen Tafel ist der Heilige<br />
Hieronymus zu sehen als Kardinal mit rotem Gewand.<br />
Hinter ihm ist ein Löwe erkennbar, der als sein<br />
Attribut gilt. Die vier Szenen aus dem Marienleben, je<br />
zwei pro Tafel, sind:<br />
1) Die Vermählung Mariens mit Josef, bei der ihnen<br />
vom Priester ein goldenes Band als Zeichen der Verbundenheit<br />
über die Hände gelegt wird.<br />
2) Die Begegnung von Joachim und Anna, der Eltern<br />
Mariens, vor dem Eingang zum Jerusalemer Tempel,<br />
der sogenannten „Goldenen Pforte“.<br />
3) Marientod <strong>–</strong> Maria im Sterbebett mit Baldachin bekommt<br />
von einem Priester die Sterbekerze überreicht<br />
im Kreise der Apostel.<br />
4) Die Grablegung <strong>–</strong> Die Apostel tragen in freier Landschaft<br />
den mit einem roten Tuch und goldenem Kreuz<br />
bedeckten Sarg der Verstorbenen.<br />
Anmerkung:<br />
Die Tafeln gehörten wohl zu den Seitenflügeln eines<br />
Altares, dessen Mittelstück und weitere Flügelteile<br />
nicht bekannt sind; teils Retuschen und teilweise<br />
Holzrisse.<br />
Provenienz:<br />
Laut Vorbesitzer-Angabe: Sammlung Metzl,<br />
Berlin-Moskau; belgische Privatsammlung.<br />
(1150604) (18)<br />
MASTER OF THE LEGEND OF SAINT URSULA<br />
ACTIVE 1489 <strong>–</strong> CA. 1515<br />
TWO PANELS OF A WINGED ALTAR WITH CHURCH<br />
FATHERS AND SCENES FROM THE LIFE OF THE<br />
VIRGIN MARY<br />
Oil on panel.<br />
152 x 40 cm each.<br />
Accompanied by the copy of an expert’s report by<br />
Didier Bodart, Rome dated 2001, attributing the work<br />
to the master of the Legend of Saint Ursula.<br />
One of the panels shows Saint Augustine depicted as<br />
a bishop with a crozier, mitre, an open book and red<br />
heart, the symbol of divine love. The other panel<br />
shows Saint Jerome as a cardinal in red robes.<br />
Note:<br />
The panels were probably part side panels of a<br />
winged altar, however, the central part or other<br />
parts of the side panels are unknown. With partial<br />
retouching and shrinkage cracks in places.<br />
Provenance:<br />
According to previous owners formerly collection<br />
Metzl, Berlin-Moscow; Belgian private collection.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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473<br />
MEISTER THEODERICH VON PRAG,<br />
ERWÄHNT 1359 <strong>–</strong> 1368, HOFMALER KAISER<br />
KARLS IV, UMKREIS DES<br />
ECCE HOMO<br />
Öl auf Weichholz.<br />
76 x 58 cm.<br />
In der oberen linken Ecke rot-braunes Lacksiegel mit<br />
bekröntem Wappen.<br />
Ungerahmt.<br />
Halbbildnis Christi mit erhobenen Händen, mit den<br />
Wundmalen, die rechte Hand im Segensgestus, der<br />
Kopf geneigt mit Dornenkrone und auf der Stirn sowie<br />
am Hals angezeigtes Blut. Das Kleid in enge parallele<br />
gleichmäßige Falten gelegt, Kragen und Schulterstücke<br />
in Form gestickter Bordüren. Die Halbfigur vor<br />
Goldgrund, der Nimbusreif punziert. (12113111) (11)<br />
MASTER THEODERIC OF PRAGUE,<br />
RECORDED 1359 <strong>–</strong> 1368, CIRCLE OF<br />
COURT PAINTER OF EMPEROR CHARLES IV<br />
ECCE HOMO<br />
Oil on softwood.<br />
76 x 58 cm.<br />
Red-brown lacquer seal in the top left corner,<br />
surmounted by coat of arms.<br />
Unframed.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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15
474<br />
FLÄMISCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
DIE VERKÜNDIGUNG AN MARIA<br />
Öl auf Holz.<br />
29 x 46,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Maria in einem Interieur mit Mosaikfußboden auf einer<br />
Holzbank sitzend, in rotem Gewand und blauem<br />
Mantel. Auf ihrem Schoß ein grünes Kissen und darauf<br />
ein weißes Tuch, das sie mit einer Nadel in ihrer<br />
rechten ausgestreckten Hand bestickt. Zu ihrer linken<br />
Seite ist ein Engel in einem weißen faltenreichen langen<br />
Gewand erschienen mit rotem Samtmantel und<br />
goldener bestickter Bordüre. Er hat große lange grünrote<br />
Flügel und hält in seinen Händen ein langes<br />
schmales weißes Schriftband. Er begrüßt Maria und<br />
verkündet ihr, dass sie den Sohn Gottes vom Heiligen<br />
Geist empfangen und ihn gebären werde. Hinter dem<br />
Engel Gabriel wird durch eine hohe Türöffnung der<br />
Blick in eine bergige Landschaft mit Fluss, unter hohem<br />
wolkigen Himmel, gelenkt. Rechts, neben Maria,<br />
steht ein kleines geöffnetes Schränkchen, darauf<br />
eine Kanne, die weiße Lilien enthält, die für die Reinheit<br />
Mariens stehen. Außergewöhnlich bei der Darstellung<br />
der Verkündigung ist ein großes grünes Bett,<br />
das hinter Maria auf der rechten Bildseite zu sehen<br />
ist. Durch eine der Fensteröffnungen fallen Goldstrahlen<br />
mit einer Taube auf das nimbusumsäumte Haupt<br />
von Maria, die Taube hier als Symbol des Heiligen<br />
Geistes. Feine hervorragende Malerei in teils kräftigen<br />
leuchtenden Farben. (1192171) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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475<br />
MALER DES AUSGEHENDEN 16. JAHRHUNDERTS<br />
DIE KREUZABNAHME CHRISTI<br />
Öl auf Holz.<br />
27,5 x 51,5 cm.<br />
In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />
39,5 x 53 cm.<br />
Im Mittelpunkt steht der gerade vom Kreuz abgenommene,<br />
schmale Leichnam Christi, der noch mit Dornenkrone<br />
versehen ist und einen weißen Lendenschurz<br />
trägt. Er wird von seiner Mutter Maria und von<br />
Maria Magdalena liebevoll gehalten und seine linke<br />
Hand wird geküsst. Im Hintergrund ist noch das braune<br />
Kreuz zu erkennen. Auf der linken Seite steht Johannes,<br />
in leuchtend rotem Gewand, trauernd den beiden Frauen<br />
zur Seite. Ausschnitthafte feine Darstel lung, bei der<br />
das leuchtende Rot des Gewandes einen starken<br />
Gegensatz zu dem schmächtigen fahlen Körper Christi<br />
bildet. Kleine Retuschen. (12103423) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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476<br />
MALER DER ERSTEN HÄLFTE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE HEILIGE KATHARINA VON ALEXANDRIEN<br />
Öl auf Holz.<br />
64 x 47 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Der Legende zufolge war die Heilige Katharina die<br />
Tochter des Königs Costus und seiner Frau Sabinella.<br />
Von Kaiser Maxentius wurde sie zum Märtyrertod<br />
verurteilt, da er es nicht vermocht hatte, sie vom christlichen<br />
Glauben abzubringen. Dargestellt wird hier die<br />
Heilige in einem rötlich-gelben Gewand mit dunkelblonden<br />
langen Haaren, auf denen sie eine wertvolle<br />
Krone trägt, als Zeichen dafür, dass sie aus königlicher<br />
Familie stammte. In ihrer rechten Hand hält sie einen<br />
Palmzweig, als Zeichen dafür, dass sie zum Märtyrertod<br />
verurteilt wurde. Am rechten unteren Bildrand ist<br />
das Märtyrerwerkzeug, ein Rad mit spitzen Nägeln,<br />
zu erkennen. Ihre linke Hand hat sie sorgsam zu ihrer<br />
Brust erhoben und mit ihren dunklen braunen Augen<br />
blickt sie traurig seitlich aus dem Bild heraus. Um ihr<br />
Haupt ist zudem ein Nimbus erkennbar. Typische Darstellung<br />
einer Märtyrerin, in reduzierter Farbigkeit vor<br />
dunklem Hintergrund. Retuschen. (12113114) (18)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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477<br />
MALER DER FLORENTINER SCHULE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
JESUS FÄLLT UNTER DEM KREUZ NEBEN<br />
DER MUTTER MARIA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
69 x 95 cm.<br />
Die Szenerie nächtlich wiedergegeben, mit Lichtstreifen<br />
am Horizont. Die Gewandung Jesu in leuchtendem,<br />
jedoch verblasstem Rosa im Gegensatz zum<br />
kräftigen Blau weist auf den Manierismus der Zeit;<br />
stilistische Nähe zu Valerio Valleriano und Scipione<br />
Pulzone il Gaetano (1554-1598) ist zu erkennen.<br />
(12103425) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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17
478<br />
GIROLAMO MARCHESI DA COTIGNOLA,<br />
1480/81 COTIGNOLA <strong>–</strong> 1549/50 ROM<br />
HEILIGER AMBROSIUS VON MAILAND<br />
Öl auf Pappelholz. Parkettiert.<br />
111 x 50 cm.<br />
Auf dem Buch über der Hand „Hier.us de / Cotignola“.<br />
Ungerahmt.<br />
Beigegeben Expertisen von Prof. Giuseppe Maria Pilo,<br />
Venedig, 4. April 2003 sowie Jacques Methey, Paris,<br />
12. Juli 1973.<br />
Beide sind von der Autorenschaft des genannten<br />
Künstlers überzeugt, die Gutachten liegen uns in Kopie<br />
vor.<br />
Die rückwärtig in jüngerer Zeit parkettierten Holztafeln<br />
im Hochformat, den seit 1295 mit dem Ehrentitel<br />
des Kirchenvaters versehenen Bischofs (339 Trier-397<br />
Mailand) wiedergebend. Tafel oben mit Bogensegment<br />
abgeschlossen. Hintergrund mit goldbesticktem Ehrentuch<br />
und darüberliegendem blauen Himmel. Davor<br />
der sitzende Bischof, dessen Heiligsprechung bereits<br />
durch den hinter der Mitra liegenden Nimbus vorweggenommen<br />
ist. Zwar fehlen bestimmte Attribute wie<br />
der Bienenkorb, Knochen und Schreibfeder, doch ist der<br />
Heilige durch seine Attribute Buch und Geissel bestimmbar.<br />
Des weiteren war Ambrosius nicht nur Patron<br />
Mailands sondern auch Bolognas, wo Marchesi<br />
wirkte. Ähnliche Bischofsdarstellungen sind auch von<br />
Baldassare Carrari (um 1460-um 1520) und Francesco<br />
(um 1470-1532) und Bernardino Zaganelli (1460/70-<br />
1510/12) bekannt. Während bei ersterem das Tafelbild<br />
Carraris über dem Altar der Kirche Sant Apollinare in<br />
Ravenna in Bezug auf Haltung und Gesichtszüge als<br />
Vergleich gelten kann, lassen sich die Bischofsdarstellung<br />
von den Brüdern Zaganelli bezüglich der Gewanddarstellung<br />
vergleichen. Rest. (1150605) (13)<br />
GIROLAMO MARCHESI DA COTIGNOLA,<br />
1480/81 COTIGNOLA <strong>–</strong> 1549/50 ROME<br />
SAINT AMBROSE OF MILAN<br />
Oil on poplar panel. Parquetted.<br />
111 x 50 cm.<br />
Signed on the book above the hand:<br />
“Hier.us de / Cotignola”.<br />
Unframed.<br />
Accompanied by expert’s reports by Professor Giuseppe<br />
Maria Pilo, Venice, 4 April 2003 and Jacques<br />
Methey, Paris, 12 July 1973.<br />
Both are convinced that the painting was created by<br />
Marchesi; copies of both experts’ reports are enclosed.<br />
The panel painting in vertical format has more recently<br />
been parquetted and depicts Ambrose, the Bishop of<br />
Milan (Trier 339-397 Milan), who was given the honorary<br />
title Church Father in 1295. Similar depictions of<br />
bishops are also known by Baldassare Carrari (ca. 1460<br />
- ca. 1520) and the Zaganelli brothers (1470-1532 and<br />
1460/70-1510/12). While the postures and facial features<br />
in the painting on offer for sale here are reminiscent<br />
of a panel painting by Carrari over the altar of the<br />
Basilica of Sant’ Apollinare in Ravenna, a bishop’s<br />
depiction by Francesco and Bernardino Zaganelli is<br />
similar with regards to how the clothing is painted.<br />
Restored.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
479<br />
LUIGI GARZI,<br />
1638 PISTOIA <strong>–</strong> 1721 ROM, UMKREIS<br />
DIE HEILIGE FAMILIE WIRD VON ENGELN<br />
ANGEBETET<br />
Öl auf Kupfer.<br />
45 x 37 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Im Mittelpunkt die Jungfrau Maria in rot-blauem Gewand,<br />
in freier Natur vor Felsen sitzend, nach dem<br />
kleinen Jesusknaben greifend, welcher ihr seine Arme<br />
entgegenstreckt. Auf der rechten Seite, hinter einem<br />
steinernen Sockel stehend, Josef in einem blauen<br />
Gewand mit gold-braunem Überwurf, seine Familie<br />
beobachtend. Auf Marias rechter Seite ein andächtig<br />
kniender Engel mit großen Flügeln, die Hände zum<br />
Gebet gefaltet, dahinter ein weiterer Engel mit überkreuzten<br />
Armen. Im hohen blauen Himmel zwei Puttiköpfe<br />
und ein schwebender Putto mit gelb-goldenem<br />
Tuch, in seinen Händen ein schmales Kreuz und die<br />
Dornenkrone haltend, als Verweis auf das spätere<br />
Leiden Jesu. Retuschen. (12103424) (18)<br />
€ 600 - € 800<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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480<br />
VENEZIANISCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
MADONNA MIT DEM KIND UND DEN HEILIGEN<br />
JOHANNES BAPTIST SOWIE KATHARINA<br />
Öl auf Pappelholz. Parkettiert.<br />
58 x 74 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Beigegeben in Kopie eine Expertise von Emilio Negro<br />
vom 14. Dezember 2003.<br />
Der Bildaufbau folgt ganz dem Schema der Madonnendarstellungen<br />
von Giovanni Bellini, wie etwa der<br />
„Madonna di Brera“ oder seinem Gemälde „Madonna<br />
mit dem Kind, Heiligen und einem Stifter“, das sich<br />
in Birmingham im Museums Trust befindet. Typisches<br />
Merkmal dieser Bilderfindung ist jeweils ein senkrecht<br />
hochziehendes Tuch, das Madonna als Hauptfigur<br />
im Zentrum hinterfängt, und, wie hier, eine Brokatfolie<br />
bildet, um die dahinterliegende Landschaft im<br />
zentralen Bildteil auszublenden. Maria ist hier sitzend<br />
dargestellt, das in lebendiger Bewegung auf dem<br />
Knie sitzende Kind haltend, das sich nach links der<br />
Halbfigur des Johannes Baptist zuwendet. Dabei betrachtet<br />
Maria mit leicht geneigtem Haupt die Bewegung<br />
des Kindes mit nachdenklichem Ausdruck, wohl<br />
die weitere Lebensgeschichte des Kindes ahnend.<br />
Rechts im Bild erscheint die Heilige Katharina in grünem<br />
Kleid mit rotem Umhang, in den Händen die Attribute<br />
Märtyrerpalme sowie das Rad. Auch dem mit<br />
bloßer Schulter wiedergegebenen Johannes ist das<br />
Attributtier, ein Lamm, beigestellt, das er mit der<br />
rechten Hand hält. Der landschaftliche Hintergrund<br />
zeigt einen flachen, leicht hügelig nach rechts ziehenden<br />
Horizont mit tief liegenden, gelblichtig gemalten<br />
Wolken, darüber blaues Firmament. In feiner Abstimmung<br />
hat der Maler die Vegetation den jeweiligen<br />
seitlichen Heiligenfiguren entsprechend gestaltet,<br />
links ein knorriger Baum als Repoussoir, der hinter<br />
der Schulter des Johannes hochzieht, rechts eine<br />
feingliedrige, fast fiedrig wiedergegebene Baumgruppe<br />
zu Seiten der Heiligen Katharina. Das rückwärtige,<br />
zentral gespannte Tuch ist gestreift gezeigt, als rotgold<br />
gefärbte Brokatweberei, wobei die Rotfarbe sich<br />
farbkompositionell im Kleid der Maria sowie im Umhang<br />
der Heiligen Katharina fortsetzt. Die Bildtradition<br />
findet sich bereits auch bei dem etwas älteren Bruder<br />
Giovanni Bellinis, Gentile Bellini (1429-1507), beide<br />
Maler Söhne des Jacopo Bellini (um 1400-um 1470),<br />
der hier wohl nicht in Frage kommt. Andererseits lassen<br />
sich in den Gesichtszügen und in der Farbgebung<br />
<strong>–</strong> insbesondere bei der Katharinenfigur <strong>–</strong> auch Einflüsse<br />
des Giorgio Barbarelli Giorgione (1476/77-1510) erkennen.<br />
Was hauptsächlich (durch) die schon hier angedeutete<br />
Sfumato-Technik anbelangt, so ist insgesamt<br />
das Gemälde sowohl im Bildaufbau als auch in der Malqualität<br />
als ein hochrangiges Werk der Zeit anzusehen,<br />
wenngleich eine exaktere Einordnung in den Malerkreis<br />
noch nicht erfolgt ist. (11704010) (11)<br />
VENETIAN SCHOOL, 16TH CENTURY<br />
THE VIRGIN AND CHILD WITH SAINT JOHN<br />
THE BAPTIST AND SAINT CATHERINE<br />
Oil on poplar panel. Parquetted.<br />
58 x 74 cm.<br />
Unframed.<br />
Accompanied by the copy of an expert’s report by<br />
Emilio Negro, dated 14 December 2003.<br />
€ 18.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
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19
481<br />
HANS VON AACHEN,<br />
1552 KÖLN <strong>–</strong> 1615 PRAG, KREIS DES<br />
BEWEINUNG CHRISTI<br />
Öl auf Eichenholz. Verso Parkettierklötze.<br />
69 x 48 cm.<br />
Das Tafelgemälde in einem original Ädikularahmen mit<br />
Sprenggiebel und in den Gesimsen sowie in den seitlichen<br />
Lisenen vertieft eingesetzte Buntmarmorsteine.<br />
Die Szene vor nächtlichem schwarzen Hintergrund,<br />
von links oben durch einen Blitz aus den Wolken beleuchtet.<br />
Der Leichnam Christi wird mit aufrechtem<br />
Oberkörper von Engeln gehalten, das Haupt zur Seite<br />
geneigt, rechts Maria mit gefalteten Händen den Sohn<br />
betrauernd. Zwei Engel im Hintergrund halten je eine<br />
flammende Kerze. Am Boden die Dornenkrone. Das<br />
Inkarnat leicht bräunlich wiedergegeben, wodurch die<br />
textilen Farben, wie das weiße Tuch oder die in sich<br />
selbst leuchtende Rotfarbe des Engels links besonders<br />
zur Geltung gebracht werden. Bildaufbau, Figurengestaltung<br />
und insbesondere die Farbgebung verweisen<br />
auf den Manierismus, von Italien beeinflusst. Als<br />
stilistisches Merkmal sei hier ewähnt, dass im Werk<br />
des Hans von Aachen die leuchtende Rotfarbe des<br />
Gewandes, jeweils einer nahezu knienden Figur, in<br />
mehreren seiner Bilder Verwendung findet.<br />
(1211316) (11)<br />
HANS VON AACHEN,<br />
1552 COLOGNE <strong>–</strong> 1615 PRAGUE, CIRCLE OF<br />
THE LAMENTATION OF CHRIST<br />
Oil on oak panel. Parquetting slats on the reverse.<br />
69 x 48 cm.<br />
The panel painting in an original aedicule frame with<br />
broken pediment and coloured marble inlays in the<br />
cornices and lateral pilasters.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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482<br />
FRANS FRANCKEN D. J.,<br />
1581 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1642 EBENDA, KREIS DES<br />
KREUZTRAGUNG CHRISTI<br />
Öl auf Kupfer.<br />
16,8 x 21,8 cm.<br />
Die Kreuzwegdarstellung, die auf ein Vorbild Raphaels<br />
(1483-1520) zurückgeht, vereint hier im Bild einige der<br />
in den Evangelien unabhängig geschilderten Geschehnisse,<br />
wie etwa Veronika mit dem Schweißtuch oder<br />
Simon von Cyrene, der Jesus beim Tragen des Kreuzes<br />
hilft. Die Hauptgestalten umgeben von weiteren<br />
Figuren, wie Helme tragende Soldaten sowie ein Turbanträger<br />
auf weißem Pferd, bei dem es sich wohl<br />
um Josef von Arimathäa handeln dürfte. Am linken<br />
Bild rand Gestalten mit nacktem Oberkörper, wohl die<br />
beiden Schächer. Links oben auf einem Hügel ein errichtetes<br />
Kreuz. Das Gemälde dürfte aus dem Fa milien<br />
umkreis des Frans Francken d. J. zu suchen sein,<br />
stilistische Ähnlichkeiten lassen sich auch zu Ambrosius<br />
Francken d. Ä. (1544-1618) und Hieronymus Franken<br />
d. J. (1578-1623) feststellen, ebenso zu Isabella<br />
Francken. Kleine Retuschen. (1211018) (11)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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483<br />
ITALIENISCHER MALER<br />
DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
VANITAS-STILLLEBEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
69 x 84 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Vor braunem Hintergrund auf einem leicht begrünten<br />
Felsenstück liegend, nachfolgende Vanitas-Objekte:<br />
Ein aufgeschlagenes Buch, darauf ein Totenschädel<br />
liegend, daneben ein weiteres kleineres Buch auf einigen<br />
losen Notenblättern, ein silberner Kerzenständer<br />
mit erloschener Kerze sowie zwei Musikinstrumente:<br />
eine Flöte und eine Geige sowie ein durchgelaufenes<br />
Stundenglas. Typische Wiedergabe von Symbolen, die<br />
an die Vergänglichkeit erinnern, in monochromer beigebrauner<br />
Farbigkeit. (12103426) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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21
484<br />
ITALIENISCHER MEISTER DES<br />
BEGINNENDEN 17. JAHRHUNDERTS<br />
AUS DER SCHULE VON PARMA<br />
MARIA MIT DEM KIND UND<br />
DEM JOHANNESKNABEN<br />
Öl auf Pappelholz.<br />
72 x 53 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Die Dreiergruppe der Figuren eng zusammengefasst.<br />
Vor landschaftlichem Hintergrund mit einem kräftigen<br />
Baumstamm, der kegelförmig als Bildhintergrund<br />
nach oben zieht und eine dunkle Folie für das helle<br />
Inkarnat der Figuren bietet. Maria nach links sitzend,<br />
auf den Knien in leicht schräger Haltung das Jesuskind,<br />
das mit dem rechten Händchen den Kreuzstab<br />
des Johannesknaben ergreift. Unaufdringliche zarte<br />
Farbigkeit in den Textilpartien, die Konturen im Sfumato<br />
wiedergegeben, wogegen die Nimbusreifen bewusst<br />
härter gezogen sind. Die Höhenzüge des landschaftlichen<br />
Hintergrunds in blauer Luftperspektive.<br />
Die schlanken Stämme und das Laubwerk eines jungen<br />
Baumes rechts oben in betonter Silhouttenwirkung.<br />
(11506013) (11)<br />
SCHOOL OF PARMA, EARLY 17TH CENTURY<br />
VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH YOUNG SAINT<br />
JOHN THE BAPTIST<br />
Oil on poplar wood.<br />
72 x 53 cm.<br />
Unframed.<br />
The painting shows a close composition of a triangular<br />
group of figures against a landscape with a sturdy<br />
cone-shaped tree trunk rising in the background, providing<br />
a dark backdrop against the light flesh colours<br />
of the figures.<br />
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€ 13.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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485<br />
CHRISTIAN GEORG SCHÜTZ D. Ä.,<br />
1718 FLÖRSHEIM <strong>–</strong> 1791 FRANKFURT AM MAIN,<br />
ZUG.<br />
RHEINLANDSCHAFT<br />
Öl auf Holz.<br />
28 x 40 cm.<br />
Romantischer Blick auf die weite bergige Landschaft<br />
mit Fluss, an dessen Ufer gerade zwei hölzerne Boote<br />
ankern. Auf der linken Seite, auf einer kleinen Anhöhe,<br />
ein altes Fachwerkhaus und dahinter eine kleine Kapelle<br />
liegend. Einige Staffagefiguren beleben das Bild,<br />
darunter zwei Angler und eine Frau, die einen Korb auf<br />
ihrem Kopf trägt. Im Hintergrund, jenseits des Flusses,<br />
ist zudem eine kleine Burganlage auf einer Anhöhe,<br />
unterhalb des hohen blauen Himmels, mit kleinen<br />
weißen Wolkenformationen zu erkennen. Stimmungsvolle<br />
Malerei in der bekannten Manier des Künstlers.<br />
Ecke rechts unten mit kleiner Fehlstelle. Kleinere Retuschen.<br />
(12113116) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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486<br />
HENDRICK TER BRUGGHEN,<br />
1588 <strong>–</strong> 1629, UMKREIS DES<br />
KNABE BEIM FLÖTENSPIEL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
56,5 x 64 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Halbbildnis nach links mit entblößter Schulter und<br />
schwarzem Barett. Mit beiden Händen hält er die Holzflöte<br />
an den Mund; die Farbigkeit tonig, Hintergrund<br />
in Oliv-grau, die Beleuchtung von links oben. Das Gemälde<br />
bildinhaltlich eine Variation zu dem berühmten<br />
Bild in der Kasseler Gemäldegalerie Wilhelmshöhe<br />
„Blockflötespielender Knabe“ von 1621. Das Thema<br />
ein Beispiel für die so häufig im Werk ter Brugghens<br />
zu findenden, in Nahansicht wiedergegebenen, jungen<br />
Musiker. Rest. (12113112) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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23
487<br />
PSEUDO SIMONS,<br />
TÄTIG 1650 <strong>–</strong> 1680,<br />
DRITTES VIERTEL 17. JAHRHUNDERT<br />
BLUMENSTILLLEBEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
85 x 63,5 cm.<br />
In reliefiertem Rahmen.<br />
Anbei eine Expertise, in Kopie, von Fred Meijer,<br />
Amsterdam vom 16. August 2019.<br />
Meijer hat das Gemälde anhand einer Fotographie<br />
dem flämischen Künstler Pseudo Simons zugeschrieben,<br />
dessen Werke Jan Pauwel Gillemans d. Ä. (1618-<br />
um 1680) nahestanden. Dem namentlich nicht identifizierten<br />
Maler können mittlerweile über 100 Stillleben<br />
zugeschrieben werden, von denen jedoch leider keines<br />
signiert ist. Meijer identifiziert das vorliegende<br />
Gemälde als Fragment eines größeren Gemäldes,<br />
welches auf dem niederländischen Kunstmarkt in den<br />
1960er- und 1970er-Jahren angeboten wurde.<br />
Das Stillleben eine massive Steinplatte zeigend, darauf<br />
ein Messinggefäß, das mit einem luftigen Strauß von<br />
Blumen gefüllt ist. Zudem liegt auf dem Tisch eine Zinnplatte<br />
mit roten Trauben und Zitronen sowie eine links<br />
am Rand liegende Traube von weißen Weintrauben.<br />
Neben Rosen und geflammten Tulpen sind Tagetes,<br />
Hibiskus und die blaue Passionsblume zu erkennen.<br />
(1210347) (13)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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488<br />
HARMEN VAN STEENWIJCK,<br />
CA. 1612 DELFT <strong>–</strong> 1656 LEIDEN, ZUG.<br />
DIE RÜCKKEHR VON DER JAGD<br />
Öl auf Holz.<br />
50 x 94 cm.<br />
Auf einer Tischplatte mit blauer Decke vor gelb-grünem<br />
Hintergrund eine Schale mit leuchtenden Früchten,<br />
darunter grüne und blaue Weinreben. Daneben ein<br />
großer angeschnittener alter Käse, auf dem eine Delfter<br />
Porzellanschale mit einem Stück Butter steht; zudem<br />
ein hohes Glas im venezianischen Stil, halb gefüllt<br />
mit Rotwein.<br />
Die hier gezeigte Mahlzeit ist zweifellos Frühstück oder<br />
ein kleiner Imbiss, der zu jeder Tageszeit eingenommen<br />
werden konnte.<br />
Neben einigen glänzenden gelben Quitten und einigen<br />
Kirschen steht ein leicht schräg geneigter Korb mit<br />
toten Vögeln auf dem Tisch. Ein kleines Kätzchen, das<br />
sich mit fast geschlossenen Augen auf das Spiel mit<br />
einer erlegten, mit dem Kopf über die Tischkante liegenden<br />
Ente konzentriert, trägt zur reizvollen und intimen<br />
Atmosphäre bei, die den Charme des Bildes ausmacht.<br />
HARMEN VAN STEENWIJCK,<br />
CA. 1612 DELFT <strong>–</strong> 1656 LEIDEN, ATTRIBUTED<br />
THE RETURN FROM THE HUNT<br />
Oil on panel.<br />
50 x 94 cm.<br />
In 1628 Harmen’s father Evert sent him as an apprentice<br />
to his uncle, the painter David Bailly based in<br />
Leiden. Over the following years he was active as a<br />
painter there until returning to his home town in 1633.<br />
He was fairly successful with his fruit still life paintings<br />
and became a member of the Guild of Saint Luke<br />
in Delft in 1636.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Anmerkung:<br />
Harmen wurde von seinem Vater Evert 1628 zu seinem<br />
Onkel, dem Maler David Bailly, nach Leiden in<br />
die Lehre gegeben. In den Folgejahren war er dort<br />
Maler bevor er 1633 in seine Geburtsstadt zurückging.<br />
Er war recht erfolgreich mit seinen Früchtestillleben<br />
und wurde 1636 Mitglied der Lukasgilde in<br />
Delft. (1210591) (18)<br />
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489<br />
HANS ROTTENHAMMER II.,<br />
1622 <strong>–</strong> 1668, ZUG.<br />
DER KINDERREIGEN<br />
Öl auf Kupferplatte.<br />
29,1 x 36 cm.<br />
Das Gemälde geht zurück auf das um 1600 entstandene<br />
Werk von Hans Rottenhammer und Jan<br />
Brueghel d. Ä. (1568-1625), das sich in der <strong>Alte</strong>n Pinakothek<br />
in München befindet.<br />
Zu sehen sind in bergiger Landschaft einige nackte<br />
Jungen und Mädchen bei einem fröhlichen Reigen.<br />
Auf einer kleinen Anhöhe versuchen sich vier Kinder<br />
am Musizieren mit Instrumenten. Am linken Bildrand<br />
vor einem Baum scheinen sich zwei Kinder zu streiten.<br />
In der oberen Mitte des Himmels schwebt ein<br />
geflügelter Putto und beobachtet das kindliche Spiel.<br />
In der Ferne die weite Landschaft mit blauen Bergen<br />
und dem gelben Schein der dahinter untergehenden<br />
Sonne. Feine Malerei in differenzierten Farbtönen.<br />
Wiederholung des bekannten Motivs mit einigen Änderungen.<br />
(11904815) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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27
490<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT HIRTEN UND VIEHHERDE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
202 x 375,5 cm.<br />
Durch die weite, bergige Landschaft unter hohem,<br />
hellblauen Himmel mit großen, weißen Wolkenformationen<br />
verläuft ein Fluss, der im Bildvordergrund bis<br />
zur Mitte reicht und nahezu zusammen mit zwei in die<br />
Höhe ragenden Bäumen das Bild in zwei Hälften teilt.<br />
Auf der linken Bildhälfte dieses überdimensional großen<br />
Gemäldes sind ein Hirte zu Pferd mit seiner Herde<br />
und eine junge Frau in rotem Rock gerade dabei,<br />
die niedrige Furt zu überqueren. Auf der anderen<br />
Uferseite werden sie bereits von einem Hirtenpaar auf<br />
einer Wiese erwartet. Im Hintergrund sind einige einfache<br />
reetgedeckte Häuser und einige Schafe auf einer<br />
Wiese zu erkennen. Auf der rechten Bildseite sind<br />
im Vordergrund zwei Frauen am Flussufer beim Wäschewaschen<br />
zu erkennen, während etwas höher eine<br />
junge Frau ihrem Kind eine Schale mit Essen reicht.<br />
Zwei prachtvolle Kühe werden gerade von der Sonne<br />
bestrahlt. Auf der anderen Uferseite ein steinerner<br />
Turm, vor dem sich gerade zwei Fischer mit ihrem Boot<br />
befinden. Stimmungsvolle Malerei, bei der das Licht<br />
von links auf die Figuren und Tiere fällt und teils deutliche<br />
Schatten wirft; die Darstellung beeindruckt auch<br />
durch die harmonische Farbgebung mit vielen differenzierten<br />
Grüntönen. (1210662) (5) (18)<br />
FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
RIVER LANDSCAPE WITH HERSMEN<br />
AND CATTLE HERD<br />
Oil on canvas.<br />
202 x 375,5 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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29
491<br />
LUCA GIORDANO,<br />
GENANNT „FA PRESTO“<br />
1632/34 NEAPEL <strong>–</strong> 1705 EBENDA<br />
Giordano war Schüler von Jusepe de Ribera (1588/91-<br />
1652), wirkte nach seiner väterlichen Lehre in Rom<br />
unter Pietro da Cortona (1596-1669), wurde alsbald<br />
durch zahllose Aufträge geehrt, um die italienischen<br />
Paläste mit Fresken und Ölbildern auszustatten. Durch<br />
die Schule seines Vaters in flot ter schneller Malweise<br />
geübt, war er in der Lage, mehr Werke zu schaffen als<br />
seine Kollegen. 1690 wurde er nach Spanien berufen,<br />
wo er unter Karl II 13 Jahre wirkte und zum Ritter ernannt<br />
wurde. In dieser Zeit entstanden seine besten<br />
Arbeiten in der Kirche San Lorenzo in Escorial.<br />
DER RAUB DER PROSERPINA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
184 x 257 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Maurizio Marini, Rom<br />
(in Kopie vorliegend).<br />
Abgebildet in dem Werk „Un inedito di Luca Giorano,<br />
Morte di San Giuseppe“, von Daniele Radini Tedeschi,<br />
S.13, Nr.2 (in Kopie vorliegend).<br />
Proserpina ist eine römische Gottheit. Sie ist die Tochter<br />
des Jupiter und der Ceres und Gattin des Pluto, der<br />
sie in die Unterwelt entführte und zu seiner Gemahlin<br />
machte.<br />
Auf einer Wiese an den Hängen des Ätna, wo Proserpina<br />
Blumen pflückte, erschien Pluto mit seinem von<br />
vier Rappen gezogenen Wagen und schleppte die sich<br />
sträubende Proserpina hinab in die Unterwelt.<br />
Das Gemälde zeigt Pluto in bewegter Haltung mit energischem<br />
Gesichtsausdruck, goldener Krone und wehendem<br />
roten Gewand, als sei er gerade der Unterwelt<br />
entstiegen, die sich wehrende Proserpina fest<br />
umklammert in seinen Armen haltend. Vor beiden sind<br />
<strong>Teil</strong>e des Wagens mit zwei Pferden sichtbar, mit der<br />
er sie entführen will. Am linken unteren Bildrand trägt<br />
ein kleiner geflügelter Putto den Zweizack des Gottes<br />
der Unterwelt. Im Umfeld sind weitere, teils geflügelte<br />
Gestalten erkennbar. Ausdrucksstarke Malerei in reduzierter<br />
Farbigkeit und starken Hell-Dunkel-Effekten.<br />
Provenienz:<br />
Aus Familienbesitz, Umbrien. (1201252) (18)<br />
LUCA GIORDANO,<br />
1632/34 NAPLES <strong>–</strong> 1705 IBID.<br />
THE RAPE OF PROSERPINA<br />
Oil on canvas.<br />
184 x 257 cm.<br />
Accompanied by a copy of the expert’s report by<br />
Maurizio Marini, Rome.<br />
Illustrated in Un inedito di Luca Giorano, Morte di San<br />
Giuseppe, by Daniele Radini Tedeschi, p.13, no. 2<br />
(copy enclosed).<br />
Provenance:<br />
From family estate, Umbria.<br />
€ 90.000 - € 120.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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492<br />
JAN BAPTIST VAN FORNENBURGH,<br />
TÄTIG 1608 <strong>–</strong> 1656<br />
Der Maler arbeitete in Amsterdam, Vianen und Den<br />
Haag.<br />
Öl auf Holz.<br />
109,5 x 66,5 cm.<br />
Unten links monogrammiert „IB.F“.<br />
Auf einem steinernen profilierten Sockel ist eine Glasvase<br />
in Tropfenform zu sehen, in welcher in symmetrischem<br />
Umfang verschiedene Blumen wie Tulpen,<br />
Lilien und Nelken angeordnet sind. Das Gemälde, welches<br />
beim RKD in Den Haag unter der Nummer 216980<br />
regisiert ist, weist Bezüge unter anderem zu einem<br />
Stillleben auf, welches 1996 und 1997 bei Johnny Van<br />
Haeften auf der TEFAF zu sehen war und ebenfalls den<br />
gleichen Steinsockel mit der gleichen Glasvase zeigt.<br />
(†)<br />
Provenienz:<br />
Leo Spik, Berlin, 3. Dezember 2009, Lot 271.<br />
Sotheby‘s, London, 29. April 2010, Lot 28.<br />
Koller, Zürich, 30. März, 2012, Lot 3044.<br />
(1212182) (13)<br />
JAN BAPTIST VAN FORNENBURGH,<br />
ACTIVE 1585/95 <strong>–</strong> 1648/49<br />
Painter active in Amsterdam, Vianen and the Hague<br />
between 1621 and 1648<br />
Oil on panel.<br />
109.5 x 66.5 cm.<br />
Monogrammed “IB.F” lower left. (†)<br />
Provenance:<br />
Leo Spik, Berlin, 3 December 2009, lot 271.<br />
Sotheby’s, London, 29 April 2010, lot 28.<br />
Koller, Zurich, 30 March, 2012, lot 3044.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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31
493<br />
JAN VAN EYCK,<br />
UM 1390 <strong>–</strong> 1441, UMKREIS DES<br />
DER HL. HIERONYMUS IN DER STUDIERSTUBE<br />
Öl auf Holz.<br />
32 x 21,5 cm.<br />
In original, dunkel gefasster Rahmung.<br />
Das vorliegende Gemälde zeigt den Heiligen Hieronymus<br />
in seiner Studierstube mit seinem symbolisch<br />
zugeordneten Tier, dem Löwen und in seiner Kardinalstracht.<br />
Das Bild erinnert auffallend an das etwas kleinere<br />
Gemälde gleichen Themas im Detroit Institute of<br />
Arts in Detroit (20,6 x 13,3 cm) von ca. 1435, Öl auf<br />
Leinwand auf Holz gelegt von Jan van Eyck (Inv. Nr.<br />
25,4). Wie bei dem Gemälde in Detroit, wird auch hier<br />
ein Raumwinkel gewählt, welcher rückwärtig horizontal<br />
durch eine Regalnische abschließt und links als<br />
raumführende Wand mit hochliegendem Fenster eingeführt<br />
wird. Bei beiden Gemälden wird perspektivisch<br />
eine Bank unter das Fenster gesetzt, auf welcher<br />
der Kirchenheilige an einem Tisch sitzt. Neben diesen<br />
Gemeinsamkeiten besitzt unser Bild jedoch zahlreiche<br />
Merkmale, welche es eher als Variante, denn als Wiederholung<br />
auszeichnen lassen. Der Löwe liegt nicht<br />
auf dem Boden, sondern kniet Hilfe suchend vor dem<br />
Heiligen, Tisch und Regal sind völlig anders dekoriert<br />
und das Buch, welches Hieronymus zum Studieren<br />
nutzt, liegt nicht auf einer Ablage, sondern wird von<br />
ihm in seiner Hand gehalten. (†) (1212187) (13)<br />
JAN VAN EYCK,<br />
CA. 1390 <strong>–</strong> 1441, CIRCLE OF<br />
SAINT JERMONE IN HIS STUDY<br />
Oil on panel.<br />
32 x 21.5 cm.<br />
In original dark polychrome frame.<br />
The painting on offer for sale in this lot depicts Saint<br />
Jerome in his study with his attributes of the lion and<br />
cardinal habit. The painting is clearly reminiscent of a<br />
slightly smaller painting of the same subject held at<br />
the Detroit Institute of Arts in Detroit (20.6 x 13.3 cm)<br />
dating ca. 1435, oil on canvas laid on panel by Jan van<br />
Eyck (inv. no. 25.4). (†)<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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33
494<br />
ARNOLDUS VAN RAVESTEYN,<br />
UM 1605 <strong>–</strong> 1690 DEN HAAG<br />
Arnoldus van Ravesteyn war Sohn des Anthonie van<br />
Ravesteyn und vermutlich auch sein Lehrling.<br />
PORTRAIT EINER DAME IN ROTEM GEWAND.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
44 x 36,5 cm.<br />
Signiert und datiert unten links: „Ravesteyn. f. 1683“.<br />
Leicht nach links gedrehtes Hüftportrait einer jungen<br />
Dame in edlem purpurrotem Gewand mit breiten<br />
weißen Säumen und auf der Brust liegendem Spitzenbesatz.<br />
Die Handhaltung scheint typisch für die Damenportraits<br />
von van Ravesteyns: Schon in dem Portrait<br />
welches 1991 bei Christie‘s, New York am 15. Oktober<br />
1992 unter los 36 versteigert worden ist und welches<br />
1659 datiert ist (RKD Nr. 137149) ist dies zu beobachten.<br />
(†) (1212185) (13)<br />
ARNOLD VAN RAVESTEYN,<br />
1595/ 1615 <strong>–</strong> 1690 THE HAGUE<br />
Arnold van Ravesteyn was the son of Anthonie van<br />
Ravesteyn and probably also his apprentice.<br />
PORTRAIT OF A LADY IN RED DRESS<br />
Oil on canvas.<br />
44 x 36.5 cm.<br />
Signed and dated “Ravesteyn. f. 1683” lower left.<br />
The hand posture seems typical for ladies’ portraits by<br />
van Ravesteyn: as can be observed in a portrait sold<br />
at auction at Christie’s, New York on 15 October 1992,<br />
lot 36 that dates to 1659 (RKD no. 137149). (†)<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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35
495<br />
PIETER BOUT,<br />
1658 <strong>–</strong> 1719, ZUG.<br />
SKIZZENTAFEL MIT CHARAKTERSTUDIEN<br />
UND SCHUHEN<br />
Öl auf Holz.<br />
47 x 36,5 cm.<br />
Auf steingrauem Fond die polychrom dargestellten,<br />
teils von dunklem Grund hinterfangenen Ganzkörperfiguren,<br />
Gliedmaßen und einzelne Kleidungsstücke frei<br />
in den Raum gesetzt.<br />
Vergleiche:<br />
Ein ähnliches Studiengemälde auf Holztafel wird<br />
beim RKD unter Nummer 266229 als Pieter Bout<br />
zugeschrieben geführt. Eine vorherige Zuschreibung<br />
an Jacob von Huchtenburg (um 1640/45 - 1675)<br />
wurde verworfen. (†) (1212183) (13)<br />
PIETER BOUT,<br />
1640 <strong>–</strong> 1689, ATTRIBUTED<br />
PANEL PAINTING WITH SKETCHES<br />
OF CHARACTERS AND SHOES<br />
Oil on panel.<br />
47 x 36.5 cm.<br />
Freely arranged polychrome sketches of full-length<br />
figures, extremities and individual articles of clothing,<br />
on stone grey and partially dark background. (†)<br />
Comparisons:<br />
A similar sketch on panel is listed at RKD with no.<br />
266229 as attributed to Pieter Bout. An earlier attribution<br />
to Jacob von Huchtenburg was abandoned.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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37
496<br />
ITALIENISCHER MANIERIST DES 16. JH.<br />
AUS DEM KREIS DES ANTONIO CORREGGIO,<br />
UM 1489 <strong>–</strong> 1534<br />
STEHENDER JÜNGLING IN RÖMISCHEM<br />
HARNISCH<br />
Öl auf Leinwand.<br />
195 x 65 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Fragment eines wohl sehr viel größeren Altarbildes<br />
mit Darstellung eines Jünglings im Brustpanzer und<br />
rotem Umhang, wodurch er wohl als römischer Soldatenheiliger<br />
gekennzeichnet wird. Links oben eine<br />
weitere Heiligengestalt mit nach oben gerichtetem<br />
Blick, im Sinne einer Anbetung, möglicherweise eines<br />
Marienbildnisses. Das Gemäldefragment von hoher<br />
malerischer und künstlerischer Qualität. (1210398) (11)<br />
ITALIAN MANNERIST OF THE 16TH CENTURY,<br />
CIRCLE OF ANTONIO CORREGGIO,<br />
CA. 1489 <strong>–</strong> 1534<br />
STANDING YOUNG MAN IN ROMAN HARNESS<br />
Oil on canvas.<br />
195 x 65 cm.<br />
Unframed.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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497<br />
PIER FRANCESCO MOLA,<br />
1612 TICINO <strong>–</strong> 1666 ROM, ZUG.<br />
Der Künstler arbeitete ab 1633 längere Zeit in Venedig<br />
und in Bologna, 1647 ging er nach Rom. In seinen<br />
Werken lassen sich Einflüsse von Salvator Rosa<br />
(1615-1673), aber auch von Carracci erkennen.<br />
SUSANNA IM BADE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
98,5 x 84,5 cm.<br />
In Akanthusblattrahmen.<br />
Gemäß der Geschichte, welche im Buche Daniel erzählt<br />
wird (Daniel 13,1-64), verkehrten zwei angesehene alte<br />
Richter im Hause des Jojakim und verliebten sich in<br />
Susanna: „Da regte sich in ihnen die Begierde nach ihr,<br />
ihre Gedanken gerieten auf Abwege und ihre Augen<br />
gingen in die Irre“ (Daniel 13,9). Susanna, welche ihre<br />
Scham durch ein weißes Tuch verdecken konnte, sitzt<br />
auf einer steinernen Brüstung neben einem Wasserbassin,<br />
das durch ein Maskaron gespeist wird und auf<br />
dessen Brüstung eine Schatulle sowie ein Kamm und<br />
eine Schere liegen. Der Blick der Susanna gleitet mit<br />
Argwohn gegen die beiden alten Männer, welche neben<br />
einer steinernen Sphinx stehen und deren geschlossene<br />
Körperfiguren sich gegen das mit ionischen<br />
Säulen bestandene Haus des Jojakim ab zeichnen.<br />
Geschickt hat der Maler die beiden Richter vor einer<br />
Zeder und einem Laubbaum plaziert, welche den beiden<br />
Männern zum Verhängnis werden sollten, im Laufe<br />
ihrer Aussagen vor dem Gericht. (12103412) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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39
498<br />
ARY DE VOIS,<br />
1631 UTRECHT <strong>–</strong> 1680 LEIDEN<br />
JUNGE FRAU IM LEHNSTUHL MIT ERHOBENEM<br />
RÖMERGLAS<br />
Öl auf Holz.<br />
22 x 18 cm.<br />
Zuweisung an den Künstler durch beiliegende<br />
mehrseitige Dokumentation.<br />
Dargestellt ist eine junge Frau in der holländischen<br />
Feinmalerei, etwa eines Frans van Mieris, sie sitzt mit<br />
halboffenem Einblickgewährenden Mieder in einen<br />
Stuhl zurückgelehnt und hält in der rechten Hand ein<br />
grünes Römerglas hoch, auf das sie mit leichtem Lächeln<br />
blickt. Auf dem Tisch davor ein Tuch sowie eine<br />
bauchige grüne Weinflasche. Der dunkle Hintergrund<br />
mit Türrahmen sowie einem Bilderrahmen, als Interieur<br />
zu erkennen.<br />
Die Werke des Malers wurden bereits im 19. Jahrhundert<br />
als selten angesehen und in den entsprechenden<br />
Auktionen (Christie‘s 1820, Christie and Manson 1845<br />
etc.) geschätzt. Ferner gibt die ausführliche Begleitdokumentation<br />
Originaltexte ehemaliger Auktionshäuser<br />
wieder, zumeist aus dem 19. Jahrhundert. Letztlich wird<br />
ein Vergleichsbeispiel erwähnt, verauktioniert bei Sotheby‘s<br />
New York im Januar 2012, dort mit einigen geringen<br />
Abweichungen. In jedem Fall ist das Thema selbst typisch<br />
für die Werke von de Vois; nicht selten finden sich<br />
Halbbildnisse mit Weinglas, wie etwa „Ein Trinker“ in<br />
den Sammlungen der <strong>Alte</strong>n Pinakothek München.<br />
Provenienz:<br />
Gemäß beigegebener Dokumentation hat das<br />
Gemälde eine lange zurückreichende Provenienz<br />
aufzuweisen. Ersterwähnt bereits Anfang des 19.<br />
Jahrhunderts als „La Buveuse Hollandaise“ (PM Gault<br />
de Saint Martin 1818 und 1841). (1211551) (2) (11)<br />
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ARY DE VOIS,<br />
1631 UTRECHT <strong>–</strong> 1680 LEIDEN<br />
YOUNG WOMAN IN ARMCHAIR WITH RAISED<br />
ROEMER GLASS<br />
Oil on panel.<br />
22 x 18 cm.<br />
A multi-page report identifies de Vois as the painter of<br />
the work on offer for sale here. The subject itself is<br />
typical for works by de Vois; he frequently painted halflength<br />
portraits of figures holding wine glasses, such<br />
as Drunken Man held at the collections of the <strong>Alte</strong><br />
Pinakothek, Munich.<br />
Provenance:<br />
According to the enclosed report the painting’s provenance<br />
goes back a long time. It is first mentioned at<br />
the beginning of the 19th century as La Buveuse<br />
Hollandaise [The female Dutch Drunkard] (PM Gault<br />
de Saint Martin 1818 and 1841).<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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499<br />
CRISTOFORO MUNARI,<br />
1667 <strong>–</strong> 1720, ZUG.<br />
STILLLEBEN MIT ZITRONEN UND CHINESISCHEM<br />
PORZELLAN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
52 x 65 cm.<br />
Das gezeigte rote Gefäß und auch die chinesischen<br />
Porzellanobjekte lassen sich in dem Buch von Francesca<br />
Badassari mit dem Titel „Cristoforo Munari“, herausgegeben<br />
Frederico Motta editore Nr. 60 und 61, wiederfinden<br />
(in Kopie vorliegend).<br />
Vor dunklem Hintergrund, auf einer Steinplatte, eine<br />
flache breite Zinnschale, darin die glänzenden Zitrusfrüchte,<br />
Zitrone und Mandarine. Eine der Zitronen ist<br />
zum <strong>Teil</strong> aufgeschnitten, eine andere ist noch mit den<br />
Resten eines Zweiges und grünen Blättern versehen.<br />
Zudem ist ein kaminrotes Henkelgefäß mit Deckel zu<br />
erkennen. Links und rechts des Tablettes, jeweils wertvolles<br />
chinesisches blau-weißes Porzellan sichtbar. Qualitätvolle<br />
Malerei mit hervorragender Wiedergabe der<br />
dargestellten Früchte und gekonnte Lichtführung mit<br />
bewussten gesetzten Glanzlichtern auf den Porzellanobjekten.<br />
Retuschen. (1211533) (2) (18)<br />
CRISTOFORO MUNARI,<br />
1667 <strong>–</strong> 1720, ATTRIBUTED<br />
STILL LIFE WITH LEMONS AND CHINESE<br />
PORCELAIN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
52 x 65 cm.<br />
The depicted red vessel as well as the Chinese porcelain<br />
objects can be found in a book by Francesca Badassari<br />
titled “Cristoforo Munari”, published by Frederico<br />
Motta, no. 60 and 61 (copy enclosed).<br />
High quality painting with excellent depiction of the<br />
fruit and deliberate use of highlights on the porcelain<br />
objects. Retouched.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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41
500<br />
CHRISTIAN GEORG SCHÜTZ D. Ä.,<br />
1718 FLÖRSHEIM AM MAIN <strong>–</strong> 1791 EBENDA<br />
WEITE SÜDLICHE LANDSCHAFT MIT<br />
ANTIKEN RUINEN<br />
Öl auf Holz.<br />
47 x 72 cm.<br />
Links unten auf Sockel signiert „CG Schütz fecit“.<br />
Im prunkvollen Rahmen.<br />
Südliche Landschaft im warmen gelb-goldenen Licht<br />
der untergehenden Sonne, deren antike Gebäude<br />
vom rechten vorderen Bildrand sich zu der am linken<br />
mittleren Bildrand liegenden Zentralperspektive hinziehen.<br />
Auf das rechts liegende, große quadratische<br />
Gebäude mit rotem Stein und einem Brunnen sowie<br />
Säulen folgt ein Rundbau mit Dach, geschmückt von<br />
Pilastern, ein hoher Turm sowie an einer Mauer entlang<br />
eine kleinere Ruine mit Rundbögen. Dazwischen<br />
mehrere Staffagefiguren, die die Gebäude bewundern.<br />
So auch auf der linken Bildseite zwei Männer, die im<br />
Schatten eines antiken Säulentempels sitzen. Feine<br />
stimmungsvolle Malerei. Restaurierter Holzriss, Platte<br />
leicht gewölbt. (1211285) (2) (18)<br />
CHRISTIAN GEORG SCHÜTZ THE ELDER,<br />
1718 FLÖRSHEIM AM MAIN <strong>–</strong> 1791 IBID.<br />
VAST SOUTHERN LANDSCAPE WITH<br />
ANTIQUE RUINS<br />
Oil on panel.<br />
47 x 72 cm.<br />
Signed “CG Schütz fecit“ lower left on base.<br />
In magnificent frame.<br />
Fine atmospheric painting. Restored crack, panel<br />
slightly warped.<br />
€ 14.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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501<br />
JOHANNES LINGELBACH,<br />
1622 FRANKFURT A. M. <strong>–</strong> 1674 AMSTERDAM<br />
GESCHÄFTIGES TREIBEN IM HAFEN<br />
EINER ITALIENISCHEN STADT<br />
Öl auf Holz.<br />
40 x 53 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert<br />
„J. Lingelbach 1685“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
In der Bucht eines südlichen Hafens, der auf der rechten<br />
Seite von hohen Felsen begrenzt wird und links<br />
die Häuser einer Stadt zeigt, haben einige Boote am<br />
flachen Ufer angelegt. Auf der ruhigen See selbst<br />
sind einige Segelschiffe zu sehen. Im Vordergrund am<br />
Kai sind auf der rechten Seite einige Händler mit ihren<br />
teils verpackten Waren zu sehen, darunter auch am<br />
rechten Bildrand stehend, ein Orientale mit Turban und<br />
in der Mitte, in rotem Gewand sitzend, ein Asiate. Am<br />
linken Bildrand ein elegantes junges Paar zu Pferde,<br />
be gleitet von seinen Windhunden, und der junge Mann<br />
in seiner ausgestreckten Rechten einen Greifvogel haltend.<br />
Ihnen entgegen kommt ein weiteres junges Paar,<br />
das am Kai entlang flaniert. Im blauen Himmel zwei<br />
große, dramatisch wirkende Wolkenformationen, die<br />
teils von der Sonne beschienen, teils verschattet sind.<br />
Die figurenreiche Darstellung in feiner Manier weist<br />
hier auf einen internationalen Handelshafen hin. Kleine<br />
Retuschen. (1211451) (5) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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43
502<br />
PHILIPP PETER ROOS,<br />
GENANNT „ROSA DA TIVOLI“,<br />
UM 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROM<br />
HIRTEN MIT KÜHEN, ZIEGEN UND SCHAFEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
70 x 98 cm.<br />
Rechts unten signiert „ Rosa Tivoli“.<br />
Minimal rest. (10915415) (13)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
503<br />
DOMENICO BARTOLOMEO UBALDINI,<br />
BEKANNT ALS „IL PULIGO“,<br />
1492 FLORENZ <strong>–</strong> 1527, ZUG.<br />
MARIA MAGDALENA IM ANBLICK DES KREUZES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
78,6 x 65 cm.<br />
Die Heilige ist <strong>–</strong> wie in der Bildtradition üblich <strong>–</strong> jugendlich<br />
dargestellt, und ihrer Herkunft gemäß nobel gekleidet.<br />
Hier in einem Innenraum, an einem Tisch sitzend<br />
mit nachdenklichem Blick auf einen Corpus Christi am<br />
Kreuz, das auf dem grün gedeckten Tisch liegt. Ihr linker<br />
Arm leicht nach außen abgewinkelt, zeigt ihre Hand in<br />
abweisender Geste, was ihren Entschluss, dem Laster<br />
zu wiederstehen, ausdrücken soll. Der Raum ganz<br />
in der Stilistik der Florentiner Renaissance mit gegliederten<br />
Mamorwänden und Nischenfiguren ausgestattet.<br />
Im Zentrum rückwärts ein Fensterausblick in hügelige<br />
Landschaft. Markantes Merk mal der Malerei<br />
Puligos ist, neben dem Sfumato von Gesicht und<br />
Hän den, vor allem im Rot des Kleides zu erkennen.<br />
Diese, in aufgehelltem Glanz, wie aus sich selbst leuchtende<br />
Farbigkeit, ist Merkmal des Florentiner Manierismus,<br />
was sich auch daraus erklärt, dass Puligo bei<br />
Rifolfo Ghirlandaio (1483-1561) und Andrea del Sarto<br />
(1486-1530/31) gearbeitet hat und gerade was die Farbe<br />
betrifft, den Einfluss des Jacopo da Carucci Pontormo<br />
(1494-1556/57) sowie Il Rossos in sein Werk aufnahm.<br />
Als stilverwandt kann auch das große Tafelbild<br />
der Madonna mit Kind und Heiligen von 1525/26 in<br />
der Kirche Santa Maria Maddalena dei Pazzi genannt<br />
werden. Die selbe Wiedergabe der leuchtenden Rotfarbe<br />
findet sich in dem Gemälde „Die Heilige Familie<br />
mit dem Heiligen Johannesknaben“ im Columbus<br />
Mu seum of Art. (1211827) (11)<br />
DOMENICO BARTOLOMEO UBALDINI,<br />
ALSO KNOWN AS “IL PULIGO”,<br />
1492 FLORENCE <strong>–</strong> 1527, ATTRIBUTED<br />
MARY MAGDALENE BEHOLDING THE CROSS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
78.6 x 65 cm.<br />
As is typical for the iconography of this saint, Mary<br />
Magdalene is depicted youthful and dressed nobly<br />
according to her origins. A large panel painting of The<br />
Virgin and Christ Child with Saints dated 1525/26 at<br />
Santa Maria Maddalena dei Pazzi is similar in style.<br />
The same luminous red can also be found in a painting<br />
titled The Holy Family with the young Saint John<br />
the Baptist held at the Columbus Museum of Art.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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45
504<br />
FLÄMISCHE SCHULE DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />
DIANA AUF DER JAGD<br />
Öl auf Kupferplatte.<br />
70 x 85 cm.<br />
In weiter Flusslandschaft, mit Gebäuden auf einer<br />
Anhebung, ist auf der rechten Bildseite ein Wald mit<br />
knorrigen, weit verzweigten Bäumen zu sehen, durch<br />
den ein Weg führt. Auf diesem ist Diana, die Göttin<br />
der Jagd, des Mondes und der Geburt zu sehen, in<br />
einem roten Gewand mit leuchtend blauem Überwurf,<br />
in ihrer linken Hand einen Speer tragend und<br />
auf dem Kopf eine goldene Mondsichel. Begleitet<br />
wird sie von einer Frau, die in ein gebogenes goldenes<br />
Jagdhorn bläst. Zu Seiten der Göttin drei Jagdhunde,<br />
von denen einer einen Pfeil im Maul hält. Im<br />
Hintergrund ist ihr Gefolge zu erkennen. Am Waldesrand<br />
und am Flussufer sind mehrfach rot-gelb und<br />
violett blühende Blumen zu erkennen. Der hohe wolkenreiche<br />
Himmel wird zudem belebt durch einige<br />
Vögel, von denen einer im Bildvordergrund auf einem<br />
Baumstumpf sitzt. Malerei in zurückhaltender Farbigkeit,<br />
in vielen beige-braunen und grün differenzierten<br />
Farbtönen, unter denen besonders das rot-blaue Gewand<br />
der Diana hervorsticht. Kleinere Rest.<br />
(1211372) (18)<br />
FLEMISH SCHOOL, 17TH/ 18TH CENTURY<br />
DIANA HUNTING<br />
Oil on copper.<br />
70 x 85 cm.<br />
With minor restorations.<br />
€ 11.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
505<br />
JACOB VAN HASSELT,<br />
1597 UTRECHT <strong>–</strong> 1674<br />
Der Maler war 1616/17 <strong>Meister</strong> in der Utrechter Sankt<br />
Lukas-Gilde. Sein Hauptwerk von 1636, das alttestamentliche<br />
„Hochzeitsmahl“, findet sich im Utrechter<br />
Zentralmuseum.<br />
PORTRAIT EINES HERREN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
78,5 x 62,5 cm.<br />
In der Literatur als Selbstbildnis angesehen. Der Herr<br />
nach rechts quer vor einem rötlichen Velum auf einem<br />
Stuhl sitzend, der rechte Ellenbogen auf die verzierte<br />
Rückenlehne des Stuhls gelegt, die Hand hängt locker<br />
herab, die Finger liegen auf dem rechten Unterarm, der<br />
Blick gilt dem Betrachter, wenn auch zurückhaltend und<br />
distanziert. Kleidung und Barttracht entsprechen der<br />
Mode der damaligen Zeit bzw. der späten 30er und<br />
40er-Jahre des 17. Jahrhunderts. Die mögliche Identifizierung<br />
als Selbstbildnis stützt sich auf den Vergleich<br />
mit dem genannten Utrechter „Hochzeitsmahl“ von<br />
1636, das den Maler und seine Familie in einem biblischen<br />
Historienbild wiedergibt. Aus dem erkennbaren<br />
<strong>Alte</strong>r kann man auf eine Datierung des Gemäldes um<br />
1645 schließen. Der Malstil lässt annehmen, dass Jacob<br />
van Hasselt aus der Schule des Abraham Bloemaert<br />
(1564-1651) hervorgegangen ist.<br />
Provenienz:<br />
1956 - 1992 Sammlung Graf D‘Angosse-Mieule.<br />
Literatur:<br />
Georg Ulrich Grossmann, Niederländische Malerei des<br />
17. Jahrhunderts, Per Sör, Rushe-Sammlung, Universitätsdruck<br />
Münster, 1995, mit farbiger Ab bil dung und<br />
Beschreibung des Gemäldes.<br />
Jos de Meyere, Schilderkunst in de Gouden Eeuw,<br />
Abb. 48.2, Utrecht, 2006. (1211536) (2) (10)<br />
JACOB VAN HASSELT,<br />
1597 UTRECHT <strong>–</strong> 1674<br />
PORTRAIT OF A GENTLEMAN<br />
Oil on canvas.<br />
78.5 x 62.5 cm.<br />
Specialist literature suggests that the painting on offer<br />
for sale in this lot is a self-portrait. The painting<br />
style suggests that Jacob van Hasselt emerged from<br />
the school of Abraham Bloemaert (1564-1651).<br />
Provenance:<br />
1956 - 1992 Count D’Angosse-Mieule collection.<br />
Literature:<br />
Georg Ulrich Grossmann, Niederländische Malerei<br />
des 17. Jahrhunderts, Per Sör, Rushe-Sammlung,<br />
Universitätsdruck Münster, 1995, with colour illustration<br />
and description of the painting.<br />
Jos de Meyere, Schilderkunst in de Gouden Eeuw,<br />
ill. 48.2, Utrecht, 2006.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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47
506<br />
HENDRIK BLOEMAERT,<br />
1601 UTRECHT <strong>–</strong> 1672<br />
JUNGER GÄRTNER PRÄSENTIERT SEINE<br />
FRUCHTERNTE IN ART EINES STILLLEBENS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
69 x 102 cm.<br />
Zuschreibung durch freundliche Mitteilung von Fred<br />
Meijer, RKD.<br />
Das Gemälde möglicherweise von zwei Händen geschaffen;<br />
jedenfalls dürfte die Figur auch laut genanntem<br />
Hinweis von der Hand Bloemaerts stammen, das<br />
Stillleben möglicherweise unter Mithilfe anderer Hand.<br />
In leuchtendem Rot ist die Kleidung wiedergegeben.<br />
Der Jüngling hält einen Spaten geschultert, sein Gesicht<br />
mit feinem Ausdruck zeigt Züge eines Portraits.<br />
Die Erdfrüchte wie Rotkohl, Melone, Rettiche, Gurken<br />
und Birnen bewusst groß wiedergegeben, daneben<br />
am Boden sitzender Frosch. Hendrik war der älteteste<br />
Sohn des Abraham Bloemaert und Mitglied der St.<br />
Lukas-Gilde in Utrecht, Daneben hat er sich auch als<br />
Poet literarisch betätigt. Typisch für seine Malweise ist<br />
die weiche, zarte Widergabe des Inkarnats, wie wir das<br />
auch von seinem berühmten Gemälde „Diana und<br />
Callisto“ kennen. (1211543) (11)<br />
HENDRIK BLOEMAERT,<br />
1601 UTRECHT <strong>–</strong> 1672<br />
YOUNG GARDENER PRESENTING FRUIT HARVEST<br />
IN THE STYLE OF A STILL LIFE<br />
Oil on canvas.<br />
69 x 102 cm.<br />
Bloemaert has been identified as the painter of this<br />
work thanks to Fred Meijer, RKD.<br />
The painting was possibly painted by two artists. In<br />
any case, thanks to the above mentioned advice, the<br />
figure was probably created by Bloemaert, while the<br />
still life was created with the assistance of another<br />
painter. The soft and delicate flesh-colours are typical<br />
for his style, as can also be seen in his famous painting<br />
“Diana and Callisto”.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
507<br />
VENEZIANISCHER MALER NACH 1600<br />
BRUSTBILDNIS NACH LINKS MIT EINEM<br />
ORIENTALEN MIT WEISSEM TURBAN.<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
78 x 60 cm.<br />
Links und rechts des Kopfes Restbeschriftung.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Der Dargestellte vor dunklem Hintergrund in rotem<br />
samtig-wirkenden Gewand mit Knopfleiste im Brustbereich<br />
sowie mit einem weiß-grauen Vollbart und<br />
einem großen weißen geknoteten Turban mit rotem<br />
Aufsatz. Den Kopf hat er leicht zur Seite gewendet<br />
und schaut mit strengem ernsten Gesichtsausdruck<br />
seitlich aus dem Bild heraus. Malerei in zurückhaltender<br />
Farbgebung. Retuschen. (1211391) (5) (18)<br />
VENETIAN PAINTER AFTER 1600<br />
HALF-LENGTH PORTRAIT TO THE LEFT WITH<br />
AN ORIENTAL IN WHITE TURBAN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
78 x 60 cm.<br />
Remains of an inscription on the left and right of the<br />
head.<br />
In magnificent frame.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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49
508<br />
PHILIPP PETER ROOS,<br />
GENANNT „ROSA DA TIVOLI“,<br />
UM 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROM, ZUG.<br />
UNTER EINEM BAUM SITZENDER HIRTE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
77 x 109 cm.<br />
Der Hirte umgeben von Schafen, Ziegen und einem<br />
Rind. Im Vordergrund ein schlafender Hund, rechts hinten<br />
Ruinenarchitektur. Gemäldedarstellung in ruhiger<br />
Stimmung. Allein die weisende Handbewegung des<br />
Hirten, der auf seinen Hund blickt, verlebendigt die<br />
Szenerie. (1091548) (11)<br />
€ 1.000 - € 1.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
509<br />
MELCHIOR DE HONDECOETER,<br />
1636 UTRECHT <strong>–</strong> 1695 AMSTERDAM, ZUG.<br />
LANDSCHAFT MIT FEDERVIEH UND VÖGELN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
74 x 58 cm.<br />
In vergoldetem dekorativen Rahmen.<br />
Im Mittelpunkt unterhalb eines großen Baumes ein<br />
stolzer Hahn mit malerischem braun-schwarzen Gefieder.<br />
Vor ihm auf dem Boden liegend mit weißem<br />
flauschigen Gefieder ein großes Seidenhuhn. Im Hintergrund<br />
rechts ein weiteres Hühnerpaar. Auf den<br />
Ästen des Baumes, dessen Blätter sich bereits leicht<br />
bräunlich verfärbt haben und somit den kommenden<br />
Herbst ankündigen, zwei weitere Vögel. Von rechts<br />
vor dem hohen blauen Himmel nähert sich eine<br />
Schwalbe den Tieren, während ein Vogelschwarm in<br />
die Ferne zieht, um dem kommenden Winter bereits<br />
zu entgehen. Qualitätsvolle Malerei mit hervorragender<br />
Darstellung der beiden Hühner mit ihrem prachtvoll<br />
leuchtenden Gefieder. (12116529) (1) (10)<br />
€ 7.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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510<br />
ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DER HEILIGE HIERONYMUS IN DER WÜSTE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
140 x 100 cm.<br />
In vergoldetem Akanthusblattrahmen.<br />
Im Hochformat dargestellt Hieronymus mit seinem<br />
Symboltier dem Löwen, zu seiner Rechten kauernd,<br />
im Begriff zu Schreiben, in einer Felsgrottenarchitektur,<br />
welche ihn weitestgehend umfängt. Links oben<br />
ein Engel mit Posaune. Das purpurrote Kardinalsgewand<br />
auf seiner Schulter liegend, streckt sich der Körper<br />
in mehreren kräftigen Diagonalen von links unten<br />
nach rechts oben und teilt so das Bildfeld in zwei Hälften<br />
bzw. Realitätsebenen. (1211362) (12) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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511<br />
MITTELITALIENISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
CARITAS ROMANA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
111 x 116 cm.<br />
In gekehltem ebonisierten und partiell vergoldeten<br />
Rahmen.<br />
Als Kniestücke wiedergegebene Figuren der Pero und<br />
des Cimon, welche, entgegen der Tradition, in einem<br />
von Vegetation umgebenen Waldstück wiedergegeben<br />
sind. Cimon eine Trinkschale haltend, unterdessen Pero<br />
ihre entblößte Brust präsentierend. Während der Hintergrund<br />
hinter Cimon einen Felsblock oder eine<br />
Wand suggeriert, deutet der Hintergrund hinter Pero<br />
auf die freie Natur, außerhalb des Gefängnisses hin,<br />
in dem ein Baum und Blätter angezeigt werden.<br />
(12114425) (13)<br />
CENTRAL ITALIAN SCHOOL<br />
OF THE 17TH CENTURY<br />
CARITAS ROMANA<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
111 x 116 cm.<br />
In moulded, ebonized and parcel-gilt frame.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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53
512<br />
ORAZIO GREVENBROECK,<br />
UM 1670 <strong>–</strong> 1743, NACHFOLGE DES<br />
BAROCKE FANTASIELANDSCHAFT<br />
MIT FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
50 x 70 cm.<br />
Blick aus der Kavaliersperspektive auf Meeresbuchten.<br />
Im Zentrum an der Landzunge zwei Bäume mit verschlungenen<br />
Stämmen, davor ein höfisches Paar. Dahinter<br />
auf einer Insel ein Lustschloss mit Parkanlagen.<br />
Die Darstellung von Lustschloss, Baum und Paar dürfte<br />
motivisch mit dem Auftrag des Bildes im Zusammenhang<br />
stehen, wohl als Verlobungs- oder Liebesgabe,<br />
in der das ideale Barockvergnügen thematisiert wird.<br />
(1091542) (11)<br />
€ 1.500 - € 1.800<br />
Sistrix<br />
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513<br />
PETER PAUL RUBENS,<br />
1577 SIEGEN <strong>–</strong> 1640 ANTWERPEN, NACH<br />
DER WUNDERSAME FISCHFANG<br />
Öl auf Kupfer. Rückwärtig durch Holzleisten gesichert.<br />
71 x 87 cm.<br />
In breitem profiliertem ebonisierten Rahmen.<br />
Seitenverkehrte Darstellung des Gemäldes von Peter<br />
Paul Rubens nach dem Kupferstich von Schelte Adams<br />
Bolswert (1586-1659). Der Kupferstich entstand aus<br />
drei zusammenhängenden Blättern und ist insgesamt<br />
55,9 x 84,9 cm groß.<br />
Stimmungsvolle Darstellung des anlandenden Wassers<br />
mit der biblischen Darstellung Lukas Kapitel 5, bei<br />
welchem Jesus die Fischer auf dem See Genezareth<br />
Fische fangen lies, obwohl diese in der Nacht zuvor<br />
nichts fangen konnten. (1211374) (13)<br />
PETER PAUL RUBENS,<br />
1577 SIEGEN <strong>–</strong> 1640 ANTWERP, AFTER<br />
THE MIRACOULOUS CATCH OF FISH<br />
Oil on copper. Secured with wooden slats on the reverse.<br />
71 x 87 cm.<br />
In wide, profiled ebonized frame.<br />
Inverted depiction of the painting by Peter Paul Rubens,<br />
after an etching by Schelte Adams Bolswert (1586-<br />
1659).<br />
€ 11.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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55
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514<br />
PHILIPP PETER ROOS,<br />
GENANNT „ROSA DA TIVOLI“,<br />
UM 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROM, ZUG.<br />
Gemäldepaar<br />
SÜDLICHE HÜGELLANDSCHAFTEN<br />
MIT FIGURENSTAFFAGE UND TIEREN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
66 x 94 cm.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Walter Berndt.<br />
Eines der Bilder zeigt auf einer erhöhten Ebene eine<br />
Hirtenfamilie zwischen Schafen und Ziegen, im Vordergrund<br />
ein Hündchen, weiter hinten im Mittelgrund eine<br />
am Bergrücken sich hinziehende Burgruine. Im Gegenstück<br />
ist ein neben seinem Hütevieh am Boden sitzender<br />
Hirte mit Stab gezeigt, rechts vorne das Ufer eines<br />
Wassertümpels. Mittig zieht ein Hund hinter den Felsen,<br />
im Mittelgrund Gebäudegruppe einer Burganlage<br />
vor der Silhouette der im blauen Licht liegenden Berge<br />
unter Wolkenhimmel im Spätlicht. (1091541) (11)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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57
515<br />
NIEDERLÄNDISCHER, IN VENEDIG TÄTIGER<br />
MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
HAFENLANDSCHAFT MIT LEUCHTTURM<br />
AUF EINER LANDZUNGE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
90 x 147 cm.<br />
In die Bucht ein- und ausfahrende Schiffe verschiedener<br />
Natur sowie am vorderen Küstenrand Fischer, die<br />
ihre Waren an Land ausbreiten. (12111057) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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516<br />
FLÄMISCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
WINTERLICHES EISVERGNÜGEN<br />
Öl auf Kupferplatte, parkettiert.<br />
37 x 56 cm.<br />
Blick auf eine Dorflandschaft mit leicht schneebedeckten<br />
Häusern, zwei Windmühlen und einer Kirche an einem<br />
zugefrorenen See. Auf dem Eis sind diverse Figuren<br />
zu finden, darunter einige Eisläufer, ein Mann mit<br />
seinem Hund sowie ein Mann, der auf seinem im<br />
Wasser eingefrorenen Boot sitzt. Als Repoussoir ragt<br />
ein blattloser Baum auf der linken Seite ins Bild, auf<br />
dem ein kleiner Vogel sitzt. Malerei in monochromer<br />
Farbigkeit, die durch den überwiegend rosa-braunfarbenen<br />
und türkisen Himmel die Kälte des Winters<br />
nachvollziehen lässt. (12116532) (1) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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59
517<br />
MALER IM STIL DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
DOGENPALAST MIT CAMPANILE UND<br />
PIAZZA SAN MARCO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
74 x 43 cm.<br />
Im Stilrahmen, oben rund geschlossen.<br />
(1211406) (11)<br />
€ 1.500 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
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518<br />
HOLLÄNDISCHE SCHULE DES 17. JAHR HUNDERTS,<br />
IN DER ART DES BARTOLOMÄUS VAN DER HELST,<br />
1613 <strong>–</strong> 1670<br />
PORTRAIT EINES ELEGANTEN HERRN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
85 x 65,5 cm.<br />
Halbportrait des Herrn auf einem Armlehnstuhl sitzend,<br />
in schwarzem Gewand, mit weißem, mit Spitze versehenem<br />
Kragen und weißen Armenden. Seinen rechten<br />
Arm hat er über die Rückenlehne seines Stuhls gelegt,<br />
während seine linke Hand in der Tasche seines<br />
Kleidungsstückes ruht. Er hat dunkelblonde, schulterlange<br />
Haare, ein feines, leicht gerötetes Gesicht und<br />
mit seinen Augen mit Glanzlichtern schaut er direkt<br />
aus dem Bild heraus. Darstellung mit feinem Inkarnat<br />
vor dunklem Hintergrund. (12116527) (1) (18)<br />
€ 7.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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61
519<br />
FLÄMISCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
MADONNA MIT KIND VOR WEITER BERGIGER<br />
LANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
65 x 48 cm.<br />
Im Mittelpunkt die sitzende Maria in einem altrosafarbenen<br />
Kleid, mit einem faltenreichen türkisfarbenen<br />
Umhang, den nackten Jesusknaben auf einem roten<br />
Kissen mit ihrem linken Arm festhaltend. Mit ihrer<br />
rechten Hand hält sie ein aufgeschlagenes Buch auf<br />
ihrem Schoß, ihr Haupt mit den langen Haaren, ist mit<br />
einem durchsichtigen Schleier bedeckt und der Kopf<br />
leicht geneigt, mit auf das Kind gerichtetem Blick. Der<br />
Jesusknabe hält in seinen Händchen eine kleine rote<br />
Blume. Vor ihnen auf dem Boden sitzt ein kleines weißes<br />
Hündchen, und ein geflochtener Henkelkorb mit<br />
weißem Laken ist ebenfalls zu finden. In der weiten<br />
bergigen Landschaft im Hintergrund ist auf der rechten<br />
Bildseite eine hölzerne Hütte inmitten von Bäumen<br />
zu erkennen und seitlich davon eine kleine Brücke,<br />
über die gerade Josef schreitet. Auf der linken hinteren<br />
Bildseite sind Hirten mit ihren Schafen auf grünen<br />
Weiden zu erkennen, dahinter, in diesigem Licht, diverse<br />
Gebäude von zwei Städten. Beliebtes Motiv der<br />
Malerei des 16. Jahrhunderts, der edel gekleideten,<br />
teilweise sogar mit Thron in weiter Landschaft sitzenden<br />
Madonna mit Jesusknaben. (1211303) (18)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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520<br />
FLÄMISCHER MALER DES AUSGEHENDEN<br />
17./ BEGINNENDEN 18. JAHRHUNDERTS<br />
(ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />
Gemäldepaar<br />
BLUMENSTILLLEBEN<br />
Jeweils Öl auf Papier. Auf Holz aufgezogen.<br />
37 x 28 cm und 36 x 28 cm.<br />
Jeweils in vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Das erste Gemälde zeigt eine bauchige Glasvase mit<br />
gekonnt gesetzten Lichtreflexen, auf einem beigen<br />
Untergrund, gefüllt mit einem prachtvollen Blumenarrangement<br />
vor dunklem Hintergrund. Zu den Blumen<br />
gehören rote, weiße und gelbe Rosen, Tulpen, Narzissen<br />
sowie weiß-blaue Hyazinthen. Das zweite Gemälde<br />
zeigt eine gold-rote Prunkvase, darin die farbenprächtigen<br />
rot-weißen Rosen und Tulpen, sowie<br />
einige weiße Gänseblümchen, locker arrangiert vor<br />
dunklem Hintergrund. Die prachtvollen Blumen, häufig<br />
mit weißer Farbe kombiniert, kommen vor dem<br />
dunklen Hintergrund besonders gut zur Geltung. Rahmenschäden.<br />
(1211535) (2) (18)<br />
FLEMISH SCHOOL,<br />
LATE 17TH/ EARLY 18TH CENTURY<br />
(ILL. FOLLOWING PAGES)<br />
A pair of paintings<br />
FLOWER STILL LIFE<br />
Each oil on paper, laid on panel.<br />
37 x 28 cm and 36 x 28 cm.<br />
Each in magnificent gilt frame.<br />
Frames damaged.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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63
521<br />
ITALIENISCHER MALER (WOHL VENEDIG),<br />
UM 1700<br />
MERKUR UND ARGOS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
74 x 66 cm.<br />
Im Mittelpunkt der Darstellung der auf einem Stein sitzende<br />
Argos, vor dem Eingang einer hohen steinernen<br />
Höhle. Lediglich ein langes violettes Laken verhüllt seine<br />
Scham, zudem hält er einen langen Speer und hat<br />
den Kopf mit leicht geschlossenen Augen gesenkt. Ihm<br />
gegenüber, in Rückenansicht im roten Gewand, der<br />
Götterbote Merkur, der mit dem Spiel seiner Flöte, die<br />
er in seiner rechten Hand hält, Argos zum Einschlafen<br />
gebracht hat. Mit seiner Linken greift Merkur bereits<br />
nach einem Schwert, um Argos zu töten und um Io, die<br />
Geliebte des Göttervaters, die in eine schneeweiße<br />
Kuh verwandelt worden war, zu befreien. Am unteren<br />
rechten Bildrand ist diese weiße Kuh zu erkennen.<br />
Beliebtes Motiv in der Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts.<br />
(1211304) (18)<br />
€ 3.500 - € 4.500<br />
Sistrix<br />
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522<br />
MARGHERITA CAFFI,<br />
1647 MAILAND <strong>–</strong> 1710 EBENDA, ZUG.<br />
(ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />
Gemäldepaar<br />
MIT BLUMEN GEFÜLLTE VASEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73 x 55,5 cm.<br />
In aufwändig geschnitztem, durchbrochenen und vergoldeten<br />
Rahmen (minimal besch.).<br />
Der Malstil der beiden Gemälde verweist auf die genannte<br />
Künstlerin, die in der Werkstatt ihres Onkels<br />
Vincenzo Volo ihre erste Ausbildung erhielt. Von ihren<br />
nur etwa 30 Gemälden sind wenige datiert und signiert.<br />
Ihre Malweise zeigt sich <strong>–</strong> wie auch hier <strong>–</strong> virtuos<br />
und dekorativ, die wie zufällig herabgefallenen Blüten<br />
in lockerer Auffassung, im Gegensatz zur zeitgenössischen<br />
Malerei, und damit den kommenden Stil schon<br />
bereits vorausweisend. (1211291) (2) (11)<br />
MARGHERITA CAFFI,<br />
1647 MILAN <strong>–</strong> 1710 IBID., ATTRIBUTED<br />
(ILL. FOLLOWING PAGES)<br />
A pair of paintings<br />
FLOWER VASES<br />
Oil on canvas.<br />
73 x 55.5 cm.<br />
In elaborately carved, open-work and gilt frame (with<br />
minimal damage).<br />
The painting style of both paintings suggests Caffi,<br />
who first trained in the workshop of her uncle Vincenzo<br />
Volo.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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67
523<br />
FLÄMISCHE SCHULE<br />
DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />
ELEGANTES PAAR AUF DER JAGD MIT HUNDEN<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
49 x 63,5 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In einer herbstlichen Waldlandschaft ein elegantes Paar<br />
zu Pferde, umgeben von einigen Treibern und zahlreichen<br />
Hunden, auf der Jagd. Der vornehme Herr auf<br />
einem grauen Pferd, gerade im Gespräch mit einem<br />
rot gekleideten Treiber in Rückenansicht. Die Frau im<br />
Damensitz auf einem Schimmel, der sich ein Mann<br />
mit ausgestreckten Armen auf der rechten Seite zuwendet.<br />
Die beiden dargestellten Edelleute auf einem<br />
beige-braunen Waldweg, dahinter die springenden<br />
Hunde und laufenden Treiber. Malerei in überwiegend<br />
beige-brauner und grüner Farbgebung. Restaurierter<br />
Riss, kleinere Retuschen. (1211373) (18)<br />
FLEMISH SCHOOL,<br />
17TH/ 18TH CENTURY<br />
ELEGANT COUPLE HUNTING WITH DOGS<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
49 x 63.5 cm.<br />
In decorative frame.<br />
Restored crack, minor retouching.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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524<br />
ANTONIO FRANCESCO PERUZZINI,<br />
UM 1650 <strong>–</strong> 1724 PESARO, ZUG.<br />
Gemäldepaar<br />
WALDLANDSCHAFTEN MIT FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand im Oval. Doubliert.<br />
Je 73 x 57 cm.<br />
Das erste Gemälde zeigt in Waldlandschaft zwei hohe<br />
Bäume, die fast die gesamte Bildfläche einnehmen.<br />
Davor ein junger Mann, in seiner Rechten einen Ball<br />
oder Stein haltend, der mit seinem Hund spielt. Auf<br />
der linken Bildseite zwei Männer, von denen einer<br />
wohl erblindet nach dem Weg tastet. Das zweite Gemälde<br />
zeigt eine Flusslandschaft, wiederum mit zwei<br />
hohen, die Bildfläche einnehmenden Bäumen. Im Vordergrund,<br />
an einem flachen Gewässer, eine Frau mit<br />
ausgebreiteten Armen und ein Hund, der sich mit seinem<br />
Blick einem jungen sitzenden Mann zuwendet.<br />
Malerei meist in differenzierten beigen und grünen<br />
Farbtönen, in überwiegend raschem Pinselduktus.<br />
Retuschen. Rahmenschäden. (1210807) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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71
525<br />
ITALIENISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
GROSSES ARCHITEKTURCAPRICCIO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
131 x 180,5 cm.<br />
Darstellung eines antiken Ruinencapriccio mit einem<br />
Tempel, der mit hochovalen Portraitmedaillons sowie<br />
Zierelementen gestaltelt ist. Die Architekturelemente<br />
in der Nähe eines Gewässers mit Figuren und Schiffsstaffage,<br />
die Szene abendlich beleuchtet.<br />
(1211404) (13)<br />
€ 1.500 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
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526<br />
GIUSEPPE ZOCCHI,<br />
1711 FLORENZ <strong>–</strong> 1767 EBENDA, ZUG.<br />
Der Künstler war ein italienischer Maler und Zeichner,<br />
der in Florenz lebte und für seine Florentiner Veduten<br />
bekannt wurde. Er fertigte unter anderem Zeichnungen<br />
von bekannten Ansichten von Florenz an, die von Anderen<br />
gestochen und 1744 gedruckt wurden. Zudem<br />
arbeitete er für den Wiener Hof der Habsburger sowie<br />
den Berliner Hof der Hohenzollern.<br />
Gemäldepaar<br />
ANTIKE FRAGMENTE IN SÜDLICHER LANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 48 x 33 cm.<br />
In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />
Auf einer bergigen Anhöhe, die gerade von einem<br />
Schäfer mit seiner Herde erklommen wird, einige Figuren<br />
auf antiken Steinfragmenten. Die rechte Bildseite<br />
wird ganz von einem hohen braunen Mauerstück und<br />
einer zerbrochenen bewachsenen Säule eingenommen.<br />
Das zweite Gemälde zeigt, ebenfalls in bergiger<br />
Landschaft, die Reste eines Tempels mit drei korinthischen<br />
Säulen und eine prachtvolle Kratervase, auf einem<br />
Stück Mauer stehend. Auf und zwischen diesen<br />
Fragmenten einige Staffagefiguren und ein kleiner<br />
schwarz-weißer Hund. Malerische harmonische Darstellung<br />
in frischer heller Farbgebung. Bilder rest.,<br />
verso kleine Unterlegungen. (1211862) (5) (18)<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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527<br />
MALER UM 1800 IN DER NACHFOLGE<br />
GIOVANNI GHISOLFI (UM 1623-1683)<br />
SÜDLICHE LANDSCHAFT MIT<br />
DER RUINE EINES PALASTES<br />
Öl auf Holz.<br />
25 x 43 cm.<br />
In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />
Im Mittelpunkt die prachtvolle Ruine eines alten Palastes<br />
mit Rundbögen, Säulen, Galerien, diversen<br />
Treppenaufgängen und Skulpturen. Ein junges Paar<br />
hat sich unterhalb einer Statue niedergelassen, während<br />
am rechten unteren Bildrand ein weiterer Mann<br />
mit seinem Hund sitzt. Im Hintergrund rechts, vorbei<br />
an einem Reiterdenkmal, eine kleine Ortschaft, von<br />
der die Kirchturmspitze in den Himmel ragt. Daneben<br />
eine kleine Viehherde und zwei voll gepackte Wanderer,<br />
die gerade an dem Palast vorbei laufen. Für den Maler<br />
typische Landschaft mit architektonischen Fragmenten.<br />
Rest. Retuschen. (1211583) (18)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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73
528<br />
PORTRAITIST DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
BILDNIS EINES PANDUREN ODER LANDES<br />
MAGNATEN DES ÖSTLICHEN ÖSTERREICH<br />
Öl auf Leinwand.<br />
100 x 75 cm.<br />
Das Gemälde zeigt den Portraitierten nahezu in Lebensgröße,<br />
im Halbbildnis, in außergewöhnlicher Malqualität.<br />
Der Hintergrund nahezu nächtlich oder durch<br />
Rauchwolken verfinstert, wobei lediglich eine Wolkenaufhellung<br />
über der Schulter den Hintergrund verlebendigt.<br />
Der Dargestellte trägt ein weißes Hemd mit<br />
locker offenem Kragen, darüber einen dunklen, rot gefütterten<br />
Umhang. Auffallend und virtuos wiedergegeben<br />
der hohe gebauschte, von links beleuchtete<br />
Pelzhut. Das Gesicht nach rechts gerichtet mit leicht<br />
nach oben gezwirbeltem Lippenbart, mit aufmerksamen,<br />
beinahe aufgeregt offenen Augen. In lässiger<br />
Haltung hält er eine lange Meerschaumpfeife zwischen<br />
den Fingern. Bei erstem Blick mag das Portrait an<br />
Werke des Johann Kupezky (1666/67-1740) erinnern.<br />
Doch völlig untypisch für die Werke dieses Malers ist<br />
die weiche Sfumatokonturierung, vor allem aber die<br />
Gesamthaltung in einer Lockerheit und fließendem<br />
Pinselstrich, wie dies bei Kopezky nicht zu finden ist.<br />
Dagegen verweisen sowohl das schimmernde Rosa<br />
im Mantelfutter, wie auch die kleine Wolkenaufhellung<br />
eher auf einen italienischen <strong>Meister</strong> in der Nachfolge<br />
des Giovanni Battista Piattetta (1682-1754), der<br />
für das Gemälde noch nicht eruiert worden ist. Ungeachtet<br />
dessen dürfte es sich um einen höchstrangigen<br />
Portraitisten des 18. Jahrhunderts handeln.<br />
(1211722) (5) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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529<br />
BAREND GAEL,<br />
UM 1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1687/1703 AMSTERDAM<br />
SCHLACHTENSZENE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
45 x 58 cm.<br />
Rechts unten signiert "B. Gael".<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Auf freiem Feld die kämpfenden Soldaten, meist zu<br />
Pferde und mit Schwerten, Degen, Lanzen und Gewehren<br />
bewaffnet. Besonders auffallend im Vordergrund<br />
ein Mann mit weißem Turban, eine Lanze haltend,<br />
der mit seinem Schimmel gerade zu Boden<br />
gegangen ist; er wird gerade von einem Mann auf der<br />
rechten Seite mit Gewehr beschossen. Oberhalb des<br />
zu Boden gegangenen Pferdes, ein weiteres braunes<br />
prachtvolles Pferd, auf dem ein rot gekleideter Reiter<br />
sitzt, der in seiner Linken eine Flagge hochhält. Der<br />
hohe blaue Himmel ist durch dunkle Rauchwolken<br />
bereits teilweise verdunkelt. Für die Zeit typische<br />
Schlachtendarstellung, die an den Dreißigjährigen<br />
Krieg erinnert. (1210778) (130800) (18)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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75
530<br />
LOUIS DE CAULLERY,<br />
UM 1580 <strong>–</strong> UM 1621, ZUG.<br />
HÖFISCHE TISCHGESELLSCHAFT<br />
Öl auf Nussholz.<br />
19 x 42 cm.<br />
Verso am Oberrand dekorativ gemalte Zierleiste aus<br />
der Entstehungszeit. Skizzengravuren sowie ovales<br />
rotes Lacksiegel mit Umschrift „Collection G. Koninck/<br />
Anvers“.<br />
Die lange, mit weißem Tuch und Speisen bedeckte<br />
Tafel, entsprechend längsformatig wiedergegeben,<br />
die Hauptfiguren in der gegenüberliegenden Seite,<br />
wobei der Hausherr dem Bildbetrachter entgegenblickt,<br />
während einige Damen mit Laute, Querflöte<br />
und Gesangbuch musizieren. Die musizierende Gesellschaft<br />
im Freien unter Bäumen, seitlich eine scherz haft<br />
naturalisitisch gemalte Herme, von einem Hündchen<br />
angebellt, längs ein junger Schenkkellner. (1211542)<br />
(11)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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531<br />
FRANZÖSISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
STILLLEBEN MIT ERLEGTEN VÖGELN, HASE UND<br />
DIVERSEN FRÜCHTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
96,5 x 133,5 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Architektonisch gestalteter Vordergund mit einer Säulenbasis<br />
und daneben ruhendem, durchbrochen gearbeiteten<br />
Bastkorb, der neben Quitten und Weintrauben<br />
auch Rebhühner und anderes Federvieh birgt.<br />
Diagonal davor, in den Hintergrund hineinführend, ein<br />
erlegter Hase, dessen Kopf auf dem steinernen Boden<br />
ruht, auf welchem auch Trauben, Pfirsiche und<br />
Melonen liegen. (1211671) (13)<br />
FRENCH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
STILL LIFE WITH DEAD BIRDS, RABBIT<br />
AND VARIOUS FRUIT<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
96.5 x 133.5 cm.<br />
In gilt frame.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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77
532<br />
ANDRIES VAN EERTVELT,<br />
1590 ANTWERPERN <strong>–</strong> 1652, ZUG.<br />
Flämischer Marinemaler, war verehelicht mit Katharina<br />
de Vlieger, einer Verwandten des gleichnamigen<br />
Malers. Van Eertvelt ging nachdem Tod seiner Frau<br />
1627 nach Italien zu Cornelis de Wael (1592-1667) in<br />
Genua, der ihm Aufträge verschaffte. Bekannt wurde<br />
er für seine Sturmbilder, die sich heute in verschiedenen<br />
Sammlungen befinden.<br />
ANKUNFT EINER SCHIFFSFLOTTE IM HAFEN<br />
Öl auf Holz.<br />
36 x 63 cm.<br />
Vor der Kulisse einer großen Stadt, mit zahlreichen<br />
Schiffen im Hafen, hat eine prachtvolle Fregatte am<br />
Ufer angelegt. Am rechten vorderen Bildrand scheint<br />
der Kommandant dieses Schiffes in roter Kleidung zu<br />
stehen und sein Schiff zu betrachten. Zwei weitere<br />
große Segelschiffe befinden sich noch auf der stark<br />
bewegten See. Die Stadt zeichnet sich besonders aus<br />
durch einen hohen schmalen Turm und einen weiteren<br />
alten runden Wehrturm, der von einer alten Stadtmauer<br />
teilweise umgeben ist und auf den teils das<br />
Licht der Sonne fällt. Der hohe Himmel über der<br />
Stadtkulisse noch in hellem Blau, verfärbt sich zunehmend<br />
ins Rötliche, was auf das Untergehen der Sonne<br />
hindeutet. Malerei in der typischen Manier des Künstlers.<br />
Rest. (12116535) (1) (18)<br />
€ 7.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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Bildausschnitt<br />
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533<br />
NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />
DES AUSGEHENDEN 17. JAHRHUNDERTS<br />
JÜNGLING AM SCHEIDEWEG ZWISCHEN<br />
RELIGION UND VERFÜHRUNG ZUM LASTER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
135 x 176 cm.<br />
Das Gemälde ist schon durch seine Größe als warnende<br />
Moral-Propaganda zu sehen. Ein im Zentrum<br />
stehender Jüngling in braunem Bürgerkleid, jedoch<br />
mit rotem, die Aristokratie andeutendem Umhang,<br />
steht stellvertretend für die gesamte Gesellschaft.<br />
Links davon eine Engelsgestalt, die ihm den göttlichen<br />
Lohn der Aufnahme in den Himmel verheißt, dargestellt<br />
durch einen weiteren Engel in Wolken, der eine<br />
fromme Seele zu Gottvater führt, der in der oberen<br />
Bildmitte in Wolken mit den mahnenden Gesetzestafeln<br />
wiedergegeben ist. Die linke Bildseite zeigt unterschiedlichste<br />
Haltungen des religiösen Lebens, wie<br />
Gebet, den Memento-mori-Gedanken, ausgedrückt<br />
durch einen Schädel neben Kreuzen und Buch am Boden<br />
sowie einen Einsiedler, aber auch eine Kreuztragung<br />
mit dahinter stehender Einsiedlerklause.<br />
Rechts dagegen wird der Jüngling von einer gehörnten<br />
Teufelsgestalt an der Hand ergriffen, die ihn dem Laster<br />
zuführen will. So zeigt die rechte Seite ein vielfigürliches<br />
Treiben mit Trinkgesellschaften an gedecktem<br />
Tisch, Tanz und irdischen Freuden neben Musik<br />
sowie den Symbolen für Theater, Kartenspiel und Lustherberge.<br />
Die rechte untere Ecke diametral entgegengesetzt<br />
zum linken oberen himmlischen Bereich<br />
zeigt einen Höllenschlund, in dessen Feuer bereits<br />
einige der Verdammten gezogen werden. Die in diesem<br />
Gemälde gezeigte Verurteilung aller irdischen<br />
Freuden, zu denen auch Musik oder Liebesbegegnung<br />
gehört, wie dies in einem Paar, das sich hier die Hände<br />
mit Blüten reicht, verweist auf eine extrem puritalistische<br />
Haltung, wie sie nur in den protestantischen<br />
oder calvinistischen Gegenden der Niederlande anzutreffen<br />
war. (1211701) (130800) (11)<br />
€ 4.500 - € 5.500<br />
Sistrix<br />
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79
534<br />
MATHEUS VAN HELMONT,<br />
1623 <strong>–</strong> UM 1679, ZUG.<br />
ZWEI FRAUEN BEI EINER SATANSMESSE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
50 x 66 cm.<br />
Rechts unten auf dem Stein Reste einer verriebenen,<br />
schwer leserlichen Signatur.<br />
Nicht selten sind Themen wie diese im 17. Jahrhundert,<br />
einer Zeit des Hexenwahns und der Hexenverfolgung,<br />
zu Bildinhalten geworden. Hexensabbat oder Hexenküchendarstellungen<br />
finden sich seit Hiëronymus van<br />
Aken Bosch (um 1450-1516) auch bei Frans Francken<br />
d.J. sowie bei Matheus Helmont (1623-1679). Hier im<br />
Bild ist eine junge Frau neben einer <strong>Alte</strong>n, vor einem<br />
altarartig aufgebauten Tischensemble mit Büchern<br />
dargestellt, der Raum erfüllt von höchst fantasievollen<br />
antropomorphen Mischwesen und Schreckgestalten.<br />
Auf dem Tisch Schädel, Sanduhr und Bücher, auf<br />
die eine satanartige Affengestalt den Fuß gestellt hat.<br />
In den Fußboden Nagel, Gabel und Flaschen gesteckt,<br />
Zeichen von Hexenritualen. Links hinten eine<br />
nackte Figur vor einem Feuer, umgeben von weiteren<br />
ähnlichen Fantasiegestalten. (12118210) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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535<br />
CAREL VAN FALENS,<br />
1683 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1733 PARIS<br />
HALTESTELLE FÜR REISENDE VOR<br />
EINEM GASTHAUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
60,5 x 90,5 cm.<br />
In teilvergoldetem Holzrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Prof. Giancarlo<br />
Sisteri, Rom vom 22. Oktober 2007.<br />
Vor weiter bergiger Landschaft, unter hohem blauen<br />
Himmel mit dicken Wolkenformationen, haben zwei<br />
Pferdekutschen Halt gemacht vor einem großen<br />
Rasthaus. Im Mittelpunkt des Gemäldes ein edel gekleideter<br />
Offizier auf einem Schimmel, auf der rechten<br />
Bildseite eine kleine Gruppe an einem wasserspeienden<br />
Brunnen, die gerade ein Pferd tränken. Auf<br />
der linken Seite eine weitere Gruppe zu Pferde, darunter<br />
eine Frau in rotem Gewand in Rückenansicht<br />
und ein Mann, mit seinem Arm auf die Pferdekutsche<br />
weisend, die mit zwei Personen besetzt zu sein<br />
scheint. Ein junger Mann mit weißem Tuch über seiner<br />
Schulter, hat gerade einen Krug mit Erfrischungen<br />
vorbeigebracht. In der Mitte sind zudem eine weitere,<br />
mit einer Dame besetzte Kutsche zu erkennen und ein<br />
weiß-schwarzer Hund, in der Nähe des Schimmels.<br />
Malerei, bei der die beige-braune Farbgebung überwiegt,<br />
jedoch durch weiße Farbgebung besondere Akzente<br />
gesetzt werden. Kleinere Rahmenschäden.<br />
(1211762) (7) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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536<br />
CARL WILHEM DE HAMILTON,<br />
1668 BRÜSSEL <strong>–</strong> 1754 AUGSBURG, ZUG.<br />
WALDBODENSTILLLEBEN MIT GETIER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
39 x 31 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Vor einem braunen Felsenstück, das von grünen Disteln<br />
und teils braunen vertrockneten Waldgewächsen<br />
umgeben ist, befinden sich neben einer Schlange und<br />
einigen Pilzen auch mehrere Insekten; zu diesen gehören<br />
Käfer, eine Schnecke, eine Raupe sowie ein<br />
brauner Frosch. Der Waldboden wird zudem umgeben<br />
von einem kleinen Gewässer, aus dem ein Frosch<br />
herausschaut. Auf dem Bild sind auch mehrere prachtvolle<br />
Falter zu erkennen. Im Hintergrund links geht der<br />
Blick in die Ferne auf eine bergige Landschaft unter<br />
hohem blauen Himmel. (1211301) (18)<br />
€ 3.000 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
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81
537<br />
GASPARE DIZIANI,<br />
1689 BELLUNO <strong>–</strong> 1767 VENEDIG<br />
ARCHITEKTURCAPRICCIO MIT FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
96,5 x 130 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, o. J., welche<br />
das vorliegende Gemälde zwischen 1725 und 1730<br />
datiert und es somit in die erste Reifezeit des Künstlers<br />
eingliedert, in Kopie vorliegend.<br />
Eine von links als Repoussoirarchitektur in den Raum<br />
hereinragende, verschattete Säulenarchitektur gibt den<br />
Blick frei auf eine halbrunde Kolonnadenarchitektur<br />
mit Triumphbogen und gesprengtem Giebel, welchem<br />
ein klassizistisches Denkmal eingestellt ist. Die Figurenstaffage,<br />
teils als Pilger ausgewiesen, wird von links<br />
oben partiell erleuchtet. (1211765) (7) (13)<br />
GASPARE DIZIANI,<br />
1689 BELLUNO - 1767 VENICE<br />
ARCHITECTURE CAPPRICCIO WITH<br />
FIGURE STAFFAGE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
96.5 x 130 cm.<br />
In gilt frame.<br />
A copy of the expert‘s report by Dario Succi, n.y. is<br />
enclosed, dating the painting on offer for sale in this<br />
lot between 1725 and 1730 and thus in the first maturing<br />
period of the artist.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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538<br />
ITALIENISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
ARCHITEKTURCAPRICCIO MIT FIGUREN<br />
IN SÜDLICHER LANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
47 x 64 cm.<br />
In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />
Blick auf die Ruinenarchitektur eines antiken Palastes<br />
mit großem, teils von Pflanzen bewachsenen Rundbogen,<br />
Treppenaufgang sowie zahlreichen korinthischen<br />
Säulen und Skulpturen und einem steinernen<br />
Brunnen. Unter dem Torbogen geht gerade ein Mann<br />
hindurch, in rötlichem Gewand, blauem Überwurf<br />
und Nimbus in Begleitung von zwei weiteren Männern,<br />
davon einer mit langem Speer. Es könnte sich<br />
hierbei um die Gefangenname Christi handeln, als<br />
Vorwand für die prachtvolle Darstellung der Architektur<br />
verwendet. Das Licht fällt von links herein und<br />
spielt mit interessanten Licht- und Schatteneffekten.<br />
Auf der linken Bildrandseite, als Repoussoir, ein hoher<br />
Baum, der mit bereits braunen herbstlichen Blättern<br />
ins Bild reicht. Malerei sonst überwiegend in<br />
differenzierten Grautönen, wobei lediglich die farbigen<br />
Kleidungsstücke der drei Figuren besonders auffallen.<br />
(12114715) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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83
539<br />
FRANZÖSISCHER MALER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
HELIOS BEI DER NYMPHE PERSE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
87,5 x 120 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen mit Akanthusblattdekor.<br />
In einer sonnenbeschienenen Landschaft ein Baumbestand,<br />
zu dessen Linken sich hinter einem Gewölk der<br />
Sonnenwagen des Helios auftut. Der Fahrer erscheint<br />
rechts neben der Baumgruppe vor dunstigem Hintergrund<br />
in seiner goldenen Rüstung, neben der kaum<br />
bekleideten Nymphe, welche von mehreren Putti begleitet<br />
wird. Eine Amorette mit Pfeileköcher sowie die<br />
zwei, die Treue symbolisierenden Hunde, sind zur Rechten<br />
des Helios zu sehen. (12117614) (7) (13)<br />
€ 4.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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540<br />
RUTGER VERBURGH,<br />
1678 <strong>–</strong> UM 1746, ZUG.<br />
REGES TREIBEN ZWISCHEN UFERGEBÄUDEN<br />
UND ANLEGENDEN SCHIFFEN IM KANALWASSER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
67,4 x 90 cm.<br />
Die alten Gebäude mit hohen Giebeln und Gauben,<br />
altersbraun verfärbt, dagegen wird die Bilddarstellung<br />
insgesamt verlebendigt durch die Vielzahl der Figuren,<br />
bewusst häufig in roter Kleidung wiedergegeben. Als<br />
gekonnt malerische Effekte sind die Spiegelungen der<br />
Gebäude im flachen Wasser zu sehen, belebt durch<br />
eine Wäscherin am Ufer. (1211824) (11)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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85
541<br />
HUIB VAN HOVE,<br />
1814 DEN HAAG <strong>–</strong> 1864/65 ANTWERPEN<br />
DIE ÜBERFLUTUNG<br />
Öl auf Holz.<br />
66 x 88,5 cm.<br />
Rechts unten signiert.<br />
Verso auf Holz befestigt zwei alte Papiernotizen; auf<br />
einer die Bestätigung der Echtheit dieses Gemäldes<br />
durch den Künstler, datiert April 1861; die zweite Notiz<br />
eine Expertise von Charles Frohwein, signiert und datiert<br />
25.03.1863.<br />
Durch die steinerne Eingangspforte eines großen Hauses<br />
trägt ein junger Mann, in schwarzer Kleidung, seine<br />
elegant gekleidete Frau auf den Armen hinaus. Hinter<br />
ihnen fällt der Blick in das überflutete Innere des Gebäudes<br />
mit Möbeln. Vor dem Haus hält ein Mann mit<br />
roter Jacke in Rückenansicht ein Boot, in dem bereits<br />
eine ältere weißhaarige Frau, mit einem kleinen Kind<br />
im Arm, und ein weiteres Kind im hellblauen Kleidchen<br />
sich befinden, das nach einem Hündchen greift.<br />
Ein großer wertvoller orientalischer Teppich ragt vom<br />
Boot ins Wasser, zudem ist auf dem Boot eine flache<br />
goldene Schale mit diversen wertvollen silbernen und<br />
goldenen Pokalen zu finden. Vor dem Boot schwimmen<br />
bereits einige Gegenstände im Wasser, darunter<br />
auch eine asiatische Vase, auf der ein Papagei sitzt.<br />
Malerei dieser Naturkatastrophe in vielen differenzieren<br />
Farbtönen.<br />
Provenienz:<br />
George Perkins, Esq.<br />
Auktion Christie‘s 12.03.1887, Lot 151.<br />
Literatur:<br />
Christel Leenen, Nelly de Zwaan, Nederland uit de<br />
kunst, 365 dagen kijken en lezen, Warnsveld 2006,<br />
mit Abbildung. (12116521) (1) (18)<br />
HUIB VAN HOVE,<br />
1814 THE HAGUE <strong>–</strong> 1864/65 ANTWERP<br />
THE FLOOD<br />
Oil on panel.<br />
66 x 88.5 cm.<br />
Signed lower right.<br />
Two old paper notes attached to the back of the panel;<br />
one confirming the authenticity of the painting by the<br />
artist, dated April 1861; the second note is an expert’s<br />
report by Charles Frohwein, signed and dated 25<br />
March 1863.<br />
Provenance:<br />
George Perkins, Esq.<br />
Auction Christie’s 12.03.1887, lot 151.<br />
Literature:<br />
Christel Leenen, Nelly de Zwaan, Nederland uit de<br />
kunst, 365 dagen kijken en lezen, Warnsveld 2006,<br />
with illustration.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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542<br />
PIETER JACOBSZ. VAN LAER,<br />
1599 <strong>–</strong> UM 1642, ZUG.<br />
WEITE LANDSCHAFT MIT RASTENDEN<br />
REISENDEN VOR EINER TAVERNE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
50 x 68 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Unter hohem gelb-blauem sonnenbeschienenen Himmel,<br />
vor bergiger Landschaft, eine Reisegruppe mit<br />
hölzernem Wagen, der von einem Ochsen gezogen<br />
wird. Am Boden sitzen eine junge Frau, die ein Kind in<br />
ihren Armen hält, sowie ein Mann, der gerade aus<br />
einem hochgehobenen Krug trinkt. Zwei Männer mit<br />
Bechern und ein Hund beobachten die beiden. Auf<br />
der rechten Seite zwei stehende Männer, ein gesatteltes<br />
Pferd und ein Muli sowie ein weiterer Hund.<br />
Zwischen diesen, im Hintergrund, eine Frau an einem<br />
Flaschenkrug, die wohl Wasser aus einem nicht sichtbaren<br />
Brunnen holen möchte. Die rechte Bildseite<br />
wird ganz eingenommen von zwei hohen, fast miteinander<br />
verbundenen, steinernen Gebäuden mit einem<br />
aus einem Fenster hängenden Ast mit rotem<br />
Tuch. Malerische Darstellung in überwiegend beigebrauner<br />
und rötlicher Farbgebung. (12114427) (18)<br />
PIETER JACOBSZ. VAN LAER,<br />
1599 <strong>–</strong> CA. 1642, ATTRIBUTED<br />
VAST LANDSCAPE WITH TRAVELLERS RESTING<br />
OUTSIDE A TAVERN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
50 x 68 cm.<br />
In decorative frame.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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87
543<br />
RÖMISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINES EDELMANNES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
113 x 86 cm.<br />
In einem goldstuckierten ornamental verzierten<br />
Rahmen.<br />
Vor knapp wiedergegebener Architekturstaffage, welche<br />
gebildet wird durch eine historische Säulenbasis,<br />
deren oberes Ende durch ein rotes Ehrentuch verdeckt<br />
wird, das Hüftportait eines leicht nach rechts gewandten<br />
Edelmannes, dessen silbrig sich vom Hintergrund<br />
abhebender Gehrock durch ein purpurnes Tuch kontrastiert<br />
wird, welches unmotiviert im Winde bewegt<br />
erscheint. Der Gehrock mit der Farbigkeit der Allonge-<br />
Perücke korrespondierend, während das farbige Inkarnat<br />
das Rot des Tuches widerspiegelt. Gold glänzende<br />
Quasten, welche am oberen Bildende und am rechten<br />
Bildrand den Hintergrund erhellen und deren Farbton<br />
sich im Gold des Jabot wiederfindet.<br />
(1211663) (130800) (13)<br />
€ 9.000 - € 11.000<br />
Sistrix<br />
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544<br />
ITALIENISCHER STILLLEBENMALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />
IN ART DES GIACOMO DESTI<br />
KOMPOSITES STILLLEBEN MIT BLUMENSTRAUSS,<br />
PILZEN, KIRSCHKORB, MELONE, SPARGEL SOWIE<br />
EINER ELSTER UND EINEM WEITEREN VOGEL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
81 x 102 cm.<br />
Die Gegenstände vor dunklem Hintergrund aufleuchtend.<br />
In der typischen italienischen Stilllebenmanier<br />
des beginnenden 17. Jahrhunderts. (1211712) (11)<br />
€ 6.500 - € 8.500<br />
Sistrix<br />
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89
545<br />
MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
Gemäldepaar<br />
PORTRAIT EINER DAME<br />
sowie<br />
PORTRAIT EINES HERREN<br />
Öl auf Leinwand im Oktogon. Doubliert.<br />
Je 93 x 70 cm.<br />
Jeweils in teilvergoldetem oktogonalen Rahmen.<br />
Das erste Gemälde zeigt das Brustbildnis einer Dame<br />
nach rechts, vor dunklem Hintergrund, in einem eleganten<br />
rot-blauen Gewand, langen lockigen Haaren<br />
und einer wertvollen Kopfbedeckung, dazu Ohrgehänge<br />
und eine Perlenkette um den Hals. Sie hält in ihrem<br />
linken Arm ein Schwert fest und in ihrer linken Hand<br />
ein Tuch, das mit Blumen gefüllt ist. Mit ihren leuchtenden<br />
braunen Augen schaut sie aus dem Bild heraus.<br />
Das Gegenstück bildet ein Brustbildnis eines elegant<br />
gekleideten jungen Mannes nach links, vor<br />
dunklem Hintergrund. Er trägt ein blau-rotes Gewand<br />
mit weißem Spitzenkragen und hat seine Ärmel hochgerafft.<br />
Auf seinen braunen lockigen Haaren trägt er<br />
zudem eine dunkle Kopfbedeckung. In seiner linken,<br />
auf seine Hüfte gestützten Hand hält er ein weißes<br />
Band, während in seiner Rechten noch der Griff eines<br />
Messers oder Schwertes zu sehen ist. Auf der linken<br />
Seite liegt der übergroße Kopf eines Mannes mit einem<br />
roten Blutfleck auf der Stirn. Der Dargestellte<br />
hat sich wohl hier als David portraitieren lassen, mit<br />
der Schleuder in seiner Linken und dem Messer in<br />
seiner Rechten, mit dem er den Riesen Goliath getötet<br />
hat, dessen Kopf im linken Hintergrund zu erkennen<br />
ist. Retuschen. (12114429) (18)<br />
PAINTER OF THE 17TH CENTURY<br />
A pair of paintings<br />
PORTRAIT OF A LADY<br />
and<br />
PORTRAIT OF A GENTLEMAN<br />
Oil on canvas in octagonal frame. Relined.<br />
93 x 70 cm each.<br />
In parcel-gilt octagonal frame each.<br />
The first painting depicts a half-length portrait of a lady<br />
to the right. The counterpart shows a half-length portrait<br />
of an elegantly dressed young man to the left.<br />
The gentleman is probably portrayed as David with a<br />
slingshot in his left and a knife in his right <strong>–</strong> with<br />
which he killed the giant Goliath, whose head is depicted<br />
in the background. With retouching.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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546<br />
MALER DES 19. JAHRHUNDERTS,<br />
IN DER ART DES WILLEM CORNELISZ DUYSTER<br />
1599 <strong>–</strong> 1635<br />
(ABB. RECHTS)<br />
EIN OFFIZIER WIRD ZU DEN WAFFEN GERUFEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
39,5 x 50 cm.<br />
Links oben datiert „1863“.<br />
Innenraum mit einem im Zentrum stehenden Soldaten,<br />
der bereits den Harnisch angelegt hat. Während ihm ein<br />
Adjutant die Stiefel bindet, blickt er in überlegenem<br />
Stolz dem Betrachter entgegen, ein weiterer Knappe<br />
hält eine Lanze. Im Hintergrund geöffnete Tür mit Wachposten<br />
und draußen sich versammelnden Soldaten.<br />
(12116528) (1) (11)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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547<br />
SYBRAND VAN BEEST,<br />
1610 DEN HAAG <strong>–</strong> 1674 AMSTERDAM<br />
REGES MARKTTREIBEN IN DEN HAAG<br />
VOR GIEBELHÄUSERN UND EINER RUINE<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
48,6 x 78,7 cm.<br />
Rechts leicht erhöht seitlich monogrammiert „SVB“<br />
und datiert „1640“.<br />
Der Maler war Schüler des Adriaen Pietersz. van de<br />
Venne (1589-1662). In seiner tonigen Farbigkeit, wie<br />
auch hier im Bild, ist der Einfluss des Jan Jozefsz. van<br />
Goyen (1596-1656) zu erkennen, während die meisterhaft<br />
eingebrachten Figuren Stilverwandschaft mit Werken<br />
des Isaac Jansz. van Ostade (1621-1649) erkennen<br />
lassen. Von van Goyens Bildauffassung rührt wohl auch<br />
die Tiefenwirkung der vorliegenden Stadtlandschaft, erzeugt<br />
durch bewusste perspektivische Verjüngung bis<br />
zum Horizont. Besonders auffällig ist hier der Kontrast<br />
zwischen dem tonigen Hintergrund und den markant<br />
von links beleuchteten, detailgenau wiedergebenen<br />
Figuren, insbesondere des rechten Vordergrunds sowie<br />
der am Boden verstreuten Beeren und Blätter, neben<br />
gefüllten Körben. Von besonderem Reiz der neben<br />
seiner Mutter stehende Knabe, mit einem mit Trauben<br />
gefüllten Korb. (1211826) (11)<br />
SYBRAND VAN BEEST,<br />
1610 THE HAGUE <strong>–</strong> 1674 AMSTERDAM<br />
BUSTLING MARKET IN THE HAGUE IN FRONT<br />
OF GABLED HOUSES AND A RUIN<br />
Oil on oak panel.<br />
48.6 x 78.7 cm.<br />
Monogrammed “SVB” and dated “1640” on the right,<br />
slightly raised at the side.<br />
The painter was a student of Adriaen Pietersz. van de<br />
Venne (1589-1662).<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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91
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548<br />
PIETER JANSZ QUAST,<br />
1606 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1647 EBENDA<br />
BAUERN IN EINER TAVERNE<br />
Öl auf Holz.<br />
36,4 x 26,3 cm.<br />
Rechts unten auf Stuhl monogrammiert und datiert<br />
„PQ 1635“.<br />
In einer einfachen Stube sitzen an einem Holztisch<br />
zwei Männer, davon einer mit leuchtend rotem Barett,<br />
einen Henkelkrug in der Hand haltend. Der andere<br />
zieht an einem langen, leicht aufglühenden Pfeifchen.<br />
Hinter ihnen ist ein Mann auf eine Leiter gestiegen<br />
und wird dabei von einem weiteren stehenden Mann<br />
mit dunkelblauer Jacke beobachtet. Malerei, die an Arbeiten<br />
von Adriaen Brouwer (1605/06-1638) erinnert, in<br />
überwiegend monochromer beige-brauner Farbigkeit,<br />
bei der jedoch die beiden Kleidungsstücke, ein altrosafarbenes<br />
Hemd und das rote Barrett, besonders auffallen.<br />
Kleinere Retuschen. (1211828) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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549<br />
FLÄMISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />
UMKREIS FRANS FRANCKEN<br />
DIE SCHMIEDE DES VULKAN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
84 x 120 cm.<br />
In goldstuckiertem Barock-Rahmen.<br />
Vor einer Architekturstaffage, die ruinös überkommen<br />
ist, allerlei an eine Schmiede erinnernde Gerätschaften<br />
mit den hergestellten Objekten wie Rüstungsteilen<br />
und Kanonen. An einem Amboss Vulkan selbst<br />
stehend, welcher mit Hilfe von weiteren, wenig bekleideten,<br />
muskulösen Männern die ehernen Objekte<br />
schmiedet. (12117613) (7) (13)<br />
€ 8.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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93
550<br />
FRANZÖSISCHER MALER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
PUTTI BEI EINER PAUSE AUF DER JAGD<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
118 x 106 cm.<br />
Links unten trägt das Gemälde eine Signatur<br />
„F. Boucher“ und eine Datierung „1753“.<br />
Anbei eine Expertise von Dr. Arabella Cifani, o. J., in<br />
Kopie vorliegend, die das Gemälde François Boucher<br />
de Villiers zuschreibt, welcher in Paris zwischen den<br />
Jahren 1757 und 1767 tätig war.<br />
Auf einem erhabenen Hügel mit dahinterliegender,<br />
im Dunst des Abendlichts beleuchteter, hügeliger Landschaft,<br />
ein fein gefiederter Baum mit fünf Putti darum<br />
angeordnet, mit erlegten Schnepfen, einem Hund sowie<br />
einem erlegten Hasen. Der rechte Putto sich eine<br />
mit Wasser gefüllte Flasche an den Mund führend,<br />
um seinen Durst zu stillen, welcher während der Jagd<br />
entstanden sein mag. (1211711) (13)<br />
€ 5.500 - € 6.500<br />
Sistrix<br />
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551<br />
CARLO PORTELLI,<br />
UM 1508 <strong>–</strong> 1574, KREIS DES<br />
DIE HEILIGE FAMILIE MIT JOHANNES DEM TÄUFER<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
119 x 87 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
CARLO PORTELLI,<br />
CA. 1508 <strong>–</strong> 1574, CIRCLE OF<br />
THE HOLY FAMILY WITH SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
119 x 87 cm.<br />
Unframed.<br />
Vor dem Hintergrund einer bergigen Landschaft mit der<br />
Kulisse einer Stadt, im Licht der untergehenden Sonne,<br />
die großformatig dargestellten Figuren der Heiligen<br />
Familie mit Johannes dem Täufer. Die sitzende Maria in<br />
rot-blauem Gewand mit sorgsam geflochtenem Haar,<br />
hält in ihrem Schoß den kräftigen, blond gelockten<br />
Jesusknaben. Dieser wird von dem stehenden jungen<br />
Johannes in einem Fellgewand umarmt und auf die<br />
Wange geküsst. Jesus blickt mit seinen dunklen Augen<br />
nachdenklich zum Boden, auf dem auf der rechten<br />
unteren Seite neben einer stehenden klei nen Schale<br />
ein angebrochenes Holzkreuz mit Band liegt. Hinter<br />
den beiden, stehend in einem braunen Gewand, Josef<br />
mit dunklen Augen, in die Ferne schauend. Maria, in<br />
ihrer linken Hand ein geschlossenes kleines Buch haltend,<br />
beobachtet mit dunklen Augen aufmerksam die<br />
Umarmung. Rest., Retuschen. (1211662) (18)<br />
Restored, with retouching.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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95
552<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE HEILIGE FAMILIE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
91 x 74 cm.<br />
In vergoldetem Perlstabrahmen (besch.).<br />
In ein hochovales Tondo eingestellt, die vor dunklem<br />
Hintergrund gesetzten Figuren der Heiligen Maria,<br />
welche auf einem hellen Tuch das unbekleidete Jesuskind<br />
dem Betrachter zeigt und von einem Nimus<br />
überfangen wird, der im dunklen Hintergrund erscheint.<br />
Hinter ihr der herabblickende Josef. Die Darstellung<br />
und die Verkürzung sowie die Blickrichtung der Dargestellten,<br />
macht eine Aufhängung des Gemäldes am<br />
oberen Deckenrand einer Kirche wahrscheinlich.<br />
(1211742) (130800) (13)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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553<br />
FELICE BOSELLI,<br />
1650 PIACENZA <strong>–</strong> 1732 PARMA, ZUG.<br />
BAUERN MIT IHREM VIEH IN EINEM STALL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
155 x 112 cm.<br />
In einem in den Rahmen integrierten Passepartout.<br />
Die hochoblonge Darstellung eines Hahns und einer<br />
Ente, die sich um Maiskolben streiten. Die Tiere auf<br />
einem Balken sitzend. Die untere Hälfte des Bildes bevölkert<br />
von Ziegen und Schafen sowie einem Ochsen,<br />
die offensichtlich in der Bestallung des Bauernpaares<br />
Schutz gesucht haben. Dieses integriert neben einer<br />
Ruinenarchitektur, die von links in den Bildraum hineinragt.<br />
(1211763) (7) (13)<br />
FELICE BOSELLI,<br />
1650 PIACENZA <strong>–</strong> 1732 PARMA, ATTRIBUTED<br />
FARMERS WITH CATTLE IN A STABLE<br />
Oil on canvas.<br />
155 x 112 cm.<br />
Framed with integrated mount.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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97
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554<br />
NIEDERLÄNDISCHER MANIERIST<br />
DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
DREIVIERTELPORTRAIT EINES ELEGANTEN<br />
MANNES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
148 x 112 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Der Dargestellte leicht nach rechts, den Kopf leicht in<br />
Richtung des Betrachters gedreht. Er trägt ein edles<br />
Wams, Pluderhosen und an der Seite einen Degen,<br />
dessen goldener Griff zu erkennen ist. Die rechte Hand<br />
hat er auf die Kante eines mit rotem Tuch bedeckten<br />
Tisches gelegt, seinen linken Arm hat er locker in seine<br />
linke Hüfte gelegt. Zudem wird das Wams geschmückt<br />
von einem weißen, gekräuselten Kragen.<br />
Er hat einen Vollbart, einen leicht geöffneten Mund<br />
und mit seinen großen braunen Augen schaut er aus<br />
dem Bild heraus. Qualitätvolle Portraitdarstellung vor<br />
dunklem Hintergrund. Retuschen. (1211664) (130800)<br />
(18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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555<br />
FLÄMISCHER MEISTER,<br />
AUS DEM KREIS VON PAUL DE VOSS,<br />
1591 <strong>–</strong> 1678<br />
KAMPFSZENE ZWISCHEN EINEM BÄREN<br />
UND HUNDEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
124 x 160 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Im Mittelpunkt in einem Wald auf dem Boden liegend<br />
ein großer, brauner Bär mit weit aufgerissenem Maul,<br />
von allen Seiten von Hunden attackiert. Vor ihm ein<br />
schwarz-weißer Hund, den er mit seiner kräftigen<br />
Pranke erfasst und stark verwundet hat, sodass Blut<br />
auf den Boden fließt. Ein weiterer brauner Hund<br />
scheint unter diesem schwarz-weißen zu liegen. Ein<br />
Hund greift den von der linken Seite mit gefletschtem<br />
Maul an, während ein anderer ihn bereits in seinen<br />
Rücken beißt. Auf der rechten Seiten zudem ein weiterer<br />
angreifender Hund mit aufgerissenem Maul und<br />
roter Zunge zu erkennen. Der Bär versucht sich mit<br />
weit aufgerissenen Augen gegen diese Angriffe zu<br />
wehren. Tierdarstellung in der bekannten Manier des<br />
Malers vor abendlichem Himmel. Rest. Retuschen.<br />
(12107711) (18)<br />
FLEMISH MASTER,<br />
CIRCLE OF PAUL DE VOSS,<br />
1591 <strong>–</strong> 1678<br />
FIGHTING SCENE BETWEEN A BEAR<br />
AND DOGS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
124 x 160 cm.<br />
In gilt frame.<br />
Restored. With retouching.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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99
556<br />
GIOVANNI FRANCESCO ROMANELLI<br />
IL VITERBESE,<br />
1610 <strong>–</strong> 1662, KOPIE NACH<br />
HEILIGE CÄCILIA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
54 x 38 cm.<br />
19. Jahrhundert.<br />
Unter ovalem vergoldeten hölzernen Passepartout in<br />
vergoldetem Rahmen.<br />
Die Heilige Cäcilia in einem beige-braunen glänzenden<br />
faltenreichen Gewand mit blauem Überwurf, dazu auf<br />
ihrem Haupt ebenfalls ein beige-brauner Turban, geschmückt<br />
mit einer Kette. Sie steht unter freiem Himmel<br />
an einer steinernen Brüstung, auf der sie eine<br />
Geige abgelegt hat, die sie mit ihrer linken Hand sanft<br />
berührt. In ihrer rechten erhobenen Hand, mit den feinen<br />
zarten Fingern, hält sie ein zusammengerolltes<br />
Notenblatt. Sie steht nach links, wobei ihr Kopf leicht<br />
gewendet ist und sie mit dunklen Augen seitlich aus<br />
dem Gemälde herausblickt. Malerei in weicher Farbgebung.<br />
Anmerkung:<br />
Ein Gemälde von Giovanni Francesco Romanelli il<br />
Viterbese mit dem gleichen Motiv der Heiligen Cäcilia<br />
wurde im Januar 2013 bei Sotheby‘s in New York versteigert.<br />
(1211302) (18)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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557<br />
MALER DES 18. JAHRHUNDERTS,<br />
IN DER NACHFOLGE DES PAUL DE VOS,<br />
1591 <strong>–</strong> 1678<br />
JAGDSZENE MIT EINEM HIRSCHEN UND HUNDEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
50 x 65 cm.<br />
Mit schmalem Holzleistenrahmen.<br />
Freigestellt in größerem Holzrahmen.<br />
In weiter Berglandschaft mit Fluss und unter hohem,<br />
hellblauen Himmel mit einigen weißen Wolken ein<br />
prachtvoller Hirsch mit Geweih davonspringend, gefolgt<br />
von einer Meute von Hunden. Diese mit leicht geöffnetem<br />
Maul ganz konzentiert auf den Hirschen, während<br />
am linken unteren Bildrand ein kleines Rehkitz<br />
davonläuft. Malerei in zurückhaltender Farbigkeit, die<br />
motivisch und stilistisch an Werke des Paul de Vos erinnert.<br />
Kleinere Retuschen. (1211693) (130800) (18)<br />
€ 4.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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558<br />
IGNAZ STERN,<br />
UM 1680 MARIAHILF <strong>–</strong> 1748 ROM<br />
Der Maler lernte zunächst in Ingolstadt, dann in Bologna<br />
bei Carlo Cignani (1628-1719), kam um 1700 nach<br />
Rom, wo er etliche Deckenfresken und Altarwerke<br />
schuf. Werke seiner Hand in zahlreichen italienischen<br />
Kirchen sowie in Museen wie in Prag oder Wien.<br />
BILDNIS EINES BÄRTIGEN MANNES MIT BUCH<br />
Öl auf Leinwand.<br />
55 x 43 cm.<br />
Das Portrait nahezu in Lebensgröße vor grünlich<br />
dunklem Hintergrund. Der Herr trägt einen mit Goldquaste<br />
und Borten dekorierten Mantel, auf der Brust<br />
eine Goldkette. In der rechten Hand ein Buch, auf<br />
dessen Rücken die Initialen des Künstlers stehen<br />
„I.S./ F“ (fecit) sowie die Datierung „1739“. Der Bildcharakter<br />
schließt nicht aus, dass es sich um ein<br />
Selbstportrait handeln könnte.<br />
Literatur:<br />
Fried Noack, Die Künstlerfamilie Stern in Rom, in:<br />
Monatshefte für Künstwissenschaften 1920, S. 166<br />
ff. (1210706) (11)<br />
€ 4.500 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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101
559<br />
ITALO-FLÄMISCHER MALER<br />
DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />
MENSCHENANSAMMLUNG VOR EINEM KÄSE-<br />
STAND IN EINER VERSCHNEITEN STADT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
48 x 63 cm.<br />
Rechts im Bild zwei Männer, sich die Hände an einem<br />
Feuer wärmend, im Zentrum ein Mönch mit Sandalen,<br />
der in origineller Weise seinen Fuß über einem Kohlebecken<br />
wärmt. Links Maroniverkäuferin. Die Gebäude<br />
eindeutig italienischen Baustil zeigend. Der Maler wollte<br />
sicher die Wintersituation u. a. mit einem Schlitten<br />
im Vordergrund dem Betrachter nahebringen.<br />
(1091549) (11)<br />
€ 1.000 - € 1.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
560<br />
JAN MIENSE MOLENAER,<br />
1610 <strong>–</strong> 1668, KREIS DES<br />
DIE KARTENSPIELER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
82 x 89 cm.<br />
Zwei Männer an einem Kartentisch, von denen einer<br />
als Gewinner, der andere als Verlierer gezeigt wird.<br />
Während der nobel Gekleidete die Geldmünzen einstreicht<br />
und mit dem Zeigefinger auf den Verlierer<br />
zeigt, fasst sich dieser an den Kopf. Zweifellos hat das<br />
Gemälde moralischen Anspruch: Während Schläue<br />
reich machen kann, führt die Spielsucht zur Verarmung.<br />
Sowohl das Bildthema, also auch das nahe Heranführen<br />
der Gestalten an den Bildbetrachter fügen sich in<br />
das Werk Molenaers gut ein. So finden sich zahlreiche<br />
Gemälde seiner Hand, wobei in ähnlicher Weise das<br />
Genrethema zu einer belehrenden, meist heiteren<br />
Aussage wird. (1211581) (11)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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561<br />
HOLLÄNDISCHE SCHULE DES ROKOKO<br />
BILDNIS EINER JUNGEN DAME MIT JASMINBLÜTE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
110 x 68 cm.<br />
Die junge Frau im Dreiviertelbildnis, an einem Tisch<br />
sitzend wiedergegeben, wobei der leicht lächelnde<br />
Blick dem Betrachter entgegengerichtet ist. Der linke<br />
Arm am Tisch aufgestützt, in der Hand hält sie einen<br />
Blattzweig mit Jasminblüten, was als einladende Geste<br />
zu verstehen ist. Bildikonographisch wurde in der<br />
Zeit des 18. Jahrhunderts auch die „Blau-Schleife“ als<br />
Zeichen der noch ledigen Mädchen verstanden. So sind<br />
auch die blauen Blüten im Haar in diesem Sinne zu<br />
verstehen. Farbkompositionell wurde hier die Farbtrias<br />
Rot, Gelb und Blau bewusst ins Bild gesetzt, ergänzt<br />
durch den Blumenstrauß in einer Glasvase rechts im<br />
Bild. Einige Retuschen und Farbausbesserungen im<br />
Hintergrund.<br />
Provenienz:<br />
Holländische Privatsammlung. (12116530) (1) (11)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
562<br />
NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
WEITE LANDSCHAFT MIT EINEM HOCKENDEN<br />
MANN VOR EINEM SPIEGEL.<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
62 x 49 cm.<br />
Im Mittelpunkt des Gemäldes der Mann mit leicht<br />
durchlöchertem Hut und einem Vogel auf seiner Schulter,<br />
der gerade ein Geschäft erledigt hat und seine<br />
Rückansicht in einem an einer alten Weide aufgestellten<br />
Spiegel betrachtet. Das Spiegelbild ist wohl im<br />
flachen Wasser wiederzuerkennen. Einige im Bereich<br />
des blauen Himmels fliegende Vögel beleben das Bild.<br />
Malerei in überwiegend beige-braun-blauer Farbigkeit.<br />
(1211825) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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103
563<br />
MALER DER RÖMISCHEN SCHULE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
POLYPHEM VERSUCHT EINEN STEIN GEGEN DAS<br />
PAAR ACIS UND GALATEIA ZU WERFEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
69 x 95 cm.<br />
Die Darstellung nach der griechischen Sage von Acis<br />
und Galateia. Im 17. Jahrhundert, vor allem auch in der<br />
Musik, durch Bühnenstücke und Oratorien wiederaufgelebt,<br />
findet hier eine Bilddarstellung, in dessen<br />
Stil die Nachwirkung des Giulio Romano (um 1499-<br />
1546) zu erkennen ist. (1211764) (7) (11)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
564<br />
LIEVEN MEHUS,<br />
1630 OUDENAARDE, BELGIEN <strong>–</strong> 1691 FLORENZ<br />
DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG<br />
DER HEILIGEN KATHARINA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
96 x 84 cm.<br />
Zuweisung an den Künstler durch Publikation.<br />
Die Darstellung gemäß der Legende, wonach Katharina,<br />
eine Adelige aus Alexandrien, nach einem Ehemann<br />
sucht, jedoch von einem Eremiten auf Christus<br />
verwiesen wird. Im Traum erscheint er ihr und überreicht<br />
ihr den Ring. Die Ringübergabe wird in der Bildkunst<br />
gewöhnlich durch den kindlichen Jesus gezeigt,<br />
wie hier im Bild, wobei der Jesusknabe im Schoß<br />
Mariens sitzt und seinen Blick auf Engelsköpfe in den<br />
Wolken richtet. Katharina ist hier hingebungsvoll dargestellt,<br />
in eleganter kniender Pose, in reichem leuchtenden<br />
Seidenkleid. Die jugendliche Maria erscheint<br />
teilverschattet, was der Darstellung auch den mystischen<br />
Effekt verleiht.<br />
Literatur:<br />
Das Gemälde ist abgebildet in: Sandro Bellesi, Pittura<br />
e scultura a Firenze: (Secoli XVI-XIX), Edition Polistampa,<br />
Florenz 2017, S. 95, Abb. 5. (1211741) (11)<br />
LIEVEN MEHUS,<br />
1630 OUDENAARDE, BELGIUM <strong>–</strong> 1691 FLORENCE<br />
THE MYSTICAL MARRIAGE OF SAINT CATHERINE<br />
Oil on canvas.<br />
96 x 84 cm.<br />
Attribution to the artist due to specialist publications.<br />
Literature:<br />
The painting is illustrated in: Sandro Bellesi, Pittura e<br />
scultura a Firenze: (Secoli XVI-XIX), Edition Polis tam pa,<br />
Florence 2017, p. 95, ill. 5.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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565<br />
NEAPOLITANISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
KREUZABNAHME CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
138 x 151 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Großformatiges Gemälde mit dem bleichen erschlafften<br />
Körper Christi, welcher im Schoße Maria Magdalenas<br />
ruht. Johannes am rechten Bildrand, den Blick<br />
nach oben gerichtet und auf Christus weisend. Durch<br />
die Positionierung der Körper, vor dem dunklen Hintergrund,<br />
sticht das Fahle der Körper besonders eindrucksvoll<br />
heraus und setzt sich auch vom Lebenden,<br />
welches hier etwa durch Johannes symbolisiert wird,<br />
deutlich ab. Die Arme und die Liegerichtung des Körpers<br />
Christi bilden eine Kreuzkomposition, welche auf<br />
das Thema hindeuten mag. Besch. (1210882) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
566<br />
MITTELITALIENISCHER MALER DER ZWEITEN<br />
HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
BETENDE MADONNA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
101 x 76 cm.<br />
In durchbrochen gearbeitetem vergoldeten Rahmen<br />
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.<br />
Die halbfigurig dargestellte Madonna in ihrer typischen<br />
Gewandung, den Blick nach oben gerichtet und die<br />
Hände über Kreuz vor ihrer Brust haltend. Von fünf<br />
Cherubim umfangen und ihre Gloriole diffus den dunklen<br />
Hintergrund erhellend. (1211702) (13)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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105
567<br />
MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
BERGIGE LANDSCHAFT MIT HAFENSZENE<br />
IM MONDSCHEIN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
135 x 195 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Blick auf eine alte, auf einem Felsen liegende Stadt<br />
mit hohem Leuchtturm. Davor der große Hafen mit<br />
drei prachtvollen Fregatten und verschiedenen Segelschiffen.<br />
Im Vordergrund hat am Ufer ein kleines<br />
Schiff angelegt, daneben sind diverse Staffagefiguren<br />
zu erkennen. Im nächtlichen Himmel dicke weiße<br />
Wolken, die vom Vollmond beschienen werden. Rest.<br />
Retuschen. (1211403) (18)<br />
€ 2.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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568<br />
MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
LANDSCHAFT AM FLUSS<br />
MIT ARCHITEKTURCAPRICCIO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
136 x 200 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
In weiter bergiger Landschaft ein breiter Fluss, über<br />
den eine vierbogige Steinbrücke führt. Links des Flusses<br />
zwei alte Gebäude und ein großer breiter Baum,<br />
der in den Himmel ragt. Rechts fällt der Blick auf eine<br />
große Anlage mit Ruinen, darunter eine Architektur<br />
mit hohem Bogen und Turm. Belebt wird diese Szenerie<br />
durch einige Staffagefiguren, darunter ein, auf<br />
einem Pferd reitender Mann und ein Mann, der ein<br />
großes weißes Bündel auf seinen Schultern trägt.<br />
Jenseits der Brücke, auf der weitere Figuren zu erkennen<br />
sind, fällt der Blick in eine weite Landschaft<br />
mit Häusern und einer Kirche. Im Vordergrund sind<br />
zudem einige Angler am Ufer des Flusses zu erkennen.<br />
Retuschen. (1211401) (18)<br />
€ 2.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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569<br />
MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
WINTERLICHE LANDSCHAFT<br />
MIT ARCHITEKTURCAPRICCIO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
135 x 200 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
In winterlicher bergiger Landschaft eine vierbogige<br />
Steinbrücke über einem Fluss. Auf der linken Seite ein<br />
Architekturcapriccio mit blattlosen Bäumen, von Raureif<br />
überzogen. Rechtsseitig ein großer alter Baumstamm,<br />
ebenfalls mit Eis überzogen. Im Vordergrund<br />
am Fluss sind einige Staffagefiguren zu erkennen.<br />
Unter einem Brückenbogen ein kleines braunes Boot.<br />
Retuschen. Das Gemälde kann als Gegenstück zu<br />
einem weiteren Gemälde (Lot 568) gesehen werden.<br />
(1211402) (18)<br />
€ 2.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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570<br />
BARTHOLOMEO PEDON,<br />
1665 <strong>–</strong> 1732<br />
WALDLANDSCHAFT MIT FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
97 x 132 cm.<br />
In gefasstem profiliertem Rahmen.<br />
Anbei in Kopie ein Gutachten von Dario Succi, o. J.,<br />
welcher das vorliegende Gemälde als spektakulär und<br />
wichtig im Werk des Bartholomeo Pedon eingliedert<br />
und ca. auf das Jahr 1730 datiert.<br />
Feinteilige große Landschaft in dunkler verschatteter<br />
Stimmung, auf der rechten Seite ein herabstürzender<br />
Wasserfall, auf der linken Seite eine von der Sonne<br />
beschienene Ziegenhirtenfamillie. Der Hintergrund vermittelt<br />
durch eine architektonisch dargestellte, sich von<br />
den dahinterliegenden Gebirgszügen abhebende Stadt.<br />
(12117612) (7) (13)<br />
€ 6.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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107
571<br />
CORNELIS VAN POELENBURGH,<br />
1586 UTRECHT <strong>–</strong> 1667 UTRECHT, ZUG.<br />
ABRAHAM UND ISAAK, UM 1640-1645<br />
Öl auf Kupferplatte, mit durchsichtigem Plexiglas<br />
hinterlegt.<br />
33 x 41 cm.<br />
Rechts unten auf einem Stein monogrammiert „C.P“.<br />
und daneben eine weiße Nummerierung.<br />
In weiter südlicher Berglandschaft, mit zahlreichen<br />
Überresten antiker Ruinen, Abraham in grauem Gewand<br />
und einem Schwert um die Hüfte, gefolgt von<br />
seinem Sohn Isaak, der auf seiner rechten Schulter<br />
einige Äste und Zweige eines Baumes trägt. Hinter<br />
ihnen zwei weitere Männer und einige Schäfer im Gespräch,<br />
die zudem ihre grasende Herde beaufsichtigen.<br />
Abraham und sein Sohn sind gerade auf dem<br />
Weg zu einem Berg, auf dem Isaak, auf Wunsch Gottes,<br />
geopfert werden soll. An der Opferstelle hält jedoch<br />
ein Engel Abraham im letzten Moment davon<br />
ab, seinen Sohn zu töten. Harmonische Darstellung<br />
bei hellblauem und gelblichem hohen Himmel mit<br />
weißen Wolken, die abendliche Stimmung der untergehenden<br />
Sonne vermittelnd. (12116531) (1) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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572<br />
FRANZÖSISCHER MEISTER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
GALANTE SZENE IN EINEM GARTENPAVILLON<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
89,5 x 116 cm.<br />
In profiliertem, partiell vergoldeten Rahmen.<br />
Der Gartensaal reichlich durchbrochen, die Wandvertäfelung<br />
durch vergoldete plastische Elemente verziert,<br />
der Boden kontrastreich in verziertem Marmor<br />
gestaltet. Die durch die hereinscheinende Sonne erleuchteten<br />
Figuren des ansässigen Hofes in Kleidung<br />
unterschiedlicher Manier, welche im Sonnenlicht glitzert.<br />
Die Kleidung teils bestickt, teils aus weich gefältelten<br />
Seidenstoffen aufgebaut. Die Figuren in unterschiedlicher<br />
Pose interagierend, nicht ohne den ero t ischen<br />
Reiz der Zeit und somit den Geschmack der Mode<br />
wiederzugeben. Außergewöhnliche Darstellung, welche<br />
eventuell auf einen realen Ort in Frankreich zu lokalisieren<br />
wäre. (12117615) (7) (13)<br />
€ 7.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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573<br />
SÜDDEUTSCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
SCHLACHTENSZENE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
61 x 98 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Auf weitem Feld unterhalb einer hohen, mit Mauern<br />
umgebenen Burganlage, das figurenreiche Schlachtengetümmel.<br />
Diverse Waffen kommen dabei zum Einsatz<br />
wie Pistolen, Schwerter und Degen. Auf der linken<br />
Bildseite sind ein Trommler in Rückenansicht, sowie<br />
ein Trompeter zu sehen, die wohl zur Schlacht aufrufen.<br />
Der blaue Himmel ist von Rauch teilweise dunkel<br />
gefärbt. Die Darstellung erinnert an typische Schlachtendarstellungen<br />
der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.<br />
Figurenreiche Malerei in vorübergehend beiger, brauner,<br />
weißer sowie roter Farbigkeit. Am Rand teilweise<br />
berieben. (12114431) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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574<br />
MATTHIAS STOMER,<br />
1643 <strong>–</strong> 1702, KREIS DES<br />
GROSSE LANDSCHAFT MIT REITERGEFECHT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
93 x 120 cm.<br />
In gold gekehltem Rahmen.<br />
Vor einem durch Rauchschwaden verdeckten Horizont,<br />
an dessem rechten Ende sich das Gemäuer einer<br />
Stadt abzeichnet, mehrere Gruppen von Kavalleriegefechten.<br />
Die Vordere befindet sich auf einem Hügel<br />
und erscheint somit dem Betrachter in Nahansicht.<br />
Die unterschiedlich reflektierende Kleidung bzw. Rüstung<br />
der Reitenden und die Pferde kontrastieren partiell<br />
mit den dunklen Rauchschwaden und geben somit<br />
die innere Spannung des Handlungsverlaufs des<br />
Geschehens wieder. (1211767) (7) (13)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
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109
575<br />
NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
BLICK AUF EINE VERSCHNEITE STADT IM WINTER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73 x 95 cm.<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt über einen zugefrorenen<br />
Fluss, auf die schneebedeckten Häuser einer wohl<br />
norditalienischen Stadt. Hinter der Stadt ein durchgehender<br />
Gebirgszug unter hohem weiß-grauen Himmel<br />
mit dicken Wolken. Auf der rechten Bildseite ein Segelschiff<br />
und einige Boote auf dem wohl teils zugefrorenen<br />
See. Am vorderen Bildrand ein Mann mit roter Jacke<br />
und Kopfbedeckung, eine Axt schwingend, um Holz zu<br />
schlagen. Malerei in überwiegend beiger und weißgrau<br />
er Farbigkeit, lediglich ein großer Baum, der mit<br />
meist grünen Blättern in die Bildmitte ragt, fällt aus der<br />
sonst die Atmosphäre des Winters vermittelnden Stimmung<br />
heraus. Kleinere Retuschen. (1211361) (12) (18)<br />
DUTCH PAINTER, 17TH CENTURY<br />
VIEW OF A SNOWY TOWN IN WINTER<br />
Oil on canvas.<br />
73 x 95 cm.<br />
With minor retouching.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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576<br />
PIETER DE MOLIJN,<br />
1595 LONDON <strong>–</strong> 1661 HAARLEM<br />
LANDSCHAFT MIT REISENDEN REITERN UND<br />
RASTENDEN BAUERN AUF EINEM HOHLWEG<br />
IN FELSIGER LANDSCHAFT<br />
Öl auf Holz.<br />
42,5 x 65 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „1644“.<br />
Der Experte Dr. Hans-Ulrich Beck hatte die Zuweisung<br />
an den Maler bestätigt, aufgrund von Vergleichen mit<br />
anderen Werken dieses Zeitraums.<br />
In nach rechts abfallenden bergigem Gelände zieht ein<br />
Hohlweg nach hinten mit drei Reitern und einer Begleitfigur.<br />
In der linken unteren Ecke rastende Bauern. Nach<br />
rechts hin öffnet sich die Landschaft bis zum fernen<br />
Horizont mit hereinziehender Bucht. Kompositorisch<br />
ist dem Felsenhügel links eine große gebauschte Wolke<br />
rechts gegenübergesetzt, dazwischen die grünlaubige<br />
Baumgruppe, die sich vom Herbstlaub der Bäume<br />
links absetzt. Das Gemälde zeigt also einen kompositionellen<br />
Aufbau, der mit jeweils links oder rechts stehenden<br />
Bäumen typisch für die Werke des Malers<br />
sind.<br />
Ausgestellungen:<br />
Ferdinand Bol: Het Huis De Collectie De Kunstenaar,<br />
Museum van Loon, Amsterdam 05.10.2017 - 08.01.2018.<br />
(12116533) (1) (11)<br />
€ 7.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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577<br />
SEBASTIANO MAZZONI,<br />
UM 1611 <strong>–</strong> 1678, ZUG.<br />
BRUSTBILDNIS EINER JUNGEN FRAU<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
67 x 59 cm.<br />
Die junge Frau in weißem Gewand, mit langen dunkelblonden<br />
Haaren, in denen sie Perlenschmuck trägt, sowie<br />
einem Perlenohrring. Ihre linke Hand hat sie sorgsam<br />
auf ihre Brust gelegt, während sie in der Rechten<br />
eine Schale hält, die sie dem Betrachter des Gemäldes<br />
herauszureichen scheint. Das Licht fällt von oben<br />
links, aus nicht sichtbarer Quelle, auf die rechte Gesichtshälfte<br />
der Dargestellten und auf die Kleidung der<br />
jungen Frau, vor beige-braunem Hintergrund. Malerei<br />
in teils diffusem Licht, in zurückhaltender Farbigkeit.<br />
Kleinere Kratzsp., Retuschen. (1211392) (5) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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578<br />
KAREL DUJARDIN,<br />
UM 1626 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1678 VENEDIG<br />
SÜDLICHE BERGLANDSCHAFT MIT VIEHHERDE<br />
Öl auf Holz.<br />
39 x 51 cm.<br />
Rechts unten signiert „K Dujardin f“.<br />
In weiter Landschaft ein großer Gebirgszug, vor dem<br />
auf felsiger Höhe eine kleine Stadt mit Häusern in<br />
erdfarbenen Tönen steht. Im Vordergrund eine junge<br />
Frau, mit hochgerafftem blauen Gewand, die am Rand<br />
eines Gewässers steht, und ihr Sohn, der gerade ins<br />
Wasser uriniert. Seitlich der beiden eine kleine Herde<br />
mit Rindern und Schafen, ein Muli mit einem Karren<br />
sowie ein kleiner Hund, der gerade vom Wasser<br />
schlürft. Das Licht fällt von links aus unbekannter<br />
Quelle auf die Tierherde und beleuchtet teilweise die<br />
Szenerie in einem gelb-goldenen Farbton, bei leichtem<br />
Schattenwurf. Harmonische, teils humorige Darstellung,<br />
die Atmosphäre eines spätsommerlichen Tages<br />
vermittelnd. (1211452) (5) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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111
579<br />
FLÄMISCHER MANIERIST UM 1600<br />
MADONNA MIT DEM KIND<br />
UND DEM JOHANNESKNABEN<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
88 x 59 cm.<br />
Auffallend und extra lang die Bekleidung und vor allem<br />
die breitrandige Kopfbedeckung der jugendlich<br />
wirkenden Maria, die in Dreiviertelbildnis nach rechts<br />
sitzend wiedergegeben ist, mit Blick dem Johannesknaben<br />
entgegen. Auf ihrem Schoß das Jesuskind sein<br />
Händchen nach links unten gerichtet, dem Johannesknaben<br />
entgegen, der mit Kreuzstab und einem Fruchtkorb<br />
in der linken unteren Ecke im Bild erscheint. Die<br />
Banderole auf dem Kreuzstab mit dem lateinischen<br />
Spruch „Ecce agnus dei“ beschriftet. Demgleich das<br />
figürliche Selbst noch nicht ganz dem manieristischen<br />
Hell-Dunkel entspricht, folgen doch die helleren Farben<br />
des Inkarnats im Gegensatz zum schwarzen Hintergrund<br />
dieser Stilidee. Auffallend, dass die Sfumato-Konturen<br />
leicht bräunlich wieder gegeben sind. Die<br />
Goldmalerei, die in zarten flammen den Linien im Hintergrund<br />
der Kopfbedeckung erscheinen, in Muschelgold<br />
aufgesetzt, sind als manie ristische Variante der<br />
Strahlen des Kranzes zu sehen. Stilistisch ist eine<br />
Ähnlichkeit zu Francesco Salviati (1510 Florenz - 1560<br />
Rom) zu bemerken, wenngleich das vorliegende Gemälde<br />
später entstanden sein dürfte. Feiner vertikaler<br />
Haarriss in der Platte. (12107714) (11)<br />
FLEMISH MANNERIST, CA. 1600<br />
MADONNA AND CHRIST CHILD WITH YOUNG<br />
SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
88 x 59 cm.<br />
The extra long robe and broad-rimmed headdress of<br />
the youthful Virgin Mary are particularly striking. She<br />
is depicted seated to the right in three-quarter length.<br />
It should be noted that the style of painting is similar<br />
to Francesco Salviati (1510 Florence - 1560 Rome),<br />
although the painting on offer for sale in this lot was<br />
probably created later.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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580<br />
NIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
JESUS IM HAUSE VON MARTHA UND MARIA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
132 x 135 cm.<br />
Die Darstellung geht wohl auf die Legende des Neuen<br />
Testaments zurück (Lukas 10,38-42 sowie Johannes<br />
11,1-44). Danach bewirtet Martha den wundertätigen<br />
Jesus in ihrem Hause, was durch das Tellerbord im<br />
Hintergrund angedeutet wird. In der Bilddarstellung<br />
weist Jesus auf die junge Gefährtin Marthas, Maria,<br />
die er von ihrer Besessenheit heilt. Obschon das Gemälde<br />
in Komposition, Bildaufbau, Farbwahl und Detail<br />
der flämischen Schule zuzurechnen ist, zeigen sich<br />
hier auch Elemente der italienischen Malerei, wobei<br />
vor allem das Bildnis der Martha an die Stilistik der<br />
venezianischen Malerei aus dem Kreis des Veronese<br />
(1528-1588) erinnert. (12103417) (11)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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113
581<br />
CHRYSOSTOMUS JOHANN WINCK,<br />
1725 <strong>–</strong> 1795 EICHSTÄTT, ZUG.<br />
Der Maler war der Bruder des 13 Jahre jüngeren Johann<br />
Christian Th. Winck (1738-1797) sowie des später<br />
in München wirkenden Stilllebenmalers Johann<br />
Amandus Winck (1754-1817). Werke seiner Hand vor<br />
allem in zahlreichen Kirchen des Erzbistums Eichstätt,<br />
<strong>Alte</strong>n berg, Berching, Ellingen, Neuburg aber auch in<br />
Dinkelsbühl, in der Barockgalerie Augsburg und im<br />
Bayerischen Nationalmuseum sowie weiteren öffentlichen<br />
Sammlungen.<br />
DIE THRONERHEBUNG MARIENS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
87 x 56 cm.<br />
Das Bildthema ist im Zusammenhang mit der „Marienkrönung“<br />
zu sehen, im Sinne des Rokoko ist die<br />
Szenerie jedoch mehrfigurig und bewegt vorgestellt:<br />
Maria in weißem Kleid, Symbol ihrer Reinheit, und im<br />
blauen Mantel, kniet auf einer Wolkenbank, ihr Haupt<br />
umgeben von zwölf Sternen, während sie ihren linken<br />
Fuß auf einen Halbmond gestellt hat. Ihr Blick<br />
nach oben gerichtet, in eine erhöhte Wolkenebene<br />
mit einem Thron, auf dessen Kissen die Krone liegt.<br />
Seitlich des Throns und leicht nach rechts oben versetzt,<br />
ein Engel sowie die Dreifaltigkeit in Gestalt<br />
des,ebenfalls auf Wolken sitzenden Jesus in rotem<br />
Umhang mit Kreuz, dahinter Gottvater mit Zepter.<br />
Oberhalb der Thronlehne die Strahlen aussendende<br />
Taube des Heiligen Geistes. Die Hauptfiguren umgeben<br />
und flankiert von weiteren Engelsgestalten, wie etwa<br />
einem jünglingshaften Engel, der einen roten Hermelinmantel<br />
den Schultern der Maria entgegenhält. Im unteren<br />
Bildteil ein in die Wolkenbänke hereinragender,<br />
barocker Pfeilerstein mit darüber hinweg schwebendem<br />
Engel, der in beiden Händen Marien attribute hält:<br />
Eine Monstranz in Form des Marienmonogramms sowie<br />
einen Zweig mit weißen Lilien, links daneben einen<br />
Blumenfeston tragenden Engel. Das betonte Hochformat<br />
und die mehrfigurige Darstellung in drei Wolkenbankebenen<br />
weisen daraufhin, dass es sich hier um<br />
den Ölentwurf wohl für ein größeres Altarbild handelt.<br />
(1210432) (2) (11)<br />
CHRYSOSTOMUS JOHANN WINCK,<br />
1725 <strong>–</strong> 1795 EICHSTÄTT, ATTRIBUTED<br />
THE ENTHRONEMENT OF MARY MAGDALENE /<br />
MARY MAGDALENE’S ENTHRONEMENT<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
87 x 56 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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582<br />
DEUTSCHER MANIERIST,<br />
ANFANG 17. JAHRHUNDERT<br />
ALTARBLATT: DER HEILIGE FRANZISKUS<br />
IN ANBETUNG DES KINDES<br />
Öl auf Weichholz. Zwei Parkettier-Querleisten.<br />
163 x 100 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Betontes Hochrechteckformat mit Darstellung der nach<br />
rechts sitzenden Maria mit dem Kind in den Armen, das<br />
sich dem knienden Ordensheiligen zuwendet. Die<br />
drei Hauptfiguren umgeben von Engelsgestalten und<br />
Putten. Im oberen Bildteil sich öffnende Wolkengebilde<br />
mit Lichtstrahlen. Das Gemälde ingesamt von hoher<br />
Qualität und bislang noch nicht eruiertem Künstler<br />
aus dem nordalpinen Raum, wohl München. Obere<br />
rechte Ecke minimal ausgebrochen.<br />
(1210772) (130800) (11)<br />
GERMAN MANNERIST<br />
OF THE EARLY 17TH CENTURY<br />
ALTAR PIECE: SAINT FRANCIS IN ADORATION<br />
OF THE CHRIST CHILD<br />
Oil on softwood. With two parquetting slats.<br />
163 x 100 cm.<br />
Unframed.<br />
Pronounced vertical rectangular format. Overall, the<br />
painting is of high quality from a painter originating<br />
from the North Alpine probably Munich region, that<br />
has not yet been further identified. Minimal crack on<br />
top right corner.<br />
€ 16.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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115
583<br />
FRANCESCO TREVISANI,<br />
1656 CAPODISTRIA <strong>–</strong> 1746 ROM<br />
Schüler von Antonio Zanchi (1631-1722) in Venedig,<br />
später von Carlo Maratti (1625-1713) in Rom beeinflusst,<br />
ferner von Guido Reni (1575-1642), Paolo Veronese<br />
(1528-1588) und Pietro da Cortona (1596-1669).<br />
DIE HEILIGE FAMILIE MIT<br />
JOHANNESKNABEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
120 x 97 cm.<br />
Beigegeben in Kopie eine Expertise von Dr. Ales san dro<br />
del Priori, Universität Florenz, welche das Gemälde in<br />
der Zeit zwischen 1720 und 1730 datiert.<br />
Die Gesamtdarstellung in betont hell-dunkler Fassung,<br />
wobei die nach links sitzende Dreiviertelfigur Mariens<br />
mit dem an ihre Brust sich anschmiegenden Jesuskind<br />
vor dem dunkleren Hintergrund wirkungsvoll beleuchtet<br />
erscheint.<br />
Der Johannesknabe, in Halbfigur wiedergegeben,<br />
blickt dem Betrachter entgegen, während er mit seiner<br />
rechten Hand das Füßchen des Jesuskindes hält und<br />
seine Linke den Kreuzstab mit herabflatternder Banderole.<br />
Links, in betonter Verschattung das Haupt des<br />
heiligen Joseph. Aufbaukomposition der Darstellung<br />
äußerst geschickt angelegt: eine Diagonale von links<br />
unten nach rechts oben bestimmt die Haltung des<br />
Kindes sowie der sitzenden Mutter, wobei dieser diagonale<br />
Zug noch parallel flankiert wird durch die<br />
Schrägstellung des Kreuzstabes am rechten Bildrand.<br />
Dieser diagonalen Hauptbewegung wird eine zweite<br />
diagonale Linie entgegengestellt, die sich im Haupt<br />
des Josephs, dem Oberarm des Kindes sowie dem<br />
Schulterverlauf des Johannesknaben zeigt. Davon abgesehen<br />
ist auch die Farbkomposition auf die Trias der<br />
Farben Blau, Weiß und Rot in Bekleidung der Maria<br />
und an dem Tuch des Kindes abgestimmt. Allein diese<br />
Merkmale zeigen bereits die hohe Qualität des Künstlers,<br />
ganz abgesehen von dem jeweils treffenden psychologischen<br />
Ausdruck der Gesichter der Dargestellten.<br />
Der Maler wurde im Jahr 1656 geboren und in Venedig<br />
in der Werkstatt des Antonio Zanchi ausgebildet.<br />
Auch in dem vorliegenden Werk lässt sich die hohe<br />
Qualität eines Naturalismus des Figürlichen in Verbindung<br />
mit einer raffinierten Lichtverteilung im Bild erkennen.<br />
Noch als junger Maler siedelte Trevisani 1678<br />
nach Rom und wirkte dort in einem Künstlerkreis, der<br />
für die Kurie unter Pietro Ottoboni, Neffe von Papst<br />
Alexander VIII arbeitete sowie in einem Künstlerkreis<br />
für Clemens XI. Unverkennbar auch die Stilverwandtschaft<br />
mit Carlo Maratta (1625-1713) und Sebastiano<br />
Conca (1676/80-1764).<br />
Wie auch das beiliegende Gutachten betont, handelt<br />
es sich bei dem vorliegenden Bild um eines der hervorragenden<br />
Werke des Künstlers, vergleichbar etwa<br />
mit dem Gemälde ähnlicher Komposition, das bei Sotheby‘s<br />
1971 verauktioniert wurde. Das Gutachten<br />
nennt darüber hinaus ein weiteres im internationalen<br />
Kunsthandel bekannt gewordenes Gemälde stil- und<br />
themenverwandt mit einem Bild des <strong>Meister</strong>s, das<br />
sich im Museo della Valletta in Malta befindet. A.R.<br />
FRANCESCO TREVISANI,<br />
1656 CAPODISTRIA <strong>–</strong> 1746 ROME<br />
Student of Antonio Zanchi (1631-1722) in Venice, later<br />
influenced by Carlo Maratti (1625-1713) in Rome, furthermore<br />
by Guido Reni (1575-1642), Paolo Veronese<br />
(1528-1588) and Pietro da Cortona (1596-1669).<br />
THE HOLY FAMILY WITH THE YOUNG<br />
SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
Oil on canvas.<br />
120 x 97 cm.<br />
Accompanied by a copy of an expert’s report by Dr<br />
Alessandro del Priori, University of Florence, dating<br />
the painting between 1720 and 1730.<br />
Overall the painting is depicted in pronounced chiaroscuro.<br />
The Virgin Mary is depicted in three-quarter<br />
length, sitting to the left with the Christ Child nestling<br />
on her chest and is lit effectively against the dark<br />
background.<br />
The enclosed report also highlights that the present<br />
painting is one of the artist’s best works comparable<br />
to a similar composition sold at Sotheby's in 1971. The<br />
report also mentions another painting by the master<br />
with similar style and subject that became known on<br />
the international art market and is held at the Museo<br />
della Valletta in Malta.<br />
Literature:<br />
Exhibition catalogue: Frank di Federico, Francesco<br />
Trevisani, Papa Albani e le arti a Urbino e a Roma<br />
1700-1721, Washington 1977, Giuseppe Cocco (ed.),<br />
Urbino 2000, Venice 2000.<br />
€ 12.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Literatur:<br />
Ausstellungskatalog: Frank di Federico, Francesco<br />
Trevisani, Papa Albani e le arti a Urbino e a Roma<br />
1700-1721, Washington 1977, Giuseppe Cocco (Hrsg.),<br />
Urbino 2000, Venedig 2000. (12103415) (11)<br />
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584<br />
ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
Gemäldepaar mit Darstellung aus dem alten Testament<br />
HAGAR UND ISMAEL IN DER WÜSTE<br />
sowie<br />
REBEKKA AM BRUNNEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Je 82 x 131 cm.<br />
Eines der Gemälde zeigt das Geschehen aus Genesis<br />
16,10-11, wonach ein Engel der Hagar, Mutter des<br />
kleinen Ismael, den Weg in die Wüste weist. Die rechte<br />
Bildhälfte überwiegend landschaftlich geprägt, mit<br />
Blick zu fernen Höhenzügen hinter hell beleuchteter<br />
Ebene, womit das Land Ägypten angedeutet sein will.<br />
Hagar auf einem Stein sitzend, die Arme ausgebreitet,<br />
der Blick fragend zum Engel emporgerichtet, am linken<br />
Bildrand das von ihr ausgesetzte Kind Ismael.<br />
Das Gegenstück zeigt die in Genesis Kapitel 22-24<br />
geschilderte Szene der Rebekka am Brunnen. Auch<br />
hier ein <strong>Teil</strong> der Bildfläche einer nach hinten führenden<br />
Landschaft gewidmet, während rechts Rebekka soeben<br />
dabei ist, für die Tiere des Eleasar Wasser zu<br />
schöpfen, wonach sie aufgrund ihrer Mildtätigkeit auserwählt<br />
wird als Frau Isaaks, Sohn des Abraham und<br />
Mutter der Zwillinge Esau und Jakob. Die beiden Bilder<br />
als Gegenstücke gearbeitet, in betontem Längsformat,<br />
was darauf schließen lässt, dass es sich hier um Supraportegemälde<br />
einer imposanten Schlossausstattung<br />
handeln dürfte. (1210692) (11)<br />
ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
A pair of Paintings with old Testament Scence<br />
HAGAR AND ISHMAEL IN THE DESERT<br />
and<br />
REBECCA AT THE WELL<br />
Oil on canvas.<br />
82 x 131 cm each.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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585<br />
GAETANO RECCO,<br />
1634 <strong>–</strong> 1695<br />
DIE OPFERUNG DES ISAAK<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
105 x 127 cm.<br />
Rechts unten auf Opferstein signiert „D. Gaetanus<br />
Recco..“.<br />
In dekorativem Prunkrahmen.<br />
Im Mittelpunkt dieser großfigurigen Darstellung, in<br />
Nahsicht, vor dunklem Hintergrund, der bärtige Abraham<br />
in blauem Gewand mit hochgekrempelten Ärmeln,<br />
ein spitzes Messer in seiner kräftigen rechten<br />
Hand haltend und fest entschlossen, seinen vor ihm<br />
befindlichen jungen Sohn Isaak Gott zu opfern. Er<br />
kann gerade noch von einem hinter ihm stehenden,<br />
blonden beflügelten Engel von seiner Tat zurückgehalten<br />
werden. Am unteren linken Bildrand ist der Kopf<br />
eines Widders zu sehen, den Abraham dann anstelle<br />
seines Sohnes opfert. Ausdrucksstarke Malerei, bei der<br />
das Licht aus unbekannter Quelle von links einfällt<br />
und Gesicht und Schultern sowie Hand des Engels,<br />
als auch den kräftigen Unterarm und das Gesicht Abrahams<br />
und nicht zuletzt das opferbereite Gesicht und<br />
den Körper seines Sohns Isaak bestrahlt. (1210881)<br />
(18)<br />
GAETANO RECCO<br />
1634 <strong>–</strong> 1695,<br />
THE SACRIFICE OF ISAAC<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
105 x 127 cm.<br />
Signed “D. Gaetanus Recco..“. lower right.<br />
In decorative magnificent frame.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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119
586<br />
CARAVAGGIST DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
ECCE HOMO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
90 x 73,5 cm.<br />
In profiliertem Nussholzrahmen.<br />
Den Kompositionen des Caravaggio folgende Darstellung<br />
des gepeinigten Christus, als Hüftstück wiedergegeben<br />
mit vor dem Rumpf zusammengebundenen<br />
Händen und Dornenkrone, welche sich, dank der Gloriole,<br />
vom dunklen Hintergrund abhebt. Ein Ehrentuch<br />
wird von einem der Soldaten, welcher den Betrachter<br />
anblickt, hinter Christus gehalten und schafft so zwei<br />
getrennte Realitätsräume, von denen der vordere, mit<br />
Christus, dank seiner Beleuchtung, dem Betrachter am<br />
nächsten und beeindruckendsten erscheinen muss.<br />
Rest. (12103418) (13)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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587<br />
NORDITALIENISCHER PORTRAITIST<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DREIVIERTELBILDNIS EINES HERREN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
123 x 90 cm.<br />
Schlichte Einfassungsleiste.<br />
Der Herr in schwarzer Kleidung mit weißer Halskrause<br />
auf einem Sessel. Die Schriftstücke in seiner Hand<br />
sowie auf dem danebenliegenden Pult weisen den<br />
Dargestellten als in Wirtschaft oder Politik tätigen<br />
Herren aus. Die Malweise sichtlich von der venezianischen<br />
Malerei um Tiziano Vecellio (1485/89-1576) und<br />
Domenico Robusti Tintoretto (1560-1635) beeinflusst.<br />
(1210892) (11)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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121
588<br />
ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE KREUZIGUNG CHRISTI<br />
Öl auf Steintafel.<br />
58 x 47 cm.<br />
Im Mittelpunkt des Gemäldes ist Christus am Kreuz,<br />
das in den nächtlichen Himmel ragt, dessen Wolken<br />
sich zur Seite gezogen haben und den blutroten Mond<br />
erkennen lassen. Der Kreuzesstamm wird am Boden<br />
umklammert von Maria Magdalena. Zur Seite stehen<br />
Maria im rot-blauen Gewand und der Apostel Johannes<br />
in einem grünen langen Gewand mit rotem Überwurf.<br />
Am Boden liegt zudem ein Schädel, der somit den<br />
Ort, die Stätte Golgota, kennzeichnet. Eher selten ist<br />
die Darstellung der Kreuzigungsszene bei Nacht. Feine<br />
Malerei, bei der besonders die Helligkeit des Körpers<br />
Christi sowie die hellen Gesichter der Personen gegenüber<br />
dem dunklen Hintergrund hervorgehoben<br />
werden. Retuschen. (1201142) (18)<br />
€ 5.500 - € 6.500<br />
Sistrix<br />
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589<br />
ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE KREUZIGUNG CHRISTI<br />
Öl auf Holz.<br />
64 x 49 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Im Mittelpunkt der Darstellung der am Kreuz hängende<br />
Christus, rechts und links von ihm die Kreuze der beiden<br />
Schächer. Unterhalb des Kreuzes Maria in rot-blauem<br />
Gewand mit ausdrucksstarkem, vor Schmerz verzerrtem<br />
Gesicht, sie wird gestützt vom Apostel Johannes.<br />
Dazu in einem gelben Gewand Maria Magdalena. Auf<br />
der linken Seite drei um das Gewand Christi würfelnde<br />
Soldaten. Im Hintergrund, der auf dem Berg Golgata<br />
stattfindenden Kreuzigung, ist Longinus auf einem<br />
Schimmel zu erkennen, der in seiner Linken einen<br />
Speer hält, mit dem er nach Jesu Tod in dessen Seite<br />
gestochen hat. Im Himmelsbereich sind sowohl der<br />
Mond als auch die sich verdunkelnde rote Sonne zu<br />
erkennen. Figurenreiche Darstellung in vielen differenzierten<br />
Farbtönen. Retuschen. (1202001) (18)<br />
ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
THE CRUCIFIXION OF CHRIST<br />
Oil on panel.<br />
64 x 49 cm.<br />
Unframed.<br />
Multi-figured depiction in many nuanced colours.<br />
Retouched.<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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123
590<br />
MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
Gemäldepaar<br />
DARSTELLUNGEN DER GRIECHISCHEN<br />
MYTHOLOGIE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
79 x 190 cm und 79 x 188 cm.<br />
Das erste Gemälde zeigt Perseus, den Sohn des<br />
Zeus, mit dem Haupt der Medusa mit Schlangenhaaren<br />
in seiner erhobenen rechten Hand. Er trägt eine glänzende<br />
goldfarbene Rüstung und einen roten langen<br />
wehenden Überwurf. In seiner Linken hält er ein großes<br />
rundes Schild, da der Anblick der Medusa jeden<br />
zu Stein erstarren lässt. Mit Hilfe einer Tarnkappe und<br />
mit seinem großen Schild, in dem sich lediglich das<br />
Abbild der Medusa spiegelt, gelingt es ihm mit einem<br />
gezielten Schlag Medusa zu enthaupten. Ihr lebloser<br />
Körper wird auf der rechten Bildseite des Gemäldes,<br />
das in weiter bergiger Landschaft spielt, dargestellt.<br />
Links von Perseus einige Krieger und weitere Männer,<br />
die erschrocken vor dem erhobenen Haupt der<br />
Medusa zurückweichen, da sie immer noch fürchten,<br />
sie könnten zu Stein erstarren. Als Perseus sie<br />
enthauptet hatte, entsprang ihrem Körper das erste<br />
geflügelte Pferd namens Pegasos, da Medusa von<br />
Poseidon geschwängert worden war.<br />
Auf dem zweiten Gemälde ist dieses weiße geflügelte<br />
Pferd in hügeliger Landschaft dargestellt. Umgeben<br />
ist Pegasos von einer Vielzahl an Männern und Frauen;<br />
es könnte sich bei ihnen um Götter handeln, zu denen<br />
er auf den Berg Olymp zurückgekehrt war, nachdem er<br />
zu Zeus Blitz und Donner gebracht hatte.<br />
Großfigurige Malerei in frischen leuchtenden Farben,<br />
dabei besonders herauszustellen die teils faltenreiche<br />
und bewegte Kleidung der Dargestellten. Rest., kleine<br />
Unterlegungen. (1200951) (18)<br />
17TH CENTURY PAINTER<br />
A pair of paintings<br />
SCENES FROM GREEK<br />
MYTHOLOGY<br />
Oil on canvas.<br />
79 x 190 cm and 79 x 188 cm.<br />
Restored, with small areas of relining.<br />
€ 16.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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591<br />
RÖMISCHE SCHULE, KREIS DES CARLO MARATTA<br />
(1625 CAMERANO <strong>–</strong> 1713 ROM)<br />
MARIA HIMMELFAHRT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
73 x 53 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Im Mittelpunkt die Jungfrau Maria in einem rosa Gewand<br />
mit einem leuchtend blauen Mantel, auf einer<br />
großen Wolke im Himmel schwebend. Im Bereich der<br />
unteren Bildhälfte scheinen ganzfigurige Engel die<br />
Wolke vor blauem Himmel zu tragen, während Maria<br />
sich in der oberen Bildhälfte mit ausgebreiteten Armen<br />
bereits im himmlischen Bereich befindet, der durch<br />
eine gelbe Farbgebung und die sie umgebenden Puttiköpfe<br />
gekennzeichnet wird. Wiedergabe dieser Himmelfahrt<br />
in meist frischen leuchtenden Farben, wobei<br />
eine Trennung von irdischem und himmlischem Bereich<br />
deutlich erkennbar wird. Am Randbereich minimale<br />
Retuschen. Kleine Rahmenschäden. (1210001)<br />
(18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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125
592<br />
FLÄMISCHER MALER DES AUSGEHENDEN<br />
17./ BEGINNENDEN 18. JAHRHUNDERTS<br />
DER SÄNGER ORPHEUS MIT HARFE IN<br />
LANDSCHAFT, UMGEBEN VON LAUSCHENDEN<br />
TIEREN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
80 x 116 cm.<br />
Der griechisch antike Held der Legende, rot gekleidet<br />
mit blauem Umhang, ist unter einem Baum sitzend<br />
wiedergegeben, die Harfe in beiden Händen, der<br />
Blick nach oben gerichtet. In dem Hain am Ufer eines<br />
Flusses haben sich die zahlreichen Tiere versammelt,<br />
die, der Legende gemäß, seinem Gesang lauschen.<br />
Im Hintergrund ein in hellem Licht stehender Hügel<br />
mit Burganlage, links breiter Flusslauf mit befestigter<br />
Stadtanlage am Fuß der Berge. In den Baumwipfeln<br />
fliegende und auf Zweigen sitzende Vögel, darunter<br />
ein großer Pfau. Dem Bildthema gemäß dürfte sich<br />
das Gemälde ehemals im Musiksalon eines Palazzo<br />
oder in adeligem Ambiente befunden haben.<br />
(1210842) (7) (11)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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593<br />
GIUSEPPE ZAIS (1709 - 1784)<br />
IN ZUSAMMENARBEIT MIT FRANCESCO<br />
SALVATOR FONTEBASSO (1707 - 1769)<br />
SÜDLICHE LANDSCHAFT MIT HIRTENIDYLLE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
56 x 78 cm.<br />
Beigegeben in Kopie ein Gutachten von Prof. Ugo<br />
Ruggeri, Venedig, mit entsprechenden Literaturangaben.<br />
Ferner bestätigt das Gutachten, dass der Autor<br />
das Gemälde, von großer Seltenheit und guter Qualität,<br />
demnächst in einer wissenschaftlichen Publikation<br />
aufnehmen wird.<br />
Das Gemälde ist <strong>–</strong> wie das beiliegende Gutachten<br />
ausführt <strong>–</strong> eine Zusammenarbeit der beiden genannten<br />
Künstler, wobei die landschaftlichen Elemente als<br />
von der Hand Zais, die Figurenstaffage von der des<br />
Fontebasso erkannt wird. Diese Zusammenarbeit ist<br />
erst in jüngster Zeit eruiert worden.<br />
Die Landschaft bietet einen weiten Blick zu einem<br />
bergigen Horizont, in blauer Luftperspektive, unter<br />
blauem Himmel mit gebauschten Wolken sowie einem<br />
Rundturm mit anschließenden Gebäuden, im<br />
hellen Licht im Mittelgrund. Im Vordergrund mittig<br />
eine junge Hirtenfamilie mit Kindern und Schafen,<br />
seitlich weitere Figuren zwischen Gesteinsblöcken<br />
oder auf einem Hohlweg.<br />
Das beiliegende Gutachten nennt Vergleichsbeispiele,<br />
wie etwa zwei Landschaftsbilder in der Pinakothek<br />
des Seminars von Rovigo oder eine Flusslandschaft<br />
mit Hirten in Privatsammlung, ausgestellt in der Präsentation<br />
Da Canaletto a Zuccarelli: il paesaggio veneto<br />
del Settecento, Udine 2003, Abbildung Nr. 19.<br />
Literatur:<br />
Ugo Ruggeri, Nuove opere di Giovan Battista<br />
Cimaroli e del suo maestro Antonio Aureggio, in:<br />
Arte documento Vol. 13, 1999.<br />
Rodolfo Pallucchini, La pittura nel Veneto. Il<br />
Settecento, Mailand 1996, Abb. 531, 532.<br />
(1210861) (11)<br />
€ 9.000 - € 11.000<br />
Sistrix<br />
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127
594<br />
FRANCESCO TIRONI,<br />
UM 1745 VENEDIG <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA, ZUG.<br />
Der Maler war nahezu vergessen, bevor ihn Hermann<br />
Voss 1927/28 mit seinem Werk über die Veduten Venedigs<br />
wieder bekannt gemacht hat. Insgesamt sind<br />
von dem jung verstorbenen Maler etwa 24 Veduten<br />
Venedigs bekannt geworden.<br />
VENEDIG <strong>–</strong> ISOLA SAN GIORGIO MAGGIORE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
75 x 97 cm.<br />
Blick auf die Insel in der Lagune mit der gleichnamigen<br />
Kuppelkirche San Giorgio, mit der Renaissance-Fassade<br />
und hohem Campanile. Blick vom Wasser auf<br />
die Insel mit hell erleuchteter Fassade der Kirche sowie<br />
den seitlichen Gebäuden. Als Besonderheit des<br />
Gemäldes ist die Turmkuppel zu nennen, die hier im<br />
Bild noch als Doppelzwiebel der Zeit vor 1800 wiedergegeben<br />
ist, während sie im heutigen Zustand ein<br />
Pyramidendach aufweist. Im Vordergrund etliche mit<br />
Staffagefiguren besetzte Gondeln sowie ein Segelschiff<br />
mit herabgezogenen Segeln in der rechten Bildecke.<br />
Die Malweise ganz in der Manier des genannten<br />
Künstlers, dessen Familie wohl aus dem Friaul<br />
entstammt. (1210743) (11)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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595<br />
GABRIELE BELLA,<br />
1730 VENEDIG <strong>–</strong> 1799, ZUG.<br />
Der Maler Gabriele Bella, der zur Nachfolgegeneration<br />
der venezianischen Vedutenmalerei nach Canaletto<br />
(1697-1768) und Bernardo Bellotto (1721-1780) in Venedig<br />
wirkte, hat sich überwiegend für die Darstellung<br />
von venezianischen Festveranstaltungen, Prozes sionsumzügen<br />
aber auch des venezianischen Lebens insgesamt<br />
gewidmet.<br />
DER KARNEVAL IN VENEDIG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
74,5 x 88,5 cm.<br />
Das Gemälde zeigt den Karneval am Tag der Eröffnung,<br />
dem Giovedì Grasso, auf dem Markusplatz, am<br />
Tag des berühmten Engelsfluges. Das Gemälde, von<br />
hoher Bedeutung für die Geschichte Venedigs sowie<br />
für die Karnevalsfestereignisse der Stadt. Gezeigt wird<br />
eine große Menschenmenge, auf dem Markusplatz<br />
versammelt, mit Tribünen, festlich geschmückten Arkaden<br />
des Dogenpalastes sowie, als Hauptattraktion,<br />
den dreistöckigen theaterartig errichteten, ephemeren<br />
Bau eines Turmes, der jeweils für die Festveranstaltung<br />
errichtet und dann wieder abgetragen wurde.<br />
Am rechten Bildrand ist die Kante des Campanile<br />
zu sehen, von dem zwei Seile herabführen, von denen<br />
traditionsgemäß eine als Engel verkleidete Person<br />
herabschwebt, eine Tradition und akrobatische Attraktion,<br />
die bis in unsere Tage hereinreicht. Auf der breiten<br />
Bretterbühne mehrere Akrobaten beim Aufbau<br />
einer Menschenpyramide, rechts im Hintergrund die<br />
Georgssäule. Besonders geschmückt die Logenarkade<br />
für den Dogen von Venedig. Lebendig und vielfältig<br />
dargestellt das bürgerliche Treiben an diesem Karnevalseröffnungsfest<br />
im Vordergrund. Dieses barocke<br />
Ereignis ist nur in ganz wenigen authentischen Gemälden<br />
der Zeit festgehalten worden, um so interessanter,<br />
als der Kulissenturm <strong>–</strong> in Aufbau und Gestaltung<br />
unter dem Einfluss der Galli Bibiena <strong>–</strong> hier überaus<br />
detailreich und deutlich wiedergegeben ist. Von<br />
Interesse ist hierbei, dass der große Turm im Hintergrund<br />
in den wenigen malerischen Wiedergaben dieses<br />
Festes unterschiedlich erscheint, woraus wohl zu<br />
schließen ist, dass der Turm immer wieder neu gestaltet<br />
und errichtet wurde, wenngleich in den Gemälden<br />
möglicherweise etwas üppiger dekoriert. So ist das<br />
vorliegende Gemälde von hoher Bedeutung für Venedigs<br />
Geschichte, als denkmalkundliches Dokument.<br />
A.R. (1210744) (11)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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129
596<br />
FELICE CIGNANI,<br />
1660 BOLOGNA <strong>–</strong> 1724 FORLI<br />
Der Maler Felice Cignani war überwiegend in Bologna<br />
und Forli tätig, als Sohn und Schüler von Carlo Cignani<br />
(1628-1719), der wiederum von Guido Reni (1575-<br />
1642) und Guercino (1591-1666) beeinflusst war. Aufgrund<br />
des Tätigkeitsfeldes von Felice Cignani erklärt<br />
es sich, dass seine Werke überwiegend in öffentlichen<br />
Museen dieser Städte zu finden sind, etwa in<br />
der Pinacoteca Civica in Forli, in dem sich auch sein<br />
Selbstportrait befindet.<br />
DIE HIMMLISCHE LIEBE ENTWAFFNET<br />
DIE IRDISCHE LIEBE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
60,5 x 47,5 cm.<br />
Zusätzlich in Acrylrahmung.<br />
Dem Gemälde beiliegend eine ausführliche Expertise<br />
von Emilio Negro, Bologna, in Kopie mit entsprechenden<br />
Querverweisen und Literaturangaben.<br />
Das Bildthema führt uns in den Bereich der barocken<br />
Allegorien. Religiöse, wie auch philosophische Vorstellungen<br />
haben besonders seit der Renaissance wieder<br />
in der Kunst Eingang gefunden. Die unterschiedlichen<br />
Gefühlsaspekte von platonisch göttlicher und irdisch<br />
leiblicher Liebesempfindungen finden hier ihren allegorischen<br />
Ausdruck in Gestalt zweier geflügelter Putti,<br />
die im Widerstreit stehen. Eines der Knäblein, mit gefesselten<br />
Händen und verbundenen Augen, ist am<br />
Boden liegend dargestellt, überwältigt von dem siegreichen<br />
Knaben, der dem Verlierer in diesem Kampf<br />
bereits den Bogen entrissen hat und ihn mit der rechten<br />
Hand hochhält. Gemeint ist damit, dass die irdische<br />
Liebe, aufgrund unüberlegter Leidenschaft, als<br />
blind dargestellt wird, durch die gebundenen Hände<br />
als handlungseingeschränkt. Der Bogen, mit welchem<br />
der irdische Amor auf den unvorbereiteten Menschen<br />
mit seinen Pfeilen zur Liebe verführt, ist ihm hier von<br />
der „Himmlischen Liebe“ entrissen worden. Unzweifelhaft<br />
war die Darstellung somit als moralische Belehrung<br />
zu verstehen. Formal ist die liebende oder<br />
streitende Begegnung von Putten in allegorischen<br />
Darstellungen bereits früh formuliert worden, so etwa<br />
in einem Gemälde des Joos van Cleve (um 1485-um<br />
1540) „Die sich umarmenden Knäblein Jesus und Johannes“.<br />
Literatur:<br />
Ferrucio Berti in: Dipinti e arredi antichi, 2011,<br />
S. 38, Abbildung S. 39.<br />
Ausstellungen:<br />
Das Gemälde wurde präsentiert anlässlich der<br />
Aus stellung „I Bambini e il Cielo“ von Alessio Geretti<br />
und Serenella Castri. Ferner, im entsprechenden<br />
Katalog, ganzseitig abgebildet, Abbildung Nr. 72,<br />
sowie dort ausführlich besprochen von Emilio Negro.<br />
(1200143) (11)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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597<br />
ANTONIO JOLI DE DIPI,<br />
UM 1700 MODENA <strong>–</strong> 1777 NEAPEL<br />
Antonio Francesco Lodovico Joli, so sein ganzer Name,<br />
war Schüler von Giovanni Paolo Panini (1691-1765)<br />
und zählt zu den interessantesten italienischen Künstlerpersönlichkeiten<br />
seiner Zeit, vor allem wegen der<br />
Bandbreite seiner Themen. Ist er zunächst vor allem<br />
bekannt geworden durch seine detailgenauen Veduten<br />
italienischer Städte, aber auch Ansichten von Madrid,<br />
Dresden und London, so trat er daneben als Schöpfer<br />
meisterhafter antiker Ruinencapriccios auf. Dieser Themenbereich<br />
wurde vor allem durch seine Lehrer Panini<br />
und die Künstlerfamilie der Galli Bibiena gefördert,<br />
wobei er sich in der Bildauffassung weitgehend von<br />
der des Panini loszulösen verstand. Dies mag wohl<br />
auch seinen Grund darin haben, dass er als Bühnenbildner<br />
etwa für die Theater San Giovanni Crisostomo<br />
oder San Samuele der Grimani-Familie gewirkt<br />
hatte, wonach er auch von John James Heidegger,<br />
dem Direktor des Königlichen Theaters am Haymarket<br />
nach London geführt wurde. Erst 54-jährig kehrte er<br />
nach Venedig zurück und wurde dort einer der 36<br />
Gründungsmitglieder der Accademia di belle arti di<br />
Venezia.<br />
RUINENCAPRICCIO MIT FIGURENSTAFFAGE<br />
UND BLICK AUF EINEN FLUSSLAUF<br />
Öl auf Leinwand.<br />
54 x 70 cm.<br />
Auch das vorliegende Gemälde unterscheidet sich in<br />
Bildaufbau und Gesamtwirkung deutlich von den<br />
Capriccios, etwa der Hand des Panini. Der Bühnenbildcharakter<br />
ist hier unverkennbar, nicht zuletzt wegen<br />
der geschickten Steigerung der Lichtverhältnisse<br />
von links nach rechts im Bild und der Hintereinanderstaffelung<br />
der ruinösen Gebäudepartien, bis hin zur<br />
hell aufgelichteten Landschaft am rechten Bildrand.<br />
Ruhig und wie selbstverständlich sind hier die Figuren<br />
eingesetzt, anders als etwa bei Panini, wirken sie<br />
hier eher als Versatzstücke eines Bühnengeschehens.<br />
A.R. (1210181) (11)<br />
ANTONIO JOLI DE DIPI,<br />
CA. 1700 MODENA <strong>–</strong> 1777 NAPLES<br />
RUIN CAPRICCIO WITH FIGURE STAFFAGE<br />
AND VIEW OF A RIVER<br />
Oil on canvas.<br />
54 x 70 cm.<br />
A copy of the detailed expert’s report by Professor<br />
Dario Succi, Gorizia, is enclosed.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Dem Gemälde ist eine ausführlich dokumentierte Expertise<br />
von Prof. Dario Succi, Gorizia, in Kopie beigegeben.<br />
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131
598<br />
FRANKO-FLÄMISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
Gemäldepaar<br />
FRÜCHTESTILLLEBEN MIT KORNÄHREN<br />
UND ROSENBLÜTEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Je 87 x 56 cm.<br />
Die beiden schlank-hochrechteckigen Gemälde als<br />
Gegenstücke geschaffen, jeweils mit einem Roggenbzw.<br />
Weizenährenbündel im Bildzentrum, von blauen<br />
Bändern umwickelt, mit aus den Bündeln nach oben<br />
fontänenhaft emporsteigenden, hellen und dunklen<br />
Trauben, Maiskolben, Kirschen sowie Strauchblüten<br />
und Rosen. Im dunklen Hintergrund sind gemeißelte<br />
Steinvoluten erkennbar, was der äußerst eleganten<br />
Stilllebenauffassung zusätzliche Tiefe verleiht. Die beiden<br />
Gemälde sind wohl als Fragmente einer Kartusche<br />
zu verstehen. (1210921) (11)<br />
FRANCO-FLEMISH SCHOOL,<br />
17TH CENTURY<br />
A pair of paintings<br />
FRUIT STILL LIFE WITH EARS OF CORN<br />
AND ROSE BLOSSOMS<br />
Oil on canvas.<br />
87 x 56 cm each.<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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599<br />
JACOB BOUTTATS,<br />
1660 <strong>–</strong> 1718, ZUG.<br />
VOGELKONZERT<br />
Öl auf Holz.<br />
27 x 37 cm.<br />
Rückwärtig mit Inventarnummer.<br />
In ebonisiertem Holzrahmen.<br />
In einer Sumpflandschaft steht ein zentraler, reich verästelter<br />
Baum, an welchem ein aufgeschlagenes Notenbuch<br />
lehnt. Zahlreiche Vögel umspielen dieses<br />
Ensemble und führen dem Betrachter ein überreiches<br />
und in der Natur so nie anzutreffendes ornitologisches<br />
Wunder vor Augen. Ein Strauss ist neben einer Dronte<br />
ebenso zu finden sowie ein Papagei neben Perlhühnern<br />
oder einem Pfau. Bouttats war für seine Paradieslandschaften<br />
bekannt, welchen er stets eine Vielzahl<br />
von Vögeln zuordnete.<br />
JACOB BOUTTATS,<br />
1660 <strong>–</strong> 1718, ATTRIBUTED<br />
CONCERT OF BIRDS<br />
Oil on panel.<br />
27 x 37 cm.<br />
With inventory number on the reverse.<br />
In ebonised wood frame.<br />
Provenance:<br />
Private collection, Paris.<br />
€ 16.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung Paris. (1190202) (13)<br />
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133
600<br />
BOLOGNESER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
GEMÄLDEPAAR MIT MYTHOLOGISCHEN<br />
SZENEN<br />
Öl Leinwand.<br />
Jeweils 60 x 132 cm.<br />
Das erste Gemälde zeigt in weiter bergiger Landschaft<br />
den geflügelten Amor mit Pfeil und Bogen, im Himmel<br />
schwebend. Auf der rechten Seite sind wohl die<br />
sitzende Venus, und der stehende nackte Mars, nur<br />
mit einem blauen Tuch umhüllt, zu erkennen. Beide<br />
sind die Eltern des Amor, der in der römischen Mythologie<br />
der Gott und die Personifikation der Liebe ist. Das<br />
zweite Gemälde geht auf die Geschichte der griechischen<br />
Mythologie zurück, in der sich Zeus einst in Io,<br />
eine Priesterin verliebte und sie verführte. Dies bemerkte<br />
jedoch seine Gattin Hera, und um seine Tat zu<br />
vertuschen, verwandelte Zeus Io in eine weiße Kuh. Auf<br />
dem Gemälde sieht man in bergiger Landschaft hinter<br />
grünen Sträuchern diese weiße Kuh hervortretend.<br />
Auf der linken Seite sieht man den Riesen Argos mit<br />
dunkelblauem Überwurf, der diese Kuh im Auftrag<br />
von Hera bewachen sollte. Neben ihm der Himmelsbote<br />
Hermes mit beflügeltem Helm und rotem Überwurf,<br />
in seiner linken Hand eine Flöte haltend. Mit Hilfe<br />
seines Flötenspiels konnte der von Zeus gesandte<br />
Hermes den Riesen einschläfern und töten und somit<br />
Io zur Flucht verhelfen. Auf dem Gemälde wird Argos<br />
bereits mit gesenktem Kopf und geschlossenen Augen<br />
dargestellt. Malerei die sich eng an den mythologischen<br />
Text hält in vielen differenzierten Grün tönen,<br />
wobei der nackte Korpus des Hermes und die weiße<br />
Kuh besonders herausgestellt werden. Kleine Rest.<br />
(1211094) (18)<br />
BOLOGNESE SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
A PAIR OF PAINTINGS WITH MYTHOLOGICAL<br />
SCENES<br />
Oil canvas.<br />
60 x 132 cm each.<br />
The first painting depicts a winged Cupid with bow<br />
and arrow, seated Venus and Mars in a vast mountainous<br />
landscape. The second painting depicts a story<br />
from Greek mythology, whereby Zeus fell in love with<br />
a priestess and seduced her. Minor restorations.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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601<br />
NIEDERLÄNDISCHER MALER DES 17. JH. UNTER<br />
DEM EINFLUSS VON PIETER MULIER D. Ä. (1615<br />
<strong>–</strong> 1670) ODER REINIER NOOMS (UM 1623 <strong>–</strong> 1667)<br />
EXODUS AM ROTEN MEER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
105 x 146 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Das großformatige Gemälde ist eher als eine Allegorie<br />
des Exodus zu verstehen, denn als bildliche Wiedergabe<br />
des in der Bibel berichteten Ereignisses. Vielmehr<br />
sind hier zeitlich unterschiedliche Passagen der<br />
Bibelgeschichte ins Bild gebracht: In der linken Bildhälfte<br />
die Sammlung der Israeliten unter der Führung<br />
Moses, für den Auszug aus Ägypten, dargestellt in<br />
einer hohen Säulenarchitektur mit Götzenbildern, wobei<br />
eine der Säulen bereits fallend gezeigt wird <strong>–</strong><br />
Sinnbild des ägyptischen Herrschertums. Rechts im<br />
Bild, wild bewegt wiedergegeben, das Versinken des<br />
ägyptischen Heeres in den Fluten des Roten Meeres.<br />
In der linken oberen Ecke ist die letzte Phase der Geschichte<br />
wiedergegeben: Der Zug der Israeliten durch<br />
die Wüste mit zwei Zelten. Die Darstellung einer Sonnenfinsternis<br />
am oberen Bildrand ist als Kommentar<br />
des biblischen Geschehens zu verstehen.<br />
(1211131) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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135
602<br />
ITALO-FLÄMISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
SEGELSCHIFFE IN STÜRMISCHER SEE, VOR EINER<br />
HAFENBUCHT MIT ÜBERBAUTEN KLIPPEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
43 x 114 cm.<br />
Das Gemälde zeigt die Havarie eines zweimastigen<br />
Seglers zwischen weiteren, in Seenot befindlichen<br />
Koggen. Rechts im Bild ein Rettungsboot mit rudernden<br />
Seeleuten, das dem Ufer zutreibt. Das extreme<br />
Breitformat macht das Gemälde als Supraportebild<br />
kenntlich. (1211133) (11)<br />
€ 4.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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603<br />
GILBERT STUART,<br />
1755 <strong>–</strong> 1828, KREIS DES<br />
PORTRAIT DES ALEXANDER HAMILTON<br />
Sein Portrait findet sich auf der Zehn-Dollar- Banknote.<br />
Öl auf Leinwand.<br />
75, 5 x 63 cm.<br />
Verso auf Rahmen bezeichnet „Alexander Hamilton“.<br />
Im dekorativen vergoldeten Rahmen des 19.<br />
Jahr hunderts.<br />
Brustbildnis des eleganten Herren nach links in dun k-<br />
lem Mantel, mit hohem Kragen sowie weißem gebundenen<br />
Spitzenschal. Bei dem Dargestellten handelt<br />
es sich wohl um Alexander Hamilton, einen amerikanischen<br />
Staatsmann, der als einer der Gründerväter<br />
der Vereinigten Staaten gilt. Er steht vor einem dunkelroten<br />
Vorhang, der leicht zur Seite gezogen ist und<br />
den Blick in die freie Natur wirft. Seinen Kopf hat er<br />
leicht gewendet und schaut den Betrachter mit seinen<br />
dunkelbraunen Augen direkt an. Realistisch wirkende<br />
Malerei mit feinem Inkarnat in teils raschem Pinselduktus<br />
ausgeführt.<br />
Alexander Hamilton (1755/ 1757-1804, New York City)<br />
gründete 1784 die Bank of New York, die älteste Bank<br />
der Vereinigten Staaten. Er gilt als einer der drei Väter<br />
der amerikanischen Verfassung. Verso über kleiner Unterlegung<br />
Aufkleber von „Christie, Manson and Woods<br />
Limited Ltd“. Kleinere Retuschen. (12110113) (18)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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137
604<br />
PIETRO LIBERI,<br />
1614 PADUA <strong>–</strong> 1687 VENEDIG, ZUG.<br />
Liberi war bereits in frühen Jahren Schüler des Alessandro<br />
Varotari (1588-1649). Auftragsreisen führten<br />
ihn u. a. nach Konstantinopel und Tunis. 1638 traf er in<br />
Rom ein, um sich dort von den großen Werken Michelangelos<br />
(1475-1564), Raffaello Santis (1483-1520),<br />
Annibale Carraccis (1560-1609) und Pietro da Cortonas<br />
(1596-1669) beeinflussen zu lassen. Mit dem bedeutenden<br />
Bildhauer Giovanni Lorenzo Bernini (1598-<br />
1680) kam er in engeren Kontakt. Um 1643, zurück in<br />
Venedig, entstanden in der Folge zahlreiche Fresken<br />
in Schlössern, Villen und venezianischen Kirchen, Werke,<br />
von denen etliche in öffentlichen bedeutenden<br />
Samm lungen wie in die Eremitage Sankt Petersburg<br />
oder ins British Museum, London, gelangt sind. Sein<br />
Malstil insgesamt bezeichnet die klassizistische Prägung<br />
des Hochbarock, wobei seine oft gezeigte Vorliebe für<br />
Nacktheit ihm den Spitznamen Il Libertino eintrug.<br />
DIE WASCHUNG<br />
Öl auf Leinwand im hochformatigen Oktogon.<br />
Doubliert.<br />
90 x 70 cm.<br />
Hinter Glas gerahmt.<br />
Ebenso drollige wie herzlich gemeinte Darstellung des<br />
Versuchs zweier Kinder, ein dunkelhäutiges Mädchen<br />
mit Hilfe von Wasser, Tuch und Schwamm weiß zu<br />
waschen. Das Mädchen mit lächelndem Gesicht, auf<br />
einem weißen Laken oberhalb einer großen goldgerandeten<br />
Wasserschale. Höchst originelle, keineswegs<br />
rassistisch gemeinte Darstellung eines in der Kunst<br />
gelegentlich auftretenden Themas.<br />
Provenienz:<br />
Galleria Altomani und Söhne (Mailand/ Pesaro).<br />
Andrea Ciaroni, Italien.<br />
Italienische Privatsammlung. (1200142) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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605<br />
FRANKO-FLÄMISCHER MALER<br />
DES AUSGEHENDEN 18. JAHRHUNDERTS<br />
DAS GROSSE GÖTTERMAHL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
85 x 115 cm.<br />
Das seit dem 17. Jahrhundert beliebt gewordene Motiv<br />
wurde von mehreren großen <strong>Meister</strong>n aufgegriffen,<br />
wie etwa von Hendrik van Balen d. Ä. (1575-1632)<br />
aber auch von Hans Rottenhammer d. Ä. (1564-1625)<br />
und anderen Malern. Gedanklich steht jeweils die<br />
Idee dahinter, die mitunter gegenseitig streitbaren<br />
Götter hier in friedlicher Versammlung wiederzugeben,<br />
als Zeichen eines allgemeinen Friedens.<br />
Gezeigt ist ein langer, mit weißem Tuch bedeckter<br />
Tisch mit Früchten und Blumen. Der Tisch umlagert<br />
von sämtlichen der größeren und kleineren Götter des<br />
antiken Olymp. Im Zentrum Zeus neben seiner Gemahlin<br />
Hera, daneben Neptun und Amphitrite, links<br />
etwa Merkur mit Flügelhelm, der seinen Stab ausstreckt<br />
oder der bocksbeinige Pan mit Flöte, in Begleitung<br />
von Menaden. Auch Hekate und die schicksalsbringenden<br />
Furien sind hier im Bild wiedergegeben<br />
und natürlich auch Venus und Adonis. Im Vordergrund<br />
ist der jugendliche Bacchus gezeigt, wie er einem<br />
Putto Weintrauben in eine Schale presst. Zwei Genien<br />
mit Libellenflügeln schweben über der Gesellschaft<br />
und streuen Blumen. Die gesamte Szenerie auf einer<br />
breiten Wolkenbank, mit Blumen bedeckt. Stilistisch ist<br />
hier die flämische Malweise zu erkennen, nicht ohne<br />
Einflüsse der französischen Schule von Fontainebleau.<br />
A.R. (1210864) (11)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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139
607<br />
ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />
1580 <strong>–</strong> 1662<br />
(ABB. RECHTS)<br />
Gemäldepaar<br />
RAST DER ZIEGENHIRTEN IM WALD<br />
sowie<br />
BAUERNHOF IM GEBIRGE<br />
Jeweils Öl auf Holz, jeweils am oberen und unteren<br />
Rand mit schmaler Holzleiste.<br />
Je 20 x 50,8 cm.<br />
Die beiden Tafeln wurden von Dr. Klaus Ertz in seiner<br />
Monografie „Adriaen van Stalbemt“ publiziert. Ertz<br />
betont, dass die beiden Landschaften unter dem Einfluss<br />
der Südtirollandschaften des Roelant Savery<br />
(1576/78-1639) entstanden sind. Die fortschrittliche<br />
Raumentwicklung spräche, so Ertz, für einen Entstehungszeitrum<br />
von 1615-1620.<br />
Es zeigt in Waldlandschaft mit sandigem Hügel einen<br />
Hirten mit Stock und Korb auf einem Baumstumpf<br />
sitzend, seine Ziegen beobachtend. Auf der Bildseite<br />
links ein weiterer Mann, hinter dem der Blick auf eine<br />
sonnenbeschienene Landschaft mit Gebäude und Torbogen<br />
fällt. Das zweite Gemälde ist auf Seite 263<br />
unter der Nummer 20 abgebildet mit dem Titel „Bauernhof<br />
im Gebirge, 1615-1620“, Pendant zu der Nummer<br />
87. Diese unter dem Einfluss der Südtirol-Landschaften<br />
des Roelant Savery stehende Landschaft in<br />
der typischen Stalbemt-Formsprache stammt wegen<br />
der fortschrittlichen Raumentwicklung des Vordergrunds<br />
sicher aus der Zeit 1615-1620. Es zeigt den auf einer<br />
Anhöhe an einem Flusslauf gelegenen Hof mit vielen<br />
Anbauten und einigen Staffagefiguren unter blauem<br />
Himmel (Katalogseiten in Kopie vorliegend). Retuschen.<br />
Literatur:<br />
Klaus Ertz, Adriaen van Stalbemt (1580-1662), Lingen<br />
2018, S. 263, Abb. 20 sowie S. 291, Abb. 87.<br />
(1211931) (18)<br />
606<br />
VENEZIANISCHER MEISTER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINES DOGEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
124 x 90 cm.<br />
Rückwärtiger Rest eines Etiketts der Galerie Tannhauser.<br />
Ungerahmt.<br />
Dreiviertelfiguriges Portrait eines in purpur gekleideten<br />
Herren mit hermelingesäumtem Mantel, der aus dem<br />
Gemälde dem Betrachter entgegenblickt. (1212092)<br />
(13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />
1580 ANTWERP <strong>–</strong> 1662 IBID.<br />
(ILL. RIGHT)<br />
A pair of paintings<br />
LANDSCAPES<br />
Oil on panel each, with slim wooden strip on the top<br />
and lower edge.<br />
20 x 50.8 cm each.<br />
Both works are published and illustrated in Adriaen<br />
van Stalbemt published by Dr Klaus Ertz and Christa<br />
Nietze-Ertz, Luka Verlag. The first painting is illustrated<br />
on p. 291, no. 87 titled Rast der Ziegenhirten im<br />
Wald, 1615-1620 [Goatherds Resting in the Forest].<br />
As its counterpart in cat. no. 20, the painting was created<br />
under the influence of Roelant Savery. The second<br />
painting is illustrated on p. 263, no. 20 and titled<br />
Bauernhof im Gebirge, 1615-1620 [Farm in the Mountains]<br />
and is the counterpart to no. 87. The landscape<br />
is influenced by the Southern Tyrolean landscapes of<br />
Roelant Savery and is typical for the style of Stalbemt<br />
and was very probably created between 1615 and<br />
1620 due to its progressive spatial design in the foreground.<br />
With retouching.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
140 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 5.000 additional images.
608<br />
ANTONIO GIANLISI D. J.,<br />
1677 RIZZOLO <strong>–</strong> 1727 CREMONA, ZUG.<br />
STILLLEBEN MIT TRAUBEN UND PFIRSICHEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
70 x 162 cm.<br />
In akanthusblattverziertem Rahmen.<br />
Breitformatiges, wohl als Supraporte gedachtes Gemälde<br />
mit besonders feiner Textur innerhalb des dargestellten<br />
Textils, welches auf einem Tisch zu lagern<br />
scheint und von einer großen weiten weißen Majolikaschale<br />
mit alternierend hineingelegten Weintrauben<br />
unterschiedlicher Couleur besetzt ist. Links daneben<br />
ein kleines Blumenstillleben, die rechte Bildhälfte dominiert<br />
durch strahlende Pfirsiche, deren Blattwerk und<br />
Haut sich von dem Dunkel des Hintergrundes absetzen,<br />
überfangen durch ein rotes Brokattuch, dessen<br />
Quas ten in den Raum hängen. (1212031) (13)<br />
€ 7.500 - € 10.000<br />
609<br />
ENFÄLLT<br />
Sistrix<br />
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141
610<br />
LOUIS DE DEYSTER,<br />
1656 BRÜGGE <strong>–</strong> 1711 EBENDA<br />
DIE HIRTEN VERWEHREN DEN JUNGFRAUEN<br />
DEN ZUGANG ZUM WASSER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
154 x 258 cm.<br />
Am Fuß des Brunnen signiert „L. de Deyster fect<br />
1701“.<br />
In schwarzem, gekehltem und vergoldetem Rahmen.<br />
Moses, der hier mittig und in erhobener Position sowie<br />
mit Silberschließe zu sehen ist, diskutiert mit den<br />
Hirten, um den Jungfrauen den Zugang zum Wasser<br />
zu ermöglichen, um ihr Vieh zu laben. Großformatige<br />
Darstellung der biblischen Szene mit einem Brunnen,<br />
an den verschiedene Personen gelehnt sind. Die Figuren<br />
teils in Rückenansicht kompliziert wiedergegeben,<br />
die Frau sich nähernd mit Ziegen, ein Schaf links im<br />
Dunklen. Die Bibelstelle nicht ganz eindeutig zuordbar.<br />
Das Bild ist in seiner Komposition gut vergleichbar<br />
mit anderen Werken des Künstlers, sowohl was<br />
den Brunnen als auch das Kupferwerk angeht mit einem<br />
Gemälde, das am 24. März 1999 im Dorotheum<br />
unter Lot 86 versteigert worden ist und ebenfalls von<br />
Louis de Deyster signiert ist. (12111059) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
611<br />
CHRISTOPH AMBERGER,<br />
1500/10 <strong>–</strong> 1561/62 AUGSBURG, KREIS<br />
BRUSTBILD DES HERZOGS LUDWIG X<br />
VON BAYERN<br />
Öl auf Holz, auf Platte doubliert.<br />
61 x 43 cm.<br />
Bei der Autorschaft des Gemäldes gibt es einige unterschiedliche<br />
Zuweisungen. Nahezu darstellungsidentisch<br />
fanden sich Werke sowohl von Christoph Amberger<br />
(Kunsthalle Karlsruhe) als auch von Barthel Beham<br />
(1502-1540) (Liechtenstein Museum) sowie von Hans<br />
Schöpfer d. Ä. (um 1505-um 1569) von 1540 (<strong>Alte</strong> Pinakothek<br />
München). Auch Martin Schaffner (1478-1548)<br />
war bereits im Gespräch. Zu jedem der genannten<br />
Maler lässt sich die stilistische Verwandschaft erkennen.<br />
Der Dargestellte, Ludwig X von Bayern (1495-<br />
1545), war Bruder Herzog Wilhelms IV und dessen<br />
Mitregent, letztlich jedoch nur als Herrscher über die<br />
Bezirke Landshut und Straubing. Das Halbbildnis zeigt<br />
ihn langbärtig mitsamt mit Agraffen geschmückter Kappe<br />
sowie breitem Pelzkragen. Bei genauerer Untersuchung<br />
lässt sich die mit bloßem Auge nicht erkennbare,<br />
rechts seitliche Beschriftung mit Bezeichnung des<br />
Dargestellten „LUDWIG [...] DGH/ BAYERN“ sowie<br />
das legierte Monogramm „AM“ erkennen. Die Echtheit<br />
von Aufschrift und Monogramm wurde nicht geprüft.<br />
(1211263) (11)<br />
€ 4.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
142 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 5.000 additional images.
612<br />
NICOLAS DE LARGILLIÈRE,<br />
PARIS 1656 <strong>–</strong> 1746, KREIS DES<br />
PORTRAIT EINES GELEHRTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
48 x 39 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Brustbildnis eines Mannes in schwarzem Talar mit<br />
weißem Kragen, auf den grauen Haaren eine schwarze<br />
Kopfbedeckung, vor dunkelbraunem Hintergrund. Der<br />
Dargestellte mit rötlichen Wangen, glänzender Stirn<br />
und großen blauen Augen, mit denen er direkt aus<br />
dem Bild blickt. Qualitätvolle Wiedergabe der Physiognomie<br />
des Mannes. Am oberen Rand kleinere Retuschen.<br />
(1210245) (18)<br />
€ 4.500 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
613<br />
FRANS DE MOMPER,<br />
1603 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1660<br />
WINTERLICHE DORFLANDSCHAFT<br />
MIT REISENDEN<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
25,5 x 31,2 cm.<br />
Rechts unten signiert „Momper“.<br />
Ungerahmt.<br />
Beigegeben ein Kurzgutachten im Original von Dr.<br />
Klaus Ertz, Lingen vom 27. Juli 2019. Der Verfasser<br />
des Gutachtens hat sich, als Autor des Werkverzeichnisses<br />
über die Gemälde Josse de Mompers d. J.<br />
(1564-1635) von 1986, hier auch der Malerei des Neffen<br />
zugewandt. Er bemerkt, dass sich das Werk des<br />
Frans de Momper allmählich zu den monochromeren<br />
Bildern der Holländer hin entwickelte, womit seiner<br />
Meinung nach das vorliegende Bild am Wendepunkt<br />
zwischen flämischer und holländischer Malerei, also<br />
in den 1630er-Jahren entstanden sei.<br />
Im Zentrum der Darstellung eine abendlich beleuchtete<br />
Häusergruppe mit steilen hohen Giebeln, von<br />
der weitere Gebäude nach hinten führen. Im Vordergrund<br />
ein vereister Bachlauf mit Brückenturm und<br />
Brücke, den linken Bildrand beschließt ein Herbergsgebäude<br />
mit Treppengiebel und einem Ausleger mit<br />
daran hängender Zinnkanne. Die verschneiten Gassen<br />
mit Figurenstaffage, darunter ein Reiter und ein Pferdeführer<br />
sowie ein Paar im Vordergrund mit Hund,<br />
belebt. (1211317) (11)<br />
FRANS DE MOMPER,<br />
1603 ANTWERP <strong>–</strong> 1660<br />
WINTRY VILLAGE LANDSCAPE WITH TRAVELLERS<br />
Oil on oak panel.<br />
25.5 x 31.2 cm.<br />
Signed „Momper“ lower right.<br />
Unframed.<br />
A short expert‘s report by Dr Klaus Ertz, Lingen dated<br />
27 July 2019 is enclosed in original. Dr Ertz, author of<br />
the catalogue raisonné of the paintings by Josse de<br />
Mompers the Younger (1564-1635) dated 1986, has<br />
turned to the paintings by his nephew and notes that<br />
Frans de Momper‘s œuvre gradually developed into<br />
the more monochrome images of the Dutchmen and<br />
in his opinion the painting on offer for sale in this lot is<br />
at the turning point between Flemish and Dutch painting,<br />
dating to the 1630s.<br />
€ 10.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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143
614<br />
MARZIO DI COLANTONIO GANASSINI,<br />
KÜNSTLER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE SCHLACHT ZWISCHEN KONSTANTIN UND<br />
MASSENZIO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
90 x 190 cm.<br />
In geschnitztem und vergoldetem Holzrahmen.<br />
MARZIO DI COLANTONIO GANASSINI,<br />
17TH CENTURY ARTIST<br />
THE BATTLE OF CONSTANTINE AGAINST<br />
MAXENTIUS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
90 x 190 cm.<br />
In carved and gilt wooden frame.<br />
In weiter Landschaft mit Hügelketten, welche von<br />
leichten Wolken überfangen werden, das vielfigurige<br />
Schlachtengetümmel, welches Professor Sestieri gemäß<br />
Einlieferertradition als aus der Hand von Marzio<br />
Ganassini identifizieren konnte. Rest. (1191451) (13)<br />
Restored.<br />
€ 15.000 - € 17.000<br />
Sistrix<br />
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615<br />
CRIJN HENDRICKSZ. VOLMARIJN,<br />
UM 1604 ROTTERDAM <strong>–</strong> 1645, ZUG.<br />
Caravaggist des 17. Jahrhunderts<br />
BÄRTIGER ALTER MANN MIT KERZE<br />
BEI DER LEKTÜRE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
69 x 55 cm.<br />
Links unten fälschlich später aufgetragene unzutreffende<br />
Signatur.<br />
Ungerahmt.<br />
Möglicherweise Darstellung des Heiligen Hieronymus.<br />
Die Malweise in der Tradition der Kerzenlichtmalerei,<br />
wie etwa Candlelight Master etc. Zum <strong>Teil</strong> pastoser<br />
Malauftrag, in flüssiger Malweise. Zwei kleine Beschädigungen<br />
in der Leinwand. (11506020) (11)<br />
CRIJN HENDRICKSZ. VOLMARIJN,<br />
CA. 1604 ROTTERDAM <strong>–</strong> 1645, ATTRIBUTED<br />
Caravaggist of the 17th century<br />
READING BEARDED OLD MAN WITH CANDLE<br />
Oil on canvas.<br />
69 x 55 cm.<br />
Later improper signature lower left.<br />
Unframed.<br />
€ 10.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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616<br />
DEUTSCHER MALER DER ERSTEN HÄLFTE<br />
DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
BRUSTBILDNIS EINES GEISTLICHEN<br />
WÜRDENTRÄGERS<br />
Öl auf Holz.<br />
42 x 30,5 cm.<br />
In dekorativem, teils mit gold bemaltem Holzrahmen.<br />
Halbportrait eines Mannes nach rechts in schwarzem<br />
Gewand und schwarzer Kopfbedeckung, die an Kleidung<br />
Martin Luthers erinnert. Das schwarze Gewand,<br />
unter dem ein weißer gekräuselter Kragen hervorschaut,<br />
ist zudem mit einem braunen Pelzkragen versehen.<br />
Der Mann hat seine Unterarme auf eine grüne<br />
Platte abgelegt, auf der seine Hände auf braunen Handschuhen<br />
ruhen. In seiner linken Hand hält er ein zusammengerolltes<br />
Schriftstück. Mit seinen leicht hochgezogenen<br />
Augenbrauen und seinen braunen Augen<br />
blickt er ernst aus dem Bild heraus. Kleine Retuschen.<br />
(12113110) (18)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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617<br />
MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DER RAUBÜBERFALL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
67 x 100 cm.<br />
Gezeigt ist die bewegte Szene eines in der Zeit des<br />
Dreißigjährigen Krieges nicht seltenen Ereignisses:<br />
Ein junger Adeliger, der hier bereits zu Boden gegangen<br />
ist, wird von drei Räubern mit Schwertern bedroht,<br />
während rechts im Hintergrund ein weiterer<br />
Komplize bereits den Reisesack geschultert hält und<br />
wegzieht. Das Gemälde von hoher Qualität, es zeigt<br />
in den Figuren auch stark grafische Kompositionselemente,<br />
mit karikaturistischen Effekten. (1190841)<br />
(11)<br />
€ 2.500 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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145
618<br />
NIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />
DES AUSGEHENDEN 15. JAHRHUNDERTS<br />
MARIA LACTANS<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
29 x 17 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Halbbildnis der Maria, die das Kind an die Brust gelegt<br />
hat und auf dieses herabblickt, während das Jesusknäblein<br />
Blickkontakt mit dem Betrachter aufnimmt.<br />
Stileinfluss des Jan van Cleve und anderer niederländischer<br />
Maler spürbar, im Detail jedoch der etwas<br />
spätere Malstil erkennbar. (11506015) (11)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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619<br />
ALBERT JANSZ. KLOMP,<br />
UM 1618 <strong>–</strong> UM 1688<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT VIEHHERDE VOR<br />
BAUERNHOF<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
90 x 120,5 cm.<br />
Links unten signiert „A. Klomp“.<br />
Ungerahmt.<br />
Am Ufer einer weiten flachen Flusslandschaft, unter<br />
hohem hellblauen Horizont mit dicken weißen Wolken,<br />
hat sich ein Hirte in Begleitung seines Hundes<br />
neben seiner Viehherde niedergelassen. Zu seinen<br />
Tieren gehören neben einigen Schafen auch Kühe<br />
und Rinder, von denen eine gehörnte prachtvolle Kuh<br />
in der unteren Bildmitte steht, in rot-braun geflecktem<br />
Fell, und direkt aus dem Bild auf den Betrachter<br />
schaut. Im Hintergrund links ein altes Bauernhaus<br />
zwischen hohen grünen Bäumen sowie auf der rechten<br />
Seite ein weiterer Hirte mit seiner Herde, unmittelbar<br />
am Flussufer. Malerei in überwiegend erdigen<br />
Farbtönen, im warmen Licht der wohl gerade untergehenden<br />
Sonne. Kleinere Retuschen. (12103427) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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620<br />
NIEDERLÄNDISCHE SCHULE IN DER NACHFOLGE<br />
DES LUCAS GASSEL (UM 1500-UM 1570)<br />
DAS BIBLISCHE GLEICHNIS VOM UNKRAUT<br />
UNTER DEM WEIZEN<br />
Öl auf Holz.<br />
54 x 68 cm.<br />
Rechts unten auf einem Gatterbalken monogrammiert.<br />
In dekorativem Holzrahmen.<br />
Dargestellt wird das Gleichnis Jesu „Nachdem es mit<br />
dem Himmelreich ist, wie mit einem Mann, der guten<br />
Samen auf seinen Acker säte. Während die Leute<br />
schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den<br />
Weizen und ging wieder weg.“<br />
In weiter bergiger Landschaft mit eingeteilten Feldern<br />
sieht man im Vordergrund einen auf Säcken schlafenden<br />
Mann, in dem sich wohl der Samen für das Feld<br />
befindet. Auf dem hinter ihm links liegenden Feld,<br />
das von einem alten Gatter und Grünpflanzen umrandet<br />
wird, sieht man den Unkraut säenden Feind, den<br />
Teufel, mit spitzen Ohren und roten Hörnern auf seinem<br />
Haupt. Auf der rechten Bildseite sieht man neben<br />
den Feldern die Gebäude einer an einem Fluss<br />
liegenden Stadt mit Kirche. Ein Ehepaar weist einen<br />
Mann auf das Kornfeld hin, in dem sich rote Blumen<br />
und Unkraut befinden. In dem Gleichnis rät Jesus,<br />
Weizen und Unkraut auswachsen zu lassen und dann<br />
zuerst das Unkraut zu sammeln, um es zu verbrennen,<br />
und danach den Weizen. Vereinfachte Malerei in<br />
teils erzählerischer Darstellung, die sich an den Bibeltext<br />
hält. Matthäus 13,24-30. Rest. (1211015) (18)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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621<br />
MEISTER DER RHEINISCHEN ODER NIEDER<br />
LÄNDISCHEN SCHULE DES 15. JAHRHUNDERTS<br />
AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
89 x 62,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Die Altartafel zeigt Jesus, der dem Sarkophag entsteigt,<br />
während die geharnischten Wächter schlafen.<br />
Die Grablege als Steinsarkophag wiedergegeben,<br />
dessen Deckel beiseite geschoben einen betenden<br />
Engel trägt. Im landschaftlichen Hintergrund links ein<br />
hochziehender, grün bewachsener Berg mit bekrönender<br />
Burg. Rechts hinten ein gotischer Turm mit<br />
Fialen, nach damaliger Vorstellung der Tempel von Jerusalem.<br />
Dem kräftigen Rot in Schild und Gewändern<br />
der Wächter steht ein zartes Rot im Umhang Jesu<br />
gegenüber, das Haupt von einer goldenen Nimbusscheibe<br />
hinterfangen.<br />
Der Bildtypus mit Darstellung von Sarkophag, des bereits<br />
heraustretenden rechten Fußes, der Felserhöhung<br />
links sowie Kreuzstab mit Fahne findet sich<br />
ebenso in einem Kupferstich von Martin Schongauer<br />
(1430-1491). So dürfte das vorliegende Gemälde unter<br />
dem Einfluss dieser Grafik stehen. (11506016) (11)<br />
RHINE OR DUTCH SCHOOL, 15TH CENTURY<br />
THE RESURRECTION OF CHRIST<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
89 x 62.5 cm.<br />
Unframed.<br />
The altar panel shows Jesus stepping out of the sarcophagus<br />
while the armour-clad guards are sleeping.<br />
An etching by Martin Schongauer (1430-1491) also<br />
shows this image type and the painting on offer for<br />
sale in this lot may be influenced by it.<br />
€ 12.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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147
622<br />
AMBROSIUS FRANCKEN D. Ä.,<br />
1544 HERENTHALS <strong>–</strong> 1618 ANTWERPEN<br />
DAS MAHL IM HAUS VON SIMON DEM PHARISÄER<br />
Öl auf Holz.<br />
75 x 106 cm.<br />
Beigegeben in Kopie ein Gutachten von Didier Bodart<br />
vom 14. Oktober 1999, welcher das vorliegende Gemälde<br />
Ambrosius Francken d. Ä. zuweist, welcher einer<br />
der ersten Künstler der Malerdynastie Francken ist.<br />
Ein durch Rundbögen in die Tiefe sich öffnender Innenraum,<br />
welcher durch seine Ausgestaltung an Dreidimensionalität<br />
gewinnt, dient als Kulisse für eine<br />
Anzahl von Personen, welche an einem gedeckten<br />
Tisch Platz genommen haben.<br />
Dargestellt ist das Mahl im Haus von Simon dem Pharisäer<br />
(Lk 7,36-50), welcher in Bethanien wohnte (Mk<br />
14,3-9) und wo Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem<br />
Rast machte. Alle drei synoptischen Evangelien<br />
erwähnen eine Frau, welche Jesus den Kopf (Markus<br />
und Matthäus) bzw. <strong>–</strong> wie hier dargestellt <strong>–</strong> die Füße<br />
salbt. Rückwärtiger alter Sammlungsvermerk auf Frans<br />
Francken. Rest. (1150603) (13)<br />
AMBROSIUS FRANCKEN THE ELDER,<br />
1544 HERENTHALS <strong>–</strong> 1618 ANTWERP<br />
FEAST IN THE HOUSE OF SIMON THE PHARISEE<br />
Oil on panel.<br />
75 x 106 cm.<br />
A copy of the expert’s report by Didier Bodart dated<br />
14 October 1999 is enclosed. Bodart attributed the<br />
work to Ambrosius Francken the Elder, one of the first<br />
artists of the Francken painter dynasty, as the creator<br />
of the painting on offer for sale in this lot.<br />
Collection note with reference to Frans Francken on<br />
reverse. Restored.<br />
€ 12.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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623<br />
ITALIENISCHER MEISTER<br />
DES 16. JAHRHUNDERTS AUS DEM KREIS DES<br />
BARTOLOMEO IL RICCIO NERONI,<br />
BEKANNT ALS „IL RICCIO“,<br />
UM 1500 <strong>–</strong> UM 1571<br />
DIE HEILIGE FAMILIE<br />
Öl auf Holz.<br />
80 x 57 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Die vier dargestellten Figuren kompositorisch symmetrisch<br />
eng zusammengestellt. Maria nach links im<br />
Halbbildnis sitzend wiedergegeben, der Kopf jedoch<br />
nach rechts, mit leicht niedergeschlagenem nachdenklichem<br />
Blick. Auf ihren Knien steht in leicht gebeugter<br />
Haltung das Jesuskind, das sie mit beiden Händen<br />
umfängt. Die oben frei bleibenden Bildflächen hat der<br />
Maler geschickt zur Darstellung der Mutter Anna sowie<br />
des Heiligen Josef genutzt, diese jedoch etwas<br />
weniger stark beleuchtet. Der Hintergrund abgedunkelt,<br />
die Farben nahezu pasteltonig, lediglich das rote<br />
Gebetsbuch der Anna links leuchtet hervor, dieses als<br />
kompositionelle Entsprechung zu der größerformatigen<br />
aber weniger kräftigen Rotfarbe im Kleid des Josef.<br />
Die leicht ins Violett ziehende Rosafarbe des Kleides<br />
der Maria sowie das Türkis des Mantels sind deutliche<br />
Merkmale des Manierismus. (1150608) (11)<br />
ITALIAN SCHOOL, 16TH CENTURY,<br />
CIRCLE OF BARTOLOMEO IL RICCO NERONI,<br />
ALSO KNOWN AS “IL RICCIO”,<br />
CA. 1500 <strong>–</strong> CA. 1571<br />
THE HOLY FAMILY<br />
Oil on panel.<br />
80 x 57 cm.<br />
Unframed.<br />
The four depicted figures are arranged in a close and<br />
symmetrical composition.<br />
€ 12.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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624<br />
ABRAHAM VAN CALRAET,<br />
1642 <strong>–</strong> 1722, ZUG.<br />
FRÜCHTESTILLLEBEN MIT PFIRSICHEN<br />
Öl auf Leinwand. Wohl Fragment.<br />
22 x 33 cm.<br />
Vor dunklem Hintergrund, auf einer Tischplatte, zwischen<br />
braunem Tuch liegend, die leuchtend gelb-roten<br />
saftigen und samtigen Pfirsiche. Im Hintergrund<br />
links ist noch eine Rispe mit glänzenden roten Weintrauben<br />
zu erkennen. Malerei in feiner Manier, bei<br />
der besonders die leuchtenden Früchte herausgestellt<br />
werden. Kleine Retuschen. (12111029) (18)<br />
€ 1.500 - € 2.000<br />
Sistrix<br />
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149
625<br />
BERNARDO CAVALLINO,<br />
1616/22 NEAPEL <strong>–</strong> 1654/56 EBENDA, KREIS DES<br />
VERZÜCKUNG EINER JUNGEN HEILIGEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
47 x 35,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Brustbildnis einer jungen Frau in altrosafarbenem<br />
Gewand, die mit ihrer rechten Hand, in der sich eine<br />
Blüte oder eine Flamme befindet, an ihre Brust fasst.<br />
Sie hat ihren Kopf mit leicht geröteten Wangen, halb<br />
geöffnetem Mund und glänzender Nasenspitze nach<br />
hinten gewendet; mit ihren dunklen Augen schaut sie<br />
konzentriert und andächtig oben gen Himmel. Malerei<br />
in zurückhaltender Farbgebung. Retuschen.<br />
(1211318) (18)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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626<br />
ENTFÄLLT<br />
627<br />
DEUTSCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS,<br />
KREIS DES NIKOLAUS TREU (1734-1786)<br />
BRUSTBILDNIS EINES FÜRSTBISCHOFS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
86 x 70 cm.<br />
In dekorativem Prunkrahmen.<br />
Brustbildnis des Dargestellten vor dunklem Hintergrund<br />
in schwarzem Gewand, mit quadratischem Kragen mit<br />
weißer Umrandung, dazu über seiner Brust ein schweres<br />
Kreuz mit Edelsteinen hängend. Kleidung, die ihn<br />
zunächst als Priester kennzeichnet. Auf dem Haupt eine<br />
weiße Perücke und vor sich liegend ein roter samtiger<br />
Mantel, gefüttert mit weißem Hermelin. Die Kleidungsstücke<br />
und die Perücke weisen somit auf einen Fürstbischof<br />
des 18. Jahrhunderts hin. Mit seiner kräftigen<br />
Nase, seinem feinen Mund, einem leichten Doppelkinn<br />
und seinen blauen leuchtenden Augen schaut er direkt<br />
aus dem Bild heraus. Typische Portraitdarstellung eines<br />
Würdenträgers der Zeit. Kleine Retuschen.<br />
Bei dem Portraitierten soll es sich um Adam Friedrich<br />
von Seinsheim, Fürstbischof von Würzburg und Bamberg,<br />
handeln. (1211261) (18)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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628<br />
MICHIEL JANSZ VAN MIEREVELT,<br />
1567 DELFT <strong>–</strong> 1641 EBENDA, ZUG.<br />
BILDNIS EINES HERRN<br />
Öl auf Holz.<br />
53,2 x 42 cm<br />
Rechts seitlich angeschnittene <strong>Alte</strong>rsangabe des<br />
Portraitierten „Etatis/ anno 16...“.<br />
Ungerahmt.<br />
Der Dargestellte mit Lippenbart, in schwarzer Seidenkleidung<br />
mit plissiertem Halskragen. (11506017) (11)<br />
MICHIEL JANSZ VAN MIEREVELT,<br />
1567 DELFT <strong>–</strong> 1641 IBID., ATTRIBUTED<br />
PORTRAIT OF A GENTLEMAN<br />
Oil on panel.<br />
53.2 x 42 cm<br />
Edgeways on the right cut off age of the portrayed<br />
“Etatis/ anno 16...”.<br />
Unframed.<br />
Gentleman with moustache in black silk attire with<br />
pleated collar.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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151
629<br />
MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
IN DER NACHFOLGE VON JACOB VAN RUISDAEL<br />
BZW. JAN VAN KESSEL<br />
NIEDERLÄNDISCHE BAUMLANDSCHAFT<br />
MIT MOORTEICH UND FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
75 x 99 cm.<br />
Baumkronen, Wasserspiegelungen und Wolken in weicher,<br />
fließender Pinselführung wiedergegeben. Als Vergleich<br />
kann hier die „Baumlandschaft mit Entenjagd“<br />
des Jan van Kessel von 1661 herangeführt werden,<br />
das sich in der <strong>Alte</strong>n Pinakothek München befindet.<br />
Bei der Auffassung der Lichtstimmung dürften Werke<br />
des Jacob van Ruisdael als Vorbild gedient haben.<br />
(1211313) (11)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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630<br />
FLÄMISCHE SCHULE<br />
DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
FLUSSLANDSCHAFT UNTER HOHEM<br />
WOLKENHIMMEL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
54 x 75 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Von erhöhtem Standpunkt fällt der Blick über einen<br />
breiten Weg auf einen türkis schimmernden Fluss, an<br />
dessen rechter Uferseite einige Boote vor einem hölzernen<br />
Steg angelegt haben. An diesem Ufer sind<br />
zudem ein Fuhrwerk und zwei Häuser zu erkennen.<br />
Die linke Bildhälfte wird fast gänzlich von der anderen<br />
bewaldeten Uferseite des Flusses eingenommen, darin<br />
eine Kirche mit spitzem Turm und Vorbauten. In<br />
diesem Wald, dessen Bäume bereits herbstlich gefärbte<br />
Blätter zeigen, schlängelt sich ein Weg durch<br />
bis zum vorderen Bildrand. Darauf sind diverse Staffagefiguren<br />
zu erkennen sowie ein beladener Wagen<br />
mit zwei Pferden und eine Frau im rot-weißen Gewand,<br />
die einen Korb und einen Krug in ihren Händen<br />
trägt. In der Ferne die Silhouette einer Stadt vor einem<br />
hellblauen Gebirgshöhenzug. Malerei, bei der besonders<br />
der leuchtend blaue Himmel mit großen hellblauweißen<br />
Wolkenformationen herausragt. <strong>Teil</strong>s rest.<br />
(1211315) (18)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
631<br />
FLÄMISCHE SCHULE<br />
DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />
AUF DEM WEG IN DIE SCHLACHT<br />
Öl auf Holz.<br />
24 x 34,5 cm.<br />
In dekorativem teilvergoldeten Rahmen.<br />
Im Mittelpunkt, in einem Interieur, ein Paar an einem<br />
langen Holztisch, der mit einem weißen Laken, einer<br />
tönernen Schale und Brot gedeckt ist, das sich über<br />
den Weggang des Sohnes unterhält. Der Sohn im<br />
Hintergrund, in Rückansicht an einer Wand stehend,<br />
seine rechte Hand nachdenklich auf diese gedrückt,<br />
mit gesenktem Kopf. Im Vordergrund liegt am Boden<br />
die Waffe, eine glänzende Rüstung und in der linken<br />
Ecke ein kleiner runder schwarz-weißer Hund. Malerei<br />
in zurückhaltender Farbgebung, lediglich das weiße<br />
Tischlaken und die rote Bluse der Frau setzen farblich<br />
einen Akzent. (1211991) (18)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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632<br />
ENTFÄLLT<br />
633<br />
DENYS CALVAERT,<br />
1540 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1619 BOLOGNA, KREIS DES<br />
DIE VERKÜNDIGUNG DES ENGELS AN MARIA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
43 x 57 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
DENYS CALVAERT,<br />
1540 ANTWERP <strong>–</strong> 1619 BOLOGNA, CIRCLE OF<br />
ANNUNCIATION<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
43 x 57 cm.<br />
In decorative frame.<br />
Die in einem Innenraum, an einer hölzernen Bank kniende<br />
Maria mit rotem Gewand und langem Mantel,<br />
überrascht von einem Engel in langem weißen gegürteten<br />
Gewand mit großen Flügeln. Der Engel Gabriel<br />
teilt ihr mit erhobener rechter Hand mit, dass sie den<br />
Sohn Gottes vom Heiligen Geist empfangen und ihn<br />
gebären werde. Auf den Stufen hat er einen Zweig<br />
einer weißen Lilie abgelegt, sie repräsentiert die Jungfräulichkeit<br />
Mariens. Maria selbst hat das Lesen in<br />
einem aufgeschlagenen Buch unterbrochen und wendet<br />
sich ehrfurchtsvoll, mit gekreuzten Unterarmen<br />
über ihrer Brust dem Engel zu. Im oberen Himmelsbereich<br />
reißen die weißen Wolken auf und Gottvater<br />
ist zu erkennen, die linke Hand zum Segensgestus<br />
vorstreckend. In der oberen linken Ecke ist zudem der<br />
Heilige Geist, in Gestalt einer weißen Taube auszumachen.<br />
Für die Zeit in der Kunst beliebtes Darstellungsthema<br />
der Verkündigung, hier in zurückhaltender Farbigkeit.<br />
Retuschen. (1212013) (18)<br />
With retouching.<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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153
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