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Alte Meister – Teil 2

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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />

KATALOG IV<br />

GEMÄLDE ALTE MEISTER <strong>–</strong> TEIL II<br />

CATALOGUE IV<br />

OLD MASTER PAINTINGS <strong>–</strong> PART II<br />

Daniel Seghers<br />

1590 - 1661<br />

Dieses Gemälde ist<br />

enthalten in Katalog III<br />

AUKTIONEN / AUCTIONS:<br />

DONNERSTAG, 5. DEZEMBER<br />

Besichtigung: Samstag, 30. November <strong>–</strong> Mittwoch, 4 Dezember 2019<br />

THURSDAY, 5 DECEMBER<br />

Exhibition: Saturday, 30 November <strong>–</strong> Wednesday, 4 December 2019<br />

KATALOG<br />

CATALOGUE<br />

IV<br />

DONNERSTAG<br />

THURSDAY


Lot 521


DEZEMBER-AUKTIONEN<br />

DONNERSTAG, 5. DEZEMBER 2019<br />

DECEMBER AUCTIONS<br />

THURSDAY, 5 DECEMBER 2019<br />

KATALOG IV<br />

CATALOGUE IV<br />

VORBESICHTIGUNG<br />

Samstag 30. November 10 <strong>–</strong>17 Uhr<br />

Sonntag 1. Dezember 10 <strong>–</strong>17 Uhr<br />

Montag 2. Dezember 10 <strong>–</strong>17 Uhr<br />

Dienstag 3. Dezember 10 <strong>–</strong>17 Uhr<br />

Mittwoch 4. Dezember 9 <strong>–</strong>12 Uhr<br />

EXHIBITION<br />

Saturday 30 November 10 am <strong>–</strong> 5 pm<br />

Sunday 1 December 10 am <strong>–</strong> 5 pm<br />

Monday 2 December 10 am <strong>–</strong> 5 pm<br />

Tuesday 3 December 10 am <strong>–</strong> 5 pm<br />

Wednesday 4 December 9 am <strong>–</strong>12 pm<br />

AUKTIONATOREN | AUCTIONEERS<br />

Dipl. Kfm. Holger Hampel<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter,<br />

öffentlich bestellter und<br />

vereidigter Auktionator<br />

Vitus Graupner<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter,<br />

Kunstauktionator<br />

vgraupner@hampel-auctions.com<br />

Christoph Bühlmeyer<br />

Kunstauktionator<br />

cbuehlmeyer@hampel-auctions.com<br />

Florin Ruisinger<br />

Kunstauktionator<br />

office@hampel-auctions.com<br />

Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG<br />

Schellingstr. 44 / Villa Hampel<br />

80799 München<br />

Telefon +49 (0)89 28 804 - 0<br />

Fax +49 (0)89 28 804 - 300<br />

office@hampel-auctions.com<br />

www.hampel-auctions.com<br />

Fotos: Zeljko Tomic, Arbnor Gaxheri<br />

Herrn Dr. Alexander Rauch danken wir<br />

für kunstwissenschaftliche Beratung und<br />

Katalogtexterstellung (kunstgutachten.de).<br />

HAMPEL<br />

1


OLD MASTER<br />

PAINTINGS<br />

P A R T II


469<br />

ITALIENISCHER MALER DES 15. JAHRHUNDERTS<br />

LÜNETTEN-GEMÄLDE MIT DARSTELLUNG VON<br />

MARIA MIT DEM KIND UND DEN ANBETENDEN<br />

HEILIGEN JOHANN BAPTIST SOWIE JOSEF<br />

Öl- und Tempera-Mischtechnik auf kräftiger<br />

Kastanienholzplatte.<br />

54 x 86 cm.<br />

Dem Gemälde ist in Kopie eine Expertise von Emilio<br />

Negro vom Dezember 2003 beigegeben, worin der<br />

„Maestro del Crocifisso di Pesaro“ und dessen Werkstatt<br />

genannt werden. Werkstattschüler wirkten auch<br />

in den Gebieten des Veneto. Der Experte Emilio Negro<br />

beabsichtigt, das Werk in einer künftigen Publikation<br />

zu veröffentlichen.<br />

Im Zentrum der Darstellung Maria in nahezu schwarzem<br />

Umhang sitzend, wobei der Mantel sich am Boden<br />

ausbreitet, auf den Knien das auf einem roten Tuch<br />

liegende Jesuskind mit auf den Leib gelegten Händchen<br />

und der Mutter entgegen gerichtetem Blick.<br />

Links ebenfalls kniend und das Kind anbetend, der<br />

Heilige Johannes der Täufer, hier in fortgeschrittenem<br />

<strong>Alte</strong>r mit Bart wiedergegeben in schlichtem härenem<br />

Kleid, darüber ein roter Umhang, der die Würde des<br />

Heiligen betonen soll. Mit beiden Händen hält er einen<br />

nach oben ausschwingenden Rotulus mit der<br />

Aufschrift „Ecce agnus dei [...]“ in gotischen Lettern.<br />

Rechts kniet der Heilige Josef mit gefalteten Händen<br />

und einem Stab in der Armbeuge. Entsprechend der<br />

Maltradition des „classicismo bizantino“ des Lorenzo<br />

Veneziano ist Josef betont langbärtig wiedergegeben.<br />

Die Häupter der Figuren mit einem goldgrundigen<br />

Scheibennimbus hinterfangen, mit betonenden dunklen<br />

Randeinfassungen. Der Hintergrund in leuchtendes<br />

Scharlachrot getaucht, während die eher kardinalrotfarbigen<br />

Textilien im Umhang des Johannes, im<br />

Kleid der Maria und im Laken des Kindes zurückhaltender<br />

vorgeführt werden. Das Inkarnat jeweils in den für<br />

die Malerei der Zeit typischen gold- braunen Farbtönen.<br />

Von auffallendem Reiz das Gesicht der Madonna,<br />

die zum Kind herabblickt. Am Unterrand Andeutung<br />

von Rasengrund mit Darstellungen einzelner Pflanzen<br />

und Gräser. Die Lünette in Einheit mit einem vortretenden<br />

Einfassungsrand gearbeitet, der im oberen<br />

Bogen eine Kehle mit Zugenblattfries und im Unterrand<br />

ein gotisches Würfelmotiv aufweist. (1170401)<br />

(11)<br />

ITALIAN SCHOOL, 15TH CENTURY<br />

LUNETTE PAINTING WITH DEPICTION OF THE<br />

VIRGIN AND CHILD WITH SAINT JOHN THE<br />

BAPTIST AND JOSEPH IN ADORATION<br />

Oil and tempera, mixed media on strong chestnut<br />

panel.<br />

54 x 86 cm.<br />

Accompanied by the copy of an expert’s report by<br />

Emilio Negro, dated December 2003, mentioning the<br />

“Maestro del Crosifisso di Pesaro” and his workshop.<br />

The painting is planned to be published in a future<br />

work by Emilio Negro.<br />

€ 17.000 - € 19.000<br />

Sistrix<br />

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470<br />

NIEDERLÄNDISCHER MEISTER DES<br />

16. JAHRHUNDERTS, AUS DEM KREIS DES<br />

PAUL BRIL (UM 1553/54 <strong>–</strong> 1626),<br />

LUCAS VAN VALCKENBORCH (UM 1535 <strong>–</strong> 1597)<br />

JESUS ERZÄHLT DAS GLEICHNIS VON DEN<br />

ARBEITERN IM WEINBERG<br />

Öl auf Kupferplatte.<br />

29 x 38,5 cm.<br />

Verso auf Tafel beschriftet „Lucas van Valckenborch“<br />

und eingestanzte Schriftrolle mit Monogramm und<br />

Datierung „1565“.<br />

In einer weiten bergigen Flusslandschaft steht Christus<br />

im Vordergrund mit ausgebreiteten Armen und erzählt<br />

drei Männern das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg,<br />

das auf der rechten Bildseite unterhalb einer Burg<br />

dargestellt wird. Zu sehen sind dort mehrere Männer,<br />

die einen Holzzaun errichten, weitere die Reisig herantragen<br />

und schließlich einige Arbeiter, die noch kahle<br />

Weinstöcke anbinden und beschneiden. Am linken Bildrand<br />

lauschen zwei weitere sitzende Männer unter<br />

einem Baum der Erzählung Christi. Im blau-grauen weiten<br />

Himmel drei weiße Scheiben mit den Sternzeichen<br />

Steinbock, Widder und Zwilling, welche darauf schließen<br />

lassen, dass es sich bei dem vorliegenden Gemälde<br />

um ein Monatsbild des Frühjahres handelt, zu dem noch<br />

drei weitere Jahreszeitenbilder mit weiteren Sternzeichen<br />

gehören könnten. Rest. (1192173) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

471<br />

DEUTSCHER MALER DES BEGINNENDEN<br />

17. JAHRHUNDERTS<br />

MADONNA MIT DEM KIND<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73 x 60 cm.<br />

Die nach rechts sitzende Maria im Dreiviertelbildnis in<br />

rotem Kleid mit blauem Umhang, auf ihrem Schoß<br />

ein weißes Kissen, auf dem das Jesuskind mit übereinandergeschlagenen<br />

Beinen sitzt und nach einer<br />

Blüte an der Brust der Mutter greift, während Maria<br />

einen weiteren kleinen Blumenstrauß in der linken<br />

Hand hält. Die Szenerie in einem Innenraum mit grünem,<br />

leicht hochgezogenen Bettvorhang links sowie<br />

einem geöffneten Fensterladen rechts oben. Das Gemälde<br />

vermittelt einen guten Eindruck der traditionellen<br />

Frühbarock-Malerei. (11506011) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

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Sistrix<br />

Sistrix<br />

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13


472<br />

MEISTER DER LEGENDE DER HEILIGEN URSULA<br />

TÄTIG 1489 <strong>–</strong> UM 1515<br />

ZWEI TAFELN EINES FLÜGELALTARS MIT<br />

DEN KIRCHENVÄTERN UND SZENEN<br />

AUS DEM MARIENLEBEN<br />

Öl auf Holz.<br />

je 152 x 40cm.<br />

Ein Gutachten von Dr. Didier Bodart, Rom 2001,nennt<br />

als Künstlernamen den „<strong>Meister</strong> der Legende der<br />

Heiligen Ursula“. (in Kopie vorliegend)<br />

Eine Tafel zeigt den Heiligen Augustinus, dargestellt<br />

als Bischof mit Bischofsstab, Mitra, einem offenen<br />

Buch und einem roten Herzen, das als Symbol der<br />

göttlichen Liebe gilt. Auf der anderen Tafel ist der Heilige<br />

Hieronymus zu sehen als Kardinal mit rotem Gewand.<br />

Hinter ihm ist ein Löwe erkennbar, der als sein<br />

Attribut gilt. Die vier Szenen aus dem Marienleben, je<br />

zwei pro Tafel, sind:<br />

1) Die Vermählung Mariens mit Josef, bei der ihnen<br />

vom Priester ein goldenes Band als Zeichen der Verbundenheit<br />

über die Hände gelegt wird.<br />

2) Die Begegnung von Joachim und Anna, der Eltern<br />

Mariens, vor dem Eingang zum Jerusalemer Tempel,<br />

der sogenannten „Goldenen Pforte“.<br />

3) Marientod <strong>–</strong> Maria im Sterbebett mit Baldachin bekommt<br />

von einem Priester die Sterbekerze überreicht<br />

im Kreise der Apostel.<br />

4) Die Grablegung <strong>–</strong> Die Apostel tragen in freier Landschaft<br />

den mit einem roten Tuch und goldenem Kreuz<br />

bedeckten Sarg der Verstorbenen.<br />

Anmerkung:<br />

Die Tafeln gehörten wohl zu den Seitenflügeln eines<br />

Altares, dessen Mittelstück und weitere Flügelteile<br />

nicht bekannt sind; teils Retuschen und teilweise<br />

Holzrisse.<br />

Provenienz:<br />

Laut Vorbesitzer-Angabe: Sammlung Metzl,<br />

Berlin-Moskau; belgische Privatsammlung.<br />

(1150604) (18)<br />

MASTER OF THE LEGEND OF SAINT URSULA<br />

ACTIVE 1489 <strong>–</strong> CA. 1515<br />

TWO PANELS OF A WINGED ALTAR WITH CHURCH<br />

FATHERS AND SCENES FROM THE LIFE OF THE<br />

VIRGIN MARY<br />

Oil on panel.<br />

152 x 40 cm each.<br />

Accompanied by the copy of an expert’s report by<br />

Didier Bodart, Rome dated 2001, attributing the work<br />

to the master of the Legend of Saint Ursula.<br />

One of the panels shows Saint Augustine depicted as<br />

a bishop with a crozier, mitre, an open book and red<br />

heart, the symbol of divine love. The other panel<br />

shows Saint Jerome as a cardinal in red robes.<br />

Note:<br />

The panels were probably part side panels of a<br />

winged altar, however, the central part or other<br />

parts of the side panels are unknown. With partial<br />

retouching and shrinkage cracks in places.<br />

Provenance:<br />

According to previous owners formerly collection<br />

Metzl, Berlin-Moscow; Belgian private collection.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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473<br />

MEISTER THEODERICH VON PRAG,<br />

ERWÄHNT 1359 <strong>–</strong> 1368, HOFMALER KAISER<br />

KARLS IV, UMKREIS DES<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Weichholz.<br />

76 x 58 cm.<br />

In der oberen linken Ecke rot-braunes Lacksiegel mit<br />

bekröntem Wappen.<br />

Ungerahmt.<br />

Halbbildnis Christi mit erhobenen Händen, mit den<br />

Wundmalen, die rechte Hand im Segensgestus, der<br />

Kopf geneigt mit Dornenkrone und auf der Stirn sowie<br />

am Hals angezeigtes Blut. Das Kleid in enge parallele<br />

gleichmäßige Falten gelegt, Kragen und Schulterstücke<br />

in Form gestickter Bordüren. Die Halbfigur vor<br />

Goldgrund, der Nimbusreif punziert. (12113111) (11)<br />

MASTER THEODERIC OF PRAGUE,<br />

RECORDED 1359 <strong>–</strong> 1368, CIRCLE OF<br />

COURT PAINTER OF EMPEROR CHARLES IV<br />

ECCE HOMO<br />

Oil on softwood.<br />

76 x 58 cm.<br />

Red-brown lacquer seal in the top left corner,<br />

surmounted by coat of arms.<br />

Unframed.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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15


474<br />

FLÄMISCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

DIE VERKÜNDIGUNG AN MARIA<br />

Öl auf Holz.<br />

29 x 46,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Maria in einem Interieur mit Mosaikfußboden auf einer<br />

Holzbank sitzend, in rotem Gewand und blauem<br />

Mantel. Auf ihrem Schoß ein grünes Kissen und darauf<br />

ein weißes Tuch, das sie mit einer Nadel in ihrer<br />

rechten ausgestreckten Hand bestickt. Zu ihrer linken<br />

Seite ist ein Engel in einem weißen faltenreichen langen<br />

Gewand erschienen mit rotem Samtmantel und<br />

goldener bestickter Bordüre. Er hat große lange grünrote<br />

Flügel und hält in seinen Händen ein langes<br />

schmales weißes Schriftband. Er begrüßt Maria und<br />

verkündet ihr, dass sie den Sohn Gottes vom Heiligen<br />

Geist empfangen und ihn gebären werde. Hinter dem<br />

Engel Gabriel wird durch eine hohe Türöffnung der<br />

Blick in eine bergige Landschaft mit Fluss, unter hohem<br />

wolkigen Himmel, gelenkt. Rechts, neben Maria,<br />

steht ein kleines geöffnetes Schränkchen, darauf<br />

eine Kanne, die weiße Lilien enthält, die für die Reinheit<br />

Mariens stehen. Außergewöhnlich bei der Darstellung<br />

der Verkündigung ist ein großes grünes Bett,<br />

das hinter Maria auf der rechten Bildseite zu sehen<br />

ist. Durch eine der Fensteröffnungen fallen Goldstrahlen<br />

mit einer Taube auf das nimbusumsäumte Haupt<br />

von Maria, die Taube hier als Symbol des Heiligen<br />

Geistes. Feine hervorragende Malerei in teils kräftigen<br />

leuchtenden Farben. (1192171) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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475<br />

MALER DES AUSGEHENDEN 16. JAHRHUNDERTS<br />

DIE KREUZABNAHME CHRISTI<br />

Öl auf Holz.<br />

27,5 x 51,5 cm.<br />

In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />

39,5 x 53 cm.<br />

Im Mittelpunkt steht der gerade vom Kreuz abgenommene,<br />

schmale Leichnam Christi, der noch mit Dornenkrone<br />

versehen ist und einen weißen Lendenschurz<br />

trägt. Er wird von seiner Mutter Maria und von<br />

Maria Magdalena liebevoll gehalten und seine linke<br />

Hand wird geküsst. Im Hintergrund ist noch das braune<br />

Kreuz zu erkennen. Auf der linken Seite steht Johannes,<br />

in leuchtend rotem Gewand, trauernd den beiden Frauen<br />

zur Seite. Ausschnitthafte feine Darstel lung, bei der<br />

das leuchtende Rot des Gewandes einen starken<br />

Gegensatz zu dem schmächtigen fahlen Körper Christi<br />

bildet. Kleine Retuschen. (12103423) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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476<br />

MALER DER ERSTEN HÄLFTE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE HEILIGE KATHARINA VON ALEXANDRIEN<br />

Öl auf Holz.<br />

64 x 47 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Der Legende zufolge war die Heilige Katharina die<br />

Tochter des Königs Costus und seiner Frau Sabinella.<br />

Von Kaiser Maxentius wurde sie zum Märtyrertod<br />

verurteilt, da er es nicht vermocht hatte, sie vom christlichen<br />

Glauben abzubringen. Dargestellt wird hier die<br />

Heilige in einem rötlich-gelben Gewand mit dunkelblonden<br />

langen Haaren, auf denen sie eine wertvolle<br />

Krone trägt, als Zeichen dafür, dass sie aus königlicher<br />

Familie stammte. In ihrer rechten Hand hält sie einen<br />

Palmzweig, als Zeichen dafür, dass sie zum Märtyrertod<br />

verurteilt wurde. Am rechten unteren Bildrand ist<br />

das Märtyrerwerkzeug, ein Rad mit spitzen Nägeln,<br />

zu erkennen. Ihre linke Hand hat sie sorgsam zu ihrer<br />

Brust erhoben und mit ihren dunklen braunen Augen<br />

blickt sie traurig seitlich aus dem Bild heraus. Um ihr<br />

Haupt ist zudem ein Nimbus erkennbar. Typische Darstellung<br />

einer Märtyrerin, in reduzierter Farbigkeit vor<br />

dunklem Hintergrund. Retuschen. (12113114) (18)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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477<br />

MALER DER FLORENTINER SCHULE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

JESUS FÄLLT UNTER DEM KREUZ NEBEN<br />

DER MUTTER MARIA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

69 x 95 cm.<br />

Die Szenerie nächtlich wiedergegeben, mit Lichtstreifen<br />

am Horizont. Die Gewandung Jesu in leuchtendem,<br />

jedoch verblasstem Rosa im Gegensatz zum<br />

kräftigen Blau weist auf den Manierismus der Zeit;<br />

stilistische Nähe zu Valerio Valleriano und Scipione<br />

Pulzone il Gaetano (1554-1598) ist zu erkennen.<br />

(12103425) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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17


478<br />

GIROLAMO MARCHESI DA COTIGNOLA,<br />

1480/81 COTIGNOLA <strong>–</strong> 1549/50 ROM<br />

HEILIGER AMBROSIUS VON MAILAND<br />

Öl auf Pappelholz. Parkettiert.<br />

111 x 50 cm.<br />

Auf dem Buch über der Hand „Hier.us de / Cotignola“.<br />

Ungerahmt.<br />

Beigegeben Expertisen von Prof. Giuseppe Maria Pilo,<br />

Venedig, 4. April 2003 sowie Jacques Methey, Paris,<br />

12. Juli 1973.<br />

Beide sind von der Autorenschaft des genannten<br />

Künstlers überzeugt, die Gutachten liegen uns in Kopie<br />

vor.<br />

Die rückwärtig in jüngerer Zeit parkettierten Holztafeln<br />

im Hochformat, den seit 1295 mit dem Ehrentitel<br />

des Kirchenvaters versehenen Bischofs (339 Trier-397<br />

Mailand) wiedergebend. Tafel oben mit Bogensegment<br />

abgeschlossen. Hintergrund mit goldbesticktem Ehrentuch<br />

und darüberliegendem blauen Himmel. Davor<br />

der sitzende Bischof, dessen Heiligsprechung bereits<br />

durch den hinter der Mitra liegenden Nimbus vorweggenommen<br />

ist. Zwar fehlen bestimmte Attribute wie<br />

der Bienenkorb, Knochen und Schreibfeder, doch ist der<br />

Heilige durch seine Attribute Buch und Geissel bestimmbar.<br />

Des weiteren war Ambrosius nicht nur Patron<br />

Mailands sondern auch Bolognas, wo Marchesi<br />

wirkte. Ähnliche Bischofsdarstellungen sind auch von<br />

Baldassare Carrari (um 1460-um 1520) und Francesco<br />

(um 1470-1532) und Bernardino Zaganelli (1460/70-<br />

1510/12) bekannt. Während bei ersterem das Tafelbild<br />

Carraris über dem Altar der Kirche Sant Apollinare in<br />

Ravenna in Bezug auf Haltung und Gesichtszüge als<br />

Vergleich gelten kann, lassen sich die Bischofsdarstellung<br />

von den Brüdern Zaganelli bezüglich der Gewanddarstellung<br />

vergleichen. Rest. (1150605) (13)<br />

GIROLAMO MARCHESI DA COTIGNOLA,<br />

1480/81 COTIGNOLA <strong>–</strong> 1549/50 ROME<br />

SAINT AMBROSE OF MILAN<br />

Oil on poplar panel. Parquetted.<br />

111 x 50 cm.<br />

Signed on the book above the hand:<br />

“Hier.us de / Cotignola”.<br />

Unframed.<br />

Accompanied by expert’s reports by Professor Giuseppe<br />

Maria Pilo, Venice, 4 April 2003 and Jacques<br />

Methey, Paris, 12 July 1973.<br />

Both are convinced that the painting was created by<br />

Marchesi; copies of both experts’ reports are enclosed.<br />

The panel painting in vertical format has more recently<br />

been parquetted and depicts Ambrose, the Bishop of<br />

Milan (Trier 339-397 Milan), who was given the honorary<br />

title Church Father in 1295. Similar depictions of<br />

bishops are also known by Baldassare Carrari (ca. 1460<br />

- ca. 1520) and the Zaganelli brothers (1470-1532 and<br />

1460/70-1510/12). While the postures and facial features<br />

in the painting on offer for sale here are reminiscent<br />

of a panel painting by Carrari over the altar of the<br />

Basilica of Sant’ Apollinare in Ravenna, a bishop’s<br />

depiction by Francesco and Bernardino Zaganelli is<br />

similar with regards to how the clothing is painted.<br />

Restored.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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479<br />

LUIGI GARZI,<br />

1638 PISTOIA <strong>–</strong> 1721 ROM, UMKREIS<br />

DIE HEILIGE FAMILIE WIRD VON ENGELN<br />

ANGEBETET<br />

Öl auf Kupfer.<br />

45 x 37 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Im Mittelpunkt die Jungfrau Maria in rot-blauem Gewand,<br />

in freier Natur vor Felsen sitzend, nach dem<br />

kleinen Jesusknaben greifend, welcher ihr seine Arme<br />

entgegenstreckt. Auf der rechten Seite, hinter einem<br />

steinernen Sockel stehend, Josef in einem blauen<br />

Gewand mit gold-braunem Überwurf, seine Familie<br />

beobachtend. Auf Marias rechter Seite ein andächtig<br />

kniender Engel mit großen Flügeln, die Hände zum<br />

Gebet gefaltet, dahinter ein weiterer Engel mit überkreuzten<br />

Armen. Im hohen blauen Himmel zwei Puttiköpfe<br />

und ein schwebender Putto mit gelb-goldenem<br />

Tuch, in seinen Händen ein schmales Kreuz und die<br />

Dornenkrone haltend, als Verweis auf das spätere<br />

Leiden Jesu. Retuschen. (12103424) (18)<br />

€ 600 - € 800<br />

Sistrix<br />

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480<br />

VENEZIANISCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

MADONNA MIT DEM KIND UND DEN HEILIGEN<br />

JOHANNES BAPTIST SOWIE KATHARINA<br />

Öl auf Pappelholz. Parkettiert.<br />

58 x 74 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Beigegeben in Kopie eine Expertise von Emilio Negro<br />

vom 14. Dezember 2003.<br />

Der Bildaufbau folgt ganz dem Schema der Madonnendarstellungen<br />

von Giovanni Bellini, wie etwa der<br />

„Madonna di Brera“ oder seinem Gemälde „Madonna<br />

mit dem Kind, Heiligen und einem Stifter“, das sich<br />

in Birmingham im Museums Trust befindet. Typisches<br />

Merkmal dieser Bilderfindung ist jeweils ein senkrecht<br />

hochziehendes Tuch, das Madonna als Hauptfigur<br />

im Zentrum hinterfängt, und, wie hier, eine Brokatfolie<br />

bildet, um die dahinterliegende Landschaft im<br />

zentralen Bildteil auszublenden. Maria ist hier sitzend<br />

dargestellt, das in lebendiger Bewegung auf dem<br />

Knie sitzende Kind haltend, das sich nach links der<br />

Halbfigur des Johannes Baptist zuwendet. Dabei betrachtet<br />

Maria mit leicht geneigtem Haupt die Bewegung<br />

des Kindes mit nachdenklichem Ausdruck, wohl<br />

die weitere Lebensgeschichte des Kindes ahnend.<br />

Rechts im Bild erscheint die Heilige Katharina in grünem<br />

Kleid mit rotem Umhang, in den Händen die Attribute<br />

Märtyrerpalme sowie das Rad. Auch dem mit<br />

bloßer Schulter wiedergegebenen Johannes ist das<br />

Attributtier, ein Lamm, beigestellt, das er mit der<br />

rechten Hand hält. Der landschaftliche Hintergrund<br />

zeigt einen flachen, leicht hügelig nach rechts ziehenden<br />

Horizont mit tief liegenden, gelblichtig gemalten<br />

Wolken, darüber blaues Firmament. In feiner Abstimmung<br />

hat der Maler die Vegetation den jeweiligen<br />

seitlichen Heiligenfiguren entsprechend gestaltet,<br />

links ein knorriger Baum als Repoussoir, der hinter<br />

der Schulter des Johannes hochzieht, rechts eine<br />

feingliedrige, fast fiedrig wiedergegebene Baumgruppe<br />

zu Seiten der Heiligen Katharina. Das rückwärtige,<br />

zentral gespannte Tuch ist gestreift gezeigt, als rotgold<br />

gefärbte Brokatweberei, wobei die Rotfarbe sich<br />

farbkompositionell im Kleid der Maria sowie im Umhang<br />

der Heiligen Katharina fortsetzt. Die Bildtradition<br />

findet sich bereits auch bei dem etwas älteren Bruder<br />

Giovanni Bellinis, Gentile Bellini (1429-1507), beide<br />

Maler Söhne des Jacopo Bellini (um 1400-um 1470),<br />

der hier wohl nicht in Frage kommt. Andererseits lassen<br />

sich in den Gesichtszügen und in der Farbgebung<br />

<strong>–</strong> insbesondere bei der Katharinenfigur <strong>–</strong> auch Einflüsse<br />

des Giorgio Barbarelli Giorgione (1476/77-1510) erkennen.<br />

Was hauptsächlich (durch) die schon hier angedeutete<br />

Sfumato-Technik anbelangt, so ist insgesamt<br />

das Gemälde sowohl im Bildaufbau als auch in der Malqualität<br />

als ein hochrangiges Werk der Zeit anzusehen,<br />

wenngleich eine exaktere Einordnung in den Malerkreis<br />

noch nicht erfolgt ist. (11704010) (11)<br />

VENETIAN SCHOOL, 16TH CENTURY<br />

THE VIRGIN AND CHILD WITH SAINT JOHN<br />

THE BAPTIST AND SAINT CATHERINE<br />

Oil on poplar panel. Parquetted.<br />

58 x 74 cm.<br />

Unframed.<br />

Accompanied by the copy of an expert’s report by<br />

Emilio Negro, dated 14 December 2003.<br />

€ 18.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

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19


481<br />

HANS VON AACHEN,<br />

1552 KÖLN <strong>–</strong> 1615 PRAG, KREIS DES<br />

BEWEINUNG CHRISTI<br />

Öl auf Eichenholz. Verso Parkettierklötze.<br />

69 x 48 cm.<br />

Das Tafelgemälde in einem original Ädikularahmen mit<br />

Sprenggiebel und in den Gesimsen sowie in den seitlichen<br />

Lisenen vertieft eingesetzte Buntmarmorsteine.<br />

Die Szene vor nächtlichem schwarzen Hintergrund,<br />

von links oben durch einen Blitz aus den Wolken beleuchtet.<br />

Der Leichnam Christi wird mit aufrechtem<br />

Oberkörper von Engeln gehalten, das Haupt zur Seite<br />

geneigt, rechts Maria mit gefalteten Händen den Sohn<br />

betrauernd. Zwei Engel im Hintergrund halten je eine<br />

flammende Kerze. Am Boden die Dornenkrone. Das<br />

Inkarnat leicht bräunlich wiedergegeben, wodurch die<br />

textilen Farben, wie das weiße Tuch oder die in sich<br />

selbst leuchtende Rotfarbe des Engels links besonders<br />

zur Geltung gebracht werden. Bildaufbau, Figurengestaltung<br />

und insbesondere die Farbgebung verweisen<br />

auf den Manierismus, von Italien beeinflusst. Als<br />

stilistisches Merkmal sei hier ewähnt, dass im Werk<br />

des Hans von Aachen die leuchtende Rotfarbe des<br />

Gewandes, jeweils einer nahezu knienden Figur, in<br />

mehreren seiner Bilder Verwendung findet.<br />

(1211316) (11)<br />

HANS VON AACHEN,<br />

1552 COLOGNE <strong>–</strong> 1615 PRAGUE, CIRCLE OF<br />

THE LAMENTATION OF CHRIST<br />

Oil on oak panel. Parquetting slats on the reverse.<br />

69 x 48 cm.<br />

The panel painting in an original aedicule frame with<br />

broken pediment and coloured marble inlays in the<br />

cornices and lateral pilasters.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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482<br />

FRANS FRANCKEN D. J.,<br />

1581 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1642 EBENDA, KREIS DES<br />

KREUZTRAGUNG CHRISTI<br />

Öl auf Kupfer.<br />

16,8 x 21,8 cm.<br />

Die Kreuzwegdarstellung, die auf ein Vorbild Raphaels<br />

(1483-1520) zurückgeht, vereint hier im Bild einige der<br />

in den Evangelien unabhängig geschilderten Geschehnisse,<br />

wie etwa Veronika mit dem Schweißtuch oder<br />

Simon von Cyrene, der Jesus beim Tragen des Kreuzes<br />

hilft. Die Hauptgestalten umgeben von weiteren<br />

Figuren, wie Helme tragende Soldaten sowie ein Turbanträger<br />

auf weißem Pferd, bei dem es sich wohl<br />

um Josef von Arimathäa handeln dürfte. Am linken<br />

Bild rand Gestalten mit nacktem Oberkörper, wohl die<br />

beiden Schächer. Links oben auf einem Hügel ein errichtetes<br />

Kreuz. Das Gemälde dürfte aus dem Fa milien<br />

umkreis des Frans Francken d. J. zu suchen sein,<br />

stilistische Ähnlichkeiten lassen sich auch zu Ambrosius<br />

Francken d. Ä. (1544-1618) und Hieronymus Franken<br />

d. J. (1578-1623) feststellen, ebenso zu Isabella<br />

Francken. Kleine Retuschen. (1211018) (11)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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483<br />

ITALIENISCHER MALER<br />

DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

VANITAS-STILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

69 x 84 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Vor braunem Hintergrund auf einem leicht begrünten<br />

Felsenstück liegend, nachfolgende Vanitas-Objekte:<br />

Ein aufgeschlagenes Buch, darauf ein Totenschädel<br />

liegend, daneben ein weiteres kleineres Buch auf einigen<br />

losen Notenblättern, ein silberner Kerzenständer<br />

mit erloschener Kerze sowie zwei Musikinstrumente:<br />

eine Flöte und eine Geige sowie ein durchgelaufenes<br />

Stundenglas. Typische Wiedergabe von Symbolen, die<br />

an die Vergänglichkeit erinnern, in monochromer beigebrauner<br />

Farbigkeit. (12103426) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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21


484<br />

ITALIENISCHER MEISTER DES<br />

BEGINNENDEN 17. JAHRHUNDERTS<br />

AUS DER SCHULE VON PARMA<br />

MARIA MIT DEM KIND UND<br />

DEM JOHANNESKNABEN<br />

Öl auf Pappelholz.<br />

72 x 53 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Die Dreiergruppe der Figuren eng zusammengefasst.<br />

Vor landschaftlichem Hintergrund mit einem kräftigen<br />

Baumstamm, der kegelförmig als Bildhintergrund<br />

nach oben zieht und eine dunkle Folie für das helle<br />

Inkarnat der Figuren bietet. Maria nach links sitzend,<br />

auf den Knien in leicht schräger Haltung das Jesuskind,<br />

das mit dem rechten Händchen den Kreuzstab<br />

des Johannesknaben ergreift. Unaufdringliche zarte<br />

Farbigkeit in den Textilpartien, die Konturen im Sfumato<br />

wiedergegeben, wogegen die Nimbusreifen bewusst<br />

härter gezogen sind. Die Höhenzüge des landschaftlichen<br />

Hintergrunds in blauer Luftperspektive.<br />

Die schlanken Stämme und das Laubwerk eines jungen<br />

Baumes rechts oben in betonter Silhouttenwirkung.<br />

(11506013) (11)<br />

SCHOOL OF PARMA, EARLY 17TH CENTURY<br />

VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH YOUNG SAINT<br />

JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on poplar wood.<br />

72 x 53 cm.<br />

Unframed.<br />

The painting shows a close composition of a triangular<br />

group of figures against a landscape with a sturdy<br />

cone-shaped tree trunk rising in the background, providing<br />

a dark backdrop against the light flesh colours<br />

of the figures.<br />

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€ 13.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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485<br />

CHRISTIAN GEORG SCHÜTZ D. Ä.,<br />

1718 FLÖRSHEIM <strong>–</strong> 1791 FRANKFURT AM MAIN,<br />

ZUG.<br />

RHEINLANDSCHAFT<br />

Öl auf Holz.<br />

28 x 40 cm.<br />

Romantischer Blick auf die weite bergige Landschaft<br />

mit Fluss, an dessen Ufer gerade zwei hölzerne Boote<br />

ankern. Auf der linken Seite, auf einer kleinen Anhöhe,<br />

ein altes Fachwerkhaus und dahinter eine kleine Kapelle<br />

liegend. Einige Staffagefiguren beleben das Bild,<br />

darunter zwei Angler und eine Frau, die einen Korb auf<br />

ihrem Kopf trägt. Im Hintergrund, jenseits des Flusses,<br />

ist zudem eine kleine Burganlage auf einer Anhöhe,<br />

unterhalb des hohen blauen Himmels, mit kleinen<br />

weißen Wolkenformationen zu erkennen. Stimmungsvolle<br />

Malerei in der bekannten Manier des Künstlers.<br />

Ecke rechts unten mit kleiner Fehlstelle. Kleinere Retuschen.<br />

(12113116) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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486<br />

HENDRICK TER BRUGGHEN,<br />

1588 <strong>–</strong> 1629, UMKREIS DES<br />

KNABE BEIM FLÖTENSPIEL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

56,5 x 64 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Halbbildnis nach links mit entblößter Schulter und<br />

schwarzem Barett. Mit beiden Händen hält er die Holzflöte<br />

an den Mund; die Farbigkeit tonig, Hintergrund<br />

in Oliv-grau, die Beleuchtung von links oben. Das Gemälde<br />

bildinhaltlich eine Variation zu dem berühmten<br />

Bild in der Kasseler Gemäldegalerie Wilhelmshöhe<br />

„Blockflötespielender Knabe“ von 1621. Das Thema<br />

ein Beispiel für die so häufig im Werk ter Brugghens<br />

zu findenden, in Nahansicht wiedergegebenen, jungen<br />

Musiker. Rest. (12113112) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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23


487<br />

PSEUDO SIMONS,<br />

TÄTIG 1650 <strong>–</strong> 1680,<br />

DRITTES VIERTEL 17. JAHRHUNDERT<br />

BLUMENSTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

85 x 63,5 cm.<br />

In reliefiertem Rahmen.<br />

Anbei eine Expertise, in Kopie, von Fred Meijer,<br />

Amsterdam vom 16. August 2019.<br />

Meijer hat das Gemälde anhand einer Fotographie<br />

dem flämischen Künstler Pseudo Simons zugeschrieben,<br />

dessen Werke Jan Pauwel Gillemans d. Ä. (1618-<br />

um 1680) nahestanden. Dem namentlich nicht identifizierten<br />

Maler können mittlerweile über 100 Stillleben<br />

zugeschrieben werden, von denen jedoch leider keines<br />

signiert ist. Meijer identifiziert das vorliegende<br />

Gemälde als Fragment eines größeren Gemäldes,<br />

welches auf dem niederländischen Kunstmarkt in den<br />

1960er- und 1970er-Jahren angeboten wurde.<br />

Das Stillleben eine massive Steinplatte zeigend, darauf<br />

ein Messinggefäß, das mit einem luftigen Strauß von<br />

Blumen gefüllt ist. Zudem liegt auf dem Tisch eine Zinnplatte<br />

mit roten Trauben und Zitronen sowie eine links<br />

am Rand liegende Traube von weißen Weintrauben.<br />

Neben Rosen und geflammten Tulpen sind Tagetes,<br />

Hibiskus und die blaue Passionsblume zu erkennen.<br />

(1210347) (13)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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488<br />

HARMEN VAN STEENWIJCK,<br />

CA. 1612 DELFT <strong>–</strong> 1656 LEIDEN, ZUG.<br />

DIE RÜCKKEHR VON DER JAGD<br />

Öl auf Holz.<br />

50 x 94 cm.<br />

Auf einer Tischplatte mit blauer Decke vor gelb-grünem<br />

Hintergrund eine Schale mit leuchtenden Früchten,<br />

darunter grüne und blaue Weinreben. Daneben ein<br />

großer angeschnittener alter Käse, auf dem eine Delfter<br />

Porzellanschale mit einem Stück Butter steht; zudem<br />

ein hohes Glas im venezianischen Stil, halb gefüllt<br />

mit Rotwein.<br />

Die hier gezeigte Mahlzeit ist zweifellos Frühstück oder<br />

ein kleiner Imbiss, der zu jeder Tageszeit eingenommen<br />

werden konnte.<br />

Neben einigen glänzenden gelben Quitten und einigen<br />

Kirschen steht ein leicht schräg geneigter Korb mit<br />

toten Vögeln auf dem Tisch. Ein kleines Kätzchen, das<br />

sich mit fast geschlossenen Augen auf das Spiel mit<br />

einer erlegten, mit dem Kopf über die Tischkante liegenden<br />

Ente konzentriert, trägt zur reizvollen und intimen<br />

Atmosphäre bei, die den Charme des Bildes ausmacht.<br />

HARMEN VAN STEENWIJCK,<br />

CA. 1612 DELFT <strong>–</strong> 1656 LEIDEN, ATTRIBUTED<br />

THE RETURN FROM THE HUNT<br />

Oil on panel.<br />

50 x 94 cm.<br />

In 1628 Harmen’s father Evert sent him as an apprentice<br />

to his uncle, the painter David Bailly based in<br />

Leiden. Over the following years he was active as a<br />

painter there until returning to his home town in 1633.<br />

He was fairly successful with his fruit still life paintings<br />

and became a member of the Guild of Saint Luke<br />

in Delft in 1636.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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Anmerkung:<br />

Harmen wurde von seinem Vater Evert 1628 zu seinem<br />

Onkel, dem Maler David Bailly, nach Leiden in<br />

die Lehre gegeben. In den Folgejahren war er dort<br />

Maler bevor er 1633 in seine Geburtsstadt zurückging.<br />

Er war recht erfolgreich mit seinen Früchtestillleben<br />

und wurde 1636 Mitglied der Lukasgilde in<br />

Delft. (1210591) (18)<br />

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489<br />

HANS ROTTENHAMMER II.,<br />

1622 <strong>–</strong> 1668, ZUG.<br />

DER KINDERREIGEN<br />

Öl auf Kupferplatte.<br />

29,1 x 36 cm.<br />

Das Gemälde geht zurück auf das um 1600 entstandene<br />

Werk von Hans Rottenhammer und Jan<br />

Brueghel d. Ä. (1568-1625), das sich in der <strong>Alte</strong>n Pinakothek<br />

in München befindet.<br />

Zu sehen sind in bergiger Landschaft einige nackte<br />

Jungen und Mädchen bei einem fröhlichen Reigen.<br />

Auf einer kleinen Anhöhe versuchen sich vier Kinder<br />

am Musizieren mit Instrumenten. Am linken Bildrand<br />

vor einem Baum scheinen sich zwei Kinder zu streiten.<br />

In der oberen Mitte des Himmels schwebt ein<br />

geflügelter Putto und beobachtet das kindliche Spiel.<br />

In der Ferne die weite Landschaft mit blauen Bergen<br />

und dem gelben Schein der dahinter untergehenden<br />

Sonne. Feine Malerei in differenzierten Farbtönen.<br />

Wiederholung des bekannten Motivs mit einigen Änderungen.<br />

(11904815) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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27


490<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT HIRTEN UND VIEHHERDE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

202 x 375,5 cm.<br />

Durch die weite, bergige Landschaft unter hohem,<br />

hellblauen Himmel mit großen, weißen Wolkenformationen<br />

verläuft ein Fluss, der im Bildvordergrund bis<br />

zur Mitte reicht und nahezu zusammen mit zwei in die<br />

Höhe ragenden Bäumen das Bild in zwei Hälften teilt.<br />

Auf der linken Bildhälfte dieses überdimensional großen<br />

Gemäldes sind ein Hirte zu Pferd mit seiner Herde<br />

und eine junge Frau in rotem Rock gerade dabei,<br />

die niedrige Furt zu überqueren. Auf der anderen<br />

Uferseite werden sie bereits von einem Hirtenpaar auf<br />

einer Wiese erwartet. Im Hintergrund sind einige einfache<br />

reetgedeckte Häuser und einige Schafe auf einer<br />

Wiese zu erkennen. Auf der rechten Bildseite sind<br />

im Vordergrund zwei Frauen am Flussufer beim Wäschewaschen<br />

zu erkennen, während etwas höher eine<br />

junge Frau ihrem Kind eine Schale mit Essen reicht.<br />

Zwei prachtvolle Kühe werden gerade von der Sonne<br />

bestrahlt. Auf der anderen Uferseite ein steinerner<br />

Turm, vor dem sich gerade zwei Fischer mit ihrem Boot<br />

befinden. Stimmungsvolle Malerei, bei der das Licht<br />

von links auf die Figuren und Tiere fällt und teils deutliche<br />

Schatten wirft; die Darstellung beeindruckt auch<br />

durch die harmonische Farbgebung mit vielen differenzierten<br />

Grüntönen. (1210662) (5) (18)<br />

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

RIVER LANDSCAPE WITH HERSMEN<br />

AND CATTLE HERD<br />

Oil on canvas.<br />

202 x 375,5 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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29


491<br />

LUCA GIORDANO,<br />

GENANNT „FA PRESTO“<br />

1632/34 NEAPEL <strong>–</strong> 1705 EBENDA<br />

Giordano war Schüler von Jusepe de Ribera (1588/91-<br />

1652), wirkte nach seiner väterlichen Lehre in Rom<br />

unter Pietro da Cortona (1596-1669), wurde alsbald<br />

durch zahllose Aufträge geehrt, um die italienischen<br />

Paläste mit Fresken und Ölbildern auszustatten. Durch<br />

die Schule seines Vaters in flot ter schneller Malweise<br />

geübt, war er in der Lage, mehr Werke zu schaffen als<br />

seine Kollegen. 1690 wurde er nach Spanien berufen,<br />

wo er unter Karl II 13 Jahre wirkte und zum Ritter ernannt<br />

wurde. In dieser Zeit entstanden seine besten<br />

Arbeiten in der Kirche San Lorenzo in Escorial.<br />

DER RAUB DER PROSERPINA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

184 x 257 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Maurizio Marini, Rom<br />

(in Kopie vorliegend).<br />

Abgebildet in dem Werk „Un inedito di Luca Giorano,<br />

Morte di San Giuseppe“, von Daniele Radini Tedeschi,<br />

S.13, Nr.2 (in Kopie vorliegend).<br />

Proserpina ist eine römische Gottheit. Sie ist die Tochter<br />

des Jupiter und der Ceres und Gattin des Pluto, der<br />

sie in die Unterwelt entführte und zu seiner Gemahlin<br />

machte.<br />

Auf einer Wiese an den Hängen des Ätna, wo Proserpina<br />

Blumen pflückte, erschien Pluto mit seinem von<br />

vier Rappen gezogenen Wagen und schleppte die sich<br />

sträubende Proserpina hinab in die Unterwelt.<br />

Das Gemälde zeigt Pluto in bewegter Haltung mit energischem<br />

Gesichtsausdruck, goldener Krone und wehendem<br />

roten Gewand, als sei er gerade der Unterwelt<br />

entstiegen, die sich wehrende Proserpina fest<br />

umklammert in seinen Armen haltend. Vor beiden sind<br />

<strong>Teil</strong>e des Wagens mit zwei Pferden sichtbar, mit der<br />

er sie entführen will. Am linken unteren Bildrand trägt<br />

ein kleiner geflügelter Putto den Zweizack des Gottes<br />

der Unterwelt. Im Umfeld sind weitere, teils geflügelte<br />

Gestalten erkennbar. Ausdrucksstarke Malerei in reduzierter<br />

Farbigkeit und starken Hell-Dunkel-Effekten.<br />

Provenienz:<br />

Aus Familienbesitz, Umbrien. (1201252) (18)<br />

LUCA GIORDANO,<br />

1632/34 NAPLES <strong>–</strong> 1705 IBID.<br />

THE RAPE OF PROSERPINA<br />

Oil on canvas.<br />

184 x 257 cm.<br />

Accompanied by a copy of the expert’s report by<br />

Maurizio Marini, Rome.<br />

Illustrated in Un inedito di Luca Giorano, Morte di San<br />

Giuseppe, by Daniele Radini Tedeschi, p.13, no. 2<br />

(copy enclosed).<br />

Provenance:<br />

From family estate, Umbria.<br />

€ 90.000 - € 120.000<br />

Sistrix<br />

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492<br />

JAN BAPTIST VAN FORNENBURGH,<br />

TÄTIG 1608 <strong>–</strong> 1656<br />

Der Maler arbeitete in Amsterdam, Vianen und Den<br />

Haag.<br />

Öl auf Holz.<br />

109,5 x 66,5 cm.<br />

Unten links monogrammiert „IB.F“.<br />

Auf einem steinernen profilierten Sockel ist eine Glasvase<br />

in Tropfenform zu sehen, in welcher in symmetrischem<br />

Umfang verschiedene Blumen wie Tulpen,<br />

Lilien und Nelken angeordnet sind. Das Gemälde, welches<br />

beim RKD in Den Haag unter der Nummer 216980<br />

regisiert ist, weist Bezüge unter anderem zu einem<br />

Stillleben auf, welches 1996 und 1997 bei Johnny Van<br />

Haeften auf der TEFAF zu sehen war und ebenfalls den<br />

gleichen Steinsockel mit der gleichen Glasvase zeigt.<br />

(†)<br />

Provenienz:<br />

Leo Spik, Berlin, 3. Dezember 2009, Lot 271.<br />

Sotheby‘s, London, 29. April 2010, Lot 28.<br />

Koller, Zürich, 30. März, 2012, Lot 3044.<br />

(1212182) (13)<br />

JAN BAPTIST VAN FORNENBURGH,<br />

ACTIVE 1585/95 <strong>–</strong> 1648/49<br />

Painter active in Amsterdam, Vianen and the Hague<br />

between 1621 and 1648<br />

Oil on panel.<br />

109.5 x 66.5 cm.<br />

Monogrammed “IB.F” lower left. (†)<br />

Provenance:<br />

Leo Spik, Berlin, 3 December 2009, lot 271.<br />

Sotheby’s, London, 29 April 2010, lot 28.<br />

Koller, Zurich, 30 March, 2012, lot 3044.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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31


493<br />

JAN VAN EYCK,<br />

UM 1390 <strong>–</strong> 1441, UMKREIS DES<br />

DER HL. HIERONYMUS IN DER STUDIERSTUBE<br />

Öl auf Holz.<br />

32 x 21,5 cm.<br />

In original, dunkel gefasster Rahmung.<br />

Das vorliegende Gemälde zeigt den Heiligen Hieronymus<br />

in seiner Studierstube mit seinem symbolisch<br />

zugeordneten Tier, dem Löwen und in seiner Kardinalstracht.<br />

Das Bild erinnert auffallend an das etwas kleinere<br />

Gemälde gleichen Themas im Detroit Institute of<br />

Arts in Detroit (20,6 x 13,3 cm) von ca. 1435, Öl auf<br />

Leinwand auf Holz gelegt von Jan van Eyck (Inv. Nr.<br />

25,4). Wie bei dem Gemälde in Detroit, wird auch hier<br />

ein Raumwinkel gewählt, welcher rückwärtig horizontal<br />

durch eine Regalnische abschließt und links als<br />

raumführende Wand mit hochliegendem Fenster eingeführt<br />

wird. Bei beiden Gemälden wird perspektivisch<br />

eine Bank unter das Fenster gesetzt, auf welcher<br />

der Kirchenheilige an einem Tisch sitzt. Neben diesen<br />

Gemeinsamkeiten besitzt unser Bild jedoch zahlreiche<br />

Merkmale, welche es eher als Variante, denn als Wiederholung<br />

auszeichnen lassen. Der Löwe liegt nicht<br />

auf dem Boden, sondern kniet Hilfe suchend vor dem<br />

Heiligen, Tisch und Regal sind völlig anders dekoriert<br />

und das Buch, welches Hieronymus zum Studieren<br />

nutzt, liegt nicht auf einer Ablage, sondern wird von<br />

ihm in seiner Hand gehalten. (†) (1212187) (13)<br />

JAN VAN EYCK,<br />

CA. 1390 <strong>–</strong> 1441, CIRCLE OF<br />

SAINT JERMONE IN HIS STUDY<br />

Oil on panel.<br />

32 x 21.5 cm.<br />

In original dark polychrome frame.<br />

The painting on offer for sale in this lot depicts Saint<br />

Jerome in his study with his attributes of the lion and<br />

cardinal habit. The painting is clearly reminiscent of a<br />

slightly smaller painting of the same subject held at<br />

the Detroit Institute of Arts in Detroit (20.6 x 13.3 cm)<br />

dating ca. 1435, oil on canvas laid on panel by Jan van<br />

Eyck (inv. no. 25.4). (†)<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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33


494<br />

ARNOLDUS VAN RAVESTEYN,<br />

UM 1605 <strong>–</strong> 1690 DEN HAAG<br />

Arnoldus van Ravesteyn war Sohn des Anthonie van<br />

Ravesteyn und vermutlich auch sein Lehrling.<br />

PORTRAIT EINER DAME IN ROTEM GEWAND.<br />

Öl auf Leinwand.<br />

44 x 36,5 cm.<br />

Signiert und datiert unten links: „Ravesteyn. f. 1683“.<br />

Leicht nach links gedrehtes Hüftportrait einer jungen<br />

Dame in edlem purpurrotem Gewand mit breiten<br />

weißen Säumen und auf der Brust liegendem Spitzenbesatz.<br />

Die Handhaltung scheint typisch für die Damenportraits<br />

von van Ravesteyns: Schon in dem Portrait<br />

welches 1991 bei Christie‘s, New York am 15. Oktober<br />

1992 unter los 36 versteigert worden ist und welches<br />

1659 datiert ist (RKD Nr. 137149) ist dies zu beobachten.<br />

(†) (1212185) (13)<br />

ARNOLD VAN RAVESTEYN,<br />

1595/ 1615 <strong>–</strong> 1690 THE HAGUE<br />

Arnold van Ravesteyn was the son of Anthonie van<br />

Ravesteyn and probably also his apprentice.<br />

PORTRAIT OF A LADY IN RED DRESS<br />

Oil on canvas.<br />

44 x 36.5 cm.<br />

Signed and dated “Ravesteyn. f. 1683” lower left.<br />

The hand posture seems typical for ladies’ portraits by<br />

van Ravesteyn: as can be observed in a portrait sold<br />

at auction at Christie’s, New York on 15 October 1992,<br />

lot 36 that dates to 1659 (RKD no. 137149). (†)<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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35


495<br />

PIETER BOUT,<br />

1658 <strong>–</strong> 1719, ZUG.<br />

SKIZZENTAFEL MIT CHARAKTERSTUDIEN<br />

UND SCHUHEN<br />

Öl auf Holz.<br />

47 x 36,5 cm.<br />

Auf steingrauem Fond die polychrom dargestellten,<br />

teils von dunklem Grund hinterfangenen Ganzkörperfiguren,<br />

Gliedmaßen und einzelne Kleidungsstücke frei<br />

in den Raum gesetzt.<br />

Vergleiche:<br />

Ein ähnliches Studiengemälde auf Holztafel wird<br />

beim RKD unter Nummer 266229 als Pieter Bout<br />

zugeschrieben geführt. Eine vorherige Zuschreibung<br />

an Jacob von Huchtenburg (um 1640/45 - 1675)<br />

wurde verworfen. (†) (1212183) (13)<br />

PIETER BOUT,<br />

1640 <strong>–</strong> 1689, ATTRIBUTED<br />

PANEL PAINTING WITH SKETCHES<br />

OF CHARACTERS AND SHOES<br />

Oil on panel.<br />

47 x 36.5 cm.<br />

Freely arranged polychrome sketches of full-length<br />

figures, extremities and individual articles of clothing,<br />

on stone grey and partially dark background. (†)<br />

Comparisons:<br />

A similar sketch on panel is listed at RKD with no.<br />

266229 as attributed to Pieter Bout. An earlier attribution<br />

to Jacob von Huchtenburg was abandoned.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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37


496<br />

ITALIENISCHER MANIERIST DES 16. JH.<br />

AUS DEM KREIS DES ANTONIO CORREGGIO,<br />

UM 1489 <strong>–</strong> 1534<br />

STEHENDER JÜNGLING IN RÖMISCHEM<br />

HARNISCH<br />

Öl auf Leinwand.<br />

195 x 65 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Fragment eines wohl sehr viel größeren Altarbildes<br />

mit Darstellung eines Jünglings im Brustpanzer und<br />

rotem Umhang, wodurch er wohl als römischer Soldatenheiliger<br />

gekennzeichnet wird. Links oben eine<br />

weitere Heiligengestalt mit nach oben gerichtetem<br />

Blick, im Sinne einer Anbetung, möglicherweise eines<br />

Marienbildnisses. Das Gemäldefragment von hoher<br />

malerischer und künstlerischer Qualität. (1210398) (11)<br />

ITALIAN MANNERIST OF THE 16TH CENTURY,<br />

CIRCLE OF ANTONIO CORREGGIO,<br />

CA. 1489 <strong>–</strong> 1534<br />

STANDING YOUNG MAN IN ROMAN HARNESS<br />

Oil on canvas.<br />

195 x 65 cm.<br />

Unframed.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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497<br />

PIER FRANCESCO MOLA,<br />

1612 TICINO <strong>–</strong> 1666 ROM, ZUG.<br />

Der Künstler arbeitete ab 1633 längere Zeit in Venedig<br />

und in Bologna, 1647 ging er nach Rom. In seinen<br />

Werken lassen sich Einflüsse von Salvator Rosa<br />

(1615-1673), aber auch von Carracci erkennen.<br />

SUSANNA IM BADE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

98,5 x 84,5 cm.<br />

In Akanthusblattrahmen.<br />

Gemäß der Geschichte, welche im Buche Daniel erzählt<br />

wird (Daniel 13,1-64), verkehrten zwei angesehene alte<br />

Richter im Hause des Jojakim und verliebten sich in<br />

Susanna: „Da regte sich in ihnen die Begierde nach ihr,<br />

ihre Gedanken gerieten auf Abwege und ihre Augen<br />

gingen in die Irre“ (Daniel 13,9). Susanna, welche ihre<br />

Scham durch ein weißes Tuch verdecken konnte, sitzt<br />

auf einer steinernen Brüstung neben einem Wasserbassin,<br />

das durch ein Maskaron gespeist wird und auf<br />

dessen Brüstung eine Schatulle sowie ein Kamm und<br />

eine Schere liegen. Der Blick der Susanna gleitet mit<br />

Argwohn gegen die beiden alten Männer, welche neben<br />

einer steinernen Sphinx stehen und deren geschlossene<br />

Körperfiguren sich gegen das mit ionischen<br />

Säulen bestandene Haus des Jojakim ab zeichnen.<br />

Geschickt hat der Maler die beiden Richter vor einer<br />

Zeder und einem Laubbaum plaziert, welche den beiden<br />

Männern zum Verhängnis werden sollten, im Laufe<br />

ihrer Aussagen vor dem Gericht. (12103412) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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39


498<br />

ARY DE VOIS,<br />

1631 UTRECHT <strong>–</strong> 1680 LEIDEN<br />

JUNGE FRAU IM LEHNSTUHL MIT ERHOBENEM<br />

RÖMERGLAS<br />

Öl auf Holz.<br />

22 x 18 cm.<br />

Zuweisung an den Künstler durch beiliegende<br />

mehrseitige Dokumentation.<br />

Dargestellt ist eine junge Frau in der holländischen<br />

Feinmalerei, etwa eines Frans van Mieris, sie sitzt mit<br />

halboffenem Einblickgewährenden Mieder in einen<br />

Stuhl zurückgelehnt und hält in der rechten Hand ein<br />

grünes Römerglas hoch, auf das sie mit leichtem Lächeln<br />

blickt. Auf dem Tisch davor ein Tuch sowie eine<br />

bauchige grüne Weinflasche. Der dunkle Hintergrund<br />

mit Türrahmen sowie einem Bilderrahmen, als Interieur<br />

zu erkennen.<br />

Die Werke des Malers wurden bereits im 19. Jahrhundert<br />

als selten angesehen und in den entsprechenden<br />

Auktionen (Christie‘s 1820, Christie and Manson 1845<br />

etc.) geschätzt. Ferner gibt die ausführliche Begleitdokumentation<br />

Originaltexte ehemaliger Auktionshäuser<br />

wieder, zumeist aus dem 19. Jahrhundert. Letztlich wird<br />

ein Vergleichsbeispiel erwähnt, verauktioniert bei Sotheby‘s<br />

New York im Januar 2012, dort mit einigen geringen<br />

Abweichungen. In jedem Fall ist das Thema selbst typisch<br />

für die Werke von de Vois; nicht selten finden sich<br />

Halbbildnisse mit Weinglas, wie etwa „Ein Trinker“ in<br />

den Sammlungen der <strong>Alte</strong>n Pinakothek München.<br />

Provenienz:<br />

Gemäß beigegebener Dokumentation hat das<br />

Gemälde eine lange zurückreichende Provenienz<br />

aufzuweisen. Ersterwähnt bereits Anfang des 19.<br />

Jahrhunderts als „La Buveuse Hollandaise“ (PM Gault<br />

de Saint Martin 1818 und 1841). (1211551) (2) (11)<br />

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ARY DE VOIS,<br />

1631 UTRECHT <strong>–</strong> 1680 LEIDEN<br />

YOUNG WOMAN IN ARMCHAIR WITH RAISED<br />

ROEMER GLASS<br />

Oil on panel.<br />

22 x 18 cm.<br />

A multi-page report identifies de Vois as the painter of<br />

the work on offer for sale here. The subject itself is<br />

typical for works by de Vois; he frequently painted halflength<br />

portraits of figures holding wine glasses, such<br />

as Drunken Man held at the collections of the <strong>Alte</strong><br />

Pinakothek, Munich.<br />

Provenance:<br />

According to the enclosed report the painting’s provenance<br />

goes back a long time. It is first mentioned at<br />

the beginning of the 19th century as La Buveuse<br />

Hollandaise [The female Dutch Drunkard] (PM Gault<br />

de Saint Martin 1818 and 1841).<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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499<br />

CRISTOFORO MUNARI,<br />

1667 <strong>–</strong> 1720, ZUG.<br />

STILLLEBEN MIT ZITRONEN UND CHINESISCHEM<br />

PORZELLAN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

52 x 65 cm.<br />

Das gezeigte rote Gefäß und auch die chinesischen<br />

Porzellanobjekte lassen sich in dem Buch von Francesca<br />

Badassari mit dem Titel „Cristoforo Munari“, herausgegeben<br />

Frederico Motta editore Nr. 60 und 61, wiederfinden<br />

(in Kopie vorliegend).<br />

Vor dunklem Hintergrund, auf einer Steinplatte, eine<br />

flache breite Zinnschale, darin die glänzenden Zitrusfrüchte,<br />

Zitrone und Mandarine. Eine der Zitronen ist<br />

zum <strong>Teil</strong> aufgeschnitten, eine andere ist noch mit den<br />

Resten eines Zweiges und grünen Blättern versehen.<br />

Zudem ist ein kaminrotes Henkelgefäß mit Deckel zu<br />

erkennen. Links und rechts des Tablettes, jeweils wertvolles<br />

chinesisches blau-weißes Porzellan sichtbar. Qualitätvolle<br />

Malerei mit hervorragender Wiedergabe der<br />

dargestellten Früchte und gekonnte Lichtführung mit<br />

bewussten gesetzten Glanzlichtern auf den Porzellanobjekten.<br />

Retuschen. (1211533) (2) (18)<br />

CRISTOFORO MUNARI,<br />

1667 <strong>–</strong> 1720, ATTRIBUTED<br />

STILL LIFE WITH LEMONS AND CHINESE<br />

PORCELAIN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

52 x 65 cm.<br />

The depicted red vessel as well as the Chinese porcelain<br />

objects can be found in a book by Francesca Badassari<br />

titled “Cristoforo Munari”, published by Frederico<br />

Motta, no. 60 and 61 (copy enclosed).<br />

High quality painting with excellent depiction of the<br />

fruit and deliberate use of highlights on the porcelain<br />

objects. Retouched.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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41


500<br />

CHRISTIAN GEORG SCHÜTZ D. Ä.,<br />

1718 FLÖRSHEIM AM MAIN <strong>–</strong> 1791 EBENDA<br />

WEITE SÜDLICHE LANDSCHAFT MIT<br />

ANTIKEN RUINEN<br />

Öl auf Holz.<br />

47 x 72 cm.<br />

Links unten auf Sockel signiert „CG Schütz fecit“.<br />

Im prunkvollen Rahmen.<br />

Südliche Landschaft im warmen gelb-goldenen Licht<br />

der untergehenden Sonne, deren antike Gebäude<br />

vom rechten vorderen Bildrand sich zu der am linken<br />

mittleren Bildrand liegenden Zentralperspektive hinziehen.<br />

Auf das rechts liegende, große quadratische<br />

Gebäude mit rotem Stein und einem Brunnen sowie<br />

Säulen folgt ein Rundbau mit Dach, geschmückt von<br />

Pilastern, ein hoher Turm sowie an einer Mauer entlang<br />

eine kleinere Ruine mit Rundbögen. Dazwischen<br />

mehrere Staffagefiguren, die die Gebäude bewundern.<br />

So auch auf der linken Bildseite zwei Männer, die im<br />

Schatten eines antiken Säulentempels sitzen. Feine<br />

stimmungsvolle Malerei. Restaurierter Holzriss, Platte<br />

leicht gewölbt. (1211285) (2) (18)<br />

CHRISTIAN GEORG SCHÜTZ THE ELDER,<br />

1718 FLÖRSHEIM AM MAIN <strong>–</strong> 1791 IBID.<br />

VAST SOUTHERN LANDSCAPE WITH<br />

ANTIQUE RUINS<br />

Oil on panel.<br />

47 x 72 cm.<br />

Signed “CG Schütz fecit“ lower left on base.<br />

In magnificent frame.<br />

Fine atmospheric painting. Restored crack, panel<br />

slightly warped.<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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501<br />

JOHANNES LINGELBACH,<br />

1622 FRANKFURT A. M. <strong>–</strong> 1674 AMSTERDAM<br />

GESCHÄFTIGES TREIBEN IM HAFEN<br />

EINER ITALIENISCHEN STADT<br />

Öl auf Holz.<br />

40 x 53 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert<br />

„J. Lingelbach 1685“.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

In der Bucht eines südlichen Hafens, der auf der rechten<br />

Seite von hohen Felsen begrenzt wird und links<br />

die Häuser einer Stadt zeigt, haben einige Boote am<br />

flachen Ufer angelegt. Auf der ruhigen See selbst<br />

sind einige Segelschiffe zu sehen. Im Vordergrund am<br />

Kai sind auf der rechten Seite einige Händler mit ihren<br />

teils verpackten Waren zu sehen, darunter auch am<br />

rechten Bildrand stehend, ein Orientale mit Turban und<br />

in der Mitte, in rotem Gewand sitzend, ein Asiate. Am<br />

linken Bildrand ein elegantes junges Paar zu Pferde,<br />

be gleitet von seinen Windhunden, und der junge Mann<br />

in seiner ausgestreckten Rechten einen Greifvogel haltend.<br />

Ihnen entgegen kommt ein weiteres junges Paar,<br />

das am Kai entlang flaniert. Im blauen Himmel zwei<br />

große, dramatisch wirkende Wolkenformationen, die<br />

teils von der Sonne beschienen, teils verschattet sind.<br />

Die figurenreiche Darstellung in feiner Manier weist<br />

hier auf einen internationalen Handelshafen hin. Kleine<br />

Retuschen. (1211451) (5) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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43


502<br />

PHILIPP PETER ROOS,<br />

GENANNT „ROSA DA TIVOLI“,<br />

UM 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROM<br />

HIRTEN MIT KÜHEN, ZIEGEN UND SCHAFEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

70 x 98 cm.<br />

Rechts unten signiert „ Rosa Tivoli“.<br />

Minimal rest. (10915415) (13)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

503<br />

DOMENICO BARTOLOMEO UBALDINI,<br />

BEKANNT ALS „IL PULIGO“,<br />

1492 FLORENZ <strong>–</strong> 1527, ZUG.<br />

MARIA MAGDALENA IM ANBLICK DES KREUZES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

78,6 x 65 cm.<br />

Die Heilige ist <strong>–</strong> wie in der Bildtradition üblich <strong>–</strong> jugendlich<br />

dargestellt, und ihrer Herkunft gemäß nobel gekleidet.<br />

Hier in einem Innenraum, an einem Tisch sitzend<br />

mit nachdenklichem Blick auf einen Corpus Christi am<br />

Kreuz, das auf dem grün gedeckten Tisch liegt. Ihr linker<br />

Arm leicht nach außen abgewinkelt, zeigt ihre Hand in<br />

abweisender Geste, was ihren Entschluss, dem Laster<br />

zu wiederstehen, ausdrücken soll. Der Raum ganz<br />

in der Stilistik der Florentiner Renaissance mit gegliederten<br />

Mamorwänden und Nischenfiguren ausgestattet.<br />

Im Zentrum rückwärts ein Fensterausblick in hügelige<br />

Landschaft. Markantes Merk mal der Malerei<br />

Puligos ist, neben dem Sfumato von Gesicht und<br />

Hän den, vor allem im Rot des Kleides zu erkennen.<br />

Diese, in aufgehelltem Glanz, wie aus sich selbst leuchtende<br />

Farbigkeit, ist Merkmal des Florentiner Manierismus,<br />

was sich auch daraus erklärt, dass Puligo bei<br />

Rifolfo Ghirlandaio (1483-1561) und Andrea del Sarto<br />

(1486-1530/31) gearbeitet hat und gerade was die Farbe<br />

betrifft, den Einfluss des Jacopo da Carucci Pontormo<br />

(1494-1556/57) sowie Il Rossos in sein Werk aufnahm.<br />

Als stilverwandt kann auch das große Tafelbild<br />

der Madonna mit Kind und Heiligen von 1525/26 in<br />

der Kirche Santa Maria Maddalena dei Pazzi genannt<br />

werden. Die selbe Wiedergabe der leuchtenden Rotfarbe<br />

findet sich in dem Gemälde „Die Heilige Familie<br />

mit dem Heiligen Johannesknaben“ im Columbus<br />

Mu seum of Art. (1211827) (11)<br />

DOMENICO BARTOLOMEO UBALDINI,<br />

ALSO KNOWN AS “IL PULIGO”,<br />

1492 FLORENCE <strong>–</strong> 1527, ATTRIBUTED<br />

MARY MAGDALENE BEHOLDING THE CROSS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

78.6 x 65 cm.<br />

As is typical for the iconography of this saint, Mary<br />

Magdalene is depicted youthful and dressed nobly<br />

according to her origins. A large panel painting of The<br />

Virgin and Christ Child with Saints dated 1525/26 at<br />

Santa Maria Maddalena dei Pazzi is similar in style.<br />

The same luminous red can also be found in a painting<br />

titled The Holy Family with the young Saint John<br />

the Baptist held at the Columbus Museum of Art.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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45


504<br />

FLÄMISCHE SCHULE DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />

DIANA AUF DER JAGD<br />

Öl auf Kupferplatte.<br />

70 x 85 cm.<br />

In weiter Flusslandschaft, mit Gebäuden auf einer<br />

Anhebung, ist auf der rechten Bildseite ein Wald mit<br />

knorrigen, weit verzweigten Bäumen zu sehen, durch<br />

den ein Weg führt. Auf diesem ist Diana, die Göttin<br />

der Jagd, des Mondes und der Geburt zu sehen, in<br />

einem roten Gewand mit leuchtend blauem Überwurf,<br />

in ihrer linken Hand einen Speer tragend und<br />

auf dem Kopf eine goldene Mondsichel. Begleitet<br />

wird sie von einer Frau, die in ein gebogenes goldenes<br />

Jagdhorn bläst. Zu Seiten der Göttin drei Jagdhunde,<br />

von denen einer einen Pfeil im Maul hält. Im<br />

Hintergrund ist ihr Gefolge zu erkennen. Am Waldesrand<br />

und am Flussufer sind mehrfach rot-gelb und<br />

violett blühende Blumen zu erkennen. Der hohe wolkenreiche<br />

Himmel wird zudem belebt durch einige<br />

Vögel, von denen einer im Bildvordergrund auf einem<br />

Baumstumpf sitzt. Malerei in zurückhaltender Farbigkeit,<br />

in vielen beige-braunen und grün differenzierten<br />

Farbtönen, unter denen besonders das rot-blaue Gewand<br />

der Diana hervorsticht. Kleinere Rest.<br />

(1211372) (18)<br />

FLEMISH SCHOOL, 17TH/ 18TH CENTURY<br />

DIANA HUNTING<br />

Oil on copper.<br />

70 x 85 cm.<br />

With minor restorations.<br />

€ 11.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

505<br />

JACOB VAN HASSELT,<br />

1597 UTRECHT <strong>–</strong> 1674<br />

Der Maler war 1616/17 <strong>Meister</strong> in der Utrechter Sankt<br />

Lukas-Gilde. Sein Hauptwerk von 1636, das alttestamentliche<br />

„Hochzeitsmahl“, findet sich im Utrechter<br />

Zentralmuseum.<br />

PORTRAIT EINES HERREN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

78,5 x 62,5 cm.<br />

In der Literatur als Selbstbildnis angesehen. Der Herr<br />

nach rechts quer vor einem rötlichen Velum auf einem<br />

Stuhl sitzend, der rechte Ellenbogen auf die verzierte<br />

Rückenlehne des Stuhls gelegt, die Hand hängt locker<br />

herab, die Finger liegen auf dem rechten Unterarm, der<br />

Blick gilt dem Betrachter, wenn auch zurückhaltend und<br />

distanziert. Kleidung und Barttracht entsprechen der<br />

Mode der damaligen Zeit bzw. der späten 30er und<br />

40er-Jahre des 17. Jahrhunderts. Die mögliche Identifizierung<br />

als Selbstbildnis stützt sich auf den Vergleich<br />

mit dem genannten Utrechter „Hochzeitsmahl“ von<br />

1636, das den Maler und seine Familie in einem biblischen<br />

Historienbild wiedergibt. Aus dem erkennbaren<br />

<strong>Alte</strong>r kann man auf eine Datierung des Gemäldes um<br />

1645 schließen. Der Malstil lässt annehmen, dass Jacob<br />

van Hasselt aus der Schule des Abraham Bloemaert<br />

(1564-1651) hervorgegangen ist.<br />

Provenienz:<br />

1956 - 1992 Sammlung Graf D‘Angosse-Mieule.<br />

Literatur:<br />

Georg Ulrich Grossmann, Niederländische Malerei des<br />

17. Jahrhunderts, Per Sör, Rushe-Sammlung, Universitätsdruck<br />

Münster, 1995, mit farbiger Ab bil dung und<br />

Beschreibung des Gemäldes.<br />

Jos de Meyere, Schilderkunst in de Gouden Eeuw,<br />

Abb. 48.2, Utrecht, 2006. (1211536) (2) (10)<br />

JACOB VAN HASSELT,<br />

1597 UTRECHT <strong>–</strong> 1674<br />

PORTRAIT OF A GENTLEMAN<br />

Oil on canvas.<br />

78.5 x 62.5 cm.<br />

Specialist literature suggests that the painting on offer<br />

for sale in this lot is a self-portrait. The painting<br />

style suggests that Jacob van Hasselt emerged from<br />

the school of Abraham Bloemaert (1564-1651).<br />

Provenance:<br />

1956 - 1992 Count D’Angosse-Mieule collection.<br />

Literature:<br />

Georg Ulrich Grossmann, Niederländische Malerei<br />

des 17. Jahrhunderts, Per Sör, Rushe-Sammlung,<br />

Universitätsdruck Münster, 1995, with colour illustration<br />

and description of the painting.<br />

Jos de Meyere, Schilderkunst in de Gouden Eeuw,<br />

ill. 48.2, Utrecht, 2006.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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47


506<br />

HENDRIK BLOEMAERT,<br />

1601 UTRECHT <strong>–</strong> 1672<br />

JUNGER GÄRTNER PRÄSENTIERT SEINE<br />

FRUCHTERNTE IN ART EINES STILLLEBENS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

69 x 102 cm.<br />

Zuschreibung durch freundliche Mitteilung von Fred<br />

Meijer, RKD.<br />

Das Gemälde möglicherweise von zwei Händen geschaffen;<br />

jedenfalls dürfte die Figur auch laut genanntem<br />

Hinweis von der Hand Bloemaerts stammen, das<br />

Stillleben möglicherweise unter Mithilfe anderer Hand.<br />

In leuchtendem Rot ist die Kleidung wiedergegeben.<br />

Der Jüngling hält einen Spaten geschultert, sein Gesicht<br />

mit feinem Ausdruck zeigt Züge eines Portraits.<br />

Die Erdfrüchte wie Rotkohl, Melone, Rettiche, Gurken<br />

und Birnen bewusst groß wiedergegeben, daneben<br />

am Boden sitzender Frosch. Hendrik war der älteteste<br />

Sohn des Abraham Bloemaert und Mitglied der St.<br />

Lukas-Gilde in Utrecht, Daneben hat er sich auch als<br />

Poet literarisch betätigt. Typisch für seine Malweise ist<br />

die weiche, zarte Widergabe des Inkarnats, wie wir das<br />

auch von seinem berühmten Gemälde „Diana und<br />

Callisto“ kennen. (1211543) (11)<br />

HENDRIK BLOEMAERT,<br />

1601 UTRECHT <strong>–</strong> 1672<br />

YOUNG GARDENER PRESENTING FRUIT HARVEST<br />

IN THE STYLE OF A STILL LIFE<br />

Oil on canvas.<br />

69 x 102 cm.<br />

Bloemaert has been identified as the painter of this<br />

work thanks to Fred Meijer, RKD.<br />

The painting was possibly painted by two artists. In<br />

any case, thanks to the above mentioned advice, the<br />

figure was probably created by Bloemaert, while the<br />

still life was created with the assistance of another<br />

painter. The soft and delicate flesh-colours are typical<br />

for his style, as can also be seen in his famous painting<br />

“Diana and Callisto”.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

507<br />

VENEZIANISCHER MALER NACH 1600<br />

BRUSTBILDNIS NACH LINKS MIT EINEM<br />

ORIENTALEN MIT WEISSEM TURBAN.<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

78 x 60 cm.<br />

Links und rechts des Kopfes Restbeschriftung.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Der Dargestellte vor dunklem Hintergrund in rotem<br />

samtig-wirkenden Gewand mit Knopfleiste im Brustbereich<br />

sowie mit einem weiß-grauen Vollbart und<br />

einem großen weißen geknoteten Turban mit rotem<br />

Aufsatz. Den Kopf hat er leicht zur Seite gewendet<br />

und schaut mit strengem ernsten Gesichtsausdruck<br />

seitlich aus dem Bild heraus. Malerei in zurückhaltender<br />

Farbgebung. Retuschen. (1211391) (5) (18)<br />

VENETIAN PAINTER AFTER 1600<br />

HALF-LENGTH PORTRAIT TO THE LEFT WITH<br />

AN ORIENTAL IN WHITE TURBAN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

78 x 60 cm.<br />

Remains of an inscription on the left and right of the<br />

head.<br />

In magnificent frame.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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49


508<br />

PHILIPP PETER ROOS,<br />

GENANNT „ROSA DA TIVOLI“,<br />

UM 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROM, ZUG.<br />

UNTER EINEM BAUM SITZENDER HIRTE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

77 x 109 cm.<br />

Der Hirte umgeben von Schafen, Ziegen und einem<br />

Rind. Im Vordergrund ein schlafender Hund, rechts hinten<br />

Ruinenarchitektur. Gemäldedarstellung in ruhiger<br />

Stimmung. Allein die weisende Handbewegung des<br />

Hirten, der auf seinen Hund blickt, verlebendigt die<br />

Szenerie. (1091548) (11)<br />

€ 1.000 - € 1.500<br />

Sistrix<br />

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509<br />

MELCHIOR DE HONDECOETER,<br />

1636 UTRECHT <strong>–</strong> 1695 AMSTERDAM, ZUG.<br />

LANDSCHAFT MIT FEDERVIEH UND VÖGELN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

74 x 58 cm.<br />

In vergoldetem dekorativen Rahmen.<br />

Im Mittelpunkt unterhalb eines großen Baumes ein<br />

stolzer Hahn mit malerischem braun-schwarzen Gefieder.<br />

Vor ihm auf dem Boden liegend mit weißem<br />

flauschigen Gefieder ein großes Seidenhuhn. Im Hintergrund<br />

rechts ein weiteres Hühnerpaar. Auf den<br />

Ästen des Baumes, dessen Blätter sich bereits leicht<br />

bräunlich verfärbt haben und somit den kommenden<br />

Herbst ankündigen, zwei weitere Vögel. Von rechts<br />

vor dem hohen blauen Himmel nähert sich eine<br />

Schwalbe den Tieren, während ein Vogelschwarm in<br />

die Ferne zieht, um dem kommenden Winter bereits<br />

zu entgehen. Qualitätsvolle Malerei mit hervorragender<br />

Darstellung der beiden Hühner mit ihrem prachtvoll<br />

leuchtenden Gefieder. (12116529) (1) (10)<br />

€ 7.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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510<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DER HEILIGE HIERONYMUS IN DER WÜSTE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

140 x 100 cm.<br />

In vergoldetem Akanthusblattrahmen.<br />

Im Hochformat dargestellt Hieronymus mit seinem<br />

Symboltier dem Löwen, zu seiner Rechten kauernd,<br />

im Begriff zu Schreiben, in einer Felsgrottenarchitektur,<br />

welche ihn weitestgehend umfängt. Links oben<br />

ein Engel mit Posaune. Das purpurrote Kardinalsgewand<br />

auf seiner Schulter liegend, streckt sich der Körper<br />

in mehreren kräftigen Diagonalen von links unten<br />

nach rechts oben und teilt so das Bildfeld in zwei Hälften<br />

bzw. Realitätsebenen. (1211362) (12) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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511<br />

MITTELITALIENISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

CARITAS ROMANA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

111 x 116 cm.<br />

In gekehltem ebonisierten und partiell vergoldeten<br />

Rahmen.<br />

Als Kniestücke wiedergegebene Figuren der Pero und<br />

des Cimon, welche, entgegen der Tradition, in einem<br />

von Vegetation umgebenen Waldstück wiedergegeben<br />

sind. Cimon eine Trinkschale haltend, unterdessen Pero<br />

ihre entblößte Brust präsentierend. Während der Hintergrund<br />

hinter Cimon einen Felsblock oder eine<br />

Wand suggeriert, deutet der Hintergrund hinter Pero<br />

auf die freie Natur, außerhalb des Gefängnisses hin,<br />

in dem ein Baum und Blätter angezeigt werden.<br />

(12114425) (13)<br />

CENTRAL ITALIAN SCHOOL<br />

OF THE 17TH CENTURY<br />

CARITAS ROMANA<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

111 x 116 cm.<br />

In moulded, ebonized and parcel-gilt frame.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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53


512<br />

ORAZIO GREVENBROECK,<br />

UM 1670 <strong>–</strong> 1743, NACHFOLGE DES<br />

BAROCKE FANTASIELANDSCHAFT<br />

MIT FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

50 x 70 cm.<br />

Blick aus der Kavaliersperspektive auf Meeresbuchten.<br />

Im Zentrum an der Landzunge zwei Bäume mit verschlungenen<br />

Stämmen, davor ein höfisches Paar. Dahinter<br />

auf einer Insel ein Lustschloss mit Parkanlagen.<br />

Die Darstellung von Lustschloss, Baum und Paar dürfte<br />

motivisch mit dem Auftrag des Bildes im Zusammenhang<br />

stehen, wohl als Verlobungs- oder Liebesgabe,<br />

in der das ideale Barockvergnügen thematisiert wird.<br />

(1091542) (11)<br />

€ 1.500 - € 1.800<br />

Sistrix<br />

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513<br />

PETER PAUL RUBENS,<br />

1577 SIEGEN <strong>–</strong> 1640 ANTWERPEN, NACH<br />

DER WUNDERSAME FISCHFANG<br />

Öl auf Kupfer. Rückwärtig durch Holzleisten gesichert.<br />

71 x 87 cm.<br />

In breitem profiliertem ebonisierten Rahmen.<br />

Seitenverkehrte Darstellung des Gemäldes von Peter<br />

Paul Rubens nach dem Kupferstich von Schelte Adams<br />

Bolswert (1586-1659). Der Kupferstich entstand aus<br />

drei zusammenhängenden Blättern und ist insgesamt<br />

55,9 x 84,9 cm groß.<br />

Stimmungsvolle Darstellung des anlandenden Wassers<br />

mit der biblischen Darstellung Lukas Kapitel 5, bei<br />

welchem Jesus die Fischer auf dem See Genezareth<br />

Fische fangen lies, obwohl diese in der Nacht zuvor<br />

nichts fangen konnten. (1211374) (13)<br />

PETER PAUL RUBENS,<br />

1577 SIEGEN <strong>–</strong> 1640 ANTWERP, AFTER<br />

THE MIRACOULOUS CATCH OF FISH<br />

Oil on copper. Secured with wooden slats on the reverse.<br />

71 x 87 cm.<br />

In wide, profiled ebonized frame.<br />

Inverted depiction of the painting by Peter Paul Rubens,<br />

after an etching by Schelte Adams Bolswert (1586-<br />

1659).<br />

€ 11.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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55


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514<br />

PHILIPP PETER ROOS,<br />

GENANNT „ROSA DA TIVOLI“,<br />

UM 1655 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1706 ROM, ZUG.<br />

Gemäldepaar<br />

SÜDLICHE HÜGELLANDSCHAFTEN<br />

MIT FIGURENSTAFFAGE UND TIEREN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

66 x 94 cm.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Walter Berndt.<br />

Eines der Bilder zeigt auf einer erhöhten Ebene eine<br />

Hirtenfamilie zwischen Schafen und Ziegen, im Vordergrund<br />

ein Hündchen, weiter hinten im Mittelgrund eine<br />

am Bergrücken sich hinziehende Burgruine. Im Gegenstück<br />

ist ein neben seinem Hütevieh am Boden sitzender<br />

Hirte mit Stab gezeigt, rechts vorne das Ufer eines<br />

Wassertümpels. Mittig zieht ein Hund hinter den Felsen,<br />

im Mittelgrund Gebäudegruppe einer Burganlage<br />

vor der Silhouette der im blauen Licht liegenden Berge<br />

unter Wolkenhimmel im Spätlicht. (1091541) (11)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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57


515<br />

NIEDERLÄNDISCHER, IN VENEDIG TÄTIGER<br />

MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

HAFENLANDSCHAFT MIT LEUCHTTURM<br />

AUF EINER LANDZUNGE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

90 x 147 cm.<br />

In die Bucht ein- und ausfahrende Schiffe verschiedener<br />

Natur sowie am vorderen Küstenrand Fischer, die<br />

ihre Waren an Land ausbreiten. (12111057) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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516<br />

FLÄMISCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

WINTERLICHES EISVERGNÜGEN<br />

Öl auf Kupferplatte, parkettiert.<br />

37 x 56 cm.<br />

Blick auf eine Dorflandschaft mit leicht schneebedeckten<br />

Häusern, zwei Windmühlen und einer Kirche an einem<br />

zugefrorenen See. Auf dem Eis sind diverse Figuren<br />

zu finden, darunter einige Eisläufer, ein Mann mit<br />

seinem Hund sowie ein Mann, der auf seinem im<br />

Wasser eingefrorenen Boot sitzt. Als Repoussoir ragt<br />

ein blattloser Baum auf der linken Seite ins Bild, auf<br />

dem ein kleiner Vogel sitzt. Malerei in monochromer<br />

Farbigkeit, die durch den überwiegend rosa-braunfarbenen<br />

und türkisen Himmel die Kälte des Winters<br />

nachvollziehen lässt. (12116532) (1) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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59


517<br />

MALER IM STIL DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

DOGENPALAST MIT CAMPANILE UND<br />

PIAZZA SAN MARCO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

74 x 43 cm.<br />

Im Stilrahmen, oben rund geschlossen.<br />

(1211406) (11)<br />

€ 1.500 - € 2.500<br />

Sistrix<br />

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518<br />

HOLLÄNDISCHE SCHULE DES 17. JAHR HUNDERTS,<br />

IN DER ART DES BARTOLOMÄUS VAN DER HELST,<br />

1613 <strong>–</strong> 1670<br />

PORTRAIT EINES ELEGANTEN HERRN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

85 x 65,5 cm.<br />

Halbportrait des Herrn auf einem Armlehnstuhl sitzend,<br />

in schwarzem Gewand, mit weißem, mit Spitze versehenem<br />

Kragen und weißen Armenden. Seinen rechten<br />

Arm hat er über die Rückenlehne seines Stuhls gelegt,<br />

während seine linke Hand in der Tasche seines<br />

Kleidungsstückes ruht. Er hat dunkelblonde, schulterlange<br />

Haare, ein feines, leicht gerötetes Gesicht und<br />

mit seinen Augen mit Glanzlichtern schaut er direkt<br />

aus dem Bild heraus. Darstellung mit feinem Inkarnat<br />

vor dunklem Hintergrund. (12116527) (1) (18)<br />

€ 7.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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61


519<br />

FLÄMISCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

MADONNA MIT KIND VOR WEITER BERGIGER<br />

LANDSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

65 x 48 cm.<br />

Im Mittelpunkt die sitzende Maria in einem altrosafarbenen<br />

Kleid, mit einem faltenreichen türkisfarbenen<br />

Umhang, den nackten Jesusknaben auf einem roten<br />

Kissen mit ihrem linken Arm festhaltend. Mit ihrer<br />

rechten Hand hält sie ein aufgeschlagenes Buch auf<br />

ihrem Schoß, ihr Haupt mit den langen Haaren, ist mit<br />

einem durchsichtigen Schleier bedeckt und der Kopf<br />

leicht geneigt, mit auf das Kind gerichtetem Blick. Der<br />

Jesusknabe hält in seinen Händchen eine kleine rote<br />

Blume. Vor ihnen auf dem Boden sitzt ein kleines weißes<br />

Hündchen, und ein geflochtener Henkelkorb mit<br />

weißem Laken ist ebenfalls zu finden. In der weiten<br />

bergigen Landschaft im Hintergrund ist auf der rechten<br />

Bildseite eine hölzerne Hütte inmitten von Bäumen<br />

zu erkennen und seitlich davon eine kleine Brücke,<br />

über die gerade Josef schreitet. Auf der linken hinteren<br />

Bildseite sind Hirten mit ihren Schafen auf grünen<br />

Weiden zu erkennen, dahinter, in diesigem Licht, diverse<br />

Gebäude von zwei Städten. Beliebtes Motiv der<br />

Malerei des 16. Jahrhunderts, der edel gekleideten,<br />

teilweise sogar mit Thron in weiter Landschaft sitzenden<br />

Madonna mit Jesusknaben. (1211303) (18)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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520<br />

FLÄMISCHER MALER DES AUSGEHENDEN<br />

17./ BEGINNENDEN 18. JAHRHUNDERTS<br />

(ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />

Gemäldepaar<br />

BLUMENSTILLLEBEN<br />

Jeweils Öl auf Papier. Auf Holz aufgezogen.<br />

37 x 28 cm und 36 x 28 cm.<br />

Jeweils in vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Das erste Gemälde zeigt eine bauchige Glasvase mit<br />

gekonnt gesetzten Lichtreflexen, auf einem beigen<br />

Untergrund, gefüllt mit einem prachtvollen Blumenarrangement<br />

vor dunklem Hintergrund. Zu den Blumen<br />

gehören rote, weiße und gelbe Rosen, Tulpen, Narzissen<br />

sowie weiß-blaue Hyazinthen. Das zweite Gemälde<br />

zeigt eine gold-rote Prunkvase, darin die farbenprächtigen<br />

rot-weißen Rosen und Tulpen, sowie<br />

einige weiße Gänseblümchen, locker arrangiert vor<br />

dunklem Hintergrund. Die prachtvollen Blumen, häufig<br />

mit weißer Farbe kombiniert, kommen vor dem<br />

dunklen Hintergrund besonders gut zur Geltung. Rahmenschäden.<br />

(1211535) (2) (18)<br />

FLEMISH SCHOOL,<br />

LATE 17TH/ EARLY 18TH CENTURY<br />

(ILL. FOLLOWING PAGES)<br />

A pair of paintings<br />

FLOWER STILL LIFE<br />

Each oil on paper, laid on panel.<br />

37 x 28 cm and 36 x 28 cm.<br />

Each in magnificent gilt frame.<br />

Frames damaged.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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63


521<br />

ITALIENISCHER MALER (WOHL VENEDIG),<br />

UM 1700<br />

MERKUR UND ARGOS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

74 x 66 cm.<br />

Im Mittelpunkt der Darstellung der auf einem Stein sitzende<br />

Argos, vor dem Eingang einer hohen steinernen<br />

Höhle. Lediglich ein langes violettes Laken verhüllt seine<br />

Scham, zudem hält er einen langen Speer und hat<br />

den Kopf mit leicht geschlossenen Augen gesenkt. Ihm<br />

gegenüber, in Rückenansicht im roten Gewand, der<br />

Götterbote Merkur, der mit dem Spiel seiner Flöte, die<br />

er in seiner rechten Hand hält, Argos zum Einschlafen<br />

gebracht hat. Mit seiner Linken greift Merkur bereits<br />

nach einem Schwert, um Argos zu töten und um Io, die<br />

Geliebte des Göttervaters, die in eine schneeweiße<br />

Kuh verwandelt worden war, zu befreien. Am unteren<br />

rechten Bildrand ist diese weiße Kuh zu erkennen.<br />

Beliebtes Motiv in der Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts.<br />

(1211304) (18)<br />

€ 3.500 - € 4.500<br />

Sistrix<br />

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522<br />

MARGHERITA CAFFI,<br />

1647 MAILAND <strong>–</strong> 1710 EBENDA, ZUG.<br />

(ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />

Gemäldepaar<br />

MIT BLUMEN GEFÜLLTE VASEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

73 x 55,5 cm.<br />

In aufwändig geschnitztem, durchbrochenen und vergoldeten<br />

Rahmen (minimal besch.).<br />

Der Malstil der beiden Gemälde verweist auf die genannte<br />

Künstlerin, die in der Werkstatt ihres Onkels<br />

Vincenzo Volo ihre erste Ausbildung erhielt. Von ihren<br />

nur etwa 30 Gemälden sind wenige datiert und signiert.<br />

Ihre Malweise zeigt sich <strong>–</strong> wie auch hier <strong>–</strong> virtuos<br />

und dekorativ, die wie zufällig herabgefallenen Blüten<br />

in lockerer Auffassung, im Gegensatz zur zeitgenössischen<br />

Malerei, und damit den kommenden Stil schon<br />

bereits vorausweisend. (1211291) (2) (11)<br />

MARGHERITA CAFFI,<br />

1647 MILAN <strong>–</strong> 1710 IBID., ATTRIBUTED<br />

(ILL. FOLLOWING PAGES)<br />

A pair of paintings<br />

FLOWER VASES<br />

Oil on canvas.<br />

73 x 55.5 cm.<br />

In elaborately carved, open-work and gilt frame (with<br />

minimal damage).<br />

The painting style of both paintings suggests Caffi,<br />

who first trained in the workshop of her uncle Vincenzo<br />

Volo.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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67


523<br />

FLÄMISCHE SCHULE<br />

DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />

ELEGANTES PAAR AUF DER JAGD MIT HUNDEN<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

49 x 63,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In einer herbstlichen Waldlandschaft ein elegantes Paar<br />

zu Pferde, umgeben von einigen Treibern und zahlreichen<br />

Hunden, auf der Jagd. Der vornehme Herr auf<br />

einem grauen Pferd, gerade im Gespräch mit einem<br />

rot gekleideten Treiber in Rückenansicht. Die Frau im<br />

Damensitz auf einem Schimmel, der sich ein Mann<br />

mit ausgestreckten Armen auf der rechten Seite zuwendet.<br />

Die beiden dargestellten Edelleute auf einem<br />

beige-braunen Waldweg, dahinter die springenden<br />

Hunde und laufenden Treiber. Malerei in überwiegend<br />

beige-brauner und grüner Farbgebung. Restaurierter<br />

Riss, kleinere Retuschen. (1211373) (18)<br />

FLEMISH SCHOOL,<br />

17TH/ 18TH CENTURY<br />

ELEGANT COUPLE HUNTING WITH DOGS<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

49 x 63.5 cm.<br />

In decorative frame.<br />

Restored crack, minor retouching.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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524<br />

ANTONIO FRANCESCO PERUZZINI,<br />

UM 1650 <strong>–</strong> 1724 PESARO, ZUG.<br />

Gemäldepaar<br />

WALDLANDSCHAFTEN MIT FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand im Oval. Doubliert.<br />

Je 73 x 57 cm.<br />

Das erste Gemälde zeigt in Waldlandschaft zwei hohe<br />

Bäume, die fast die gesamte Bildfläche einnehmen.<br />

Davor ein junger Mann, in seiner Rechten einen Ball<br />

oder Stein haltend, der mit seinem Hund spielt. Auf<br />

der linken Bildseite zwei Männer, von denen einer<br />

wohl erblindet nach dem Weg tastet. Das zweite Gemälde<br />

zeigt eine Flusslandschaft, wiederum mit zwei<br />

hohen, die Bildfläche einnehmenden Bäumen. Im Vordergrund,<br />

an einem flachen Gewässer, eine Frau mit<br />

ausgebreiteten Armen und ein Hund, der sich mit seinem<br />

Blick einem jungen sitzenden Mann zuwendet.<br />

Malerei meist in differenzierten beigen und grünen<br />

Farbtönen, in überwiegend raschem Pinselduktus.<br />

Retuschen. Rahmenschäden. (1210807) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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71


525<br />

ITALIENISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

GROSSES ARCHITEKTURCAPRICCIO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

131 x 180,5 cm.<br />

Darstellung eines antiken Ruinencapriccio mit einem<br />

Tempel, der mit hochovalen Portraitmedaillons sowie<br />

Zierelementen gestaltelt ist. Die Architekturelemente<br />

in der Nähe eines Gewässers mit Figuren und Schiffsstaffage,<br />

die Szene abendlich beleuchtet.<br />

(1211404) (13)<br />

€ 1.500 - € 2.500<br />

Sistrix<br />

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526<br />

GIUSEPPE ZOCCHI,<br />

1711 FLORENZ <strong>–</strong> 1767 EBENDA, ZUG.<br />

Der Künstler war ein italienischer Maler und Zeichner,<br />

der in Florenz lebte und für seine Florentiner Veduten<br />

bekannt wurde. Er fertigte unter anderem Zeichnungen<br />

von bekannten Ansichten von Florenz an, die von Anderen<br />

gestochen und 1744 gedruckt wurden. Zudem<br />

arbeitete er für den Wiener Hof der Habsburger sowie<br />

den Berliner Hof der Hohenzollern.<br />

Gemäldepaar<br />

ANTIKE FRAGMENTE IN SÜDLICHER LANDSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 48 x 33 cm.<br />

In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />

Auf einer bergigen Anhöhe, die gerade von einem<br />

Schäfer mit seiner Herde erklommen wird, einige Figuren<br />

auf antiken Steinfragmenten. Die rechte Bildseite<br />

wird ganz von einem hohen braunen Mauerstück und<br />

einer zerbrochenen bewachsenen Säule eingenommen.<br />

Das zweite Gemälde zeigt, ebenfalls in bergiger<br />

Landschaft, die Reste eines Tempels mit drei korinthischen<br />

Säulen und eine prachtvolle Kratervase, auf einem<br />

Stück Mauer stehend. Auf und zwischen diesen<br />

Fragmenten einige Staffagefiguren und ein kleiner<br />

schwarz-weißer Hund. Malerische harmonische Darstellung<br />

in frischer heller Farbgebung. Bilder rest.,<br />

verso kleine Unterlegungen. (1211862) (5) (18)<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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527<br />

MALER UM 1800 IN DER NACHFOLGE<br />

GIOVANNI GHISOLFI (UM 1623-1683)<br />

SÜDLICHE LANDSCHAFT MIT<br />

DER RUINE EINES PALASTES<br />

Öl auf Holz.<br />

25 x 43 cm.<br />

In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />

Im Mittelpunkt die prachtvolle Ruine eines alten Palastes<br />

mit Rundbögen, Säulen, Galerien, diversen<br />

Treppenaufgängen und Skulpturen. Ein junges Paar<br />

hat sich unterhalb einer Statue niedergelassen, während<br />

am rechten unteren Bildrand ein weiterer Mann<br />

mit seinem Hund sitzt. Im Hintergrund rechts, vorbei<br />

an einem Reiterdenkmal, eine kleine Ortschaft, von<br />

der die Kirchturmspitze in den Himmel ragt. Daneben<br />

eine kleine Viehherde und zwei voll gepackte Wanderer,<br />

die gerade an dem Palast vorbei laufen. Für den Maler<br />

typische Landschaft mit architektonischen Fragmenten.<br />

Rest. Retuschen. (1211583) (18)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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73


528<br />

PORTRAITIST DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

BILDNIS EINES PANDUREN ODER LANDES­<br />

MAGNATEN DES ÖSTLICHEN ÖSTERREICH<br />

Öl auf Leinwand.<br />

100 x 75 cm.<br />

Das Gemälde zeigt den Portraitierten nahezu in Lebensgröße,<br />

im Halbbildnis, in außergewöhnlicher Malqualität.<br />

Der Hintergrund nahezu nächtlich oder durch<br />

Rauchwolken verfinstert, wobei lediglich eine Wolkenaufhellung<br />

über der Schulter den Hintergrund verlebendigt.<br />

Der Dargestellte trägt ein weißes Hemd mit<br />

locker offenem Kragen, darüber einen dunklen, rot gefütterten<br />

Umhang. Auffallend und virtuos wiedergegeben<br />

der hohe gebauschte, von links beleuchtete<br />

Pelzhut. Das Gesicht nach rechts gerichtet mit leicht<br />

nach oben gezwirbeltem Lippenbart, mit aufmerksamen,<br />

beinahe aufgeregt offenen Augen. In lässiger<br />

Haltung hält er eine lange Meerschaumpfeife zwischen<br />

den Fingern. Bei erstem Blick mag das Portrait an<br />

Werke des Johann Kupezky (1666/67-1740) erinnern.<br />

Doch völlig untypisch für die Werke dieses Malers ist<br />

die weiche Sfumatokonturierung, vor allem aber die<br />

Gesamthaltung in einer Lockerheit und fließendem<br />

Pinselstrich, wie dies bei Kopezky nicht zu finden ist.<br />

Dagegen verweisen sowohl das schimmernde Rosa<br />

im Mantelfutter, wie auch die kleine Wolkenaufhellung<br />

eher auf einen italienischen <strong>Meister</strong> in der Nachfolge<br />

des Giovanni Battista Piattetta (1682-1754), der<br />

für das Gemälde noch nicht eruiert worden ist. Ungeachtet<br />

dessen dürfte es sich um einen höchstrangigen<br />

Portraitisten des 18. Jahrhunderts handeln.<br />

(1211722) (5) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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529<br />

BAREND GAEL,<br />

UM 1620 HAARLEM <strong>–</strong> 1687/1703 AMSTERDAM<br />

SCHLACHTENSZENE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

45 x 58 cm.<br />

Rechts unten signiert "B. Gael".<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Auf freiem Feld die kämpfenden Soldaten, meist zu<br />

Pferde und mit Schwerten, Degen, Lanzen und Gewehren<br />

bewaffnet. Besonders auffallend im Vordergrund<br />

ein Mann mit weißem Turban, eine Lanze haltend,<br />

der mit seinem Schimmel gerade zu Boden<br />

gegangen ist; er wird gerade von einem Mann auf der<br />

rechten Seite mit Gewehr beschossen. Oberhalb des<br />

zu Boden gegangenen Pferdes, ein weiteres braunes<br />

prachtvolles Pferd, auf dem ein rot gekleideter Reiter<br />

sitzt, der in seiner Linken eine Flagge hochhält. Der<br />

hohe blaue Himmel ist durch dunkle Rauchwolken<br />

bereits teilweise verdunkelt. Für die Zeit typische<br />

Schlachtendarstellung, die an den Dreißigjährigen<br />

Krieg erinnert. (1210778) (130800) (18)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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75


530<br />

LOUIS DE CAULLERY,<br />

UM 1580 <strong>–</strong> UM 1621, ZUG.<br />

HÖFISCHE TISCHGESELLSCHAFT<br />

Öl auf Nussholz.<br />

19 x 42 cm.<br />

Verso am Oberrand dekorativ gemalte Zierleiste aus<br />

der Entstehungszeit. Skizzengravuren sowie ovales<br />

rotes Lacksiegel mit Umschrift „Collection G. Koninck/<br />

Anvers“.<br />

Die lange, mit weißem Tuch und Speisen bedeckte<br />

Tafel, entsprechend längsformatig wiedergegeben,<br />

die Hauptfiguren in der gegenüberliegenden Seite,<br />

wobei der Hausherr dem Bildbetrachter entgegenblickt,<br />

während einige Damen mit Laute, Querflöte<br />

und Gesangbuch musizieren. Die musizierende Gesellschaft<br />

im Freien unter Bäumen, seitlich eine scherz haft<br />

naturalisitisch gemalte Herme, von einem Hündchen<br />

angebellt, längs ein junger Schenkkellner. (1211542)<br />

(11)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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531<br />

FRANZÖSISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

STILLLEBEN MIT ERLEGTEN VÖGELN, HASE UND<br />

DIVERSEN FRÜCHTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

96,5 x 133,5 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Architektonisch gestalteter Vordergund mit einer Säulenbasis<br />

und daneben ruhendem, durchbrochen gearbeiteten<br />

Bastkorb, der neben Quitten und Weintrauben<br />

auch Rebhühner und anderes Federvieh birgt.<br />

Diagonal davor, in den Hintergrund hineinführend, ein<br />

erlegter Hase, dessen Kopf auf dem steinernen Boden<br />

ruht, auf welchem auch Trauben, Pfirsiche und<br />

Melonen liegen. (1211671) (13)<br />

FRENCH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

STILL LIFE WITH DEAD BIRDS, RABBIT<br />

AND VARIOUS FRUIT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

96.5 x 133.5 cm.<br />

In gilt frame.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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77


532<br />

ANDRIES VAN EERTVELT,<br />

1590 ANTWERPERN <strong>–</strong> 1652, ZUG.<br />

Flämischer Marinemaler, war verehelicht mit Katharina<br />

de Vlieger, einer Verwandten des gleichnamigen<br />

Malers. Van Eertvelt ging nachdem Tod seiner Frau<br />

1627 nach Italien zu Cornelis de Wael (1592-1667) in<br />

Genua, der ihm Aufträge verschaffte. Bekannt wurde<br />

er für seine Sturmbilder, die sich heute in verschiedenen<br />

Sammlungen befinden.<br />

ANKUNFT EINER SCHIFFSFLOTTE IM HAFEN<br />

Öl auf Holz.<br />

36 x 63 cm.<br />

Vor der Kulisse einer großen Stadt, mit zahlreichen<br />

Schiffen im Hafen, hat eine prachtvolle Fregatte am<br />

Ufer angelegt. Am rechten vorderen Bildrand scheint<br />

der Kommandant dieses Schiffes in roter Kleidung zu<br />

stehen und sein Schiff zu betrachten. Zwei weitere<br />

große Segelschiffe befinden sich noch auf der stark<br />

bewegten See. Die Stadt zeichnet sich besonders aus<br />

durch einen hohen schmalen Turm und einen weiteren<br />

alten runden Wehrturm, der von einer alten Stadtmauer<br />

teilweise umgeben ist und auf den teils das<br />

Licht der Sonne fällt. Der hohe Himmel über der<br />

Stadtkulisse noch in hellem Blau, verfärbt sich zunehmend<br />

ins Rötliche, was auf das Untergehen der Sonne<br />

hindeutet. Malerei in der typischen Manier des Künstlers.<br />

Rest. (12116535) (1) (18)<br />

€ 7.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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Bildausschnitt<br />

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533<br />

NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />

DES AUSGEHENDEN 17. JAHRHUNDERTS<br />

JÜNGLING AM SCHEIDEWEG ZWISCHEN<br />

RELIGION UND VERFÜHRUNG ZUM LASTER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

135 x 176 cm.<br />

Das Gemälde ist schon durch seine Größe als warnende<br />

Moral-Propaganda zu sehen. Ein im Zentrum<br />

stehender Jüngling in braunem Bürgerkleid, jedoch<br />

mit rotem, die Aristokratie andeutendem Umhang,<br />

steht stellvertretend für die gesamte Gesellschaft.<br />

Links davon eine Engelsgestalt, die ihm den göttlichen<br />

Lohn der Aufnahme in den Himmel verheißt, dargestellt<br />

durch einen weiteren Engel in Wolken, der eine<br />

fromme Seele zu Gottvater führt, der in der oberen<br />

Bildmitte in Wolken mit den mahnenden Gesetzestafeln<br />

wiedergegeben ist. Die linke Bildseite zeigt unterschiedlichste<br />

Haltungen des religiösen Lebens, wie<br />

Gebet, den Memento-mori-Gedanken, ausgedrückt<br />

durch einen Schädel neben Kreuzen und Buch am Boden<br />

sowie einen Einsiedler, aber auch eine Kreuztragung<br />

mit dahinter stehender Einsiedlerklause.<br />

Rechts dagegen wird der Jüngling von einer gehörnten<br />

Teufelsgestalt an der Hand ergriffen, die ihn dem Laster<br />

zuführen will. So zeigt die rechte Seite ein vielfigürliches<br />

Treiben mit Trinkgesellschaften an gedecktem<br />

Tisch, Tanz und irdischen Freuden neben Musik<br />

sowie den Symbolen für Theater, Kartenspiel und Lustherberge.<br />

Die rechte untere Ecke diametral entgegengesetzt<br />

zum linken oberen himmlischen Bereich<br />

zeigt einen Höllenschlund, in dessen Feuer bereits<br />

einige der Verdammten gezogen werden. Die in diesem<br />

Gemälde gezeigte Verurteilung aller irdischen<br />

Freuden, zu denen auch Musik oder Liebesbegegnung<br />

gehört, wie dies in einem Paar, das sich hier die Hände<br />

mit Blüten reicht, verweist auf eine extrem puritalistische<br />

Haltung, wie sie nur in den protestantischen<br />

oder calvinistischen Gegenden der Niederlande anzutreffen<br />

war. (1211701) (130800) (11)<br />

€ 4.500 - € 5.500<br />

Sistrix<br />

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79


534<br />

MATHEUS VAN HELMONT,<br />

1623 <strong>–</strong> UM 1679, ZUG.<br />

ZWEI FRAUEN BEI EINER SATANSMESSE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

50 x 66 cm.<br />

Rechts unten auf dem Stein Reste einer verriebenen,<br />

schwer leserlichen Signatur.<br />

Nicht selten sind Themen wie diese im 17. Jahrhundert,<br />

einer Zeit des Hexenwahns und der Hexenverfolgung,<br />

zu Bildinhalten geworden. Hexensabbat oder Hexenküchendarstellungen<br />

finden sich seit Hiëronymus van<br />

Aken Bosch (um 1450-1516) auch bei Frans Francken<br />

d.J. sowie bei Matheus Helmont (1623-1679). Hier im<br />

Bild ist eine junge Frau neben einer <strong>Alte</strong>n, vor einem<br />

altarartig aufgebauten Tischensemble mit Büchern<br />

dargestellt, der Raum erfüllt von höchst fantasievollen<br />

antropomorphen Mischwesen und Schreckgestalten.<br />

Auf dem Tisch Schädel, Sanduhr und Bücher, auf<br />

die eine satanartige Affengestalt den Fuß gestellt hat.<br />

In den Fußboden Nagel, Gabel und Flaschen gesteckt,<br />

Zeichen von Hexenritualen. Links hinten eine<br />

nackte Figur vor einem Feuer, umgeben von weiteren<br />

ähnlichen Fantasiegestalten. (12118210) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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535<br />

CAREL VAN FALENS,<br />

1683 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1733 PARIS<br />

HALTESTELLE FÜR REISENDE VOR<br />

EINEM GASTHAUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

60,5 x 90,5 cm.<br />

In teilvergoldetem Holzrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Giancarlo<br />

Sisteri, Rom vom 22. Oktober 2007.<br />

Vor weiter bergiger Landschaft, unter hohem blauen<br />

Himmel mit dicken Wolkenformationen, haben zwei<br />

Pferdekutschen Halt gemacht vor einem großen<br />

Rasthaus. Im Mittelpunkt des Gemäldes ein edel gekleideter<br />

Offizier auf einem Schimmel, auf der rechten<br />

Bildseite eine kleine Gruppe an einem wasserspeienden<br />

Brunnen, die gerade ein Pferd tränken. Auf<br />

der linken Seite eine weitere Gruppe zu Pferde, darunter<br />

eine Frau in rotem Gewand in Rückenansicht<br />

und ein Mann, mit seinem Arm auf die Pferdekutsche<br />

weisend, die mit zwei Personen besetzt zu sein<br />

scheint. Ein junger Mann mit weißem Tuch über seiner<br />

Schulter, hat gerade einen Krug mit Erfrischungen<br />

vorbeigebracht. In der Mitte sind zudem eine weitere,<br />

mit einer Dame besetzte Kutsche zu erkennen und ein<br />

weiß-schwarzer Hund, in der Nähe des Schimmels.<br />

Malerei, bei der die beige-braune Farbgebung überwiegt,<br />

jedoch durch weiße Farbgebung besondere Akzente<br />

gesetzt werden. Kleinere Rahmenschäden.<br />

(1211762) (7) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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536<br />

CARL WILHEM DE HAMILTON,<br />

1668 BRÜSSEL <strong>–</strong> 1754 AUGSBURG, ZUG.<br />

WALDBODENSTILLLEBEN MIT GETIER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

39 x 31 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Vor einem braunen Felsenstück, das von grünen Disteln<br />

und teils braunen vertrockneten Waldgewächsen<br />

umgeben ist, befinden sich neben einer Schlange und<br />

einigen Pilzen auch mehrere Insekten; zu diesen gehören<br />

Käfer, eine Schnecke, eine Raupe sowie ein<br />

brauner Frosch. Der Waldboden wird zudem umgeben<br />

von einem kleinen Gewässer, aus dem ein Frosch<br />

herausschaut. Auf dem Bild sind auch mehrere prachtvolle<br />

Falter zu erkennen. Im Hintergrund links geht der<br />

Blick in die Ferne auf eine bergige Landschaft unter<br />

hohem blauen Himmel. (1211301) (18)<br />

€ 3.000 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

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81


537<br />

GASPARE DIZIANI,<br />

1689 BELLUNO <strong>–</strong> 1767 VENEDIG<br />

ARCHITEKTURCAPRICCIO MIT FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

96,5 x 130 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, o. J., welche<br />

das vorliegende Gemälde zwischen 1725 und 1730<br />

datiert und es somit in die erste Reifezeit des Künstlers<br />

eingliedert, in Kopie vorliegend.<br />

Eine von links als Repoussoirarchitektur in den Raum<br />

hereinragende, verschattete Säulenarchitektur gibt den<br />

Blick frei auf eine halbrunde Kolonnadenarchitektur<br />

mit Triumphbogen und gesprengtem Giebel, welchem<br />

ein klassizistisches Denkmal eingestellt ist. Die Figurenstaffage,<br />

teils als Pilger ausgewiesen, wird von links<br />

oben partiell erleuchtet. (1211765) (7) (13)<br />

GASPARE DIZIANI,<br />

1689 BELLUNO - 1767 VENICE<br />

ARCHITECTURE CAPPRICCIO WITH<br />

FIGURE STAFFAGE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

96.5 x 130 cm.<br />

In gilt frame.<br />

A copy of the expert‘s report by Dario Succi, n.y. is<br />

enclosed, dating the painting on offer for sale in this<br />

lot between 1725 and 1730 and thus in the first maturing<br />

period of the artist.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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538<br />

ITALIENISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

ARCHITEKTURCAPRICCIO MIT FIGUREN<br />

IN SÜDLICHER LANDSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

47 x 64 cm.<br />

In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />

Blick auf die Ruinenarchitektur eines antiken Palastes<br />

mit großem, teils von Pflanzen bewachsenen Rundbogen,<br />

Treppenaufgang sowie zahlreichen korinthischen<br />

Säulen und Skulpturen und einem steinernen<br />

Brunnen. Unter dem Torbogen geht gerade ein Mann<br />

hindurch, in rötlichem Gewand, blauem Überwurf<br />

und Nimbus in Begleitung von zwei weiteren Männern,<br />

davon einer mit langem Speer. Es könnte sich<br />

hierbei um die Gefangenname Christi handeln, als<br />

Vorwand für die prachtvolle Darstellung der Architektur<br />

verwendet. Das Licht fällt von links herein und<br />

spielt mit interessanten Licht- und Schatteneffekten.<br />

Auf der linken Bildrandseite, als Repoussoir, ein hoher<br />

Baum, der mit bereits braunen herbstlichen Blättern<br />

ins Bild reicht. Malerei sonst überwiegend in<br />

differenzierten Grautönen, wobei lediglich die farbigen<br />

Kleidungsstücke der drei Figuren besonders auffallen.<br />

(12114715) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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83


539<br />

FRANZÖSISCHER MALER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

HELIOS BEI DER NYMPHE PERSE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

87,5 x 120 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen mit Akanthusblattdekor.<br />

In einer sonnenbeschienenen Landschaft ein Baumbestand,<br />

zu dessen Linken sich hinter einem Gewölk der<br />

Sonnenwagen des Helios auftut. Der Fahrer erscheint<br />

rechts neben der Baumgruppe vor dunstigem Hintergrund<br />

in seiner goldenen Rüstung, neben der kaum<br />

bekleideten Nymphe, welche von mehreren Putti begleitet<br />

wird. Eine Amorette mit Pfeileköcher sowie die<br />

zwei, die Treue symbolisierenden Hunde, sind zur Rechten<br />

des Helios zu sehen. (12117614) (7) (13)<br />

€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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540<br />

RUTGER VERBURGH,<br />

1678 <strong>–</strong> UM 1746, ZUG.<br />

REGES TREIBEN ZWISCHEN UFERGEBÄUDEN<br />

UND ANLEGENDEN SCHIFFEN IM KANALWASSER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

67,4 x 90 cm.<br />

Die alten Gebäude mit hohen Giebeln und Gauben,<br />

altersbraun verfärbt, dagegen wird die Bilddarstellung<br />

insgesamt verlebendigt durch die Vielzahl der Figuren,<br />

bewusst häufig in roter Kleidung wiedergegeben. Als<br />

gekonnt malerische Effekte sind die Spiegelungen der<br />

Gebäude im flachen Wasser zu sehen, belebt durch<br />

eine Wäscherin am Ufer. (1211824) (11)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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85


541<br />

HUIB VAN HOVE,<br />

1814 DEN HAAG <strong>–</strong> 1864/65 ANTWERPEN<br />

DIE ÜBERFLUTUNG<br />

Öl auf Holz.<br />

66 x 88,5 cm.<br />

Rechts unten signiert.<br />

Verso auf Holz befestigt zwei alte Papiernotizen; auf<br />

einer die Bestätigung der Echtheit dieses Gemäldes<br />

durch den Künstler, datiert April 1861; die zweite Notiz<br />

eine Expertise von Charles Frohwein, signiert und datiert<br />

25.03.1863.<br />

Durch die steinerne Eingangspforte eines großen Hauses<br />

trägt ein junger Mann, in schwarzer Kleidung, seine<br />

elegant gekleidete Frau auf den Armen hinaus. Hinter<br />

ihnen fällt der Blick in das überflutete Innere des Gebäudes<br />

mit Möbeln. Vor dem Haus hält ein Mann mit<br />

roter Jacke in Rückenansicht ein Boot, in dem bereits<br />

eine ältere weißhaarige Frau, mit einem kleinen Kind<br />

im Arm, und ein weiteres Kind im hellblauen Kleidchen<br />

sich befinden, das nach einem Hündchen greift.<br />

Ein großer wertvoller orientalischer Teppich ragt vom<br />

Boot ins Wasser, zudem ist auf dem Boot eine flache<br />

goldene Schale mit diversen wertvollen silbernen und<br />

goldenen Pokalen zu finden. Vor dem Boot schwimmen<br />

bereits einige Gegenstände im Wasser, darunter<br />

auch eine asiatische Vase, auf der ein Papagei sitzt.<br />

Malerei dieser Naturkatastrophe in vielen differenzieren<br />

Farbtönen.<br />

Provenienz:<br />

George Perkins, Esq.<br />

Auktion Christie‘s 12.03.1887, Lot 151.<br />

Literatur:<br />

Christel Leenen, Nelly de Zwaan, Nederland uit de<br />

kunst, 365 dagen kijken en lezen, Warnsveld 2006,<br />

mit Abbildung. (12116521) (1) (18)<br />

HUIB VAN HOVE,<br />

1814 THE HAGUE <strong>–</strong> 1864/65 ANTWERP<br />

THE FLOOD<br />

Oil on panel.<br />

66 x 88.5 cm.<br />

Signed lower right.<br />

Two old paper notes attached to the back of the panel;<br />

one confirming the authenticity of the painting by the<br />

artist, dated April 1861; the second note is an expert’s<br />

report by Charles Frohwein, signed and dated 25<br />

March 1863.<br />

Provenance:<br />

George Perkins, Esq.<br />

Auction Christie’s 12.03.1887, lot 151.<br />

Literature:<br />

Christel Leenen, Nelly de Zwaan, Nederland uit de<br />

kunst, 365 dagen kijken en lezen, Warnsveld 2006,<br />

with illustration.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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542<br />

PIETER JACOBSZ. VAN LAER,<br />

1599 <strong>–</strong> UM 1642, ZUG.<br />

WEITE LANDSCHAFT MIT RASTENDEN<br />

REISENDEN VOR EINER TAVERNE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

50 x 68 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Unter hohem gelb-blauem sonnenbeschienenen Himmel,<br />

vor bergiger Landschaft, eine Reisegruppe mit<br />

hölzernem Wagen, der von einem Ochsen gezogen<br />

wird. Am Boden sitzen eine junge Frau, die ein Kind in<br />

ihren Armen hält, sowie ein Mann, der gerade aus<br />

einem hochgehobenen Krug trinkt. Zwei Männer mit<br />

Bechern und ein Hund beobachten die beiden. Auf<br />

der rechten Seite zwei stehende Männer, ein gesatteltes<br />

Pferd und ein Muli sowie ein weiterer Hund.<br />

Zwischen diesen, im Hintergrund, eine Frau an einem<br />

Flaschenkrug, die wohl Wasser aus einem nicht sichtbaren<br />

Brunnen holen möchte. Die rechte Bildseite<br />

wird ganz eingenommen von zwei hohen, fast miteinander<br />

verbundenen, steinernen Gebäuden mit einem<br />

aus einem Fenster hängenden Ast mit rotem<br />

Tuch. Malerische Darstellung in überwiegend beigebrauner<br />

und rötlicher Farbgebung. (12114427) (18)<br />

PIETER JACOBSZ. VAN LAER,<br />

1599 <strong>–</strong> CA. 1642, ATTRIBUTED<br />

VAST LANDSCAPE WITH TRAVELLERS RESTING<br />

OUTSIDE A TAVERN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

50 x 68 cm.<br />

In decorative frame.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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87


543<br />

RÖMISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

PORTRAIT EINES EDELMANNES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

113 x 86 cm.<br />

In einem goldstuckierten ornamental verzierten<br />

Rahmen.<br />

Vor knapp wiedergegebener Architekturstaffage, welche<br />

gebildet wird durch eine historische Säulenbasis,<br />

deren oberes Ende durch ein rotes Ehrentuch verdeckt<br />

wird, das Hüftportait eines leicht nach rechts gewandten<br />

Edelmannes, dessen silbrig sich vom Hintergrund<br />

abhebender Gehrock durch ein purpurnes Tuch kontrastiert<br />

wird, welches unmotiviert im Winde bewegt<br />

erscheint. Der Gehrock mit der Farbigkeit der Allonge-<br />

Perücke korrespondierend, während das farbige Inkarnat<br />

das Rot des Tuches widerspiegelt. Gold glänzende<br />

Quasten, welche am oberen Bildende und am rechten<br />

Bildrand den Hintergrund erhellen und deren Farbton<br />

sich im Gold des Jabot wiederfindet.<br />

(1211663) (130800) (13)<br />

€ 9.000 - € 11.000<br />

Sistrix<br />

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544<br />

ITALIENISCHER STILLLEBENMALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

IN ART DES GIACOMO DESTI<br />

KOMPOSITES STILLLEBEN MIT BLUMENSTRAUSS,<br />

PILZEN, KIRSCHKORB, MELONE, SPARGEL SOWIE<br />

EINER ELSTER UND EINEM WEITEREN VOGEL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

81 x 102 cm.<br />

Die Gegenstände vor dunklem Hintergrund aufleuchtend.<br />

In der typischen italienischen Stilllebenmanier<br />

des beginnenden 17. Jahrhunderts. (1211712) (11)<br />

€ 6.500 - € 8.500<br />

Sistrix<br />

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89


545<br />

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar<br />

PORTRAIT EINER DAME<br />

sowie<br />

PORTRAIT EINES HERREN<br />

Öl auf Leinwand im Oktogon. Doubliert.<br />

Je 93 x 70 cm.<br />

Jeweils in teilvergoldetem oktogonalen Rahmen.<br />

Das erste Gemälde zeigt das Brustbildnis einer Dame<br />

nach rechts, vor dunklem Hintergrund, in einem eleganten<br />

rot-blauen Gewand, langen lockigen Haaren<br />

und einer wertvollen Kopfbedeckung, dazu Ohrgehänge<br />

und eine Perlenkette um den Hals. Sie hält in ihrem<br />

linken Arm ein Schwert fest und in ihrer linken Hand<br />

ein Tuch, das mit Blumen gefüllt ist. Mit ihren leuchtenden<br />

braunen Augen schaut sie aus dem Bild heraus.<br />

Das Gegenstück bildet ein Brustbildnis eines elegant<br />

gekleideten jungen Mannes nach links, vor<br />

dunklem Hintergrund. Er trägt ein blau-rotes Gewand<br />

mit weißem Spitzenkragen und hat seine Ärmel hochgerafft.<br />

Auf seinen braunen lockigen Haaren trägt er<br />

zudem eine dunkle Kopfbedeckung. In seiner linken,<br />

auf seine Hüfte gestützten Hand hält er ein weißes<br />

Band, während in seiner Rechten noch der Griff eines<br />

Messers oder Schwertes zu sehen ist. Auf der linken<br />

Seite liegt der übergroße Kopf eines Mannes mit einem<br />

roten Blutfleck auf der Stirn. Der Dargestellte<br />

hat sich wohl hier als David portraitieren lassen, mit<br />

der Schleuder in seiner Linken und dem Messer in<br />

seiner Rechten, mit dem er den Riesen Goliath getötet<br />

hat, dessen Kopf im linken Hintergrund zu erkennen<br />

ist. Retuschen. (12114429) (18)<br />

PAINTER OF THE 17TH CENTURY<br />

A pair of paintings<br />

PORTRAIT OF A LADY<br />

and<br />

PORTRAIT OF A GENTLEMAN<br />

Oil on canvas in octagonal frame. Relined.<br />

93 x 70 cm each.<br />

In parcel-gilt octagonal frame each.<br />

The first painting depicts a half-length portrait of a lady<br />

to the right. The counterpart shows a half-length portrait<br />

of an elegantly dressed young man to the left.<br />

The gentleman is probably portrayed as David with a<br />

slingshot in his left and a knife in his right <strong>–</strong> with<br />

which he killed the giant Goliath, whose head is depicted<br />

in the background. With retouching.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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546<br />

MALER DES 19. JAHRHUNDERTS,<br />

IN DER ART DES WILLEM CORNELISZ DUYSTER<br />

1599 <strong>–</strong> 1635<br />

(ABB. RECHTS)<br />

EIN OFFIZIER WIRD ZU DEN WAFFEN GERUFEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

39,5 x 50 cm.<br />

Links oben datiert „1863“.<br />

Innenraum mit einem im Zentrum stehenden Soldaten,<br />

der bereits den Harnisch angelegt hat. Während ihm ein<br />

Adjutant die Stiefel bindet, blickt er in überlegenem<br />

Stolz dem Betrachter entgegen, ein weiterer Knappe<br />

hält eine Lanze. Im Hintergrund geöffnete Tür mit Wachposten<br />

und draußen sich versammelnden Soldaten.<br />

(12116528) (1) (11)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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547<br />

SYBRAND VAN BEEST,<br />

1610 DEN HAAG <strong>–</strong> 1674 AMSTERDAM<br />

REGES MARKTTREIBEN IN DEN HAAG<br />

VOR GIEBELHÄUSERN UND EINER RUINE<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

48,6 x 78,7 cm.<br />

Rechts leicht erhöht seitlich monogrammiert „SVB“<br />

und datiert „1640“.<br />

Der Maler war Schüler des Adriaen Pietersz. van de<br />

Venne (1589-1662). In seiner tonigen Farbigkeit, wie<br />

auch hier im Bild, ist der Einfluss des Jan Jozefsz. van<br />

Goyen (1596-1656) zu erkennen, während die meisterhaft<br />

eingebrachten Figuren Stilverwandschaft mit Werken<br />

des Isaac Jansz. van Ostade (1621-1649) erkennen<br />

lassen. Von van Goyens Bildauffassung rührt wohl auch<br />

die Tiefenwirkung der vorliegenden Stadtlandschaft, erzeugt<br />

durch bewusste perspektivische Verjüngung bis<br />

zum Horizont. Besonders auffällig ist hier der Kontrast<br />

zwischen dem tonigen Hintergrund und den markant<br />

von links beleuchteten, detailgenau wiedergebenen<br />

Figuren, insbesondere des rechten Vordergrunds sowie<br />

der am Boden verstreuten Beeren und Blätter, neben<br />

gefüllten Körben. Von besonderem Reiz der neben<br />

seiner Mutter stehende Knabe, mit einem mit Trauben<br />

gefüllten Korb. (1211826) (11)<br />

SYBRAND VAN BEEST,<br />

1610 THE HAGUE <strong>–</strong> 1674 AMSTERDAM<br />

BUSTLING MARKET IN THE HAGUE IN FRONT<br />

OF GABLED HOUSES AND A RUIN<br />

Oil on oak panel.<br />

48.6 x 78.7 cm.<br />

Monogrammed “SVB” and dated “1640” on the right,<br />

slightly raised at the side.<br />

The painter was a student of Adriaen Pietersz. van de<br />

Venne (1589-1662).<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

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91


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548<br />

PIETER JANSZ QUAST,<br />

1606 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1647 EBENDA<br />

BAUERN IN EINER TAVERNE<br />

Öl auf Holz.<br />

36,4 x 26,3 cm.<br />

Rechts unten auf Stuhl monogrammiert und datiert<br />

„PQ 1635“.<br />

In einer einfachen Stube sitzen an einem Holztisch<br />

zwei Männer, davon einer mit leuchtend rotem Barett,<br />

einen Henkelkrug in der Hand haltend. Der andere<br />

zieht an einem langen, leicht aufglühenden Pfeifchen.<br />

Hinter ihnen ist ein Mann auf eine Leiter gestiegen<br />

und wird dabei von einem weiteren stehenden Mann<br />

mit dunkelblauer Jacke beobachtet. Malerei, die an Arbeiten<br />

von Adriaen Brouwer (1605/06-1638) erinnert, in<br />

überwiegend monochromer beige-brauner Farbigkeit,<br />

bei der jedoch die beiden Kleidungsstücke, ein altrosafarbenes<br />

Hemd und das rote Barrett, besonders auffallen.<br />

Kleinere Retuschen. (1211828) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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549<br />

FLÄMISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

UMKREIS FRANS FRANCKEN<br />

DIE SCHMIEDE DES VULKAN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

84 x 120 cm.<br />

In goldstuckiertem Barock-Rahmen.<br />

Vor einer Architekturstaffage, die ruinös überkommen<br />

ist, allerlei an eine Schmiede erinnernde Gerätschaften<br />

mit den hergestellten Objekten wie Rüstungsteilen<br />

und Kanonen. An einem Amboss Vulkan selbst<br />

stehend, welcher mit Hilfe von weiteren, wenig bekleideten,<br />

muskulösen Männern die ehernen Objekte<br />

schmiedet. (12117613) (7) (13)<br />

€ 8.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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93


550<br />

FRANZÖSISCHER MALER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

PUTTI BEI EINER PAUSE AUF DER JAGD<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

118 x 106 cm.<br />

Links unten trägt das Gemälde eine Signatur<br />

„F. Boucher“ und eine Datierung „1753“.<br />

Anbei eine Expertise von Dr. Arabella Cifani, o. J., in<br />

Kopie vorliegend, die das Gemälde François Boucher<br />

de Villiers zuschreibt, welcher in Paris zwischen den<br />

Jahren 1757 und 1767 tätig war.<br />

Auf einem erhabenen Hügel mit dahinterliegender,<br />

im Dunst des Abendlichts beleuchteter, hügeliger Landschaft,<br />

ein fein gefiederter Baum mit fünf Putti darum<br />

angeordnet, mit erlegten Schnepfen, einem Hund sowie<br />

einem erlegten Hasen. Der rechte Putto sich eine<br />

mit Wasser gefüllte Flasche an den Mund führend,<br />

um seinen Durst zu stillen, welcher während der Jagd<br />

entstanden sein mag. (1211711) (13)<br />

€ 5.500 - € 6.500<br />

Sistrix<br />

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551<br />

CARLO PORTELLI,<br />

UM 1508 <strong>–</strong> 1574, KREIS DES<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT JOHANNES DEM TÄUFER<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

119 x 87 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

CARLO PORTELLI,<br />

CA. 1508 <strong>–</strong> 1574, CIRCLE OF<br />

THE HOLY FAMILY WITH SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

119 x 87 cm.<br />

Unframed.<br />

Vor dem Hintergrund einer bergigen Landschaft mit der<br />

Kulisse einer Stadt, im Licht der untergehenden Sonne,<br />

die großformatig dargestellten Figuren der Heiligen<br />

Familie mit Johannes dem Täufer. Die sitzende Maria in<br />

rot-blauem Gewand mit sorgsam geflochtenem Haar,<br />

hält in ihrem Schoß den kräftigen, blond gelockten<br />

Jesusknaben. Dieser wird von dem stehenden jungen<br />

Johannes in einem Fellgewand umarmt und auf die<br />

Wange geküsst. Jesus blickt mit seinen dunklen Augen<br />

nachdenklich zum Boden, auf dem auf der rechten<br />

unteren Seite neben einer stehenden klei nen Schale<br />

ein angebrochenes Holzkreuz mit Band liegt. Hinter<br />

den beiden, stehend in einem braunen Gewand, Josef<br />

mit dunklen Augen, in die Ferne schauend. Maria, in<br />

ihrer linken Hand ein geschlossenes kleines Buch haltend,<br />

beobachtet mit dunklen Augen aufmerksam die<br />

Umarmung. Rest., Retuschen. (1211662) (18)<br />

Restored, with retouching.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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95


552<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE HEILIGE FAMILIE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

91 x 74 cm.<br />

In vergoldetem Perlstabrahmen (besch.).<br />

In ein hochovales Tondo eingestellt, die vor dunklem<br />

Hintergrund gesetzten Figuren der Heiligen Maria,<br />

welche auf einem hellen Tuch das unbekleidete Jesuskind<br />

dem Betrachter zeigt und von einem Nimus<br />

überfangen wird, der im dunklen Hintergrund erscheint.<br />

Hinter ihr der herabblickende Josef. Die Darstellung<br />

und die Verkürzung sowie die Blickrichtung der Dargestellten,<br />

macht eine Aufhängung des Gemäldes am<br />

oberen Deckenrand einer Kirche wahrscheinlich.<br />

(1211742) (130800) (13)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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553<br />

FELICE BOSELLI,<br />

1650 PIACENZA <strong>–</strong> 1732 PARMA, ZUG.<br />

BAUERN MIT IHREM VIEH IN EINEM STALL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

155 x 112 cm.<br />

In einem in den Rahmen integrierten Passepartout.<br />

Die hochoblonge Darstellung eines Hahns und einer<br />

Ente, die sich um Maiskolben streiten. Die Tiere auf<br />

einem Balken sitzend. Die untere Hälfte des Bildes bevölkert<br />

von Ziegen und Schafen sowie einem Ochsen,<br />

die offensichtlich in der Bestallung des Bauernpaares<br />

Schutz gesucht haben. Dieses integriert neben einer<br />

Ruinenarchitektur, die von links in den Bildraum hineinragt.<br />

(1211763) (7) (13)<br />

FELICE BOSELLI,<br />

1650 PIACENZA <strong>–</strong> 1732 PARMA, ATTRIBUTED<br />

FARMERS WITH CATTLE IN A STABLE<br />

Oil on canvas.<br />

155 x 112 cm.<br />

Framed with integrated mount.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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97


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554<br />

NIEDERLÄNDISCHER MANIERIST<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

DREIVIERTELPORTRAIT EINES ELEGANTEN<br />

MANNES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

148 x 112 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Der Dargestellte leicht nach rechts, den Kopf leicht in<br />

Richtung des Betrachters gedreht. Er trägt ein edles<br />

Wams, Pluderhosen und an der Seite einen Degen,<br />

dessen goldener Griff zu erkennen ist. Die rechte Hand<br />

hat er auf die Kante eines mit rotem Tuch bedeckten<br />

Tisches gelegt, seinen linken Arm hat er locker in seine<br />

linke Hüfte gelegt. Zudem wird das Wams geschmückt<br />

von einem weißen, gekräuselten Kragen.<br />

Er hat einen Vollbart, einen leicht geöffneten Mund<br />

und mit seinen großen braunen Augen schaut er aus<br />

dem Bild heraus. Qualitätvolle Portraitdarstellung vor<br />

dunklem Hintergrund. Retuschen. (1211664) (130800)<br />

(18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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555<br />

FLÄMISCHER MEISTER,<br />

AUS DEM KREIS VON PAUL DE VOSS,<br />

1591 <strong>–</strong> 1678<br />

KAMPFSZENE ZWISCHEN EINEM BÄREN<br />

UND HUNDEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

124 x 160 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Im Mittelpunkt in einem Wald auf dem Boden liegend<br />

ein großer, brauner Bär mit weit aufgerissenem Maul,<br />

von allen Seiten von Hunden attackiert. Vor ihm ein<br />

schwarz-weißer Hund, den er mit seiner kräftigen<br />

Pranke erfasst und stark verwundet hat, sodass Blut<br />

auf den Boden fließt. Ein weiterer brauner Hund<br />

scheint unter diesem schwarz-weißen zu liegen. Ein<br />

Hund greift den von der linken Seite mit gefletschtem<br />

Maul an, während ein anderer ihn bereits in seinen<br />

Rücken beißt. Auf der rechten Seiten zudem ein weiterer<br />

angreifender Hund mit aufgerissenem Maul und<br />

roter Zunge zu erkennen. Der Bär versucht sich mit<br />

weit aufgerissenen Augen gegen diese Angriffe zu<br />

wehren. Tierdarstellung in der bekannten Manier des<br />

Malers vor abendlichem Himmel. Rest. Retuschen.<br />

(12107711) (18)<br />

FLEMISH MASTER,<br />

CIRCLE OF PAUL DE VOSS,<br />

1591 <strong>–</strong> 1678<br />

FIGHTING SCENE BETWEEN A BEAR<br />

AND DOGS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

124 x 160 cm.<br />

In gilt frame.<br />

Restored. With retouching.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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99


556<br />

GIOVANNI FRANCESCO ROMANELLI<br />

IL VITERBESE,<br />

1610 <strong>–</strong> 1662, KOPIE NACH<br />

HEILIGE CÄCILIA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

54 x 38 cm.<br />

19. Jahrhundert.<br />

Unter ovalem vergoldeten hölzernen Passepartout in<br />

vergoldetem Rahmen.<br />

Die Heilige Cäcilia in einem beige-braunen glänzenden<br />

faltenreichen Gewand mit blauem Überwurf, dazu auf<br />

ihrem Haupt ebenfalls ein beige-brauner Turban, geschmückt<br />

mit einer Kette. Sie steht unter freiem Himmel<br />

an einer steinernen Brüstung, auf der sie eine<br />

Geige abgelegt hat, die sie mit ihrer linken Hand sanft<br />

berührt. In ihrer rechten erhobenen Hand, mit den feinen<br />

zarten Fingern, hält sie ein zusammengerolltes<br />

Notenblatt. Sie steht nach links, wobei ihr Kopf leicht<br />

gewendet ist und sie mit dunklen Augen seitlich aus<br />

dem Gemälde herausblickt. Malerei in weicher Farbgebung.<br />

Anmerkung:<br />

Ein Gemälde von Giovanni Francesco Romanelli il<br />

Viterbese mit dem gleichen Motiv der Heiligen Cäcilia<br />

wurde im Januar 2013 bei Sotheby‘s in New York versteigert.<br />

(1211302) (18)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

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557<br />

MALER DES 18. JAHRHUNDERTS,<br />

IN DER NACHFOLGE DES PAUL DE VOS,<br />

1591 <strong>–</strong> 1678<br />

JAGDSZENE MIT EINEM HIRSCHEN UND HUNDEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

50 x 65 cm.<br />

Mit schmalem Holzleistenrahmen.<br />

Freigestellt in größerem Holzrahmen.<br />

In weiter Berglandschaft mit Fluss und unter hohem,<br />

hellblauen Himmel mit einigen weißen Wolken ein<br />

prachtvoller Hirsch mit Geweih davonspringend, gefolgt<br />

von einer Meute von Hunden. Diese mit leicht geöffnetem<br />

Maul ganz konzentiert auf den Hirschen, während<br />

am linken unteren Bildrand ein kleines Rehkitz<br />

davonläuft. Malerei in zurückhaltender Farbigkeit, die<br />

motivisch und stilistisch an Werke des Paul de Vos erinnert.<br />

Kleinere Retuschen. (1211693) (130800) (18)<br />

€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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558<br />

IGNAZ STERN,<br />

UM 1680 MARIAHILF <strong>–</strong> 1748 ROM<br />

Der Maler lernte zunächst in Ingolstadt, dann in Bologna<br />

bei Carlo Cignani (1628-1719), kam um 1700 nach<br />

Rom, wo er etliche Deckenfresken und Altarwerke<br />

schuf. Werke seiner Hand in zahlreichen italienischen<br />

Kirchen sowie in Museen wie in Prag oder Wien.<br />

BILDNIS EINES BÄRTIGEN MANNES MIT BUCH<br />

Öl auf Leinwand.<br />

55 x 43 cm.<br />

Das Portrait nahezu in Lebensgröße vor grünlich<br />

dunklem Hintergrund. Der Herr trägt einen mit Goldquaste<br />

und Borten dekorierten Mantel, auf der Brust<br />

eine Goldkette. In der rechten Hand ein Buch, auf<br />

dessen Rücken die Initialen des Künstlers stehen<br />

„I.S./ F“ (fecit) sowie die Datierung „1739“. Der Bildcharakter<br />

schließt nicht aus, dass es sich um ein<br />

Selbstportrait handeln könnte.<br />

Literatur:<br />

Fried Noack, Die Künstlerfamilie Stern in Rom, in:<br />

Monatshefte für Künstwissenschaften 1920, S. 166<br />

ff. (1210706) (11)<br />

€ 4.500 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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101


559<br />

ITALO-FLÄMISCHER MALER<br />

DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />

MENSCHENANSAMMLUNG VOR EINEM KÄSE-<br />

STAND IN EINER VERSCHNEITEN STADT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

48 x 63 cm.<br />

Rechts im Bild zwei Männer, sich die Hände an einem<br />

Feuer wärmend, im Zentrum ein Mönch mit Sandalen,<br />

der in origineller Weise seinen Fuß über einem Kohlebecken<br />

wärmt. Links Maroniverkäuferin. Die Gebäude<br />

eindeutig italienischen Baustil zeigend. Der Maler wollte<br />

sicher die Wintersituation u. a. mit einem Schlitten<br />

im Vordergrund dem Betrachter nahebringen.<br />

(1091549) (11)<br />

€ 1.000 - € 1.500<br />

Sistrix<br />

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560<br />

JAN MIENSE MOLENAER,<br />

1610 <strong>–</strong> 1668, KREIS DES<br />

DIE KARTENSPIELER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

82 x 89 cm.<br />

Zwei Männer an einem Kartentisch, von denen einer<br />

als Gewinner, der andere als Verlierer gezeigt wird.<br />

Während der nobel Gekleidete die Geldmünzen einstreicht<br />

und mit dem Zeigefinger auf den Verlierer<br />

zeigt, fasst sich dieser an den Kopf. Zweifellos hat das<br />

Gemälde moralischen Anspruch: Während Schläue<br />

reich machen kann, führt die Spielsucht zur Verarmung.<br />

Sowohl das Bildthema, also auch das nahe Heranführen<br />

der Gestalten an den Bildbetrachter fügen sich in<br />

das Werk Molenaers gut ein. So finden sich zahlreiche<br />

Gemälde seiner Hand, wobei in ähnlicher Weise das<br />

Genrethema zu einer belehrenden, meist heiteren<br />

Aussage wird. (1211581) (11)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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561<br />

HOLLÄNDISCHE SCHULE DES ROKOKO<br />

BILDNIS EINER JUNGEN DAME MIT JASMINBLÜTE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

110 x 68 cm.<br />

Die junge Frau im Dreiviertelbildnis, an einem Tisch<br />

sitzend wiedergegeben, wobei der leicht lächelnde<br />

Blick dem Betrachter entgegengerichtet ist. Der linke<br />

Arm am Tisch aufgestützt, in der Hand hält sie einen<br />

Blattzweig mit Jasminblüten, was als einladende Geste<br />

zu verstehen ist. Bildikonographisch wurde in der<br />

Zeit des 18. Jahrhunderts auch die „Blau-Schleife“ als<br />

Zeichen der noch ledigen Mädchen verstanden. So sind<br />

auch die blauen Blüten im Haar in diesem Sinne zu<br />

verstehen. Farbkompositionell wurde hier die Farbtrias<br />

Rot, Gelb und Blau bewusst ins Bild gesetzt, ergänzt<br />

durch den Blumenstrauß in einer Glasvase rechts im<br />

Bild. Einige Retuschen und Farbausbesserungen im<br />

Hintergrund.<br />

Provenienz:<br />

Holländische Privatsammlung. (12116530) (1) (11)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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562<br />

NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

WEITE LANDSCHAFT MIT EINEM HOCKENDEN<br />

MANN VOR EINEM SPIEGEL.<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

62 x 49 cm.<br />

Im Mittelpunkt des Gemäldes der Mann mit leicht<br />

durchlöchertem Hut und einem Vogel auf seiner Schulter,<br />

der gerade ein Geschäft erledigt hat und seine<br />

Rückansicht in einem an einer alten Weide aufgestellten<br />

Spiegel betrachtet. Das Spiegelbild ist wohl im<br />

flachen Wasser wiederzuerkennen. Einige im Bereich<br />

des blauen Himmels fliegende Vögel beleben das Bild.<br />

Malerei in überwiegend beige-braun-blauer Farbigkeit.<br />

(1211825) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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103


563<br />

MALER DER RÖMISCHEN SCHULE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

POLYPHEM VERSUCHT EINEN STEIN GEGEN DAS<br />

PAAR ACIS UND GALATEIA ZU WERFEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

69 x 95 cm.<br />

Die Darstellung nach der griechischen Sage von Acis<br />

und Galateia. Im 17. Jahrhundert, vor allem auch in der<br />

Musik, durch Bühnenstücke und Oratorien wiederaufgelebt,<br />

findet hier eine Bilddarstellung, in dessen<br />

Stil die Nachwirkung des Giulio Romano (um 1499-<br />

1546) zu erkennen ist. (1211764) (7) (11)<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

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564<br />

LIEVEN MEHUS,<br />

1630 OUDENAARDE, BELGIEN <strong>–</strong> 1691 FLORENZ<br />

DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG<br />

DER HEILIGEN KATHARINA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

96 x 84 cm.<br />

Zuweisung an den Künstler durch Publikation.<br />

Die Darstellung gemäß der Legende, wonach Katharina,<br />

eine Adelige aus Alexandrien, nach einem Ehemann<br />

sucht, jedoch von einem Eremiten auf Christus<br />

verwiesen wird. Im Traum erscheint er ihr und überreicht<br />

ihr den Ring. Die Ringübergabe wird in der Bildkunst<br />

gewöhnlich durch den kindlichen Jesus gezeigt,<br />

wie hier im Bild, wobei der Jesusknabe im Schoß<br />

Mariens sitzt und seinen Blick auf Engelsköpfe in den<br />

Wolken richtet. Katharina ist hier hingebungsvoll dargestellt,<br />

in eleganter kniender Pose, in reichem leuchtenden<br />

Seidenkleid. Die jugendliche Maria erscheint<br />

teilverschattet, was der Darstellung auch den mystischen<br />

Effekt verleiht.<br />

Literatur:<br />

Das Gemälde ist abgebildet in: Sandro Bellesi, Pittura<br />

e scultura a Firenze: (Secoli XVI-XIX), Edition Polistampa,<br />

Florenz 2017, S. 95, Abb. 5. (1211741) (11)<br />

LIEVEN MEHUS,<br />

1630 OUDENAARDE, BELGIUM <strong>–</strong> 1691 FLORENCE<br />

THE MYSTICAL MARRIAGE OF SAINT CATHERINE<br />

Oil on canvas.<br />

96 x 84 cm.<br />

Attribution to the artist due to specialist publications.<br />

Literature:<br />

The painting is illustrated in: Sandro Bellesi, Pittura e<br />

scultura a Firenze: (Secoli XVI-XIX), Edition Polis tam pa,<br />

Florence 2017, p. 95, ill. 5.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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565<br />

NEAPOLITANISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

KREUZABNAHME CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand.<br />

138 x 151 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Großformatiges Gemälde mit dem bleichen erschlafften<br />

Körper Christi, welcher im Schoße Maria Magdalenas<br />

ruht. Johannes am rechten Bildrand, den Blick<br />

nach oben gerichtet und auf Christus weisend. Durch<br />

die Positionierung der Körper, vor dem dunklen Hintergrund,<br />

sticht das Fahle der Körper besonders eindrucksvoll<br />

heraus und setzt sich auch vom Lebenden,<br />

welches hier etwa durch Johannes symbolisiert wird,<br />

deutlich ab. Die Arme und die Liegerichtung des Körpers<br />

Christi bilden eine Kreuzkomposition, welche auf<br />

das Thema hindeuten mag. Besch. (1210882) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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566<br />

MITTELITALIENISCHER MALER DER ZWEITEN<br />

HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

BETENDE MADONNA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

101 x 76 cm.<br />

In durchbrochen gearbeitetem vergoldeten Rahmen<br />

der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.<br />

Die halbfigurig dargestellte Madonna in ihrer typischen<br />

Gewandung, den Blick nach oben gerichtet und die<br />

Hände über Kreuz vor ihrer Brust haltend. Von fünf<br />

Cherubim umfangen und ihre Gloriole diffus den dunklen<br />

Hintergrund erhellend. (1211702) (13)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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105


567<br />

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

BERGIGE LANDSCHAFT MIT HAFENSZENE<br />

IM MONDSCHEIN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

135 x 195 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Blick auf eine alte, auf einem Felsen liegende Stadt<br />

mit hohem Leuchtturm. Davor der große Hafen mit<br />

drei prachtvollen Fregatten und verschiedenen Segelschiffen.<br />

Im Vordergrund hat am Ufer ein kleines<br />

Schiff angelegt, daneben sind diverse Staffagefiguren<br />

zu erkennen. Im nächtlichen Himmel dicke weiße<br />

Wolken, die vom Vollmond beschienen werden. Rest.<br />

Retuschen. (1211403) (18)<br />

€ 2.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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568<br />

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

LANDSCHAFT AM FLUSS<br />

MIT ARCHITEKTURCAPRICCIO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

136 x 200 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

In weiter bergiger Landschaft ein breiter Fluss, über<br />

den eine vierbogige Steinbrücke führt. Links des Flusses<br />

zwei alte Gebäude und ein großer breiter Baum,<br />

der in den Himmel ragt. Rechts fällt der Blick auf eine<br />

große Anlage mit Ruinen, darunter eine Architektur<br />

mit hohem Bogen und Turm. Belebt wird diese Szenerie<br />

durch einige Staffagefiguren, darunter ein, auf<br />

einem Pferd reitender Mann und ein Mann, der ein<br />

großes weißes Bündel auf seinen Schultern trägt.<br />

Jenseits der Brücke, auf der weitere Figuren zu erkennen<br />

sind, fällt der Blick in eine weite Landschaft<br />

mit Häusern und einer Kirche. Im Vordergrund sind<br />

zudem einige Angler am Ufer des Flusses zu erkennen.<br />

Retuschen. (1211401) (18)<br />

€ 2.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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569<br />

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

WINTERLICHE LANDSCHAFT<br />

MIT ARCHITEKTURCAPRICCIO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

135 x 200 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

In winterlicher bergiger Landschaft eine vierbogige<br />

Steinbrücke über einem Fluss. Auf der linken Seite ein<br />

Architekturcapriccio mit blattlosen Bäumen, von Raureif<br />

überzogen. Rechtsseitig ein großer alter Baumstamm,<br />

ebenfalls mit Eis überzogen. Im Vordergrund<br />

am Fluss sind einige Staffagefiguren zu erkennen.<br />

Unter einem Brückenbogen ein kleines braunes Boot.<br />

Retuschen. Das Gemälde kann als Gegenstück zu<br />

einem weiteren Gemälde (Lot 568) gesehen werden.<br />

(1211402) (18)<br />

€ 2.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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570<br />

BARTHOLOMEO PEDON,<br />

1665 <strong>–</strong> 1732<br />

WALDLANDSCHAFT MIT FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

97 x 132 cm.<br />

In gefasstem profiliertem Rahmen.<br />

Anbei in Kopie ein Gutachten von Dario Succi, o. J.,<br />

welcher das vorliegende Gemälde als spektakulär und<br />

wichtig im Werk des Bartholomeo Pedon eingliedert<br />

und ca. auf das Jahr 1730 datiert.<br />

Feinteilige große Landschaft in dunkler verschatteter<br />

Stimmung, auf der rechten Seite ein herabstürzender<br />

Wasserfall, auf der linken Seite eine von der Sonne<br />

beschienene Ziegenhirtenfamillie. Der Hintergrund vermittelt<br />

durch eine architektonisch dargestellte, sich von<br />

den dahinterliegenden Gebirgszügen abhebende Stadt.<br />

(12117612) (7) (13)<br />

€ 6.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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107


571<br />

CORNELIS VAN POELENBURGH,<br />

1586 UTRECHT <strong>–</strong> 1667 UTRECHT, ZUG.<br />

ABRAHAM UND ISAAK, UM 1640-1645<br />

Öl auf Kupferplatte, mit durchsichtigem Plexiglas<br />

hinterlegt.<br />

33 x 41 cm.<br />

Rechts unten auf einem Stein monogrammiert „C.P“.<br />

und daneben eine weiße Nummerierung.<br />

In weiter südlicher Berglandschaft, mit zahlreichen<br />

Überresten antiker Ruinen, Abraham in grauem Gewand<br />

und einem Schwert um die Hüfte, gefolgt von<br />

seinem Sohn Isaak, der auf seiner rechten Schulter<br />

einige Äste und Zweige eines Baumes trägt. Hinter<br />

ihnen zwei weitere Männer und einige Schäfer im Gespräch,<br />

die zudem ihre grasende Herde beaufsichtigen.<br />

Abraham und sein Sohn sind gerade auf dem<br />

Weg zu einem Berg, auf dem Isaak, auf Wunsch Gottes,<br />

geopfert werden soll. An der Opferstelle hält jedoch<br />

ein Engel Abraham im letzten Moment davon<br />

ab, seinen Sohn zu töten. Harmonische Darstellung<br />

bei hellblauem und gelblichem hohen Himmel mit<br />

weißen Wolken, die abendliche Stimmung der untergehenden<br />

Sonne vermittelnd. (12116531) (1) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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572<br />

FRANZÖSISCHER MEISTER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

GALANTE SZENE IN EINEM GARTENPAVILLON<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

89,5 x 116 cm.<br />

In profiliertem, partiell vergoldeten Rahmen.<br />

Der Gartensaal reichlich durchbrochen, die Wandvertäfelung<br />

durch vergoldete plastische Elemente verziert,<br />

der Boden kontrastreich in verziertem Marmor<br />

gestaltet. Die durch die hereinscheinende Sonne erleuchteten<br />

Figuren des ansässigen Hofes in Kleidung<br />

unterschiedlicher Manier, welche im Sonnenlicht glitzert.<br />

Die Kleidung teils bestickt, teils aus weich gefältelten<br />

Seidenstoffen aufgebaut. Die Figuren in unterschiedlicher<br />

Pose interagierend, nicht ohne den ero t ischen<br />

Reiz der Zeit und somit den Geschmack der Mode<br />

wiederzugeben. Außergewöhnliche Darstellung, welche<br />

eventuell auf einen realen Ort in Frankreich zu lokalisieren<br />

wäre. (12117615) (7) (13)<br />

€ 7.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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573<br />

SÜDDEUTSCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

SCHLACHTENSZENE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

61 x 98 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Auf weitem Feld unterhalb einer hohen, mit Mauern<br />

umgebenen Burganlage, das figurenreiche Schlachtengetümmel.<br />

Diverse Waffen kommen dabei zum Einsatz<br />

wie Pistolen, Schwerter und Degen. Auf der linken<br />

Bildseite sind ein Trommler in Rückenansicht, sowie<br />

ein Trompeter zu sehen, die wohl zur Schlacht aufrufen.<br />

Der blaue Himmel ist von Rauch teilweise dunkel<br />

gefärbt. Die Darstellung erinnert an typische Schlachtendarstellungen<br />

der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.<br />

Figurenreiche Malerei in vorübergehend beiger, brauner,<br />

weißer sowie roter Farbigkeit. Am Rand teilweise<br />

berieben. (12114431) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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574<br />

MATTHIAS STOMER,<br />

1643 <strong>–</strong> 1702, KREIS DES<br />

GROSSE LANDSCHAFT MIT REITERGEFECHT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

93 x 120 cm.<br />

In gold gekehltem Rahmen.<br />

Vor einem durch Rauchschwaden verdeckten Horizont,<br />

an dessem rechten Ende sich das Gemäuer einer<br />

Stadt abzeichnet, mehrere Gruppen von Kavalleriegefechten.<br />

Die Vordere befindet sich auf einem Hügel<br />

und erscheint somit dem Betrachter in Nahansicht.<br />

Die unterschiedlich reflektierende Kleidung bzw. Rüstung<br />

der Reitenden und die Pferde kontrastieren partiell<br />

mit den dunklen Rauchschwaden und geben somit<br />

die innere Spannung des Handlungsverlaufs des<br />

Geschehens wieder. (1211767) (7) (13)<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

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109


575<br />

NIEDERLÄNDISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

BLICK AUF EINE VERSCHNEITE STADT IM WINTER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

73 x 95 cm.<br />

Blick von erhöhtem Standpunkt über einen zugefrorenen<br />

Fluss, auf die schneebedeckten Häuser einer wohl<br />

norditalienischen Stadt. Hinter der Stadt ein durchgehender<br />

Gebirgszug unter hohem weiß-grauen Himmel<br />

mit dicken Wolken. Auf der rechten Bildseite ein Segelschiff<br />

und einige Boote auf dem wohl teils zugefrorenen<br />

See. Am vorderen Bildrand ein Mann mit roter Jacke<br />

und Kopfbedeckung, eine Axt schwingend, um Holz zu<br />

schlagen. Malerei in überwiegend beiger und weißgrau<br />

er Farbigkeit, lediglich ein großer Baum, der mit<br />

meist grünen Blättern in die Bildmitte ragt, fällt aus der<br />

sonst die Atmosphäre des Winters vermittelnden Stimmung<br />

heraus. Kleinere Retuschen. (1211361) (12) (18)<br />

DUTCH PAINTER, 17TH CENTURY<br />

VIEW OF A SNOWY TOWN IN WINTER<br />

Oil on canvas.<br />

73 x 95 cm.<br />

With minor retouching.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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576<br />

PIETER DE MOLIJN,<br />

1595 LONDON <strong>–</strong> 1661 HAARLEM<br />

LANDSCHAFT MIT REISENDEN REITERN UND<br />

RASTENDEN BAUERN AUF EINEM HOHLWEG<br />

IN FELSIGER LANDSCHAFT<br />

Öl auf Holz.<br />

42,5 x 65 cm.<br />

Links unten signiert und datiert „1644“.<br />

Der Experte Dr. Hans-Ulrich Beck hatte die Zuweisung<br />

an den Maler bestätigt, aufgrund von Vergleichen mit<br />

anderen Werken dieses Zeitraums.<br />

In nach rechts abfallenden bergigem Gelände zieht ein<br />

Hohlweg nach hinten mit drei Reitern und einer Begleitfigur.<br />

In der linken unteren Ecke rastende Bauern. Nach<br />

rechts hin öffnet sich die Landschaft bis zum fernen<br />

Horizont mit hereinziehender Bucht. Kompositorisch<br />

ist dem Felsenhügel links eine große gebauschte Wolke<br />

rechts gegenübergesetzt, dazwischen die grünlaubige<br />

Baumgruppe, die sich vom Herbstlaub der Bäume<br />

links absetzt. Das Gemälde zeigt also einen kompositionellen<br />

Aufbau, der mit jeweils links oder rechts stehenden<br />

Bäumen typisch für die Werke des Malers<br />

sind.<br />

Ausgestellungen:<br />

Ferdinand Bol: Het Huis De Collectie De Kunstenaar,<br />

Museum van Loon, Amsterdam 05.10.2017 - 08.01.2018.<br />

(12116533) (1) (11)<br />

€ 7.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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577<br />

SEBASTIANO MAZZONI,<br />

UM 1611 <strong>–</strong> 1678, ZUG.<br />

BRUSTBILDNIS EINER JUNGEN FRAU<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

67 x 59 cm.<br />

Die junge Frau in weißem Gewand, mit langen dunkelblonden<br />

Haaren, in denen sie Perlenschmuck trägt, sowie<br />

einem Perlenohrring. Ihre linke Hand hat sie sorgsam<br />

auf ihre Brust gelegt, während sie in der Rechten<br />

eine Schale hält, die sie dem Betrachter des Gemäldes<br />

herauszureichen scheint. Das Licht fällt von oben<br />

links, aus nicht sichtbarer Quelle, auf die rechte Gesichtshälfte<br />

der Dargestellten und auf die Kleidung der<br />

jungen Frau, vor beige-braunem Hintergrund. Malerei<br />

in teils diffusem Licht, in zurückhaltender Farbigkeit.<br />

Kleinere Kratzsp., Retuschen. (1211392) (5) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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578<br />

KAREL DUJARDIN,<br />

UM 1626 AMSTERDAM <strong>–</strong> 1678 VENEDIG<br />

SÜDLICHE BERGLANDSCHAFT MIT VIEHHERDE<br />

Öl auf Holz.<br />

39 x 51 cm.<br />

Rechts unten signiert „K Dujardin f“.<br />

In weiter Landschaft ein großer Gebirgszug, vor dem<br />

auf felsiger Höhe eine kleine Stadt mit Häusern in<br />

erdfarbenen Tönen steht. Im Vordergrund eine junge<br />

Frau, mit hochgerafftem blauen Gewand, die am Rand<br />

eines Gewässers steht, und ihr Sohn, der gerade ins<br />

Wasser uriniert. Seitlich der beiden eine kleine Herde<br />

mit Rindern und Schafen, ein Muli mit einem Karren<br />

sowie ein kleiner Hund, der gerade vom Wasser<br />

schlürft. Das Licht fällt von links aus unbekannter<br />

Quelle auf die Tierherde und beleuchtet teilweise die<br />

Szenerie in einem gelb-goldenen Farbton, bei leichtem<br />

Schattenwurf. Harmonische, teils humorige Darstellung,<br />

die Atmosphäre eines spätsommerlichen Tages<br />

vermittelnd. (1211452) (5) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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111


579<br />

FLÄMISCHER MANIERIST UM 1600<br />

MADONNA MIT DEM KIND<br />

UND DEM JOHANNESKNABEN<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

88 x 59 cm.<br />

Auffallend und extra lang die Bekleidung und vor allem<br />

die breitrandige Kopfbedeckung der jugendlich<br />

wirkenden Maria, die in Dreiviertelbildnis nach rechts<br />

sitzend wiedergegeben ist, mit Blick dem Johannesknaben<br />

entgegen. Auf ihrem Schoß das Jesuskind sein<br />

Händchen nach links unten gerichtet, dem Johannesknaben<br />

entgegen, der mit Kreuzstab und einem Fruchtkorb<br />

in der linken unteren Ecke im Bild erscheint. Die<br />

Banderole auf dem Kreuzstab mit dem lateinischen<br />

Spruch „Ecce agnus dei“ beschriftet. Demgleich das<br />

figürliche Selbst noch nicht ganz dem manieristischen<br />

Hell-Dunkel entspricht, folgen doch die helleren Farben<br />

des Inkarnats im Gegensatz zum schwarzen Hintergrund<br />

dieser Stilidee. Auffallend, dass die Sfumato-Konturen<br />

leicht bräunlich wieder gegeben sind. Die<br />

Goldmalerei, die in zarten flammen den Linien im Hintergrund<br />

der Kopfbedeckung erscheinen, in Muschelgold<br />

aufgesetzt, sind als manie ristische Variante der<br />

Strahlen des Kranzes zu sehen. Stilistisch ist eine<br />

Ähnlichkeit zu Francesco Salviati (1510 Florenz - 1560<br />

Rom) zu bemerken, wenngleich das vorliegende Gemälde<br />

später entstanden sein dürfte. Feiner vertikaler<br />

Haarriss in der Platte. (12107714) (11)<br />

FLEMISH MANNERIST, CA. 1600<br />

MADONNA AND CHRIST CHILD WITH YOUNG<br />

SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

88 x 59 cm.<br />

The extra long robe and broad-rimmed headdress of<br />

the youthful Virgin Mary are particularly striking. She<br />

is depicted seated to the right in three-quarter length.<br />

It should be noted that the style of painting is similar<br />

to Francesco Salviati (1510 Florence - 1560 Rome),<br />

although the painting on offer for sale in this lot was<br />

probably created later.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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580<br />

NIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

JESUS IM HAUSE VON MARTHA UND MARIA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

132 x 135 cm.<br />

Die Darstellung geht wohl auf die Legende des Neuen<br />

Testaments zurück (Lukas 10,38-42 sowie Johannes<br />

11,1-44). Danach bewirtet Martha den wundertätigen<br />

Jesus in ihrem Hause, was durch das Tellerbord im<br />

Hintergrund angedeutet wird. In der Bilddarstellung<br />

weist Jesus auf die junge Gefährtin Marthas, Maria,<br />

die er von ihrer Besessenheit heilt. Obschon das Gemälde<br />

in Komposition, Bildaufbau, Farbwahl und Detail<br />

der flämischen Schule zuzurechnen ist, zeigen sich<br />

hier auch Elemente der italienischen Malerei, wobei<br />

vor allem das Bildnis der Martha an die Stilistik der<br />

venezianischen Malerei aus dem Kreis des Veronese<br />

(1528-1588) erinnert. (12103417) (11)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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113


581<br />

CHRYSOSTOMUS JOHANN WINCK,<br />

1725 <strong>–</strong> 1795 EICHSTÄTT, ZUG.<br />

Der Maler war der Bruder des 13 Jahre jüngeren Johann<br />

Christian Th. Winck (1738-1797) sowie des später<br />

in München wirkenden Stilllebenmalers Johann<br />

Amandus Winck (1754-1817). Werke seiner Hand vor<br />

allem in zahlreichen Kirchen des Erzbistums Eichstätt,<br />

<strong>Alte</strong>n berg, Berching, Ellingen, Neuburg aber auch in<br />

Dinkelsbühl, in der Barockgalerie Augsburg und im<br />

Bayerischen Nationalmuseum sowie weiteren öffentlichen<br />

Sammlungen.<br />

DIE THRONERHEBUNG MARIENS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

87 x 56 cm.<br />

Das Bildthema ist im Zusammenhang mit der „Marienkrönung“<br />

zu sehen, im Sinne des Rokoko ist die<br />

Szenerie jedoch mehrfigurig und bewegt vorgestellt:<br />

Maria in weißem Kleid, Symbol ihrer Reinheit, und im<br />

blauen Mantel, kniet auf einer Wolkenbank, ihr Haupt<br />

umgeben von zwölf Sternen, während sie ihren linken<br />

Fuß auf einen Halbmond gestellt hat. Ihr Blick<br />

nach oben gerichtet, in eine erhöhte Wolkenebene<br />

mit einem Thron, auf dessen Kissen die Krone liegt.<br />

Seitlich des Throns und leicht nach rechts oben versetzt,<br />

ein Engel sowie die Dreifaltigkeit in Gestalt<br />

des,ebenfalls auf Wolken sitzenden Jesus in rotem<br />

Umhang mit Kreuz, dahinter Gottvater mit Zepter.<br />

Oberhalb der Thronlehne die Strahlen aussendende<br />

Taube des Heiligen Geistes. Die Hauptfiguren umgeben<br />

und flankiert von weiteren Engelsgestalten, wie etwa<br />

einem jünglingshaften Engel, der einen roten Hermelinmantel<br />

den Schultern der Maria entgegenhält. Im unteren<br />

Bildteil ein in die Wolkenbänke hereinragender,<br />

barocker Pfeilerstein mit darüber hinweg schwebendem<br />

Engel, der in beiden Händen Marien attribute hält:<br />

Eine Monstranz in Form des Marienmonogramms sowie<br />

einen Zweig mit weißen Lilien, links daneben einen<br />

Blumenfeston tragenden Engel. Das betonte Hochformat<br />

und die mehrfigurige Darstellung in drei Wolkenbankebenen<br />

weisen daraufhin, dass es sich hier um<br />

den Ölentwurf wohl für ein größeres Altarbild handelt.<br />

(1210432) (2) (11)<br />

CHRYSOSTOMUS JOHANN WINCK,<br />

1725 <strong>–</strong> 1795 EICHSTÄTT, ATTRIBUTED<br />

THE ENTHRONEMENT OF MARY MAGDALENE /<br />

MARY MAGDALENE’S ENTHRONEMENT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

87 x 56 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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582<br />

DEUTSCHER MANIERIST,<br />

ANFANG 17. JAHRHUNDERT<br />

ALTARBLATT: DER HEILIGE FRANZISKUS<br />

IN ANBETUNG DES KINDES<br />

Öl auf Weichholz. Zwei Parkettier-Querleisten.<br />

163 x 100 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Betontes Hochrechteckformat mit Darstellung der nach<br />

rechts sitzenden Maria mit dem Kind in den Armen, das<br />

sich dem knienden Ordensheiligen zuwendet. Die<br />

drei Hauptfiguren umgeben von Engelsgestalten und<br />

Putten. Im oberen Bildteil sich öffnende Wolkengebilde<br />

mit Lichtstrahlen. Das Gemälde ingesamt von hoher<br />

Qualität und bislang noch nicht eruiertem Künstler<br />

aus dem nordalpinen Raum, wohl München. Obere<br />

rechte Ecke minimal ausgebrochen.<br />

(1210772) (130800) (11)<br />

GERMAN MANNERIST<br />

OF THE EARLY 17TH CENTURY<br />

ALTAR PIECE: SAINT FRANCIS IN ADORATION<br />

OF THE CHRIST CHILD<br />

Oil on softwood. With two parquetting slats.<br />

163 x 100 cm.<br />

Unframed.<br />

Pronounced vertical rectangular format. Overall, the<br />

painting is of high quality from a painter originating<br />

from the North Alpine probably Munich region, that<br />

has not yet been further identified. Minimal crack on<br />

top right corner.<br />

€ 16.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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115


583<br />

FRANCESCO TREVISANI,<br />

1656 CAPODISTRIA <strong>–</strong> 1746 ROM<br />

Schüler von Antonio Zanchi (1631-1722) in Venedig,<br />

später von Carlo Maratti (1625-1713) in Rom beeinflusst,<br />

ferner von Guido Reni (1575-1642), Paolo Veronese<br />

(1528-1588) und Pietro da Cortona (1596-1669).<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT<br />

JOHANNESKNABEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

120 x 97 cm.<br />

Beigegeben in Kopie eine Expertise von Dr. Ales san dro<br />

del Priori, Universität Florenz, welche das Gemälde in<br />

der Zeit zwischen 1720 und 1730 datiert.<br />

Die Gesamtdarstellung in betont hell-dunkler Fassung,<br />

wobei die nach links sitzende Dreiviertelfigur Mariens<br />

mit dem an ihre Brust sich anschmiegenden Jesuskind<br />

vor dem dunkleren Hintergrund wirkungsvoll beleuchtet<br />

erscheint.<br />

Der Johannesknabe, in Halbfigur wiedergegeben,<br />

blickt dem Betrachter entgegen, während er mit seiner<br />

rechten Hand das Füßchen des Jesuskindes hält und<br />

seine Linke den Kreuzstab mit herabflatternder Banderole.<br />

Links, in betonter Verschattung das Haupt des<br />

heiligen Joseph. Aufbaukomposition der Darstellung<br />

äußerst geschickt angelegt: eine Diagonale von links<br />

unten nach rechts oben bestimmt die Haltung des<br />

Kindes sowie der sitzenden Mutter, wobei dieser diagonale<br />

Zug noch parallel flankiert wird durch die<br />

Schrägstellung des Kreuzstabes am rechten Bildrand.<br />

Dieser diagonalen Hauptbewegung wird eine zweite<br />

diagonale Linie entgegengestellt, die sich im Haupt<br />

des Josephs, dem Oberarm des Kindes sowie dem<br />

Schulterverlauf des Johannesknaben zeigt. Davon abgesehen<br />

ist auch die Farbkomposition auf die Trias der<br />

Farben Blau, Weiß und Rot in Bekleidung der Maria<br />

und an dem Tuch des Kindes abgestimmt. Allein diese<br />

Merkmale zeigen bereits die hohe Qualität des Künstlers,<br />

ganz abgesehen von dem jeweils treffenden psychologischen<br />

Ausdruck der Gesichter der Dargestellten.<br />

Der Maler wurde im Jahr 1656 geboren und in Venedig<br />

in der Werkstatt des Antonio Zanchi ausgebildet.<br />

Auch in dem vorliegenden Werk lässt sich die hohe<br />

Qualität eines Naturalismus des Figürlichen in Verbindung<br />

mit einer raffinierten Lichtverteilung im Bild erkennen.<br />

Noch als junger Maler siedelte Trevisani 1678<br />

nach Rom und wirkte dort in einem Künstlerkreis, der<br />

für die Kurie unter Pietro Ottoboni, Neffe von Papst<br />

Alexander VIII arbeitete sowie in einem Künstlerkreis<br />

für Clemens XI. Unverkennbar auch die Stilverwandtschaft<br />

mit Carlo Maratta (1625-1713) und Sebastiano<br />

Conca (1676/80-1764).<br />

Wie auch das beiliegende Gutachten betont, handelt<br />

es sich bei dem vorliegenden Bild um eines der hervorragenden<br />

Werke des Künstlers, vergleichbar etwa<br />

mit dem Gemälde ähnlicher Komposition, das bei Sotheby‘s<br />

1971 verauktioniert wurde. Das Gutachten<br />

nennt darüber hinaus ein weiteres im internationalen<br />

Kunsthandel bekannt gewordenes Gemälde stil- und<br />

themenverwandt mit einem Bild des <strong>Meister</strong>s, das<br />

sich im Museo della Valletta in Malta befindet. A.R.<br />

FRANCESCO TREVISANI,<br />

1656 CAPODISTRIA <strong>–</strong> 1746 ROME<br />

Student of Antonio Zanchi (1631-1722) in Venice, later<br />

influenced by Carlo Maratti (1625-1713) in Rome, furthermore<br />

by Guido Reni (1575-1642), Paolo Veronese<br />

(1528-1588) and Pietro da Cortona (1596-1669).<br />

THE HOLY FAMILY WITH THE YOUNG<br />

SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on canvas.<br />

120 x 97 cm.<br />

Accompanied by a copy of an expert’s report by Dr<br />

Alessandro del Priori, University of Florence, dating<br />

the painting between 1720 and 1730.<br />

Overall the painting is depicted in pronounced chiaroscuro.<br />

The Virgin Mary is depicted in three-quarter<br />

length, sitting to the left with the Christ Child nestling<br />

on her chest and is lit effectively against the dark<br />

background.<br />

The enclosed report also highlights that the present<br />

painting is one of the artist’s best works comparable<br />

to a similar composition sold at Sotheby's in 1971. The<br />

report also mentions another painting by the master<br />

with similar style and subject that became known on<br />

the international art market and is held at the Museo<br />

della Valletta in Malta.<br />

Literature:<br />

Exhibition catalogue: Frank di Federico, Francesco<br />

Trevisani, Papa Albani e le arti a Urbino e a Roma<br />

1700-1721, Washington 1977, Giuseppe Cocco (ed.),<br />

Urbino 2000, Venice 2000.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Literatur:<br />

Ausstellungskatalog: Frank di Federico, Francesco<br />

Trevisani, Papa Albani e le arti a Urbino e a Roma<br />

1700-1721, Washington 1977, Giuseppe Cocco (Hrsg.),<br />

Urbino 2000, Venedig 2000. (12103415) (11)<br />

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584<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar mit Darstellung aus dem alten Testament<br />

HAGAR UND ISMAEL IN DER WÜSTE<br />

sowie<br />

REBEKKA AM BRUNNEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je 82 x 131 cm.<br />

Eines der Gemälde zeigt das Geschehen aus Genesis<br />

16,10-11, wonach ein Engel der Hagar, Mutter des<br />

kleinen Ismael, den Weg in die Wüste weist. Die rechte<br />

Bildhälfte überwiegend landschaftlich geprägt, mit<br />

Blick zu fernen Höhenzügen hinter hell beleuchteter<br />

Ebene, womit das Land Ägypten angedeutet sein will.<br />

Hagar auf einem Stein sitzend, die Arme ausgebreitet,<br />

der Blick fragend zum Engel emporgerichtet, am linken<br />

Bildrand das von ihr ausgesetzte Kind Ismael.<br />

Das Gegenstück zeigt die in Genesis Kapitel 22-24<br />

geschilderte Szene der Rebekka am Brunnen. Auch<br />

hier ein <strong>Teil</strong> der Bildfläche einer nach hinten führenden<br />

Landschaft gewidmet, während rechts Rebekka soeben<br />

dabei ist, für die Tiere des Eleasar Wasser zu<br />

schöpfen, wonach sie aufgrund ihrer Mildtätigkeit auserwählt<br />

wird als Frau Isaaks, Sohn des Abraham und<br />

Mutter der Zwillinge Esau und Jakob. Die beiden Bilder<br />

als Gegenstücke gearbeitet, in betontem Längsformat,<br />

was darauf schließen lässt, dass es sich hier um Supraportegemälde<br />

einer imposanten Schlossausstattung<br />

handeln dürfte. (1210692) (11)<br />

ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

A pair of Paintings with old Testament Scence<br />

HAGAR AND ISHMAEL IN THE DESERT<br />

and<br />

REBECCA AT THE WELL<br />

Oil on canvas.<br />

82 x 131 cm each.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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585<br />

GAETANO RECCO,<br />

1634 <strong>–</strong> 1695<br />

DIE OPFERUNG DES ISAAK<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

105 x 127 cm.<br />

Rechts unten auf Opferstein signiert „D. Gaetanus<br />

Recco..“.<br />

In dekorativem Prunkrahmen.<br />

Im Mittelpunkt dieser großfigurigen Darstellung, in<br />

Nahsicht, vor dunklem Hintergrund, der bärtige Abraham<br />

in blauem Gewand mit hochgekrempelten Ärmeln,<br />

ein spitzes Messer in seiner kräftigen rechten<br />

Hand haltend und fest entschlossen, seinen vor ihm<br />

befindlichen jungen Sohn Isaak Gott zu opfern. Er<br />

kann gerade noch von einem hinter ihm stehenden,<br />

blonden beflügelten Engel von seiner Tat zurückgehalten<br />

werden. Am unteren linken Bildrand ist der Kopf<br />

eines Widders zu sehen, den Abraham dann anstelle<br />

seines Sohnes opfert. Ausdrucksstarke Malerei, bei der<br />

das Licht aus unbekannter Quelle von links einfällt<br />

und Gesicht und Schultern sowie Hand des Engels,<br />

als auch den kräftigen Unterarm und das Gesicht Abrahams<br />

und nicht zuletzt das opferbereite Gesicht und<br />

den Körper seines Sohns Isaak bestrahlt. (1210881)<br />

(18)<br />

GAETANO RECCO<br />

1634 <strong>–</strong> 1695,<br />

THE SACRIFICE OF ISAAC<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

105 x 127 cm.<br />

Signed “D. Gaetanus Recco..“. lower right.<br />

In decorative magnificent frame.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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119


586<br />

CARAVAGGIST DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

90 x 73,5 cm.<br />

In profiliertem Nussholzrahmen.<br />

Den Kompositionen des Caravaggio folgende Darstellung<br />

des gepeinigten Christus, als Hüftstück wiedergegeben<br />

mit vor dem Rumpf zusammengebundenen<br />

Händen und Dornenkrone, welche sich, dank der Gloriole,<br />

vom dunklen Hintergrund abhebt. Ein Ehrentuch<br />

wird von einem der Soldaten, welcher den Betrachter<br />

anblickt, hinter Christus gehalten und schafft so zwei<br />

getrennte Realitätsräume, von denen der vordere, mit<br />

Christus, dank seiner Beleuchtung, dem Betrachter am<br />

nächsten und beeindruckendsten erscheinen muss.<br />

Rest. (12103418) (13)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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587<br />

NORDITALIENISCHER PORTRAITIST<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DREIVIERTELBILDNIS EINES HERREN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

123 x 90 cm.<br />

Schlichte Einfassungsleiste.<br />

Der Herr in schwarzer Kleidung mit weißer Halskrause<br />

auf einem Sessel. Die Schriftstücke in seiner Hand<br />

sowie auf dem danebenliegenden Pult weisen den<br />

Dargestellten als in Wirtschaft oder Politik tätigen<br />

Herren aus. Die Malweise sichtlich von der venezianischen<br />

Malerei um Tiziano Vecellio (1485/89-1576) und<br />

Domenico Robusti Tintoretto (1560-1635) beeinflusst.<br />

(1210892) (11)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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121


588<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE KREUZIGUNG CHRISTI<br />

Öl auf Steintafel.<br />

58 x 47 cm.<br />

Im Mittelpunkt des Gemäldes ist Christus am Kreuz,<br />

das in den nächtlichen Himmel ragt, dessen Wolken<br />

sich zur Seite gezogen haben und den blutroten Mond<br />

erkennen lassen. Der Kreuzesstamm wird am Boden<br />

umklammert von Maria Magdalena. Zur Seite stehen<br />

Maria im rot-blauen Gewand und der Apostel Johannes<br />

in einem grünen langen Gewand mit rotem Überwurf.<br />

Am Boden liegt zudem ein Schädel, der somit den<br />

Ort, die Stätte Golgota, kennzeichnet. Eher selten ist<br />

die Darstellung der Kreuzigungsszene bei Nacht. Feine<br />

Malerei, bei der besonders die Helligkeit des Körpers<br />

Christi sowie die hellen Gesichter der Personen gegenüber<br />

dem dunklen Hintergrund hervorgehoben<br />

werden. Retuschen. (1201142) (18)<br />

€ 5.500 - € 6.500<br />

Sistrix<br />

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589<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE KREUZIGUNG CHRISTI<br />

Öl auf Holz.<br />

64 x 49 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Im Mittelpunkt der Darstellung der am Kreuz hängende<br />

Christus, rechts und links von ihm die Kreuze der beiden<br />

Schächer. Unterhalb des Kreuzes Maria in rot-blauem<br />

Gewand mit ausdrucksstarkem, vor Schmerz verzerrtem<br />

Gesicht, sie wird gestützt vom Apostel Johannes.<br />

Dazu in einem gelben Gewand Maria Magdalena. Auf<br />

der linken Seite drei um das Gewand Christi würfelnde<br />

Soldaten. Im Hintergrund, der auf dem Berg Golgata<br />

stattfindenden Kreuzigung, ist Longinus auf einem<br />

Schimmel zu erkennen, der in seiner Linken einen<br />

Speer hält, mit dem er nach Jesu Tod in dessen Seite<br />

gestochen hat. Im Himmelsbereich sind sowohl der<br />

Mond als auch die sich verdunkelnde rote Sonne zu<br />

erkennen. Figurenreiche Darstellung in vielen differenzierten<br />

Farbtönen. Retuschen. (1202001) (18)<br />

ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE CRUCIFIXION OF CHRIST<br />

Oil on panel.<br />

64 x 49 cm.<br />

Unframed.<br />

Multi-figured depiction in many nuanced colours.<br />

Retouched.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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123


590<br />

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar<br />

DARSTELLUNGEN DER GRIECHISCHEN<br />

MYTHOLOGIE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

79 x 190 cm und 79 x 188 cm.<br />

Das erste Gemälde zeigt Perseus, den Sohn des<br />

Zeus, mit dem Haupt der Medusa mit Schlangenhaaren<br />

in seiner erhobenen rechten Hand. Er trägt eine glänzende<br />

goldfarbene Rüstung und einen roten langen<br />

wehenden Überwurf. In seiner Linken hält er ein großes<br />

rundes Schild, da der Anblick der Medusa jeden<br />

zu Stein erstarren lässt. Mit Hilfe einer Tarnkappe und<br />

mit seinem großen Schild, in dem sich lediglich das<br />

Abbild der Medusa spiegelt, gelingt es ihm mit einem<br />

gezielten Schlag Medusa zu enthaupten. Ihr lebloser<br />

Körper wird auf der rechten Bildseite des Gemäldes,<br />

das in weiter bergiger Landschaft spielt, dargestellt.<br />

Links von Perseus einige Krieger und weitere Männer,<br />

die erschrocken vor dem erhobenen Haupt der<br />

Medusa zurückweichen, da sie immer noch fürchten,<br />

sie könnten zu Stein erstarren. Als Perseus sie<br />

enthauptet hatte, entsprang ihrem Körper das erste<br />

geflügelte Pferd namens Pegasos, da Medusa von<br />

Poseidon geschwängert worden war.<br />

Auf dem zweiten Gemälde ist dieses weiße geflügelte<br />

Pferd in hügeliger Landschaft dargestellt. Umgeben<br />

ist Pegasos von einer Vielzahl an Männern und Frauen;<br />

es könnte sich bei ihnen um Götter handeln, zu denen<br />

er auf den Berg Olymp zurückgekehrt war, nachdem er<br />

zu Zeus Blitz und Donner gebracht hatte.<br />

Großfigurige Malerei in frischen leuchtenden Farben,<br />

dabei besonders herauszustellen die teils faltenreiche<br />

und bewegte Kleidung der Dargestellten. Rest., kleine<br />

Unterlegungen. (1200951) (18)<br />

17TH CENTURY PAINTER<br />

A pair of paintings<br />

SCENES FROM GREEK<br />

MYTHOLOGY<br />

Oil on canvas.<br />

79 x 190 cm and 79 x 188 cm.<br />

Restored, with small areas of relining.<br />

€ 16.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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591<br />

RÖMISCHE SCHULE, KREIS DES CARLO MARATTA<br />

(1625 CAMERANO <strong>–</strong> 1713 ROM)<br />

MARIA HIMMELFAHRT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73 x 53 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Im Mittelpunkt die Jungfrau Maria in einem rosa Gewand<br />

mit einem leuchtend blauen Mantel, auf einer<br />

großen Wolke im Himmel schwebend. Im Bereich der<br />

unteren Bildhälfte scheinen ganzfigurige Engel die<br />

Wolke vor blauem Himmel zu tragen, während Maria<br />

sich in der oberen Bildhälfte mit ausgebreiteten Armen<br />

bereits im himmlischen Bereich befindet, der durch<br />

eine gelbe Farbgebung und die sie umgebenden Puttiköpfe<br />

gekennzeichnet wird. Wiedergabe dieser Himmelfahrt<br />

in meist frischen leuchtenden Farben, wobei<br />

eine Trennung von irdischem und himmlischem Bereich<br />

deutlich erkennbar wird. Am Randbereich minimale<br />

Retuschen. Kleine Rahmenschäden. (1210001)<br />

(18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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125


592<br />

FLÄMISCHER MALER DES AUSGEHENDEN<br />

17./ BEGINNENDEN 18. JAHRHUNDERTS<br />

DER SÄNGER ORPHEUS MIT HARFE IN<br />

LANDSCHAFT, UMGEBEN VON LAUSCHENDEN<br />

TIEREN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

80 x 116 cm.<br />

Der griechisch antike Held der Legende, rot gekleidet<br />

mit blauem Umhang, ist unter einem Baum sitzend<br />

wiedergegeben, die Harfe in beiden Händen, der<br />

Blick nach oben gerichtet. In dem Hain am Ufer eines<br />

Flusses haben sich die zahlreichen Tiere versammelt,<br />

die, der Legende gemäß, seinem Gesang lauschen.<br />

Im Hintergrund ein in hellem Licht stehender Hügel<br />

mit Burganlage, links breiter Flusslauf mit befestigter<br />

Stadtanlage am Fuß der Berge. In den Baumwipfeln<br />

fliegende und auf Zweigen sitzende Vögel, darunter<br />

ein großer Pfau. Dem Bildthema gemäß dürfte sich<br />

das Gemälde ehemals im Musiksalon eines Palazzo<br />

oder in adeligem Ambiente befunden haben.<br />

(1210842) (7) (11)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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593<br />

GIUSEPPE ZAIS (1709 - 1784)<br />

IN ZUSAMMENARBEIT MIT FRANCESCO<br />

SALVATOR FONTEBASSO (1707 - 1769)<br />

SÜDLICHE LANDSCHAFT MIT HIRTENIDYLLE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

56 x 78 cm.<br />

Beigegeben in Kopie ein Gutachten von Prof. Ugo<br />

Ruggeri, Venedig, mit entsprechenden Literaturangaben.<br />

Ferner bestätigt das Gutachten, dass der Autor<br />

das Gemälde, von großer Seltenheit und guter Qualität,<br />

demnächst in einer wissenschaftlichen Publikation<br />

aufnehmen wird.<br />

Das Gemälde ist <strong>–</strong> wie das beiliegende Gutachten<br />

ausführt <strong>–</strong> eine Zusammenarbeit der beiden genannten<br />

Künstler, wobei die landschaftlichen Elemente als<br />

von der Hand Zais, die Figurenstaffage von der des<br />

Fontebasso erkannt wird. Diese Zusammenarbeit ist<br />

erst in jüngster Zeit eruiert worden.<br />

Die Landschaft bietet einen weiten Blick zu einem<br />

bergigen Horizont, in blauer Luftperspektive, unter<br />

blauem Himmel mit gebauschten Wolken sowie einem<br />

Rundturm mit anschließenden Gebäuden, im<br />

hellen Licht im Mittelgrund. Im Vordergrund mittig<br />

eine junge Hirtenfamilie mit Kindern und Schafen,<br />

seitlich weitere Figuren zwischen Gesteinsblöcken<br />

oder auf einem Hohlweg.<br />

Das beiliegende Gutachten nennt Vergleichsbeispiele,<br />

wie etwa zwei Landschaftsbilder in der Pinakothek<br />

des Seminars von Rovigo oder eine Flusslandschaft<br />

mit Hirten in Privatsammlung, ausgestellt in der Präsentation<br />

Da Canaletto a Zuccarelli: il paesaggio veneto<br />

del Settecento, Udine 2003, Abbildung Nr. 19.<br />

Literatur:<br />

Ugo Ruggeri, Nuove opere di Giovan Battista<br />

Cimaroli e del suo maestro Antonio Aureggio, in:<br />

Arte documento Vol. 13, 1999.<br />

Rodolfo Pallucchini, La pittura nel Veneto. Il<br />

Settecento, Mailand 1996, Abb. 531, 532.<br />

(1210861) (11)<br />

€ 9.000 - € 11.000<br />

Sistrix<br />

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127


594<br />

FRANCESCO TIRONI,<br />

UM 1745 VENEDIG <strong>–</strong> 1797 BOLOGNA, ZUG.<br />

Der Maler war nahezu vergessen, bevor ihn Hermann<br />

Voss 1927/28 mit seinem Werk über die Veduten Venedigs<br />

wieder bekannt gemacht hat. Insgesamt sind<br />

von dem jung verstorbenen Maler etwa 24 Veduten<br />

Venedigs bekannt geworden.<br />

VENEDIG <strong>–</strong> ISOLA SAN GIORGIO MAGGIORE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75 x 97 cm.<br />

Blick auf die Insel in der Lagune mit der gleichnamigen<br />

Kuppelkirche San Giorgio, mit der Renaissance-Fassade<br />

und hohem Campanile. Blick vom Wasser auf<br />

die Insel mit hell erleuchteter Fassade der Kirche sowie<br />

den seitlichen Gebäuden. Als Besonderheit des<br />

Gemäldes ist die Turmkuppel zu nennen, die hier im<br />

Bild noch als Doppelzwiebel der Zeit vor 1800 wiedergegeben<br />

ist, während sie im heutigen Zustand ein<br />

Pyramidendach aufweist. Im Vordergrund etliche mit<br />

Staffagefiguren besetzte Gondeln sowie ein Segelschiff<br />

mit herabgezogenen Segeln in der rechten Bildecke.<br />

Die Malweise ganz in der Manier des genannten<br />

Künstlers, dessen Familie wohl aus dem Friaul<br />

entstammt. (1210743) (11)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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595<br />

GABRIELE BELLA,<br />

1730 VENEDIG <strong>–</strong> 1799, ZUG.<br />

Der Maler Gabriele Bella, der zur Nachfolgegeneration<br />

der venezianischen Vedutenmalerei nach Canaletto<br />

(1697-1768) und Bernardo Bellotto (1721-1780) in Venedig<br />

wirkte, hat sich überwiegend für die Darstellung<br />

von venezianischen Festveranstaltungen, Prozes sionsumzügen<br />

aber auch des venezianischen Lebens insgesamt<br />

gewidmet.<br />

DER KARNEVAL IN VENEDIG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

74,5 x 88,5 cm.<br />

Das Gemälde zeigt den Karneval am Tag der Eröffnung,<br />

dem Giovedì Grasso, auf dem Markusplatz, am<br />

Tag des berühmten Engelsfluges. Das Gemälde, von<br />

hoher Bedeutung für die Geschichte Venedigs sowie<br />

für die Karnevalsfestereignisse der Stadt. Gezeigt wird<br />

eine große Menschenmenge, auf dem Markusplatz<br />

versammelt, mit Tribünen, festlich geschmückten Arkaden<br />

des Dogenpalastes sowie, als Hauptattraktion,<br />

den dreistöckigen theaterartig errichteten, ephemeren<br />

Bau eines Turmes, der jeweils für die Festveranstaltung<br />

errichtet und dann wieder abgetragen wurde.<br />

Am rechten Bildrand ist die Kante des Campanile<br />

zu sehen, von dem zwei Seile herabführen, von denen<br />

traditionsgemäß eine als Engel verkleidete Person<br />

herabschwebt, eine Tradition und akrobatische Attraktion,<br />

die bis in unsere Tage hereinreicht. Auf der breiten<br />

Bretterbühne mehrere Akrobaten beim Aufbau<br />

einer Menschenpyramide, rechts im Hintergrund die<br />

Georgssäule. Besonders geschmückt die Logenarkade<br />

für den Dogen von Venedig. Lebendig und vielfältig<br />

dargestellt das bürgerliche Treiben an diesem Karnevalseröffnungsfest<br />

im Vordergrund. Dieses barocke<br />

Ereignis ist nur in ganz wenigen authentischen Gemälden<br />

der Zeit festgehalten worden, um so interessanter,<br />

als der Kulissenturm <strong>–</strong> in Aufbau und Gestaltung<br />

unter dem Einfluss der Galli Bibiena <strong>–</strong> hier überaus<br />

detailreich und deutlich wiedergegeben ist. Von<br />

Interesse ist hierbei, dass der große Turm im Hintergrund<br />

in den wenigen malerischen Wiedergaben dieses<br />

Festes unterschiedlich erscheint, woraus wohl zu<br />

schließen ist, dass der Turm immer wieder neu gestaltet<br />

und errichtet wurde, wenngleich in den Gemälden<br />

möglicherweise etwas üppiger dekoriert. So ist das<br />

vorliegende Gemälde von hoher Bedeutung für Venedigs<br />

Geschichte, als denkmalkundliches Dokument.<br />

A.R. (1210744) (11)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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129


596<br />

FELICE CIGNANI,<br />

1660 BOLOGNA <strong>–</strong> 1724 FORLI<br />

Der Maler Felice Cignani war überwiegend in Bologna<br />

und Forli tätig, als Sohn und Schüler von Carlo Cignani<br />

(1628-1719), der wiederum von Guido Reni (1575-<br />

1642) und Guercino (1591-1666) beeinflusst war. Aufgrund<br />

des Tätigkeitsfeldes von Felice Cignani erklärt<br />

es sich, dass seine Werke überwiegend in öffentlichen<br />

Museen dieser Städte zu finden sind, etwa in<br />

der Pinacoteca Civica in Forli, in dem sich auch sein<br />

Selbstportrait befindet.<br />

DIE HIMMLISCHE LIEBE ENTWAFFNET<br />

DIE IRDISCHE LIEBE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

60,5 x 47,5 cm.<br />

Zusätzlich in Acrylrahmung.<br />

Dem Gemälde beiliegend eine ausführliche Expertise<br />

von Emilio Negro, Bologna, in Kopie mit entsprechenden<br />

Querverweisen und Literaturangaben.<br />

Das Bildthema führt uns in den Bereich der barocken<br />

Allegorien. Religiöse, wie auch philosophische Vorstellungen<br />

haben besonders seit der Renaissance wieder<br />

in der Kunst Eingang gefunden. Die unterschiedlichen<br />

Gefühlsaspekte von platonisch göttlicher und irdisch<br />

leiblicher Liebesempfindungen finden hier ihren allegorischen<br />

Ausdruck in Gestalt zweier geflügelter Putti,<br />

die im Widerstreit stehen. Eines der Knäblein, mit gefesselten<br />

Händen und verbundenen Augen, ist am<br />

Boden liegend dargestellt, überwältigt von dem siegreichen<br />

Knaben, der dem Verlierer in diesem Kampf<br />

bereits den Bogen entrissen hat und ihn mit der rechten<br />

Hand hochhält. Gemeint ist damit, dass die irdische<br />

Liebe, aufgrund unüberlegter Leidenschaft, als<br />

blind dargestellt wird, durch die gebundenen Hände<br />

als handlungseingeschränkt. Der Bogen, mit welchem<br />

der irdische Amor auf den unvorbereiteten Menschen<br />

mit seinen Pfeilen zur Liebe verführt, ist ihm hier von<br />

der „Himmlischen Liebe“ entrissen worden. Unzweifelhaft<br />

war die Darstellung somit als moralische Belehrung<br />

zu verstehen. Formal ist die liebende oder<br />

streitende Begegnung von Putten in allegorischen<br />

Darstellungen bereits früh formuliert worden, so etwa<br />

in einem Gemälde des Joos van Cleve (um 1485-um<br />

1540) „Die sich umarmenden Knäblein Jesus und Johannes“.<br />

Literatur:<br />

Ferrucio Berti in: Dipinti e arredi antichi, 2011,<br />

S. 38, Abbildung S. 39.<br />

Ausstellungen:<br />

Das Gemälde wurde präsentiert anlässlich der<br />

Aus stellung „I Bambini e il Cielo“ von Alessio Geretti<br />

und Serenella Castri. Ferner, im entsprechenden<br />

Katalog, ganzseitig abgebildet, Abbildung Nr. 72,<br />

sowie dort ausführlich besprochen von Emilio Negro.<br />

(1200143) (11)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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597<br />

ANTONIO JOLI DE DIPI,<br />

UM 1700 MODENA <strong>–</strong> 1777 NEAPEL<br />

Antonio Francesco Lodovico Joli, so sein ganzer Name,<br />

war Schüler von Giovanni Paolo Panini (1691-1765)<br />

und zählt zu den interessantesten italienischen Künstlerpersönlichkeiten<br />

seiner Zeit, vor allem wegen der<br />

Bandbreite seiner Themen. Ist er zunächst vor allem<br />

bekannt geworden durch seine detailgenauen Veduten<br />

italienischer Städte, aber auch Ansichten von Madrid,<br />

Dresden und London, so trat er daneben als Schöpfer<br />

meisterhafter antiker Ruinencapriccios auf. Dieser Themenbereich<br />

wurde vor allem durch seine Lehrer Panini<br />

und die Künstlerfamilie der Galli Bibiena gefördert,<br />

wobei er sich in der Bildauffassung weitgehend von<br />

der des Panini loszulösen verstand. Dies mag wohl<br />

auch seinen Grund darin haben, dass er als Bühnenbildner<br />

etwa für die Theater San Giovanni Crisostomo<br />

oder San Samuele der Grimani-Familie gewirkt<br />

hatte, wonach er auch von John James Heidegger,<br />

dem Direktor des Königlichen Theaters am Haymarket<br />

nach London geführt wurde. Erst 54-jährig kehrte er<br />

nach Venedig zurück und wurde dort einer der 36<br />

Gründungsmitglieder der Accademia di belle arti di<br />

Venezia.<br />

RUINENCAPRICCIO MIT FIGURENSTAFFAGE<br />

UND BLICK AUF EINEN FLUSSLAUF<br />

Öl auf Leinwand.<br />

54 x 70 cm.<br />

Auch das vorliegende Gemälde unterscheidet sich in<br />

Bildaufbau und Gesamtwirkung deutlich von den<br />

Capriccios, etwa der Hand des Panini. Der Bühnenbildcharakter<br />

ist hier unverkennbar, nicht zuletzt wegen<br />

der geschickten Steigerung der Lichtverhältnisse<br />

von links nach rechts im Bild und der Hintereinanderstaffelung<br />

der ruinösen Gebäudepartien, bis hin zur<br />

hell aufgelichteten Landschaft am rechten Bildrand.<br />

Ruhig und wie selbstverständlich sind hier die Figuren<br />

eingesetzt, anders als etwa bei Panini, wirken sie<br />

hier eher als Versatzstücke eines Bühnengeschehens.<br />

A.R. (1210181) (11)<br />

ANTONIO JOLI DE DIPI,<br />

CA. 1700 MODENA <strong>–</strong> 1777 NAPLES<br />

RUIN CAPRICCIO WITH FIGURE STAFFAGE<br />

AND VIEW OF A RIVER<br />

Oil on canvas.<br />

54 x 70 cm.<br />

A copy of the detailed expert’s report by Professor<br />

Dario Succi, Gorizia, is enclosed.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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Dem Gemälde ist eine ausführlich dokumentierte Expertise<br />

von Prof. Dario Succi, Gorizia, in Kopie beigegeben.<br />

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131


598<br />

FRANKO-FLÄMISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN MIT KORNÄHREN<br />

UND ROSENBLÜTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je 87 x 56 cm.<br />

Die beiden schlank-hochrechteckigen Gemälde als<br />

Gegenstücke geschaffen, jeweils mit einem Roggenbzw.<br />

Weizenährenbündel im Bildzentrum, von blauen<br />

Bändern umwickelt, mit aus den Bündeln nach oben<br />

fontänenhaft emporsteigenden, hellen und dunklen<br />

Trauben, Maiskolben, Kirschen sowie Strauchblüten<br />

und Rosen. Im dunklen Hintergrund sind gemeißelte<br />

Steinvoluten erkennbar, was der äußerst eleganten<br />

Stilllebenauffassung zusätzliche Tiefe verleiht. Die beiden<br />

Gemälde sind wohl als Fragmente einer Kartusche<br />

zu verstehen. (1210921) (11)<br />

FRANCO-FLEMISH SCHOOL,<br />

17TH CENTURY<br />

A pair of paintings<br />

FRUIT STILL LIFE WITH EARS OF CORN<br />

AND ROSE BLOSSOMS<br />

Oil on canvas.<br />

87 x 56 cm each.<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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599<br />

JACOB BOUTTATS,<br />

1660 <strong>–</strong> 1718, ZUG.<br />

VOGELKONZERT<br />

Öl auf Holz.<br />

27 x 37 cm.<br />

Rückwärtig mit Inventarnummer.<br />

In ebonisiertem Holzrahmen.<br />

In einer Sumpflandschaft steht ein zentraler, reich verästelter<br />

Baum, an welchem ein aufgeschlagenes Notenbuch<br />

lehnt. Zahlreiche Vögel umspielen dieses<br />

Ensemble und führen dem Betrachter ein überreiches<br />

und in der Natur so nie anzutreffendes ornitologisches<br />

Wunder vor Augen. Ein Strauss ist neben einer Dronte<br />

ebenso zu finden sowie ein Papagei neben Perlhühnern<br />

oder einem Pfau. Bouttats war für seine Paradieslandschaften<br />

bekannt, welchen er stets eine Vielzahl<br />

von Vögeln zuordnete.<br />

JACOB BOUTTATS,<br />

1660 <strong>–</strong> 1718, ATTRIBUTED<br />

CONCERT OF BIRDS<br />

Oil on panel.<br />

27 x 37 cm.<br />

With inventory number on the reverse.<br />

In ebonised wood frame.<br />

Provenance:<br />

Private collection, Paris.<br />

€ 16.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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Provenienz:<br />

Privatsammlung Paris. (1190202) (13)<br />

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133


600<br />

BOLOGNESER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

GEMÄLDEPAAR MIT MYTHOLOGISCHEN<br />

SZENEN<br />

Öl Leinwand.<br />

Jeweils 60 x 132 cm.<br />

Das erste Gemälde zeigt in weiter bergiger Landschaft<br />

den geflügelten Amor mit Pfeil und Bogen, im Himmel<br />

schwebend. Auf der rechten Seite sind wohl die<br />

sitzende Venus, und der stehende nackte Mars, nur<br />

mit einem blauen Tuch umhüllt, zu erkennen. Beide<br />

sind die Eltern des Amor, der in der römischen Mythologie<br />

der Gott und die Personifikation der Liebe ist. Das<br />

zweite Gemälde geht auf die Geschichte der griechischen<br />

Mythologie zurück, in der sich Zeus einst in Io,<br />

eine Priesterin verliebte und sie verführte. Dies bemerkte<br />

jedoch seine Gattin Hera, und um seine Tat zu<br />

vertuschen, verwandelte Zeus Io in eine weiße Kuh. Auf<br />

dem Gemälde sieht man in bergiger Landschaft hinter<br />

grünen Sträuchern diese weiße Kuh hervortretend.<br />

Auf der linken Seite sieht man den Riesen Argos mit<br />

dunkelblauem Überwurf, der diese Kuh im Auftrag<br />

von Hera bewachen sollte. Neben ihm der Himmelsbote<br />

Hermes mit beflügeltem Helm und rotem Überwurf,<br />

in seiner linken Hand eine Flöte haltend. Mit Hilfe<br />

seines Flötenspiels konnte der von Zeus gesandte<br />

Hermes den Riesen einschläfern und töten und somit<br />

Io zur Flucht verhelfen. Auf dem Gemälde wird Argos<br />

bereits mit gesenktem Kopf und geschlossenen Augen<br />

dargestellt. Malerei die sich eng an den mythologischen<br />

Text hält in vielen differenzierten Grün tönen,<br />

wobei der nackte Korpus des Hermes und die weiße<br />

Kuh besonders herausgestellt werden. Kleine Rest.<br />

(1211094) (18)<br />

BOLOGNESE SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

A PAIR OF PAINTINGS WITH MYTHOLOGICAL<br />

SCENES<br />

Oil canvas.<br />

60 x 132 cm each.<br />

The first painting depicts a winged Cupid with bow<br />

and arrow, seated Venus and Mars in a vast mountainous<br />

landscape. The second painting depicts a story<br />

from Greek mythology, whereby Zeus fell in love with<br />

a priestess and seduced her. Minor restorations.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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601<br />

NIEDERLÄNDISCHER MALER DES 17. JH. UNTER<br />

DEM EINFLUSS VON PIETER MULIER D. Ä. (1615<br />

<strong>–</strong> 1670) ODER REINIER NOOMS (UM 1623 <strong>–</strong> 1667)<br />

EXODUS AM ROTEN MEER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

105 x 146 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Das großformatige Gemälde ist eher als eine Allegorie<br />

des Exodus zu verstehen, denn als bildliche Wiedergabe<br />

des in der Bibel berichteten Ereignisses. Vielmehr<br />

sind hier zeitlich unterschiedliche Passagen der<br />

Bibelgeschichte ins Bild gebracht: In der linken Bildhälfte<br />

die Sammlung der Israeliten unter der Führung<br />

Moses, für den Auszug aus Ägypten, dargestellt in<br />

einer hohen Säulenarchitektur mit Götzenbildern, wobei<br />

eine der Säulen bereits fallend gezeigt wird <strong>–</strong><br />

Sinnbild des ägyptischen Herrschertums. Rechts im<br />

Bild, wild bewegt wiedergegeben, das Versinken des<br />

ägyptischen Heeres in den Fluten des Roten Meeres.<br />

In der linken oberen Ecke ist die letzte Phase der Geschichte<br />

wiedergegeben: Der Zug der Israeliten durch<br />

die Wüste mit zwei Zelten. Die Darstellung einer Sonnenfinsternis<br />

am oberen Bildrand ist als Kommentar<br />

des biblischen Geschehens zu verstehen.<br />

(1211131) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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135


602<br />

ITALO-FLÄMISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

SEGELSCHIFFE IN STÜRMISCHER SEE, VOR EINER<br />

HAFENBUCHT MIT ÜBERBAUTEN KLIPPEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

43 x 114 cm.<br />

Das Gemälde zeigt die Havarie eines zweimastigen<br />

Seglers zwischen weiteren, in Seenot befindlichen<br />

Koggen. Rechts im Bild ein Rettungsboot mit rudernden<br />

Seeleuten, das dem Ufer zutreibt. Das extreme<br />

Breitformat macht das Gemälde als Supraportebild<br />

kenntlich. (1211133) (11)<br />

€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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603<br />

GILBERT STUART,<br />

1755 <strong>–</strong> 1828, KREIS DES<br />

PORTRAIT DES ALEXANDER HAMILTON<br />

Sein Portrait findet sich auf der Zehn-Dollar- Banknote.<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75, 5 x 63 cm.<br />

Verso auf Rahmen bezeichnet „Alexander Hamilton“.<br />

Im dekorativen vergoldeten Rahmen des 19.<br />

Jahr hunderts.<br />

Brustbildnis des eleganten Herren nach links in dun k-<br />

lem Mantel, mit hohem Kragen sowie weißem gebundenen<br />

Spitzenschal. Bei dem Dargestellten handelt<br />

es sich wohl um Alexander Hamilton, einen amerikanischen<br />

Staatsmann, der als einer der Gründerväter<br />

der Vereinigten Staaten gilt. Er steht vor einem dunkelroten<br />

Vorhang, der leicht zur Seite gezogen ist und<br />

den Blick in die freie Natur wirft. Seinen Kopf hat er<br />

leicht gewendet und schaut den Betrachter mit seinen<br />

dunkelbraunen Augen direkt an. Realistisch wirkende<br />

Malerei mit feinem Inkarnat in teils raschem Pinselduktus<br />

ausgeführt.<br />

Alexander Hamilton (1755/ 1757-1804, New York City)<br />

gründete 1784 die Bank of New York, die älteste Bank<br />

der Vereinigten Staaten. Er gilt als einer der drei Väter<br />

der amerikanischen Verfassung. Verso über kleiner Unterlegung<br />

Aufkleber von „Christie, Manson and Woods<br />

Limited Ltd“. Kleinere Retuschen. (12110113) (18)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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137


604<br />

PIETRO LIBERI,<br />

1614 PADUA <strong>–</strong> 1687 VENEDIG, ZUG.<br />

Liberi war bereits in frühen Jahren Schüler des Alessandro<br />

Varotari (1588-1649). Auftragsreisen führten<br />

ihn u. a. nach Konstantinopel und Tunis. 1638 traf er in<br />

Rom ein, um sich dort von den großen Werken Michelangelos<br />

(1475-1564), Raffaello Santis (1483-1520),<br />

Annibale Carraccis (1560-1609) und Pietro da Cortonas<br />

(1596-1669) beeinflussen zu lassen. Mit dem bedeutenden<br />

Bildhauer Giovanni Lorenzo Bernini (1598-<br />

1680) kam er in engeren Kontakt. Um 1643, zurück in<br />

Venedig, entstanden in der Folge zahlreiche Fresken<br />

in Schlössern, Villen und venezianischen Kirchen, Werke,<br />

von denen etliche in öffentlichen bedeutenden<br />

Samm lungen wie in die Eremitage Sankt Petersburg<br />

oder ins British Museum, London, gelangt sind. Sein<br />

Malstil insgesamt bezeichnet die klassizistische Prägung<br />

des Hochbarock, wobei seine oft gezeigte Vorliebe für<br />

Nacktheit ihm den Spitznamen Il Libertino eintrug.<br />

DIE WASCHUNG<br />

Öl auf Leinwand im hochformatigen Oktogon.<br />

Doubliert.<br />

90 x 70 cm.<br />

Hinter Glas gerahmt.<br />

Ebenso drollige wie herzlich gemeinte Darstellung des<br />

Versuchs zweier Kinder, ein dunkelhäutiges Mädchen<br />

mit Hilfe von Wasser, Tuch und Schwamm weiß zu<br />

waschen. Das Mädchen mit lächelndem Gesicht, auf<br />

einem weißen Laken oberhalb einer großen goldgerandeten<br />

Wasserschale. Höchst originelle, keineswegs<br />

rassistisch gemeinte Darstellung eines in der Kunst<br />

gelegentlich auftretenden Themas.<br />

Provenienz:<br />

Galleria Altomani und Söhne (Mailand/ Pesaro).<br />

Andrea Ciaroni, Italien.<br />

Italienische Privatsammlung. (1200142) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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605<br />

FRANKO-FLÄMISCHER MALER<br />

DES AUSGEHENDEN 18. JAHRHUNDERTS<br />

DAS GROSSE GÖTTERMAHL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

85 x 115 cm.<br />

Das seit dem 17. Jahrhundert beliebt gewordene Motiv<br />

wurde von mehreren großen <strong>Meister</strong>n aufgegriffen,<br />

wie etwa von Hendrik van Balen d. Ä. (1575-1632)<br />

aber auch von Hans Rottenhammer d. Ä. (1564-1625)<br />

und anderen Malern. Gedanklich steht jeweils die<br />

Idee dahinter, die mitunter gegenseitig streitbaren<br />

Götter hier in friedlicher Versammlung wiederzugeben,<br />

als Zeichen eines allgemeinen Friedens.<br />

Gezeigt ist ein langer, mit weißem Tuch bedeckter<br />

Tisch mit Früchten und Blumen. Der Tisch umlagert<br />

von sämtlichen der größeren und kleineren Götter des<br />

antiken Olymp. Im Zentrum Zeus neben seiner Gemahlin<br />

Hera, daneben Neptun und Amphitrite, links<br />

etwa Merkur mit Flügelhelm, der seinen Stab ausstreckt<br />

oder der bocksbeinige Pan mit Flöte, in Begleitung<br />

von Menaden. Auch Hekate und die schicksalsbringenden<br />

Furien sind hier im Bild wiedergegeben<br />

und natürlich auch Venus und Adonis. Im Vordergrund<br />

ist der jugendliche Bacchus gezeigt, wie er einem<br />

Putto Weintrauben in eine Schale presst. Zwei Genien<br />

mit Libellenflügeln schweben über der Gesellschaft<br />

und streuen Blumen. Die gesamte Szenerie auf einer<br />

breiten Wolkenbank, mit Blumen bedeckt. Stilistisch ist<br />

hier die flämische Malweise zu erkennen, nicht ohne<br />

Einflüsse der französischen Schule von Fontainebleau.<br />

A.R. (1210864) (11)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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139


607<br />

ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />

1580 <strong>–</strong> 1662<br />

(ABB. RECHTS)<br />

Gemäldepaar<br />

RAST DER ZIEGENHIRTEN IM WALD<br />

sowie<br />

BAUERNHOF IM GEBIRGE<br />

Jeweils Öl auf Holz, jeweils am oberen und unteren<br />

Rand mit schmaler Holzleiste.<br />

Je 20 x 50,8 cm.<br />

Die beiden Tafeln wurden von Dr. Klaus Ertz in seiner<br />

Monografie „Adriaen van Stalbemt“ publiziert. Ertz<br />

betont, dass die beiden Landschaften unter dem Einfluss<br />

der Südtirollandschaften des Roelant Savery<br />

(1576/78-1639) entstanden sind. Die fortschrittliche<br />

Raumentwicklung spräche, so Ertz, für einen Entstehungszeitrum<br />

von 1615-1620.<br />

Es zeigt in Waldlandschaft mit sandigem Hügel einen<br />

Hirten mit Stock und Korb auf einem Baumstumpf<br />

sitzend, seine Ziegen beobachtend. Auf der Bildseite<br />

links ein weiterer Mann, hinter dem der Blick auf eine<br />

sonnenbeschienene Landschaft mit Gebäude und Torbogen<br />

fällt. Das zweite Gemälde ist auf Seite 263<br />

unter der Nummer 20 abgebildet mit dem Titel „Bauernhof<br />

im Gebirge, 1615-1620“, Pendant zu der Nummer<br />

87. Diese unter dem Einfluss der Südtirol-Landschaften<br />

des Roelant Savery stehende Landschaft in<br />

der typischen Stalbemt-Formsprache stammt wegen<br />

der fortschrittlichen Raumentwicklung des Vordergrunds<br />

sicher aus der Zeit 1615-1620. Es zeigt den auf einer<br />

Anhöhe an einem Flusslauf gelegenen Hof mit vielen<br />

Anbauten und einigen Staffagefiguren unter blauem<br />

Himmel (Katalogseiten in Kopie vorliegend). Retuschen.<br />

Literatur:<br />

Klaus Ertz, Adriaen van Stalbemt (1580-1662), Lingen<br />

2018, S. 263, Abb. 20 sowie S. 291, Abb. 87.<br />

(1211931) (18)<br />

606<br />

VENEZIANISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

PORTRAIT EINES DOGEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

124 x 90 cm.<br />

Rückwärtiger Rest eines Etiketts der Galerie Tannhauser.<br />

Ungerahmt.<br />

Dreiviertelfiguriges Portrait eines in purpur gekleideten<br />

Herren mit hermelingesäumtem Mantel, der aus dem<br />

Gemälde dem Betrachter entgegenblickt. (1212092)<br />

(13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />

1580 ANTWERP <strong>–</strong> 1662 IBID.<br />

(ILL. RIGHT)<br />

A pair of paintings<br />

LANDSCAPES<br />

Oil on panel each, with slim wooden strip on the top<br />

and lower edge.<br />

20 x 50.8 cm each.<br />

Both works are published and illustrated in Adriaen<br />

van Stalbemt published by Dr Klaus Ertz and Christa<br />

Nietze-Ertz, Luka Verlag. The first painting is illustrated<br />

on p. 291, no. 87 titled Rast der Ziegenhirten im<br />

Wald, 1615-1620 [Goatherds Resting in the Forest].<br />

As its counterpart in cat. no. 20, the painting was created<br />

under the influence of Roelant Savery. The second<br />

painting is illustrated on p. 263, no. 20 and titled<br />

Bauernhof im Gebirge, 1615-1620 [Farm in the Mountains]<br />

and is the counterpart to no. 87. The landscape<br />

is influenced by the Southern Tyrolean landscapes of<br />

Roelant Savery and is typical for the style of Stalbemt<br />

and was very probably created between 1615 and<br />

1620 due to its progressive spatial design in the foreground.<br />

With retouching.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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608<br />

ANTONIO GIANLISI D. J.,<br />

1677 RIZZOLO <strong>–</strong> 1727 CREMONA, ZUG.<br />

STILLLEBEN MIT TRAUBEN UND PFIRSICHEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

70 x 162 cm.<br />

In akanthusblattverziertem Rahmen.<br />

Breitformatiges, wohl als Supraporte gedachtes Gemälde<br />

mit besonders feiner Textur innerhalb des dargestellten<br />

Textils, welches auf einem Tisch zu lagern<br />

scheint und von einer großen weiten weißen Majolikaschale<br />

mit alternierend hineingelegten Weintrauben<br />

unterschiedlicher Couleur besetzt ist. Links daneben<br />

ein kleines Blumenstillleben, die rechte Bildhälfte dominiert<br />

durch strahlende Pfirsiche, deren Blattwerk und<br />

Haut sich von dem Dunkel des Hintergrundes absetzen,<br />

überfangen durch ein rotes Brokattuch, dessen<br />

Quas ten in den Raum hängen. (1212031) (13)<br />

€ 7.500 - € 10.000<br />

609<br />

ENFÄLLT<br />

Sistrix<br />

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141


610<br />

LOUIS DE DEYSTER,<br />

1656 BRÜGGE <strong>–</strong> 1711 EBENDA<br />

DIE HIRTEN VERWEHREN DEN JUNGFRAUEN<br />

DEN ZUGANG ZUM WASSER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

154 x 258 cm.<br />

Am Fuß des Brunnen signiert „L. de Deyster fect<br />

1701“.<br />

In schwarzem, gekehltem und vergoldetem Rahmen.<br />

Moses, der hier mittig und in erhobener Position sowie<br />

mit Silberschließe zu sehen ist, diskutiert mit den<br />

Hirten, um den Jungfrauen den Zugang zum Wasser<br />

zu ermöglichen, um ihr Vieh zu laben. Großformatige<br />

Darstellung der biblischen Szene mit einem Brunnen,<br />

an den verschiedene Personen gelehnt sind. Die Figuren<br />

teils in Rückenansicht kompliziert wiedergegeben,<br />

die Frau sich nähernd mit Ziegen, ein Schaf links im<br />

Dunklen. Die Bibelstelle nicht ganz eindeutig zuordbar.<br />

Das Bild ist in seiner Komposition gut vergleichbar<br />

mit anderen Werken des Künstlers, sowohl was<br />

den Brunnen als auch das Kupferwerk angeht mit einem<br />

Gemälde, das am 24. März 1999 im Dorotheum<br />

unter Lot 86 versteigert worden ist und ebenfalls von<br />

Louis de Deyster signiert ist. (12111059) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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611<br />

CHRISTOPH AMBERGER,<br />

1500/10 <strong>–</strong> 1561/62 AUGSBURG, KREIS<br />

BRUSTBILD DES HERZOGS LUDWIG X<br />

VON BAYERN<br />

Öl auf Holz, auf Platte doubliert.<br />

61 x 43 cm.<br />

Bei der Autorschaft des Gemäldes gibt es einige unterschiedliche<br />

Zuweisungen. Nahezu darstellungsidentisch<br />

fanden sich Werke sowohl von Christoph Amberger<br />

(Kunsthalle Karlsruhe) als auch von Barthel Beham<br />

(1502-1540) (Liechtenstein Museum) sowie von Hans<br />

Schöpfer d. Ä. (um 1505-um 1569) von 1540 (<strong>Alte</strong> Pinakothek<br />

München). Auch Martin Schaffner (1478-1548)<br />

war bereits im Gespräch. Zu jedem der genannten<br />

Maler lässt sich die stilistische Verwandschaft erkennen.<br />

Der Dargestellte, Ludwig X von Bayern (1495-<br />

1545), war Bruder Herzog Wilhelms IV und dessen<br />

Mitregent, letztlich jedoch nur als Herrscher über die<br />

Bezirke Landshut und Straubing. Das Halbbildnis zeigt<br />

ihn langbärtig mitsamt mit Agraffen geschmückter Kappe<br />

sowie breitem Pelzkragen. Bei genauerer Untersuchung<br />

lässt sich die mit bloßem Auge nicht erkennbare,<br />

rechts seitliche Beschriftung mit Bezeichnung des<br />

Dargestellten „LUDWIG [...] DGH/ BAYERN“ sowie<br />

das legierte Monogramm „AM“ erkennen. Die Echtheit<br />

von Aufschrift und Monogramm wurde nicht geprüft.<br />

(1211263) (11)<br />

€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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612<br />

NICOLAS DE LARGILLIÈRE,<br />

PARIS 1656 <strong>–</strong> 1746, KREIS DES<br />

PORTRAIT EINES GELEHRTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

48 x 39 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Brustbildnis eines Mannes in schwarzem Talar mit<br />

weißem Kragen, auf den grauen Haaren eine schwarze<br />

Kopfbedeckung, vor dunkelbraunem Hintergrund. Der<br />

Dargestellte mit rötlichen Wangen, glänzender Stirn<br />

und großen blauen Augen, mit denen er direkt aus<br />

dem Bild blickt. Qualitätvolle Wiedergabe der Physiognomie<br />

des Mannes. Am oberen Rand kleinere Retuschen.<br />

(1210245) (18)<br />

€ 4.500 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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613<br />

FRANS DE MOMPER,<br />

1603 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1660<br />

WINTERLICHE DORFLANDSCHAFT<br />

MIT REISENDEN<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

25,5 x 31,2 cm.<br />

Rechts unten signiert „Momper“.<br />

Ungerahmt.<br />

Beigegeben ein Kurzgutachten im Original von Dr.<br />

Klaus Ertz, Lingen vom 27. Juli 2019. Der Verfasser<br />

des Gutachtens hat sich, als Autor des Werkverzeichnisses<br />

über die Gemälde Josse de Mompers d. J.<br />

(1564-1635) von 1986, hier auch der Malerei des Neffen<br />

zugewandt. Er bemerkt, dass sich das Werk des<br />

Frans de Momper allmählich zu den monochromeren<br />

Bildern der Holländer hin entwickelte, womit seiner<br />

Meinung nach das vorliegende Bild am Wendepunkt<br />

zwischen flämischer und holländischer Malerei, also<br />

in den 1630er-Jahren entstanden sei.<br />

Im Zentrum der Darstellung eine abendlich beleuchtete<br />

Häusergruppe mit steilen hohen Giebeln, von<br />

der weitere Gebäude nach hinten führen. Im Vordergrund<br />

ein vereister Bachlauf mit Brückenturm und<br />

Brücke, den linken Bildrand beschließt ein Herbergsgebäude<br />

mit Treppengiebel und einem Ausleger mit<br />

daran hängender Zinnkanne. Die verschneiten Gassen<br />

mit Figurenstaffage, darunter ein Reiter und ein Pferdeführer<br />

sowie ein Paar im Vordergrund mit Hund,<br />

belebt. (1211317) (11)<br />

FRANS DE MOMPER,<br />

1603 ANTWERP <strong>–</strong> 1660<br />

WINTRY VILLAGE LANDSCAPE WITH TRAVELLERS<br />

Oil on oak panel.<br />

25.5 x 31.2 cm.<br />

Signed „Momper“ lower right.<br />

Unframed.<br />

A short expert‘s report by Dr Klaus Ertz, Lingen dated<br />

27 July 2019 is enclosed in original. Dr Ertz, author of<br />

the catalogue raisonné of the paintings by Josse de<br />

Mompers the Younger (1564-1635) dated 1986, has<br />

turned to the paintings by his nephew and notes that<br />

Frans de Momper‘s œuvre gradually developed into<br />

the more monochrome images of the Dutchmen and<br />

in his opinion the painting on offer for sale in this lot is<br />

at the turning point between Flemish and Dutch painting,<br />

dating to the 1630s.<br />

€ 10.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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143


614<br />

MARZIO DI COLANTONIO GANASSINI,<br />

KÜNSTLER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE SCHLACHT ZWISCHEN KONSTANTIN UND<br />

MASSENZIO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

90 x 190 cm.<br />

In geschnitztem und vergoldetem Holzrahmen.<br />

MARZIO DI COLANTONIO GANASSINI,<br />

17TH CENTURY ARTIST<br />

THE BATTLE OF CONSTANTINE AGAINST<br />

MAXENTIUS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

90 x 190 cm.<br />

In carved and gilt wooden frame.<br />

In weiter Landschaft mit Hügelketten, welche von<br />

leichten Wolken überfangen werden, das vielfigurige<br />

Schlachtengetümmel, welches Professor Sestieri gemäß<br />

Einlieferertradition als aus der Hand von Marzio<br />

Ganassini identifizieren konnte. Rest. (1191451) (13)<br />

Restored.<br />

€ 15.000 - € 17.000<br />

Sistrix<br />

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615<br />

CRIJN HENDRICKSZ. VOLMARIJN,<br />

UM 1604 ROTTERDAM <strong>–</strong> 1645, ZUG.<br />

Caravaggist des 17. Jahrhunderts<br />

BÄRTIGER ALTER MANN MIT KERZE<br />

BEI DER LEKTÜRE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

69 x 55 cm.<br />

Links unten fälschlich später aufgetragene unzutreffende<br />

Signatur.<br />

Ungerahmt.<br />

Möglicherweise Darstellung des Heiligen Hieronymus.<br />

Die Malweise in der Tradition der Kerzenlichtmalerei,<br />

wie etwa Candlelight Master etc. Zum <strong>Teil</strong> pastoser<br />

Malauftrag, in flüssiger Malweise. Zwei kleine Beschädigungen<br />

in der Leinwand. (11506020) (11)<br />

CRIJN HENDRICKSZ. VOLMARIJN,<br />

CA. 1604 ROTTERDAM <strong>–</strong> 1645, ATTRIBUTED<br />

Caravaggist of the 17th century<br />

READING BEARDED OLD MAN WITH CANDLE<br />

Oil on canvas.<br />

69 x 55 cm.<br />

Later improper signature lower left.<br />

Unframed.<br />

€ 10.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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616<br />

DEUTSCHER MALER DER ERSTEN HÄLFTE<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

BRUSTBILDNIS EINES GEISTLICHEN<br />

WÜRDENTRÄGERS<br />

Öl auf Holz.<br />

42 x 30,5 cm.<br />

In dekorativem, teils mit gold bemaltem Holzrahmen.<br />

Halbportrait eines Mannes nach rechts in schwarzem<br />

Gewand und schwarzer Kopfbedeckung, die an Kleidung<br />

Martin Luthers erinnert. Das schwarze Gewand,<br />

unter dem ein weißer gekräuselter Kragen hervorschaut,<br />

ist zudem mit einem braunen Pelzkragen versehen.<br />

Der Mann hat seine Unterarme auf eine grüne<br />

Platte abgelegt, auf der seine Hände auf braunen Handschuhen<br />

ruhen. In seiner linken Hand hält er ein zusammengerolltes<br />

Schriftstück. Mit seinen leicht hochgezogenen<br />

Augenbrauen und seinen braunen Augen<br />

blickt er ernst aus dem Bild heraus. Kleine Retuschen.<br />

(12113110) (18)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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617<br />

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DER RAUBÜBERFALL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

67 x 100 cm.<br />

Gezeigt ist die bewegte Szene eines in der Zeit des<br />

Dreißigjährigen Krieges nicht seltenen Ereignisses:<br />

Ein junger Adeliger, der hier bereits zu Boden gegangen<br />

ist, wird von drei Räubern mit Schwertern bedroht,<br />

während rechts im Hintergrund ein weiterer<br />

Komplize bereits den Reisesack geschultert hält und<br />

wegzieht. Das Gemälde von hoher Qualität, es zeigt<br />

in den Figuren auch stark grafische Kompositionselemente,<br />

mit karikaturistischen Effekten. (1190841)<br />

(11)<br />

€ 2.500 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

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145


618<br />

NIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />

DES AUSGEHENDEN 15. JAHRHUNDERTS<br />

MARIA LACTANS<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

29 x 17 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Halbbildnis der Maria, die das Kind an die Brust gelegt<br />

hat und auf dieses herabblickt, während das Jesusknäblein<br />

Blickkontakt mit dem Betrachter aufnimmt.<br />

Stileinfluss des Jan van Cleve und anderer niederländischer<br />

Maler spürbar, im Detail jedoch der etwas<br />

spätere Malstil erkennbar. (11506015) (11)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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619<br />

ALBERT JANSZ. KLOMP,<br />

UM 1618 <strong>–</strong> UM 1688<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT VIEHHERDE VOR<br />

BAUERNHOF<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

90 x 120,5 cm.<br />

Links unten signiert „A. Klomp“.<br />

Ungerahmt.<br />

Am Ufer einer weiten flachen Flusslandschaft, unter<br />

hohem hellblauen Horizont mit dicken weißen Wolken,<br />

hat sich ein Hirte in Begleitung seines Hundes<br />

neben seiner Viehherde niedergelassen. Zu seinen<br />

Tieren gehören neben einigen Schafen auch Kühe<br />

und Rinder, von denen eine gehörnte prachtvolle Kuh<br />

in der unteren Bildmitte steht, in rot-braun geflecktem<br />

Fell, und direkt aus dem Bild auf den Betrachter<br />

schaut. Im Hintergrund links ein altes Bauernhaus<br />

zwischen hohen grünen Bäumen sowie auf der rechten<br />

Seite ein weiterer Hirte mit seiner Herde, unmittelbar<br />

am Flussufer. Malerei in überwiegend erdigen<br />

Farbtönen, im warmen Licht der wohl gerade untergehenden<br />

Sonne. Kleinere Retuschen. (12103427) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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620<br />

NIEDERLÄNDISCHE SCHULE IN DER NACHFOLGE<br />

DES LUCAS GASSEL (UM 1500-UM 1570)<br />

DAS BIBLISCHE GLEICHNIS VOM UNKRAUT<br />

UNTER DEM WEIZEN<br />

Öl auf Holz.<br />

54 x 68 cm.<br />

Rechts unten auf einem Gatterbalken monogrammiert.<br />

In dekorativem Holzrahmen.<br />

Dargestellt wird das Gleichnis Jesu „Nachdem es mit<br />

dem Himmelreich ist, wie mit einem Mann, der guten<br />

Samen auf seinen Acker säte. Während die Leute<br />

schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den<br />

Weizen und ging wieder weg.“<br />

In weiter bergiger Landschaft mit eingeteilten Feldern<br />

sieht man im Vordergrund einen auf Säcken schlafenden<br />

Mann, in dem sich wohl der Samen für das Feld<br />

befindet. Auf dem hinter ihm links liegenden Feld,<br />

das von einem alten Gatter und Grünpflanzen umrandet<br />

wird, sieht man den Unkraut säenden Feind, den<br />

Teufel, mit spitzen Ohren und roten Hörnern auf seinem<br />

Haupt. Auf der rechten Bildseite sieht man neben<br />

den Feldern die Gebäude einer an einem Fluss<br />

liegenden Stadt mit Kirche. Ein Ehepaar weist einen<br />

Mann auf das Kornfeld hin, in dem sich rote Blumen<br />

und Unkraut befinden. In dem Gleichnis rät Jesus,<br />

Weizen und Unkraut auswachsen zu lassen und dann<br />

zuerst das Unkraut zu sammeln, um es zu verbrennen,<br />

und danach den Weizen. Vereinfachte Malerei in<br />

teils erzählerischer Darstellung, die sich an den Bibeltext<br />

hält. Matthäus 13,24-30. Rest. (1211015) (18)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

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621<br />

MEISTER DER RHEINISCHEN ODER NIEDER­<br />

LÄNDISCHEN SCHULE DES 15. JAHRHUNDERTS<br />

AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

89 x 62,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Die Altartafel zeigt Jesus, der dem Sarkophag entsteigt,<br />

während die geharnischten Wächter schlafen.<br />

Die Grablege als Steinsarkophag wiedergegeben,<br />

dessen Deckel beiseite geschoben einen betenden<br />

Engel trägt. Im landschaftlichen Hintergrund links ein<br />

hochziehender, grün bewachsener Berg mit bekrönender<br />

Burg. Rechts hinten ein gotischer Turm mit<br />

Fialen, nach damaliger Vorstellung der Tempel von Jerusalem.<br />

Dem kräftigen Rot in Schild und Gewändern<br />

der Wächter steht ein zartes Rot im Umhang Jesu<br />

gegenüber, das Haupt von einer goldenen Nimbusscheibe<br />

hinterfangen.<br />

Der Bildtypus mit Darstellung von Sarkophag, des bereits<br />

heraustretenden rechten Fußes, der Felserhöhung<br />

links sowie Kreuzstab mit Fahne findet sich<br />

ebenso in einem Kupferstich von Martin Schongauer<br />

(1430-1491). So dürfte das vorliegende Gemälde unter<br />

dem Einfluss dieser Grafik stehen. (11506016) (11)<br />

RHINE OR DUTCH SCHOOL, 15TH CENTURY<br />

THE RESURRECTION OF CHRIST<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

89 x 62.5 cm.<br />

Unframed.<br />

The altar panel shows Jesus stepping out of the sarcophagus<br />

while the armour-clad guards are sleeping.<br />

An etching by Martin Schongauer (1430-1491) also<br />

shows this image type and the painting on offer for<br />

sale in this lot may be influenced by it.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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147


622<br />

AMBROSIUS FRANCKEN D. Ä.,<br />

1544 HERENTHALS <strong>–</strong> 1618 ANTWERPEN<br />

DAS MAHL IM HAUS VON SIMON DEM PHARISÄER<br />

Öl auf Holz.<br />

75 x 106 cm.<br />

Beigegeben in Kopie ein Gutachten von Didier Bodart<br />

vom 14. Oktober 1999, welcher das vorliegende Gemälde<br />

Ambrosius Francken d. Ä. zuweist, welcher einer<br />

der ersten Künstler der Malerdynastie Francken ist.<br />

Ein durch Rundbögen in die Tiefe sich öffnender Innenraum,<br />

welcher durch seine Ausgestaltung an Dreidimensionalität<br />

gewinnt, dient als Kulisse für eine<br />

Anzahl von Personen, welche an einem gedeckten<br />

Tisch Platz genommen haben.<br />

Dargestellt ist das Mahl im Haus von Simon dem Pharisäer<br />

(Lk 7,36-50), welcher in Bethanien wohnte (Mk<br />

14,3-9) und wo Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem<br />

Rast machte. Alle drei synoptischen Evangelien<br />

erwähnen eine Frau, welche Jesus den Kopf (Markus<br />

und Matthäus) bzw. <strong>–</strong> wie hier dargestellt <strong>–</strong> die Füße<br />

salbt. Rückwärtiger alter Sammlungsvermerk auf Frans<br />

Francken. Rest. (1150603) (13)<br />

AMBROSIUS FRANCKEN THE ELDER,<br />

1544 HERENTHALS <strong>–</strong> 1618 ANTWERP<br />

FEAST IN THE HOUSE OF SIMON THE PHARISEE<br />

Oil on panel.<br />

75 x 106 cm.<br />

A copy of the expert’s report by Didier Bodart dated<br />

14 October 1999 is enclosed. Bodart attributed the<br />

work to Ambrosius Francken the Elder, one of the first<br />

artists of the Francken painter dynasty, as the creator<br />

of the painting on offer for sale in this lot.<br />

Collection note with reference to Frans Francken on<br />

reverse. Restored.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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623<br />

ITALIENISCHER MEISTER<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS AUS DEM KREIS DES<br />

BARTOLOMEO IL RICCIO NERONI,<br />

BEKANNT ALS „IL RICCIO“,<br />

UM 1500 <strong>–</strong> UM 1571<br />

DIE HEILIGE FAMILIE<br />

Öl auf Holz.<br />

80 x 57 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Die vier dargestellten Figuren kompositorisch symmetrisch<br />

eng zusammengestellt. Maria nach links im<br />

Halbbildnis sitzend wiedergegeben, der Kopf jedoch<br />

nach rechts, mit leicht niedergeschlagenem nachdenklichem<br />

Blick. Auf ihren Knien steht in leicht gebeugter<br />

Haltung das Jesuskind, das sie mit beiden Händen<br />

umfängt. Die oben frei bleibenden Bildflächen hat der<br />

Maler geschickt zur Darstellung der Mutter Anna sowie<br />

des Heiligen Josef genutzt, diese jedoch etwas<br />

weniger stark beleuchtet. Der Hintergrund abgedunkelt,<br />

die Farben nahezu pasteltonig, lediglich das rote<br />

Gebetsbuch der Anna links leuchtet hervor, dieses als<br />

kompositionelle Entsprechung zu der größerformatigen<br />

aber weniger kräftigen Rotfarbe im Kleid des Josef.<br />

Die leicht ins Violett ziehende Rosafarbe des Kleides<br />

der Maria sowie das Türkis des Mantels sind deutliche<br />

Merkmale des Manierismus. (1150608) (11)<br />

ITALIAN SCHOOL, 16TH CENTURY,<br />

CIRCLE OF BARTOLOMEO IL RICCO NERONI,<br />

ALSO KNOWN AS “IL RICCIO”,<br />

CA. 1500 <strong>–</strong> CA. 1571<br />

THE HOLY FAMILY<br />

Oil on panel.<br />

80 x 57 cm.<br />

Unframed.<br />

The four depicted figures are arranged in a close and<br />

symmetrical composition.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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624<br />

ABRAHAM VAN CALRAET,<br />

1642 <strong>–</strong> 1722, ZUG.<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN MIT PFIRSICHEN<br />

Öl auf Leinwand. Wohl Fragment.<br />

22 x 33 cm.<br />

Vor dunklem Hintergrund, auf einer Tischplatte, zwischen<br />

braunem Tuch liegend, die leuchtend gelb-roten<br />

saftigen und samtigen Pfirsiche. Im Hintergrund<br />

links ist noch eine Rispe mit glänzenden roten Weintrauben<br />

zu erkennen. Malerei in feiner Manier, bei<br />

der besonders die leuchtenden Früchte herausgestellt<br />

werden. Kleine Retuschen. (12111029) (18)<br />

€ 1.500 - € 2.000<br />

Sistrix<br />

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149


625<br />

BERNARDO CAVALLINO,<br />

1616/22 NEAPEL <strong>–</strong> 1654/56 EBENDA, KREIS DES<br />

VERZÜCKUNG EINER JUNGEN HEILIGEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

47 x 35,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Brustbildnis einer jungen Frau in altrosafarbenem<br />

Gewand, die mit ihrer rechten Hand, in der sich eine<br />

Blüte oder eine Flamme befindet, an ihre Brust fasst.<br />

Sie hat ihren Kopf mit leicht geröteten Wangen, halb<br />

geöffnetem Mund und glänzender Nasenspitze nach<br />

hinten gewendet; mit ihren dunklen Augen schaut sie<br />

konzentriert und andächtig oben gen Himmel. Malerei<br />

in zurückhaltender Farbgebung. Retuschen.<br />

(1211318) (18)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

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626<br />

ENTFÄLLT<br />

627<br />

DEUTSCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS,<br />

KREIS DES NIKOLAUS TREU (1734-1786)<br />

BRUSTBILDNIS EINES FÜRSTBISCHOFS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

86 x 70 cm.<br />

In dekorativem Prunkrahmen.<br />

Brustbildnis des Dargestellten vor dunklem Hintergrund<br />

in schwarzem Gewand, mit quadratischem Kragen mit<br />

weißer Umrandung, dazu über seiner Brust ein schweres<br />

Kreuz mit Edelsteinen hängend. Kleidung, die ihn<br />

zunächst als Priester kennzeichnet. Auf dem Haupt eine<br />

weiße Perücke und vor sich liegend ein roter samtiger<br />

Mantel, gefüttert mit weißem Hermelin. Die Kleidungsstücke<br />

und die Perücke weisen somit auf einen Fürstbischof<br />

des 18. Jahrhunderts hin. Mit seiner kräftigen<br />

Nase, seinem feinen Mund, einem leichten Doppelkinn<br />

und seinen blauen leuchtenden Augen schaut er direkt<br />

aus dem Bild heraus. Typische Portraitdarstellung eines<br />

Würdenträgers der Zeit. Kleine Retuschen.<br />

Bei dem Portraitierten soll es sich um Adam Friedrich<br />

von Seinsheim, Fürstbischof von Würzburg und Bamberg,<br />

handeln. (1211261) (18)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

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628<br />

MICHIEL JANSZ VAN MIEREVELT,<br />

1567 DELFT <strong>–</strong> 1641 EBENDA, ZUG.<br />

BILDNIS EINES HERRN<br />

Öl auf Holz.<br />

53,2 x 42 cm<br />

Rechts seitlich angeschnittene <strong>Alte</strong>rsangabe des<br />

Portraitierten „Etatis/ anno 16...“.<br />

Ungerahmt.<br />

Der Dargestellte mit Lippenbart, in schwarzer Seidenkleidung<br />

mit plissiertem Halskragen. (11506017) (11)<br />

MICHIEL JANSZ VAN MIEREVELT,<br />

1567 DELFT <strong>–</strong> 1641 IBID., ATTRIBUTED<br />

PORTRAIT OF A GENTLEMAN<br />

Oil on panel.<br />

53.2 x 42 cm<br />

Edgeways on the right cut off age of the portrayed<br />

“Etatis/ anno 16...”.<br />

Unframed.<br />

Gentleman with moustache in black silk attire with<br />

pleated collar.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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151


629<br />

MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

IN DER NACHFOLGE VON JACOB VAN RUISDAEL<br />

BZW. JAN VAN KESSEL<br />

NIEDERLÄNDISCHE BAUMLANDSCHAFT<br />

MIT MOORTEICH UND FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75 x 99 cm.<br />

Baumkronen, Wasserspiegelungen und Wolken in weicher,<br />

fließender Pinselführung wiedergegeben. Als Vergleich<br />

kann hier die „Baumlandschaft mit Entenjagd“<br />

des Jan van Kessel von 1661 herangeführt werden,<br />

das sich in der <strong>Alte</strong>n Pinakothek München befindet.<br />

Bei der Auffassung der Lichtstimmung dürften Werke<br />

des Jacob van Ruisdael als Vorbild gedient haben.<br />

(1211313) (11)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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630<br />

FLÄMISCHE SCHULE<br />

DER ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

FLUSSLANDSCHAFT UNTER HOHEM<br />

WOLKENHIMMEL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

54 x 75 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Von erhöhtem Standpunkt fällt der Blick über einen<br />

breiten Weg auf einen türkis schimmernden Fluss, an<br />

dessen rechter Uferseite einige Boote vor einem hölzernen<br />

Steg angelegt haben. An diesem Ufer sind<br />

zudem ein Fuhrwerk und zwei Häuser zu erkennen.<br />

Die linke Bildhälfte wird fast gänzlich von der anderen<br />

bewaldeten Uferseite des Flusses eingenommen, darin<br />

eine Kirche mit spitzem Turm und Vorbauten. In<br />

diesem Wald, dessen Bäume bereits herbstlich gefärbte<br />

Blätter zeigen, schlängelt sich ein Weg durch<br />

bis zum vorderen Bildrand. Darauf sind diverse Staffagefiguren<br />

zu erkennen sowie ein beladener Wagen<br />

mit zwei Pferden und eine Frau im rot-weißen Gewand,<br />

die einen Korb und einen Krug in ihren Händen<br />

trägt. In der Ferne die Silhouette einer Stadt vor einem<br />

hellblauen Gebirgshöhenzug. Malerei, bei der besonders<br />

der leuchtend blaue Himmel mit großen hellblauweißen<br />

Wolkenformationen herausragt. <strong>Teil</strong>s rest.<br />

(1211315) (18)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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631<br />

FLÄMISCHE SCHULE<br />

DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />

AUF DEM WEG IN DIE SCHLACHT<br />

Öl auf Holz.<br />

24 x 34,5 cm.<br />

In dekorativem teilvergoldeten Rahmen.<br />

Im Mittelpunkt, in einem Interieur, ein Paar an einem<br />

langen Holztisch, der mit einem weißen Laken, einer<br />

tönernen Schale und Brot gedeckt ist, das sich über<br />

den Weggang des Sohnes unterhält. Der Sohn im<br />

Hintergrund, in Rückansicht an einer Wand stehend,<br />

seine rechte Hand nachdenklich auf diese gedrückt,<br />

mit gesenktem Kopf. Im Vordergrund liegt am Boden<br />

die Waffe, eine glänzende Rüstung und in der linken<br />

Ecke ein kleiner runder schwarz-weißer Hund. Malerei<br />

in zurückhaltender Farbgebung, lediglich das weiße<br />

Tischlaken und die rote Bluse der Frau setzen farblich<br />

einen Akzent. (1211991) (18)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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632<br />

ENTFÄLLT<br />

633<br />

DENYS CALVAERT,<br />

1540 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1619 BOLOGNA, KREIS DES<br />

DIE VERKÜNDIGUNG DES ENGELS AN MARIA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

43 x 57 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

DENYS CALVAERT,<br />

1540 ANTWERP <strong>–</strong> 1619 BOLOGNA, CIRCLE OF<br />

ANNUNCIATION<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

43 x 57 cm.<br />

In decorative frame.<br />

Die in einem Innenraum, an einer hölzernen Bank kniende<br />

Maria mit rotem Gewand und langem Mantel,<br />

überrascht von einem Engel in langem weißen gegürteten<br />

Gewand mit großen Flügeln. Der Engel Gabriel<br />

teilt ihr mit erhobener rechter Hand mit, dass sie den<br />

Sohn Gottes vom Heiligen Geist empfangen und ihn<br />

gebären werde. Auf den Stufen hat er einen Zweig<br />

einer weißen Lilie abgelegt, sie repräsentiert die Jungfräulichkeit<br />

Mariens. Maria selbst hat das Lesen in<br />

einem aufgeschlagenen Buch unterbrochen und wendet<br />

sich ehrfurchtsvoll, mit gekreuzten Unterarmen<br />

über ihrer Brust dem Engel zu. Im oberen Himmelsbereich<br />

reißen die weißen Wolken auf und Gottvater<br />

ist zu erkennen, die linke Hand zum Segensgestus<br />

vorstreckend. In der oberen linken Ecke ist zudem der<br />

Heilige Geist, in Gestalt einer weißen Taube auszumachen.<br />

Für die Zeit in der Kunst beliebtes Darstellungsthema<br />

der Verkündigung, hier in zurückhaltender Farbigkeit.<br />

Retuschen. (1212013) (18)<br />

With retouching.<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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153


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DONNERSTAG, 5. DEZEMBER<br />

Besichtigung: Samstag, 30. November <strong>–</strong> Mittwoch, 4. Dezember 2019<br />

THURSDAY, 5 DECEMBER<br />

Exhibition: Saturday, 30 November <strong>–</strong> Wednesday, 4 December 2019<br />

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