Eigens für dieses Buch formulieren Menschen wie Abt Laurentius Schlieker, Frau Eleonore Verres, Tierfilmer Christian Baumeister, Moderator Harry Wijnvoord und viele andere aus Politik, Sport, Kultur und Wirtschaft, ihre ganz persönliche Sicht auf den Kreis Coesfeld.
"Damals wie heute sind es immer die Menschen, die einen Landstrich prägen und gestalten. In diesem Buch stellen wir Ihnen Persönlichkeiten aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen des Kreises Coesfeld vor. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie setzen sich mit Engagement und Kreativität, Weitblick und Nachhaltigkeit für unsere Heimat im Münsterland ein.“ … „Dadurch wird auch die große, faszinierende Vielfalt des Kreises Coesfeld sichtbar: Ländlich und doch zugleich urban, traditionsbewusst und weltoffen, heimatliebend und kulturell facettenreich, wirtschaftsstark und ökologisch verantwortungsvoll.“ so treffend von Herrn Landrat Dr. Schulze Pellengahr zusammengefasst.
Abgerundet wird diese besondere Liebeserklärung an den Kreis Coesfeld durch die
beeindruckenden Fotografien.
KREIS COESFELD
Eine wunderbare Hommage an den Kreis Coesfeld
im Herzen des Münsterlandes
Kreis Coesfeld – ganz persönlich
NIEDERLANDE
Kreis Coesfeld
HANNOVER
DÜSSELDORF
BELGIEN
FRANKFURT
FRANKREICH
Rosendahl
Billerbeck
Havixbeck
Coesfeld
Nottuln
Dülmen
Senden
Lüdinghausen
Olfen
Nordkirchen
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KREIS COESFELD
ganz persönlich
Kreis Coesfeld
in Zusammenarbeit mit der
neomediaVerlag GmbH
| 4 5 IMPRESSUM
IMPRESSUM
Herausgeber
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Industriestraße 23
48653 Coesfeld
Tel. 02546 9313-0
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In Zusammenarbeit mit:
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Idee und Konzeption
Rainer Wendorff
Redaktion/Lektorat/Texte
Kreis Coesfeld
Büro des Landrats
Wolfgang Heuermann
Ursula König-Heuer
neomediaVerlag GmbH,
Silke Florijn
Grafik/Layout
Kerstin Katemann
Bildnachweis
Tanja Becker, S. 64; Biologisches Zentrum,
S. 24; Bistum Aachen A. Steindl., S. 74; Blickwinkel
Fotografie, S. 93; Torsten Erning, S. 133;
Heuermann-Fotografie, S. 9, 11, 15, 19 unten,
20, 40, 41, 84, 86, 87, 96, 97, 99 unten, 107, 122,
123; Monika Kindler, S. 128; Kreis Coesfeld,
S. 12, 17, 19 oben, 22, 25, 33, 35, 36, 37, 43,
44, 45, 53, 54, 55, 56, 62, 67, 77, 78, 80, 82, 96
oben, 99, 100, 101, 103, 104, 105, 117, 121, 130;
Hartmut Levermann, S. 13, 45 unten, 79 unten,
95, 96 unten rechts, 115, 119, 131, 135; Roman
Mensing, S. 102; Frank D. Philipp, S. 18; Jörg
Schellschmidt, S. 98; Stadt Coesfeld, S. 61; Anne
Steioff-Dold, S. 68, 116; Teamfoto Marquardt, S.
34; WWU – Peter Wattendorff, S. 76
Porträt- und Firmenfotos stammen, soweit
nicht anders vermerkt, von den jeweiligen
Personen und Unternehmen.
Printed in Germany 2019
Beiträge zur Landes- und Volkskunde des
Kreises Coesfeld Band 28, 2019
Das Manuskript ist Eigentum des Verlages.
Alle Rechte vorbehalten.
Dem Buch liegen neben den Beiträgen der Autoren
Darstellungen und Bilder der Firmen und Einrichtungen
zugrunde, die mit ihrer finanziellen Beteiligung
das Erscheinen des Buches ermöglicht haben.
Druck
Druckerei Rießelmann GmbH
49393 Lohne
Bibliographische Information der
Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese
Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie;
detaillierte Daten sind im Internet über
http://dnb.dbb.de abrufbar.
ISBN 978-3-931334-87-1
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet.
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.
Das Kreisbuch „Kreis Coesfeld – ganz persönlich“ wird herausgegeben in einer Buchreihe der neomediaVerlag GmbH,
in der bisher folgende Bücher erschienen sind:
- Der Landkreis Ravensburg – ganz persönlich
- Der Ostalbkreis – ganz persönlich
- Das Coburger Land – ganz persönlich
- Landkreis Lörrach – ganz persönlich
- Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald – AugenBLICKE
- Kursbuch Zukunft – Landkreis Ravensburg
- Der Ortenaukreis – ganz persönlich
- Der Landkreis Schwäbisch Hall – ganz persönlich
- Landkreis Heidenheim – ganz persönlich
- Bottrop – meine Stadt
- Rhein-Pfalz-Kreis – rein persönlich
- Landkreis Göppingen – Überraschend.Persönlich.
- 200 Jahre – Landkreis Merzig-Wadern – ganz persönlich
- Rheingau-Taunus-Kreis – ganz persönlich
- Landkreis Aichach-Friedberg – ganz persönlich
- Landkreis Oberallgäu – ganz persönlich
- Hagen – ganz persönlich
- Der Landkreis Marburg-Biedenkopf – ganz persönlich
- Kreis Plön – ganz persönlich
- Der Landkreis Gifhorn – ganz persönlich
- Landkreis Vechta – Starke Argumente.Starke Persönlichkeiten.
- Landkreis Friesland – Faszination.Sehnsucht.Heimat
- Die Stadt Oldenburg – ganz persönlich
- Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald – Weggefährten
- Landkreis Dillingen an der Donau – ganz persönlich
- Landkreis Calw – ganz persönlich
KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH
INHALT
KREIS COESFELD
ganz persönlich
10 Die Menschen sind es
Kreis Coesfeld: Zwischen
Heimatliebe und Innovation
Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr
14 Aus allen Himmelsrichtungen sichtbar
Johannes Arntz
16 Natur pur – ein Paradies für Kinder
Christian Baumeister
28 Globale Spitzentechnologie
und lokaler Service
Degener Staplertechnik Vertriebs-GmbH
30 Asphalt sichert Mobilität
G-S Straßenbau GmbH
32 Alte Traditionen und lebendiges
Brauchtum
Edith Eckert-Richen
18 Ein heimatkundlicher Schatz
für die Nachwelt
Hans-Peter Boer
34 Respekt und Verantwortung prägen
das Miteinander
Marc Henrichmann
21 Der Mensch steht im Mittelpunkt
Christophorus Trägergesellschaft mbH
38 Ein gutes Stückchen Münsterland
Josef Himmelmann
22 Saubere Luft und vielfältige Natur
Dr. Rolf Brocksieper
40 Traditionspflege steht hoch im Kurs
Dr. Heiner Hoffmeister
26 Ein modischer Anziehungspunkt
J. Bruns GmbH
42 Eine landwirtschaftlich
geprägte Region
Anton Holz
| 6 7 INHALT
46 Mit Volldampf zu mehr Energieeffzienz
Georg Hagelschuer GmbH & Co. KG
63 Sparkasse – gut für den Kreis Coesfeld
Sparkasse Westmünsterland
48 Aus Nottuln in die ganze Welt
Hagemeister GmbH & Co. KG
64 Eine Hochburg für den Pferdesport
Helen Langehanenberg
50 In Westfalen erfunden –
in der Welt zu Hause
JOKARI-Krampe GmbH
66 Ein Zuhause gesucht und
Heimat gefunden
Matthias Löb
52 Bodenständige und zupackende
Lebensart
Werner Jostmeier
56 Platt küren geht immer noch
Franz-Josef Kortüm
59 Profis für die Landwirtschaft
Reher Landtechnik GbR
60 Tief verwurzelt,
der Zukunft zugewandt
Heinrich-Georg Krumme
68 Laufend innovative Lösungen
Möller Orthopädie-Schuh-Technik
70 Absolute Perfektion bis ins Detail
Polenz GmbH & Co. KG
74 Heimat prägt Leben und Glauben
Dr. Heinrich Mussinghoff
76 Reich an historischen Kulturgütern
Prof. Dr. Janbernd Oebbecke (em.)
80 Wie sich Kreise unerwartet schließen
Hans Pixa
KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH
KREIS COESFELD
ganz persönlich
83 Attraktiv und sicher wohnen
Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft
für den Kreis Coesfeld eG
84 Vom Armenhaus zum kleinen Tiger
Konrad Püning
106 Sportliche Werbung für die Region
Michael Schnaase
108 Freizeitgestaltung mit Leidenschaft
und Verantwortung
SCHMIDT Gruppe Service GmbH
88 Lösungen für eine nachhaltige Zukunft
RETHMANN-Gruppe
110 Vertrauensvolle Nähe zum Menschen
Stifts-Apotheke
92 Süße Leckereien zum Verwöhnen
Vertriebsagentur Schreinemacher
94 Amtliches Kennzeichen ist
ein Stück Heimat
Hubert Ruthmann
112 Energieeffzienz und Klimaschutz
mit Durchblick
Vogt Fensterbau GmbH
114 Ein liebenswerter Menschenschlag
Ludger Streyl
98 Ein wunderbares Fleckchen Erde
Abt Laurentius (Marian) Schlieker
116 Begeisterung für alles, was sich bewegt
Wolfgang Suwelack
102 Engagiert, bodenständig
und hilfsbereit
Karl Schiewerling
118 Ein Paradies für Wanderfreunde
Norbert van Heyst
| 8 9 INHALT
120 „…In einer Gegend, die so anmutig ist“
Georg Veit
124 Verantwortung für Mensch
und Umwelt
Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld (WBC)
Gesellschaft des Kreises Coesfeld zur
Förderung regenerativer Energien (GFC)
126 Leichtgewichte aus Holz
tragen Tonnen in die Welt
Josef Winkelheide GmbH
128 „Und neues Leben blüht
aus den Ruinen“
Eleonore Verres
132 Kostbares Kleinod mit langer Geschichte
Degenhard Freiherr von Twickel
134 Ländliche Idylle in reizvoller Natur
Harry Wijnvoord
136 Übersicht der PR-Bildbeiträge
KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH
KREIS COESFELD
ganz persönlich
| 10 11 LANDRAT DR. CHRISTIAN SCHULZE PELLENGAHR
DIE MENSCHEN SIND ES
KREIS COESFELD: ZWISCHEN HEIMATLIEBE
UND INNOVATION
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser,
I
ch bin ein Westfale, und zwar ein Stockwestfale, nämlich
ein Münsterländer – Gott sei Dank! füge ich hinzu – und
denke gut genug von jedem Fremden, wer er auch sei,
um zu glauben, daß er, gleich mir, den Boden, wo seine
Lebenden wandeln und seine Toten ruhen, mit keinem andern
Boden vertauschen würde…“, so beginnt die wohl
größte deutsche Dichterin, Annette von Droste zu Hülshoff,
deren Wiege auf der Burg Hülshoff im heutigen Kreis Coesfeld
stand, ihren seit 1838 projektierten Roman „bei uns zu
Lande auf dem Lande“ – und lässt darin die Liebe zu ihrer
Heimat mehr als deutlich werden. Damals wie heute sind
es immer die Menschen, die einen Landstrich prägen und
gestalten. In diesem Buch stellen wir Ihnen Persönlichkeiten
aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen
des Kreises Coesfeld vor. Eines haben sie alle gemeinsam:
Sie setzen sich mit Engagement und Kreativität, Weitblick
und Nachhaltigkeit für unsere Heimat im Münsterland ein.
Und eigens für diese Buchveröffentlichung formulieren sie
alle ihre ganz persönliche Sicht auf den Kreis Coesfeld, auf
ihren individuellen Werdegang, ihre spezifischen Themen
und ihr jeweiliges Tätigkeitsfeld.
Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr
Insgesamt wird dadurch eine echte Erfolgsgeschichte
dokumentiert: Diese ausgewählten Persönlichkeiten haben
– natürlich mit vielen weiteren Bürgerinnen und Bürgern –
entscheidend dazu beigetragen, dass sich der Kreis Coesfeld
heute in exzellenter Verfassung präsentiert – mit
Spitzenleistungen und Superlativen in vielen Sektoren. Dadurch,
dass hier engagierte Autorinnen und Autoren zu
KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH
Wort kommen, wird auch die große, faszinierende Vielfalt des
Kreises Coesfeld sichtbar: Ländlich und doch zugleich urban,
traditionsbewusst und weltoffen, heimatliebend und kulturell
facettenreich, wirtschaftsstark und ökologisch verantwortungsvoll.
Auf diese Weise bietet er sehr gute Rahmenbedingungen
– und sicher auch ein Stück Geborgenheit.
Mit seinen elf kreisangehörigen Städten und Gemeinden
liegt der Kreis Coesfeld im Herzen des Münsterlandes. Rund
220.000 Menschen genießen die hohe Lebensqualität abseits
der Metropolen. Dazu tragen die vielen Wasserburgen und
-schlösser, aber auch die typische münsterländische Parklandschaft
bei. Der Kreis profitiert zudem sehr von der direkten
Nachbarschaft zur Universitätsstadt Münster, dem südlich angrenzenden
Ruhrgebiet und den benachbarten Niederlanden.
Er weist eine innovative, stark mittelständisch geprägte Wirtschaft
mit einem breiten Branchenmix auf; die Landwirtschaft
spielt traditionell ebenfalls eine große Rolle. Seit vielen Jahren
Der Coesfelder Marktplatz ist ein beliebter Treffpunkt. Jeden Dienstag und Freitag
lockt hier der Wochenmarkt mit vielen hochwertigen Erzeugnissen.
| 12 13 LANDRAT DR. CHRISTIAN SCHULZE PELLENGAHR
verzeichnet der Kreis Coesfeld die geringste Arbeitslosenquote
in ganz Nordrhein-Westfalen, teilweise sogar nördlich des
Mains. Die Auflistung von Rekorddaten ließe sich fortsetzen:
Spitzenquoten bei der Berufstätigkeit von Frauen oder bei der
Betreuung von Kindern unter drei Jahren, aber auch Erste Preise
beim zukunftsträchtigen Bau von Geothermieanlagen landesweit
oder preisgekrönte Ansätze bei der Schul- und Ausbildung
von jungen Geflüchteten – um nur vier weitere konkrete
Beispiele zu nennen.
Ländlich und doch zugleich urban,
traditionsbewusst und weltoffen,
heimatliebend und kulturell facettenreich,
wirtschaftsstark und ökologisch verantwortungsvoll.
Der Kreis Coesfeld bietet
sehr gute Rahmenbedingungen – und
sicher auch ein Stück Geborgenheit.
Seine Spitzenstellung kann der Kreis Coesfeld jedoch nur
dauerhaft sichern, wenn er mit der Zeit geht und seine Infrastruktur
gezielt und zukunftssicher fortentwickelt. Dabei muss
er sich immer auch seiner Verantwortung für die Schöpfung
bewusst sein. Denn natürlich gibt es auch bei uns noch „Baustellen“
– in einem Fall sogar wortwörtlich: Während die Region
insgesamt boomt, hat ein Bereich diese Entwicklung nur
bedingt nachvollzogen – der Wohnungsbau. Bei uns im Kreis
Coesfeld existiert durch eine hohe Zuwanderung und eine
Bautätigkeit, die nicht ausreichend gestiegen ist, ein deutliches
Wohnungsdefizit; die Märkte sind dabei geprägt durch Ein- und
Zweifamilienhäuser. Hier weist die Region insgesamt großes
Potenzial auf, wie dies erst jüngst noch einmal gutachterlich
bestätigt worden ist. Ebenso arbeiten wir daran, die Infrastruktur
in kleinen Ortschaften zu sichern und wieder zu stärken,
denn auch diese Orte sind liebens- und lebenswert. Ziel muss
es sein, auch in den kleineren Dörfern die Bereiche Nahversorgung,
Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe dauerhaft zu
stärken und vorhandene Infrastruktur wie Schulen und Kindergärten
zu sichern. So hat auch das Infrastrukturprogramm des
Landes NRW „Regionale 2016“ nachhaltige, zukunftsträchtige
Impulse gesetzt. Diesen Schwung nehmen wir weiter auf, denn
nach der Regionale ist vor der (nächsten) Regionale, für die wir
uns mit dem gesamten Münsterland gern bewerben wollen.
Und das alles geht nur, wenn sich engagierte und qualifizierte
Menschen für „ihren“ Kreis in die Pflicht nehmen lassen
– und sich kreativ und durchaus auch kritisch-konstruktiv in unser
Gemeinwesen einbringen. Genau dafür und für die Beiträge
zu diesem Buch danke ich sehr herzlich. Ihnen, liebe Leserinnen
und Leser, wünsche ich, dass auch Sie nun einen sehr persönlichen
Blick auf unseren schönen Kreis Coesfeld werfen können.
Herzliche Grüße
Ihr
Dr. Christian Schulze Pellengahr
Das Naturschutzgebiet Venner Moor lädt in der Gemeinde Senden
zu ausgedehnten Spaziergängen ein
| 52 53
WERNER JOSTMEIER
BODENSTÄNDIGE
UND ZUPACKENDE
LEBENSART
Werner Jostmeier
geb. 1950 in Dülmen | vier Kinder | 1967 bis 1969 Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker und
Schmied | 1973 Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg | 1973 bis 1979 Studium der Rechts und Staatswissenschaft,
Volkswirtschaft und Geschichte in Münster | 1979 Erstes Staatsexamen | 1982 Zweites
Staatsexamen | 1983 bis 1988 Referatsleiter Zivile Verteidigung und Abteilungsleiter Personal bei
der Deutschen Bundespost | 1988 bis 1990 NATOReferent im Bundespostministerium | 1991 bis 1995
Fachbereichsleiter Personal bei der Telekom in Bonn | 1995 bis 2002 Leiter des Dienstleistungszentrums
Personal der Telekom in Münster | 1995 bis 2017 Landtagsabgeordneter für den Kreis Coesfeld (CDU),
Vorsitzender des Haupt und Europaausschusses, Vertreter des Landes NordrheinWestfalen im
Ausschuss der Regionen in Brüssel | seit 2016 Honorarkonsul für Bulgarien
Von der Bauerschaft Welte aus führten ihn fünf
völlig verschiedene Berufe in fremde Länder
und Kulturkreise. Gerade deshalb fühlt sich
Werner Jostmeier der heimatlichen Scholle
aufs Engste verbunden.
W
ie keine andere Generation vor uns und nach uns sind
wir Beteiligte und Zeitzeugen eines wirtschaftlichen,
kulturellen und gesellschaftlichen Umbruchs, den es
in dieser Dimension nie zuvor gegeben hat und den
es nach uns kaum mehr geben wird. Auch und gerade in der Landwirtschaft
begann in den 50er-Jahren mit der einsetzenden Technisierung
ein tiefgreifender Wirtschaftsumschwung; das landwirtschaftliche
Leben begann sich völlig neu zu organisieren – von der
Getreideernte mit der Sense bis zum heutigen GPS-gesteuerten
Mähdrescher.
Bis Ende der 60er-Jahre gab es in Welte noch rund 70 Voll- und
Nebenerwerbslandwirte, heute sind es noch neun Betriebe. Jedes
Haus hatte Schweine, Kühe, Kälber, Hühner, Hunde und viele andere
Tiere. Für uns Kinder war es völlig normal, bei den Feldarbeiten
mitzuhelfen. Als Kind habe ich noch Bauern begleitet, die Äcker mit
dem Pferd pflügten. Da sich nicht jeder Hof eigene Maschinen
leisten konnte, wurden Maschinen-Gemeinschaften gebildet, und
man unterstützte sich gegenseitig durch Nachbarschaftshilfe. Die
plattdeutsche Lebensweisheit „Den Patt no den Naobe, de draf nie
towassen“ war tägliche Praxis.
Ab 1947 bauten meine Eltern eine Schmiede- und Landmaschinen-Werkstatt
auf. Für uns Kinder war es toll, wenn wir mit nur neun
Jahren auf dem 11er Deutz beim Heu- oder Stroheinfahren den
Trecker „anfahren“ durften. Schon mit 15 Jahren habe ich einen
KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH
Mähdrescher auf dem Feld gesteuert. 25 Getreide- und später
Maisernten habe ich auf dem Mähdrescher in engstem Kontakt mit
Welter und Kirchspiel-Bauern erlebt. Man sprach fast nur Platt.
Unsere Eltern sprachen mit uns Hochdeutsch. Das führte dazu, dass
wir perfekt zweisprachig aufwuchsen. Mehr Verbundenheit mit der
heimatlichen Scholle geht kaum. Auk van Dage küer ik noch giärn
platt, diese Sprache bleibt für mich wertvoll.
In Welte, wie in anderen Bauerschaften, gab es damals noch einklassige
Volksschulen – acht Jahrgänge mit oft mehr als 40 Schülern
in einem Klassenraum. Rohrstock und Ohrfeigen gehörten damals
noch zum Schulunterricht. Das Schulgeschehen reduzierte sich nicht
nur auf den Unterricht. Die gesamte Klasse führte Krippenspiele im
Altenheim auf, Liedvorträge am Kriegerdenkmal beim Schützenfest,
und bereitete sich gemeinsam auf Beichte, Kommunion und Firmung
vor. Diese kleine Welt erweiterte sich, als ich 1961 zum Gymnasium
nach Dülmen wechselte und als eines der ersten Kinder aus einer
Bauerschaft gemeinsam mit Herbert Rusche, Sohn des Welter Schreinermeisters,
Messdiener in Sankt Viktor wurde. In den folgenden
zehn Jahren nahm ich fast an jedem Zeltlager der Jungschar in St.
Viktor, ab 1964 der Messdiener von St. Joseph teil. Mich begeisterten
die abendlichen Lagerfeuerrunden mit Gitarre so sehr, dass ich
später selbst mit Gitarre oder Akkordeon die Mundorgel herauf und
herunter gelernt und Zeltlagerrunden gestaltet habe.
Aus der Jugendschola in St. Josef Dülmen konnte ich 1969 mit
Hilfe von Pfarrer Peter Thewes und Kaplan Karlheinz Driessen den
Jugendchor Dülmen entwickeln. In den Jahren 1970 bis 1974 waren
wir 60 Jugendliche mit einer fünfköpfigen Band, haben Jugendgottesdienste
gestaltet und sogar das Musical „Menschensohn“ von
Peter Janssens im Kolpinghaus aufgeführt. Und wir haben, welch
eine Revolution für die damalige Zeit, auch in der evangelischen
Christuskirche Gottesdienste gesungen. Heute kann ich sagen, diese
Erfahrungen in der Jugendarbeit waren für mein späteres Leben
genauso wichtig wie Abitur oder Studium.
Zum Doppeljubiläum im Jahre 2000 „300 Jahre Schützenverein
Welte“ und „1111 Jahre Bauerschaft Welte“ haben wir mit einem
großen Arbeitskreis die Festschrift „889 – 2000 Bauerschaft Welte“
geschaffen, die nicht nur die Historie des Schützenvereins, sondern
auch die gesamte Entwicklung der ländlichen, wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Strukturen der Bauerschaft aufzeigt. Alle Eigentümer
waren beteiligt, weil jeder die Entwicklung seines Anwesens
nach eigenem Gusto auf einer Doppelseite selbst darstellen konnte.
Dieses Buch ist bis heute einzigartig und wird stets als Nachschlagewerk
– nicht nur von Welter Bürgern – zur Hand genommen. All
diese Jahre haben die heimatliche Verbundenheit zu Dülmen und
dem Kreis Coesfeld nachhaltig geprägt.
In ihrer vollen Blütenpracht prägen die leuchtend gelben
Rapsfelder das Landschaftsbild
Gerade das Kennenlernen anderer
Lebens- und Wirtschaftsweisen,
anderer Kulturen, anderer Politstile,
aber auch gleichartige christliche
Wertvorstellungen in vielen Ländern
der Erde, machen mir meine
Heimat so wertvoll.
| 64 65 HELEN LANGEHANENBERG
EINE HOCHBURG FÜR DEN
PFERDESPORT
Helen Langehanenberg
geb. 1982 in Münster | verheiratet, zwei Kinder | Dressurreiterin |
2001 bis 2003 Ausbildung zur Pferdewirtin bei Ingrid Klimke | 2011
Mitglied des AKaders der deutschen Dressurreiter, EMMannschaftssilber
in Rotterdam | 2012 2. Platz beim Weltcupfinale | 2012
Deutsche Meisterin im Grand Prix Spécial und in der Kür in Balve |
2012 Mannschaftssilber bei den Olympischen Sommerspielen |
2012 Silbernes Lorbeerblatt | 2013 Sieg beim Weltcupfinale in Göteborg,
Deutsche Meisterin | 2013 MannschaftsEuropameisterin,
Silbermedaille im Grand Prix Spécial und in der Kür | 2014 Mannschaftssieg
bei den Weltreiterspielen in der Normandie, Zweitplatzierte
in beiden Einzelwettbewerben | 2017 MannschaftsEuropameisterin
| 2018 WeltcupSieg in Neumünster | 2019 Qualifikation
für das WeltcupFinale | seit 2013 Botschafterin des Hospizdienstes
Königskinder Münster
Die Konkurrenz ist groß im Pferdeland
Westfalen. Gerade deshalb schätzt die erfolgreiche
Dressurreiterin Helen Langehanenberg
die Region – als Hochburg für den Reitsport.
W
enn man an etwas glaubt, kann man Berge versetzen.
Diesen Satz, der inzwischen zu meinem persönlichen
Lebensmotto geworden ist, hat mir meine
Mutter schon vor vielen Jahren mit auf den Weg gegeben.
Heute weiß ich, dass eine erfolgreiche Karriere niemals nur
geradeaus geht – im Gegenteil. Vieles in meiner Karriere lief absolut
reibungslos, aber es gab auch Momente des Zweifelns. Ich hatte
KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH
mit herben Niederlagen zu kämpfen. Aber ich habe nie den Glauben
an mich selbst verloren, sondern weitergemacht und schließlich
neue Erfolge gefeiert. Selbst nach der Trennung von Damon
Hill, mit dem ich seit der Europameisterschaft 2011 von Medaille zu
Medaille geritten bin, habe ich mich nicht unterkriegen lassen. Ich
musste wieder ganz unten anfangen, aber ich war mir sicher, dass
ich eines Tages an die Weltspitze und auf die große Dressur-Bühne
zurückkehren werde. Dieses Ziel hatte ich immerzu vor Augen und
habe hart dafür gekämpft – nie verbissen, aber immer getrieben
von einem gesunden sportlichen Ehrgeiz.
Wie die meisten Mädchen war auch ich schon als kleines Kind
begeistert von Pferden. Ich bin in Münster aufgewachsen, im Pferdeland
Westfalen, aber nicht auf einem Hof, wie viele vielleicht
vermuten würden. In der ersten Klasse hatte ich eine Freundin, die
geritten ist. Das wollte ich unbedingt auch ausprobieren. So kam
ich zum Reitsport. Einige Jahre später freundete ich mich mit
einem Mädchen an, dessen Eltern einen Pensionsstall betrieben.
Da hier keine Schulpferde für den Reitunterricht zur Verfügung
standen, haben mir meine Eltern, als ich zehn Jahre alt war, mein
erstes Pony geschenkt, Flummi – ein sehr guter Springer, wie der
Name schon sagt. Leider hatte er vor bunten Sprüngen große
Angst. Damals war ich einfach noch zu jung, um ihn dazu zu bewegen,
über die Hindernisse zu springen. Deshalb wechselte ich
in den Dressursattel. Ich war immer schon sehr tierbezogen, der
Reitsport hat mich von Anfang an fasziniert. Bis zur Westfälischen
und Deutschen Ponymeisterschaft haben Flummi und ich uns
durchgekämpft.
Mit 16 Jahren bekam ich mein erstes Großpferd, Princeton L.,
den ich mit Hilfe meiner Trainer Ingrid Klimke und Klaus Balkenhol
zum Grand-Prix-Pferd ausbildete. Im Jahr 2010 übernahm ich
Damon Hill. Wir waren ein Traumpaar. Dami und ich, wir waren
hundertprozentig im Einklang. Wir waren eins. Der Pferdesport ist
ein ganz besonderer Teamsport, der eine ganz andere Art der
Kommunikation erfordert – von Mensch zu Pferd. Ich betrachte
meine Pferde als Persönlichkeiten. Früher war ich manchmal
ziemlich nervös vor Prüfungen. Pferde merken das. Deshalb ist es
wichtig, dass die Anspannung positiv bleibt. Es ist ein unglaubliches
Gefühl, wenn du im Sattel spürst, dass dein Pferd, ein
600- Kilogramm-Schwergewicht, Spaß daran hat, für dich zu
kämpfen. Es ist ein sehr langer Weg, zu dieser Einheit zusammenzuwachsen.
Es steckt sehr harte Arbeit dahinter, aber man bekommt
unendlich viel zurück.
Umso schwerer war es, als sich unsere Wege 2014 trennten
und Dami zurück zu seinen Besitzern ging. Seit 2015 ist Christian
Wendel mein Trainer. Nach meiner Babypause und der Geburt unserer
ersten Tochter im November 2015 bekam ich den Grand-
Prix-Hengst Damsey FRH unter den Sattel. Wir wuchsen immer
besser zusammen. Nach den Deutschen Meisterschaften 2017 war
es soweit: Ich wurde zurück in den A-Kader berufen. Ein Jahr später
gewann ich den Weltcup in Neumünster – gemeinsam mit unserer
jüngsten Tochter, denn ich war im fünften Monat schwanger.
In den Kreis Coesfeld kam ich 2003, als ich mich auf der Reitanlage
Westrup in Havixbeck selbstständig machte. Zehn Jahre
später übernahm ich die Hofstelle von Tante und Onkel in Billerbeck,
um den Betrieb fortzuführen. Die Domstädter bereiteten mir
einen außergewöhnlichen Empfang. Zur feierlichen Eröffnung des
Stadtfestes 2014 wurde ich gemeinsam mit Bürgermeisterin
Marion Dirks zum Rathaus kutschiert, um mich ins Goldene Buch
der Stadt einzutragen. Hunderte Menschen winkten und klatschten
vom Straßenrand. Reiter standen Spalier. Was für ein Empfang
in meiner neuen Heimat. Ich war überwältigt. Ein unvergesslicher
Moment – genauso wie ein Weltcup-Sieg.
Ich bin überglücklich, dass ich ausgerechnet in dieser Gegend
mein Hobby zum Beruf machen konnte. Denn es ist wertvoller, in
einer Hochburg Reitsport zu betreiben, als woanders. Konkurrenz
belebt und spornt an. In dieser Region gibt es sehr viele qualifizierte
Ausbilder, sehr gute Reiter und renommierte Dressurställe.
Mir gefallen das platte Land mit diesen wunderschönen klassischen
Münsterländer Bauernhöfen, die hügeligen Baumberge und der
so typische Sandstein. Hier leben meine Freunde und meine Familie.
Deshalb könnte ich mir niemals vorstellen, von hier wegzuziehen
– übrigens genauso wenig wie eines Tages nicht mehr im
Sattel zu sitzen.
Ich bin überglücklich, dass ich
ausgerechnet in dieser Gegend
mein Hobby zum Beruf machen
konnte. Denn es ist wertvoller,
in einer Hochburg Reitsport zu
betreiben, als woanders.
| 74 75 DR. HEINRICH MUSSINGHOFF
HEIMAT PRÄGT
LEBEN UND GLAUBEN
Als Jugendlicher erlebte Dr. Heinrich Mussinghoff
Gemeinschaft im Klassenverband und als
Messdiener. Das Christusbild in seiner Pfarrkirche
hat seinen Glauben tief geprägt.
D
as Münsterland ist meine Heimat. Geboren wurde ich in
Osterwick, ein Dorf mit Bauern und Handwerkern, eine flache
Landschaft mit Äckern, Wiesen und Wäldern geschützt durch
Wallhecken am Rande der Baumberge. Wir konnten Wild, besonders
Hasen und Rehe beobachten, der benachbarte Schmied beschlug
die Pferde auf der Straße, die nach Coesfeld führt, so gering war
damals der Verkehr; ein weiterer Nachbar verkaufte Lebensmittel und
handelte mit Eiern; wir halfen beim Aussortieren und bekamen als Lohn
„Knickeier“. Der nahe Bauernhof arbeitete mit Gespannen von vier Pferden
und wir holten von dort abends unsere Milch.
Dr. Heinrich Mussinghoff
geb. 1940 in RosendahlOsterwick | 1962 Abitur am
Gymnasium Nepomucenum | 1962 bis 1967 Studium der
Theologie, Philosophie und des kanonischen Rechts in
Münster, Freiburg und Rom | 1968 Priesterweihe | 1971 bis
1976 Kaplan und Sekretär von Bischof Tenhumberg | 1980 bis
1995 Mitglied des Domkapitels in Münster und Gastprofessur
an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom | 1981 bis
1995 Offzial (Leiter) des kirchlichen Gerichts | 1990 bis 1995
Dompropst in Münster | 1995 bis heute Richter am Obersten
Gericht der Apostolischen Signatur | 1995 bis 2015 Bischof
von Aachen | 1999 bis 2011 stellvertretender Vorsitzender der
Deutschen Bischofskonferenz und Mitglied in verschiedenen
Kommissionen | ab 2015 Bischof emeritus von Aachen
Mein Vater war 1944 im Zweiten Weltkrieg in Rumänien vermisst.
Meine Mutter musste uns fünf Kinder dank einer schmalen Rente und
eines gemieteten Gartens durchbringen. Kirche und Schule lagen nicht
fern. Da es nach dem Krieg keine Jugendvereine gab, wurden für uns
die Klassengemeinschaft und die Messdiener prägend. Der Dienst bei
der Frühmesse im Krankenhaus um 6.00 Uhr mit Besuch von Schwester
Desideris in ihrem „Operationszimmer“; der Fang einer Eule im Beichtstuhl
des Vikars; das Einläuten des Sonntags, wo die Glocken durch
Stricke mit der Hand zum Klingen gebracht wurden; die Tischtennisplatten
beim Vikar und die Einführung in die Sternkunde durch den alten
Dechanten prägten das Leben.
Ich wäre gern Priester geworden. Aber angesichts unserer schmalen
Rente und des erforderlichen Schulgeldes gab es keine Chance. Doch
1955 wurde das Pius-Kolleg in Coesfeld eröffnet (später Pius-Gymnasium),
das einen Förderkurs anbot, wo in zwei Jahren vier Gymnasialjahre
absolviert werden konnten. Damit gelang der Einstieg zum Gymnasium
KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH
Christusbild in
der Kirche Ss.
Fabian und
Sebastian in
Osterwick
Nepomucenum, wo ich 1962 das Abitur
machte. Ich studierte an der Universität
Münster Theologie und Philosophie sowie
zwei Semester an der Universität in
Freiburg und wohnte im Theologenkonvikt
Collegium Borromaeum. Das Studium
war spannend. 1962 bis 1965 tagte
das 2. Vatikanische Konzil. Meine Lehrer
waren Prof. Joseph Ratzinger, der die
neuen (noch nicht gedruckten) Konzilstexte
aus Rom mitbrachte, sowie Prof.
Walter Kasper, Johann Baptist Metz, Karl
Rahner und in Freiburg Prof. Welte, Deissler und Vögtle. 1968 empfing
ich die Priesterweihe im Hohen Dom zu Münster durch Bischof
Joseph Höffner und promovierte 1978 in Theologie über das Preußenkonkordat.
Neben seelsorglichen Aufgaben wurde ich Sekretär
von Bischof Heinrich Tenhumberg, hatte verschiedene Aufgaben
am kirchlichen Gericht, arbeitete mit an den Verträgen zur Errichtung
der neuen Bistümer im Osten und in Hamburg. Ich war zuletzt
Dompropst am Hohen Dom zu Münster und Offzial (Leiter) des
kirchlichen Gerichts. Ich wurde zum Bischof von Aachen gewählt
und 1995 im Aachener Dom zum Bischof geweiht; bis 2015 war ich
residierender Diözesanbischof. Zwölf Jahre war ich stellvertretender
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz sowie in den Kommissionen
für Wissenschaft und Kunst und für Ökumene mit
Schwerpunkt für die religiösen Beziehungen mit den Juden tätig,
ebenso Mitglied der römischen Kleruskongregation und Richter am
Obersten Gericht der Apostolischen Signatur.
Die Liebe zur münsterländischen
Heimat habe ich immer
gepflegt durch lebendige
Kontakte mit meiner Familie und
durch Begegnungen mit Freunden
und meiner Schulklasse.
Die über 50 Jahre währende Partnerschaft
mit den Bistümern Kolumbiens und
der dortige Friedensprozess haben zu intensiven
Freundschaften geführt; ich beteiligte
mich an verschiedenen Projekten
der Gemeinschaft von Sant`Egidio zur
AIDS-Bekämpfung und Beschaffung von
Pässen in Afrika sowie bei den jährlichen
internationalen Friedenstreffen. Die Liebe
zur münsterländischen Heimat habe ich
immer gepflegt durch lebendige Kontakte
mit meiner Familie und durch Begegnungen
mit Freunden und meiner Schulklasse. Mein Heimatort Osterwick
ist inzwischen politisch zusammengefügt mit den Dörfern
Darfeld und Holtwick. Lebendige Beziehungen bestehen zu Gemeinden
und Klöstern in Entrammes, Frankreich. 250 Geistliche und
Ordensleute, die in den Wirren der französischen Revolution geflohen
waren, fanden klösterliche Unterkünfte durch Graf Droste zu
Vischering auf dem „Rosendahl“.
In der Umgegend meines Heimatdorfes finden sich das Benediktiner
Kloster Gerleve und ein Zentrum der Schwestern Unserer
lieben Frau. Bekannt ist das Coesfelder Kreuz und der historische
Kreuzweg, ebenfalls das ehemalige Kloster Varlar, das später Adelssitz
der Herren von Salm-Horstmar wurde. In Darfeld befindet sich
auch der Sitz der Grafen Droste zu Vischering, die hohe Bedeutung
für die Kirchengeschichte haben. Die Osterwicker Kirche des hl.
Fabian und Sebastian hat ein Christusbild im Abschluss des Chores,
das meinen Glauben tief geprägt hat.
136 ÜBERSICHT DER PR-BILDBEITRÄGE
ÜBERSICHT DER PR-BILDBEITRÄGE
Wir danken den folgenden Unternehmen und Einrichtungen, die mit ihren Beiträgen
das Zustandekommen dieses Buches ermöglicht haben.
J. Bruns GmbH 26
www.modehaus-bruns.de
Christophorus Trägergesellschaft mbH 21
www.ctc-coesfeld.de
Degener Staplertechnik Vertriebs-GmbH 28
www.degener-staplertechnik.de
G-S Straßenbau GmbH 30
www.gs-strassenbau.de
Georg Hagelschuer GmbH & Co. KG 46
www.dampfkessel.com
Hagemeister GmbH & Co. KG 48
www.hagemeister.de
JOKARI-Krampe GmbH 50
www.jokari.de
Möller Orthopädie-Schuh-Technik 68
www.orthomoeller.de
Polenz GmbH & Co. KG 70
www.polenz.com
Reher Landtechnik GbR 59
www.reher-landtechnik.de
RETHMANN-Gruppe 88
www.rethmann-gruppe.com
SCHMIDT Gruppe Service GmbH 108
www.sgservice.de
Sparkasse Westmünsterland 63
www.sparkasse-westmuensterland.de
Stifts-Apotheke 110
www.frie.de
Vertriebsagentur Schreinemacher 92
www.schreinemacher.com
Vogt Fensterbau GmbH 112
www.vogt-fensterbau.de
Josef Winkelheide GmbH 126
www.winkelheide.de
Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld (WBC) 124
Gesellschaft des Kreises Coesfeld zur
Förderung regenerativer Energien (GFC)
www.wbc-coesfeld.de
Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft
für den Kreis Coesfeld eG 83
www.wsg-kreis-coesfeld.de