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Kreis Coesfeld ganz persönlich

Eigens für dieses Buch formulieren Menschen wie Abt Laurentius Schlieker, Frau Eleonore Verres, Tierfilmer Christian Baumeister, Moderator Harry Wijnvoord und viele andere aus Politik, Sport, Kultur und Wirtschaft, ihre ganz persönliche Sicht auf den Kreis Coesfeld. "Damals wie heute sind es immer die Menschen, die einen Landstrich prägen und gestalten. In diesem Buch stellen wir Ihnen Persönlichkeiten aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen des Kreises Coesfeld vor. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie setzen sich mit Engagement und Kreativität, Weitblick und Nachhaltigkeit für unsere Heimat im Münsterland ein.“ … „Dadurch wird auch die große, faszinierende Vielfalt des Kreises Coesfeld sichtbar: Ländlich und doch zugleich urban, traditionsbewusst und weltoffen, heimatliebend und kulturell facettenreich, wirtschaftsstark und ökologisch verantwortungsvoll.“ so treffend von Herrn Landrat Dr. Schulze Pellengahr zusammengefasst. Abgerundet wird diese besondere Liebeserklärung an den Kreis Coesfeld durch die beeindruckenden Fotografien.

Eigens für dieses Buch formulieren Menschen wie Abt Laurentius Schlieker, Frau Eleonore Verres, Tierfilmer Christian Baumeister, Moderator Harry Wijnvoord und viele andere aus Politik, Sport, Kultur und Wirtschaft, ihre ganz persönliche Sicht auf den Kreis Coesfeld.

"Damals wie heute sind es immer die Menschen, die einen Landstrich prägen und gestalten. In diesem Buch stellen wir Ihnen Persönlichkeiten aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen des Kreises Coesfeld vor. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie setzen sich mit Engagement und Kreativität, Weitblick und Nachhaltigkeit für unsere Heimat im Münsterland ein.“ … „Dadurch wird auch die große, faszinierende Vielfalt des Kreises Coesfeld sichtbar: Ländlich und doch zugleich urban, traditionsbewusst und weltoffen, heimatliebend und kulturell facettenreich, wirtschaftsstark und ökologisch verantwortungsvoll.“ so treffend von Herrn Landrat Dr. Schulze Pellengahr zusammengefasst.

Abgerundet wird diese besondere Liebeserklärung an den Kreis Coesfeld durch die
beeindruckenden Fotografien.

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KREIS COESFELD<br />

Eine wunderbare Hommage an den <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong><br />

im Herzen des Münsterlandes


<strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong>


NIEDERLANDE<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong><br />

HANNOVER<br />

DÜSSELDORF<br />

BELGIEN<br />

FRANKFURT<br />

FRANKREICH<br />

Rosendahl<br />

Billerbeck<br />

Havixbeck<br />

<strong>Coesfeld</strong><br />

Nottuln<br />

Dülmen<br />

Senden<br />

Lüdinghausen<br />

Olfen<br />

Nordkirchen<br />

Ascheberg


KREIS COESFELD<br />

<strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong><br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

neomediaVerlag GmbH


| 4 5 IMPRESSUM<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

neomediaVerlag GmbH<br />

Industriestraße 23<br />

48653 <strong>Coesfeld</strong><br />

Tel. 02546 9313-0<br />

info@neomedia.de<br />

www.neomedia.de<br />

In Zusammenarbeit mit:<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong><br />

Friedrich-Ebert-Straße 7<br />

48653 <strong>Coesfeld</strong><br />

Tel. 02541 18-0<br />

info@kreis-coesfeld.de<br />

www.kreis-coesfeld.de<br />

Idee und Konzeption<br />

Rainer Wendorff<br />

Redaktion/Lektorat/Texte<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong><br />

Büro des Landrats<br />

Wolfgang Heuermann<br />

Ursula König-Heuer<br />

neomediaVerlag GmbH,<br />

Silke Florijn<br />

Grafik/Layout<br />

Kerstin Katemann<br />

Bildnachweis<br />

Tanja Becker, S. 64; Biologisches Zentrum,<br />

S. 24; Bistum Aachen A. Steindl., S. 74; Blickwinkel<br />

Fotografie, S. 93; Torsten Erning, S. 133;<br />

Heuermann-Fotografie, S. 9, 11, 15, 19 unten,<br />

20, 40, 41, 84, 86, 87, 96, 97, 99 unten, 107, 122,<br />

123; Monika Kindler, S. 128; <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong>,<br />

S. 12, 17, 19 oben, 22, 25, 33, 35, 36, 37, 43,<br />

44, 45, 53, 54, 55, 56, 62, 67, 77, 78, 80, 82, 96<br />

oben, 99, 100, 101, 103, 104, 105, 117, 121, 130;<br />

Hartmut Levermann, S. 13, 45 unten, 79 unten,<br />

95, 96 unten rechts, 115, 119, 131, 135; Roman<br />

Mensing, S. 102; Frank D. Philipp, S. 18; Jörg<br />

Schellschmidt, S. 98; Stadt <strong>Coesfeld</strong>, S. 61; Anne<br />

Steioff-Dold, S. 68, 116; Teamfoto Marquardt, S.<br />

34; WWU – Peter Wattendorff, S. 76<br />

Porträt- und Firmenfotos stammen, soweit<br />

nicht anders vermerkt, von den jeweiligen<br />

Personen und Unternehmen.<br />

Printed in Germany 2019<br />

Beiträge zur Landes- und Volkskunde des<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Coesfeld</strong> Band 28, 2019<br />

Das Manuskript ist Eigentum des Verlages.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Dem Buch liegen neben den Beiträgen der Autoren<br />

Darstellungen und Bilder der Firmen und Einrichtungen<br />

zugrunde, die mit ihrer finanziellen Beteiligung<br />

das Erscheinen des Buches ermöglicht haben.<br />

Druck<br />

Druckerei Rießelmann GmbH<br />

49393 Lohne<br />

Bibliographische Information der<br />

Deutschen Bibliothek<br />

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese<br />

Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie;<br />

detaillierte Daten sind im Internet über<br />

http://dnb.dbb.de abrufbar.<br />

ISBN 978-3-931334-87-1<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet.<br />

Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.<br />

Das <strong>Kreis</strong>buch „<strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong>“ wird herausgegeben in einer Buchreihe der neomediaVerlag GmbH,<br />

in der bisher folgende Bücher erschienen sind:<br />

- Der Landkreis Ravensburg – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Der Ostalbkreis – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Das Coburger Land – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Landkreis Lörrach – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald – AugenBLICKE<br />

- Kursbuch Zukunft – Landkreis Ravensburg<br />

- Der Ortenaukreis – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Der Landkreis Schwäbisch Hall – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Landkreis Heidenheim – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Bottrop – meine Stadt<br />

- Rhein-Pfalz-<strong>Kreis</strong> – rein <strong>persönlich</strong><br />

- Landkreis Göppingen – Überraschend.Persönlich.<br />

- 200 Jahre – Landkreis Merzig-Wadern – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Rheingau-Taunus-<strong>Kreis</strong> – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Landkreis Aichach-Friedberg – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Landkreis Oberallgäu – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Hagen – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Der Landkreis Marburg-Biedenkopf – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Kreis</strong> Plön – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Der Landkreis Gifhorn – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Landkreis Vechta – Starke Argumente.Starke Persönlichkeiten.<br />

- Landkreis Friesland – Faszination.Sehnsucht.Heimat<br />

- Die Stadt Oldenburg – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald – Weggefährten<br />

- Landkreis Dillingen an der Donau – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Landkreis Calw – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong>


KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH<br />

INHALT<br />

KREIS COESFELD<br />

<strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

10 Die Menschen sind es<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong>: Zwischen<br />

Heimatliebe und Innovation<br />

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr<br />

14 Aus allen Himmelsrichtungen sichtbar<br />

Johannes Arntz<br />

16 Natur pur – ein Paradies für Kinder<br />

Christian Baumeister<br />

28 Globale Spitzentechnologie<br />

und lokaler Service<br />

Degener Staplertechnik Vertriebs-GmbH<br />

30 Asphalt sichert Mobilität<br />

G-S Straßenbau GmbH<br />

32 Alte Traditionen und lebendiges<br />

Brauchtum<br />

Edith Eckert-Richen<br />

18 Ein heimatkundlicher Schatz<br />

für die Nachwelt<br />

Hans-Peter Boer<br />

34 Respekt und Verantwortung prägen<br />

das Miteinander<br />

Marc Henrichmann<br />

21 Der Mensch steht im Mittelpunkt<br />

Christophorus Trägergesellschaft mbH<br />

38 Ein gutes Stückchen Münsterland<br />

Josef Himmelmann<br />

22 Saubere Luft und vielfältige Natur<br />

Dr. Rolf Brocksieper<br />

40 Traditionspflege steht hoch im Kurs<br />

Dr. Heiner Hoffmeister<br />

26 Ein modischer Anziehungspunkt<br />

J. Bruns GmbH<br />

42 Eine landwirtschaftlich<br />

geprägte Region<br />

Anton Holz


| 6 7 INHALT<br />

46 Mit Volldampf zu mehr Energieeffzienz<br />

Georg Hagelschuer GmbH & Co. KG<br />

63 Sparkasse – gut für den <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong><br />

Sparkasse Westmünsterland<br />

48 Aus Nottuln in die <strong>ganz</strong>e Welt<br />

Hagemeister GmbH & Co. KG<br />

64 Eine Hochburg für den Pferdesport<br />

Helen Langehanenberg<br />

50 In Westfalen erfunden –<br />

in der Welt zu Hause<br />

JOKARI-Krampe GmbH<br />

66 Ein Zuhause gesucht und<br />

Heimat gefunden<br />

Matthias Löb<br />

52 Bodenständige und zupackende<br />

Lebensart<br />

Werner Jostmeier<br />

56 Platt küren geht immer noch<br />

Franz-Josef Kortüm<br />

59 Profis für die Landwirtschaft<br />

Reher Landtechnik GbR<br />

60 Tief verwurzelt,<br />

der Zukunft zugewandt<br />

Heinrich-Georg Krumme<br />

68 Laufend innovative Lösungen<br />

Möller Orthopädie-Schuh-Technik<br />

70 Absolute Perfektion bis ins Detail<br />

Polenz GmbH & Co. KG<br />

74 Heimat prägt Leben und Glauben<br />

Dr. Heinrich Mussinghoff<br />

76 Reich an historischen Kulturgütern<br />

Prof. Dr. Janbernd Oebbecke (em.)<br />

80 Wie sich <strong>Kreis</strong>e unerwartet schließen<br />

Hans Pixa


KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH<br />

KREIS COESFELD<br />

<strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

83 Attraktiv und sicher wohnen<br />

Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> eG<br />

84 Vom Armenhaus zum kleinen Tiger<br />

Konrad Püning<br />

106 Sportliche Werbung für die Region<br />

Michael Schnaase<br />

108 Freizeitgestaltung mit Leidenschaft<br />

und Verantwortung<br />

SCHMIDT Gruppe Service GmbH<br />

88 Lösungen für eine nachhaltige Zukunft<br />

RETHMANN-Gruppe<br />

110 Vertrauensvolle Nähe zum Menschen<br />

Stifts-Apotheke<br />

92 Süße Leckereien zum Verwöhnen<br />

Vertriebsagentur Schreinemacher<br />

94 Amtliches Kennzeichen ist<br />

ein Stück Heimat<br />

Hubert Ruthmann<br />

112 Energieeffzienz und Klimaschutz<br />

mit Durchblick<br />

Vogt Fensterbau GmbH<br />

114 Ein liebenswerter Menschenschlag<br />

Ludger Streyl<br />

98 Ein wunderbares Fleckchen Erde<br />

Abt Laurentius (Marian) Schlieker<br />

116 Begeisterung für alles, was sich bewegt<br />

Wolfgang Suwelack<br />

102 Engagiert, bodenständig<br />

und hilfsbereit<br />

Karl Schiewerling<br />

118 Ein Paradies für Wanderfreunde<br />

Norbert van Heyst


| 8 9 INHALT<br />

120 „…In einer Gegend, die so anmutig ist“<br />

Georg Veit<br />

124 Verantwortung für Mensch<br />

und Umwelt<br />

Wirtschaftsbetriebe <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> (WBC)<br />

Gesellschaft des <strong>Kreis</strong>es <strong>Coesfeld</strong> zur<br />

Förderung regenerativer Energien (GFC)<br />

126 Leichtgewichte aus Holz<br />

tragen Tonnen in die Welt<br />

Josef Winkelheide GmbH<br />

128 „Und neues Leben blüht<br />

aus den Ruinen“<br />

Eleonore Verres<br />

132 Kostbares Kleinod mit langer Geschichte<br />

Degenhard Freiherr von Twickel<br />

134 Ländliche Idylle in reizvoller Natur<br />

Harry Wijnvoord<br />

136 Übersicht der PR-Bildbeiträge


KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH<br />

KREIS COESFELD<br />

<strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong>


| 10 11 LANDRAT DR. CHRISTIAN SCHULZE PELLENGAHR<br />

DIE MENSCHEN SIND ES<br />

KREIS COESFELD: ZWISCHEN HEIMATLIEBE<br />

UND INNOVATION<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

I<br />

ch bin ein Westfale, und zwar ein Stockwestfale, nämlich<br />

ein Münsterländer – Gott sei Dank! füge ich hinzu – und<br />

denke gut genug von jedem Fremden, wer er auch sei,<br />

um zu glauben, daß er, gleich mir, den Boden, wo seine<br />

Lebenden wandeln und seine Toten ruhen, mit keinem andern<br />

Boden vertauschen würde…“, so beginnt die wohl<br />

größte deutsche Dichterin, Annette von Droste zu Hülshoff,<br />

deren Wiege auf der Burg Hülshoff im heutigen <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong><br />

stand, ihren seit 1838 projektierten Roman „bei uns zu<br />

Lande auf dem Lande“ – und lässt darin die Liebe zu ihrer<br />

Heimat mehr als deutlich werden. Damals wie heute sind<br />

es immer die Menschen, die einen Landstrich prägen und<br />

gestalten. In diesem Buch stellen wir Ihnen Persönlichkeiten<br />

aus <strong>ganz</strong> unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen<br />

des <strong>Kreis</strong>es <strong>Coesfeld</strong> vor. Eines haben sie alle gemeinsam:<br />

Sie setzen sich mit Engagement und Kreativität, Weitblick<br />

und Nachhaltigkeit für unsere Heimat im Münsterland ein.<br />

Und eigens für diese Buchveröffentlichung formulieren sie<br />

alle ihre <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong>e Sicht auf den <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong>, auf<br />

ihren individuellen Werdegang, ihre spezifischen Themen<br />

und ihr jeweiliges Tätigkeitsfeld.<br />

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr<br />

Insgesamt wird dadurch eine echte Erfolgsgeschichte<br />

dokumentiert: Diese ausgewählten Persönlichkeiten haben<br />

– natürlich mit vielen weiteren Bürgerinnen und Bürgern –<br />

entscheidend dazu beigetragen, dass sich der <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong><br />

heute in exzellenter Verfassung präsentiert – mit<br />

Spitzenleistungen und Superlativen in vielen Sektoren. Dadurch,<br />

dass hier engagierte Autorinnen und Autoren zu


KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH<br />

Wort kommen, wird auch die große, faszinierende Vielfalt des<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Coesfeld</strong> sichtbar: Ländlich und doch zugleich urban,<br />

traditionsbewusst und weltoffen, heimatliebend und kulturell<br />

facettenreich, wirtschaftsstark und ökologisch verantwortungsvoll.<br />

Auf diese Weise bietet er sehr gute Rahmenbedingungen<br />

– und sicher auch ein Stück Geborgenheit.<br />

Mit seinen elf kreisangehörigen Städten und Gemeinden<br />

liegt der <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> im Herzen des Münsterlandes. Rund<br />

220.000 Menschen genießen die hohe Lebensqualität abseits<br />

der Metropolen. Dazu tragen die vielen Wasserburgen und<br />

-schlösser, aber auch die typische münsterländische Parklandschaft<br />

bei. Der <strong>Kreis</strong> profitiert zudem sehr von der direkten<br />

Nachbarschaft zur Universitätsstadt Münster, dem südlich angrenzenden<br />

Ruhrgebiet und den benachbarten Niederlanden.<br />

Er weist eine innovative, stark mittelständisch geprägte Wirtschaft<br />

mit einem breiten Branchenmix auf; die Landwirtschaft<br />

spielt traditionell ebenfalls eine große Rolle. Seit vielen Jahren<br />

Der <strong>Coesfeld</strong>er Marktplatz ist ein beliebter Treffpunkt. Jeden Dienstag und Freitag<br />

lockt hier der Wochenmarkt mit vielen hochwertigen Erzeugnissen.


| 12 13 LANDRAT DR. CHRISTIAN SCHULZE PELLENGAHR<br />

verzeichnet der <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> die geringste Arbeitslosenquote<br />

in <strong>ganz</strong> Nordrhein-Westfalen, teilweise sogar nördlich des<br />

Mains. Die Auflistung von Rekorddaten ließe sich fortsetzen:<br />

Spitzenquoten bei der Berufstätigkeit von Frauen oder bei der<br />

Betreuung von Kindern unter drei Jahren, aber auch Erste Preise<br />

beim zukunftsträchtigen Bau von Geothermieanlagen landesweit<br />

oder preisgekrönte Ansätze bei der Schul- und Ausbildung<br />

von jungen Geflüchteten – um nur vier weitere konkrete<br />

Beispiele zu nennen.<br />

Ländlich und doch zugleich urban,<br />

traditionsbewusst und weltoffen,<br />

heimatliebend und kulturell facettenreich,<br />

wirtschaftsstark und ökologisch verantwortungsvoll.<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> bietet<br />

sehr gute Rahmenbedingungen – und<br />

sicher auch ein Stück Geborgenheit.<br />

Seine Spitzenstellung kann der <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> jedoch nur<br />

dauerhaft sichern, wenn er mit der Zeit geht und seine Infrastruktur<br />

gezielt und zukunftssicher fortentwickelt. Dabei muss<br />

er sich immer auch seiner Verantwortung für die Schöpfung<br />

bewusst sein. Denn natürlich gibt es auch bei uns noch „Baustellen“<br />

– in einem Fall sogar wortwörtlich: Während die Region<br />

insgesamt boomt, hat ein Bereich diese Entwicklung nur<br />

bedingt nachvollzogen – der Wohnungsbau. Bei uns im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Coesfeld</strong> existiert durch eine hohe Zuwanderung und eine<br />

Bautätigkeit, die nicht ausreichend gestiegen ist, ein deutliches<br />

Wohnungsdefizit; die Märkte sind dabei geprägt durch Ein- und<br />

Zweifamilienhäuser. Hier weist die Region insgesamt großes<br />

Potenzial auf, wie dies erst jüngst noch einmal gutachterlich<br />

bestätigt worden ist. Ebenso arbeiten wir daran, die Infrastruktur<br />

in kleinen Ortschaften zu sichern und wieder zu stärken,<br />

denn auch diese Orte sind liebens- und lebenswert. Ziel muss<br />

es sein, auch in den kleineren Dörfern die Bereiche Nahversorgung,<br />

Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe dauerhaft zu<br />

stärken und vorhandene Infrastruktur wie Schulen und Kindergärten<br />

zu sichern. So hat auch das Infrastrukturprogramm des<br />

Landes NRW „Regionale 2016“ nachhaltige, zukunftsträchtige<br />

Impulse gesetzt. Diesen Schwung nehmen wir weiter auf, denn<br />

nach der Regionale ist vor der (nächsten) Regionale, für die wir<br />

uns mit dem gesamten Münsterland gern bewerben wollen.<br />

Und das alles geht nur, wenn sich engagierte und qualifizierte<br />

Menschen für „ihren“ <strong>Kreis</strong> in die Pflicht nehmen lassen<br />

– und sich kreativ und durchaus auch kritisch-konstruktiv in unser<br />

Gemeinwesen einbringen. Genau dafür und für die Beiträge<br />

zu diesem Buch danke ich sehr herzlich. Ihnen, liebe Leserinnen<br />

und Leser, wünsche ich, dass auch Sie nun einen sehr <strong>persönlich</strong>en<br />

Blick auf unseren schönen <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> werfen können.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr<br />

Dr. Christian Schulze Pellengahr<br />

Das Naturschutzgebiet Venner Moor lädt in der Gemeinde Senden<br />

zu ausgedehnten Spaziergängen ein


| 52 53<br />

WERNER JOSTMEIER<br />

BODENSTÄNDIGE<br />

UND ZUPACKENDE<br />

LEBENSART<br />

Werner Jostmeier<br />

geb. 1950 in Dülmen | vier Kinder | 1967 bis 1969 Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker und<br />

Schmied | 1973 Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg | 1973 bis 1979 Studium der Rechts­ und Staatswissenschaft,<br />

Volkswirtschaft und Geschichte in Münster | 1979 Erstes Staatsexamen | 1982 Zweites<br />

Staatsexamen | 1983 bis 1988 Referatsleiter Zivile Verteidigung und Abteilungsleiter Personal bei<br />

der Deutschen Bundespost | 1988 bis 1990 NATO­Referent im Bundespostministerium | 1991 bis 1995<br />

Fachbereichsleiter Personal bei der Telekom in Bonn | 1995 bis 2002 Leiter des Dienstleistungszentrums<br />

Personal der Telekom in Münster | 1995 bis 2017 Landtagsabgeordneter für den <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> (CDU),<br />

Vorsitzender des Haupt­ und Europaausschusses, Vertreter des Landes Nordrhein­Westfalen im<br />

Ausschuss der Regionen in Brüssel | seit 2016 Honorarkonsul für Bulgarien<br />

Von der Bauerschaft Welte aus führten ihn fünf<br />

völlig verschiedene Berufe in fremde Länder<br />

und Kulturkreise. Gerade deshalb fühlt sich<br />

Werner Jostmeier der heimatlichen Scholle<br />

aufs Engste verbunden.<br />

W<br />

ie keine andere Generation vor uns und nach uns sind<br />

wir Beteiligte und Zeitzeugen eines wirtschaftlichen,<br />

kulturellen und gesellschaftlichen Umbruchs, den es<br />

in dieser Dimension nie zuvor gegeben hat und den<br />

es nach uns kaum mehr geben wird. Auch und gerade in der Landwirtschaft<br />

begann in den 50er-Jahren mit der einsetzenden Technisierung<br />

ein tiefgreifender Wirtschaftsumschwung; das landwirtschaftliche<br />

Leben begann sich völlig neu zu organisieren – von der<br />

Getreideernte mit der Sense bis zum heutigen GPS-gesteuerten<br />

Mähdrescher.<br />

Bis Ende der 60er-Jahre gab es in Welte noch rund 70 Voll- und<br />

Nebenerwerbslandwirte, heute sind es noch neun Betriebe. Jedes<br />

Haus hatte Schweine, Kühe, Kälber, Hühner, Hunde und viele andere<br />

Tiere. Für uns Kinder war es völlig normal, bei den Feldarbeiten<br />

mitzuhelfen. Als Kind habe ich noch Bauern begleitet, die Äcker mit<br />

dem Pferd pflügten. Da sich nicht jeder Hof eigene Maschinen<br />

leisten konnte, wurden Maschinen-Gemeinschaften gebildet, und<br />

man unterstützte sich gegenseitig durch Nachbarschaftshilfe. Die<br />

plattdeutsche Lebensweisheit „Den Patt no den Naobe, de draf nie<br />

towassen“ war tägliche Praxis.<br />

Ab 1947 bauten meine Eltern eine Schmiede- und Landmaschinen-Werkstatt<br />

auf. Für uns Kinder war es toll, wenn wir mit nur neun<br />

Jahren auf dem 11er Deutz beim Heu- oder Stroheinfahren den<br />

Trecker „anfahren“ durften. Schon mit 15 Jahren habe ich einen


KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH<br />

Mähdrescher auf dem Feld gesteuert. 25 Getreide- und später<br />

Maisernten habe ich auf dem Mähdrescher in engstem Kontakt mit<br />

Welter und Kirchspiel-Bauern erlebt. Man sprach fast nur Platt.<br />

Unsere Eltern sprachen mit uns Hochdeutsch. Das führte dazu, dass<br />

wir perfekt zweisprachig aufwuchsen. Mehr Verbundenheit mit der<br />

heimatlichen Scholle geht kaum. Auk van Dage küer ik noch giärn<br />

platt, diese Sprache bleibt für mich wertvoll.<br />

In Welte, wie in anderen Bauerschaften, gab es damals noch einklassige<br />

Volksschulen – acht Jahrgänge mit oft mehr als 40 Schülern<br />

in einem Klassenraum. Rohrstock und Ohrfeigen gehörten damals<br />

noch zum Schulunterricht. Das Schulgeschehen reduzierte sich nicht<br />

nur auf den Unterricht. Die gesamte Klasse führte Krippenspiele im<br />

Altenheim auf, Liedvorträge am Kriegerdenkmal beim Schützenfest,<br />

und bereitete sich gemeinsam auf Beichte, Kommunion und Firmung<br />

vor. Diese kleine Welt erweiterte sich, als ich 1961 zum Gymnasium<br />

nach Dülmen wechselte und als eines der ersten Kinder aus einer<br />

Bauerschaft gemeinsam mit Herbert Rusche, Sohn des Welter Schreinermeisters,<br />

Messdiener in Sankt Viktor wurde. In den folgenden<br />

zehn Jahren nahm ich fast an jedem Zeltlager der Jungschar in St.<br />

Viktor, ab 1964 der Messdiener von St. Joseph teil. Mich begeisterten<br />

die abendlichen Lagerfeuerrunden mit Gitarre so sehr, dass ich<br />

später selbst mit Gitarre oder Akkordeon die Mundorgel herauf und<br />

herunter gelernt und Zeltlagerrunden gestaltet habe.<br />

Aus der Jugendschola in St. Josef Dülmen konnte ich 1969 mit<br />

Hilfe von Pfarrer Peter Thewes und Kaplan Karlheinz Driessen den<br />

Jugendchor Dülmen entwickeln. In den Jahren 1970 bis 1974 waren<br />

wir 60 Jugendliche mit einer fünfköpfigen Band, haben Jugendgottesdienste<br />

gestaltet und sogar das Musical „Menschensohn“ von<br />

Peter Janssens im Kolpinghaus aufgeführt. Und wir haben, welch<br />

eine Revolution für die damalige Zeit, auch in der evangelischen<br />

Christuskirche Gottesdienste gesungen. Heute kann ich sagen, diese<br />

Erfahrungen in der Jugendarbeit waren für mein späteres Leben<br />

genauso wichtig wie Abitur oder Studium.<br />

Zum Doppeljubiläum im Jahre 2000 „300 Jahre Schützenverein<br />

Welte“ und „1111 Jahre Bauerschaft Welte“ haben wir mit einem<br />

großen Arbeitskreis die Festschrift „889 – 2000 Bauerschaft Welte“<br />

geschaffen, die nicht nur die Historie des Schützenvereins, sondern<br />

auch die gesamte Entwicklung der ländlichen, wirtschaftlichen und<br />

gesellschaftlichen Strukturen der Bauerschaft aufzeigt. Alle Eigentümer<br />

waren beteiligt, weil jeder die Entwicklung seines Anwesens<br />

nach eigenem Gusto auf einer Doppelseite selbst darstellen konnte.<br />

Dieses Buch ist bis heute einzigartig und wird stets als Nachschlagewerk<br />

– nicht nur von Welter Bürgern – zur Hand genommen. All<br />

diese Jahre haben die heimatliche Verbundenheit zu Dülmen und<br />

dem <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> nachhaltig geprägt.<br />

In ihrer vollen Blütenpracht prägen die leuchtend gelben<br />

Rapsfelder das Landschaftsbild<br />

Gerade das Kennenlernen anderer<br />

Lebens- und Wirtschaftsweisen,<br />

anderer Kulturen, anderer Politstile,<br />

aber auch gleichartige christliche<br />

Wertvorstellungen in vielen Ländern<br />

der Erde, machen mir meine<br />

Heimat so wertvoll.


| 64 65 HELEN LANGEHANENBERG<br />

EINE HOCHBURG FÜR DEN<br />

PFERDESPORT<br />

Helen Langehanenberg<br />

geb. 1982 in Münster | verheiratet, zwei Kinder | Dressurreiterin |<br />

2001 bis 2003 Ausbildung zur Pferdewirtin bei Ingrid Klimke | 2011<br />

Mitglied des A­Kaders der deutschen Dressurreiter, EM­Mannschaftssilber<br />

in Rotterdam | 2012 2. Platz beim Weltcupfinale | 2012<br />

Deutsche Meisterin im Grand Prix Spécial und in der Kür in Balve |<br />

2012 Mannschaftssilber bei den Olympischen Sommerspielen |<br />

2012 Silbernes Lorbeerblatt | 2013 Sieg beim Weltcupfinale in Göteborg,<br />

Deutsche Meisterin | 2013 Mannschafts­Europameisterin,<br />

Silbermedaille im Grand Prix Spécial und in der Kür | 2014 Mannschaftssieg<br />

bei den Weltreiterspielen in der Normandie, Zweitplatzierte<br />

in beiden Einzelwettbewerben | 2017 Mannschafts­Europameisterin<br />

| 2018 Weltcup­Sieg in Neumünster | 2019 Qualifikation<br />

für das Weltcup­Finale | seit 2013 Botschafterin des Hospizdienstes<br />

Königskinder Münster<br />

Die Konkurrenz ist groß im Pferdeland<br />

Westfalen. Gerade deshalb schätzt die erfolgreiche<br />

Dressurreiterin Helen Langehanenberg<br />

die Region – als Hochburg für den Reitsport.<br />

W<br />

enn man an etwas glaubt, kann man Berge versetzen.<br />

Diesen Satz, der inzwischen zu meinem <strong>persönlich</strong>en<br />

Lebensmotto geworden ist, hat mir meine<br />

Mutter schon vor vielen Jahren mit auf den Weg gegeben.<br />

Heute weiß ich, dass eine erfolgreiche Karriere niemals nur<br />

geradeaus geht – im Gegenteil. Vieles in meiner Karriere lief absolut<br />

reibungslos, aber es gab auch Momente des Zweifelns. Ich hatte


KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH<br />

mit herben Niederlagen zu kämpfen. Aber ich habe nie den Glauben<br />

an mich selbst verloren, sondern weitergemacht und schließlich<br />

neue Erfolge gefeiert. Selbst nach der Trennung von Damon<br />

Hill, mit dem ich seit der Europameisterschaft 2011 von Medaille zu<br />

Medaille geritten bin, habe ich mich nicht unterkriegen lassen. Ich<br />

musste wieder <strong>ganz</strong> unten anfangen, aber ich war mir sicher, dass<br />

ich eines Tages an die Weltspitze und auf die große Dressur-Bühne<br />

zurückkehren werde. Dieses Ziel hatte ich immerzu vor Augen und<br />

habe hart dafür gekämpft – nie verbissen, aber immer getrieben<br />

von einem gesunden sportlichen Ehrgeiz.<br />

Wie die meisten Mädchen war auch ich schon als kleines Kind<br />

begeistert von Pferden. Ich bin in Münster aufgewachsen, im Pferdeland<br />

Westfalen, aber nicht auf einem Hof, wie viele vielleicht<br />

vermuten würden. In der ersten Klasse hatte ich eine Freundin, die<br />

geritten ist. Das wollte ich unbedingt auch ausprobieren. So kam<br />

ich zum Reitsport. Einige Jahre später freundete ich mich mit<br />

einem Mädchen an, dessen Eltern einen Pensionsstall betrieben.<br />

Da hier keine Schulpferde für den Reitunterricht zur Verfügung<br />

standen, haben mir meine Eltern, als ich zehn Jahre alt war, mein<br />

erstes Pony geschenkt, Flummi – ein sehr guter Springer, wie der<br />

Name schon sagt. Leider hatte er vor bunten Sprüngen große<br />

Angst. Damals war ich einfach noch zu jung, um ihn dazu zu bewegen,<br />

über die Hindernisse zu springen. Deshalb wechselte ich<br />

in den Dressursattel. Ich war immer schon sehr tierbezogen, der<br />

Reitsport hat mich von Anfang an fasziniert. Bis zur Westfälischen<br />

und Deutschen Ponymeisterschaft haben Flummi und ich uns<br />

durchgekämpft.<br />

Mit 16 Jahren bekam ich mein erstes Großpferd, Princeton L.,<br />

den ich mit Hilfe meiner Trainer Ingrid Klimke und Klaus Balkenhol<br />

zum Grand-Prix-Pferd ausbildete. Im Jahr 2010 übernahm ich<br />

Damon Hill. Wir waren ein Traumpaar. Dami und ich, wir waren<br />

hundertprozentig im Einklang. Wir waren eins. Der Pferdesport ist<br />

ein <strong>ganz</strong> besonderer Teamsport, der eine <strong>ganz</strong> andere Art der<br />

Kommunikation erfordert – von Mensch zu Pferd. Ich betrachte<br />

meine Pferde als Persönlichkeiten. Früher war ich manchmal<br />

ziemlich nervös vor Prüfungen. Pferde merken das. Deshalb ist es<br />

wichtig, dass die Anspannung positiv bleibt. Es ist ein unglaubliches<br />

Gefühl, wenn du im Sattel spürst, dass dein Pferd, ein<br />

600- Kilogramm-Schwergewicht, Spaß daran hat, für dich zu<br />

kämpfen. Es ist ein sehr langer Weg, zu dieser Einheit zusammenzuwachsen.<br />

Es steckt sehr harte Arbeit dahinter, aber man bekommt<br />

unendlich viel zurück.<br />

Umso schwerer war es, als sich unsere Wege 2014 trennten<br />

und Dami zurück zu seinen Besitzern ging. Seit 2015 ist Christian<br />

Wendel mein Trainer. Nach meiner Babypause und der Geburt unserer<br />

ersten Tochter im November 2015 bekam ich den Grand-<br />

Prix-Hengst Damsey FRH unter den Sattel. Wir wuchsen immer<br />

besser zusammen. Nach den Deutschen Meisterschaften 2017 war<br />

es soweit: Ich wurde zurück in den A-Kader berufen. Ein Jahr später<br />

gewann ich den Weltcup in Neumünster – gemeinsam mit unserer<br />

jüngsten Tochter, denn ich war im fünften Monat schwanger.<br />

In den <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> kam ich 2003, als ich mich auf der Reitanlage<br />

Westrup in Havixbeck selbstständig machte. Zehn Jahre<br />

später übernahm ich die Hofstelle von Tante und Onkel in Billerbeck,<br />

um den Betrieb fortzuführen. Die Domstädter bereiteten mir<br />

einen außergewöhnlichen Empfang. Zur feierlichen Eröffnung des<br />

Stadtfestes 2014 wurde ich gemeinsam mit Bürgermeisterin<br />

Marion Dirks zum Rathaus kutschiert, um mich ins Goldene Buch<br />

der Stadt einzutragen. Hunderte Menschen winkten und klatschten<br />

vom Straßenrand. Reiter standen Spalier. Was für ein Empfang<br />

in meiner neuen Heimat. Ich war überwältigt. Ein unvergesslicher<br />

Moment – genauso wie ein Weltcup-Sieg.<br />

Ich bin überglücklich, dass ich ausgerechnet in dieser Gegend<br />

mein Hobby zum Beruf machen konnte. Denn es ist wertvoller, in<br />

einer Hochburg Reitsport zu betreiben, als woanders. Konkurrenz<br />

belebt und spornt an. In dieser Region gibt es sehr viele qualifizierte<br />

Ausbilder, sehr gute Reiter und renommierte Dressurställe.<br />

Mir gefallen das platte Land mit diesen wunderschönen klassischen<br />

Münsterländer Bauernhöfen, die hügeligen Baumberge und der<br />

so typische Sandstein. Hier leben meine Freunde und meine Familie.<br />

Deshalb könnte ich mir niemals vorstellen, von hier wegzuziehen<br />

– übrigens genauso wenig wie eines Tages nicht mehr im<br />

Sattel zu sitzen.<br />

Ich bin überglücklich, dass ich<br />

ausgerechnet in dieser Gegend<br />

mein Hobby zum Beruf machen<br />

konnte. Denn es ist wertvoller,<br />

in einer Hochburg Reitsport zu<br />

betreiben, als woanders.


| 74 75 DR. HEINRICH MUSSINGHOFF<br />

HEIMAT PRÄGT<br />

LEBEN UND GLAUBEN<br />

Als Jugendlicher erlebte Dr. Heinrich Mussinghoff<br />

Gemeinschaft im Klassenverband und als<br />

Messdiener. Das Christusbild in seiner Pfarrkirche<br />

hat seinen Glauben tief geprägt.<br />

D<br />

as Münsterland ist meine Heimat. Geboren wurde ich in<br />

Osterwick, ein Dorf mit Bauern und Handwerkern, eine flache<br />

Landschaft mit Äckern, Wiesen und Wäldern geschützt durch<br />

Wallhecken am Rande der Baumberge. Wir konnten Wild, besonders<br />

Hasen und Rehe beobachten, der benachbarte Schmied beschlug<br />

die Pferde auf der Straße, die nach <strong>Coesfeld</strong> führt, so gering war<br />

damals der Verkehr; ein weiterer Nachbar verkaufte Lebensmittel und<br />

handelte mit Eiern; wir halfen beim Aussortieren und bekamen als Lohn<br />

„Knickeier“. Der nahe Bauernhof arbeitete mit Gespannen von vier Pferden<br />

und wir holten von dort abends unsere Milch.<br />

Dr. Heinrich Mussinghoff<br />

geb. 1940 in Rosendahl­Osterwick | 1962 Abitur am<br />

Gymnasium Nepomucenum | 1962 bis 1967 Studium der<br />

Theologie, Philosophie und des kanonischen Rechts in<br />

Münster, Freiburg und Rom | 1968 Priesterweihe | 1971 bis<br />

1976 Kaplan und Sekretär von Bischof Tenhumberg | 1980 bis<br />

1995 Mitglied des Domkapitels in Münster und Gastprofessur<br />

an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom | 1981 bis<br />

1995 Offzial (Leiter) des kirchlichen Gerichts | 1990 bis 1995<br />

Dompropst in Münster | 1995 bis heute Richter am Obersten<br />

Gericht der Apostolischen Signatur | 1995 bis 2015 Bischof<br />

von Aachen | 1999 bis 2011 stellvertretender Vorsitzender der<br />

Deutschen Bischofskonferenz und Mitglied in verschiedenen<br />

Kommissionen | ab 2015 Bischof emeritus von Aachen<br />

Mein Vater war 1944 im Zweiten Weltkrieg in Rumänien vermisst.<br />

Meine Mutter musste uns fünf Kinder dank einer schmalen Rente und<br />

eines gemieteten Gartens durchbringen. Kirche und Schule lagen nicht<br />

fern. Da es nach dem Krieg keine Jugendvereine gab, wurden für uns<br />

die Klassengemeinschaft und die Messdiener prägend. Der Dienst bei<br />

der Frühmesse im Krankenhaus um 6.00 Uhr mit Besuch von Schwester<br />

Desideris in ihrem „Operationszimmer“; der Fang einer Eule im Beichtstuhl<br />

des Vikars; das Einläuten des Sonntags, wo die Glocken durch<br />

Stricke mit der Hand zum Klingen gebracht wurden; die Tischtennisplatten<br />

beim Vikar und die Einführung in die Sternkunde durch den alten<br />

Dechanten prägten das Leben.<br />

Ich wäre gern Priester geworden. Aber angesichts unserer schmalen<br />

Rente und des erforderlichen Schulgeldes gab es keine Chance. Doch<br />

1955 wurde das Pius-Kolleg in <strong>Coesfeld</strong> eröffnet (später Pius-Gymnasium),<br />

das einen Förderkurs anbot, wo in zwei Jahren vier Gymnasialjahre<br />

absolviert werden konnten. Damit gelang der Einstieg zum Gymnasium


KREIS COESFELD – GANZ PERSÖNLICH<br />

Christusbild in<br />

der Kirche Ss.<br />

Fabian und<br />

Sebastian in<br />

Osterwick<br />

Nepomucenum, wo ich 1962 das Abitur<br />

machte. Ich studierte an der Universität<br />

Münster Theologie und Philosophie sowie<br />

zwei Semester an der Universität in<br />

Freiburg und wohnte im Theologenkonvikt<br />

Collegium Borromaeum. Das Studium<br />

war spannend. 1962 bis 1965 tagte<br />

das 2. Vatikanische Konzil. Meine Lehrer<br />

waren Prof. Joseph Ratzinger, der die<br />

neuen (noch nicht gedruckten) Konzilstexte<br />

aus Rom mitbrachte, sowie Prof.<br />

Walter Kasper, Johann Baptist Metz, Karl<br />

Rahner und in Freiburg Prof. Welte, Deissler und Vögtle. 1968 empfing<br />

ich die Priesterweihe im Hohen Dom zu Münster durch Bischof<br />

Joseph Höffner und promovierte 1978 in Theologie über das Preußenkonkordat.<br />

Neben seelsorglichen Aufgaben wurde ich Sekretär<br />

von Bischof Heinrich Tenhumberg, hatte verschiedene Aufgaben<br />

am kirchlichen Gericht, arbeitete mit an den Verträgen zur Errichtung<br />

der neuen Bistümer im Osten und in Hamburg. Ich war zuletzt<br />

Dompropst am Hohen Dom zu Münster und Offzial (Leiter) des<br />

kirchlichen Gerichts. Ich wurde zum Bischof von Aachen gewählt<br />

und 1995 im Aachener Dom zum Bischof geweiht; bis 2015 war ich<br />

residierender Diözesanbischof. Zwölf Jahre war ich stellvertretender<br />

Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz sowie in den Kommissionen<br />

für Wissenschaft und Kunst und für Ökumene mit<br />

Schwerpunkt für die religiösen Beziehungen mit den Juden tätig,<br />

ebenso Mitglied der römischen Kleruskongregation und Richter am<br />

Obersten Gericht der Apostolischen Signatur.<br />

Die Liebe zur münsterländischen<br />

Heimat habe ich immer<br />

gepflegt durch lebendige<br />

Kontakte mit meiner Familie und<br />

durch Begegnungen mit Freunden<br />

und meiner Schulklasse.<br />

Die über 50 Jahre währende Partnerschaft<br />

mit den Bistümern Kolumbiens und<br />

der dortige Friedensprozess haben zu intensiven<br />

Freundschaften geführt; ich beteiligte<br />

mich an verschiedenen Projekten<br />

der Gemeinschaft von Sant`Egidio zur<br />

AIDS-Bekämpfung und Beschaffung von<br />

Pässen in Afrika sowie bei den jährlichen<br />

internationalen Friedenstreffen. Die Liebe<br />

zur münsterländischen Heimat habe ich<br />

immer gepflegt durch lebendige Kontakte<br />

mit meiner Familie und durch Begegnungen<br />

mit Freunden und meiner Schulklasse. Mein Heimatort Osterwick<br />

ist inzwischen politisch zusammengefügt mit den Dörfern<br />

Darfeld und Holtwick. Lebendige Beziehungen bestehen zu Gemeinden<br />

und Klöstern in Entrammes, Frankreich. 250 Geistliche und<br />

Ordensleute, die in den Wirren der französischen Revolution geflohen<br />

waren, fanden klösterliche Unterkünfte durch Graf Droste zu<br />

Vischering auf dem „Rosendahl“.<br />

In der Umgegend meines Heimatdorfes finden sich das Benediktiner<br />

Kloster Gerleve und ein Zentrum der Schwestern Unserer<br />

lieben Frau. Bekannt ist das <strong>Coesfeld</strong>er Kreuz und der historische<br />

Kreuzweg, ebenfalls das ehemalige Kloster Varlar, das später Adelssitz<br />

der Herren von Salm-Horstmar wurde. In Darfeld befindet sich<br />

auch der Sitz der Grafen Droste zu Vischering, die hohe Bedeutung<br />

für die Kirchengeschichte haben. Die Osterwicker Kirche des hl.<br />

Fabian und Sebastian hat ein Christusbild im Abschluss des Chores,<br />

das meinen Glauben tief geprägt hat.


136 ÜBERSICHT DER PR-BILDBEITRÄGE<br />

ÜBERSICHT DER PR-BILDBEITRÄGE<br />

Wir danken den folgenden Unternehmen und Einrichtungen, die mit ihren Beiträgen<br />

das Zustandekommen dieses Buches ermöglicht haben.<br />

J. Bruns GmbH 26<br />

www.modehaus-bruns.de<br />

Christophorus Trägergesellschaft mbH 21<br />

www.ctc-coesfeld.de<br />

Degener Staplertechnik Vertriebs-GmbH 28<br />

www.degener-staplertechnik.de<br />

G-S Straßenbau GmbH 30<br />

www.gs-strassenbau.de<br />

Georg Hagelschuer GmbH & Co. KG 46<br />

www.dampfkessel.com<br />

Hagemeister GmbH & Co. KG 48<br />

www.hagemeister.de<br />

JOKARI-Krampe GmbH 50<br />

www.jokari.de<br />

Möller Orthopädie-Schuh-Technik 68<br />

www.orthomoeller.de<br />

Polenz GmbH & Co. KG 70<br />

www.polenz.com<br />

Reher Landtechnik GbR 59<br />

www.reher-landtechnik.de<br />

RETHMANN-Gruppe 88<br />

www.rethmann-gruppe.com<br />

SCHMIDT Gruppe Service GmbH 108<br />

www.sgservice.de<br />

Sparkasse Westmünsterland 63<br />

www.sparkasse-westmuensterland.de<br />

Stifts-Apotheke 110<br />

www.frie.de<br />

Vertriebsagentur Schreinemacher 92<br />

www.schreinemacher.com<br />

Vogt Fensterbau GmbH 112<br />

www.vogt-fensterbau.de<br />

Josef Winkelheide GmbH 126<br />

www.winkelheide.de<br />

Wirtschaftsbetriebe <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> (WBC) 124<br />

Gesellschaft des <strong>Kreis</strong>es <strong>Coesfeld</strong> zur<br />

Förderung regenerativer Energien (GFC)<br />

www.wbc-coesfeld.de<br />

Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft<br />

für den <strong>Kreis</strong> <strong>Coesfeld</strong> eG 83<br />

www.wsg-kreis-coesfeld.de

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