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GRILLZEIT 2019 2 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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tastings<br />

Auch wenn sich prinzipiell die Frage stellt, warum<br />

man Fleisch überhaupt ersetzen muss, wenn man<br />

es eigentlich ablehnt, haben Imitate derzeit weltweit<br />

Konjunktur. Besonders im Burger, wo Struktur<br />

und Biss klarerweise nicht an echtes Fleisch heranreichen<br />

müssen, gibt es etliche internationale Patty-Konzepte<br />

mit prominenten Unterstützern wie Paul McCartney,<br />

Bill Gates und Lewis Hamilton. Aber wie das so ist, wenn<br />

Produkte versuchen, andere zu imitieren, handelt es sich<br />

bei allen aktuellen Ohne-Laberln um stark industriell verarbeitete<br />

Lebensmittel mit oft schrägen Inhaltsstoffen, elend<br />

langen Zutatenlisten und schwer überprüfbaren Nachhaltigkeitsversprechen.<br />

Sowohl die gesundheitlichen Vorteile wie<br />

auch die ökologischen bleiben damit zwar großteils auf der<br />

Strecke, immerhin aber kommt ein Fleischkloß aus Erbsen,<br />

Soja und Roten Rüben ohne Schlachthof aus.<br />

Grund genug, um uns als Carnivore gemeinsam mit Veganern<br />

durch das aktuelle Angebot im Handel zu kosten.<br />

Die fleischlosen Burger-Patties wurden also ganz normal im<br />

LEH erstanden und laut Anleitung auf der Packung zubereitet.<br />

Dann kamen die Laberl wie gelernt jeweils mit Ketchup,<br />

einem Salatblatt sowie einer Tomatenscheibe und leicht<br />

angerösteten Zwiebelringen in einen handelsüblichen Bun.<br />

BURGER<br />

mit OHNE<br />

An den aktuell so gehypten fleischlosen Burgern<br />

konnte auch die <strong>GRILLZEIT</strong> nicht vorbei, holte<br />

sich kurzerhand einige Vegetarier und Veganer<br />

mit an Bord und bat zur ultimativen Vergleichsverkostung.<br />

Die Verkostung. Der Next Level Burger basiert der Beschreibung<br />

nach auf Champignons, Erbsen, Soja und Weizen<br />

und fiel am Grill dadurch auf, dass er rund drei Mal so lange<br />

benötigte, um durchzugaren, wie die anderen Kandidaten.<br />

Was nicht zuletzt auch an seiner massiven Höhe lag, die<br />

beim Essen ebenfalls eher als störend empfunden wurde.<br />

Sein Geschmack war undefinierbar und unauffällig mit einer<br />

gewissen Holznote, störte aber immerhin nicht jenen der<br />

anderen Zutaten.<br />

Gänzlich durchgefallen ist in unserer Runde jedoch das auf<br />

Soja und Weizen basierende Nestlé-Produkt Garden Gourmet<br />

Incredible Burger. Einmal abgesehen davon, dass man die<br />

Temperatur am Grill auf ein Minimum herunterfahren muss,<br />

da er sehr schnell zu schwärzen beginnt, fiel allen am Tisch<br />

eine unangenehme Säure und der künstliche Geschmack auf.<br />

Der US-amerikanische Beyond Burger konnte Fleischesser wie<br />

Veganer noch am ehesten überzeugen. Er ist geschmacklich<br />

von Fleisch zwar immer noch meilenweit entfernt, aber das<br />

Erdnuss-ähnliche Aroma des intensiv gewürzten Erbsenproteins<br />

ist durchaus gefällig und harmonisch. Und Konsistenz<br />

wie Optik kommen wirklich sehr nahe an ein Rindfleischpatty<br />

heran – bis hin zum Saft der Roten Rübe, der eine kleine<br />

Medium-rare-Illusion schafft.<br />

Fazit: Wer den Geschmack von Fleisch mag und sucht, wird<br />

von den drei im Handel angebotenen Varianten sicher nicht<br />

restlos begeistert sein. Mit dem Beyond Burger aber konnten<br />

wir uns durchaus anfreunden. Wobei man das auch von<br />

jedem ganz normalen Falafel oder Gemüselaibchen behaupten<br />

kann.<br />

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