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Kreis Kleve

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Alte und neue Zeiten<br />

Einen großen – vielleicht den größten! –<br />

Schatz bilden jedoch die Unterlagen aus der<br />

<strong>Kreis</strong>verwaltung selbst, denn die amtliche<br />

Überlieferung mit ihren alten Akten ist keinesfalls<br />

verstaubt und langweilig. Ebenso wie<br />

andere Quellengattungen überliefern auch<br />

Akten aus dem Verwaltungsalltag mit ihren<br />

großen und kleinen Geschichten das histo -<br />

rische Erbe des <strong>Kreis</strong>es <strong>Kleve</strong> und seiner Verwaltung.<br />

Zwar liegt durch kriegsbedingte<br />

Vernichtungen der zeitliche Schwerpunkt bei<br />

der Überlieferung in den Jahrzehnten ab<br />

1945, dennoch sind die Unterlagen ein großer<br />

Fundus für die Erforschung der modernen<br />

Geschichte. Sie ermöglichen die historische<br />

Aufarbeitung ganz unterschiedlich gelagerter<br />

Fragestellungen wie den Wiederaufbau des<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Kleve</strong> sowie der kreisangehörigen<br />

Kommunen in der Zeit nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg, die Wiedergutmachungsangelegenheiten<br />

für Verfolgte des NS-Regimes, die<br />

kommunale Neugliederung sowie zahlreiche<br />

andere Themen und Facetten kommunalen<br />

Verwaltungshandelns. Mit den Überlieferungen<br />

der <strong>Kreis</strong>verwaltungen Geldern (ab dem<br />

beginnenden 19. Jahrhundert) und Rees<br />

(ab 1921) verwahrt das <strong>Kreis</strong>archiv selbst -<br />

verständlich auch den schriftlichen Niederschlag<br />

der Rechtsvorgänger des heutigen<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Kleve</strong>.<br />

Einen besonderen Schatz amtlicher Überlieferung<br />

bilden die <strong>Kreis</strong>tagsprotokolle und<br />

die Protokolle der Ausschüsse des <strong>Kreis</strong>es<br />

<strong>Kleve</strong> und des ehemaligen <strong>Kreis</strong>es Geldern.<br />

Als schriftlicher Niederschlag des Haupt -<br />

organs der <strong>Kreis</strong>verwaltung überliefern sie ab<br />

dem Jahr 1888 bis in die jüngste Vergangenheit<br />

alle grundlegenden Angelegenheiten.<br />

Aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung<br />

als sogenannte Rückgratüberlieferung für das<br />

historische Erbe des <strong>Kreis</strong>es <strong>Kleve</strong> wurden die<br />

Bände im Rahmen eines Bundesprojektes verfilmt<br />

und die Filme in Edelstahlbehältern im<br />

Zentralen Bergungsort Deutschlands in Oberried<br />

bei Freiburg im Breisgau eingelagert. Sollten<br />

die Originalunterlagen in einem be waff -<br />

neten Konflikt oder durch eine Naturkata -<br />

strophe vernichtet werden, würden diese Aufnahmen<br />

anstelle des originalen Archivguts<br />

treten und damit Rechtssicherheit gewähr -<br />

leisten.<br />

Eine zentrale Aufgabe des <strong>Kreis</strong>archivs ist<br />

nicht nur die Verwahrung und Bereitstellung<br />

des historischen Erbes in der Gegenwart, sondern<br />

auch die gesicherte Weitergabe der historischen<br />

Unikate in die Zukunft. Um dieser<br />

Herausforderung gerecht zu werden, hat<br />

das <strong>Kreis</strong>archiv mit seinem neuen Magazin -<br />

gebäude eine hochmoderne „Schatzkammer“<br />

erhalten. Hier werden die historischen Dokumente<br />

in klimatisierten, gegen Feuer, Wasser<br />

und Einbruch gut gesicherten Räumen<br />

verwahrt, damit der wertvolle Schatz der<br />

<strong>Kreis</strong>verwaltung auch in der Zukunft den<br />

interessierten Bürgerinnen und Bürgern für<br />

ihre Forschungen zur Verfügung steht.<br />

Schwanenburg vom<br />

Kaiser-Wilhelm-Platz aus<br />

gesehen, rechts die Gast -<br />

wirtschaft „De Poort van<br />

Kleef“, um 1910<br />

Protokoll der ersten<br />

Sitzung des <strong>Kreis</strong> -<br />

ausschusses, <strong>Kleve</strong>, 1888<br />

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