Tagungsband Salzburg 2019
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Symposium der Papieringenieure Salzburg, 25.–26.10.2019
KLARTEXT.
BIOÖKONOMIE.
Standortbestimmung – Herausforderungen und
Chancen für die Zellstoff- und Papierindustrie
Tagungsband zum Symposium der Papieringenieure
Salzburg, 25.–26.10.2019
KLARTEXT.
BIOÖKONOMIE.
Standortbestimmung – Herausforderungen
und Chancen für die Zellstoff- und Papierindustrie
Das Geheimnis des Key Visuals ...
Schmalblättrige Weide (Salix schwerinii)
Das Key Visual zeigt im Querschnitt den im zweiten
Jahr gewachsenen Teil eines zwei Jahre alten Weiden -
stämmchens.
Ein Dünnschnitt der in Historesin-Methylacrylat eingebetteten
Holzprobe wurde zur Sichtbarmachung der
Ligninverteilung mit einer frischen Mischung (2:1) aus
2 % (w/v) Phloroglucinol in 95 % Ethanol und 50 %
Schwefelsäure angefärbt. Im Ergebnis der nachfolgenden
digitalen Bildbearbeitung erscheinen ligninhaltige
Mittel lamellen und Primärwände der Holzzellen gelb,
die Sekundärwände grün und dünne Tertiärwände
bläulich.
Das Bild wurde im Hellfeld-Durchlicht-Modus am
Lichtmikroskop Zeiss Axio Imager M2 aufgenommen.
Symposium
der Papieringenieure 2019 in Salzburg
KLARTEXT. BIOÖKONOMIE. Standortbestimmung –
Herausforderungen und Chancen für die Zellstoff- und Papierindustrie
Das nunmehr 5. Symposium der Papieringenieure findet
in der Kultur-, Mozart- und Universitätsstadt Salzburg
statt. Wir begrüßen Sie und freuen uns, dass Sie dabei
sind.
Die gemeinsame Veranstaltung des Vereinigten Papierfachverbands
München e.V. (VPM) und der Akademischen
Papieringenieurvereine e.V. (APV) Dresden und Darmstadt
verspricht zwei Tage voller spannender Vorträge,
interessanter Exkursionen und vieler Gelegenheiten zum
gegenseitigen Erfahrungsaustausch mit Fachkollegen
und vor allem auch mit unseren Studenten.
Die Vortragsreihe ist in diesem Jahr auf das hochaktuelle
Thema Bioökonomie ausgerichtet. Mit Blick auf knappe
fossile Rohstoffe, Klimawandel und wachsende Welt -
bevölkerung sind nachhaltige und ressourceneffiziente
Strategien gefragt. Der Übergang von einer fossilbasierten
zu einer biobasierten Wirtschaft gewinnt weltweit an
Bedeutung.
Die Papierindustrie, die die biobasierte Kreislaufwirtschaft
seit Jahren lebt und sich durch ihre Entwicklung hin zur
Bioraffinerie ständig weiterentwickelt, sieht den Wandel
in Richtung Bioökonomie als einen wesentlichen Schritt
im Kampf gegen den Klimawandel. Mit der Hinwendung
zu einer Wirtschaftsform, die auf biologischen Ressourcen
aufbaut, unterstreicht die Branche ihre Verantwortung
als industrieller Vorreiter. Sie fokussiert sich dabei auf
die Forschung und Entwicklung innovativer Produkte,
Verfahren und Dienstleistungen auf Basis einer effizienten
Nutzung des Rohstoffes Holz.
Ein wichtiges Anliegen unseres gemeinsamen Symposiums
besteht darin, unseren Studenten, also der nächsten
Generation der Papieringenieure, ausreichend Gelegenheit
zur Kontaktpflege für ein erfolgreiches Studium und
einen gelungenen Start ins Berufsleben einzuräumen.
Das bewährte Mentoring Programm, bei dem die
Studenten von Industrievertretern persönlich in deren
Netzwerk eingeführt werden, findet seine Fortführung.
Ferner bieten wir am Samstag den Rahmen für Studenten -
vorträge und Präsentationen der Hochschule München
und der Universitäten Dresden und Darmstadt. Informie -
ren Sie sich über Inhalte und Ergebnisse studentischer
Arbeiten sowie die Herausforderungen, vor denen
unsere drei Ausbildungsstätten stehen. Um die anspruchsvollen
Aufgaben der Zukunft bewältigen zu
können, benötigt unsere Branche hochqualifizierten
ingenieurtechnischen Nachwuchs. Entwickeln Sie
gemeinsam mit uns Ideen, wie man junge Leute für eine
Ausbildung in der Papierindustrie und ein weiterführendes
Studium begeistern kann. Werben Sie, auch in Ihrer
Familie und Ihrem privaten Umfeld, für diese interessante
Fachrichtung!
Papieringenieure feiern die Feste, wie sie fallen! In diesem
Jahr finden der gesellige Abend im Stieglkeller und der
Ballabend im Hotel Imlauer Pitter statt. Eine entspannte
und angenehme Atmosphäre ist garantiert.
Ohne engagierte, ehrenamtliche Helfer sowie die großzügige
Unterstützung durch unsere Sponsoren wäre die
Veranstaltung nicht umsetzbar. Dafür danken wir auf
diesem Weg sehr herzlich.
Wir freuen uns auf informative Stunden mit Ihnen in Salzburg!
Mit Gunst von wegen’s Handwerk
Ihre Vorsitzenden
Kai Pöhler Ulrich Mallon Claus Raschka
Inhalt
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Editorial
Grußwort Ilse Aigner
Grußwort Dr. Wilfried Haslauer
Grußwort Gabriele Herzog
Grußwort Winfried Schaur
Die Absolventenvereine VPM, APV Dresden, APV Darmstadt
Tagungsprogramm
Der Tagungsort: Salzburg Congress
Statements
Was bedeutet Bioökonomie? Einführung in die Vortragsreihe
Prof. Dr. Helga Zollner-Croll
Bioökonomie als neues Schlagwort für Politiker
Dipl.-BWT. Alfred Heinzel
Bioökonomie – Anliegen, Strukturen und Potentiale
Prof. Dr. Frank Miletzky
Innovating for balance – wood-based cellulosic fibers
Dr. Andrea Borgards
Die Herausforderungen der globalen Faserversorgung
Oliver Lansdell
Unser Wald. Nachhaltig auch im Klimawandel?
Die deutsche Forst- und Holzwirtschaft zwischen historischen
Erfolgen, realem Anspruch und offenen Zukunftsfragen
Wolfgang Beck
Papier und Umwelt, Papier und Klima –
bisher oft eine erfolgreiche aber auch sehr verhängnisvolle Geschichte
– und wie geht es in Zukunft weiter?“
Dr. Thomas Henningsen
Evolution der Holznutzung – Aufbruch in neue Märkte
Michael Duetsch
Gefahren und Chancen des Klimawandels in der Bioökonomie –
Risikomanagement in einer sich schnell verändernden Umwelt
Arved Fuchs
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Moderne Produkte einer Zellstoffanlage
Robert Mohr, Eva Engelfeldt
Strohhalm & Co. – Produkte aus Papier, die auch niemand braucht.
Klartext: Bioökonomie in und mit Papier. Reduce – Recycle – Rethink!
Dr. Tiemo Arndt
Konkrete Ansätze der Koehler Group in der Bioökonomie
Dr. Stefan Karrer, Dr. Markus Wildberger
Mentoring auf dem Symposium der Papieringenieure
Erfahrungsberichte zum Mentoring Programm: Mit einer neuen
Generation in eine herausfordernde Zukunft aufbrechen
Exkursion Laakirchen Papier AG
Exkursion AustroCel Hallein GmbH
Partnerprogramm:
Ausflug nach Hallstatt mit Besichtigung der Salzwelt
Stadtplan von Salzburg mit Veranstaltungsorten
Exkursionen Stadtführung Salzburg und
Besichtigung der Hohensalzburg
Gesellschaftsabend im „Stieglkeller“
Ballabend im Hotel Pitter
Die Geschichte Steyrermühls bis zum heutigen Museum
„Grüne“ Alternative zu Plastiksackerl für Obst und Gemüse –
Holzfasern der Lenzing AG statt Plastik: Innovatives Mehrwegnetz
Nature-Liner ® –
Das Wellpappenrohpapier aus Altpapier und Grasfasern
Lanyards aus Bambusfasern
Hochschule München
Technische Universität Dresden
Technische Universität Darmstadt
Ankündigung des Symposiums der Papieringenieure 2020
Impressum
Ilse Aigner
Präsidentin des Bayerischen Landtags
Grußwort
zum Thema Bioökonomie
Zukunft hat viele Themen. Eines davon ist die
Bio ökonomie. Hier wird nicht Gegenwart verwaltet,
sondern Zukunft mutig gestaltet. Das ist ganz im
Sinn des Bioökonomie-Entwicklungsplans Bayern.
Er ist ein strategischer Masterplan für alle Bereiche
der Gesellschaft.
Nachhaltige Wirtschaft und Bioökonomie spielen bei uns
eine immer größere Rolle. Als erstes Bundesland berief
Bayern 2015 einen eigenen Bioökonomierat ein. Im
Sommer 2017 wurde der Ausbau des Campus Straubing
als Standort der Technischen Universität München mit
Forschungs- und Ausbildungsschwerpunkt Bioökonomie
beschlossen. Unternehmen und Forschungspartner
werden über Plattformen miteinander vernetzt. Besonders
stolz bin ich auf das NAWAREUM. Ab 2020 wird das
vom Freistaat geförderte Informations- und Erlebnis -
zentrum zum Energie- und Rohstoffwandel das Thema
öffentlichkeitswirksam vermitteln: mit Ausstellungen,
Veranstaltungen und einem umfassenden Beratungs -
angebot. Es soll die Verbraucherinnen und Verbraucher
mit der biobasierten Wirtschaft vertraut machen.
Und es soll ihnen zeigen: Bioökonomie löst nachhaltige
Innovationen aus und kann die Grundlage für ein neues
Mit einander von Ökonomie und Ökologie sein.
Auch Papieringenieure schaffen die Voraussetzungen
für diesen Wandel: durch ihr solides Wissen und Können,
durch ihren Einfallsreichtum und durch ihr Verant -
wortungsbewusstsein gegenüber kommenden Generationen.
Dafür danke ich ihnen von Herzen und wünsche
ihrem Symposium 2019 einen produktiven und erfolgreichen
Verlauf.
Ilse Aigner
Unser Platin-Sponsor
Dr. Wilfried Haslauer
Landeshauptmann Land Salzburg
Biobasiert
in die Wirtschaft
der Zukunft.
Grußwort von Dr. Wilfried Haslauer
Ich freue mich, dass die Stadt Salzburg als Tagungsort
für das fünfte Symposium der Papieringenieure
ausgewählt wurde und möchte Sie alle sehr herzlich
hier in Salzburg begrüßen.
In Salzburg baut man gut und gerne auf dem umweltfreundlichen
Rohstoff Holz. Der Waldanteil von 52% der
Gesamtfläche unseres Bundeslandes ist sehr landschaftsprägend.
Holz nimmt daher traditionell einen hohen
Stellenwert ein. Salzburg eignet sich damit bestens als
Austragungsort für das Symposium der Papieringenieure,
welches den Titel „KLARTEXT. BIOÖKONOMIE.“ trägt.
Der bewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen zählt
zu den großen Herausforderungen unserer Zeit, denn
der Klimawandel, weitere globale Umweltbelastungen
und die allgemeine Verknappung der Ressourcen sind
eng mit der Nutzung nicht-erneuerbarer und fossiler
Produktionsmittel verbunden. Die nachhaltige Nutzung
von Holz ist ein Schlüssel, um den Kampf gegen den
Klimawandel zu gewinnen. Es ist wichtig, sich mit den
Herausforderungen und Chancen der Veränderungen
auseinanderzusetzen und über biologische und öko -
logische Aspekte sowie Nachhaltigkeit intensiv nach -
zudenken. Sich auszutauschen ist ebenso bedeutend,
wie gemeinsame Strategien für die Zukunft der Papier -
industrie zu besprechen. Eine Veranstaltung, wie dieses
Symposium, leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.
Ich möchte mich bei allen Mitwirkenden sehr herzlich
für die Themenwahl bedanken und wünsche Ihnen
einen schönen Aufenthalt in Salzburg sowie ein erfolgreiches
Symposium mit regem Erfahrungsaustausch,
spannenden Diskussionen und vielen freudigen
Begegnungen.
Dr. Wilfried Haslauer
www.team-con.de
Unser Platin-Sponsor
Gabriele Herzog
Geschäftsführerin Austropapier
Mehr Wert aus Holz.
Grußwort von Geschäftsführerin
Gabriele Herzog
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich freue mich sehr, die Teilnehmer des Symposiums für
Papieringenieure heuer erstmals in Salzburg begrüßen
zu dürfen. Die Papierindustrie hat aufgrund des Wasserund
Holzreichtums eine lange Tradition am Standort
Österreich. Mit einer Produktion von 5 Mio. Tonnen
Papier und einem Rekordumsatz von 4,3 Milliarden im
vergangenen Jahr entwickelt sich die Branche sehr positiv.
Die Digitalisierung macht unseren Betrieben im Bereich
der grafischen Papiere natürlich zu schaffen, im Bereich
der Verpackungspapiere verzeichnen wir aber aufgrund
zunehmenden Onlinehandels und der steigenden Nachfrage
nach ökologischen Verpackungspapieren ein kontinuierliches
Wachstum.
Investitionen sichern die Zukunft des Standorts Österreich.
So freue ich mich umso mehr, dass heuer eine
neue Papiermaschine am Standort Pöls in Betrieb genommen
wird. Aber auch der Wandel zur Bioökonomie
bietet unserer Branche viele neue Möglichkeiten. Durch
ihre langjährige Erfahrung im Holzaufschluss und der
Rohstofflogistik hat sich die österreichische Papierindustrie
wertvolles Knowhow erarbeitet und auch die Kreislaufführung
in Form des Altpapierrecyclings ist bereits
seit Jahrzehnten etabliert und funktioniert gut. Das alles
macht unsere Branche zur Leitbranche der Bioökonomie.
Hier gibt es schon eine Vielzahl an biobasierten Vor -
zeigeprodukten, die Alternativen zu erdölbasierten
Produkten darstellen. Diese finden Einsatz in den unterschiedlichsten
Bereichen von chemischen Produkten,
wie Kleber, Lacke über Hygiene- und Reinigungsmittel
bis hin zu Lebensmittelzusatzstoffen. Und wir sind hier
noch lange nicht am Ende. Im Rahmen von Forschungsprojekten
arbeiten wir bereits an neuen Produkten aus
dem Rohstoff Holz. Diese Anstrengungen wurden auch
in der Österreichischen Bioökonomie-Strategie anerkannt.
Unser oberstes Ziel lautet „Mehr Wert aus Holz“,
also mehr Produkte, mehr Wertschöpfung und mehr
Arbeitsplätze durch die optimale Nutzung dieses
wertvollen Rohstoffs. In diesem Sinne wünsche
ich Ihnen eine erfolgreiche Tagung und viele neue
Impulse!
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Herzog
Unser Platin-Sponsor
Fit für die Zukunft durch langfristig gesicherte Nachfolge: Thomas Villforth, geschäftsführender Gesellschafter, leitet das Unternehmen
gemeinsam mit seinem Sohn Lukas Villforth.
Familienunternehmen
seit 1870
Die Villforth Siebtechnik GmbH ist ein erfolgreiches
Familienunternehmen, das sowohl auf Tradition als auch auf
ständige Weiterentwicklung setzt.
Die Hochwertigkeit unserer Produkte empfinden wir als
persönliche Verpflichtung, nachgewiesen durch unser
integriertes Qualitätsmanagement-System.
Villforth Siebtechnik GmbH · Betzenriedstraße 10 · 72764 Reutlingen
Telefon 07121 / 949 - 0 · Telefax 07121 / 949 - 100
info@villforth.com · www.villforth.com
Winfried Schaur
Executive Vice President UPM Communication
Papers, Präsident des Verbandes Deutscher
Papierfabriken (VDP)
Eine große Chance!
Grußwort von VDP-Präsident
Winfried Schaur
Papier und Bioökonomie:
Kein Selbstläufer, aber eine große Chance.
Das Thema des diesjährigen Symposiums ist in zweierlei
Hinsicht besonders aktuell. Die Bioökonomie wird politisch
und in der breiteren Öffentlichkeit hoch gehandelt,
wenn es um langfristige Antworten für zwei der großen
globalen Herausforderungen, Ressourcenknappheit und
Klimawandel, geht. Der massiv gestiegene Fokus auf
Klimaschutz und Müllvermeidung – getrieben durch die
Fridays for Future Bewegung und eine Zuspitzung der
Kampagnen zur Europawahl auf diese Themen – wird
absehbar neue regulatorische und reputationale Herausforderungen
für die so genannten traditionellen Industrien
mit sich bringen.
Die Papier-, oder besser, die Holzfaser verarbeitende
Industrie, steht gleichsam zwischen den Welten. Vom
nachhaltig erwirtschafteten Holz über den vorbildlichen
Einsatz von Recyclingfasern bis hin zur positiven
Umweltbilanz der Mehrzahl unserer Produkte: wir stehen
an erster Stelle der Bioökonomie. Gleichzeitig machen
uns Produktionsmethoden, Energie und Ressourcen -
einsatz zu einem wesentlichen Repräsentanten der „Old
Economy“.
Es muss das Ziel sein, diese Zwischenrolle zu nutzen,
um eine neue Dynamik für unsere Industrie zu schaffen.
Wir müssen den Umweltbeitrag unserer Produkte kompetent
und selbstbewusst herausstellen. Wir müssen die
Innovationskraft und die Innovationstätigkeit unserer
Industrie stärken und deutlich nach außen tragen. Und
wir müssen als kompetenter und lösungsorientierter
Partner mit an den Rahmenbedingungen der Bioökonomie
arbeiten – vor allem wenn es darum geht, die industrielle
Nutzung der Ressource Holz langfristig zu
sichern. Wenn dies gelingt, wird unsere Industrie auch
an Attraktivität für neue, junge Mitarbeiter gewinnen.
Auch das ein Aspekt der Zukunftssicherung.
Sie werden auf dem Symposium in Salzburg viele
Vorschläge diskutieren, welche Wege unserer Industrie
hin zu einem festen Platz in der Bioökonomie offenstehen.
Das Format ist dabei einer der Schlüssel zum Erfolg:
im interdisziplinären Dialog zwischen Anlagenbauern,
Papieringenieuren, Umweltorganisationen und Forschung
werden wir die Anregungen finden, die wir brauchen,
um industrielle Produktion und Nachhaltigkeit noch
stärker zu verbinden.
Winfried Schaur
Unser Platin-Sponsor
Die Absolventenvereine
Die Vereine sind Gemeinschaften
der Absolventen und Studierenden
der Fachrichtung Papiertechnik am
jeweiligen Hochschulstandort.
Der Zweck und das Ziel aller drei
Vereine ist die Unterstützung und
Förderung des Papiertechnik-
Nachwuchses an der jeweiligen
Hochschule. Die Vereine sind
bestrebt, die Verbindungen der Vereinsmitglieder
untereinander sowie
mit der Papierindustrie und ihren
verwandten Zweigen zu fördern.
Auch die Pflege der Beziehung
zwischen den drei Absolventenvereinen
ist ein erklärtes Ziel der Vereine.
Vereinigter Papierfachverband e.V.
(VPM)
Gründung: 1959 in München
Aktuelle Mitglieder:
Gesamt 796 davon 452 in Deutschland,
71 in Österreich und 151 in der Schweiz;
sowie 55 Firmen und 67 Aktivitas
Organisation:
Landesgruppen in Deutschland, Österreich und
der Schweiz
Aktueller Vorstand:
1. Vorsitzender Kai Pöhler
2. Vorsitzender Frank May
Schatzmeister Cornelius Link
Kommissarischer stellv. Schatzmeister
Sebastian Porkert
Schriftführer Alexander Böck
Landesgruppen-Obmann Andreas Päch
Tagungsorganisator Jörg Padberg
Beisitzer: Dr.-Ing. Ernst-Ulrich Wittmann,
Holger Baumgartner, Siegfried Fuchs, Tobias Hain,
Prof. Dr.-Ing. Heinz Ziegler, Andreas Luda
Ehrenmitglieder:
Otto Burk, Wolfgang Moerler
Aktueller Aktivitas Vorstand (Paper / Packaging):
1. Vorsitzender Tim Carstens
2. Vorsitzender (Paper) Felix Hiller
2. Vorsitzende (Packaging) Jana Brosowske
Schriftführer (Paper) Maximilian Krallinger
Schriftführer (Packaging) Antonia Krapf
Kassenwart Christian Wölfle
Beisitzer Marcel Prinz, Jelle Schuivens,
Simon Böck, Paulina Hahn
Kontakt:
Vereinigter Papierfachverband München e.V.
Riedstraße 40, 72810 Gomaringen
www.papierfachverband.de
Akademischer Papieringenieurverein
an der TU Dresden e.V.
Gründung: 16.11.1990
Gründungsmitglieder: 28 Senioren, 24 Aktivitas
Aktuelle Mitglieder: 250, davon 21 Aktivitas
Aktueller Vorstand:
1. Vorsitzender Ulrich Mallon
2. Vorsitzender Hagen Pecher
Kassenwartin Ina Greiffenberg
Schriftführerin Franziska Gebauer
Beisitzer:
Dr.-Ing. Kerstin Graf, Dr.-Ing. Sabine Heinemann,
Prof. Dr. Frank Miletzky, Michael Moser,
Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ, Dr.-Ing. Roland Zelm
Ehrenvorsitzender: Rüdiger Ocken
Ehrenmitglieder:
Volker Barth, Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Blechschmidt,
Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus Fischer,
Dr.-Ing. Kerstin Graf, Dr.-Ing. habil. Manhart
Schlegel, Dr.-Ing. habil. Jürgen Tenzer, Prof. Dr.-Ing.
habil. Ernst-Wieland Unger
Aktueller Aktivitas Vorstand:
1. Vorsitzender Maximilian Skalla
2. Vorsitzender Hermann Plettenberg
Kassenwart Peter Singer
Internetbeauftragter Ruben Pohlent
Kontakt:
Akademischer Papieringenieurverein
an der TU Dresden e.V.
Pirnaer Straße 37, 01804 Heidenau
www.apv-dresden.de
Akademischer Papieringenieurverein
an der TU Darmstadt e.V.
Gründung: 27.06.1905
Gründungsmitglieder: 25 Alte Herren, 47 Aktivitas
Aktuelle Mitglieder: 337, davon 14 Aktivitas
Aktueller Vorstand:
1. Vorsitzender Claus Raschka
2. Vorsitzender Rui De Amorim Ferreira
Kassenwart Rolf Kayser
Schriftführer Robert Götzinger
Beisitzer:
Thomas Villforth, Prof. Dr.-Ing. Samuel Schabel,
Lothar Lichtenthäler, Christiane Helbrecht,
Philipp Schimmelpfennig
Ehrenmitglieder:
Dr.-Ing. Hanns-Lutz Dalpke, Georg Friedrich,
Dr.-Ing. Ulrich Höke, Dr.-Ing. Ulrich Kirchner,
Prof. Dr. techn. Wilhelm Kufferath von Kendenich,
Dieter Pothmann, Dr.-Ing. Hans-Joachim Putz
Aktueller Aktivitas Vorstand:
1. Vorsitzende Christiane Helbrecht
2. Vorsitzender Julian Kautzky
Kassenwart Colin Wawrik
Bibliothekar Lucas Mihm
Kontakt:
Akademischer Papieringenieurverein (APV)
Darmstadt e.V.
TU Darmstadt – Fachgebiet Papierfabrikation
und Mechanische Verfahrenstechnik (PMV)
Alexanderstr. 8, 64283 Darmstadt
www.apv-darmstadt.de
Tagungsprogramm
Salzburg Congress
Auerspergstraße 6, A-5020 Salzburg
Freitag, 25. Oktober 2019
ab 8:30 Uhr Get Together – Eintreffen der Teilnehmer
9:00 Uhr Begrüßung
Kai Pöhler,
1. Vorsitzender VPM
Ulrich Mallon,
1. Vorsitzender APV Dresden
Claus Raschka,
1. Vorsitzender APV Darmstadt
Vortragsreihe: KLARTEXT. BIOÖKONOMIE.
Standortbestimmung – Herausforderungen und Chancen
für die Zellstoff- und Papierindustrie
9:10 Uhr Bioökonomie als neues Schlagwort
für Politiker
Alfred Heinzel, CEO, Heinzel Group
I. Bioökonomie – Marktsituation
Moderation: Prof. Dr. Stephan Kleemann
9:40 Uhr Bioökonomie –
Anliegen, Strukturen und Potentiale
Prof. Dr. Frank Miletzky, TU Dresden
10:00 Uhr Innovating for balance –
wood-based cellulosic fibers
Dr. Andrea Borgards, Lenzing
10:20 Uhr The challenges facing global fibre supply
Oliver Lansdell, Hawkins Wright
10:40 Uhr Diskussion
10:55 Uhr Kaffeepause
II. Ressource Wald für die Bioökonomie
Moderation: Prof. Dr. Frank Miletzky
11:25 Uhr Unser Wald.
Nachhaltig auch im Klima wandel?
Die deutsche Forst- und Holzwirtschaft
zwischen historischen Erfolgen, realem
Anspruch und offenen Zukunftsfragen
Wolfgang Beck, Mercer Holz
11:45 Uhr Papier und Umwelt, Papier und Klima –
bisher oft eine erfolgreiche aber auch sehr
verhängnisvolle Geschichte – und wie geht
es in Zukunft weiter?“
Dr. Thomas Henningsen, Greenpeace
12:05 Uhr Evolution der Holznutzung –
Aufbruch in neue Märkte
Michael Duetsch, UPM –
The Biofore Company
12:25 Uhr Diskussion
12:40 Uhr Mittagspause
III. Anwendungsbeispiele in der Bioökonomie
Moderation: Prof. Dr. Samuel Schabel
14:00 Uhr Gefahren und Chancen des Klimawandels
in der Bioökonomie – Risikomanagement in
einer sich schnell verändernden Umwelt
Keynote Speech – Arved Fuchs,
Polarforscher, Extremabenteurer
15:00 Uhr Diskussion
15:15 Uhr Kaffeepause
15:45 Uhr Moderne Produkte einer Zellstoffanlage
Bernhard Trunk, Robert Mohr,
Eva Engelfeldt, Valmet
16:05 Uhr Strohhalm & Co. – Produkte aus Papier, die
auch niemand braucht.
Klartext: Bioökonomie in und mit Papier.
Reduce – Recycle – Rethink!
Dr. Tiemo Arndt, PTS
16:25 Uhr Konkrete Ansätze der Koehler Group in der
Bioökonomie
Dr. Stefan Karrer, Dr. Markus Wildberger,
Koehler Group
16:45 Uhr Diskussion
17:00 Uhr Zusammenfassung und Abschluss
ab 19:00 Uhr Gesellschaftsabend
Stieglkeller Restaurant
Festungsgasse 10
A-5020 Salzburg
Partnerprogramm
A) Ausflug nach Hallstatt mit Besichtigung
der Salzwelt
9:00–17:00 Uhr
Samstag, 26. Oktober 2019
8:30–10:00 Uhr
Mitgliederversammlung VPM München
8:30–10:00 Uhr
Mitgliederversammlung APV Dresden
8:30–10:00 Uhr
Mitgliederversammlung APV Darmstadt
10:00 Uhr Kaffeepause
Berichte zum Studium / zur Ausbildung
und Studentenvorträge
10:30 Uhr Prof. Dr. Martin Angerhöfer und
Prof. Dr. Helga Zollner-Croll, Hochschule
München – Verpackungstechnik und
Verfahrenstechnik Papier
10:50 Uhr Studentenvortrag HS München
11:10 Uhr Dr. Roland Zelm, Technische Universität
Dresden – HFT
11:30 Uhr Studentenvortrag TU Dresden – HFT
11:50 Uhr Prof. Dr. Samuel Schabel, Technische
Universität Darmstadt – PMV
12:10 Uhr Studentenvortrag TU Darmstadt – PMV
ab 12:30 Uhr Mittagessen
Exkursionen
14:00 Uhr
B) Stadtführung Salzburg
C) Festung Hohensalzburg
D) Laakirchen Papier AG
E) AustroCel Hallein GmbH
ab 19:30 Uhr Ballabend
mit der Band „SMASH“
Hotel Imlauer Pitter
Rainerstraße 6, A-5020 Salzburg
Salzburg Congress
Tagungsstätte für das Symposium der Papieringenieure 2019
W. A. Mozart, die Salzburger Festspiele und „The Sound
of Music“ – Salzburg ist als Musik- und Kulturstadt
weltberühmt. Die barocke Stadt mit der unverkennbaren
Silhouette umgibt ein ganz besonderer Zauber, der auch
das Tagen und Arbeiten hier zu etwas Besonderem
werden lässt.
Salzburger Stadtgeschichte
Salzburg ist die Landeshauptstadt des gleichnamigen
Bundeslandes und die viertgrößte Stadt Österreichs.
Die Stadt wurde als Bischofsstadt auf römischen Ruinen
(Iuvavum) wiederbegründet. Sie gelangte durch Abbau
und Handel von Salz zu Reichtum und wurde von Wolf-
Dietrich von Raitenau sowie dessen Nachfolgern als
Residenzstadt prunkvoll ausgestattet: Die Regentschaft
der Salzburger Fürsterzbischöfe dauerte über eintausend
Jahre an. Mit der als UNESCO-Weltkulturerbe geschützten
Altstadt besitzt Salzburg so eine besonders lange
kulturelle Tradition. Heute verfügt sie über 150.000
Einwohner.
Historisches Erbe und touristische Marke
Salzburg überzeugt mit einer spannenden Mischung aus
einem großen historischen Erbe und touristischem Weltruhm.
Die Universität Salzburg zählt zu einer der Ältesten
des Landes und heute sorgen die vielen Studenten aus
aller Welt für ein buntes, quirliges Flair. Mit rund 4.000
Kulturveranstaltungen jährlich ist in Salzburg immer
viel los: Vor allem die Salzburger Festspiele an Ostern,
zu Pfingsten und in den Sommermonaten zählen zu
den renommiertesten Musikfestivals der Welt. Andere
Besucher kommen wiederum auf den Spuren von
W. A. Mozart oder „The Sound of Music“ in die Stadt.
Kongresse, Tagungen und Veranstaltungen in Salzburg
Die Stadt Salzburg hat sich in den vergangenen Jahren
zu einer der führenden Kongress-Städte Österreichs
entwickelt. Rund 120 Veranstaltungen finden jährlich im
Salzburg Congress statt. Obwohl Salzburg als vergleichsweise
junge österreichische Destination im Segment des
Kongresstourismus gilt, hat die Stadt bereits internationales
Ansehen erlangt. Die gute Erreichbarkeit, die
Übersichtlichkeit und die kurzen Wege in der Stadt, die
zentrale Lage des modernen Hauses und die Sicherheit
des Landes zählen zu den gewichtigsten Argumenten für
Salzburg.
Das perfekte Rahmenprogramm für Ihre Kongresse in
Salzburg
Zahlreiche touristische Höhepunkte befinden sich in
unmittelbarer Nähe vom Salzburg Congress, die barocke
Stadt ist ideal für Abendveranstaltungen und Events.
Nicht ohne Grund wurde Salzburg 1997 von der
UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Die zauberhaften
Gässchen, die charmanten Durchhäuser, die zahlreichen
beeindruckenden Museen – all das bildet die Kulisse für
ein interessantes Rahmenprogramm in Salzburg.
www.salzburgcongress.at
Unser Platin-Sponsor
Unser
Job!
Leben
verbessern –
jeden Tag.
essity.de/karriere
Starke Marken – starke Leistungen: Kommen Sie ins Team! essity.de/karriere
Statements ...
... von Studenten
»
Christiane Helbrecht
Technische Universität Darmstadt
Fachgebiet Papierfabrikation
und Mechanische Verfahrenstechnik (PMV)
»
Die Papierindustrie ist für mich wie eine große
Familie und die APV Tagung die Familienfeier.
Hier trifft man sich einmal im Jahr, um die Leute
wiederzusehen, sich auszutauschen und die
Zeit zusammen zu genießen. Daher freue ich
mich schon sehr auf die Tagung in Salzburg, da
ich mittlerweile doch viele Gesichter kenne, obwohl
ich mich erst in meinem Studium befinde.
Maximilian Skalla
Technische Universität Dresden, HFT
»
Mit großer Vorfreude werde ich nach Salzburg
reisen. Vor allem, weil das diesjährige Thema
für mich die Zukunft bedeutet. In diesem
sympathischen Rahmen des Symposiums fällt
es leicht, sich mit den Kollegen aus der Industrie
zu verknüpfen.
Julian Kautzky
Technische Universität Darmstadt
Fachgebiet Papierfabrikation
und Mechanische Verfahrenstechnik (PMV)
Letztes Jahr in Köln konnte ich das erste Mal
das Symposium besuchen. Mich haben die
Vorträge begeistert, da sich die Papierindustrie
intensiv mit dem Thema der Digitalisierung
beschäftigt hat. Auch dieses Jahr erwarte ich mir
neue Impulse zum Thema Bioökonomie und
hoffe, dass wir dadurch als gesamte Branche
den Drang der Zeit nutzen können! Nebenbei
lässt sich das Symposium super nutzen, um
sich mit Studenten und APV-Mitgliedern aus
der Industrie zu vernetzen.
Tom Hoffmann
»
Technische Universität Dresden, HFT
»
Dieses Jahr bin ich zum ersten Mal bei dem
Symposium der Papieringenieure dabei. Worauf
ich mich laut meinen Kommilitonen aus Dresden,
München und Darmstadt freuen darf, sind zwei
aufregende Tage gefüllt mit Fachvorträgen zum
Thema „Bioökonomie“, zwei Abendveranstaltungen
und einer Exkursion. Dabei bin ich sehr
gespannt, welchen Kritikpunkten sich die
Papierindustrie unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit
stellen muss und welche Lösungsansätze
sie dafür parat hat.
Tim Carstens
Paulina Hahn
Hochschule München
Verpackungstechnik
und Verfahrenstechnik Papier
Hochschule München
Verpackungstechnik und Verfahrenstechnik Papier
»
Zum dritten Mal werde ich dieses Jahr am
Symposium der Papieringenieure teilnehmen.
Auf interessante Vorträge zum Thema Bio -
ökonomie – wie sich unsere Industrie in diese
Richtung entwickelt – sowie auf das Networking,
welches in diesem Rahmen immer besonders
gut funktioniert, als auch auf die Location in
Salzburg freue ich mich sehr.
Das diesjährige Symposium in Salzburg wird
das Erste sein an dem ich teilnehme. Von den
Studenten der höheren Semester habe ich
bisher nur Positives gehört. Ich freue mich auf
interessante Vorträge zu dem wichtigen Thema
Bioökonomie, Studierende der anderen Universitäten
kennen zu lernen und Kontakte in die
Papierindustrie knüpfen zu können.
Was bedeutet Bioökonomie?
Einführung in die Vortragsreihe
Der Begriff „Bioökonomie“ ist im Augenblick in aller
Munde, ein verlockender, vieldeutiger und dementsprechend
ein deutungsbedürftiger Begriff. Man kann Bio -
ökonomie in zwei Richtungen interpretieren: Mit einer
Betonung auf „Bio“, also der Ökologisierung der Öko -
nomie. Oder mit einer Betonung auf „Ökonomie“, also
mit einem Schwerpunkt Richtung einer konsequenten
wirtschaftlichen Nutzung der natürlichen Ressourcen.
Zwischen den beiden Interpretationen liegen Welten
mit sehr unterschiedlichen Wertevorstellungen.
Der Bioökonomierat, ein unabhängiges Beratungs -
gremium der Bundesregierung Deutschlands, definiert
die Bioökonomie „als die Erzeugung und Nutzung bio -
logischer Ressourcen, um Produkte, Verfahren und/oder
Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im
Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen“.
Die Bioökonomie ist somit ein wichtiges
Element des gesellschaftlichen Wandels zu einer nachhaltigeren
Wirtschaftsweise mit einem intelligenten und
innovativen Einsatz von biobasierten Rohstoffen, Materialien
und Technologien. (https://biooekonomierat.de)
In Deutschland sollen die Ziele der Bioökonomie aus
Sicht der Politikstrategie unter anderem in folgenden
Themenfeldern umgesetzt werden:
π Nachhaltige Erzeugung und Bereitstellung nach -
wachsender Ressourcen durch eine nachhaltige
Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen,
Wälder und Gewässer zu ermöglichen
π
π
Produkte auf Basis nachwachsender Rohstoffe durch
Forschung und Innovationen zu erschließen und
innovative Verfahren schnell zur Anwendungsreifen
bringen
Prozesse und Wertschöpfungsnetze zu optimieren,
um den Verbrauch an Ressourcen zu reduzieren und
so eine effiziente Nutzung des Biomassepotenzials
mittels Kaskaden, Koppelnutzung und Bioraffinerien
voranzutreiben
π
Die konkurrierenden Flächennutzungen sind
hinsichtlich der Ernährung vorrangig zu sichern,
Umwelt-, Klima- Boden- und Naturschutz sind zu
gewährleisten
Bioökonomisch zu denken heißt also, die Kreisläufe
der Natur zu kennen und für die Energiewirtschaft, die
Nahrungsmittel-, Papier- und Textilindustrie oder auch
Chemie und Pharmazie nicht nur zu nutzen, sondern
auch im Sinne von Umwelt- und Ressourcenschutz zu
erhalten. Das erfordert Bioökonomie-Forschung für
Innovation.
Eine nachhaltige Bioökonomie lässt sich jedoch nicht
alleine durch neue, attraktive Produkte erreichen.
Gleichzeitig muss sich auch die Gesellschaft in ihrem
Verhalten ändern, das bedeutet nicht auf bioökonomisch
schädliche Produkte zu verzichten, sondern auch die
Natur nicht mehr ausnutzen. Dennoch leben wir schon
seit dem 29. Juli 2019 ökologisch gesehen auf Pump!
Noch nie zuvor hat die Menschheit die natürlichen
Ressourcen eines ganzen Jahres so früh verbraucht wie
in diesem Jahr. Dieses Problem beschreiben Wissenschaftler
und Umweltschützer mit dem sogenannten
Erdüberlastungstag. Dieser gibt an, wann die Menschen
theoretisch die jährlichen Ressourcen des Planeten aufgebraucht
haben. Zuletzt lebten wir vor rund 50 Jahren
ressourcenschonend. 1975 lag der Erdüberlastungstag
Anfang Dezember, zur Jahrtausendwende im Oktober.
Mit ihren vielfältigen Möglichkeiten kann die Bio -
ökonomie einen wichtigen Beitrag zur Lösung globaler
Probleme leisten. Darunter fallen die Gesundheit und
Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung, deren
nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln, Energie,
Wasser und Rohstoffen sowie der Bodenschutz und der
Klima- und Umweltschutz.
Unser Gold-Sponsor
Prof. Dr. Helga Zollner-Croll
Hochschule München
Nach dem Studium Verfahrenstechnik Papier -
erzeugung an der Fachhochschule München (Dipl.
Ing. (FH) 1993) promovierte Frau Zollner-Croll in
den USA an der State University of New York,
College of Environmental Science and Technology
in Syracuse N.Y. (Ph. D., 1997). Die Promotion
befasste sich mit der Entwicklung eines enzymatischen
Deinking-Verfahrens von Kopierpapieren.
Im Herbst 1997 begann ihre berufliche Laufbahn
als Entwicklungsingenieurin für Zellstofftechnologie
bei SCA Fine Paper in Stockstadt. Weitere berufliche
Stationen waren Modo Paper in Silverdalen,
Schweden und M-real Zanders in Bergisch Gladbach.
Zuletzt war sie dort für den Bereich Business
Development der gußgestrichenen Qualität
CHROMOLUX tätig. Von 2008 bis 2012 war Frau
Zollner-Croll für den Bereich Weiterbildung an
der Papiertechnischen Stiftung in München verantwortlich.
Im März 2010 wurde Frau Zollner-Croll für eine
Stiftungsprofessur an der Hochschule München
berufen. Schwerpunkte der Professur waren im
Masterstudiengang Paper Technology die Module
„Pulp Technology“, „Board and Paper Technology“
und „Specialty Papers“. Seit dem Wintersemester
2012/2013 ist sie Prodekanin der Fakultät 05 und
Mitglied im Fakultätsrat.
Im September 2017 wurde Frau Zollner-Croll als
Professorin für „Biogene Faserstoffe“ für den
Studiengang Verfahrenstechnik Papier und Bio -
fasern berufen. Seit ihrer Berufung an der Hochschule
München hat Frau Prof. Dr. Zollner-Croll
15 Bachelorarbeiten, über 35 Masterarbeiten und
zwei Promotionen betreut.
Bioökonomie als neues Schlagwort für Politiker
Klimaschutz wird zum Kernthema nahezu aller politischen
Parteien, Interessensvertreter und Medien.
Ausgehend von der Erderwärmung und Wetter -
kapriolen bis hin zur Immigration aus Gebieten, wo
Mensch und Tier immer weniger Lebensgrundlage
finden, bleibt Umweltschutz die große Herausforderung
für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Es
handelt sich um ein globales Problem, das auch von
reifen Volkswirtschaften angeheizt und nicht immer
richtig angepackt wird – siehe Dieselschwindel,
Waldrodungen oder falsch gesetzte Energiesteuern.
Lösungen umzusetzen und eine Balance zu finden
zwischen Wohlstandssicherung auf der einen Seite und
Umweltzerstörung und Krieg auf der anderen Seite wird
immer schwieriger, Widerstand kommt von überall.
In meiner Eröffnungsrede versuche ich, Themen anzureißen,
aber auch Lösungsvorschläge anzubieten, die
wir in unserem Unternehmen bereits anbieten und mit
Erfolg umsetzen.
Innerhalb der Heinzel Group mit ihren Zellstoff- und
Papierfabriken in Pöls (Österreich), Laakirchen (Österreich),
Raubling (Deutschland) und Kunda (Estland)
sowie ihren drei Handelsunternehmen Heinzel Sales,
Euro papier und Bunzl & Biach leben wir eine Kreislaufwirtschaft
ganz im Sinne der Bioökonomie vor, mit
ausgeprägter Zirkularität, schonendem Einsatz von
Ressourcen und weitestgehender Weiterverwertung von
Reststoffen.
Mit Holz aus nachhaltiger österreichischer Forstbewirtschaftung
stellen wir in der Steiermark Zellstoff und
Papier für Papiersäcke und flexible Papierverpackungen
her, ganz im Sinne des Kampfs gegen Einweg-Plastik.
Mit Bunzl & Biach sind wir der größte und bedeutendste
Altpapierhändler Österreichs und ein führender Großhändler
in Zentral- und Osteuropa. Das Altpapier,
darunter unsere Pölser Papiersäcke, werden wieder als
Rohstoff der österreichischen Papierindustrie zugeführt.
Größter Abnehmer ist unsere Papierfabrik Laakirchen,
die daraus unter anderem Wellpappenrohpapier für
Wellpappenverpackungen herstellt. Die Schachteln, in
denen dann zum Beispiel der Ecommerce-Händler
Amazon Produkte verpackt und an Konsumenten
zustellt, landen schlussendlich wieder bei uns bei Bunzl
& Biach. Bis zu siebenmal kann so der Kreislauf der
Faser gehen.
Darüber hinaus stellen wir aus Reststoffen der Zellstoffund
Papierproduktion Nebenprodukte wie Tallöl für die
Kosmetikindustrie oder Brennmaterialien für die
Zementindustrie her. Abwärme in Pöls nutzen wir, um
für Teile des Murtals Fernwärme zu liefern. Heinzel
Energy hat über 150 MW Anschlusswert aus Wind- und
Wasserkraft und Photovoltaik. Unsere Landwirtschaftsgruppe
EMACS Agro betreibt hauptsächlich biologische
Landwirtschaft und bewirtschaftet ca. 8.000 ha Ackerland
in Österreich, Ungarn und dem Baltikum.
Heinzel ist auf Zellstoff, Papier, erneuerbare Energie und
Landwirtschaft fokussiert – somit auf Bioökonomie,
alternative Energie und Umweltthemen. In der Zukunft
werden wir uns zunehmend mit Themen wie Bio-Futterhefe,
Bio-Dünger, Bio-Terpentin, Grünstrom, Wärme -
verbunden bis hin zu neuen Produkten wie biobasierten
Elektrolyten beschäftigen.
Die Schwierigkeit für die Politik wird es sein, die starren
etablierten Systeme anzufassen und Bioökonomie einfließen
zu lassen, ohne alle bisher aufgebauten Strukturen
in Frage zu stellen. Eine Analyse oder Simulation der
Energie-, Waren- und Abfallströme wird zeigen, dass
jede Maßnahme nationalen oder sogar internationalen
Einfluss hat. Daher schlage ich vor, im Mikrokosmos
anzufangen, die Politik wird froh sein, gut gelungenen
Schritten mit Gesetzen und Rahmenbedingungen zu
folgen.
Dipl.-BWT. Alfred Heinzel
Geboren 1947 in Mariahof/Murau, Österreich
verheiratet, 3 Kinder
Ausbildung:
Ingenieur für Maschinenbau, Verwaltungsund
Wirtschaftsakademie München, Technische
Uni versität München, Diplom Betriebswirtschaft,
Post Graduate Marketing, Institut für Absatzwirtschaft,
Hochschule St. Gallen, Schweiz
Berufliche Laufbahn:
seit 2016 Heinzel Group,
Aufsichtsratsvorsitzender
2001 – 2016 Heinzel Holding GmbH, CEO
2000 – 2001 SCA Hygiene Products BV,
CEO und Präsident
1995 – 2000 PWA AG, CEO und Präsident
1990 – 1995 SCA Graphic Paper AB, Vorstand
1988 – 1995 SCA Laakirchen Gruppe,
Vorstandsvorsitzender
1974 – 1988 Wilfried Heinzel Gruppe, Vorstand
1969 – 1974 Motoren- und Turbinenunion
München, Planungstechniker
Aufsichtsratsmandate:
MIBA AG, Heinzel Group
Unser Gold-Sponsor
Die LAAKIRCHEN PAPIER AG produziert Publikationspapiere
für Magazine, Kataloge, Werbematerialien
und Zeitungsbeilagen sowie Wellpappenrohpapiere
als Basis für umweltfreundliche Verpackungslösungen.
www.heinzelpaper.com / Part of
Bioökonomie –
Anliegen, Strukturen und Potentiale
Bioökonomie ist derzeit in aller Munde und für viele scheint
es ein neues Hype-Thema zu werden, das in Kürze wieder
anderen Nachrichten weichen wird. Dem ist aber bei
weitem nicht so, wenn man Anliegen und Möglichkeiten
und gesellschaftliche Notwendigkeiten betrachtet.
Das Konzept der Biookonomie ist an natürlichen Stoffkreislaufen
orientiert und umfasst alle Wirtschafts -
bereiche, die nachwachsende Ressourcen wie Pflanzen,
Tiere sowie Mikroorganismen und deren Produkte
erzeugen, be- und verarbeiten, nutzen und damit handeln.
Es geht also nicht nur um Rohstoffersatz, sondern vielmehr
um wertschöpfende und werterhaltende Kreislaufführungen
auf Basis biobasierter Materialien.
Sie unterstützt in besonderer Weise die klimapolitischen
Grundsätze und Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens.
Die holzbasierte Bioökonomie wiederum beschreibt die
vordergründig innovative Nutzung des Rohstoffs Holz in
allen Bereichen der Bioökonomie. Insbesondere versteht
sie sich als strategisch altbekannter aber vor allem als
erweiterter, neuer Innovationsraum mit der gesamten
Wertschöpfungskette Holz. Diese geht idealerweise in
Form einer sogenannten Nutzungskaskade vom Forst –
über die forstlichen Dienstleister – die Sägeindustrie –
den Holzbau – die Zellstoff-/Papierindustrie – die Holzwerkstoffindustrie
– und in zunehmendem Maße bis hin
zur chemischen Industrie – betrifft damit auch unsere
Branche im Kern.
Um die Bioökonomie umzusetzen und wirtschaftlich
zu etablieren, gibt es eine Reihe europäischer, nationaler
und regionaler Initiativen und Strukturen, die Forschung
und Entwicklung, die Förderung industrieller Umsetzungen
und die Etablierung neuer Geschäftsmodelle
zum Ziel haben. Diese spannende Entwicklung soll
näher vorgestellt und im Zusammenhang diskutiert
werden.
Prof. Dr. Frank Miletzky
PTS Senior Advisor und Freiberufler
1981 – 1985 Wiss. Assistent TU Dresden,
Institut für Holz- und Pflanzenchemie, Tharandt,
Promotion über Ligninverwertung
1985 – 1995 Institut für Zellstoff und Papier/
Papiertechnische Stiftung, Heidenau, u.a. Abteilungsleiter
für Zellstofftechnik und Umwelttechnik
1995 – 2001 Felix Schoeller GmbH & Co. KG
Leiter Zentralbereich Umwelt;
Leiter Papierentwicklung
2001 – 2008 Ahlstrom Osnabrück GmbH
Leiter Entwicklung und Qualität,
techn. Kunden betreuung
2008 – 2010 Forschungsleiter der PTS
2010 – 2018 Vorstandsvorsitzender
und Institutsleiter der PTS
Ehrenämter:
Honorarprofessor für Papiertechnik an der TU Dresden,
Gutachter für die Arbeitsgemeinschaft industrieller
Forschungsvereinigungen AiF, COST u. a.
Mitglied des Evaluierungsausschusses für Hochschulstudiengänge
ZEvA
Mitglied der Editorial Boards des „Journal for Wood &
Wood Products“ und der „Holztechnologie“
Kenntnisse und Interessen: Forschung und Entwicklung
für die Holz- und Papierwirtschaft, insbesondere Zellstoffe,
Lignine, Spezialpapiere und deren Anwendung
in Kundenprozessen, Qualitäts- und Umweltmanagement,
Strategieentwicklung und Forschungsmanagement,
Vermarktung von Forschungsergebnissen
Publikationen: Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen,
u. a. zu Lignin- und Zellstoffchemie,
Modifikation von Cellulosefasern, Enzymeinsatz in
der Papierindustrie, Reststoffverwertung, Anwendung
von Papier und Fasermaterialien im werkstofflichen
Bereich, Managementsystemen, neuen Strategien und
Produkten für die Papierindustrie
Unser Gold-Sponsor
Innovating for balance – wood-based cellulosic fibers
Der globale Fasermarkt für die Textil- und Vliesstoff -
branchen hat eine Größe von 106 Millionen Tonnen.
Der Anteil holzbasierter Cellulosefasern liegt bei 6 %
und steigt mit einem jährlichen Wachstum von 5-6 %
deutlich stärker als der Gesamtmarkt mit 3-4 %.
Die Textilindustrie muss sich etlichen Herausforderungen
stellen, die die gesamte Herstellungskette von den Rohstoffen
über die Faserproduktion bis zum Lebensende
der Kleidung umfassen. CO2-Emissionen, textiler Abfall
und die Verschmutzung der Meere mit Mikro plastik sind
zentrale Themen.
Lenzings Engagement, den ökologischen Fußabdruck
der Textilbranche zu verbessern, ist in der Nachhaltigkeitsstrategie
verankert. Innovationen stellen eine wichtige
Säule der Nachhaltigkeitsstrategie dar. Die innovative
Nutzung der Cellulose aus Holz für vielfältige Fasern der
Marken TENCEL, VEOCEL und LENZING wird
anhand von Beispielen vorgestellt. Mit der REFIBRA
Technologie für Lyocellfasern aus post-industriellen
Abfällen der Textilkette wurden neue Ideen zur Kreislaufwirtschaft
umgesetzt.
Auf der Produktionsseite ist die Bioraffinerie mit der
Herstellung von Faserzellstoff und Bioraffinerie-Produkten
wie biobasierte Essigsäure, Furfural und Xylose Kern
unseres Kreislaufwirtschaftsmodells.
Lenzing ist derzeit mit zwei Zellstoffstandorten in Österreich
und Tschechien etwa zu 60 % rückwärtsintegriert.
Die Steigerung der Eigenversorgung mit Zellstoff auf
über 75 % ist ein strategisches Ziel der Lenzing, das
derzeit am Standort Brasilien verfolgt wird. Der Einkauf
des restlichen Faserzellstoffes sowie der Einkauf des
Holzes für die eigenen Standorte unterliegt strengen
Einkaufs regeln im Sinne der Nachhaltigkeit.
Ziel der Klimastrategie der Lenzing Gruppe ist es, bis
2050 netto kein CO2 mehr zu emittieren. Schon bis zum
wichtigen Meilenstein 2030 werden die Emissionen für
Zellstoff und Fasern um 50 % im Vergleich zu 2017
gesenkt. Die vorgestellten Lösungsansätze zu systemischen
Veränderungen werden mit Transparenz verfolgt
und mit vielen Partnerschaften auf diversen Ebenen
umgesetzt.
Unser Gold-Sponsor
Unser Trainingszentrum SICHERWERK:
ehemalige Papierfabrik
rund 1.500 Quadratmeter
Unser Ziel: Menschen, die
gesund nach Hause kommen.
Darum gehen unsere Trainings weit über
die gesetzlichen Anforderungen hinaus:
• Freimessen von Behältern
und engen Räumen
• Sicher Arbeiten mit der Gaswarntechnik
• Befahren von Behältern
und engen Räumen
• Sicher Arbeiten an
hohen Arbeitsplätzen
• Sicher Arbeiten mit der persönlichen
Schutzausrüstung (PSA)
• Sicher Arbeiten mit
Krananlagen, Hubarbeitsbühnen
und Gabelstaplern
Höhen und Tiefen bis 18 Meter
viele realistische Trainingsstationen
größtes Trainingszentrum in NRW
Weil zu Hause jemand wartet.
MAUEL Sicher Arbeiten • Jörg Mauel • Malteserstraße 85 • 52351 Düren • +49 (2421) 6 93 04 70 • sicher@mauel.de • www.mauel.de
Dr. Andrea Borgards
Andrea Borgards promovierte 1996 in Holzwirtschaft
an der Universität Hamburg. Sie begann ihre Karriere
als Projektleiterin in der Forschung der Lenzing
Gruppe, einem internationalen Unternehmen, das
nachhaltige und hochwertige Fasern für Textil-, Vliesund
Industrieanwendungen in einer Vielzahl von
Branchen herstellt.
Nach einer Reihe von technischen und strategischen
Funktionen übernahm Andrea Borgards 2015 als
Vice President die Verantwortung für die globalen Forschungs-
und Entwicklungsaufgaben. Sie ist Inhaberin
einer Vielzahl von Patenten, hat neue Technologien
entwickelt und diese nachhaltigen Lösungen in den
kommerziellen Maßstab übertragen.
Andrea Borgards wurde 2018 Senior Vice President,
Global Pulp & Wood, für die Lenzing Gruppe und
ist für zwei Zellstoffwerke in Österreich und der
Tschechischen Republik sowie für die Versorgung
der Lenzinger Faserstandorte mit zusätzlichem Marktzellstoff
verantwortlich.
Die Herausforderungen
der globalen Faserversorgung
Hackschnitzel
Die Faserkosten machen in der Regel 40-70% der
gesamten Cash-Kosten einer Zellstofffabrik aus, CIF
China. Daher ist die Gewährleistung des Zugangs zu
kostengünstigen Fasern aus nachhaltiger Produktion von
entscheidender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit
einer Zellstofffabrik. Für die asiatische Zellstoffindustrie
wird dies immer schwieriger, da sie von importierten
Holzhackschnitzeln als Rohstoff abhängig ist. Etwa
15 Mio. t / a der asiatischen Zellstoffproduktion sind in
hohem Maße von importierten Holzhackschnitzeln
abhängig, die aus Regionen stammen, in denen Versorgungsengpässe
immer wichtiger werden.
Bemerkenswerterweise ist die zukünftige Verfügbarkeit
von Hackschnitzelexporten aus mehreren Ländern, darunter
Indonesien, Australien, Thailand, Vietnam und
Gebleichter Zellstoff
Chile, zunehmend ungewiss. In der Zwischenzeit dürfte
die asiatische Nachfrage nach Hackschnitzeln und Zellstoffstämmen
durch eine Kombination aus gesteigerter
Zellstoffproduktion und wachsender Nachfrage aus den
aufstrebenden Biomassesektoren in Japan und Südkorea
weiter steigen.
Vor diesem Hintergrund dürften die Hackschnitzelpreise
in den nächsten fünf bis zehn Jahren weiter steigen, was
die Wettbewerbsfähigkeit der asiatischen Zellstoffindustrie
erheblich beeinträchtigen dürfte. Dies wird mit
ziemlicher Sicherheit die künftigen Investitionen in die
Zellstoffkapazität in der Region einschränken und
möglicherweise sogar zu einer Kapazitätsschließung
führen, wodurch die Abhängigkeit der Region von Zellstoffimporten
zunimmt.
Oliver Lansdell
Oliver Landsdell ist ein Branchenanalyst und Berater
mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der internationalen
Zellstoff- und Papierindustrie.
Er ist seit 2007 bei Hawkins Wright und arbeitet als
einer der Herausgeber von Pulpwatch, Hawkins
Wrights monatlichem Newsletter, Co-Autor des Outlook
for Market Pulp-Dienstes und Hauptautor des
Outlook for Dissolving Pulp. Vor seinem Eintritt
in das Unternehmen arbeitete er als Analyst beim
Pulp and Paper Products Council (PPPC) in Montreal,
Kanada.
Herr Lansdell hat mehrere Beratungsprojekte geleitet,
darunter Machbarkeitsstudien für Zellstofffabriken
in Lateinamerika, Russland und Südostasien.
Er hält regelmäßig Vorträge auf Branchentreffen.
Unser Gold-Sponsor
INDIVIDUELL · FLEXIBEL · INNOVATIV
Innovative Spezialpapiere
made in Germany
Neu Kaliss Spezialpapier ist ein führender Anbieter von innovativen Schrägsiebmaterialien
– Spezial papier und Vlies – für industrielle Anwendungen. Darüber
hinaus verarbeiten wir unterschiedlichste Vliese und Spezialpapiere für diverse
Nischenmärkte.
Papierherstellung
Als Vlies -und Spezialpapierhersteller
im Schrägsiebverfahren fertigen wir
Produkte für die Tapetenindustrie
wie auch Automotive-, Bau- und
Lebensmittelindustrie.
Papierverarbeitung
Herstellung von hochsaugfähigen,
nassfesten und luftdurchlässigen
Spezialpapieren und Vliesen.
Biologisch abbaubar und lebensmittelecht
als Rolle oder Format.
Individuell für Sie
Im Rahmen unserer individuellen
Produktentwicklung wählen wir entsprechende
Fasern und optimieren
so die Produkt- und Oberflächeneigenschaften
auf Ihren Bedarf.
NEU KALISS SPEZIALPAPIER GmbH
Industriegebiet Am Alten Postweg 1
19294 Neu Kaliß
Tel: ++49(0) 3 87 58/ 55-0
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GmbH & Co. KG
Woermannkehre 2 · 12359 Berlin
Tel: ++49(0) 30/ 68 98 07 - 0
E-MAIL: nks@nkpaper.com
www.nkpaper.com
Unser Wald. Nachhaltig auch im Klimawandel?
Die deutsche Forst- und Holzwirtschaft zwischen historischen Erfolgen,
realem Anspruch und offenen Zukunftsfragen
Klassischerweise werden drei Funktionen beschrieben,
die der deutsche Wald erfüllen soll. Dies sind die Nutz-,
die Schutz- und die Erholungsfunktion. Unterschiedliche
Stakeholder fordern diese ein und nehmen für sich in
Anspruch, dass die jeweils präferierte Funktion Vorrang
haben sollte.
Im Zusammenhang mit der Erfüllung der Funktionen
des Waldes steht in der jüngeren Vergangenheit immer
öfter die Nachhaltigkeit, also die unbedingte Notwendigkeit,
dass der Wald seine unterschiedlichen Funktionen
auch dauerhaft leisten können soll. Der Begriff der Nachhaltigkeit
ist dabei keineswegs erst eine Erfindung der
letzten wenigen Dekaden, sie ist bereits erstmals vor
über 300 Jahren erwähnt worden. Die aktuelle Wald -
situation in Deutschland ist also mehr oder weniger ein
Ergebnis 300 Jahre langer nachhaltiger Waldwirtschaft.
Deutsche Forstbehörden und natürlich auch die holz -
verbrauchende Industrie beschäftigen sich intensiv
mit der Leistungsfähigkeit der Wälder. Holzvorräte,
Zuwächse, Nutzungspotentiale, tatsächliche Nutzung
sind nur einige Schlagworte, die vor allem die Nutzfunktion
des Waldes in Zahlen fassen sollen.
Aufgrund der langen Umtriebszeit von Bäumen im Verhältnis
zur Landwirtschaft stellt der in jüngster Vergangenheit
immer deutlicher zu Tage tretende Klimawandel
den deutschen Wald, die deutschen Waldbesitzer, aber
natürlich auch die deutsche holzverbrauchende Industrie
vor neue Herausforderungen. Wie werden die unterschiedlichen
Baumarten den Klimawandel verkraften?
Was bedeutet das kurz-, mittel- und langfristig für die
Baumartenverteilung in deutschen Wäldern? Und natürlich,
welcher Rohstoff steht uns in den unterschiedlichen
Zeitrahmen zur Verfügung?
Der Vortrag beleuchtet die Entwicklung der deutschen
Wälder, den Status quo, die jüngsten Herausforderungen
durch den Klimawandel unter besonderer Berücksichtigung
der Bedürfnisse der holzverbrauchenden Industrie.
Unser Gold-Sponsor
IHR SPEZIALIST FÜR TESTLINER
Unser weiß gedecktes Wellpappenrohpapier besteht zu
100 Prozent aus Recyclingpapier. Dank modernster Technik
erfüllen unsere Papiere die höchsten Qualitätsstandards
bezüglich der Glätte, Verarbeitbarkeit und Zuverlässigkeit.
Die Produktion entspricht allen aktuellen Umwelt- und
Effizienzstandards. Als Spezialist für das Recycling von
gebrauchten Getränkekartons leisten wir zudem einen
aktiven Beitrag zum Schutz der Natur.
Wir sind einer der führenden Anbieter von Testliner für
die Wellpappen-Produktion.
www.niederauer-muehle.de
Wolfgang Beck
Herr Beck ist Kaufmann und Förster. Er arbeitet seit
2005 für den Mercer International Konzern in unterschiedlichen
Funktionen, seit 2017 als Geschäftsführer
der Mercer Holz GmbH, die den Rohstoffeinkauf und
die Logistik für die drei deutschen, zum Mercer
Konzern gehörenden Unternehmen Mercer Stendal,
Mercer Rosenthal und Mercer Timber Products verantwortet.
Die Mercer Holz kauft und transportiert den Rohstoff
Holz in ganz Europa ein und distributiert diesen in
kosten- und qualitätsoptimierter Form zu den abnehmenden
Werken, zu denen auch konzernfremde
Kunden gehören.
Intensive Detailkenntnisse und Innovationen entlang
der gesamten Supply Chain zeichnen dabei die Mercer
Holz aus.
Papier und Umwelt, Papier und Klima –
bisher oft eine erfolgreiche aber auch sehr verhängnisvolle Geschichte
– und wie geht es in Zukunft weiter?
Papier ist eines der wenigen heutigen „Massen -
produkte“, die ein überragendes Potential zur
Nachhaltigkeit haben – besonders auch in Bezug
auf ökologische Nachhaltigkeit.
Und dieses Potential konnte in einigen Bereichen wie
Recycling, chlorfreie Bleiche, „gutes“ Waldmanagement
etc. in einigen Papier-Bereichen und zu mindestens in
einigen Staaten klar gezeigt werden.
Jedoch im globalem Zusammenhang fällt die Umwelt-
Bilanz der Papierproduktion und -nutzung sehr viel
negativer aus – in etlichen Regionen der Erde und etlichen
Teilen der „Papierkette“ sogar katastrophal. Die Papierproduktion
ist immer noch ein Teil – oft sogar die
treibende Kraft – der verhängnisvollen Zerstörung von
Wäldern und sogar der letzten Urwaldgebiete, dem
dramatischen Anstieg des Klimawandels und dem
ebenso dramatischen Rückgang der globalen Biodiversität,
dem Aussterben bekannter und wohl noch mehr unbekannter
Pflanzen- und Tierarten.
In der gesamten Papierkette gibt es dringenden Handlungsbedarf
und auch eine verantwortungsbewusste
Verpflichtung, die ungenützten Möglichkeiten einer
sauberen Produktion endlich anzunehmen – zumal die
„Herausforderungen“, die das Wachstum im Online -
handel und der immer wieder ins Spiel gebrachte Kompensation
im Plastiksektor durch Papier immer aktueller
werden. Die dringend benötigten Lösungen scheinen auf
der Hand zu liegen und schreien geradezu nach Umsetzung
– und zwar mit verzögerter Dringlichkeit.
Dr. Thomas Henningsen
Dr. Thomas Henningsen, ein echter „Kieler Jung“,
beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren beruflich,
wissenschaftlich und auch leidenschaftlich mit
Umweltthemen und ist zum Schutz der Meere, der
Wälder, der Arktis und des Klimas weltweit zu Land
und zu Wasser im Einsatz.
Thomas Henningsen hat ein Jahr im „heißen“ Amazonasgebiet
gelebt und dort im Rahmen seiner Doktor -
arbeit zu den dort lebenden Flussdelfinen, deren
Verhaltensökologie und den Einfluss der Menschen
geforscht. Seit einigen Jahren ist er aber nicht nur in
den Tropen, sondern auch vermehrt in den „kalten“
Regionen, besonders in der Arktis unterwegs, da
dieser einmalige Lebensraum sich ganz besonders
schnell durch den alles bedrohenden Klimawandel
verändert und sogar völlig zu verschwinden droht,
was wiederum viele andere globale Ökosysteme
und Lebensbereiche auf unserem Planeten aus dem
Gleichgewicht bringen wird.
Seit 1991 ist er bei Greenpeace angestellt und hat in
dieser Zeit bei vielen nationalen, internationalen und
globalen Kampagnen mitgearbeitet, sie geleitet und
koordiniert – ob zur Fischerei in der Nord- und Ostsee,
zum Schutz der Wale in Japan, bei der Aufdeckung
der Zerstörung von Urwäldern in Russland, Kanada,
USA oder Amazoniens oder zu dem alles bedrohenden
Klimawandel und die Bedrohung der Arktis.
Thomas Henningsen hat viele wissenschaftliche,
populärwissenschaftliche und umweltpolitische
Aufsätze verfasst und hunderte Diskussionen und
Vorträge geführt und gehalten. Er ist sowohl Autor
von TV-Dokumentationen sowie von Büchern über
den „Planet der Wälder“ die „Wilden Wälder Europas“,
und über die „Schatzkammer Arktis“.
Thomas Henningsen ist stolzer Vater einer fantastischen
Tochter und dreier ebenso wunderbarer Söhne.
Unser Gold-Sponsor
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VERPACKT!
MIT WELLPAPPENROHPAPIEREN
VON SCHOELLERSHAMMER
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Evolution der Holznutzung
Aufbruch in neue Märkte
Entwicklung von UPM Biofuels in der Biorefinery Lappeenranta
Erneuerbarer Diesel und Naphtha der Marke UPM BioVerno
UPM Biorefinery Lappeenranta
Als weltgrößter Hersteller grafscher Papiere ist UPM
führend in nachhaltiger Papierproduktion, recycelt mehr
Papier und verwendet mehr Recyclingfasern als jeder
andere Druckpapierhersteller der Welt, ist aber auch
einem schwierigen Marktumfeld ausgesetzt.
Andererseits steigt mit den globalen Megatrends die
Nachfrage nach nachhaltigen und sicheren Lösungen,
neuen Technologien und verantwortungsvollen
Geschäftspraktiken. Nur die effiziente Nutzung erneuerbarer
Ressourcen ermöglicht einer wachsenden Bevölkerung
den Zugang zu modernen Produkten, hergestellt
aus nachhaltigen Materialien.
Unsere neuen, innovativen Geschäftsfelder für Produkte
auf Holzbasis stützen sich auf umfassendes Fachwissen
und eine starke Position in der Verarbeitung von Forstbiomasse.
Beispielsweise ist für uns die Herstellung
und Vermarktung von Biokompositen, Biokraftstoff und
Biochemikalien ein natürlicher Schritt hin zur Wertschaffung
durch Holz.
UPM arbeitet bereits seit Jahren an der Entwicklung von
Technologien zur Herstellung vollwertiger, nachhaltiger
Alternativen zu fossilen Kraftstoffen und erdölbasierten
Chemikalien. CO2-arme Kraftstoffe für den Straßenverkehr
und nachhaltigere Konsumprodukte eröffnen ein
maßgebliches neues Potenzial für Wertschöpfung.
UPM Biofuels hat erneuerbaren Diesel und Naphtha der
Marke UPM BioVerno erfolgreich in den Markt eingeführt.
Die UPM Bioraffinerie Lappeenranta konnte ihre
proprietäre Technologie, Produktqualität und Nachhaltigkeit
unter Beweis stellen und arbeitet wirtschaftlich
erfolgreich.
Im Bereich biobasierter Chemikalien untersucht UPM
Biochemicals derzeit die Möglichkeiten für einen Markteintritt
im industriellen Maßstab. In Deutschland hat
UPM eine Basic-Engineering-Studie für den möglichen
Bau einer Bioraffinerie durchgeführt. Das Konzept dieser
Bioraffinerie sieht die Herstellung von Basischemikalien
(Monoethylenglykol, Monopropylenglykol) beispielsweise
für Textilien und Verpackungen und eines Füllstoffes für
Gummi vor. Rohstoff für eine solche Bioraffinerie wäre
Laubholz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.
Unser Gold-Sponsor
OUR
PERSPECTIVE
ON PRINT
Relevant, evolving, tangible
Michael Duetsch
Michael Duetsch verantwortet den Bereich Bio -
raffinerie- und Geschäftsentwicklung von UPM
Biochemicals. Der promovierte Chemiker startete
seine Laufbahn 1994 in der industriellen Forschung
bei einem Vorgängerunternehmen des heutigen
Evonikkonzerns. Nach Stationen in der Konzern-
strategie, im Controlling und als Forschungsleiter
verantwortete er schließlich den Bereich Neue
Geschäftsfelder des BASF Unternehmensbereiches
Bauchemie, bevor er 2011 zu UPM wechselte.
Seit 2018 ist er Mitglied des Sachverständigenrates
Bioökonomie in Bayern.
Gefahren und Chancen des Klimawandels
in der Bioökonomie
Risikomanagement in einer sich schnell verändernden Umwelt
Blickpunkt Klimawandel
Gefahren und Chancen
Arved Fuchs ist seit Jahrzehnten in Regionen unterwegs,
die bereits heute vom Klimawandel betroffen sind: die
eisigen Gebiete nördlich des Polarkreises. Dort, wo das
Meereis zurückgeht, Gletscher schneller denn je ins
Meer fließen und ganze Dörfer aufgrund des auftauenden
Permafrostbodens im Schlamm versinken.
Führende Klimaforscher und der Erlebnisreisende
begegnen sich, um einem globalen Phänomen in
möglichst vielen Facetten auf die Spur zu kommen,
es zu erklären und Wege aus der sich abzeichnenden
Katastrophe aufzuzeigen.
Denn es geht nicht nur um das sich ändernde Klima
allein, sondern auch um völkerrechtliche Fragen (Stichwort
Klimaflüchtlinge), um technische Möglichkeiten
(CO2-reduzierende Technologien), handfeste wirtschaftliche
Vor- und Nachteile (Klimawandel als Wirtschaftsmotor)
und vieles mehr.
Arved Fuchs verdeutlicht eindrucksvoll: Der Klimawandel
betrifft in irgendeiner Form jeden von uns. Er ist zu
einem großen Teil menschengemacht – und keinesfalls
ein Grund, zu resignieren, sondern vor allem eine
Chance zur Veränderung: eine Veränderung mit dem
Ziel des Erhalts einer Erde, wie wir sie kennen und
brauchen.
Expedition Ocean Chance
Das zweite Jahr
Arved Fuchs setzt Expedition fort –
mit der „Dagmar Aaen“ von Island
nach Ostgrönland
Bad Bramstedt/Husavik, 10. Juni 2019
Am Pfingstmontag setzt der Bad Bramstedter Arved
Fuchs (66) seine Expedition Ocean Change fort. Im Mai
vergangenen Jahres war Fuchs mit seinem Segelschiff
„Dagmar Aaen“ von Hamburg aus ins Nordpolarmeer
gestartet. Den Winter hat der Eismeerkutter im isländischen
Husavik verbracht, von wo aus jetzt die Expedition
fortgesetzt wird. Von Island führt die aktuelle Route an
die Ostküste Grönlands. Im vergangenen Jahr hatte
Fuchs mit seiner Crew die Westküste Grönlands bereist
und dort zahlreiche Projekte durchgeführt, in diesem
Sommer konzentriert sich die Expedition auf die Ostküste
der größten Insel der Welt.
Der Projektname „Ocean Change“ steht stellvertretend
für die zahlreichen, primär durch den Klimawandel verursachten
Veränderungen im arktischen Raum. Besonders
die Ozeane und die Anrainerstaaten wie Grönland
sind davon betroffen. Die Arktis erwärmt sich doppelt so
schnell wie der Rest der Welt – deshalb zeigen sich die
Auswirkungen hier zuerst.
Aber auch die Belastungen der Ozeane durch Plastikmüll
sind Gegenstand der Untersuchungen. Mit
speziellen Netzen wird nach Mikroplastik gefischt,
ebenso werden weitere Strandsammlungen durch -
geführt. In Zusammenarbeit mit der „Senckenberg
Gesellschaft für Naturforschung“ werden u. a. Proben
von Treibgut entnommen, um herauszufinden, ob sich
durch die Erwärmung der Meere fremde, invasive Arten
daran festgesetzt haben.
An Bord der „Dagmar Aaen“ befindet sich eine Gruppe
von Wissenschaftlern, die mit einer Spezialdrohne
Messungen an grönländischen Gletschern durchführen
will. Des Weiteren soll die frühere US Airbase „Bluie
East Two“ im Osten Grönlands aufgesucht werden, um
dort Bodenproben zu nehmen. Bis zu 50.000 Fässer –
teilweise mit Öl gefüllt – lagern dort seit dem Ende des
Zweiten Weltkrieges und warten auf ihre Entsorgung.
Im Dialog mit Menschen vor Ort und lokalen Umweltverantwortlichen
sollen Umweltprobleme erörtert
werden, aber auch Lösungsansätze aufgezeigt werden.
Die Crew besucht zukunftsweisende Projekte, spricht
mit Wissenschaftlern, Projektleitern sowie Forschern,
aber auch mit Fischern und Jägern vor Ort. So wird vom
traditionellen Wissen der Arktis-Bewohner und von
Pionieren der Energiewende gelernt.
„Im letzten Halbjahr hat sich die öffentliche Wahrnehmung
für das Thema Klimawandel im besten Sinne
verselbstständigt“, sagt Arved Fuchs, „wir führen die
Expedition unter diesem Eindruck fort. Nur so können
wir helfen, das Problem in den Griff zu bekommen.“
Aktuelle Logbucheinträge, Videos und Fotos und werden
über die Sozialen Medien für Interessenten zugänglich
sein. (www.arved-fuchs.de)
Arved Fuchs
Polarforscher und Extremabenteurer
Arved Fuchs ist einer der erfahrensten und erfolgreichsten
Abenteurer und seit mehr als zwei Jahrzehnten
in den extremsten Zonen der Arktis und Antarktis
unterwegs. International bekannt wurde er durch zahlreiche
Fernsehdokumentationen und Fotoreportagen
und durch einen sensationellen Erfolg: als erster
Mensch erreichte er 1989 in einem Jahr beide Pole zu
Fuß.
In seinen Vorträgen berichtet er über seine Erfahrungen
in Extremsituationen und zieht Parallelen zu einer
modernen Unternehmensführung. Begriffe wie Motivation,
Teamgeist und Risikomanagement stehen hier
besonders im Vordergrund. Er gewährt Einblicke in
eine ungewöhnliche aber erfolgreiche Art zu arbeiten,
dargestellt anhand von spannenden Erlebnisberichten
und beeindruckenden Aufnahmen aus dem Expeditionsalltag.
Arved Fuchs hat das Abenteuer zum Beruf gemacht.
Es geht ihm nicht um Rekorde, sondern um ein intensives
Leben und Erleben und um die Befriedigung
einer tiefen Neugierde. Mit 24 Jahren startete er seine
erste Kanutour nach Labrador. Expeditionen nach
Grönland, in die Arktis und eine Atlantiküberquerung
1981 folgten. Fuchs umrundete im Faltboot Kap
Hoorn, durchwanderte Feuerland und war der erste
Deutsche am Nordpol.
Der Extremabenteurer hat sich stets ehrgeizige Ziele
gesetzt. Bei seinen Unternehmungen hat er sich auf
die Polarregionen und auf das Hochseesegeln spezialisiert.
Schwierige äußere Bedingungen, wie zum
Beispiel extreme Kälte, kennzeichnen den Alltag seiner
Reisen ebenso wie zwischenmenschliche Problem -
situationen, die das Zusammenleben auf engstem
Raum mit einem Minimum an Privatsphäre mit sich
bringen.
Arved Fuchs schreibt regelmäßig für führende Fachzeitschriften
und ist vielgefragter und gefeierter Gast
bei TV-Shows.
Seine charismatische und außergewöhnliche Persönlichkeit
macht Arved Fuchs zu einem international
gefragten Redner.
2005 erhielt er die „Tilman-Medaille“ des Royal Cruising
Club (RCC), 2008 hieß die Ehrung „Goldenes Lot“ des
Verbandes Deutscher Vermessungsingenieure. Im
Frühjahr 2012 erhielt er den „B.A.U.M."-Umweltpreis,
2015 die Goldene Blume von Rheydt, 2017 das Bundesverdienstkreuz
am Bande und den Umweltpreis
der Stiftung NatureLife für sein Lebenswerk, 2018 den
Senckenberg-Preis der Senckenberg-Gesellschaft für
Naturengagement, außerdem folgte 2018 die Außer -
ordentliche Exzellenzprofessur der Dr. Werner Petersen-
Stiftung.
CompactCooking Digester bei
Suzano Mucuri, Brasilien.
Moderne Produkte einer Zellstoffanlage
Die modernen Kraft-Zellstoffanlagen präsentieren sich
heute als Biorefinery/Bio-Produkte-Anlagen. Die Verkaufserlöse
der sogenannten Nebenprodukte steigen und
werden neben Zellstoff ein immer wichtigerer Faktor bei
Investitionsentscheidungen. Autarkie der Anlagen ist
natürlich ebenso sinnvoll und beeinflusst positiv den
Umwelt-Fußabdruck. Valmet treibt diese Entwicklung
wesentlich voran.
Der Vortrag informiert über interessante Produkte; es werden
Referenzbeispiele und neue Technologien aufgezeigt,
die zukünftig immer mehr zum Einsatz kommen werden.
Rekaustifizierungsanlage in Suzano Mucuri, Brasilien. Bei der Rekaustifizierung wird aus den im Rückgewinnungskessel und im Kalkofen erzeugten Recyclingchemikalien
Kochlauge für den Fermenter hergestellt.
Eva Engelfeldt
Nach dem Studium an der Technologischen Uni versität in Luleå,
Schweden, als Diplomingenieur Maschinenbau begann Eva Engelfeldt
1995 als Verkaufsingenieur bei Sunds Defibrator AB. Um mehr
Erfahrung zu sammeln, arbeitete sie einige Jahre als Projektleiterin
Zellstoffanlagen.
Heute ist Frau Engelfeldt Senior Sales Manager in der Valmet Pulping &
Energy business line und in neuen Faserlinien Projekten bzw. Kapazitätserweiterungen
global tätig.
Robert Mohr
Nach dem Studium der Holzwirtschaft begann Robert Mohr 1977 als
Projektingenieur im Zellstoffanlagenbau bei Sunds GmbH. Ab Anfang
der 80er Jahre arbeite er als Verkaufsingenieur für die Zellstoff-, Papierund
Holzwerkstoffindustrie in Europa. Dazu kamen einige Jahre Erfahrung
bei einem französischen Industrieunternehmen in Deutschland.
Nach den Namensänderungen von Sunds Defibrator über Metso zu
Valmet ist Herr Mohr heute Vice President Capital Sales für Valmet in
Zentral Europa. Die Valmet Gesellschaften in Darmstadt, Plattling und
Leverkusen haben ca. 300 Mitarbeiter.
Unser Gold-Sponsor
Strohhalm & Co. –
Produkte aus Papier, die auch niemand braucht.
Klartext: Bioökonomie in und mit Papier. Reduce – Recycle – Rethink!
Bilder von Plastikmüll in Meeren, an Stränden sowie die
offensichtlichen Folgen von Mikroplastik in der Umwelt
drängen Politik, Handel und Wirtschaft dazu, teils
drastische Maßnahmen zur Eindämmung insbesondere
von Verpackungsmüll zu ergreifen.
Der naheliegende Einsatz von nachwachsenden, bio -
logisch abbaubaren und rezyklierbaren Rohstoffen
beschert der Papier,- Karton- und Wellpappenindustrie
ein solides Wachstum. Um die häufig geforderten Anforderungen
an Barriereeigenschaften und Dauerhaftigkeit
zu gewährleisten, werden die Zulieferer, Papier hersteller
und Verarbeiter nicht müde, Lösungen über wässrige
Dispersionen oder Kaschierverfahren zu entwickeln.
Mittlerweile ist der viel gescholtene Kaffeebecher auch
rezyklierbar.
Dabei vergessen viele Hersteller und Inverkehrbringer,
dass die Begrifflichkeiten single use plastic ban und single
use non plastic ban nicht nur ähnlich im Sound sind,
sondern im Grunde keine Unterscheidung hinsichtlich
der Materialien gemacht wird. Es geht vielmehr um eine
grundlegende Reduzierung von persistent in der Umwelt
verbleibenden Produkten und Reststoffen. In der Präsentation
wird in diesem Kontext ein Überblick gegeben,
nach welchen Grundlagen die Rezyklierbarkeit bemessen
wird und welche Herausforderungen bestehen, nicht nur
einen Tests zu bestehen sondern auch tatsächlich einen
Beitrag zur Reduzierung von Abfall zu leisten. Am Beispiel
von Strohhalmen, die nicht erst seit kurzem auch
aus Papier gefertigt werden können, soll gezeigt werden,
wie schmal der Grat zwischen umweltgerechten Produkten
und Wirtschaftlichkeitsaspekten bei der Substitution
von Kunststoffen sein kann.
Unser Gold-Sponsor
VEGA – der Marktführer in der Füllstandmessung mit Radar
Der Einsatz von Radar hat die Füllstandmesstechnik revolutioniert. Seit fast 25 Jahren setzt VEGA immer wieder
Meilensteine. Auf dem Weg in diese starke Position hatte das Unternehmen immer eine klare Zielvorgabe:
die Entwicklung innovativer und richtungsweisender Produkte, die in Sachen Bedienbarkeit einfach zu handhaben
sind und ein Maximum an Sicherheit und Zuverlässigkeit bieten.
Wir sind da, wenn Sie uns brauchen!
www.vega.com
Dr.-Ing. Tiemo Arndt
Papiertechnische Stiftung
Tiemo Arndt studierte an der Technischen Universität
Dresden Forstwissenschaften (Dipl.-Ing.) und anschließend
an der Fakultät Maschinenwesen Wood Science
and Technology (MSc. Wood). 2006 trat er in die PTS
als Projektleiter im Bereich Fasertechnologie ein.
Sein beruflicher Hintergrund sind umfangreiche angewandte
Forschungsaktivitäten in der mechanischen
und chemischen Modifikation von Primär- und Alt -
papierfaserstoffen für die Anwendung in der Papierherstellung,
die Herstellung und Anwendung von
Nanocellulose und der Einsatz von Kavitationstechnologien
in der Stoffaufbereitung der Papierherstellung.
Im Jahr 2016 schloss Tiemo Arndt eine Dissertation an
der Fakultät für Maschinenwesen und Ingenieurwesen
der Technischen Universität Dresden über die Anwendung
von Kavitationstechnologien bei der Stoffaufbereitung
der Papierherstellung ab.
Seit 2015 ist er Leiter des Geschäftsbereichs Fasern
und Composite und seit 2019 Leiter Forschung &
Transfer der Papiertechnischen Stiftung.
Creative Board, der Recyclingkarton von Koehler, bietet viele
Einsatzmöglichkeiten im Kosmetik- oder Parfümeriebereich.
Konkrete Ansätze der Koehler Group
in der Bioökonomie
Die Koehler Paper Group, eine Tochter der Koehler Group
aus Oberkirch, produziert und vermarktet Spezialpapiere,
mit denen das Unternehmen jährlich rund 900 Mio. Euro
Umsatz erzielt. Das familiengeführte und nachhaltig wirtschaftende
Unternehmen aus dem Schwarzwald ist seit
über 210 Jahren Unternehmensgeschichte in der Bioökonomie
verwurzelt. Die Aufmerksamkeit darauf hat sich in
den vergangenen 15 Jahren noch einmal verstärkt. Speziell
die Bereiche Energieerzeugung, Wertstoffströme sowie
neue Technologien und Produkte rücken noch stärker in
den Fokus.
Mit der Tochtergesellschaft Koehler Renewable Energy
ist die Koehler Group im Bereich Projektmanagement,
Planung und Betrieb von Projekten im Bereich erneuerbare
Energien aus Kraftwärmekopplung mit CO2-neutralen
Brennstoffen, Windkraft, Wasserkraft und Photovoltaik
tätig. Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 bilanziell mehr
Strom aus erneuerbaren Quellen zu produzieren als für
die Papierproduktion eingesetzt wird.
In Synergie mit einem eigenen Biomasse-Heizkraftwerk
wird Koehler zukünftig einen wesentlichen Bestandteil
des eigenen Füllstoffbedarfs, unter Nutzung des CO2
aus dem Rauchgas, in einer PCC-on-site-Anlage herstellen.
Dadurch trägt Koehler zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes
bei.
Eine andere Form der synergetischen Nutzung eines
Wertstoffstromes ist die Veredelung des bei der Zellstoffherstellung
anfallenden Lignins. Als Mehrheitseigentümer
des Technologieunternehmens SunCoal Industries,
welches sich u. a. auf die Herstellung funktionaler Füllstoffe
auf Basis von Lignin spezialisiert hat, eröffnet
Koehler der Papier- und Zellstoffindustrie neue innovative
Produktmöglichkeiten.
Mit Blick auf die globale Herausforderung, nachhaltige
und verantwortungsbewusste Verpackungslösungen
anzubieten, nimmt Koehler in diesem Jahr eine der weltweit
leistungsfähigsten Papier- und Streichmaschinen
zur Herstellung von flexiblen Verpackungspapieren in
Betrieb. Das Unternehmen entwickelt funktionelle
Papiere mit Barriereeigenschaften. Ziel ist es, Barrieren
für Verpackungen zu produzieren, die derzeit nur Kunststoffe
oder Verbundstoffe bieten können. Auch im Bereich
hochwertiger Recyclingpapiere und -kartons ist Koehler
tätig.
All diese Aktivitäten basieren auf dem erfolgreichen
Ansatz, unternehmensinterne Synergien zu nutzen, aber
auch Kompetenzen von außerhalb des Unternehmens
zu erwerben. Hierbei setzt das Unternehmen auf
Kooperation: in Joint Development, Joint Ventures und
Technologiebeteiligungen.
Koehler NexFlex Seal verfügt über eine aufgestrichene
heißsiegelfähige Schicht.
Creative Board von Koehler bietet eine große Vielfalt
an Farben.
Koehler NexFlex Seal eignet sich für primäre und sekundäre Verpackung für den Food- und Nonfood-Bereich.
Dr. Stefan Karrer
ist Technischer Vorstand (COO) der Koehler Group. Nach seinem Studium an der
TU Darmstadt war er sechs Jahre bei der Lecta Group Werk Cartiere del Garda,
Italien als Assistent der Werkleitung sowie später als Fabrikationsleiter tätig.
Danach wechselte er zur Firma Sappi Ehingen als Produktionsleiter. Nach seiner
Promotion 2003 beförderte man ihn zum Leiter Technologie für Papier und Zellstoff.
Ab 2010 wurde Dr. Stefan Karrer zum Geschäftsführer der Sappi Alfeld ernannt.
Dort war er maßgeblich für den Ausbau des Werkes zum Marktführer von einseitig
gestrichenen Papieren sowie für die Reorganisation des Werkes von grafischen
auf 100 Prozent Spezial papiere, bei einem Investitionsvolumen von 61 Mio. Euro,
verantwortlich.
Seit 2016 ist Dr. Karrer als Technischer Vorstand der Koehler Group tätig. Die Koehler
Group wurde 1807 gegründet und ist ein Familienunternehmen in der achten Gene -
ration mit rund 1.850 Mitarbeitern.
Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit engagiert er sich im Vorstand des VDPs, im INFOR Forschungsrat und im
Kuratorium für Forschung und Technik sowie in weiteren Gremien und Fachausschüssen, die in der Papierindustrie
angesiedelt sind.
Dr. Markus Wildberger
ist Bereichsleiter Technologie der Koehler Paper Group. Nach seinem Studium der
Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Graz mit Schwerpunkt Papier-,
Zellstoff- und Fasertechno logie 7 Jahre bei Sappi am Standort Gratkorn als Development
Manager und später als Product Research Manager im Bereich Forschung
und Entwicklung tätig.
2011 wechselte er in das Mill Management der Sappi Alfeld GmbH und war als
Head of Technology and Development Specialities (PQM) mitverantwortlich für
die erfolgreiche Transformation des Werkes Alfeld in eine Spezialpapierfabrik.
Im Sommer 2016 übernahm Dr. Markus Wildberger die Produkt- und Verfahrensentwicklung
der Koehler Paper Group, einer Tochter der Koehler Group. 2017
wechselte er in den Geschäftsleitungskreis und ist in seiner Funktion als Corporate
Director Technology für die Innovations-, Forschungs- und Entwicklungsagenden
der Koehler Paper Group verantwortlich. Hierzu gehören neben den strategischen
und operativen Fragestellungen der Geschäftsbereiche Thermo, Feinpapier, SD, Dekor und flexible Verpackungspapiere
auch die Bereiche Mikroverkapselung, Produkt- und Patentsicherheit, Analytik und der technische Kundenservice.
Mit Blickrichtung Bioökonomie liegt sein Haupt augenmerk in der Entwicklung/Implementierung von innovativen
Technologien und nachhaltigen Produkt-/Lösungskonzepten im Bereich funktioneller Ober flächen und Verpackungssystemen.
Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit in der Papierindustrie engagiert sich Dr. Wildberger im INFOR Forschungsrat,
im Kuratorium für Forschung und Technik sowie im Vorstand des Vereins ZELLCHEMING und dem Fachausschuss
COAT.
Mentoring
auf dem Symposium der Papieringenieure
Auch 2019 gibt es wieder die Möglichkeit für Studenten
und erfahrene Ingenieure aus der Industrie, an einem
Mentoring-Programm teilzunehmen. Dieses Jahr in leicht
veränderter Form.
Mentoring – Was ist das?
Mentoring wird eingesetzt, um den Wissenstransfer
zwischen Erfahrenen und weniger Erfahrenen zu
fördern. Hierbei gibt eine erfahrene Person (Mentor) ihr
fachliches Wissen oder ihr Erfahrungswissen an eine
noch unerfahrene Person (Mentee oder Protegé) weiter.
Ein wichtiges Ziel ist es, den oder die Mentee bei persönlichen
oder beruflichen Entwicklungen zu unterstützen.
Warum lohnt sich die
Teilnahme?
Ein Mentoring-Programm bringt einige Vorteile für
beide Seiten mit sich. Studenten erhalten in der Rolle
eines Mentees leichter einen Kontakt zu erfahrenen Ingenieuren
und haben so die Gelegenheit, Einblicke in
die Strukturen der Berufswelt zu erhalten. Sie können
mögliche Karrierewege diskutieren und werden in ein
Netzwerk eingebunden, das neue Impulse ebenso wie
konkrete Hilfe wie z. B. Praktika oder Stellenangebote
bieten kann.
Auch Mentoren können einiges aus der Teilnahme an
einem Mentoring-Programm ziehen. Sie bekommen
beispielsweise direkte Einblicke in die aktuelle Forschung
oder frische Ideen und Impulse vom akademischen
Nachwuchs. Auch bietet das Programm die Möglichkeit,
qualifizierten Nachwuchs für das eigene Unternehmen
aufzubauen und zu rekrutieren oder Kontakte zu anderen
Mentoren aufzubauen.
Ablauf
Die Anmeldung erfolgt wie auch schon 2018 gemeinsam
mit der Online-Anmeldung. Am Vorabend der Tagung
wird es wieder ein Get-together geben, bei dem sich die
Teilnehmer in lockerer Atmosphäre kennenlernen können.
Anders als in den letzten Jahren werden 2019 allerdings
keine Mentoren und Mentees mehr vorab einander
zugeordnet. Damit will das Organisationsteam den Teilnehmern
mehr Freiheiten bei der Wahl der Gesprächspartner
ermöglichen. Das Programm ist offiziell nur für
die Dauer der Tagung geplant. Ein Aufrechterhalten des
Kontaktes über die Tagung hinaus steht den Teilnehmern
selbstverständlich frei und würde in der Natur der Sache
liegen.
Das Team der Tagungsorganisatoren freut sich über eine
rege Teilnahme an dem Mentoring-Programm und
wünscht allen Teilnehmern interessante Gespräche und
hilfreiche Ratschläge für den zukünftigen beruflichen
Werdegang.
Dr. Jörg Padberg
mentoring.SdP@web.de
Erfahrungsberichte zum Mentoring Programm
„Mit einer neuen Generation in eine
herausfordernde Zukunft aufbrechen“
Im Rahmen des Symposiums der Papieringenieure (SdP)
2018 in Köln fand bereits zum zweiten Mal ein Mentoring
Programm statt. Nachfolgend die Eindrücke einiger
Teilnehmer.
Mentoren
Inwiefern hat die Teilnahme am Mentoring Programm
Ihren eigenen Horizont erweitert?
Durch Gespräche konnte ich ein besseres Verständnis
erlangen, was Berufseinsteiger erwarten und was sie
bereit sind zu investieren.
– Dr. Frank P. Meltzer (Mercer)
Da ich ja noch als „Dipl.-Ing. (FH)“ abgeschlossen habe,
war für mich besonders interessant und wertvoll, mich
„live“ mit den heutigen Bachelor und Master Studenten
über das Studium zu unterhalten und welche Unterschiede
es zu damals gibt.
– Jörg Polster (EDT)
Ich konnte viel mehr die Bedürfnisse und Wünsche der
Studierenden verstehen lernen.
– Thomas Fischer (Heimbach)
Ich finde das Mentoring Programm ein sehr schönes
Tool, um unserem Nachwuchs den Einstieg in die Industrie
zu erleichtern. Es zeigt erneut, wie wichtig das frühe
Netzwerken und Kontakte sind.
– Christian Strohschein (Valmet)
Welche Unterschiede zu Ihrer eigenen Studienzeit sind
Ihnen aufgefallen?
Ich habe mir damals (1990) viel weniger Gedanken
gemacht, wie die ersten Jahre meines Berufslebens
verlaufen sollen.
– Dr. Frank P. Meltzer
Insgesamt sind aus meiner Sicht die Studenten heute
schon viel besser eingebunden und nehmen aktiver an
der Tagung teil, einen Anteil hat hier sicher das Mentoring
Programm, aber auch die heutige Kommunikationstechnologie
fördert dies natürlich.
– Jörg Polster
Die Studierenden sind in ihrer persönlichen Entwicklung
viel weiter, als wir damals waren. Sie haben allerdings
viel weniger Kenntnisse unserer Industrie, als wir
damals hatten. Früher hatten die Studierenden viel öfter
eine familiäre Vergangenheit in der Papierindustrie,
heute sind sie viel öfter „fremd“. Zu unserer Zeit gab es
viel mehr Einzelunternehmen als heute. Heute überwiegt
eine Konzernstruktur, d. h. die Entscheidungsträger
sitzen nicht mehr direkt an den Produktionsstandorten,
sondern eher in den Konzernzentralen.
– Thomas Fischer
Der Umgang mit den Studenten ist viel offener. Es scheint,
als ob unsere Papierindustrie nun endlich bereit ist, den
grauen Schleier abzulegen und mit einer neuen Generation
in die herausfordernde Zukunft aufzubrechen.
– Christian Strohschein
Welche Erfahrungen aus Ihrer eigenen Anfangszeit bzw.
Ihrem heutigen Alltag konnten Sie an die Studenten
weitergeben?
Wir haben z. B. darüber gesprochen, worauf man gerade
am Anfang achten sollte oder wie man sich idealerweise
gegenüber Mitarbeitern und Vorgesetzten verhält.
– Dr. Frank P. Meltzer
Fragen, Fragen, Fragen, wir kennen es ja alle noch vom
Kinder-Fernsehen, damals wie heute, „wer nicht fragt
bleibt dumm“. Man muss die Gelegenheit nutzen, wenn
so viel Erfahrung versammelt ist, man kann nur lernen,
Antworten bekommt man nur wenn man fragt. Das
Symposium der Papieringenieure bietet diese Plattform
und wird in den vergangenen Jahren auch wieder erfolgreich
angenommen.
– Jörg Polster
Schnuppere zuerst eine Zeitlang Produktionsluft, bevor
du z. B. in das (Top-) Management oder zum Zulieferer
wechselst. Lerne von der Erfahrung der Mitarbeiter an
der Basis. Auch Zuhören solltest du lernen. Nicht so auftreten,
als wenn man bereits alles/viel weiß, auch wenn
das manchmal so ist.
– Thomas Fischer
Kontakte, Kontakte, Kontakte!!!
– Christian Strohschein
Mentees
Welche neuen Impulse für deine berufliche Entwicklung
konntest du mitnehmen?
Durch das Gespräch mit meinem Mentor und weiteren
Personen aus der Industrie bin ich mir über die Vielfalt
der Jobmöglichkeiten im Arbeitsfeld Papiertechnik
bewusst geworden. Neben den Anlaufstellen für Bewerbungen
konnte ich viel über den Bewerbungsprozess,
firmeninterne Praktika und einen gelungenen Job -
einstieg lernen. Ich konnte beim Mentoring Programm
Kontakte zu der Firma knüpfen, bei der ich grade meine
Diplomarbeit schreibe.
– Maria Heinemann (TU Dresden)
Ich persönlich stehe kurz vor dem Abschluss meines
Studiums. Im Gespräch mit meinem Mentor konnte ich
viel über den Einstieg ins Berufsleben als Uniabsolvent
erfahren. Auch hat mir die Beschreibung seiner täglichen
Aufgaben als Papieringenieur sehr geholfen, ein klareres
Bild der beruflichen Richtung, in die ich mich entwickeln
möchte, zu bekommen.
– Jochen Steinacher (TU Dresden)
Ich konnte mich etwas besser orientieren, in welche
Richtung ich mich beruflich entwickeln möchte.
– Toni Manetstätter (Hochschule München)
Als ich am Mentoring Programm teilgenommen habe,
war ich so gut wie fertig mit meinem Studium und die
Frage stand im Raum, wo es danach hingehen soll. Da
mein Mentor die gleiche Ausbildung wie ich gemacht
hatte, konnten wir uns gut über vorhandene Möglichkeiten
und Alternativen, die mir offenstehen, austauschen.
Nach dem Gespräch mit meinem Mentor konnte ich
einige neue Ideen mitnehmen.
– Hannah Forsthuber
Wenn du als Person einem Unternehmen einen Mehrwert
bietest, musst du dir keine Gedanken um einen
Platz machen.
– Julian Kautzky
Welches ist der beste Ratschlag, den du im Rahmen des
Mentoring Programms bekommen hast?
Es wurde mir mehrmals geraten, mit der eigenen Persön -
lichkeit den zukünftigen Arbeitsgeber zu überzeugen.
Das ist die beste Möglichkeit, einen Job zu machen, der
Spaß macht und einen erfüllt.
– Maria Heinemann
Das Programm bietet gleich zu Beginn des Symposiums
die perfekte Möglichkeit zum Networking. Ich denke, es
geht beim Mentoring Programm nicht darum, einen
einzelnen Ratschlag zu bekommen, sondern eine durch
das Losverfahren zufällige zusätzliche Kontaktperson in
der Papierindustrie kennen zu lernen und in gemütlicher
Runde Erfahrungen auszutauschen.
– Jochen Steinacher
Der beste Ratschlag war, dass man immer auf ein
Symposium gehen sollte, um hervorragende Kontakte
knüpfen zu können.
– Toni Manetstätter
Der beste Ratschlag, den ich bekommen habe, ist, sich
nicht all zu viele Sorgen um seinen zukünftigen Weg zu
machen, auch wenn der manchmal ziemlich unklar
erscheinen kann, sondern alle Chancen zu nutzen, die
sich einem bieten.
– Hannah Forsthuber
Gehe ins Ausland und sammle Erfahrungen mit anderen
Kulturen und Menschen. Sehr wichtig für Verhandlungen.
– Julian Kautzky
Würdest du dieses Mentoring Programm deinen Kommilitonen
empfehlen und wenn ja, warum?
Natürlich, es ist eine hervorragende Gelegenheit, bei
netter und ungezwungener Atmosphäre Kontakte zu
knüpfen und im Gespräch mit Vertretern der Industrie
von deren Erfahrungen zu profitieren, um den eigenen
Weg selbstbewusst gestalten zu können.
– Maria Heinemann
Das Mentoring Programm kann ich definitiv empfehlen!
Man bekommt einen Mentor an die Seite gestellt, der
den Weg, der noch vor einem liegt, schon beschritten hat
und kann in lockerer Atmosphäre all seine Fragen zum
beruflichen Einstieg, zu verschiedenen Berufsfeldern und
Entwicklungsmöglichkeiten in diesen an den erfahrenen
Mentor stellen. Neben dem zugewiesenen Mentor
kommt man natürlich auch mit den anderen Teilnehmern
ins Gespräch, so dass man noch weiteren Input
erhält. Besonders Kommilitonen, denen es schwerfällt,
auf Unbekannte zuzugehen, bietet das Programm die
perfekte Möglichkeit, in der Papierindustrie wichtige
Kontakte zu knüpfen.
– Jochen Steinacher
Ja, da man so als Student mit den Teilnehmern aus der
Industrie ungezwungen intensiv ohne Zeitdruck reden
kann.
– Toni Manetstätter
Ich würde allen Studenten das Programm weiteremp -
fehlen, die ihre Kontakte erweitern wollen und sich mit
erfahrenen Führungskräften aus der Papierindustrie austauschen
wollen. Da mein Mentor mich einigen Leuten
vorstellte, die für meinen zukünftigen Weg interessant
sein könnten, fiel es mir viel leichter, neue Kontakte zu
knüpfen.
– Hannah Forsthuber
Ja, da es eine sehr interessante Erfahrung gewesen ist.
Außerdem bietet der Rahmen des Mentoring genug Zeit,
sich intensiv auszutauschen.
– Julian Kautzky
Mit Frauen steigt der Gewinn
Eine aktuelle Studie mit zirka 12.900 Firmen aus
70 verschiedenen Ländern (Women in Business and
Management; International Labour Office ILO; May
2019) besagt, dass ungefähr 66% der Unternehmen,
die auf eine Geschlechterdurchmischung in der
Firmenleitung setzen, ihre Gewinne um 10% – 15%
steigern konnten. Vor allem in den Bereichen Kreativität,
Innovation und unternehmerische Offenheit
wurden die Verbesserungen identifiziert. Diese
positiven Effekte der geschlecht lichen Vielfalt setzen
dann ein, wenn 30% der Führungsrollen von Frauen
besetzt sind. In der Papier industrie sind wir hier weit
davon entfernt!
Frauen für die Papierindustrie
Auch 2019 findet am Vorabend des Symposiums der
Papieringenieure wieder das Mentoring Programm
statt. Dieses Jahr möchten wir vor allem alle Ingenieurinnen
dazu ermutigen, an diesem Mentoring
Programm als Mentor teilzunehmen und mit unseren
Studentinnen ein Netzwerk aufzubauen. So können
die angehenden Ingenieurinnen über mögliche
Karrierewege mit Vorbildern aus der Industrie diskutieren
und werden von Anfang an in ein Netzwerk
eingebunden, das neue Impulse und konkrete Hilfestellungen
bietet. Ziel ist es, den Frauenanteil in der
Papierindustrie zu erhöhen!
– Prof. Dr. Helga Zollner-Croll
Unser Gold-Sponsor
ERFOLG IM TEAM
Die gleichzeitig werte- und erfolgsorientierte Kultur des Familienunternehmens WEPA ist Grundlage unserer nachhaltigen Personalpolitik.
Wir fühlen uns verantwortlich für unsere Beschäftigten und fördern ihre Leistungsbereitschaft und -fähigkeit in einem attraktiven Arbeitsumfeld.
Denn Qualifikation und Motivation des gesamten Teams sind Basis für unseren gemeinsamen Erfolg in Europa.
WEPA HYGIENEPRODUKTE GMBH
www.wepa.de
Exkursion 26.10.2019, 14 Uhr
Laakirchen Papier AG
Rollenlager der Laakirchen Papier AG
1867 gründete Franz Schuppler die Traunthaler Holzstofffabrik
und legte damit den Grundstein für die heutige
Laakirchen Papier AG mit Sitz in Laakirchen (Oberösterreich).
Laakirchen Papier entwickelte sich in den letzten
150 Jahren vom Papiermacher an der Traun zu einem
der führenden europäischen Papierhersteller. Das Unternehmen
hat sich auf die Produktion und Weiterentwicklung
von superkalandrierten, ungestrichenen Papieren
(SC-Papier) sowie leichtgewichtigen Wellpappenroh -
papieren für den europäischen Markt spezialisiert.
Laakirchen Papier AG ist ein Tochterunternehmen
der Heinzel Group, erwirtschaftete 2018 einen Umsatz
von 301,4 Mio. Euro und beschäftigte durchschnittlich
426 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
SC-Papiere
Die Laakirchen Papier AG produziert pro Jahr rund
330.000 Tonnen superkalandriertes, ungestrichenes
Naturpapier für Werbematerialien, Magazine und Zeitungsbeilagen.
Knapp 95 Prozent liefert sie an europäische
Druckereien, Verlage, Handelsketten und Katalogkunden.
Der Rest geht an Kunden in Überseemärkten. Trotz des
stetig rückläufigen grafischen Marktes sieht Laakirchen
Papier weiterhin großes Potenzial am SC-Markt, da die
Nachfrage nach SC-Papieren für den Offsetdruck und
dies insbesondere in den Kernmärkten wächst. Mit
Investitionen in die PM11 möchte die oberösterreichische
Papierfabrik eine hervorragende Produktqualität und
Liefertreue für ihre Kunden sicherstellen.
Wasserkraftwerk am Werksgelände der Laakirchen Papier AG
Zahlen und Fakten der
Laakirchen Papier AG (2018):
PM 10: Baujahr 1987, letzter Umbau 2017 von
SC-Papier auf die Herstellung von Wellpappen -
rohpapieren
Produkte: Wellpappenrohpapiere
Produktionskapazität: 450.000 t/a
Flächengewichte: 70–140 g/m²
Geschwindigkeit: bis 1.600 m/min
Breite Aufrollung: 7.5 m
PM 11: Baujahr 2002, Erweiterung 2017
Produkte: SC-Papiere
Produktionskapazität: 330.000 t/a
Fächengewichte: 40–65 g/m²
Geschwindigkeit: bis 1.800 m/min
Breite Aufrollung: 8,7 m
Insgesamt wurden im Jahr 2019 4 Mio. Euro in die Prozessoptimierung
der PM11 investiert. Laakirchen Papier
tätigt damit den nächsten Schritt in Richtung ressourcen -
schonende Papierherstellung und steigerte zugleich die
Effizienz der Papiermaschine. Bereits seit 2017 produziert
die PM11 SC-Papiere auf Basis von 100 Prozent
Recycling papier für den Offsetdruck. Durch die damals
erfolgte Umstellung des Rohstoffeinsatzes von Primärauf
Sekundärfaser konnte der Energieverbrauch erheblich
gesenkt und die CO2-Emission um ein Fünftel reduziert
werden.
Wellpappenrohpapiere
Rund 100 Millionen Euro wurden investiert – die
Umwidmung der SC-Papiermaschine auf die Produktion
von Wellpappenrohpapieren stellte das gesamte Team
vor besondere Herausforderungen. Der Umbau wurde
bei laufender Produktion der PM11, die weiterhin SC-
Papier herstellte, durchgeführt. Im Oktober 2017 wurde
die Produktion von Wellpappenrohpapieren auf der
PM10 gestartet.
Unsere SilberPlus-Sponsoren
Exkursion 26.10.2019
AustroCel Hallein GmbH
Wir machen mehr aus Holz
AustroCel Hallein ist einer der traditionsreichsten Industriebetriebe
in Österreich. Seit mehr als 125 Jahren wird
in Hallein Zellstoff hergestellt – eine lange Geschichte,
die von Wandel und Innovation geprägt ist. Stand früher
der Bereich Papier im Fokus, ist AustroCel Hallein seit
2013 auf umweltfreundlichen, hochreinen Zellstoff für
die Textilindustrie spezialisiert. Bio-Energie in Form von
Grünstrom, Fernwärme und Bio-Gas ist ein weiteres
wichtiges Standbein des Unternehmens, welches in
naher Zukunft durch die Erzeugung von Bio-Ethanol
erweitert wird.
Bei der Zellstofferzeugung bildet sich Holzzucker.
Wenn dieser fermentiert und destilliert wird, entsteht-
Bio-Ethanol – ein Treibstoff, der nicht aus potenziellen
Nahrungs- oder Futtermitteln erzeugt wird. Bio-Ethanol
dient als Ersatz für fossile Treibstoffe und wird dem Benzin
zugemischt. So kann AustroCel Hallein in Zukunft
einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der fossilen
CO2-Emissionen beitragen und ein Prozent des
österreichi schen Benzinverbrauchs ersetzen.
Für das Unternehmen, das in eine Region eingebettet ist,
die von hohen Bergen, dichten Wäldern und sauberen
Flüssen geprägt ist, haben Umweltschutz, Energieeffizienz
und Nachhaltigkeit oberste Priorität. In den vergangenen
Jahren wurden viele Millionen Euro investiert, um Luft,
Boden und Wasser sauber zu halten und die Ressourcen
zu schonen. Das Unternehmen investiert kontinuierlich
in Ressourceneffizienz und arbeitet intensiv an Innovationen.
Ziel ist es, den wertvollen Rohstoff Holz bis zur
letzten Faser optimal zu nutzen.
www.austrocel.com
Unsere Silber-Sponsoren
Partnerprogramm 25.10.2019
Ausflug nach Hallstatt
mit Besichtigung der Salzwelt
Das älteste Salzbergwerk der Welt, die älteste Holzstiege
Europas und der freischwebende Skywalk mit „Welterbeblick“,
360 Meter über der Erde: Die Salzwelten Hallstatt
sind ein Bergwerk der Superlative. Kommen Sie mit auf
Entdeckungsreise, zurück zu den Anfängen des Salz -
abbaues vor 7000 Jahren, und erleben Sie die Geschichte
des bronzezeitlichen Bergbaus, die heute dank modernster
Multimediatechnik – wie beispielsweise einem Bronzezeit-Kino
400 Meter unter Tage – spannend erzählt wird.
Hier erleben Sie den Hauch vergangener Tage live und
hautnah.
Herzlich willkommen in den Salzwelten Hallstatt!
Infos: www.salzwelten.at/de/hallstatt/
Zeitplan:
09:00 Abfahrt vom Kongresszentrum
10:30 Ankunft in Hallstatt
11:00 Aufstieg mit der Bergbahn
und 20 min. Wanderung
11:30 Beginn der Führung durch die Salzwelt
13:00 Ende der Führung durch die Salzwelt
13:30 bis 15:15
Mittagessen im Restaurant Rudolfsturm
auf eigene Kosten,
Zeit für Aussichtsplattform
15:15 Abstieg mit der Bergbahn
15:30 Rückfahrt von Hallstatt
17:00 Ankunft am Kongresszentrum
Unsere Bronze-Sponsoren
Bogner Gottschalk Heine
Unternehmensberater GmbH
CHT Germany GmbH
econovation GmbH
emtec Electronic GmbH
Frank PTI GmbH
GAW technologies GmbH
Gebr. Bellmer GmbH Maschinenfabrik
Hamburger Rieger GmbH
Heimbach GmbH
Hueber Edelstahlgiesserei
und Maschinenbau GmbH
Julius Schulte Trebsen GmbH & Co. KG
Schulte Trebsen
Julius Schulte Söhne GmbH & Co. KG
Düsseldorf Schulte Düsseldorf
Kadant Johnson Deutschland GmbH
Kübler & Niethammer
Papierfabrik Kriebstein AG
Sappi Europe
Schumacher Packaging GmbH
Servophil AG
Salzburg
Exkursion 26.10.2019
Stadtführung Salzburg
Auf unserem Spaziergang entdecken wir die Bürgerstadt
mit echtem Kunsthandwerk in verwinkelten Gassen,
stimmungsvollen Innenhöfen und Durchhäusern. In der
Fürstenstadt hören wir über die großartige 1300jährige
Geschichte der Salzburger Erzbischöfe, bewundern die
Residenz und den DOM und gelangen danach in den
Winkel der Mönche, die hier im ältesten (deutschsprachigen)
Benediktiner-Kloster immer noch in Klausur
leben. Ich erzähle Ihnen Unterhaltsames und Interessantes
über W. A. Mozart und Michael Haydn, Salzburger
Festspielereien, die Pracht der Tracht, über Salzburger
Schnitzel & Nockerl, die einzige original Mozartkugel
und … dass es einen „Einspänner“ nicht nur im Caféhaus
gibt. Bei internationalen Gästen heften wir uns selbstverständlich
auch auf die Spuren von „The Sound of Music“
… Da ist bestimmt für jede/n Etwas dabei.
Infos:
https://www.salzburgforyou.at/klassisches-salzburg/
Zeitplan:
π Beginn 14:00 Uhr am Kongresszentrum
π Dauer: 2h
Exkursion 26.10.2019
Besichtigung der Hohensalzburg
Die Festung Hohensalzburg ist ein echter Blickfang hoch
über den barocken Türmen der Stadt. Als weithin sichtbares
Wahrzeichen ist die Burg unverkennbarer Teil der
weltberühmten Silhouette Salzburgs. Mächtig erscheint
sie dem Besucher aus der Ferne, hautnah wird hinter
ihren dicken Gemäuern Geschichte erlebbar.
Bei einer klassischen Festungsführung erfahren Besucher
spannende Details zur Baugeschichte der imposanten
Wehranlage und Hintergründe ihrer Entstehung.
Zusätzlich können sie das Festungs-, das Rainer-Regiments-Museum
und Marionettenmuseum sowie die
einzigartigen Fürstenzimmer besichtigen. Die Auf- und
Abfahrt mit der Festungsbahn ist inklusive.
Infos:
www.salzburg-burgen.at/de/festung-hohensalzburg/
Zeitplan:
π Gemeinsamer Spaziergang zur Anlage 13:30 Uhr
π Aufstieg mit der Festungsbahn 14:00 Uhr
π 45-minütige Schlossführung
π Ankunft am Hotel ca. 17:00 Uhr
Freitag, 25.10.2019 ab 19 Uhr
Gesellschaftsabend im Stieglkeller
1820 schuf die Stieglbrauerei den Stieglkeller als erweiterte
Lagermöglichkeit in der Festungsgasse im Schutze
der mächtigen Festung Hohensalzburg. Der anliegende
Garten wurde zum Ausschank des Kellerbieres in
den Sommermonaten genutzt. Das war die Geburtsstunde
des Stieglkellers, wie er heute bekannt ist.
Inmitten der Mozartstadt, über den Dächern der historischen
Altstadt, isst und trinkt man typisch österreichisch
mit dem wohl schönsten Ausblick über Salzburg.
Die Geschichte des Stieglkellers ist richtungsweisend:
Tradition und Brauchtum werden großgeschrieben und
gelebt. Bodenständige, österreichische Hausmannskost,
serviert mit einem frisch gezapften Bier – was gibt es
Schöneres.
Genießen Sie den geselligen Abend im großen Festsaal
und den rustikalen Stuben.
Ein herzliches Willkommen im Stieglkeller!
Informationen
Stieglkeller
Festungsgasse 10
5020 Salzburg
stieglkeller@gassner-gastronomie.at
Samstag, 26.10.2019, 19:30 Uhr
Ballabend im Hotel Pitter mit „Smash“
Das traditionsreiche Hotel Pitter wurde 1888 unter Karl
und Babette Pitter zunächst zweigeschossig erbaut, bevor
es Josef Reitter 1918 zum größten Hotel Salzburgs erweiterte.
Seit 2007 gehört es zur Gruppe „Imlauer Hotels &
Restaurants“. Das aufwendig renovierte Haus beherbergt
den legendären urigen Pitterkeller sowie die Imlauer
Sky-Bar & Restaurant für einen schönen Ausblick über
die Altstadt und die Berge. Im Innenhof bietet das Pitter
Event Center 12 Veranstaltungsräume auf insgesamt
1.200 m².
Die fantastische Cover- und Showband SMASH unterhält
Sie am Ballabend mit einer breiten Musikpalette von
Standards bis zu den aktuellen Charts und sorgt für eine
tolle Stimmung.
Informationen
Imlauer Hotel Pitter
Rainerstraße 12–14, A-5020 Salzburg
Telefon +43 662 877694
info@imlauer.com
www.imlauer.com
Die Geschichte Steyrermühls
bis zum heutigen Museum
1446 – 1990 Von der „Zhännklmühle“ zur „Alten Fabrik“
Ungefähr am Standort des heutigen Papiermacher -
museums wurde die „Zhännklmühle“ an der Traun 1446
errichtet. Einer Überlieferung zufolge soll 1588 Michael
Steirer aus der Stadt Steyr Besitzer der „Zhännklmühle“
gewesen sein. Die Bauern aus der Umgebung fuhren
zum „Steyrer in der Mühl“, daher auch Steyrermühler
genannt.
Ein Gmundner Baumeister, Bernhard Rubens, kam erstmals
auf den Gedanken, an dieser Stelle eine Maschinenpapierfabrik
zu errichten, aber erst durch den Kauf
der beiden Unternehmer Augustinus von Barber und
Carl Clusemann aus Schlesien kam es zur Umsetzung
dieses Vorhabens. Die ursprüngliche „Zähnnklmühle“,
später „Steirmill“, bildete die Grundlage für die beiden
Industriellen um 1868 mit der begonnenen Errichtung
der Papierfabrik Steyrermühl. Mehrere Gründe waren
dafür ausschlaggebend: Sowohl der Holzreichtum des
Salzkammergutes, die ausreichende Wasserführung der
Traun, genügend Arbeitskräfte und nicht zuletzt die
Nähe der Bahnlinie Lambach–Gmunden.
Beauftragt wurde mit der Planung und dem Bau der
damals beste Papiermaschinenbauer Ing. Carl Theodor
Bischoff, der in der Folge auch als erster Direktor des
Werkes von 1868 bis 1870 rangierte.
Die Produktion von qualitativ hochwertigem Hadern -
papier startete 1869. Auf den ersten beiden Papiermaschinen
mit 64 und 72 Zoll Arbeitsbreite. 1878 kam eine
dritte dazu und 1889 verfügte man bereits über fünf
solcher Maschinen.
Einer der wichtigsten und kostbarsten Rohstoffe zur
Erzeugung von Papier waren Hadern aus reinem Leinen,
die in aufwendiger und gesundheitsschädigender Arbeit,
hauptsächlich von Frauen, bearbeitet und sortiert wurden.
Zusätzlich wurden die Holzschleifereien Brückmühl und
Reinthal erworben.
Um den enorm hohen Energieverbrauch sicherzustellen,
wurde 1888 das erste mit Wasserkraft betriebene Kraftwerk
Österreichs – das „Geschröff“ – gebaut und ist seit
1889 in Betrieb. Dieses kann auch heute noch besichtigt
werden.
Für den Bedarf an Holzstoff wurden 1870 nach Plänen
von Julius Roemer die Holzschleiferei Kohlwehr gebaut
sowie 1878 die ebenfalls an der Traun gelegene „Bruckmühle“
angekauft und zu einer Holzschleiferei umgebaut.
1882 erwarb man zusätzlich die Holzschleiferei
Reinthal. Durch die Modernisierung der Holzschleifereien
sowie der Dampf- und Kraftanlagen, insbesondere
durch den Ankauf der „Kurzmühle“ in Gmunden 1901
wurde eine weitere Steigerung der Holzschliffproduktion
und des Papierausstoßes erreicht.
1872 wurde das Werk unter dem Namen „Steyrermühl
Papierfabriks- und Verlags-Aktiengesellschaft“ von einer
Gruppe von Verlegern und Zeitungsdruckereibesitzern
aus Wien übernommen, die damit den eigenen Papier -
bedarf abdecken konnten und bis 1938 die wichtigsten
Abnehmer waren. Da bei diesen Verlagen auflagenstarke
Zeitungen erschienen, erlangte die Papierfabrik Steyrermühl
auch international Beachtung. Laufende Investitionen
und Modernisierungen ermöglichten eine
Kapazitätssteigerung und erschlossen zunächst den
Markt in die Kronländer der Monarchie, ab 1898 wurde
hauptsächlich in die Balkanländer exportiert.
1883 stieg man auf ein neues Verfahren zur Papier -
erzeugung unter Einsatz von „Cellulose“ um, die den bis
dahin erzeugten Strohstoff ersetzte.
Durch die damals zukunftsweisenden Investitionen war
man bereits 1898 zur größten Papierfabrik Österreichs
avanciert. Die Produktion auf den fünf Papiermaschinen
mit Arbeitsbreiten von 1.600 mm bis 2.500 mm umfasste
holzfreie Schreib- und Druckbücher genauso wie
Zeichenpapiere, Bankpost, Kunst- und Zeitungsdruck in
Bogen und Rollen, Umschlagpapier, Pergamentersatz
und vieles mehr.
1909 ging das Kraftwerk Kemating in Betrieb und 1923
gelang dem Unternehmen die fast vollständige energiewirtschaftliche
Unabhängigkeit mit der Inbetriebnahme
des Großkraftwerkes Siebenbrunn.
1902 leistete die Papierfabrik Steyrermühl dann wiederum
Pionierarbeit, indem sie erstmals in Österreich
einen elektrischen Großschleifer (Pressenschleifer) in
Betrieb nahm.
Durch die ständig steigende Produktion waren die zur
Verfügung stehenden Transportmittel nicht mehr ausreichend,
daher wurde 1924 eine Schmalspurbahn vom
Werk zum Vollbahnanschluss gebaut.
Unterbrochen wurde dieser Prozess durch den Ersten
Weltkrieg, dann aber wieder fortgesetzt.
1930 wurde eine Maschinenschälerei für Scheiter und
Ein-Meter langes Rundholz errichtet, weil der Bedarf an
geputztem Fabrikationsholz ständig zunahm.
Werksfront 1924
In der Zeit des Dritten Reiches wurde die Papierfabrik
Steyrermühl an die südböhmische Papierfabrik Pötsch -
mühle angegliedert und konnte durch die Ereignisse des
Zweiten Weltkrieges den Vollbetrieb aufgrund von Personalmangel
nicht aufrechterhalten. Gegen Kriegsende
wurde die Produktion vollkommen eingestellt.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde zunächst mit völlig
veralteten Maschinen und mithilfe der gesamten Belegschaft
der Betrieb wieder aufgenommen und wenn in
den ersten Nachkriegsjahren auch nicht an eine Erneuerung
zu denken war, konnte durch den Zuschuss von
Geldern aus dem ERP-Fonds 1951 die 3,75 Meter breite
Papiermaschine 1, liebevoll „der Gigant“ genannt, errichtet
werden. Die PM1 fand Platz in einer 100 Meter langen
Halle, für die Stoffaufbereitung errichtete man ein
38 Meter hohes Gebäude. Diese Investitionen ermöglichten
eine erhebliche Steigerung der Produktionskapazität
und eine wesentliche Erweiterung der Produktpalette.
1983 bis 1990 wurde die Papierfabrik Steyrermühl dann
im Verlauf von Modernisierungsmaßnahmen von Grund
auf erneuert und auch standortmäßig verlagert.
Erste Papiermaschine 1869
1997 – Von der „alten Fabrik“ zum Papiermachermuseum
Am 1. Juni 1997 wurde im Bereich des ehemaligen
Werksgeländes bzw. im Bereich der Papiermaschinen
4 und 5 das Österreichische Papiermachermuseum
eröffnet.
Dieses ist das größte seiner Art in Europa!
Die Baulichkeiten des Museumsgebäudes wurden belassen,
wie sie vor mehr als 100 Jahren errichtet wurden,
um so nicht nur die Arbeit des Papiermachens sondern
auch den Industriebaustil aus der Zeit vor 1900 zu dokumentieren.
Für die Landesausstellung 2008 – Salzkammergut
– wurde das Museum umgestaltet und präsentiert
sich seither in dieser Form.
Im Gebäude befindet sich auch eine traditionelle Handschöpferei,
in welcher edles, handgeschöpftes Papier mit
Wasserzeichen oder Prägedrucken in Auftrag gegeben
werden kann. Man kann auch individuelles Papier mit
persönlichen Initialen, Logos oder Wappen anfertigen
lassen. Im Druckereimuseum können die Papiere übrigens
auch in größeren Auflagen auf historischen Pressen
bedruckt oder mit einer Prägung versehen werden.
Laugentürme
Alte Handschöpferei
Stampfwerk Hadern
2003 – Ein Museum mit Kultur- und Veranstaltungszentrum
In diesem Jahr wurde das Veranstaltungszentrum
„ALFA“ eröffnet. Der Charme der ehemaligen Maschinenhallen
bietet für Veranstaltungen jeder Art einen
außergewöhnlichen Rahmen.
Auf 1500 m 2 können Räume unterschiedlicher Größe
einzeln, in verschiedenen Kombinationen oder gemeinsam
genutzt werden.
Zahlreiche Papierkunstausstellungen sowie internationale
Papiermärkte haben aus Steyrermühl das österreichische
Zentrum der Papierkunst gemacht. Heuer und
auch 2020 stehen hochkarätige Ausstellungen auf dem
Programm.
2020 – Blick in die Zukunft
Nächstes Jahr steht uns wieder ein Jubiläumsjahr bevor:
Das Druckereimuseum, das sich auch in unserem Hause
befindet, wird 20!
In diesem Zuge werden wir eine „Gautschfeier“ veranstalten.
Beim "Gautschen" – ein Druckerbrauch der bis in das
16. Jahrhundert zurückgeht – werden frisch gebackene
Gesellen und Gesellinnen nach bestandener Abschlussprüfung
auf einen nassen Schwamm gesetzt und anschließend
in einer hölzernen Bütte untergetaucht.
Im Papiermuseum
Handschöpfen
In Laakirchen (Steyrermühl)
lebt das alte Handwerk
der Papierherstellung weiter.
Das Österreichische Papiermachermuseum, 1997
gegründet, ist das größte seiner Art in Europa! Es ist
ein eindrucksvolles Beispiel der äußerst erfolgreichen
Revitalisierung eines ehemaligen Fabriksgebäudes. Auf
der Traunhalbinsel, wo von 1868 bis 1988 Papier und
Zellstoff erzeugt wurde, befinden sich heute auf einer
Fläche von über 4.000 m 2 das Papiermachermuseum,
ein Druckereimuseum, ein Feuerwehrmuseum, eine
Handschöpferei, eine Kunstgalerie sowie ein modernes
Veranstaltungszentrum.
Das Museum besitzt auch einen funktionsfähigen
Nachbau der ersten Langsieb-Papiermaschine, wo
Besucher erleben, wie Nicholas-Louis Robert vor 200
Jahren mit seiner handbetriebenen Maschine Papier
erzeugte.
Mit Unterstützung durch die Museumsvermittler kann
man selber sein eigenes Blatt Papier schöpfen und abgautschen.
Das Pressen und Trocknen wird von einem
Mitarbeiter übernommen. Nach dem Rundgang kann
das fertige Blatt mitgenommen werden.
Zum Schluss gibt es noch die Möglichkeit, im
Museumsshop zu stöbern.
Österreichisches Papiermachermuseum
Museumsplatz 1
4662 Laakirchen
Telefon 0043 7613 3951
www.papiermuseum.at
Öffnungszeiten
Täglich von 10 –16 Uhr
Abgautschen
„Grüne“ Alternative zu Plastiksackerl
für Obst und Gemüse
Holzfasern der Lenzing AG statt Plastik: Innovatives Mehrwegnetz
Lenzing und Billa bieten grüne Alternative zu Plastiksackerl für Obst und Gemüse:
Robert Nagerle, Vorstandssprecher der BILLA AG, Stefan Doboczky, CEO der Lenzing Gruppe (Foto: Robert Harson/REWE Group)
Die Lenzing Gruppe, Weltmarktführer bei Spezialfasern
aus Holz, und BILLA, der österreichische Nahversorger
mit über 1.088 Filialen in Österreich, bieten Konsumenten
alternative Lösungen zu Verpackungen aus Plastik.
Die neu auf den Markt gebrachten Mehrwegnetze für
Obst und Gemüse aus LENZING Modalfasern finden
großen Anklang: Seit der Einführung der Mehrwegnetze
im November 2018 sind bereits über 138.000 Stück
(Stand: März 2019) bei BILLA, MERKUR und ADEG
verkauft worden. Aufgrund der großen Nachfrage ist die
umweltfreundliche Verpackung seit Anfang Februar in
allen BILLA-Filialen österreichweit erhältlich.
Material ist vollständig biologisch abbaubar
Rundum nachhaltig: Die Mehrwegnetze aus den holz -
basierten Fasern der Lenzing Gruppe bieten einen
entscheidenden ökologischen Vorteil gegenüber herkömmlichen
Plastiksackerln für Obst und Gemüse, denn
sie sind natürlichen Ursprungs und daher im Abfall
biologisch abbaubar und kompostierbar. Mikropartikel,
die beim Waschen der Netze in das Abwasser gelangen,
werden zügig Teil des natürlichen Kreislaufes und
hinterlassen daher weder in Flüssen noch Meeren schädliche
Rückstände.
„Nachhaltigkeit ist in der Unternehmensstrategie von
BILLA umfassend verankert. Daher freuen wir uns, mit
dieser innovativen Verpackungslösung eine Alternative
zu Plastik anbieten zu können und auf diese Weise
gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden aktiv
etwas für den Umweltschutz zu tun“, so Robert Nagele,
BILLA-Vorstandssprecher.
„Konsumenten können die Mehrwegnetze und die Netze
für Gemüse und Obst aus Fasern der Lenzing Gruppe
mit gutem Gewissen kaufen. Denn sie sind nicht nur
praktisch, sondern tragen auch maßgeblich zum Schutz
der Umwelt bei. Sie sind Ausdruck der führenden Rolle
Lenzings bei Nachhaltigkeit in der gesamten Faser -
branche“, sagt Lenzing-Vorstandsvorsitzender Stefan
Doboczky.
Die Mehrwegnetze sind optimal für Lebensmittel geeignet,
denn wie vom Hersteller VPZ Verpackungszentrum
GmbH bestätigt, halten die atmungsaktiven und feuchtigkeitsregulierenden
Eigenschaften Obst und Gemüse
bis zu drei Tage länger frisch. Die nachhaltigen Netze
wurden bereits mit dem Staatspreis für Smart Packaging
ausgezeichnet, der vom Bundesministerium für Digitalisierung
und Wirtschaftsstandort in Kooperation mit dem
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
verliehen wird.
Die Packnatur ® Mehrwegnetze auf Holzbasis werden
von VPZ Verpackungszentrum GmbH in Graz aus
LENZING Modalfasern hergestellt. Bereits seit 2014
gibt es bei BILLA Cellulosenetze aus LENZING
Fasern, die bei Bio-Gemüse und Bio-Obst zum Einsatz
kommen. Auch die Zitrusfrüchte sind großteils auf das
Cellulosenetz umgestellt. Mit dem Mehrwegnetz wurde
nun eine zusätzliche nachhaltige Verpackungslösung für
den dauerhaften Gebrauch gefunden.
Über die Lenzing Gruppe
Die Lenzing Gruppe ist ein weltweit agierendes Unternehmen,
das aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz
mittels umweltschonender und innovativer Technologien
hochwertige Fasern und Filamente herstellt. Diese Fasern
sind Ausgangsmaterial für eine Vielzahl von Textil- und
Vliesstoff-Anwendungen, kommen aber auch in
technischen Anwendungen sowie in Schutz- und Arbeits -
kleidung zum Einsatz.
Lenzing setzt mit Qualität und Innovationskraft Standards
auf dem Gebiet der holzbasierten Cellulosefasern. Mit
80 Jahren Erfahrung ist die Lenzing Gruppe das einzige
Unternehmen weltweit, das nennenswerte Mengen aller
drei Generationen von holzbasierten Cellulosefasern produziert.
Die Produkte werden unter den Produktmarken
TENCEL für Textilanwendungen, VEOCEL für
Vliesstoffe und LENZING für spezielle Anwendungen
in anderen Bereichen vermarktet. Mit Innovationen wie
der REFIBRA Technologie, den identifizierbaren
Fasern der Marke LENZING, ECOVERO und dem
Lyocell-Filamentgarn der Marke TENCEL Luxe zählt
Lenzing weltweit zu den Innovationsführern.
Der Erfolg der Lenzing Gruppe basiert auf einer konsequenten
Kundenorientierung, gepaart mit Innovations-,
Technologie- und Qualitätsführerschaft. Lenzing bekennt
sich zu den Grundsätzen nachhaltigen Wirtschaftens auf
Basis von sehr hohen Umweltstandards und kann für
seine Geschäftsprozesse auf zahlreiche Zertifizierungen
als nachhaltigstes Unternehmen der Branche weltweit
verweisen. Neben ihrem Kerngeschäft Fasern ist die
Lenzing Gruppe auch im Geschäftsfeld Engineering und
Anlagenbau tätig – zum Großteil für eigene Standorte,
aber auch für externe Kunden.
Daten und Fakten Lenzing Gruppe 2017
Umsatz: EUR 2,26 Mrd.
Nennkapazität: 1.009.000 Tonnen
Mitarbeiter/innen: 6.488
TENCEL, VEOCEL, LENZING, REFIBRA,
ECOVERO, LENZING MODAL, LENZING
VISCOSE, MICROMODAL und PROMODAL
sind Marken der Lenzing AG.
www-lenzing.com
Über BILLA
BILLA und Österreich verbindet seit mehr als 65 Jahren
eine einzigartige Erfolgsgeschichte: Als Pionier im
heimischen Lebensmittelhandel sorgt BILLA mit seinen
1.088 Filialen und rund 19.600 MitarbeiterInnen dafür,
dass in ganz Österreich Lebensmittel und Produkte zu
einem fairen Preis verfügbar sind. BILLA ist Vorreiter im
heimischen Online-Lebensmittelhandel – mit einem
breiten Sortiment und persönlicher Zustellung. BILLA
ist ein wichtiger Nahversorger und Partner für die umfassende
Haushaltsversorgung.
Das umfangreiche Sortiment setzt sich aus einer breiten
Palette an Markenartikeln und den erfolgreichen Eigenmarken
zusammen. Dazu zählen u. a. die Ja! Natürlich
Bio-Produkte, die qualitativ hochwertigen Produkte der
BILLA Eigenmarke und die Diskontlinie clever ® . Zudem
setzt BILLA stark auf Regionalität: Aktuell beliefern rund
370 österreichische Produzenten BILLA Filialen mit
Produkten aus der Region.
BILLA leitet mit über 4,2 Millionen Mitgliedern den
größten Vorteils-Club Österreichs. Um den Bedürfnissen
seiner Kunden gerecht zu werden, setzt BILLA verstärkt
auf eine individuelle Preis- und Sortimentsgestaltung.
Ein Fokus in der BILLA Unternehmensstrategie ist die
Nachhaltigkeit – bei den Produkten und den Filialen:
Heute sind rund 835 aller BILLA Filialen in Österreich
energieeffizient, davon werden 302 durch Wärmerück -
gewinnung beheizt.
BILLA ist Teil der REWE Group, einem der größten
Lebensmittelhändler Europas.
www.billa.at
Nature-Liner ®
– Das Wellpappenrohpapier
aus Altpapier und Grasfasern
Tragetasche aus Grasliner
Die Papierfabrik Meldorf in Tornesch bei Hamburg
beschäftigt sich seit fast 1,5 Jahren mit einer neuen
Papiersorte für den Wellpappenmarkt. Auch für die Herstellung
von Tragetaschen ist das Spezialpapier geeignet.
Jeder Teilnehmer des Symposiums der Papieringenieure
2019 in Salzburg kann sich von den Gebrauchseigenschaften
und der hohen Funktionalität der Taschen überzeugen.
Neue Papiersorte für die Wellpappenherstellung
Der immer stärker werdende Wunsch nach Nachhaltigkeit
und Regionalität veranlasste das Unternehmen, die
Grasfaser in den Produktionslauf zu integrieren. Die
Grasfasern stammen von Grünflächen, die landwirtschaftlich
nicht genutzt werden dürfen, aber trotzdem
mindestens zweimal im Jahr gemäht werden müssen.
Muster aus den Rückstellproben
zweier verschiedener Arten von
Grasfasern, fotografiert auf
Graspapier: Die untere Sorte ist
grober, die obere Sorte ist feiner
gemahlen, vor dem Pelletieren.
Mittlerweile hat die Papierfabrik vier verschiedene Sorten
zur Marktreife entwickelt, die sich in der Optik und in
der Technologie je nach Bedarf unterscheiden. Allen
gemeinsam ist die Charakteristik der feinen Grasfaser in
der Oberlage. Das Spektrum reicht von einer hellen
Variante für ansprechende Druckbilder bis zur kräftigbraunen
Oberfläche.
Starke Nachfrage seitens der Wellpappenfabriken und
Handelsketten sorgen dafür, dass die ersten Verpackungen
bereits in den Regalen stehen. Auch die Rezyklierbarkeit
der Verpackungen wurde von der Papiertechnischen
Stiftung bescheinigt. Das Team der Papierfabrik Meldorf
ist überzeugt, mit diesem innovativen Produkt neben
den Standardsorten wie Testliner und Wellenstoff eine
erfolgversprechende neue Produktlinie anbieten zu
können.
Der Nature-Liner ® wird aus ausgewählten, hochwertigen
Altpapiersorten ohne Zusatz von Frischfasern produziert
und gestaltet sich somit sowohl preislich als auch öko -
logisch deutlich attraktiver als entsprechende Produkte
auf Zellstoff-Basis. Die Papierfabrik Meldorf, die seit
über 60 Jahren am Standort in Tornesch den Wellpappen -
markt mit Rohpapieren beliefert, hat das neue Produkt
auch unter dem Aspekt der Ressourcenschonung in
Bezug auf Wasser und Energie entwickelt.
Nur zwei Liter Wasser für eine Tonne Papier
Mit seiner innovativen und patentierten Technologie hat
die in Hennef ansässige Creapaper GmbH die Basis
geschaffen, große Mengen an Ressourcen bei der Rohstoffgewinnung
für die Papierproduktion einzusparen.
Denn trotz aller Fortschritte, die in den vergangenen
Jahren erzielt wurden, gehört die Papierindustrie immer
noch zu den Branchen mit einem besonders hohen
Energie-, Wasser- und Chemikalienverbrauch. Grund
hierfür ist unter anderen die aufwändige Aufbereitung
von Holz oder Altpapier zu verwertbarem Zellstoff.
Creapaper hat ein Verfahren entwickelt, bei dem diese
Frischfasern durch Gras ersetzt werden. Dieses verarbeitet
das Unternehmen zu einem Grasfaserstoff in Form von
Pellets und liefert diese Papierfabriken aus. Die Herstellung
dieses Rohstoffs für das sogenannte Graspapier
setzt bis zu 75 Prozent weniger CO2-frei als die konventionelle
Produktion. Zudem sind zur Fertigung von einer
Tonne Papier-Rohstoff gerade einmal zwei Liter Wasser
notwendig – bei der gleichen Menge aus Holz oder Altpapier
sind es rund 6.000 Liter. Auch auf den Einsatz
von Chemikalien kann bei der Rohstoffherstellung dank
der Innovation von Creapaper verzichtet werden.
Zudem ist der Grasrohstoff zumeist im Umland eines
Papierherstellers ausreichend vorhanden. Das verkürzt
die Lieferwege. Mit dieser immensen Ressourcenein -
sparung bei der Produktion hat Graspapier tatsächlich
das Potenzial, die gesamte Branche zu revolutionieren.
Nature Liner – Breites Produktportfolio der Papierfabrik Meldorf
Das Thema Bioökonomie, also die bewusste Nutzung von nachwachsenden Roh -
stoffen, haben wir auch bei den diesjährigen Lanyards umgesetzt, die Sie als Besucher
des Symposiums der Papieringenieure tragen. Es ist aus Bambusfasern hergestellt.
Für die Namenskarte wurde ein Recycling Offsetkarton „creativ print“ 350 g/m²,
gesponsert von der Koehler Paper Group, genutzt.
Auf die Plastikhülle haben wir bewusst verzichtet.
Lanyards aus Bambusfasern
Weltweit bedeckt Bambus eine Fläche von ca. 37 Millionen
Hektar, davon etwa sechs Millionen in China und neun
Millionen in Indien. Je Hektar können 10 bis 15 Tonnen
Biomasse pro Jahr nachhaltig gewonnen werden.
Bambus ist ein bedeutender, schnell nachwachsender
Rohstoff. Vor allem in Asien hat er große ökologische,
ökonomische und kulturelle Bedeutung; für etwa 1,5
Milliarden Menschen bilden Bambus und seine vielfältigen
Anwendungsmöglichkeiten eine Lebensgrundlage.
Das Spektrum der Anwendungen des verholzenden
Riesengrases, das 10 bis 15 m hoch wird, reicht dabei von
der Verwendung als Nahrungsmittel über die Nutzung
als Baumaterial für den Möbel- und Hausbau, die
Produktion von Textilien und Biowerkstoffen bis hin zur
Nutzung von Pflanzenauszügen (Bambusmilch) bei der
Herstellung von Kosmetik- und Pflegeprodukten. Auch
energetisch wird Bambus genutzt, beispielsweise in
Form von Bambuspellets oder Bambus-Holzkohle.
Der Nachteil der Pflanze ist, dass sie im Abstand von 50
bis 90 Jahren unvorherbestimmbar blüht und sich selbst
anschließend zerstört.
Bambus in der Textil- sowie Zellstoff- und Papierindustrie
Bambus enthält nur 1,5 bis 4 mm kurze Zellulosefasern
mit einem Außendurchmesser von 11 bis 19 μm und
einem hohlen Durchmesser von 2 bis 4 μm, die daher
nicht spinnbar sind. Die heute vielfach aus Marketinggründen
als „Bambus-Textilien“ (woven bamboo) angebotene
Bekleidung, vor allem Strümpfe, besteht aus
Viskose fasern. Hierbei dient Bambus lediglich als Rohstoff
für die daraus in einem chemischen Prozess gewonnene
und zur Viskosefaser weiterverarbeitete Cellulose.
Neben Bambus können beispielsweise auch andere
Zellulosequellen wie Buche, Birke, Kiefer, Fichte, Pinie
oder Eukalyptus für die Viskosefaserherstellung verwendet
werden. Daneben gibt es Textilien aus der echten
Bambus-Bastfaser. Die Bambus-Bastfaser wird einem
mit der Leinenfasergewinnung vergleichbaren Verarbeitungsprozess
unterzogen. Danach wird die Bambus-
Bastfaser im Lang- oder Kurzstapelverfahren zu einem
Garn versponnen.
In China wurde historisch das meiste Papier aus
dem Zellstoff junger Bambustriebe erzeugt. Bambus
wird seit Jahrzehnten in erheblichem Umfang in
der asiatischen und südamerikanischen Zellstoffund
Papierindustrie eingesetzt. Der Anteil des
Bambus wird zwar global gesehen und relativ
zum Einsatz von Holz als rückläufig bewertet,
denn der schnellwachsende Eukalyptus und die langfaserigen
Kieferngehölze liefern wirtschaftliche Vorteile
für die Industrie, China wird dennoch vor allem auf
Grund der riesigen (Binnen-)Nachfrage und begrenzter
Holzvorräte weiterhin auf Bambus setzen. Auf Jamaika
wird sehr viel Bambusfaser für die nordamerikanische
Papierfabrikation gewonnen.
Informationen
Prof. Dr. Helga Zollner-Croll
Prof. Dr. Stephan Kleemann
Prof. Dr. Martin Angerhöfer,
Hochschule München, Fakultät 05, Lothstraße 34
80335 München, www.pp.hm.edu
Hochschule München (Foto: Nicolai Schneider)
Hochschule München
Studiengang Verpackungstechnik
und Verfahrenstechnik Papier
Der Studiengang Verpackungstechnik und Verfahrenstechnik
Papier an der Hochschule München hat sich im
vergangenen Jahr neu aufgestellt. Seit Oktober 2018
werden die Studiengruppen Verpackungstechnik und
Kunststofftechnologie sowie Verfahrenstechnik Papier
und Bio fasern getrennt ein intensiviertes Grundlagenmodul
mit einer Einführung in die jeweilige Studienrichtung
anbieten.
So sollen die Studierenden motiviert auf die kommenden
Themen aus der Verpackungs- und Papierindustrie vor -
bereitet werden. Die Studienrichtung Verfahrenstechnik
Papier wurde inhaltlich um den zukunftsträchtigen
Bereich der Biofasern erweitert. Durch die Fokussierung
auf Nachhaltigkeit, wie Biofasern, Biopolymere oder
Umwelttechnologie soll das Studium attraktiver werden
und seinen zukünftigen Absolventen zusätzliche Chancen
bei der späteren Berufswahl anbieten.
Die Hochschule München in Zahlen
Die Hochschule München ist Bayerns größte Hochschule
für angewandte Wissenschaften und die zweitgrößte
Deutschlands. In 14 Fakultäten bietet sie ein
weites Spektrum an möglichen Vorlesungen und Aktivitäten
und ist der konsequenten Ausrichtung auf die
Praxis verpflichtet – in der Lehre und in der Forschung.
Zurzeit gibt es an der Hochschule insgesamt 85 Bachelorund
Masterstudiengänge. Neben traditionsreichen
Studiengängen bietet die Hochschule München auch
eine Reihe einzigartiger, auf die Bedürfnisse einer sich
wandelnden Gesellschaft neu zugeschnittener Studiengänge.
Auch für Berufstätige gibt es ein wachsendes
Angebot an Weiterbildungs- und flexiblen Studienmöglichkeiten.
Rund 470 ProfessorInnen unterstützt von 750
Lehrbeauftragten bilden an der Hochschule München
über 18.000 Studierende aus. 515 MitarbeiterInnen in
der Verwaltung helfen bei den Ablaufprozessen rund um
das Studium. 140 wissenschaftliche MitarbeiterInnen
runden zusammen mit 80 DoktorandInnen den Bereich
Forschung ab.
Der Bereich Forschung und Entwicklung wurde in den
vergangenen Jahren weiter ausgebaut. In über 180
Laboren werden fachliche Kompetenzen in Competence
Centern und Forschungsschwerpunkten gebündelt. Des
Weiteren wird intensive Forschung an acht An-Instituten
der Hochschule München betrieben. Ein An-Institut, das
Institut für Verfahrenstechnik Papier e.V., ermöglicht
durch diverse Forschungsarbeiten die Kompetenzerweiterung
für Papiertechnik-Studierende sowohl aus dem
Bachelor also auch aus dem Masterstudiengang.
Bachelor Studiengang Verpackungstechnik
und Verfahrenstechnik Papier
Das 7-semestrige Bachelorstudium Verpackungstechnik
und Verfahrenstechnik Papier (B.Eng.) wird in Deutschland
nur an dieser Hochschule angeboten, wodurch sich
eine über ganz Deutschland und auch angrenzende
Hochschule München
Länder verteilte Studentenschaft ergibt. Auch altersmäßig
ist stets eine interessante Bandbreite festzustellen, da
manche Studierende direkt nach der Schule, andere
wiederum erst nach abgeschlossener Lehre, das Studium
beginnen. Alles in allem führt dies zu bunt gemischten
Semestern von normalerweise circa 80 Studienanfänger-
Innen.
Das Bachelor Studium beginnt immer zum Winter -
semester, d.h. zum 1. Oktober des Jahres. Mit einer Regel -
studienzeit von 7 Semestern ist es ein sehr kompaktes
Studium. Die Studienordnung legt pro Semester eine
sogenannte Arbeitsbelastung von 30 ECTS Punkten fest.
Dies umfasst wöchentlich 24–30 Unterrichtsstunden
und die Vor- und Nachbearbeitung von Lehrveranstaltungen,
Bearbeiten von Übungsaufgaben, das Erstellen von
Praktikumsberichten oder die Erstellung von Referaten
oder Studienarbeiten.
Mit der Erweiterung der Studienrichtung Verfahrenstechnik
Papier um den Bereich der Biofasern ist der
Münchner Studiengang für seine Studierenden noch
interessanter geworden. So werten unter anderem neue
Fächer wie Biopolymerchemie, Verfahrenstechnik Alt -
papier und Recycling, Verfahrenstechnik biogene Fasern,
faserbasierte Verpackungen und Hygienepapiere den
Studiengang auf. Weitere Schwerpunkte bei den Wahlpflichtmodulen
innovative Faserprodukte aus Faser-
Kunststoff-Kombinationen, Verbundwerkstoffe,
Thermoplaste und Elastomere erschließen lukrative
Zukunftsfelder. Den Absolventen eröffnen sich dadurch
zusätzliche berufliche Potenziale unter anderem in
den Bereichen Automobil, Luft- und Raumfahrt sowie
Leichtbau.
Die Studienrichtung Verpackungstechnik und Kunststofftechnologie
intensiviert ihre Ausbildung im Bereich
der Kunststoffchemie, Packstoffe und Packmittel, sowie
den Verpackungsdruck.
Eine Besonderheit ist das 18 wöchige Praxissemester in
der Papierindustrie. Diese Praxiserfahrung ist ausgesprochen
lehrreich und hilft aufgrund der guten Bezahlung
auch bei der Finanzierung des gesamten Studiums.
Viele Studierende verbringen das Praxissemester in
interessanten Firmen sowohl im europäischen Ausland
also auch in Nord- und Südamerika oder in Australien.
Mindestens einmal pro Semester findet eine Exkursion
zu diversen Papierfabriken statt. Das Highlight ist hierbei
sicher immer die 8-tägige Abschlussexkursion im
6. Semester, die dieses Jahr quer durch Deutschland
führte.
Eine große praktische Hilfe ist die nur von den Studierenden
betriebene Studentenvereinigung „Aktivitas“,
welche Vorträge, Reisen und viele studentische Ereignisse
organisiert. Jedes Jahr kommt eine lange Liste an Fachvorträgen
aus der Industrie mit unterschiedlichen
Themengebieten zusammen. Auch 2019 waren die
Studierenden wieder für fünf Tage auf der bekannten
Düren-Exkursion.
Das Duale Bachelorstudium an der Hochschule München
Die Hochschule München bietet in Kooperation mit
der Initiative Hochschule Dual und zahlreichen Partner -
unternehmen eine Vielzahl von dualen Studien -
möglichkeiten an. Beide Bachelor Studienrichtungen,
Verpackungstechnik und Verfahrenstechnik Papiertechnik,
werden als Verbundstudium, also in Kombination mit
einer Berufsausbildung, angeboten. Die Vorteile dieses
dualen Studiums liegen in der engen Verzahnung von
Wissenschaft und Praxis. Die Studierenden können das
an der Hochschule München erworbene Wissen
unmittelbar im Berufsleben einsetzen bzw. in der
Arbeitswelt erfahrene Vorgänge in Vorlesungen und
Seminaren vertiefen.
Abschlussexkursion 2019 (Foto Papierfabrik Pfleiderer Spezialpapiere Teisnach)
Hochschule München
Für die Industrie ist deshalb sicherlich das Duale Bachelorstudium
interessant. So können sich die Unternehmen
frühzeitig hochqualifizierte, leistungsmotivierte Nachwuchskräfte
sichern, die fundiertes praktisches und
akademisches Wissen gewinnbringend für das jeweilige
Unternehmen einsetzen. In nur 4,5 Jahren werden die
jungen Leute dual ausgebildet, d.h. sie bekommen
sowohl den gewerblichen Abschluss mit einer IHK
Abschlussprüfung als auch den akademischen Abschluss
B.eng.
Darüber hinaus gibt es zwei Masterstudiengänge (konsekutiv
und weiterbildend) zum Master of Engineering in
Paper Technology sowie den deutschsprachigen Masterstudiengang
Verpackungstechnik.
Internationaler Master Studiengang Paper Technology
Studierende aus dem In- und Ausland stellen sich der
Herausforderung des englischsprachigen Master Studien -
ganges „Paper Technology“ an der Hochschule München.
Momentan sind im englischsprachigen Master Studiengang
ca. 35 Studierende aus 15 verschiedenen Ländern
immatrikuliert.
Das internationale Masterstudium (Master of Engineering)
bereitet die Absolventinnen und Absolventen auf
anspruchsvolle Tätigkeiten und einen schnellen Einstieg
in Führungspositionen in der weltweit stark vernetzten
Papierindustrie vor.
Besonders befähigten Studierenden eröffnet das Masterstudium
die Möglichkeit, ihre vorhandenen Kenntnisse
und Qualifikationen im internationalen Rahmen aus -
zubauen. Wer bereits auf einem Hochschulstudium im
Bereich Papier aufbaut, kann das Masterstudium in
3 Semestern konsekutiv und gebührenfrei absolvieren.
Interessenten/innen, die sich ausgehend von einem
anderen Hochschulstudium spezifisch weiterbilden
wollen, haben die Möglichkeit, das 4 Semester dauernde
kostenpflichtige Weiterbildungsstudium zu wählen.
Der Beginn im Masterstudium wird in jedem Semester
ermöglicht und ist sowohl als Vollzeit- als auch als Teilzeitstudiengang
zu bewältigen. Wie international üblich,
sind für den Masterabschluss insgesamt 300 anrechenbare
Kreditpunkte erforderlich. Die englischsprachigen
Lehrveranstaltungen befähigen ausländische Studierende
zum Studium in Deutschland und erhöhen bei
deutschsprachigen Studierenden die internationale
Sprachkompetenz. Seit 2017 werden zusätzlich auch
Deutschkurse für die internationalen Studierenden
angeboten, so dass diese auch ohne Vorkenntnisse das
Masterstudium mit Deutschkenntnissen auf B1 Niveau
abschließen können. Die angebotenen Fächer sind sowohl
wissenschaftlich ausgerichtet als auch mit starkem
Praxisbezug versehen.
Neben einer Vertiefung der fachlichen Kenntnisse
werden dabei auch darüber hinausgehende wichtige
Qualifikationen wie Sozialkompetenz, Teamarbeit und
Kooperationsbereitschaft sowie Kommunikationsfähigkeit
gefördert. Ein Highlight der praktischen Ausbildung
im Master Paper Technology ist die jährliche Weihnachts -
karten-Produktion an der Versuchspapiermaschine des
An-Institutes Verfahrenstechnik Papier (IVP).
Seit dem WS 2011/2012 bietet die Hochschule München
den Masterstudiengang Verpackungstechnik an. Der
Masterstudiengang „Verpackungstechnik“ richtet sich an
besonders qualifizierte Absolventinnen und Absolventen
der Bachelor-Verpackungsstudiengänge und aus thematisch
verwandten Studienrichtungen wie Drucktechnik,
Ernährungswissenschaften, Chemie. Die Masterausbildung
zielt darauf ab, dass die Masterabsolventen in
Vorlesung Tissue Papers SoSe 2019
Hochschule München
Herstellung der Weihnachtskarten – Master Studiengang Paper Technology WiSe 18/19
einem Betrieb besonders schnell Aufgaben in der Produktentwicklung
und Anwendungstechnik übernehmen
können und für spätere Leitungs- und Managementaufgaben
vorbereitet sind.
Insgesamt gibt es an der Hochschule München mit dem
Studiengang Papier- und Verpackungstechnik ein hochinteressantes
Spektrum von Studienmöglichkeiten im
Bereich der biobasierten Fasermaterialien mit stark internationaler
Ausrichtung und Betonung der künftigen
Managementfähigkeiten.
Möglichkeiten zur Promotion
Der Abschluss „Master of Engineering“ ermöglicht den
Studierenden den direkten Zugang zur Promotion. Am
15. November 2018 hatte Sachin Badakh seine Promotion
zum Thema „Enzymatic-Assisted Cellulose Fiber
Modification“ in Kooperation mit Prof. Dr. Marie Laborie
an der Albert-Ludwigs Universität in Freiburg erfolgreich
abgeschlossen.
Derzeit promovieren Hr. Marcel Prinz in Kooperation
mit Prof. Dr. Bauer, TU Graz zum Thema „Weichheit in
Hygienepapieren“ und Fr. Anke Lind in Kooperation mit
Prof. Dr. Fischer, TU Dresden zum Thema „Wege zur
Erhöhung der Nachhaltigkeit bei der Papierherstellung“.
Prof. Dr. Zollner-Croll, Dr. Sachin Badakh, Prof. Dr. Laborie
Hochschule München
IVP – Institut für Verfahrenstechnik Papier e.V.
Das Institut für Verfahrenstechnik Papier e.V. (IVP)
wurde im Jahr 1988 gegründet und hilft dem Studien -
gang Papier- und Verpackungstechnik als An-Institut
der Hochschule München organisatorisch sowie
finanziell bei der Verbesserung von Lehre und
Forschung. Finanziert wird das Institut durch Spenden,
einen Zweckbetrieb und einen untergeordneten
wirtschaftlichen Betrieb.
Es ist das Ziel des IVP, neben der Förderung der Ausund
Weiterbildung im Bereich Papier und Verpackung,
für die Papier- und Kartonindustrie innovative Verfahren
zu entwickeln, Prüfungen durchzuführen und als unabhängige
Experten zur Verfügung zu stehen. Wir legen als
Institut an einer der größten deutschen anwendungstechnischen
Hochschulen Wert auf eine anwendungs -
orientierte Forschung und die Lösung praxisnaher
Fragestellungen. Mit einem breit gefächerten Leistungsspektrum
können wir hierzu flexibel auf unterschiedlichste
Fragestellungen reagieren.
Die enge Verbindung zur Hochschule bietet dem Institut
die beste Voraussetzung, Fragestellungen aus der Papierund
Kartonindustrie interdisziplinär zu bearbeiten.
Mit der Studienrichtung Papier und Biofasern und dem
Bereich der Chemischen Verfahrenstechnik an der
Hochschule München verbindet das IVP eine besonders
intensive Zusammenarbeit.
Der Vorstand des IVP besteht aus vier Mitgliedern.
Vorstandsvorsitzender des Instituts ist Herrn Prof.
Dr. Stephan Kleemann, stellvertretender Vorsitzender ist
Herr Prof. Dr. Heinz Ziegler, Rechnungsführerin ist
Frau Angelika Kleemann und Schriftführer ist Herr Prof.
Dr. Werner Hübner. Neben Frau Kohr, die als Vollzeitkraft
im IVP tätig ist, und die gesamte Organisation des
Masterstudiengangs betreut und auch im Bachelor -
studiengang unterstützend tätig ist, finanziert das IVP
auch studentische Hilfskräfte (Werkstudenten) für
diverse Labortätigkeiten, vor allem für die Versuchs -
papiermaschine.
Über das IVP werden auch fachbezogene Englischkurse
für Bachelorstudierende, Deutschkurse für Masterstudierende
und der jährlich stattfindende Mathematik brücken -
kurs für StudienanfängerInnen angeboten. Auch die im
Bachelor und Master zahlreichen durchgeführten Exkursionen
werden vom IVP finanziell und organisatorisch
unterstützt.
Weitere Veranstaltungen, die federführend von Frau
Kohr organisiert und betreut werden, sind:
π Studieninformationstag an der HM
π FOS-/BOS-Besuchstag an der HM
π Informationsveranstaltung
für StudienbewerberInnen
π Abschlussfeier Bachelor und Master
π Human Resource Tag für die Papierindustrie
π Präsenz des Studiengangs auf diversen
Ausbildungsmessen und bei Schulbesuchen
π Orientierungsveranstaltung für die StudienbeginnerInnen
im Master Paper Technology und im
Bachelorstudiengang
π Master Christmas Party für alle Masterstudierenden,
Lehrenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter-
Innen des IVP
Auch die Organisation des Praxissemesters für die
Bachelorstudierenden wird durch das IVP mit organisiert.
Die Studierenden werden über Angebote für Praktikantenstellen
informiert, erhalten Beratung für Auslandspraktika
und haben Zugang zu Beurteilungen von
Praktikastellen früherer Praktikantinnen und Praktikanten
der Studienrichtung Papiertechnik. Das IVP unterstützt
darüber hinaus bei der Organisation eines Teils des
praxisbegleitenden Unterrichts, dem Arbeitssicherheitsseminar
der BG RCI.
Desweiteren informiert das IVP über Anbieter von
Stipendien, vermittelt Stipendien und unterstützt bei
Bewerbungen. Die Vereinigung der Arbeitgeberverbände
der Deutschen Papierindustrie e.V. (VAP) vergibt jährlich
Leistungsstipendien an Studierende der Papiertechnik.
Das IVP selbst vergibt leistungsorientierte Stipendien in
Form eines halben Studienbeitrags für ein Semester an
Studierende im Master, sowie Notfall-Darlehen.
Das IVP vermittelt an Studierende der Papiertechnik
Zimmer in Wohnheime des Studentenwerks München
über ein dort bestehendes Kontingent. Auch im Studienjahr
2018/2019 gelang es, allen anfragenden Studierenden
ein Zimmer zu vermitteln.
Exkursionen
Studierende der Papiertechnik
besuchten das Kooperationsforum
Biopolymere in Straubing.
Hochschule München
Master Studierende besuchen
die TU Darmstadt sowie die Zellcheming
Expo
Am 24. Oktober 2018 fand in Straubing das 6. Kooperationsforum
Biopolymere statt, welches eine Gruppe von
Studierenden im Rahmen der Vorlesung Papierchemie I
von Prof. Dr. Stephan Kleemann besucht hat.
Neben zahlreichen Fachvorträgen hatten die Studierenden
die Gelegenheit, im Rahmen der Fachausstellung
persönlichen Kontakt zu Technologieunternehmen,
Markenherstellern, KMUs, Startups und ExpertInnen
aus Industrie und Wissenschaft zu knüpfen. Auf der
Ausstellung war auch die Studienrichtung Verfahrenstechnik
Papier und Biofasern der Hochschule München
mit einem Stand vertreten. Zudem konnten die Studierenden
Informationen über aktuelle Markttrends, neue
Technologieentwicklungen und innovative Anwendungen
erhalten.
Das Forum wurde im Auftrag des Bayerischen Staats -
ministeriums für Wirtschaft, Energie und Technologie
von der Bayern Innovativ GmbH und seinen Partnern
durchgeführt.
Besichtigung AustroCel Hallein
Am 11. April 2019 öffnete das Zellstoffwerk AustroCel
Hallein seine Türen für den Master Paper Technology.
Der Geschäftsführer Jörg Habring begrüßte die Münchner
Studierenden und präsentierte einen ausführlichen
Einblick in die Herstellung von Chemiezellstoff am
Standort Hallein.
Seit 125 Jahren ist der Standort Hallein für qualitativ
hochwertige Produkte aus Zellulose bekannt. Mit der
Herstellung von umweltfreundlichem Textil-Zellstoff
und der Verwertung der daraus resultierenden Nebenströme
in Form von Bio-Energie hat sich das Unternehmen
als zukunftsweisendes Industrieunternehmen
positioniert. Jährlich produziert Austrocel Hallein
150.000 Tonnen Zellstoff für die Textilindustrie und
andere Anwendungen. Mit der erzeugten Bio-Energie
werden bis zu 20.000 Haushalte in Hallein und Salzburg
versorgt.
Nach der Firmenpräsentation konnten die Studierenden
anschließend den Produktionsstandort besichtigen. So
gewannen sie einen guten Eindruck in die Sulfitkochung
sowie in die mehrstufige TCF Bleiche von Textilzellstoff
aus Fichtenholz.
Zum Schluss wurden alle Teilnehmer noch zum Mittagessen
eingeladen, bevor es zurück nach München ging.
Herzlichen Dank an AustroCel Hallein!
Am 24. und 25. Juni 2019 fand wieder das Praktikum
„Board and Paper Technology I“ für 14 Studierende des
Masterstudiengangs „Paper Technology“ an der TU
Darmstadt unter der Leitung von Klaus Villforth statt.
Das Hauptziel der Versuchsreihe in der Pilotanlage für
Stoffaufbereitung bestand darin, sich auf die Steuerung
und Regelung der Anlage zu konzentrieren, die Prozessschaltungen
kennenzulernen und einige Fehlerbehebungstechniken
für den Betrieb zu erlernen.
Die Studierenden hatten dort die Gelegenheit, sich mit
unterschiedlichen Themen rund um die Stoffaufbereitung
praxisnah auseinanderzusetzen. So wurden NBSK
Fasern mit unterschiedlichen Refinereinstellungen
gemahlen und die Entwässerungseigenschaften untereinander
verglichen. Am zweiten Tag ging es um das
Thema Altpapieraufbereitung. Alte Zeitungen und
Magazine wurden mit Hilfe von verschiedenen Siebkörben
im Vertikalsichter gereinigt bzw. fraktioniert und
anschließend in einer Flotationszelle die Druckfarbe
entfernt.
Am Mittwoch, den 26. Juni 2019, hatten die Studierenden
dann die Chance, sich auf der Zellcheming Expo umzusehen.
Herr Schaffrath hat auch in diesem Jahr wieder
spezielle Führungen für Studierende angeboten. Durch
diese Führungen kommen die Studierenden leichter mit
den Ausstellern in Kontakt und erfahren gleichzeitig
mehr über die neuesten Entwicklungen der jeweiligen
Unternehmen. Beim Zellcheming Sommerabend 2019
konnten die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure
ihr Netzwerk weiter aufbauen und Kontakte intensivieren.
Hochschule München
Networking an der Hochschule München
Human Ressource Tag
Der Human Ressource Tag ist ein spezielles Angebot
für LeiterInnen und MitarbeiterInnen der Personal -
abteilungen von Papierfabriken und relevanten Zulieferindustrien,
um sich über das volle Spektrum der
Ausbildungsmöglichkeiten an der Hochschule München
zu informieren. Am 21. März 2019 trafen sich die Verantwortlichen
für Personal zu Vorträgen zu den einzelnen
Studienangeboten im Bereich der Papiertechnik an
der Hochschule München, unter anderem auch zu Informationen
zu „Bachelor – Dual“, einem Dualen Studium
mit einer kombinierten Ausbildung zur/zum Papiertechnologin/en
mit IHK Prüfung und dem Bachelorstudium
Verfahrenstechnik Papier und Biofasern. So erfuhren die
PersonalleiterInnen an diesem Tag über das attraktive
und in Deutschland einmalige Ausbildungskonzept.
Außerdem informierte die Hochschule über die beiden
Masterstudiengänge Paper Technology. Am Nachmittag
hatten die UnternehmensvertreterInnen Zeit, studienrelevante
Themen im kleineren Kreis je nach Interessenlage
zusammen mit Studierenden zu vertiefen,
Informationen zu ihrem Unternehmen auszulegen und
zu besprechen. So konnten erste Gespräche mit potentiellen
MitarbeiterInnen geführt werden. Zum Schluss
der Veranstaltung gab es noch eine Gelegenheit, die
Labore und die Versuchspapiermaschine zu besichtigen.
Sommerfest Dahoam
Unter dem Motto „Sommerfest Dahoam“ fand am 10.
Mai 2019 zum ersten Mal die Grillfeier des VPM in
München an der Hochschule statt. An der aktuellen
Wirkungsstätte wurden die Gäste von den Professoren
Ziegler, Zollner-Croll und Kleemann sowie dem Vorsitzenden
des Alumni-Vereins Kai Pöhler herzlich begrüßt.
Prof. Heinz Ziegler führte durch die traditionsreiche
Geschichte in einem kurzweiligen Rückblick. Prof.
Helga Zollner-Croll zeigte im Anschluss, wie sich der
Studiengang heute für die Zukunft neu ausrichtet und
Prof. Stephan Kleemann führte die TeilnehmerInnen
durch das Technikum. In einer familiären Atmosphäre
wurden alle von den zahlreichen Studierenden mit leckerem
Grillgut und sommerlichen Salaten versorgt. Natürlich
fehlte auch das beliebteste bayerische isotonische
Erfrischungsgetränk nicht.
Am nächsten Morgen folgte dann die jährliche Isarfloßfahrt,
bei der in diesem Jahr wieder zwei Flöße mit
Studierenden und Alumni gefüllt werden konnten. Ab
und an mussten sich die MitstreiterInnen zwar mit einer
Plane vor kurzen Schauern schützen, was der guten
Stimmung aber keinen Abbruch tat.
Durch solche Veranstaltungen werden die angehenden
Papieringenieurinnen und –ingenieure bereits in die Familie
der Papierindustrie aufgenommen. Eine Besonderheit,
die den Studiengang so einmalig macht.
Netzwerk-Grillen
Der Arbeitgeberverband der bayrischen Papier- und Verpackungsunternehmen
hat auch in diesem Sommer am
2. Juli 2019 alle Studierenden der Hochschule München
zu dem traditionellen Netzwerk-Grillen in dem schönen
Verbandsgarten in München-Bogenhausen eingeladen.
Bei diesem Netzwerk-Grillen lernen die Studierenden
den Branchenverband kennen und erhalten wertvolle Informationen
zu den potentiellen Arbeitgebern. Bei einer
leckeren Brotzeit tauschen sich die TeilnehmerInnen mit
GeschäftsführerInnen und PersonalleiterInnen zu aktuellen
Themen aus und erfahren aus erster Hand Details
zu möglichen Jobprofilen und betrieblichen Themen für
Bachelor- und Masterarbeiten. So lernen die jungen
Leute schon frühzeitig ihre beruflichen Chancen in
unserer Zukunftsbranche kennen.
Herzlichen Dank an Dr. Thorsten Arl, Hauptgeschäftsführer
der bayrischen Papierverbände, für den entspannten
Nachmittag und die Organisation des
Netzwerkgrillens!
Hochschule München
Neues von der Aktivitas München
Das Sommersemester 2019 begann mit der jährlichen
Vorstandssitzung und der Neuwahl des Vorstands.
Unser bisheriger Vorsitzender Marcel Prinz hat sich in
den Beirat verabschiedet um sich voll auf seine Promotion
zu konzentrieren. Vielen Dank nochmal an Marcel
für die tolle Arbeit bei der Aktivitas!
Der neugewählte Vorstand der Aktivitas Münchens 2019
stellt sich vor:
π 1. Vorsitzender Aktivitas: Tim Carstens
π 2. Vorsitzender Paper: Felix Hiller
π 2. Vorsitzende Packaging: Jana Brosowske
π Schriftführer Paper: Maximilian Krallinger
π Schriftführerin Packaging: Antonia Krapf
π Kassenwart: Christian Wölfle
Beisitzer:
π Paulina Hahn
π Simon Böck
π Jelle Schiuvens
π Marcel Prinz
Der Vorstand wurde um zwei Beisitzer (Paulina Hahn
und Simon Böck) aufgestockt, damit die „junge Generation“
genug Zeit hat, um sich in den Vorstand einzuarbeiten.
Während des letzten Semesters hatten wir wieder viele
Vorträge, die unseren Studierenden interessante Ein -
blicke in die vielfältige Industrie vermitteln konnten.
Folgende Unternehmen kamen im Sommersemester
2019 für Fachvorträge und Networking an die Hochschule
München:
π WEPA Hygieneprodukte GmbH
π Mondelez International
π Papierfabrik Palm GmbH & Co. KG
π BTG Instruments GmbH
π Valmet
π Mondi
π Albany International
v.l.n.r.: Jana Brosowske, Maximilian Krallinger, Tim Carstens, Paulina Hahn,
Felix Hiller, Simon Böck, Christian Wölfle, Antonia Krapf, Jelle Schiuvens
Ein Highlight war zweifelsohne die alle zwei Jahre stattfindende
Voith-Düren Exkursion. Hierzu gibt es einen
ausführlichen Bericht im Wochenblatt.
Die Planung für das kommende Semester ist schon weitgehend
abgeschlossen. Wenn Sie an Vorträgen an der
Hochschule München interessiert sind, sprechen Sie
unseren Vorstand gerne an.
Interessante Gespräche, Vorträge und viel Spaß auf der
Tagung wünscht der Vorstand der Aktivitas München
Sommernachtslauf im Olympiapark
Zum ersten Mal hat das Institut für Verfahrenstechnik
Papier e.V. (IVP) am 10. Juli 2019 ein eigenes, 12-köpfiges
Team zum Start des Sommernachtslaufs im Olympiapark
gesendet! Die TeilnehmerInnen konnten sich
zwischen den Streckenlängen 5 und 10 km entscheiden.
Die Teilnahme an dem Lauf motivierte doch die/den
eine/n oder andere/n, vorher schon ein bisschen zu
trainieren, so dass alle TeilnehmerInnen erfolgreich die
Ziellinie erreicht haben. Herzlichen Glückwunsch an
alle LäuferInnen! Mit einem Getränk und einer kleinen
süßen Stärkung konnten die LäuferInnen den Abend
dann gemütlich ausklingen lassen.
Vielen Dank an das IVP für das Sponsoren der Teilnahmegebühren!
Technische Universität Dresden
Auf dem Weg in die Naturstofftechnik
Nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energie
nehmen in der heutigen und künftigen Gesellschaft einen
immer höheren Stellenwert ein.
Dabei hat Nachhaltigkeit in Sachsen eine über 300jährige
Tradition. Der Oberberghauptmann Hans Carl von
Carlowitz begründete 1713 mit seinem Werk den forstwirtschaftlichen
Nachhaltigkeitsbegriff in Freiberg/
Sachsen.
Dorthinein gliedert sich die Naturstofftechnik. Sie beinhaltet
die Gewinnung, Aufbereitung und Verarbeitung
von nachwachsenden (regenerierbaren) Naturstoffen.
Nachhaltige Bioproduktion unter Einbeziehung aller
Produktionsphasen und verantwortungsvoller Umgang
mit der Biosphäre, Regenerationsfähigkeit und nachhaltige
Nutzung stehen an zentraler Stelle.
Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik ist die Ingenieurwissenschaft
von der physikalischen, chemischen
und biologischen Stoffwandlung unter besonderer
Beachtung von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Sie
nimmt eine Schlüsselstellung bei der Entwicklung und
Realisierung innovativer ökonomischer und ökologischer
Prozesse und Produkte ein, wie auch in der Holz- und
Papiertechnik.
Einzigartig in Deutschland ist die Kompetenz in der
gesamten Holzwertschöpfungskette, beginnend bei der
Erzeugung der forstlichen Biomasse über den Holzbau,
die Holzwerkstoffindustrie, die Möbelindustrie, die Zellstoff-
und Papierindustrie, den Maschinenbau (Holzund
Papiertechnik), das Recycling des verarbeiteten Holzes
bis hin zur energetischen Holznutzung gebündelt im
Kompetenzzentrum LIGNOSAX, der auch die Professur
für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik angehört.
Informationen
Technische Universität Dresden
Institut für Naturstofftechnik
Professur für Holztechnik
und Faserwerkstofftechnik
Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ
01062 Dresden
Telefon: +49 (0) 351 463 38101
E-Mail: andre.wagenfuehr@tu-dresden.de
www.tu-dresden.de/hft
Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ
Prof. Dr. rer. nat. Frank Miletzky
Wissenschaftsstandort Dresden
Legende:
FhG: Institut der Fraunhofer Gesellschaft
FZD: Forschungszentrum Dresden Rossendorf
(neu: Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf)
HTW: Hochschule für Technik und Wirtschaft
IFW: Leibnitz-Institut für Festkörper und Werkstoffforschung
IPF: Leibnitz-Institut für Polymerforschung
Technische Universität Dresden
9.300 Studierende (ca. 29 %) sind in den Ingenieurwissenschaften
eingeschrieben. Die TU Dresden hat über
8.240 Mitarbeiter (inkl. Medizin) und ist seit 2012 eine
von 11 deutschen Exzellenzuniversitäten. Der dauerhafte
Exzellenzstatus der TU Dresden wurde am 19.07.2019
bestätigt.
Das Institut für Naturstofftechnik setzt sich zusammen
aus den Professuren für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik,
inklusive der Arbeitsgruppe Papiertechnik,
der Professur für Lebensmitteltechnik, der Professur für
Bioverfahrenstechnik, der Professur für Agrarsystemtechnik
sowie der Professur für Verarbeitungsmaschinen/
Verarbeitungstechnik.
Im Institut bündeln sich Kompetenzen auf dem Gebiet
der Gewinnung, Verarbeitung und Veredlung von Naturstoffen
entlang der Wertschöpfungskette z. B. für Lebensmittel,
biotechnologische Produkte oder Holz- und
Faserwerkstoffe im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Die
gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Umwelt -
forschung Leipzig (UFZ) erfolgte Etablierung einer neuen
Professur „Technologie produktiver Biofilme“ und die
enge Zusammenarbeit mit der Papiertechnischen Stiftung
stärken das Institut für Naturstofftechnik inhaltlich
weiter und unterstreichen die Vernetzung in der Region.
Damit werden universitäre Ausbildung und Forschung
mit industrienaher Forschung und Entwicklung noch
besser verknüpft, wie sich dies auch in einer intensiven
Beziehung zur Außenstelle des Fraunhofer IVV für
Verarbeitungsmaschinen und Verpackungstechnik
manifestiert.
Die sächsische Landeshauptstadt Dresden ist als Kunstund
Kulturstadt ebenso bekannt wie durch ihre faszinierende
Lage im oberen Elbtal. Hier sind seit langem
Wissenschaft und Bildung, Technik und industrieller
Fortschritt zu Hause.
Als eine der ältesten technischen Hochschulen Deutschlands
hat die Technische Universität Dresden (TUD)
traditionell großen Anteil an der Anziehungskraft des
Industrie- und Forschungsstandortes Dresden.
Dresden ist Deutschlands Stadt mit der größten
Forschungsdichte. Sowohl was die Anzahl des wissenschaftlichen
Personals als auch die der Forschungseinrichtungen
angeht, erreicht Dresden Spitzenwerte unter
den deutschen Großstädten: 46 Forschungseinrichtungen
sind lt. DFG-Erhebung in Dresden angesiedelt, darunter
12 Fraunhofer-Institute bzw. Applikationszentren,
3 Max-Planck-Institute, 3 Leibniz-Institute sowie ein
Helmholtz-Zentrum. Neben der TUD gibt es 5 weitere
Hochschulen, 5 Fachhochschulen und 3 Berufsakademien
sowie auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen
wie z. B. das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD).
Die TUD ist seit 1994 eine Volluniversität mit 14 Fakultäten
und umfasst als größte Universität Sachsens alle
Bereiche der Ingenieur-, Geistes-, Sozial- und Natur -
wissenschaften sowie der Medizin. Besonders heraushebenswerte
Disziplinen sind die Ingenieurwissenschaften
mit Schwerpunkten im Maschinenbau, der Verfahrenstechnik,
der Naturstofftechnik und dem Leichtbau.
Gegenwärtig werden hier mehr als 32.300 Studierende
ausgebildet, davon über 4.700 aus dem Ausland. Über
Struktur des Instituts für Naturstofftechnik der Fakultät Maschinenwesen der
TU Dresden seit 2017
Am noch jungen Institut forschen und lehren 160 Mitarbeiter.
Diese werben jährlich ca. 6 Mio. Euro Drittmittel
ein und entlassen etwa 100 Diplom-Ingenieure und
10 Doktoren in die Praxis. Zum Institutssprecher wurde
Prof. Dr. Thomas Herlitzius gewählt.
Die Mitarbeiter des Institutes für Naturstofftechnik sind
auf folgenden Handlungsfeldern aktiv:
π Sicherung der weltweiten Ernährung,
π Nachhaltige Gestaltung der Agrarproduktion,
π Produktion gesunder und sicherer Lebensmittel,
π Industrielle Nutzung nachwachsender Rohstoffe,
π Entwicklung von Energieträgern auf Basis von
Biomasse.
Technische Universität Dresden
Studium der Verfahrenstechnik
und Naturstofftechnik –
eine sinnvolle Klammer für die
Papiertechnik
Interdisziplinarität ist ein wesentliches Merkmal im
Studiengang Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik,
der viele Berührungspunkte zu den Naturwissenschaften,
zum Anlagenbau sowie zur Mess- und Automatisierungstechnik
hat. Über die Teilgebiete Konstruktion und
Fertigungstechnik besteht eine enge Verbindung zum
Maschinenbau. Das Studium im Studiengang Verfahrenstechnik
und Naturstofftechnik an der TU Dresden
verknüpft Theorie und Praxis, indem es die natur- und
ingenieurwissenschaftliche Grundlagenausbildung mit
der anwendungsorientierten Wissensvermittlung im
Rahmen umfangreicher Spezialisierungsmöglichkeiten
verbindet.
Holztechnik
Die technische Nutzung des Rohstoffes Holz ist Gegenstand
der Holztechnik: Sowohl der anatomische und
chemische Aufbau als auch die mechanisch-physikalischen
Eigenschaften sind dafür von grundlegender Bedeutung.
Vor allem die Möglichkeit der Verarbeitung des Rohstoffes
zu Halbwaren (z. B. Schnittholz, Holzwerkstoffe und
Verbundwerkstoffe mit innovativen Papierwabenkonstruktionen
oder Endprodukten (z. B. Bauelemente))
stehen im Mittelpunkt der betrachteten Technologien.
Dazu gehören die notwendigen Maschinen und Anlagen
genauso wie z. B. Beschichtungsmittel oder Klebstoffe.
Faserwerkstofftechnik
Die Gewinnung, Modifizierung und Verarbeitung
pflanzlicher Fasern allgemein zu Naturfaser-Dämm -
stoffen, Faser-Kunststoff-Verbunden bis hin zu Biokompositen
stehen hier im Fokus. Umweltverträglicher
Leichtbau ist dabei eine mögliche Anwendung.
Papiertechnik
Die Erzeugung und Aufbereitung von Papierfaserstoffen,
meist aus pflanzlichen Fasern, sowie die Erzeugung,
Veredlung und Verarbeitung von Papier, Karton und Pappe
beinhaltet die Papiertechnik. Dabei sind die Einsparung
von Energie und Material sowie die Entwicklung von
Verbunden (Cellulose-basiert und auch aus Reststoffen
der Papierindustrie) wesentliche Forschungsaspekte für
ein auch in Zukunft nachhaltiges Material.
Studium
Die Studienrichtung „Holztechnik und Faserwerkstofftechnik“
bietet das einzige ingenieurtechnische Diplom-
Studium der Holzwissenschaften und Holztechnologie
an einer deutschen Universität und ist im o. g. Studiengang
„Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik (VNT)“
integriert. Seit 2012 ist die bisher separate Studienrichtung
„Papiertechnik“ integraler Bestandteil der o. g.
Studienrichtung.
Neben dem grundständigen Studiengang existiert ein
Diplom-Aufbaustudiengang VNT, der eine Fortsetzung
des Studiums in der Studienrichtung „Holztechnik und
Faserwerkstofftechnik“ für Absolventen mit anerkanntem
berufsqualifizierten Hochschulabschluss (BA, FH, Uni)
in Verfahrenstechnik (Holztechnik, Papiertechnik oder
vergleichbar) – ebenfalls mit dem Abschluss Diplom -
Ingenieur – ermöglicht.
Weiterhin werden die Module im Rahmen der ingenieurtechnischen
Vertiefung im Wirtschaftsingenieurstudium
der TU Dresden angeboten.
Studienvoraussetzungen
Für das grundständige Studium an der Technischen
Universität Dresden sind verschiedene Hochschulzugangsberechtigungen
(HZB) möglich. Dabei wird
zwischen möglichen HZB für Bewerber mit deutscher
Nationalität und für Bewerber mit ausländischer Nationalität
unterschieden.
Folgende in Deutschland erworbene Hochschulzugangsberechtigungen
ermöglichen die Zulassung für ein
grundständiges Studium an der TU Dresden:
π die allgemeine Hochschulreife (Abitur),
π die fachgebundene Hochschulreife berechtigt zum
Studium bestimmter Studiengänge (meist im
Zeugnis ausgewiesen),
π ein bereits in Deutschland erfolgreich abgeschlossenes
Hochschulstudium,
π der Abschluss einer bestimmten beruflichen
Aufstiegsfortbildung (z. B. Meisterabschluss) nach
einem Beratungsgespräch an der TU Dresden,
Technische Universität Dresden
π eine abgeschlossene Berufsausbildung und
mindestens dreijährige Berufserfahrung und eine
erfolgreich an der TU Dresden absolvierte
Zugangsprüfung, sowie
π eine abgeschlossene Berufsausbildung und ein
Studium von 2 Semestern an einer staatlichen oder
staatlich anerkannten Hochschule mit erbrachten
Leistungsnachweisen zur Fortführung des Studiums
nach § 1 Abs. 1 SächsHSFG.
Für Bewerber mit ausländischer Nationalität ist ein
Sekundarschulabschlusszeugnis (ggf. mit Hochschulaufnahmeprüfung
oder bereits absolvierten Studienzeiten)
notwendig. Das Zeugnis muss entsprechend der Bewertungsrichtlinien
der Zentralstelle für ausländisches
Bildungswesen dem deutschen Abitur gleichwertig sein.
Andererseits berechtigt ein bereits in Deutschland
abgeschlossenes Hochschulstudium zu einem weiteren
Studium.
Hinweis: Die Fachhochschulreife (Fachabitur) ist keine
fachgebundene Hochschulreife und berechtigt damit
nicht zum Studium an einer universitären Einrichtung
im Freistaat Sachsen. Diese berechtigt in Sachsen nur zu
einem Studium an Fachhochschulen.
Nähere Informationen zu den Studienvoraussetzungen
sind unter https://tu-dresden.de/studium/vor-demstudium/bewerbung/studienvoraussetzungen/
bachelor-diplom-staatsexamen nachzulesen.
(Stand 25.07.2019)
Nach einem bereits abgeschlossenen Studium besteht
die Möglichkeit, in einem Diplom-Aufbaustudium das
Studium in der Fachrichtung „Holztechnik und Faserwerkstofftechnik“
fortzusetzen.
Direktstudium
Das Studium kann jeweils zum Wintersemester aufgenommen
werden. Das Direktstudium besteht aus
4 Semestern Grundstudium Verfahrenstechnik und
Naturstofftechnik (120 Leistungspunkte, LP) sowie
6 Semestern Hauptstudium, inkl. 1 Praxissemester (180
LP). Es umfasst neben der Präsenz das Selbststudium,
betreute Praxiszeiten sowie die Diplomprüfung.
Die Studienordnung wurde überarbeitet und tritt im
Wintersemester 2019/2020 in Kraft.
Im Grundstudium stehen wie bisher die mathematischnaturwissenschaftlichen
Module wie z. B. verschiedene
Bereiche der Mathematik, der Chemie und Physik im
Fokus. Ergänzt werden diese durch Module der Technischen
Mechanik, Kinematik und Kinetik, Informatik
sowie Betriebswirtschaftslehre und Sprachkompetenz.
Hochschulzugangsberechtigungen für einen ersten Hochschulabschluss an der TU Dresden
Technische Universität Dresden
Dazu kommen weiter Konstruktionslehre, Werkstofftechnik,
Elektrotechnik, Strömungsmechanik sowie
Verarbeitungsmaschinen und Apparatetechnik.
Das Modul Einführung in die Verfahrenstechnik und
Naturstofftechnik bietet einen Überblick über die
Vertiefungsrichtungen und hilft den unentschlossenen
Studierenden, sich für eine Vertiefungsrichtig wie der
Holztechnik und Faserwerkstofftechnik zu entscheiden.
Im 5. und 6. Semester, die dem Grundfachstudium vorbehalten
sind, werden weiterhin Mess- und Automatisierungstechnik
sowie allgemeine und ingenieurspezifische
Qualifikationen der Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik
angeboten. Dazu gehören weiter die Module
Thermische Verfahrenstechnik sowie Mechanische
Verfahrenstechnik und Prozessanalyse.
Die studienrichtungsspezifischen Module des Grundfachstudiums
sind übergreifend und beinhalten Grundlagen
der Holztechnik und Papiertechnik. Die Module
der neuen Prüfungsordnung lauten:
π Chemische Grundlagen der Holztechnik und
Faserwerkstofftechnik
π Grundlagen der Holzanatomie
π Grundprozesse der Erzeugung und Verarbeitung
von Holzwerkstoffen und Papier
π Physikalische Grundlagen der Holztechnik und
Papiertechnik
π Technologie der Holzwerkstofferzeugung und
Papiererzeugung
π Technologie der Holzwerkstoffverarbeitung und
Papierverarbeitung
Das siebente Semester bleibt planmäßig dem Fachpraktikum
vorbehalten.
Für das achte und neunte Semester werden Wahlpflichtmodule
angeboten, aus denen Module für mindestens 10
Leistungspunkte aus dem Bereich grundlagenorientierte
Vertiefung zu wählen sind. Die weiteren Module können
aus der speziellen Vertiefung gewählt werden.
Für die Studienrichtung Holztechnik und Faserwerkstofftechnik
werden folgende Module angeboten:
π Möbel- und Bauelementeentwicklung
π Holzschutz
π Maschinen und Prozesse der Papierherstellung
π Maschinen und Prozesse der Papierverarbeitung
π Holztrocknung und -modifikation
π Wissenschaftliches Arbeiten in der Holztechnologie
π Faserphysik und Papierphysik
π Prozessanalyse
π Lebensmittel- und Bioverfahrenstechnik
π Beschichtungs- und Klebetechnik
π Holzbau
π Grundlagen Designprozess und -werkzeuge
π Gestaltungsgrundlagen
π Papier- und Zellstoffchemie
π Innovative naturfaserbasierte Produkte
π Fertigung von Faserverbundstrukturen
π Konstruieren mit Kunststoffen
π Produktfertigung
π Trenntechnik
π Spezielle Prozess- und Regelungsstrategien der
Papiertechnik
π Papierkreisläufe und Altpapieraufbereitung
Weiterhin ist im Zeitraum des achten bzw. neunten
Semesters ein Forschungspraktikum vorgesehen. Im
Forschungspraktikum soll eine abgegrenzte wissenschaftliche
Fragestellungen mit grundlagen- oder anwendungsorientiertem
Charakter aus allen Gebieten der
Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik und angrenzender
Fachgebiete selbstständig gelöst werden.
Das zehnte Semester ist der Diplomarbeit vorbehalten.
Aufbaustudium
Das Aufbaustudium besteht aus 5 Semestern im
Präsenzstudium (150 LP). Das Aufbaustudium in der
Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik setzt einen
bereits erworbenen Hochschulabschluss voraus.
Das Aufbaustudium in der Verfahrenstechnik und
Naturstofftechnik besteht aus einem allgemeinen Teil
mit Mess- und Automatisierungstechnik, Strömungs -
mechanik, Grundlagen der Verfahrenstechnik und
Naturstofftechnik sowie einer fachübergreifenden
technischen Qualifikation.
Technische Universität Dresden
Das Forschungspraktikum kann im dritten oder vierten
Semester absolviert werden. Auch hier besteht die Aufgabe,
eine abgegrenzte wissenschaftliche Fragestellung
mit grundlagen- oder anwendungsorientiertem Charakter
aus allen Gebieten der Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik
und angrenzender Fachgebiete selbstständig
zu lösen.
In der Studienrichtung Holztechnik und Faserwerkstofftechnik
gehören dazu weiter das umfangreiche Pflichtmodul
Mechanische und thermische Verfahrenstechnik,
welches thermische Verfahrenstechnik, Bioverfahrenstechnik,
Prozessanalyse und Versuchsplanung sowie ein
verfahrenstechnisches Praktikum enthält.
Weitere Pflichtmodule beinhalten wiederum physikalische
und chemische Grundlagen der Holz- und Faserwerkstofftechnik,
die Holzanatomie, die Holz- und
Faserwerkstofferzeugung sowie die Holz- und Faserwerkstoffverarbeitung.
Auch im Aufbaustudium werden die Module aus den
zwei Kategorien „Grundlagenorientierte Vertiefung“ und
„Spezielle Vertiefung“ angeboten. Dies sind aktuell:
π Möbel- und Bauelementeentwicklung
π Holzschutz
π Holztrocknung und -modifikation
π Praxis der Holztechnologie
π Maschinen und Prozesse der Papierherstellung
π Maschinen und Prozesse der Papierverarbeitung
π Produktfertigung
π Beschichtungs- und Klebetechnik
π Trenntechnik
π Holzbau
π Designentwurfsprozess
π Gestaltungsgrundlagen
π Fertigung von Faserverbundstrukturen
π Konstruieren mit Kunststoffen
π Papierphysik und Papierprüfung
π Papier- und Zellstoffchemie
π Innovative naturfaserbasierte Produkte
π Spezielle Prozess- und Regelungsstrategien der
Papiertechnik
π Papierkreisläufe und Altpapieraufbereitung
Das fünfte Semester ist zur Bearbeitung der Diplomarbeit
vorgesehen.
Praxis steht Pate
Die Vorteile des integrierten Studienganges liegen auf
der Hand: branchenübergreifende Vermittlung von
Kenntnissen, die sich aus den Stärken und Spezifika der
jeweiligen Bereiche ableiten; dadurch fachübergreifende
Methodik und stärkere Festigung der gemeinsamen
Grundlagen.
Im Studienverlauf ergeben sich für die Studierenden
vielfältige Möglichkeiten, das gesamte Holz basierte wirtschaftliche
Umfeld kennen zu lernen und sich praxisorientiert
zu vertiefen. Dazu tragen neben einigen Vertiefungsmodulen
auch die gemeinsamen Exkursionen
zu Unternehmen und Einrichtungen sowohl der Holzund
Holzwerkstofftechnik als auch der Papierindustrie
sowie Praktika an der Papiertechnischen Stiftung (PTS)
in Heidenau und im Institut für Holztechnologie Dresden
bei.
Förderung durch die Wirtschaft
Das vielseitige, praxisnahe Studium bietet tiefe Einblicke
in die Holz-, Holzwerkstoff-, Papier- und Zulieferindustrie,
weiterverarbeitende Industrien sowie in weitere
Branchen. Im fünfjährigen Studium werden neben den
naturwissenschaftlichen und verfahrenstechnischen
Kenntnissen auch interdisziplinäre Denkweisen vermittelt,
die für den späteren beruflichen Erfolg notwendig
sind.
Dabei zeichnet sich das Studium aus durch:
π Eine zielgerichtete Qualifikation für zukünftige
Nachwuchskräfte, z. B. durch geförderte Tagungsbesuche
und Einbindung in Netzwerke der Holzund
Papierindustrie
π Eine international anerkannte Ausbildung
π Hervorragende Möglichkeiten, während des
Studiums Erfahrungen im Ausland zu sammeln
(entweder im Studium durch das Belegen von
Auslandssemestern und/oder während des Praktikums)
π Eine breite Unterstützung aus der Industrie sowie
den Verbänden (Vielzahl von Stipendien)
π Frühzeitige Kontakte zu Industrieunternehmen
durch Exkursionen und Firmenpräsentationen
sowie
π Keine Studiengebühren für das Erststudium an der
TU Dresden.
Technische Universität Dresden
V.l.n.r.: Dr. Ralf Becker, Prof. Dr. Rainer Marutzky, Prof. Dr. Bohumil Kasal, das Team der Preisträger aus Dresden (Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ, M. Sc.
Javane Oktaee, Dipl.-Ing. Holger Unbehaun, Nina Niese und Dipl.-Ing. Sören Tech) sowie Preisträger Prof. Dr.-Ing. Rupert Wimmer aus Wien mit dem neuen
iVTH-Vereinsvorsitzenden Kai Greten
Promotionen
Der Abschluss Diplomingenieur ermöglicht nach wie vor
den Anschluss einer Promotion zum Doktor-Ingenieur.
2018 wurden 3 Promotionen an der Professur für Holztechnik
und Faserwerkstofftechnik abgeschlossen:
Herr Dipl.-Ing. Uwe Müller promovierte am 17.07.2018
zum Doktor-Ingenieur. Der Titel seiner Arbeit lautet:
„Neue Ansätze der Energiekostenoptimierung durch
produktspezifische Kennzahlen zur Lastflexibilisierung
und Effizienzsteigerung in der Papierindustrie“.
Herr Dipl.-Ing. Marcus Herzberg promovierte am
17.08.2018 zum Doktor-Ingenieur. Sein Promotionsthema
war: „Entwicklung eines Verfahrens zum
Beschichten der Schmalflächen von Holzwerkstoffen
mittels rotierender Ultraschallsonotrode“. (Diese Arbeit
ist als Band 25 der Schriftenreihe Holz- und Papiertechnik,
ISBN 978-3-86780-587-2 veröffentlicht.)
Frau Dipl.-Ing. Anne Weyrauch promovierte am
04.09.2019 zum Doktoringenieur. Sie promovierte zum
Thema „Entwicklung einer Technologie zum digitalen
Bedrucken von Echtholzoberflächen im Fahrzeuginterieur“.
(Diese Arbeit ist als Band 26 der Schriftenreihe
Holz- und Papiertechnik, ISBN 978-3-86780-5889-6
veröffentlicht.
In diesem Jahr werden voraussichtlich zwei weitere
Doktoranden ihre Promotion an der Professur für Holztechnik
und Faserwerkstofftechnik beenden.
Auszeichnungen
Wilhelm-Klauditz-Preis für Holzforschung und Umweltschutz
2018
Am 06. November 2018 wurden in Braunschweig im
Anschluss an die Mitgliederversammlung des Inter -
nationalen Vereins für Technische Holzfragen e. V. zwei
Arbeiten mit dem Wilhelm-Klauditz-Preis ausgezeichnet.
Der Wilhelm-Klauditz-Preis wird in dreijährigem Turnus
für herausragende wissenschaftliche oder anwendungsorientierte
Arbeiten auf dem Gebiet der Holzforschung
und des Umweltschutzes vergeben. Herr Prof. Dr.-Ing.
Bohumil Kasal vom Fraunhofer-Institut für Holzforschung
hielt die Laudationes.
Ein Preis wurde einem Forscherteam der Professur für
Holztechnik und Faserwerkstofftechnik der TU Dresden
unter der Leitung von Prof. Wagenführ für die
Forschungsarbeit „Einsatz holzfaserbasierter Ölbinder
zur Ölhavariebekämpfung auf dem Meer“ verliehen.
Maßgeblich waren Frau M. Sc. Javane Oktaee, Frau Nina
Niese, Herr Dipl.-Ing. Holger Unbehaun und Herr
Dipl.-Ing. Sören Tech an der Ausführung des Projektes
beteiligt.
Ölhavarien auf See werden oft von ungünstigen Wetterbedingungen
begleitet oder treten in schwer zugänglichen
Meeresgebieten auf, wodurch der Einsatz
vorhandener Technik zur Ölbeseitigung oft nicht möglich
ist oder erschwert wird. Im Rahmen der Forschungs -
arbeit wurde ein System zur Bekämpfung der Ölhavarie
entwickelt, dass eine schnelle Ölbeseitigung auch bei
ungünstigen Wetterbedingungen und in Flachwasser -
gebieten ermöglicht. Den Kern der Entwicklung bilden
schwimmfähige holzfaserbasierte Ölbinder, die, mit
ölabbauenden Mikroorganismen ausgerüstet, per Flugzeug
oder Schiff ausgebracht und mit Netzsperren oder
im Brandungsbereich der Küste wiederaufgenommen
werden können.
Verleihung des NHN-Förderpreises
Am 14. Juni 2018 wurde in Göttingen der NHN-Förderpreis
für „Stoffliche Holznutzung“ 2018 vom Kompetenznetz
für Nachhaltige Holznutzung e. V. im Rahmen
Technische Universität Dresden
der Tagung „Wertschöpfung Zukunftssicherung des
Clusters Forst und Holz“ an Dipl.-Ing. Herwig Hackenberg
verliehen.
Der NHN-Förderpreis soll Anreize schaffen für eine
anwendungsorientierte Forschung und Zusammenarbeit
zwischen Wissenschaft und Praxis im Bereich Forst und
Holz. Herr Hackenberg wurde für seine herausragende
Diplomarbeit „Untersuchungen zum Verhalten von Holz
bei der Plastifizierung mit gasförmigen Ammoniak und
einer anschließenden Verdichtung“ ausgezeichnet. Die
kombinierte Plastifizierung und Verdichtung von Rot -
buchenholz führte er mit gasförmigen Ammoniak und
vergleichsweise mit Wasserdampf und Ammoniaklösung
durch. Dabei ist er dem Ziel, eine gleichmäßige Verdichtung
und Fixierung bei geringen strukturellen Schädigungen
zu erreichen, sehr nahegekommen. Dieses
Ergebnis trägt dazu bei, verdichtetes Holz durch eine
Ammoniakplastifizierung zu stabilisieren. Die Ergebnisse
bilden eine gute Basis für weiterführende Untersuchungen
an der Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik
zum alternativen Holzeinsatz, z. B. im Musik -
instrumentenbau, vielleicht zukünftig auch im Fahrzeugund
Maschinenbau. Der Preis wurde von den NHN-
Vorsitzenden Prof. Dr. Bernhard Möhring und Prof. Dr.
Rainer Marutzky überreicht.
Aktuelle Forschungsthemen
Die Forschung an der Professur für Holztechnik und
Faserwerkstofftechnik umfasst verschiedenste Themengebiete:
π auf dem Gebiet Massivholz und Furnier u. a. thermische
Modifikation, chemisch-mechanische
Modifikation, biotechnologische Modifikation und
konstruktive Vergütung;
π auf dem Gebiet Holzwerkstoffe und Dämmstoffe
z. B. die Entwicklung von Werkstoff, Prozessentwicklung
und -optimierung, die Erschließung
neuer biobasierter Rohstoff- und Reststoffquellen
sowie biologische Modifikation von Holzwerkstoffen
und Faserwerkstoffen;
π auf dem Gebiet Naturfaserverbundwerkstoffe und-
Biocomposite beispielsweise die Erschließung
neuer Rohstoffquellen, Werkstoff- und Prozessentwicklung,
Funktionalisierung, Hybridwerkstoffe
sowie Grundlagen- und angewandte Forschung,
sowie
π auf dem Gebiet Fertigungstechnik Trenn- und
Fügeprozesse (Zerspan- und Klebevorgänge, Späne -
erfassung), Prozessentwicklung (Wabenplatten,
Beschlagsetzen, Schmalflächenbeschichtung),
Werkzeugentwicklung und Werkstoffverarbeitung
(Fräswerkzeuge, Werkzeuge für Sandwichwerkstoffe)
und Werkstoffverarbeitung (Holz-, Faser-,
Bio-, Sandwichkern-, Papierwerkstoffe).
Die Forschungsgruppe Holzwerkstoffe und Dämmstoffe
arbeitet u. a. an einem Verbundprojekt, in dem es um
Wärme- und Brandschutz von Dämmstoffen aus nachwachsenden
Rohstoffen geht. Weiterhin werden Zellulosedämmstoffe
mit rindenbasierten Flammschutzmitteln
entwickelt.
Verleihung des NHN-Förderpreises: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Bernhard Möhring,
Herwig Hackenberg, Martin Hanke und Prof. Dr. Rainer Marutzky
Hier zeigen sich Synergien in der Zusammenarbeit der
einzelnen Forschungsgruppen der Professur. In der
Arbeitsgruppe Papiertechnik wird in einem seit 04/2017
laufenden Projekt an einer nachhaltigen Alternative zum
geschäumten Polystyrol als Isolationsmaterial zur thermischen
Isolation von Versandverpackungssystemen
gearbeitet. Es wurde ein biogenes recyclingfähiges
Isolationsmaterial zu entwickeln, welches zu 100 % aus
Cellulose basiertem Fasermaterial besteht. Dieses wird in
einer bereits erhältlichen Kühlbox eingesetzt (siehe Foto).
Blick in die Kühlbox
3D-Formteile
Die Nutzung von Fasern aus Agrarnebenprodukten
für die Herstellung von Mehrweg-Besteckteilen und
haushaltsnahen Gebrauchsgegenständen aus 100 %
nachwachsenden Rohstoffen und die Herstellung
dreidimensionaler Formteile aus nachwachsenden und
biologisch abbaubaren Rohstoffen (siehe Foto) erweitert
das Produktportfolio und folgt dem Ziel der Erhöhung
der Wertschöpfung forstbasierter Produkte in Übereinstimmung
mit der CEPI-Roadmap 2050.
Die wasser- und energiesparende Aufbereitung von
Faserstoffen und die Herstellung von flächigen Werk -
stoffen wie Karton und formaldehydfreie mitteldichte
Faserplatten (MDF) auf Altpapierbasis ist ebenso ein
Forschungsgebiet, um die Energie- und Ressourcen -
effizienz zu verbessern.
Technische Universität Dresden
Kostengünstige keramische Hochleistungsmembranen
werden in einem ergänzenden Deinkingverfahren zur
effizienten Entfernung von Resten schwer deinkbarer
Druckfarben aus Kreislaufwässern Altpapier aufbereitender
Papierfabriken durch Mikrofiltration auf ihre
Eignung für den länger andauernden Einsatz untersucht
sowie für diese Betriebsbedingungen anwendungsspezifisch
entwickelt.
Nähere Informationen sind im Jahresbericht der
Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik
im Band 27 der Schriftenreihe Holz- und Papiertechnik
ISBN 978-3-86780-600-8 nachzulesen.
Neue Prüfgeräte für die
Papiertechnik an der HFT
Klimaschrank HCP50
Der Klimaschrank HCP 50 erweitert die bisherigen Möglichkeiten
der Demonstration und Prüfung des Einflusses
von klimatischen Einflüssen und klimatischen Wechselbeanspruchungen
von Papier, Karton und Pappe (PPK),
insbesondere aber papierfaserstoffbasierten Produkten,
wie beispielsweise Verpackungen. Die bisherigen
Bestimmungen der Eigenschaftskennwerte von PPK
basieren (zu Recht) auf normierten Klimabedingungen,
jedoch sind insbesondere die Verpackungen während
ihrer Verwendung in der Praxis vielfältigen wechselnden
klimatischen Belastungen ausgesetzt, die nicht in den
Prüfnormen berücksichtigt werden. Die klimatisch
bedingten Eigenschaftsänderungen dieser Materialien
sind somit quantitativ schlecht voraussagbar. Mit dem
Klimaschrank HCP 50 werden Feuchtigkeitsschwankungen
zwischen 20 bis 90 % (95 %) und ein Temperatur -
bereich bis 90 °C abgedeckt. Als Beispiel ist die Eigenschaftsänderung
eines Kraftliners über zwei gleichartige
Zyklen dargestellt (Gesamtdauer eines Zyklus 24 h).
Gefriertrockner Alpha 1-2 LD plus
Die Gefriertrocknung bietet neue Möglichkeiten der
Probenpräparation für die mikroskopische Analyse von
Faserstoffen und Produkten, deren Strukturen entlang
der Prozessketten konserviert und so realitätsnah analysiert
werden können.
Wichtige theoretische Zusammenhänge, die durch die
Gefriertrocknung praktisch vermittelt werden können,
sind:
π Festigkeitsausbildung in Naturfasernetzwerken
π Gefügezustände entlang der Prozesskette und ihr
Einfluss auf die Eigenschaften (Festigkeiten) und
die Prozessführung (z. B. Entwässerung)
π Schrumpfungsverhalten von Papier bzw. Faser -
vliesen während der Trocknung
HACH LANGE Spektrometer
und Hochtemperatur-Thermostat (HT200S)
Das Hach Lange HT200S-Thermostat ist eine Ergänzung
des ebenfalls erneuerten Hach Lange Spektral photometers
zur Durchführung von Küvettentests zur chemischen
Analyse von Wasserproben. Nicht nur die eigentliche
zur Durchführung der Messung benötigte Zeit, sondern
auch die notwendige Reaktionszeit ist wichtig für die
Durchführung der Laborprüfung. So kann die Zeit in den
Praktika z. B. zur Bestimmung von CSB, TOC oder CO2
wesentlich effizienter genutzt werden.
Wasserdampfdurchlässigkeits-Prüfgerät WDDG
Im Zuge der anhaltenden Diskussion um Kunststoffe
steigt zukünftig der Bedarf an nachhaltigen und dennoch
funktionalen Verpackungsmaterialien. Um derartige
Verpackungsmaterialien aus Papier zu entwickeln, sind
vor allem im Lebensmittelbereich hohe Barriereanforderungen
u. a. gegen Wasserdampf zu erfüllen. Mit dem
Wasserdampfdurchlässigkeits-Prüfgerät WDDG kann
das Verhalten solcher Materialien detailliert untersucht
werden, wie hier am Beispiel von Transparentpapier
unterschiedlicher flächenbezogener Masse dargestellt ist.
Technische Universität Dresden
Digitalmikroskop Keyence VHX 6000 mit Highspeed-
Kamera VW-9000
Robinie Querschnitt, Beleuchtung mit Blau-Licht (440 nm – 460 nm,
Breitband-Sperrfilter 500 nm)
Mit dem High-Speed-Digitalmikroskop und seinen
Modulen kann ein breites Spektrum an Naturfaserstoffen,
Faserwerkstoffen und weiteren biogenen und nichtbiogenen
Materialien und Kompositen sowie Prozessen
und Produkten im Makro-, Mikro- und Submikrobereich
beobachtet und bildanalytisch untersucht werden. Die
High-Speed Kamera dient dabei zur Untersuchung sehr
schneller dynamischer Prozesse, wodurch neue Erkenntnisse
zum Verständnis zeitabhängiger Vorgänge gewonnen
werden können. Zusammen mit der Untersuchung von
Proben mit verschiedenen Beleuchtungseinstellungen
an ein und derselben Stelle ohne Probenwechsel, der
3D-Messung von Oberflächenprofilen an hochglänzenden
Proben, der Untersuchung kontrastarmer und transparenter
Objekte, der Bewertung von Strukturen unter
Nutzung von UV-Licht und Fluoreszenzeffekten und der
Bildgebung horizontal zur Objektebene ist eine einzigartige,
umfassende Charakterisierung von Materialien,
Produkten und Prozessen möglich.
Die Ausstattung des High-Speed-Digitalmikroskops enthält
u. a.
π Digitale Zoomobjektive für die Vergrößerungsbereiche
0x-50x, 20x-200x, 100x-1000x, 250x-2500x,
500x-5000x und Doppel-Zoomobjektiv der umschaltbaren
Vergrößerungsbereiche 20x-
200x/200x-2000x
π Schwenkbares Stativ bis in die Horizontale
(+90°/-60°)
π Filtersätze und Adapter für Polarisation und
Dunkelfeld im Durchlicht- und Auflichtmodus
auch für starke Vergrößerungen
π externe dimmbare Fluoreszenz-Beleuchtung mit
Adaptern und Filter-Sets für die Zoom-Objektive
0x-50x und 20x-200x für die Erregerwellenlängen
360–380 nm (UV), 400–415 nm (violett), 440–
460 nm (royal blau) und 510–540 nm (grün)
Die Arbeitsgruppe Papiertechnik in der Professur
für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik dankt der
Vereinigung der Arbeitgeberverbände der Deutschen
Papierindustrie e. V. (VAP) und dem Land Sachsen für
die Finanzierung dieser Prüfgeräte.
Oberhauthaare von Gras, Durchlicht Teilpolarisation
Stärkekörner in einem wässrigen Ausstrich
Beispiel für die Darstellung der Oberflächenrauheit
Technische Universität Darmstadt
Technische Universität Darmstadt
Papiertechnik und
biobasierte Faserwerkstoffe
Nachhaltig Zukunft sichern –
auf dem Weg in eine
Bio-Ökonomie
Künftig wird unsere Gesellschaft ihre Bedürfnisse aus
nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energiequellen
decken. Produkte werden rezyklierbar und kom -
postierbar sein.
Die Zukunft der Papiertechnik nutzt die von der Natur
sehr hoch entwickelten Fasern aus Holz und Pflanzen
und liefert eine Vielzahl von Produkten für alltägliche
Anwendungen (Zeitschriften, Verpackungen, Filter,
Elektronikbauteile, usw.). Deutschland ist weltweit
führend auf dem Gebiet der Papiertechnik, die Nummer
eins in Europa bei der Papierproduktion. Viele Weltmarktführer
aus dem Anlagen- und Maschinenbau und
der chemischen Industrie befinden sich hier.
Diese Branchen machen sich mit besten Voraussetzungen
auf den Weg in die Bio-Ökonomie und entwickeln
Leichtbaulösungen für Fahrzeuge und Mobilität auf
Faserbasis, Werkstoffe für intelligente Baumaterialien
aus nachwachsenden Rohstoffen, funktionale Lösungen
für die medizinische Diagnostik und vieles mehr. Diese
interdisziplinäre Branche freut sich auf kreativen Nachwuchs,
der die Zukunft gestalten möchte.
In ausgezeichnetem Umfeld
studieren
Die Studiengänge im Fachbereich Maschinenbau an der
TU Darmstadt, zu denen auch der Master-Studiengang
Papiertechnik und biobasierte Faserwerkstoffe gehört,
zählen zu den besten in Deutschland und wurden in den
letzten Jahren regelmäßig ausgezeichnet.
Sie sind z. B. stets unter den besten drei Studiengängen
in verschiedenen Rankings zu finden. Unerreicht sind
die äußerst hohen Erfolgsquoten im Fachbereich
Maschinenbau. Mindestens 80 Prozent der Studien -
anfänger schaffen einen erfolgreichen Abschluss. Wer
diesen Studiengang absolviert hat, ist zu wissenschaftlich
ausgerichteter, selbstständiger Berufstätigkeit auf
dem gesamten Gebiet der Papierfabrikation, der Entwicklung
von Maschinen zur Herstellung und Veredlung
von Papier und der Drucktechnik befähigt.
Für den Masterstudiengang Papiertechnik und biobasierte
Faserwerkstoffe mit etwa fünf Studierenden pro Jahrgang
ist eine sehr persönliche Betreuung charakteristisch.
Teamarbeit wird bei uns großgeschrieben! Die unter den
Oberbegriffen Advanced Design Project und Advanced
Research Project angebotenen Projektkurse bereiten auf
ingenieurtypisches Arbeiten in Teams vor und haben
den Anspruch eines gemeinsamen Forschens und
Lernens von Studierenden und Lehrenden. Dies wird
auch durch eine Vielzahl von Abschlussarbeiten und
Aufgaben für wissenschaftliche Hilfskräfte im Rahmen
von aktuellen Forschungsprojekten untermauert. So
erfolgte beispielsweise die Inbetriebnahme der Pilot-
Papiermaschine Hand in Hand zwischen studentischen
Hilfskräften und wissenschaftlichen Mitarbeitern des
Fachgebietes.
Vielfältige Veranstaltungen außerhalb des Studiums,
wie z. B. Firmenbesuche und Exkursionen im In- und
Ausland, sind ebenfalls wertvoller Bestandteil des Studiums
und ermöglichen den Blick über den Tellerrand
hinaus. Der Alumni-Verein (APV Darmstadt) hat über
350 Mitglieder und bietet eine tolle Möglichkeit, Kontakte
in Industrie und Forschung zu knüpfen.
Technische Universität Darmstadt
Exkursion nach China (2. 3. und 4. von oben) und zur Papierfabrik Adolf Jass
(unten)
Technische Universität Darmstadt
Interdisziplinärer Studiengang
mit breiter ingenieurwissenschaftlicher Basis
Voraussetzung für ein Studium im Masterprogramm
Papiertechnik und biobasierte Faserwerkstoffe ist ein
Bachelor-Abschluss in einer Natur- und Ingenieurwissenschaft.
Auch Absolventen von Hochschulen und dualen
Hochschulen haben Zugang zu diesem Studiengang. Hier
sind jedoch ggf. Übergangsregelungen zu beachten, über
die das Fachgebiet gerne persönlich informiert.
Der Masterstudiengang ist interdisziplinär angelegt und
hat folgende übergeordnete Ziele:
π Ausbau von Kompetenzen zur Lösung technischer
Probleme
π Entwicklung innovativer Produkte, Prozesse und
Methoden
π Strukturierung komplexer Probleme unter Berücksichtigung
der relevanten technologischen, ökonomischen
und ökologischen Kriterien
π Kooperationen mit anderen Disziplinen, gemeinsame
Erarbeitung von Lösungen mit anderen
Wissensbereichen
π Auseinandersetzung mit betriebswirtschaftlichen
Auswirkungen neugeschaffener Produkte,
Prozesse oder Methoden
π Schaffung einer Basis für unternehmerisches
Denken
π Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen
Herausforderungen und Folgen der Ingenieurs -
arbeit
π Motivation zur Übernahme von Verantwortung in
Technik und Gesellschaft
π Grundlegendes Verständnis der Prozesse zur
Herstellung und zum Recycling von Papier- und
Faserwerkstoffen.
Während des viersemestrigen Studiengangs beschäftigen
sich die Studierenden mit den Grundlagen der Makromolekularen
Chemie, mit verfahrenstechnischen Grundlagen
und Anwendungen zum Recycling, zur Herstellung
und Aufbereitung von Papier und anderen faserbasierten
Werkstoffen und mit einer Einführung in die Biologie
der Pflanzen. Der Studiengang ist geprägt von einem
breiten Wahlpflichtbereich, in dem Studierende ihren
eigenen Schwerpunkt bilden können.
Informationen
Nähere Informationen zum Studiengang und den
Studieninhalten finden sich unter
www.pmv.tu-darmstadt.de
Innovationen
aus nachwachsenden Rohstoffen gestalten
Technische Universität Darmstadt
Am Fachgebiet Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik,
welches den Studiengang Papiertechnik
und biobasierte Faserwerkstoffe verantwortet, laufen
ständig etwa 20 Forschungsprojekte unterschiedlicher
Ausprägung. Studierende haben von Anfang an die
Möglichkeit, aktiv in der Forschung mitzuwirken, z. B. als
wissenschaftliche Hilfskraft oder im Rahmen von Projekt-
oder Abschlussarbeiten. Im Fokus der Forschung
stehen Wertstoffkreisläufe, Umwelt- und Verbraucherschutz,
sowie neue und innovative Lösungen auf Faserbasis.
Hier bieten das Fachwissen und die Erfahrungen
aus dem Bereich der Papiertechnik sehr gute Chancen,
Beiträge zur Entwicklung neuer nachhaltiger und biobasierter
Werkstoffe für verschiedenste Anwendungen zu
leisten. Das kreative Umfeld der Technischen Universität
Darmstadt, die zu den besten in Deutschland gehört und
an der insbesondere auch interdisziplinäre Arbeiten und
Projektansätze gefördert werden, bietet hierfür eine
nahezu unerschöpfliche Inspirationsquelle.
Aktuelle Forschungsthemen
sind z. B.
π Arbeiten zur Entwicklung von Papier als Werkstoff
für das Bauen (z. B. für temporäre Gebäude, Nachverdichtungen,
nachhaltige Gebäude oder Gebäudeteile,
Papier basierte Dämmstoffe, …).
π Entwicklung von Baustoffen und Komponenten
auf Papierbasis für energieeffizienten, lastpfadoptimierten
und umweltgerechten Leichtbau und für
innovative Anwendungen (z. B. Verpackungen für
Drohnentransport).
π Recyclierbarkeit von Papier und Papier basierten
Verpackungen.
π Gezielte Beeinflussung der Porenstruktur von
Papier.
π Analysemethoden zur besseren Bewertung der
Umwelteinflüsse von Papierherstellungsprozessen
(z. B. Mikroplastik)
π 3D-Drucken mit Papierfasern und faserbasierten
Pasten.
π Modellierung und Simulation der trockenen Alt -
papiersortierung und Weiterentwicklung einer
automatischen Messanlage zur Bestimmung der
Altpapierzusammensetzung.
Technische Universität Darmstadt
Technische Universität Darmstadt
VPM/APV Vortragsreihe 16. und 17. Oktober 2020 in Dresden
Symposium 2017
KLARTEXT. ÖKOLOGIE.
Standortbestimmung der Zellstoff- und Papierindustrie auf dem
Weg zu einer CO2-neutralen und umweltgerechten Produktion
Das nächste gemeinsame Symposium der Papieringenieure, veranstaltet von den Alumni Vereinen VPM
München, APV Dresden und APV Darmstadt, findet am 16. und 17. Oktober 2020 in Dresden statt. In den
vergangenen Jahren waren über 400 Vertreter aus der Papierindustrie und der Zulieferindustrie gekommen, um
Networking zu betreiben und gleichzeitig ihr Wissen auszutauschen. Auch das Symposium 2020 soll wieder ein
interessantes Vortragsprogramm bieten, um für eine hohe Anzahl an Teilnehmern attraktiv zu sein.
Die Vereine laden alle Experten aus der Industrie ein, aktuelle Beiträge rund um das Thema Ökologie zu
präsentieren. Die Beiträge sollen insbesondere auf folgende Schwerpunkte eingehen:
π Umweltgerechte Produktion und Produkte
π Umweltmanagementsystem und Zertifizierungen
π Dekarbonisierung in der Zellstoff- und Papierindustrie
π Life-Cycle-Analysis
π Carbon-Footprint
π Water-Footprint
Senden Sie Vorschläge zum Thema/Titel, einschließlich eines informativen Abstracts und unter Angabe aller
Autoren, bitte bis zum 31.01.2020 an Dr. Tiemo Arndt (tiemo.arndt@ptspaper.de ).
Impressum
Tagungsband zum Symposium der Papieringenieure 2019, Salzburg, 25. und 26. Oktober 2019
Herausgeber:
Vereinigter Papierfachverband München e.V., Riedstraße 40, 72810 Gomaringen,
vertreten durch den 1. Vorsitzenden Kai Pöhler
Akademischer Papieringenieurverein an der TU Dresden e.V. (APV), Postfach 200111, 01804 Heidenau,
vertreten durch den 1. Vorsitzenden Ulrich Mallon
Akademischer Papieringenieurverein (APV) Darmstadt e.V., TU Darmstadt –
Fachgebiet Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik (PMV), Alexanderstraße 8, 64283 Darmstadt,
vertreten durch den 1. Vorsitzenden Claus Raschka
Redaktion:
Dr.-Ing. Kerstin Graf, Ina Greiffenberg
Fotonachweis:
S. 2 unten Sabine Heinemann, S. 24-25 Heinzel Group, S. 28 Lenzing, S. 30 Mitte links VDP, Mitte rechts UPM, S. 36 UPM,
S. 38 oben Uwe Rattay, S. 40 oben Uwe Rattay, S. 41 Uwe Rattay, S. 42 Valmet, S. 46-47 Koehler Paper Group,
S. 48 VOITH, S. 49 UPM, S. 50 oben UPM, S. 52 Heinzel Group, S. 56 unten C. Kossmann, S. 61 oben und Mitte
Günter Standl / Imlauer, S. 62-65 Papiermachermuseum Laakirchen, S. 64 unten Wolfgang Spitzbart, S. 66-67 Robert
Harson REWE Group, S. 69 oben Wolf Heilmann, unten Papierfabrik Meldorf, S. 72 Nicolai Schneider, S. 73 Papierfabrik
Pfleiderer Spezial papiere Teisnach, S. 76 Fr. Schmidbauer, S. 85 rechts Papiertechnische Stiftung, S. 86 iVTH e.V./S.
Lippelt, S. 87 oben M. Hölzel
Gestaltung:
Müller-Stoiber+Reuss, Darmstadt
KLARTEXT. BIOÖKONOMIE. | Symposium der Papieringenieure 2019