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Tagungsband Salzburg 2019

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Symposium der Papieringenieure Salzburg, 25.–26.10.2019

KLARTEXT.

BIOÖKONOMIE.

Standortbestimmung – Herausforderungen und

Chancen für die Zellstoff- und Papierindustrie



Tagungsband zum Symposium der Papieringenieure

Salzburg, 25.–26.10.2019

KLARTEXT.

BIOÖKONOMIE.

Standortbestimmung – Herausforderungen

und Chancen für die Zellstoff- und Papierindustrie


Das Geheimnis des Key Visuals ...

Schmalblättrige Weide (Salix schwerinii)

Das Key Visual zeigt im Querschnitt den im zweiten

Jahr gewachsenen Teil eines zwei Jahre alten Weiden -

stämmchens.

Ein Dünnschnitt der in Historesin-Methylacrylat eingebetteten

Holzprobe wurde zur Sichtbarmachung der

Ligninverteilung mit einer frischen Mischung (2:1) aus

2 % (w/v) Phloroglucinol in 95 % Ethanol und 50 %

Schwefelsäure angefärbt. Im Ergebnis der nachfolgenden

digitalen Bildbearbeitung erscheinen ligninhaltige

Mittel lamellen und Primärwände der Holzzellen gelb,

die Sekundärwände grün und dünne Tertiärwände

bläulich.

Das Bild wurde im Hellfeld-Durchlicht-Modus am

Lichtmikroskop Zeiss Axio Imager M2 aufgenommen.


Symposium

der Papieringenieure 2019 in Salzburg

KLARTEXT. BIOÖKONOMIE. Standortbestimmung –

Herausforderungen und Chancen für die Zellstoff- und Papierindustrie

Das nunmehr 5. Symposium der Papieringenieure findet

in der Kultur-, Mozart- und Universitätsstadt Salzburg

statt. Wir begrüßen Sie und freuen uns, dass Sie dabei

sind.

Die gemeinsame Veranstaltung des Vereinigten Papierfachverbands

München e.V. (VPM) und der Akademischen

Papieringenieurvereine e.V. (APV) Dresden und Darmstadt

verspricht zwei Tage voller spannender Vorträge,

interessanter Exkursionen und vieler Gelegenheiten zum

gegenseitigen Erfahrungsaustausch mit Fachkollegen

und vor allem auch mit unseren Studenten.

Die Vortragsreihe ist in diesem Jahr auf das hochaktuelle

Thema Bioökonomie ausgerichtet. Mit Blick auf knappe

fossile Rohstoffe, Klimawandel und wachsende Welt -

bevölkerung sind nachhaltige und ressourceneffiziente

Strategien gefragt. Der Übergang von einer fossilbasierten

zu einer biobasierten Wirtschaft gewinnt weltweit an

Bedeutung.

Die Papierindustrie, die die biobasierte Kreislaufwirtschaft

seit Jahren lebt und sich durch ihre Entwicklung hin zur

Bioraffinerie ständig weiterentwickelt, sieht den Wandel

in Richtung Bioökonomie als einen wesentlichen Schritt

im Kampf gegen den Klimawandel. Mit der Hinwendung

zu einer Wirtschaftsform, die auf biologischen Ressourcen

aufbaut, unterstreicht die Branche ihre Verantwortung

als industrieller Vorreiter. Sie fokussiert sich dabei auf

die Forschung und Entwicklung innovativer Produkte,

Verfahren und Dienstleistungen auf Basis einer effizienten

Nutzung des Rohstoffes Holz.

Ein wichtiges Anliegen unseres gemeinsamen Symposiums

besteht darin, unseren Studenten, also der nächsten

Generation der Papieringenieure, ausreichend Gelegenheit

zur Kontaktpflege für ein erfolgreiches Studium und

einen gelungenen Start ins Berufsleben einzuräumen.

Das bewährte Mentoring Programm, bei dem die

Studenten von Industrievertretern persönlich in deren

Netzwerk eingeführt werden, findet seine Fortführung.

Ferner bieten wir am Samstag den Rahmen für Studenten -

vorträge und Präsentationen der Hochschule München

und der Universitäten Dresden und Darmstadt. Informie -

ren Sie sich über Inhalte und Ergebnisse studentischer

Arbeiten sowie die Herausforderungen, vor denen

unsere drei Ausbildungsstätten stehen. Um die anspruchsvollen

Aufgaben der Zukunft bewältigen zu

können, benötigt unsere Branche hochqualifizierten

ingenieurtechnischen Nachwuchs. Entwickeln Sie

gemeinsam mit uns Ideen, wie man junge Leute für eine

Ausbildung in der Papierindustrie und ein weiterführendes

Studium begeistern kann. Werben Sie, auch in Ihrer

Familie und Ihrem privaten Umfeld, für diese interessante

Fachrichtung!

Papieringenieure feiern die Feste, wie sie fallen! In diesem

Jahr finden der gesellige Abend im Stieglkeller und der

Ballabend im Hotel Imlauer Pitter statt. Eine entspannte

und angenehme Atmosphäre ist garantiert.

Ohne engagierte, ehrenamtliche Helfer sowie die großzügige

Unterstützung durch unsere Sponsoren wäre die

Veranstaltung nicht umsetzbar. Dafür danken wir auf

diesem Weg sehr herzlich.

Wir freuen uns auf informative Stunden mit Ihnen in Salzburg!

Mit Gunst von wegen’s Handwerk

Ihre Vorsitzenden

Kai Pöhler Ulrich Mallon Claus Raschka


Inhalt

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Editorial

Grußwort Ilse Aigner

Grußwort Dr. Wilfried Haslauer

Grußwort Gabriele Herzog

Grußwort Winfried Schaur

Die Absolventenvereine VPM, APV Dresden, APV Darmstadt

Tagungsprogramm

Der Tagungsort: Salzburg Congress

Statements

Was bedeutet Bioökonomie? Einführung in die Vortragsreihe

Prof. Dr. Helga Zollner-Croll

Bioökonomie als neues Schlagwort für Politiker

Dipl.-BWT. Alfred Heinzel

Bioökonomie – Anliegen, Strukturen und Potentiale

Prof. Dr. Frank Miletzky

Innovating for balance – wood-based cellulosic fibers

Dr. Andrea Borgards

Die Herausforderungen der globalen Faserversorgung

Oliver Lansdell

Unser Wald. Nachhaltig auch im Klimawandel?

Die deutsche Forst- und Holzwirtschaft zwischen historischen

Erfolgen, realem Anspruch und offenen Zukunftsfragen

Wolfgang Beck

Papier und Umwelt, Papier und Klima –

bisher oft eine erfolgreiche aber auch sehr verhängnisvolle Geschichte

– und wie geht es in Zukunft weiter?“

Dr. Thomas Henningsen

Evolution der Holznutzung – Aufbruch in neue Märkte

Michael Duetsch

Gefahren und Chancen des Klimawandels in der Bioökonomie –

Risikomanagement in einer sich schnell verändernden Umwelt

Arved Fuchs


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Moderne Produkte einer Zellstoffanlage

Robert Mohr, Eva Engelfeldt

Strohhalm & Co. – Produkte aus Papier, die auch niemand braucht.

Klartext: Bioökonomie in und mit Papier. Reduce – Recycle – Rethink!

Dr. Tiemo Arndt

Konkrete Ansätze der Koehler Group in der Bioökonomie

Dr. Stefan Karrer, Dr. Markus Wildberger

Mentoring auf dem Symposium der Papieringenieure

Erfahrungsberichte zum Mentoring Programm: Mit einer neuen

Generation in eine herausfordernde Zukunft aufbrechen

Exkursion Laakirchen Papier AG

Exkursion AustroCel Hallein GmbH

Partnerprogramm:

Ausflug nach Hallstatt mit Besichtigung der Salzwelt

Stadtplan von Salzburg mit Veranstaltungsorten

Exkursionen Stadtführung Salzburg und

Besichtigung der Hohensalzburg

Gesellschaftsabend im „Stieglkeller“

Ballabend im Hotel Pitter

Die Geschichte Steyrermühls bis zum heutigen Museum

„Grüne“ Alternative zu Plastiksackerl für Obst und Gemüse –

Holzfasern der Lenzing AG statt Plastik: Innovatives Mehrwegnetz

Nature-Liner ® –

Das Wellpappenrohpapier aus Altpapier und Grasfasern

Lanyards aus Bambusfasern

Hochschule München

Technische Universität Dresden

Technische Universität Darmstadt

Ankündigung des Symposiums der Papieringenieure 2020

Impressum


Ilse Aigner

Präsidentin des Bayerischen Landtags

Grußwort

zum Thema Bioökonomie

Zukunft hat viele Themen. Eines davon ist die

Bio ökonomie. Hier wird nicht Gegenwart verwaltet,

sondern Zukunft mutig gestaltet. Das ist ganz im

Sinn des Bioökonomie-Entwicklungsplans Bayern.

Er ist ein strategischer Masterplan für alle Bereiche

der Gesellschaft.

Nachhaltige Wirtschaft und Bioökonomie spielen bei uns

eine immer größere Rolle. Als erstes Bundesland berief

Bayern 2015 einen eigenen Bioökonomierat ein. Im

Sommer 2017 wurde der Ausbau des Campus Straubing

als Standort der Technischen Universität München mit

Forschungs- und Ausbildungsschwerpunkt Bioökonomie

beschlossen. Unternehmen und Forschungspartner

werden über Plattformen miteinander vernetzt. Besonders

stolz bin ich auf das NAWAREUM. Ab 2020 wird das

vom Freistaat geförderte Informations- und Erlebnis -

zentrum zum Energie- und Rohstoffwandel das Thema

öffentlichkeitswirksam vermitteln: mit Ausstellungen,

Veranstaltungen und einem umfassenden Beratungs -

angebot. Es soll die Verbraucherinnen und Verbraucher

mit der biobasierten Wirtschaft vertraut machen.

Und es soll ihnen zeigen: Bioökonomie löst nachhaltige

Innovationen aus und kann die Grundlage für ein neues

Mit einander von Ökonomie und Ökologie sein.

Auch Papieringenieure schaffen die Voraussetzungen

für diesen Wandel: durch ihr solides Wissen und Können,

durch ihren Einfallsreichtum und durch ihr Verant -

wortungsbewusstsein gegenüber kommenden Generationen.

Dafür danke ich ihnen von Herzen und wünsche

ihrem Symposium 2019 einen produktiven und erfolgreichen

Verlauf.

Ilse Aigner


Unser Platin-Sponsor


Dr. Wilfried Haslauer

Landeshauptmann Land Salzburg

Biobasiert

in die Wirtschaft

der Zukunft.

Grußwort von Dr. Wilfried Haslauer

Ich freue mich, dass die Stadt Salzburg als Tagungsort

für das fünfte Symposium der Papieringenieure

ausgewählt wurde und möchte Sie alle sehr herzlich

hier in Salzburg begrüßen.

In Salzburg baut man gut und gerne auf dem umweltfreundlichen

Rohstoff Holz. Der Waldanteil von 52% der

Gesamtfläche unseres Bundeslandes ist sehr landschaftsprägend.

Holz nimmt daher traditionell einen hohen

Stellenwert ein. Salzburg eignet sich damit bestens als

Austragungsort für das Symposium der Papieringenieure,

welches den Titel „KLARTEXT. BIOÖKONOMIE.“ trägt.

Der bewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen zählt

zu den großen Herausforderungen unserer Zeit, denn

der Klimawandel, weitere globale Umweltbelastungen

und die allgemeine Verknappung der Ressourcen sind

eng mit der Nutzung nicht-erneuerbarer und fossiler

Produktionsmittel verbunden. Die nachhaltige Nutzung

von Holz ist ein Schlüssel, um den Kampf gegen den

Klimawandel zu gewinnen. Es ist wichtig, sich mit den

Herausforderungen und Chancen der Veränderungen

auseinanderzusetzen und über biologische und öko -

logische Aspekte sowie Nachhaltigkeit intensiv nach -

zudenken. Sich auszutauschen ist ebenso bedeutend,

wie gemeinsame Strategien für die Zukunft der Papier -

industrie zu besprechen. Eine Veranstaltung, wie dieses

Symposium, leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Ich möchte mich bei allen Mitwirkenden sehr herzlich

für die Themenwahl bedanken und wünsche Ihnen

einen schönen Aufenthalt in Salzburg sowie ein erfolgreiches

Symposium mit regem Erfahrungsaustausch,

spannenden Diskussionen und vielen freudigen

Begegnungen.

Dr. Wilfried Haslauer


www.team-con.de

Unser Platin-Sponsor


Gabriele Herzog

Geschäftsführerin Austropapier

Mehr Wert aus Holz.

Grußwort von Geschäftsführerin

Gabriele Herzog

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr, die Teilnehmer des Symposiums für

Papieringenieure heuer erstmals in Salzburg begrüßen

zu dürfen. Die Papierindustrie hat aufgrund des Wasserund

Holzreichtums eine lange Tradition am Standort

Österreich. Mit einer Produktion von 5 Mio. Tonnen

Papier und einem Rekordumsatz von 4,3 Milliarden im

vergangenen Jahr entwickelt sich die Branche sehr positiv.

Die Digitalisierung macht unseren Betrieben im Bereich

der grafischen Papiere natürlich zu schaffen, im Bereich

der Verpackungspapiere verzeichnen wir aber aufgrund

zunehmenden Onlinehandels und der steigenden Nachfrage

nach ökologischen Verpackungspapieren ein kontinuierliches

Wachstum.

Investitionen sichern die Zukunft des Standorts Österreich.

So freue ich mich umso mehr, dass heuer eine

neue Papiermaschine am Standort Pöls in Betrieb genommen

wird. Aber auch der Wandel zur Bioökonomie

bietet unserer Branche viele neue Möglichkeiten. Durch

ihre langjährige Erfahrung im Holzaufschluss und der

Rohstofflogistik hat sich die österreichische Papierindustrie

wertvolles Knowhow erarbeitet und auch die Kreislaufführung

in Form des Altpapierrecyclings ist bereits

seit Jahrzehnten etabliert und funktioniert gut. Das alles

macht unsere Branche zur Leitbranche der Bioökonomie.

Hier gibt es schon eine Vielzahl an biobasierten Vor -

zeigeprodukten, die Alternativen zu erdölbasierten

Produkten darstellen. Diese finden Einsatz in den unterschiedlichsten

Bereichen von chemischen Produkten,

wie Kleber, Lacke über Hygiene- und Reinigungsmittel

bis hin zu Lebensmittelzusatzstoffen. Und wir sind hier

noch lange nicht am Ende. Im Rahmen von Forschungsprojekten

arbeiten wir bereits an neuen Produkten aus

dem Rohstoff Holz. Diese Anstrengungen wurden auch

in der Österreichischen Bioökonomie-Strategie anerkannt.

Unser oberstes Ziel lautet „Mehr Wert aus Holz“,

also mehr Produkte, mehr Wertschöpfung und mehr

Arbeitsplätze durch die optimale Nutzung dieses

wertvollen Rohstoffs. In diesem Sinne wünsche

ich Ihnen eine erfolgreiche Tagung und viele neue

Impulse!

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Herzog


Unser Platin-Sponsor

Fit für die Zukunft durch langfristig gesicherte Nachfolge: Thomas Villforth, geschäftsführender Gesellschafter, leitet das Unternehmen

gemeinsam mit seinem Sohn Lukas Villforth.

Familienunternehmen

seit 1870

Die Villforth Siebtechnik GmbH ist ein erfolgreiches

Familienunternehmen, das sowohl auf Tradition als auch auf

ständige Weiterentwicklung setzt.

Die Hochwertigkeit unserer Produkte empfinden wir als

persönliche Verpflichtung, nachgewiesen durch unser

integriertes Qualitätsmanagement-System.

Villforth Siebtechnik GmbH · Betzenriedstraße 10 · 72764 Reutlingen

Telefon 07121 / 949 - 0 · Telefax 07121 / 949 - 100

info@villforth.com · www.villforth.com


Winfried Schaur

Executive Vice President UPM Communication

Papers, Präsident des Verbandes Deutscher

Papierfabriken (VDP)

Eine große Chance!

Grußwort von VDP-Präsident

Winfried Schaur

Papier und Bioökonomie:

Kein Selbstläufer, aber eine große Chance.

Das Thema des diesjährigen Symposiums ist in zweierlei

Hinsicht besonders aktuell. Die Bioökonomie wird politisch

und in der breiteren Öffentlichkeit hoch gehandelt,

wenn es um langfristige Antworten für zwei der großen

globalen Herausforderungen, Ressourcenknappheit und

Klimawandel, geht. Der massiv gestiegene Fokus auf

Klimaschutz und Müllvermeidung – getrieben durch die

Fridays for Future Bewegung und eine Zuspitzung der

Kampagnen zur Europawahl auf diese Themen – wird

absehbar neue regulatorische und reputationale Herausforderungen

für die so genannten traditionellen Industrien

mit sich bringen.

Die Papier-, oder besser, die Holzfaser verarbeitende

Industrie, steht gleichsam zwischen den Welten. Vom

nachhaltig erwirtschafteten Holz über den vorbildlichen

Einsatz von Recyclingfasern bis hin zur positiven

Umweltbilanz der Mehrzahl unserer Produkte: wir stehen

an erster Stelle der Bioökonomie. Gleichzeitig machen

uns Produktionsmethoden, Energie und Ressourcen -

einsatz zu einem wesentlichen Repräsentanten der „Old

Economy“.

Es muss das Ziel sein, diese Zwischenrolle zu nutzen,

um eine neue Dynamik für unsere Industrie zu schaffen.

Wir müssen den Umweltbeitrag unserer Produkte kompetent

und selbstbewusst herausstellen. Wir müssen die

Innovationskraft und die Innovationstätigkeit unserer

Industrie stärken und deutlich nach außen tragen. Und

wir müssen als kompetenter und lösungsorientierter

Partner mit an den Rahmenbedingungen der Bioökonomie

arbeiten – vor allem wenn es darum geht, die industrielle

Nutzung der Ressource Holz langfristig zu

sichern. Wenn dies gelingt, wird unsere Industrie auch

an Attraktivität für neue, junge Mitarbeiter gewinnen.

Auch das ein Aspekt der Zukunftssicherung.

Sie werden auf dem Symposium in Salzburg viele

Vorschläge diskutieren, welche Wege unserer Industrie

hin zu einem festen Platz in der Bioökonomie offenstehen.

Das Format ist dabei einer der Schlüssel zum Erfolg:

im interdisziplinären Dialog zwischen Anlagenbauern,

Papieringenieuren, Umweltorganisationen und Forschung

werden wir die Anregungen finden, die wir brauchen,

um industrielle Produktion und Nachhaltigkeit noch

stärker zu verbinden.

Winfried Schaur


Unser Platin-Sponsor


Die Absolventenvereine

Die Vereine sind Gemeinschaften

der Absolventen und Studierenden

der Fachrichtung Papiertechnik am

jeweiligen Hochschulstandort.

Der Zweck und das Ziel aller drei

Vereine ist die Unterstützung und

Förderung des Papiertechnik-

Nachwuchses an der jeweiligen

Hochschule. Die Vereine sind

bestrebt, die Verbindungen der Vereinsmitglieder

untereinander sowie

mit der Papierindustrie und ihren

verwandten Zweigen zu fördern.

Auch die Pflege der Beziehung

zwischen den drei Absolventenvereinen

ist ein erklärtes Ziel der Vereine.

Vereinigter Papierfachverband e.V.

(VPM)

Gründung: 1959 in München

Aktuelle Mitglieder:

Gesamt 796 davon 452 in Deutschland,

71 in Österreich und 151 in der Schweiz;

sowie 55 Firmen und 67 Aktivitas

Organisation:

Landesgruppen in Deutschland, Österreich und

der Schweiz

Aktueller Vorstand:

1. Vorsitzender Kai Pöhler

2. Vorsitzender Frank May

Schatzmeister Cornelius Link

Kommissarischer stellv. Schatzmeister

Sebastian Porkert

Schriftführer Alexander Böck

Landesgruppen-Obmann Andreas Päch

Tagungsorganisator Jörg Padberg

Beisitzer: Dr.-Ing. Ernst-Ulrich Wittmann,

Holger Baumgartner, Siegfried Fuchs, Tobias Hain,

Prof. Dr.-Ing. Heinz Ziegler, Andreas Luda

Ehrenmitglieder:

Otto Burk, Wolfgang Moerler

Aktueller Aktivitas Vorstand (Paper / Packaging):

1. Vorsitzender Tim Carstens

2. Vorsitzender (Paper) Felix Hiller

2. Vorsitzende (Packaging) Jana Brosowske

Schriftführer (Paper) Maximilian Krallinger

Schriftführer (Packaging) Antonia Krapf

Kassenwart Christian Wölfle

Beisitzer Marcel Prinz, Jelle Schuivens,

Simon Böck, Paulina Hahn

Kontakt:

Vereinigter Papierfachverband München e.V.

Riedstraße 40, 72810 Gomaringen

www.papierfachverband.de


Akademischer Papieringenieurverein

an der TU Dresden e.V.

Gründung: 16.11.1990

Gründungsmitglieder: 28 Senioren, 24 Aktivitas

Aktuelle Mitglieder: 250, davon 21 Aktivitas

Aktueller Vorstand:

1. Vorsitzender Ulrich Mallon

2. Vorsitzender Hagen Pecher

Kassenwartin Ina Greiffenberg

Schriftführerin Franziska Gebauer

Beisitzer:

Dr.-Ing. Kerstin Graf, Dr.-Ing. Sabine Heinemann,

Prof. Dr. Frank Miletzky, Michael Moser,

Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ, Dr.-Ing. Roland Zelm

Ehrenvorsitzender: Rüdiger Ocken

Ehrenmitglieder:

Volker Barth, Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Blechschmidt,

Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus Fischer,

Dr.-Ing. Kerstin Graf, Dr.-Ing. habil. Manhart

Schlegel, Dr.-Ing. habil. Jürgen Tenzer, Prof. Dr.-Ing.

habil. Ernst-Wieland Unger

Aktueller Aktivitas Vorstand:

1. Vorsitzender Maximilian Skalla

2. Vorsitzender Hermann Plettenberg

Kassenwart Peter Singer

Internetbeauftragter Ruben Pohlent

Kontakt:

Akademischer Papieringenieurverein

an der TU Dresden e.V.

Pirnaer Straße 37, 01804 Heidenau

www.apv-dresden.de

Akademischer Papieringenieurverein

an der TU Darmstadt e.V.

Gründung: 27.06.1905

Gründungsmitglieder: 25 Alte Herren, 47 Aktivitas

Aktuelle Mitglieder: 337, davon 14 Aktivitas

Aktueller Vorstand:

1. Vorsitzender Claus Raschka

2. Vorsitzender Rui De Amorim Ferreira

Kassenwart Rolf Kayser

Schriftführer Robert Götzinger

Beisitzer:

Thomas Villforth, Prof. Dr.-Ing. Samuel Schabel,

Lothar Lichtenthäler, Christiane Helbrecht,

Philipp Schimmelpfennig

Ehrenmitglieder:

Dr.-Ing. Hanns-Lutz Dalpke, Georg Friedrich,

Dr.-Ing. Ulrich Höke, Dr.-Ing. Ulrich Kirchner,

Prof. Dr. techn. Wilhelm Kufferath von Kendenich,

Dieter Pothmann, Dr.-Ing. Hans-Joachim Putz

Aktueller Aktivitas Vorstand:

1. Vorsitzende Christiane Helbrecht

2. Vorsitzender Julian Kautzky

Kassenwart Colin Wawrik

Bibliothekar Lucas Mihm

Kontakt:

Akademischer Papieringenieurverein (APV)

Darmstadt e.V.

TU Darmstadt – Fachgebiet Papierfabrikation

und Mechanische Verfahrenstechnik (PMV)

Alexanderstr. 8, 64283 Darmstadt

www.apv-darmstadt.de


Tagungsprogramm

Salzburg Congress

Auerspergstraße 6, A-5020 Salzburg

Freitag, 25. Oktober 2019

ab 8:30 Uhr Get Together – Eintreffen der Teilnehmer

9:00 Uhr Begrüßung

Kai Pöhler,

1. Vorsitzender VPM

Ulrich Mallon,

1. Vorsitzender APV Dresden

Claus Raschka,

1. Vorsitzender APV Darmstadt

Vortragsreihe: KLARTEXT. BIOÖKONOMIE.

Standortbestimmung – Herausforderungen und Chancen

für die Zellstoff- und Papierindustrie

9:10 Uhr Bioökonomie als neues Schlagwort

für Politiker

Alfred Heinzel, CEO, Heinzel Group

I. Bioökonomie – Marktsituation

Moderation: Prof. Dr. Stephan Kleemann

9:40 Uhr Bioökonomie –

Anliegen, Strukturen und Potentiale

Prof. Dr. Frank Miletzky, TU Dresden

10:00 Uhr Innovating for balance –

wood-based cellulosic fibers

Dr. Andrea Borgards, Lenzing

10:20 Uhr The challenges facing global fibre supply

Oliver Lansdell, Hawkins Wright

10:40 Uhr Diskussion

10:55 Uhr Kaffeepause

II. Ressource Wald für die Bioökonomie

Moderation: Prof. Dr. Frank Miletzky

11:25 Uhr Unser Wald.

Nachhaltig auch im Klima wandel?

Die deutsche Forst- und Holzwirtschaft

zwischen historischen Erfolgen, realem

Anspruch und offenen Zukunftsfragen

Wolfgang Beck, Mercer Holz

11:45 Uhr Papier und Umwelt, Papier und Klima –

bisher oft eine erfolgreiche aber auch sehr

verhängnisvolle Geschichte – und wie geht

es in Zukunft weiter?“

Dr. Thomas Henningsen, Greenpeace

12:05 Uhr Evolution der Holznutzung –

Aufbruch in neue Märkte

Michael Duetsch, UPM –

The Biofore Company

12:25 Uhr Diskussion

12:40 Uhr Mittagspause

III. Anwendungsbeispiele in der Bioökonomie

Moderation: Prof. Dr. Samuel Schabel

14:00 Uhr Gefahren und Chancen des Klimawandels

in der Bioökonomie – Risikomanagement in

einer sich schnell verändernden Umwelt

Keynote Speech – Arved Fuchs,

Polarforscher, Extremabenteurer

15:00 Uhr Diskussion

15:15 Uhr Kaffeepause

15:45 Uhr Moderne Produkte einer Zellstoffanlage

Bernhard Trunk, Robert Mohr,

Eva Engelfeldt, Valmet

16:05 Uhr Strohhalm & Co. – Produkte aus Papier, die

auch niemand braucht.

Klartext: Bioökonomie in und mit Papier.

Reduce – Recycle – Rethink!

Dr. Tiemo Arndt, PTS

16:25 Uhr Konkrete Ansätze der Koehler Group in der

Bioökonomie

Dr. Stefan Karrer, Dr. Markus Wildberger,

Koehler Group

16:45 Uhr Diskussion

17:00 Uhr Zusammenfassung und Abschluss

ab 19:00 Uhr Gesellschaftsabend

Stieglkeller Restaurant

Festungsgasse 10

A-5020 Salzburg

Partnerprogramm

A) Ausflug nach Hallstatt mit Besichtigung

der Salzwelt

9:00–17:00 Uhr


Samstag, 26. Oktober 2019

8:30–10:00 Uhr

Mitgliederversammlung VPM München

8:30–10:00 Uhr

Mitgliederversammlung APV Dresden

8:30–10:00 Uhr

Mitgliederversammlung APV Darmstadt

10:00 Uhr Kaffeepause

Berichte zum Studium / zur Ausbildung

und Studentenvorträge

10:30 Uhr Prof. Dr. Martin Angerhöfer und

Prof. Dr. Helga Zollner-Croll, Hochschule

München – Verpackungstechnik und

Verfahrenstechnik Papier

10:50 Uhr Studentenvortrag HS München

11:10 Uhr Dr. Roland Zelm, Technische Universität

Dresden – HFT

11:30 Uhr Studentenvortrag TU Dresden – HFT

11:50 Uhr Prof. Dr. Samuel Schabel, Technische

Universität Darmstadt – PMV

12:10 Uhr Studentenvortrag TU Darmstadt – PMV

ab 12:30 Uhr Mittagessen

Exkursionen

14:00 Uhr

B) Stadtführung Salzburg

C) Festung Hohensalzburg

D) Laakirchen Papier AG

E) AustroCel Hallein GmbH

ab 19:30 Uhr Ballabend

mit der Band „SMASH“

Hotel Imlauer Pitter

Rainerstraße 6, A-5020 Salzburg


Salzburg Congress

Tagungsstätte für das Symposium der Papieringenieure 2019

W. A. Mozart, die Salzburger Festspiele und „The Sound

of Music“ – Salzburg ist als Musik- und Kulturstadt

weltberühmt. Die barocke Stadt mit der unverkennbaren

Silhouette umgibt ein ganz besonderer Zauber, der auch

das Tagen und Arbeiten hier zu etwas Besonderem

werden lässt.

Salzburger Stadtgeschichte

Salzburg ist die Landeshauptstadt des gleichnamigen

Bundeslandes und die viertgrößte Stadt Österreichs.

Die Stadt wurde als Bischofsstadt auf römischen Ruinen

(Iuvavum) wiederbegründet. Sie gelangte durch Abbau

und Handel von Salz zu Reichtum und wurde von Wolf-

Dietrich von Raitenau sowie dessen Nachfolgern als

Residenzstadt prunkvoll ausgestattet: Die Regentschaft

der Salzburger Fürsterzbischöfe dauerte über eintausend

Jahre an. Mit der als UNESCO-Weltkulturerbe geschützten

Altstadt besitzt Salzburg so eine besonders lange

kulturelle Tradition. Heute verfügt sie über 150.000

Einwohner.

Historisches Erbe und touristische Marke

Salzburg überzeugt mit einer spannenden Mischung aus

einem großen historischen Erbe und touristischem Weltruhm.

Die Universität Salzburg zählt zu einer der Ältesten

des Landes und heute sorgen die vielen Studenten aus

aller Welt für ein buntes, quirliges Flair. Mit rund 4.000

Kulturveranstaltungen jährlich ist in Salzburg immer

viel los: Vor allem die Salzburger Festspiele an Ostern,

zu Pfingsten und in den Sommermonaten zählen zu

den renommiertesten Musikfestivals der Welt. Andere

Besucher kommen wiederum auf den Spuren von

W. A. Mozart oder „The Sound of Music“ in die Stadt.

Kongresse, Tagungen und Veranstaltungen in Salzburg

Die Stadt Salzburg hat sich in den vergangenen Jahren

zu einer der führenden Kongress-Städte Österreichs

entwickelt. Rund 120 Veranstaltungen finden jährlich im

Salzburg Congress statt. Obwohl Salzburg als vergleichsweise

junge österreichische Destination im Segment des

Kongresstourismus gilt, hat die Stadt bereits internationales

Ansehen erlangt. Die gute Erreichbarkeit, die

Übersichtlichkeit und die kurzen Wege in der Stadt, die

zentrale Lage des modernen Hauses und die Sicherheit

des Landes zählen zu den gewichtigsten Argumenten für

Salzburg.

Das perfekte Rahmenprogramm für Ihre Kongresse in

Salzburg

Zahlreiche touristische Höhepunkte befinden sich in

unmittelbarer Nähe vom Salzburg Congress, die barocke

Stadt ist ideal für Abendveranstaltungen und Events.

Nicht ohne Grund wurde Salzburg 1997 von der

UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Die zauberhaften

Gässchen, die charmanten Durchhäuser, die zahlreichen

beeindruckenden Museen – all das bildet die Kulisse für

ein interessantes Rahmenprogramm in Salzburg.

www.salzburgcongress.at


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Statements ...

... von Studenten

»

Christiane Helbrecht

Technische Universität Darmstadt

Fachgebiet Papierfabrikation

und Mechanische Verfahrenstechnik (PMV)

»

Die Papierindustrie ist für mich wie eine große

Familie und die APV Tagung die Familienfeier.

Hier trifft man sich einmal im Jahr, um die Leute

wiederzusehen, sich auszutauschen und die

Zeit zusammen zu genießen. Daher freue ich

mich schon sehr auf die Tagung in Salzburg, da

ich mittlerweile doch viele Gesichter kenne, obwohl

ich mich erst in meinem Studium befinde.

Maximilian Skalla

Technische Universität Dresden, HFT

»

Mit großer Vorfreude werde ich nach Salzburg

reisen. Vor allem, weil das diesjährige Thema

für mich die Zukunft bedeutet. In diesem

sympathischen Rahmen des Symposiums fällt

es leicht, sich mit den Kollegen aus der Industrie

zu verknüpfen.

Julian Kautzky

Technische Universität Darmstadt

Fachgebiet Papierfabrikation

und Mechanische Verfahrenstechnik (PMV)

Letztes Jahr in Köln konnte ich das erste Mal

das Symposium besuchen. Mich haben die

Vorträge begeistert, da sich die Papierindustrie

intensiv mit dem Thema der Digitalisierung

beschäftigt hat. Auch dieses Jahr erwarte ich mir

neue Impulse zum Thema Bioökonomie und

hoffe, dass wir dadurch als gesamte Branche

den Drang der Zeit nutzen können! Nebenbei

lässt sich das Symposium super nutzen, um

sich mit Studenten und APV-Mitgliedern aus

der Industrie zu vernetzen.


Tom Hoffmann

»

Technische Universität Dresden, HFT

»

Dieses Jahr bin ich zum ersten Mal bei dem

Symposium der Papieringenieure dabei. Worauf

ich mich laut meinen Kommilitonen aus Dresden,

München und Darmstadt freuen darf, sind zwei

aufregende Tage gefüllt mit Fachvorträgen zum

Thema „Bioökonomie“, zwei Abendveranstaltungen

und einer Exkursion. Dabei bin ich sehr

gespannt, welchen Kritikpunkten sich die

Papierindustrie unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit

stellen muss und welche Lösungsansätze

sie dafür parat hat.

Tim Carstens

Paulina Hahn

Hochschule München

Verpackungstechnik

und Verfahrenstechnik Papier

Hochschule München

Verpackungstechnik und Verfahrenstechnik Papier

»

Zum dritten Mal werde ich dieses Jahr am

Symposium der Papieringenieure teilnehmen.

Auf interessante Vorträge zum Thema Bio -

ökonomie – wie sich unsere Industrie in diese

Richtung entwickelt – sowie auf das Networking,

welches in diesem Rahmen immer besonders

gut funktioniert, als auch auf die Location in

Salzburg freue ich mich sehr.

Das diesjährige Symposium in Salzburg wird

das Erste sein an dem ich teilnehme. Von den

Studenten der höheren Semester habe ich

bisher nur Positives gehört. Ich freue mich auf

interessante Vorträge zu dem wichtigen Thema

Bioökonomie, Studierende der anderen Universitäten

kennen zu lernen und Kontakte in die

Papierindustrie knüpfen zu können.


Was bedeutet Bioökonomie?

Einführung in die Vortragsreihe

Der Begriff „Bioökonomie“ ist im Augenblick in aller

Munde, ein verlockender, vieldeutiger und dementsprechend

ein deutungsbedürftiger Begriff. Man kann Bio -

ökonomie in zwei Richtungen interpretieren: Mit einer

Betonung auf „Bio“, also der Ökologisierung der Öko -

nomie. Oder mit einer Betonung auf „Ökonomie“, also

mit einem Schwerpunkt Richtung einer konsequenten

wirtschaftlichen Nutzung der natürlichen Ressourcen.

Zwischen den beiden Interpretationen liegen Welten

mit sehr unterschiedlichen Wertevorstellungen.

Der Bioökonomierat, ein unabhängiges Beratungs -

gremium der Bundesregierung Deutschlands, definiert

die Bioökonomie „als die Erzeugung und Nutzung bio -

logischer Ressourcen, um Produkte, Verfahren und/oder

Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im

Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen“.

Die Bioökonomie ist somit ein wichtiges

Element des gesellschaftlichen Wandels zu einer nachhaltigeren

Wirtschaftsweise mit einem intelligenten und

innovativen Einsatz von biobasierten Rohstoffen, Materialien

und Technologien. (https://biooekonomierat.de)

In Deutschland sollen die Ziele der Bioökonomie aus

Sicht der Politikstrategie unter anderem in folgenden

Themenfeldern umgesetzt werden:

π Nachhaltige Erzeugung und Bereitstellung nach -

wachsender Ressourcen durch eine nachhaltige

Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen,

Wälder und Gewässer zu ermöglichen

π

π

Produkte auf Basis nachwachsender Rohstoffe durch

Forschung und Innovationen zu erschließen und

innovative Verfahren schnell zur Anwendungsreifen

bringen

Prozesse und Wertschöpfungsnetze zu optimieren,

um den Verbrauch an Ressourcen zu reduzieren und

so eine effiziente Nutzung des Biomassepotenzials

mittels Kaskaden, Koppelnutzung und Bioraffinerien

voranzutreiben

π

Die konkurrierenden Flächennutzungen sind

hinsichtlich der Ernährung vorrangig zu sichern,

Umwelt-, Klima- Boden- und Naturschutz sind zu

gewährleisten

Bioökonomisch zu denken heißt also, die Kreisläufe

der Natur zu kennen und für die Energiewirtschaft, die

Nahrungsmittel-, Papier- und Textilindustrie oder auch

Chemie und Pharmazie nicht nur zu nutzen, sondern

auch im Sinne von Umwelt- und Ressourcenschutz zu

erhalten. Das erfordert Bioökonomie-Forschung für

Innovation.

Eine nachhaltige Bioökonomie lässt sich jedoch nicht

alleine durch neue, attraktive Produkte erreichen.

Gleichzeitig muss sich auch die Gesellschaft in ihrem

Verhalten ändern, das bedeutet nicht auf bioökonomisch

schädliche Produkte zu verzichten, sondern auch die

Natur nicht mehr ausnutzen. Dennoch leben wir schon

seit dem 29. Juli 2019 ökologisch gesehen auf Pump!

Noch nie zuvor hat die Menschheit die natürlichen

Ressourcen eines ganzen Jahres so früh verbraucht wie

in diesem Jahr. Dieses Problem beschreiben Wissenschaftler

und Umweltschützer mit dem sogenannten

Erdüberlastungstag. Dieser gibt an, wann die Menschen

theoretisch die jährlichen Ressourcen des Planeten aufgebraucht

haben. Zuletzt lebten wir vor rund 50 Jahren

ressourcenschonend. 1975 lag der Erdüberlastungstag

Anfang Dezember, zur Jahrtausendwende im Oktober.

Mit ihren vielfältigen Möglichkeiten kann die Bio -

ökonomie einen wichtigen Beitrag zur Lösung globaler

Probleme leisten. Darunter fallen die Gesundheit und

Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung, deren

nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln, Energie,

Wasser und Rohstoffen sowie der Bodenschutz und der

Klima- und Umweltschutz.


Unser Gold-Sponsor

Prof. Dr. Helga Zollner-Croll

Hochschule München

Nach dem Studium Verfahrenstechnik Papier -

erzeugung an der Fachhochschule München (Dipl.

Ing. (FH) 1993) promovierte Frau Zollner-Croll in

den USA an der State University of New York,

College of Environmental Science and Technology

in Syracuse N.Y. (Ph. D., 1997). Die Promotion

befasste sich mit der Entwicklung eines enzymatischen

Deinking-Verfahrens von Kopierpapieren.

Im Herbst 1997 begann ihre berufliche Laufbahn

als Entwicklungsingenieurin für Zellstofftechnologie

bei SCA Fine Paper in Stockstadt. Weitere berufliche

Stationen waren Modo Paper in Silverdalen,

Schweden und M-real Zanders in Bergisch Gladbach.

Zuletzt war sie dort für den Bereich Business

Development der gußgestrichenen Qualität

CHROMOLUX tätig. Von 2008 bis 2012 war Frau

Zollner-Croll für den Bereich Weiterbildung an

der Papiertechnischen Stiftung in München verantwortlich.

Im März 2010 wurde Frau Zollner-Croll für eine

Stiftungsprofessur an der Hochschule München

berufen. Schwerpunkte der Professur waren im

Masterstudiengang Paper Technology die Module

„Pulp Technology“, „Board and Paper Technology“

und „Specialty Papers“. Seit dem Wintersemester

2012/2013 ist sie Prodekanin der Fakultät 05 und

Mitglied im Fakultätsrat.

Im September 2017 wurde Frau Zollner-Croll als

Professorin für „Biogene Faserstoffe“ für den

Studiengang Verfahrenstechnik Papier und Bio -

fasern berufen. Seit ihrer Berufung an der Hochschule

München hat Frau Prof. Dr. Zollner-Croll

15 Bachelorarbeiten, über 35 Masterarbeiten und

zwei Promotionen betreut.


Bioökonomie als neues Schlagwort für Politiker

Klimaschutz wird zum Kernthema nahezu aller politischen

Parteien, Interessensvertreter und Medien.

Ausgehend von der Erderwärmung und Wetter -

kapriolen bis hin zur Immigration aus Gebieten, wo

Mensch und Tier immer weniger Lebensgrundlage

finden, bleibt Umweltschutz die große Herausforderung

für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Es

handelt sich um ein globales Problem, das auch von

reifen Volkswirtschaften angeheizt und nicht immer

richtig angepackt wird – siehe Dieselschwindel,

Waldrodungen oder falsch gesetzte Energiesteuern.

Lösungen umzusetzen und eine Balance zu finden

zwischen Wohlstandssicherung auf der einen Seite und

Umweltzerstörung und Krieg auf der anderen Seite wird

immer schwieriger, Widerstand kommt von überall.

In meiner Eröffnungsrede versuche ich, Themen anzureißen,

aber auch Lösungsvorschläge anzubieten, die

wir in unserem Unternehmen bereits anbieten und mit

Erfolg umsetzen.

Innerhalb der Heinzel Group mit ihren Zellstoff- und

Papierfabriken in Pöls (Österreich), Laakirchen (Österreich),

Raubling (Deutschland) und Kunda (Estland)

sowie ihren drei Handelsunternehmen Heinzel Sales,

Euro papier und Bunzl & Biach leben wir eine Kreislaufwirtschaft

ganz im Sinne der Bioökonomie vor, mit

ausgeprägter Zirkularität, schonendem Einsatz von

Ressourcen und weitestgehender Weiterverwertung von

Reststoffen.

Mit Holz aus nachhaltiger österreichischer Forstbewirtschaftung

stellen wir in der Steiermark Zellstoff und

Papier für Papiersäcke und flexible Papierverpackungen

her, ganz im Sinne des Kampfs gegen Einweg-Plastik.

Mit Bunzl & Biach sind wir der größte und bedeutendste

Altpapierhändler Österreichs und ein führender Großhändler

in Zentral- und Osteuropa. Das Altpapier,

darunter unsere Pölser Papiersäcke, werden wieder als

Rohstoff der österreichischen Papierindustrie zugeführt.

Größter Abnehmer ist unsere Papierfabrik Laakirchen,

die daraus unter anderem Wellpappenrohpapier für

Wellpappenverpackungen herstellt. Die Schachteln, in

denen dann zum Beispiel der Ecommerce-Händler

Amazon Produkte verpackt und an Konsumenten

zustellt, landen schlussendlich wieder bei uns bei Bunzl

& Biach. Bis zu siebenmal kann so der Kreislauf der

Faser gehen.

Darüber hinaus stellen wir aus Reststoffen der Zellstoffund

Papierproduktion Nebenprodukte wie Tallöl für die

Kosmetikindustrie oder Brennmaterialien für die

Zementindustrie her. Abwärme in Pöls nutzen wir, um

für Teile des Murtals Fernwärme zu liefern. Heinzel

Energy hat über 150 MW Anschlusswert aus Wind- und

Wasserkraft und Photovoltaik. Unsere Landwirtschaftsgruppe

EMACS Agro betreibt hauptsächlich biologische

Landwirtschaft und bewirtschaftet ca. 8.000 ha Ackerland

in Österreich, Ungarn und dem Baltikum.

Heinzel ist auf Zellstoff, Papier, erneuerbare Energie und

Landwirtschaft fokussiert – somit auf Bioökonomie,

alternative Energie und Umweltthemen. In der Zukunft

werden wir uns zunehmend mit Themen wie Bio-Futterhefe,

Bio-Dünger, Bio-Terpentin, Grünstrom, Wärme -

verbunden bis hin zu neuen Produkten wie biobasierten

Elektrolyten beschäftigen.

Die Schwierigkeit für die Politik wird es sein, die starren

etablierten Systeme anzufassen und Bioökonomie einfließen

zu lassen, ohne alle bisher aufgebauten Strukturen

in Frage zu stellen. Eine Analyse oder Simulation der

Energie-, Waren- und Abfallströme wird zeigen, dass

jede Maßnahme nationalen oder sogar internationalen

Einfluss hat. Daher schlage ich vor, im Mikrokosmos

anzufangen, die Politik wird froh sein, gut gelungenen

Schritten mit Gesetzen und Rahmenbedingungen zu

folgen.


Dipl.-BWT. Alfred Heinzel

Geboren 1947 in Mariahof/Murau, Österreich

verheiratet, 3 Kinder

Ausbildung:

Ingenieur für Maschinenbau, Verwaltungsund

Wirtschaftsakademie München, Technische

Uni versität München, Diplom Betriebswirtschaft,

Post Graduate Marketing, Institut für Absatzwirtschaft,

Hochschule St. Gallen, Schweiz

Berufliche Laufbahn:

seit 2016 Heinzel Group,

Aufsichtsratsvorsitzender

2001 – 2016 Heinzel Holding GmbH, CEO

2000 – 2001 SCA Hygiene Products BV,

CEO und Präsident

1995 – 2000 PWA AG, CEO und Präsident

1990 – 1995 SCA Graphic Paper AB, Vorstand

1988 – 1995 SCA Laakirchen Gruppe,

Vorstandsvorsitzender

1974 – 1988 Wilfried Heinzel Gruppe, Vorstand

1969 – 1974 Motoren- und Turbinenunion

München, Planungstechniker

Aufsichtsratsmandate:

MIBA AG, Heinzel Group

Unser Gold-Sponsor

Die LAAKIRCHEN PAPIER AG produziert Publikationspapiere

für Magazine, Kataloge, Werbematerialien

und Zeitungsbeilagen sowie Wellpappenrohpapiere

als Basis für umweltfreundliche Verpackungslösungen.

www.heinzelpaper.com / Part of


Bioökonomie –

Anliegen, Strukturen und Potentiale

Bioökonomie ist derzeit in aller Munde und für viele scheint

es ein neues Hype-Thema zu werden, das in Kürze wieder

anderen Nachrichten weichen wird. Dem ist aber bei

weitem nicht so, wenn man Anliegen und Möglichkeiten

und gesellschaftliche Notwendigkeiten betrachtet.

Das Konzept der Biookonomie ist an natürlichen Stoffkreislaufen

orientiert und umfasst alle Wirtschafts -

bereiche, die nachwachsende Ressourcen wie Pflanzen,

Tiere sowie Mikroorganismen und deren Produkte

erzeugen, be- und verarbeiten, nutzen und damit handeln.

Es geht also nicht nur um Rohstoffersatz, sondern vielmehr

um wertschöpfende und werterhaltende Kreislaufführungen

auf Basis biobasierter Materialien.

Sie unterstützt in besonderer Weise die klimapolitischen

Grundsätze und Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens.

Die holzbasierte Bioökonomie wiederum beschreibt die

vordergründig innovative Nutzung des Rohstoffs Holz in

allen Bereichen der Bioökonomie. Insbesondere versteht

sie sich als strategisch altbekannter aber vor allem als

erweiterter, neuer Innovationsraum mit der gesamten

Wertschöpfungskette Holz. Diese geht idealerweise in

Form einer sogenannten Nutzungskaskade vom Forst –

über die forstlichen Dienstleister – die Sägeindustrie –

den Holzbau – die Zellstoff-/Papierindustrie – die Holzwerkstoffindustrie

– und in zunehmendem Maße bis hin

zur chemischen Industrie – betrifft damit auch unsere

Branche im Kern.

Um die Bioökonomie umzusetzen und wirtschaftlich

zu etablieren, gibt es eine Reihe europäischer, nationaler

und regionaler Initiativen und Strukturen, die Forschung

und Entwicklung, die Förderung industrieller Umsetzungen

und die Etablierung neuer Geschäftsmodelle

zum Ziel haben. Diese spannende Entwicklung soll

näher vorgestellt und im Zusammenhang diskutiert

werden.


Prof. Dr. Frank Miletzky

PTS Senior Advisor und Freiberufler

1981 – 1985 Wiss. Assistent TU Dresden,

Institut für Holz- und Pflanzenchemie, Tharandt,

Promotion über Ligninverwertung

1985 – 1995 Institut für Zellstoff und Papier/

Papiertechnische Stiftung, Heidenau, u.a. Abteilungsleiter

für Zellstofftechnik und Umwelttechnik

1995 – 2001 Felix Schoeller GmbH & Co. KG

Leiter Zentralbereich Umwelt;

Leiter Papierentwicklung

2001 – 2008 Ahlstrom Osnabrück GmbH

Leiter Entwicklung und Qualität,

techn. Kunden betreuung

2008 – 2010 Forschungsleiter der PTS

2010 – 2018 Vorstandsvorsitzender

und Institutsleiter der PTS

Ehrenämter:

Honorarprofessor für Papiertechnik an der TU Dresden,

Gutachter für die Arbeitsgemeinschaft industrieller

Forschungsvereinigungen AiF, COST u. a.

Mitglied des Evaluierungsausschusses für Hochschulstudiengänge

ZEvA

Mitglied der Editorial Boards des „Journal for Wood &

Wood Products“ und der „Holztechnologie“

Kenntnisse und Interessen: Forschung und Entwicklung

für die Holz- und Papierwirtschaft, insbesondere Zellstoffe,

Lignine, Spezialpapiere und deren Anwendung

in Kundenprozessen, Qualitäts- und Umweltmanagement,

Strategieentwicklung und Forschungsmanagement,

Vermarktung von Forschungsergebnissen

Publikationen: Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen,

u. a. zu Lignin- und Zellstoffchemie,

Modifikation von Cellulosefasern, Enzymeinsatz in

der Papierindustrie, Reststoffverwertung, Anwendung

von Papier und Fasermaterialien im werkstofflichen

Bereich, Managementsystemen, neuen Strategien und

Produkten für die Papierindustrie

Unser Gold-Sponsor


Innovating for balance – wood-based cellulosic fibers

Der globale Fasermarkt für die Textil- und Vliesstoff -

branchen hat eine Größe von 106 Millionen Tonnen.

Der Anteil holzbasierter Cellulosefasern liegt bei 6 %

und steigt mit einem jährlichen Wachstum von 5-6 %

deutlich stärker als der Gesamtmarkt mit 3-4 %.

Die Textilindustrie muss sich etlichen Herausforderungen

stellen, die die gesamte Herstellungskette von den Rohstoffen

über die Faserproduktion bis zum Lebensende

der Kleidung umfassen. CO2-Emissionen, textiler Abfall

und die Verschmutzung der Meere mit Mikro plastik sind

zentrale Themen.

Lenzings Engagement, den ökologischen Fußabdruck

der Textilbranche zu verbessern, ist in der Nachhaltigkeitsstrategie

verankert. Innovationen stellen eine wichtige

Säule der Nachhaltigkeitsstrategie dar. Die innovative

Nutzung der Cellulose aus Holz für vielfältige Fasern der

Marken TENCEL, VEOCEL und LENZING wird

anhand von Beispielen vorgestellt. Mit der REFIBRA

Technologie für Lyocellfasern aus post-industriellen

Abfällen der Textilkette wurden neue Ideen zur Kreislaufwirtschaft

umgesetzt.

Auf der Produktionsseite ist die Bioraffinerie mit der

Herstellung von Faserzellstoff und Bioraffinerie-Produkten

wie biobasierte Essigsäure, Furfural und Xylose Kern

unseres Kreislaufwirtschaftsmodells.

Lenzing ist derzeit mit zwei Zellstoffstandorten in Österreich

und Tschechien etwa zu 60 % rückwärtsintegriert.

Die Steigerung der Eigenversorgung mit Zellstoff auf

über 75 % ist ein strategisches Ziel der Lenzing, das

derzeit am Standort Brasilien verfolgt wird. Der Einkauf

des restlichen Faserzellstoffes sowie der Einkauf des

Holzes für die eigenen Standorte unterliegt strengen

Einkaufs regeln im Sinne der Nachhaltigkeit.

Ziel der Klimastrategie der Lenzing Gruppe ist es, bis

2050 netto kein CO2 mehr zu emittieren. Schon bis zum

wichtigen Meilenstein 2030 werden die Emissionen für

Zellstoff und Fasern um 50 % im Vergleich zu 2017

gesenkt. Die vorgestellten Lösungsansätze zu systemischen

Veränderungen werden mit Transparenz verfolgt

und mit vielen Partnerschaften auf diversen Ebenen

umgesetzt.


Unser Gold-Sponsor

Unser Trainingszentrum SICHERWERK:

ehemalige Papierfabrik

rund 1.500 Quadratmeter

Unser Ziel: Menschen, die

gesund nach Hause kommen.

Darum gehen unsere Trainings weit über

die gesetzlichen Anforderungen hinaus:

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und engen Räumen

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und engen Räumen

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hohen Arbeitsplätzen

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Schutzausrüstung (PSA)

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Krananlagen, Hubarbeitsbühnen

und Gabelstaplern

Höhen und Tiefen bis 18 Meter

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Dr. Andrea Borgards

Andrea Borgards promovierte 1996 in Holzwirtschaft

an der Universität Hamburg. Sie begann ihre Karriere

als Projektleiterin in der Forschung der Lenzing

Gruppe, einem internationalen Unternehmen, das

nachhaltige und hochwertige Fasern für Textil-, Vliesund

Industrieanwendungen in einer Vielzahl von

Branchen herstellt.

Nach einer Reihe von technischen und strategischen

Funktionen übernahm Andrea Borgards 2015 als

Vice President die Verantwortung für die globalen Forschungs-

und Entwicklungsaufgaben. Sie ist Inhaberin

einer Vielzahl von Patenten, hat neue Technologien

entwickelt und diese nachhaltigen Lösungen in den

kommerziellen Maßstab übertragen.

Andrea Borgards wurde 2018 Senior Vice President,

Global Pulp & Wood, für die Lenzing Gruppe und

ist für zwei Zellstoffwerke in Österreich und der

Tschechischen Republik sowie für die Versorgung

der Lenzinger Faserstandorte mit zusätzlichem Marktzellstoff

verantwortlich.


Die Herausforderungen

der globalen Faserversorgung

Hackschnitzel

Die Faserkosten machen in der Regel 40-70% der

gesamten Cash-Kosten einer Zellstofffabrik aus, CIF

China. Daher ist die Gewährleistung des Zugangs zu

kostengünstigen Fasern aus nachhaltiger Produktion von

entscheidender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit

einer Zellstofffabrik. Für die asiatische Zellstoffindustrie

wird dies immer schwieriger, da sie von importierten

Holzhackschnitzeln als Rohstoff abhängig ist. Etwa

15 Mio. t / a der asiatischen Zellstoffproduktion sind in

hohem Maße von importierten Holzhackschnitzeln

abhängig, die aus Regionen stammen, in denen Versorgungsengpässe

immer wichtiger werden.

Bemerkenswerterweise ist die zukünftige Verfügbarkeit

von Hackschnitzelexporten aus mehreren Ländern, darunter

Indonesien, Australien, Thailand, Vietnam und

Gebleichter Zellstoff

Chile, zunehmend ungewiss. In der Zwischenzeit dürfte

die asiatische Nachfrage nach Hackschnitzeln und Zellstoffstämmen

durch eine Kombination aus gesteigerter

Zellstoffproduktion und wachsender Nachfrage aus den

aufstrebenden Biomassesektoren in Japan und Südkorea

weiter steigen.

Vor diesem Hintergrund dürften die Hackschnitzelpreise

in den nächsten fünf bis zehn Jahren weiter steigen, was

die Wettbewerbsfähigkeit der asiatischen Zellstoffindustrie

erheblich beeinträchtigen dürfte. Dies wird mit

ziemlicher Sicherheit die künftigen Investitionen in die

Zellstoffkapazität in der Region einschränken und

möglicherweise sogar zu einer Kapazitätsschließung

führen, wodurch die Abhängigkeit der Region von Zellstoffimporten

zunimmt.


Oliver Lansdell

Oliver Landsdell ist ein Branchenanalyst und Berater

mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der internationalen

Zellstoff- und Papierindustrie.

Er ist seit 2007 bei Hawkins Wright und arbeitet als

einer der Herausgeber von Pulpwatch, Hawkins

Wrights monatlichem Newsletter, Co-Autor des Outlook

for Market Pulp-Dienstes und Hauptautor des

Outlook for Dissolving Pulp. Vor seinem Eintritt

in das Unternehmen arbeitete er als Analyst beim

Pulp and Paper Products Council (PPPC) in Montreal,

Kanada.

Herr Lansdell hat mehrere Beratungsprojekte geleitet,

darunter Machbarkeitsstudien für Zellstofffabriken

in Lateinamerika, Russland und Südostasien.

Er hält regelmäßig Vorträge auf Branchentreffen.

Unser Gold-Sponsor

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Neu Kaliss Spezialpapier ist ein führender Anbieter von innovativen Schrägsiebmaterialien

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Produkte für die Tapetenindustrie

wie auch Automotive-, Bau- und

Lebensmittelindustrie.

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Unser Wald. Nachhaltig auch im Klimawandel?

Die deutsche Forst- und Holzwirtschaft zwischen historischen Erfolgen,

realem Anspruch und offenen Zukunftsfragen

Klassischerweise werden drei Funktionen beschrieben,

die der deutsche Wald erfüllen soll. Dies sind die Nutz-,

die Schutz- und die Erholungsfunktion. Unterschiedliche

Stakeholder fordern diese ein und nehmen für sich in

Anspruch, dass die jeweils präferierte Funktion Vorrang

haben sollte.

Im Zusammenhang mit der Erfüllung der Funktionen

des Waldes steht in der jüngeren Vergangenheit immer

öfter die Nachhaltigkeit, also die unbedingte Notwendigkeit,

dass der Wald seine unterschiedlichen Funktionen

auch dauerhaft leisten können soll. Der Begriff der Nachhaltigkeit

ist dabei keineswegs erst eine Erfindung der

letzten wenigen Dekaden, sie ist bereits erstmals vor

über 300 Jahren erwähnt worden. Die aktuelle Wald -

situation in Deutschland ist also mehr oder weniger ein

Ergebnis 300 Jahre langer nachhaltiger Waldwirtschaft.

Deutsche Forstbehörden und natürlich auch die holz -

verbrauchende Industrie beschäftigen sich intensiv

mit der Leistungsfähigkeit der Wälder. Holzvorräte,

Zuwächse, Nutzungspotentiale, tatsächliche Nutzung

sind nur einige Schlagworte, die vor allem die Nutzfunktion

des Waldes in Zahlen fassen sollen.

Aufgrund der langen Umtriebszeit von Bäumen im Verhältnis

zur Landwirtschaft stellt der in jüngster Vergangenheit

immer deutlicher zu Tage tretende Klimawandel

den deutschen Wald, die deutschen Waldbesitzer, aber

natürlich auch die deutsche holzverbrauchende Industrie

vor neue Herausforderungen. Wie werden die unterschiedlichen

Baumarten den Klimawandel verkraften?

Was bedeutet das kurz-, mittel- und langfristig für die

Baumartenverteilung in deutschen Wäldern? Und natürlich,

welcher Rohstoff steht uns in den unterschiedlichen

Zeitrahmen zur Verfügung?

Der Vortrag beleuchtet die Entwicklung der deutschen

Wälder, den Status quo, die jüngsten Herausforderungen

durch den Klimawandel unter besonderer Berücksichtigung

der Bedürfnisse der holzverbrauchenden Industrie.


Unser Gold-Sponsor

IHR SPEZIALIST FÜR TESTLINER

Unser weiß gedecktes Wellpappenrohpapier besteht zu

100 Prozent aus Recyclingpapier. Dank modernster Technik

erfüllen unsere Papiere die höchsten Qualitätsstandards

bezüglich der Glätte, Verarbeitbarkeit und Zuverlässigkeit.

Die Produktion entspricht allen aktuellen Umwelt- und

Effizienzstandards. Als Spezialist für das Recycling von

gebrauchten Getränkekartons leisten wir zudem einen

aktiven Beitrag zum Schutz der Natur.

Wir sind einer der führenden Anbieter von Testliner für

die Wellpappen-Produktion.

www.niederauer-muehle.de

Wolfgang Beck

Herr Beck ist Kaufmann und Förster. Er arbeitet seit

2005 für den Mercer International Konzern in unterschiedlichen

Funktionen, seit 2017 als Geschäftsführer

der Mercer Holz GmbH, die den Rohstoffeinkauf und

die Logistik für die drei deutschen, zum Mercer

Konzern gehörenden Unternehmen Mercer Stendal,

Mercer Rosenthal und Mercer Timber Products verantwortet.

Die Mercer Holz kauft und transportiert den Rohstoff

Holz in ganz Europa ein und distributiert diesen in

kosten- und qualitätsoptimierter Form zu den abnehmenden

Werken, zu denen auch konzernfremde

Kunden gehören.

Intensive Detailkenntnisse und Innovationen entlang

der gesamten Supply Chain zeichnen dabei die Mercer

Holz aus.


Papier und Umwelt, Papier und Klima –

bisher oft eine erfolgreiche aber auch sehr verhängnisvolle Geschichte

– und wie geht es in Zukunft weiter?

Papier ist eines der wenigen heutigen „Massen -

produkte“, die ein überragendes Potential zur

Nachhaltigkeit haben – besonders auch in Bezug

auf ökologische Nachhaltigkeit.

Und dieses Potential konnte in einigen Bereichen wie

Recycling, chlorfreie Bleiche, „gutes“ Waldmanagement

etc. in einigen Papier-Bereichen und zu mindestens in

einigen Staaten klar gezeigt werden.

Jedoch im globalem Zusammenhang fällt die Umwelt-

Bilanz der Papierproduktion und -nutzung sehr viel

negativer aus – in etlichen Regionen der Erde und etlichen

Teilen der „Papierkette“ sogar katastrophal. Die Papierproduktion

ist immer noch ein Teil – oft sogar die

treibende Kraft – der verhängnisvollen Zerstörung von

Wäldern und sogar der letzten Urwaldgebiete, dem

dramatischen Anstieg des Klimawandels und dem

ebenso dramatischen Rückgang der globalen Biodiversität,

dem Aussterben bekannter und wohl noch mehr unbekannter

Pflanzen- und Tierarten.

In der gesamten Papierkette gibt es dringenden Handlungsbedarf

und auch eine verantwortungsbewusste

Verpflichtung, die ungenützten Möglichkeiten einer

sauberen Produktion endlich anzunehmen – zumal die

„Herausforderungen“, die das Wachstum im Online -

handel und der immer wieder ins Spiel gebrachte Kompensation

im Plastiksektor durch Papier immer aktueller

werden. Die dringend benötigten Lösungen scheinen auf

der Hand zu liegen und schreien geradezu nach Umsetzung

– und zwar mit verzögerter Dringlichkeit.


Dr. Thomas Henningsen

Dr. Thomas Henningsen, ein echter „Kieler Jung“,

beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren beruflich,

wissenschaftlich und auch leidenschaftlich mit

Umweltthemen und ist zum Schutz der Meere, der

Wälder, der Arktis und des Klimas weltweit zu Land

und zu Wasser im Einsatz.

Thomas Henningsen hat ein Jahr im „heißen“ Amazonasgebiet

gelebt und dort im Rahmen seiner Doktor -

arbeit zu den dort lebenden Flussdelfinen, deren

Verhaltensökologie und den Einfluss der Menschen

geforscht. Seit einigen Jahren ist er aber nicht nur in

den Tropen, sondern auch vermehrt in den „kalten“

Regionen, besonders in der Arktis unterwegs, da

dieser einmalige Lebensraum sich ganz besonders

schnell durch den alles bedrohenden Klimawandel

verändert und sogar völlig zu verschwinden droht,

was wiederum viele andere globale Ökosysteme

und Lebensbereiche auf unserem Planeten aus dem

Gleichgewicht bringen wird.

Seit 1991 ist er bei Greenpeace angestellt und hat in

dieser Zeit bei vielen nationalen, internationalen und

globalen Kampagnen mitgearbeitet, sie geleitet und

koordiniert – ob zur Fischerei in der Nord- und Ostsee,

zum Schutz der Wale in Japan, bei der Aufdeckung

der Zerstörung von Urwäldern in Russland, Kanada,

USA oder Amazoniens oder zu dem alles bedrohenden

Klimawandel und die Bedrohung der Arktis.

Thomas Henningsen hat viele wissenschaftliche,

populärwissenschaftliche und umweltpolitische

Aufsätze verfasst und hunderte Diskussionen und

Vorträge geführt und gehalten. Er ist sowohl Autor

von TV-Dokumentationen sowie von Büchern über

den „Planet der Wälder“ die „Wilden Wälder Europas“,

und über die „Schatzkammer Arktis“.

Thomas Henningsen ist stolzer Vater einer fantastischen

Tochter und dreier ebenso wunderbarer Söhne.

Unser Gold-Sponsor

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Evolution der Holznutzung

Aufbruch in neue Märkte

Entwicklung von UPM Biofuels in der Biorefinery Lappeenranta

Erneuerbarer Diesel und Naphtha der Marke UPM BioVerno

UPM Biorefinery Lappeenranta

Als weltgrößter Hersteller grafscher Papiere ist UPM

führend in nachhaltiger Papierproduktion, recycelt mehr

Papier und verwendet mehr Recyclingfasern als jeder

andere Druckpapierhersteller der Welt, ist aber auch

einem schwierigen Marktumfeld ausgesetzt.

Andererseits steigt mit den globalen Megatrends die

Nachfrage nach nachhaltigen und sicheren Lösungen,

neuen Technologien und verantwortungsvollen

Geschäftspraktiken. Nur die effiziente Nutzung erneuerbarer

Ressourcen ermöglicht einer wachsenden Bevölkerung

den Zugang zu modernen Produkten, hergestellt

aus nachhaltigen Materialien.

Unsere neuen, innovativen Geschäftsfelder für Produkte

auf Holzbasis stützen sich auf umfassendes Fachwissen

und eine starke Position in der Verarbeitung von Forstbiomasse.

Beispielsweise ist für uns die Herstellung

und Vermarktung von Biokompositen, Biokraftstoff und

Biochemikalien ein natürlicher Schritt hin zur Wertschaffung

durch Holz.

UPM arbeitet bereits seit Jahren an der Entwicklung von

Technologien zur Herstellung vollwertiger, nachhaltiger

Alternativen zu fossilen Kraftstoffen und erdölbasierten

Chemikalien. CO2-arme Kraftstoffe für den Straßenverkehr

und nachhaltigere Konsumprodukte eröffnen ein

maßgebliches neues Potenzial für Wertschöpfung.

UPM Biofuels hat erneuerbaren Diesel und Naphtha der

Marke UPM BioVerno erfolgreich in den Markt eingeführt.

Die UPM Bioraffinerie Lappeenranta konnte ihre

proprietäre Technologie, Produktqualität und Nachhaltigkeit

unter Beweis stellen und arbeitet wirtschaftlich

erfolgreich.

Im Bereich biobasierter Chemikalien untersucht UPM

Biochemicals derzeit die Möglichkeiten für einen Markteintritt

im industriellen Maßstab. In Deutschland hat

UPM eine Basic-Engineering-Studie für den möglichen

Bau einer Bioraffinerie durchgeführt. Das Konzept dieser

Bioraffinerie sieht die Herstellung von Basischemikalien

(Monoethylenglykol, Monopropylenglykol) beispielsweise

für Textilien und Verpackungen und eines Füllstoffes für

Gummi vor. Rohstoff für eine solche Bioraffinerie wäre

Laubholz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.


Unser Gold-Sponsor

OUR

PERSPECTIVE

ON PRINT

Relevant, evolving, tangible

Michael Duetsch

Michael Duetsch verantwortet den Bereich Bio -

raffinerie- und Geschäftsentwicklung von UPM

Biochemicals. Der promovierte Chemiker startete

seine Laufbahn 1994 in der industriellen Forschung

bei einem Vorgängerunternehmen des heutigen

Evonikkonzerns. Nach Stationen in der Konzern-

strategie, im Controlling und als Forschungsleiter

verantwortete er schließlich den Bereich Neue

Geschäftsfelder des BASF Unternehmensbereiches

Bauchemie, bevor er 2011 zu UPM wechselte.

Seit 2018 ist er Mitglied des Sachverständigenrates

Bioökonomie in Bayern.


Gefahren und Chancen des Klimawandels

in der Bioökonomie

Risikomanagement in einer sich schnell verändernden Umwelt

Blickpunkt Klimawandel

Gefahren und Chancen

Arved Fuchs ist seit Jahrzehnten in Regionen unterwegs,

die bereits heute vom Klimawandel betroffen sind: die

eisigen Gebiete nördlich des Polarkreises. Dort, wo das

Meereis zurückgeht, Gletscher schneller denn je ins

Meer fließen und ganze Dörfer aufgrund des auftauenden

Permafrostbodens im Schlamm versinken.

Führende Klimaforscher und der Erlebnisreisende

begegnen sich, um einem globalen Phänomen in

möglichst vielen Facetten auf die Spur zu kommen,

es zu erklären und Wege aus der sich abzeichnenden

Katastrophe aufzuzeigen.

Denn es geht nicht nur um das sich ändernde Klima

allein, sondern auch um völkerrechtliche Fragen (Stichwort

Klimaflüchtlinge), um technische Möglichkeiten

(CO2-reduzierende Technologien), handfeste wirtschaftliche

Vor- und Nachteile (Klimawandel als Wirtschaftsmotor)

und vieles mehr.

Arved Fuchs verdeutlicht eindrucksvoll: Der Klimawandel

betrifft in irgendeiner Form jeden von uns. Er ist zu

einem großen Teil menschengemacht – und keinesfalls

ein Grund, zu resignieren, sondern vor allem eine

Chance zur Veränderung: eine Veränderung mit dem

Ziel des Erhalts einer Erde, wie wir sie kennen und

brauchen.


Expedition Ocean Chance

Das zweite Jahr

Arved Fuchs setzt Expedition fort –

mit der „Dagmar Aaen“ von Island

nach Ostgrönland

Bad Bramstedt/Husavik, 10. Juni 2019

Am Pfingstmontag setzt der Bad Bramstedter Arved

Fuchs (66) seine Expedition Ocean Change fort. Im Mai

vergangenen Jahres war Fuchs mit seinem Segelschiff

„Dagmar Aaen“ von Hamburg aus ins Nordpolarmeer

gestartet. Den Winter hat der Eismeerkutter im isländischen

Husavik verbracht, von wo aus jetzt die Expedition

fortgesetzt wird. Von Island führt die aktuelle Route an

die Ostküste Grönlands. Im vergangenen Jahr hatte

Fuchs mit seiner Crew die Westküste Grönlands bereist

und dort zahlreiche Projekte durchgeführt, in diesem

Sommer konzentriert sich die Expedition auf die Ostküste

der größten Insel der Welt.

Der Projektname „Ocean Change“ steht stellvertretend

für die zahlreichen, primär durch den Klimawandel verursachten

Veränderungen im arktischen Raum. Besonders

die Ozeane und die Anrainerstaaten wie Grönland

sind davon betroffen. Die Arktis erwärmt sich doppelt so

schnell wie der Rest der Welt – deshalb zeigen sich die

Auswirkungen hier zuerst.


Aber auch die Belastungen der Ozeane durch Plastikmüll

sind Gegenstand der Untersuchungen. Mit

speziellen Netzen wird nach Mikroplastik gefischt,

ebenso werden weitere Strandsammlungen durch -

geführt. In Zusammenarbeit mit der „Senckenberg

Gesellschaft für Naturforschung“ werden u. a. Proben

von Treibgut entnommen, um herauszufinden, ob sich

durch die Erwärmung der Meere fremde, invasive Arten

daran festgesetzt haben.

An Bord der „Dagmar Aaen“ befindet sich eine Gruppe

von Wissenschaftlern, die mit einer Spezialdrohne

Messungen an grönländischen Gletschern durchführen

will. Des Weiteren soll die frühere US Airbase „Bluie

East Two“ im Osten Grönlands aufgesucht werden, um

dort Bodenproben zu nehmen. Bis zu 50.000 Fässer –

teilweise mit Öl gefüllt – lagern dort seit dem Ende des

Zweiten Weltkrieges und warten auf ihre Entsorgung.

Im Dialog mit Menschen vor Ort und lokalen Umweltverantwortlichen

sollen Umweltprobleme erörtert

werden, aber auch Lösungsansätze aufgezeigt werden.

Die Crew besucht zukunftsweisende Projekte, spricht

mit Wissenschaftlern, Projektleitern sowie Forschern,

aber auch mit Fischern und Jägern vor Ort. So wird vom

traditionellen Wissen der Arktis-Bewohner und von

Pionieren der Energiewende gelernt.

„Im letzten Halbjahr hat sich die öffentliche Wahrnehmung

für das Thema Klimawandel im besten Sinne

verselbstständigt“, sagt Arved Fuchs, „wir führen die

Expedition unter diesem Eindruck fort. Nur so können

wir helfen, das Problem in den Griff zu bekommen.“

Aktuelle Logbucheinträge, Videos und Fotos und werden

über die Sozialen Medien für Interessenten zugänglich

sein. (www.arved-fuchs.de)


Arved Fuchs

Polarforscher und Extremabenteurer

Arved Fuchs ist einer der erfahrensten und erfolgreichsten

Abenteurer und seit mehr als zwei Jahrzehnten

in den extremsten Zonen der Arktis und Antarktis

unterwegs. International bekannt wurde er durch zahlreiche

Fernsehdokumentationen und Fotoreportagen

und durch einen sensationellen Erfolg: als erster

Mensch erreichte er 1989 in einem Jahr beide Pole zu

Fuß.

In seinen Vorträgen berichtet er über seine Erfahrungen

in Extremsituationen und zieht Parallelen zu einer

modernen Unternehmensführung. Begriffe wie Motivation,

Teamgeist und Risikomanagement stehen hier

besonders im Vordergrund. Er gewährt Einblicke in

eine ungewöhnliche aber erfolgreiche Art zu arbeiten,

dargestellt anhand von spannenden Erlebnisberichten

und beeindruckenden Aufnahmen aus dem Expeditionsalltag.

Arved Fuchs hat das Abenteuer zum Beruf gemacht.

Es geht ihm nicht um Rekorde, sondern um ein intensives

Leben und Erleben und um die Befriedigung

einer tiefen Neugierde. Mit 24 Jahren startete er seine

erste Kanutour nach Labrador. Expeditionen nach

Grönland, in die Arktis und eine Atlantiküberquerung

1981 folgten. Fuchs umrundete im Faltboot Kap

Hoorn, durchwanderte Feuerland und war der erste

Deutsche am Nordpol.

Der Extremabenteurer hat sich stets ehrgeizige Ziele

gesetzt. Bei seinen Unternehmungen hat er sich auf

die Polarregionen und auf das Hochseesegeln spezialisiert.

Schwierige äußere Bedingungen, wie zum

Beispiel extreme Kälte, kennzeichnen den Alltag seiner

Reisen ebenso wie zwischenmenschliche Problem -

situationen, die das Zusammenleben auf engstem

Raum mit einem Minimum an Privatsphäre mit sich

bringen.

Arved Fuchs schreibt regelmäßig für führende Fachzeitschriften

und ist vielgefragter und gefeierter Gast

bei TV-Shows.

Seine charismatische und außergewöhnliche Persönlichkeit

macht Arved Fuchs zu einem international

gefragten Redner.

2005 erhielt er die „Tilman-Medaille“ des Royal Cruising

Club (RCC), 2008 hieß die Ehrung „Goldenes Lot“ des

Verbandes Deutscher Vermessungsingenieure. Im

Frühjahr 2012 erhielt er den „B.A.U.M."-Umweltpreis,

2015 die Goldene Blume von Rheydt, 2017 das Bundesverdienstkreuz

am Bande und den Umweltpreis

der Stiftung NatureLife für sein Lebenswerk, 2018 den

Senckenberg-Preis der Senckenberg-Gesellschaft für

Naturengagement, außerdem folgte 2018 die Außer -

ordentliche Exzellenzprofessur der Dr. Werner Petersen-

Stiftung.


CompactCooking Digester bei

Suzano Mucuri, Brasilien.

Moderne Produkte einer Zellstoffanlage

Die modernen Kraft-Zellstoffanlagen präsentieren sich

heute als Biorefinery/Bio-Produkte-Anlagen. Die Verkaufserlöse

der sogenannten Nebenprodukte steigen und

werden neben Zellstoff ein immer wichtigerer Faktor bei

Investitionsentscheidungen. Autarkie der Anlagen ist

natürlich ebenso sinnvoll und beeinflusst positiv den

Umwelt-Fußabdruck. Valmet treibt diese Entwicklung

wesentlich voran.

Der Vortrag informiert über interessante Produkte; es werden

Referenzbeispiele und neue Technologien aufgezeigt,

die zukünftig immer mehr zum Einsatz kommen werden.

Rekaustifizierungsanlage in Suzano Mucuri, Brasilien. Bei der Rekaustifizierung wird aus den im Rückgewinnungskessel und im Kalkofen erzeugten Recyclingchemikalien

Kochlauge für den Fermenter hergestellt.


Eva Engelfeldt

Nach dem Studium an der Technologischen Uni versität in Luleå,

Schweden, als Diplomingenieur Maschinenbau begann Eva Engelfeldt

1995 als Verkaufsingenieur bei Sunds Defibrator AB. Um mehr

Erfahrung zu sammeln, arbeitete sie einige Jahre als Projektleiterin

Zellstoffanlagen.

Heute ist Frau Engelfeldt Senior Sales Manager in der Valmet Pulping &

Energy business line und in neuen Faserlinien Projekten bzw. Kapazitätserweiterungen

global tätig.

Robert Mohr

Nach dem Studium der Holzwirtschaft begann Robert Mohr 1977 als

Projektingenieur im Zellstoffanlagenbau bei Sunds GmbH. Ab Anfang

der 80er Jahre arbeite er als Verkaufsingenieur für die Zellstoff-, Papierund

Holzwerkstoffindustrie in Europa. Dazu kamen einige Jahre Erfahrung

bei einem französischen Industrieunternehmen in Deutschland.

Nach den Namensänderungen von Sunds Defibrator über Metso zu

Valmet ist Herr Mohr heute Vice President Capital Sales für Valmet in

Zentral Europa. Die Valmet Gesellschaften in Darmstadt, Plattling und

Leverkusen haben ca. 300 Mitarbeiter.

Unser Gold-Sponsor


Strohhalm & Co. –

Produkte aus Papier, die auch niemand braucht.

Klartext: Bioökonomie in und mit Papier. Reduce – Recycle – Rethink!

Bilder von Plastikmüll in Meeren, an Stränden sowie die

offensichtlichen Folgen von Mikroplastik in der Umwelt

drängen Politik, Handel und Wirtschaft dazu, teils

drastische Maßnahmen zur Eindämmung insbesondere

von Verpackungsmüll zu ergreifen.

Der naheliegende Einsatz von nachwachsenden, bio -

logisch abbaubaren und rezyklierbaren Rohstoffen

beschert der Papier,- Karton- und Wellpappenindustrie

ein solides Wachstum. Um die häufig geforderten Anforderungen

an Barriereeigenschaften und Dauerhaftigkeit

zu gewährleisten, werden die Zulieferer, Papier hersteller

und Verarbeiter nicht müde, Lösungen über wässrige

Dispersionen oder Kaschierverfahren zu entwickeln.

Mittlerweile ist der viel gescholtene Kaffeebecher auch

rezyklierbar.

Dabei vergessen viele Hersteller und Inverkehrbringer,

dass die Begrifflichkeiten single use plastic ban und single

use non plastic ban nicht nur ähnlich im Sound sind,

sondern im Grunde keine Unterscheidung hinsichtlich

der Materialien gemacht wird. Es geht vielmehr um eine

grundlegende Reduzierung von persistent in der Umwelt

verbleibenden Produkten und Reststoffen. In der Präsentation

wird in diesem Kontext ein Überblick gegeben,

nach welchen Grundlagen die Rezyklierbarkeit bemessen

wird und welche Herausforderungen bestehen, nicht nur

einen Tests zu bestehen sondern auch tatsächlich einen

Beitrag zur Reduzierung von Abfall zu leisten. Am Beispiel

von Strohhalmen, die nicht erst seit kurzem auch

aus Papier gefertigt werden können, soll gezeigt werden,

wie schmal der Grat zwischen umweltgerechten Produkten

und Wirtschaftlichkeitsaspekten bei der Substitution

von Kunststoffen sein kann.


Unser Gold-Sponsor

VEGA – der Marktführer in der Füllstandmessung mit Radar

Der Einsatz von Radar hat die Füllstandmesstechnik revolutioniert. Seit fast 25 Jahren setzt VEGA immer wieder

Meilensteine. Auf dem Weg in diese starke Position hatte das Unternehmen immer eine klare Zielvorgabe:

die Entwicklung innovativer und richtungsweisender Produkte, die in Sachen Bedienbarkeit einfach zu handhaben

sind und ein Maximum an Sicherheit und Zuverlässigkeit bieten.

Wir sind da, wenn Sie uns brauchen!

www.vega.com

Dr.-Ing. Tiemo Arndt

Papiertechnische Stiftung

Tiemo Arndt studierte an der Technischen Universität

Dresden Forstwissenschaften (Dipl.-Ing.) und anschließend

an der Fakultät Maschinenwesen Wood Science

and Technology (MSc. Wood). 2006 trat er in die PTS

als Projektleiter im Bereich Fasertechnologie ein.

Sein beruflicher Hintergrund sind umfangreiche angewandte

Forschungsaktivitäten in der mechanischen

und chemischen Modifikation von Primär- und Alt -

papierfaserstoffen für die Anwendung in der Papierherstellung,

die Herstellung und Anwendung von

Nanocellulose und der Einsatz von Kavitationstechnologien

in der Stoffaufbereitung der Papierherstellung.

Im Jahr 2016 schloss Tiemo Arndt eine Dissertation an

der Fakultät für Maschinenwesen und Ingenieurwesen

der Technischen Universität Dresden über die Anwendung

von Kavitationstechnologien bei der Stoffaufbereitung

der Papierherstellung ab.

Seit 2015 ist er Leiter des Geschäftsbereichs Fasern

und Composite und seit 2019 Leiter Forschung &

Transfer der Papiertechnischen Stiftung.


Creative Board, der Recyclingkarton von Koehler, bietet viele

Einsatzmöglichkeiten im Kosmetik- oder Parfümeriebereich.

Konkrete Ansätze der Koehler Group

in der Bioökonomie

Die Koehler Paper Group, eine Tochter der Koehler Group

aus Oberkirch, produziert und vermarktet Spezialpapiere,

mit denen das Unternehmen jährlich rund 900 Mio. Euro

Umsatz erzielt. Das familiengeführte und nachhaltig wirtschaftende

Unternehmen aus dem Schwarzwald ist seit

über 210 Jahren Unternehmensgeschichte in der Bioökonomie

verwurzelt. Die Aufmerksamkeit darauf hat sich in

den vergangenen 15 Jahren noch einmal verstärkt. Speziell

die Bereiche Energieerzeugung, Wertstoffströme sowie

neue Technologien und Produkte rücken noch stärker in

den Fokus.

Mit der Tochtergesellschaft Koehler Renewable Energy

ist die Koehler Group im Bereich Projektmanagement,

Planung und Betrieb von Projekten im Bereich erneuerbare

Energien aus Kraftwärmekopplung mit CO2-neutralen

Brennstoffen, Windkraft, Wasserkraft und Photovoltaik

tätig. Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 bilanziell mehr

Strom aus erneuerbaren Quellen zu produzieren als für

die Papierproduktion eingesetzt wird.

In Synergie mit einem eigenen Biomasse-Heizkraftwerk

wird Koehler zukünftig einen wesentlichen Bestandteil

des eigenen Füllstoffbedarfs, unter Nutzung des CO2

aus dem Rauchgas, in einer PCC-on-site-Anlage herstellen.

Dadurch trägt Koehler zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes

bei.

Eine andere Form der synergetischen Nutzung eines

Wertstoffstromes ist die Veredelung des bei der Zellstoffherstellung

anfallenden Lignins. Als Mehrheitseigentümer

des Technologieunternehmens SunCoal Industries,

welches sich u. a. auf die Herstellung funktionaler Füllstoffe

auf Basis von Lignin spezialisiert hat, eröffnet

Koehler der Papier- und Zellstoffindustrie neue innovative

Produktmöglichkeiten.

Mit Blick auf die globale Herausforderung, nachhaltige

und verantwortungsbewusste Verpackungslösungen

anzubieten, nimmt Koehler in diesem Jahr eine der weltweit

leistungsfähigsten Papier- und Streichmaschinen

zur Herstellung von flexiblen Verpackungspapieren in

Betrieb. Das Unternehmen entwickelt funktionelle

Papiere mit Barriereeigenschaften. Ziel ist es, Barrieren

für Verpackungen zu produzieren, die derzeit nur Kunststoffe

oder Verbundstoffe bieten können. Auch im Bereich

hochwertiger Recyclingpapiere und -kartons ist Koehler

tätig.

All diese Aktivitäten basieren auf dem erfolgreichen

Ansatz, unternehmensinterne Synergien zu nutzen, aber

auch Kompetenzen von außerhalb des Unternehmens

zu erwerben. Hierbei setzt das Unternehmen auf

Kooperation: in Joint Development, Joint Ventures und

Technologiebeteiligungen.


Koehler NexFlex Seal verfügt über eine aufgestrichene

heißsiegelfähige Schicht.

Creative Board von Koehler bietet eine große Vielfalt

an Farben.

Koehler NexFlex Seal eignet sich für primäre und sekundäre Verpackung für den Food- und Nonfood-Bereich.

Dr. Stefan Karrer

ist Technischer Vorstand (COO) der Koehler Group. Nach seinem Studium an der

TU Darmstadt war er sechs Jahre bei der Lecta Group Werk Cartiere del Garda,

Italien als Assistent der Werkleitung sowie später als Fabrikationsleiter tätig.

Danach wechselte er zur Firma Sappi Ehingen als Produktionsleiter. Nach seiner

Promotion 2003 beförderte man ihn zum Leiter Technologie für Papier und Zellstoff.

Ab 2010 wurde Dr. Stefan Karrer zum Geschäftsführer der Sappi Alfeld ernannt.

Dort war er maßgeblich für den Ausbau des Werkes zum Marktführer von einseitig

gestrichenen Papieren sowie für die Reorganisation des Werkes von grafischen

auf 100 Prozent Spezial papiere, bei einem Investitionsvolumen von 61 Mio. Euro,

verantwortlich.

Seit 2016 ist Dr. Karrer als Technischer Vorstand der Koehler Group tätig. Die Koehler

Group wurde 1807 gegründet und ist ein Familienunternehmen in der achten Gene -

ration mit rund 1.850 Mitarbeitern.

Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit engagiert er sich im Vorstand des VDPs, im INFOR Forschungsrat und im

Kuratorium für Forschung und Technik sowie in weiteren Gremien und Fachausschüssen, die in der Papierindustrie

angesiedelt sind.

Dr. Markus Wildberger

ist Bereichsleiter Technologie der Koehler Paper Group. Nach seinem Studium der

Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Graz mit Schwerpunkt Papier-,

Zellstoff- und Fasertechno logie 7 Jahre bei Sappi am Standort Gratkorn als Development

Manager und später als Product Research Manager im Bereich Forschung

und Entwicklung tätig.

2011 wechselte er in das Mill Management der Sappi Alfeld GmbH und war als

Head of Technology and Development Specialities (PQM) mitverantwortlich für

die erfolgreiche Transformation des Werkes Alfeld in eine Spezialpapierfabrik.

Im Sommer 2016 übernahm Dr. Markus Wildberger die Produkt- und Verfahrensentwicklung

der Koehler Paper Group, einer Tochter der Koehler Group. 2017

wechselte er in den Geschäftsleitungskreis und ist in seiner Funktion als Corporate

Director Technology für die Innovations-, Forschungs- und Entwicklungsagenden

der Koehler Paper Group verantwortlich. Hierzu gehören neben den strategischen

und operativen Fragestellungen der Geschäftsbereiche Thermo, Feinpapier, SD, Dekor und flexible Verpackungspapiere

auch die Bereiche Mikroverkapselung, Produkt- und Patentsicherheit, Analytik und der technische Kundenservice.

Mit Blickrichtung Bioökonomie liegt sein Haupt augenmerk in der Entwicklung/Implementierung von innovativen

Technologien und nachhaltigen Produkt-/Lösungskonzepten im Bereich funktioneller Ober flächen und Verpackungssystemen.

Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit in der Papierindustrie engagiert sich Dr. Wildberger im INFOR Forschungsrat,

im Kuratorium für Forschung und Technik sowie im Vorstand des Vereins ZELLCHEMING und dem Fachausschuss

COAT.


Mentoring

auf dem Symposium der Papieringenieure

Auch 2019 gibt es wieder die Möglichkeit für Studenten

und erfahrene Ingenieure aus der Industrie, an einem

Mentoring-Programm teilzunehmen. Dieses Jahr in leicht

veränderter Form.

Mentoring – Was ist das?

Mentoring wird eingesetzt, um den Wissenstransfer

zwischen Erfahrenen und weniger Erfahrenen zu

fördern. Hierbei gibt eine erfahrene Person (Mentor) ihr

fachliches Wissen oder ihr Erfahrungswissen an eine

noch unerfahrene Person (Mentee oder Protegé) weiter.

Ein wichtiges Ziel ist es, den oder die Mentee bei persönlichen

oder beruflichen Entwicklungen zu unterstützen.

Warum lohnt sich die

Teilnahme?

Ein Mentoring-Programm bringt einige Vorteile für

beide Seiten mit sich. Studenten erhalten in der Rolle

eines Mentees leichter einen Kontakt zu erfahrenen Ingenieuren

und haben so die Gelegenheit, Einblicke in

die Strukturen der Berufswelt zu erhalten. Sie können

mögliche Karrierewege diskutieren und werden in ein

Netzwerk eingebunden, das neue Impulse ebenso wie

konkrete Hilfe wie z. B. Praktika oder Stellenangebote

bieten kann.

Auch Mentoren können einiges aus der Teilnahme an

einem Mentoring-Programm ziehen. Sie bekommen

beispielsweise direkte Einblicke in die aktuelle Forschung

oder frische Ideen und Impulse vom akademischen

Nachwuchs. Auch bietet das Programm die Möglichkeit,

qualifizierten Nachwuchs für das eigene Unternehmen

aufzubauen und zu rekrutieren oder Kontakte zu anderen

Mentoren aufzubauen.

Ablauf

Die Anmeldung erfolgt wie auch schon 2018 gemeinsam

mit der Online-Anmeldung. Am Vorabend der Tagung

wird es wieder ein Get-together geben, bei dem sich die

Teilnehmer in lockerer Atmosphäre kennenlernen können.

Anders als in den letzten Jahren werden 2019 allerdings

keine Mentoren und Mentees mehr vorab einander

zugeordnet. Damit will das Organisationsteam den Teilnehmern

mehr Freiheiten bei der Wahl der Gesprächspartner

ermöglichen. Das Programm ist offiziell nur für

die Dauer der Tagung geplant. Ein Aufrechterhalten des

Kontaktes über die Tagung hinaus steht den Teilnehmern

selbstverständlich frei und würde in der Natur der Sache

liegen.

Das Team der Tagungsorganisatoren freut sich über eine

rege Teilnahme an dem Mentoring-Programm und

wünscht allen Teilnehmern interessante Gespräche und

hilfreiche Ratschläge für den zukünftigen beruflichen

Werdegang.

Dr. Jörg Padberg

mentoring.SdP@web.de


Erfahrungsberichte zum Mentoring Programm

„Mit einer neuen Generation in eine

herausfordernde Zukunft aufbrechen“

Im Rahmen des Symposiums der Papieringenieure (SdP)

2018 in Köln fand bereits zum zweiten Mal ein Mentoring

Programm statt. Nachfolgend die Eindrücke einiger

Teilnehmer.

Mentoren

Inwiefern hat die Teilnahme am Mentoring Programm

Ihren eigenen Horizont erweitert?

Durch Gespräche konnte ich ein besseres Verständnis

erlangen, was Berufseinsteiger erwarten und was sie

bereit sind zu investieren.

– Dr. Frank P. Meltzer (Mercer)

Da ich ja noch als „Dipl.-Ing. (FH)“ abgeschlossen habe,

war für mich besonders interessant und wertvoll, mich

„live“ mit den heutigen Bachelor und Master Studenten

über das Studium zu unterhalten und welche Unterschiede

es zu damals gibt.

– Jörg Polster (EDT)

Ich konnte viel mehr die Bedürfnisse und Wünsche der

Studierenden verstehen lernen.

– Thomas Fischer (Heimbach)

Ich finde das Mentoring Programm ein sehr schönes

Tool, um unserem Nachwuchs den Einstieg in die Industrie

zu erleichtern. Es zeigt erneut, wie wichtig das frühe

Netzwerken und Kontakte sind.

– Christian Strohschein (Valmet)

Welche Unterschiede zu Ihrer eigenen Studienzeit sind

Ihnen aufgefallen?

Ich habe mir damals (1990) viel weniger Gedanken

gemacht, wie die ersten Jahre meines Berufslebens

verlaufen sollen.

– Dr. Frank P. Meltzer

Insgesamt sind aus meiner Sicht die Studenten heute

schon viel besser eingebunden und nehmen aktiver an

der Tagung teil, einen Anteil hat hier sicher das Mentoring

Programm, aber auch die heutige Kommunikationstechnologie

fördert dies natürlich.

– Jörg Polster

Die Studierenden sind in ihrer persönlichen Entwicklung

viel weiter, als wir damals waren. Sie haben allerdings

viel weniger Kenntnisse unserer Industrie, als wir

damals hatten. Früher hatten die Studierenden viel öfter

eine familiäre Vergangenheit in der Papierindustrie,

heute sind sie viel öfter „fremd“. Zu unserer Zeit gab es

viel mehr Einzelunternehmen als heute. Heute überwiegt

eine Konzernstruktur, d. h. die Entscheidungsträger

sitzen nicht mehr direkt an den Produktionsstandorten,

sondern eher in den Konzernzentralen.

– Thomas Fischer

Der Umgang mit den Studenten ist viel offener. Es scheint,

als ob unsere Papierindustrie nun endlich bereit ist, den

grauen Schleier abzulegen und mit einer neuen Generation

in die herausfordernde Zukunft aufzubrechen.

– Christian Strohschein

Welche Erfahrungen aus Ihrer eigenen Anfangszeit bzw.

Ihrem heutigen Alltag konnten Sie an die Studenten

weitergeben?

Wir haben z. B. darüber gesprochen, worauf man gerade

am Anfang achten sollte oder wie man sich idealerweise

gegenüber Mitarbeitern und Vorgesetzten verhält.

– Dr. Frank P. Meltzer

Fragen, Fragen, Fragen, wir kennen es ja alle noch vom

Kinder-Fernsehen, damals wie heute, „wer nicht fragt

bleibt dumm“. Man muss die Gelegenheit nutzen, wenn

so viel Erfahrung versammelt ist, man kann nur lernen,

Antworten bekommt man nur wenn man fragt. Das

Symposium der Papieringenieure bietet diese Plattform

und wird in den vergangenen Jahren auch wieder erfolgreich

angenommen.

– Jörg Polster

Schnuppere zuerst eine Zeitlang Produktionsluft, bevor

du z. B. in das (Top-) Management oder zum Zulieferer

wechselst. Lerne von der Erfahrung der Mitarbeiter an

der Basis. Auch Zuhören solltest du lernen. Nicht so auftreten,

als wenn man bereits alles/viel weiß, auch wenn

das manchmal so ist.

– Thomas Fischer

Kontakte, Kontakte, Kontakte!!!

– Christian Strohschein


Mentees

Welche neuen Impulse für deine berufliche Entwicklung

konntest du mitnehmen?

Durch das Gespräch mit meinem Mentor und weiteren

Personen aus der Industrie bin ich mir über die Vielfalt

der Jobmöglichkeiten im Arbeitsfeld Papiertechnik

bewusst geworden. Neben den Anlaufstellen für Bewerbungen

konnte ich viel über den Bewerbungsprozess,

firmeninterne Praktika und einen gelungenen Job -

einstieg lernen. Ich konnte beim Mentoring Programm

Kontakte zu der Firma knüpfen, bei der ich grade meine

Diplomarbeit schreibe.

– Maria Heinemann (TU Dresden)

Ich persönlich stehe kurz vor dem Abschluss meines

Studiums. Im Gespräch mit meinem Mentor konnte ich

viel über den Einstieg ins Berufsleben als Uniabsolvent

erfahren. Auch hat mir die Beschreibung seiner täglichen

Aufgaben als Papieringenieur sehr geholfen, ein klareres

Bild der beruflichen Richtung, in die ich mich entwickeln

möchte, zu bekommen.

– Jochen Steinacher (TU Dresden)

Ich konnte mich etwas besser orientieren, in welche

Richtung ich mich beruflich entwickeln möchte.

– Toni Manetstätter (Hochschule München)

Als ich am Mentoring Programm teilgenommen habe,

war ich so gut wie fertig mit meinem Studium und die

Frage stand im Raum, wo es danach hingehen soll. Da

mein Mentor die gleiche Ausbildung wie ich gemacht

hatte, konnten wir uns gut über vorhandene Möglichkeiten

und Alternativen, die mir offenstehen, austauschen.

Nach dem Gespräch mit meinem Mentor konnte ich

einige neue Ideen mitnehmen.

– Hannah Forsthuber

Wenn du als Person einem Unternehmen einen Mehrwert

bietest, musst du dir keine Gedanken um einen

Platz machen.

– Julian Kautzky

Welches ist der beste Ratschlag, den du im Rahmen des

Mentoring Programms bekommen hast?

Es wurde mir mehrmals geraten, mit der eigenen Persön -

lichkeit den zukünftigen Arbeitsgeber zu überzeugen.

Das ist die beste Möglichkeit, einen Job zu machen, der

Spaß macht und einen erfüllt.

– Maria Heinemann

Das Programm bietet gleich zu Beginn des Symposiums

die perfekte Möglichkeit zum Networking. Ich denke, es

geht beim Mentoring Programm nicht darum, einen

einzelnen Ratschlag zu bekommen, sondern eine durch

das Losverfahren zufällige zusätzliche Kontaktperson in

der Papierindustrie kennen zu lernen und in gemütlicher

Runde Erfahrungen auszutauschen.

– Jochen Steinacher

Der beste Ratschlag war, dass man immer auf ein

Symposium gehen sollte, um hervorragende Kontakte

knüpfen zu können.

– Toni Manetstätter

Der beste Ratschlag, den ich bekommen habe, ist, sich

nicht all zu viele Sorgen um seinen zukünftigen Weg zu

machen, auch wenn der manchmal ziemlich unklar

erscheinen kann, sondern alle Chancen zu nutzen, die

sich einem bieten.

– Hannah Forsthuber

Gehe ins Ausland und sammle Erfahrungen mit anderen

Kulturen und Menschen. Sehr wichtig für Verhandlungen.

– Julian Kautzky

Würdest du dieses Mentoring Programm deinen Kommilitonen

empfehlen und wenn ja, warum?

Natürlich, es ist eine hervorragende Gelegenheit, bei

netter und ungezwungener Atmosphäre Kontakte zu

knüpfen und im Gespräch mit Vertretern der Industrie

von deren Erfahrungen zu profitieren, um den eigenen

Weg selbstbewusst gestalten zu können.

– Maria Heinemann

Das Mentoring Programm kann ich definitiv empfehlen!

Man bekommt einen Mentor an die Seite gestellt, der

den Weg, der noch vor einem liegt, schon beschritten hat

und kann in lockerer Atmosphäre all seine Fragen zum

beruflichen Einstieg, zu verschiedenen Berufsfeldern und

Entwicklungsmöglichkeiten in diesen an den erfahrenen


Mentor stellen. Neben dem zugewiesenen Mentor

kommt man natürlich auch mit den anderen Teilnehmern

ins Gespräch, so dass man noch weiteren Input

erhält. Besonders Kommilitonen, denen es schwerfällt,

auf Unbekannte zuzugehen, bietet das Programm die

perfekte Möglichkeit, in der Papierindustrie wichtige

Kontakte zu knüpfen.

– Jochen Steinacher

Ja, da man so als Student mit den Teilnehmern aus der

Industrie ungezwungen intensiv ohne Zeitdruck reden

kann.

– Toni Manetstätter

Ich würde allen Studenten das Programm weiteremp -

fehlen, die ihre Kontakte erweitern wollen und sich mit

erfahrenen Führungskräften aus der Papierindustrie austauschen

wollen. Da mein Mentor mich einigen Leuten

vorstellte, die für meinen zukünftigen Weg interessant

sein könnten, fiel es mir viel leichter, neue Kontakte zu

knüpfen.

– Hannah Forsthuber

Ja, da es eine sehr interessante Erfahrung gewesen ist.

Außerdem bietet der Rahmen des Mentoring genug Zeit,

sich intensiv auszutauschen.

– Julian Kautzky

Mit Frauen steigt der Gewinn

Eine aktuelle Studie mit zirka 12.900 Firmen aus

70 verschiedenen Ländern (Women in Business and

Management; International Labour Office ILO; May

2019) besagt, dass ungefähr 66% der Unternehmen,

die auf eine Geschlechterdurchmischung in der

Firmenleitung setzen, ihre Gewinne um 10% – 15%

steigern konnten. Vor allem in den Bereichen Kreativität,

Innovation und unternehmerische Offenheit

wurden die Verbesserungen identifiziert. Diese

positiven Effekte der geschlecht lichen Vielfalt setzen

dann ein, wenn 30% der Führungsrollen von Frauen

besetzt sind. In der Papier industrie sind wir hier weit

davon entfernt!

Frauen für die Papierindustrie

Auch 2019 findet am Vorabend des Symposiums der

Papieringenieure wieder das Mentoring Programm

statt. Dieses Jahr möchten wir vor allem alle Ingenieurinnen

dazu ermutigen, an diesem Mentoring

Programm als Mentor teilzunehmen und mit unseren

Studentinnen ein Netzwerk aufzubauen. So können

die angehenden Ingenieurinnen über mögliche

Karrierewege mit Vorbildern aus der Industrie diskutieren

und werden von Anfang an in ein Netzwerk

eingebunden, das neue Impulse und konkrete Hilfestellungen

bietet. Ziel ist es, den Frauenanteil in der

Papierindustrie zu erhöhen!

– Prof. Dr. Helga Zollner-Croll

Unser Gold-Sponsor

ERFOLG IM TEAM

Die gleichzeitig werte- und erfolgsorientierte Kultur des Familienunternehmens WEPA ist Grundlage unserer nachhaltigen Personalpolitik.

Wir fühlen uns verantwortlich für unsere Beschäftigten und fördern ihre Leistungsbereitschaft und -fähigkeit in einem attraktiven Arbeitsumfeld.

Denn Qualifikation und Motivation des gesamten Teams sind Basis für unseren gemeinsamen Erfolg in Europa.

WEPA HYGIENEPRODUKTE GMBH

www.wepa.de


Exkursion 26.10.2019, 14 Uhr

Laakirchen Papier AG

Rollenlager der Laakirchen Papier AG

1867 gründete Franz Schuppler die Traunthaler Holzstofffabrik

und legte damit den Grundstein für die heutige

Laakirchen Papier AG mit Sitz in Laakirchen (Oberösterreich).

Laakirchen Papier entwickelte sich in den letzten

150 Jahren vom Papiermacher an der Traun zu einem

der führenden europäischen Papierhersteller. Das Unternehmen

hat sich auf die Produktion und Weiterentwicklung

von superkalandrierten, ungestrichenen Papieren

(SC-Papier) sowie leichtgewichtigen Wellpappenroh -

papieren für den europäischen Markt spezialisiert.

Laakirchen Papier AG ist ein Tochterunternehmen

der Heinzel Group, erwirtschaftete 2018 einen Umsatz

von 301,4 Mio. Euro und beschäftigte durchschnittlich

426 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

SC-Papiere

Die Laakirchen Papier AG produziert pro Jahr rund

330.000 Tonnen superkalandriertes, ungestrichenes

Naturpapier für Werbematerialien, Magazine und Zeitungsbeilagen.

Knapp 95 Prozent liefert sie an europäische

Druckereien, Verlage, Handelsketten und Katalogkunden.

Der Rest geht an Kunden in Überseemärkten. Trotz des

stetig rückläufigen grafischen Marktes sieht Laakirchen

Papier weiterhin großes Potenzial am SC-Markt, da die

Nachfrage nach SC-Papieren für den Offsetdruck und

dies insbesondere in den Kernmärkten wächst. Mit

Investitionen in die PM11 möchte die oberösterreichische

Papierfabrik eine hervorragende Produktqualität und

Liefertreue für ihre Kunden sicherstellen.

Wasserkraftwerk am Werksgelände der Laakirchen Papier AG

Zahlen und Fakten der

Laakirchen Papier AG (2018):

PM 10: Baujahr 1987, letzter Umbau 2017 von

SC-Papier auf die Herstellung von Wellpappen -

rohpapieren

Produkte: Wellpappenrohpapiere

Produktionskapazität: 450.000 t/a

Flächengewichte: 70–140 g/m²

Geschwindigkeit: bis 1.600 m/min

Breite Aufrollung: 7.5 m

PM 11: Baujahr 2002, Erweiterung 2017

Produkte: SC-Papiere

Produktionskapazität: 330.000 t/a

Fächengewichte: 40–65 g/m²

Geschwindigkeit: bis 1.800 m/min

Breite Aufrollung: 8,7 m

Insgesamt wurden im Jahr 2019 4 Mio. Euro in die Prozessoptimierung

der PM11 investiert. Laakirchen Papier

tätigt damit den nächsten Schritt in Richtung ressourcen -

schonende Papierherstellung und steigerte zugleich die

Effizienz der Papiermaschine. Bereits seit 2017 produziert

die PM11 SC-Papiere auf Basis von 100 Prozent

Recycling papier für den Offsetdruck. Durch die damals

erfolgte Umstellung des Rohstoffeinsatzes von Primärauf

Sekundärfaser konnte der Energieverbrauch erheblich

gesenkt und die CO2-Emission um ein Fünftel reduziert

werden.

Wellpappenrohpapiere

Rund 100 Millionen Euro wurden investiert – die

Umwidmung der SC-Papiermaschine auf die Produktion

von Wellpappenrohpapieren stellte das gesamte Team

vor besondere Herausforderungen. Der Umbau wurde

bei laufender Produktion der PM11, die weiterhin SC-

Papier herstellte, durchgeführt. Im Oktober 2017 wurde

die Produktion von Wellpappenrohpapieren auf der

PM10 gestartet.


Unsere SilberPlus-Sponsoren


Exkursion 26.10.2019

AustroCel Hallein GmbH

Wir machen mehr aus Holz

AustroCel Hallein ist einer der traditionsreichsten Industriebetriebe

in Österreich. Seit mehr als 125 Jahren wird

in Hallein Zellstoff hergestellt – eine lange Geschichte,

die von Wandel und Innovation geprägt ist. Stand früher

der Bereich Papier im Fokus, ist AustroCel Hallein seit

2013 auf umweltfreundlichen, hochreinen Zellstoff für

die Textilindustrie spezialisiert. Bio-Energie in Form von

Grünstrom, Fernwärme und Bio-Gas ist ein weiteres

wichtiges Standbein des Unternehmens, welches in

naher Zukunft durch die Erzeugung von Bio-Ethanol

erweitert wird.

Bei der Zellstofferzeugung bildet sich Holzzucker.

Wenn dieser fermentiert und destilliert wird, entsteht-

Bio-Ethanol – ein Treibstoff, der nicht aus potenziellen

Nahrungs- oder Futtermitteln erzeugt wird. Bio-Ethanol

dient als Ersatz für fossile Treibstoffe und wird dem Benzin

zugemischt. So kann AustroCel Hallein in Zukunft

einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der fossilen

CO2-Emissionen beitragen und ein Prozent des

österreichi schen Benzinverbrauchs ersetzen.

Für das Unternehmen, das in eine Region eingebettet ist,

die von hohen Bergen, dichten Wäldern und sauberen

Flüssen geprägt ist, haben Umweltschutz, Energieeffizienz

und Nachhaltigkeit oberste Priorität. In den vergangenen

Jahren wurden viele Millionen Euro investiert, um Luft,

Boden und Wasser sauber zu halten und die Ressourcen

zu schonen. Das Unternehmen investiert kontinuierlich

in Ressourceneffizienz und arbeitet intensiv an Innovationen.

Ziel ist es, den wertvollen Rohstoff Holz bis zur

letzten Faser optimal zu nutzen.

www.austrocel.com


Unsere Silber-Sponsoren


Partnerprogramm 25.10.2019

Ausflug nach Hallstatt

mit Besichtigung der Salzwelt

Das älteste Salzbergwerk der Welt, die älteste Holzstiege

Europas und der freischwebende Skywalk mit „Welterbeblick“,

360 Meter über der Erde: Die Salzwelten Hallstatt

sind ein Bergwerk der Superlative. Kommen Sie mit auf

Entdeckungsreise, zurück zu den Anfängen des Salz -

abbaues vor 7000 Jahren, und erleben Sie die Geschichte

des bronzezeitlichen Bergbaus, die heute dank modernster

Multimediatechnik – wie beispielsweise einem Bronzezeit-Kino

400 Meter unter Tage – spannend erzählt wird.

Hier erleben Sie den Hauch vergangener Tage live und

hautnah.

Herzlich willkommen in den Salzwelten Hallstatt!

Infos: www.salzwelten.at/de/hallstatt/

Zeitplan:

09:00 Abfahrt vom Kongresszentrum

10:30 Ankunft in Hallstatt

11:00 Aufstieg mit der Bergbahn

und 20 min. Wanderung

11:30 Beginn der Führung durch die Salzwelt

13:00 Ende der Führung durch die Salzwelt

13:30 bis 15:15

Mittagessen im Restaurant Rudolfsturm

auf eigene Kosten,

Zeit für Aussichtsplattform

15:15 Abstieg mit der Bergbahn

15:30 Rückfahrt von Hallstatt

17:00 Ankunft am Kongresszentrum


Unsere Bronze-Sponsoren

Bogner Gottschalk Heine

Unternehmensberater GmbH

CHT Germany GmbH

econovation GmbH

emtec Electronic GmbH

Frank PTI GmbH

GAW technologies GmbH

Gebr. Bellmer GmbH Maschinenfabrik

Hamburger Rieger GmbH

Heimbach GmbH

Hueber Edelstahlgiesserei

und Maschinenbau GmbH

Julius Schulte Trebsen GmbH & Co. KG

Schulte Trebsen

Julius Schulte Söhne GmbH & Co. KG

Düsseldorf Schulte Düsseldorf

Kadant Johnson Deutschland GmbH

Kübler & Niethammer

Papierfabrik Kriebstein AG

Sappi Europe

Schumacher Packaging GmbH

Servophil AG


Salzburg


Exkursion 26.10.2019

Stadtführung Salzburg

Auf unserem Spaziergang entdecken wir die Bürgerstadt

mit echtem Kunsthandwerk in verwinkelten Gassen,

stimmungsvollen Innenhöfen und Durchhäusern. In der

Fürstenstadt hören wir über die großartige 1300jährige

Geschichte der Salzburger Erzbischöfe, bewundern die

Residenz und den DOM und gelangen danach in den

Winkel der Mönche, die hier im ältesten (deutschsprachigen)

Benediktiner-Kloster immer noch in Klausur

leben. Ich erzähle Ihnen Unterhaltsames und Interessantes

über W. A. Mozart und Michael Haydn, Salzburger

Festspielereien, die Pracht der Tracht, über Salzburger

Schnitzel & Nockerl, die einzige original Mozartkugel

und … dass es einen „Einspänner“ nicht nur im Caféhaus

gibt. Bei internationalen Gästen heften wir uns selbstverständlich

auch auf die Spuren von „The Sound of Music“

… Da ist bestimmt für jede/n Etwas dabei.

Infos:

https://www.salzburgforyou.at/klassisches-salzburg/

Zeitplan:

π Beginn 14:00 Uhr am Kongresszentrum

π Dauer: 2h

Exkursion 26.10.2019

Besichtigung der Hohensalzburg

Die Festung Hohensalzburg ist ein echter Blickfang hoch

über den barocken Türmen der Stadt. Als weithin sichtbares

Wahrzeichen ist die Burg unverkennbarer Teil der

weltberühmten Silhouette Salzburgs. Mächtig erscheint

sie dem Besucher aus der Ferne, hautnah wird hinter

ihren dicken Gemäuern Geschichte erlebbar.

Bei einer klassischen Festungsführung erfahren Besucher

spannende Details zur Baugeschichte der imposanten

Wehranlage und Hintergründe ihrer Entstehung.

Zusätzlich können sie das Festungs-, das Rainer-Regiments-Museum

und Marionettenmuseum sowie die

einzigartigen Fürstenzimmer besichtigen. Die Auf- und

Abfahrt mit der Festungsbahn ist inklusive.

Infos:

www.salzburg-burgen.at/de/festung-hohensalzburg/

Zeitplan:

π Gemeinsamer Spaziergang zur Anlage 13:30 Uhr

π Aufstieg mit der Festungsbahn 14:00 Uhr

π 45-minütige Schlossführung

π Ankunft am Hotel ca. 17:00 Uhr


Freitag, 25.10.2019 ab 19 Uhr

Gesellschaftsabend im Stieglkeller

1820 schuf die Stieglbrauerei den Stieglkeller als erweiterte

Lagermöglichkeit in der Festungsgasse im Schutze

der mächtigen Festung Hohensalzburg. Der anliegende

Garten wurde zum Ausschank des Kellerbieres in

den Sommermonaten genutzt. Das war die Geburtsstunde

des Stieglkellers, wie er heute bekannt ist.

Inmitten der Mozartstadt, über den Dächern der historischen

Altstadt, isst und trinkt man typisch österreichisch

mit dem wohl schönsten Ausblick über Salzburg.

Die Geschichte des Stieglkellers ist richtungsweisend:

Tradition und Brauchtum werden großgeschrieben und

gelebt. Bodenständige, österreichische Hausmannskost,

serviert mit einem frisch gezapften Bier – was gibt es

Schöneres.

Genießen Sie den geselligen Abend im großen Festsaal

und den rustikalen Stuben.

Ein herzliches Willkommen im Stieglkeller!

Informationen

Stieglkeller

Festungsgasse 10

5020 Salzburg

stieglkeller@gassner-gastronomie.at


Samstag, 26.10.2019, 19:30 Uhr

Ballabend im Hotel Pitter mit „Smash“

Das traditionsreiche Hotel Pitter wurde 1888 unter Karl

und Babette Pitter zunächst zweigeschossig erbaut, bevor

es Josef Reitter 1918 zum größten Hotel Salzburgs erweiterte.

Seit 2007 gehört es zur Gruppe „Imlauer Hotels &

Restaurants“. Das aufwendig renovierte Haus beherbergt

den legendären urigen Pitterkeller sowie die Imlauer

Sky-Bar & Restaurant für einen schönen Ausblick über

die Altstadt und die Berge. Im Innenhof bietet das Pitter

Event Center 12 Veranstaltungsräume auf insgesamt

1.200 m².

Die fantastische Cover- und Showband SMASH unterhält

Sie am Ballabend mit einer breiten Musikpalette von

Standards bis zu den aktuellen Charts und sorgt für eine

tolle Stimmung.

Informationen

Imlauer Hotel Pitter

Rainerstraße 12–14, A-5020 Salzburg

Telefon +43 662 877694

info@imlauer.com

www.imlauer.com


Die Geschichte Steyrermühls

bis zum heutigen Museum

1446 – 1990 Von der „Zhännklmühle“ zur „Alten Fabrik“

Ungefähr am Standort des heutigen Papiermacher -

museums wurde die „Zhännklmühle“ an der Traun 1446

errichtet. Einer Überlieferung zufolge soll 1588 Michael

Steirer aus der Stadt Steyr Besitzer der „Zhännklmühle“

gewesen sein. Die Bauern aus der Umgebung fuhren

zum „Steyrer in der Mühl“, daher auch Steyrermühler

genannt.

Ein Gmundner Baumeister, Bernhard Rubens, kam erstmals

auf den Gedanken, an dieser Stelle eine Maschinenpapierfabrik

zu errichten, aber erst durch den Kauf

der beiden Unternehmer Augustinus von Barber und

Carl Clusemann aus Schlesien kam es zur Umsetzung

dieses Vorhabens. Die ursprüngliche „Zähnnklmühle“,

später „Steirmill“, bildete die Grundlage für die beiden

Industriellen um 1868 mit der begonnenen Errichtung

der Papierfabrik Steyrermühl. Mehrere Gründe waren

dafür ausschlaggebend: Sowohl der Holzreichtum des

Salzkammergutes, die ausreichende Wasserführung der

Traun, genügend Arbeitskräfte und nicht zuletzt die

Nähe der Bahnlinie Lambach–Gmunden.

Beauftragt wurde mit der Planung und dem Bau der

damals beste Papiermaschinenbauer Ing. Carl Theodor

Bischoff, der in der Folge auch als erster Direktor des

Werkes von 1868 bis 1870 rangierte.

Die Produktion von qualitativ hochwertigem Hadern -

papier startete 1869. Auf den ersten beiden Papiermaschinen

mit 64 und 72 Zoll Arbeitsbreite. 1878 kam eine

dritte dazu und 1889 verfügte man bereits über fünf

solcher Maschinen.

Einer der wichtigsten und kostbarsten Rohstoffe zur

Erzeugung von Papier waren Hadern aus reinem Leinen,

die in aufwendiger und gesundheitsschädigender Arbeit,

hauptsächlich von Frauen, bearbeitet und sortiert wurden.

Zusätzlich wurden die Holzschleifereien Brückmühl und

Reinthal erworben.

Um den enorm hohen Energieverbrauch sicherzustellen,

wurde 1888 das erste mit Wasserkraft betriebene Kraftwerk

Österreichs – das „Geschröff“ – gebaut und ist seit

1889 in Betrieb. Dieses kann auch heute noch besichtigt

werden.

Für den Bedarf an Holzstoff wurden 1870 nach Plänen

von Julius Roemer die Holzschleiferei Kohlwehr gebaut

sowie 1878 die ebenfalls an der Traun gelegene „Bruckmühle“

angekauft und zu einer Holzschleiferei umgebaut.

1882 erwarb man zusätzlich die Holzschleiferei

Reinthal. Durch die Modernisierung der Holzschleifereien

sowie der Dampf- und Kraftanlagen, insbesondere

durch den Ankauf der „Kurzmühle“ in Gmunden 1901

wurde eine weitere Steigerung der Holzschliffproduktion

und des Papierausstoßes erreicht.

1872 wurde das Werk unter dem Namen „Steyrermühl

Papierfabriks- und Verlags-Aktiengesellschaft“ von einer


Gruppe von Verlegern und Zeitungsdruckereibesitzern

aus Wien übernommen, die damit den eigenen Papier -

bedarf abdecken konnten und bis 1938 die wichtigsten

Abnehmer waren. Da bei diesen Verlagen auflagenstarke

Zeitungen erschienen, erlangte die Papierfabrik Steyrermühl

auch international Beachtung. Laufende Investitionen

und Modernisierungen ermöglichten eine

Kapazitätssteigerung und erschlossen zunächst den

Markt in die Kronländer der Monarchie, ab 1898 wurde

hauptsächlich in die Balkanländer exportiert.

1883 stieg man auf ein neues Verfahren zur Papier -

erzeugung unter Einsatz von „Cellulose“ um, die den bis

dahin erzeugten Strohstoff ersetzte.

Durch die damals zukunftsweisenden Investitionen war

man bereits 1898 zur größten Papierfabrik Österreichs

avanciert. Die Produktion auf den fünf Papiermaschinen

mit Arbeitsbreiten von 1.600 mm bis 2.500 mm umfasste

holzfreie Schreib- und Druckbücher genauso wie

Zeichenpapiere, Bankpost, Kunst- und Zeitungsdruck in

Bogen und Rollen, Umschlagpapier, Pergamentersatz

und vieles mehr.

1909 ging das Kraftwerk Kemating in Betrieb und 1923

gelang dem Unternehmen die fast vollständige energiewirtschaftliche

Unabhängigkeit mit der Inbetriebnahme

des Großkraftwerkes Siebenbrunn.

1902 leistete die Papierfabrik Steyrermühl dann wiederum

Pionierarbeit, indem sie erstmals in Österreich

einen elektrischen Großschleifer (Pressenschleifer) in

Betrieb nahm.

Durch die ständig steigende Produktion waren die zur

Verfügung stehenden Transportmittel nicht mehr ausreichend,

daher wurde 1924 eine Schmalspurbahn vom

Werk zum Vollbahnanschluss gebaut.

Unterbrochen wurde dieser Prozess durch den Ersten

Weltkrieg, dann aber wieder fortgesetzt.

1930 wurde eine Maschinenschälerei für Scheiter und

Ein-Meter langes Rundholz errichtet, weil der Bedarf an

geputztem Fabrikationsholz ständig zunahm.

Werksfront 1924

In der Zeit des Dritten Reiches wurde die Papierfabrik

Steyrermühl an die südböhmische Papierfabrik Pötsch -

mühle angegliedert und konnte durch die Ereignisse des

Zweiten Weltkrieges den Vollbetrieb aufgrund von Personalmangel

nicht aufrechterhalten. Gegen Kriegsende

wurde die Produktion vollkommen eingestellt.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde zunächst mit völlig

veralteten Maschinen und mithilfe der gesamten Belegschaft

der Betrieb wieder aufgenommen und wenn in

den ersten Nachkriegsjahren auch nicht an eine Erneuerung

zu denken war, konnte durch den Zuschuss von

Geldern aus dem ERP-Fonds 1951 die 3,75 Meter breite

Papiermaschine 1, liebevoll „der Gigant“ genannt, errichtet

werden. Die PM1 fand Platz in einer 100 Meter langen

Halle, für die Stoffaufbereitung errichtete man ein

38 Meter hohes Gebäude. Diese Investitionen ermöglichten

eine erhebliche Steigerung der Produktionskapazität

und eine wesentliche Erweiterung der Produktpalette.

1983 bis 1990 wurde die Papierfabrik Steyrermühl dann

im Verlauf von Modernisierungsmaßnahmen von Grund

auf erneuert und auch standortmäßig verlagert.

Erste Papiermaschine 1869


1997 – Von der „alten Fabrik“ zum Papiermachermuseum

Am 1. Juni 1997 wurde im Bereich des ehemaligen

Werksgeländes bzw. im Bereich der Papiermaschinen

4 und 5 das Österreichische Papiermachermuseum

eröffnet.

Dieses ist das größte seiner Art in Europa!

Die Baulichkeiten des Museumsgebäudes wurden belassen,

wie sie vor mehr als 100 Jahren errichtet wurden,

um so nicht nur die Arbeit des Papiermachens sondern

auch den Industriebaustil aus der Zeit vor 1900 zu dokumentieren.

Für die Landesausstellung 2008 – Salzkammergut

– wurde das Museum umgestaltet und präsentiert

sich seither in dieser Form.

Im Gebäude befindet sich auch eine traditionelle Handschöpferei,

in welcher edles, handgeschöpftes Papier mit

Wasserzeichen oder Prägedrucken in Auftrag gegeben

werden kann. Man kann auch individuelles Papier mit

persönlichen Initialen, Logos oder Wappen anfertigen

lassen. Im Druckereimuseum können die Papiere übrigens

auch in größeren Auflagen auf historischen Pressen

bedruckt oder mit einer Prägung versehen werden.

Laugentürme

Alte Handschöpferei

Stampfwerk Hadern

2003 – Ein Museum mit Kultur- und Veranstaltungszentrum

In diesem Jahr wurde das Veranstaltungszentrum

„ALFA“ eröffnet. Der Charme der ehemaligen Maschinenhallen

bietet für Veranstaltungen jeder Art einen

außergewöhnlichen Rahmen.

Auf 1500 m 2 können Räume unterschiedlicher Größe

einzeln, in verschiedenen Kombinationen oder gemeinsam

genutzt werden.

Zahlreiche Papierkunstausstellungen sowie internationale

Papiermärkte haben aus Steyrermühl das österreichische

Zentrum der Papierkunst gemacht. Heuer und

auch 2020 stehen hochkarätige Ausstellungen auf dem

Programm.

2020 – Blick in die Zukunft

Nächstes Jahr steht uns wieder ein Jubiläumsjahr bevor:

Das Druckereimuseum, das sich auch in unserem Hause

befindet, wird 20!

In diesem Zuge werden wir eine „Gautschfeier“ veranstalten.

Beim "Gautschen" – ein Druckerbrauch der bis in das

16. Jahrhundert zurückgeht – werden frisch gebackene

Gesellen und Gesellinnen nach bestandener Abschlussprüfung

auf einen nassen Schwamm gesetzt und anschließend

in einer hölzernen Bütte untergetaucht.


Im Papiermuseum

Handschöpfen

In Laakirchen (Steyrermühl)

lebt das alte Handwerk

der Papierherstellung weiter.

Das Österreichische Papiermachermuseum, 1997

gegründet, ist das größte seiner Art in Europa! Es ist

ein eindrucksvolles Beispiel der äußerst erfolgreichen

Revitalisierung eines ehemaligen Fabriksgebäudes. Auf

der Traunhalbinsel, wo von 1868 bis 1988 Papier und

Zellstoff erzeugt wurde, befinden sich heute auf einer

Fläche von über 4.000 m 2 das Papiermachermuseum,

ein Druckereimuseum, ein Feuerwehrmuseum, eine

Handschöpferei, eine Kunstgalerie sowie ein modernes

Veranstaltungszentrum.

Das Museum besitzt auch einen funktionsfähigen

Nachbau der ersten Langsieb-Papiermaschine, wo

Besucher erleben, wie Nicholas-Louis Robert vor 200

Jahren mit seiner handbetriebenen Maschine Papier

erzeugte.

Mit Unterstützung durch die Museumsvermittler kann

man selber sein eigenes Blatt Papier schöpfen und abgautschen.

Das Pressen und Trocknen wird von einem

Mitarbeiter übernommen. Nach dem Rundgang kann

das fertige Blatt mitgenommen werden.

Zum Schluss gibt es noch die Möglichkeit, im

Museumsshop zu stöbern.

Österreichisches Papiermachermuseum

Museumsplatz 1

4662 Laakirchen

Telefon 0043 7613 3951

www.papiermuseum.at

Öffnungszeiten

Täglich von 10 –16 Uhr

Abgautschen


„Grüne“ Alternative zu Plastiksackerl

für Obst und Gemüse

Holzfasern der Lenzing AG statt Plastik: Innovatives Mehrwegnetz

Lenzing und Billa bieten grüne Alternative zu Plastiksackerl für Obst und Gemüse:

Robert Nagerle, Vorstandssprecher der BILLA AG, Stefan Doboczky, CEO der Lenzing Gruppe (Foto: Robert Harson/REWE Group)

Die Lenzing Gruppe, Weltmarktführer bei Spezialfasern

aus Holz, und BILLA, der österreichische Nahversorger

mit über 1.088 Filialen in Österreich, bieten Konsumenten

alternative Lösungen zu Verpackungen aus Plastik.

Die neu auf den Markt gebrachten Mehrwegnetze für

Obst und Gemüse aus LENZING Modalfasern finden

großen Anklang: Seit der Einführung der Mehrwegnetze

im November 2018 sind bereits über 138.000 Stück

(Stand: März 2019) bei BILLA, MERKUR und ADEG

verkauft worden. Aufgrund der großen Nachfrage ist die

umweltfreundliche Verpackung seit Anfang Februar in

allen BILLA-Filialen österreichweit erhältlich.

Material ist vollständig biologisch abbaubar

Rundum nachhaltig: Die Mehrwegnetze aus den holz -

basierten Fasern der Lenzing Gruppe bieten einen

entscheidenden ökologischen Vorteil gegenüber herkömmlichen

Plastiksackerln für Obst und Gemüse, denn

sie sind natürlichen Ursprungs und daher im Abfall

biologisch abbaubar und kompostierbar. Mikropartikel,

die beim Waschen der Netze in das Abwasser gelangen,

werden zügig Teil des natürlichen Kreislaufes und

hinterlassen daher weder in Flüssen noch Meeren schädliche

Rückstände.

„Nachhaltigkeit ist in der Unternehmensstrategie von

BILLA umfassend verankert. Daher freuen wir uns, mit

dieser innovativen Verpackungslösung eine Alternative

zu Plastik anbieten zu können und auf diese Weise

gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden aktiv

etwas für den Umweltschutz zu tun“, so Robert Nagele,

BILLA-Vorstandssprecher.


„Konsumenten können die Mehrwegnetze und die Netze

für Gemüse und Obst aus Fasern der Lenzing Gruppe

mit gutem Gewissen kaufen. Denn sie sind nicht nur

praktisch, sondern tragen auch maßgeblich zum Schutz

der Umwelt bei. Sie sind Ausdruck der führenden Rolle

Lenzings bei Nachhaltigkeit in der gesamten Faser -

branche“, sagt Lenzing-Vorstandsvorsitzender Stefan

Doboczky.

Die Mehrwegnetze sind optimal für Lebensmittel geeignet,

denn wie vom Hersteller VPZ Verpackungszentrum

GmbH bestätigt, halten die atmungsaktiven und feuchtigkeitsregulierenden

Eigenschaften Obst und Gemüse

bis zu drei Tage länger frisch. Die nachhaltigen Netze

wurden bereits mit dem Staatspreis für Smart Packaging

ausgezeichnet, der vom Bundesministerium für Digitalisierung

und Wirtschaftsstandort in Kooperation mit dem

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus

verliehen wird.

Die Packnatur ® Mehrwegnetze auf Holzbasis werden

von VPZ Verpackungszentrum GmbH in Graz aus

LENZING Modalfasern hergestellt. Bereits seit 2014

gibt es bei BILLA Cellulosenetze aus LENZING

Fasern, die bei Bio-Gemüse und Bio-Obst zum Einsatz

kommen. Auch die Zitrusfrüchte sind großteils auf das

Cellulosenetz umgestellt. Mit dem Mehrwegnetz wurde

nun eine zusätzliche nachhaltige Verpackungslösung für

den dauerhaften Gebrauch gefunden.

Über die Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe ist ein weltweit agierendes Unternehmen,

das aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz

mittels umweltschonender und innovativer Technologien

hochwertige Fasern und Filamente herstellt. Diese Fasern

sind Ausgangsmaterial für eine Vielzahl von Textil- und

Vliesstoff-Anwendungen, kommen aber auch in

technischen Anwendungen sowie in Schutz- und Arbeits -

kleidung zum Einsatz.

Lenzing setzt mit Qualität und Innovationskraft Standards

auf dem Gebiet der holzbasierten Cellulosefasern. Mit

80 Jahren Erfahrung ist die Lenzing Gruppe das einzige

Unternehmen weltweit, das nennenswerte Mengen aller

drei Generationen von holzbasierten Cellulosefasern produziert.

Die Produkte werden unter den Produktmarken

TENCEL für Textilanwendungen, VEOCEL für

Vliesstoffe und LENZING für spezielle Anwendungen

in anderen Bereichen vermarktet. Mit Innovationen wie

der REFIBRA Technologie, den identifizierbaren

Fasern der Marke LENZING, ECOVERO und dem

Lyocell-Filamentgarn der Marke TENCEL Luxe zählt

Lenzing weltweit zu den Innovationsführern.

Der Erfolg der Lenzing Gruppe basiert auf einer konsequenten

Kundenorientierung, gepaart mit Innovations-,

Technologie- und Qualitätsführerschaft. Lenzing bekennt

sich zu den Grundsätzen nachhaltigen Wirtschaftens auf

Basis von sehr hohen Umweltstandards und kann für

seine Geschäftsprozesse auf zahlreiche Zertifizierungen

als nachhaltigstes Unternehmen der Branche weltweit

verweisen. Neben ihrem Kerngeschäft Fasern ist die

Lenzing Gruppe auch im Geschäftsfeld Engineering und

Anlagenbau tätig – zum Großteil für eigene Standorte,

aber auch für externe Kunden.

Daten und Fakten Lenzing Gruppe 2017

Umsatz: EUR 2,26 Mrd.

Nennkapazität: 1.009.000 Tonnen

Mitarbeiter/innen: 6.488

TENCEL, VEOCEL, LENZING, REFIBRA,

ECOVERO, LENZING MODAL, LENZING

VISCOSE, MICROMODAL und PROMODAL

sind Marken der Lenzing AG.

www-lenzing.com

Über BILLA

BILLA und Österreich verbindet seit mehr als 65 Jahren

eine einzigartige Erfolgsgeschichte: Als Pionier im

heimischen Lebensmittelhandel sorgt BILLA mit seinen

1.088 Filialen und rund 19.600 MitarbeiterInnen dafür,

dass in ganz Österreich Lebensmittel und Produkte zu

einem fairen Preis verfügbar sind. BILLA ist Vorreiter im

heimischen Online-Lebensmittelhandel – mit einem

breiten Sortiment und persönlicher Zustellung. BILLA

ist ein wichtiger Nahversorger und Partner für die umfassende

Haushaltsversorgung.

Das umfangreiche Sortiment setzt sich aus einer breiten

Palette an Markenartikeln und den erfolgreichen Eigenmarken

zusammen. Dazu zählen u. a. die Ja! Natürlich

Bio-Produkte, die qualitativ hochwertigen Produkte der

BILLA Eigenmarke und die Diskontlinie clever ® . Zudem

setzt BILLA stark auf Regionalität: Aktuell beliefern rund

370 österreichische Produzenten BILLA Filialen mit

Produkten aus der Region.

BILLA leitet mit über 4,2 Millionen Mitgliedern den

größten Vorteils-Club Österreichs. Um den Bedürfnissen

seiner Kunden gerecht zu werden, setzt BILLA verstärkt

auf eine individuelle Preis- und Sortimentsgestaltung.

Ein Fokus in der BILLA Unternehmensstrategie ist die

Nachhaltigkeit – bei den Produkten und den Filialen:

Heute sind rund 835 aller BILLA Filialen in Österreich

energieeffizient, davon werden 302 durch Wärmerück -

gewinnung beheizt.

BILLA ist Teil der REWE Group, einem der größten

Lebensmittelhändler Europas.

www.billa.at


Nature-Liner ®

– Das Wellpappenrohpapier

aus Altpapier und Grasfasern

Tragetasche aus Grasliner

Die Papierfabrik Meldorf in Tornesch bei Hamburg

beschäftigt sich seit fast 1,5 Jahren mit einer neuen

Papiersorte für den Wellpappenmarkt. Auch für die Herstellung

von Tragetaschen ist das Spezialpapier geeignet.

Jeder Teilnehmer des Symposiums der Papieringenieure

2019 in Salzburg kann sich von den Gebrauchseigenschaften

und der hohen Funktionalität der Taschen überzeugen.

Neue Papiersorte für die Wellpappenherstellung

Der immer stärker werdende Wunsch nach Nachhaltigkeit

und Regionalität veranlasste das Unternehmen, die

Grasfaser in den Produktionslauf zu integrieren. Die

Grasfasern stammen von Grünflächen, die landwirtschaftlich

nicht genutzt werden dürfen, aber trotzdem

mindestens zweimal im Jahr gemäht werden müssen.


Muster aus den Rückstellproben

zweier verschiedener Arten von

Grasfasern, fotografiert auf

Graspapier: Die untere Sorte ist

grober, die obere Sorte ist feiner

gemahlen, vor dem Pelletieren.

Mittlerweile hat die Papierfabrik vier verschiedene Sorten

zur Marktreife entwickelt, die sich in der Optik und in

der Technologie je nach Bedarf unterscheiden. Allen

gemeinsam ist die Charakteristik der feinen Grasfaser in

der Oberlage. Das Spektrum reicht von einer hellen

Variante für ansprechende Druckbilder bis zur kräftigbraunen

Oberfläche.

Starke Nachfrage seitens der Wellpappenfabriken und

Handelsketten sorgen dafür, dass die ersten Verpackungen

bereits in den Regalen stehen. Auch die Rezyklierbarkeit

der Verpackungen wurde von der Papiertechnischen

Stiftung bescheinigt. Das Team der Papierfabrik Meldorf

ist überzeugt, mit diesem innovativen Produkt neben

den Standardsorten wie Testliner und Wellenstoff eine

erfolgversprechende neue Produktlinie anbieten zu

können.

Der Nature-Liner ® wird aus ausgewählten, hochwertigen

Altpapiersorten ohne Zusatz von Frischfasern produziert

und gestaltet sich somit sowohl preislich als auch öko -

logisch deutlich attraktiver als entsprechende Produkte

auf Zellstoff-Basis. Die Papierfabrik Meldorf, die seit

über 60 Jahren am Standort in Tornesch den Wellpappen -

markt mit Rohpapieren beliefert, hat das neue Produkt

auch unter dem Aspekt der Ressourcenschonung in

Bezug auf Wasser und Energie entwickelt.

Nur zwei Liter Wasser für eine Tonne Papier

Mit seiner innovativen und patentierten Technologie hat

die in Hennef ansässige Creapaper GmbH die Basis

geschaffen, große Mengen an Ressourcen bei der Rohstoffgewinnung

für die Papierproduktion einzusparen.

Denn trotz aller Fortschritte, die in den vergangenen

Jahren erzielt wurden, gehört die Papierindustrie immer

noch zu den Branchen mit einem besonders hohen

Energie-, Wasser- und Chemikalienverbrauch. Grund

hierfür ist unter anderen die aufwändige Aufbereitung

von Holz oder Altpapier zu verwertbarem Zellstoff.

Creapaper hat ein Verfahren entwickelt, bei dem diese

Frischfasern durch Gras ersetzt werden. Dieses verarbeitet

das Unternehmen zu einem Grasfaserstoff in Form von

Pellets und liefert diese Papierfabriken aus. Die Herstellung

dieses Rohstoffs für das sogenannte Graspapier

setzt bis zu 75 Prozent weniger CO2-frei als die konventionelle

Produktion. Zudem sind zur Fertigung von einer

Tonne Papier-Rohstoff gerade einmal zwei Liter Wasser

notwendig – bei der gleichen Menge aus Holz oder Altpapier

sind es rund 6.000 Liter. Auch auf den Einsatz

von Chemikalien kann bei der Rohstoffherstellung dank

der Innovation von Creapaper verzichtet werden.

Zudem ist der Grasrohstoff zumeist im Umland eines

Papierherstellers ausreichend vorhanden. Das verkürzt

die Lieferwege. Mit dieser immensen Ressourcenein -

sparung bei der Produktion hat Graspapier tatsächlich

das Potenzial, die gesamte Branche zu revolutionieren.

Nature Liner – Breites Produktportfolio der Papierfabrik Meldorf


Das Thema Bioökonomie, also die bewusste Nutzung von nachwachsenden Roh -

stoffen, haben wir auch bei den diesjährigen Lanyards umgesetzt, die Sie als Besucher

des Symposiums der Papieringenieure tragen. Es ist aus Bambusfasern hergestellt.

Für die Namenskarte wurde ein Recycling Offsetkarton „creativ print“ 350 g/m²,

gesponsert von der Koehler Paper Group, genutzt.

Auf die Plastikhülle haben wir bewusst verzichtet.


Lanyards aus Bambusfasern

Weltweit bedeckt Bambus eine Fläche von ca. 37 Millionen

Hektar, davon etwa sechs Millionen in China und neun

Millionen in Indien. Je Hektar können 10 bis 15 Tonnen

Biomasse pro Jahr nachhaltig gewonnen werden.

Bambus ist ein bedeutender, schnell nachwachsender

Rohstoff. Vor allem in Asien hat er große ökologische,

ökonomische und kulturelle Bedeutung; für etwa 1,5

Milliarden Menschen bilden Bambus und seine vielfältigen

Anwendungsmöglichkeiten eine Lebensgrundlage.

Das Spektrum der Anwendungen des verholzenden

Riesengrases, das 10 bis 15 m hoch wird, reicht dabei von

der Verwendung als Nahrungsmittel über die Nutzung

als Baumaterial für den Möbel- und Hausbau, die

Produktion von Textilien und Biowerkstoffen bis hin zur

Nutzung von Pflanzenauszügen (Bambusmilch) bei der

Herstellung von Kosmetik- und Pflegeprodukten. Auch

energetisch wird Bambus genutzt, beispielsweise in

Form von Bambuspellets oder Bambus-Holzkohle.

Der Nachteil der Pflanze ist, dass sie im Abstand von 50

bis 90 Jahren unvorherbestimmbar blüht und sich selbst

anschließend zerstört.

Bambus in der Textil- sowie Zellstoff- und Papierindustrie

Bambus enthält nur 1,5 bis 4 mm kurze Zellulosefasern

mit einem Außendurchmesser von 11 bis 19 μm und

einem hohlen Durchmesser von 2 bis 4 μm, die daher

nicht spinnbar sind. Die heute vielfach aus Marketinggründen

als „Bambus-Textilien“ (woven bamboo) angebotene

Bekleidung, vor allem Strümpfe, besteht aus

Viskose fasern. Hierbei dient Bambus lediglich als Rohstoff

für die daraus in einem chemischen Prozess gewonnene

und zur Viskosefaser weiterverarbeitete Cellulose.

Neben Bambus können beispielsweise auch andere

Zellulosequellen wie Buche, Birke, Kiefer, Fichte, Pinie

oder Eukalyptus für die Viskosefaserherstellung verwendet

werden. Daneben gibt es Textilien aus der echten

Bambus-Bastfaser. Die Bambus-Bastfaser wird einem

mit der Leinenfasergewinnung vergleichbaren Verarbeitungsprozess

unterzogen. Danach wird die Bambus-

Bastfaser im Lang- oder Kurzstapelverfahren zu einem

Garn versponnen.

In China wurde historisch das meiste Papier aus

dem Zellstoff junger Bambustriebe erzeugt. Bambus

wird seit Jahrzehnten in erheblichem Umfang in

der asiatischen und südamerikanischen Zellstoffund

Papierindustrie eingesetzt. Der Anteil des

Bambus wird zwar global gesehen und relativ

zum Einsatz von Holz als rückläufig bewertet,

denn der schnellwachsende Eukalyptus und die langfaserigen

Kieferngehölze liefern wirtschaftliche Vorteile

für die Industrie, China wird dennoch vor allem auf

Grund der riesigen (Binnen-)Nachfrage und begrenzter

Holzvorräte weiterhin auf Bambus setzen. Auf Jamaika

wird sehr viel Bambusfaser für die nordamerikanische

Papierfabrikation gewonnen.


Informationen

Prof. Dr. Helga Zollner-Croll

Prof. Dr. Stephan Kleemann

Prof. Dr. Martin Angerhöfer,

Hochschule München, Fakultät 05, Lothstraße 34

80335 München, www.pp.hm.edu

Hochschule München (Foto: Nicolai Schneider)

Hochschule München

Studiengang Verpackungstechnik

und Verfahrenstechnik Papier

Der Studiengang Verpackungstechnik und Verfahrenstechnik

Papier an der Hochschule München hat sich im

vergangenen Jahr neu aufgestellt. Seit Oktober 2018

werden die Studiengruppen Verpackungstechnik und

Kunststofftechnologie sowie Verfahrenstechnik Papier

und Bio fasern getrennt ein intensiviertes Grundlagenmodul

mit einer Einführung in die jeweilige Studienrichtung

anbieten.

So sollen die Studierenden motiviert auf die kommenden

Themen aus der Verpackungs- und Papierindustrie vor -

bereitet werden. Die Studienrichtung Verfahrenstechnik

Papier wurde inhaltlich um den zukunftsträchtigen

Bereich der Biofasern erweitert. Durch die Fokussierung

auf Nachhaltigkeit, wie Biofasern, Biopolymere oder

Umwelttechnologie soll das Studium attraktiver werden

und seinen zukünftigen Absolventen zusätzliche Chancen

bei der späteren Berufswahl anbieten.

Die Hochschule München in Zahlen

Die Hochschule München ist Bayerns größte Hochschule

für angewandte Wissenschaften und die zweitgrößte

Deutschlands. In 14 Fakultäten bietet sie ein

weites Spektrum an möglichen Vorlesungen und Aktivitäten

und ist der konsequenten Ausrichtung auf die

Praxis verpflichtet – in der Lehre und in der Forschung.

Zurzeit gibt es an der Hochschule insgesamt 85 Bachelorund

Masterstudiengänge. Neben traditionsreichen

Studiengängen bietet die Hochschule München auch

eine Reihe einzigartiger, auf die Bedürfnisse einer sich

wandelnden Gesellschaft neu zugeschnittener Studiengänge.

Auch für Berufstätige gibt es ein wachsendes

Angebot an Weiterbildungs- und flexiblen Studienmöglichkeiten.

Rund 470 ProfessorInnen unterstützt von 750

Lehrbeauftragten bilden an der Hochschule München

über 18.000 Studierende aus. 515 MitarbeiterInnen in

der Verwaltung helfen bei den Ablaufprozessen rund um

das Studium. 140 wissenschaftliche MitarbeiterInnen

runden zusammen mit 80 DoktorandInnen den Bereich

Forschung ab.

Der Bereich Forschung und Entwicklung wurde in den

vergangenen Jahren weiter ausgebaut. In über 180

Laboren werden fachliche Kompetenzen in Competence

Centern und Forschungsschwerpunkten gebündelt. Des

Weiteren wird intensive Forschung an acht An-Instituten

der Hochschule München betrieben. Ein An-Institut, das

Institut für Verfahrenstechnik Papier e.V., ermöglicht

durch diverse Forschungsarbeiten die Kompetenzerweiterung

für Papiertechnik-Studierende sowohl aus dem

Bachelor also auch aus dem Masterstudiengang.

Bachelor Studiengang Verpackungstechnik

und Verfahrenstechnik Papier

Das 7-semestrige Bachelorstudium Verpackungstechnik

und Verfahrenstechnik Papier (B.Eng.) wird in Deutschland

nur an dieser Hochschule angeboten, wodurch sich

eine über ganz Deutschland und auch angrenzende


Hochschule München

Länder verteilte Studentenschaft ergibt. Auch altersmäßig

ist stets eine interessante Bandbreite festzustellen, da

manche Studierende direkt nach der Schule, andere

wiederum erst nach abgeschlossener Lehre, das Studium

beginnen. Alles in allem führt dies zu bunt gemischten

Semestern von normalerweise circa 80 Studienanfänger-

Innen.

Das Bachelor Studium beginnt immer zum Winter -

semester, d.h. zum 1. Oktober des Jahres. Mit einer Regel -

studienzeit von 7 Semestern ist es ein sehr kompaktes

Studium. Die Studienordnung legt pro Semester eine

sogenannte Arbeitsbelastung von 30 ECTS Punkten fest.

Dies umfasst wöchentlich 24–30 Unterrichtsstunden

und die Vor- und Nachbearbeitung von Lehrveranstaltungen,

Bearbeiten von Übungsaufgaben, das Erstellen von

Praktikumsberichten oder die Erstellung von Referaten

oder Studienarbeiten.

Mit der Erweiterung der Studienrichtung Verfahrenstechnik

Papier um den Bereich der Biofasern ist der

Münchner Studiengang für seine Studierenden noch

interessanter geworden. So werten unter anderem neue

Fächer wie Biopolymerchemie, Verfahrenstechnik Alt -

papier und Recycling, Verfahrenstechnik biogene Fasern,

faserbasierte Verpackungen und Hygienepapiere den

Studiengang auf. Weitere Schwerpunkte bei den Wahlpflichtmodulen

innovative Faserprodukte aus Faser-

Kunststoff-Kombinationen, Verbundwerkstoffe,

Thermoplaste und Elastomere erschließen lukrative

Zukunftsfelder. Den Absolventen eröffnen sich dadurch

zusätzliche berufliche Potenziale unter anderem in

den Bereichen Automobil, Luft- und Raumfahrt sowie

Leichtbau.

Die Studienrichtung Verpackungstechnik und Kunststofftechnologie

intensiviert ihre Ausbildung im Bereich

der Kunststoffchemie, Packstoffe und Packmittel, sowie

den Verpackungsdruck.

Eine Besonderheit ist das 18 wöchige Praxissemester in

der Papierindustrie. Diese Praxiserfahrung ist ausgesprochen

lehrreich und hilft aufgrund der guten Bezahlung

auch bei der Finanzierung des gesamten Studiums.

Viele Studierende verbringen das Praxissemester in

interessanten Firmen sowohl im europäischen Ausland

also auch in Nord- und Südamerika oder in Australien.

Mindestens einmal pro Semester findet eine Exkursion

zu diversen Papierfabriken statt. Das Highlight ist hierbei

sicher immer die 8-tägige Abschlussexkursion im

6. Semester, die dieses Jahr quer durch Deutschland

führte.

Eine große praktische Hilfe ist die nur von den Studierenden

betriebene Studentenvereinigung „Aktivitas“,

welche Vorträge, Reisen und viele studentische Ereignisse

organisiert. Jedes Jahr kommt eine lange Liste an Fachvorträgen

aus der Industrie mit unterschiedlichen

Themengebieten zusammen. Auch 2019 waren die

Studierenden wieder für fünf Tage auf der bekannten

Düren-Exkursion.

Das Duale Bachelorstudium an der Hochschule München

Die Hochschule München bietet in Kooperation mit

der Initiative Hochschule Dual und zahlreichen Partner -

unternehmen eine Vielzahl von dualen Studien -

möglichkeiten an. Beide Bachelor Studienrichtungen,

Verpackungstechnik und Verfahrenstechnik Papiertechnik,

werden als Verbundstudium, also in Kombination mit

einer Berufsausbildung, angeboten. Die Vorteile dieses

dualen Studiums liegen in der engen Verzahnung von

Wissenschaft und Praxis. Die Studierenden können das

an der Hochschule München erworbene Wissen

unmittelbar im Berufsleben einsetzen bzw. in der

Arbeitswelt erfahrene Vorgänge in Vorlesungen und

Seminaren vertiefen.

Abschlussexkursion 2019 (Foto Papierfabrik Pfleiderer Spezialpapiere Teisnach)


Hochschule München

Für die Industrie ist deshalb sicherlich das Duale Bachelorstudium

interessant. So können sich die Unternehmen

frühzeitig hochqualifizierte, leistungsmotivierte Nachwuchskräfte

sichern, die fundiertes praktisches und

akademisches Wissen gewinnbringend für das jeweilige

Unternehmen einsetzen. In nur 4,5 Jahren werden die

jungen Leute dual ausgebildet, d.h. sie bekommen

sowohl den gewerblichen Abschluss mit einer IHK

Abschlussprüfung als auch den akademischen Abschluss

B.eng.

Darüber hinaus gibt es zwei Masterstudiengänge (konsekutiv

und weiterbildend) zum Master of Engineering in

Paper Technology sowie den deutschsprachigen Masterstudiengang

Verpackungstechnik.

Internationaler Master Studiengang Paper Technology

Studierende aus dem In- und Ausland stellen sich der

Herausforderung des englischsprachigen Master Studien -

ganges „Paper Technology“ an der Hochschule München.

Momentan sind im englischsprachigen Master Studiengang

ca. 35 Studierende aus 15 verschiedenen Ländern

immatrikuliert.

Das internationale Masterstudium (Master of Engineering)

bereitet die Absolventinnen und Absolventen auf

anspruchsvolle Tätigkeiten und einen schnellen Einstieg

in Führungspositionen in der weltweit stark vernetzten

Papierindustrie vor.

Besonders befähigten Studierenden eröffnet das Masterstudium

die Möglichkeit, ihre vorhandenen Kenntnisse

und Qualifikationen im internationalen Rahmen aus -

zubauen. Wer bereits auf einem Hochschulstudium im

Bereich Papier aufbaut, kann das Masterstudium in

3 Semestern konsekutiv und gebührenfrei absolvieren.

Interessenten/innen, die sich ausgehend von einem

anderen Hochschulstudium spezifisch weiterbilden

wollen, haben die Möglichkeit, das 4 Semester dauernde

kostenpflichtige Weiterbildungsstudium zu wählen.

Der Beginn im Masterstudium wird in jedem Semester

ermöglicht und ist sowohl als Vollzeit- als auch als Teilzeitstudiengang

zu bewältigen. Wie international üblich,

sind für den Masterabschluss insgesamt 300 anrechenbare

Kreditpunkte erforderlich. Die englischsprachigen

Lehrveranstaltungen befähigen ausländische Studierende

zum Studium in Deutschland und erhöhen bei

deutschsprachigen Studierenden die internationale

Sprachkompetenz. Seit 2017 werden zusätzlich auch

Deutschkurse für die internationalen Studierenden

angeboten, so dass diese auch ohne Vorkenntnisse das

Masterstudium mit Deutschkenntnissen auf B1 Niveau

abschließen können. Die angebotenen Fächer sind sowohl

wissenschaftlich ausgerichtet als auch mit starkem

Praxisbezug versehen.

Neben einer Vertiefung der fachlichen Kenntnisse

werden dabei auch darüber hinausgehende wichtige

Qualifikationen wie Sozialkompetenz, Teamarbeit und

Kooperationsbereitschaft sowie Kommunikationsfähigkeit

gefördert. Ein Highlight der praktischen Ausbildung

im Master Paper Technology ist die jährliche Weihnachts -

karten-Produktion an der Versuchspapiermaschine des

An-Institutes Verfahrenstechnik Papier (IVP).

Seit dem WS 2011/2012 bietet die Hochschule München

den Masterstudiengang Verpackungstechnik an. Der

Masterstudiengang „Verpackungstechnik“ richtet sich an

besonders qualifizierte Absolventinnen und Absolventen

der Bachelor-Verpackungsstudiengänge und aus thematisch

verwandten Studienrichtungen wie Drucktechnik,

Ernährungswissenschaften, Chemie. Die Masterausbildung

zielt darauf ab, dass die Masterabsolventen in

Vorlesung Tissue Papers SoSe 2019


Hochschule München

Herstellung der Weihnachtskarten – Master Studiengang Paper Technology WiSe 18/19

einem Betrieb besonders schnell Aufgaben in der Produktentwicklung

und Anwendungstechnik übernehmen

können und für spätere Leitungs- und Managementaufgaben

vorbereitet sind.

Insgesamt gibt es an der Hochschule München mit dem

Studiengang Papier- und Verpackungstechnik ein hochinteressantes

Spektrum von Studienmöglichkeiten im

Bereich der biobasierten Fasermaterialien mit stark internationaler

Ausrichtung und Betonung der künftigen

Managementfähigkeiten.

Möglichkeiten zur Promotion

Der Abschluss „Master of Engineering“ ermöglicht den

Studierenden den direkten Zugang zur Promotion. Am

15. November 2018 hatte Sachin Badakh seine Promotion

zum Thema „Enzymatic-Assisted Cellulose Fiber

Modification“ in Kooperation mit Prof. Dr. Marie Laborie

an der Albert-Ludwigs Universität in Freiburg erfolgreich

abgeschlossen.

Derzeit promovieren Hr. Marcel Prinz in Kooperation

mit Prof. Dr. Bauer, TU Graz zum Thema „Weichheit in

Hygienepapieren“ und Fr. Anke Lind in Kooperation mit

Prof. Dr. Fischer, TU Dresden zum Thema „Wege zur

Erhöhung der Nachhaltigkeit bei der Papierherstellung“.

Prof. Dr. Zollner-Croll, Dr. Sachin Badakh, Prof. Dr. Laborie


Hochschule München

IVP – Institut für Verfahrenstechnik Papier e.V.

Das Institut für Verfahrenstechnik Papier e.V. (IVP)

wurde im Jahr 1988 gegründet und hilft dem Studien -

gang Papier- und Verpackungstechnik als An-Institut

der Hochschule München organisatorisch sowie

finanziell bei der Verbesserung von Lehre und

Forschung. Finanziert wird das Institut durch Spenden,

einen Zweckbetrieb und einen untergeordneten

wirtschaftlichen Betrieb.

Es ist das Ziel des IVP, neben der Förderung der Ausund

Weiterbildung im Bereich Papier und Verpackung,

für die Papier- und Kartonindustrie innovative Verfahren

zu entwickeln, Prüfungen durchzuführen und als unabhängige

Experten zur Verfügung zu stehen. Wir legen als

Institut an einer der größten deutschen anwendungstechnischen

Hochschulen Wert auf eine anwendungs -

orientierte Forschung und die Lösung praxisnaher

Fragestellungen. Mit einem breit gefächerten Leistungsspektrum

können wir hierzu flexibel auf unterschiedlichste

Fragestellungen reagieren.

Die enge Verbindung zur Hochschule bietet dem Institut

die beste Voraussetzung, Fragestellungen aus der Papierund

Kartonindustrie interdisziplinär zu bearbeiten.

Mit der Studienrichtung Papier und Biofasern und dem

Bereich der Chemischen Verfahrenstechnik an der

Hochschule München verbindet das IVP eine besonders

intensive Zusammenarbeit.

Der Vorstand des IVP besteht aus vier Mitgliedern.

Vorstandsvorsitzender des Instituts ist Herrn Prof.

Dr. Stephan Kleemann, stellvertretender Vorsitzender ist

Herr Prof. Dr. Heinz Ziegler, Rechnungsführerin ist

Frau Angelika Kleemann und Schriftführer ist Herr Prof.

Dr. Werner Hübner. Neben Frau Kohr, die als Vollzeitkraft

im IVP tätig ist, und die gesamte Organisation des

Masterstudiengangs betreut und auch im Bachelor -

studiengang unterstützend tätig ist, finanziert das IVP

auch studentische Hilfskräfte (Werkstudenten) für

diverse Labortätigkeiten, vor allem für die Versuchs -

papiermaschine.

Über das IVP werden auch fachbezogene Englischkurse

für Bachelorstudierende, Deutschkurse für Masterstudierende

und der jährlich stattfindende Mathematik brücken -

kurs für StudienanfängerInnen angeboten. Auch die im

Bachelor und Master zahlreichen durchgeführten Exkursionen

werden vom IVP finanziell und organisatorisch

unterstützt.

Weitere Veranstaltungen, die federführend von Frau

Kohr organisiert und betreut werden, sind:

π Studieninformationstag an der HM

π FOS-/BOS-Besuchstag an der HM

π Informationsveranstaltung

für StudienbewerberInnen

π Abschlussfeier Bachelor und Master

π Human Resource Tag für die Papierindustrie

π Präsenz des Studiengangs auf diversen

Ausbildungsmessen und bei Schulbesuchen

π Orientierungsveranstaltung für die StudienbeginnerInnen

im Master Paper Technology und im

Bachelorstudiengang

π Master Christmas Party für alle Masterstudierenden,

Lehrenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter-

Innen des IVP

Auch die Organisation des Praxissemesters für die

Bachelorstudierenden wird durch das IVP mit organisiert.

Die Studierenden werden über Angebote für Praktikantenstellen

informiert, erhalten Beratung für Auslandspraktika

und haben Zugang zu Beurteilungen von

Praktikastellen früherer Praktikantinnen und Praktikanten

der Studienrichtung Papiertechnik. Das IVP unterstützt

darüber hinaus bei der Organisation eines Teils des

praxisbegleitenden Unterrichts, dem Arbeitssicherheitsseminar

der BG RCI.

Desweiteren informiert das IVP über Anbieter von

Stipendien, vermittelt Stipendien und unterstützt bei

Bewerbungen. Die Vereinigung der Arbeitgeberverbände

der Deutschen Papierindustrie e.V. (VAP) vergibt jährlich

Leistungsstipendien an Studierende der Papiertechnik.

Das IVP selbst vergibt leistungsorientierte Stipendien in

Form eines halben Studienbeitrags für ein Semester an

Studierende im Master, sowie Notfall-Darlehen.

Das IVP vermittelt an Studierende der Papiertechnik

Zimmer in Wohnheime des Studentenwerks München

über ein dort bestehendes Kontingent. Auch im Studienjahr

2018/2019 gelang es, allen anfragenden Studierenden

ein Zimmer zu vermitteln.


Exkursionen

Studierende der Papiertechnik

besuchten das Kooperationsforum

Biopolymere in Straubing.

Hochschule München

Master Studierende besuchen

die TU Darmstadt sowie die Zellcheming

Expo

Am 24. Oktober 2018 fand in Straubing das 6. Kooperationsforum

Biopolymere statt, welches eine Gruppe von

Studierenden im Rahmen der Vorlesung Papierchemie I

von Prof. Dr. Stephan Kleemann besucht hat.

Neben zahlreichen Fachvorträgen hatten die Studierenden

die Gelegenheit, im Rahmen der Fachausstellung

persönlichen Kontakt zu Technologieunternehmen,

Markenherstellern, KMUs, Startups und ExpertInnen

aus Industrie und Wissenschaft zu knüpfen. Auf der

Ausstellung war auch die Studienrichtung Verfahrenstechnik

Papier und Biofasern der Hochschule München

mit einem Stand vertreten. Zudem konnten die Studierenden

Informationen über aktuelle Markttrends, neue

Technologieentwicklungen und innovative Anwendungen

erhalten.

Das Forum wurde im Auftrag des Bayerischen Staats -

ministeriums für Wirtschaft, Energie und Technologie

von der Bayern Innovativ GmbH und seinen Partnern

durchgeführt.

Besichtigung AustroCel Hallein

Am 11. April 2019 öffnete das Zellstoffwerk AustroCel

Hallein seine Türen für den Master Paper Technology.

Der Geschäftsführer Jörg Habring begrüßte die Münchner

Studierenden und präsentierte einen ausführlichen

Einblick in die Herstellung von Chemiezellstoff am

Standort Hallein.

Seit 125 Jahren ist der Standort Hallein für qualitativ

hochwertige Produkte aus Zellulose bekannt. Mit der

Herstellung von umweltfreundlichem Textil-Zellstoff

und der Verwertung der daraus resultierenden Nebenströme

in Form von Bio-Energie hat sich das Unternehmen

als zukunftsweisendes Industrieunternehmen

positioniert. Jährlich produziert Austrocel Hallein

150.000 Tonnen Zellstoff für die Textilindustrie und

andere Anwendungen. Mit der erzeugten Bio-Energie

werden bis zu 20.000 Haushalte in Hallein und Salzburg

versorgt.

Nach der Firmenpräsentation konnten die Studierenden

anschließend den Produktionsstandort besichtigen. So

gewannen sie einen guten Eindruck in die Sulfitkochung

sowie in die mehrstufige TCF Bleiche von Textilzellstoff

aus Fichtenholz.

Zum Schluss wurden alle Teilnehmer noch zum Mittagessen

eingeladen, bevor es zurück nach München ging.

Herzlichen Dank an AustroCel Hallein!

Am 24. und 25. Juni 2019 fand wieder das Praktikum

„Board and Paper Technology I“ für 14 Studierende des

Masterstudiengangs „Paper Technology“ an der TU

Darmstadt unter der Leitung von Klaus Villforth statt.

Das Hauptziel der Versuchsreihe in der Pilotanlage für

Stoffaufbereitung bestand darin, sich auf die Steuerung

und Regelung der Anlage zu konzentrieren, die Prozessschaltungen

kennenzulernen und einige Fehlerbehebungstechniken

für den Betrieb zu erlernen.

Die Studierenden hatten dort die Gelegenheit, sich mit

unterschiedlichen Themen rund um die Stoffaufbereitung

praxisnah auseinanderzusetzen. So wurden NBSK

Fasern mit unterschiedlichen Refinereinstellungen

gemahlen und die Entwässerungseigenschaften untereinander

verglichen. Am zweiten Tag ging es um das

Thema Altpapieraufbereitung. Alte Zeitungen und

Magazine wurden mit Hilfe von verschiedenen Siebkörben

im Vertikalsichter gereinigt bzw. fraktioniert und

anschließend in einer Flotationszelle die Druckfarbe

entfernt.

Am Mittwoch, den 26. Juni 2019, hatten die Studierenden

dann die Chance, sich auf der Zellcheming Expo umzusehen.

Herr Schaffrath hat auch in diesem Jahr wieder

spezielle Führungen für Studierende angeboten. Durch

diese Führungen kommen die Studierenden leichter mit

den Ausstellern in Kontakt und erfahren gleichzeitig

mehr über die neuesten Entwicklungen der jeweiligen

Unternehmen. Beim Zellcheming Sommerabend 2019

konnten die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure

ihr Netzwerk weiter aufbauen und Kontakte intensivieren.


Hochschule München

Networking an der Hochschule München

Human Ressource Tag

Der Human Ressource Tag ist ein spezielles Angebot

für LeiterInnen und MitarbeiterInnen der Personal -

abteilungen von Papierfabriken und relevanten Zulieferindustrien,

um sich über das volle Spektrum der

Ausbildungsmöglichkeiten an der Hochschule München

zu informieren. Am 21. März 2019 trafen sich die Verantwortlichen

für Personal zu Vorträgen zu den einzelnen

Studienangeboten im Bereich der Papiertechnik an

der Hochschule München, unter anderem auch zu Informationen

zu „Bachelor – Dual“, einem Dualen Studium

mit einer kombinierten Ausbildung zur/zum Papiertechnologin/en

mit IHK Prüfung und dem Bachelorstudium

Verfahrenstechnik Papier und Biofasern. So erfuhren die

PersonalleiterInnen an diesem Tag über das attraktive

und in Deutschland einmalige Ausbildungskonzept.

Außerdem informierte die Hochschule über die beiden

Masterstudiengänge Paper Technology. Am Nachmittag

hatten die UnternehmensvertreterInnen Zeit, studienrelevante

Themen im kleineren Kreis je nach Interessenlage

zusammen mit Studierenden zu vertiefen,

Informationen zu ihrem Unternehmen auszulegen und

zu besprechen. So konnten erste Gespräche mit potentiellen

MitarbeiterInnen geführt werden. Zum Schluss

der Veranstaltung gab es noch eine Gelegenheit, die

Labore und die Versuchspapiermaschine zu besichtigen.

Sommerfest Dahoam

Unter dem Motto „Sommerfest Dahoam“ fand am 10.

Mai 2019 zum ersten Mal die Grillfeier des VPM in

München an der Hochschule statt. An der aktuellen

Wirkungsstätte wurden die Gäste von den Professoren

Ziegler, Zollner-Croll und Kleemann sowie dem Vorsitzenden

des Alumni-Vereins Kai Pöhler herzlich begrüßt.

Prof. Heinz Ziegler führte durch die traditionsreiche

Geschichte in einem kurzweiligen Rückblick. Prof.

Helga Zollner-Croll zeigte im Anschluss, wie sich der

Studiengang heute für die Zukunft neu ausrichtet und

Prof. Stephan Kleemann führte die TeilnehmerInnen

durch das Technikum. In einer familiären Atmosphäre

wurden alle von den zahlreichen Studierenden mit leckerem

Grillgut und sommerlichen Salaten versorgt. Natürlich

fehlte auch das beliebteste bayerische isotonische

Erfrischungsgetränk nicht.

Am nächsten Morgen folgte dann die jährliche Isarfloßfahrt,

bei der in diesem Jahr wieder zwei Flöße mit

Studierenden und Alumni gefüllt werden konnten. Ab

und an mussten sich die MitstreiterInnen zwar mit einer

Plane vor kurzen Schauern schützen, was der guten

Stimmung aber keinen Abbruch tat.

Durch solche Veranstaltungen werden die angehenden

Papieringenieurinnen und –ingenieure bereits in die Familie

der Papierindustrie aufgenommen. Eine Besonderheit,

die den Studiengang so einmalig macht.

Netzwerk-Grillen

Der Arbeitgeberverband der bayrischen Papier- und Verpackungsunternehmen

hat auch in diesem Sommer am

2. Juli 2019 alle Studierenden der Hochschule München

zu dem traditionellen Netzwerk-Grillen in dem schönen

Verbandsgarten in München-Bogenhausen eingeladen.

Bei diesem Netzwerk-Grillen lernen die Studierenden

den Branchenverband kennen und erhalten wertvolle Informationen

zu den potentiellen Arbeitgebern. Bei einer

leckeren Brotzeit tauschen sich die TeilnehmerInnen mit

GeschäftsführerInnen und PersonalleiterInnen zu aktuellen

Themen aus und erfahren aus erster Hand Details

zu möglichen Jobprofilen und betrieblichen Themen für

Bachelor- und Masterarbeiten. So lernen die jungen

Leute schon frühzeitig ihre beruflichen Chancen in

unserer Zukunftsbranche kennen.

Herzlichen Dank an Dr. Thorsten Arl, Hauptgeschäftsführer

der bayrischen Papierverbände, für den entspannten

Nachmittag und die Organisation des

Netzwerkgrillens!


Hochschule München

Neues von der Aktivitas München

Das Sommersemester 2019 begann mit der jährlichen

Vorstandssitzung und der Neuwahl des Vorstands.

Unser bisheriger Vorsitzender Marcel Prinz hat sich in

den Beirat verabschiedet um sich voll auf seine Promotion

zu konzentrieren. Vielen Dank nochmal an Marcel

für die tolle Arbeit bei der Aktivitas!

Der neugewählte Vorstand der Aktivitas Münchens 2019

stellt sich vor:

π 1. Vorsitzender Aktivitas: Tim Carstens

π 2. Vorsitzender Paper: Felix Hiller

π 2. Vorsitzende Packaging: Jana Brosowske

π Schriftführer Paper: Maximilian Krallinger

π Schriftführerin Packaging: Antonia Krapf

π Kassenwart: Christian Wölfle

Beisitzer:

π Paulina Hahn

π Simon Böck

π Jelle Schiuvens

π Marcel Prinz

Der Vorstand wurde um zwei Beisitzer (Paulina Hahn

und Simon Böck) aufgestockt, damit die „junge Generation“

genug Zeit hat, um sich in den Vorstand einzuarbeiten.

Während des letzten Semesters hatten wir wieder viele

Vorträge, die unseren Studierenden interessante Ein -

blicke in die vielfältige Industrie vermitteln konnten.

Folgende Unternehmen kamen im Sommersemester

2019 für Fachvorträge und Networking an die Hochschule

München:

π WEPA Hygieneprodukte GmbH

π Mondelez International

π Papierfabrik Palm GmbH & Co. KG

π BTG Instruments GmbH

π Valmet

π Mondi

π Albany International

v.l.n.r.: Jana Brosowske, Maximilian Krallinger, Tim Carstens, Paulina Hahn,

Felix Hiller, Simon Böck, Christian Wölfle, Antonia Krapf, Jelle Schiuvens

Ein Highlight war zweifelsohne die alle zwei Jahre stattfindende

Voith-Düren Exkursion. Hierzu gibt es einen

ausführlichen Bericht im Wochenblatt.

Die Planung für das kommende Semester ist schon weitgehend

abgeschlossen. Wenn Sie an Vorträgen an der

Hochschule München interessiert sind, sprechen Sie

unseren Vorstand gerne an.

Interessante Gespräche, Vorträge und viel Spaß auf der

Tagung wünscht der Vorstand der Aktivitas München

Sommernachtslauf im Olympiapark

Zum ersten Mal hat das Institut für Verfahrenstechnik

Papier e.V. (IVP) am 10. Juli 2019 ein eigenes, 12-köpfiges

Team zum Start des Sommernachtslaufs im Olympiapark

gesendet! Die TeilnehmerInnen konnten sich

zwischen den Streckenlängen 5 und 10 km entscheiden.

Die Teilnahme an dem Lauf motivierte doch die/den

eine/n oder andere/n, vorher schon ein bisschen zu

trainieren, so dass alle TeilnehmerInnen erfolgreich die

Ziellinie erreicht haben. Herzlichen Glückwunsch an

alle LäuferInnen! Mit einem Getränk und einer kleinen

süßen Stärkung konnten die LäuferInnen den Abend

dann gemütlich ausklingen lassen.

Vielen Dank an das IVP für das Sponsoren der Teilnahmegebühren!


Technische Universität Dresden

Auf dem Weg in die Naturstofftechnik

Nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energie

nehmen in der heutigen und künftigen Gesellschaft einen

immer höheren Stellenwert ein.

Dabei hat Nachhaltigkeit in Sachsen eine über 300jährige

Tradition. Der Oberberghauptmann Hans Carl von

Carlowitz begründete 1713 mit seinem Werk den forstwirtschaftlichen

Nachhaltigkeitsbegriff in Freiberg/

Sachsen.

Dorthinein gliedert sich die Naturstofftechnik. Sie beinhaltet

die Gewinnung, Aufbereitung und Verarbeitung

von nachwachsenden (regenerierbaren) Naturstoffen.

Nachhaltige Bioproduktion unter Einbeziehung aller

Produktionsphasen und verantwortungsvoller Umgang

mit der Biosphäre, Regenerationsfähigkeit und nachhaltige

Nutzung stehen an zentraler Stelle.

Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik ist die Ingenieurwissenschaft

von der physikalischen, chemischen

und biologischen Stoffwandlung unter besonderer

Beachtung von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Sie

nimmt eine Schlüsselstellung bei der Entwicklung und

Realisierung innovativer ökonomischer und ökologischer

Prozesse und Produkte ein, wie auch in der Holz- und

Papiertechnik.

Einzigartig in Deutschland ist die Kompetenz in der

gesamten Holzwertschöpfungskette, beginnend bei der

Erzeugung der forstlichen Biomasse über den Holzbau,

die Holzwerkstoffindustrie, die Möbelindustrie, die Zellstoff-

und Papierindustrie, den Maschinenbau (Holzund

Papiertechnik), das Recycling des verarbeiteten Holzes

bis hin zur energetischen Holznutzung gebündelt im

Kompetenzzentrum LIGNOSAX, der auch die Professur

für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik angehört.

Informationen

Technische Universität Dresden

Institut für Naturstofftechnik

Professur für Holztechnik

und Faserwerkstofftechnik

Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ

01062 Dresden

Telefon: +49 (0) 351 463 38101

E-Mail: andre.wagenfuehr@tu-dresden.de

www.tu-dresden.de/hft

Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ

Prof. Dr. rer. nat. Frank Miletzky


Wissenschaftsstandort Dresden

Legende:

FhG: Institut der Fraunhofer Gesellschaft

FZD: Forschungszentrum Dresden Rossendorf

(neu: Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf)

HTW: Hochschule für Technik und Wirtschaft

IFW: Leibnitz-Institut für Festkörper und Werkstoffforschung

IPF: Leibnitz-Institut für Polymerforschung

Technische Universität Dresden

9.300 Studierende (ca. 29 %) sind in den Ingenieurwissenschaften

eingeschrieben. Die TU Dresden hat über

8.240 Mitarbeiter (inkl. Medizin) und ist seit 2012 eine

von 11 deutschen Exzellenzuniversitäten. Der dauerhafte

Exzellenzstatus der TU Dresden wurde am 19.07.2019

bestätigt.

Das Institut für Naturstofftechnik setzt sich zusammen

aus den Professuren für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik,

inklusive der Arbeitsgruppe Papiertechnik,

der Professur für Lebensmitteltechnik, der Professur für

Bioverfahrenstechnik, der Professur für Agrarsystemtechnik

sowie der Professur für Verarbeitungsmaschinen/

Verarbeitungstechnik.

Im Institut bündeln sich Kompetenzen auf dem Gebiet

der Gewinnung, Verarbeitung und Veredlung von Naturstoffen

entlang der Wertschöpfungskette z. B. für Lebensmittel,

biotechnologische Produkte oder Holz- und

Faserwerkstoffe im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Die

gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Umwelt -

forschung Leipzig (UFZ) erfolgte Etablierung einer neuen

Professur „Technologie produktiver Biofilme“ und die

enge Zusammenarbeit mit der Papiertechnischen Stiftung

stärken das Institut für Naturstofftechnik inhaltlich

weiter und unterstreichen die Vernetzung in der Region.

Damit werden universitäre Ausbildung und Forschung

mit industrienaher Forschung und Entwicklung noch

besser verknüpft, wie sich dies auch in einer intensiven

Beziehung zur Außenstelle des Fraunhofer IVV für

Verarbeitungsmaschinen und Verpackungstechnik

manifestiert.

Die sächsische Landeshauptstadt Dresden ist als Kunstund

Kulturstadt ebenso bekannt wie durch ihre faszinierende

Lage im oberen Elbtal. Hier sind seit langem

Wissenschaft und Bildung, Technik und industrieller

Fortschritt zu Hause.

Als eine der ältesten technischen Hochschulen Deutschlands

hat die Technische Universität Dresden (TUD)

traditionell großen Anteil an der Anziehungskraft des

Industrie- und Forschungsstandortes Dresden.

Dresden ist Deutschlands Stadt mit der größten

Forschungsdichte. Sowohl was die Anzahl des wissenschaftlichen

Personals als auch die der Forschungseinrichtungen

angeht, erreicht Dresden Spitzenwerte unter

den deutschen Großstädten: 46 Forschungseinrichtungen

sind lt. DFG-Erhebung in Dresden angesiedelt, darunter

12 Fraunhofer-Institute bzw. Applikationszentren,

3 Max-Planck-Institute, 3 Leibniz-Institute sowie ein

Helmholtz-Zentrum. Neben der TUD gibt es 5 weitere

Hochschulen, 5 Fachhochschulen und 3 Berufsakademien

sowie auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen

wie z. B. das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD).

Die TUD ist seit 1994 eine Volluniversität mit 14 Fakultäten

und umfasst als größte Universität Sachsens alle

Bereiche der Ingenieur-, Geistes-, Sozial- und Natur -

wissenschaften sowie der Medizin. Besonders heraushebenswerte

Disziplinen sind die Ingenieurwissenschaften

mit Schwerpunkten im Maschinenbau, der Verfahrenstechnik,

der Naturstofftechnik und dem Leichtbau.

Gegenwärtig werden hier mehr als 32.300 Studierende

ausgebildet, davon über 4.700 aus dem Ausland. Über

Struktur des Instituts für Naturstofftechnik der Fakultät Maschinenwesen der

TU Dresden seit 2017

Am noch jungen Institut forschen und lehren 160 Mitarbeiter.

Diese werben jährlich ca. 6 Mio. Euro Drittmittel

ein und entlassen etwa 100 Diplom-Ingenieure und

10 Doktoren in die Praxis. Zum Institutssprecher wurde

Prof. Dr. Thomas Herlitzius gewählt.

Die Mitarbeiter des Institutes für Naturstofftechnik sind

auf folgenden Handlungsfeldern aktiv:

π Sicherung der weltweiten Ernährung,

π Nachhaltige Gestaltung der Agrarproduktion,

π Produktion gesunder und sicherer Lebensmittel,

π Industrielle Nutzung nachwachsender Rohstoffe,

π Entwicklung von Energieträgern auf Basis von

Biomasse.


Technische Universität Dresden

Studium der Verfahrenstechnik

und Naturstofftechnik –

eine sinnvolle Klammer für die

Papiertechnik

Interdisziplinarität ist ein wesentliches Merkmal im

Studiengang Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik,

der viele Berührungspunkte zu den Naturwissenschaften,

zum Anlagenbau sowie zur Mess- und Automatisierungstechnik

hat. Über die Teilgebiete Konstruktion und

Fertigungstechnik besteht eine enge Verbindung zum

Maschinenbau. Das Studium im Studiengang Verfahrenstechnik

und Naturstofftechnik an der TU Dresden

verknüpft Theorie und Praxis, indem es die natur- und

ingenieurwissenschaftliche Grundlagenausbildung mit

der anwendungsorientierten Wissensvermittlung im

Rahmen umfangreicher Spezialisierungsmöglichkeiten

verbindet.

Holztechnik

Die technische Nutzung des Rohstoffes Holz ist Gegenstand

der Holztechnik: Sowohl der anatomische und

chemische Aufbau als auch die mechanisch-physikalischen

Eigenschaften sind dafür von grundlegender Bedeutung.

Vor allem die Möglichkeit der Verarbeitung des Rohstoffes

zu Halbwaren (z. B. Schnittholz, Holzwerkstoffe und

Verbundwerkstoffe mit innovativen Papierwabenkonstruktionen

oder Endprodukten (z. B. Bauelemente))

stehen im Mittelpunkt der betrachteten Technologien.

Dazu gehören die notwendigen Maschinen und Anlagen

genauso wie z. B. Beschichtungsmittel oder Klebstoffe.

Faserwerkstofftechnik

Die Gewinnung, Modifizierung und Verarbeitung

pflanzlicher Fasern allgemein zu Naturfaser-Dämm -

stoffen, Faser-Kunststoff-Verbunden bis hin zu Biokompositen

stehen hier im Fokus. Umweltverträglicher

Leichtbau ist dabei eine mögliche Anwendung.


Papiertechnik

Die Erzeugung und Aufbereitung von Papierfaserstoffen,

meist aus pflanzlichen Fasern, sowie die Erzeugung,

Veredlung und Verarbeitung von Papier, Karton und Pappe

beinhaltet die Papiertechnik. Dabei sind die Einsparung

von Energie und Material sowie die Entwicklung von

Verbunden (Cellulose-basiert und auch aus Reststoffen

der Papierindustrie) wesentliche Forschungsaspekte für

ein auch in Zukunft nachhaltiges Material.

Studium

Die Studienrichtung „Holztechnik und Faserwerkstofftechnik“

bietet das einzige ingenieurtechnische Diplom-

Studium der Holzwissenschaften und Holztechnologie

an einer deutschen Universität und ist im o. g. Studiengang

„Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik (VNT)“

integriert. Seit 2012 ist die bisher separate Studienrichtung

„Papiertechnik“ integraler Bestandteil der o. g.

Studienrichtung.

Neben dem grundständigen Studiengang existiert ein

Diplom-Aufbaustudiengang VNT, der eine Fortsetzung

des Studiums in der Studienrichtung „Holztechnik und

Faserwerkstofftechnik“ für Absolventen mit anerkanntem

berufsqualifizierten Hochschulabschluss (BA, FH, Uni)

in Verfahrenstechnik (Holztechnik, Papiertechnik oder

vergleichbar) – ebenfalls mit dem Abschluss Diplom -

Ingenieur – ermöglicht.

Weiterhin werden die Module im Rahmen der ingenieurtechnischen

Vertiefung im Wirtschaftsingenieurstudium

der TU Dresden angeboten.

Studienvoraussetzungen

Für das grundständige Studium an der Technischen

Universität Dresden sind verschiedene Hochschulzugangsberechtigungen

(HZB) möglich. Dabei wird

zwischen möglichen HZB für Bewerber mit deutscher

Nationalität und für Bewerber mit ausländischer Nationalität

unterschieden.

Folgende in Deutschland erworbene Hochschulzugangsberechtigungen

ermöglichen die Zulassung für ein

grundständiges Studium an der TU Dresden:

π die allgemeine Hochschulreife (Abitur),

π die fachgebundene Hochschulreife berechtigt zum

Studium bestimmter Studiengänge (meist im

Zeugnis ausgewiesen),

π ein bereits in Deutschland erfolgreich abgeschlossenes

Hochschulstudium,

π der Abschluss einer bestimmten beruflichen

Aufstiegsfortbildung (z. B. Meisterabschluss) nach

einem Beratungsgespräch an der TU Dresden,

Technische Universität Dresden

π eine abgeschlossene Berufsausbildung und

mindestens dreijährige Berufserfahrung und eine

erfolgreich an der TU Dresden absolvierte

Zugangsprüfung, sowie

π eine abgeschlossene Berufsausbildung und ein

Studium von 2 Semestern an einer staatlichen oder

staatlich anerkannten Hochschule mit erbrachten

Leistungsnachweisen zur Fortführung des Studiums

nach § 1 Abs. 1 SächsHSFG.

Für Bewerber mit ausländischer Nationalität ist ein

Sekundarschulabschlusszeugnis (ggf. mit Hochschulaufnahmeprüfung

oder bereits absolvierten Studienzeiten)

notwendig. Das Zeugnis muss entsprechend der Bewertungsrichtlinien

der Zentralstelle für ausländisches

Bildungswesen dem deutschen Abitur gleichwertig sein.

Andererseits berechtigt ein bereits in Deutschland

abgeschlossenes Hochschulstudium zu einem weiteren

Studium.

Hinweis: Die Fachhochschulreife (Fachabitur) ist keine

fachgebundene Hochschulreife und berechtigt damit

nicht zum Studium an einer universitären Einrichtung

im Freistaat Sachsen. Diese berechtigt in Sachsen nur zu

einem Studium an Fachhochschulen.

Nähere Informationen zu den Studienvoraussetzungen

sind unter https://tu-dresden.de/studium/vor-demstudium/bewerbung/studienvoraussetzungen/

bachelor-diplom-staatsexamen nachzulesen.

(Stand 25.07.2019)

Nach einem bereits abgeschlossenen Studium besteht

die Möglichkeit, in einem Diplom-Aufbaustudium das

Studium in der Fachrichtung „Holztechnik und Faserwerkstofftechnik“

fortzusetzen.

Direktstudium

Das Studium kann jeweils zum Wintersemester aufgenommen

werden. Das Direktstudium besteht aus

4 Semestern Grundstudium Verfahrenstechnik und

Naturstofftechnik (120 Leistungspunkte, LP) sowie

6 Semestern Hauptstudium, inkl. 1 Praxissemester (180

LP). Es umfasst neben der Präsenz das Selbststudium,

betreute Praxiszeiten sowie die Diplomprüfung.

Die Studienordnung wurde überarbeitet und tritt im

Wintersemester 2019/2020 in Kraft.

Im Grundstudium stehen wie bisher die mathematischnaturwissenschaftlichen

Module wie z. B. verschiedene

Bereiche der Mathematik, der Chemie und Physik im

Fokus. Ergänzt werden diese durch Module der Technischen

Mechanik, Kinematik und Kinetik, Informatik

sowie Betriebswirtschaftslehre und Sprachkompetenz.

Hochschulzugangsberechtigungen für einen ersten Hochschulabschluss an der TU Dresden


Technische Universität Dresden

Dazu kommen weiter Konstruktionslehre, Werkstofftechnik,

Elektrotechnik, Strömungsmechanik sowie

Verarbeitungsmaschinen und Apparatetechnik.

Das Modul Einführung in die Verfahrenstechnik und

Naturstofftechnik bietet einen Überblick über die

Vertiefungsrichtungen und hilft den unentschlossenen

Studierenden, sich für eine Vertiefungsrichtig wie der

Holztechnik und Faserwerkstofftechnik zu entscheiden.

Im 5. und 6. Semester, die dem Grundfachstudium vorbehalten

sind, werden weiterhin Mess- und Automatisierungstechnik

sowie allgemeine und ingenieurspezifische

Qualifikationen der Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik

angeboten. Dazu gehören weiter die Module

Thermische Verfahrenstechnik sowie Mechanische

Verfahrenstechnik und Prozessanalyse.

Die studienrichtungsspezifischen Module des Grundfachstudiums

sind übergreifend und beinhalten Grundlagen

der Holztechnik und Papiertechnik. Die Module

der neuen Prüfungsordnung lauten:

π Chemische Grundlagen der Holztechnik und

Faserwerkstofftechnik

π Grundlagen der Holzanatomie

π Grundprozesse der Erzeugung und Verarbeitung

von Holzwerkstoffen und Papier

π Physikalische Grundlagen der Holztechnik und

Papiertechnik

π Technologie der Holzwerkstofferzeugung und

Papiererzeugung

π Technologie der Holzwerkstoffverarbeitung und

Papierverarbeitung

Das siebente Semester bleibt planmäßig dem Fachpraktikum

vorbehalten.

Für das achte und neunte Semester werden Wahlpflichtmodule

angeboten, aus denen Module für mindestens 10

Leistungspunkte aus dem Bereich grundlagenorientierte

Vertiefung zu wählen sind. Die weiteren Module können

aus der speziellen Vertiefung gewählt werden.

Für die Studienrichtung Holztechnik und Faserwerkstofftechnik

werden folgende Module angeboten:

π Möbel- und Bauelementeentwicklung

π Holzschutz

π Maschinen und Prozesse der Papierherstellung

π Maschinen und Prozesse der Papierverarbeitung

π Holztrocknung und -modifikation

π Wissenschaftliches Arbeiten in der Holztechnologie

π Faserphysik und Papierphysik

π Prozessanalyse

π Lebensmittel- und Bioverfahrenstechnik

π Beschichtungs- und Klebetechnik

π Holzbau

π Grundlagen Designprozess und -werkzeuge

π Gestaltungsgrundlagen

π Papier- und Zellstoffchemie

π Innovative naturfaserbasierte Produkte

π Fertigung von Faserverbundstrukturen

π Konstruieren mit Kunststoffen

π Produktfertigung

π Trenntechnik

π Spezielle Prozess- und Regelungsstrategien der

Papiertechnik

π Papierkreisläufe und Altpapieraufbereitung

Weiterhin ist im Zeitraum des achten bzw. neunten

Semesters ein Forschungspraktikum vorgesehen. Im

Forschungspraktikum soll eine abgegrenzte wissenschaftliche

Fragestellungen mit grundlagen- oder anwendungsorientiertem

Charakter aus allen Gebieten der

Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik und angrenzender

Fachgebiete selbstständig gelöst werden.

Das zehnte Semester ist der Diplomarbeit vorbehalten.

Aufbaustudium

Das Aufbaustudium besteht aus 5 Semestern im

Präsenzstudium (150 LP). Das Aufbaustudium in der

Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik setzt einen

bereits erworbenen Hochschulabschluss voraus.

Das Aufbaustudium in der Verfahrenstechnik und

Naturstofftechnik besteht aus einem allgemeinen Teil

mit Mess- und Automatisierungstechnik, Strömungs -

mechanik, Grundlagen der Verfahrenstechnik und

Naturstofftechnik sowie einer fachübergreifenden

technischen Qualifikation.


Technische Universität Dresden

Das Forschungspraktikum kann im dritten oder vierten

Semester absolviert werden. Auch hier besteht die Aufgabe,

eine abgegrenzte wissenschaftliche Fragestellung

mit grundlagen- oder anwendungsorientiertem Charakter

aus allen Gebieten der Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik

und angrenzender Fachgebiete selbstständig

zu lösen.

In der Studienrichtung Holztechnik und Faserwerkstofftechnik

gehören dazu weiter das umfangreiche Pflichtmodul

Mechanische und thermische Verfahrenstechnik,

welches thermische Verfahrenstechnik, Bioverfahrenstechnik,

Prozessanalyse und Versuchsplanung sowie ein

verfahrenstechnisches Praktikum enthält.

Weitere Pflichtmodule beinhalten wiederum physikalische

und chemische Grundlagen der Holz- und Faserwerkstofftechnik,

die Holzanatomie, die Holz- und

Faserwerkstofferzeugung sowie die Holz- und Faserwerkstoffverarbeitung.

Auch im Aufbaustudium werden die Module aus den

zwei Kategorien „Grundlagenorientierte Vertiefung“ und

„Spezielle Vertiefung“ angeboten. Dies sind aktuell:

π Möbel- und Bauelementeentwicklung

π Holzschutz

π Holztrocknung und -modifikation

π Praxis der Holztechnologie

π Maschinen und Prozesse der Papierherstellung

π Maschinen und Prozesse der Papierverarbeitung

π Produktfertigung

π Beschichtungs- und Klebetechnik

π Trenntechnik

π Holzbau

π Designentwurfsprozess

π Gestaltungsgrundlagen

π Fertigung von Faserverbundstrukturen

π Konstruieren mit Kunststoffen

π Papierphysik und Papierprüfung

π Papier- und Zellstoffchemie

π Innovative naturfaserbasierte Produkte

π Spezielle Prozess- und Regelungsstrategien der

Papiertechnik

π Papierkreisläufe und Altpapieraufbereitung

Das fünfte Semester ist zur Bearbeitung der Diplomarbeit

vorgesehen.

Praxis steht Pate

Die Vorteile des integrierten Studienganges liegen auf

der Hand: branchenübergreifende Vermittlung von

Kenntnissen, die sich aus den Stärken und Spezifika der

jeweiligen Bereiche ableiten; dadurch fachübergreifende

Methodik und stärkere Festigung der gemeinsamen

Grundlagen.

Im Studienverlauf ergeben sich für die Studierenden

vielfältige Möglichkeiten, das gesamte Holz basierte wirtschaftliche

Umfeld kennen zu lernen und sich praxisorientiert

zu vertiefen. Dazu tragen neben einigen Vertiefungsmodulen

auch die gemeinsamen Exkursionen

zu Unternehmen und Einrichtungen sowohl der Holzund

Holzwerkstofftechnik als auch der Papierindustrie

sowie Praktika an der Papiertechnischen Stiftung (PTS)

in Heidenau und im Institut für Holztechnologie Dresden

bei.

Förderung durch die Wirtschaft

Das vielseitige, praxisnahe Studium bietet tiefe Einblicke

in die Holz-, Holzwerkstoff-, Papier- und Zulieferindustrie,

weiterverarbeitende Industrien sowie in weitere

Branchen. Im fünfjährigen Studium werden neben den

naturwissenschaftlichen und verfahrenstechnischen

Kenntnissen auch interdisziplinäre Denkweisen vermittelt,

die für den späteren beruflichen Erfolg notwendig

sind.

Dabei zeichnet sich das Studium aus durch:

π Eine zielgerichtete Qualifikation für zukünftige

Nachwuchskräfte, z. B. durch geförderte Tagungsbesuche

und Einbindung in Netzwerke der Holzund

Papierindustrie

π Eine international anerkannte Ausbildung

π Hervorragende Möglichkeiten, während des

Studiums Erfahrungen im Ausland zu sammeln

(entweder im Studium durch das Belegen von

Auslandssemestern und/oder während des Praktikums)

π Eine breite Unterstützung aus der Industrie sowie

den Verbänden (Vielzahl von Stipendien)

π Frühzeitige Kontakte zu Industrieunternehmen

durch Exkursionen und Firmenpräsentationen

sowie

π Keine Studiengebühren für das Erststudium an der

TU Dresden.


Technische Universität Dresden

V.l.n.r.: Dr. Ralf Becker, Prof. Dr. Rainer Marutzky, Prof. Dr. Bohumil Kasal, das Team der Preisträger aus Dresden (Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ, M. Sc.

Javane Oktaee, Dipl.-Ing. Holger Unbehaun, Nina Niese und Dipl.-Ing. Sören Tech) sowie Preisträger Prof. Dr.-Ing. Rupert Wimmer aus Wien mit dem neuen

iVTH-Vereinsvorsitzenden Kai Greten

Promotionen

Der Abschluss Diplomingenieur ermöglicht nach wie vor

den Anschluss einer Promotion zum Doktor-Ingenieur.

2018 wurden 3 Promotionen an der Professur für Holztechnik

und Faserwerkstofftechnik abgeschlossen:

Herr Dipl.-Ing. Uwe Müller promovierte am 17.07.2018

zum Doktor-Ingenieur. Der Titel seiner Arbeit lautet:

„Neue Ansätze der Energiekostenoptimierung durch

produktspezifische Kennzahlen zur Lastflexibilisierung

und Effizienzsteigerung in der Papierindustrie“.

Herr Dipl.-Ing. Marcus Herzberg promovierte am

17.08.2018 zum Doktor-Ingenieur. Sein Promotionsthema

war: „Entwicklung eines Verfahrens zum

Beschichten der Schmalflächen von Holzwerkstoffen

mittels rotierender Ultraschallsonotrode“. (Diese Arbeit

ist als Band 25 der Schriftenreihe Holz- und Papiertechnik,

ISBN 978-3-86780-587-2 veröffentlicht.)

Frau Dipl.-Ing. Anne Weyrauch promovierte am

04.09.2019 zum Doktoringenieur. Sie promovierte zum

Thema „Entwicklung einer Technologie zum digitalen

Bedrucken von Echtholzoberflächen im Fahrzeuginterieur“.

(Diese Arbeit ist als Band 26 der Schriftenreihe

Holz- und Papiertechnik, ISBN 978-3-86780-5889-6

veröffentlicht.

In diesem Jahr werden voraussichtlich zwei weitere

Doktoranden ihre Promotion an der Professur für Holztechnik

und Faserwerkstofftechnik beenden.

Auszeichnungen

Wilhelm-Klauditz-Preis für Holzforschung und Umweltschutz

2018

Am 06. November 2018 wurden in Braunschweig im

Anschluss an die Mitgliederversammlung des Inter -

nationalen Vereins für Technische Holzfragen e. V. zwei

Arbeiten mit dem Wilhelm-Klauditz-Preis ausgezeichnet.

Der Wilhelm-Klauditz-Preis wird in dreijährigem Turnus

für herausragende wissenschaftliche oder anwendungsorientierte

Arbeiten auf dem Gebiet der Holzforschung

und des Umweltschutzes vergeben. Herr Prof. Dr.-Ing.

Bohumil Kasal vom Fraunhofer-Institut für Holzforschung

hielt die Laudationes.

Ein Preis wurde einem Forscherteam der Professur für

Holztechnik und Faserwerkstofftechnik der TU Dresden

unter der Leitung von Prof. Wagenführ für die

Forschungsarbeit „Einsatz holzfaserbasierter Ölbinder

zur Ölhavariebekämpfung auf dem Meer“ verliehen.

Maßgeblich waren Frau M. Sc. Javane Oktaee, Frau Nina

Niese, Herr Dipl.-Ing. Holger Unbehaun und Herr

Dipl.-Ing. Sören Tech an der Ausführung des Projektes

beteiligt.

Ölhavarien auf See werden oft von ungünstigen Wetterbedingungen

begleitet oder treten in schwer zugänglichen

Meeresgebieten auf, wodurch der Einsatz

vorhandener Technik zur Ölbeseitigung oft nicht möglich

ist oder erschwert wird. Im Rahmen der Forschungs -

arbeit wurde ein System zur Bekämpfung der Ölhavarie

entwickelt, dass eine schnelle Ölbeseitigung auch bei

ungünstigen Wetterbedingungen und in Flachwasser -

gebieten ermöglicht. Den Kern der Entwicklung bilden

schwimmfähige holzfaserbasierte Ölbinder, die, mit

ölabbauenden Mikroorganismen ausgerüstet, per Flugzeug

oder Schiff ausgebracht und mit Netzsperren oder

im Brandungsbereich der Küste wiederaufgenommen

werden können.

Verleihung des NHN-Förderpreises

Am 14. Juni 2018 wurde in Göttingen der NHN-Förderpreis

für „Stoffliche Holznutzung“ 2018 vom Kompetenznetz

für Nachhaltige Holznutzung e. V. im Rahmen


Technische Universität Dresden

der Tagung „Wertschöpfung Zukunftssicherung des

Clusters Forst und Holz“ an Dipl.-Ing. Herwig Hackenberg

verliehen.

Der NHN-Förderpreis soll Anreize schaffen für eine

anwendungsorientierte Forschung und Zusammenarbeit

zwischen Wissenschaft und Praxis im Bereich Forst und

Holz. Herr Hackenberg wurde für seine herausragende

Diplomarbeit „Untersuchungen zum Verhalten von Holz

bei der Plastifizierung mit gasförmigen Ammoniak und

einer anschließenden Verdichtung“ ausgezeichnet. Die

kombinierte Plastifizierung und Verdichtung von Rot -

buchenholz führte er mit gasförmigen Ammoniak und

vergleichsweise mit Wasserdampf und Ammoniaklösung

durch. Dabei ist er dem Ziel, eine gleichmäßige Verdichtung

und Fixierung bei geringen strukturellen Schädigungen

zu erreichen, sehr nahegekommen. Dieses

Ergebnis trägt dazu bei, verdichtetes Holz durch eine

Ammoniakplastifizierung zu stabilisieren. Die Ergebnisse

bilden eine gute Basis für weiterführende Untersuchungen

an der Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik

zum alternativen Holzeinsatz, z. B. im Musik -

instrumentenbau, vielleicht zukünftig auch im Fahrzeugund

Maschinenbau. Der Preis wurde von den NHN-

Vorsitzenden Prof. Dr. Bernhard Möhring und Prof. Dr.

Rainer Marutzky überreicht.

Aktuelle Forschungsthemen

Die Forschung an der Professur für Holztechnik und

Faserwerkstofftechnik umfasst verschiedenste Themengebiete:

π auf dem Gebiet Massivholz und Furnier u. a. thermische

Modifikation, chemisch-mechanische

Modifikation, biotechnologische Modifikation und

konstruktive Vergütung;

π auf dem Gebiet Holzwerkstoffe und Dämmstoffe

z. B. die Entwicklung von Werkstoff, Prozessentwicklung

und -optimierung, die Erschließung

neuer biobasierter Rohstoff- und Reststoffquellen

sowie biologische Modifikation von Holzwerkstoffen

und Faserwerkstoffen;

π auf dem Gebiet Naturfaserverbundwerkstoffe und-

Biocomposite beispielsweise die Erschließung

neuer Rohstoffquellen, Werkstoff- und Prozessentwicklung,

Funktionalisierung, Hybridwerkstoffe

sowie Grundlagen- und angewandte Forschung,

sowie

π auf dem Gebiet Fertigungstechnik Trenn- und

Fügeprozesse (Zerspan- und Klebevorgänge, Späne -

erfassung), Prozessentwicklung (Wabenplatten,

Beschlagsetzen, Schmalflächenbeschichtung),

Werkzeugentwicklung und Werkstoffverarbeitung

(Fräswerkzeuge, Werkzeuge für Sandwichwerkstoffe)

und Werkstoffverarbeitung (Holz-, Faser-,

Bio-, Sandwichkern-, Papierwerkstoffe).

Die Forschungsgruppe Holzwerkstoffe und Dämmstoffe

arbeitet u. a. an einem Verbundprojekt, in dem es um

Wärme- und Brandschutz von Dämmstoffen aus nachwachsenden

Rohstoffen geht. Weiterhin werden Zellulosedämmstoffe

mit rindenbasierten Flammschutzmitteln

entwickelt.

Verleihung des NHN-Förderpreises: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Bernhard Möhring,

Herwig Hackenberg, Martin Hanke und Prof. Dr. Rainer Marutzky

Hier zeigen sich Synergien in der Zusammenarbeit der

einzelnen Forschungsgruppen der Professur. In der

Arbeitsgruppe Papiertechnik wird in einem seit 04/2017

laufenden Projekt an einer nachhaltigen Alternative zum

geschäumten Polystyrol als Isolationsmaterial zur thermischen

Isolation von Versandverpackungssystemen

gearbeitet. Es wurde ein biogenes recyclingfähiges

Isolationsmaterial zu entwickeln, welches zu 100 % aus

Cellulose basiertem Fasermaterial besteht. Dieses wird in

einer bereits erhältlichen Kühlbox eingesetzt (siehe Foto).

Blick in die Kühlbox

3D-Formteile

Die Nutzung von Fasern aus Agrarnebenprodukten

für die Herstellung von Mehrweg-Besteckteilen und

haushaltsnahen Gebrauchsgegenständen aus 100 %

nachwachsenden Rohstoffen und die Herstellung

dreidimensionaler Formteile aus nachwachsenden und

biologisch abbaubaren Rohstoffen (siehe Foto) erweitert

das Produktportfolio und folgt dem Ziel der Erhöhung

der Wertschöpfung forstbasierter Produkte in Übereinstimmung

mit der CEPI-Roadmap 2050.

Die wasser- und energiesparende Aufbereitung von

Faserstoffen und die Herstellung von flächigen Werk -

stoffen wie Karton und formaldehydfreie mitteldichte

Faserplatten (MDF) auf Altpapierbasis ist ebenso ein

Forschungsgebiet, um die Energie- und Ressourcen -

effizienz zu verbessern.


Technische Universität Dresden

Kostengünstige keramische Hochleistungsmembranen

werden in einem ergänzenden Deinkingverfahren zur

effizienten Entfernung von Resten schwer deinkbarer

Druckfarben aus Kreislaufwässern Altpapier aufbereitender

Papierfabriken durch Mikrofiltration auf ihre

Eignung für den länger andauernden Einsatz untersucht

sowie für diese Betriebsbedingungen anwendungsspezifisch

entwickelt.

Nähere Informationen sind im Jahresbericht der

Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik

im Band 27 der Schriftenreihe Holz- und Papiertechnik

ISBN 978-3-86780-600-8 nachzulesen.

Neue Prüfgeräte für die

Papiertechnik an der HFT

Klimaschrank HCP50

Der Klimaschrank HCP 50 erweitert die bisherigen Möglichkeiten

der Demonstration und Prüfung des Einflusses

von klimatischen Einflüssen und klimatischen Wechselbeanspruchungen

von Papier, Karton und Pappe (PPK),

insbesondere aber papierfaserstoffbasierten Produkten,

wie beispielsweise Verpackungen. Die bisherigen

Bestimmungen der Eigenschaftskennwerte von PPK

basieren (zu Recht) auf normierten Klimabedingungen,

jedoch sind insbesondere die Verpackungen während

ihrer Verwendung in der Praxis vielfältigen wechselnden

klimatischen Belastungen ausgesetzt, die nicht in den

Prüfnormen berücksichtigt werden. Die klimatisch

bedingten Eigenschaftsänderungen dieser Materialien

sind somit quantitativ schlecht voraussagbar. Mit dem

Klimaschrank HCP 50 werden Feuchtigkeitsschwankungen

zwischen 20 bis 90 % (95 %) und ein Temperatur -

bereich bis 90 °C abgedeckt. Als Beispiel ist die Eigenschaftsänderung

eines Kraftliners über zwei gleichartige

Zyklen dargestellt (Gesamtdauer eines Zyklus 24 h).

Gefriertrockner Alpha 1-2 LD plus

Die Gefriertrocknung bietet neue Möglichkeiten der

Probenpräparation für die mikroskopische Analyse von

Faserstoffen und Produkten, deren Strukturen entlang

der Prozessketten konserviert und so realitätsnah analysiert

werden können.

Wichtige theoretische Zusammenhänge, die durch die

Gefriertrocknung praktisch vermittelt werden können,

sind:

π Festigkeitsausbildung in Naturfasernetzwerken

π Gefügezustände entlang der Prozesskette und ihr

Einfluss auf die Eigenschaften (Festigkeiten) und

die Prozessführung (z. B. Entwässerung)

π Schrumpfungsverhalten von Papier bzw. Faser -

vliesen während der Trocknung

HACH LANGE Spektrometer

und Hochtemperatur-Thermostat (HT200S)

Das Hach Lange HT200S-Thermostat ist eine Ergänzung

des ebenfalls erneuerten Hach Lange Spektral photometers

zur Durchführung von Küvettentests zur chemischen

Analyse von Wasserproben. Nicht nur die eigentliche

zur Durchführung der Messung benötigte Zeit, sondern

auch die notwendige Reaktionszeit ist wichtig für die

Durchführung der Laborprüfung. So kann die Zeit in den

Praktika z. B. zur Bestimmung von CSB, TOC oder CO2

wesentlich effizienter genutzt werden.

Wasserdampfdurchlässigkeits-Prüfgerät WDDG

Im Zuge der anhaltenden Diskussion um Kunststoffe

steigt zukünftig der Bedarf an nachhaltigen und dennoch

funktionalen Verpackungsmaterialien. Um derartige

Verpackungsmaterialien aus Papier zu entwickeln, sind

vor allem im Lebensmittelbereich hohe Barriereanforderungen

u. a. gegen Wasserdampf zu erfüllen. Mit dem

Wasserdampfdurchlässigkeits-Prüfgerät WDDG kann

das Verhalten solcher Materialien detailliert untersucht

werden, wie hier am Beispiel von Transparentpapier

unterschiedlicher flächenbezogener Masse dargestellt ist.


Technische Universität Dresden

Digitalmikroskop Keyence VHX 6000 mit Highspeed-

Kamera VW-9000

Robinie Querschnitt, Beleuchtung mit Blau-Licht (440 nm – 460 nm,

Breitband-Sperrfilter 500 nm)

Mit dem High-Speed-Digitalmikroskop und seinen

Modulen kann ein breites Spektrum an Naturfaserstoffen,

Faserwerkstoffen und weiteren biogenen und nichtbiogenen

Materialien und Kompositen sowie Prozessen

und Produkten im Makro-, Mikro- und Submikrobereich

beobachtet und bildanalytisch untersucht werden. Die

High-Speed Kamera dient dabei zur Untersuchung sehr

schneller dynamischer Prozesse, wodurch neue Erkenntnisse

zum Verständnis zeitabhängiger Vorgänge gewonnen

werden können. Zusammen mit der Untersuchung von

Proben mit verschiedenen Beleuchtungseinstellungen

an ein und derselben Stelle ohne Probenwechsel, der

3D-Messung von Oberflächenprofilen an hochglänzenden

Proben, der Untersuchung kontrastarmer und transparenter

Objekte, der Bewertung von Strukturen unter

Nutzung von UV-Licht und Fluoreszenzeffekten und der

Bildgebung horizontal zur Objektebene ist eine einzigartige,

umfassende Charakterisierung von Materialien,

Produkten und Prozessen möglich.

Die Ausstattung des High-Speed-Digitalmikroskops enthält

u. a.

π Digitale Zoomobjektive für die Vergrößerungsbereiche

0x-50x, 20x-200x, 100x-1000x, 250x-2500x,

500x-5000x und Doppel-Zoomobjektiv der umschaltbaren

Vergrößerungsbereiche 20x-

200x/200x-2000x

π Schwenkbares Stativ bis in die Horizontale

(+90°/-60°)

π Filtersätze und Adapter für Polarisation und

Dunkelfeld im Durchlicht- und Auflichtmodus

auch für starke Vergrößerungen

π externe dimmbare Fluoreszenz-Beleuchtung mit

Adaptern und Filter-Sets für die Zoom-Objektive

0x-50x und 20x-200x für die Erregerwellenlängen

360–380 nm (UV), 400–415 nm (violett), 440–

460 nm (royal blau) und 510–540 nm (grün)

Die Arbeitsgruppe Papiertechnik in der Professur

für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik dankt der

Vereinigung der Arbeitgeberverbände der Deutschen

Papierindustrie e. V. (VAP) und dem Land Sachsen für

die Finanzierung dieser Prüfgeräte.

Oberhauthaare von Gras, Durchlicht Teilpolarisation

Stärkekörner in einem wässrigen Ausstrich

Beispiel für die Darstellung der Oberflächenrauheit


Technische Universität Darmstadt

Technische Universität Darmstadt

Papiertechnik und

biobasierte Faserwerkstoffe

Nachhaltig Zukunft sichern –

auf dem Weg in eine

Bio-Ökonomie

Künftig wird unsere Gesellschaft ihre Bedürfnisse aus

nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energiequellen

decken. Produkte werden rezyklierbar und kom -

postierbar sein.

Die Zukunft der Papiertechnik nutzt die von der Natur

sehr hoch entwickelten Fasern aus Holz und Pflanzen

und liefert eine Vielzahl von Produkten für alltägliche

Anwendungen (Zeitschriften, Verpackungen, Filter,

Elektronikbauteile, usw.). Deutschland ist weltweit

führend auf dem Gebiet der Papiertechnik, die Nummer

eins in Europa bei der Papierproduktion. Viele Weltmarktführer

aus dem Anlagen- und Maschinenbau und

der chemischen Industrie befinden sich hier.

Diese Branchen machen sich mit besten Voraussetzungen

auf den Weg in die Bio-Ökonomie und entwickeln

Leichtbaulösungen für Fahrzeuge und Mobilität auf

Faserbasis, Werkstoffe für intelligente Baumaterialien

aus nachwachsenden Rohstoffen, funktionale Lösungen

für die medizinische Diagnostik und vieles mehr. Diese

interdisziplinäre Branche freut sich auf kreativen Nachwuchs,

der die Zukunft gestalten möchte.


In ausgezeichnetem Umfeld

studieren

Die Studiengänge im Fachbereich Maschinenbau an der

TU Darmstadt, zu denen auch der Master-Studiengang

Papiertechnik und biobasierte Faserwerkstoffe gehört,

zählen zu den besten in Deutschland und wurden in den

letzten Jahren regelmäßig ausgezeichnet.

Sie sind z. B. stets unter den besten drei Studiengängen

in verschiedenen Rankings zu finden. Unerreicht sind

die äußerst hohen Erfolgsquoten im Fachbereich

Maschinenbau. Mindestens 80 Prozent der Studien -

anfänger schaffen einen erfolgreichen Abschluss. Wer

diesen Studiengang absolviert hat, ist zu wissenschaftlich

ausgerichteter, selbstständiger Berufstätigkeit auf

dem gesamten Gebiet der Papierfabrikation, der Entwicklung

von Maschinen zur Herstellung und Veredlung

von Papier und der Drucktechnik befähigt.

Für den Masterstudiengang Papiertechnik und biobasierte

Faserwerkstoffe mit etwa fünf Studierenden pro Jahrgang

ist eine sehr persönliche Betreuung charakteristisch.

Teamarbeit wird bei uns großgeschrieben! Die unter den

Oberbegriffen Advanced Design Project und Advanced

Research Project angebotenen Projektkurse bereiten auf

ingenieurtypisches Arbeiten in Teams vor und haben

den Anspruch eines gemeinsamen Forschens und

Lernens von Studierenden und Lehrenden. Dies wird

auch durch eine Vielzahl von Abschlussarbeiten und

Aufgaben für wissenschaftliche Hilfskräfte im Rahmen

von aktuellen Forschungsprojekten untermauert. So

erfolgte beispielsweise die Inbetriebnahme der Pilot-

Papiermaschine Hand in Hand zwischen studentischen

Hilfskräften und wissenschaftlichen Mitarbeitern des

Fachgebietes.

Vielfältige Veranstaltungen außerhalb des Studiums,

wie z. B. Firmenbesuche und Exkursionen im In- und

Ausland, sind ebenfalls wertvoller Bestandteil des Studiums

und ermöglichen den Blick über den Tellerrand

hinaus. Der Alumni-Verein (APV Darmstadt) hat über

350 Mitglieder und bietet eine tolle Möglichkeit, Kontakte

in Industrie und Forschung zu knüpfen.

Technische Universität Darmstadt

Exkursion nach China (2. 3. und 4. von oben) und zur Papierfabrik Adolf Jass

(unten)


Technische Universität Darmstadt

Interdisziplinärer Studiengang

mit breiter ingenieurwissenschaftlicher Basis

Voraussetzung für ein Studium im Masterprogramm

Papiertechnik und biobasierte Faserwerkstoffe ist ein

Bachelor-Abschluss in einer Natur- und Ingenieurwissenschaft.

Auch Absolventen von Hochschulen und dualen

Hochschulen haben Zugang zu diesem Studiengang. Hier

sind jedoch ggf. Übergangsregelungen zu beachten, über

die das Fachgebiet gerne persönlich informiert.

Der Masterstudiengang ist interdisziplinär angelegt und

hat folgende übergeordnete Ziele:

π Ausbau von Kompetenzen zur Lösung technischer

Probleme

π Entwicklung innovativer Produkte, Prozesse und

Methoden

π Strukturierung komplexer Probleme unter Berücksichtigung

der relevanten technologischen, ökonomischen

und ökologischen Kriterien

π Kooperationen mit anderen Disziplinen, gemeinsame

Erarbeitung von Lösungen mit anderen

Wissensbereichen

π Auseinandersetzung mit betriebswirtschaftlichen

Auswirkungen neugeschaffener Produkte,

Prozesse oder Methoden

π Schaffung einer Basis für unternehmerisches

Denken

π Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen

Herausforderungen und Folgen der Ingenieurs -

arbeit

π Motivation zur Übernahme von Verantwortung in

Technik und Gesellschaft

π Grundlegendes Verständnis der Prozesse zur

Herstellung und zum Recycling von Papier- und

Faserwerkstoffen.

Während des viersemestrigen Studiengangs beschäftigen

sich die Studierenden mit den Grundlagen der Makromolekularen

Chemie, mit verfahrenstechnischen Grundlagen

und Anwendungen zum Recycling, zur Herstellung

und Aufbereitung von Papier und anderen faserbasierten

Werkstoffen und mit einer Einführung in die Biologie

der Pflanzen. Der Studiengang ist geprägt von einem

breiten Wahlpflichtbereich, in dem Studierende ihren

eigenen Schwerpunkt bilden können.

Informationen

Nähere Informationen zum Studiengang und den

Studieninhalten finden sich unter

www.pmv.tu-darmstadt.de


Innovationen

aus nachwachsenden Rohstoffen gestalten

Technische Universität Darmstadt

Am Fachgebiet Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik,

welches den Studiengang Papiertechnik

und biobasierte Faserwerkstoffe verantwortet, laufen

ständig etwa 20 Forschungsprojekte unterschiedlicher

Ausprägung. Studierende haben von Anfang an die

Möglichkeit, aktiv in der Forschung mitzuwirken, z. B. als

wissenschaftliche Hilfskraft oder im Rahmen von Projekt-

oder Abschlussarbeiten. Im Fokus der Forschung

stehen Wertstoffkreisläufe, Umwelt- und Verbraucherschutz,

sowie neue und innovative Lösungen auf Faserbasis.

Hier bieten das Fachwissen und die Erfahrungen

aus dem Bereich der Papiertechnik sehr gute Chancen,

Beiträge zur Entwicklung neuer nachhaltiger und biobasierter

Werkstoffe für verschiedenste Anwendungen zu

leisten. Das kreative Umfeld der Technischen Universität

Darmstadt, die zu den besten in Deutschland gehört und

an der insbesondere auch interdisziplinäre Arbeiten und

Projektansätze gefördert werden, bietet hierfür eine

nahezu unerschöpfliche Inspirationsquelle.

Aktuelle Forschungsthemen

sind z. B.

π Arbeiten zur Entwicklung von Papier als Werkstoff

für das Bauen (z. B. für temporäre Gebäude, Nachverdichtungen,

nachhaltige Gebäude oder Gebäudeteile,

Papier basierte Dämmstoffe, …).

π Entwicklung von Baustoffen und Komponenten

auf Papierbasis für energieeffizienten, lastpfadoptimierten

und umweltgerechten Leichtbau und für

innovative Anwendungen (z. B. Verpackungen für

Drohnentransport).

π Recyclierbarkeit von Papier und Papier basierten

Verpackungen.

π Gezielte Beeinflussung der Porenstruktur von

Papier.

π Analysemethoden zur besseren Bewertung der

Umwelteinflüsse von Papierherstellungsprozessen

(z. B. Mikroplastik)

π 3D-Drucken mit Papierfasern und faserbasierten

Pasten.

π Modellierung und Simulation der trockenen Alt -

papiersortierung und Weiterentwicklung einer

automatischen Messanlage zur Bestimmung der

Altpapierzusammensetzung.


Technische Universität Darmstadt


Technische Universität Darmstadt


VPM/APV Vortragsreihe 16. und 17. Oktober 2020 in Dresden

Symposium 2017

KLARTEXT. ÖKOLOGIE.

Standortbestimmung der Zellstoff- und Papierindustrie auf dem

Weg zu einer CO2-neutralen und umweltgerechten Produktion

Das nächste gemeinsame Symposium der Papieringenieure, veranstaltet von den Alumni Vereinen VPM

München, APV Dresden und APV Darmstadt, findet am 16. und 17. Oktober 2020 in Dresden statt. In den

vergangenen Jahren waren über 400 Vertreter aus der Papierindustrie und der Zulieferindustrie gekommen, um

Networking zu betreiben und gleichzeitig ihr Wissen auszutauschen. Auch das Symposium 2020 soll wieder ein

interessantes Vortragsprogramm bieten, um für eine hohe Anzahl an Teilnehmern attraktiv zu sein.

Die Vereine laden alle Experten aus der Industrie ein, aktuelle Beiträge rund um das Thema Ökologie zu

präsentieren. Die Beiträge sollen insbesondere auf folgende Schwerpunkte eingehen:

π Umweltgerechte Produktion und Produkte

π Umweltmanagementsystem und Zertifizierungen

π Dekarbonisierung in der Zellstoff- und Papierindustrie

π Life-Cycle-Analysis

π Carbon-Footprint

π Water-Footprint

Senden Sie Vorschläge zum Thema/Titel, einschließlich eines informativen Abstracts und unter Angabe aller

Autoren, bitte bis zum 31.01.2020 an Dr. Tiemo Arndt (tiemo.arndt@ptspaper.de ).

Impressum

Tagungsband zum Symposium der Papieringenieure 2019, Salzburg, 25. und 26. Oktober 2019

Herausgeber:

Vereinigter Papierfachverband München e.V., Riedstraße 40, 72810 Gomaringen,

vertreten durch den 1. Vorsitzenden Kai Pöhler

Akademischer Papieringenieurverein an der TU Dresden e.V. (APV), Postfach 200111, 01804 Heidenau,

vertreten durch den 1. Vorsitzenden Ulrich Mallon

Akademischer Papieringenieurverein (APV) Darmstadt e.V., TU Darmstadt –

Fachgebiet Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik (PMV), Alexanderstraße 8, 64283 Darmstadt,

vertreten durch den 1. Vorsitzenden Claus Raschka

Redaktion:

Dr.-Ing. Kerstin Graf, Ina Greiffenberg

Fotonachweis:

S. 2 unten Sabine Heinemann, S. 24-25 Heinzel Group, S. 28 Lenzing, S. 30 Mitte links VDP, Mitte rechts UPM, S. 36 UPM,

S. 38 oben Uwe Rattay, S. 40 oben Uwe Rattay, S. 41 Uwe Rattay, S. 42 Valmet, S. 46-47 Koehler Paper Group,

S. 48 VOITH, S. 49 UPM, S. 50 oben UPM, S. 52 Heinzel Group, S. 56 unten C. Kossmann, S. 61 oben und Mitte

Günter Standl / Imlauer, S. 62-65 Papiermachermuseum Laakirchen, S. 64 unten Wolfgang Spitzbart, S. 66-67 Robert

Harson REWE Group, S. 69 oben Wolf Heilmann, unten Papierfabrik Meldorf, S. 72 Nicolai Schneider, S. 73 Papierfabrik

Pfleiderer Spezial papiere Teisnach, S. 76 Fr. Schmidbauer, S. 85 rechts Papiertechnische Stiftung, S. 86 iVTH e.V./S.

Lippelt, S. 87 oben M. Hölzel

Gestaltung:

Müller-Stoiber+Reuss, Darmstadt



KLARTEXT. BIOÖKONOMIE. | Symposium der Papieringenieure 2019

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